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Unterlagen des Sommersemesters 2011 - Institut für Produktion und ...

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<strong>Institut</strong> für <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong><br />

Industrielles Informationsmanagement<br />

<strong>Produktion</strong>splanungs<strong>und</strong><br />

-steuerungskonzepte<br />

Univ.-Prof. Dr. Stephan Zelewski<br />

Sprechst<strong>und</strong>e: donnerstags, 15:00-16:00 Uhr<br />

in R09 / R01 / H24<br />

E-Mail: Stephan.Zelewski@pim.uni-due.de<br />

Internet: http://www.pim.uni-essen.de<br />

Telefon: 0201/183-4040 (direkt)<br />

0201/183-4007 (Sekretariat)<br />

Fax: 0201/183-4017<br />

Dipl.-Wirt.-Inf. Susanne Jene<br />

mittwochs, 11:00-12:00 Uhr<br />

R09 R01 H16<br />

Susanne.Jene@pim.uni-due.de<br />

0201/183-4036 (direkt)


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2 von 15


Organisatorisches – Klausur<br />

<br />

Vorlesung ist kein Ersatz für Literaturstudium!<br />

<br />

Klausur<br />

<br />

Klausurdauer: 60 Minuten<br />

<br />

Erwerbsmöglichkeit von 6 ETCS am Ende <strong>des</strong> Semesters<br />

Voraussetzung bestandene Klausur <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Übungsteilnahme<br />

<br />

zum Haupttermin nach Vorlesungsende<br />

<br />

zum Nachtermin vor Vorlesungsbeginn<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

3 von 15


Organisatorisches – Charakter<br />

<br />

Charakter der Veranstaltung<br />

<br />

<br />

<br />

Problematisierung von Konzepten in der Vorlesung<br />

Übungseinheiten in der Vorlesung<br />

Mitarbeit in der Vorlesung notwendig<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

4 von 15


Organisatorisches – PPS-Übung (1/2)<br />

<br />

PPS-Übung<br />

<br />

Termine:<br />

Gruppe 1 & 2: montags ab dem 29.06.<strong>2011</strong><br />

Gruppe 3: dienstags ab dem 21.06.<strong>2011</strong><br />

<br />

Zeit:<br />

<br />

<br />

<br />

Gruppe 1: 8:00 Uhr bis 11:00 Uhr in R11 T07 D16<br />

Gruppe 2: 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr in R11 T07 D16<br />

Gruppe 3: 12:00 Uhr bis 15:00 Uhr in R11 T07 D16<br />

<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

5 von 15


Organisatorisches – PPS-Übung (2/2)<br />

<br />

PPS-Übung<br />

<br />

kein Einüben von Vorlesungsinhalten, sondern<br />

<br />

Betrachtung von SAP ERP als Beispiel<br />

<br />

selbstständiges Arbeiten am System<br />

<br />

Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme an der<br />

<br />

Bei<strong>des</strong> nur bei regelmäßiger Anwesenheit <strong>und</strong> bestandener Klausur<br />

<br />

Zertifikat kann am Ende <strong>des</strong> Semesters abgeholt werden<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

6 von 15


Organisatorisches – Skripte<br />

<br />

es gibt keine Skripte!<br />

<br />

Vermeiden von sturem Auswendiglernen<br />

<br />

schlechte Erfahrungen mit früheren Klausuren<br />

<br />

<br />

Ermunterung zum selbstständigen Literaturstudium<br />

Eigeninitiative statt Anspruchsdenkens<br />

<br />

<br />

Folien nur mit Stichpunkten: Erläuterungen <strong>und</strong> zusätzliche<br />

Informationen in der Vorlesung<br />

Achtung: überarbeitete Inhalte<br />

<br />

Nicht mit alten Mitschriften lernen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

7 von 15


Organisatorisches – Kopiervorlagen (1/2)<br />

<br />

<br />

keine Kopiervorlagen der Vorlesungsunterlagen mehr in<br />

“Unser Kopierladen” als “Hardcopy”<br />

statt<strong>des</strong>sen: “Ansichts-” / Druckexemplare aller<br />

Vorlesungsunterlagen<br />

<br />

<br />

Folien<br />

Literaturhinweise<br />

<br />

im Internet<br />

<br />

Beitrag zum “papierlosen Geschäftsverkehr”<br />

<strong>und</strong> zur Schonung natürlicher Ressourcen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

8 von 15


Organisatorisches – Kopiervorlagen (2/2)<br />

<br />

URL:<br />

http://www.pim.wiwi.uni-due.de/studium-lehre/lehrveranstaltungen/<br />

<br />

PDF-Dateien<br />

<br />

aktuelle Version der Software<br />

Adobe Acrobat Reader<br />

als kostenloser Download<br />

<br />

„http://www.pim.uni-essen.de/service.cfm“<br />

<br />

unter Umständen erweitert / aktualisiert parallel zur Vorlesung<br />

<br />

bitte laufend überwachen!<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

9 von 15


Organisatorisches – WWW-Seiten <strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s PIM<br />

<br />

aktuelle Downloads<br />

aller Vorlesungs- <strong>und</strong><br />

Übungsunterlagen<br />

von der Website<br />

<strong>des</strong> <strong>Institut</strong>s PIM<br />

Anmeldung mit<br />

ZIM-Account<br />

notwendig<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

10 von 15


Organisatorisches – Literatur (1/2)<br />

<br />

Literaturliste als Anregung zum Selbststudium:<br />

<br />

einführende Literatur<br />

<br />

<br />

<br />

ADAM, D.: <strong>Produktion</strong>s-Management, 9., überarb. Aufl.,<br />

Wiesbaden 2001.<br />

KURBEL, K.: <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> –steuerung im Enterprise<br />

Ressource Planung, 6. Aufl., München, Wien 2005.<br />

ZELEWSKI, S.; HOHMANN, S.; HÜGENS, T.:<br />

<strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> –steuerungssysteme: Konzepte <strong>und</strong><br />

exemplarische Implementierungen mithilfe von SAP R/3,<br />

München 2008.


Organisatorisches – Literatur (2/2)<br />

<br />

vertiefende Literatur<br />

<br />

<br />

BAUER, J. <strong>Produktion</strong>scontrolling <strong>und</strong> –management mit SAP<br />

ERP: Effizientes Controlling, Logistik- <strong>und</strong> Kostenmanagement<br />

moderner <strong>Produktion</strong>ssysteme, 3. Aufl., Wiesbaden 2009.<br />

BENTON, W.C., SHIN, H.: Manufacturing planning and control:<br />

The evolution of MRP and JIT integration, European Journal of<br />

Operational Research, 110 Jg. (1998), S. 411-440.<br />

JODLBAUER, H.: <strong>Produktion</strong>soptimierung, 2 Aufl., Wien 2008.


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung (PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 1


1 Der Problemkomplex der PPS<br />

1.1 Allgemeiner Problemabriss<br />

1.2 Planungsphilopsophien<br />

1.3 Teilaufgaben<br />

1.4 Fertigungstopologien<br />

1.5 Historische Betrachtung: von MRP zu ERP<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 1


1.1 Allgemeiner Problemabriss – Aufgabe<br />

<br />

Aufgabe der PPS ist die<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

mengenmäßige,<br />

zeitliche <strong>und</strong><br />

räumliche Gestaltung von <strong>Produktion</strong>sprozessen<br />

in vorhandenen <strong>Produktion</strong>ssystemen<br />

mit vorgegebenen <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />

zum Zweck der <strong>Produktion</strong> von Leistungen.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

3<br />

Teil 1


1.1 Allgemeiner Problemabriss – Aktivitäten<br />

<br />

Aktivitäten der PPS sind i.a.<br />

<br />

nicht Gegenstand <strong>des</strong><br />

strategischen <strong>Produktion</strong>smanagements <strong>und</strong><br />

<br />

nicht Gegenstand <strong>des</strong><br />

taktischen <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

<br />

sondern Gegenstand <strong>des</strong> operativen <strong>Produktion</strong>smanagements<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

4<br />

Teil 1


1.1 Allgemeiner Problemabriss – Operative Aufgaben (1/3)<br />

<br />

Operative Aufgaben in der <strong>Produktion</strong><br />

nach ADAM (1998)<br />

1. (Leistungs-)Programmplanung nach<br />

<br />

Mengen,<br />

<br />

Qualität <strong>und</strong><br />

<br />

Fertigungstiefe.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

5<br />

Teil 1


1.1 Allgemeiner Problemabriss – Operative Aufgaben (2/3)<br />

2. <strong>Produktion</strong>sdurchführungsplanung<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>saufteilungsplanung,<br />

<br />

Auftragsgrößenplanung,<br />

<br />

zeitliche Verteilung der <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong><br />

<br />

Ablaufplanung.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

6<br />

Teil 1


1.1 Allgemeiner Problemabriss – Operative Aufgaben (3/3)<br />

3. Bereitstellungsplanung für<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>sfaktoren<br />

4. Demontageplanung<br />

<br />

Recycling<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

7<br />

Teil 1


1.1 Allgemeiner Problemabriss – Planung<br />

<br />

Planung ist die<br />

<br />

geistige Vorwegnahme<br />

<br />

Antizipation<br />

<br />

zukünftiger Umweltbedingungen <strong>und</strong><br />

<br />

zugeordneter Entscheidungen.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

9<br />

Teil 1


1.1 Allgemeiner Problemabriss – Steuerung<br />

<br />

Steuerung ist die<br />

<br />

gesetzmäßige Bestimmung von Ausgangsgrößen<br />

<br />

in Abhängigkeit von Eingangsgrößen<br />

<br />

in einem dynamischen System.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

10<br />

Teil 1


1.1 Allgemeiner Problemabriss – Regelung<br />

<br />

Regelung ist die<br />

<br />

Erweiterung der Steuerung, indem deren Resultat<br />

analysiert <strong>und</strong><br />

<br />

ggfs. die Berechnung der Ausgangsgrößen<br />

korrigiert/angepasst wird.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

11<br />

Teil 1


1.2 Planungsphilosophien (1/5)<br />

Umfang der<br />

Problemspezifikation<br />

Art der<br />

Prozesskoordinierung<br />

Groß Totalplanung Simultanplanung<br />

Klein Partialplanung Sukzessivplanung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

12<br />

Teil 1


1.2 Planungsphilosophien (2/5)<br />

<br />

Totalplanungsansätze<br />

<br />

Formulierung „ganzheitlicher“ Modelle<br />

<br />

z.B. mathematische Modelle<br />

meist LP-Modelle<br />

<br />

<br />

<br />

hohe Zahl an Variablen<br />

Komplexitätsprobleme<br />

heute kaum noch relevant<br />

<br />

in der Praxis nie gewesen!<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

13<br />

Teil 1


1.2 Planungsphilosophien (3/5)<br />

<br />

Partialplanungsansätze<br />

<br />

<br />

<br />

Betrachtung einzelner Aspekte<br />

Häufig Fokus auf genau eine Teilaufgabe<br />

Interdependenzen zu anderen Teilaufgaben werden vernachlässigt<br />

<br />

daher geringe Komplexität<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

14<br />

Teil 1


1.2 Planungsphilosophien (4/5)<br />

<br />

Simultanplanungsansätze<br />

<br />

Lösen aller Teilprobleme gleichzeitig<br />

<br />

Interdependenzen werden beachtet<br />

<br />

es kann ein Gesamtoptimum erreicht werden<br />

<br />

aber: hohe Komplexität <strong>und</strong> hoher Aufwand<br />

<br />

daher in der Praxis kaum verwendet<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

15<br />

Teil 1


1.2 Planungsphilosophien (5/5)<br />

<br />

Sukzessivplanungsansätze<br />

<br />

Zerlegung <strong>des</strong> Gesamtproblems in Teilprobleme<br />

<br />

lösen der einzelnen Teilprobleme nacheinander<br />

<br />

oftmals artifizielle Reihenfolge<br />

<br />

oft Dominanz ausgewählter Teilprobleme<br />

<br />

Interdependenzen werden vernachlässigt<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

16<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Primärbedarfsplanung (1/3)<br />

Teilaufgaben der PPS-Aufgabe:<br />

Primärbedarfsplanung<br />

<br />

Planungsaufgabe<br />

<br />

Prognose <strong>des</strong> Absatzes von Endprodukten<br />

<br />

Schnittstelle zur Absatzplanung<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>sprogrammplanung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

17<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Primärbedarfsplanung (2/3)<br />

<br />

Planungsverfahren<br />

<br />

Vertriebsschätzungen<br />

<br />

Statistische Methoden<br />

<br />

exponentielle Glättung 1., 2. <strong>und</strong> 3. Ordnung<br />

<br />

i.w.S. auch K<strong>und</strong>enauftragsverwaltung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

18<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Primärbedarfsplanung (3/3)<br />

<br />

Planungshorizont<br />

<br />

längster Planungshorizont im PPS-Bereich<br />

<br />

z.B. ein Jahr<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

19<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Sek<strong>und</strong>ärbedarfsplanung (1/3)<br />

Teilaufgaben der PPS-Aufgabe:<br />

Sek<strong>und</strong>ärbedarfsplanung<br />

<br />

Planungsaufgabe<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Transformation von Primärbedarfen in Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />

zusätzliche Planung <strong>des</strong> Tertiärbedarfs an Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffen<br />

möglich<br />

i.d.R. reine Mengenplanung<br />

Übergang zur Zeitplanung durch Berücksichtigung von Vorlaufzeiten<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

20<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Sek<strong>und</strong>ärbedarfsplanung (2/3)<br />

<br />

Planungsverfahren<br />

<br />

programmgeb<strong>und</strong>ene Verfahren<br />

<br />

verbrauchsgeb<strong>und</strong>ene Verfahren<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

21<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Sek<strong>und</strong>ärbedarfsplanung (3/3)<br />

<br />

Planungshorizont<br />

<br />

bei zeitlicher Aufteilung der <strong>Produktion</strong> mittelfristig<br />

<br />

z.B. 1-3 Monate<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

22<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Losgrößenplanung (1/3)<br />

Teilaufgaben der PPS-Aufgabe:<br />

Losgrößenplanung<br />

<br />

Planungsaufgabe<br />

<br />

<br />

Übergang zur Zeitplanung<br />

„klassische“ Auftragsgrößenplanung (Losgrößenplanung) für<br />

<br />

<br />

Beschaffungsmengen (Beschaffungsplanung)<br />

<strong>Produktion</strong>smengen<br />

<br />

Mengen determinieren <strong>Produktion</strong>s-/Beschaffungszeiträume<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

23<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Losgrößenplanung (2/3)<br />

<br />

Planungsverfahren<br />

<br />

statische <strong>und</strong> dynamische Verfahren<br />

<br />

deterministische <strong>und</strong> stochastische Verfahren<br />

<br />

einstufige <strong>und</strong> mehrstufige Verfahren<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

24<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Losgrößenplanung (3/3)<br />

<br />

Planungshorizont<br />

<br />

wie Sek<strong>und</strong>ärbedarfsplanung, bei vorgelagerter<br />

<strong>Produktion</strong>saufteilungsplanung<br />

<br />

evtl. auch kürzer<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

25<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Kapazitätsplanung (1/3)<br />

Teilaufgaben der PPS-Aufgabe:<br />

Kapazitätsplanung<br />

<br />

Planungsaufgabe<br />

<br />

Ermittlung der zeitlichen <strong>und</strong> kapazitativen Konsequenzen der<br />

Sek<strong>und</strong>ärbedarfsplanung mit<br />

<br />

<br />

Kapazitätsabgleich<br />

Kapazitätsanpassung<br />

evtl. mit Losgrößenanpassung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

26<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Kapazitätsplanung (2/3)<br />

<br />

Planungsverfahren<br />

<br />

Durchlaufterminierung<br />

<br />

<br />

Vorwärtsterminierung <strong>und</strong><br />

Rückwärtsterminierung<br />

<br />

Ermittlung von Kapazitätsbelastungsprofilen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

27<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – Kapazitätsplanung (3/3)<br />

<br />

Planungshorizont<br />

<br />

wie Sek<strong>und</strong>ärbedarfsplanung, evtl. auch kürzer<br />

<br />

terminlich grob abgestimmte Aufträge<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

28<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – <strong>Produktion</strong>steuerung (1/3)<br />

Teilaufgaben der PPS-Aufgabe:<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

<br />

Planungsaufgaben<br />

<br />

<br />

Auftragsfreigabe<br />

Maschinenbelegungsplanung<br />

<br />

Reihenfolgeplanung<br />

<br />

Betriebsdatenerfassung (BDE) mit<br />

<br />

Kontrolle der Mengen, Zeiten <strong>und</strong> Kosten<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

29<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – <strong>Produktion</strong>steuerung (2/3)<br />

<br />

Planungsverfahren<br />

<br />

Auftragsfreigabeverfahren<br />

<br />

z.B. BoA<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerungsverfahren<br />

<br />

z.B. Prioritätsregeln<br />

<br />

Verfahren zur Maschinenbelegungsplanung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

30<br />

Teil 1


1.3 Teilaufgaben – <strong>Produktion</strong>steuerung (3/3)<br />

<br />

Planungshorizont<br />

<br />

kurzfristig<br />

<br />

heute:<br />

<br />

reaktives Vorgehen gefordert<br />

ad-hoc-Entscheidungen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

31<br />

Teil 1


1.4 Fertigungstypologien (1/10)<br />

<br />

Fertigungstypologie<br />

<br />

Kriterien, nach denen eine Fertigung charakterisiert werden kann<br />

<br />

zu beachten: Einfluss <strong>des</strong> industriellen Umfelds, weil<br />

<br />

hat Auswirkungen auf die PPS<br />

<br />

z.B. Massenfertigung vs. Einzelfertigung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

32<br />

Teil 1


1.4 Fertigungstypologien (2/10)<br />

Beispiel 1<br />

Materialfluss<br />

Fließfertigung Werkstattfertigung Gruppenfertigung<br />

Baustellenfertigung<br />

Fließbandfertigung<br />

Reihenfertigung


1.4 Fertigungstypologien (3/10)<br />

<br />

Fließfertigung<br />

<br />

Fließbandfertigung<br />

<br />

<br />

<br />

die <strong>Produktion</strong>sfaktoren sind so nacheinander angeordnet, wie es<br />

die Reihenfolge der Arbeitsgänge erfordert<br />

Transport <strong>des</strong> Produkts auf einem Fließband durch das<br />

Unternehmen als Spezialfall<br />

Vorteile:<br />

Verkürzung der Durchlaufzeit, geringe oder nicht vorhandene<br />

Wartezeiten, sehr geringe Bestände an Zwischenprodukten<br />

<br />

Nachteile:<br />

hohe Investitionskosten, geringe Anpassungsfähigkeit<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

34<br />

Teil 1


1.4 Fertigungstypologien (4/10)<br />

<br />

Fließfertigung<br />

<br />

Reihenfertigung<br />

<br />

Arbeitsplätze <strong>und</strong> Betriebsmittel<br />

sind räumlich entsprechend dem <strong>Produktion</strong>sablauf<br />

angeordnet<br />

jedoch nicht zeitlich (Pufferlager vorhanden!)<br />

<br />

ansonsten analog zur Fließbandfertigung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

35<br />

Teil 1


1.4 Fertigungstypologien(5/10)<br />

<br />

Werkstattfertigung<br />

<br />

Standorte der Betriebsmittel <strong>und</strong> Arbeitsplätze geben vor, wie die<br />

Werkstücke den Fertigungsbereich durchlaufen müssen<br />

<br />

es fallen Transportzeiten an<br />

hobeln<br />

fräsen<br />

<br />

Vorteil:<br />

drehen<br />

<br />

große Anpassungsfähigkeit individuelle Produkte<br />

<br />

Nachteile:<br />

<br />

lange Wartezeiten, Notwendigkeit von Zwischenlägern<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

36<br />

Teil 1


1.4 Fertigungstypologien (6/10)<br />

<br />

Baustellenfertigung<br />

<br />

Betriebsmittel <strong>und</strong> Arbeitsplätze werden zum Ort der <strong>Produktion</strong><br />

transportiert<br />

<br />

Gruppenfertigung<br />

<br />

<br />

<br />

Komplettbearbeitung eines Produkts durch eine Gruppe<br />

innerhalb der Gruppe Ausrichtung nach dem Fließprinzip<br />

Vorteile der Werkstatt- <strong>und</strong> Fließfertigung sollen kombiniert werden<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

37<br />

Teil 1


1.4 Fertigungstypologien (7/10)<br />

Beispiel 2<br />

Auftragscharakteristik<br />

Einzelfertigung<br />

Mehrfachfertigung<br />

Massenfertigung Serienfertigung Sortenfertigung


1.4 Fertigungstypologien (8/10)<br />

<br />

Einzelfertigung<br />

<br />

einmalige Fertigung<br />

<br />

eine Mengeneinheit einer Produktart wird innerhalb eines<br />

Planungszeitraums hergestellt<br />

<br />

„traditionelle“ <strong>Produktion</strong><br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

39<br />

Teil 1


1.4 Fertigungstypologien (9/10)<br />

<br />

Mehrfachfertigung<br />

<br />

Massenfertigung<br />

<br />

<br />

<br />

auf den Betriebsmitteln wird eine Produktart wiederholt produziert<br />

die Fertigung dieser Produktart wiederholt sich in der<br />

Planungsperiode<br />

die Anzahl der herzustellenden Produkte wird erst dann verändert,<br />

wenn das herzustellende Gut konstruktiv verändert wird oder<br />

der technische Fortschritt eine <strong>Produktion</strong> in anderer Weise<br />

erfordert<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

40<br />

Teil 1


1.4 Fertigungstypologien (10/10)<br />

<br />

Mehrfachfertigung<br />

<br />

Serienfertigung<br />

<br />

verschiedene Produktarten werden in bestimmten Auflagenhöhen<br />

ohne Unterbrechung auf den zur Verfügung stehenden<br />

Betriebsmitteln nacheinander gefertigt<br />

<br />

Sortenfertigung<br />

<br />

<strong>Produktion</strong> von Sorten von Produkten<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

41<br />

Teil 1


1.5 Historische Betrachtung: von MRP zu ERP<br />

MRP II – Überblick<br />

<br />

MRP<br />

<br />

Material Requirements Planning<br />

<br />

MRP II<br />

<br />

<br />

Manufacturing Resource Planning<br />

Leitgedanke<br />

<br />

ressourcenorientierte Planung der Absatz-, <strong>Produktion</strong>s- <strong>und</strong><br />

Bestandsmengen, die auf oberster Managementebene beginnt<br />

<br />

ERP<br />

<br />

Enterprise Resource Planning<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

42<br />

Teil 1


1.5 Historische Betrachtung: von MRP zu ERP<br />

Konzeptionelle vs. technische Entwicklung (1/3)<br />

<br />

Ausrichtung:<br />

<br />

integrierte Systeme für u.a.<br />

<br />

Rechnungswesen<br />

<br />

Vertrieb<br />

<br />

Materialwirtschaft<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>splanung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

43<br />

Teil 1


1.5 Historische Betrachtung: von MRP zu ERP<br />

Konzeptionelle vs. technische Entwicklung (2/3)<br />

<br />

Merkmale von ERP-Systemen<br />

<br />

technische Merkmale<br />

<br />

diverse technische Gr<strong>und</strong>komponenten, wie GUI,<br />

Entwicklungsumgebung<br />

<br />

Unterstützung unterschiedlicher Hard- <strong>und</strong><br />

Softwaresysteme<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

44<br />

Teil 1


1.5 Historische Betrachtung: von MRP zu ERP<br />

Konzeptionelle vs. technische Entwicklung (3/3)<br />

<br />

funktionale Merkmale<br />

<br />

in unterschiedliche Anwendungsklassen einsetzbar<br />

<br />

Konfigurierbar<br />

<br />

in funktionale Module unterteilt, z.B.:<br />

Human Ressource<br />

Financial<br />

Logistics<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

45<br />

Teil 1


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 2


2 Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

2.1 Überblick<br />

2.2 Hierarchisch-sequenzielles PPS-Konzept<br />

2.2.1 Überblick<br />

2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung<br />

2.2.3 <strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

2.2.4 Beurteilung<br />

2.3 Das MRP-II-Konzept<br />

2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

2.6 Das Kanban-Konzept<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 2


2.1 Überblick<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Gesamtaufgabe der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung lässt sich<br />

in mehrere typische Teilaufgaben ausdifferenzieren.<br />

Ausdifferenzierung nicht einheitlich festgelegt<br />

Unterschiedlich in verschiedenen PPS-Konzepten<br />

Interdependenzen zwischen Teilaufgaben<br />

Konzepte bieten für in der Praxis häufig auftretende PPS-Probleme<br />

spezifische Lösungen an<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

3<br />

Teil 2


Interdependenzen innerhalb <strong>des</strong> PPS-Problems<br />

In Anlehnung an ADAM (1998), S. 122<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

4<br />

Teil 2


2.2.1 Hierarchisch-sequentielles PPS-Konzept - Überblick: <strong>Produktion</strong>splanung<br />

Phase<br />

<strong>Produktion</strong>sprogrammplanung<br />

Resultat<br />

Primärbedarfe<br />

Mengenplanung<br />

Materialbedarfsplanung<br />

Materialbereitstellungsplanung<br />

Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />

Losgrößen (ggfs. Fremdbezug)<br />

Zeitplanung (Grobterminierung)<br />

Durchlaufterminierung<br />

früheste/ späteste Termine<br />

Beschaffungsplanung<br />

Kapazitätsbedarfsplanung<br />

Kapazitätsabgleich<br />

Kapazitätsauslastung<br />

grob terminierte Aufträge<br />

…<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2


2.2.1 Hierarchisch-sequentielles PPS-Konzept - Überblick: <strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

Phase<br />

Auftragsveranlassung<br />

Auftragsfreigabe<br />

Feinterminierung<br />

Resultat<br />

..<br />

.<br />

grob terminierte Aufträge<br />

...<br />

fein terminierte Aufträge<br />

Auftragsüberwachung<br />

Terminüberwachung<br />

Kapazitätsüberwachung<br />

Qualitätskontrolle<br />

...<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

Rückmeldung<br />

Rückmeldung<br />

Rückmeldung


2.2.1 hierarchisch-sequentielles PPS-Konzept<br />

<br />

ist aus dem „historischen“ Konzept <strong>des</strong> „Material Requirements Planning“<br />

(MRP I) hervorgegangen<br />

<br />

<br />

„Basis-Variante“ moderner PPS-Konzepte<br />

spielt jedoch für modernen PPS-Systeme kaum noch eine Rolle<br />

<br />

Aufgabenbereiche werden streng sequenziell nacheinander abgearbeitet<br />

<br />

Über- <strong>und</strong> Unterordnung von Aufgabenbereichen (Hierarchie)<br />

<br />

Hierarchieebenen orientieren sich an der Fristigkeit der Planung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

7<br />

Teil 2


2.2.2<strong>Produktion</strong>splanung – Primärbedarfsplanung<br />

Primärbedarfsplanung<br />

<br />

Gegenstand der Primärbedarfsplanung: Mengenplanung<br />

<br />

der Endprodukte, die auf dem Markt abgesetzt werden<br />

<br />

Absatzmenge<br />

<br />

für den betrachteten Planungszeitraum<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

8<br />

Teil 2


2.2.2<strong>Produktion</strong>splanung – Primärbedarfsplanung (1/3)<br />

<br />

Planungsverfahren zur Durchführung der Primärbedarfsplanung<br />

<br />

Prognoseverfahren<br />

<br />

<br />

mit welcher Nachfrage an Endprodukten ist in der Planungsperiode<br />

zu rechnen?<br />

nachfrageorientiert<br />

<br />

Optimierungsverfahren<br />

<br />

Berücksichtigung der <strong>Produktion</strong>smöglichkeiten<br />

<br />

angebotsorientiert<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

9<br />

Teil 2


2.2.2<strong>Produktion</strong>splanung – Primärbedarfsplanung (2/3)<br />

<br />

Prognoseverfahren<br />

<br />

<br />

Basis sind Erfahrungswerten über Nachfragemengen in der<br />

Vergangenheit<br />

mithilfe statistischer Verfahren (Zeitreihenanalyse) werden die<br />

Vergangenheitswerte fortgeschrieben (extrapoliert)<br />

<br />

Beispiele:<br />

<br />

gleitender Mittelwert<br />

<br />

Exponentielle Glättung (1., 2. <strong>und</strong> 3. Ordnung)<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

10<br />

Teil 2


2.2.2<strong>Produktion</strong>splanung – Primärbedarfsplanung (3/3)<br />

<br />

Optimierungsverfahren<br />

<br />

<br />

<br />

Optimierung z.B. <strong>des</strong> Gewinns oder <strong>des</strong> Stückdeckungsbeitrags<br />

bekanntestes Verfahren ist der Simplex-Algorithmus (lineare<br />

Programmierung)<br />

Standardmodell zur Planung <strong>des</strong> optimalen <strong>Produktion</strong>sprogramms<br />

bereits in der Veranstaltung „Operatives <strong>Produktion</strong>smanagement“<br />

ausführlich erläutert<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

11<br />

Teil 2


2.2.2<strong>Produktion</strong>splanung – Materialwirtschaft (1/3)<br />

Materialwirtschaft<br />

<br />

Gegenstand der Materialwirtschaft: Mengenplanung<br />

<br />

nicht Planung der Absatzmengen<br />

aber auf Basis <strong>des</strong> Primärbedarfs: <br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

12<br />

Teil 2


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung – Materialwirtschaft (2/3)<br />

<br />

Sek<strong>und</strong>ärbedarfsmengen<br />

<br />

Teile, Material<br />

<br />

Baugruppen<br />

<br />

Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe<br />

Tertiärbedarf<br />

Materialwirtschaft wird unterteilt in Materialbedarfsplanung <strong>und</strong> -<br />

bereitstellungsplanung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

13<br />

Teil 2


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung – Materialwirtschaft (3/3)<br />

<br />

Schnittstelle/Überlappung zu:<br />

<br />

Lagerwirtschaft<br />

<br />

Beschaffung/Einkauf<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

14<br />

Teil 2


2.2.2 Materialwirtschaft – Materialbedarf (1/3)<br />

Materialbedarfsplanung<br />

<br />

Verbrauchsgesteuerte Disposition (Schätzverfahren)<br />

<br />

<br />

Orientierung am Verbrauch in der Vergangenheit<br />

Prognose durch Trendextrapolationen<br />

<br />

z.B.<br />

gleitende Mittelwerte,<br />

exponentielle Glättung<br />

<br />

Bestellpolitiken<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

15<br />

Teil 2


2.2.2 Materialwirtschaft – Prognoseverfahren in SAP ERP<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

16<br />

Teil 2


2.2.2 Materialwirtschaft – Materialbedarf (2/3)<br />

<br />

Programmgesteuerte Disposition (exakte Verfahren)<br />

<br />

Berechnung <strong>des</strong> Sek<strong>und</strong>ärbedarfs aus dem Primärbedarf<br />

<br />

auch:<br />

<br />

bedarfsgesteuerte Disposition<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

17<br />

Teil 2


2.2.2 Materialwirtschaft – Materialbedarf (3/3)<br />

<br />

Kriterium:<br />

<br />

z.B. Teileklassifizierung durch ABC-Analyse<br />

<br />

kritische (teure) Teile<br />

programmgesteuerte Disposition<br />

<br />

unkritische Teile<br />

verbrauchsgesteuerte Disposition<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

18<br />

Teil 2


Bedarfsverlauf<br />

2.2.2 Materialwirtschaft – ABC-/RSU-Analyse<br />

gelagerter Wert<br />

A B C<br />

Quelle:<br />

FANDEL ET AL. (1997)<br />

R<br />

P V V<br />

S<br />

P P V<br />

U<br />

P<br />

P<br />

V<br />

(P: programmgesteuert; V: verbrauchsgesteuert;<br />

R: regelmäßiger Bedarf; S: schwankender Bedarf; U: unregelmäßiger Bedarf)


2.2.2 Materialwirtschaft – Materialbereitstellung<br />

Materialbereitstellungsplanung<br />

<br />

<br />

<br />

Ermitteln der Menge (Los) einer Materialart, die beschafft oder produziert<br />

werden muss<br />

Einmalige Breitstellung oft unwirtschaftlich<br />

Verschiedene Verfahren zur Ermittlung der optimalen Losgröße, z.B.:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Klassische Losgrößenmodell nach HARRIS/ANDLER<br />

Losgrößenmodell mit Stück-Perioden-Ausgleich<br />

Losgrößenmodell mit gleitender wirtschaftlicher Losgröße<br />

Losgrößenmodell nach WAGNER/WHITIN


2.2.2 Materialwirtschaft – Materialbereitstellungsplanung in SAP<br />

Quelle: SAP AG


2.2.2 Materialwirtschaft – klassisches Losgrößenmodell<br />

<br />

<br />

Es wird genau eine Planungsperiode berücksichtig (statisches Modell)<br />

Minimierung der Gesamtkosten (Beschaffungskosten + Lagerkosten)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

K FB : fixe Bestellkosten<br />

m: Gesamtmenge<br />

K lf : losfixe Bestellkosten<br />

p: Preis<br />

q: Losgröße<br />

z: kalkulatorischer Zinssatz


2.2.2 Materialwirtschaft – klassisches Losgrößenmodell<br />

Beispiel klassisches Losgrößenmodell:<br />

Kosten/Los [€]: 200,00<br />

variable Lagerkosten [€(Woche*EH)]: 2,00<br />

Woche 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf 20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Gesamtbedarf: 605<br />

durchschnittlicher Bedarf: 60,5<br />

optimale Losgröße: 110


2.2.2 Materialwirtschaft – klassisches Losgrößenmodell<br />

Abweichung vom Standard:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

schwankender Materialbedarf<br />

es wird nicht vom kalkulatorischen Zinssatz z [%] ausgegangen sondern von<br />

einem kalkulatorischen Lagerhaltungskostensatz k L [Währungseinheit / Stück ⋅<br />

Periodendauer]<br />

daher entfällt der Faktor 100 in der Wurzelformel<br />

k L muss mit der Anzahl Wochen, n, die der Betrachtungszeitraum umfasst<br />

multipliziert werden, denn die Lagerhaltungskosten fallen nicht nur einmal an,<br />

sondern jede Woche


2.2.2 Materialwirtschaft – klassisches Losgrößenmodell<br />

Woche<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf<br />

20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Los<br />

110 0 0 0 110 145 150 0 110 0<br />

A-Bestand<br />

110 90 80 65 155 200 150 0 110 40<br />

E-Bestand<br />

90 80 65 45 55 0 0 0 40 20<br />

D-Bestand<br />

100 85 72,5 55 105 100 75 0 75 30<br />

Kosten: 2.395


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit konstantem Bestellrhythmus<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Time between Orders: TBO<br />

Variationen der Losgröße<br />

Losgröße wird so gewählt, dass sie genau den Bedarf bis zum nächsten Los deckt<br />

unendlich große Liefergeschwindigkeit<br />

in der Praxis wird Bestellrhythmus oft basierend auf Erfahrungswerten festgelegt<br />

jedoch auch mithilfe <strong>des</strong> klassischen Losgrößenmodells zu errechnen<br />

• a: Anzahl der Lose<br />

• r: Bestellrhythmus<br />

• d: Dauer


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit konstantem Bestellrhythmus<br />

Beispiel Losgrößenmodell mit konstantem Bestellrhythmus<br />

Kosten/Los [€]: 200,00<br />

variable Lagerkosten [€(Woche*EH)]: 2,00<br />

Woche 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf 20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Gesamtbedarf: 605<br />

Time between Orders: 1,818181


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit konstantem Bestellrhythmus<br />

Woche<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf<br />

20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Los<br />

30 0 35 0 300 0 150 0 90 0<br />

A-Bestand<br />

30 10 35 20 300 200 150 0 90 20<br />

E-Bestand<br />

10 0 20 0 200 0 0 0 20 0<br />

D-Bestand<br />

20 5 27,5 10 250 100 75 0 55 10<br />

Kosten: 2.105 Bestellrhythmus = 2


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit konstantem Bestellrhythmus<br />

Woche<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf<br />

20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Los<br />

20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

A-Bestand<br />

20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

E-Bestand<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

D-Bestand<br />

10 5 7,5 10 50 100 75 0 35 10<br />

Kosten: 2.405 Bestellrhythmus = 1


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit Stück-Perioden-Ausgleich<br />

<br />

<br />

<br />

dynamische Modellierung: Losgröße im Planungszeitraum nicht konstant<br />

Losgröße wird solange erhöht bis ein Abbruchkriterium erfüllt ist<br />

Abbruchkriterium besteht in einem „Ausgleich“ zwischen<br />

<br />

<br />

Lagerhaltungskosten <strong>und</strong><br />

losfixen Kosten<br />

<br />

Losgröße wird solange erhöht<br />

bis die dafür anfallenden Lagerhaltungskosten größer sind<br />

als die losfixen Kosten<br />

<br />

Erläuterung der Formel am Beispiel!


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit Stück-Perioden-Ausgleich<br />

Beispiel Losgrößenmodell mit Stück-Perioden-Ausgleich<br />

Kosten/Los [€]: 200,00<br />

variable Lagerkosten [€(Woche*EH)]: 2,00<br />

Woche 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf 20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Gesamtbedarf: 605


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit Stück-Perioden-Ausgleich<br />

Woche<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf<br />

20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Los<br />

65 0 0 0 100 200 150 0 90 0<br />

A-Bestand<br />

65 45 35 20 100 200 150 0 90 20<br />

E-Bestand<br />

45 35 20 0 0 0 0 0 20 0<br />

D-Bestand<br />

55 40 27,5 10 50 100 75 0 55 10<br />

Kosten: 1.845


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit gleitender wirtschaftlicher Losgröße<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kostenminimierung durch Minimierung der Stückkosten<br />

Losgröße wird solange um die Bedarfe zukünftiger Perioden erhöht bis die<br />

Stückkosten <strong>des</strong> Loses ansteigen (Abbruchkriterium)<br />

Stückkosten berechnen sich aus der Summe der Loskosten <strong>und</strong> der<br />

Lagerhaltungskosten der vom Los abgedeckten Perioden dividiert durch die Größe<br />

<strong>des</strong> Loses<br />

Bildung von stückkostenminimalen Losen<br />

keine Garantie, dass das globale Minimum der Stückkosten für den gesamten<br />

Planungszeitraum erreicht wird


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit gleitender wirtschaftlicher Losgröße<br />

Beispiel Losgrößenmodell mit gleitender wirtschaftlicher Losgröße<br />

Kosten/Los [€]: 200,00<br />

variable Lagerkosten [€(Woche*EH)]: 2,00<br />

Woche 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf 20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Gesamtbedarf: 605


2.2.2 Materialwirtschaft – Losgrößenmodell mit gleitender wirtschaftlicher Losgröße<br />

Woche<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Bedarf<br />

20 10 15 20 100 200 150 0 70 20<br />

Los<br />

65 0 0 0 300 0 150 0 90 0<br />

A-Bestand<br />

65 45 35 20 100 200 150 0 90 20<br />

E-Bestand<br />

45 35 20 0 200 0 0 0 20 0<br />

D-Bestand<br />

55 40 27,5 10 250 100 75 0 55 10<br />

Kosten: 2.045


2.2.2 Materialwirtschaft – Bestellpolitiken<br />

<br />

in der Praxis sind Materialbedarfe nicht immer mit Sicherheit bekannt<br />

<br />

Lösung: stochastische Modelle<br />

<br />

<br />

die Struktur der stochastischen Modelle wird durch Bestellpolitiken<br />

festgelegt<br />

mögliche Parameter:<br />

• s: Meldebestand, bei <strong>des</strong>sen Erreichen eine neue Losgröße<br />

bestellt wird;<br />

• S: Soll-Lagerbestand, der nach Eingang der bestellten Losgröße<br />

erreicht werden soll;<br />

• q: Bestellmenge (Losgröße)<br />

• t: Bestellrhythmus<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

36<br />

Teil 2


2.2.2 Materialwirtschaft – Bestellpolitiken<br />

Bestellpolitik<br />

(s,q)-Politik<br />

(s,S)-Politik<br />

(t,q)-Politik<br />

(t,S)-Politik<br />

(t,s,q)-Politik<br />

(t,s,S)-Politik<br />

Erläuterung<br />

bei Erreichen <strong>des</strong> Meldebestands s wird das jeweils nächste<br />

Los q bestellt<br />

bei Erreichen <strong>des</strong> Meldebestands s wird das lager mittels einer<br />

variablen Losgröße auf den Soll-Lagerbestand S aufgefüllt<br />

nach der Zeitdauer t wird das jeweils nächste Los mit der<br />

konstanten Losgröße q bestellt<br />

nach der Zeitdauer t wird das Lager mittels einer variablen<br />

Losgröße auf den Soll-Lagerbestand S aufgefüllt<br />

nach der Zeitdauer t wird das jeweils nächste Los mit der<br />

konstanten Losgröße q bestellt, falls der Meldebestand s<br />

erreicht worden ist<br />

nach der Zeitdauer t wird das Lager mittels einer variablen<br />

Losgröße auf den Soll-Lagerbestand aufgefüllt, falls der<br />

Meldebestand s erreicht worden ist<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

37<br />

Teil 2


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung – Zeitwirtschaft<br />

Zeitwirtschaft<br />

<br />

zeitliche Koordination der Herstellung von Endprodukten aus Vor- <strong>und</strong><br />

Zwischenprodukten<br />

Aufgabe: Zeitgerüst erstellen, das seinerseits die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die termingerechte Fertigung<br />

in Einklang mit den Kapazitäten darstellt<br />

<br />

<br />

<br />

Voraussetzung: Ergebnisse der Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärplanung<br />

erste Stufe: Durchlaufterminierung<br />

zweite Stufe: Kapazitätsplanung <strong>und</strong> Kapazitätsabgleich<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

38<br />

Teil 2


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung – Durchlaufterminierung<br />

Aufgabe:<br />

Merkmal:<br />

Bestimmung von Anfangs- <strong>und</strong> Endterminen<br />

für die einzelnen Arbeitsgänge der Aufträge<br />

Kapazitäten bleiben unberücksichtigt<br />

Arten: - Vorwärtsterminierung (früheste Termine)<br />

- Rückwärtsterminierung (späteste Termine)<br />

- Mittelpunktsterminierung (fixe Termine)<br />

Bereits in der Durchlaufterminierung können Maßnahmen zur<br />

Durchlaufzeitverkürzung (Beschleunigung) ergriffen werden


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung – Durchlaufterminierung – Beispiel (2/2)<br />

AG-Nr Dauer Nachf.<br />

Nr D<br />

FS FE<br />

1 10 2, 3<br />

2 24 4<br />

2 24<br />

4 10<br />

SS SE<br />

P<br />

3 30 5, 6<br />

4 10 6<br />

1 10<br />

3 30<br />

6 13<br />

5 12 7<br />

6 13 8<br />

8 2<br />

7 17 8<br />

8 2 -<br />

Lieferzeitpunkt: 80<br />

5 12<br />

7 17


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung – Durchlaufterminierung – Beispiel (2/2)<br />

AG-Nr Dauer Nachf.<br />

1 10 2, 3<br />

2 24 4<br />

3 30 5, 6<br />

2 24 4 10<br />

10 34 34 44<br />

31 55 55 65<br />

21 21<br />

Nr D<br />

FS FE<br />

SS SE<br />

P<br />

4 10 6<br />

1 10<br />

3 30<br />

6 13<br />

5 12 7<br />

6 13 8<br />

7 17 8<br />

8 2 -<br />

Lieferzeitpunkt: 80<br />

0 10 10 40<br />

9 19 19 49<br />

9 9<br />

44 57<br />

65 78<br />

21<br />

5 12 7 17<br />

40 52 52 69<br />

49 61 61 78<br />

9 9<br />

8 2<br />

69 71<br />

78 80<br />

9


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung – Kapazitätswirtschaft<br />

Kapazitätswirtschaft<br />

<br />

Synonym: Kapazitätsplanung<br />

Aufgabe: arbeitsplatzbezogene Planung<br />

von Arbeitsgängen<br />

bei knappen Kapazitäten<br />

<br />

<br />

<br />

im Gegensatz zur Durchlaufterminierung wird nicht von unbeschränkt<br />

verfügbaren Kapazitäten ausgegangen<br />

für jeden Arbeitsplatz erfolgt eine isolierte Planung unabhängig von<br />

<strong>Produktion</strong>saufträgen<br />

Interdependenzen zwischen mehreren Arbeitsplätzen werden im<br />

hierarchisch-sequenziellen Modell nicht betrachtet<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

42<br />

Teil 2


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung– Kapazitätsabgleich<br />

Kapazitätsabgleich<br />

Anpassung <strong>des</strong><br />

Kapazitätsangebotes<br />

Anpassung der<br />

Kapazitätsnachfrage<br />

zeitlich<br />

quantitativ<br />

intensitätsmäßig<br />

zeitlich<br />

quantitativ<br />

Losgrößen...<br />

... splitting<br />

... Zusammenfassung


2.2.2 <strong>Produktion</strong>splanung– Kapazitätsabgleich<br />

Last [h] (Kapazitätsnachfrage)<br />

Betriebsmittel xy<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Auftragsfreigabe<br />

Auftragsfreigabe<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bindeglied zwischen der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> der<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerung dar<br />

geplante <strong>Produktion</strong>saufträge werden freigegeben<br />

multi-kriterielle Planungskonzepte erforderlich, da mehrere Formalziele<br />

berücksichtig werden<br />

Zielkonflikte:<br />

<br />

<br />

Dilemma der Ablaufplanung (Minimierung der Durchlaufzeit vs.<br />

Maximierung der Kapazitätsauslastung)<br />

Durchlaufzeitensyndrom<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

45<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Auftragsfreigabe<br />

Ziele der Auftragsfreigabe<br />

<br />

<br />

Sachziel der <strong>Produktion</strong>ssteuerung: Fertigstellung aller freigegebenen<br />

<strong>Produktion</strong>saufträge nach Maßgabe der zugehörigen Arbeitspläne <strong>und</strong><br />

Losgrößen in der vorgesehenen, auftragsspezifischen Durchlaufzeit<br />

Es werden mehrere Formalziele verfolgt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kostenziele<br />

Erfolgsziele,<br />

Zeitziele,<br />

Kapazitätsziele sowie<br />

Bestandsziele<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

46<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Auftragsfreigabe<br />

Zielbeziehungen<br />

<br />

Einige der Formalziele verhalten sich komplementär<br />

<br />

Beispiel: die Minimierung der Kapitalbindungskosten <strong>und</strong> die<br />

Minimierung der Lagerbestände<br />

<br />

Indifferenz selten<br />

<br />

Häufigster Fall: Zielkonflikt<br />

<br />

Beispiel: Maximierung der Kapazitätsauslastung <strong>und</strong> Minimierung der<br />

Durchlaufzeiten (Dilemma der Ablaufplanung)<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

47<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Auftragsfreigabe<br />

Zentrale Aufgabe der Auftragsfreigabe<br />

<br />

Maximierung Kapazitätsauslastung<br />

<br />

Minimierung der Durchlaufzeiten der <strong>Produktion</strong>saufträge<br />

<br />

Erfüllung dieser Aufgabe in der Praxis aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> Zielkonflikts sehr<br />

schwer<br />

<br />

keine besondere Beachtung <strong>des</strong> Konflikts im hierarchisch sequenziellen<br />

PPS-Konzept<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

48<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Auftragsfreigabe<br />

Dilemma der Ablaufplanung<br />

<br />

Minimierung der Durchlaufzeiten versus Maximierung der<br />

Kapazitätsauslastung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Maximierung der Kapazitätsauslastung = Minimierung der Leerzeiten<br />

vorhalten von Materialbeständen vor der Maschine<br />

Erhöhung der Wartezeiten vor den Maschinen<br />

Erhöhung der Durchlaufzeiten<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

49<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Auftragsfreigabe<br />

Durchlaufzeitensyndrom<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Aufschaukelungseffekt<br />

Ausgangspunkt: verspätete Fertigstellung von Aufträgen<br />

Annahme: zu späte Auftragsfreigabe<br />

Schlussfolgerung: frühere Auftragsfreigabe<br />

Folge: Warteschlangenvor den Maschinen<br />

<br />

<br />

höhere Durchlaufzeiten<br />

Termine werden nicht eingehalten…<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

50<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Maschinenbelgungsplanung<br />

Maschinenbelegungsplanung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dreidimensionales Zuordnungsproblem: welcher Arbeitsgang wird in<br />

welchem Zeitraum auf welcher Maschine ausgeführt<br />

Zuordnung von Arbeitsgängen zu Arbeitsstationen<br />

nach Maßgabe der verfolgten Formalziele<br />

Techniken:<br />

Analytische Verfahren (z.B. LP, B & B)<br />

<br />

<br />

Prioritätsregeln<br />

„Moderne“ Heuristiken (GA / NN usw.)<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

51<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Maschinenbelegungsplanung<br />

Ablauforganisation<br />

<br />

Organisationstypen der <strong>Produktion</strong><br />

<br />

<br />

<br />

Werkstattfertigung: jeder <strong>Produktion</strong>sauftrag kann eine andere<br />

Maschinenfolge aufweisen<br />

Fließproduktion: Alle <strong>Produktion</strong>saufträge haben dieselbe<br />

Maschinenfolge<br />

Offene <strong>Produktion</strong>: keine feste Maschinenfolge<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

52<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Maschinenbelegungsplanung<br />

Lösungskonzepte<br />

<br />

Sequencing: maschinenorientierte Feinterminierung von Aufträgen<br />

<br />

Routing: auftragsorientierte Feinterminierung von Maschinen<br />

<br />

Scheduling: sowohl auftrags- als auch maschinenorientierte<br />

Feinterminierung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

53<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Maschinenbelegungsplanung<br />

Sequencing<br />

<br />

<br />

<br />

Planung der Reihenfolge („sequence“) der Bearbeitung der<br />

Arbeitsgänge („jobs“) auf der Maschine<br />

Sukzessivplanung<br />

Ergebnis: Arbeitsgangfolge für jede Maschine<br />

<br />

<br />

äquivalente Auftragsfolge für dieselbe Maschine<br />

Ermittlung der Start- <strong>und</strong> Endtermine<br />

<br />

Einplanungen von Arbeitsgangausführungen an den Maschinen nicht<br />

kausal voneinander abhängig<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

54<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Maschinenbelegungsplanung<br />

Routing<br />

<br />

<br />

<br />

für jeden <strong>Produktion</strong>sauftrag wird die Reihenfolge („route“) geplant, in<br />

der die Arbeitsgänge die Maschinen durchlaufen<br />

bei offener <strong>Produktion</strong> oder relaxierter Werkstattfertigung<br />

Ergebnis: Maschinenfolge<br />

<br />

<br />

äquivalente Auftragsfolge für dieselbe Maschine<br />

Ermittlung der Start- <strong>und</strong> Endtermine<br />

<br />

Einplanungen von Arbeitsgangausführungen an den Maschinen nicht<br />

kausal voneinander abhängig<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

55<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Maschinenbelegungsplanung<br />

Scheduling<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Simultanplanungsansatz<br />

es werden sowohl Maschinen als auch <strong>Produktion</strong>saufträge gleichzeitig<br />

beachtet<br />

„ganzheitliche“ oder „holistische“ Planungsphilosophie<br />

Ergebnis: Maschinenbelegungsplan<br />

<br />

simultane Zuordnung aller auftragszugehörigen Arbeitsgänge zu<br />

Zeitintervallen <strong>und</strong> zu Maschinen ihrer Ausführung<br />

<br />

exaktes Planungsverfahren<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

56<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Betriebsdatenerfassung<br />

Betriebsdatenerfassung<br />

<br />

Betriebsdaten: Daten, die über die Realisierung von<br />

<strong>Produktion</strong>sprozessen informieren<br />

<br />

z.B.:<br />

<br />

<br />

<br />

Produzierte Mengen von Zwischenprodukten<br />

Lagerbestände<br />

Rüstzeiten für Maschinen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

57<br />

Teil 2


2.2.3<strong>Produktion</strong>ssteuerung – Betriebsdatenerfassung<br />

<br />

Aufgabe der Betriebsdatenerfassung (i.e.S.):<br />

<br />

<br />

Dokumentation<br />

Statistische Auswertungen<br />

<br />

Aufgabe der Betriebsdatenerfassung (i.w.S.):<br />

<br />

<br />

<br />

Vergleich Ist- mit Soll-Information<br />

Festlegung der Eingriffsrelevanz bei Abweichungen<br />

Anpassungsmaßnahmenplan<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

58<br />

Teil 2


2.2.4Beurteilung<br />

Beurteilung <strong>des</strong> hierarchisch-sequenziellen PPS-Konzepts<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

keine Beachtung der Interdependenzen zwischen den Modulen<br />

keine informatorischen Rückkopplungen<br />

nur unidirektionaler Informationsfluss<br />

Starrheit<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Informationen müssen weit im Voraus bekannt sein<br />

Anpassungsplanungen sind unmöglich<br />

<strong>Produktion</strong>sstörungen können nicht angemessen verarbeitet werden<br />

aktuelle Informationen können erst in der nächsten Planung<br />

berücksichtigt werden<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

59<br />

Teil 2


2.2.4Beurteilung<br />

• Dekomposition der Gesamtaufgabe in<br />

voneinander getrennte Module<br />

• Interdependenzen zwischen Modulen<br />

• Interdependenzen werden nicht<br />

beachtet, da nur unidirektionaler<br />

Informationsfluss<br />

‣ nur Feedforward kein Feedback!<br />

‣ Starrheit<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

60<br />

Teil 2


2.2.4Beurteilung<br />

<br />

weitere Kritikpunkte: (ADAM (1998), S. 608 ff.)<br />

<br />

Stufenkonzept ohne Rückkopplungen<br />

<br />

Vorstellung engpaßfreier <strong>Produktion</strong><br />

<br />

Kapazitätsabgleich mit mittleren Durchlaufzeiten<br />

<br />

Steuerung nur auf Basis der Werkstatt-Zeiten der Aufträge<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

61<br />

Teil 2


2.2.4Beurteilung<br />

<br />

wird in der Praxis kaum verwendet<br />

<br />

nur in seltenen Fällen sinnvoll<br />

<br />

jedoch Gr<strong>und</strong>konzept auf dem moderne PPS-Konzepte aufbauen<br />

<br />

zahlreiche Teilkonzepte werden übernommen<br />

<br />

Kritik am hierarchisch-sequenziellen Modell war z.T. „Auslöser“ für<br />

neue Modelle<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

62<br />

Teil 2


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 2


2 Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

2.1 Überblick<br />

2.2 Hierarchisch-sequenzielles PPS-Konzept<br />

2.3 Das MRP-II-Konzept<br />

2.3.1 Überblick<br />

2.3.2 Ablauf<br />

2.3.3 Bewertung<br />

2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

2.6 Das Kanban-Konzept<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 2


2.3.1 Das MRP II-Konzept - Überblick<br />

<br />

unmittelbar aus der Kritik am hierarchisch-sequenziellen PPS-Konzept<br />

hervorgegangen<br />

<br />

bidirektionaler Informationsfluss<br />

<br />

deckt zusätzlich die übergeordnete, strategische Geschäftsplanung ab<br />

<br />

an das MRP-Konzept (Material Requirements Planning) angelehnt<br />

<br />

MRP II steht aber für: Manufacturing Resource Planning<br />

<br />

<br />

Fokus nicht nur auf Materialwirtschaft<br />

berücksichtigt alle Ressourcen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

3<br />

Teil 2


2.3.1 Das MRP II-Konzept - Überblick<br />

<br />

holistischer Ansatz:<br />

<br />

<br />

Integration der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung in die sonstigen<br />

Teilpläne der Unternehmensplanung<br />

ganzheitliche Bewältigung sämtlicher PPS-Aufgaben<br />

<br />

<br />

<br />

auf jeder Dispositionsebene Abgleich zwischen Mengen- <strong>und</strong><br />

Kapazitätsplanung<br />

Anpassbarkeit auf unterschiedliche Fertigungssituationen<br />

Module entsprechen sowohl inhaltlich aus auch hinsichtlich ihrer<br />

Aufteilung den Modulen <strong>des</strong> hierarchisch-sequenziellen PPS-Konzepts<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

4<br />

Teil 2


2.3.1 Das MRP II-Konzept - Überblick<br />

<br />

Bedarf ist min<strong>des</strong>tens auf der Ebene der Produktgruppen<br />

prognostizierbar<br />

<br />

wesentliche Planungsparameter<br />

<br />

verfügbare Kapazität,<br />

<br />

Durchlaufzeiten der Aufträge <strong>und</strong><br />

<br />

Bearbeitungszeiten<br />

sind gut prognostizierbar<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

5<br />

Teil 2


2.3.1 Das MRP II-Konzept - Überblick<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>sengpässe können gr<strong>und</strong>sätzlich durch<br />

<br />

den Einsatz von Kapazitätsanpassungsmaßnahmen<br />

überw<strong>und</strong>en werden<br />

<br />

Voraussetzungen sind am ehesten bei<br />

Großserienproduktionen <strong>und</strong><br />

Massenproduktionen erfüllt.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

6<br />

Teil 2


2.3.1 Das MRP II-Konzept - Überblick<br />

<br />

Zerlegung der Gesamtplanungsaufgabe in einzelne Teilaufgaben<br />

<br />

Anordnung der Teilaufgaben, so dass<br />

<br />

der Detaillierungsgrad der Entscheidungen mit<br />

fortschreitendem Planungsprozess zunimmt<br />

<br />

<strong>und</strong> die zeitliche Reichweite abnimmt.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

7<br />

Teil 2


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

Aggregierte<br />

<strong>Produktion</strong>splanung<br />

Geschäftsplanung<br />

Absatzplanung<br />

Finanzplanung<br />

Nein<br />

durchführbar?<br />

Ja


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

Master production<br />

schedule<br />

Nein<br />

Kapazitätsabgleich<br />

durchführbar?<br />

Materialwirtschaft<br />

Feedback<br />

Zeitwirtschaft<br />

Nein<br />

Kapazitätsabgleich<br />

durchführbar?<br />

Ja<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerung


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

Strategische<br />

Ziele<br />

Geschäftspolitik<br />

Finanzielle<br />

Restriktionen<br />

<strong>Produktion</strong><br />

pro Monat<br />

(in Einheiten od. €)<br />

Aggregierter<br />

Productionsplan<br />

Kapazitätsgrenzen<br />

Nachfrageprognose<br />

Arbeitsfortschritt<br />

Bestandsniveau<br />

Einheiten oder €<br />

durch Subkontrakte,<br />

Nachorderungen usw.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

10<br />

Teil 2


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

Aggregate Production Plan<br />

Computer Production Year 1 Year 2 Year 3 Year 4<br />

Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />

Desktops 1200 1200 1200 1200 1200 1400 1500 1800 2000 2000 2000 2000 10000<br />

Notebooks 500 600 800 1000 1100 1200 1200 1500 1500 1600 1800 2000 10000<br />

Master Production Schedule<br />

Planungshorizont<br />

Weeks<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Totals<br />

Desktops:<br />

Core Duo 50 50 50 50 40 40 30 30 20 20 20 20 420<br />

Core Solo 50 50 60 60 60 60 340<br />

Pentium 4 40 40 70 90 100 100 440<br />

Total <strong>des</strong>ktops for Q1: 1200<br />

Notebooks:<br />

Centrino Duo<br />

Celeron<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

11<br />

Teil 2


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

Kapazitätsabgleich<br />

<br />

<br />

<br />

es wird überprüft ob die Kapazität zur Durchführung <strong>des</strong> MPS<br />

ausreicht<br />

auch als Rough-Cut Capacity Planning (RCCP) bezeichnet<br />

Kapazitätsanforderungen werden oft kalkuliert als Produkt aus<br />

Gesamtproduktmenge <strong>und</strong> der Ø-<strong>Produktion</strong>szeit eines Produkts<br />

<br />

sehr ungenau<br />

<br />

<br />

grobe Schätzung von Kapazitätsanforderungen eines Produktmixes<br />

<strong>und</strong> für eine Menge von Produkten für einzelne Arbeitsstationen<br />

die daraus abgeleiteten Kapazitätsprofile geben Anhaltspunkte für<br />

Kapazitätsprobleme<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

12<br />

Teil 2


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

<br />

Rough-Cut Capacity Planning ist verb<strong>und</strong>en mit dem<br />

Master Production Schedule (<strong>Produktion</strong>sprogrammplan)<br />

<br />

Der Master Production Schedule wird in Zyklen (iterative Planung)<br />

modifiziert bis eine akzeptable Belastungssituation eintritt<br />

<br />

Der Master Production Schedule ist dann fixiert, wenn er innerhalb<br />

<strong>des</strong> Planungshorizonts zu bewältigen ist<br />

<br />

Je weiter der Planungshorizont in der Zukunft liegt, <strong>des</strong>to schwieriger<br />

ist es, auf die unerwarteten Nachfrageschwankungen zu reagieren<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

13<br />

Teil 2


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

Master Production Schedule<br />

Product<br />

Structure<br />

File<br />

Material<br />

Requirements<br />

Planning<br />

Inventory<br />

Master<br />

File<br />

Planned Order Releases<br />

Work Orders Purchase Orders Rescheduling Notices<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

14<br />

Teil 2


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

<br />

Ressourcen Planung<br />

<br />

Kapazitätsgrenzen werden festgelegt, so dass sie konsistent mit den<br />

Vorgaben <strong>des</strong> aggregierten <strong>Produktion</strong>splans sind<br />

<br />

Kapazitätsplanung<br />

<br />

notwendige Arbeiter <strong>und</strong> Maschinen werden ermittelt<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>spläne werden mit den Kapazitätsgrenzen abgeglichen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

15<br />

Teil 2


2.3.2 Das MRP II-Konzept - Ablauf<br />

<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

<br />

<br />

Kontrolle der Fertigung<br />

Vergleich zwischen vergangener Bearbeitungszeit <strong>und</strong><br />

geplanter Bearbeitungszeit<br />

<br />

Input / Output Control<br />

<br />

Kontrolle<br />

<br />

<br />

der auf die Bearbeitung wartenden Produkte <strong>und</strong><br />

der fertig bearbeiteten Produkte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

16<br />

Teil 2


2.3.3 Das MRP II-Konzept - Bewertung<br />

ü.g.<br />

Planung<br />

Geschäftsplanung<br />

Sales & Operations<br />

Planning<br />

PPS-Teilaufgaben<br />

Programmplanung<br />

(Master Production<br />

Scheduling)<br />

Materialwirtschaft<br />

(material requirements<br />

planning)<br />

Zeit- <strong>und</strong><br />

Kapazitätswirtschaft<br />

(capacity requirements<br />

planning)<br />

MRP<br />

I I<br />

<strong>Produktion</strong>splanung<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

Auftragsfreigabe<br />

(order release)<br />

Maschinenbelegung<br />

(scheduling)<br />

Auftragsüberwachung<br />

(production data capturing<br />

system)<br />

BDE<br />

PPS-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

17<br />

Teil 2


2.3.3 Das MRP II-Konzept - Bewertung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

18<br />

Teil 2


2.3.3 Das MRP II-Konzept - Bewertung<br />

<br />

Kernprobleme <strong>des</strong> MRP-II-Konzepts<br />

<br />

Bestimmung der Durchlaufzeit<br />

<br />

Durchlaufzeit wird geschätzt <strong>und</strong> geht als Eingangsgröße in die<br />

Planung ein<br />

eigentlich Ergebnis der Planung<br />

<br />

Vorgehensweise bei der Losbildung<br />

<br />

<br />

unterschiedliche Losgrößenverfahren<br />

beziehen sich aber nur auf eine bestimmte Erzeugnisstufe ohne<br />

Berücksichtigung der Kapazitätsauslastung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

19<br />

Teil 2


2.3.3 Das MRP II-Konzept - Bewertung<br />

<br />

Unterschiede zu „klassischen“ PPS-Konzepten<br />

<br />

Systemunterstützung für die Geschäftsplanung <strong>und</strong><br />

die aggregierte Absatz- <strong>und</strong> <strong>Produktion</strong>sprogrammplanung<br />

<br />

Anschluss an Vertrieb <strong>und</strong> Finanzen<br />

<br />

Ressourcengrobplanung /-abgleich auf<br />

jeder Planungsebene<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

20<br />

Teil 2


2.3.3 Das MRP II-Konzept - Bewertung<br />

<br />

Grenzen von MRP II<br />

<br />

fehlende Unterstützung bei der Ermittlung der jeweiligen<br />

<strong>Produktion</strong>smengen<br />

<br />

sukzessive Festlegung von <strong>Produktion</strong>smengen <strong>und</strong><br />

Kapazitätsbelastungen<br />

<br />

Ziele der Programmplanung werden nicht unbedingt hinreichend<br />

verfolgt<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

21<br />

Teil 2


2.3.3 Das MRP II-Konzept - Bewertung<br />

PPS-Konzepte<br />

Kriterien<br />

Fertigungstypen<br />

Einzel- Serien- Großse- Massenfertiger<br />

fertiger rienfertiger fertiger<br />

Koordinationsansatz<br />

hierarchisch<br />

lateral<br />

Unsicherheitsbewältigung<br />

Durchschnitts-<br />

Ecktermine/<br />

werte Rahmendaten autonom<br />

Integration<br />

in MRP II in ERP<br />

MRP II<br />

Legende:<br />

gute<br />

Nutzbarkeit<br />

mittlere<br />

Nutzbarkeit<br />

keine<br />

Nutzbarkeit<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

22<br />

Teil 2


2.3.3 Das MRP II-Konzept - Bewertung<br />

<br />

Planung auf der Basis mittlerer Solldurchlaufzeiten<br />

<br />

eingeschränkter Dispositionsspielraum <strong>des</strong> Menschen<br />

<br />

flexibler als das hierarchisch-sequenzielle Konzept durch<br />

Rückkopplungsschleifen<br />

<br />

jedoch immer noch „starres“ Planungsschema<br />

<br />

Personal- <strong>und</strong> Anlagenwirtschaft unzureichend integriert<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

23<br />

Teil 2


2.3.3 Das MRP II-Konzept - Bewertung<br />

<br />

Kann auch Erweiterungen beinhalten<br />

Service Requirements Planning<br />

<br />

SRP<br />

Business Requirements Planning<br />

<br />

BRP<br />

Distribution Requirements Planning<br />

<br />

DRP<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

24<br />

Teil 2


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 2


2 Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

2.1 Überblick<br />

2.2 Hierarchisch-sequenzielles PPS-Konzept<br />

2.3 Das MRP-II-Konzept<br />

2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

2.6 Das Kanban-Konzept<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

BOA (Belastungsorientierte Auftragsfreigabe)-Konzept:<br />

Intention<br />

<br />

kurzfristige Fertigungssteuerung ist für die Zielerreichung<br />

maßgebend<br />

<br />

Konzept zur Steuerung der Auftragsfreigabe<br />

<br />

Überwinden der Starrheit <strong>des</strong> hierarchisch-sequenziellen Konzepts<br />

trotz schwankender <strong>Produktion</strong>sverhältnisse<br />

<br />

größere Flexibilität<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

3<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

fokussieren<strong>des</strong> PPS-Konzept<br />

dezentrale <strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

benötigt Grobdaten, die von einer zentralen <strong>Produktion</strong>splanung<br />

übernommen werden<br />

flexible Reaktion auf <strong>Produktion</strong>sstörungen<br />

Ziel: so viele Aufträge freigeben bis die Leistung <strong>des</strong><br />

<strong>Produktion</strong>ssystems nicht mehr anwächst<br />

Aufgabe: kritischen Auftragsbestand ermitteln<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

4<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

Trichtermodell<br />

<br />

Strukturierung <strong>des</strong> Auftragsdurchflusses durch sog. Trichtermodell<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ganzes <strong>Produktion</strong>ssystem wird als Trichter aufgefasst<br />

jede Arbeitsstation (oder eine Verdichtung) wird<br />

als Trichter aufgefasst<br />

die Zielerreichung der Fertigungssteuerung ist abhängig vom<br />

Durchfluss durch die einzelnen Trichter<br />

Durchfluss durch die einzelnen Trichter wird durch verschiedene<br />

Steuerungsparameter beeinflusst<br />

nur <strong>Produktion</strong>saufträge, die alle Trichter passieren, werden zur<br />

Bearbeitung freigeben<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

5<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

ankommende<br />

Aufträge<br />

Zugang (Z) [Std.]<br />

Arbeit<br />

Zugang<br />

im Bezugszeitraum<br />

(Z)<br />

Endbestand<br />

Aufträge<br />

Bestand (B)<br />

[Std.]<br />

Abgang (A) [Std.]<br />

abgefertigte<br />

Aufträge<br />

Anfangsbestand<br />

Leistung =<br />

Abgang im<br />

Bezugszeitraum (A)<br />

Zeit<br />

Bezugszeitraum (BZ)<br />

A (Abgang im BZ [Std.])<br />

BZ<br />

(Bezugszeitraum [Tage])<br />

B (Bestand [Std.])<br />

DLZ = =<br />

L (Leistung [Std./Tag])<br />

B · BZ<br />

A<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

6<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

Terminschranke<br />

<br />

<br />

<br />

gilt für das <strong>Produktion</strong>ssystem als Ganzes<br />

grob terminierte <strong>Produktion</strong>saufträge gelangen in den Trichter<br />

Hilfsparameter: „Vorgriffshorizont“<br />

<br />

Intervall zwischen aktuellem Planungszeitpunkt <strong>und</strong><br />

Terminschranke<br />

<br />

alle <strong>Produktion</strong>saufträge, deren geplante Starttermine in den<br />

Planungshorizont fallen werden als dringlich eingestuft <strong>und</strong> passieren<br />

den Trichter<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

7<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

Eingehende Aufträge<br />

(eigene/fremde)<br />

Bestand [Std.]<br />

Ergebnis: Dringliche <strong>und</strong><br />

nicht dringliche Aufträge<br />

Parameter VH<br />

Stellrad “Terminschranke”<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

8


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

Gegenwart<br />

Terminschranke<br />

spätester<br />

Liefertermin A 1<br />

Starttermin A 1<br />

spätester<br />

Starttermin A 2<br />

Liefertermin A 2<br />

t<br />

Vorgriffshorizont<br />

Plandurchlaufzeit A 2<br />

Plandurchlaufzeit A 1<br />

Dringlichkeit<br />

dringliche Auftrag<br />

nicht dringliche Auftrag<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

9


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

Belastungsschranke<br />

<br />

<br />

ist für jeden Arbeitsplatz zu ermitteln<br />

Belastungsschranke soll so gewählt werden dass:<br />

<br />

<br />

Arbeitsplatz soll nicht überlastet werden, um Warteschlangen zu<br />

vermeiden<br />

trotzdem Leerlauf vermeiden<br />

<br />

Hilfsparameter: Einlastungsprozentsatz (EPS)<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

10


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

<br />

die Belastungsschranke ist das maximal von einem Arbeitsplatz zu<br />

bewältigende Arbeitsvolumen (maximale Belastung)<br />

<br />

die Wahl der maximalen Belastung (<strong>des</strong> Einlastungsprozentsatzes) ist<br />

für die Freigabe der Aufträge zur Fertigung entscheidend<br />

<br />

es werden nur so lange <strong>Produktion</strong>saufträge eingelastet bis die<br />

Belastungsschranke erreicht ist<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

11<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

dringender<br />

Auftragsbestand<br />

Stellrad "Einlastungsprozentsatz"<br />

(Parameter Belastungsschranke)<br />

EPS<br />

freigegebener<br />

Auftragsbestand<br />

Bestandsniveau<br />

Plankapazität<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

12


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

EPS<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

nicht jeder freigegebene <strong>Produktion</strong>sauftrag beansprucht in der<br />

Planungsperiode den Arbeitsplatz mit seinem vollständigem Volumen<br />

es wird eine Überauslastung der Arbeitsplätze angestrebt<br />

die Überauslastung wird so berechnet, dass sie die Plankapazität<br />

(maximale Leistungsvermögen <strong>des</strong> Arbeitsplatzes) nicht übersteigt<br />

zur Ermittlung der Überauslastung wird die Kapazitätsnachfrage mit dem<br />

Kapazitätsangebot <strong>des</strong> Arbeitsplatzes verglichen<br />

Aussagen über die Höhe <strong>des</strong> EPS sind nur mit Hilfe von Simulationen<br />

möglich<br />

es werden Sätze von ca. 200 % empfohlen<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

13


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

<br />

Belastung eines Arbeitsplatzes j (Kapazitätsnachfrage)<br />

<br />

<br />

Summe <strong>des</strong> Arbeitsvolumens der in der nächsten Planungsperiode<br />

zu bearbeitenden Aufträge,<br />

zusammengesetzt aus direkter <strong>und</strong> indirekter Belastung<br />

<br />

direkte Belastung (= Bestand):<br />

<br />

Aufträge führen zu einer „vollen“ Belastung<br />

<br />

Aufträge befinden sich direkt vor Arbeitsstation i<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

14


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

<br />

Indirekte Belastung:<br />

<br />

Ermittlung <strong>des</strong> Abwertungsfaktors (awf)<br />

Anzahl vorher zu durchlaufender Arbeitsplätze<br />

<br />

awf i.j = (100 / EPS) j-h<br />

<br />

<br />

<br />

Aufträge befinden sich an dem Arbeitsplatz j<br />

vorgelagerten Arbeitsstationen (j-h)<br />

j-h ist die Anzahl der Arbeitstationen, an denen der Auftrag A i<br />

noch bearbeitet werden muss bevor er AP j erreicht<br />

je mehr Arbeitsplätze noch zu durchlaufen sind, <strong>des</strong>to kleiner<br />

der Abwertungsfaktor<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

15<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

<br />

Beispiel:<br />

<br />

es warten 2 Aufträge vor j mit einem Volumen von je 20 ZE<br />

<br />

es warten zwei Stationen vor j weitere 2 Aufträge mit je 10 ZE, die<br />

auch noch auf Station j zu fertigen sind.<br />

der Einlastungsprozentsatz beträgt 200 %<br />

Belastung = (20 + 20) + (10 + 10) · awf i.j<br />

= 40 + 20 · (100/200) 2<br />

= 40 + 20 · 0,25 = 45 ZE<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

16<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

<br />

Zeitraum zwischen zwei Freigabeläufen<br />

<br />

Der Zeitraum zwischen zwei Planungsläufen determiniert<br />

die Wahl der Terminschranke (PL VH )<br />

die Belastungsschranke (PL BS )<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

17<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

Bewertung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

erfordert Kenntnisse über durchschnittliche Durchlaufzeiten<br />

geringe Streuung der tatsächlichen Durchlaufzeiten<br />

geeignet vor allem für Großserien-<strong>Produktion</strong><br />

vorwiegend für lineare <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

Verfahren zur präzisen Ermittlung der Parameter fehlen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

18<br />

Teil 2


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

ü.g.<br />

Planung<br />

Geschäftsplanung<br />

Sales & Operations<br />

Planning<br />

PPS-Teilaufgaben<br />

Programmplanung<br />

(Master Production<br />

Scheduling)<br />

Materialwirtschaft<br />

(material requirements<br />

planning)<br />

Zeit- <strong>und</strong><br />

Kapazitätswirtschaft<br />

(capacity requirements<br />

planning)<br />

MRP<br />

I I<br />

<strong>Produktion</strong>splanung<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

Auftragsfreigabe<br />

(order release)<br />

Maschinenbelegung<br />

(scheduling)<br />

BOA<br />

Auftragsüberwachung<br />

(production data capturing<br />

system)<br />

BDE<br />

BDE<br />

PPS-Konzepte<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

19


2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

PPS-Konzepte<br />

Kriterien<br />

Fertigungstypen<br />

Einzel- Serien- Großse- Massenfertiger<br />

fertiger rienfertiger fertiger<br />

Koordinationsansatz<br />

hierarchisch<br />

lateral<br />

Unsicherheitsbewältigung<br />

Durchschnitts-<br />

Ecktermine/<br />

werte Rahmendaten autonom<br />

Integration<br />

in MRP II in ERP<br />

BOA<br />

Legende:<br />

gute<br />

Nutzbarkeit<br />

mittlere<br />

Nutzbarkeit<br />

keine<br />

Nutzbarkeit<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

20


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 2


2 Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

2.1 Überblick<br />

2.2 Hierarchisch-sequenzielles PPS-Konzept<br />

2.3 Das MRP-II-Konzept<br />

2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

2.6 Das Kanban-Konzept<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 2


2.5Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

RT(Retrograde Terminierung)-Konzept<br />

<br />

Es fehlen Konzepte zur Bewältigung der Steuerungsprobleme bei<br />

<br />

stark diskontinuierlichem Materialfluß<br />

<br />

stark streuenden Durchlaufzeiten<br />

<br />

reiner Einzelfertigung<br />

<br />

d. h. ein „ reinrassiges “ Konzept für die Werkstattfertigung<br />

30.05.<strong>2011</strong><br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

3


2.5Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

<br />

<br />

<br />

zentrale Grobplanung<br />

dezentrale Fertigungssteuerung in Steuereinheiten<br />

3 Stufiges Planungskonzept<br />

<br />

Durchlaufterminierung <strong>und</strong> Kapazitätsabgleich (<strong>und</strong><br />

Maschinenbelegungsplanung)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ziel: stark streuende Durchlaufzeiten bewältigen<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lage: Operationszeiten<br />

Transport-, Warte- <strong>und</strong> Zwischenlagerzeiten<br />

Besonderheit: Bildung von Steuereinheiten<br />

30.05.<strong>2011</strong><br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

4


2.5Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

Steuereinheiten<br />

<br />

eine Steuereinheit ist z.B. eine Gruppe gleicher, verwandter oder<br />

zusammengehöriger Arbeitsplätze<br />

<br />

jedoch existiert keine „unstrittige“ Definition<br />

<br />

<br />

<br />

in den Steuereinheiten werden die Planungsentscheidungen getroffen<br />

für jede Steuereinheit erfolgt eine separate Planung<br />

horizontale Segmentierung<br />

<br />

<br />

Komplexitätsreduzierung<br />

innerhalb der Steuereinheiten hierarchische Anordnung der PPS<br />

Module<br />

30.05.<strong>2011</strong><br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

5


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

• Wesen: - Schablone zur zentralen Grobsteuerung<br />

Feinplanung dezentral möglich<br />

- zielt auf Auftragsfertigung<br />

- Liefertermin-orientiert<br />

• Mittel: - 3-stufige Zeitplanungsschablone<br />

- rollierende Planung<br />

- Planung mithilfe von Operationszeiten<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

6


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung - Voraussetzungen<br />

1. Steuereinheiten<br />

2. Vorgabezeiten<br />

3. Planungshorizont <strong>und</strong> Zeitraster<br />

(4. Prioritätsregeln)<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

7


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

1. Wunschterminierung<br />

• Rückwärtsterminierung (JIT-Gedanke, keine Kapazitäten)<br />

• Zeitraster für 2. Stufe (evtl. Gr<strong>und</strong>lage für Prioritäten)<br />

2. Zulässiger Belegungsplan<br />

• I.d.R. Vorwärtsterminierung (inkl. Kapazitäten)<br />

• Prioritätsregelgesteuert<br />

3. Modifikation <strong>des</strong> Belegungsplans<br />

• I.d.R. entgegengesetzt der 2. Stufe<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

Vorgelagerte Planung außerhalb der RT<br />

Steuereinheiten<br />

bilden<br />

Vorgabezeiten<br />

ermitteln<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

9


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Vorgelagerte Planung außerhalb der RT<br />

Steuereinheiten<br />

Vorgabezeiten<br />

bilden<br />

ermitteln<br />

Steuereinheiten<br />

Vorgabe- <strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Wunschterminierung<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Planung mit mittleren<br />

Fertigungs- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

10


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

Vorgelagerte Planung außerhalb der RT<br />

Steuereinheiten<br />

Vorgabezeiten<br />

bilden<br />

ermitteln<br />

Steuereinheiten<br />

Vorgabe- <strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Wunschterminierung<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Planung mit mittl. Fertigungszeiten<br />

<strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Vorläufige Auftragsprioritäten (Wunschtermine)<br />

Aufstellen eines ersten zulässigen Belegungsplans<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Tagesplanung der gew. Kapazitätsnachfrage<br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong> Kapazitätsangebots<br />

(Personaleinsatzplanung)<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

11


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Vorgelagerte Planung außerhalb der RT<br />

Steuereinheiten<br />

Vorgabezeiten<br />

bilden<br />

ermitteln<br />

Steuereinheiten<br />

Wunschterminierung<br />

Vorgabe- <strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Planung mit mittl. Fertigungszeiten<br />

<strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Vorläufige Auftragsprioritäten (Wunschtermine)<br />

Aufstellen eines ersten zulässigen Belegungsplans<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Tagesplanung der gew. Kapazitätsnachfrage<br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong> Kapazitätsangebots<br />

(Personaleinsatzplanung)<br />

Zulässiger, dichter Belegungsplan<br />

Modifikation <strong>des</strong> vorläufigen Belegungsplans<br />

Für alle n-1-Durchläufe<br />

Rückbuchung beanspr. Kap.<br />

Terminverschiebung der Aufträge<br />

Terminierung "pünktlicher" Aufträge<br />

Nach letztem Durchlauf<br />

Festlegung verspäteter<br />

Auftragstermine<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

12


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

Vorgelagerte Planung außerhalb der RT<br />

Steuereinheiten Vorgabezeiten<br />

bilden<br />

ermitteln<br />

Steuereinheiten<br />

Vorgabe- <strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Wunschterminierung<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Planung mit mittl. Fertigungszeiten<br />

<strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Vorläufige Auftragsprioritäten (Wunschtermine)<br />

Aufstellen eines ersten zulässigen Belegungsplans<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Tagesplanung der gew. Kapazitätsnachfrage<br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong> Kapazitätsangebots<br />

(Personaleinsatzplanung)<br />

Zulässiger, dichter Belegungsplan<br />

Modifikation <strong>des</strong> vorläufigen Belegungsplans<br />

Für alle n-1-Durchläufe<br />

Rückbuchung beanspr. Kap.<br />

Terminverschiebung der Aufträge<br />

Terminierung "pünktlicher" Aufträge<br />

Nach letztem Durchlauf<br />

Festlegung verspäteter<br />

Auftragstermine<br />

verfügbare Kapazitäten<br />

verspätete Aufträge<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

13


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

Vorgelagerte Planung außerhalb der RT<br />

Steuereinheiten Vorgabezeiten<br />

bilden<br />

ermitteln<br />

Steuereinheiten<br />

Vorgabe- <strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Wunschterminierung<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Vorläufige Auftragsprioritäten (Wunschtermine)<br />

Aufstellen eines ersten zulässigen Belegungsplans<br />

Feste Kapazitäten<br />

Planung mit Vorgabe- <strong>und</strong><br />

Übergangszeiten<br />

Zulässiger, dichter Belegungsplan<br />

Modifikation <strong>des</strong> vorläufigen Belegungsplans<br />

Für alle n-1-Durchläufe<br />

Rückbuchung beanspr. Kap.<br />

Terminverschiebung der Aufträge<br />

Terminierung "pünktlicher" Aufträge<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Planung mit mittl. Fertigungszeiten<br />

<strong>und</strong> Übergangszeiten<br />

Variable Personalkapazitäten<br />

Tagesplanung der gew. Kapazitätsnachfrage<br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong> Kapazitätsangebots<br />

(Personaleinsatzplanung)<br />

Nach letztem Durchlauf<br />

Festlegung verspäteter<br />

Auftragstermine<br />

Einige<br />

Konfigurationsparameter<br />

der<br />

Retrograden<br />

Terminierung<br />

Auftragsklassen<br />

Unsicherheitssituation:<br />

Pufferzeiten<br />

Personaleinsatzabh.<br />

Kapazitäten<br />

Auftragsdurchlauf<br />

verfügbare Kapazitäten<br />

verspätete Aufträge<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

14


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

PPS-Konzepte<br />

Kriterien<br />

Fertigungstypen<br />

Einzel- Serien- Großse- Massenfertiger<br />

fertiger rienfertiger fertiger<br />

Koordinationsansatz<br />

hierarchisch<br />

lateral<br />

Unsicherheitsbewältigung<br />

Durchschnitts-<br />

Ecktermine/<br />

werte Rahmendaten autonom<br />

Integration<br />

in MRP II in ERP<br />

RT<br />

Legende:<br />

gute<br />

Nutzbarkeit<br />

mittlere<br />

Nutzbarkeit<br />

keine<br />

Nutzbarkeit<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

15


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

<br />

<br />

<br />

lässt sich bei stark streuenden Durchlaufzeiten anwenden<br />

keine Rückkopplung von der RT zur Bildung von Steuereinheiten<br />

zweite <strong>und</strong> dritte Planungsstufe nur ungenau spezifiziert<br />

<br />

keine generelles Vorgehensschema<br />

<br />

<br />

Gefahr Interdependenzen zwischen Steuereinheit zu vernachlässigen<br />

sofern die zentrale Planungseinheit Ecktermine derart vorgibt, dass die<br />

Auftragsreihenfolge für die Steuereinheit vorgegeben werden sollen,<br />

verbleibt keine Entscheidungsautonomie in den dezentralen<br />

Steuereinheiten<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

16


2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

nur Teilaufgaben der PPS<br />

Operationszeiten <strong>und</strong> Liefertermine werden als bekannt vorausgesetzt<br />

nur durchschnittliche Übergangszeiten bekannt<br />

keine Integration in umfassende ERP-Systeme<br />

geringer Realisierungsstand<br />

<br />

<br />

<br />

vorwiegend theoretisches Konzept<br />

erst eine Pilotimplementierung auf veralteter Technologie<br />

bisher keine Softwareimplementierung kommerziell verfügbar<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

17


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 2


2 Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

2.1 Überblick<br />

2.2 Hierarchisch-sequenzielles PPS-Konzept<br />

2.3 Das MRP-II-Konzept<br />

2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

2.6 Das Kanban-Konzept<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 2


2 Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

Überblick<br />

□<br />

□<br />

□<br />

in Japan durch Toyota entwickelt<br />

neben MRP das am meisten verwendetet Steuerungssystem im<br />

Montagebereich<br />

Ziel: Vermeidung <strong>des</strong> Dilemmas der Ablaufplanung durch<br />

‣ Reduzierung der Lagerbestände<br />

‣ Reduzierung der Durchlaufzeiten<br />

‣ höchstmögliche Einhaltung von Lieferterminen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

3<br />

Teil 2


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

Charakteristika<br />

□<br />

□<br />

□<br />

□<br />

reines Pull-System (Holprinzip oder Supermarktprinzip)<br />

Ware (Material, Teile, Baugruppen, Produkte) wird nur auf<br />

Anforderung (Bestellung) einer abnehmenden Stelle (K<strong>und</strong>e)<br />

geliefert<br />

der Materialfluss wird durch eine exogene „Bestellung“ <strong>des</strong><br />

<strong>Produktion</strong>sprogrammes (Endproduktmengen) ausgelöst<br />

der Informationsfluss ist dem Materialfluss entgegengesetzt<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

4


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

Ablauf<br />

Ware (Material, Teile, Baugruppen, Produkte) wird nur auf<br />

Anforderung (Bestellung) einer abnehmenden Stelle (K<strong>und</strong>e)<br />

geliefert<br />

der Materialfluss wird durch eine exogene „Bestellung“ <strong>des</strong><br />

<strong>Produktion</strong>sprogrammes (Endproduktmengen) ausgelöst<br />

der Informationsfluss ist dem Materialfluss entgegengesetzt<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

5


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

Roh-<br />

Roh-<br />

Vor-<br />

End-<br />

Fertig-<br />

material<br />

bearbei-<br />

montage<br />

montage<br />

waren-<br />

tung<br />

lager<br />

Waren-<br />

Ferti-<br />

Montage-<br />

End-<br />

eingangs-<br />

gungs-<br />

kontrolle<br />

prüfung<br />

prüfung<br />

kontrolle<br />

Materialfluss<br />

Informationsfluss<br />

Pufferlager<br />

Quelle: In Anlehnung an: ADAM, <strong>Produktion</strong>smanagement, 9. Aufl., S. 629.<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

6


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

Arbeitssystem<br />

P<br />

Lager<br />

Vormaterial<br />

Lager<br />

Fertigmaterial<br />

P P T<br />

T<br />

P<br />

P<br />

5<br />

4<br />

6<br />

2<br />

1<br />

P<br />

Bearbeitung<br />

P<br />

3<br />

T T P P<br />

5<br />

T<br />

Container mit Transport-KANBAN<br />

P<br />

Container mit <strong>Produktion</strong>-KANBAN<br />

Material<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

7


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

1<br />

• Eingang einer Bestellung<br />

• Entnahme <strong>des</strong> Materials aus dem Fertigmateriallager<br />

• ein leerer Behälter im Fertigmateriallager zeigt offenen Fertigungsauftrag an<br />

• Entnahme <strong>des</strong> leeren Behälters aus dem Fertigmateriallager<br />

2<br />

• Entnahme <strong>des</strong> Vormaterials aus dem Vormateriallager<br />

• Beginn der Bearbeitung<br />

3<br />

• beendete Bearbeitung: Fertigmaterial erstellt<br />

• voller Container mit Fertigmaterial gelangt zum Fertigmateriallager<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

8


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

4<br />

• ein leerer Behälter im Vormateriallager zeigt offenen Transportauftrag an<br />

• leerer Container mit Transport-Kanban wird zur Materialquelle bewegt<br />

5<br />

• Entnahme <strong>des</strong> benötigten Materials aus der Material Quelle<br />

• Auffüllen <strong>des</strong> Containers<br />

6<br />

• Transport <strong>des</strong> vollen Containers zum Vormateriallager<br />

• keine offenen Transport- oder Produktiosaufträge<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

9


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

Kanban-Karte<br />

Karte, mit der Ware in standardisierten Mengen bestellt werden kann<br />

ist einem Kanban-Behälter beigefügt, in dem Ware zuvor angeliefert<br />

wurde.<br />

ist die Ware verbraucht (Kanban-Behälter leer), wird mit dem Kanban<br />

neue Ware bestellt<br />

die Ware wird i.a. unmittelbar geliefert (erfordert einen vollen oder<br />

direkt füllbaren (Pufferlager) Kanban-Behälter beim „Lieferanten“).<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

10


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

<strong>Produktion</strong>s-Kaban-Informationen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die zu produzierende Produktart (Bezeichnung, Materialnummer)<br />

Anzahl der zu produzierenden Einheiten (Containergröße)<br />

notwendige Vormaterialien<br />

Arbeits- oder Prüfanweisungen falls erforderlich<br />

erzeugender Bereich (optional)<br />

verbrauchender Bereich (optional)<br />

<br />

Behälterart (optional)<br />

Quelle: Jodlbauer (2007), S. 212<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

11


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

30.05.<strong>2011</strong><br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

12


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

Sonstige Merkmale<br />

<strong>Produktion</strong> wird durch Warenabgang ausgelöst (tw. werden<br />

Transport- <strong>und</strong> <strong>Produktion</strong>skanbans unterschieden).<br />

Benötigte Ware wird produktionssynchron („just in time“)<br />

bereitgestellt.<br />

Erfolgreiche Verstetigung <strong>des</strong> Materialflusses führt zu<br />

- Liefertermintreue (falls auf der letzten <strong>Produktion</strong>sstufe die<br />

benötigten Vorlaufzeiten verfügbar sind).<br />

- reduzierten Durchlaufzeiten (gesicherte Materialverfügbarkeit,<br />

fehlende Warteschlangen).<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

13


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

Gestaltungsparameter<br />

Kapazitäten (Standardfüllmengen) der Kanban-Behälter<br />

Anzahl der Kanban-Behälter<br />

(bestimmen)<br />

Losgrößen<br />

Kapazitäten der Pufferlager<br />

(Im Bereich <strong>des</strong> Operations Research heute vielbeachtete Optimierungsprobleme!)<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

14


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

Verstetigung <strong>des</strong> <strong>Produktion</strong>sprogrammes<br />

Vermeidung von Kapazitätsengpässen<br />

Kapazitätsharmonisierung<br />

Ausgereiftes Störungsmanagement<br />

Qualitätsmanagement<br />

Materialflussgerechte Layoutplanung<br />

Anwendung nur in geeigneten Fertigungsbereichen<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

15


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Voraussetzung: „ausreichende“ Kapazitäten<br />

(<strong>und</strong> damit: Akzeptanz von Überkapazitäten)<br />

Bewertung<br />

Störungsempfindlichkeit<br />

Vorteile treten nur bei idealen Einsatzbedingungen ein<br />

Problematik der Koordination von Mengen-, Zeit- <strong>und</strong> Kapazitätsplanungen<br />

ist nur vordergründig beseitigt!<br />

(zunehmender Effizienzdruck zwingt zur weiteren Reduzierung von<br />

Beständen, Durchlaufzeiten <strong>und</strong> Kapazitäten)!<br />

Organisationsinhärente Reduzierung der Planungskomplexität<br />

Bestands- <strong>und</strong> Durchlaufzeitenreduzierung sowie Liefertreue werden in einem<br />

„ausbalancierten“, störungsfreien System realisiert<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

16


2.6 Das Kanban-Konzept<br />

PPS-Konzepte<br />

Kriterien<br />

Fertigungstypen<br />

Einzel- Serien- Großse- Massenfertiger<br />

fertiger rienfertiger fertiger<br />

Koordinationsansatz<br />

hierarchisch<br />

lateral<br />

Unsicherheitsbewältigung<br />

Durchschnitts-<br />

Ecktermine/<br />

werte Rahmendaten autonom<br />

Integration<br />

in MRP II in ERP<br />

Kanban<br />

Legende:<br />

gute<br />

Nutzbarkeit<br />

mittlere<br />

Nutzbarkeit<br />

keine<br />

Nutzbarkeit<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 2<br />

17


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 2


2 Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

2.1 Überblick<br />

2.2 Hierarchisch-sequenzielles PPS-Konzept<br />

2.3 Das MRP-II-Konzept<br />

2.4 Das Konzept der Belastungsorientierten Auftragsfreigabe<br />

2.5 Das Konzept der Retrograden Terminierung<br />

2.6 Das Kanban-Konzept<br />

2.7 OPT<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 2


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Intention<br />

OPT:<br />

Optimized Production Technology<br />

Ziel 1:<br />

Beschleunigung <strong>des</strong> Materialflusses<br />

Ziel 2:<br />

Reduzierung der Bestände<br />

Mittel:<br />

„Optimale“ Nutzung von Engpaßressourcen<br />

„optimale“ Kapazitätsauslastung<br />

Materialflusskontinuität<br />

OPT ist ein engpaßorientiertes PPS-Konzept, das die Zeit- <strong>und</strong> die<br />

Materialflußplanung fokussiert.<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerungskonzept (hier: Auftragsfreigabe,<br />

Losgrößenplanung sowie Grob- <strong>und</strong> Feinterminierung)


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Intention<br />

Engpassressourcen (Bottlenecks)<br />

Potentialfaktoren (Arbeitskräfte oder Betriebsmittel),<br />

die an einem Arbeitsplatz in einem Zeitintervall<br />

mit weniger Kapazität zur Verfügung stehen, als zur Erfüllung<br />

der anstehenden Aufgaben benötigt werden


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – “Instanzen“<br />

OPT<br />

Konzept<br />

Software<br />

abgebildet in<br />

implementiert in<br />

9 OPT-Regeln (Handlungsrahmen)<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

5 von 96<br />

Teil 2


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – OPT-Regeln („The OPT Philosophy“) (1/2)<br />

1. Regel den Materialfluss, nicht die Kapazität.<br />

2. Das Ausmaß der Nutzung einer Nicht Engpassressource ist nicht durch ihr<br />

eigenes Potential, sondern durch andere Restriktionen im<br />

<strong>Produktion</strong>ssystem bestimmt.<br />

3. Bereitstellung <strong>und</strong> Nutzung einer Ressource sind nicht gleichbedeutend.<br />

4. Eine St<strong>und</strong>e, die an einer Engpassressource verloren wird, ist eine<br />

verlorene St<strong>und</strong>e.<br />

5. Eine gesparte St<strong>und</strong>e ist nichts weiter als ein W<strong>und</strong>er.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

6 von 96<br />

Teil 2


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – OPT-Regeln („The OPT Philosophy“) (2/2)<br />

6. Engpassressourcen beeinflussen sowohl den Materialfluss als auch die<br />

Materialbestände.<br />

7. Ein Transportlos muss nicht einem <strong>Produktion</strong>slos entsprechen.<br />

8. <strong>Produktion</strong>slose sollten variabel, nicht fix sein.<br />

9. Zeitpläne sollten unter simultaner Beachtung aller Restriktionen aufgestellt<br />

werden. Durchlaufzeiten sind Ergebnisse solcher Zeitpläne <strong>und</strong> können<br />

nicht vorher bestimmt werden.<br />

Die Summe von lokalen Optima an einzelnen Arbeitsplätzen ist nicht gleich<br />

dem globalen Optimum für das gesamte <strong>Produktion</strong>ssystem.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

7 von 96<br />

Teil 2


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – OPT-Regeln („The OPT Philosophy“) (1/2)<br />

<br />

Fokus auf engpassorientierte Zeitplanung (Module Zeit- <strong>und</strong><br />

Materialwirtschaft)<br />

<br />

Losgrößenplanung, Grobterminierung, Auftragsfreigabe <strong>und</strong><br />

Feinterminierung<br />

<br />

zusätzlich Unterstützung durch Materialflussplanung<br />

<br />

<br />

<br />

Verstetigung <strong>des</strong> Materialflusses<br />

Verkürzung der durchschnittlichen Durchlaufzeiten<br />

Versuch dem Dilemma der Ablaufplanung entgegenzuwirken<br />

<br />

<br />

iterative Abstimmung<br />

Planung auf Engpassressourcen beschränkt<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

8 von 96<br />

Teil 2


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Product Flow Chart (1/4)<br />

A<br />

B C D<br />

E<br />

Aufträge<br />

1 2 3 4 Endprodukte<br />

Zwischenprodukte<br />

Rohmaterial<br />

(Modul BUILDNET)


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Product Flow Chart (2/4: Engpässe)<br />

A<br />

B C D<br />

E<br />

Aufträge<br />

1 2 3 4 Endprodukte<br />

Zwischenprodukte<br />

Rohmaterial<br />

(Modul SERVE)


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Product Flow Chart (3/4: Puffer)<br />

A<br />

B C D<br />

E<br />

Aufträge<br />

1 2 3 4 Endprodukte<br />

Zwischenprodukte<br />

Rohmaterial<br />

(Modul SPLIT)


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Product Flow Chart (4/4: Kritischer Bereich)<br />

A<br />

B C D<br />

E<br />

Aufträge<br />

1 2 3 4 Endprodukte<br />

Zwischenprodukte<br />

Rohmaterial<br />

: Auftrag : Engpaß-Ressource : Nicht-Engpaß-Ressource<br />

: Pufferlager : Rohmaterial (-lager)<br />

: kritischer (Engpaß-) Bereich (Modul SPLIT)


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – OPT-Zeitplanung<br />

Bottlenecks werden vorwärts geplant (Module OPT / BOPT)<br />

<strong>Produktion</strong> jeweils so früh wie möglich (Kapazitätsauslastung)<br />

große <strong>Produktion</strong>slose (Rüstzeitenreduzierung)<br />

BNs sind „Taktgeber“ (Drums) für vorgelagerte Materialflüsse<br />

Non-Bottlenecks werden rückwärts geplant (Module SERVE)<br />

<strong>Produktion</strong> jeweils so spät wie möglich (Bestandsreduzierung)<br />

Entkopplung der Transport- von den <strong>Produktion</strong>slosen sinnvoll<br />

Beachte:<br />

Während der Feinterminierung können neue Bottlenecks auftauchen<br />

iterativer Prozeß!


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Kritik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Voraussetzung: wenige, zeitstabile Engpässe<br />

(also: zeitstabile „Kapazitätsschieflagen“, „Zementierung <strong>des</strong> Übels“)<br />

Vorgegebene Planungsalgorithmen verhindern Adaptibilität<br />

(Bsp.: Termintreue Vorwärtsterminierung ungeeignet!)<br />

Hohe Anforderungen an die BDE<br />

(exakte <strong>und</strong> schnelle Rückmeldungen!)<br />

Mangelnde Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> - akzeptanz<br />

<br />

<br />

<br />

Reduzierung der Durchlaufzeiten<br />

Engpaßorientierung entspricht Praktikersicht!<br />

Geeignet als Lehrtool („Denkschule“)


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – OPT <strong>und</strong> TOC<br />

• OPT ist ein Constraint-basierter Ansatz<br />

(Constraint: Nebenbedingung, die bei der Wahl einer Handlungsalternative,<br />

also bei der Belegung von Entscheidungsvariablen, zu berücksichtigen ist.)<br />

• ... Engpässe sind diejenigen Bereiche <strong>des</strong> <strong>Produktion</strong>ssystems,<br />

in denen die (restriktivsten) Constraints wirksam werden.<br />

• OPT ist ein <strong>Produktion</strong>ssteuerungskonzept, das die Planungskomplexität<br />

reduziert, indem<br />

- Engpässe identifiziert werden,<br />

- die Planung an diesen Engpässen <strong>und</strong> damit<br />

- nur an den relevanten Constraints ausgerichtet wird.<br />

• TOC (Theory Of Constraints) verallgemeinert die engpaßorientierte<br />

Vorgehensweise zu einem „allgemeinen Managementansatz“.


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – TOC-Ansatz<br />

1. Identify the system constraint(s).<br />

2. Decide how to exploit the system constraints.<br />

3. Subordinate everything else to the above<br />

decision.<br />

4. Elevate the system constraint(s).<br />

5. If, in the previous steps, the constraint(s)<br />

have been broken, go back to Step 1, but don´t<br />

let inertia become the system constraint.


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Bewertung<br />

PPS-Konzepte<br />

Kriterien<br />

Fertigungstypen<br />

Einzel- Serien- Großse- Massenfertiger<br />

fertiger rienfertiger fertiger<br />

Koordinationsansatz<br />

hierarchisch<br />

lateral<br />

Unsicherheitsbewältigung<br />

Durchschnitts-<br />

Ecktermine/<br />

werte Rahmendaten autonom<br />

Integration<br />

in MRP II in ERP<br />

OPT<br />

Legende:<br />

gute<br />

Nutzbarkeit<br />

mittlere<br />

Nutzbarkeit<br />

keine<br />

Nutzbarkeit


2.7 Fokussierende PPS-Konzepte <strong>und</strong> …<br />

OPT – Abdeckung <strong>des</strong> Aufgabenumfangs durch die Konzepte<br />

PPS-Teilaufgaben<br />

Dispositionsbereiche<br />

Programmplanung<br />

(Master Production<br />

Scheduling)<br />

<strong>Produktion</strong>splanung<br />

Materialwirtschaft<br />

(material requirements<br />

planning)<br />

MRP<br />

Zeit- <strong>und</strong><br />

Kapazitätswirtschaft<br />

(capacity requirements<br />

planning)<br />

Auftragsfreigabe<br />

(order release)<br />

Maschinenbelegung<br />

(scheduling)<br />

MRP II<br />

Weiterentwicklungen<br />

unter<br />

dem<br />

Akronym<br />

MRP<br />

RT<br />

OPT<br />

BOA<br />

<strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

Kapaz.-<br />

orient.<br />

PS<br />

KANBAN<br />

FZ<br />

Auftragsüberwachung<br />

(production data capturing<br />

system)<br />

BDE BDE BDE BDE BDE BDE BDE<br />

PPS-Konzepte


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 3


3 Integration von PPS-Konzepten in übergreifende Informationsmanagement-<br />

Konzepte<br />

3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

3.1.1 Überblick<br />

3.1.2 Funktionen<br />

3.1.3 Marktübersicht<br />

3.1.4 Implementierung<br />

3.2 Supply Chain Management<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Enterprise Ressource Planning<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

unternehmensweites Informationssystem<br />

alle Ressourcen werden berücksichtig<br />

Geschäftsprozessorientiert<br />

einheitliche, integrierte Datenbasis<br />

einheitliche, integrierte Arbeitsabläufe<br />

bezieht auch unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse ein<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

3<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Charakteristika<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

eine zentrale Datenbank<br />

Client-Server-Architektur<br />

eine nach außen durchgängig einheitliche Benutzeroberfläche<br />

Einteilung in Module<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

4<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Funktionsbereiche<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Materialwirtschaft<br />

Finanz- <strong>und</strong> Rechnungswesen<br />

Personalwirtschaft<br />

Controlling<br />

Verkauf/Vertrieb<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

5<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Marktüberblick<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SAP<br />

Oracle<br />

Sage Group<br />

Microsoft Dynamics<br />

SSA Global Technologies<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

6<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Marktanteile ERP 2008 Deutschland<br />

31%<br />

3%<br />

4%<br />

51%<br />

SAP<br />

Microsoft Dynamics<br />

Infor<br />

Sage<br />

Oracle<br />

Weitere<br />

5%<br />

6%<br />

Quelle: www.computerwoche.de<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

7<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Marktanteile ERP-Anbieter weltweit 2006<br />

23%<br />

47%<br />

8%<br />

14%<br />

SAP<br />

Oracle<br />

Infor<br />

Lawson Software<br />

Microsoft<br />

Agresso<br />

Rest<br />

2% 3%<br />

3%<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

8<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Standard- versus Individualsoftware<br />

Software<br />

Anwendungssoftware<br />

Systemsoftware<br />

Individualentwicklungen<br />

mathematischtechnischen<br />

Software<br />

Standardsoftware<br />

Betriebswirtschaftlich<br />

administrative Software<br />

branchenneutral<br />

branchenspezifisch<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

9<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Standard- versus Individualsoftware<br />

<br />

Individualsoftware<br />

genaue Abbildung der eigenen Prozesse<br />

jederzeit adaptierbar<br />

Unabhängigkeit vom Hersteller<br />

hoher Aufwand für Integration, Entwicklung <strong>und</strong> Wartung<br />

Entwicklung sehr zeitaufwendig<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

10<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Standard- versus Individualsoftware<br />

<br />

Standardsoftware<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Standardprozesse stimmen nicht mit den eigenen<br />

Geschäftsprozessen überein<br />

Standardprozesse anpassbar (Customizing)<br />

ständige Weiterentwicklung<br />

höhere Abhängigkeit vom Anbieter<br />

Nutzung <strong>des</strong> Know-how <strong>des</strong> Anbieters<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

11<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Customizing<br />

<br />

Anpassung von Standardsoftware an die Anforderung <strong>des</strong> K<strong>und</strong>en<br />

<br />

Umfang jedoch nicht einheitlich definiert<br />

<br />

<br />

<br />

Parametrisierung<br />

Modifikationen<br />

Erweiterungen<br />

<br />

Oftmals entstehen durch Customizing ein Großteil der Kosten der<br />

Implementierung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

12<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Parametrisierung<br />

<br />

zahlreiche Parameter können bei Implementierung <strong>und</strong> zum Teil auch<br />

während <strong>des</strong> Betriebs veränderbar<br />

<br />

Teilweise vom Käufer/Nutzer durchführbar<br />

<br />

Parameter sind vom Hersteller vordefiniert<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

13<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Modifizierung<br />

<br />

Veränderung <strong>des</strong> Quellco<strong>des</strong><br />

<br />

Hinzufügen einzelnen Funktionen<br />

<br />

kann durch Hersteller oder durch Dritte durchgeführt werden<br />

<br />

kann zu Problemen bei der Wartung <strong>und</strong> bei Release-Wechseln<br />

führen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

14<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Erweiterung<br />

<br />

Hinzufügen von weiteren Komponenten oder ganzer Modulen anderer<br />

Hersteller oder Eigenentwicklungen <strong>des</strong> Käufers<br />

<br />

Problem: Schnittstellenkompatibilität<br />

<br />

einige Hersteller haben für Erweiterungen extra Schnittstellen<br />

vorgesehen (Exit Units)<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

15<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

Implementierung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Systemauswahl<br />

Vorstudie<br />

Istanalyse<br />

Sollkonzept<br />

Realisierung<br />

Einführung<br />

Betrieb<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

16<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

<br />

Systemauswahl<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zielformulierung<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Gewichtung der Anforderungen<br />

Marktanalyse<br />

Bewertung<br />

Systemtests<br />

Endauswahl<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

17<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

<br />

Vorstudie<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Projektinitialisierung<br />

Einführungsstrategie<br />

Installation vom Testsystemen<br />

Integration der Hardware in bestehende Architektur<br />

Schulung <strong>des</strong> Projekt<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

18<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

<br />

Istanalyse<br />

<br />

<br />

<br />

Analyse bestehender Systeme <strong>und</strong><br />

Informationsverarbeitungsansätze inklusive der Schnittstellen<br />

Analyse der bestehenden Daten<br />

Analyse der Geschäftsprozesse<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

19<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

<br />

Sollkonzept<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Definition von Sollprozessen<br />

Ableiten notwendiger Modifikationen oder Erweiterungen<br />

Definition der Schnittstellen<br />

Erstellung eines Schulungsplans<br />

Ermittlungen von Möglichkeiten der Datenübernahme<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

20<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

<br />

Realisierung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Customizing<br />

Tests<br />

Change-Management<br />

Programmierung der Schnittstellen<br />

Realisierung <strong>und</strong> Test der Brückenprogramme<br />

Beginn der Endanwender Schulungen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

21<br />

Teil 3


3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

<br />

Einführung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Go-Live <strong>des</strong> Produktivsystems<br />

Optimierung <strong>des</strong> Systemverhaltens<br />

Durchführung <strong>des</strong> Endanwenderschulungen<br />

Datenübernahme<br />

<br />

Betrieb<br />

<br />

<br />

<br />

Wartungen<br />

Anpassungen bei Release-Wechsel<br />

Durchführung von Auffrischungsschulungen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

22<br />

Teil 3


Gliederung zu<br />

„ <strong>Produktion</strong>splanungs- <strong>und</strong> -steuerungskonzepte“<br />

<br />

Aufgabenbereich der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong><br />

-steuerung(PPS)<br />

<br />

Konzepte der <strong>Produktion</strong>splanung <strong>und</strong> -steuerung<br />

<br />

Integration von PPS-Konzepten in übergreifende<br />

Informationsmanagement-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

1<br />

Teil 3


3 Integration von PPS-Konzepten in übergreifende Informationsmanagement-<br />

Konzepte<br />

3.1 Enterprise Ressource Planning<br />

3.2 Supply Chain Management<br />

3.2.1 Gr<strong>und</strong>begriffe<br />

3.2.2 Ziele<br />

3.2.3 Probleme<br />

3.2.4 Bullwhip-Effekt<br />

3.2.5 SCM-Konzepte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

2<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Supply Chain<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lieferkette<br />

vom Lieferanten <strong>des</strong> Rohmaterials<br />

über Händler (Großhändler <strong>und</strong> Einzelhändler)<br />

bis hin zum Endverbraucher<br />

oft zur Komplexitätsreduktion als einfache Kette dargestellt<br />

modernere Darstellung als Supply Webs oder Supply Networks<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

3<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Supply Chain<br />

Lieferant Produzenten Großhändler<br />

Einzelhändler<br />

Konsumenten<br />

Materialfluss<br />

Informationsfluss<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

4<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Supply Web<br />

Großhändler<br />

Lieferant<br />

Großhändler<br />

Einzelhändler<br />

Einzelhändler<br />

Lieferant Produzenten Großhändler<br />

Lieferant<br />

Großhändler<br />

Einzelhändler<br />

Konsumenten<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

5<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Management von Supply Chains<br />

Aufgabe: Generieren von<br />

betriebswirtschaftlichen Handlungsempfehlungen<br />

zur Gestaltung von Lieferketten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Integration von Lieferanten Produzenten <strong>und</strong> Händlern<br />

kostenminimale oder erfolgsmaximale Bereitstellung von Produkten<br />

Lieferkette wird als Einheit betrachtet<br />

Erfüllung der Bedürfnisse der Konsumenten<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

6<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Ziele von Management von Supply Chains<br />

<br />

Kostenvorteile durch Reduzierung von Transaktionskosten<br />

<br />

<br />

<br />

eingespielte Kooperationsbeziehungen<br />

Wegfall stetiger Lieferantensuche<br />

Reduzierung der Lagerbestände<br />

<br />

<br />

<br />

Stabilität <strong>und</strong> größere Sicherheit (Qualität, Kosten, Zeit)<br />

Zeitvorteile<br />

Vermeiden von Fehlmengen <strong>und</strong> Überlieferung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

7<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Probleme<br />

<br />

Zielkonflikte<br />

<br />

Beispiel: Hohe Liefergeschwindigkeit versus hohe Qualität<br />

<br />

kein „Entscheidungszentrum innerhalb der Lieferkette<br />

<br />

<br />

mangeln<strong>des</strong> Vertrauen<br />

Interessenskonflikte zwischen den Partnern der Lieferkette<br />

<br />

Partner sind i.d.R. selbständige, autonome Unternehmen<br />

<br />

Konflikte durch „unfaire“ Aufteilung der gemeinsam erwirtschafteten<br />

Effizienzvorteile<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

8<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

<br />

Motivation für das betriebswirtschaftliche Interesse an Supply Webs<br />

<br />

<br />

<br />

Erwartung, dass die Lieferketten<br />

übergreifende Koordinierung<br />

der Aktivitäten von teilautonomen<br />

Akteuren eines Supply Webs<br />

Effizienzgewinne<br />

zu realisieren gestattet,<br />

die nicht erreichbar wären,<br />

wenn die Akteure jeweils<br />

unkoordiniert ihre partiellen<br />

Handlungspläne optimieren würden<br />

Kommunikation<br />

Kooperation<br />

Koordinierung<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

9<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

<br />

theoretische Rechtfertigung<br />

<br />

<br />

globales Optimum eines Totalplanungsansatzes<br />

nicht schlechter, zumeist sogar echt besser<br />

als Aggregation mehrerer lokaler Optima von Partialplanungen<br />

<br />

aber: wenig überzeugend!<br />

<br />

<br />

<br />

mangelhafte Verfügbarkeit aller benötigten Informationen<br />

„dysfunktionale Nebeneffekte“ hinsichtlich der Motivation<br />

„entscheidungsfreudiger“, insbesondere teilautonomer Akteure<br />

z.B. „beißende“ Kritik von BRETZKE (2006) an der Verwendung<br />

„ganzheitlicher Supermodelle“ im Supply Chain Management<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

10<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Voraussetzungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Verfolgen gemeinsamer Ziele<br />

Transparenz bezüglich Problemen <strong>und</strong> Arbeitsweisen<br />

Bereitschaft zum Austausch von Informationen<br />

Bereitschaft zum gemeinsamen Planen<br />

Bereitschaft zur Aufteilung von Effizienzvorteilen<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

11<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Bullwhip-Effekt<br />

<br />

auch Peitschenschlageffekt genannt<br />

<br />

Materialflüsse von Lieferketten können der schwankenden Nachfrage<br />

nicht folgen<br />

<br />

Aufschaukelungseffekt<br />

<br />

Schwankungen der Nachfrage führen zu Schwankungen der<br />

Bestellmengen auf den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen<br />

<br />

die Größe der Schwankungen nimmt entgegengesetzt zur Richtung<br />

<strong>des</strong> Materialflusses weiter zu<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

12<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

Beispiel für den Bullwhip-Effekt (schematisch)<br />

Gütermengen<br />

<strong>Produktion</strong>smengen der<br />

Konsumgüterhersteller / Lieferanten<br />

Beschaffungsmengen der<br />

Großhändler<br />

Beschaffungsmengen<br />

der Einzelhändler<br />

Nachfrageverhalten der Konsumenten<br />

Zeit<br />

Quelle: A BOLHASSAN , F. : Moderne Supply-Chain- <strong>und</strong> Internetszenarien für den Handel: Trends <strong>und</strong> Status, Vortrag Walldorf 1999, Folie 35.<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

13<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

<br />

<br />

Nachfrageverhalten der Konsumenten<br />

Supply-Chain: Informationsfluss<br />

<br />

Beschaffungsmengen der Einzelhändler<br />

Beschaffungsmengen der Großhändler<br />

<strong>Produktion</strong>smengen der<br />

Konsumgüterhersteller / Lieferanten<br />

<br />

<br />

<br />

14 von 60<br />

© Zelewski / Jene: PPS<br />

Teil 3


3.2 Supply Chain Management<br />

<br />

Effizienzverluste durch Bullwhip-Effekt<br />

<br />

<br />

<br />

überhöhte Lagerbestände <strong>und</strong> Kapazitätsvorhaltungen<br />

zu große Lieferzeiten<br />

häufige Out-of-Stock-Situationen mit Erlösausfall, Goodwillverlust<br />

<br />

Effizienzgewinne durch Linderung <strong>des</strong> Bullwhip-Effekts<br />

Gewinnsteigerungen von 5 bis 30%<br />

<br />

<br />

75 bis 100 Mrd. US-$ Lagerkostenreduzierung<br />

in der US-Lebensmittelindustrie<br />

alle Angaben unter „gebührenden Vorbehalten“!<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

15<br />

Teil 3


3.2.5Supply Chain Management-Konzepte<br />

Collaborative Planning, Forecasting, and Replenishment (CPFR)<br />

<br />

Partner stimmen Planung <strong>und</strong> Prognose aufeinander ab<br />

<br />

Gr<strong>und</strong>lage ist der Austausch von Informationen über die<br />

Nachfragemengen der Konsumenten<br />

<br />

Quick-Response (QR)<br />

<br />

<br />

Informationen über Verkaufsmengen werden mittels IuK-<br />

Technologie unverzüglich an die Lieferkette weitergegeben<br />

aber nur Näherungswerte<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

16<br />

Teil 3


3.2.5Supply Chain Management-Konzepte<br />

Efficient Consumer Response (ECR)<br />

<br />

<br />

zahlreiche Überschneidungen mit CPFR <strong>und</strong> QR<br />

bezieht weitere Gestaltungebereiche mit ein<br />

<br />

<br />

z.B. Handlungsempfehlungen für die Einführung neuer Produkte<br />

oder Werbestrategien<br />

<br />

besteht aus vier Komponenten<br />

Efficient Replenishment<br />

Efficient Promotion<br />

Efficient Assortment<br />

Efficient Product Introduction<br />

30.05.<strong>2011</strong> © Zelewski / Jene: PPS<br />

17<br />

Teil 3

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