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Das NT in Romanes
Sinti­Arbeit ist das Sinti­Christen­
Treffen. Es findet jeweils in den
Sommerferien statt. Hunderte
Sinti aus ganz Deutschland kommen
mit ihren Wohnwagen und
versammeln sich um das Missionszelt.
Das Treffen dauert meist
10­14 Tage. Die Veranstaltungsorte
wechseln von Jahr zu Jahr.
Für jede Generation werden
gesonderte Zusammenkünfte
angeboten. Die
Hauptveranstaltung jedoch ist
die Evangelisation abends im
großen Zelt. Wie in den letzten
Jahren schon, übernehmen
unsere Sinti­Kollegen, Angelo
Weiß und Maset Kirsch, die
Verkündigung. Wir dürfen jedes
Jahr erleben, wie an diesen
Tagen Kinder, Jugendliche und
Erwachsene persönliche Seelsor
ge in Anspruch nehmen. So
können Sinti Jesus Christus persönlich
kennenlernen oder einen
Neuanfang im Glauben machen.
Lohnende Sache
Natürlich gibt es auch manche
Hindernisse und Schwierigkeiten
– wie überall, wo Menschen
zu sammen sind. Deshalb
machen wir aber trotzdem weiter,
denn mit uns selbst braucht
der Herr oft auch Nachsicht und
Geduld. Es ist auf jeden Fall eine
lohnende Sache mithelfen zu
dürfen, dass Menschen Frieden
mit Gott erhalten und ein neues
Leben beginnen.
M. Hauger
Marburg (idea)
Das Neue
Testament gibt es
nun auch in der
Sinti-Sprache
„Romanes“*.
Die Übersetzung
wurde nach 25­jähriger
Arbeit in einem Festgottesdienst
am 13. März 2012 im Diakonissen­Mutterhaus
Hebron in
Marburg vorgestellt.
Die Initiative war von dem
Verein „Romanes­Arbeit Marburg“
ausgegangen, der von der
inzwischen verstorbenen
Diakonisse Luise Sartor
ge gründet und viele Jahre lang
geleitet worden war. Als Projektpartner
war auch das Missionswerk
Wycliff (Burbach bei
Siegen) beteiligt. Die Startauflage
beträgt 2.000 Exemplare.
Wie der Sinti­Pas tor Rudi Walter
(Neualben roth bei Nürnberg)
dazu an merkte, spielen Bücher
in der Kultur der früher als
Zigeuner bezeichneten Sinti keine
gro ße Rolle. Deshalb sei
schon jetzt die Produktion eines
Hörbuches des Neuen Testaments
in Arbeit. Dennoch könne
die Bedeutung der Bibel für die
Sinti gar nicht hoch genug eingeschätzt
werden. Walter: „Wir
Sinti haben in unserer ganzen
Geschichte nie etwas be sessen:
kein Land, keine Regierung, keine
Wäh rung. Aber jetzt haben
wir etwas, das uns gehört: das
Neue Testa ment in unserer
Sprache.“ Es sei sein Wunsch,
dass der Tag des
Erscheinens
künftig jährlich
als Feiertag
begangen wird.
In Deutschland
leben rund
120.000 Sinti.
Weltweit gibt es
rund 35
Millionen in 37
unterschiedlichen
Völker­ und
Sprach­familien.
Die Bibel ist das meistübersetzte
Buch: In 2.565 der insgesamt
6.900 Sprachen liegen Bibeln
bzw. Teile davon vor. Zurzeit
laufen Übersetzungs­projekte in
2.000 Sprachen, 1.500 davon mit
Wycliff­Beteiligung. Das
Missionswerk ist nach dem englischen
Theologen und
Philosophen John Wycliff (1330­
1384) benannt.
* Ist erhältlich beim EAD unter der
Bestell­Nr. 690 0500.
Weitere Informationen
bezüglich Schriften, Filme
und Tonträger unter
www.romanes­arbeit­marburg.de