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Marktreport Angola - Ãœber SAFRI

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Herausgeber:<br />

AHK Portugal<br />

Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer<br />

Avenida da Liberdade, 38-2º<br />

1269-039 Lissabon<br />

Abteilung Marktberatung und Marketing<br />

Guido Radel<br />

E-Mail: consulting@ccila-portugal.com<br />

Juni 2013<br />

Autoren: Carsten Mangels, Guido Radel, Dominik Baranowski<br />

Disclaimer:<br />

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht<br />

ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des<br />

Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt.<br />

Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der<br />

bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung<br />

oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet<br />

der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden<br />

zur Last gelegt werden kann.<br />

Lissabon im Juni 2013


Inhalt<br />

............................................................................................................................................... 1<br />

............................................................................................................................................ 2<br />

Situation ........................................................................................................................ 5<br />

........................................ 6<br />

....................................................................................................... 8<br />

............................ 11<br />

........................................................................................................... 13<br />

................................................................................................................. 14<br />

........................................................................... 17<br />

................................................................................................................................. 20<br />

...................................................................................................................................... 23<br />

........................................................................................................................................ 23<br />

...................................................................................................................................... 24


1. Einleitung<br />

<strong>Angola</strong> ist eine der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas. Die Zukunftsaussichten sind<br />

positiv für anhaltendes Wachstum und für Nachfrage nach Produkten, welche die deutsche Wirtschaft<br />

bereitstellen könnte. Deutsche Unternehmen sind im internationalen Vergleich in <strong>Angola</strong> aber wenig präsent<br />

und ziehen kaum Nutzen aus den umfassenden Möglichkeiten des Landes. Der Markteintritt gestaltet<br />

sich für sie keineswegs einfach. Insbesondere administrative und kulturelle Hürden sind für deutsche<br />

Unternehmen schwer überwindbar. Der Aufbau einer eigenen lokalen Infrastruktur ist mit hohen Kosten<br />

und nicht zu vernachlässigenden Risiken verbunden.<br />

In dieser Situation bieten sich portugiesische Unternehmen als bestens geeignete Kooperationspartner.<br />

Sie besitzen größeres Verständnis für das Funktionieren des Landes und der Märkte aufgrund gemeinsamer<br />

Sprache und Vergangenheit, langjähriger Präsenz und einer großen Anzahl portugiesischer Arbeitnehmer<br />

in ganz <strong>Angola</strong>. Sie besitzen häufig Zugang zu Vertriebskanälen und teilweise wichtige persönliche<br />

Kontakte. Portugal ist zwar nicht der größte Investor, jedoch das Land deren Investitionen die<br />

meisten Arbeitsplätze schafft und sich stark auf die wachsende Diversifizierung der einheimischen Wirtschaft<br />

beziehen. In vielen Bereichen ist Portugal der wichtigste Zulieferer <strong>Angola</strong>s.<br />

Portugiesische Unternehmen sind zwar nicht für alle Situationen, aber für eine Vielzahl geplanter Aktivitäten<br />

ideale Kooperationspartner für deutsche Unternehmen. Sie bieten Zugang zum angolanischen Markt<br />

und befinden sich doch in Europa. Aus diesem Grunde veranstaltet die AHK Portugal in Kooperation mit<br />

dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft und der AHK <strong>Angola</strong> seit 2010 jährlich eine Veranstaltung,<br />

um deutsche und portugiesische Unternehmer zusammenzubringen. Dieser <strong>Marktreport</strong> soll deutschen<br />

Unternehmen die notwendigen Basisinformationen vermitteln um ein mögliches Engagement in <strong>Angola</strong><br />

sowie eine mögliche Kooperation mit portugiesischen Unternehmen besser beurteilen zu können.<br />

Alle drei Partnerorganisationen stehen jederzeit für weitere Auskünfte und Hilfestellung bereit.<br />

Deutsch-Portugiesische Industrie- und<br />

Handelskammer / AHK Portugal<br />

Avenida da Liberdade Nº 38, 2º<br />

P - 1269-039 Lisboa<br />

Tel.: +351 213 211 200<br />

Guido Radel / Leiter Marktberatung & Marketing<br />

guido-radel@ccila-portugal.com<br />

Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.<br />

Friedrichstraße 206<br />

D - 10969 Berlin<br />

Tel.: +49 30 20 60 71 90<br />

Johannes Kurt / Referat für das südliche Afrika<br />

kurt@afrikaverein.de<br />

Delegation der deutschen Wirtschaft in <strong>Angola</strong> / AHK <strong>Angola</strong><br />

Rua Engenheiro Armindo Andrade, nº 80<br />

ANG - Bairro Miramar – Luanda<br />

Tel.: +244 222 442 831<br />

Ricardo Gerigk / Delegierter<br />

ricardo.gerigk@gmail.com<br />

1


2. Länderprofil<br />

Das im Südwesten Afrikas gelegene Land <strong>Angola</strong> erstreckt sich über 1.246.700 km² auf einem Kerngebiet<br />

sowie auf einem im Norden durch die demokratische Republik Kongo<br />

abgetrennten Landstreifen. Diese Exklave mit dem Namen Cabinda besitzt<br />

eine Fläche von 7.823 km² und grenzt an seiner nördlichen Seite<br />

zusätzlich an die Republik Kongo. Die Landesgrenzen <strong>Angola</strong>s haben<br />

insgesamt eine Länge von 5.198 km, wobei der Großteil auf die nordöstliche<br />

Grenze zur Demokratische Republik Kongo entfällt (2.286 km), gefolgt<br />

von der im Osten gelegenen Grenze zu Sambia (1.110 km) und der<br />

südlichen Grenze zu Namibia (1.376 km). Die westliche Küstenlinie zum<br />

atlantischen Ozean hat eine Länge von 1.600 km.<br />

<strong>Angola</strong> liegt zwischen 4⁰ und 18⁰ südlicher Breite und somit zwischen<br />

Abbildung 1: Landkarte <strong>Angola</strong><br />

dem Äquator und dem südlichen Wendekreis (23,5⁰) und gehört zur tropischen<br />

Klimazone. Kennzeichnend für diese Klimazone sind insbesondere bei maritimen Einfluss hohe<br />

Tages- und Nachttemperaturen, sowie das Auftreten des Zenitalniederschlags. Hervorgerufen von den<br />

Passatwinden tritt dieser innerhalb der im Jahresverlauf vom Äquator zu den Wendekreisen wandernden<br />

innertropischen Konvergenzzone auf. Da die Menge dieser Niederschläge mit der Entfernung vom Äquator<br />

abnimmt, regnet es im Jahresdurchschnitt im Süden <strong>Angola</strong>s (100 mm) bedeutend weniger als im<br />

nördlichen Inland (teilw. über 1000mm). Auch die durchschnittlichen Temperaturen steigen mit Äquatornähe,<br />

während die Unterschiede zwischen Tag- und Nachttemperatur kleiner werden. Ebenso differenziert<br />

wie das Klima zeigt sich auch die Vegetation: Diese reicht vom tropischen Regenwald im Norden<br />

über Baumsavanne im Zentrum bis hin zu trockenen Grassavannen im<br />

Süden des Landes.<br />

Abbildung 2: Alterspyramide von <strong>Angola</strong><br />

(The World Factbook, 2013)<br />

Insgesamt hat <strong>Angola</strong> 19,7 Millionen Einwohner. Im Vergleich zu den 1 Luanda 4.500.000<br />

.<br />

direkt angrenzenden Nachbarstaaten weist <strong>Angola</strong> mit 59% einen<br />

vergleichsweise hohe Urbanisierungsgrad auf (Sambia 36%, 2 Lubango 1.011.000<br />

Namibia 38%, DR Kongo 35%). 1 Zu erklären ist dieser Umstand .<br />

als eine Spätfolge des bis 2002 andauernden Bürgerkrieges,<br />

3<br />

welcher der Grund für .<br />

Wanderungserscheinu<br />

Huambo 904.000<br />

nungen vom Hinterland<br />

4 Lobito 737.000<br />

.<br />

in die angrenzenden<br />

Staaten und die angolanischen<br />

Städte war.<br />

5 Benguela 469.000<br />

.<br />

Tabelle 1: Liste der größten<br />

Aber auch die Tatsache, dass sich die Wirtschaftsaktivitäten<br />

mit Ausnahme der Landwirtschaft und der<br />

Städte (aicep Portugal Global,<br />

Dia-<br />

2013)<br />

mantenförderung primär entlang der Küstenlinie vollziehen,<br />

verfestigt die dargelegte Entwicklung. Trotz der<br />

hohen Urbanisierungsrate gilt es darauf hinzuweisen,<br />

dass die angolanische Hauptstadt Luanda mit<br />

4.511.000 Einwohnern und die Stadt Lubango mit<br />

1 (Laenderdaten.de, 2013)<br />

2


1.011.000 Einwohnern die einzigen Millionenstädte des Landes sind. Viele Menschen leben also<br />

in lokalen Ballungszentren. 2 Das Bevölkerungswachstum liegt mit 3,2% selbst für einen afrikanischen<br />

Staat auf einem vergleichsweise hohen Niveau. 3 Zusammen mit dem starken Anstieg der<br />

Lebenserwartung in den letzten 15 Jahren (von 42,5 auf 51,06 4 ) ist das Bevölkerungswachstum<br />

ein Indikator für eine in den kommenden Jahren anwachsende Bevölkerungszahl. Die dargelegten<br />

Entwicklungen lassen sich ebenfalls in der Bevölkerungspyramide wiedererkennen<br />

(Abbildung 2).<br />

In Hinblick auf die Religion verfügt <strong>Angola</strong> über die für afrikanische Länder übliche Diversität. Auch wenn<br />

die Angaben über die Religionszugehörigkeit weit auseinander laufen 5 , sind<br />

Lebenserwartung<br />

Alter der<br />

Bevölkerung<br />

Kindersterblichkeit<br />

Unterernährung<br />

Alphabetisierung<br />

Schulteilnahme<br />

Grundschule<br />

51,06 Jahre<br />

< 15 : 43,2 %<br />

15-64: 54,1 %<br />

> 65: 2,7 %<br />

157,6 aus<br />

1000<br />

27,4%<br />

70,1%<br />

85,70%<br />

Tabelle 2: Überblick soziokulturelle<br />

Daten<br />

den unterschiedlichen Quellen einheitliche Tendenzen zu entnehmen: Der<br />

größte Teil der Bevölkerung ist katholisch (38%), in etwa 15% gehören den<br />

während der Kolonialzeit eingeführten protestantischen Kirchen an, wobei<br />

diese Kirchen ebenso viele Ausprägungen besitzen wie die verschiedenen<br />

Naturreligionen, denen summiert in etwa<br />

47% der Bevölkerung angehören. Insgesamt<br />

gibt es in <strong>Angola</strong> knapp 1000<br />

unterschiedliche Glaubensgemeinschaften.<br />

6 Drei verschiedene Ethnien sind in<br />

<strong>Angola</strong> dominant und je nach Landesabschnitt<br />

besonders stark vertreten.<br />

Hierzugehören die Ovimbundu im Zentralhochland<br />

und dem Küstenstreifen<br />

(37%), die Kimbundu in einem Landstreifen<br />

zwischen Luanda und Malanje<br />

im nördlichen <strong>Angola</strong> (25%) und die<br />

Bakongo im Nordwesten des Landes<br />

(13%). 2 Prozent der Bevölkerung sind<br />

Mestiços (afrikanische und europäische Vorfahren) und 1 Prozent<br />

Europäer, während die restlichen 22% auf verschiedene, oftmals nur<br />

schwach repräsentierte Ethnien entfallen. 7 Die offizielle Landessprache<br />

ist portugiesisch, lokal sind auch afrikanische Sprachen wie<br />

Bantu vorzufinden.<br />

Die gegenwärtige politische Situation <strong>Angola</strong>s ist vordergründig geprägt<br />

durch 4 Faktoren. Hierbei handelt es sich um (1) das koloniale<br />

Erbe, (2) post-koloniale Erfahrungen und politische Experimente (3)<br />

den Reichtum an Bodenschätzen - insbesondere Öl und Diamanten<br />

– und zuletzt (4) 27 Jahre Kolonial- und Bürgerkrieg.<br />

Abbildung 3: Zeitstrahl angolanische<br />

Geschichte seit 1961<br />

2 (The World Factbook, 2013), Reliabilität der Daten vergleichsweise gering – für 2013 ist die erste Volkszählung seit der Unabhängigkeit<br />

geplant<br />

3 (Stiftung Weltbevölkerung, 2012)<br />

4 (The World Bank, 2013)<br />

5 Die katholische Kirche selbst schätzt den Anteil der Katholiken auf 55% - Ein Wert, der durch keine andere Statistik bestätigt wird<br />

(U.S. Departement of State, 2013)<br />

6 (Viegas, 2008)<br />

7 (The World Factbook, 2013)<br />

3


Die für viele Jahre für die angolanische Politik entscheidenden Akteure bildeten sich während der portugiesischen<br />

Kolonialzeit heraus und sollten für viele Jahre die Politik des Landes bestimmen. Die portugiesische<br />

Kolonialherrschaft, die in <strong>Angola</strong> vergleichsweise lange andauerte, mündete im Jahr 1961 beginnenden<br />

Kolonialkrieg. Entscheidende Akteure waren hierbei auf angolanischer Seite die „Frente de<br />

Libertação de <strong>Angola</strong>“ (FNLA), die „União pela Independência Total de <strong>Angola</strong>“ (UNITA) und schließlich<br />

das „Movimento Popular pela Libertação de <strong>Angola</strong>“ (MPLA). Nachdem sich Portugal in Folge der Nelkenrevolution<br />

ab 1974 aus seinen afrikanischen Kolonien zurückzog und <strong>Angola</strong> 1975 die Unabhängigkeit<br />

erlangte, folgte ein 27 jähriger Bürgerkrieg, der für das gegenwärtige politische System in vielerlei<br />

Hinsicht prägend war. So konnte insbesondere die MPLA in dem Bürgerkrieg, der geopolitische Bedeutung<br />

im Rahmen des Ost-West Konflikts hatte, ihre Stellung stärken. Das politische System, welches de<br />

jure seit 1991 eine Mehrparteiendemokratie ist, weist eine hohe Diskrepanz zwischen Verfassungstext<br />

und Verfassungswirklichkeit auf.<br />

Im Jahr 2008 fanden die ersten Parlamentswahlen statt, aus denen ebenso wie bei den Wahlen 2012 die<br />

MPLA als deutlicher Gewinner hervorging (2008: 82%; 2012: 70%). Begründet werden diese deutlichen<br />

Ergebnisse zum einen mit Ausweitung des Korporatismus auf weitere gesellschaftliche Akteure, unter<br />

anderem auf Mitglieder der UNITA, und zum anderen mit der Tatsache, dass die Wähler sich nach stabilen<br />

Verhältnissen sehnten und zudem die politischen Rivalen ihr Profil kaum stärken konnten. Die in Folge<br />

der Wahl durchgeführte Verfassungsänderung von 2010 stärkte die Macht und den Einfluss des Präsidenten<br />

weiter. Auf den Präsidenten José Eduardo dos Santos, der dieses Amt seit 1979 innehat, ist die<br />

politische Macht konzentriert. Er bildet die Exekutive, ist zugleich Oberkommandierender der Streitkräfte<br />

und Regierungschef und ist legitimiert die Gouverneure der 18 Provinzen zu ernennen. Mit der neuen<br />

Verfassung wurde die Präsidentschaftswahl abgeschafft, die Legitimation des Präsidenten erfolgt seit<br />

dem über das Parlament, welches den Präsidenten und seinen Stellvertreter wählt. Die für präsidentielle<br />

Systeme strikte Gewaltentrennung zwischen Exekutive und Legislative ist nicht gegeben. Auch wenn<br />

formal eine Legislative gewählt wird, gehen 90% aller Gesetzesentwürfe von der Exekutive aus.<br />

Diese ersten Erkenntnisse werden durch verschiedene Studien bestätigt. Der von der non-profit Organisation<br />

Freedom House herausgegebene Report „Freedom in the World“ bezeichnet <strong>Angola</strong> in Bezug<br />

auf politische Rechte und bürgerliche Freiheiten als „nicht frei“. Als Indikatoren<br />

für diese Einstufung dienen der Ablauf von Wahlen, die Möglichkeit zur<br />

Partizipation, die Funktionsweise des Regierungssystems, Meinungs- und<br />

Glaubensfreiheit, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit und die Rechtsstaatlichkeit.<br />

8<br />

Der „Bertelsmann Transformation Index“ stuft die Transformation des<br />

politischen und wirtschaftlichen Systems <strong>Angola</strong> als unterdurchschnittlich<br />

ein (Platz 83 unter 126 Transformationsländern). Insbesondere die fehlende<br />

Rechtsstaatlichkeit, die Stabilität des politischen Systems, die Markt- und<br />

Wettbewerbsordnung sowie der Schutz von Privateigentum werden als<br />

unzureichend bezeichnet, während die bereits ausgebildete Staatlichkeit<br />

und die wirtschaftliche Leistungskraft vergleichsweise weit fortgeschritten<br />

sind. 9 „Polity IV“ ein Index, der primär der Stabilität politischer Systeme<br />

nachgeht, bezeichnet das angolanische System als geschlossene Anokratie<br />

Human Development Index<br />

Wert: 0.508<br />

Rang: 148 von 186<br />

Corruption Perceptions<br />

Index<br />

Wert: 22 von 100<br />

Rang: 157 von 176<br />

Tabelle 3: HDI und Korruptions-Index<br />

(Transperency<br />

International, 2013)<br />

8 (Freedom House, 2013)<br />

9 (Bertelsmann Stiftung, 2012)<br />

4


und instabil. Die Indikatoren des Indexes sind politische Partizipation, Rekrutierung der Exekutive, Begrenzung<br />

der Macht der Exekutive für die Art des politischen Systems und Legitimität der Systeme, sowie<br />

Partizipation der gesellschaftlichen Gruppen für die Stabilität. 10<br />

Alles in allem gilt es also zu betonen, dass <strong>Angola</strong> sich nach dem Ende des Bürgerkrieges 2002 stabilisiert<br />

hat, nichts destotrotz jedoch in Bezug auf Demokratisierung, Partizipation und Rechtssicherheit ein<br />

großer Reformbedarf besteht. Die ersten Schritte hin zu einer dauerhaften Stabilisierung und Normalisierung<br />

der politischen und ökonomischen Verhältnisse wurden getätigt, es bedarf aber weiterer Maßnahmen,<br />

um Risiken für ausländische Investoren zu senken und Ihnen Planungssicherheit zu geben. Erschwert<br />

werden diese Reformen durch eine einflussreiche „Rent-seeking“ Klasse, die unter den gegebenen<br />

institutionellen Rahmenbedingungen umfangreich profitiert, insbesondere durch Erdöl- und Diamantenexport.<br />

Der Reichtum an Bodenschätzen erschwert zudem Reformen, da durch Exportüberschüsse<br />

erheblich Einnahmen erzielt werden können, die wiederum zu einer im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern<br />

geringen Abhängigkeit von internationalen Geldgebern führen. Die Anreizwirkung von Hilfsgeldern<br />

der Weltbank, die oftmals an institutionelle Reformforderungen und „Good Governance“ Verpflichtungen<br />

gebunden sind, ist in <strong>Angola</strong> ungleich schwächer als in anderen Ländern.<br />

3. Wirtschaftliche Situation<br />

1990 1995 2000 2005 2008 2009 2010 2011 2012* 2013*<br />

BIP (Mrd. US$) 10,3 5,0 4,2 30,6 79,6 65,2 80,9 104,3 114,8 123,9<br />

Reales BIP-Wachstum (%) -0,3 10,4 3,0 18,3 13,8 2,4 3,4 3,9 6,8 5,5<br />

BIP je Einwohner (US$) 993 416 298 1.857 4.414 3.512 4.237 5.318 5.681 5.952<br />

Inflation (%) / 2.673,0 325,0 23,0 12,5 13,7 14,5 13,5 10,8 8,6<br />

Tabelle 4: Wirtschaftsdaten <strong>Angola</strong> 2008-2012 (The World Bank, 2013); *Schätzung nach (GTAI, 2012)<br />

Die angolanische Wirtschaft ist im Zeitraum 2001 bis 2010 jährlich im Schnitt um 11,1% gewachsen. Die<br />

infolge des Friedensabkommens von 2002 geschaffene politische Stabilität und der Reichtum an Rohstoffen,<br />

insbesondere Öl und Diamanten, haben dazu beigetragen, dass das Bruttoinlandsprodukt nicht<br />

nur für afrikanische Verhältnisse überdurchschnittlich stark angewachsen ist, sondern dass <strong>Angola</strong> im<br />

weltweiten Vergleich für den angeführten Zeitraum das größte Wachstum vorzuweisen hat. 11 In diesem<br />

Abschnitt wird es darum gehen, darzulegen, auf welche Umstände die beachtlichen Wachstumsraten<br />

zurückzuführen sind und einen Überblick über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die<br />

gegenwärtigen Entwicklungen zu geben.<br />

10 (Marshall & Cole, 2011)<br />

11 (Ernst & Young, 2012, p. 22)<br />

5


3.1. Zwischen Kontinuität und Transformation – <strong>Angola</strong>s Wirtschaft in Zahlen<br />

Frieden, politische Stabilität und Rohstoffreichtum bescherten <strong>Angola</strong> in den zurückliegenden 11 Jahren<br />

beachtliche Wachstumszahlen. Auch gegenwärtig wächst das BIP des Landes stabil, wenn auch nicht<br />

mehr zweistellig. Der zwischenzeitliche Rückgang der Wachstumsraten ab 2009 ist auf Auswirkungen der<br />

weltweiten Finanzkrise zurückzuführen und verdeutlicht die immense Bedeutung des Erdöls für die angolanische<br />

Wirtschaft: Ein Rückgang der Erdölpreises, wie er aufgrund der in Folge der Finanzkrise zurückgegangen<br />

Nachfrage zu beobachten war, führen umgehend zu Einnahmeeinbußen aus der Ölförderung.<br />

Die 2012 im Amt bestätigte Regierung von Präsident dos Santos treibt den Wiederaufbau konsequent<br />

voran. Während in einer ersten Wiederaufbauwelle grundlegende Instandsetzungsmaßnahmen die Zerstörungen<br />

des Bürgerkrieges beseitigten, wird gegenwertig primär die Infrastruktur des Landes gestärkt.<br />

Der Straßen- und Brückenbau wird vorangetrieben und die Energie- und Wasserversorgung ausgebaut.<br />

Investitionen in Flughäfen, Häfen und in das Eisenbahnnetz sollen folgen. Finanziert werden diese Maßnahmen<br />

zum Teil aus einem Ölfond („Fundo Soberano de <strong>Angola</strong>“), der 2013 aufgelegt wurde und über<br />

ein Volumen von 5 Mrd. Dollar verfügt. Wirtschaftspolitisch will die Regierung dos Santos ihrem Wahlkampfslogan<br />

„Wachsen um besser zu verteilen“ nachkommen und eine bessere Verteilung der Erdöleinnahmen<br />

gewährleisten. Dieses Ziel geht einher mit einer verstärkten Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur,<br />

die die Dominanz des Erdölsektors durch erhöhte Wertschöpfung und Produktivität in anderen Wirtschaftsbereichen<br />

abschwächen soll. 12 Im Rahmen der Absicht, mehr Bürger am Wachstum teilhaben zu<br />

lassen, sieht der Staatshaushalt 2013 im Vergleich zum Vorjahr eine Ausweitung der Ausgaben von 48,1<br />

Mrd. $ auf 69 Mrd. $ vor. Hiervon entfallen 33,6% auf den Bereich Soziales, 15,1% für Sicherheit und<br />

Verteidigung, 8,5% für Bildung, 5,2% auf den Bereich Gesundheit, 4,5% für die Errichtung eines Wasserkraftwerkes<br />

und 1,1% für die Landwirtschaft. 13 Ein Gini-Index Wert von 58,6 verdeutlicht eine relativ ungleiche<br />

Verteilung des Vermögens und des Einkommens und dient als Indikator für die Notwendigkeit,<br />

durch eine Diversifizierung breitere Bevölkerungsschichten am Wirtschaftswachstum teilhaben zu lassen.<br />

Gerade für Entwicklungsländer, die reich an Bodenschätzen sind, ist eine solche Ungleichverteilung der<br />

Einkommen keine Besonderheit. 14<br />

Neben dem Ziel der Diversifizierung und der Verteilung des Ölreichtums soll zudem die „Entdollarisierung“<br />

der Wirtschaft vorangetrieben werden. Hierfür sollen Erdölgesellschaften verpflichtet werden, ihre<br />

Bankgeschäfte in der einheimischen Währung (Kwanza) abzuwickeln. Ein solches Gesetz würde den<br />

angolanischen Bankensektor stärken, birgt jedoch in Kombination mit den geplanten Investitionen im<br />

Rahmen des Erdölfonds (FSA) durch erhöhte Liquidität und Ausweitung der Geldmenge Inflationsgefahr.<br />

Die Inflationsrate liegt gegenwärtig bei 9,33%, was gerade im Vergleich zu den vorausgegangenen Jahren<br />

ein niedriger Wert ist. Im Dienstleistungssektor stößt das durch die Ölförderung ins Land fließende<br />

Kapital auf ein Unterangebot, welches die Preise steigen lässt. <strong>Angola</strong>s Hauptstadt, Luanda, gehört mittlerweile<br />

zu den teuersten Städten der Welt. 15 Vor dem Hintergrund der ungleichen Verteilung des Vermögens<br />

und des Einkommens gewinnt die Inflationsproblematik an Bedeutung.<br />

Die allgemeine Stabilisierung des makroökonomischen Umfelds verdeutlicht sich zudem in den Bonitätsratings<br />

der 3 großen Ratingagenturen Fitch, Standard and Poor‘s und Moody’s. Alle Agenturen stuften<br />

12 (GTAI, 2012)<br />

13 (GTAI, <strong>Angola</strong>s Haushalt stellt sich den vielen Herausforderungen, 2013)<br />

14 (Unicef, 2013)<br />

15 (Rybak, 2012)<br />

6


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<strong>Angola</strong> in den letzten Jahren herauf und bescheinigen dem Land gegenwärtig eine gute Perspektive.<br />

Zwar wird die Bonität der Staatsanleihen noch mit der Bezeichnung „Non Investment Grade“ versehen<br />

(BB-, Ba3), diese ist jedoch schon höher als jene der europäischen Krisenländer. Moody’s begründet die<br />

positive Perspektive wie folgt:<br />

1. Wachstumsaussichten und Ausweitung der Gas- und Ölförderung, damit einhergehende Diversifizierung<br />

der Wirtschaft und Infrastrukturinvestitionen<br />

2. Stabilisierung des Staatshaushalts, Anhäufung von Währungsreserven als Puffer.<br />

3. Strukturelle Reformen, die gemeinsam mit dem IWF durchgeführt werden.<br />

Die Ausweitung der geförderten Öl- und Gasmengen hat gemäß Moody’s eine herausragende Bedeutung<br />

für die Einstufung <strong>Angola</strong>s. Das erwartete Wachstum der Wirtschaft über die kommenden Jahre scheint<br />

sich selbst bei einem sinkenden Ölpreis einzustellen, da die Produktion erheblich ausgeweitet wurde. So<br />

fördert beispielsweise die im August 2011 in Betrieb genommene Offshore-Plattform Pazflor 220.000<br />

Barrels pro Tag. 16 Stabile Öleinnahmen sind somit gesichert und geben der angolanischen Regierung die<br />

notwendigen Mittel, um eine Diversifizierung der Wirtschaft voranzutreiben. Eine Wachstumsrate von<br />

13% im Zeitraum 2002 bis 2011 in den nicht mit der Ölförderung zusammenhängenden Marktsegmenten<br />

gibt erste Hinweise auf Erfolge bei der Diversifizierung.<br />

Durch die erheblichen Staatseinnahmen konnte <strong>Angola</strong> Währungsreserven ansammeln, die sich zum<br />

einen stabilisierend auf den Staatshaushalt auswirken, zum anderen aber auch die umfangreichen<br />

Staatsausgaben, wie sie vom Haushalt 2013 zur Verfolgung der wirtschaftspolitischen Ziele vorgesehen<br />

sind, ermöglichen. Als entscheidend für die weitere Entwicklung betrachtet Moody’s – im Einklang mit<br />

den anfangs dargelegten Studien – die Stabilität des politischen und wirtschaftlichen Systems. Auch<br />

wenn die Entwicklung als positiv eingestuft wird, besteht in Bezug auf Transparenz und Rechtsordnung<br />

noch erheblicher Nachholbedarf. 17<br />

Während die Rating-Agenturen in ihren Analysen die gesamtwirtschaftliche<br />

Lage berücksichtigen um darauf aufbauend die Bonität<br />

von Staaten zu bewerten, dient der „Doing Business Report“ der<br />

Weltbank als Indikator für die Standortfaktoren, die Investoren vor<br />

Ort vorfinden, und liefert somit Aufschluss über die örtlichen Regulierungen.<br />

In diesem Report schneidet <strong>Angola</strong> vergleichsweise<br />

schlecht ab und belegt unter den 185 teilnehmenden Ländern im<br />

Report 2013 Platz 172 (2012: 174). Auch relativ gesehen zur Sub-<br />

Sahara Region (140) schneidet <strong>Angola</strong> vergleichsweise schlecht ab<br />

(Abbildung 4). Gerade in den Kategorien Vertragsdurchsetzung<br />

(183), Außenhandelsbeschränkungen (164) und Starting a business<br />

(171) erhält <strong>Angola</strong> schlechte Bewertungen, während es lediglich in<br />

<strong>Angola</strong><br />

Mosambik<br />

Sub-Sahara<br />

Nigeria<br />

Namibia<br />

Botswana<br />

Südafrika<br />

Portugal<br />

87<br />

59<br />

39<br />

30<br />

172<br />

146<br />

140<br />

131<br />

Abbildung 4: Benchmarking Doing Business<br />

Report (Doing Business, 2013)<br />

der Kategorie Anlegerschutz (70) einen durchschnittlichen Rang hat. In den weiteren Kategorien belegt<br />

<strong>Angola</strong> ebenfalls unterdurchschnittliche Plätze: Lösen von Insolvenzen (162), Steuer- und Sozialsystem<br />

(154), Kapitalverfügbarkeit (129), Eigentumsschutz (131), Elektrizitätsinfrastruktur (113) und Komplexität<br />

von Bauverfahren (124). 18<br />

16 (Total, 2013)<br />

17 (Moody's, 2012)<br />

18 (Doing Business, 2013)<br />

7


Die Bedeutung, die die Ölförderung für die angolanische Wirtschaft hat, wird bei der Betrachtung der<br />

Entstehung des BIPs deutlich: Die Rohstoffindustrie<br />

trägt mit 47,1% den Großteil zum BIP bei, Handel<br />

(21,1%), Landwirtschaft (10%) und das Bauwesen<br />

(7,7%) folgen mit großem Abstand. Auch das nach<br />

<strong>Angola</strong> geflossene Fremdkapital in Höhe von knapp<br />

59 $ Mrd. konzentrierte sich im Zeitraum 2003 bis<br />

2011 auf den Rohstoffsektor: Auslandsinvestitionen in<br />

Kohle, Gas und Öl machten 83% aus, 2% entfielen auf<br />

Baustoffe und jeweils 1% auf Kommunikation, Hotels<br />

und Tourismus. 19<br />

Während der „Doing Business Report“ der Weltbank<br />

konstatiert, dass das Exportieren aus <strong>Angola</strong> und das<br />

Importieren von Waren nach <strong>Angola</strong> vergleichsweise<br />

kompliziert ist (11 Dokumente, 48 Tage, $ 1850 für<br />

den Export eines Standardcontainers) 20 , führt insbesondere die Förderung und der Export des Erdöls<br />

dazu, dass es sich bei der angolanischen Volkswirtschaft um eine vergleichsweise offene Volkswirtschaft<br />

handelt. Der Offenheitsgrad einer Volkswirtschaft dient als Indikator für die Abhängigkeit des Landes von<br />

der Weltwirtschaft und berechnet sich aus dem Mittelwert der Import- und Exportquote:<br />

( ) ( )<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

47,1<br />

21,1<br />

10 7,7 5,8 0,8 0,1<br />

7,3<br />

Abbildung 5: BIP-Entstehung 2010 in Prozent (Banco<br />

Espírito Santo, 2012)<br />

Formel 1: Offenheit der angolanischen Volkswirtschaft<br />

<strong>Angola</strong>s Offenheitsgrad ist nur unwesentlich geringer als der des Exportweltmeisters Deutschland<br />

(0,4111) und deutlich höher als jener von anderen afrikanischen Volkswirtschaften wie Mosambik<br />

(0,3036) und Nigeria (0,3082), aber auch deutlich höher als jener der portugiesischen Volkswirtschaft<br />

(0,2964). Aus dieser Beobachtung lassen sich zwei Schlussfolgerungen ziehen: Zum einen deutet insbesondere<br />

der hohe Anteil des Exports am Bruttoinlandsprodukt auf eine vergleichsweise schwache Binnennachfrage<br />

hin. Zum anderen verdeutlicht der Offenheitsgrad die Notwendigkeit von Absicherungsmaßnahmen<br />

gegenüber Wirtschaftskrisen. Die Problematik der Abhängigkeit wurde bereits im Rahmen<br />

des Berichts der Ratingagentur Moody’s dargelegt.<br />

Es gilt also festzuhalten, dass zwar der angeführte Report der Weltbank ganz offensichtliche Schwierigkeiten<br />

im Außenhandel nachweist, in Realität jedoch gerade durch die Bodenschätze der Außenhandel<br />

eine bedeutende Rolle spielt, es also umfangreiche Handelsbeziehungen zwischen <strong>Angola</strong> und anderen<br />

Ländern gibt. Diese Handelsbeziehungen sollen im Folgenden dargelegt werden.<br />

3.2. <strong>Angola</strong> - Außenhandelsstatistik<br />

Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der Export- und Importvolumina in Folge der 2008 einsetzenden<br />

Wirtschaftskrise wachsen diese inzwischen wieder deutlich an. Kennzeichnend für das an Bodenschätzen<br />

reiche Land ist hierbei ein großer Außenhandelsüberschuss, der einhergeht mit einer schwachen<br />

Binnennachfrage. Darüber hinaus prägen ausländische Direktinvestitionen in strategische Branchen<br />

19 (Ernst & Young, Africa by numbers - Assessing market attractiveness in Africa, 2011)<br />

20 (Doing Business, 2013, p. 76)<br />

8


wie der Rohstoffgewinnung die Entwicklung der angolanischen Wirtschaft. Offshore Anlagen wie die von<br />

Total betriebene Pazflor oder die Errichtung von Industriegebieten in Joint Ventures (zum Beispiel in<br />

Benguela mit Portugal) dienen als anschauliche Beispiele. Darüber hinaus, ist seitens der angolanischen<br />

Regierung zwischen 2010-2016 ein Investitionsvolumen im Bereich Energieerschließung von 17 Mrd.<br />

US$ und in der Wasserversorgung von 4 Mrd. US$ vorgesehen; hierbei besonders für das Sozialprogramm<br />

Água para Todos mit der geplanten Errichtung von circa 7.000 Brunnen landesweit. In Hinblick<br />

auf das Direktinvestitionsvolumen, belegte <strong>Angola</strong> in 2010 den ersten Platz in Subsahara-Afrika, mit circa<br />

10 Mrd. US$ weit vor Ländern wie Nigeria, Ghana, oder Kongo. 21 Ursprungsländer der Direktinvestitionen<br />

waren seit der Befriedung des Landes insbesondere die Vereinigten Staaten (24,64 Mrd. $), Großbritannien<br />

(8,77 Mrd. $), Frankreich (6,53 Mrd. $), China (6,39 Mrd. $) und Portugal (2,4 Mrd. $). Insbesondere<br />

über die durch das Kapital geschaffenen Arbeitsplätze bleibt der Einfluss Portugals auf die Wirtschaft des<br />

Landes vergleichsweise groß, auch wenn die Investitionssumme hinter den Volumina der anderen Länder<br />

zurückbleibt. Die Direktinvestitionen flossen im Zeitraum 2003-2011 zu 43% in den Finanzsektor,<br />

gefolgt vom Rohstoffsektor (9%) und dem Dienstleistungssektor (6%).<br />

2008 2009 2010 2011 2012<br />

Import 21,0 22,7 16,7 22 22,3<br />

Export 63,9 40,8 50,6 65,5 71<br />

Außenhandelsüberschuss +42,9 +18,1 +33,9 +43,5 +48,7<br />

Tabelle 6: Außenhandelsstatistik <strong>Angola</strong> in Mrd. USD (aicep Portugal Global, 2013)<br />

Hauptabnehmerländer<br />

(% der Gesamtausfuhr)<br />

Hauptlieferländer<br />

1. (% der Gesamteinfuhr)<br />

2011 2011<br />

1. VR China 18,9% 1. EU27 40,4%<br />

2. USA 10,5% 2. VR China 17,7%<br />

3. EU27 7,0% 3. USA 9,5%<br />

4. Indien 4,6% 4. Brasilien 6,8%<br />

5. Kanada 2,1% 5. Südafrika 5,9%<br />

Tabelle 5: Handelspartner <strong>Angola</strong>s (Eurostat, 2013)<br />

21 (UNCTAD, 2011)<br />

9


Der Gesamtwert der im Jahr 2011 von <strong>Angola</strong> mit dem Ausland gehandelten Waren betrug 98,66 Mrd. €.<br />

Damit befindet sich dieser Wert fast wieder auf Vorkrisenniveau, als ein Allzeithoch von 107,47 Mrd. €<br />

erreicht wurde, bedingt in erster Linie durch hohe Erdölpreise. Mit der Europäischen Union erreichte <strong>Angola</strong><br />

2011 ein Gesamthandelsvolumen von 11,04 Mrd. €, was im Vergleich zum Jahr 2001 einer Verdreifachung<br />

gleichkommt. Die EU-27 Importe betrugen dabei 6,02 Mrd. Euro und bestanden größtenteils aus<br />

2007 Anteil<br />

%<br />

2011 Anteil<br />

%<br />

2007/2011<br />

%<br />

Mineralische Brennstoffe,<br />

Öle<br />

39.189.231 94.14 64.245.412 98,79 63,94<br />

Edelmetalle, Schmuck 630.041 1,51 499.938 0,77 -20,65<br />

Maschinen 23.671 0,06 60.994 0,09 157,67<br />

Eisen und Stahl 6.821 0,02 58.900 0,09 763,51<br />

Werftprodukte 853.632 2,05 2.825 0 -99,67<br />

Tabelle 7: <strong>Angola</strong>nische Ausfuhren nach Produktgruppen in 1000 USD<br />

(Trade Competitiveness Map, 2013)<br />

mineralischen Brennstoffen. Die Exporte der EU-27 Länder nach <strong>Angola</strong> beliefen sich auf 5,02 Mrd. Euro,<br />

wobei ein Großteil auf Maschinen und Transportmaterial (36,6%) und Fabrikwaren (19,8%) entfielen. 22<br />

Nach Südafrika und Nigeria ist <strong>Angola</strong> somit gemessen am Handelsvolumen der drittwichtigste afrikanische<br />

Handelspartner der Europäischen Union. 23 Es gilt anzumerken, dass ein Großteil der Im- und Exporte<br />

<strong>Angola</strong>s, die unter EU27 subsummiert sind, mit Portugal durchgeführt werden. So exportierte Portugal<br />

Waren im Wert von 1,9 Mrd. Euro nach <strong>Angola</strong>, während <strong>Angola</strong> Waren im Wert von 0,6 Mrd. Euro<br />

nach Portugal exportierte. 24<br />

Unabhängig vom jeweiligen Empfängerland handelt es sich bei den angolanischen Exporten primär um<br />

Erdöl. Im Zeitraum 2007 bis 2011 ist das Tradevolumen um 64% gewachsen, was neben einer Stabilisierung<br />

der Preise vor allem auf eine Ausweitung der Fördermengen zurückzuführen ist. Die Dominanz der<br />

mineralischen Brennstoffe in dieser Statistik, die durch einen Anteil von 98,79% dieser Produktgruppe am<br />

Gesamtexport verdeutlicht wird, weist auf die fehlende Diversifizierung der Wirtschaft hin. Zugleich führt<br />

die Förderung des Erdöls zu einer traditionell positiven Handelsbilanz.<br />

Im Gegensatz zu den Exportgütern erweisen sich die importierten Güter als bedeutend heterogener<br />

(Tabelle 8). Während das Volumen in den zurückliegenden Jahren zwischenzeitlich zurückgegangen ist –<br />

insbesondere verschuldet durch die Finanzkrise – gibt es gegenwärtig wieder ein stabiles Wachstum der<br />

Importe. Die steigenden Importe werden durch den hohen Güterbedarf der in <strong>Angola</strong> durchgeführten<br />

Projekte im Rahmen des Ausbaus der Infrastruktur hervorgerufen und durch eine steigende inländische<br />

Nachfrage gestärkt. Die Fokussierung der inländischen Wirtschaft auf die ertragsreiche Erdölbranche<br />

führt dazu, dass 90% der benötigten Konsumgüter aus dem Ausland importiert werden. Mit einem Rückgang<br />

der Importabhängigkeit ist erst zu rechnen, wenn inländische Kapazitäten im Verarbeitungssektor<br />

und in der Landwirtschaft ausgeweitet werden, was gegenwärtig durch die im Haushalt wiederzufindenden<br />

Diversifizierungsabsichten versucht wird. Angesichts des Wirtschaftswachstums und den stabilen<br />

Einnahmen ist über die kommenden Jahre mit einer weiteren Zunahme der Nachfrage nach Konsumgü-<br />

22 (Eurostat, 2013)<br />

23 (Eurostat, EU-27 trade in goods with ACP Countries, 2011)<br />

24 (Banco Espírito Santo, 2012, p. 15)<br />

10


tern zu rechnen, darunter auch Luxusgüter und -dienstleistungen aufgrund einer wachsenden Oberschicht<br />

und einer besser aufgestellten Mittelschicht.<br />

2007 Anteil<br />

%<br />

2011 Anteil<br />

%<br />

2007/2011<br />

%<br />

Maschinen 2.600.481 20,53 2.401.093 14,47 -7,67<br />

Elektronische Geräte 973.774 7,69 1.399.762 8,43 43,75<br />

Fahrzeuge 1.552.881 12,26 1.127.972 6,8 -27,36<br />

Eisen und Stahl 926.082 7,31 1.099.290 6,62 18,7<br />

Mineralische Brennstoffe,<br />

Öle<br />

295.890 2,34 1.018.439 6,14 244,2<br />

Fleischprodukte 348.741 2,75 747.058 4,5 114,22<br />

Getränke, Spirituosen 368.744 2,91 608.987 3,67 65,15<br />

Plastik und Plastikprodukte<br />

290.199 2,29 467.300 2,82 61,03<br />

Tabelle 8: <strong>Angola</strong>nische Einfuhren nach Produktgruppen in 1000 USD<br />

(Trade Competitiveness Map, Trade Performance: Imports of <strong>Angola</strong> 2011, 2013)<br />

3.3. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen – abschließender Überblick<br />

Nachdem im vorausgegangen Teil sowohl die politischen als auch die ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

dargestellt wurden, soll nun zum einen eine kurze Zusammenfassung der gewonnen Erkenntnisse<br />

erfolgen, als auch ein branchenspezifischer Überblick<br />

gegeben werden.<br />

Der angolanische Markt ist gekennzeichnet durch ein<br />

vergleichsweise hohes Risiko, welches einhergeht mit<br />

großen Potenzialen. Sowohl die politischen Verhältnisse,<br />

die sich zwar stabilisiert haben, aber nach wie vor<br />

nicht vollends stabil sind, als auch die Korruptionsproblematik<br />

und die im „Doing Business Report“ ausgewiesenen<br />

Probleme verdeutlichen, dass eine Investition in<br />

<strong>Angola</strong> mit Risiko verbunden ist. Zugleich bezeichnet<br />

die Studie „Africa by numbers“ <strong>Angola</strong> als das Land mit<br />

dem fünftgrößten Potenzial auf dem afrikanischen Kontinent,<br />

Im „FDI Outlook“ wird festgehalten, dass natürliche<br />

Ressourcen umfangreich vorhanden sind und Direktinvestitionen<br />

anlocken. Die durchschnittliche Bevölkerungszahl<br />

<strong>Angola</strong>s und ein geringes Bildungsniveau,<br />

ebenso wie eine durchschnittliche (aber wachsende)<br />

Strengths<br />

- Politische Stabilität hat in<br />

den vergangenen Jahren<br />

zugenommen, kontinuierliche<br />

Entwicklungen<br />

erkennbar<br />

- Nach dem Ende des<br />

Bürgerkrieges haben sich<br />

die Strukturen gefestigt<br />

Opportunities<br />

- Steigende Ölpreise<br />

führen zu steigendem<br />

Profit<br />

- Auslandsinteresse<br />

wächst, Investitionen<br />

nehmen zu<br />

- Verbesserte Auslandsbeziehungen<br />

Weaknesses<br />

- Extreme Bürokratie,<br />

keine einfachen Abläufe<br />

im Wirtschaftsprozess<br />

- Korruption auf allen<br />

Ebenen<br />

- Schlecht ausgebildetes<br />

Personal<br />

Threats<br />

- Abhängigkeit der Wirtschaft<br />

von Erdölförderung,<br />

kaum diversifizierte<br />

Struktur<br />

- Sinkender Ölpreis führt<br />

zu sinkendem Profit<br />

11<br />

Abbildung 6: SWOT-Analyse<br />

: SWOT-Analyse


Marktgröße stehen dem natürlichen Reichtum gegenüber. Die Infrastruktur, eine der bedeutendsten Voraussetzungen<br />

und wichtiger Standortfaktor, wird nach den Zerstörungen des Bürgerkriegs gegenwärtig<br />

wieder aufgebaut. Bürokratie und Korruption bleiben als Hindernis bestehen und erschweren Wirtschaftstätigkeiten<br />

in <strong>Angola</strong>. Aufgrund des stetigen Wirtschaftswachstums, steigender Investitionen in die<br />

Infrastruktur, den hohen natürlichen Ressourcen und zumindest geringen Verbesserungen im Bereich<br />

politische Stabilität und Bürokratie werden der Studie folgend zu einer steigenden Attraktivität des angolanischen<br />

Marktes führen. 25<br />

Branchenspezifische Aussichten<br />

Im Bereich Maschinen- und Anlagenbau wird mit einem Wachstum der Nachfrage gerechnet, hervorgerufen<br />

durch öffentliche Infrastrukturprojekte und anhaltenden Investitionen in den Erdölsektor. Aber auch<br />

mit steigender Nachfrage aus dem privaten Sektor ist aufgrund einer zunehmenden Anzahl von Industrieprojekten<br />

in Zukunft zu rechnen. Als Absatzmarkt für Kraftfahrzeuge verzeichnet <strong>Angola</strong> zwar ein<br />

Wachstum, dieses wird jedoch durch verschiedene Vorschriften beschränkt. Gebrauchtwagen dürfen<br />

nicht älter als 3 Jahre sein und nur über den Hafen in Lobito eingeführt werden. Im Chemiesektor werden<br />

aufgrund der geplanten Wiederbelebung der Landwirtschaft in Zukunft verstärkt Agrarchemikalien<br />

benötigt. Da sich die chemische Industrie in <strong>Angola</strong> erst in den Anfängen befindet, muss auch die Nachfrage<br />

nach Industrie- und Haushaltschemikalien über den Import gedeckt werden. Die Bauwirtschaft<br />

wird primär durch öffentliche Ausgaben zur Beseitigung der Kriegsschäden und zur Verbesserung der<br />

öffentlichen Infrastruktur gestützt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Wohnungsbaumaßnahmen,<br />

Hafenausbau und Wiederaufbau der Bergbauindustrie. Aber auch private Vorhaben gewinnen zunehmend<br />

an Bedeutung. Auch in den Branchen Elektrotechnik, IT, Umwelttechnik und Medizintechnik ist<br />

in den kommenden Jahren mit einem stetigen Wachstum zu rechnen. 26<br />

25 (Ernst & Young, Africa by numbers - Assessing market attractiveness in Africa, 2011, p. 21)<br />

26 (Germany Trade & Invest, 2013)<br />

12


4. <strong>Angola</strong>s Handel mit Deutschland<br />

Die bilateralen Beziehungen zwischen<br />

der Bundesrepublik Deutschland und<br />

der Republik <strong>Angola</strong> wurden 2011 durch<br />

die Unterzeichnung einer „Gemeinsamen<br />

Absichtserklärung über eine strategische<br />

Partnerschaft zur Erweiterung<br />

und Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit“<br />

gestärkt. Diese wurde<br />

bei einem Staatsbesuch von Kanzlerin<br />

Merkel und dem angolanischen Staatspräsidenten<br />

dos Santos unterzeichnet<br />

und sieht die Gründung einer bilateralen Kommission auf Staatssekretärsebene des Auswärtigen Amtes<br />

vor. In den Bereichen Außenpolitik, Frieden und Sicherheit sowie Wirtschaft und Energie wurden Arbeitsgruppen<br />

gegründet, die die Grundlage für künftige Zusammenarbeiten bilden sollen. Die Absichtserklärung<br />

ist als ein Resultat verschiedener Kooperationsbemühungen zu verstehen, die nicht zu Letzt durch<br />

Reisen des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

und Wirtschaftsdelegationen verdeutlicht<br />

Elektronik<br />

wurden.<br />

Die Entwicklung der Export- und Importvolumina<br />

zwischen Deutschland und <strong>Angola</strong><br />

war in den zurückliegenden Jahren wechselhaft.<br />

Während die Importe nach einem<br />

zwischenzeitlichen Höchstwert in 2011<br />

(883,5 Millionen €) in 2012 um knapp 17<br />

Prozent höher liegen als 2010, beläuft sich<br />

das Exportvolumen nach einem zwischenzeitlichen<br />

Rückgang in 2011 auf nunmehr<br />

390,6 Millionen Euro und somit auf knapp<br />

150% des Wertes aus dem Jahr 2010. Bei<br />

den exportierten Gütern handelte es sich<br />

primär um Elektronik und elektronische<br />

Deutsche<br />

Importe<br />

Deutsche<br />

Exporte<br />

2010 % 2011 % 2012 %<br />

227,6 -9,7 883,5 288,2 265,4 -69.96<br />

261,0 -12,3 250,3 -4,1 390,6 56.05<br />

Saldo 33,4 -633,2 125,2<br />

Tabelle 9: Handelsbeziehung Deutschland/<strong>Angola</strong> in Millionen<br />

Wirtschaftsdaten kompakt: <strong>Angola</strong>, 2012)<br />

€ (GTAI,<br />

Abbildung 7: Deutsche Ausfuhren in 2011 (GTAI, Wirtschaftsdaten<br />

kompakt: <strong>Angola</strong>, 2012)<br />

Geräte (17%), Chemische Erzeugnisse (16%) und Metallwaren (16%) (Abbildung 7). Im Gegensatz zu<br />

den deutschen Importen aus <strong>Angola</strong>, die zu 99,4% aus Erdöl bestehen, sind die Exportprodukte also<br />

durchaus heterogen. Bemerkenswert ist zudem der Anstieg der deutschen Ölimporte aus <strong>Angola</strong> im Jahr<br />

2011: Während 2011 das Importvolumen 227,6 Millionen Euro betrug, erhöhte sich dieses 2011 um<br />

288,2 Prozent auf 883,5 Millionen Euro. Zurückzuführen ist diese Entwicklung sowohl auf einen gestiegenen<br />

Ölpreis, als auch auf ein gestiegenes Handelsvolumen und führte zugleich zu einem aus deutscher<br />

Sicht deutlich negativem Handelsbilanzsaldo in 2011. In der Rangliste der deutschen Ausfuhren<br />

liegt <strong>Angola</strong> auf Platz 97 und auf der Rangliste der deutschen Einfuhren auf Platz 65.<br />

Obwohl <strong>Angola</strong> das afrikanische Land ist, welches relativ zu seinem Bruttoinlandsprodukt am meisten<br />

Direktinvestitionen erhält, beliefen sich die deutschen Foreign Direct Investments in 2011 auf lediglich 17<br />

11%<br />

10%<br />

16%<br />

9%<br />

8%<br />

17%<br />

5%<br />

8%<br />

16%<br />

Sonstige<br />

Chemische<br />

Erzeugnisse<br />

Nahrungsmittel<br />

Elektrotechnik<br />

Kfz und -Teile<br />

Eisen und Stahl<br />

Metallwaren<br />

Maschinen<br />

13


Millionen Euro. Während Länder wie die USA, Großbritannien, Portugal und Brasilien in den Off-Shore<br />

Ölsektor und den Ultratiefseebereich investieren, die besonders kapitalintensiv sind, sind die Wirtschaftsaktivitäten<br />

deutscher Unternehmen in <strong>Angola</strong> gering. Nur sehr wenige deutsche Firmen haben sich in<br />

<strong>Angola</strong> niedergelassen. Begründet werden kann dieser Umstand mit den hohen Kosten für Anmietung<br />

und Unterhaltung von Büros und Gewerbeflächen (insbesondere in Luanda), hohen bürokratischen Hürden<br />

und dem fehlenden Abkommen zur Doppelbesteuerung. 27 Das einzige große Projekt, das von einem<br />

deutschen Unternehmen in den vergangenen Jahren in <strong>Angola</strong> realisiert wurde, ist der Bau einer Catering-Fabrikationsanlage<br />

am Flughafen Luanda, die im Juni 2012 in Betrieb genommen wurde. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Joint-Venture Kooperation der Lufthansa Tochter LSG Sky Chefs und dem Unternehmen<br />

<strong>Angola</strong> Air Catering. LSG begründet den Bau mit der aufstrebenden Wirtschaft <strong>Angola</strong>s und<br />

dem immensen Potential. 28 Das Investitionsvolumen betrug 12 Millionen US-Dollar und die Fabrikationsanlage<br />

beschäftigt gegenwärtig 300 Angestellte. Trotz dieses Projektes zeigt sich, dass deutsch Unternehmen<br />

im profitablen angolanischen Markt kaum vertreten sind und somit ein beachtliches Geschäftspotential<br />

nicht realisieren können.<br />

5. <strong>Angola</strong>s Handel mit Portugal<br />

Wie bereits im einleitenden Teil dieser<br />

Arbeit dargelegt vereint <strong>Angola</strong> und Portugal<br />

ihre gemeinsame Geschichte. Diogo<br />

Cão, ein portugiesischer Seefahrer<br />

und Entdecker, landete im Jahr 1483 an<br />

der Küste des heutigen <strong>Angola</strong>s und<br />

legte somit den Grundstein für bis heute<br />

andauernde Handelsbeziehungen. Während<br />

bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

Siedlungen wie das heutige Luanda<br />

und Benguela errichtet wurden, die in<br />

erster Linie dem Sklavenhandel mit<br />

Portugiesische<br />

Importe<br />

Portugiesische<br />

Exporte<br />

2009 2010 2011 2012 Wachstum<br />

2008/2012*<br />

151 563 1.178 1.781 84,16<br />

2.242 1.906 2.331 2.999 8,15<br />

Saldo 2.091 1.343 1.153 1.218<br />

Tabelle 10: Handelsbeziehung Portugal/<strong>Angola</strong> in Millionen € (aicep<br />

Portugal global, 2013) *jährlicher Durchschnitt<br />

Amerika und Brasilien dienten, erfolgte im Rahmen des „Wettlaufs um Afrika“ ab der zweiten Jahrhunderthälfte<br />

Versuche, das Hinterland in Besitz zu nehmen und abzugrenzen. Nachdem verschiedene Versuche<br />

Portugals scheiterten, die Kolonien <strong>Angola</strong> und Mosambik zu verbinden, entstanden die Grenzen<br />

des heutigen <strong>Angola</strong>s auf der Kongokonferenz 1884 in Berlin.<br />

Aufbauend auf den geschichtlichen Verknüpfungen und der bis heute gemeinsamen Sprache, konnte der<br />

Handel, der zwischen den Ländern vor fast 6 Jahrhunderten einsetzte, bis heute aufrechterhalten werden.<br />

Auch wenn die deutsche Volkswirtschaft gemessen am BIP in etwa 15-mal so groß wie die portugiesische,<br />

so ist der Wert der von Portugal aus <strong>Angola</strong> importierten Waren um 1/3 höher als jener durch<br />

Deutschland importierten Waren. Zugleich ist das portugiesische Exportvolumen nach <strong>Angola</strong> mehr als 9-<br />

mal so groß wie das deutsche Exportvolumen. Während die Importe Portugals aus <strong>Angola</strong> über die vergangenen<br />

Jahre rapide gestiegen sind, mussten die Exporte einen zwischenzeitlichen Rückgang in Folge<br />

der Finanzkrise hinnehmen, steigen jedoch mittlerweile wieder deutlich an. Auch wenn die Wachstumsra-<br />

27 (BMWi, 2013)<br />

28 (LSG Sky Chefs, 2013)<br />

14


te der Importe die der Exporte in den vergangen Jahren deutlich übertroffen hat, ist auch das Exportwachstum<br />

von jährlich 8,15% in den vergangen 4 Jahren als Indikator für ausgebaute Wirtschaftsaktivitäten<br />

zwischen den Ländern zu sehen. Für die portugiesische Wirtschaft ist <strong>Angola</strong> mittlerweile der viertwichtigste<br />

Exportmarkt (6,61% des Gesamtexports) während 3,18% der gesamten Importe aus <strong>Angola</strong><br />

stammen (Platz 6). 29<br />

Ähnlich wie bei den deutsch-angolanischen Handelsbeziehungen bestehen auch die portugiesischen<br />

Einfuhren aus <strong>Angola</strong> primär aus Erdöl, während die Exporte nach <strong>Angola</strong> bedeutend heterogener sind.<br />

Maschinen, Lebensmittel und Metalle werden am meisten exportiert (Tabelle 11). Die Klassifizierung der<br />

Exportprodukte hinsichtlich ihrer technologischen Intensität ergab folgendes Ergebnis für 2011: 8,3% aller<br />

Exportgüter weisen einen hohen Verarbeitungsgrad auf, 29,2% werden als „mittel bis hoch“ klassifiziert,<br />

während 22,6% der Güter in die mittleren bis niedrigen Grad aufwiesen und 33,9% einen geringen. Im<br />

Vergleich zum Jahr 2007 ist der Verarbeitungsgrad der Güter zurückgegangen, was als ein Indikator für<br />

eine gestiegene in <strong>Angola</strong> verrichtete Wertschöpfung dient.<br />

Auch im Dienstleistungsbereich konnte Portugal seine Handelsbeziehungen zu <strong>Angola</strong> in den letzten<br />

Jahren deutlich ausbauen. So sind die Dienstleistungsexporte von 683,46 Millionen € (2008) um jährlich<br />

durchschnittlich 23,74% auf 1.332,42 Millionen Euro (2012) angestiegen. Die Finanzkrise, die einen<br />

Rückgang des Güterexports nach sich zog, verlangsamte das Anwachsen des Dienstleistungsexports<br />

lediglich. Der Import von angolanischen Dienstleistungen nach Portugal ist bedeutend geringer und<br />

wächst ungleich langsamer: Im Jahr 2008 wurden Dienstleistungen im Wert von 126,25 Millionen € importiert,<br />

im Jahr 2012 waren es 149,32 Millionen €, was einem durchschnittlichen Wachstum von 4,6%<br />

pro Jahr entspricht. Portugal ist der fünfgrößte Anbieter von Dienstleistungen in <strong>Angola</strong>, während <strong>Angola</strong><br />

auf Platz 12 der Ursprungsländer von in Portugal angebotenen Dienstleistungen liegt. Die wachsende<br />

Bedeutung des Handels zwischen <strong>Angola</strong> und Portugal, die sich sowohl im Dienstleistungsbereich als<br />

auch im Güterhandel manifestiert, lässt sich neben der gemeinsamen Geschichte und Sprache auch auf<br />

die gegenwärtige wirtschaftliche Situation in den Ländern zurückführen. Portugal befindet sich in Folge<br />

der europäischen Staatsschuldenkrise in einer tiefen Rezession, die Arbeitslosenquote steigt kontinuierlich<br />

und liegt gegenwärtig bei etwa 17%. In <strong>Angola</strong> hingegen boomt nicht zuletzt aufgrund der immensen<br />

Öleinnahmen die Wirtschaft. Das makroökonomische Umfeld hat dazu geführt, dass mittlerweile mehr<br />

Portugiesen nach <strong>Angola</strong> auswandern, als <strong>Angola</strong>ner nach Portugal. Zwischen den Ländern offenbart<br />

sich bei genauerer Betrachtung ein Abhängigkeitsverhältnis: Die wirtschaftliche Situation in ihrem Heimatland<br />

und die hohe Arbeitslosenquote zwingt viele Portugiesen ihr Glück im Ausland zu suchen. Selbst<br />

Ministerpräsident Passos Coelho bezeichnete dieses 2011 als gute Option für arbeitslose Portugiesen,<br />

während sein Finanzminister Paulo Portas 2012 die Bedeutung der Rücküberweisungen seiner in <strong>Angola</strong><br />

tätigen Landsleute nach Portugal betonte. 30 <strong>Angola</strong> hingegen verfügt über die natürlichen Voraussetzungen,<br />

um auch in den nächsten Jahren weiter stabil wachsen zu können. Lediglich an gut qualifizierten<br />

und portugiesisch sprechenden Arbeitskräften fehlt es aufgrund des in Folge der Kriege zusammengebrochenen<br />

Bildungssystems. Das rasante Wirtschaftswachstum <strong>Angola</strong>s und die damit verbundene<br />

Nachfrage nach gutqualifizierten Arbeitskräften stehen einer portugiesischen Arbeitslosigkeitsquote von<br />

17% gegenüber, sodass über die gemeinsame Sprache und Geschichte hinaus ein Wirtschaftsumfeld<br />

entsteht, welches Kooperation zwischen den Ländern als eine „win-win Situation“ erscheinen lässt.<br />

29 (aicep Portugal global, 2013)<br />

30 (Zeit online, 2013)<br />

15


Portugiesische Exporte nach <strong>Angola</strong><br />

Portugiesische Importe aus <strong>Angola</strong><br />

2008 % 2012 % 2008/<br />

2012<br />

2008 % 2012 % 2008/<br />

2012<br />

Maschinen und Geräte<br />

661,02 29,2 741,56 24,7 12,18<br />

Mineralische<br />

Brennstoffe<br />

405,48 99,4 1.776,67 99,7 338,16<br />

Lebensmittel<br />

311,51 13,8 480,37 16,0 54,21<br />

Maschinen und<br />

Geräte<br />

0,87 0,2 1,42 0,1 63,22<br />

Unedle Metalle 275,19 12,2 440,00 14,7 59,89 Feinmechanik 0,02 0,0 1,35 0,1 6650<br />

Chemische Produkte 123,11 5,4 207,10 6,9 68,22 Agrarprodukte 0,38 0,1 0,76 0 100<br />

Agrarprodukte 108,96 4,8 194,19 6,5 78,22<br />

Fahrzeuge/Transport 220,66 9,8 147,41 4,9 -33,2<br />

Kunststoffe und Kautschuk<br />

85,63 3,8 144,55 4,8 68,81<br />

Mineralien und Erze 87,93 3,9 110,10 3,7 25,21<br />

Zellstoffe und Papier 75,02 3,3 94,62 3,2 26,13<br />

Feinmechanik 37,34 1,7 62,52 2,1 75,47<br />

Tabelle 11: Import- und Exportvolumen des Portugal-<strong>Angola</strong>handels nach Produktgruppen (aicep Portugal global, 2013)<br />

16


6. Portugal als Brücke zwischen Deutschland und<br />

<strong>Angola</strong><br />

Bürokratische Hürden, fremde Sprache und Kultur – Die Herausforderungen einer Markterschließung in<br />

<strong>Angola</strong> sind keineswegs zu unterschätzen und stehen als Spätfolgen der Kriegsjahre aber auch als Kultur<br />

mit unbekannten Werten dem erheblichen Potential des Marktes gegenüber. Das Risiko eines Markteintritts,<br />

die Gefahr, Lehrgeld zahlen zu müssen und die Notwendigkeit, viel Geduld aufzubringen, haben<br />

dazu geführt, dass deutsche Mittelständler in den vergangenen Jahren kaum Wirtschaftsbeziehungen mit<br />

<strong>Angola</strong> aufgebaut haben. Auch wenn das deutsche Handelsvolumen mit <strong>Angola</strong> sich von 2009 auf 2011<br />

mehr als verdoppelt hat (von 549,7 auf 1133,8 Millionen Euro), so gilt es zum einen die Dominanz des<br />

angolanischen Erdölexportes nach Deutschland zu betonen (alleine 877 Millionen Euro in 2011), aber<br />

auch den sofortigen Rückgang des Volumens in 2012 auf 656 Millionen Euro in Folge stark zurückgegangener<br />

Exporte. Des Weiteren gilt es trotz aller relativer Entwicklungen das absolut gesehen bislang<br />

niedrige Niveau des Handelsvolumens zwischen Deutschland und <strong>Angola</strong> hervorzuheben. 31<br />

Portugal hingegen unterhält seit jeher sowohl durch den Handel von Gütern und Dienstleistungen, aber<br />

auch durch Direktinvestitionen engen Kontakt zu dem aufstrebenden afrikanischen Land. Nicht nur der<br />

grenzüberschreitende Handel ist ein Indikator für die Bedeutung dieser Wirtschaftsbeziehung, sondern<br />

auch die Präsenz der Portugiesen in <strong>Angola</strong>, die gemeinsame Geschichte und Sprache. Unter den Kolonialmächten<br />

war Portugal wahrscheinlich das Land, welches sich am meisten auf lokale Kulturen eingelassen<br />

und familiäre Bindungen geschaffen hat. Viele Portugiesen selbst unter 40 Jahren möchten von<br />

der Staatsbürgerschaft ihres Geburtslandes nicht lassen und besitzen weiterhin sowohl einen portugiesischen<br />

wie auch einen angolanischen Reisepass. Im Gegensatz zu anderen Ländern, die umfangreiche<br />

Handelsbeziehungen zu <strong>Angola</strong> unterhalten, geht die angolanisch-portugiesische Beziehung weit über<br />

den Handel hinaus und besitzt Ausprägung im täglichen Leben beider Länder.<br />

Die Beziehungen Portugals und <strong>Angola</strong>s verbessern sich aufgrund gemeinsamer Interessen stetig. Der<br />

intensive Handel bietet beiden Seiten Vorteile. Zahlreiche portugiesische Unternehmen behaupten sich<br />

seit vielen Jahren auf dem angolanischen Markt und sind sogar während der Bürgerkriegsjahre im Land<br />

geblieben. Für Portugal ist <strong>Angola</strong> heute der wichtigste Wirtschaftspartner außerhalb Europas und für<br />

viele Unternehmen der erste Exportmarkt um den sinkenden Umsätzen im Heimatland zu begegnen.<br />

Umgekehrt ist Portugal für <strong>Angola</strong> ein wichtiger Partner für den Import von Knowhow, den Aufbau produktiver<br />

Strukturen und ein bedeutender Investitionsstandort. <strong>Angola</strong>nische Investoren besitzen bedeutende<br />

Anteile in der portugiesischen Finanz-, Medien-, Telekommunikations- und Immobilienwirtschaft.<br />

Das angolaspezifische Know-how, welches sich portugiesische Unternehmen in verschiedenen Branchen<br />

angeeignet haben, kann für deutsche Unternehmen bei der Markterschließung sehr wertvoll sein. Sie<br />

kennen die kulturellen Werte und können sie in ein europäisches Kooperationsverhältnis übersetzen.<br />

Die im vorausgehenden Abschnitt dargelegten Statistiken über die im Rahmen der Importe und Exporte<br />

gehandelten Waren (Abbildung 7, Tabelle 11) dienen der Darstellung der gegenwärtigen Situation, aber<br />

besitzen wenig Aussagekraft bezüglich zukünftiger Handelspotentiale. Dieses lässt sich zurückführen auf<br />

den Entwicklungsstatus des Landes: Auch wenn der Wiederaufbau nach Kriegsende vorangetrieben<br />

wurde, fehlt es nach wie vor in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens an notwendigen Gütern und<br />

Angeboten. Bei der Beurteilung von zukünftigen Geschäftschancen kommt es also darauf an, sich nicht<br />

31 (GTAI, Deutscher Handel mit Afrika lässt Raum für Verbesserung, 2013)<br />

17


an den in der Vergangenheit verrichteten Transaktionen zu orientieren, sondern stattdessen die „Needs<br />

and Wants“ der <strong>Angola</strong>ner zu berücksichtigen. Das notwendige Gespür für den Markt wiederrum ist in<br />

Portugal vorhanden und kann als ein weiteres Argument für eine Kooperation mit portugiesischen Unternehmen<br />

betrachtet werden. Die Herausforderung hierbei besteht im Kooperationsdesign um für alle Beteiligten<br />

eine Win-Win-Situation zu schaffen. Es könnten z.B. Tochtergesellschaften in Portugal aufgebaut<br />

oder vorhandene genutzt werden, portugiesische Firmen mit Präsenz in <strong>Angola</strong> als Exportpartner gewonnen<br />

oder gemeinsame Joint-Ventures ins Leben gerufen werden.<br />

Anhaltspunkte für einzelne, gegebenenfalls besonders attraktive Sektoren bietet der Haushaltsplan <strong>Angola</strong>s,<br />

in welchem die staatlichen Ausgaben für 2013 dargelegt werden. Wie im ersten Abschnitt dieser Arbeit<br />

dargelegt, weist <strong>Angola</strong> ein hohes Bevölkerungswachstum in Kombination mit einem stabilen Wirtschaftswachstum<br />

und einer konstanten Urbanisierungsrate auf, was zugleich zu einer steigenden Energieknappheit<br />

führt und somit Investitionen in den Energiesektor erforderlich macht. Diese Investitionen<br />

sind jedoch nicht nur aufgrund der Rahmenbedingungen notwendig, sondern zugleich auch aufgrund der<br />

Einnahmen des Staates durch den Erdölexport finanzierbar. Im Jahr 2011 hatten fast 70% der Bevölkerungen<br />

keinen konstanten Zugang zu Elektrizität, selbst in der Hauptstadt Luanda sind Stromausfälle<br />

keine Seltenheit. Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten verfügt die angolanische Regierung über eigenes<br />

Investitionskapital für den Ausbau der Energieproduktion und der Energienetze. Eine besondere Bedeutung<br />

kommt hierbei dem Ausbau von erneuerbaren Energien zu. Alleine der Haushalt 2013 sieht Ausgaben<br />

in Höhe von 3,1 Mrd. Euro für den Ausbau, den Neubau und die Instandsetzung von Wasserkraftwerken<br />

vor. 32 Bis 2017 will die angolanische Regierung insgesamt 4 Mrd. Dollar für Investitionen in die<br />

Wasserkraft ausgeben. 33 Neben der Wasserkraft bestehen in <strong>Angola</strong> zudem die Möglichkeiten, durch<br />

Biotreibstoff und Solaranlagen Strom zu erzeugen. Große landwirtschaftliche Nutzflächen stehen zur<br />

Verfügung, die den Anbau von Energiepflanzen zur Produktion von Biotreibstoff ermöglichen. Ebenso<br />

erlauben Sonneneinstrahlung und große unbebaute Flächen die Nutzung von Solarkraftwerken. Im Rahmen<br />

von Public Private Partnerships wurde zudem in der Provinz Namibe ein Windpark mit einer Kapazität<br />

von 100 MW errichtet. Weitere Projekte sollen folgen.<br />

In Zukunft wird es für die angolanische Regierung von großer Bedeutung sein, die urbane Stromversorgung<br />

zu stabilisieren und die Infrastruktur auszubauen. Die in den stark wachsenden Städten vorzufindende<br />

Infrastruktur ist nur für einen Bruchteil der dort lebenden Menschen ausgelegt. Nach den ersten<br />

Wiederaufbaumaßnahmen nach Kriegsende 2002 und der zunehmenden Stabilisierung der politischen<br />

Verhältnisse entsteht durch das auf staatlicher Seite vorhandene Kapital und den unausgereiften Ausbau<br />

der Städte ein für die Bauwirtschaft interessantes Marktumfeld. Der Haushalt 2013 weißt alleine 4,8 Mrd.<br />

$ für den Wohnungsbau aus. Zudem muss die Strominfrastruktur weiter ausgebaut werden. Nicht nur die<br />

Versorgung der Städte ist hierbei bedeutend, sondern auch die Errichtung eines dezentralen Netzes,<br />

welches auch die entlegenen Orte mit Elektrizität versorgen kann. Es erscheint als äußerst wirtschaftlich,<br />

die gegenwärtig oftmals eingesetzten Dieselgeneratoren durch Netzanschluss oder dezentrale regenerative<br />

Energiequellen zu ersetzten. Im Gegensatz zu vielen anderen Märkten in der Subsahara-Region<br />

besitzt der angolanische Markt die Größe, um bei diesen dargelegten Projekten rentabel für ausländische<br />

Unternehmen zu sein. Ähnlich wie im Bereich Elektrizitätsnetz gilt es auch das Wasserversorgungsnetz<br />

auszubauen und mehr <strong>Angola</strong>ner an die Wasserversorgung anzuschließen. Verschiedene von der Weltbank<br />

geförderte Projekte wurden hierfür angestoßen.<br />

32 (GTAI, <strong>Angola</strong>s Haushalt stellt sich den vielen Herausforderungen, 2013)<br />

33 (GTAI, <strong>Angola</strong> setzt auf Wasserkraft, 2011)<br />

18


Durch staatliche Ausgaben versucht <strong>Angola</strong> zudem die Diversifizierung der Wirtschaft voran zu treiben.<br />

Ziel ist insbesondere die Stärkung weiterer Branchen neben dem dominanten Erdölsektor, d.h. der Aufbau<br />

produktiver Strukturen zur Schaffung lokaler Wertschöpfung, um möglichst breite Bevölkerungsschichten<br />

am Wirtschaftswachstum teilhaben zu lassen. Eine wachsende Mittelschicht führt schon jetzt<br />

zu einem Anstieg der Nachfrage nach Konsumgütern, die gegenwärtig zum überwiegenden Teil von <strong>Angola</strong><br />

importiert werden. Ebenso gilt es die Anhäufung von Kapital in den Händen weniger, die mit der<br />

Ölförderung einhergeht, und die daraus resultierende Nachfrage nach Luxusgütern, aber auch Luxusdienstleistungen<br />

zu bedenken.<br />

Die AHK Portugal organisiert in Kooperation mit dem Afrika Verein der deutschen Wirtschaft ein jährliches<br />

bilaterales Wirtschaftstreffen in Lissabon, das als Kontakt- und Informationsplattform eine optimale<br />

Gelegenheit zum Austausch über gemeinsame geschäftliche Aktivitäten in <strong>Angola</strong> darstellt. Die Brückenfunktion<br />

Portugals zwischen Deutschland und <strong>Angola</strong> soll damit allen deutschen Unternehmen zugänglich<br />

gemacht werden.<br />

19


CGD - Global präsent, lokal vernetzt<br />

WERBUNG<br />

Fest etabliert in vier Kontinenten – mit einem Schwerpunkt auf den afrikanischen Wachstumsmärkten,<br />

ist die Caixa Geral de Depósitos Ihr vorrangiger Partner für die globale Betreuung Ihrer<br />

Geschäfte.<br />

Mit Niederlassungen in 23 Ländern verfügt die Caixa über eine breite internationale Plattform mit langjähriger,<br />

umfassender Erfahrung in unterschiedlichsten Märkten. Dies ermöglicht es uns, Ihnen maßgeschneiderte<br />

Lösungen für Ihre unternehmerischen Projekte anzubieten.<br />

Als größte Finanzgruppe des Landes können wir bei der Abwicklung internationaler Geschäfte auch auf<br />

die geopolitische Rolle Portugals als traditionelles Tor Europas zu allen vier Kontinenten zurückgreifen.<br />

Mit der bewährten Kultur unseres Hauses, mit Verlässlichkeit, Sorgfalt, Solidität und Sicherheit aber auch<br />

mit Dynamik und mit transkultureller Kompetenz sind wir für die spezifischen Herausforderungen internationaler<br />

Märkte bestens vorbereitet.<br />

Unser dichtes Netz von Niederlassungen und Repräsentanzen in Europäischen Hauptstädten sowie multilaterale<br />

Abkommen mit transnationalen Bankengruppen wie der EIB, der Welt Bank, IFC, KfW oder<br />

CEB garantiert eine solide Basis für unser Engagement in internationalen Märkten. In Deutschland sind<br />

wir mit einer Repräsentanz in Berlin sowie Außenstellen in Stuttgart, Frankfurt, Hamburg und Köln<br />

besonders breit aufgestellt.<br />

Spezifische Dienstleistungen für Unternehmen<br />

In Ergänzung unsers Netzwerkes von weltweit 1400 Korrespondenzbanken bietet die CGD-Gruppe<br />

deutschen Unternehmen hochqualifizierte Beratung /Unterstützung im Bereich corporate finance. In diesem<br />

Rahmen arbeiten wir in Deutschland mit mehreren Banken und insbesondere mit dem S– Country-<br />

Desk der Sparkassen zusammen. Als Mitglied der Connector-Allianz verfügen wir zudem über weitreichende<br />

internationale Bankkontakte.<br />

Unternehmerisches Engagement in Afrika?<br />

Unsere gewachsene Präsenz in den Zielmärkten portugiesischer Exporte ermöglicht eine intensive<br />

Durchdringung lokaler Strukturen. In einigen Schlüsselländern mit hohem Wachstumspotential, wie z.B.<br />

Brasilien, <strong>Angola</strong> und Mosambik und auf den Kap Verden hat die Caixa bereits frühzeitig in den Ausbau<br />

eines Netzes von Tochterbanken investiert.<br />

Die engen historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen mit den lusophonen Ländern Afrikas<br />

machen die Caixa Geral de Depósitos, als führende Finanzgruppe Portugals, zu einem starken Partner<br />

für jedes unternehmerische Engagement in diesen Märkten.<br />

Unsere Unternehmensstrategie basiert auf einer Mischung aus lokalem know how und einer in allen Kontinenten<br />

erworbenen internationalen Expertise. Ob Garantien, Akkreditive, Inkasso, Import/Export Finanzierung,<br />

Bürgschaften, Transportversicherungen, bid oder performance bonds: Wir haben eine maßgeschneiderte<br />

Lösung für Sie!<br />

20


BCT – die Caixa in <strong>Angola</strong><br />

Die zur Gruppen gehörende „Banco Caixa Geral Totta <strong>Angola</strong>“ (BCT) verfügt über 23 Filialen in diesem<br />

aufstrebenden Land sowie über drei business centers, die sog. cross-border -Operationen abwickeln.<br />

Dabei setzen sie auf das nachhaltige Wachstum sowohl der angolanischen Wirtschaft als auch der in<br />

<strong>Angola</strong> engagierten portugiesischen Unternehmen.<br />

Weitere Informationen:<br />

CGD- International Business Department<br />

Av. Joao XXI – 1000-300 Lissabon<br />

din@cgd.pt<br />

CGD - Repräsentanz in Deutschland<br />

Zimmerstrasse 56, 10117 Berlin<br />

Tel +49 30 20454492/3<br />

er.alemanha@cgd.pt<br />

www.cgd.pt<br />

<strong>Angola</strong>:<br />

Banco Caixa Geral Totta de <strong>Angola</strong><br />

www.caixatotta.ao<br />

Kap Verde:<br />

Banco Interatlântico<br />

www.bi.cv<br />

Banco Comercial Atlântico<br />

www.bca.cv<br />

Mosambik:<br />

Banco Comercial e de Investimentos<br />

www.bci.co.mz<br />

21


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Landkarte <strong>Angola</strong> .................................................................................................................... 2<br />

Abbildung 2: Alterspyramide von <strong>Angola</strong> (The World Factbook, 2013) ....................................................... 2<br />

Abbildung 3: Zeitstrahl angolanische Geschichte seit 1961 ......................................................................... 3<br />

Abbildung 4: Benchmarking Doing Business Report (Doing Business, 2013) ............................................. 7<br />

Abbildung 5: BIP-Entstehung 2010 in Prozent (Banco Espírito Santo, 2012) ............................................. 8<br />

Abbildung 6: SWOT-Analyse ...................................................................................................................... 11<br />

Abbildung 7: Deutsche Ausfuhren in 2011 (GTAI, Wirtschaftsdaten kompakt: <strong>Angola</strong>, 2012) .................. 13<br />

22


Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Liste der größten Städte .............................................................................................................. 2<br />

Tabelle 2: Überblick soziokulturelle Daten ................................................................................................... 3<br />

Tabelle 3: HDI und Korruptions Index .......................................................................................................... 4<br />

Tabelle 4: Wirtschaftsdaten <strong>Angola</strong> 2008-2012 ........................................................................................... 5<br />

Tabelle 6: Handelspartner <strong>Angola</strong>s (Eurostat, 2013) ................................................................................... 9<br />

Tabelle 5: Außenhandelsstatistik <strong>Angola</strong> ..................................................................................................... 9<br />

Tabelle 7: <strong>Angola</strong>nische Ausfuhren nach Produktgruppen in 1000 USD .................................................. 10<br />

Tabelle 8: <strong>Angola</strong>nische Einfuhren nach Produktgruppen in 1000 USD ................................................. 11<br />

Tabelle 9: Handelsbeziehung Deutschland/<strong>Angola</strong> in Millionen € ............................................................ 13<br />

Tabelle 10: Handelsbeziehung Portugal/<strong>Angola</strong> in Millionen € .................................................................. 14<br />

Tabelle 11: Import- und Exportvolumen des Portugal-<strong>Angola</strong>handels nach Produktgruppen ................... 16<br />

Formelverzeichnis<br />

Formel 1: Offenheit der angolanischen Volkswirtschaft ............................................................................... 8<br />

23


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26

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