heruntergeladen - Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
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| Im Gespräch<br />
Also wohnt Gott nicht wirklich im Himmel?<br />
Das wollen die K<strong>in</strong>der genauer wissen.<br />
„Nee, schließlich können ja Flugzeuge<br />
durch die Wolken fliegen, da kann man<br />
nicht wohnen“, wirft Kennet e<strong>in</strong>. „Wenn<br />
die Menschen sagen, Gott wohnt im Himmel,<br />
dann me<strong>in</strong>en sie, er hat den Überblick,<br />
er sieht sie und sorgt für sie“, beschreibt<br />
Janssen. Das kennen die Kids und<br />
br<strong>in</strong>gen gleich e<strong>in</strong> bestechendes Beispiel<br />
aus ihrem Alltag auf dem Land: Wenn sie<br />
auf dem Trecker mitfahren oder auf dem<br />
Mähdrescher, dann haben sie auch e<strong>in</strong>en<br />
guten Überblick, stimmen sie zu.<br />
Die Schöpfungsgeschichte<br />
auf der Bühne<br />
Nur immer reden, das ist noch nichts<br />
für die K<strong>in</strong>der. Und deshalb haben sie<br />
beschlossen, dem Bischof e<strong>in</strong> Lied vorzus<strong>in</strong>gen,<br />
das sie <strong>in</strong> der Bibelwoche gelernt<br />
haben: Das Lied von den Planeten. Janssen<br />
lernt es von den K<strong>in</strong>dern und br<strong>in</strong>gt<br />
den Kle<strong>in</strong>en im Gegenzug auch e<strong>in</strong> Lied<br />
bei: „Gott segne und behüte nun dich<br />
und mich“ mit der Melodie des K<strong>in</strong>derliedes<br />
„E<strong>in</strong> Männle<strong>in</strong> steht im Walde“.<br />
Mit Begeisterung s<strong>in</strong>gen die K<strong>in</strong>der mit,<br />
und dann haben sie noch zwei besondere<br />
Überraschungen für den Bischof: Dem<br />
Thema Schöpfungsgeschichte haben sie<br />
sich <strong>in</strong> den vergangenen Wochen auf<br />
verschiedene Weisen angenähert. Auch<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Theaterstück gehörte dazu.<br />
Sie haben Requisiten gebastelt, Kostüme<br />
ausgesucht und geme<strong>in</strong>sam die Entstehung<br />
der Welt auf die Bühne gebracht.<br />
In W<strong>in</strong>deseile verkleiden sich nun e<strong>in</strong>ige<br />
K<strong>in</strong>der, andere holen Papierblumen,<br />
Sonne und Mond und farbige Decken<br />
heran, und schon heißt es „Vorhang<br />
auf!“ In e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en, liebevoll <strong>in</strong>szenierten<br />
Stück zeigen die K<strong>in</strong>der dem<br />
Bischof ihre Variante der Schöpfungsgeschichte.<br />
Und dann überreichen sie<br />
Jan Janssen e<strong>in</strong> sehr persönliches Gastgeschenk:<br />
Zum Abschluss des Projektes<br />
ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Buch entstanden, <strong>in</strong> dem<br />
mit kurzen Sätzen die Entstehung der<br />
Welt beschrieben und mit den Orig<strong>in</strong>almotiven<br />
der K<strong>in</strong>der bebildert worden ist.<br />
Jetzt bekommt auch Janssen e<strong>in</strong>es dieser<br />
selbstgestalteten Büchle<strong>in</strong>, die ganz professionell<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Druckerei vor Ort <strong>in</strong><br />
Auftrag gegeben worden s<strong>in</strong>d.<br />
Warum hatte Jesus zwei Väter?<br />
Nach e<strong>in</strong>er kurzen Pause geht es weiter<br />
mit dem nächsten Thema: „Was hat<br />
Jesus genau gemacht, als er gelebt hat?“,<br />
möchte Sara erfahren. „Er hat den Menschen<br />
von Gott erzählt, Streitigkeiten<br />
geschlichtet, manchmal konnte er sogar<br />
Kranke heilen“, br<strong>in</strong>gt der Bischof e<strong>in</strong><br />
paar Beispiele. Na ja, das ist ja ke<strong>in</strong><br />
richtiger Beruf, f<strong>in</strong>den die K<strong>in</strong>der. Also,<br />
was hat er gearbeitet? „Vermutlich war<br />
er Zimmermann, wie Josef. Damals war<br />
es üblich, den gleichen Beruf zu lernen<br />
wie der Vater. Aber möglicherweise war<br />
er auch Fischer, wie e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er Jünger“,<br />
überlegt Janssen. „Me<strong>in</strong>e Mutter<br />
ist Kosmetiker<strong>in</strong>. Und me<strong>in</strong> Vater ist<br />
Spr<strong>in</strong>greiter“, wirft e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>. Da ist<br />
der Bischof auf der sicheren Seite: „Also<br />
das war Jesus ganz bestimmt nicht“, stellt<br />
er fest. Der H<strong>in</strong>weis auf Josef br<strong>in</strong>gt Jöran<br />
auf e<strong>in</strong>en weiteren Gedanken: „Wie<br />
kommt es eigentlich, dass Jesus zwei Väter<br />
hat – Josef und Gott?“ Gott habe Jesus<br />
wie e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d angenommen, versucht<br />
Bischof Janssen den Unterschied klarzumachen.<br />
Das sei mehr als Bild geme<strong>in</strong>t.<br />
„Der e<strong>in</strong>e Vater, Josef, ist wie euer Papa.<br />
Und der andere ist Gott, der Jesus als se<strong>in</strong>en<br />
Sohn – als den, der se<strong>in</strong>e Gedanken<br />
den Menschen nahebr<strong>in</strong>gen soll – auf<br />
die Erde gesandt hat.“ Ganz leicht zu<br />
verstehen ist das nicht, aber die K<strong>in</strong>der<br />
akzeptieren diese Erklärung und haben<br />
schon gleich die nächste Frage: Wie ist<br />
eigentlich Gott geboren worden? Auch<br />
hier ist die Antwort nicht leicht nachzuvollziehen.<br />
„Gott wurde nicht geboren.<br />
Er ist schon immer da“, sagt Janssen. E<strong>in</strong>es<br />
der Wunder, ohne die Glauben nicht<br />
geht. Das verstehen die K<strong>in</strong>der. Manche<br />
D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d eben so. „Ist Gott wirklich e<strong>in</strong><br />
Geist?“, will Nicole noch wissen. Auch<br />
das ist ke<strong>in</strong>e Frage, die sich mit Ja oder<br />
Ne<strong>in</strong> beantworten lässt. „Es ist ähnlich<br />
wie mit se<strong>in</strong>em Wohnort“, beg<strong>in</strong>nt der<br />
Bischof. „Die Menschen können sich<br />
nicht alles vorstellen, und Gott ist eben<br />
unsichtbar. Deshalb sprechen wir vom<br />
Geist. Aber manchmal ist er auch e<strong>in</strong><br />
Geistesblitz.“<br />
Wie die Bibel entstanden ist<br />
„Warum wurde Jesus überhaupt gekreuzigt?“,<br />
fragt Leonie. Der Bischof<br />
denkt e<strong>in</strong>en Moment nach. Die Frage zu<br />
beantworten, ist nicht e<strong>in</strong>fach, auch für<br />
e<strong>in</strong>en Theologen nicht. „Ich glaube, die<br />
Menschen haben Jesus nicht verstanden.<br />
Das Böse <strong>in</strong> ihnen wollte das Gute nicht<br />
haben. Sie haben Jesus und se<strong>in</strong>e Lehren<br />
als Bedrohung empfunden, deshalb<br />
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