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Formelsammlung Vermessungskunde 1&2 Semester

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FORMELSAMMLUNG VERMESSUNGSKUNDE I & II<br />

Wilfried Korth<br />

Stand: 25. Juni 2004<br />

1 Grundlagen/Koordinatenrechnungen<br />

Umrechnungen von Winkeln W :<br />

• Sexagesimal in Dezimalgrad: W ◦ [dezimal]= W ◦ + W ′ /60 + W ′′ /3600<br />

• Dezimalgrad in sexagesimal: W ◦ = int(W ◦ [dezimal])<br />

W ′ = int(W ◦ [dezimal]−int(W ◦ [dezimal])·60)<br />

W ′′ =(W ◦ [dezimal]−int(W ◦ [dezimal])−W ′ · 60) · 3600<br />

• GoninGrad:<br />

W ◦ [dezimal]= W [gon]·9/10<br />

• Grad in Gon: W [gon]= W ◦ [dezimal]·10/9 =(W ◦ + W ′ /60 + W ′′ /3600) · 10/9<br />

• Bogenmaß in Gon:<br />

W [gon]= W [rad]·200/π = W [rad]·ρ[gon]<br />

• Bogenmaß in Grad: W ◦ = W [rad]·180/π = W [rad]·ρ ◦<br />

• GoninBogenmaß:<br />

W [rad]= W [gon]·π/200 = W [gon]/ρ[gon]<br />

• Grad in Bogenmaß: W [rad]= W ◦ · π/180 = W ◦ /ρ ◦<br />

Mit den Konstanten:<br />

• ρ[gon]= 63,66197723676<br />

• ρ ◦ = 57,29577951308<br />

1.1 Messbandmessung<br />

• Bandkorrektion<br />

gesucht: korrigierte Streckenlänge l 0 bzw. Bandkorrektion k E<br />

(<br />

l 0 = l 1+ dL )<br />

= l · M = l + k E mit k E = l · dL L<br />

L<br />

• Temperaturkorrektion<br />

Für Stahl ist der Ausdehnungskoeffizient α =0,0115 10 −3 m/K<br />

gesucht: korrigierte Streckenlänge l 1 bzw. Temperaturkorrektion k T<br />

l 1 = l 0 (1 + α · (t − 20 ◦ C)) = l 0 + k T mit k T = l 0 · α · (t − 20 ◦ C)<br />

• Korrektion wegen Durchhang<br />

gesucht: korrigierte Streckenlänge l 2 bzw. Korrektion wegen Durchhang k D<br />

l 2 = l 1 + k D<br />

k D ≈− 8d2<br />

3l 1


1 GRUNDLAGEN/KOORDINATENRECHNUNGEN 2<br />

• Reduktion auf die Horizontale<br />

gesucht: korrigierte Streckenlänge l 3 bzw. Korrektion wegen Neigung k N<br />

l 3 = l 2 cos β =<br />

√<br />

l2 2 − ∆H2 = l 2 + k N k N = l 2 (cos β − 1) =<br />

√<br />

l2 2 − ∆H2 − l 2<br />

• Projektionsverzerrung<br />

Da die Streckenmessungen auf der Erdoberfläche durchgeführt werden, müssen die Verzerrungen<br />

der Strecken in der Abbildungsebene berücksichtigt werden. Als Abbildugen<br />

treten z.B. die Gauß-Krüger-Abbildung oder die Soldner-Abbildung auf.<br />

gesucht: korrigierte Streckenlänge l 5 bzw. Abbildungskorrektion k A<br />

l 5 = l 4 + k A<br />

ym<br />

2 k A;Gauß−Krüger = l 4<br />

2R 2<br />

Erdradius ≈ 6370km<br />

k A;Soldner = l 4<br />

y 2 m<br />

2R 2 cos t<br />

1.2 Orthogonalaufnahme; Kleinpunktberechnung<br />

X<br />

t AE<br />

F<br />

SFP<br />

S AF S FE<br />

P<br />

E<br />

gegeben:<br />

gemessen:<br />

gesucht:<br />

Koordinaten von A und E<br />

Strecken s AF , s FE und s FP<br />

Koordinaten des Punktes P<br />

A<br />

Y<br />

X P = X A + a · s AF − o · s FP<br />

Y P = Y A + o · s AF + a · s FP<br />

S AE<br />

S AE<br />

o = − sin(t AE )<br />

a =+cos(t AE )<br />

s AF + s FE s AF + s FE<br />

1.3 Koordinatentransformationen<br />

X<br />

X'<br />

<br />

B<br />

gegeben:<br />

Koordinaten von A und B in beiden Systemen<br />

Koordinaten von P im System (X ′ ; Y ′ )<br />

dX<br />

dY<br />

A<br />

P<br />

gesucht:<br />

Koordinaten von P im System (X; Y )<br />

Transformationsparameter α, M, dX und dY<br />

Grundgleichungen (vgl. Kleinpunktberechnung):<br />

Y'<br />

Y<br />

X i = dX + M · cos(α)X ′ i − M · sin(α)Y ′<br />

i<br />

Y i = dY + M · sin(α)X ′ i + M · cos(α)Y ′<br />

i<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


2 FEHLERLEHRE 3<br />

Transformationsparameter (eindeutige Lösung über 2 Punkte):<br />

M =<br />

√<br />

∆XAB 2 +∆Y AB<br />

2 √<br />

∆X<br />

AB ′2 +∆Y<br />

′2<br />

AB<br />

= S AB<br />

S ′ AB<br />

α =arctan ∆Y AB<br />

∆X AB<br />

− arctan ∆Y ′ AB<br />

∆X ′ AB<br />

dX = X A − M · cos(α)X ′ A + M · sin(α)Y ′ A<br />

dY = Y A − M · sin(α)X ′ A − M · cos(α)Y ′ A<br />

2 Fehlerlehre<br />

2.1 Streuungsmaße<br />

• Standardabweichung:<br />

aus wahren Fehlern<br />

σ x = √ 1 n∑<br />

ε<br />

n<br />

2 =<br />

i=1<br />

√<br />

[εε]<br />

n<br />

und aus scheinbaren Verbesserungen<br />

√<br />

s x = √ 1 n∑<br />

v<br />

n − 1<br />

2 [vv]<br />

=<br />

n − 1<br />

i=1<br />

• Varianz<br />

s 2 x = E(x2 ) − E(x) 2 = E<br />

(<br />

(x − E(x)) 2) = E(ε 2 )<br />

2.2 Fehlergrenzen und Vertrauensbereich<br />

• Der Vertrauensbereich überdeckt mit einer Wahrscheinlichkeit P (von z.B. 95%) den<br />

wahren Wert.<br />

Oder: ”<br />

Der wahre Wert liegt mit der Wahrscheinlichkeit P zwischen der unteren C u und<br />

oberen Grenze C o des Vertrauensbereiches“<br />

• Quantilen der Normalverteilung:<br />

statistische Sicherheit S 50 68,3 90 95 95,45 99 99,73<br />

Quantil u S 0,68 1,00 1,64 1,96 2,00 2,58 3,00<br />

• Auswahl von Quantilen der t-Verteilung:<br />

statistische Sicherheit S 68,3 90 95 98 99 99,9<br />

n =2; f =1 1,84 6,31 12,71 31,80 63,66 636,62<br />

n =3; f =2 1,32 2,92 4,30 6,96 9,92 31,60<br />

n =4; f =3 1,20 2,35 3,18 4,54 5,84 12,94<br />

n =6; f =5 1,11 2,02 2,57 3,36 4,03 6,86<br />

n =11; f =10 1,05 1,81 2,23 2,76 3,17 4,58<br />

n =21; f =20 1,02 1,72 2,09 2,53 2,85 3,85<br />

n =31; f =30 1,02 1,70 2,04 2,46 2,75 3,65<br />

n = ∞; f = ∞ 1,00 1,64 1,96 2,33 2,58 3,29<br />

(f ist Anzahl der überschüssigen Beobachtungen =⇒ Freiheitsgrad)<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


2 FEHLERLEHRE 4<br />

2.3 Varianzfortpflanzungsgesetz für lineare Funktionen unabhängiger Zufallsvariablen<br />

s 2 F = f 2 1 s 2 x 1<br />

+ f 2 2 s 2 x 2<br />

+ ···+ f 2 ns 2 x n<br />

2.4 Gewichte<br />

• Das Gewicht ist eine (fingierte) Wiederholungszahl. Es ist folgendermaßen definiert:<br />

p i = s2 0<br />

s 2 i<br />

• s i ist die Standardabweichung der Messgröße x i<br />

• s 0 ist die Standardabweichung einer (fiktiven) Messgröße mit dem Gewicht p 0 =1<br />

(sog. Gewichtseinheit)<br />

2.5 Ausgleichung direkter Beobachtungen<br />

• Direkte Beobachtungen liegen vor, wenn die geleiche Größe mehrfach gemessen (beobachtet)<br />

wird.<br />

• Gleiche Genauigkeit =⇒ Zufallsveränderliche (Messungen) weisen gleiche Varianzen auf<br />

Ungleiche Genauigkeiten =⇒ Zufallsveränderliche (Messungen) weisen unterschiedliche<br />

Varianzen auf<br />

• Ausgleichung: einfaches bzw. gewogenes arithmetische Mittel x als Schätzwert für den<br />

Erwartungswert aus n unabhängigen Beobachtungen l i .<br />

einfaches arithmetisches Mittel gewogenes arithmetisches Mittel<br />

∑ ni=1 ∑<br />

l ni=1 i<br />

(l i − x 0 )<br />

x = = x 0 +<br />

n<br />

n<br />

x =<br />

∑ ni=1<br />

p i l i<br />

∑ ni=1<br />

p i<br />

= x 0 +<br />

∑ ni=1<br />

p i (l i − x 0 )<br />

∑ ni=1<br />

p i<br />

x 0<br />

l i<br />

p i<br />

n<br />

frei wählbarer Näherungswert<br />

Beobachtung i<br />

Gewicht der Beobachtung i<br />

Anzahl der Beobachtungen<br />

• Standardabweichung einer Beobachtung:<br />

mit den Kontrollen:<br />

√<br />

[vv]<br />

s x =<br />

n − 1<br />

mit v i = x − l i =(x − x 0 ) − (l i − x 0 )<br />

[v] =0<br />

[vv] =[ll] − [l]2<br />

n<br />

• Standardabweichung für das arithmetische Mittel:<br />

s x = s 0<br />

√ n<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


2 FEHLERLEHRE 5<br />

• Standardabweichung einer Beobachtung mit dem Gewicht p =1bei ungleicher Genauigkeit:<br />

√<br />

[pvv]<br />

s 0 =<br />

mit v i = x − l i =(x − x 0 ) − (l i − x 0 )<br />

n − 1<br />

und mit der Kontrolle:<br />

n∑<br />

n∑<br />

[pv] = p i · x − p i l i =0<br />

• Standardabweichung für das allgemeine arithmetische Mittel:<br />

i=1<br />

i=1<br />

s x = s 0<br />

√<br />

[p]<br />

• Standardabweichung einer Einzelbeobachtung mit dem Gewicht p i :<br />

s xi = s 0<br />

√<br />

pi<br />

2.6 Standardabweichung aus Beobachtungsdifferenzen; Doppelmessungen<br />

• Standardabweichung eines Messwertes:<br />

s =<br />

√<br />

[dd]<br />

2n<br />

bzw. für ungleichgewichtige Messungen s 0 =<br />

√<br />

[pdd]<br />

2n<br />

s i = s 0<br />

√<br />

pi<br />

• Standardabweichung für den Mittelwert aus den zusammengehörigen Einzelmessungen:<br />

s =<br />

s √<br />

2<br />

• Wenn die Messungen einen konstanten (systematischen) Fehleranteil beinhalten, können<br />

die Formeln für Doppelmessungen nicht verwendet werden (Erwartungswert nicht Null!).<br />

• Kriterium für die Möglichkeit des Vorhandenseins eines konstanten Anteils:<br />

a) gleichgewichtige Messungen:<br />

d ≥ s d<br />

=⇒ [d] 2 ≥ [dd]<br />

b) ungleichgewichtige Messungen:<br />

d ≥ s d<br />

=⇒<br />

n · [pd] 2<br />

[p]<br />

≥ [pdd]<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


3 ABSTECKUNG VON KREISBÖGEN (KLEINE RADIEN) 6<br />

3 Absteckung von Kreisbögen (kleine Radien)<br />

A<br />

s/2<br />

r<br />

F<br />

h<br />

T<br />

/2<br />

<br />

<br />

S<br />

h<br />

s/2 s/2<br />

H<br />

/2<br />

<br />

M <br />

r<br />

t<br />

E<br />

Abb.: Geometrische Elemente<br />

des Kreisbogens<br />

A = Bogenanfang<br />

S = Scheitel, Bogenmitte<br />

E = Bogenende<br />

M = Kreismittelpunkt<br />

T = Tangentenschnittpunkt<br />

H = Sehnenmittelpunkt<br />

r = Radius<br />

t = Tangente<br />

s = Sehne<br />

m = Scheitelabstand<br />

h = Pfeilhöhe, Scheitelordinate<br />

β = Tangentenschnittwinkel<br />

3.1 Grundgleichungen für die Hauptpunkte eines Kreisbogens<br />

Zentriwinkel α = 200 gon−β<br />

Tangente TA = t = r · tan α/2<br />

Sehne AE = s =2· r · sin α/2<br />

Scheitelabstand TS =<br />

( )<br />

1<br />

m = TM − r = r ·<br />

cos α/2 − 1<br />

Scheitelabzisse AF = AH =1/2 · AE = s/2 =r · sin α/2<br />

Scheitelordinate SF = Pfeilhöhe SH = h = r · (1 − cos α/2)<br />

Bogen ASE = b = r · π·α[gon]<br />

200[gon] = r · α[gon]<br />

ρ[gon]<br />

3.2 Absteckung von Zwischenpunkten auf dem Kreis<br />

A) gesucht: rechtwinklige Koordinaten bezüglich der Tangente<br />

• gegeben: Hauptpunkte/-elemente des Kreisbogens<br />

→ Koordinatenrechnung:<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


3 ABSTECKUNG VON KREISBÖGEN (KLEINE RADIEN) 7<br />

x<br />

Y K K<br />

Kreisgleichung für M{0, 0}:<br />

x 2 + y 2 = r 2<br />

Kreisgleichung für M{a, b}:<br />

X<br />

(x − a) 2 +(y − b) 2 = r 2<br />

Berechnung der Ordinaten y bei vorgegebenen<br />

Abzissen x (vgl. Abb.)<br />

A<br />

b<br />

r<br />

y<br />

( ) b<br />

x K = r ·sin<br />

r<br />

y = r − √ r 2 − x 2<br />

√<br />

; y K = r − r 2 − x 2 K<br />

B) gesucht: rechtwinklige Koordinaten bezüglich der Tangente mit fester Bogenlänge b zwischen<br />

den Kreispunkten<br />

→ Koordinatenrechnung:<br />

x<br />

Y<br />

X 3<br />

3<br />

Y<br />

X 2<br />

2<br />

Y 1<br />

X 1<br />

26<br />

6<br />

s<br />

A<br />

s<br />

26<br />

26<br />

r<br />

r<br />

s<br />

M<br />

r<br />

6<br />

6<br />

y<br />

ω = b<br />

2r<br />

x 1 = s · cos ω<br />

x 2 = x 1 + s · cos(3ω)<br />

x 3 = x 2 + s · cos(5ω)<br />

.<br />

; s =2r sin ω<br />

y 1 = s · sin ω<br />

y 2 = y 1 + s · sin(3ω)<br />

y 3 = y 2 + s · sin(5ω)<br />

.<br />

C) gesucht: rechtwinklige Koordinaten bezüglich einer Sehne<br />

→ Koordinatenrechnung:<br />

x<br />

X K<br />

K<br />

x K = r · [cos(ω − α/2) − cos α/2]<br />

y K = r · [sin(ω − α/2) − sin α/2]<br />

r<br />

/2<br />

6<br />

r<br />

Y K<br />

y<br />

Der Winkel ω ergibt sich aus einer<br />

vorgegebenen Bogenlänge zwischen den<br />

abzusteckenden Kreisbogenpunkten<br />

r<br />

M<br />

<br />

∆ω = b/r<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


4 FLÄCHENBERECHNUNGEN 8<br />

4 Flächenberechnungen<br />

a) Berechnung über Messungselemente<br />

Flächen werden auf Dreiecke oder Trapeze zurückgeführt; Anwendung der bekannten<br />

Flächenberechnungsformeln<br />

g<br />

h<br />

g<br />

h<br />

Dreieck:<br />

F = 1 2 g · h<br />

g<br />

h 1<br />

h 2<br />

h 2<br />

a<br />

g=a+b<br />

b<br />

h 1<br />

h 2<br />

h 1<br />

-h 2<br />

Trapez:<br />

Flächenformel nach Heron für Dreiecke (alle drei Seiten gemessen):<br />

F =<br />

√<br />

s(s − a)(s − b)(s − c), mit s = a + b + c<br />

2<br />

F = 1 2 g · (h 1 + h 2 )<br />

verschränktes Trapez:<br />

F = 1 2 g · (h 1 − h 2 )<br />

b) Berechnung über Koordinaten (Gauß’sche Flächenformeln)<br />

Nummerierung der Eckpunkte einer Fläche aufeinanderfolgend und rechtsläufig (bei<br />

rechtsläufigem Koordinatensystem)<br />

Vereinbarung: Punkt (n +1)=Punkt 1 (Wiederholung)<br />

F = 1 n∑<br />

(x i − x i+1 ) · (y i + y i+1 )= 1 n∑<br />

(x i + x i+1 ) · (y i+1 − y i )<br />

2<br />

2<br />

i=1<br />

i=1<br />

F = 1 n∑<br />

x i · (y i+1 − y i−1 )= 1 n∑<br />

y i · (x i−1 − x i+1 )<br />

2<br />

2<br />

i=1<br />

i=1<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


5 HÖHENMESSUNGEN 9<br />

5 Höhenmessungen<br />

5.1 Arten von Höhen<br />

P<br />

orthometrische Höhe:<br />

Höhe über dem Geoid<br />

in Ruhe befindlicher<br />

Meeresspiegel<br />

H orth<br />

Erdoberfläche<br />

Geoid<br />

normalorthometrische Höhe:<br />

Höhe über dem Geoid mit zusätzlichen<br />

Annahmen<br />

Das Geoid ist eine Niveaufläche des Schwerefeldes der Erde.<br />

P<br />

Meeresspiegel<br />

H n<br />

Erdoberfläche<br />

Quasigeoid<br />

Normalhöhe: Höhe über dem Quasigeoid<br />

Geoid<br />

(Referenz-) E lipsoid<br />

Das Quasigeoid ist eine hypothesenfrei bestimmbare Bezugsfläche.<br />

Es ist keine Niveaufläche (sondern eine exakte Rechenfläche,<br />

geglättetes Geoid“).<br />

”<br />

P<br />

Meeresspiegel<br />

H ell<br />

Erdoberfläche<br />

Quasigeoid<br />

ellipsoidische Höhe:<br />

Höhe über dem Bezugsellipsoid<br />

Das Ellipsoid ist keine Niveaufläche!<br />

(Referenz-) E lipsoid<br />

5.2 Geometrisches Nivellement<br />

∆h = R − V H B = H A +∆h = H A + R − V bzw. H B = H A +(ΣR i − ΣV i )<br />

• Erdkrümmung<br />

• Refraktion (gekrümmter Lichtweg)<br />

d E = s2 i<br />

2R<br />

d R = s2 i<br />

2r = k · s2 1<br />

2R<br />

5.3 Prüfung von Nivellierinstrumenten<br />

a ∗ 1 , b∗ 1 , a∗ 2 und b∗ 2 sind die fehlerfreien ” Sollablesungen“<br />

a 1 , b 1 , a 2 und b 2 sind die fehlerbehafteten Ablesungen<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


5 HÖHENMESSUNGEN 10<br />

I: ”<br />

Aus der Mitte“ (Näherungsverfahren)<br />

ca. 2 m<br />

2<br />

<br />

S 2<br />

a 2<br />

a 1<br />

h+b 2<br />

<br />

<br />

S 1<br />

<br />

<br />

b 1<br />

b 2<br />

B<br />

h<br />

A<br />

ca. 30...40 m<br />

∆h 1 = a 1 − b 1 ∆h 2 = a 2 − b 2<br />

∆h 1 =(a ∗ 1 +∆)− (b∗ 1 +∆)<br />

∆h 1 = a ∗ 1 − b∗ 1 ∆h 2 =(a ∗ 2 +2∆)− b∗ 2 ∆h 2 − ∆h 1 =2∆<br />

Sollwert für a 2 : a ∗ 2 = b 2 +∆h 1<br />

II: Verfahren nach ”<br />

Kukkamäkie“<br />

4<br />

2<br />

<br />

S 2<br />

<br />

<br />

S 1<br />

<br />

<br />

a 2<br />

a 1<br />

b 1<br />

b 2<br />

B<br />

h<br />

A<br />

ca. 10 m<br />

ca. 10 m<br />

ca. 20 m<br />

∆h 1 = a 1 − b 1 ∆h 2 = a 2 − b 2<br />

∆h 1 =(a ∗ 1 +∆)− (b∗ 1 +∆)<br />

∆h 1 = a ∗ 1 − b∗ 1 ∆h 2 =(a ∗ 2 +4∆)− (b∗ 2 +2∆) ∆h 2 − ∆h 1 =2∆<br />

Sollwert für a 2 :<br />

Sollwert für b 2 :<br />

a ∗ 2 = a 2 − 4∆<br />

b ∗ 2 = b 2 − 2∆<br />

III: Verfahren nach ”<br />

Näbauer“<br />

2<br />

<br />

<br />

S 2<br />

a 2<br />

S 1<br />

<br />

<br />

2<br />

b 1<br />

b 2<br />

a 1<br />

B<br />

h<br />

A<br />

ca. 15 m<br />

ca. 15 m<br />

ca. 15 m<br />

∆h 1 = a 1 − b 1 ∆h 2 = a 2 − b 2<br />

∆h 1 =(a ∗ 1 +∆)− (b∗ 1 +2∆) ∆h 2 =(a ∗ 2 +2∆)− (b∗ 2 +∆)<br />

∆h 1 = a ∗ 1 − b∗ 1 − ∆ ∆h 2 = a ∗ 2 − b∗ 2 +∆ ∆h 2 − ∆h 1 =2∆<br />

Sollwert für a 1 : a ∗ 1 = a 1 − ∆<br />

Sollwert für b 1 : b ∗ 1 = b 1 − 2∆<br />

Sollwert für a 2 : a ∗ 2 = a 2 − 2∆<br />

Sollwert für b 2 : b ∗ 2 = b 2 − ∆<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


1<br />

b 2<br />

5 HÖHENMESSUNGEN 11<br />

IV: Verfahren nach ”<br />

Förstner“<br />

a 2<br />

2<br />

<br />

S 2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

S 1<br />

<br />

2<br />

a 1<br />

h<br />

B<br />

A<br />

ca. 15 m<br />

ca. 15 m<br />

ca. 15 m<br />

∆h 1 = a 1 − b 1 ∆h 2 = a 2 − b 2<br />

∆h 1 =(a ∗ 1 +∆)− (b∗ 1 +2∆) ∆h 2 =(a ∗ 2 +2∆)− (b∗ 2 +∆)<br />

∆h 1 = a ∗ 1 − b∗ 1 − ∆ ∆h 2 = a ∗ 2 − b∗ 2 +∆ ∆h 2 − ∆h 1 =2∆<br />

Sollwert für a 1 : a ∗ 1 = a 1 − ∆<br />

Sollwert für b 1 : b ∗ 1 = b 1 − 2∆<br />

Sollwert für a 2 : a ∗ 2 = a 2 − 2∆<br />

Sollwert für b 2 : b ∗ 2 = b 2 − ∆<br />

Berechnung der Neigung der Ziellinie aus den Lattenablesungen:<br />

tan α =<br />

bzw.<br />

α =<br />

∆∗ρ<br />

Strecke<br />

∆<br />

Strecke<br />

mit ρ =63, 6620 gon<br />

5.4 Genauigkeit des Nivellements<br />

•<br />

• Standardabweichung für 1 km Nivellement<br />

√<br />

s L = s Niv/1 km · L[km]<br />

– aus den Differenzen d i zwischen Hin- und Rückweg der n Einzelstrecken mit den<br />

Streckenlängen R i √ [ ]<br />

1 dd<br />

s Niv/1 km =<br />

2n R[km]<br />

– aus den Widersprüchen w i beim Anschluss an zwei (fehlerfreie) Festpunkte oder<br />

bei geschlossenen Nivellementsschleifen<br />

s Niv/1 km =<br />

√<br />

1<br />

[ ww<br />

]<br />

2n L[km]<br />

• Standardabweichung für 1 km Doppelnivellement (Mittel aus Hin- und Rückweg):<br />

s DNiv/1 km = s Niv/1 km<br />

√<br />

2<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


6 FEHLERLEHRE II 12<br />

II. <strong>Semester</strong><br />

6 Fehlerlehre II<br />

6.1 Linearisierung nichtlinearer Funktionen<br />

( ( ∂F(xi )<br />

∂F(xi )<br />

F (x i )=F (x i ) 0 +<br />

dx 1 + ···<br />

dx n + Glieder höherer Ordnung<br />

∂x 1<br />

)0<br />

∂x n<br />

)0<br />

Anstelle der Differentialquotienten können auch Differenzenquotienten genutzt werden:<br />

( )<br />

∂F(xi )<br />

∂x j<br />

0<br />

=<br />

( )<br />

F (xi + dx j ) − F (x i )<br />

dx j<br />

0<br />

6.2 Varianzfortpflanzungsgesetz in allgemeiner Form<br />

Varianzfortpflanzungsgesetz für lineare Funktionen korrelierter Zufallsvariablen:<br />

s 2 F = f 1 2s2 x 1<br />

+ 2f 1 f 2 cov(x 1 ,x 2 ) +···+ 2f 1 f n cov(x 1 ,x n )+<br />

f2 2s2 x 2<br />

+ ···+ 2f 2 f n cov(x 2 ,x n )+<br />

.<br />

f 2 n s2 x n<br />

Varianzfortpflanzungsgesetz für lineare Funktionen unabhängiger Zufallsvariablen:<br />

s 2 F = f 2 1 s2 x 1<br />

+ f 2 2 s2 x 2<br />

+ ···+ f 2 n s2 x n<br />

Nichtlineare Funktionen von Zufallsvariablen werden durch Taylorentwicklung linearisiert:<br />

s 2 F =<br />

( ) ∂F(xi ) 2 ( )<br />

s 2 ∂F(xi ) 2<br />

x<br />

∂x 1<br />

+<br />

s 2 x<br />

1 ∂x 2<br />

+ ···+<br />

2<br />

( ) ∂F(xi ) 2<br />

s 2 x n<br />

∂x n<br />

6.3 Ausgleichung bei nur einer Summenbedingung<br />

Ist S der Sollwert und [L] die Summe der Ergebnisse der n die Summe bildenden Messungen,<br />

so wird der Widerspruch w =[L] − S proportional zu den reziproken Gewichten 1/p i auf die<br />

Einzelmessungen verteilt. Bei gleichgewichtigen Messungen ergibt dies eine Gleichverteilung.<br />

Die Standardabweichung der Gewichtseinheit, die einer ursprünglichen Einzelmessung L i und<br />

die einer ausgeglichenen Messung x i ergeben sich wie folgt:<br />

ŝ 0 =<br />

√ w<br />

√<br />

ŝ i = √ ŝ0 ŝ xi = √ ŝ0 1 − 1/p i<br />

[1/p] pi pi [1/p]<br />

Bei gleichgewichtigen Messungen vereinfachen sich die Formeln entsprechend:<br />

ŝ 0 = s i = w √ n<br />

ŝ xi =ŝ i<br />

√<br />

1 − 1 n<br />

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8 THEODOLIT & WINKELMESSUNG 13<br />

7 Volumenbestimmungen<br />

7.1 Volumenbestimmungen aus Profilen<br />

V = F 1 + F 2<br />

2<br />

l 1 + F 2 + F 3<br />

2<br />

Querschnittsflächen aus Koordinaten und Höhen:<br />

(Gaußsche Flächenformel; Fläche aus Koordinaten)<br />

l 2 + ...+ F n−1 + F n<br />

l n−1<br />

2<br />

F = 1 2 [(s 1 − s 2 )(H 1 + H 2 )+(s 2 − s 3 )(H 2 + H 3 )+···+(s n − s 1 )(H n + H 1 )]<br />

7.2 Volumenbestimmungen aus Flächennivellements<br />

Volumen von Prismen (Ebenen als Deckflächen):<br />

Volumen eines dreieckigen Prismas<br />

V = F Dreieck<br />

h 1 + h 2 + h 3<br />

3<br />

Volumen eines viereckigen Prismas<br />

V = F V iereck<br />

h 1 + h 2 + h 3 + h 4<br />

4<br />

Grundflächenberechnung mit der Gaußschen Flächenformel:<br />

F = 1 2 [(X 1 − X 2 )(Y 1 + Y 2 )+(X 2 − X 3 )(Y 2 + Y 3 )+...+(X n − X 1 )(Y n + Y 1 )]<br />

Flächenberechnung aus Polarkoordinaten:<br />

F = 1 n∑<br />

s i−1 s i sin(α i − α i−1 )<br />

2<br />

i=1<br />

8 Theodolit & Winkelmessung<br />

ACHSENFEHLER<br />

• Zielachsenfehler k c = c<br />

cos β<br />

• Kippachsenfehler k i = i · tan β<br />

• Stehachsenschiefe k v = v · tan β · sin u ′<br />

Reihenfolge der Untersuchung/Justierung:<br />

- exaktes Lotrechtstellen des Instrumentes (Justierung<br />

der Libellen)<br />

- Bestimmung und Justierung des Zielachsenfehlers<br />

- Bestimmung und Justierung des Kippachsenfehlers<br />

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8 THEODOLIT & WINKELMESSUNG 14<br />

8.1 Richtungs- und Winkelmessung<br />

Fehlerrechnung für s Ziele und n Sätze:<br />

• Bildung der Differenz d i der Satzmittel und der endgültigen Richtung für jede Richtung<br />

in jedem Satz<br />

• Bildung der Verbesserungen mit dem Wert der satzweisen Summe [d]nachv i = d i −[d]/s<br />

dadurch wird erreicht, daß die Summe [v] bis auf Rundungsfehler Null ergibt (Probe!)<br />

• Berechnung der Standardabweichung einer in einem Satz gemessenen Richtung:<br />

√<br />

[vv]<br />

s r =<br />

(n − 1)(s − 1)<br />

Standardabweichung einer aus n Sätzen gemittelten Richtung:<br />

ŝ r = s √<br />

r<br />

[vv]<br />

√ = n n(n − 1)(s − 1)<br />

8.2 Vertikalwinkelmessung<br />

Vertikalwinkelmessung und Indexabweichung<br />

FRL I:<br />

FRL II:<br />

z + ζ = A I<br />

z − ζ = 400 gon − A II<br />

z = A I + (400 gon − A II )<br />

2<br />

ζ = (A I + A II ) − 400 gon<br />

2<br />

s z = s ζ =<br />

√<br />

s 2 A I<br />

+ s 2 A II<br />

4<br />

= s √<br />

2<br />

Bei s Zenitwinkeln in n Sätzen auf einem Standpunkt ergeben sich:<br />

• der mittlere Höhenindexfehler aus den n · s Beobachtungen:<br />

• mit den Verbesserungen v i = ζ − ζ i<br />

n·s<br />

∑<br />

ζ = ζ i /(n · s)<br />

i=1<br />

Standardabweichung für z bzw. ζ ŝ z =ŝ ζ =<br />

√ [vv]<br />

n·s−1<br />

Kontrolle für [vv]<br />

[vv] =[ζζ] − [ζ]2<br />

n·s<br />

Standardabweichung für ζ ŝ ζ<br />

= ŝζ √ n·s<br />

Standardabweichung für die aus n Sätzen<br />

gemittelten Zenitdistanzen<br />

ŝ z = ŝz √ n<br />

<strong>Formelsammlung</strong> für das 1.&2. <strong>Semester</strong> (Stand: 25. Juni 2004)


10 TURMHÖHENBESTIMMUNG 15<br />

9 Trigonometrische Höhenmessung<br />

Einfluss der Erdkrümmung<br />

∆h = s cot z<br />

s 2<br />

c E =<br />

2R cos γ ≈ s2<br />

2R<br />

Einfluß des gekrümmten Lichtweges (Refraktion)<br />

mit k = R/r r = R/k<br />

c R ≈− k · s2<br />

2R<br />

Höhenunterschied zwischen den beiden Punkten P 1 und P 2 :<br />

∆h = H 2 − H 1 = s · cot z + i P1 − z P2 + s2<br />

2R − k · s2<br />

2R<br />

Bei gegenseitiger zeitgleicher Messung:<br />

( ) z21 − z 12<br />

∆h = s · tan<br />

2<br />

10 Turmhöhenbestimmung<br />

Berechnung der Höhe nach der Formel für trigonometrische Höhenübertragung, im einfachsten<br />

Fall:<br />

H T = H A + s · cot z T H A = H F + l − d · cot z F<br />

z F<br />

z T<br />

h<br />

l<br />

d<br />

s<br />

H A<br />

H T<br />

H F<br />

10.1 Turmhöhenbestimmung mit horizontalem Hilfsdreieck<br />

B<br />

A<br />

b<br />

c<br />

s<br />

T<br />

s =<br />

s =<br />

b · sin β<br />

sin(α + β)<br />

c · sin δ<br />

sin(γ + δ)<br />

C<br />

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12 TRIGONOMETRISCHE HÖHENÜBERTRAGUNG ÜBER GROSSE DISTANZEN 16<br />

10.2 Turmhöhenbestimmung mit vertikalem Hilfsdreieck<br />

z 2<br />

z 1<br />

H T<br />

d<br />

P 2<br />

P 1<br />

H 2<br />

H 1<br />

e<br />

H T = H 1 + e · cot z 1 = H 2 +(d + e) · cot z 2<br />

e = d · cot z 2 + H 2 − H 1<br />

cot z 1 − cot z 2<br />

H T = d + H 2 tan z 2 − H 1 tan z 1<br />

tanz 2 − tan z 1<br />

11 Trigonometrisches Nivellement<br />

Berechnung der Höhenunterschiede (einschließlich der Glieder zur Berücksichtigung von Erdkrümmung<br />

und Refraktion):<br />

bzw. für steile Zielungen:<br />

∆h = H 2 − H 1 = s · cot z +(1− k) s2<br />

2R + h i − h z<br />

∆h = H 2 − H 1 = s · cot z +(1−<br />

k<br />

sin z ) s2<br />

2R + h i − h z<br />

12 Trigonometrische Höhenübertragung über große Distanzen<br />

Erde als Kugel angenommen (mittlerer Erdradius 6371 km)<br />

12.1 Höhenunterschiede aus einseitig beobachteten Zenitdistanzen<br />

Horizontale Entfernung auf die mittlere Höhe H m reduziert.<br />

es ergibt sich:<br />

H m = H 1 + H 2<br />

2<br />

∆h = H 2 − H 1 = s(1 + H m<br />

) · cot z +(1−<br />

k<br />

R sin z ) s2<br />

2R + h i − h z<br />

Wenn s nicht gemessen sondern aus Koordinaten der Endpunkte eines Höhenunterschiedes<br />

gerechnet wird, ist zusätzlich die Projektionsverzerrung des Koordinatensystems zu berücksichtigen.<br />

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14 EXZENTRISCHE ZENITDISTANZMESSUNG 17<br />

12.2 Höhenunterschiede aus gegenseitig beobachteten Zenitdistanzen<br />

Bei gegenseitig gleichzeitig beobachteten Zenitdistanzen ergibt sich entsprechend:<br />

∆h = H 2 − H 1 = s(1 + H m<br />

R ) · tan(z 21 − z 12<br />

)+ h i1 + h z1 − h z2 − h i2<br />

2<br />

2<br />

und mit h i1 = h z1 und h i1 = h z1 :<br />

∆h = H 2 − H 1 = s(1 + H m<br />

R ) · tan(z 21 − z 12<br />

)+h i1 − h z2<br />

2<br />

13 Bestimmung der Refraktion<br />

Aus gegenseitigen Zenitwinkelmessungen kann auch der Refraktionskoeffizient bestimmt werden:<br />

k =1− (z 1 + z 2 − 200gon) R s<br />

14 Exzentrische Zenitdistanzmessung<br />

• es erfolgt daher eine Reduktion der Zenitdistanzen auf einen einheitlichen Stationsnullpunkt<br />

B<br />

+i<br />

z'<br />

z<br />

s<br />

s'<br />

s<br />

Z-Pkt.<br />

sin δ S = i s sin z′ sin z<br />

Stat.-Np.<br />

-i<br />

s<br />

=⇒ δ S ≈ i s sin2 z<br />

Zentrierung am Standpunkt<br />

Z<br />

+t<br />

s'<br />

Stat.-Np.<br />

-t<br />

sin δ Z = t s sin z′ sin z<br />

z'<br />

z<br />

z<br />

=⇒ δ S ≈ t s sin2 z<br />

B<br />

s<br />

Zentrierung am Zielpunkt<br />

Im Flachland kann näherungsweise folgendermaßen gerechnet werden:<br />

δ S ≈ i s<br />

δ Z ≈ t s<br />

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