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Uebungsaufgaben Experimentalphysik 4 - SS09 - 5. Physikalisches ...

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<strong>Experimentalphysik</strong> 4 - <strong>SS09</strong><br />

Physik der Atome und Kerne<br />

Prof. Dr. Tilman Pfau<br />

<strong>5.</strong> <strong>Physikalisches</strong> Institut<br />

Übungsblatt 01<br />

Besprechung 1 2 : 29. April<br />

Aufgabe 1: Planck-Größen 3 (1,1,1) Punkte<br />

Die sog. Planck-Größen oder -Einheiten spielen in der theoretischen Physik besonders<br />

hinsichtlich der Stringtheorie eine Rolle. Sie basieren auf den fundamentalen Konstanten<br />

−34 kg m2<br />

¯h = 1.05 · 10 , c = 3.0 · 10 8 m m3<br />

, G = 6.67 · 10−11<br />

s<br />

s kg s 2<br />

mit ¯h dem Planckschen Wirkungsquantum, c der Lichtgeschwindigkeit und G der Gravitationskonstanten.<br />

a) Berechnen Sie durch möglichst einfache Kombinationen der gegebenen Naturkonstanten<br />

die Planckmasse m P , die Plancklänge l P und die Planckzeit t P .<br />

b) Da vermutet wird, dass sich auf Skala der Planckgrößen die vier bekannten Wechselwirkungen<br />

(welche sind diese?) vereinigen, d.h. vergleichbare Stärke annehmen,<br />

wurde die elektrische Planckladung q P (in Coulomb) so gewählt, dass sich zwei Teilchen<br />

der Planckmasse m P und der Planckladung q P weder anziehen noch abstoßen.<br />

Wie groß ist die Planckladung q P ?<br />

c) Betrachtet man die Heisenbergsche Unschärferelation ∆x ∆p ≥ ¯h , so wird einem<br />

2<br />

Teilchen dessen Ort man bis auf ∆x kennt, ein Mindestimpuls p min zugeordnet.<br />

Über die Beziehung Mc 2 = E = p min · c erhält man desweiteren eine Mindestmasse<br />

M. Bestimmen Sie die Mindestmasse (in Einheiten von m P ), wenn das Teilchen bis<br />

auf ∆x = l P lokalisiert ist.<br />

Befindet sich innerhalb des sog. Schwarzschildradius r S = 2Gm die Masse m, so kann<br />

c 2<br />

gemäß der Allgemeinen Relativitätstheorie kein Licht und somit keine Information<br />

dieses Volumen verlassen und das System wird zum Schwarzen Loch. Vergleichen<br />

Sie den zur oben bestimmten Mindestmasse M zugeordneten Schwarzschildradius<br />

mit der Plancklänge.<br />

Kann man nach dieser Argumentation ein System prinzipiell bis auf beliebig kleine<br />

Längenskalen untersuchen, wenn man davon ausgeht, dass beliebige Beschleunigerenergien<br />

zur Verfügung stehen?<br />

1 Stefan Müller; Raum: 4-108; E-Mail: s.mueller@physik.uni-stuttgart.de<br />

2 Thomas Baluktsian; Raum: 3-111; E-Mail: t.baluktsian@physik.uni-stuttgart.de<br />

1


Aufgabe 2: Landau Theorie des Phasenübergangs 3 (1.5,1,0.5) Punkte<br />

Eine Möglichkeit einen Phasenübergang theoretisch zu beschreiben ist durch die Landau<br />

Theorie gegeben. Hierbei wird die Freie Energie des Systems in Anhängigkeit von<br />

einem Ordungsparameter (hier: x) dargestellt und auf Minima untersucht. Im einfachsten<br />

Fall lässt sich die Freie Energie für Phasenübergänge 1. und 2. Ordnung wie folgt<br />

darstellen:<br />

Phasenübergang 1. Ordnung: F 1 (x) = ax 2 − bx 4 + cx 6 , mit b(= const.) > 0 und c =<br />

(const.) > 0<br />

Phasenübergang 2. Ordnung: F 2 (x) = dx 2 + ex 4 , mit e(= const.) > 0<br />

a und d sind hierbei die Parameter, die den Einfluss einer äußeren Größe wie z.B. der<br />

Temperatur berücksichtigen.<br />

a) Untersuchen Sie, wie es durch die Änderung von a bzw. d zu einem Phasenübergang<br />

kommen kann. Plotten Sie hierzu die Freie Energie F 1 (x) bzw. F 2 (x) und untersuchen<br />

Sie, wie sich eine Änderung des Parameters a bzw. d auf den Kurvenverlauf<br />

auswirkt. Diskutieren Sie zusätzlich die Begriffe Koexistenz, Metastabilität und<br />

Symmetriebrechung.<br />

Hinweis:<br />

Wählen Sie zum plotten zu Beginn Zahlenwerte für alle Parameter und variieren<br />

Sie anschließend den Zahlenwert von a bzw. d.<br />

b) Nennen Sie Beispiele für Phasenübergänge und die dazugehörigen Ordnungsparameter.<br />

c) Der Übergang eines Ferromagneten zu einem Paramagneten beim Erhöhen der Temperatur<br />

über die Curie-Temperatur T C stellt einen Phasenübergang zweiter Ordnung<br />

dar. Geben Sie einen möglichen Ausdruck d = d(T) an, der einen solchen<br />

Phasenübergang ermöglicht.<br />

Aufgabe 3: Erhaltungsgrößen in der klassischen Mechanik 2 Punkte<br />

Zeigen Sie, dass für eine Hamilton-Funktion, welche invariant gegenüber einer zeitlichen<br />

Translation ist, die Gesamtenergie des Systems erhalten ist.<br />

Betrachten Sie hierzu die Änderung der Hamiltonfunktion δH (q(t), p(t), t) für eine infinitesimale<br />

zeitliche Translation δt.<br />

Aufgabe 4: Erzeugende der Translation in x-Richtung 2 Punkte<br />

Bestimmen Sie die Erzeugende einer Verschiebung in x-Richtung und zeigen Sie, dass<br />

die Erzeugende für den Fall, dass das System invariant gegenüber einer solchen Verschiebung<br />

ist eine Erhaltungsgröße darstellt.<br />

Hinweis:<br />

Ein zu einer Symmetrieoperation gehörender Transformationsoperator Û kann für eine<br />

kontinuierliche Transformation als Û = eiɛ ˆF geschrieben werden. Hierbei ist ɛ ein reeller<br />

Parameter und ˆF wird als Erzeugende von Û bezeichnet.<br />

Für eine infinitesimal kleine Transformation folgt Û = 1 + iɛ ˆF .<br />

Û transformiert hierbei eine Wellenfunktion gemäß ψ ɛ = Ûψ, wobei für die hier zu<br />

betrachtende Translation ψ ɛ (x) = Ûψ(x) = ψ(x − ɛ) gilt.<br />

2

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