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FOCUS-MONEY ließ bundesweit mehr als 1200 Banken unter die Lupe nehmen.<br />

Der Test weist nicht nur in Großstädten den Weg zur besten Beratung<br />

ie müssen vom Sammler zum Jäger werden.“ Matthias<br />

S Memminger, Partner und Leiter Private Banking Consulting<br />

der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC Schweiz,<br />

fordert diese Eigenschaften nicht von Bankkunden. Er<br />

meint Bankberater, die heutzutage mehr denn je auf ihre<br />

Kunden zugehen müssten. „Der Markt für Finanzdienstleistungen<br />

hat sich von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt<br />

gewandelt.“<br />

Ob hierzulande die Banker bereits ausreichend qualifiziert<br />

sind, um als Jäger auf ihre Kunden losgelassen zu<br />

werden, ließ FOCUS-MONEY während des gesamten Jahres<br />

2011 in einem bundesweiten Filial-Test vom Institut<br />

für Vermögensaufbau (IVA) prüfen. Der Aufwand war immens:<br />

Acht Tester – alle bestens geschulte Bankkaufleute,<br />

die schon mindestens drei Jahre selbst in einem Geldinstitut<br />

Berufserfahrung gesammelt haben – investierten<br />

mehr als 1200 Stunden Zeit. Auf dem Prüfstand standen<br />

Städte mit mehr als 40 000 Einwohnern. Der CityContest<br />

2012 bietet Orientierungshilfe für etwa 36 Millionen Bundesbürger,<br />

die in ihrem nahen Umfeld eine neue Hausbank<br />

suchen. Der Test „ermöglicht einen weit reichenden<br />

Einblick in die deutsche Bankenwelt“, sagt Kai Fürderer,<br />

Mitglied der IVA-Geschäftsführung.<br />

Der CityContest 2011 erstreckte sich von Flensburg bis<br />

Friedrichshafen, von Aachen bis Görlitz. Dort besuchten<br />

die Tester mehr als 1500 Bankfilialen und bekamen rund<br />

1600 Visitenkarten überreicht. Bei ihrer Test-Tour quer<br />

durch Deutschland legten sie rund 60 000 Kilometer mit<br />

der Bahn zurück. Dazu kamen über 550 Hotelübernachtungen.<br />

Die Anzahl der gespeicherten Dokumente erreicht<br />

1900 DIN-A4-Seiten. Insgesamt nahmen die Tester<br />

mehr als 1200 Geldinstitute unter die Lupe.<br />

Der Testfall. Ausgangspunkt der Gespräche war stets<br />

ein einheitlicher Fall. Der Testkunde gab an, ein monatliches<br />

Bruttoeinkommen in Höhe von 3000 Euro zu beziehen.<br />

Zudem informierte er den Bankberater darüber, dass<br />

er über 5000 Euro auf einem Tagesgeldkonto und über<br />

ein Depot in Höhe von 25000 Euro verfügt. Stets suchten<br />

die Tester angeblich nach einem neuen Girokonto in<br />

ihrer Nähe und interessierten sich ausdrücklich für das<br />

Thema Altersvorsorge.<br />

Um zu erkennen, welche Filiale sich in diesem Fall bestens<br />

als neue Hausbank eignet, kamen 101 Kriterien auf<br />

den Prüfstand (s. rechts). Der umfangreiche Fragenkatalog<br />

stellt sicher, dass Bewertungen und Vergleiche der<br />

Bankfilialen möglich sind. Die IVA-Experten vergaben für<br />

alle Kriterien (Schul-)Noten mit dem Ziel, am Ende ein<br />

Bank-Ranking für jede Stadt ermitteln zu können. Dabei<br />

gewichteten sie das Datenmaterial mit der Einwohnerzahl<br />

der jeweiligen Stadt. Begründung für dieses Prozedere<br />

von IVA-Vorstand Andreas Beck: „Es gibt viel mehr<br />

Klein- als Großstädte, eine ungewichtete Betrachtung<br />

würde kein repräsentatives Bild mehr liefern.“ Testinitiator<br />

Fürderer argumentiert, dass „so die Reichweite der<br />

einzelnen Note in einer Stadt mehr Gewicht bekommt“.<br />

Wer beispielsweise testen will, ob eine Bank in Berlin oder<br />

Passau besser sei, müsse die Note der Bank in Berlin höher<br />

gewichten als die der Bank in Passau.<br />

Der Fragebogen teilt sich in die Kriterien Vor- und Nachbetreuung,<br />

Atmosphäre, Kundengerechtigkeit, Sachgerechtigkeit<br />

und Konditionen ein. Zuerst bewerteten die<br />

Tester die Kontaktaufnahme. Dazu gehören Umfang und<br />

Qualität der Fragen zu den Wünschen der Testperson sowie<br />

die Freundlichkeit des Bankers. Im Rahmen der Nachbetreuung<br />

zählten beispielsweise Umfang und Aussagekraft<br />

der ausgehändigten Unterlagen. Beim Kriterium<br />

Atmosphäre ließen die Tester Umgebung, Begrüßung und<br />

das Gespräch auf sich wirken. Das Kriterium Kundengerechtigkeit<br />

erfasste die Bereitschaft des Beraters, auf die<br />

Wünsche, Präferenzen und die persönliche Situation seines<br />

Gesprächspartners einzugehen. Gefragt waren auch<br />

leicht verständliche Ausführungen zu Kosten, Risiken<br />

und Steuern. Beim Kriterium Sachgerechtigkeit kamen<br />

fachliches Know-how, Darstellung, Broschüren und Produktvorschlag<br />

auf den Prüfstand. Obendrein beeinflussten<br />

natürlich auch die Konditionen den Gesamteindruck.<br />

Die Ideallösung. Die besten Berater zu kennen ist essenziell<br />

wichtig in Zeiten, in denen viele ihr Vertrauen<br />

ins Bankensystem, in die Staatsfinanzen, den Euro und<br />

die Geldwertstabilität verloren haben. Jeder will nach<br />

Lehman-Pleite und Griechenland-GAU wissen, wo er in<br />

seinem regionalen Umfeld vertrauenswürdige und qualifizierte<br />

Beratung bekommt. Die Idealbank von heute<br />

definiert das Institut für Vermögensaufbau wie folgt:<br />

– Ein Neukunde möchte am Schalter freundlich empfangen<br />

werden. Im weiterführenden Gespräch sollte der erste<br />

Ansprechpartner den Kunden nach seinen Wünschen fragen<br />

und zeitnah einen Termin bei einem Berater vereinbaren.<br />

Dem sollte er auch den Namen und die Wünsche<br />

des Interessenten mitteilen.<br />

– Nach einem freundlichen Empfang geht der Berater<br />

auf die Anliegen des Kunden ein. Die Atmosphäre sollte<br />

persönlich sein. Der Gesprächsort muss abgeschirmt sein,<br />

damit der Kunde sich und seine Daten ohne Bedenken<br />

preisgeben kann.<br />

– Ein interessierter und motivierter Berater stellt sich<br />

und sein Geldinstitut vor. Dann möchte er den Neukunden<br />

kennen lernen. Der Berater sollte durch das Notieren<br />

der Informationen und Daten zeigen, dass er den Kunden<br />

und sein Anliegen ernst nimmt und gewillt ist, nach einer<br />

individuellen Lösung zu suchen.<br />

– Nach der Aufnahme der finanziellen Ist-Situation liegt<br />

es am Berater, die Bedarfslücken des Kunden zu entdecken<br />

und ihn darauf aufmerksam zu machen. Dabei sollte<br />

der Kunde in das Gespräch involviert werden, um die Problematik<br />

seiner Bedarfslücken verstehen zu können. Die<br />

vorgeschlagene Produktlösung und die ausgehändigten<br />

Unterlagen müssen verständlich sein.<br />

Zeit beeinflusst Qualität. Erste Anhaltspunkte, ob eine<br />

neue Bankbeziehung lohnt, gibt die Zeit, die der Berater<br />

FOCUS-MONEY 3

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