pfarrbrief 2013-06.1 - Katholische Pfarrgemeinden Niederbreitbach ...
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Pfarrbrief Nr. 6/<strong>2013</strong> Seite 12<br />
HOCHFEST DES HEILIGSTEN HERZEN JESU AM FREITAG, 07. JUNI <strong>2013</strong><br />
„Herzlichen Glückwunsch“, „Herzliche<br />
Einladung“, oder „Herzliche Grüße“ sind<br />
Wendungen, die wir oft in unserer alltäglichen<br />
Sprache gebrauchen. Damit drücken wir etwas<br />
von unserem innersten Empfinden aus, was über<br />
das rein Funktionale, das Biologische des<br />
Herzens als Organ hinaus weist!<br />
Schon in der Sprache der Bibel ist das Herz<br />
mehr als ein Teil des Körpers, sondern ein<br />
Begriffsbild für das menschliche Wesen, die<br />
personale Mitte eines Menschen.<br />
Wenn im Johannesevangelium von der<br />
geöffneten Seite Jesu berichtet wird, aus der<br />
Blut und Wasser fließen, deuten dies bereits die<br />
Kirchenväter als den Ursprung der Sakramente und der Kirche. Im Mittelalter<br />
wurde das von der Lanze des römischen Soldaten durchbohrte Herz Jesu<br />
gedeutet als Symbol für das erlösende Leiden des Gottessohnes, seine sich<br />
verschwendende Liebe. Insbesondere die Mystiker des 13. und 14. Jahrhunderts,<br />
so etwa Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta oder Heinrich Seuse,<br />
gaben dieser Verehrung einen starken Auftrieb.<br />
Auch die Frömmigkeit des ausgehenden Mittelalters sowie die Orden der Jesuiten<br />
und Oratorianer schenkten der Herz-Jesu-Verehrung ihre Aufmerksamkeit. Einen<br />
neuen Auftrieb erhielt die Herz-Jesu-Verehrung durch die Visionen der heiligen<br />
Margaretha Maria Alacoque (+1690). Ihr wurde aufgetragen, sich für die Feier<br />
eines eigenen Festes am Freitag nach der Fronleichnamsoktav und für die<br />
Pfleger der Herz-Jesu-Freitage einzusetzen.<br />
Das im 18. Jahrhundert in Frankreich, Deutschland und Italien verbreitete Fest<br />
wurde 1765 durch Papst Clemens XIII. anerkannt und 1856 unter Papst Pius IX.<br />
für die ganze Kirche vorgeschrieben. Papst Leo XIII. erhöhte 1899 den Rang des<br />
Festes und weihte zur Jahrhundertwende die Welt an das Herz Jesu. Heute wird<br />
es als Hochfest immer am Freitag der dritten Woche nach Pfingsten gefeiert.<br />
Aber auch an jedem ersten Freitag im Monat kann die Votivmesse zum heiligsten<br />
Herzen Jesu gefeiert werden.<br />
Richtig gedeutet kann die Verehrung des göttlichen Herzens Jesu eine<br />
Rückbesinnung auf unsere eigene christliche Berufung sein: Gott zu lieben und<br />
den Nächsten wie sich selbst.<br />
Herzliche Einladung zu den Festgottesdiensten an diesem Tag mit<br />
Eucharistischem Segen um 8.00 Uhr in Roßbach und um 18.30 Uhr in<br />
Waldbreitbach.<br />
Kaplan Marco Hartmann