Typisch Junge, typisch Mädchen - Landknirpse
Typisch Junge, typisch Mädchen - Landknirpse
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<strong>Typisch</strong> <strong>Junge</strong> – <strong>typisch</strong> <strong>Mädchen</strong><br />
und <strong>Junge</strong>n. Farben drücken etwas aus. Um der Außenwelt zu zeigen,<br />
welches Geschlecht das Baby hat, werden <strong>Junge</strong>n hellblau, <strong>Mädchen</strong><br />
rosa gekleidet. Es wird auch behauptet, dass vor ca. 100 Jahren diese<br />
Farbdifferenzierung erst entstanden ist. Der „Blaumann“, die <strong>typisch</strong>e<br />
Arbeitskleidung der Arbeiter, könnte hier eine große Rolle gespielt<br />
haben. Es gibt aber noch eine weitere Erklärung: Das sichere Erkennen<br />
von Rottönen war hilfreich, um giftige von ungiftigen Früchten zu unterscheiden.<br />
Zudem erleichtert es, die Gesichtsfarbe anderer Menschen<br />
zu beurteilen und damit auf deren Gemütsverfassung z.B. Ärger, Wut<br />
oder Scham zu schließen. Mehrere Studien bewiesen jedoch, dass<br />
Blau die Lieblingsfarbe beider Geschlechter ist, wobei es bei Frauen<br />
einen eindeutigen Trend zu Rottönen gibt.<br />
Sehen <strong>Mädchen</strong> anders als <strong>Junge</strong>n?<br />
Die meisten <strong>Junge</strong>n haben einen Tunnelblick. D.h. sie können weit<br />
schauen, sehen aber nicht viel von dem, was um sie herum passiert.<br />
Auch das räumliche Sehen fällt ihnen leichter als den <strong>Mädchen</strong>. Dafür<br />
haben sie nicht den <strong>typisch</strong> weiblichen Rundumblick. <strong>Mädchen</strong> und<br />
Frauen erfassen mit einem Blick alles, was um sie herum geschieht und<br />
finden z.B. im Kühlschrank sofort das Gesuchte. Männer bzw. <strong>Junge</strong>n<br />
müssen hingegen jeden Bereich des Kühlschranks extra durchscannen,<br />
um die Butter zu finden.<br />
Hören <strong>Junge</strong>n anders als <strong>Mädchen</strong>?<br />
Oft denken wir, dass die kleinen <strong>Junge</strong>n uns gar nicht hören wollen.<br />
Das kann sein, aber oft können sie nichts dafür. Sie hören uns wirklich<br />
nicht! Steve Biddulph schreibt in seinem Buch „<strong>Junge</strong>n! Wie sie glücklich<br />
heranwachsen“, „... dass <strong>Junge</strong>n Wachstumsschübe haben, die auch ihre<br />
Gehörgänge in Mitleidenschaft ziehen. Dabei strecken und verengen<br />
sich die Gehörgänge und sind mitunter sogar völlig blockiert, so dass<br />
die Hörfähigkeit drastisch abnimmt. …Diese Form der Schwerhörigkeit<br />
verschwindet bald wieder; man sollte allerdings darauf achten,<br />
dass <strong>Junge</strong>n in solchen Phasen tatsächlich verstanden haben, was man<br />
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zu ihnen gesagt hat.“ <strong>Mädchen</strong> hingegen, die sowieso schon sprachfreudiger<br />
sind, können jederzeit auch differenzierte Details sehr gut hören.<br />
<strong>Junge</strong>n lernen anders – <strong>Mädchen</strong> auch<br />
Es heißt, dass <strong>Mädchen</strong> besser in der Schule sind, häufiger Abitur machen<br />
und seltener die Schule schmeißen als <strong>Junge</strong>n. Sicher ist, dass <strong>Mädchen</strong><br />
„schulklüger“ sind, das heißt aber nicht, dass sie wirklich schlauer sind!<br />
Sie können stillsitzen, ausschneiden, gerade Striche ziehen, Sachen<br />
beieinander halten und sich in ihre Lehrerin einfühlen. Sie sind bei den<br />
schulischen Anforderungen ihren Altersgenossen ein bis drei Jahre im<br />
Reifeprozess voraus. Vera F. Birkenbihl sieht die Ursache darin, dass<br />
<strong>Junge</strong>n vor der Pubertät die so genannte „Grobmotorik“ entwickeln<br />
müssen, bevor Sie feinmotorisch „zugange“ sind. <strong>Junge</strong>n entwickeln<br />
genetisch bedingt weitaus mehr Muskelmasse, also müssen sie entsprechend<br />
mehr Nervenbahnen für das bewusste oder unbewusste<br />
Muskeltraining belegen. Für die Ausbildung der Feinmotorik bleibt da<br />
nicht viel Platz. <strong>Junge</strong>n würden das Alphabet besser lernen, wenn sie<br />
riesengroße Buchstaben schreiben dürften und diese ablaufen<br />
könnten. Stattdessen besteht die weiblich dominierte Pädagogenwelt<br />
darauf, dass sie stillsitzen müssen, brav sind, wie es <strong>Mädchen</strong> eben<br />
leicht fällt. <strong>Junge</strong>n erhalten in unseren Schulen leider ein ständiges<br />
„Nichtokay“, wenn sie sich ihrem von Natur gegebenen Bewegungsdrang<br />
hingeben. Eltern von <strong>Junge</strong>n werden verständlicherweise unruhig,<br />
wenn sie hören, dass über 80% aller Kinder mit akuten Lernproblemen<br />
<strong>Junge</strong>n sind. Vielleicht beruhigt es Sie, wenn Sie wissen, dass es mehr<br />
hochbegabte <strong>Junge</strong>n als <strong>Mädchen</strong> gibt. Allerdings gibt es auch mehr<br />
minderbegabte <strong>Junge</strong>n als <strong>Mädchen</strong>. Die Streuung der Intelligenz beim<br />
männlichen Geschlecht ist größer. Da Männer sich evolutionspsychologisch<br />
bedingt eher mit Dingen beschäftigen, die die räumliche Wahrnehmung<br />
fördern, schneiden sie dort besser ab, wo räumliches Vorstellungsvermögen<br />
gefragt ist. Ihre Stärke zeigt sich vor allem beim Lösen anspruchsvoller<br />
Aufgaben, die einen eigenen Lösungsweg erfordern. <strong>Mädchen</strong> arbeiten<br />
eher bekannte Verfahren ab. Sind <strong>Junge</strong>n und <strong>Mädchen</strong> in den ersten<br />
Dez 10 – Feb 11