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Tugend?<br />
5<br />
Werfen wir einen Blick in<br />
un seren Alltag<br />
Was sieht mein Freund,<br />
mein Angehöriger,<br />
mein Vereinskamerad,<br />
wenn<br />
er<br />
mich sieht?<br />
Sieht er die<br />
Handschrift<br />
Gottes in meinem<br />
Le ben? Spürt<br />
er meine ehrliche<br />
Anteilnahme, mein<br />
ehrliches Interesse,<br />
meinen <strong>Respekt</strong>?<br />
In den 50er und 60er<br />
Jahren kamen viele fremdsprachige<br />
Männer aus<br />
Süd europa in unser Land.<br />
Sie wurden als Gäste von<br />
Firmen angeworben, um hier<br />
Tätigkeiten auszuüben, die<br />
von uns keiner mehr machen<br />
wollte. Tausende Gastarbeiter<br />
sind daraufhin nicht nur<br />
ge kommen, sondern oftmals<br />
auch geblieben. Im Laufe der<br />
Jahre zogen ihre Familien<br />
nach und gründeten wiederum<br />
eigene Familien. Auch<br />
machten sich Aussiedler zu<br />
uns auf den Weg. Dieser<br />
Trend verstärkte sich, als<br />
sich Jahre später die Grenzen<br />
öffneten, nachdem<br />
der „Eiserne Vorhang“<br />
gefallen war.<br />
Seit langer Zeit suchen außerdem<br />
Menschen aus aller Welt<br />
Zuflucht in unserem Land<br />
Da mag es unbestritten<br />
auch welche geben, die keinen<br />
glaubwürdigen politischen<br />
oder religiösen Grund<br />
haben, um ihre Heimat zu<br />
verlassen.<br />
Wie begegnen wir den<br />
ehemaligen Gastar beitern,<br />
den Aussiedlern,<br />
den Flüchtlingen?<br />
Erhalten sie von<br />
uns den gleichen<br />
<strong>Respekt</strong> wie<br />
unsere deutschen<br />
Mitmenschen?<br />
Gott ist<br />
da<br />
sehr<br />
eindeutig.<br />
So<br />
finden<br />
wir z.B.<br />
im Alten<br />
Testament<br />
einen wichtigen<br />
Hinweis:<br />
„Und wenn<br />
ein Fremdling<br />
bei euch<br />
wohnt in<br />
eurem Lande,<br />
den sollt ihr<br />
nicht bedrücken.<br />
Er soll bei euch<br />
wohnen wie ein<br />
Einheimischer<br />
unter euch und du<br />
sollst ihn lieben wie<br />
„In De mut<br />
achte einer<br />
den anderen<br />
höher als<br />
sich selbst“<br />
Philipper 2,3.<br />
dich selbst …“ (3. Mose 19,33-<br />
34a). Es geht darum, wie wir<br />
mit denen leben sollen, die<br />
aus anderen Ländern bei uns<br />
leben. Das ist unsererseits<br />
kein Erbarmen, kein Akt der<br />
Gnade, das ist Gehorsam<br />
dem Wort Gottes gegenüber.<br />
Nicht mehr und nicht weniger.<br />
Egal welcher Hautfarbe,<br />
egal welcher Herkunft, egal<br />
welcher Religion und welchem<br />
Geschlecht jemand<br />
auch angehört.<br />
Schauen wir in das Neue<br />
Testament: Von Jesus können<br />
wir am besten <strong>Respekt</strong> lernen<br />
Da sehen wir die Frau am<br />
Jakobsbrunnen (Johannes 4).<br />
In der damaligen Zeit besaßen<br />
Frauen nur sehr wenige<br />
Rechte. Bei ihr kam noch<br />
et was erschwerend hinzu: Sie<br />
hatte geschlechtlichen Kontakt<br />
mit verschiedenen Männern<br />
gehabt und war deshalb<br />
von der Gesellschaft verstoßen<br />
und verachtet. Deshalb<br />
kommt sie auch in der Mittagshitze<br />
alleine zum Brunnen,<br />
um Wasser zu schöpfen.<br />
Und was macht Jesus?<br />
Er durchbricht die gesell