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Magazin 196708

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Eigentliehe<br />

Aufgaben<br />

Spätestens um die Jahreswende wurde<br />

deutlich erkennbar, daß das Selbstschutzgesetz<br />

in der vorgesehenen Form nicht in<br />

Kraft treten würde. So wurde "Selbstbesinnung<br />

und Konsolidierung " das Motto<br />

unserer Arbeit, mit dem Ziel , unsere Aufgaben<br />

auch in Zukunft wieder auf freiwilliger<br />

Basis zu erfüllen.<br />

Diese Arbeit hat verständJicherweise zu<br />

lebhaften Diskussionen in Helferkreisen geführt.<br />

Fast jeder fühlt sich berufen, mit<br />

Vorschlägen zur Verbesserung unserer<br />

Struktur aufzuwarten. Entsprechende Vorschläge<br />

waren Gegenstand der Erörterung<br />

im Vorstand und in der Mitgliederversammlung<br />

des BLSV. Sie liegen jetzt zur Entscheidung<br />

vor. Ehe allerdings Endgültiges<br />

zu erfahren ist, wird die Sommerpause<br />

verstrichen sein.<br />

Angesidlts dieser sidler nidlt erfreulidlen<br />

Situation kommt nun in unseren eigenen<br />

Reihen ein neuer Begriff in Mode: Man<br />

betont unsere " eigentlidlen Aufgaben ", auf<br />

die wir uns gerade jetzt konzentrieren sollen.<br />

und visiert bei ihrer Auslegung ängstlidl<br />

Gesetzestexte und Vorsdlriften an.<br />

"Selbstbesinnung und Konsolidierung " war<br />

eine Flucht nach vorn, der neue Slogan<br />

aber sdlmeckt nach Resignation, nach "nur<br />

nidlt auffallen".<br />

Fragt man nach unseren "eigentlichen Aufgaben",<br />

darf man nicht in erster linie in den<br />

Satzungen des Verbandes, dem Ersten Gesetz<br />

über Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung<br />

und den Ausbildungsvorschriften<br />

suchen. Der BLSV ist eine Gemeinschaft<br />

von Männern und Frauen mit<br />

staatsbürgerlidlem Verantwortungsbewußtsein<br />

und Hilfsbereitschaft. In humanitärer<br />

Betätigung, im Dienst am Nächsten sehen<br />

sie ihre eigentlidle Aufgabe.<br />

Dabei bietet ihnen der BLSV zweifellos ein<br />

breites Betätigungsfeld; aber niemand sollte<br />

die zahlreichen Helfer daran hindern, darüber<br />

hinaus überall dort zuzupacken, wo<br />

Hilfe gebraucht wird. So haben beispielsweise<br />

Selbstschutzhelfer in einer kleinen<br />

Gemeinde bei den Aufräumungsarbeiten<br />

nach einem Erdrutsch geholfen, andere<br />

eine verfallene SdlutzhOUe im Wald abgerissen<br />

und eine neue aufgebaut. Wieder<br />

andere haben sidl in großem Umfang an<br />

gemeinsamen Blutspendeaktionen mit dem<br />

Deutsdlen Roten Kreuz beteiligt, haben ein<br />

Frühlingsfest veranstaltet und den Erlös<br />

einer Krankenhausverwaltung für die Pflege<br />

körperbeschädigter Kinder übergeben ;<br />

schließlich haben BLSV-Helfer das Pflegepersonal<br />

in Krankenhäusern durdl ehrenamtlichen<br />

Einsatz entlastet.<br />

Wer wollte den Helfern aus solchen spontanen<br />

Beweisen der Hilfsbereitschaft einen<br />

Vorwurf machen? Wer glaubt ernsthaft, daß<br />

darunter die Aufgaben des Verbandes leiden<br />

? Die Männer und Frauen, die sich in<br />

den genannten Beispielen eingesetzt haben,<br />

wissen sehr wohl, daß diese nicht in<br />

den gesetzlichen Aufgabenbereidl des<br />

BLSV gehören. Aber sie haben geholfen,<br />

weil für sie das "Helfen" eine Frage der<br />

inneren Haltung ist.<br />

Dr. Bruno F. Schneider<br />

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