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Brüglinger Mosaik 2008

Freunde des Botanischen Gartens in Brüglingen, Merian Park AG, Jahresbericht 2007

Freunde des Botanischen Gartens in Brüglingen, Merian Park AG, Jahresbericht 2007

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editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Die Zukunft vorwegnehmen<br />

Wir alle erleben es tagtäglich und die Aussage ist trivial: Die Welt<br />

um uns verändert sich. Unser oft auch etwas hilfloser Versuch, dynamische<br />

Prozesse anhalten zu wollen und für die Ewigkeit festzuhalten<br />

und festzuschrauben, gelingt uns doch kaum. Die «Natur»<br />

hat etwas Anderes vorgesehen und handelt in Zyklen mit Wachstum,<br />

Stabilität und Absterben. Der Besuch im Merian Park zeigt es<br />

uns beispielhaft: Die grosse Allee zwischen Merian Villa und Pächterhaus<br />

ist ausgedünnt und neu gepflanzte Bäume starten mit dynamischem<br />

Wachstum. Grosse, alte (zu alte ?) Bäume am «Dych» und<br />

Südausgang wurden aus Sicherheitsgründen entfernt, im Trockenbiotop<br />

wurde durch Schnittmassnahmen an Bäumen der Wachstumsprozess<br />

im Unterbereich gefördert. Im englischen Landschaftsgarten,<br />

bei Villa Merian und Teich, wird in etwas fernerer<br />

Zukunft das uns wohlvertraute und emotional ansprechende Bild<br />

Änderungen erfahren. Christoph Merian und seine Mitarbeiter<br />

haben sich und uns einen paradiesisch gestalteten Raum ausgedacht<br />

und hinterlassen. Wir haben die Chance, diesen Park zu bewundern<br />

und zu geniessen und dürfen, müssen und sollen uns<br />

Gedanken machen, wie denn wohl in Zukunft dieses Paradies aussehen<br />

könnte. Stellen Sie sich vor, bei einem Bier oder Sirup auf der<br />

Terrasse des Café Merian mit Blick zum Teich zu sitzen. Die Föhrengruppe<br />

links wird in etwa zwanzig Jahren verschwinden, die<br />

grossen dominierenden Buchen zur rechten Seite werden in dreissig<br />

bis fünfzig Jahren altershalber verschwunden sein. Was dann?<br />

Wir haben die Zukunft vorweggenommen und zeigen im <strong>Mosaik</strong><br />

<strong>2008</strong> was denkbar, möglich, wünschenswert, abscheulich oder zukünftig<br />

sein könnte. Wir rechnen mit Ihrer Phantasie und vergessen<br />

Sie nicht: Die imposanten, ausgewachsenen Blutbuchen sind<br />

weit über hundert Jahre alt. Das wäre in aller Bescheidenheit etwa<br />

der Planungs- und Gedankenzeitrahmen. Eine wohlbekannte Umweltorganisation<br />

sagt uns: Wir haben die Erde nicht von unseren<br />

Vorfahren geerbt, sondern von unseren Nachkommen geliehen.<br />

Also: Auf ins Café Merian zu Wein, Kaffee und sprudelndem Mineralwasser<br />

und sprudelnden Gedanken für unsere Nachkommen.<br />

Es grüsst Sie:<br />

christian stoll<br />

Redaktionsverantwortlicher <strong>Brüglinger</strong> <strong>Mosaik</strong><br />

stoll@magnet.ch<br />

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