Freude am Garten 6/2013

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Schönes aus Kork Im täglichen Gebrauch kennen wir Kork üblicherweise als Flaschenkorken, vielleicht noch als Untersetzer oder Korkboden. Neu werden daraus schöne und funktionstüchtige Gebrauchsgegenstände wie Schmuck, Regenschirme, Taschen oder dekorative Pflanzgefässe gefertigt. 48 1
Kreat iv Lissabon 2 3 4 Alles beginnt mit dem Baum, mit der Korkeiche. Sie wächst in den mediterranen Gebieten rund um das Mittelmeer, namentlich im Süden von Portugal, Spanien, Italien und ebenso in Nordafrika. Wir berichteten darüber im Pflanzenporträt «Korkeichen» in Ausgabe 6/2012. Die Korkwälder liefern den Lebensraum für viele seltene Pflanzen und vom Aussterben bedrohte Tierarten wie z. B. den Iberischen Luchs, den Spanischen Kaiseradler oder den Mönchsgeier. Millionen von wunderschönen Vögeln haben hier ihre Existenzgrundlage oder machen Rast auf der Durchreise. Ebenso finden die berühmten portugiesischen Schweine im Alentejo-Gebiet (s. Karte), wo die Korkeiche am häufigsten anzutreffen ist, einen Schmaus, wenn im Herbst die Reifezeit der Eicheln gekommen ist. Portugal als Korkproduzent Mit 54 % der Weltproduktion ist Portugal der grösste Hersteller von Kork. Ab dem 18. Jahrhundert, als die wirtschaftliche Nutzung von Kork begann, wurde durch gezielte Auslichtung und Schaffung einer weniger dicht bestandenen Waldfläche eine landwirtschaftliche Nutzung des Bodens ermöglicht. Dadurch zählen die portugiesischen Korkeichenwälder im Gebiet des Alentejo (Montados) zu den am besten gepflegten weltweit. Schutz erfährt die Korkeiche auch durch strenge Gesetze zur Erhaltung der Korkwälder. Das Abholzen des Korkeichenwaldes ist verboten und seine Aufforstung und wirtschaftliche Nutzung wird gefördert. Am Ende des Frühlings und zum Sommeranfang beginnen die Korkarbeiter, die Korkeichen zu schälen. Dazu benutzen sie eine spezielle Axt, mit der sie einzelne Platten herausschälen. Diese Arbeit benötigt grosse Erfahrung, damit das Innere des Korkbaumes nicht beschädigt wird. Die Ernte schadet dem Baum in keiner Weise; im Gegenteil, sie ist nötig für das Wohlbefinden und das Wachstum des Baumes. Die erste verwendbare Korkernte findet erst nach 18 Jahren Wachstum statt. Danach kann bis zum Alter von 200 Jahren geerntet werden. Korkqualitäten und Verarbeitung Bei der ersten Schälung erhält man einen sehr harten Kork von unregelmässiger Struktur, der sich nur sehr schwer verarbeiten lässt. Er wird als Jungfernkork bezeichnet und zur Herstellung von Bodenbelägen und Isolierungen genutzt. Bei der zweiten Schälung neun Jahre später erhält man gleichmässig strukturiertes Material, das nicht mehr so hart ist und sich von der Qualität her zur Herstellung hochwertiger Korke eignet. Dieser Kork wird als weiblicher Kork bezeichnet. Danach liefert die Korkeiche alle neun Jahre Kork von immer 1. Beim Schirm kann der Kork seine Wasserdichtigkeit und Robustheit unter Beweis stellen 2. Der Alentejo im Süden Portugals erstreckt sich von Lissabon im Westen bis zu den Hügeln an der spanischen Grenze im Osten. 3. Die geernteten Korkplatten werden aufgeschichtet und ein Jahr gelagert. 4. Bei der Verarbeitung von Kork ist viel Handarbeit nötig. besserer Qualität. Nach der Ernte werden die Korkplatten sortiert und nach Dicke, Porosität und Aussehen an der frischen Luft aufgeschichtet, um zur Reife zu gelangen. Diese Ruhephase dauert ein Jahr, in der der Kork sich stabilisiert. Bei der Verarbeitung wird der Kork zuerst gekocht, um einen allfälligen Pilzbefall zu bekämpfen und die Platten geschmeidiger und elastischer zu machen. Nach dem Kochvorgang erfolgt eine erneute Stabilisierung des Korks, die weitere drei Wochen in Anspruch nimmt. Durch diese Ruhephase sollen die Platten flach werden. Erst jetzt erhält der Kork die notwendige Beschaffenheit für die Weiterverarbeitung. Kork ist ein natürliches, erneuerbares und biologisch abbaubares Material und kann auch sehr gut wiederverwendet werden. In der Produktionskette können anfallende 49
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