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Campus-Chronik - Mediacampus Frankfurt

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Von der Deutschen<br />

Buchhändlerschule<br />

1946—2012. Eine <strong>Chronik</strong><br />

zum mediacampus<br />

frankfurt.<br />

mediacampus-frankfurt.de


1946—2012.<br />

Von der Deutschen Buchhändlerschule<br />

zum medicampus frankfurt.


öln 1946—–<br />

962<br />

19/ 46<br />

Im börsenblatt 7 vom 1. April (S. 30) veröffentlicht der Essener<br />

Buchhändler Erich Haake einen Artikel, in dessen Vorspann erstmals<br />

die Rede von der Einrichtung einer Buchhändlerschule<br />

in Köln ist. Darin heißt es: «Der Landesverband des Rheinisch-<br />

Westfälischen Buchhandels beabsichtigt, in Köln buchhändlerische<br />

Fachkurse einzurichten …». Der erste Lehrgang mit über 40<br />

Teilnehmern findet vom 10. September bis 26. Oktober statt. Der<br />

Unterricht wird in der Universität Köln abgehalten, ein Wohngebäude<br />

gibt es noch nicht. Träger der Schule sind die Stadt Köln und<br />

der Rheinisch-Westfälische Buchhändlerverband.<br />

19/ 47<br />

Im Frühjahr wird das Schulgebäude in der Goltstein straße<br />

195 in Köln bezogen (Wohnheim mit Unterrichtsräumen).<br />

Die Schulleitung übernimmt Dr. Nelly Planck (bis 1948).<br />

19/ 48<br />

Josef Franzgrothe wird kommissarischer Schulleiter (von 1949<br />

bis 1953 Schulleiter). Die Münchner Tagung der Arbeitsgemeinschaft<br />

deutscher Verleger- und Buchhändlerverbände beschließt,<br />

ein Drittel der Plätze der Kölner Schule soll für Lehrlinge anderer<br />

Landesverbände freigehalten werden. 11/48 Im Bericht über den<br />

siebten Lehrgang 24/48 werden die Schwierigkeiten erwähnt, die<br />

die Währungsreform dem laufenden Lehrgang bereitet hat. Das<br />

Durchschnittsalter der Teilnehmer wird mit 23 Jahren – zwischen<br />

18 und 50 – angegeben. Im Dezember wird mitgeteilt, dass ab dem<br />

zehnten Lehrgang die Gebühren auch erhöht werden müssen,<br />

«da der Unterricht, nicht mehr mit vorwiegend ehrenamtlichen<br />

Dozenten durchgeführt werden kann». 35/48


19/ 49<br />

Der Vorstand des Landesverbands beschließt im Januar,<br />

im Zusammenhang mit der Abfassung einer Geschäftsordnung<br />

für die Schule ein Kuratorium zu bilden, das aus<br />

den Mitgliedern des Ausbildungsausschusses, dem Vorsitzenden<br />

und dem Schatzmeister des Verbands besteht.<br />

Vorsitzender des Kuratoriums ist Dr. Hans Melchers. Im<br />

Rundschreiben Nr. 43/44 des Landesverbands wird über den<br />

elften Lehrgang berichtet: «Die Freude über die glücklich<br />

umschifften Klippen der Prüfung wurde stark beeinträchtigt<br />

durch die Tatsache, dass die Hälfte der Lehrgangsteilnehmer<br />

bereits ihre Kündigung erhalten hatte.»<br />

19/ 52<br />

In einem Beitrag zur Jahreswende (1 / 52) spricht der Vorsteher des<br />

Börsenvereins, Dr. Josef Knecht, von der Übernahme der Schule<br />

durch den Börsenverein und von einer eventuellen Verlegung<br />

nach <strong>Frankfurt</strong>. Im Februar zieht die Schule in das im Vorjahr<br />

angemietete Gebäude in Rodenkirchen bei Köln (Hauptstraße 11)<br />

um. Damit stehen nunmehr 100 Internatsplätze zur Verfügung.<br />

Am 20. Mai wird die Schule in einer kleinen Feier während des<br />

25. Lehrgangs in Anwesenheit des Vorstehers offiziell vom Börsenverein<br />

übernommen. Zu den Teilnehmern dieses 25. Lehrgangs<br />

gehört der spätere achte Bundespräsident Johannes Rau. Um die für<br />

das gesamte Bundesgebiet gültige Gehilfenprüfung an der Schule<br />

entstehen Auseinandersetzungen unter den Stichwörtern Zentralismus<br />

– Föderalismus – Kulturhoheit der Länder. Bestrebungen,<br />

für die Schule den Pflichtbesuch für alle Lehrlinge des Bundesgebietes<br />

einzuführen, scheitern von vornherein an der Kapazität<br />

des Gebäudes. Anfang Oktober scheidet Josef Franzgrothe als<br />

Schulleiter aus.<br />

19/ 53<br />

Georg Ehrhart übernimmt am 1. Januar als Direktor die<br />

Schulleitung (bis 31. Dezember 1965). Der Vorstand erlässt<br />

ein Statut der Buchhändlerschule, die im Sommer den<br />

Namen Deutsche Buchhändlerschule erhält.<br />

19/ 55<br />

Das Problem der für alle Landesverbände gültigen Gehilfenprüfung<br />

an der Deutschen Buchhändlerschule wird wiederholt behandelt,<br />

jedoch konnte es zu keinem allerseits befriedigenden Ergebnis<br />

gebracht werden. Das Kuratorium stellt die Notwendigkeit eines<br />

Neubaus für die Schule fest, da die Baulichkeiten in Rodenkirchen<br />

mehr oder weniger ungeeignet sind und zunehmend bauliche<br />

Schäden auftreten, vor allem aber, weil die Schule dem Andrang<br />

der Interessenten nicht mehr gewachsen ist.<br />

19/ 56<br />

Vorsteher Dr. Arthur Georgi äußert sich vor der Hauptversammlung<br />

ausführlich über die Schule: 85/56 «Die<br />

Deutsche Buchhändlerschule hat auch in diesem Jahre<br />

eine gute Weiterentwicklung gefunden, dank der großen<br />

Begabung von Herrn Ehrhart für diese Fragen und<br />

dank der unermüdlichen Anteilnahme des Kuratoriums<br />

an der Entwicklung der Probleme, insbesondere unseres<br />

Freundes Gonski. Wir standen so vor der Situation,<br />

dass die Schule zu klein geworden ist. Was Besseres kann<br />

einem wohl nicht geschehen. Während wir noch vor Jahren<br />

darum baten, schickt Eure Lehrlinge nach Köln, ist<br />

jetzt der Schreckensruf der Schule erklungen: Haltet sie<br />

fern! Nun, das war natürlich nicht so gemeint. Schicken


Sie Ihre Lehrlinge nach Köln! Wir bringen sie unter, bis<br />

wir eines Tages in der Lage sind, auch für die Schule ein<br />

eigenes Heim zu bauen, in dem bei vernünftiger Kapazität<br />

dem Bedarf entsprochen werden kann. Wir haben dem<br />

Rheinisch-Westfälischen Verband sehr zu danken, dass<br />

er zurückgetreten ist von dem Pflichtbesuch dieser Schule.<br />

Er hat uns dadurch ermöglicht, die Zusammensetzung der<br />

Schule so bunt zu halten, wie es der Sinn dieser Schule ist.<br />

Nach wie vor ist diese Schule als ein letzter Reife prozess<br />

für unsere werdenden Buchhändler eine großartige Einrichtung,<br />

und junge Buchhändler, die sechs Wochen<br />

lang in dieser Schule gewesen sind, kommen mit einem<br />

Gemeinschaftsgefühl als Buchhändler zurück, das<br />

sie nie in ihrem Leben verlieren werden. Für die Prägung<br />

dieses Gemeinschaftsgefühls habe ich Ihnen, lieber Herr<br />

Ehrhart, namens des Vorstandes von Herzen zu danken.»<br />

19/ 57<br />

Die Abgeordnetenversammlung des Börsenvereins stellt in ihrer<br />

Sitzung am 19. Mai fest, dass «der Börsenverein die Aufgabe hat, in<br />

den nächsten vier Jahren einen der Größe und Ausstattung nach<br />

angemessenen Bau für die Buchhändlerschule zu errichten». In<br />

der Rodenkirchener Schule findet die letzte Gehilfenprüfung<br />

statt. Heinrich Gonski übernimmt den Vorsitz des Kuratoriums.<br />

19/ 58<br />

Der Hamburger Buchhändler Johannes Thordsen übergibt<br />

in der Abgeordnetenversammlung am 24. November einen<br />

Scheck über 30 000 Mark als «seinen persönlichen Beitrag»<br />

zum Neubau einer Buchhändlerschule.<br />

19/ 59<br />

Nach teilweise recht harten Diskussionen – in engerer Wahl stehen<br />

schließlich die Städte Darmstadt und <strong>Frankfurt</strong> – beschließt der<br />

Börsenvereins-Vorstand am 27. Juni, die neue Schule in <strong>Frankfurt</strong><br />

am Main-Seckbach zu errichten. Ausschlaggebend sind dabei<br />

die günstige Lage des von der Stadt angebotenen Grundstücks<br />

und die finanziellen Bedingungen. Von heute eine vom Geist der<br />

Humanität geprägte Ausbildung zu geben ist Sinn dieser Schule.»<br />

19/ 60<br />

Am 15. Mai wird die Grundsteinlegung in Seckbach<br />

gefeiert. Architekten sind Walter Schwagenscheidt und<br />

Thassilo Sittmann. Der Text der Grundsteinurkunde<br />

besagt: «Den jungen Menschen von heute eine vom Geist<br />

der Humanität geprägte Ausbildung zu geben ist Sinn<br />

dieser Schule.»


19/ 62<br />

Am 16. August wird der Neubau der Deutschen Buchhändlerschule<br />

in <strong>Frankfurt</strong> am Main-Seckbach eingeweiht. Er kostete 1,2 Millionen<br />

Mark, die der Buchhandel aufbrachte, und bietet Platz für<br />

160 Schüler. Das börsenblatt gibt eine umfangreiche Sondernummer<br />

heraus (64 a vom 13. August Umfang 240 Seiten), die die<br />

Entwicklung der Schule sowie den Neubau ausführlich darstellt.<br />

<strong>Frankfurt</strong><br />

19/ 63<br />

Der 94. Lehrgang findet als erster in <strong>Frankfurt</strong>-Seckbach<br />

statt, er beginnt am 2. Januar. Der <strong>Frankfurt</strong>er Verleger<br />

Dr. Siegfried Unseld regt in seinem Referat vor der Abgeordnetenversammlung<br />

Anfang September 78/63 die Einrichtung<br />

von besonderen Seminaren zur Heranbildung<br />

von Führungskräften im Buchhandel an. Damit ist der<br />

erste Schritt zur Erweiterung des Aufgabengebiets der<br />

Schule über eine reine Lehrlingsausbildung hinaus getan.<br />

am Main 1962—–<br />

2012<br />

19/ 64<br />

Heinrich Gonski legt am 22. September aus Altersgründen den Vorsitz<br />

des Kuratoriums der Schule nieder, nachdem er 18 Jahre ihren<br />

Auf- und Ausbau maßgeblich geführt und beeinflusst hat. Sein Rat<br />

und seine Hilfe bleiben der Schule jedoch noch viele Jahre erhalten.<br />

Neuer Vorsitzender wird Friedrich Wilhelm Schapel, Berlin.


19/ 65<br />

Im börsenblatt 77 vom 28. September veröffentlicht<br />

Vorsteher Friedrich Wittig eine Mitteilung des Vorstands<br />

über die Einrichtung des Deutschen Buchhändler-<br />

Seminars in <strong>Frankfurt</strong> am Main «vom Sommer 1966 an».<br />

Das Seminar soll – so der Vorsteher – «eine Stätte des Studierens<br />

und Diskutierens sein: es soll kommende Unternehmer<br />

heranbilden und es soll abermals das Gemeinsame<br />

unseres Berufes betonen». Dr. Klaus Staemmler wird<br />

vom Vorstand des Börsenvereins zum stellvertretenden<br />

Direktor der Schule berufen. Die Buchhandlung Hermann<br />

Montanus in <strong>Frankfurt</strong> stiftet anlässlich ihres 100 jährigen<br />

Bestehens für das Deutsche Buchhändler-Seminar<br />

10 000 Mark. Am 31. Dezember geht Georg Ehrhart in<br />

Pension. Zwölf Jahre hat er die Schule mit großem persönlichem<br />

Engagement geleitet und geprägt. In 75 Lehrgängen<br />

sind von ihm rund 6000 Lehrlinge betreut worden. Auch<br />

nach seiner Pensionierung wirkt er noch weitere sieben<br />

Jahre als Dozent an der Schule mit.<br />

19/ 66<br />

Nach der Pensionierung von Georg Ehrhart liegt die Leitung der<br />

Schule kommissarisch in Händen von Dr. Klaus Staemmler, bis<br />

am 1. April Oberstudienrat Dr. Rudolf Sturm als Schuldirektor<br />

sein Amt antritt.<br />

19/ 67<br />

Ab 1. Januar wird ein neuer Lehrplan eingeführt, dem eine<br />

didaktische Gliederung der Lehrinhalte in Grundlagenfächer,<br />

Schwerpunktfächer und Ergänzungsfächer zugrunde<br />

liegt. Am 17. Januar erlässt der Vorstand ein neues Statut<br />

für die Schule. 28/67 Vorsteher Friedrich Georgi referiert<br />

vor dem 124. Lehrgang und stellt sich anschließend einer<br />

Diskussion. Dieser Brauch, dass der Vorsteher oder einer<br />

seiner Vorstandskollegen zu einem Vortrag in die Schule<br />

kommt, wird bis heute durchgehalten.<br />

19/ 68<br />

Vom 19. Februar bis 16. März findet das erste Deutsche Buchhändler-Seminar<br />

in der Buchhändlerschule statt. Der Vorstand des<br />

Börsenvereins beschließt dann im Juni angesichts des unverminderten<br />

Andrangs zu den Lehrgängen die bauliche Erweiterung<br />

der Schule. Dafür muss zunächst einmal das Areal der Schule<br />

durch den Zukauf von angrenzenden Grundstücken erweitert<br />

werden. Teilnehmer des 125. Lehrgangs der Schule und der Arbeitskreis<br />

Göttinger Jungbuchhändler melden sich zu Wort: Ziel dieser<br />

und späterer Initiativen ist die Mitbestimmung bei Organisation<br />

und Lehrplangestaltung der Schule. Diese Aktivitäten müssen<br />

im Zusammenhang mit den Studentenunruhen der Zeit gesehen<br />

werden. Das Kuratorium entspricht den Wünschen der Jungbuchhändler,<br />

indem Vertreter der laufenden und früheren Lehrgänge<br />

zu den Sitzungen des Gremiums hinzugezogen werden.


19/ 70<br />

Die Hauptversammlung des Börsenvereins beschließt<br />

die Änderung der Satzung, wie sie bereits in der Abgeordnetenversammlung<br />

1968 beraten wurde. Sie erhält<br />

den Zusatz: «Den buchhändlerisch Auszubildenden ist<br />

das Recht auf einen einmaligen Besuch der Deutschen<br />

Buchhändlerschule einzuräumen; dieses Recht ist im<br />

Ausbildungsvertrag festzulegen.» Erstmals findet ein<br />

Seminar für haupt- und nebenberufliche Lehrer an Buchhandelsfachklassen<br />

aller Bundesländer statt.<br />

19/ 71<br />

Die Fachschule des deutschen Buchhandels gewinnt Leben:<br />

Aufstellung des Lehrplans sowie Ausschreibung des ersten Studiengangs.<br />

Am 1. September wird Herbert Paulerberg hauptamtlicher<br />

Dozent für Buchhandelsbetriebslehre.<br />

19/ 72<br />

Am 3. Januar beginnt der erste Studiengang der Fachschule<br />

des deutschen Buchhandels – der «Schule ohne Modell<br />

und Vorbild» (Rudolf Sturm). Er dauert sechs Monate mit<br />

850 Unterrichtsstunden. Die Studierenden sind zunächst<br />

noch im alten Internatsgebäude respektive in Unterkünften<br />

außerhalb der Schule untergebracht. Der Unterricht<br />

findet in einer Baracke (freundlich Pavillon genannt) auf<br />

dem Schulgelände statt. Der Seckbacher Schul komplex<br />

erhält den Namen Schulen des Deutschen Buchhandels.<br />

Am 6. Juli werden die ersten Spatenstiche für die<br />

Neubauten der Fachschule (Wohngebäude, Hörsäle, neue<br />

Bibliothek der Schulen des Deutschen Buchhandels), den


Erweiterungsbau des «alten» Internatsgebäudes, das neue<br />

Wohnhaus des Direktors und die Lehrbuchhandlung<br />

getan. Die Bundesanstalt für Arbeit gibt für die Neubauten<br />

einen Zuschuss von 1,7 Millionen Mark.<br />

19/ 73<br />

Vom 11. bis 22. Februar findet der erste «Kurs zur Wiedereingliederung<br />

und Umschulung in den Sortimentsbuchhandel » (wuk)<br />

statt. Damit ist eine wesentliche Erweiterung und Ergänzung<br />

des Lehrangebots der Schulen gegeben. Im Mai werden «Ergänzungstage<br />

» zum wuk abgehalten eine Initiative, die von den<br />

Teilnehmern selbst entwickelt wurde. Ebenfalls aus der Initiative<br />

ehemaliger Schüler, in diesem Fall Studierender der Fachschule,<br />

entstehen die «Assistententage», bei denen ein bestimmtes Thema<br />

vertieft abgehandelt wird (erstmals am 10./11. März). Da das System<br />

der buchhändlerischen Fachklassen an den Berufsschulen<br />

in vielen Bereichen der Bundesrepublik zu wünschen übriglässt,<br />

bemühen sich seit einiger Zeit Schule und Kuratorium um den<br />

Aufbau von Ersatz-Berufsschul-Lehrgängen (ebl). Die Realisierung<br />

solcher Lehrgänge hängt jedoch von der Genehmigung<br />

der einzelnen Bundesländer ab. Am 15. Mai genehmigt das Land<br />

Rheinland-Pfalz und am 1. August das Land Niedersachsen die<br />

ebl der Buchhändlerschule für Lehrlinge ihres Bereichs (mit<br />

finanzieller Unterstützung). Im Herbst beginnt dann der erste<br />

ebl (neun Wochen mit 320 Unterrichtsstunden). Damit ist ein<br />

bedeutender Schritt auf dem Weg der Anpassung an die veränderten<br />

Verhältnisse in der Ausbildung getan. Mit der Einrichtung der<br />

ebl übernimmt die Schule Aufgaben der Öffentlichen Hand. Die<br />

Abgeordnetenversammlung hält ihre 44. Sitzung am 31. Oktober<br />

in den Räumlichkeiten der Neubauten der Fachschule ab, die am<br />

selben Tag von Vorsteher Dr. Klett eingeweiht und eröffnet werden.<br />

19/ 74<br />

Im Januar wird die zusammen mit den Neubauten der<br />

Fachschule errichtete Lehrbuchhandlung eröffnet<br />

(Innenausstattung System Heyser), eine einmalige Einrichtung,<br />

die wirklichkeitsgetreue Simulation sämtlicher<br />

im Sortimentsbuchhandel vorkommender Vorgänge<br />

ermöglicht. Zur Unterstützung der innerbetrieblichen<br />

Ausbildung werden Kompaktkurse zu buchhandelsbezogenen<br />

Einzelthemen, wie zum Beispiel edv, Herstellung<br />

und andere, eingerichtet. Reinhard Mohn stiftet<br />

der Schule die Bibliothek des Hamburger Instituts für<br />

Buchmarktforschung (4000 Bände), das von der Bertelsmann<br />

ag unterhalten wurde. Die Schule gerät in zunehmende<br />

finanzielle Schwierigkeiten. Die Hauptgründe sind<br />

außer der allgemeinen Preissteigerung Rückgang der Zahl<br />

der Auszubildenden von (1969) 3160 auf (1974) 2015 und<br />

entsprechend der Lehrgangsteilnehmer von (1969) 573<br />

auf (1974) 347 sowie die Einrichtung von Berufsschul-<br />

Blockunterricht in Hamburg, München, Köln und Malente<br />

(für Norddeutschland). Der Aufwand des Börsenvereins<br />

für die Schule betrug von 1963 — 1974 6 056 600 Mark.<br />

Vorsteher Dr. Ernst Klett formuliert in seinem Rechenschaftsbericht<br />

vor der 20. Hauptversammlung, dass nicht<br />

mehr als 15 Prozent des Beitragsaufkommens des Börsenvereins<br />

für die Schule verwandt werden könnten und<br />

sollten («Buchhändlerschule in Not»). 79/74 Am 11. Oktober<br />

verschickt der Börsenverein einen Bittbrief an die Kultusministerien<br />

der Länder, an das Bundesministerium für<br />

Bildung und Wissenschaft und an die Hessische Landesregierung.<br />

83/74 Ein finanzieller Erfolg bleibt dieser Aktion<br />

jedoch versagt. Am 13. Oktober veranstalten Schüler des


laufenden Lehrgangs eine «schweigende Demonstration»<br />

anlässlich der Friedenspreisverleihung vor der Paulskirche<br />

mit Spruchbändern und Plakaten: «Qualifizierte<br />

Berufsausbildung ohne Seckbach? Nein!» Die Situation<br />

spitzt sich gegen Ende des Jahres noch zu. Der «Buchmarkt»<br />

schreibt in seinem Dezemberheft: «Unter seiner<br />

Ägide (d.i. Rolf Keller, Vorsteher ab Oktober 1974) wird<br />

wohl die Buchhändlerschule schließen müssen, wenn<br />

nicht noch ein Wunder geschieht.» Dr. Ulrich Wechsler,<br />

Gütersloh, übernimmt den Vorsitz des Kuratoriums der<br />

Schule.<br />

19/ 75<br />

Die Bemühungen von Buchhändler-Vereinigung und Schulleitung,<br />

die finanzielle Basis zu verstärken, äußern sich unter anderem<br />

darin, dass insgesamt 21 Veranstaltungen von «Gästen», das heißt<br />

Veranstaltungen außerhalb des normalen buchhändlerischen<br />

Lehrgangsprogramms, stattfinden. Diese Veranstaltungen liegen<br />

zwar teilweise in der Hand des Buch- und Musikalienhandels,<br />

werden zum Teil aber auch von berufsfremden Institutionen<br />

getragen. In den folgenden Jahren gewinnen buchhändlerische<br />

Fachveranstaltungen aller Art im Rahmen der Schule immer<br />

mehr an Bedeutung entsprechend des «Drei-Säulen-Konzepts»<br />

des Kuratoriums-Vorsitzenden Dr. Ulrich Wechsler: Buchhändlerschule<br />

(Ausbildung), Fachschule (Fortbildung) und eben die<br />

verschiedenen Fachveranstaltungen. 85/75 Am 28. April findet als<br />

Auftakt zu den Feierlichkeiten zum 150 jährigen Bestehen des<br />

Börsenvereins ein großes «Familienfest» mit über 400 Gästen<br />

statt. Das Buchhändler-Seminar wird auf zweiwöchige Dauer<br />

umgestellt. Das Land Rheinland-Pfalz erteilt die Genehmigung,<br />

dass die Auszubildenden seines Bereichs, die die ebl in Seckbach<br />

besuchen, auch dort den mündlichen Teil der Gehilfenprüfung<br />

ablegen können. Am 6. Oktober genehmigt das Land Nordrhein-<br />

Westfalen für Auszubildende aus «Randgebieten», das heißt mit<br />

Fachklassen nicht oder unzureichend versorgten Bereichen, den<br />

Besuch eines Ersatz-Berufsschul-Lehrgangs in Seckbach. Mit<br />

dieser Genehmigung ist jedoch keinerlei finanzieller Zuschuss<br />

verbunden. Am 5. März wird der Freundeskreis für Berufsbildung<br />

im Buchhandel e.v. gegründet. Sein Ziel ist die finanzielle Unterstützung<br />

der Schule durch Zuschüsse für Lehrgangsteilnehmer.<br />

Im Lauf von sechs Monaten hat der Freundeskreis 200 Mitglieder,<br />

die im selben Zeitraum 1 00 000 Mark aufbringen. Eine der<br />

ersten Spenderinnen ist die Witwe von Johannes Thordsen, Trene<br />

Thordsen (siehe 1958 J. Thordsen war einer der ersten Spender zum<br />

Neubau der Schule in Seckbach),<br />

19/ 76<br />

Das neunte Deutsche Buchhändler-Seminar wird mit<br />

finan zieller Unterstützung der Verlagsgruppe Georg<br />

von Holtzbrinck abgehalten. Aufgrund der veränderten<br />

Verhältnisse werden jetzt statt der traditionellen Sechs-<br />

Wochen-Lehrgänge Vier-Wochen-Lehrgänge (Lehrgänge<br />

Überbetriebliche Ausbildung – lüa) eingerichtet. Am<br />

22. Juni genehmigt das Regierungspräsidium Darmstadt<br />

die Ersatz- Berufsschul-Lehrgänge. Zwar sind damit noch<br />

keine finanziellen Zusagen verknüpft, jedoch ist der erste<br />

Schritt zur Anerkennung durch das Land Hessen getan.<br />

Das Bibliographische Institut in Mannheim stiftet aus<br />

Anlass seines 150 jährigen Bestehens 20 ausgeloste Freiplätze<br />

für den 182. Lehrgang (Vier-Wochen-Lehrgang).<br />

Ein Angebot an Kompaktkursen (Kurzlehrgänge zu<br />

bestimmten Bereichen) wird geschaffen. Die ersten<br />

drei Lehrgänge mit den Themen Bestellbuch, Herstellung<br />

und Verkaufskunde finden statt. In Zusammenar-


eit mit dem Sortimenter- Ausschuss des Börsenvereins<br />

werden die ersten Chef-Seminare abgehalten (Themen:<br />

Neugründung, Pacht und Kauf, Ladenumbau). Das erste<br />

Seminar für Nachwuchslektoren findet statt. Die Schule<br />

feiert ihr 30 jähriges Bestehen am 12. November mit einer<br />

Diskussionsveranstaltung «Ist Berufsbildung noch möglich?»<br />

und einem abendlichen Familienfest. Im Rahmen<br />

der Jubiläumsfeier wird Georg Ehrhart vom Börsenverein<br />

die Plakette «Dem Förderer des deutschen Buches» verliehen.<br />

Das börsenblatt 89 vom 5. November erscheint<br />

mit einem 32seitigen Sonderteil «30 Jahre Deutsche Buchhändlerschule<br />

». Anlässlich des Jubiläums stiftet die Firma<br />

Koch, Neff & Oetinger 10 000 Mark.<br />

19/ 77<br />

Die Anzahl der Abiturienten in den Lehrgängen für Auszubildende<br />

nimmt sprunghaft zu und beträgt nun durchschnittlich knapp<br />

die Hälfte der Teilnehmer. Die Regierung des Landes Rheinland-<br />

Pfalz gewährt Zuschüsse für die Auszubildenden ihres Bereichs<br />

zum Besuch des ebl. Am 31. Oktober wird der Direktor der Schule,<br />

Dr. Rudolf Sturm, feierlich verabschiedet, da er wegen Erreichen<br />

der Altersgrenze in den Ruhestand tritt. Der Börsenverein verleiht<br />

ihm in Anbetracht seiner Verdienste die Plakette «Dem Förderer<br />

des deutschen Buches». Zum 1. November übernimmt Dr. Klaus<br />

Staemmler die kommissarische Leitung der Schule. Der Vorstand<br />

des Börsenvereins erlässt ein neues Statut, durch das Struktur<br />

und Zusammenarbeit von Kuratorium und Ausschuss für Berufsbildung<br />

vereinfacht werden. Dem Kuratorium gehört in Zukunft<br />

auch ein Vertreter des Hessischen Kultusministers an. 60/77<br />

19/ 78<br />

Zum 1. August tritt Studiendirektor Herbert Degenhardt<br />

das Amt des Direktors der Schulen des Deutschen Buchhandels<br />

an. Dr. Ulrich Wechsler wird zum zweiten Mal<br />

zum Vorsitzenden des Kuratoriums der Schulen gewählt.<br />

Während noch vor kurzer Zeit die Schule unterbelegt war,<br />

ist sie nun wieder am Rande der Kapazitätsmöglichkeiten<br />

angelangt. Das Kuratorium sieht sich daher genötigt, bei<br />

den Zulassungen gewisse Einschränkungen zu machen,<br />

die jedoch durch organisatorische Maßnahmen, unter<br />

anderem durch von neun auf sieben Wochen verkürzte<br />

Lehrgänge für Berufsschulberechtigte, wieder aufgehoben<br />

werden können. Der zunehmende Andrang von Schülern<br />

hat mehrere Gründe: die gestiegene Ausbildungswilligkeit<br />

des Buchhandels und die Verkürzung der durchschnittlichen<br />

Ausbildungszeit, verursacht durch den zunehmenden<br />

Zustrom von Abiturienten in den Buchhandel.<br />

19/ 79<br />

Hans Maier, Hausmeister der Schule seit 1960, tritt in den Ruhestand.<br />

Nachfolger wird Heinz Manger. Umfangreiche Renovierungsarbeiten<br />

– Kosten rund eine halbe Million Mark – müssen<br />

während des Unterrichtsbetriebs durchgeführt werden. Die bereits<br />

im Jahr 1978 eingeführten Lehrgänge für Berufsschulberechtigte<br />

werden nach Anfangsschwierigkeiten neu konzipiert und entwickeln<br />

sich dann zum festen Bestandteil des Gesamtangebots der<br />

Schule bis 1991. Die ständige Vollbelegung der Schule vor allem<br />

durch lbb, ebl und LÜA führt dazu, dass in zunehmendem<br />

Maße für Seminare und Kompaktkurse auswärtige Tagungsstätten<br />

gesucht werden müssen.


19/ 80<br />

Die Kapazität der Schulen bleibt bis zum äußersten ausgelastet,<br />

ein Zustand, der auch im kommenden Jahrzehnt<br />

fortbestehen wird. Besonders bemerkbar macht sich eine<br />

Belebung des schon immer vorhandenen internationalen<br />

Interesses an den Schulen. Das zeigt sich am Besuch<br />

ausländischer Delegationen (aus Belgien, Bulgarien,<br />

den Niederlanden und Japan) und Seminarteilnehmern<br />

aus dem deutschsprachigen Ausland. Am ersten Seminar<br />

für ausländische Buchhändler – veranstaltet vom<br />

Außenhandels-Ausschuss des Börsenvereins und von<br />

den Schulen, finanziert von der Ausstellungs- und Messe-<br />

GmbH des Börsenvereins, dem Grossohaus Wegner in<br />

Hamburg und dem Auswärtigen Amt der Bundes republik<br />

Deutschland nehmen 28 Kolleginnen und Kollegen<br />

teil. 12/80 Der Katalog der von Reinhard Mohn gestifteten<br />

Bibliothek für Buchmarktforschung wird fertiggestellt.<br />

19/ 81<br />

Die Lehrbuchhandlung (siehe 1974) wird renoviert und der Verkaufsraum<br />

neu gestaltet. Die Einrichtung stellt – wie auch bei<br />

der Erstausstattung – Ladenbauer Heyser, Bad Marienberg, zur<br />

Verfügung. Die ständige Voll- und Überbelegung der Ausbildungslehrgänge<br />

führt zu neuen Überlegungen, die die Einführung eines<br />

Quotensystems (über die buchhändlerischen Landesverbände)<br />

notwendig machen. Durch verbesserte Auswertung der vorhandenen<br />

Baulichkeiten (Wohnheim der Fachschule) kann die Kapazität<br />

des <strong>Campus</strong> auf 190 Personen ausgeweitet werden, dies bedingt<br />

jedoch Umbauten in Küche und Mensa, die Erweiterung des Verwaltungsbaus<br />

und die Schaffung von zusätzlichen Aufenthaltsräumen.<br />

Das erfordert Investitionen in Höhe von rund 250 000 Mark.


19/ 82<br />

Während bislang die Einführung eines Numerus clausus<br />

hatte vermieden werden können, sieht sich das Kuratorium<br />

nun doch zu gewissen Zulassungsbeschränkungen<br />

gezwungen. 43/82 In der Kuratoriumssitzung am 4. Februar<br />

wird ausdrücklich anerkannt, dass «vor dem Hintergrund<br />

der permanent hohen Belastung der Dozenten und der<br />

Organisation … in Seckbach hervorragende Arbeit für<br />

die Branche geleistet» wird. Nachdem der Hessische Kultusminister<br />

die Lehrgänge für Auszubildende der «Fachstufen<br />

1 und 2» im Ausbildungsberuf Buchhändler bereits<br />

1977 als Ersatz für den Berufsschulunterricht anerkannt<br />

hat, wird nunmehr die jahrelange erfolgreiche Arbeit der<br />

Deutschen Buchhändlerschule durch die Verleihung der<br />

«Eigen schaft einer anerkannten Privatschule » gewürdigt.<br />

Die Einführung des Berufsbilds Verlagskaufmann 1981<br />

wirkt sich zunächst auf die Schulen insoweit aus, als Lehrgänge<br />

für Verlagskaufleute geplant werden. Die Speicherräume<br />

des Verwaltungstrakts werden zu Büros um- und<br />

ausgebaut. Als eine Folge der geänderten Förderungsrichtlinien<br />

der Bundesanstalt für Arbeit (Umstellung auf<br />

Darlehen) werden die Studiengänge der Fachschule auf<br />

dreieinhalb Monate gekürzt.<br />

19/ 83<br />

Das börsenblatt 30 vom 15. April erscheint mit einem 32- seitigen<br />

Textteil «Berufsbildung im Buchhandel», in dem die Schulen<br />

einen breiten Raum einnehmen. Das Deutsche Buchhändler-<br />

Seminar gerät in die Diskussion. Der Vorstand des Börsenvereins<br />

beschäftigt sich in seiner 227. Sitzung im Juni mit der Thematik<br />

und veranlasst die Entwicklung eines neuen Konzepts. Die neue<br />

Form – das einwöchige Deutsche Buchhändler-Kolleg – wird für<br />

1984 erstmals angekündigt, die Veranstaltung findet aber wegen<br />

Mangel an Beteiligung nicht statt.<br />

19/ 84<br />

Erstmals wird ein Lehrgang für Verlagskaufleute veranstaltet.<br />

Die Planung sieht für Auszubildende dieses Berufsbilds<br />

zwei zweiwöchige Lehrgänge jeweils im zweiten und<br />

dritten Lehrjahr vor. Diese LVK sind weder mit den EBL<br />

noch den LBB vergleichbar, sondern mit den Lehrgängen<br />

«Überbetriebliche Ausbildung», die ihrerseits wieder der<br />

Rest dessen sind, was ursprünglich Zweck und Aufgabe<br />

der Schule war. Sigrid Piezunka, Buchhandlung Christiansen,<br />

Hamburg, wird als Nachfolgerin von Dr. Ulrich<br />

Wechsler – Vorsitzende des Kuratoriums. Der Trend zu<br />

einer höheren schulischen Ausbildung der Lehrlinge<br />

macht sich weiterhin verstärkt bemerkbar. Im Vergleich<br />

zu 1976 sank der Anteil der Hauptschüler von 6,9 auf 1,3 Prozent,<br />

Mittlere Reife hatten 15,5 Prozent (1976: 65,2 Prozent),<br />

der Anteil der Abiturienten dagegen verdreifachte sich von<br />

27,9 auf 83,2 Prozent. Mehr als ein Drittel der Abiturienten<br />

hatten bereits ein Studium (mit oder ohne Abschluss)<br />

hinter sich. Umfangreiche Renovierungen erfordern<br />

erhebliche Investitionen.


19/ 85<br />

Bereits Anfang des Jahres teilt die Schulleitung mit, dass bis auf<br />

wenige Plätze im Herbst 1986 alle Lehrgänge bis Mai 1987 ausgebucht<br />

sind – ein Beweis für die Resonanz auf das vielfältige<br />

Angebot der Schulen. Die Änderungen in der schulischen Ausbildung<br />

der Besucher der Ausbildungslehrgänge halten an: Mehr<br />

Abiturienten (85,3 Prozent) stehen weniger Hauptschüler und<br />

Auszubildende mit Mittlerer Reife gegenüber.<br />

19/ 86<br />

Die Deutsche Buchhändlerschule feiert ihr 40-jähriges<br />

Bestehen. Das Jubiläumsjahr bringt eine tiefgreifende<br />

Änderung in der Schulleitung: Dr. Klaus Staemmler tritt<br />

am 31. Juli wegen Erreichung der Altersgrenze in den<br />

wohlverdienten Ruhestand. Mehr als 23 Jahre lang war<br />

Staemmler als hauptamtlicher Dozent, ab 1965 dann als<br />

stellvertretender Direktor tätig. Er wird am 4. Juli in einer<br />

kleinen Feier verabschiedet. Sein Nachfolger im Amt,<br />

Dr. Manfred Schiller, hat seine Tätigkeit zur Einarbeitung<br />

bereits am 1. April begonnen. Die abendliche Jubiläumsfeier<br />

am 17. September mit über 400 Gästen beginnt mit<br />

einer Podiumsdiskussion. Unter der Gesprächsleitung<br />

von Herbert Degenhardt diskutieren die Autoren Peter<br />

Härtling und Herbert Heckmann sowie die Buchhändlerinnen<br />

Melusine Huss und Monika Steinkopf das Thema<br />

«Der Autor und ‹sein› Buchhändler». Der Autor Michael<br />

Schneider liest und zaubert «eine magische Performance».<br />

Für die musikalische Umrahmung des Familienfestes<br />

sorgt die Band «the dream» unter der Leitung des Leverkusener<br />

Buchhändlers und ehemaligen Lehrgangsteilnehmers<br />

Manfred Gottschalk. Das BÖRSENBLATT 74 vom<br />

16. September erscheint mit einem 48seitigen Sonderteil:<br />

«40 Jahre Deutsche Buchhändlerschule ». Am Glaserker<br />

des Fachschulwohnheims werden 30 Verlagssignets<br />

ange bracht, mit denen die Verlage für ihr Haus werben.<br />

Die zusätzlichen Einnahmen (Preis je Signet 2500 Mark,<br />

einschließlich Installationskosten) dienen baulichen<br />

Verbesserungen.<br />

19/ 87<br />

Die Schule erhält einen neuen Mehrzweckraum. Nach minuziöser<br />

Planung konnte der zirka 250 000 Mark teure Anbau trotz des verregneten<br />

Sommers während der vierwöchigen Ferien als Fertigbau<br />

erstellt werden, so dass der Unterricht auf dem vollbelegten<br />

<strong>Campus</strong> nur wenig gestört wurde. Der über 100 Quadratmeter<br />

große Anbau wird hauptsächlich als Gymnastik- und Bewegungsraum<br />

sowie für klassenübergreifende Veranstaltungen genutzt.<br />

Die Stuttgarter Klett Verlage spenden erneut die inzwischen bei<br />

den Schülern überaus beliebte Lernkartei. Die erstmals 1981 von<br />

den Dozenten der Deutschen Buchhändlerschule erstellte Kartei<br />

wurde von ihnen überarbeitet und gegenüber der ersten Auflage<br />

erweitert. Ihr liegen die Lerninhalte zugrunde, die in den Berufsschullehrgängen<br />

an der Deutschen Buchhändlerschule vermittelt<br />

werden. Der Verlag Klett-Cotta feiert sein zehnjähriges Jubiläum<br />

als Abschluss fest des Schuljahres auf dem <strong>Campus</strong>. Seit Juni wird<br />

der edv-Unterricht geräteunterstützt erteilt: Für Unterrichtszwecke<br />

werden die ersten vier PCs installiert. Im Rahmen der<br />

deutschen Buchausstellung in São Paulo referiert Herbert Degenhardt<br />

über Aus- und Fortbildung im Buchhandel und über die<br />

Schule. Im Gegenzug besucht der Präsident der Camara Brasileiro<br />

do Livro, Alfredo Weiszflog, im Anschluss an die Buchmesse<br />

den <strong>Campus</strong>, um die Lehrgangsteilnehmer ausführlich über den<br />

brasilianischen Buchhandel zu informieren.


19/ 88<br />

Zu Beginn des Jahres kann die Schule auf ihr 25 -jähriges<br />

Bestehen im <strong>Frankfurt</strong>er Stadtteil Seckbach zurückblicken.<br />

Mit jeweils über 1000 Auszubildenden in den<br />

Jahren 1987 und 1988 hat die Zahl der Lehrgangsteilnehmer<br />

ihren absoluten Höhepunkt erreicht, so dass es in<br />

Seckbach zu ernsten Kapazitätsproblemen kommt und<br />

Anmeldefristen bis zu zwei Jahren die Regel sind. Manche<br />

Lehrgänge sind mit bis zu 190 Teilnehmern belegt. Da nur<br />

165 Internatsplätze zur Verfügung stehen, mieten sich<br />

Auszubildende in <strong>Frankfurt</strong> Zimmer, um als «Externe» an<br />

den Lehrgängen teilnehmen zu können. Zu dem «Schülerberg»<br />

kommt die Forderung nach zusätzlichen berufsbegleitenden<br />

Seminaren. Ein Teil dieser Seminare wird<br />

schon seit 1979 nicht mehr auf dem <strong>Campus</strong>, sondern<br />

in auswärtigen Tagungsstätten durchgeführt. Um den<br />

vielfältigen Wünschen nach Erweiterung des Angebots<br />

gerecht zu werden, wird die Anzahl der auswärtigen Seminare<br />

in diesem Jahr fast verdoppelt. Der Präsident des<br />

Hessischen Landtags, Jochen Lengemann, spricht der<br />

Schule bei einem Informationsbesuch seine Anerkennung<br />

aus. Klett-Cotta feiert am 15. Juli das 20-jährige Jubiläum<br />

der Hobbit-Presse mit einer Seckbacher Fantasy-Fete. Nach<br />

jahrelangen Verhandlungen zwischen dem Hessischen<br />

Landesverband und dem Kultusministerium wird eine<br />

entscheidende Verbesserung bei der Zuschuss-Regelung<br />

für die hessischen Teilnehmer an den Berufsschullehrgängen<br />

erreicht.<br />

19/ 89<br />

Es kommt zu wichtigen Veränderungen bei Schulleitung und<br />

Dozenten: Dr. Manfred Schiller, stellvertretender Direktor, und<br />

Joachim Merzbach, Studienleiter der Fachschule, scheiden aus,<br />

weil sie an anderer Stelle bessere berufliche Aufstiegschancen<br />

sehen. Die Neubesetzung der Stelle des stellvertretenden Direktors<br />

schafft die Möglichkeit, die erheblichen Verwaltungs arbeiten,<br />

verursacht durch die Expansion der Schülerzahlen, auf zwei<br />

Personen aufzuteilen. Dadurch bleibt beiden Funktionsträgern<br />

mehr Zeit, auch noch als Dozenten tätig zu sein. So übernehmen<br />

Wolfgang Göhler und Heinrich Otto gleichberechtigt die Stelle<br />

des stellvertretenden Direktors. Wolfgang Göhler wird außerdem<br />

Studienleiter der Fachschule. Die freigewordenen Dozentenstellen<br />

in den kaufmännischen Fächern und EDV werden mit zwei Diplomhandelslehrern<br />

besetzt: Sylvia Krapp und Helmut Reichert.<br />

Peter Brunner, seit November 1980 Assistent des Schulleiters, wird<br />

Leiter der Verwaltung.


19/ 90<br />

Auf der konstituierenden Sitzung des Kuratoriums der<br />

Schule am 31. Januar wird Rüdiger Hildebrandt zum<br />

neuen Vorsitzenden gewählt, stellvertretende Vorsitzende<br />

wird Sigrid Piezunka. Auf derselben Sitzung wird<br />

in einem umfassenden Bericht vom Steuerbüro Haag,<br />

Haag & Partner, die Entwicklung und Analyse der Erträge<br />

und Kosten der Schulen des Deutschen Buchhandels<br />

von 1980 bis 1988 dargelegt. Obwohl sich die staatlichen<br />

Zuschüsse in diesen Jahren verdoppelt haben, haben sich<br />

die Verluste in dieser Zeit bei zirka 800 000 bis 850 000<br />

Mark eingependelt. Das Alter der Gebäude und Einrichtungen<br />

sowie die mehr als ein Jahrzehnt währende Überauslastung<br />

der Schule haben deutliche Spuren hinterlassen.<br />

Daher stellen der Börsenverein eine Million und die Gesellschafter<br />

der Buchhändler-Vereinigung 350 000 Mark für<br />

«außerordentliche Instandsetzungsmaßnahmen» und für<br />

die «bauliche Sanierung» zur Verfügung. Im Rahmen einer<br />

kleinen Feier wird am 4. Januar die neue Lehrbuchhandlung<br />

vorgestellt. Die Einrichtung löst das alte, aus dem<br />

Jahr 1981 stammende Möbelsystem ab. Sie ist in hellem<br />

Buchenholz gehalten und bereits die dritte Spende von<br />

Heyser, Bad Marienberg.<br />

Auf die Schulen kommen durch die überraschende<br />

Entwicklung in den Ostblockstaaten und besonders<br />

in der ddr neue Aufgaben zu: Die Auslandskontakte<br />

werden durch einen Schüleraustausch mit der<br />

Prager Fachklasse für Buchhändler erweitert, der im<br />

Juni und Dezember zu gegenseitigen Besuchen führt.<br />

Zur beruflichen Eingliederung der nach der Grenzöffnung<br />

aus der ddr übergesiedelten Buchhändler wird


im März ein zusätzlicher Wiedereingliederungs- und<br />

Umschulungskurs (wuk) angeboten. Im Februar kommt<br />

der Leiter der Leipziger Fachschule für Bibliothekare und<br />

Buchhändler, Dr. Michael Struss, zu einem ganztägigen<br />

Informations besuch nach Seckbach. Diesem Besuch folgen<br />

unter anderem eine Hospitationswoche, an der auch<br />

sein Stellvertreter Dietmar Kummer teilnimmt, und ein<br />

mehrtägiger Informationsbesuch des langjährigen Leiters<br />

des buchhändlerischen Zweigs der Fachschule, Werner<br />

Kahlenberg. Ende März beginnt Herbert Degenhardt auf<br />

Einladung der Fachschule für Bibliothekare und Buchhändler<br />

in Leipzig mit drei Tagesseminaren ein intensives<br />

Programm der Zusammenarbeit.<br />

Dazu Michael Struss im BÖRSENBLATT 31 vom 18. April<br />

1990: «Mit größter Aufmerksamkeit folgten insgesamt<br />

145 Studenten und Absolventen der Fachschule sowie<br />

Dozenten der anderen Leipziger Einrichtungen den<br />

Überblicksdarstellungen zum politischen und sozialen<br />

System der Bundesrepublik, zur westdeutschen Verlagslandschaft,<br />

zur Struktur und Arbeitsweise des <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Börsenvereins sowie zur Aus- und Fortbildung für<br />

den Buchhandel. Mundpropaganda hatte das Veranstaltungsangebot<br />

weit über den Kreis der ursprünglich vorgesehenen<br />

70 Teilnehmer hinaus bekannt gemacht ... ».<br />

Die Seminarreihe wird mit drei Tagesseminaren bei der<br />

Betriebsakademie Verlage und Buchhandel und sechs<br />

Seminartagen durch die Dozenten Wolfgang Göhler und<br />

Herbert Paulerberg fortgesetzt. Zu gleicher Zeit eröffnen<br />

die Dozenten Dr. Klaus-Wilhelm Bramann und Dr. Roger<br />

Münch in Ost-Berlin und Halle die Seminarreihe von<br />

zirka 150 Veranstaltungen des Börsenvereins und der Landesverbände.<br />

Das Programm wird über das ganze Jahr<br />

hin durch Unterrichtstätigkeit Seckbacher Dozenten<br />

in Leipzig und durch Teilnahme Leipziger Dozenten an<br />

Seckbacher Veranstaltungen fortgesetzt und auch 1991<br />

weitergeführt.<br />

Zum ersten Mal nehmen sechs Lehrer/innen der Fachschule<br />

für Bibliothekare und Buchhändler und der<br />

Buchhändler-Lehranstalt Leipzig an einem Fortbildungsseminar<br />

für Fachklassenlehrer teil: 14. Seminar<br />

vom 5. bis 9. November in Berlin. Wie selbstverständlich<br />

und harmonisch mittlerweile das «Zusammenwachsen»<br />

zwischen den beruflichen Bildungsstätten in <strong>Frankfurt</strong><br />

und Leipzig vor sich geht, beweist ein Auszug aus einem<br />

Brief von Werner Kahlenberg an Schuldirektor Herbert<br />

Degenhardt: «Der große politische Prozess geht so schnell<br />

voran, dass wir uns schon bald unter dem gemeinsamen<br />

Dach der deutschen Einheit befinden ... Ich glaube, dass<br />

es vor allem die ganz persönlichen Erfahrungen waren,<br />

die diese Entwicklung so selbstverständlich erscheinen<br />

lassen, wohltuend für uns aus dem Verständnis unserer<br />

Partner, ihrer Aufgeschlossenheit und großzügigen Hilfe.<br />

So drängt es mich, kurz vor dem Eintreten in das nun<br />

‹gemeinsame Haus›, gerade Ihnen ganz herzlich für Ihr<br />

so spürbares Bemühen um das Aufeinander zugehen,<br />

um das offene und ehrliche Gespräch und die so umfangreiche<br />

praktische Unterstützung zu danken. Ich weiß es<br />

sehr zu schätzen, wie Sie und Ihre Kollegen so unvoreingenommen<br />

und unkompliziert zur Sache gingen, wohl<br />

wissend auch, dass all das neben den alltäglichen Pflichten<br />

geschah. Es sollte dereinst, wenn alles im Zusammenleben<br />

und -arbeiten zur Gewohnheit wird, nicht vergessen<br />

werden, was in diesen stürmischen Zeiten des Übergangs<br />

von guten Freunden gedacht und getan wurde.»


19/ 91<br />

Zu drei mehrtägigen Seminaren treffen sich Dozenten der Schulen<br />

des Deutschen Buchhandels mit ihren Leipziger Kollegen, um<br />

den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu intensivieren und<br />

ein gehende Diskussionen über konkrete Fragen der buchhändlerischen<br />

Aus- und Fortbildung zu führen. Der beginnende Rückgang<br />

der Ausbildungsverhältnisse im Buchhandel wirkt sich auch auf<br />

die Teilnehmerzahl an den Lehrgängen aus, so dass die 1982 eingeführte<br />

Quotenregelung aufgehoben wird. Höhepunkt des Jahres<br />

ist die Auszeichnung der Deutschen Buchhändlerschule mit<br />

dem Prädikat «Schule besonderer pädagogischer Prägung» durch<br />

den Hessischen Kultusminister. Damit wird die engagierte und<br />

erfolgreiche pädagogische Tätigkeit von fast zwei Jahrzehnten<br />

gewürdigt. In einem Festakt überreicht Kultusminister Hartmut<br />

Holzapfel die Urkunde: «Daher ist es für mich eine besondere<br />

Freude, Ihnen heute den Bescheid überreichen zu können, mit dem<br />

Ihre Schule als Schule besonderer pädagogischer Prägung bestätigt<br />

wird. Diese Bestätigung ist vor allem die Anerkennung für Ihre in<br />

vielen Jahren bewiesene hervorragende unterrichtliche Arbeit. Die<br />

Auszubildenden an Ihrer Schule, mit der räumlich wie sächlich<br />

einzigartigen Ausstattung, erhalten einen Unterricht, der sich<br />

über das berufsspezifisch ausgerichtete Lehrprogramm hinaus<br />

durch besondere Praxisnähe und Handlungsorientierung auszeichnet.<br />

Des Weiteren hat Ihre Schule die Verbindung zwischen<br />

kaufmännischen Fragen und literaturgeschichtlicher sowie literarischer<br />

Kompetenzvermittlung hergestellt. Ein Lehrangebot,<br />

das für eine erfolgreiche Ausbildung zum Buchhändler bürgt.<br />

und die Lehr- und Erziehungsziele öffentlicher Schulen erweitert.<br />

Nehmen Sie deshalb mit dieser Anerkennung auch meinen Dank<br />

an alle Verantwortlichen für die bisher geleistete Arbeit entgegen.<br />

Wir alle wissen, dass sie weit über die hessischen Landesgrenzen<br />

hinaus großes Ansehen genießt.»<br />

19/ 92<br />

Am 1. Januar wird Robert Block Assistent des Schulleiters.<br />

Er tritt damit die Nachfolge des Verwaltungsleiters Peter<br />

Brunner an, der die Geschäftsführung des Hessischen<br />

Verleger- und Buchhändler-Verbands übernommen<br />

hat. Mit neuer Einrichtung von Ladenbauer Heyser, Bad<br />

Marienberg, eröffnet der 20. Studiengang der Fachschule<br />

in der Lehrbuchhandlung das Modell einer Dialog-Buchhandlung<br />

mit Sortimentsschwerpunkt Reise / Freizeit<br />

unter dem Namen Magellan. Die Lehrgänge für Berufsschul-Berechtigte<br />

(lbb), die wegen der starken Nachfrage<br />

1978 auf sieben Wochen verkürzt worden waren, werden<br />

auf neun Wochen verlängert. Zukünftig werden pro Jahr<br />

fünf neunwöchige Berufsschullehrgänge angeboten. Der<br />

Terminplan mit seinem umfangreichen Lehrgangs- und<br />

Seminarangebot lässt erstmalig nur noch zwei Wochen<br />

Betriebsferien zu, die intensiv für die wichtigsten Sanierungen<br />

und Renovierungen, die während der Unterrichtswochen<br />

nicht vorgenommen werden können, genutzt<br />

werden. Am 3. November wird Fritz von Bernuth, Cornelsen<br />

Verlag, neuer Vorsitzender des Kuratoriums. In<br />

der Kuratoriumssitzung verabschiedet Vorsteher Gerhard<br />

Kurtze Ministerialrat Arnold Hötler, der als Vertreter des<br />

Hessischen Kultusministers seit 1971 die Deutsche Buchhändlerschule<br />

«mit aufmerksamem Wohlwollen begleitet<br />

und gefördert» hat (91 vom 13. November), Nachfolgerin<br />

wird Regierungsdirektorin Adele Nocke.


19/ 93<br />

Nach der staatlichen Anerkennung im Jahr 1982 und nach der<br />

Auszeichnung der Deutschen Buchhändlerschule als «Schule<br />

besonderer pädagogischer Prägung» durch den Hessischen<br />

Kultusminister im Jahr 1991 werden nun die Berufsschullehrgänge<br />

/ Lehrgänge für Berufsschul-Berechtigte in die Ersatzschulfinanzierung<br />

des Landes Hessen einbezogen. Gesetzliche<br />

Voraussetzung dafür ist, diesen Schulbereich aus der Buchhändler-<br />

Vereinigung auszugliedern und eine neue gemeinnützige<br />

Deutsche Buchhändlerschule GmbH zu gründen. Seit 1. Januar<br />

bestehen daher die Schulen des Deutschen Buchhandels 1. aus<br />

der gemeinnützigen Deutschen Buchhändlerschule GmbH mit<br />

den Berufsschullehrgängen und Lehrgängen für Berufsschul-<br />

Berechtigte 2. aus der Fachschule des Deutschen Buchhandels, die<br />

wie bisher der Buchhändler-Vereinigung GmbH angegliedert ist<br />

und folgende Binnenstruktur aufweist: a) Buchhändlerschule mit<br />

Lehrgang «Überbetriebliche Ausbildung» und Lehrgang für Verlagskaufleute<br />

b) Fachschule des Deutschen Buchhandels c) Seminare<br />

zur beruflichen Fortbildung. Der EDV-Übungsraum wird mit<br />

15 neuen PCs ausgestattet. Gleichzeitig werden die Bibliothek und<br />

die Lehrbuchhandlung an die EDV angeschlossen. Dadurch wird<br />

es möglich, neben den bereits bestehenden edv-Seminaren auch<br />

Seminare mit dem Thema «Elektronisches Bibliografieren und<br />

Bestellen» anzubieten.<br />

Alljährlich ist der <strong>Campus</strong> das Ziel ausländischer Besucher<br />

aus Europa und Übersee. Zum ersten Mal besuchen in diesem<br />

Jahr 20 Bibliothekare aus den Ländern der GUS und zehn Verleger<br />

aus China auf ihrer Informationsreise durch die Bundesrepublik<br />

auch die Deutsche Buchhändlerschule. Im August sind vier Lehrerinnen<br />

von Buchhandelsfachklassen aus Österreich zu einer<br />

Hospitations woche zu Gast.<br />

19/ 94<br />

Nach der langjährigen Überauslastung der Schulen des<br />

Deutschen Buchhandels, die 1990 mit mehr als 52 000<br />

«Pensionstagen» ihren Höhepunkt erreichte, hat sich in<br />

den folgenden Jahren die Situation auf dem <strong>Campus</strong><br />

zunehmend entschärft. Zu Beginn des Jahres mit dem<br />

Buchmesse-Schwerpunkt Brasilien erschien in der Neujahrsausgabe<br />

der «Folha de S. Paulo» ein ganzseitiges<br />

Interview über die Schule, das die brasilianische Journalistin<br />

Lucia Nagib mit Herbert Degenhardt geführt hat. Im<br />

Frühjahr wurde ein Neubau, der Pavillon vor dem Gästehaus,<br />

bezogen. Die Förderung der Aufstiegsfortbildung<br />

durch die Bundesanstalt für Arbeit wurde gestrichen.<br />

Daher mussten die Studierenden die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren<br />

sowie die Kosten für den Lebensunterhalt<br />

während des Studiengangs selbst tragen, ohne ein eigenes<br />

Einkommen zu haben. Um die Teilnehmergebühr<br />

zu verringern, beschloß der Vorstand des Börsenvereins<br />

auf Vorschlag der Schulleitung, den Studiengang von<br />

viereinhalb auf vier Monate zu verkürzen und die Zahlungsmodalitäten<br />

zu erleichtern. Am 3. August führten<br />

Vorsteher Gerhard Kurtze, die stellvertretende Vorsitzende<br />

des Kuratoriums, Helma Fischer, und der Berufsbildungsreferent<br />

des Börsenvereins, Hermann Josef Barmann, ein<br />

ausführliches Gespräch mit nahezu 100 Lehrgangsteilnehmern<br />

über Probleme während der Ausbildung. Das<br />

BÖRSENBLATT berichtete darüber unter der Überschrift<br />

«Lust und Frust der Ausbildung» in Heft 14 vom 12. August.<br />

Elke Gensler wurde Leiterin der Seckbacher Bibliotheken<br />

und übernahm als Dozentin den Unterricht in Bibliografie.<br />

Am 21. Dezember starb Georg Ehrhart (Schulleiter von 1953<br />

bis 1965) im Alter von 94 Jahren.


19/ 95<br />

Nach der Schreckensnachricht des Vorjahrs ist über die Fachschule<br />

Erfreuliches zu berichten: Die mehrjährigen Bemühungen<br />

des Kuratoriums und der Schulleitung, den Studiengang mit<br />

der Prüfung zum Buchhandelsfachwirt abzuschließen, haben<br />

Erfolg. Der Industrie- und Handelstag gibt hierfür grünes Licht,<br />

und die Industrie- und Handelskammer <strong>Frankfurt</strong> erlässt eine<br />

entsprechende Rechtsverordnung. Nachdem sich seit 1972 in<br />

22 Studiengängen 454 junge Buchhändler/innen zu Assistenten<br />

im Buch handel weitergebildet haben, verabschiedet am 30. Mai<br />

der Vorsitzende des Kuratoriums, Fritz von Beruuth, die ersten<br />

19 Buchhandelsfachwirte. Das veränderte Bild der Schulen des<br />

Deutschen Buchhandels wird in diesem Jahr besonders deutlich:<br />

Erstmalig übertrifft die Teilnehmerzahl an Fortbildungsveranstaltungen<br />

die Teilnehmerzahl an Ausbildungslehrgängen. Von<br />

insgesamt 1439 Teilnehmern an allen schulischen Veranstaltungen<br />

machen 796 vom Fortbildungs-, 643 vom Ausbildungs angebot<br />

Gebrauch. Was die Verweildauer (Tageseinheiten) der <strong>Campus</strong>besucher<br />

betrifft, bleiben die Ausbildungslehrgänge wegen ihrer entschieden<br />

längeren Dauer selbstverständlich Spitzenreiter. Heinz<br />

Manger, Hausmeister seit 1979, geht am 31. März in den Ruhestand.<br />

Nachfolger wird Albert März.<br />

19/ 96<br />

Auf der konstituierenden Sitzung des Berufsbildungs-<br />

Ausschusses und des Kuratoriums am 13. Februar wird<br />

Helma Fischer (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach)<br />

zur neuen Vorsitzenden gewählt, Stellvertreter ist Martin<br />

Spencker (Enke, Stuttgart). Der Wegfall der finanziellen<br />

Förderung wirkt sich auf die Teilnehmerzahl am Studiengang<br />

der Fachschule aus: Nur 13 Studierende absolvieren<br />

den 24. Studiengang zum Buchhandelsfachwirt.<br />

Im Mai einigen sich Bundestag und Bundesrat endlich auf<br />

das «Meister-BAföG», so dass auch die zukünftigen Buchhandelsfachwirte<br />

einen gesetzlichen Anspruch auf eine<br />

Grundförderung haben. Damit scheint die Existenz der<br />

Fachschule gesichert. Im Juni bestehen 16 von 19 Bewerbern<br />

das Auswahlverfahren für den 25. Studiengang,<br />

im Herbst findet eine weitere Aufnahmeprüfung statt.<br />

Im März wird mit 33 Teilnehmern zum ersten Mal der<br />

Lehrgang «Basiswissen Buchhandel» durchgeführt. Er<br />

löst den klassischen Lehrgang «Überbetriebliche Ausbildung»<br />

ab, den viele Sortiments- und Verlagslehrlinge<br />

zunächst in Köln-Rodenkirchen, seit 1963 in <strong>Frankfurt</strong><br />

besuchten. Bis zuletzt war es ein bei allen Teilnehmern<br />

sehr beliebter Lehrgang, mit immer wieder aktualisiertem<br />

Lehrprogramm, aber es zeigte sich auch immer deutlicher,<br />

dass der Strukturwandel im Buchhandel weitergehende<br />

Veränderungen verlangt. 32/96 Auf Beschluss des Kuratoriums<br />

werden drei neue fünftägige Kompaktseminare in das<br />

Herbstprogramm aufgenommen. Sie befassen sich mit den<br />

Themen «Marketing-Praxis im Sortiment», «Betriebliche<br />

Organisation: Richtig einkaufen» und «Betriebswirtschaftliche<br />

Praxis: Warenwirtschaftssystem». 31/96


Damit finden in diesem Jahr 41 Fortbildungsveranstaltungen<br />

statt. Um möglichst vielen Lehrgangsteilnehmern<br />

Gelegenheit zu geben, am Jubiläum teilzuhaben, plant<br />

die Schule Veranstaltungen über das erste Schulhalbjahr<br />

1996/1997. Eine Reihe von Verlagen macht der Schule<br />

«Geburtstagsgeschenke» mit festlichen Abendveranstaltungen.<br />

Die Europäische Verlagsanstalt feiert außerdem ihr<br />

50-jähriges Bestehen gemeinsam mit der Schule mit einer<br />

Buchausstellung auf dem <strong>Campus</strong>. Das Familienfest des<br />

Buchhandels zum Jubiläum findet am 18. September statt.<br />

19/ 97<br />

Im Februar kommt der ehemalige Stadtschreiber von Bergen Jurek<br />

Becker, der bereits von schwerer Krankheit gezeichnet ist, noch<br />

einmal in sein geliebtes Bergen und an die Schulen des Deutschen<br />

Buchhandels zurück. Die Lesung ist einer der bewegendsten<br />

Momente in der an literarischen Auftritten reichen Geschichte der<br />

Buchhändlerschule. Wenige Wochen später stirbt Jurek Becker. Bei<br />

einer Abendveranstaltung mit Annette Sievers und Peter Meyer<br />

vom Verlag Peter Meyer Reiseführer kommt bei einem angeregten<br />

Gespräch über Inhalt und Herstellung von Reiseführern die Frage<br />

auf, wie denn ein Reiseführer über die Buchhändlerschule<br />

auszusehen habe. Gesagt, getan! Mit Unterstützung des Peter<br />

Meyer Verlags und einer schulischen Arbeitsgruppe wird während<br />

der Buchmesse 1997 der erste Reiseführer der Buchhändlerschule<br />

präsentiert.<br />

19/ 98<br />

Mit dem Ausscheiden von Direktor Herbert Degenhardt<br />

(1. August 1978 — 31. Mai 1998) geht an den Schulen des<br />

Deutschen Buchhandels eine Ära zu Ende. War die Schule<br />

in den 70 er Jahren nicht annähernd ausgelastet, so galt es<br />

in den 80 ern einer permanenten Vollauslastung Herr zu<br />

werden. In Degenhardts Amtszeit fallen vor allem auch die<br />

staatliche Anerkennung der Schule sowie die Auszeichnung<br />

als «Schule besonderer pädagogischer Prägung». Ein<br />

starkes, besonders qualifiziertes Kollegium wird aufgebaut.<br />

Degenhardts Stellvertreter, der Dozent Heinrich Otto,<br />

leitet die Schule zunächst kommissarisch. Ausgehend<br />

von einer Diskussion innerhalb der Schülerschaft und der<br />

Dozenten über die Zukunft des Buches kommt es zu einem<br />

Informationsbesuch des Dozenten Thomas Casagrande<br />

bei dem weltweit führenden Forschungsinstitut MIT<br />

(Massachusetts Institute of Technology) in Boston.<br />

19/ 99<br />

Am 9. April wird Hans Burkhardt als neuer Direktor der Schulen<br />

des Deutschen Buchhandels begrüßt. In seiner Antrittsrede definiert<br />

er den Ausbau und die Positionierung des Seminarangebots<br />

der Schulen als sein Hauptanliegen. Prof. Neil Gershenfeld, MIT:<br />

«The electronic book and the future of books» hält auf einem<br />

Symposium der Schulen des Deutschen Buchhandels anlässlich<br />

der <strong>Frankfurt</strong>er Buchmesse einen Vortrag. Der Versuch der Buchhändlerschule,<br />

mit einem solchen Ausblick (elektronische Tinte,<br />

E-Book) eine Diskussion innerhalb der Branche zu initiieren,<br />

gelingt jedoch nicht.


20/ 00<br />

Auf Initiative des Literaturdozenten Bernt Ture von<br />

zur Mühlen wird von den Schulen des Deutschen<br />

Buchhandels ein jährlicher Informationsaustausch<br />

mit der Warschauer Buchhändlerschule etabliert. Für<br />

die neugestaltete Cafeteria «Libresso» wird eine große<br />

Profi-Espressomaschine angeschafft. Unter der Ägide der<br />

Internatsleiterin Petra Scheschonka etabliert sich eine<br />

freiwillige Libresso-Arbeitsgruppe. Sie organisiert den<br />

Betrieb des <strong>Campus</strong>-Cafés in Eigenregie.<br />

20/ 01<br />

Hans Burkhardt verlässt im Januar die Schulen des Deutschen<br />

Buchhandels, Heinrich Otto übernimmt erneut die kommissarische<br />

Leitung. In einem großen Börsenblatt-Interview im Juni<br />

unter der Überschrift «Kontinuität und Entwicklung» beschreibt<br />

Otto die nächsten Aufgaben: erweiterte und aktualisierte Lehrbuchhandlung,<br />

Ausbau der edv-Räume, Qualitätssicherung des<br />

Unterrichts und anderer schulischer Aufgaben, neue Kurszeiten:<br />

die unterrichtsfreie Zeit wird ab 2003 vom Sommer in den Winter<br />

verlegt, um den Gegebenheiten der Branche zu entsprechen. Während<br />

eines blv-Abends im Juli, durchgeführt von Geschäftsführer<br />

Buch, Hartwig Schneider, präsentiert dieser eine Schenkung in<br />

Gestalt von neuen Sportgeräten, darunter eine große Tischtennisplatte.<br />

Auf Anregung des Pekinger Buchinformationszentrums<br />

der <strong>Frankfurt</strong>er Buchmesse informiert sich eine Delegation aus<br />

der Volksrepublik China über die Strukturen der Ausbildung im<br />

Deutschen Buchhandel. Am 21. September besucht die Hessische<br />

Kultusministerin Karin Wolff die Schulen des Deutschen Buchhandels.<br />

Im Mittelpunkt der Gespräche steht die Präsentation<br />

des vielfältigen Angebots in den Bereichen Aus-, Weiter- und


Fortbildung sowie die Darstellung der besonderen Situation als<br />

Internatsschule. Erfreut zeigt sich die Ministerin über die offensichtlich<br />

gute Atmosphäre, den nicht vorhandenen Stundenausfall<br />

und den fehlenden Vandalismus in Seckbach. Während der Buchmesse<br />

findet der erste Messe-Lunch in Seckbach statt. Direktor<br />

Heinrich Otto und sein Team begrüßen am Messe-Sonntag eine<br />

Reihe von Freunden und Förderern der Schulen des Deutschen<br />

Buchhandels nach der Friedenspreis-Verleihung in der Paulskirche<br />

zu guten Gesprächen. Auf die Diskussion einer möglichen<br />

Verlegung nach Leipzig im November reagieren Schulleitung und<br />

Dozenten mit einem leidenschaftlichen Appell für den Standort<br />

<strong>Frankfurt</strong> am Main: «Seckbach muss bleiben!»<br />

20/ 02<br />

Heinrich Otto, langjähriger stellvertretender Schulleiter,<br />

zuletzt kommissarischer Direktor, wird im Januar<br />

Direktor der Schulen des Deutschen Buchhandels. Thomas<br />

Casagrande wird sein Stellvertreter. Die Buchhändlerschule<br />

präsentiert eine neue Programm-Broschüre,<br />

deren Konzept und Layout von Studentinnen des Studiengangs<br />

Media-Publishing der FH Druck in Stuttgart<br />

unter der Leitung des Seckbacher Herstellungs-Dozenten<br />

Prof. Hans-Heinrich Ruta entwickelt wurde. Auf Initiative<br />

der Verlagskunde-Dozentin Michaela von Koenigsmarck<br />

wird eine Hörbuch-Abteilung («Ohrenschmaus») in die<br />

Lehrbuchhandlung integriert. Dies ist der Startschuss<br />

für ein strategisches Hörbuch-Projekt, in welchem die<br />

Schulen des Deutschen Buchhandels die Bedeutung dieses<br />

neuen alten Mediums hervorheben. Im März wird<br />

das Direktorenhaus saniert und Heinrich Otto zieht mit<br />

Familie ein. Der 28. Kurs der Fachschule startet im August<br />

unter der Leitung von Sylvia Krapp mit neuer, modularer<br />

Konzeption (Personalmanagement, Rechnungswesen,<br />

Buchhandels-Marketing, Vorbereitung auf die Buchhandels-Fachwirt-Prüfung).<br />

Unter dem Titel «Ohrenschmaus»<br />

finden im September eine große Informationsveranstaltung<br />

und Projekt-Unterricht statt. Zu den Referenten zählen<br />

u.a. Christoph Mann, Matthias Kreft und Prof. Heiner<br />

Boehnke.<br />

20/ 03<br />

Im Januar zieht die Abteilung Berufsbildung des Börsenvereins<br />

nach Seckbach in die Buchhändlerschule. Frau Martin (Leitung)<br />

und Frau Reinalter (Sachbearbeitung) werden herzlich begrüßt.<br />

Im Februar findet die erste «Bildungsmesse» auf dem <strong>Campus</strong><br />

der Schulen des Deutschen Buchhandels statt. Es werden die verschiedenen<br />

Studiengänge an den Universitäten, die Fachschule<br />

in Seckbach sowie die Abteilung für Berufsbildung präsentiert.<br />

Auf Initiative des Sortimentskunde-Dozenten Herbert Paulerberg<br />

und des Direktors Heinrich Otto besucht am 3. April Bundespräsident<br />

Johannes Rau, ehemaliger Schüler der Buchhändlerschule,<br />

die Schulen des Deutschen Buchhandels in Seckbach. In Anwesenheit<br />

des Vorstehers des Börsenvereins, Dieter Schormann,<br />

und des Geschäftsführers der Buchhändlerschule, Dr. Michael<br />

Schön, sowie zahlreicher Gäste aus der Branche verbringt der<br />

Bundespräsident nach eigenem Bekunden einen wundervollen,<br />

launigen Tag mit vielen interessanten Gesprächen. Zum Abschluss<br />

seines Besuchs findet eine Diskussionsrunde mit der gesamten<br />

Schülerschaft statt. Karin Schmidt-Friderichs übernimmt nach<br />

dem Ausscheiden von Martin Spencker den Vorsitz im Berufsbildungs-Ausschuss<br />

des Börsenvereins. Damit ist sie gleichzeitig<br />

Vorsitzende des Beirats der Schulen des Deutschen Buchhandels.<br />

Nachdem die Buchhändlerschule den Fernlehrgang vom Landesverband<br />

Baden-Württemberg übernommen hat, wird dieser


Lehrgang nun bundesweit angeboten und weitergeführt. Der bisher<br />

hierfür Verantwortliche Joachim Keisel-Lindner wechselt den<br />

Arbeitsplatz von Stuttgart nach <strong>Frankfurt</strong>-Seckbach. In den Weihnachtsferien<br />

werden die Umbaumaßnahmen im Haupt gebäude<br />

des Internats sowie die vollständige Neuausstattung mit Möbeln<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

20/ 04<br />

Auf Einladung des Vereins zur «Förderung der Deutsch-<br />

Chinesischen Wirtschaftsbeziehungen» reist vom<br />

26. Februar bis 13. März eine Delegation der Deutschen<br />

Buchhändlerschule mit Michaela von Koenigsmarck,<br />

Heinrich Otto und Friedhelm von Notz, dem langjährigen<br />

Geschäftsführer des Verleger-Ausschusses des Börsenvereins,<br />

nach China. Bei Aufenthalten in Shanghai und<br />

Peking gibt es zahlreiche Gespräche zu Ausbildungsfragen<br />

des Buchhandels mit dortigen Buchhandels- und<br />

Verlagsvertretern. Nach längeren Vorarbeiten genehmigt<br />

die Staatliche Zentrale für Fernunterricht (ZFU), Köln, im<br />

März den neuen Fernlehrgang der Schulen des Deutschen<br />

Buchhandels unbefristet. Herbert Paulerberg, langjähriger<br />

Dozent für Sortimentskunde, wird am 1. April in den wohlverdienten<br />

Ruhestand verabschiedet. Er steht den Schulen<br />

des Deutschen Buchhandels weiterhin als Seminar leiter<br />

und Verantwortlicher für die Lehrbuchhandlung zur<br />

Verfügung. Direktor Heinrich Otto wird im September<br />

Geschäftsführer der Schulen des Deutschen Buchhandels.<br />

20/ 05<br />

Während der Messe «Escale du Livre» in Bordeaux im April unterzeichnen<br />

Direktor Patrick Aubry für das Institut Universitaire de<br />

Technologie Michel Montaigne (IUT) der Universität Bordeaux<br />

und Heinrich Otto für die Schulen des Deutschen Buchhandels<br />

einen Partnerschaftsvertrag. Dieser regelt den Austausch von<br />

Schülerinnen und Schülern aus Seckbach mit Studentinnen und<br />

Studenten des Bordelaiser Instituts. Ab dem 140. EBL versenden<br />

die Schulen des Deutschen Buchhandels an ihre Buchhandels- und<br />

Verlagskunden einen Newsletter. Darin wird regelmäßig über<br />

schulische Aktivitäten berichtet. Heike Pfarr, Sachbearbeiterin<br />

Kursverwaltung, und Michaela von Koenigsmarck, Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Dozentin für Verlagskunde, zeichnen<br />

sich hierfür verantwortlich. Nach Weggang von Frau Martin wird<br />

Michael Reinhardt am 1. September neuer Bildungsdirektor des<br />

Börsenvereins und gleichzeitig Geschäftsführer der Schulen des<br />

Deutschen Buchhandels. Vom 11. bis 15. September besucht eine<br />

Delegation der Moskauer Buchhändlerschule <strong>Frankfurt</strong>-Seckbach.<br />

20/ 06<br />

Die Fachschule wird unter der Leitung von Wolfgang<br />

Schmelzle, langjähriger Dozent für Rechnungswesen<br />

und Volkswirtschaftslehre, inhaltlich neu konzipiert.<br />

In 23 Monaten werden alle relevanten Inhalte, die für<br />

eine berufliche Weiterbildung zur Führungskraft im<br />

Buchhandel von Bedeutung sind, praxisnah und intensiv<br />

behandelt. Formale Ziele des Studiengangs bleiben das<br />

Bestehen der Ausbildereignungsprüfung und der Prüfung<br />

zum Buchhandelsfachwirt vor der IHK <strong>Frankfurt</strong>.


Anlässlich einer Lesung im Januar wird auf Anregung<br />

des Verlegers Manuel Herder, Herder Verlag, eine Arbeitsgruppe<br />

aus dem Sortimentskunde-Unterricht gebildet, die<br />

sich ausführlich mit dem Thema Remittenden befassen<br />

soll. Das kultusministeriell angeordnete Rauchverbot<br />

für hessische Schulen wird auch an den Schulen des<br />

Deutschen Buchhandels im April übernommen und<br />

durchgesetzt.<br />

Die ersten drei Austauschstudenten der Universität<br />

Bordeaux nehmen im Mai eine Woche am Unterricht<br />

in den Schulen des Deutschen Buchhandels teil und<br />

absolvieren ein Vier-Wochen-Praktikum in <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Buchhandlungen. Anlässlich eines Strategie-Workshops<br />

im Juli über die zukünftige Entwicklung der Schulen hin<br />

zu einem modernen Bildungsdienstleister wird auch eine<br />

bauliche Vollsanierung und Neuaustattung des gesamten<br />

Gebäudekomplexes vereinbart. Der Workshop findet unter<br />

Beteiligung von Branchenpersönlichkeiten sowie von<br />

Monika Kolb-Klausch, Leiterin Marketing und Vertrieb<br />

beim Bildungsdienstleister Provadis, statt. Unter der<br />

Leitung des Wissenschaftskunde-Dozenten Jürgen Lemke<br />

organisieren Schülerinnen und Schüler der Deutschen<br />

Buchhändlerschule das «Azubistro» auf der <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Buchmesse. Ebenso beteiligen sich viele Schülerinnen<br />

und Schüler bei der Organisation und Durchführung des<br />

«Blauen Sofas» unter der Leitung des Sortimentskunde-<br />

Dozenten Klaus Bramann. Dank des engagierten Einsatzes<br />

von Petra Scheschonka, Internatsleiterin, wird<br />

im benachbarten Budge Altenheim eine Hausbibliothek<br />

aufgebaut. Dies und gemeinsame Veranstaltungen unterstreichen<br />

die freundschaftliche Verbundenheit dieser<br />

beiden Seckbacher Institutionen.<br />

20/ 07<br />

Nach zahlreichen Gesprächen mit der Ausbildungsleitung der<br />

Firma Thalia werden im Januar zum ersten Mal an den Schulen<br />

des Deutschen Buchhandels Auszubildende von Thalia in einer<br />

gemeinsamen Fachklasse unterrichtet. Direktor Heinrich Otto und<br />

sein Stellvertreter Dr. Thomas Casagrande sind im April Gäste bei<br />

der Eröffnung der italienischen Buchhändlerschule in Orvieto. Bei<br />

den Buchhändlertagen in Berlin stehen im Juni erstmals Aus- und<br />

Weiterbildungsfragen gesondert auf der Agenda. Die Schulen des<br />

Deutschen Buchhandels sind dort mit vielen Schülerinnen und<br />

Schülern und zahlreichen Aktionen wie Schaufenster-Workshops,<br />

Blogs, Podcasts, Kundenzeitschriften und einem Online-Auftritt<br />

im «Second Life» vertreten.<br />

Im August wird Monika Kolb-Klausch neue Bildungsdirektorin<br />

des Börsenvereins und Geschäftsführerin der Schulen des Deutschen<br />

Buchhandels. Zügig gehen Kolb und die gesamte Mannschaft<br />

vor, um die im Strategieworkshop vereinbarten Ziele zu erreichen.<br />

Im Rahmen einer Weiterbildungsinitiative der IHK Luxemburg<br />

bringen Dozenten der Schulen ihr Know-how ein: Geplant sind<br />

vier zweitägige Veranstaltungen. Dabei stehen Themen rund um<br />

die buchhändlerische Arbeitspraxis auf dem Programm. Neben<br />

sortimentskundlichen Aspekten legen die Luxemburger in ihrem<br />

Pilot-Projekt besonderes Augenmerk auf betriebwirtschaftliche<br />

Inhalte. Am Ende der ersten Seminarreihe reist Direktor Heinrich<br />

Otto nach Luxemburg. Im Rahmen eines gut besuchten<br />

Verlagsabends löst Michael Becker, Geschäftsführer und Hersteller<br />

des <strong>Frankfurt</strong>er Baumhaus Verlages, offiziell ein «Spenden-<br />

Versprechen» an Heinrich Otto und Dr. Thomas Casagrande ein:<br />

Seckbach bekommt einen Profi-Poolbillard-Tisch. Am Buchmesse-<br />

Donnerstag findet in den Schulen des Deutschen Buchhandels ein<br />

rauschendes «Bergfest» des gegenwärtigen Lehrgangs mit vielen


Messegästen, vor allem aber mit der italienischen Fachklasse aus<br />

Orvieto, statt. Die sanierten Unterrichtsräume erhalten im Dezember<br />

eine umfangreiche technische Ausstattung mit Beamern, fest<br />

installierten Rechnern und Internetanschluss. Baulich stand das<br />

Jahr im Zeichen der äußeren Gebäudesanierung und der Wärmedämmung<br />

sowie der Dächerabdichtung.<br />

20/ 08<br />

Im ersten Lehrgang des Kurses Medienkaufleute Digital<br />

und Print im April entwickeln die Schülerinnen und<br />

Schüler zusammen mit den Dozentinnen Michaela von<br />

Koenigsmarck und Annette Sievers (Peter Meyer Verlag)<br />

die Idee eines «Verlags(ver)führers». Dabei entsteht ein<br />

Buch, in dem neunzehn Azubis aus verschiedenen Verlagen<br />

einen ganz eigenen Blick auf ihre Branche werfen.<br />

Bei den Buchhändlertagen in Berlin stellt Monika Kolb-<br />

Klausch die E-Learning-Plattform moodle vor, die zeitund<br />

ortsunabhängiges Lernen für die Auszubildenden<br />

und Seminarteilnehmer möglich macht. Sie wird speziell<br />

im Fernlehrgang und Fachwirt eingesetzt, aber dient den<br />

Auszubildenden auch als Vorbereitung. Im August findet<br />

ein großer Koch-Event mit dem Dr. Oetker Verlag statt. Am<br />

22. August verlässt der Kapitän das Schiff: Verabschiedung<br />

von Direktor Heinrich Otto in den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Heinrich Otto war seit 1977 zunächst als nebenamtlicher<br />

Dozent an der Buchhändlerschule tätig und ab<br />

1980 fest angestellter Dozent für Politik. Unter Direktor<br />

Herbert Degenhardt war er als stellvertretender Direktor<br />

verantwortlich für den Dozenteneinsatz und den Stundenplan<br />

der Schulen des Deutschen Buchhandels. Nach<br />

umfangreichen Umbaumaßnahmen wird aus der Lehrbuchhandlung<br />

der Schulen des Deutschen Buchhandels<br />

die <strong>Campus</strong>buchhandlung, die zur Buchmesse eröffnet<br />

wird. Die gemeinsam mit Kreft konzipierte, moderne<br />

<strong>Campus</strong>buchhandlung verfolgt das Ziel, eine zeitgemäße<br />

Plattform für handlungsorientierten Unterricht<br />

und weitere innovative pädagogische Formen zu bieten.<br />

Daneben ist die <strong>Campus</strong>buchhandlung verbunden mit<br />

der erfolgreichen Sponsoringaktion zu ihrer Finanzierung<br />

ein Beleg für die wachsende Verbindung der Schulen<br />

zur Branche. Denn im Rahmen des Sponsoringkonzepts<br />

werden zahlreiche Verlage und Dienstleister gewonnen,<br />

nach denen die Räume im Unterrichts- und Bibliotheksgebäude<br />

benannt sind. Bei den Sponsoren handelt es sich<br />

um S. Fischer, Suhrkamp, BLV, Dorling Kindersley, VVA,<br />

Libreka, Carlsen, WBG, Lyx, Diogenes, Oetinger und Wiley.<br />

Zur <strong>Frankfurt</strong>er Buchmesse erscheint das Seminarbuch<br />

in neuem Look. Das Designbüro nodesign übernimmt<br />

seitdem die Gestaltung fast aller Werbematerialien der<br />

Schulen.<br />

20/ 09<br />

Auch 2009 steht ganz im Zeichen der Veränderung: Ab Oktober<br />

firmieren die Schulen des Deutschen Buchhandels unter mediacampus<br />

frankfurt | die schulen des deutschen buchhandels mit<br />

neuem Logo und neuem Look. Für das neue Kreativkonzept erhält<br />

die Schule den BuchMarkt-Award in der Kategorie « Newcomer<br />

des Jahres». Aus dem «Verlagsverführer» erstellen die Medienkaufleute<br />

des Oberstufen-Kurses unter Leitung des Herstellungsdozenten<br />

Tobias Ott das erste campuseigene E-Book. Im Zuge<br />

der Renovierungsarbeiten investiert der mediacampus in sein<br />

EDV-Netzwerk – ab August ist W-LAN auf dem gesamten <strong>Campus</strong>gelände<br />

verfügbar. Bei all den Neuerungen lädt das erste Alumnitreffen<br />

ein, einen Blick auf die Geschichte der Schulen zu werfen.


Schüler, Dozenten, Mitarbeiter und Ehemalige feiern und tauschen<br />

in anregenden Gesprächen Erinnerungen aus. Das im Rahmen der<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Buchmesse stattfindende Fachprogramm lädt unter<br />

dem Motto «Digitales Zeitalter und crossmediale Möglichkeiten»<br />

internationale Experten und Fachleute ein, sich über die neuesten<br />

Entwicklungen und Trends der Buch- und Medienbranche<br />

zu informieren. Erstmals organisiert der mediacampus für die<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Buchmesse einen Teil der Veranstaltungen. Nach einer<br />

mehrmonatigen Evaluierungsphase, startet im Oktober das Pilotprojekt<br />

«Verlegerfortbildung 2009 — 2011», das der mediacampus<br />

in Kooperation mit dem Goethe-Institut Moskau entwickelt und<br />

durchführt. Das Programm richtet sich an Verleger, Verlagsmitarbeiter<br />

und Buchhändler aus Osteuropa, Russland, Zentralasien<br />

und dem Südkaukasus. In der gesamten Projektphase nehmen<br />

mehr als 450 Teilnehmer in über 40 Veranstaltungen zu verlagsspezifischen<br />

Themen teil. Die Workshops und Seminare finden<br />

in allen teilnehmenden Regionen statt – von Minsk bis Bischkek,<br />

von Moskau bis Duschanbe in Tadschikistan.<br />

Jan Paschen, Geschäftsführer von Paschen & Companie, hatte<br />

als großzügige Spende speziell für den Glaserker im Fachschulgebäude<br />

Bibliotheksregale anfertigen lassen. Feierlich eröffnet<br />

wird die «Paschen-Lounge» mit einem besonderen Programm:<br />

Unter dem Motto «Nachwuchs meets Vorstand» haben Auszubildende<br />

der Berufsschullehrgänge und Volontäre aus <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Verlagen die Chance, sich bei einem festlichen Dinner mit der<br />

Verbandsspitze auszutauschen.<br />

Ein besonderes Highlight ist der Besuch der Literatur-Nobelpreisträgerin<br />

Herta Müller. Lange vor Bekanntgabe des Nobelpreises<br />

war ihr Besuch vereinbart worden und zur großen Freude aller,<br />

hält sie an diesem Termin fest. An einem Abend, der allen lange<br />

in Erinnerung bleiben wird, liest sie exklusiv für die Auszubildenden,<br />

diskutiert und erfüllt die zahlreichen Autorgrammwünsche.<br />

Viele tolle Namen enthält die Gästeliste am <strong>Campus</strong>, so besucht<br />

im November außerdem noch die Hessische Kultusministerin<br />

Dorothea Henzler die Schule am Lohrberg. International schließt<br />

auch das Jahr mit einem Besuch von 26 chinesischen Verlagsmitarbeitern<br />

und Verlegern, die für zwei Wochen auf dem mediacampus<br />

zu Gast sind.<br />

20/ 10<br />

Das Jahr beginnt mit einer feierlichen Eröffnung: Aus der<br />

legendären Sitzkuhle, dem zentralen Ort für Veranstaltungen,<br />

wird die PIPER-Lounge. Im Mai lädt das Forum<br />

Zukunft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels<br />

gemeinsam mit dem mediacampus zum ersten BuchCamp<br />

nach <strong>Frankfurt</strong>-Seckbach ein. Mit über 120 Teilnehmern<br />

ist das neue Format auf Anhieb ein Erfolg und wird in den<br />

kommenden Jahren weitergeführt.<br />

Neue Wege für die Karriere in der Buchbranche: Im Juli<br />

startet die «Class of 2010» des ersten berufs- und ausbildungsbegleitenden<br />

Bachelor-Studiengangs, den der<br />

mediacampus frankfurt von nun an mit der School of<br />

Management and Innovation (SMI) an der Steinbeis-Hochschule<br />

Berlin anbietet. In den Bereichen Buchhandels- und<br />

Medienmanagement bzw. Verlags- und Medienmanagement<br />

bietet er die Möglichkeit, einen branchenspezifischen,<br />

international anerkannten Bachelor-Abschluss<br />

zu erlangen. Die erfolgreichen Formate wecken Interesse,<br />

die Anfragen nach kundenspezifischen Fortbildungen<br />

nehmen zu, ebenso wie die Nutzung der Rent-a-<strong>Campus</strong>-<br />

Angebote.


20/ 11<br />

Das Jahr 2011 steht neben der Ausbildung im Zeichen neuer<br />

Weiterbildungsformate, die speziell für Kunden entwickelt und<br />

am <strong>Campus</strong> durchgeführt werden. Zahlreiche Branchenveranstalter,<br />

aber auch andere Kunden nutzen den <strong>Campus</strong> regelmäßig als<br />

Tagungsort. So ist die lange gewünschte Vollauslastung erreicht.<br />

Die zu Grunde liegenden organisatorischen Fähigkeiten zeigen<br />

sich besonders bei der Zukunftskonferenz des Börsenvereins, die<br />

mit über 150 Gästen im September erstmalig stattfindet und das<br />

gesamte <strong>Campus</strong>-Gelände in Anspruch nimmt.<br />

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «<strong>Frankfurt</strong> liest ein Buch»<br />

diskutieren Wilhelm Genazino und sein Verleger Michael Krüger<br />

unter dem Titel «Verweigerung: Abschaffel gestern! Abschaffel<br />

heute?» mit dem Branchennachwuchs. Im Sommer ist wieder eine<br />

ausländische Besuchergruppe für eine Seminarwoche zu Gast. In<br />

Kooperation mit dem Rumänischen Verlegerverband (Uniunea<br />

Editorilor din România) kommen 21 rumänische Verleger und<br />

Verlagsmitarbeiter nach <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Delius Klasing Verlags<br />

findet auf dem <strong>Campus</strong> ein Kletterevent mit dem Profisportler<br />

Stefan Glowacz statt. Mit über 500 Schülern erreicht der mediacampus<br />

seine höchste Schülerzahl seit vielen Jahren.<br />

20/ 12<br />

Im Jubiläumsjahr 2012 steht die digitale Entwicklung<br />

auf dem <strong>Campus</strong> im Fokus: Multimediale Lerninhalte,<br />

virtuelle Klassenzimmer, Webinare und Lehrmaterialien<br />

als E-Books. Auch die Fachschule wird modifiziert.<br />

Sie startet nun jeweils im Februar und August, ist auf<br />

14 Monate verkürzt und besteht neben Präsenz- auch aus<br />

E-Learning-Modulen. Sehr erfreulich ist, dass der mediacampus<br />

von der Weiterbildung Hessen e. V. zertifiziert<br />

wird, wodurch Teilnehmer neben Meister-Bafög auch<br />

ihren Bildungsurlaub für Fortbildungen nutzen können.<br />

Seit Januar 2012 wird auf dem <strong>Campus</strong> wieder gekocht. Der<br />

Caterer «Tristan quer Beet» hat die Küche in der Mensa<br />

gepachtet und kocht nicht nur für alle Schüler, Seminarteilnehmer<br />

und Gäste am <strong>Campus</strong>, sondern auch für viele<br />

andere Kunden in <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Auch die Umbaumaßnahmen gehen 2012 weiter. Das<br />

Café «Libresso» ist umfangreich modernisiert worden.<br />

Als Sponsor steht seit Januar die Verlagsgruppe Random<br />

House Pate, wodurch die Neugestaltung erst möglich<br />

wurde. Genauso hat das Fachschul-Gebäude einen neuen<br />

Namen. Die Gäste am <strong>Campus</strong> übernachten fortan im<br />

«Haus Weingarten». Der Kalenderverlag hat das Sponsoring<br />

übernommen und die Zimmer mit Kalendern<br />

bestückt. Genauso erfreulich ist die neue Patenschaft<br />

des Gerstenberg Verlags für einen der Seminarräume.


Anfang April wird die Siegfried-Unseld-Bibliothek<br />

feierlich eröffnet. Der Cheflektor des Suhrkamp Verlags<br />

Raimund Fellinger kommt zu diesem Anlass in Begleitung<br />

der Autoren Albert Ostermaier und Nina Bußmann<br />

nach <strong>Frankfurt</strong>. Dank der Unterstützung zahlreicher Verlage,<br />

die insgesamt Bücher in einem hohen fünfstelligen<br />

Bereich gespendet haben, sind nun fast alle Autoren, die<br />

im Unterricht behandelt werden, mit ihren Werkausgaben<br />

in der Bibliothek vertreten.<br />

Das neue Berufsbild Buchhändler ist im 2. Kurs des Jahres<br />

im März eingeführt worden. Die 1. Mittelstufe wird nach<br />

neuem Rahmenlehrplan erfolgreich unterrichtet. Voraussichtlich<br />

werden ab September keine neuen Auszubildenden<br />

mehr anreisen, die nach altem Berufsbild unterrichtet<br />

werden.<br />

Pünktlich zum 50 jährigen Jubiläum am 1. Juni, bei<br />

dem der mediacampus das fünfzigste Jahr am Standort<br />

<strong>Frankfurt</strong>-Seckbach feiert, erscheint die mediacampus-<br />

App. So können sich alle Interessierten über die neuesten<br />

Aktivitäten und Termine informieren und als besonderen<br />

Service für alle Gäste gibt es den Mensa-Speiseplan für<br />

unterwegs.


Texte<br />

1946 — 1986 Gerd Schulz<br />

1986 — 1996 Herbert Degenhardt<br />

1997 — 2008 Heinrich F. Otto<br />

2009 — 2012 Anke Naefe und Judith Hoffmann<br />

Wir bedanken uns beim Börsenblatt für die Bereitstellung des<br />

Textmaterials bis 1996.<br />

Hinweise auf Veröffentlichungen im Börsenblatt sind in den<br />

ersten beiden Abschnitten mit den Angaben der jeweiligen<br />

Ausgabe (in hochgestellten Ziffern) kenntlich gemacht.<br />

Fotos<br />

Herzlichen Dank an alle ehemaligen Schüler und Partner, die<br />

für diese <strong>Chronik</strong> Bildmaterial beigesteuert haben.<br />

mediacampus frankfurt<br />

Wilhelmshöher Straße 283<br />

60389 <strong>Frankfurt</strong> am Main<br />

T 069 947 400-0<br />

F 069 947 400-50<br />

mediacampus-frankfurt.de<br />

mediacampus<br />

frankfurt<br />

die schulen<br />

des deutschen<br />

buchhandels

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