Jahresbericht 2005 - Christoffel-Blindenmission

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Seit sechs Jahren läuft die weltweite Initiative „VISION 2020 – Das Recht auf Augenlicht”. Sie will erreichen, dass bis 2020 kein Mensch mehr an einer vermeidbaren Ursache erblinden muss. Die Christoffel-Blindenmission, die zu den Initiatoren von VISION 2020 gehört, hat auch im vergangenen Jahr mit ihrer Augenarbeit einen wichtigen Beitrag zum Erreichen des ambitionierten Ziels geleistet. Die beharrliche Arbeit zeigt zunehmend Erfolge bei der Blindheitsverhütung. Seit dem Start von VISION 2020 geht erstmals die Zahl der blinden Menschen weltweit zurück. Allein in Indien, wo sich ein Schwerpunkt der CBM-Arbeit befindet, hat sie sich um 25 Prozent von 8,9 Millionen Anfang der 90er-Jahre auf aktuell 6,7 Millionen reduziert. Auch in vielen anderen Ländern sind bemerkenswerte Fortschritte zu vermindert. Der Erfolg ist vor allem auf die Reduktion von drei Krankheiten zurückzuführen, die als Hauptursachen für die vermeidbare Blindheit gelten. Dies sind Onchozerkose, Trachom und Vitamin-A-Mangel. Trachom auf dem Rückzug Am deutlichsten fiel die Erfolgsbilanz bei der Bekämpfung von Trachom aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzte die Zahl der Trachomblinden 1998 noch auf 5,9 Millionen. 10,6 Millionen Menschen litten unter den akuten Symptomen (Trichiasis) und 146 Millionen galten als infiziert. Nach neueren Schätzungen sank die Zahl der Trachomblinden auf 1,3 Millionen. Die Fälle von Trichiasis gingen auf 7,6 Millionen zurück und die Zahl der Infizierten auf 84 Millionen. Einige Länder wie Marokko und der Oman erwarten, die Aufklärung über blindheitsverursachende Erkrankungen. Blindheit verhüten VISION 2020 zeigt Erfolge Krankheiten in ihrem Staatsgebiet bis 2006 vollständig unter Kontrolle zu bekommen. In CBM-geförderten Projekten wurden 810.730 Patienten auf Trachom untersucht. Von diesen mussten 535.640 mit Tetrazyclin behandelt werden. In 45.015 Fällen war eine Operation erforderlich. Kampf gegen Flussblindheit Die Zahl der an Flussblindheit (Onchozerkose) Erblindeten ist von 500.000 Mitte der 90er-Jahre auf aktuell 290.000 zurückgegangen. Mittlerweile besteht die berechtigte Hoffnung, dass
diese von Fadenwürmern verursachte Krankheit so weit unter Kontrolle gebracht werden kann, dass ab 2010 kein Mensch mehr an Onchozerkose erblinden muss. Die Eindämmung dieser Krankheit bildet einen der Schwerpunkte der CBM-Arbeit. Im Rahmen der flächendeckenden Bekämpfung der Onchozerkose erreichten Mitarbeiter aus den Partnerprojekten 3,35 Millionen Menschen. Mehr Kinder erreicht Zur Verhütung von Kinderblindheit wurde die Ausgabe von Vitamin- A-Kapseln ausgeweitet. Die CBM ließ 2005 über 830.000 Kapseln verteilen. Aufklärung ist wichtig Genauso wichtig wie die Verteilung von Medikamenten ist die Aufklärung der Menschen, die 48 Jahre lang hat Herr Thang als Friseur gearbeitet. Zehn bis zwölf Stunden am Tag stand er in seinem Laden, um das Geld zu verdienen, mit dem er seine Frau und seine 13 Kinder ernährte. Auch heute, als alter Mann, muss er für seine Frau und eine nicht arbeitsfähige Tochter sorgen. Vor einigen Jahren begann seine Sehkraft nachzulassen, bis er vor zwei Jahren fast völlig am Grauen Star erblindete. Er war verzweifelt. Dann hörte er von Blindheit bedroht sind. Erst wenn die Menschen ein Bewusstsein für die Problematik entwickeln, kann ihnen nachhaltig geholfen werden. So nutzt zum Beispiel das Tororo Ophthalmic Optic Centre in Uganda, ein Projektpartner der CBM, neben der normalen Aufklärungsarbeit in den Dörfern auch Radio und Fernsehen. Die Erfolge von VISION 2020 dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch ein langer Weg sein wird, bis das Ziel erreicht ist. Gerade jetzt darf in den Bemühungen nicht nachgelassen werden. Die CBM wird daher weiter mit Nachdruck alle Maßnahmen unterstützen, die dazu beitragen, dass kein Mensch mehr an einer vermeidbaren Ursache erblinden muss. Tran Van Thang Der Friseurladen liegt direkt neben einer Hauptstraße in Vinh City/ Vietnam. Ein Pult, ein Spiegel, einige Scheren und Messer – das ist der Salon von Herrn Thang, dem älteren Herrn mit den vielen Lachfältchen. von der Möglichkeit einer kostenlosen Untersuchung und Operation. Da er Angehörige zu versorgen hatte, erhielt er bald einen Termin für eine Behandlung. Innerhalb kurzer Zeit wurde er am Grauen Star operiert. Herr Thang ist glücklich mit seinen „neuen Augen”. „Ich kann jetzt sogar feinste Haare wieder erkennen und schneiden. Ich hoffe, dass meine Augen mir noch lange gute Dienste leisten werden”, lacht er und macht sich wieder an seine Arbeit. VISION 2020 Deutschland Im Oktober 2005 gründeten acht Verbände und Organisationen, die in den Bereichen „Sehen” und „Blindheit” tätig sind, eine Initiativgruppe „VI- SION 2020 Deutschland”. Dieses Netzwerk ist Bestandteil der weltweiten Kampagne „VISION 2020 – Das Recht auf Augenlicht” und setzt sich gemeinschaftlich für die Prävention und Bekämpfung vermeidbarer Blindheit in Deutschland und in der Welt ein. VISION 2020 Deutschland will: • die Öffentlichkeit über Blindheitsursachen, Blindheitsprävention und die Belange blinder Menschen aufklären • die Medienresonanz zu den Themen Blindheit und Sehen erhöhen • einen nationalen VISION-2020-Plan in Kooperation mit dem Gesundheitsministerium entwickeln • die finanzielle Unterstützung für VISION 2020 in den Entwicklungsländern verstärken • die Forschung zur Vermeidung von Blindheit intensivieren • Verbesserungen im Bereich der Augenmedizin fördern, um sehbeeinträchtigten Menschen die optimale Nutzung des Restsehvermögen zu ermöglichen
Seite 1 und 2: JAHRESBERICHT 2005
Seite 3 und 4: Mehr Menschen geholfen Bei der Chri
Seite 5: Indien Bangalore Äthiopien Addis A
Seite 9 und 10: zinischer Assistenten und Krankenpf
Seite 11 und 12: jekt „Better Hearing Philippines
Seite 13 und 14: großen Zahl von Patienten kann mit
Seite 15 und 16: krankenhaus in Battagram in sich zu
Seite 17 und 18: schen aus verschiedenen Ländern au
Seite 19 und 20: Erfreuliche Entwicklung Einnahmen g
Seite 21 und 22: lich wie das Vereinskapital, nicht
Seite 23 und 24: Neues Konzept entwickelt Mehr Schut

Jahresbericht 2005 - Christoffel-Blindenmission

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?