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Brechung an einer Glaskugel, die Brechung des Lichtes ... - RZ User

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<strong>Brechung</strong> <strong>an</strong> <strong>einer</strong> <strong>Glaskugel</strong>, <strong>die</strong> <strong>Brechung</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Lichtes</strong> <strong>an</strong> <strong>einer</strong> pl<strong>an</strong>parallelen Platte und <strong>die</strong><br />

scheinbare Verschiebung durch eine Flüssigkeit<br />

Harald Schröer<br />

2002<br />

1


1 <strong>Brechung</strong> <strong>an</strong> <strong>einer</strong> <strong>Glaskugel</strong><br />

Wir untersuchen hier den Durchg<strong>an</strong>g von Lichtstrahlen durch eine <strong>Glaskugel</strong>.<br />

Die Umgebung soll ein Vakuum sein. Siehe dazu <strong>die</strong> Abbildung.<br />

r = Radius der <strong>Glaskugel</strong><br />

α = Einfallswinkel<br />

n = Brechzahl der <strong>Glaskugel</strong><br />

Aus der Zeichnung entnehmen wir:<br />

d = 2r · cos β = 2r ·<br />

Für das <strong>Brechung</strong>sgesetz schreiben wir:<br />

sin α<br />

n<br />

Wir setzen das <strong>Brechung</strong>sgesetz ein:<br />

d = 2r ·<br />

√<br />

= sin β<br />

√<br />

1 − sin 2 β<br />

1 − sin2 α<br />

n 2<br />

oder:<br />

d = 2r √<br />

n · n 2 − sin 2 α<br />

n > 1 ≥ sin α<br />

Aus der Zeichnung erkennen wir γ 2 +β = 90◦ mit Hilfe der beiden rechtwinkligen<br />

Dreiecke. Daraus erhalten wir durch das <strong>Brechung</strong>sgesetz:<br />

n = sin α<br />

sin β =<br />

sin α<br />

sin ( 90 ◦ − γ 2<br />

)<br />

2


oder:<br />

cos γ 2 = sin α<br />

n<br />

Für <strong>die</strong> Durchg<strong>an</strong>gszeit <strong>des</strong> <strong>Lichtes</strong> durch <strong>die</strong> <strong>Glaskugel</strong> bekommen wir:<br />

t = d · n<br />

c<br />

Wird das Vakuum durch ein gasförmiges Medium ersetzt, d<strong>an</strong>n muß n Glas<br />

n Gas<br />

<strong>an</strong>statt<br />

von n eingesetzt werden. Diese beiden Brechzahlen müssen auf das Vakuum<br />

bezogen sein.<br />

Die hier hergeleiteten Gleichungen können auch für Flüssigkeitstropfen verwendet<br />

werden, falls <strong>die</strong>se Tropfen Kugelgestalt haben.<br />

2 <strong>Brechung</strong> <strong>des</strong> <strong>Lichtes</strong> <strong>an</strong> <strong>einer</strong> pl<strong>an</strong>parallelen<br />

Platte<br />

Wir schauen uns den G<strong>an</strong>g <strong>des</strong> Lichtstrahls durch eine Glasplatte <strong>an</strong>, wie in der<br />

Abbildung gezeigt wird. Außerhalb der Glasplatte soll sich Vakuum befinden.<br />

n = Brechzahl der Platte<br />

d = Dicke der Platte<br />

α = Einfallswinkel<br />

β = <strong>Brechung</strong>swinkel<br />

Es gilt das <strong>Brechung</strong>sgesetz:<br />

sin α<br />

sin β = n<br />

Gesucht ist <strong>die</strong> Parallelverschiebung s r <strong>des</strong> Lichtstrahls. Nach der Abbildung<br />

schließen wir:<br />

s = d · (t<strong>an</strong> α − t<strong>an</strong> β)<br />

oder:<br />

(<br />

s = d · t<strong>an</strong> α − sin β )<br />

cos β<br />

3


Zu der gesuchten Größe s r besteht der folgende Zusammenh<strong>an</strong>g:<br />

s r = s · cos α<br />

Verwendet m<strong>an</strong> sin α = cos α · t<strong>an</strong> α und sin 2 β + cos 2 β = 1, so erhalten wir:<br />

(<br />

)<br />

cos α sin β<br />

s r = d · sin α − √<br />

1 − sin 2 β<br />

Nun setzen wir das <strong>Brechung</strong>sgesetz bei sin β ein:<br />

⎛<br />

sin α<br />

cos α ·<br />

n<br />

s r = d · ⎝sin α − √<br />

1 − sin2 α<br />

n 2<br />

Schließlich bekommen wir:<br />

s r = d · sin α ·<br />

(<br />

1 −<br />

⎞<br />

⎠<br />

)<br />

cos α<br />

√<br />

n2 − sin 2 α<br />

Die Brechzahl ist immer größer als 1. Deswegen gilt n > sin α. Die Durchg<strong>an</strong>gslänge<br />

s l können wir mit<br />

s l =<br />

d<br />

cos β =<br />

d<br />

√<br />

1 − sin2 α<br />

n 2<br />

bestimmen. Für <strong>die</strong> Durchg<strong>an</strong>gszeit berechnen wir:<br />

t = s l · n<br />

c<br />

Wird das umgebene Vakuum durch ein Gas mit der Brechzahl n G ersetzt, so ist<br />

<strong>an</strong>statt von n der Quotient n P<br />

n G<br />

einzusetzen. n P ist hier d<strong>an</strong>n <strong>die</strong> Brechzahl der<br />

Platte, <strong>die</strong> auf das Vakuum bezogen sein muß.<br />

3 Scheinbare Verschiebung durch eine Flüssigkeit<br />

Wir betrachten folgende Zeichnung:<br />

4


Ein Behälter enthält eine Flüssigkeit mit der Höhe h. Auf dem Boden befindet<br />

sich eine kleine Perle P . Schaut m<strong>an</strong> unter dem Winkel α gegen <strong>die</strong> Oberfläche<br />

der Flüssigkeit, so erscheint <strong>die</strong> Perle von P nach P ′ verschoben. Wir haben das<br />

<strong>Brechung</strong>sgesetz:<br />

sin α<br />

sin β<br />

n = Brechzahl der Flüssigkeit<br />

x = scheinbare Verschiebung<br />

= n oder sin β =<br />

sin α<br />

n<br />

Für <strong>die</strong> scheinbare Verschiebung entnehmen wir aus der Abbildung:<br />

x = h · (t<strong>an</strong> α − t<strong>an</strong> β)<br />

Mit<br />

t<strong>an</strong> β = sin β<br />

cos β = sin β<br />

√<br />

1 − sin 2 β<br />

wegen sin 2 β + cos 2 β = 1<br />

erhalten wir:<br />

Durch t<strong>an</strong> α =<br />

Verschiebung:<br />

t<strong>an</strong> β =<br />

n ·<br />

sin α<br />

√ =<br />

n 2 −sin 2 α<br />

n 2<br />

sin α<br />

√<br />

n2 − sin 2 α<br />

√1−sin sin α kommen wir zur folgenden Darstellung der scheinbaren<br />

2 α<br />

(<br />

)<br />

1<br />

x = h · sin α · √<br />

1 − sin 2 α − 1<br />

√<br />

n2 − sin 2 α<br />

(1)<br />

Wir können <strong>die</strong>ses Problem noch verallgem<strong>einer</strong>n. So k<strong>an</strong>n das Vakuum durch<br />

ein beliebiges Gas ersetzt werden. Wenn n G <strong>die</strong> Brechzahl <strong>des</strong> Gases und n F<br />

<strong>die</strong> Brechzahl der Flüssigkeit ist, so lautet das <strong>Brechung</strong>sgesetz:<br />

n F<br />

n G<br />

sin α<br />

sin β = n F<br />

n G<br />

ist d<strong>an</strong>n <strong>an</strong>statt von n in Gleichung (1) einzusetzen.<br />

5

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