Kreativität ist mein Leben Kreativität ist mein Leben - Amt Stralendorf
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Aus den Ge<strong>mein</strong>den<br />
Kreativität <strong>ist</strong> <strong>mein</strong> <strong>Leben</strong> – Almut Roloff aus Warsow gibt Einblicke in ihr Atelier<br />
Warsow. „So <strong>ist</strong> nun mal <strong>mein</strong><br />
<strong>Leben</strong>, bunt und kreativ, stets auf<br />
der Suche nach neuen Herausforderungen<br />
und Ideen.“, lacht Almut<br />
Roloff, im Gespräch mit dem<br />
<strong>Amt</strong>sblatt. Die Warsower Malerin<br />
wohnt seit 1978 in dem beschaulichen<br />
Dorf an der Sude. Geboren<br />
1949 in Gotha (Thüringen) als viertes<br />
Kind einer Künstlerfamilie, ihr<br />
Vater war ein bekannter Kunstmaler<br />
und Schnitzer, lag auch ihr die<br />
Kunst im Blut. Das spiegelt sich<br />
beim Rundgang durch ihr Eigenheim<br />
wieder. Viele Bilder, überwiegend<br />
eigene Werke, zieren die<br />
Wände im ganzen Haus. Antike<br />
Erbstücke unter dem Mobiliar<br />
geben den Räumen einen ganz<br />
besonderen Charme. „Ich bewundere<br />
die Arbeiten <strong>mein</strong>es 2003 verstorbenen<br />
Vaters sehr, sie liegen<br />
mir ganz besonders am Herzen.“,<br />
<strong>mein</strong>t Almut Roloff. „Er malte<br />
mehr fotografisch, während ich den<br />
impression<strong>ist</strong>ischen Stil bevorzuge.“<br />
„Viele seiner Bilder strahlen<br />
eine schon fast mystische Ruhe und<br />
Wärme aus“, erzählt sie weiter, „in<br />
den Wintermonaten sitze ich oft zur<br />
Entspannung im Sessel und<br />
betrachte eines seiner Werke, das<br />
gibt mir viel Ruhe.“ Die vielseitige<br />
Künstlerin malt Aquarelle, doch<br />
probiert sie auch andere<br />
Techniken aus, wie<br />
die sogenannten<br />
Nassarbeiten.<br />
„Da wirken<br />
die Farben<br />
manchmal<br />
so wie<br />
zufällig zerlaufen“,<br />
erklärt sie<br />
lebhaft und<br />
verrät mit<br />
einem Augenzwinkern:<br />
„Mittlerweile<br />
male ich auch erotische<br />
Bilder.“ Hausgenosse<br />
Kater Paulchen, <strong>ist</strong> eines<br />
ihrer Lieblingsmotive. „Tiere sind<br />
immer ein schönes Motiv, weil sie<br />
stets natürlich sind und sich nicht<br />
verstellen“, <strong>mein</strong>t die sympathische<br />
Frau, die bereits seit frühester Kindheit<br />
malt. Allerdings fing sie erst<br />
nach dem Tod ihres Mannes vor<br />
drei Jahren, intensiv mit der Malerei<br />
an. Die Witwe betrachtete dies<br />
als eine Seelentrösterei, um den<br />
schweren Verlust leichter überwinden<br />
zu können. Als Vorbilder nennt<br />
sie die großen französischen<br />
Impression<strong>ist</strong>en wie Monet und<br />
Manet, sowie William Turner. Der<br />
Engländer aus dem 19. Jahrhundert,<br />
gilt als Vorläufer der Impression<strong>ist</strong>en.<br />
Die Staffelei der Künstlerin<br />
steht im Wintergarten, weil die<br />
Lichtverhältnisse da am idealsten<br />
sind. Dort arbeitet sie dann wie es<br />
ihr in den Sinn kommt, oder wenn<br />
ein Auftrag vorliegt. Mit ihren<br />
Kunstwerken <strong>ist</strong> sie auf Ausstellungen<br />
ebenso vertreten wie auf dem<br />
Weihnachtsbasar in Kothendorf. In<br />
diesem Jahr nahm sie bereits zum<br />
dritten Mal in Folge an der Veranstaltung<br />
„Kunst offen“ zu Pfingsten<br />
teil. Zurzeit sind noch bis Ende<br />
August einige der Bilder auf einer<br />
Ausstellung im Dömitzer „Scheunencafe“<br />
zu sehen, die man dort<br />
auch käuflich erwerben kann. In<br />
diesem Cafe wurde eine zeitlang<br />
regelmäßig Kleinkunst aufgeführt,<br />
und Frau Roloff bekam seinerzeit<br />
den Auftrag, das große Bühnenbild<br />
zu gestalten.<br />
Kreativität für<br />
ein erfülltes <strong>Leben</strong><br />
Doch nicht nur die Malerei hat es<br />
ihr angetan. Die gelernte Goldschmiedin<br />
und Schmuckgürtlerin<br />
kreierte während der Hippiezeit<br />
Modeschmuck. Einige wenige<br />
Exemplare befinden sich noch<br />
heute in ihrem Besitz. Stolz <strong>ist</strong> sie<br />
auf ihr Prüfungsstück, eine goldene<br />
Kette mit Anhänger und<br />
einem<br />
Amethyst,<br />
alles, in reinster<br />
Handarbeit<br />
gefertigt. Nach<br />
der Ausbildung<br />
wollte<br />
die damals<br />
20Jährige<br />
ihren Beruf<br />
an der<br />
Kunstschule<br />
in Heiligendamm<br />
weiter<br />
ausbauen,<br />
bekam aber keinen<br />
Studienplatz an<br />
der Kunstschule. So orientierte<br />
sich die junge Frau<br />
beruflich anders. Nach einem Praktikum<br />
am Neustrelitzer Theater in<br />
Theaterplastik- und Malerei, arbeitete<br />
sie dort jahrelang mit großer<br />
Freude. In dieser Zeit lernte sie<br />
ihren späteren Ehemann kennen.<br />
Als dieser in Schwerin eine Anstellung<br />
als Ingenieur bekam, übersiedelten<br />
beide in die Hauptstadt<br />
Mecklenburg Vorpommerns.<br />
Almut Roloff fand hier ebenfalls<br />
für eine Reihe von Jahren eine neue<br />
Arbeit als Zeitungsgestalterin bei<br />
der SVZ. Mittlerweile Mutter von<br />
zwei Kindern, gehörte auch sie zu<br />
den vielen Menschen, die nach der<br />
Kindheitserinnerungen in Öl: Ein<br />
Wintervergnügen in Friedrichsroda<br />
Wende ihren Arbeitsplatz verloren.<br />
Mit über vierzig Jahren nahm sie<br />
eine weitere Umschulung als<br />
Schauwerbegestalterin in Angriff<br />
und arbeitete als Dekorateurin in<br />
einem großen Schweriner Bekleidungsgeschäft.<br />
Als Schmuckverkäuferin<br />
und Krippenerzieherin war<br />
die vielseitige Frau unter anderem<br />
ebenfalls tätig. Außerdem betrieb<br />
sie eine zeitlang selbstständig einen<br />
Kunstgewerbe- und Modeladen in<br />
Hagenow. Auf die Frage ob es<br />
irgendetwas gäbe was sie noch<br />
nicht gemacht hat, antwortet Almut<br />
Roloff lachend: „Sicher gibt es da<br />
noch Einiges. Ich muss immer<br />
etwas um die Ohren haben und probiere<br />
mich eben gerne aus, das<br />
Kreativsein <strong>ist</strong> <strong>mein</strong> <strong>Leben</strong>.“<br />
Ehrenamtlich engagiert sie sich als<br />
so genannte „Ingangsetzerin“ bei<br />
der Organisation „Kiss“ am Schweriner<br />
Pfaffenteich. Für die verschiedensten<br />
Selbsthilfegruppen, wird<br />
dort bei deren Gründung während<br />
der Anfangszeit, organisatorische<br />
Hilfestellung von den Mitarbeitern<br />
der Einrichtung angeboten.<br />
Chorgesang – Reisen<br />
und viele Zukunftspläne.<br />
Selbst für das Gitarrespielen findet<br />
sich noch Zeit. Als Mitglied im<br />
Theaterkreis um Helmut Lasanske<br />
aus Warsow, fährt die 58Jährige<br />
regelmäßig zu den Aufführungen<br />
des Staatstheaters Schwerin. Seit<br />
2001 singt sie im Schweriner Gospelchor<br />
und berichtet stolz, dass<br />
mittlerweile auch einige CD´s<br />
erschienen sind. Eine schöne Erinnerung<br />
sind die Auftritte während<br />
der Rügen-Tour, bei denen der<br />
Chor ganze Kirchen mit bege<strong>ist</strong>erten<br />
Menschen füllte. Wenn sie<br />
während der Sommermonate nicht<br />
gerade auf dem Fahrrad durch die<br />
Natur fährt, oder ihre Bahnen im<br />
Dümmer See schwimmt, re<strong>ist</strong> die<br />
unternehmungslustige Dame gern.<br />
Im September folgt sie einer Einladung<br />
nach Wien. Oft führt der Weg<br />
auch nach Neustrelitz, wo beide<br />
Kinder und die fünf Enkelkinder<br />
leben. Auf das kommende Jahr<br />
freut sie sich ganz besonders. Ihre<br />
Augen strahlen als sie sagt: „Dann<br />
gehe ich nämlich in Rente und<br />
erfülle mir einen lang gehegten<br />
Wunsch, eine Reise zu <strong>mein</strong>em<br />
Sohn nach Afrika. Er will mich in<br />
Namibia zu einer Safari mitnehmen.“<br />
Sie erzählt, dass er sich dort<br />
ein zweites berufliches Standbein<br />
errichtet hat: “Jedes Jahr fliegt <strong>mein</strong><br />
Junge für drei Monate hinüber und<br />
organisiert Foto-Safaris.“ Für die<br />
Zukunft hat die Warsower Künstlerin<br />
noch viele Pläne. Vor zwei Jahren<br />
leitete sie zusammen mit Frau<br />
Böttcher im Jugendclub einen Malkurs<br />
für Kinder. Bedauernd stellt<br />
sie fest: „Leider wachsen die Kids<br />
langsam raus und haben dann oft<br />
ganz andere Interessen.“ Gerne<br />
würde Almut Roloff dies wieder<br />
aufnehmen und in ihrem Haus in<br />
der Pfennigstraße 10, einen Zeichen-<br />
und Malzirkel für Kinder und<br />
Erwachsene gründen.<br />
Interessierte können sich jederzeit<br />
bei Frau Roloff unter der Telefonnummer:<br />
03885/9436 anmelden<br />
oder informieren.<br />
Text: dabu<br />
Fotos: kjb<br />
Sehnsucht nach Afrika: Almut Roloff schwärmt für den Sonnenuntergang<br />
in Namibia<br />
4 Ausgabe 8 / 27. August 2008