kmu news - KMU-Channel Gewerbeverband Basel-Stadt
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a <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
www.<strong>kmu</strong>-channel.ch<br />
Aktuelles aus Wirtschaft und Politik Nr. 5 | 2013<br />
Offizielles Informationsorgan des <strong>Gewerbeverband</strong>es <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>.<br />
Wirtschaftsverband der Basler <strong>KMU</strong>.<br />
Ausbildungs-, Informations-, Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum.<br />
Einbruchswelle:<br />
Viel Arbeit für<br />
Sicherheitsfirmen > 7<br />
Mehr Rechtssicherheit<br />
für Wirte bei<br />
Lärmklagen > 10<br />
Das hat der Titel<br />
«Lehrling des Jahres»<br />
bewirkt > 20<br />
Gabriel Barell<br />
Der neue Direktor<br />
steht fest<br />
Barell will als Gewerbedirektor auf Bewährtem aufbauen<br />
und eigene Akzente setzen > 4
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Bank, die auch ein <strong>KMU</strong> ist.<br />
Als lokale, unternehmerisch unabhängige Bank sind wir selbst ein <strong>KMU</strong> und kennen<br />
deshalb Ihre Herausforderungen bestens. Wir sind flexibel, engagieren uns für<br />
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Wir machen den Weg frei
3 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
editorial<br />
Gabriel Barell<br />
unser neuer Direktor<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Thema<br />
Interview mit Gabriel Barell . . . . . . . 4<br />
Aktuell<br />
Streitpunkt öffentlicher Raum . . . . . 6<br />
Das Buch «Der <strong>KMU</strong>-Verwaltungsrat» 6<br />
Einbruchschutz . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Neue Mitarbeiterinnen . . . . . . . . . . 8<br />
ÖV-Programm 2014 – 2017 . . . . . . . 8<br />
Detailhandel GAV . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Sonntagsverkäufe . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Wirtschaft + Politik<br />
Lärmschutz . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Einkaufstourismus . . . . . . . . . . . . 11<br />
Immobilienmarkt . . . . . . . . . . . . 13<br />
Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Personenfreizügigkeit . . . . . . . . . . 15<br />
Veranstaltungen<br />
Kick-off-Veranstaltung . . . . . . . . . 16<br />
YOUNG STAGE . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Ratgeber<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement 18<br />
<strong>KMU</strong>-Kollektivlösung Arbeitsschutz . 19<br />
Berufsbildung<br />
Lehrling des Jahres . . . . . . . . . . . 20<br />
Stellenvermittlung «integratio» . . . . . 21<br />
Verbände<br />
Gärtnermeister beider <strong>Basel</strong> . . . . . 21<br />
Metallunion <strong>Basel</strong> und Umgebung . . 21<br />
Floristenverein beider <strong>Basel</strong> . . . . . . 22<br />
sun21<br />
Pilotprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Faktor-5-Preis . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Es freut mich ausserordentlich, Ihnen den neuen Gewerbedirektor<br />
Gabriel Barell präsentieren zu dürfen. Mit Gabriel Barell hat der<br />
Vorstand des <strong>Gewerbeverband</strong>es <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> eine Persönlichkeit<br />
gewählt, die mit ihren Qualifikationen den Anforderungen dieses<br />
anspruchsvollen Postens bestens entspricht. Gabriel Barell hat den<br />
Unternehmergeist im Blut, ist eine innovative, kreative und kommunikative<br />
Persönlichkeit mit einem hohen Mass an Bodenhaftung und<br />
hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass er eine Unternehmung<br />
erfolgreich führen und weiterentwickeln kann.<br />
Beim <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> wird er diese Qualitäten<br />
und Erfahrungen nun einbringen, um als Unternehmer die Unternehmen<br />
in unserer Region voranzubringen. Denn Gabriel Barell<br />
weiss aus seiner eigenen unternehmerischen Tätigkeit und seinem<br />
langjährigen Engagement im Vorstand des <strong>Gewerbeverband</strong>es <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
genau, wo die <strong>KMU</strong>-Wirtschaft der Schuh drückt.<br />
In Zukunft wird er gemeinsam mit dem Team des <strong>Gewerbeverband</strong>es<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> auf diese Herausforderungen der <strong>KMU</strong>-Wirtschaft<br />
mit den passenden Dienstleistungen Antworten geben und in der<br />
Politik für das Gewerbe in unserer Region einstehen.<br />
Um der <strong>KMU</strong>-Wirtschaft in diesem Sinne zu dienen und Leistung für sie zu erbringen sind sowohl<br />
Gabriel Barell als auch der gesamte <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> weiterhin auf Ihre Rückmeldungen<br />
angewiesen. Scheuen Sie sich nicht, auf uns zuzukommen, denn der <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> ist<br />
für Sie da.<br />
Einhergehend mit der Wahl von Gabriel Barell zum neuen Gewerbedirektor möchte der Vorstand<br />
des <strong>Gewerbeverband</strong>es <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> Philipp Spichty dafür danken, dass er in den letzten Monaten den<br />
Verband als interimistischer Direktor so umsichtig und erfolgreich geführt hat und bis zum Stellenantritt<br />
von Gabriel Barell weiter führt. Ebenfalls danken möchte der Vorstand seiner Findungskommission,<br />
der es in einem mehrstufigen Auswahlverfahren gelungen ist, mit Gabriel Barell den idealen neuen Direktor<br />
zu präsentieren.<br />
Marcel Schweizer, Präsident des <strong>Gewerbeverband</strong>es <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
Herausgeber: <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>, Elisabethenstr. 23, Postfach 332, 4010 <strong>Basel</strong> | Tel. 061 227 50 50, Fax 061 227 50 51 | E-Mail: post@gewerbe-basel.ch | Internet: www.<strong>kmu</strong>-channel.ch<br />
Redaktion: David Weber, d.weber@gewerbe-basel.ch | Tel. 061 227 50 57 Produktion, Layout, Inserate, Fotos: Tobias Stöcklin, t.stoecklin@gewerbe-basel.ch | Tel. 061 227 50 38<br />
Lektorat: Birkhäuser + GBC AG Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau «<strong>kmu</strong> <strong>news</strong>» erscheint 11-mal pro Jahr. Notariell beglaubigte Auflage: 9300 Ex. Auflage: 9 500 Ex.<br />
www.theater-basel.ch +41/(0)61-295 11 33
thema<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
4<br />
Gabriel Barell ist der neue Direktor<br />
«Es braucht mehr Solidarität<br />
mit und unter den <strong>KMU</strong>»<br />
Der 52-jährige Gabriel Barell wird spätestens ab 1. November die<br />
operativen Geschicke des <strong>Gewerbeverband</strong>es <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> übernehmen.<br />
Er will auf dem Bewährten aufbauen, aber auch eigene Akzente setzen.<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong>: Was reizt Sie am Job des Gewerbe-<br />
Direktors?<br />
Gabriel Barell: Für mich ist es die einmalige<br />
Gelegenheit, als Unternehmer für die Unternehmen<br />
da zu sein. Hier kann ich meine<br />
Erfahrungen im <strong>KMU</strong>-Bereich – zum Beispiel<br />
als langjähriger Geschäftsführer vom Sutter<br />
Begg – voll einsetzen. Für die <strong>KMU</strong>, die<br />
das Rückgrat unserer Wirtschaft sind. Der<br />
<strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> mit seinen gut<br />
50 Mitarbeitenden ist ja selbst ein <strong>KMU</strong>, ein<br />
gut funktionierendes. Ich freue mich, den <strong>Gewerbeverband</strong><br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> mit diesem guten<br />
Team erfolgreich in die Zukunft zu führen.<br />
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen<br />
für den <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>?<br />
Der <strong>Gewerbeverband</strong> ist mit seinem vielseitigen<br />
Angebot das wichtigste Diensteistungszentrum<br />
für die <strong>KMU</strong>-Wirtschaft. Dazu<br />
gehören beispielsweise die <strong>KMU</strong>-Pensionskasse<br />
Pegeba, die Familienausgleichskasse,<br />
die Zentrale Abrechnungsstelle für Sozialversicherungen<br />
und das Verbandsmanagement.<br />
Ich möchte den Bekanntheitsgrad dieses<br />
Dienstleistungsangebots weiter erhöhen und<br />
punktuell erweitern. Die Unternehmer sollen<br />
wissen, wo sie sich durch unser Angebot<br />
entlasten können. Weiter braucht es auch auf<br />
politischer Ebene den ständigen Einsatz für<br />
möglichst gute Rahmenbedingungen für die<br />
<strong>KMU</strong>-Wirtschaft.<br />
Was meinen Sie konkret?<br />
Wichtig ist der Erhalt der raren Gewerbeflächen<br />
in der <strong>Stadt</strong>. Das Handwerk und das Gewerbe<br />
müssen auch in Zukunft Platz haben in der<br />
<strong>Stadt</strong>. Wichtig ist auch, die bürokratische Belastung<br />
der Unternehmen zu reduzieren. Aus<br />
meinen operativen Tätigkeiten im <strong>KMU</strong>-Bereich<br />
weiss ich, wie viele Statistiken, Formulare und<br />
so weiter von den Behörden verlangt werden,<br />
ohne dass dadurch ein Mehrwert entsteht oder<br />
ein Lohn bezahlt werden kann. Ein weiteres<br />
wichtiges Anliegen: Es braucht mehr Solidarität<br />
mit und unter den <strong>KMU</strong>.<br />
Denken Sie dabei an den Einkaufstourismus?<br />
Auch, ja. Ich kaufe ausschliesslich in der Region<br />
ein. Wir müssen bei der Bevölkerung<br />
wieder verstärkt in Erinnerung rufen, dass<br />
es wir Unternehmer sind, die in der Region<br />
Arbeitsplätze und Lehrstellen schaffen<br />
und so auch eine gute Ausbildung für junge<br />
Menschen gewährleisten, Steuersubstrat generieren,<br />
die AHV-Renten mitfinanzieren und<br />
vieles mehr. Das meine ich mit Solidarität.<br />
Dass in Teilen der Bevölkerung zunehmend<br />
das Verständnis für das Unternehmertum<br />
fehlt, zeigt sich auch in den Diskussionen um<br />
diverse Initiativen. Es wird nicht die grosse<br />
Mehrheit der sozial und verantwortlich handelnde<br />
Unternehmer ins Zentrum gestellt,<br />
sondern auf die Extreme fokussiert. Dies<br />
gefährdet die Rahmenbedingungen für die<br />
gesamte Wirtschaft ernsthaft.<br />
Sie habe die Lehrstellen angesprochen, ein<br />
wichtiges Anliegen des <strong>Gewerbeverband</strong>es.<br />
Wie sehen Sie die Situation?
5 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13 thema<br />
info<br />
Biographie<br />
Gabriel Barell hat den<br />
Unternehmergeist im Blut<br />
Gabriel Barell stellt sich den Mitarbeitenden<br />
der Geschäftsstelle des <strong>Gewerbeverband</strong>es<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> vor.<br />
Dank des Einsatzes des <strong>Gewerbeverband</strong>es<br />
ist es gelungen, den Lehrstellenmangel zu<br />
beheben. Heute hat sich die Problemstellung<br />
ins Gegenteil verkehrt. Wir müssen uns nun<br />
dafür einsetzen, dass es genügend Lehrlinge<br />
gibt. Es gilt, den Wert und die Attraktivität<br />
der Lehre, der höheren Berufsbildung und der<br />
Berufsmatur im Bewusstsein der Bevölkerung<br />
noch stärker zu verankern. Dieser Bildungsweg<br />
hält die gleichen Möglichkeiten offen,<br />
wie jener übers Gymnasium, ermöglicht aber<br />
eine stufenweise Karriereplanung.<br />
Sie sagten, Sie sind ein Unternehmertyp.<br />
Was ist das Schöne am Unternehmer-Sein?<br />
Das Entwickeln und die Umsetzung von Ideen<br />
und Visionen. Diese Ideen und Visionen<br />
zu verinnerlichen, zusammen mit dem Team<br />
mit viel positiver Energie zu verfolgen und<br />
schlussendlich die Ziele zu erreichen. Und<br />
dann natürlich die Erfolge gemeinsam zu feiern.<br />
Das ist, neben vielem mehr, das Schöne<br />
am Unternehmer-Sein.<br />
Am 22. April wählte der Vorstand des <strong>Gewerbeverband</strong>es<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>, Gabriel Barell<br />
zum neuen Direktor. Derzeit arbeitet<br />
der 52-Jährige als Leiter Region <strong>Basel</strong>/<strong>Basel</strong>land<br />
der Valiant Bank, seit 2006<br />
ist Barell Vorstandsmitglied des <strong>Gewerbeverband</strong>es<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>. Er wird seine<br />
neue Stelle spätestens am 1. November<br />
2013 antreten. Mit Gabriel Barell hat<br />
sich der Vorstand für einen ausgewiesenen<br />
Unternehmer als neuen Direktor entschieden.<br />
Durch seine langjährige und erfolgreiche<br />
Tätigkeit als Geschäftsführer<br />
vom Sutter Begg (Sutter AG) – zwischen<br />
1999 und 2008 – erlangte Barell in <strong>KMU</strong>-<br />
Kreisen Bekanntheit. Zuvor arbeitete er<br />
13 Jahre in Führungspositionen bei der<br />
Credit Suisse in den Breichen Personalwesen,<br />
Marketing und Retail Banking.<br />
Barell besitzt das Wirtepatent und ist<br />
Mitinhaber eines Gastrobetriebs.<br />
Barell, selbst parteilos, verfügt über viel<br />
Erfahrung in der Verbandspolitik und amtete<br />
wiederholt als Präsident des Wahlausschusses<br />
des <strong>Gewerbeverband</strong>es<br />
reaktionen<br />
stimmen aus der Wirtschaft<br />
Die Wahl Barells<br />
kommt gut an<br />
Repräsentanten der Wirtschaft äussern<br />
sich durchwegs positiv über die Wahl<br />
Gabriel Barells zum neuen Direktor des<br />
<strong>Gewerbeverband</strong>es <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>.<br />
Franz Saladin, Direktor der Handelskammer<br />
beider <strong>Basel</strong>, spricht von einer<br />
«super Wahl». Barell verfüge über ein<br />
motivierendes und gewinnendes Wesen.<br />
Er habe bei der Basler Traditionsbäckerei<br />
Sutter Begg in einer schwierigen<br />
Phase einige Innovationen eingeführt.<br />
Saladin ist zuversichtlich, dass mit Barell<br />
die ohnehin sehr gute Zusammenarbeit<br />
zwischen den Wirtschaftsverbänden<br />
noch intensiviert werde.<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> für Nationalrats- und Grossratswahlen.<br />
Seit 15 Jahren läuft er einmal<br />
im Jahr einen Marathon zusammen mit<br />
einer Gruppe Gleichgesinnter – immer in<br />
einer anderen <strong>Stadt</strong>. Weiter ist Barell, der<br />
in Binningen wohnt, ein begeisterter Segler<br />
mit Hochseesegelschein.<br />
Samuel Holzach, Regionalleiter <strong>Basel</strong><br />
bei der UBS, sagt, Gabriell Barell sei<br />
prädestiniert für die Aufgabe als Gewerbedirektor.<br />
«Er hat einen breiten Überblick<br />
über verschiedene Branchen.» Zudem<br />
verbinde Barell ideal das gewerblerische<br />
mit dem akademischen Element.<br />
Thomas Keller, Geschäftsführer der<br />
Kaserne <strong>Basel</strong>, die enge Beziehungen<br />
zum <strong>Gewerbeverband</strong> pflegt, betont:<br />
Jemand mit dem beruflichen Werdegang<br />
Barells könne nur ein Brückenbauer<br />
sein.<br />
Markus Lehmann, CVP-Nationalrat und<br />
Vorstandsmitglied des <strong>Gewerbeverband</strong>es,<br />
ist überzeugt, dass Gabriel Barell<br />
die richtigen Prioritäten setzen werde.<br />
Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer<br />
<strong>Basel</strong>land, lobt die Wahl<br />
Barells, da dieser in der <strong>KMU</strong>-Wirtschaft<br />
gut vernetzt sei.<br />
Quelle: bzbasel
aktuell<br />
Öffentlicher Raum<br />
NöRG: Das Gesetz<br />
bleibt eine Blackbox<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
6<br />
Die Auswirkungen des<br />
Gesetzes über die Nutzung<br />
des öffentlichen Raumes<br />
(NöRG) sind weiterhin unklar.<br />
Denn die Regierung<br />
weigert sich, gemeinsam<br />
mit dem Gesetz auch die<br />
entsprechende Verordnung<br />
vorzulegen. Der <strong>Gewerbeverband</strong><br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> hatte<br />
dies in seiner Vernehmlassungsantwort<br />
gefordert.<br />
Mit dem NöRG soll die Nutzung<br />
des öffentlichen Raumes auf eine<br />
neue gesetzliche Grundlage<br />
gestellt und das Allmendgesetz<br />
aus dem Jahr 1927 ersetzt werden.<br />
In der Vernehmlassung hatte<br />
der <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
festgestellt, dass die Folgen des<br />
neuen Gesetzes ohne Kenntnis<br />
der dazugehörigen Verordnung<br />
nicht abzuschätzen sind. Dementsprechend<br />
hat er die Regierung<br />
aufgefordert, die Verordnung<br />
nachzuliefern.<br />
Dieser Forderung, die auch<br />
von zahlreichen Parteien und anderen<br />
Organisationen gestellt<br />
wurde, hat der Regierungsrat mit<br />
der Verabschiedung des NöRG<br />
nicht entsprochen. Er rechtfertigt<br />
dieses Vorgehen unter anderem<br />
damit, dass die Erarbeitung der<br />
Verordnung einen enormen Aufwand<br />
bedeuten würde. Dieses<br />
Argument ist nicht nachvollziehbar.<br />
Die anstehende Behandlung<br />
des Gesetzes im Grossen Rat<br />
stellt die letzte politische Hürde<br />
dar, bevor Regierung und Verwaltung<br />
das Gesetz in der Praxis<br />
anwenden. Für eine seriöse politische<br />
Entscheidung muss der<br />
Grosse Rat die Auswirkungen<br />
des Gesetzes beurteilen können<br />
und dazu muss er wissen, wie<br />
die Regierung das Gesetz über<br />
die Verordnung zu konkretisieren<br />
gedenkt.<br />
Die Verordnung muss von der<br />
Regierung ohnehin erarbeitet<br />
werden und sich dabei auf den<br />
Gesetzesvorschlag abstützen.<br />
Der Aufwand wäre nur dann unnötig,<br />
wenn die Regierung davon<br />
ausgeht, dass ihr Gesetzesvorschlag<br />
keine Mehrheit finden<br />
wird.<br />
Die dürftig begründete Weigerung<br />
der Regierung, die konkreten<br />
Auswirkungen des NöRG in Form<br />
Umstritten: Wie soll die Nutzung des öffentlichen Raumes (hier: Em Bebbi<br />
sy Jazz am Gemsberg) in Zukunft gesetzlich geregelt werden?<br />
der Verordnung offenzulegen,<br />
nähren den Verdacht, dass das<br />
NöRG der Regierung und Verwaltung<br />
hinsichtlich der Nutzung<br />
des öffentlichen Raumes einen<br />
möglichst grossen Handlungsspielraum<br />
verschaffen soll. Mit<br />
Blick auf die Allmendgebühren, die<br />
Bewilligungspraxis oder auch die<br />
Zusammensetzung der Gremien,<br />
die über spezielle Nutzungspläne<br />
entscheiden, lehnt der <strong>Gewerbeverband</strong><br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> dies ab. Er<br />
fordert im Sinne der Rechtssicherheit<br />
klare gesetzliche Grundlagen<br />
und hofft, dass der Grosse Rat das<br />
NöRG nicht ohne Prüfung seiner<br />
Auswirkungen verabschiedet.<br />
Bild: Juri Weiss<br />
Denn auch das zweite Argument<br />
der Regierung gegen die<br />
vorgängige Ausarbeitung der<br />
Verordnung überzeugt nicht.<br />
Die inhaltliche Diskussion über<br />
die Nutzung des öffentlichen<br />
Raumes soll laut Regierung auf<br />
planerischer und politischer<br />
Ebene stattfinden. Diese Diskussion<br />
auf planerischer Ebene<br />
wurde allerdings bereits geführt<br />
im Rahmen der Vernehmlassung<br />
zum Entwicklungsrichtplan Innenstadt,<br />
die kürzlich zu Ende<br />
gegangen ist. Allerdings fehlte<br />
mit dem NöRG die entscheidende<br />
gesetzliche Grundlage für<br />
diese Diskussion.<br />
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Neu erschienen<br />
Das Buch<br />
«Der <strong>KMU</strong>-Verwaltungsrat»<br />
Das neuste Buch von Dr. iur.<br />
Bernhard Madörin bietet einen<br />
detaillierten und konzisen Überblick<br />
über die Aufgaben und die<br />
Verantwortung, die ein Verwaltungsrat<br />
übernehmen muss.<br />
«Der <strong>KMU</strong>-Verwaltungsrat» – so<br />
der Titel des 112 Seiten starken<br />
Buches – behandelt Themen wie<br />
Akquisition und Leadership, die<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />
der Verwaltungsrat als Berufung<br />
für den eigenen Betrieb<br />
oder Finanzen und Finanzkontrolle.<br />
Der Autor ist professioneller Verwaltungsrat<br />
und zeigt mit reichhaltiger<br />
Erfahrung Funktion und<br />
Risiken des Exekutivmandats<br />
auf. Madörin amtet in rund<br />
50 verschiedenen Institutionen<br />
als Exekutivorgan und ist seit<br />
15 Jahren selbstständiger Treuhänder.<br />
Seit 2004 ist er Präsident<br />
des Verwaltungsrates der<br />
artax Fide Consult AG. Neben<br />
Sachbüchern schreibt Madörin<br />
derzeit auch an seinem zweiten<br />
Kriminalroman.<br />
Der <strong>KMU</strong>-Verwaltungsrat,<br />
Dr. iur. Bernhard Madörin,<br />
112 Seiten, 49 Franken.<br />
ISBN 978-3-7272-8861-6
7 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13 aktuell<br />
Einbruchschutz<br />
So schützen Sie sich vor<br />
unerwünschtem Besuch<br />
Bild: © BortN66 - Fotolia.com<br />
Einbrüche haben Hochkonjunktur. Dies beschert den<br />
Anbietern von Einbruchsicherungen für Fenster und<br />
Türen sowie von Alarmanlagen viel Arbeit.<br />
Im letzten Jahr stieg die Zahl der Einbrüche<br />
um satte 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr,<br />
wie die Basler Staatsanwaltschaft im April<br />
bekannt gab. Über 2000 Mal wurde in <strong>Basel</strong>-<br />
<strong>Stadt</strong> eingebrochen. Vor allem die Gemeinde<br />
Riehen ist stark betroffen. Die Einbrecher sind<br />
geschickt, innert 30 Sekunden wuchten sie<br />
mit Schraubenziehern und Brecheisen ungeschützte<br />
Fenster und Türen auf. Am liebsten<br />
bei Einfamilienhäusern und Parterrewohnungen.<br />
Kein Wunder herrscht bei den Experten<br />
für Einbruchschutz in <strong>Basel</strong> Hochbetrieb.<br />
Die Firma Robert Schweizer AG (Schreinerei<br />
und Fensterbau) verzeichnet einen<br />
Auftragsanstieg von 20 bis 30 Prozent, wie<br />
Gaston Schweizer erklärt. Während es früher<br />
saisonal bedingte Häufungen von Anfragen<br />
gab – zum Beispiel bei Winterbeginn und vor<br />
den Ferien –, ist nun die Arbeit der Spezialisten<br />
das ganze Jahr über konstant gefragt.<br />
Ob direkt nach Einbrüchen oder präventiv –<br />
zur häufigsten Arbeit gehört die Einbruchsicherung<br />
von Fenstern und Türen mittels<br />
unsichtbarer Hürden wie zum Beispiel einer<br />
Mehrpunkt-Verriegelung, eines massiven Türblattes<br />
und eines gut verankerten Türrahmens.<br />
Aber auch den Gitterrosten zu Kellerfenstern ist<br />
Beachtung zu schenken. Unter diesen Gittern<br />
können die Täter oft in Ruhe ihrem Handwerk<br />
nachgehen, wie Schweizer erklärt. «Wir machen<br />
aber nur, was wir für nötig erachten, und<br />
versuchen, nicht aus der Angst der Kunden<br />
Profit zu ziehen.» Die Kosten einer Einbruchsicherung<br />
eines Hauses hängt stark vom Objekt<br />
und der Anzahl Fenster und Türen ab.<br />
Auch Klaus Spiegelhalter von der Schreinerund<br />
Fensterbaufirma Bächle schätzt, dass sie<br />
rund ein Drittel mehr einbruchsbedingte Aufträge<br />
erhalten. «Des einen Leid, des anderen<br />
Freud», fasst Spiegelhalter die Situation zusammen.<br />
Meist werden sie gerufen, nachdem<br />
bereits eingebrochen worden ist. Und «am<br />
häufigsten werden Wohnungs- und Balkontüren<br />
aufgestemmt», berichtet Spiegelhalter.<br />
Bächle bietet dann Mehrpunktverschlüsse<br />
und «einbruchhemmende» Beschläge bei<br />
Fenstern an. Spiegelhalter benutzt absichtlich<br />
«einbruchhemmend» und nicht «einbruchssicher».<br />
Denn vollkommen einbruchsicher ist<br />
schwierig. «Die Erfahrungen der Polizei zeigen<br />
aber, dass die Einbrecher unverrichteter<br />
Dinge wieder abziehen, wenn Fenster und Türen<br />
nicht sofort nachgeben.» Die Kosten für<br />
einen Mehrpunktverschluss an einer Wohnungstüre<br />
gibt Spiegelhalter mit rund 1500<br />
Franken an.<br />
Aber nicht nur Schreinereien, Glaser und<br />
Fensterfirmen spüren den Einbruchboom,<br />
sondern auch die Anbieter von elektronischen<br />
Sicherheitssystemen. Tobias Steiger, Geschäftsführer<br />
von Universal Security GmbH,<br />
sagt, seit Herbst gebe es viel mehr Anfragen.<br />
Direkt von Einbruchsopfern, aber noch<br />
häufiger von Personen, bei denen in der Nachbarschaft<br />
eingebrochen worden ist. «Oft ist<br />
das Motiv Personenschutz», sagt Steiger. «Die<br />
Leute wollen die Gebäudehülle elektronisch<br />
überwachen, damit niemand im Erdgeschoss<br />
einsteigt, während man oben schläft.» Die<br />
komplette Einbruchssicherung einer Wohnung<br />
koste zwischen 2500 und 4000 Franken.<br />
Jene eines Hauses 4000 bis 6000. Installierbar<br />
innerhalb eines Tages. Ein einzelnes Fenster<br />
könne bereits für 100 Franken alarmgesichert<br />
werden, wenn die Zentrale für 1200 Franken<br />
installiert ist.<br />
info<br />
eine auswahl<br />
Ihre Spezialisten<br />
für Einbruchschutz<br />
Bächle Einbruchschutz / 061 331 36 15<br />
Bebbi's Schloss-Service / 061 691 91 33<br />
BSD Beschläge Design AG / 061 755 30 00<br />
Fritz Blaser & Cie. AG / 061 385 60 40<br />
Robert Schweizer AG / 061 686 91 91<br />
Universal Security GmbH / 061 373 11 66
aktuell<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
8<br />
in eigener sache<br />
Neue Mitarbeiterinnen<br />
Willkommen<br />
beim <strong>Gewerbeverband</strong><br />
Ursula Schaffner arbeitet beim <strong>Gewerbeverband</strong><br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> im Mitgliederwesen.<br />
Seit 1. Dezember 2012 ist sie für die Beratung<br />
und Betreuung der Mitglieder zuständig sowie<br />
für die Mutation, die Pflege und den weiteren<br />
Ausbau des Mitgliederwesens. Bevor<br />
Ursula Schaffner ihre Stelle beim GVBS<br />
antrat, war sie als Direktionsassistentin in<br />
der Finanzabteilung eines Detailhandels-<br />
Konzerns tätig. Neben dem Besuch von<br />
Kulturveranstaltungen zählen Sport<br />
und In-die-Berge-Gehen zu ihren Freizeitbeschäftigungen.<br />
ÖV-Programm 2014 – 2017<br />
Verkehrsträger nicht<br />
gegeneinander ausspielen<br />
Carmen Laub ist seit Anfang Januar 2013<br />
beim <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>. Sie unterstützt<br />
diverse Verbände durch Sekretariatsarbeiten,<br />
vor allem den Gärtnermeisterverband.<br />
Dort übernimmt Carmen Laub auch<br />
die Administration für die überbetrieblichen<br />
Kurse. Zuvor arbeitete sie fast zehn Jahre als<br />
Sachbearbeiterin und Debitoren-Buchhalterin<br />
in einem Plattenlegerbetrieb und danach<br />
drei Jahre bei der Firma SABAG Baukeramik.<br />
Lesen und Wandern gehören zu ihren liebsten<br />
Freizeitbeschäftigungen. Im Sommer<br />
ist der Campingplatz am Murtensee Carmen<br />
Laubs bevorzugte Adresse.<br />
Der <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> heisst die<br />
beiden neuen Mitarbeiterinnen herzlich willkommen<br />
und wünscht ihnen viel Erfolg und<br />
Freude bei ihrer Arbeit.<br />
Der Regierungsrat legt mit dem<br />
ÖV-Programm 2014 – 2017 die<br />
Grundsätze der Angebots- und<br />
Infrastrukturplanung im öffentlichen<br />
Verkehr des Kantons <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
vor. Der <strong>Gewerbeverband</strong> unterstützt<br />
dessen strategische Ziele, wehrt sich<br />
aber gegen eine ideologisch motivierte<br />
Bevorzugung des öffentlichen<br />
Verkehrs.<br />
Wie sollen sich das Angebot und die Infrastruktur<br />
des öffentlichen Verkehrs in den<br />
kommenden vier Jahren entwickeln? Der<br />
Regierungsrat hat mit dem ÖV-Programm<br />
2014 – 2017 die entsprechenden Planungsgrundsätze<br />
festgelegt. Es stellt für den<br />
Grossen Rat die Basis für die jährliche Festlegung<br />
des Globalbudgets für den öffentlichen<br />
Verkehr dar und ist ein dementsprechend bedeutendes<br />
Planungsdokument.<br />
Der <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> begrüsst<br />
im Grundsatz die strategischen Ziele des<br />
Programms, insbesondere die geplante<br />
Weiterentwicklung des ÖV-Angebots (zum<br />
Beispiel die Wiedereinführung einer durchgehenden<br />
S-Bahn-Verbindung zwischen dem<br />
Elsass und der Nordwestschweiz), die Infrastrukturausbauten<br />
wie beispielsweise die<br />
Tramlinie nach Weil am Rhein sowie die vorgesehene<br />
flächendeckende Aufrüstung der<br />
Fahrzeuge mit WLAN. Der freie Internetzugang<br />
für die Passagiere des öffentlichen<br />
Verkehrs ist für den Kultur- und Tourismusstandort<br />
<strong>Basel</strong> von grösster Bedeutung und<br />
wird von unseren internationalen Gästen als<br />
Selbstverständlichkeit erwartet.<br />
Das ÖV-Programm beschränkt sich – wie<br />
es der Name schon sagt – auf den öffentlichen<br />
Verkehr. Es ist dennoch wichtig, darauf<br />
hinzuweisen, dass im Zeitraum von 2014 bis<br />
2017 auch der motorisierte Individualverkehr<br />
(MIV) in gleichem Ausmass berücksichtigt<br />
und dort, wo ein ausgewiesener Bedarf besteht,<br />
zielgerichtet gefördert wird. Auf eine<br />
ideologisch motivierte Benachteiligung des<br />
MIV, beispielsweise mittels einer entsprechenden<br />
Lichtsignalsteuerungsstrategie und<br />
«Management by Stau», ist zu verzichten.<br />
Da sich viele der geplanten Verkehrsmassnahmen<br />
nicht auf das Kantonsgebiet von<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> begrenzen lassen, fordert der <strong>Gewerbeverband</strong><br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> darüber hinaus,<br />
dass die beiden Basler Halbkantone künftig<br />
auch im Bereich der Planung des öffentlichen<br />
Verkehrs stärker zusammenarbeiten. Das ÖV-<br />
Programm soll als partnerschaftliches Projekt<br />
gemeinsam erarbeitet und in die Vernehmlassung<br />
geschickt werden.<br />
Lesen Sie die ganze<br />
Vernehmlassungsantwort unter:<br />
> www.<strong>kmu</strong>-channel.ch/politik
9 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13 aktuell<br />
Gesamtarbeitsvertrag<br />
Die Gewerkschaft<br />
verkennt die Realität<br />
Bild: © Robert Kneschke - Fotolia.com<br />
Die Unia Nordwestschweiz fordert erneut einen<br />
Gesamtarbeitsvertrag im Detailhandel. Dabei ignoriert<br />
die Gewerkschaft Fakten und verfolgt Eigeninteressen.<br />
Die Gewerkschaft Unia versucht offensichtlich,<br />
den Schwung aus der Abstimmung über<br />
die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten<br />
von Anfang März mitzunehmen. Kürzlich<br />
lancierte sie die Forderung, Verhandlungen<br />
über einen Gesamtarbeitsvertrag im Basler<br />
Detailhandel aufzunehmen. Hinter dieser<br />
Forderung stecken viel Kalkül und Eigeninteresse<br />
der Gewerkschaft. Für die Unia, die vor<br />
drei Jahren einen GAV kurz vor dem erfolgreichen<br />
Abschluss platzen liess, scheint es<br />
vor allem um den eigenen Machterhalt zu gehen.<br />
Nicht zu vergessen, dass ein GAV für das<br />
Verkaufspersonal der Gewerkschaft viel Geld<br />
in die Kasse spülen könnte – durch die Rückerstattung<br />
allfälliger Vollzugskostenbeiträge.<br />
So beschert ein existierender GAV mit einem<br />
Grossverteiler den schweizerischen Gewerkschaften<br />
jährlich einen Millionenbetrag.<br />
Bereits heute schon verfügen die wichtigsten<br />
Detailhändler grossmehrheitlich über<br />
Gesamtarbeitsverträge – wie beispielsweise<br />
Coop, Migros, Lidl oder Ochsner Sport / Dosenbach.<br />
So untersteht bereits knapp die<br />
Hälfte aller rund 10 000 Mitarbeitenden im<br />
Basler Detailhandel diesen Gesamtarbeitsverträgen.<br />
Andere Unternehmen wie Denner oder<br />
Manor haben vergleichbare «Hausverträge»,<br />
denen nochmals 2000 Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer angehören. Die Forderung<br />
der Unia nach einem GAV für den Detailhandel<br />
suggeriert jedoch, dass es in der Branche<br />
keine derartigen Verträge gibt. Das ist falsch.<br />
Die Mehrheit der Angestellten profitiert bereits<br />
von GAV oder vergleichbaren Verträgen.<br />
Es stellt sich auch die Frage nach der Legitimation<br />
der Unia als Vertragspartner und<br />
Urheberin der GAV-Forderung, vertritt die<br />
Gewerkschaft doch weniger als fünf Prozent<br />
der Detailhandelsangestellten. Diese geringe<br />
gewerkschaftliche Organisation ist ein Zeichen<br />
dafür, dass die Unzufriedenheit unter<br />
den Angestellten nicht so gross sein kann, wie<br />
sie von der Unia dargestellt wird. Ansonsten<br />
wäre das Bedürfnis zur gewerkschaftlichen<br />
Organisation sicher grösser.<br />
Die fehlende Möglichkeit einer Allgemeinverbindlicherklärung<br />
eines GAV Detailhandel<br />
wäre ein weiteres Problem. Denn nicht nur<br />
bei den Arbeitnehmenden ist der Organisationsgrad<br />
zu gering, auch bei den Firmen. In<br />
<strong>Basel</strong> gibt es im Detailhandel keinen eigentlichen<br />
Arbeitgeberverband. Die gesetzlich<br />
erforderlichen 50 Prozent für eine Allgemeinverbindlicherklärung<br />
werden auf beiden<br />
Seiten bei weitem nicht erreicht. So wäre dieser<br />
GAV nur für jene Firmen verpflichtend,<br />
die dem Verein Basler Detailhandel (VBD)<br />
angeschlossen wären. Gerade die Filialen internationaler<br />
Ladenketten sind aber selten<br />
Mitglied im VBD. Die Gewerkschaft könnte<br />
auch danach nicht behaupten, dass alle<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dem<br />
GAV unterstehen.<br />
info<br />
Gesetzlich verankert<br />
Die zwei bewährten<br />
Sonntagsverkäufe<br />
bleiben<br />
Auch nach dem Nein zur Verlängerung der<br />
Ladenöffnungszeiten gibt es weiterhin zwei<br />
verkaufsoffene Sonntage im Dezember. Die<br />
Regierung hat eine Verankerung der beiden<br />
Adventssonntagsverkäufe im Gesetz «über<br />
öffentliche Ruhetage und Ladenöffnung»<br />
vorgeschlagen. Diese Gesetzesanpassung ist<br />
notwendig, weil die beiden Sonntagsverkäufe<br />
Teil der abgelehnten Vorlage waren. Im Gegensatz<br />
zur Verlängerung der Ladenöffnungszeiten<br />
am Samstag bis 20 Uhr waren die<br />
verkaufsoffenen Sonntage im Advent aber<br />
unbestritten. Mehr Sonntagsverkäufe will<br />
die Politik nicht. Die Nachfrage sei zu gering,<br />
heisst es.
wirtschaft+politik<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
10<br />
Lärmschutz<br />
Motion fordert<br />
Rechtssicherheit für Beizen<br />
Bild: Juri Weiss<br />
Das restriktive Vorgehen der Verwaltung<br />
bei Schallemissionen von<br />
Gastwirtschaftsbetrieben sorgt für<br />
Rechtsunsicherheit. Eine Motion im<br />
Grossen Rat schlägt der untätigen<br />
Regierung nun eine Lösung vor.<br />
Regelmässig flammt im Kanton <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
die Diskussion über den restriktiven Umgang<br />
der Verwaltung bei Lärmemissionen von<br />
Gastwirtschaftsbetrieben auf. Die breite Bevölkerung<br />
hat jeweils wenig Verständnis dafür,<br />
dass eine einzelne Anwohnerbeschwerde zur<br />
Schliessung von beliebten Gastwirtschaften<br />
in Hinterhöfen oder zum Verbot von vereinzelten<br />
frühabendlichen Jazzkonzerten in<br />
Innenstadtwirtschaften führen kann. Diesen<br />
Verwaltungsentscheiden liegt eine systematische<br />
Rechtsunsicherheit zugrunde.<br />
Das Bundesrecht kennt nämlich für die<br />
Beurteilung von Schallemissionen von<br />
Gastwirtschaftsbetrieben keine Belastungsgrenzwerte.<br />
Vielmehr schreibt es vor, dass<br />
die Schallemissionen jeweils im Einzelfall<br />
beurteilt werden müssen. Die Verwaltung<br />
geniesst dabei einen grossen Ermessensspielraum,<br />
den sie im Kanton <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
äusserst restriktiv wahrnimmt. Wirte sind<br />
daher oft auf das Wohlwollen der Anwohner<br />
angewiesen – oder eben ihren Launen ausgeliefert.<br />
Der politische Wille, diesen unhaltbaren<br />
Umstand zu ändern, besteht zwar seit<br />
langem, doch leider wurde er bislang auch<br />
aufgrund der Untätigkeit der Regierung<br />
nicht umgesetzt. So unterstützte sie weder<br />
eine Standesinitiative, die dem Kanton<br />
mehr Kompetenzen in Sachen Lärmschutz<br />
verschafft hätte, noch reagierte sie auf die<br />
zahlreichen Vorstösse im Grossen Rat mit<br />
der Formulierung von Lösungsvorschlägen.<br />
Elias Schäfer (FDP) reichte im Grossen<br />
Rat nun eine von zahlreichen<br />
Mitgliedern der parlamentarischen Gruppe<br />
<strong>KMU</strong>-Wirtschaft <strong>Basel</strong> mitunterzeichnete<br />
Motion ein, die einen konkreten Lösungsvorschlag<br />
präsentiert. In Zukunft sollen für<br />
Gastwirtschaftsbetriebe in Mischzonen und<br />
Zonen mit Gewerbeerleichterung mindestens<br />
dieselben Lärmgrenzwerte gelten wie<br />
für andere Gewerbebetriebe. Damit würde<br />
die Rechtssicherheit für Gastwirtschaftsbetriebe<br />
zumindest ein wenig verbessert.<br />
Hasler Fenster. Beste Aussichte
11 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13 wirtschaft+politik<br />
Einkaufstourismus<br />
Schweizer geben<br />
neun Milliarden aus<br />
Bisher kursierten nur<br />
Schätzungen, jetzt ist klar:<br />
Schweizer Konsumenten<br />
gaben letztes Jahr 8,9 Milliarden<br />
Franken im Ausland<br />
aus. Vor allem Kleider und<br />
Schuhe sind begehrt.<br />
Der starke Franken verleitet viele<br />
Konsumentinnen und Konsumenten<br />
dazu, im Ausland einzukaufen.<br />
Der Shoppingtourismus stellt das<br />
hiesige Gewerbe vor grosse Herausforderungen.<br />
Wie viel Geld<br />
die Einkaufstouristen ennet der<br />
Grenze ausgeben, dazu gab es<br />
bisher keine gesicherten Daten.<br />
Nun hat das Marktforschungsinstitut<br />
GfK mit einer<br />
repräsentativen Umfrage die Höhe<br />
ermittelt. Laut der im April vorgestellten<br />
Studie gaben Schweizer<br />
Konsumenten im letzten Jahr 8,9<br />
Milliarden Franken für Auslandeinkäufe<br />
aus. Die Hälfte davon<br />
geht auf das Konto von spontanen<br />
Ausgaben während Ferien- und<br />
Geschäftsreisen.<br />
4,5 Milliarden Franken entfallen<br />
auf das, was wir klassischerweise<br />
als Einkaufstourismus bezeichnen:<br />
also auf gezielte Einkäufe<br />
von Food und Nonfood-Artikeln.<br />
Laut der Studie stehen Kleider<br />
und Schuhe ganz oben auf der<br />
Einkaufsliste. 2,6 Milliarden Franken<br />
landen in den Kassen von<br />
Läden, die diese Produkte im Angebot<br />
haben. Weiter nutzen die<br />
Einkaufstouristen den tiefen Eurokurs,<br />
um Lebensmittel (1,95<br />
Milliarden), Kosmetikartikel und<br />
Tiernahrung (1,05 Milliarden)<br />
sowie Möbel und Einrichtungsartikel<br />
(660 Millionen) zu erwerben.<br />
Rechnet man die Online-<br />
Einkäufe in der Höhe von 600<br />
Millionen Franken dazu, entfallen<br />
insgesamt 5,1 Milliarden Franken<br />
auf gezielte Shoppingtouren<br />
ins Ausland. Das entspricht rund<br />
fünf Prozent des gesamten Detailhandelsumsatzes<br />
der Schweiz.<br />
Am stärksten betroffen ist das<br />
Tessin, wo 41 Prozent der Bevölkerung<br />
während eines Monats<br />
Bild: EZV<br />
im Ausland einkaufen. In den übrigen<br />
Grenzregionen – also auch<br />
in <strong>Basel</strong> – sind es 31 Prozent. 4,6<br />
Milliarden der insgesamt knapp<br />
neun Milliarden Franken fliessen<br />
nach Deutschland, am zweitmeisten,<br />
1,4 Milliarden, nach<br />
Frankreich und 800 000 Franken<br />
nach Italien.<br />
Auch die Gründe für den<br />
Auslandeinkauf sind in der<br />
GfK-Studie festgehalten. Als<br />
Hauptmotivation werden die<br />
günstigeren Preise genannt. Für<br />
24 Prozent spielen aber auch die<br />
längeren Ladenöffnungszeiten<br />
im Ausland eine wichtige Rolle.<br />
Für die Macher der Studie ist<br />
klar, dass der Einkaufstourismus<br />
«volkswirtschaftlich bedeutende<br />
Züge» angenommen hat. Einerseits<br />
sei der Detailhandel<br />
gefordert, die Qualität seiner<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
weiter zu verstärken und eine attraktive<br />
Preispolitik zu verfolgen.<br />
Andererseits sei aber auch die<br />
Politik gefordert, attraktive Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen.<br />
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publireportage<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
12<br />
LCD Mitarbeiterinnen beim Abräumen präzisionslasergeschnittener Elektrobleche.<br />
IWB<br />
Mehr nützliche Abwärme,<br />
weniger Heizöl mit<br />
IWB'Powerbox<br />
Die beiden neuen Kältemaschinen.<br />
Mit der IWB'Powerbox-Contracting-<br />
Lösung brachten die IWB einen<br />
Industriebetrieb mit Laserschneidmaschinen<br />
auf den neusten Stand<br />
in Sachen Energieverbrauch und<br />
Ökologie. Die LCD LaserCut AG in<br />
Densbüren bearbeitet Elektrobleche<br />
für die Motoren von Elektrofahrzeugen<br />
und setzt dazu<br />
Laserschneidmaschinen ein.<br />
Das Unternehmen war mit der energetischen<br />
Situation nicht mehr zufrieden und<br />
beauftragte die IWB, einen Masterplan für<br />
eine umfassende moderne Energieversorgung<br />
zu erarbeiten.<br />
In der Vergangenheit<br />
verpuffte zu viel Energie<br />
Bevor die IWB ins Spiel kamen, wurde das<br />
Kühlwasser der Laserschneidmaschinen mit<br />
Kältemaschinen gekühlt. Das heisst: Die<br />
nutzbare Abwärme der Maschinen löste sich<br />
förmlich in Luft auf. Zudem verfügten die<br />
Druckluftkompressoren über keinerlei Wärmerückgewinnung<br />
und – ebenso ineffizient<br />
– das ganze Firmenareal wurde mit dezentralen<br />
Ölfeuerungsanlagen beheizt. Kurz und<br />
gut: eine Aufgabe wie geschaffen für die<br />
IWB.<br />
Der Masterplan für eine energetisch<br />
moderne Zukunft<br />
Nach einer detaillierten Zustandsanalyse haben<br />
die IWB und der Gründer der LCD<br />
LaserCut AG, Georg Senn, konkrete Ziele definiert:<br />
• yWeitgehender Verzicht auf Wärmeerzeugung<br />
durch Heizöl<br />
• yNutzung der Abwärme aus der Kühlwassererzeugung<br />
• yNutzung der Abwärme bei der Drucklufterzeugung<br />
• yEinsatz energieeffizienter und zentraler<br />
Kältetechnologien<br />
• yMassive Reduzierung des CO 2 -Ausstosses<br />
• yÜberwachung der Energieflüsse mit moderner<br />
Messtechnik<br />
Wärmstens empfohlen:<br />
IWB'Powerbox-Contracting<br />
Die IWB standen vor einer sehr anspruchsvollen<br />
Aufgabe: Es ging um die energetische<br />
Modernisierung des kompletten Firmenareals.<br />
Mit einer IWB’Powerbox-Contracting-Lösung,<br />
die Gesamtplanung, Finanzierung, Installation,<br />
Wartung, Unterhalt und Energielieferung<br />
für die Anlage umfasste, wurden sämtliche Ziele<br />
des Masterplans umgesetzt. Innerhalb von<br />
nur zwei Jahren und zum Festpreis. Heute ist<br />
die LCD LaserCut AG auf dem neusten Stand in<br />
Sachen Energieverbrauch und Ökologie.<br />
info<br />
IWB'Powerbox-Lösung<br />
bei der LCD LaserCut AG<br />
• y Erstellungskosten: 2,3 Mio. Franken<br />
• y Druckluft:<br />
• y 4 Kompressoren: je 338 m 3 /h<br />
• y Kälte: Freecooling<br />
• y Kältemaschine 1: 170 kW<br />
• y Kältemaschine 2: 140 kW<br />
• y Wärme: Heizkessel 420 kW<br />
• y Laserschneidmaschinen: Anschlussleistung<br />
80 kW/Maschine<br />
Contracting mit<br />
der IWB'Powerbox<br />
Das Contracting-Angebot IWB'Powerbox richtet<br />
sich an Unternehmen aller Branchen sowie<br />
an grössere Liegenschaften. Es beinhaltet die<br />
komplette Planung, Finanzierung, Realisierung,<br />
den Betrieb und den Unterhalt der Energieanlagen<br />
– während der gesamten Vertragsdauer.<br />
Zusätzlich tragen die IWB das technische Risiko<br />
der Anlagen. Eine IWB'Powerbox lässt sich<br />
flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen.<br />
IWB Energiedienstleistungen,<br />
Tel. 061 275 51 11,<br />
powerbox@iwb.ch, www.iwb.ch
13 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13 wirtschaft+politik<br />
Immobilienmarkt<br />
In <strong>Basel</strong> stehen so viele<br />
Büroräume leer wie noch nie<br />
Auf dem Wohnungsmarkt wird das<br />
Angebot immer knapper. Bei den verfügbaren<br />
Büroflächen wird aber ein<br />
neuer Höchststand verzeichnet, wie<br />
eine Credit-Suisse-Studie zeigt.<br />
Die Studie zum Schweizer Immobilienmarkt<br />
2013 der Credit Suisse zeigt für <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
zwei entgegengesetzte Trends. Einerseits ist<br />
die Lage auf dem Wohnungsmarkt angespannt.<br />
Mit 0,46 Prozent liegt die Leerwohnungsziffer<br />
in <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> um ein Prozent tiefer als im<br />
schweizerischen Durchschnitt. Sie hat den<br />
tiefsten Stand seit fünf Jahren erreicht. In <strong>Basel</strong><br />
steche die «aussergewöhnlich geringe<br />
Bautätigkeit» hervor, heisst es in der Studie.<br />
Entspannung sei erst mittel- bis langfristig in<br />
Sicht, beispielsweise mit Grossprojekten auf<br />
dem Dreispitz oder in <strong>Basel</strong> Nord. Ein Grund<br />
für die Wohnungsknappheit ist laut Credit<br />
Suisse auch, dass <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> lange die Arealentwicklung<br />
vernachlässigt habe.<br />
Bei den Büroflächen andererseits verzeichnet<br />
<strong>Basel</strong> ein grosses Überangebot.<br />
Bemerkenswert sind vor allem die hohen<br />
Sockelleerstände, die «2012 mit 162 000<br />
Quadratmetern, davon 91 000 Quadratmetern<br />
in der <strong>Stadt</strong>, einen neuen Höchststand<br />
erreicht haben», schreibt die Credit Suisse.<br />
Diese Leerstände dürften vor allem aus<br />
einer Ansammlung von kleineren und mittleren<br />
Flächen bestehen, deren Vermietung sich<br />
weiterhin schwierig gestalten wird. An zentraler<br />
Lage hat <strong>Basel</strong> nur wenige Grossflächen<br />
zu bieten.<br />
Da in den letzten Jahren die Flächenausweitung<br />
im Bürosektor unterdurchschnittlich<br />
ausgefallen sei, seien die Gründe für die<br />
unüblich hohen Leerstände eher auf der<br />
Nachfrageseite zu suchen als bei einem zu<br />
üppigen Angebot.<br />
Entscheidend ist die Standortqualität. Hier<br />
schneidet <strong>Basel</strong> gerade mit den zentralen Lagen<br />
– wie rund um den Bahnhof SBB – punkto<br />
Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr<br />
zwar gut ab. Die Standortqualität in <strong>Basel</strong><br />
«wird aber durch eine unvorteilhafte Unternehmensbesteuerung,<br />
die ebenfalls in das<br />
Kostenkalkül von Unternehmen einfliesst, geschmälert»,<br />
so die Studie. Im angrenzenden<br />
<strong>Basel</strong>biet ist die Steuerbelastung geringer.<br />
Trotz der grossen Leerstände sinken die Mietpreise<br />
für Büroflächen in <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> nicht.<br />
Hier stellt die Immobilienmarktstudie eine<br />
Stagnation fest.<br />
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veranstaltungen<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
16<br />
10.06 Neuartiges Label<br />
Wir handeln: Arbeit für<br />
Menschen mit Behinderung<br />
Unternehmerische Sozialverantwortung geht uns alle etwas<br />
an. Wirtschaftsethik gewinnt bei Konsumentinnen und<br />
Konsumenten zunehmend an Wichtigkeit. Deshalb wurde<br />
das neuartige Label «iPunkt» ins Leben gerufen. Dieser<br />
iPunkt zeichnet Unternehmen aus, die Menschen mit<br />
Behinderung anstellen und so deren Chancengleichheit<br />
wahren. Der iPunkt ist aus der Kampagne «die CHARTA<br />
– Arbeit für Menschen mit Behinderung» entstanden. Das<br />
Label wird von Impulse <strong>Basel</strong> vergeben und unter anderem<br />
vom <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>, von anderen regionalen<br />
Wirtschaftsverbänden sowie den Kantonen <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
und <strong>Basel</strong>-Landschaft unterstützt.<br />
Am 10. Juni laden Impulse <strong>Basel</strong> sowie die Kooperationspartner<br />
zur Kick-off-Veranstaltung des neuen Labels<br />
ein. Diese findet von 10.30 bis 14 Uhr im Congress Center<br />
<strong>Basel</strong> statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Sichern Sie<br />
sich einen Platz und melden Sie sich an unter:<br />
www.diecharta.ch<br />
termine<br />
Veranstaltungen<br />
28.05. Mit dem <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
am «YOUNG STAGE 2013»<br />
Rosentalanlage<br />
04.06. «EinBlick» Hinter den Kulissen,<br />
Sutter Begg, Frankfurt-Strasse 80,<strong>Basel</strong><br />
Veranstaltungen Verbände<br />
24.05. VSSM Sektion <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>:<br />
128. ordentliche Generalversammlung,<br />
Ort noch offen<br />
31.05. Malermeisterverband <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> GV<br />
Schützenhaus<br />
31.05. Dachdeckermeisterverband <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>:<br />
68. ordentliche Generalversammlung<br />
<strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
13.06. Glasermeisterverband <strong>Basel</strong>:<br />
105. ordentliche Generalversammlung,<br />
Ort noch offen<br />
19.06. Gipsermeisterverband <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>:<br />
1. Mitgliederversammlung<br />
<strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
21.06. Branchengruppe engeres und<br />
weiteres Baugewerbe<br />
<strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
Organe <strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
21.05. Delegiertenversammlung<br />
<strong>Gewerbeverband</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong><br />
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17 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13 veranstaltungen<br />
YOUNG STAGE<br />
Mit dem <strong>Gewerbeverband</strong> zu<br />
den besten jungen Artisten<br />
Vadym & Daria aus der Ukraine sind<br />
dieses Jahr am YOUNG STAGE zu Gast.<br />
Ende Mai 2013 wird <strong>Basel</strong> zum<br />
5. Mal Treffpunkt der internationalen<br />
Artistik- und Showszene. Auf der<br />
Rosentalanlage geht YOUNG STAGE,<br />
das einzige internationale Circusfestival<br />
der Schweiz, über die Bühne.<br />
YOUNG STAGE in <strong>Basel</strong> hat sich als Plattform<br />
für moderne Artistik und junge Profi-Artisten<br />
bis 27 Jahre etabliert. Die Festivalleitung<br />
bestimmte unter 167 Bewerbungen aus<br />
35 Nationen und allen Kontinenten die diesjährigen<br />
Teilnehmer: 30 Artisten aus zehn<br />
Nationen – darunter sind vier Schweizer<br />
Künstler – werden vom 25. bis 28. Mai total<br />
15 atemberaubende Acts präsentieren.<br />
YOUNG STAGE ist ein circensischer Grossanlass<br />
mit internationaler Ausstrahlung. So<br />
waren Artisten, die sich bei früheren Ausgaben<br />
in <strong>Basel</strong> präsentierten, später im Cirque<br />
du Soleil, im Circus Monti, im Europapark<br />
oder in diversen Weihnachtsshows zu sehen.<br />
In <strong>Basel</strong> gibt es für die Artisten Geldpreise<br />
und Direktengagements zu gewinnen. Eine<br />
unter anderem mit Ariella Kaeslin und David<br />
Dimitri prominent besetzte Fachjury wird die<br />
Preisgelder sowie zehn weitere Preise vergeben.<br />
Am Sonntagnachmittag findet zudem<br />
erstmals eine «Family Show» mit einer Kinderjury<br />
statt, die den diesjährigen «YOUNG<br />
STAR»-Preis vergeben wird. Und Max Loong,<br />
bekannter Schauspieler und Moderator, wird<br />
durch die Bühnenshow führen. Tickets gibt es<br />
beim Ticketcorner und unter:<br />
> www.young-stage.com<br />
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Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
«Gerade <strong>KMU</strong> spüren die<br />
Folgen von Absenzen stark»<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
18<br />
Mit einem klaren Plan zur Gesundheitsförderung<br />
der Angestellten<br />
kann ein Betrieb bereits im ersten<br />
Jahr viel Geld sparen, sagt Franz<br />
Amann im «<strong>kmu</strong> <strong>news</strong>»-Interview.<br />
Betriebswirtschafter Amann<br />
beschäftigt sich mit dem Thema<br />
Absentismus- und Präsentismuskosten<br />
und ist Geschäftsführer der<br />
MBT-Shops in <strong>Basel</strong> und Pratteln,<br />
die muskelaktivierende Schuhe<br />
verkaufen.<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong>: Herr Amann, können sich kleinere<br />
und mittlere Firmen überhaupt ein betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement (BGM) leisten?<br />
Franz Amann: Die Frage müsste eigentlich<br />
lauten: Welches <strong>KMU</strong> kann es sich<br />
leisten, kein BGM durchzuführen. Klar ist<br />
jeder selber auch für seine Gesundheit verantwortlich.<br />
Aber gerade <strong>KMU</strong> spüren die<br />
Folgen gesundheitsbedingter Absenzen einzelner<br />
Mitarbeitenden. Deshalb ist es umso<br />
wichtiger zu schauen, mit welchen Massnahmen<br />
die Gesundheit der Angestellten effizient<br />
verbessert und erhalten werden kann. Zudem<br />
sind Arbeitgebende gesetzlich zum Gesundheitsschutz<br />
verpflichtet.<br />
Wie viel Geld kann ein Betrieb mit BGM einsparen?<br />
Das hängt sicher von der Branche ab. Eine<br />
grosse Studie in der Dienstleistungsbranche<br />
hat gezeigt, dass pro 100 Franken Investition<br />
250 Franken Einsparungen möglich sind. Und<br />
das bereits im ersten Jahr.<br />
Was sind die wichtigsten Massnahmen?<br />
Zehn Massnahmen haben sich etabliert, die ein<br />
Unternehmen ergreifen könnte. Das geht von<br />
geschultem Kader, welches schneller Überoder<br />
Unterforderungen seiner Mitarbeitenden<br />
erkennt, über die Prüfung aller Prozesse auf ihre<br />
Notwendigkeit und Effizienz, um unnötigen<br />
Stress zu reduzieren, bis hin zu Massnahmen,<br />
welche die arbeitsbedingten körperlichen Beschwerden<br />
mildern. Bei Letzteren sind seit<br />
Jahren die Rückenbeschwerden an der Spitze.<br />
Diese haben sich in den letzten 20 Jahren<br />
verdreifacht. 41 Prozent haben laut einer Studie<br />
des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco<br />
einmal im Monat Rückenschmerzen und verursachen<br />
in der Schweiz mehrere Millionen<br />
Ausfalltage pro Jahr. Nicht nur Personen mit<br />
schwerer körperlicher Arbeit sind betroffen,<br />
sondern auch solche, die viel sitzen, aber auch<br />
jene, die lange auf den Beinen sind, wie etwa<br />
in der Gastronomie.<br />
Franz Amann beschäftigt sich mit Gesundheitskosten.<br />
Was kann man da tun?<br />
Die Arbeitsplatz-Ergonomie ist sicher ein<br />
wichtiger Faktor – es sollte beispielsweise<br />
zwischen Sitzen und Stehen abgewechselt<br />
werden können. Andererseits kommen viele<br />
Beschwerden, wie Verspannungen, Rückenbeschwerden,<br />
Bein- und Fussschmerzen meinen<br />
Erfahrungen zufolge, auch vom harten, flachen<br />
Boden. Dieser fühlt sich über eine längere Zeit<br />
wirklich nicht angenehm an. Hier hilft, seit<br />
16 Jahren, muskelaktivierendes Schuhwerk<br />
wie der MBT-Schuh. Weil diese Massnahme<br />
keine Zeit benötigt und über mehrere Monate<br />
wirkt, ist sie nachhaltig. Dabei reicht es, wenn<br />
das <strong>KMU</strong> für Interessierte maximal einen Drittel<br />
der Schuhkosten übernimmt.<br />
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19 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13 ratgeber<br />
info<br />
Besteht nicht die Gefahr, dass mit dem BGM<br />
der administrative Aufwand zunimmt, was<br />
wiederum zu einer Verringerung der Produktivität<br />
führt?<br />
Natürlich muss von einem internen BGM-<br />
Team auch zeitlich etwas investiert werden.<br />
Aber Gesundheitschecks von externen BGM-<br />
Firmen können Hinweise auf mögliche<br />
Ausfälle von Mitarbeitern geben. So können<br />
gefährdete Mitarbeiter individuell betreut<br />
und im Arbeitsprozess gehalten werden. Ein<br />
längerer Ausfall wie etwa ein Burnout kostet<br />
eine Firma mehrere zehntausend Franken<br />
und belastet die Pensionskasse.<br />
Es gibt ja nicht nur die Absentismuskosten,<br />
die sich auf das Fehlen der Angestellten beziehen,<br />
sondern auch die Präsentismuskosten.<br />
Was versteht man darunter?<br />
Dies ist, wenn Mitarbeitende zur Arbeit kommen,<br />
obwohl sie leicht krank sind oder immer<br />
wieder Rückenschmerzen haben. Das Wohlbefinden<br />
ist dadurch eingeschränkt und die<br />
Leistungsfähigkeit reduziert. Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass dies auf jeden vierten<br />
Mitarbeiter zutrifft. Weil diese Kosten in der<br />
Buchhaltung nicht aufgeführt sind, fehlt vielen<br />
<strong>KMU</strong> das Bewusstsein dafür.<br />
Ist es nicht enorm schwierig, diese Kosten zu<br />
beziffern?<br />
Doch, aber es gibt Studien, die besagen, dass<br />
die Präsentismuskosten sogar noch höher<br />
sind als die Absentismuskosten. BGM ist für<br />
jedes <strong>KMU</strong> und seine Angestellten eine Option<br />
mit hervorragendem Win-win-Potential.<br />
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die Verhinderung von Gesundheitsschäden<br />
bei ihren Mitarbeitenden und die Reduzierung<br />
von Ausfalltagen und damit<br />
von Krankentaggeld-Prämien. Investitionen<br />
in die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz<br />
lohnen sich! Bereits haben<br />
sich mehr als 250 Firmen unserer<br />
<strong>KMU</strong>-Kollektivlösung Arbeitsschutz angeschlossen.<br />
Diese profitieren von einer<br />
Verbesserung der Arbeitsplatzsicherheit,<br />
einer erhöhten Produktivität der Arbeitnehmenden<br />
und einer Reduktion des administrativen<br />
Aufwands für die Bewirtschaftung<br />
der gesetzlichen Vorgaben.<br />
Das praxisorientierte Online-Tool «<strong>kmu</strong>safety»<br />
ist ein ideales Instrument für die<br />
unternehmensspezifische Umsetzung<br />
der obligatorischen ASA-Richtlinie der<br />
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erufsbildung<br />
Lehrling des Jahres<br />
«Wie ein Löffelchen<br />
Honig – und noch<br />
viel mehr»<br />
<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
20<br />
Vor einem Vierteljahr hat die angehende<br />
Steinbildhauerin Olga<br />
Vonmoos den Wettbewerb «Lehrling<br />
des Jahres 2012» gewonnen. Gegenüber<br />
«<strong>kmu</strong> <strong>news</strong>» erklärt sie, was die<br />
Auszeichnung für sie bedeutet, wer<br />
sie ist und warum Steinbildhauen<br />
Ähnlichkeiten mit Tanzen hat.<br />
Im Steinbildhauer-Atelier von Georg von<br />
Büren in <strong>Basel</strong> dröhnt ein Steinbohrer.<br />
Konzentriert fährt Olga Vonmoos mit dem Instrument<br />
über einen Granitblock und spitzt<br />
kleine Stücke weg. Noch sind die Konturen<br />
eines nackten Frauenoberkörpers grob.<br />
Die 25-Jährige ist derart vertieft in ihre Arbeit,<br />
dass sie den Besuch zuerst gar nicht<br />
wahrnimmt. Doch dann nimmt sie die Schutzbrille<br />
ab, lächelt entschuldigend, bläst sich mit<br />
einem Luftdruckgerät den Staub aus den Kleidern<br />
und berichtet, was der Gewinn des Titels<br />
«Lehrling des Jahres 2012» bewirkt hatte:<br />
«Die Anzahl der Reaktionen war unglaublich»,<br />
sagt Olga Vonmoos. Bekannte, Unbekannte,<br />
ehemalige Lehrer – alle sprachen sie<br />
darauf an. Hinzu kamen die zahlreichen Medienanfragen.<br />
«Es ist interessant zu sehen,<br />
wie einen andere wahrnehmen», sagt sie zu<br />
den Zeitungs-, Fernseh- und Radioberichten.<br />
Für Olga Vonmoos war dies eine durchwegs<br />
positive Erfahrung. «Andere machen sich<br />
vielleicht Druck und wollen intelligente Dinge<br />
sagen. Ich sage einfach, was mir gerade in<br />
den Sinn kommt», sagt sie und lacht.<br />
Olga Vonmoos antwortet spontan und unkompliziert,<br />
aber nicht unüberlegt, sie lacht<br />
viel. Das Interesse an ihrer Person freut<br />
sie. «Es tut zwischendurch gut, so etwas zu<br />
erleben.» Die Auszeichnung sei wie «ein Löffelchen<br />
Honig», berichtet sie und fügt an:<br />
«Und noch viel mehr.» Denn von den vielen<br />
Kontakten könne sie sicher profitieren, wenn<br />
sie bald das Geschäft der Eltern übernehme.<br />
Ihr Vater führt zusammen mit ihrer Mutter<br />
das Bildhaueratelier Vonmoosstein in<br />
Diegten (BL). Wie ihr Vater war auch Olga<br />
Vonmoos’ Grossvater bereits Steinbildhauer.<br />
Dass die Tochter die Familientradition<br />
weiterführen wird, war nicht von Anfang<br />
Olga Vonmoos hat in der Steinbildhauerei ihren Traumberuf gefunden.<br />
an klar. Zuerst schnupperte sie bei der Polizei<br />
und im Hotelfach, dann schrieb sie sich<br />
bei der Schule für Gestaltung für den Vorkurs<br />
ein und schloss an der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz am Institut «Freie Kunst»<br />
ein dreijähriges Studium mit dem Bachelor<br />
of Fine Arts ab.<br />
Aber Olga Vonmoos hat «das Körperliche<br />
gefehlt», erinnert sie sich. Bereits während<br />
des Studiums entschied sie, dass sie danach<br />
eine Lehre zur Steinbildhauerin machen<br />
möchte. Diese ist nun fast zu Ende, im Juni<br />
steht die Lehrabschlussprüfung an. Klar<br />
sei sie deswegen ein bisschen nervös, sagt<br />
sie. Aber sie erhalte viel Zuspruch aus ihrem<br />
Umfeld. «Das wird schon klappen», sagt sie<br />
verhalten optimistisch.<br />
Die Bildhauerei ist für Olga Vonmoos nicht<br />
nur Beruf, sondern auch Leidenschaft. Und<br />
sie passt perfekt zur bald 25-Jährigen. Die<br />
Arbeit verbinde das Künstlerische und das<br />
Bodenständige, sagt sie. «Es ist geistige und<br />
körperliche Arbeit mit einem klaren Ziel, am<br />
Ende steht ein greifbares Produkt.» Und wenn<br />
sie dann das Geschäft der Eltern übernimmt,<br />
komme noch das Administrative dazu. «Dann<br />
weitet sich das Arbeitsspektrum noch weiter<br />
aus», freut sie sich.<br />
Die junge Frau scheint selber etwas überrascht,<br />
dass ihr berufliches Leben bereits so<br />
klar vorgespurt ist. Das löst bei ihr aber keine<br />
Ängste aus – und Langeweile schon gar nicht.<br />
Die Selbstständigkeit wird noch genug Herausforderungen<br />
bringen. Natürlich hofft sie,<br />
dass sie dann von ihrer Bekanntheit als «Lehrling<br />
des Jahres 2012» profitieren kann.<br />
Der Frauenkörper, an dem Olga Vonmoos<br />
derzeit arbeitet, ist übrigens für eine Ausstellung<br />
in Bad Ramsach. Gleich hinter dem<br />
Steinblock steht eine Madonna mit Christkind.<br />
Es ist erst ein Tonmodell, das Olga Vonmoos<br />
innerhalb von zwei Tagen angefertigt hat. Nun<br />
wird dieses für den Kunden in Stein gehauen.<br />
Die geschwungenen Linien erinnern an<br />
eine frühere Leidenschaft der <strong>Basel</strong>bieterin:<br />
an das Tanzen. Mit 18 musste sie ihre<br />
tänzerischen Ambitionen im Ballett und Contemporary<br />
Dance begraben, weil der Körper<br />
nicht mehr mitmachte. Es mag mit ein Grund<br />
dafür gewesen sein, dass Olga sich für einen<br />
körperlich intensiven Beruf entschieden hat.<br />
«Es gibt viele Parallelen zwischen der Bildhauerei<br />
und dem Tanzen», sagt sie, kurz bevor<br />
sie wieder zum Steinbohrer greift: «Beides ist<br />
die spielerische Suche nach einer bestimmten<br />
Form.»
Stellenvermittlung<br />
Erfolgreichstes Jahr<br />
von «integratio»<br />
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Die Stellenvermittlung<br />
«integratio» verhalf 2012<br />
71 Langzeiterwerbslosen<br />
zu einer Stelle. Unternehmen<br />
werden von der<br />
Administration entlastet<br />
und profitieren von motivierten<br />
Angestellten.<br />
«Je mehr Stellenmeldungen,<br />
desto<br />
effizienter ist die<br />
Vermittlung.»<br />
«integratio» blickt auf das erfolgreichste<br />
Jahr seit der Gründung<br />
2009 zurück. Die spezialisierte<br />
Stellenvermittlung des <strong>Gewerbeverband</strong>es<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> ermöglicht<br />
Menschen nach einer längeren<br />
Arbeitslosigkeit den Wiedereinstieg<br />
in die Berufswelt. Im<br />
letzten Jahr begleitete «integratio»<br />
89 Personen. 71 von ihnen konnten<br />
in Arbeit vermittelt werden.<br />
Das entspricht einer Erfolgsquote<br />
von 80 Prozent. Mehr als die<br />
Hälfte arbeitete Ende Jahr in einer<br />
Festanstellung.<br />
Viele Firmen nutzen die Stellenvermittlung<br />
zur Rekrutierung<br />
neuer Mitarbeitender. Gerade<br />
für <strong>KMU</strong> ist es interessant,<br />
mit «integratio»-Verträgen zu<br />
arbeiten, da sie in dieser Zeit<br />
vollumfänglich von der Administration<br />
und der Lohnbuchhaltung<br />
entlastet sind. Es werden nur monatlich<br />
der vereinbarte Bruttolohn<br />
und die Sozialversicherungsprämien<br />
in Rechnung gestellt.<br />
Der wirtschaftliche Gesamtnutzen<br />
lässt sich sehen. 2012<br />
lag die effektiv erwirtschaftete<br />
Bruttolohnsumme der Personen<br />
mit einem «integratio»-Vertrag<br />
bei über einer Million Franken,<br />
Tendenz stark steigend. Seit<br />
Projektbeginn wurde eine Lohnsumme<br />
von über 2,1 Millionen<br />
über den Verein «integratio»<br />
CHF<br />
1 200 000<br />
1 000 000<br />
800 000<br />
600 000<br />
400 000<br />
200 000<br />
0<br />
Lohnsumme der Kandidaten mit «integratio»-Vertrag<br />
2009 2010 2011 2012<br />
ausbezahlt und somit in den Wirtschaftskreislauf<br />
eingespeist.<br />
Um weiterhin so erfolgreich<br />
Stellen vermitteln zu können, ist<br />
«integratio» darauf angewiesen,<br />
dass Arbeitgeber ihre Vakanzen<br />
melden. «Je mehr Stellenmeldungen,<br />
desto effizienter ist die<br />
Vermittlung der Stellensuchenden»,<br />
sagt Marianne Dubach, die<br />
zusammen mit Laetitia Hardegger<br />
«integratio» führt. Die Rückmeldungen<br />
aus der Wirtschaft sind<br />
positiv. Andreas Bornstein, Produktionsleiter<br />
Fotostudio Manor AG,<br />
sagt: «Wir haben durch die Firma<br />
integratio professionelle Arbeitskräfte<br />
vermittelt erhalten. Den<br />
Service kann ich gerne weiterempfehlen.»<br />
Die wenigen Fehltage und die<br />
hohe Arbeitsmoral sind ebenfalls<br />
bemerkenswert. Von 55 Personen,<br />
die im Jahr 2012 mit einem<br />
«integratio»-Vertrag gearbeitet<br />
haben, waren 40 Personen nie<br />
krankheits- oder unfallbedingt<br />
abwesend, wie eine Analyse<br />
der Co-Leiterinnen Dubach und<br />
Hardegger ergeben hat. Sechs<br />
Personen fehlten aufgrund eines<br />
Unfalls, neun durch Krankheit,<br />
die durchschnittliche Abwesenheit<br />
betrug drei bis fünf Tage.<br />
Auch die Untersuchung der<br />
Nachhaltigkeit zeigt den Erfolg:<br />
«Von den 70 Festanstellungen<br />
seit 2009 arbeiteten Ende<br />
2012 noch 65 Personen in der<br />
21 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
vermittelten Arbeit oder haben<br />
selbstständig die Stelle<br />
gewechselt», erklärt Laetitia<br />
Hardegger. Nur fünf Personen<br />
seien wieder auf Stellensuche.<br />
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<strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13<br />
22<br />
Gärtnermeister beider basel<br />
Rückblick auf<br />
erfolgreiche Projekte<br />
Präsident Thomas Schulte durfte am<br />
12. März 2013 rund 50 Mitglieder und Gäste<br />
zur 123. Generalversammlung der Gärtnermeister<br />
beider <strong>Basel</strong> begrüssen. Der Schwerpunkt<br />
der Jahresversammlung lag nebst den<br />
statutarischen Geschäften vor allem bei<br />
Projekten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Unter anderem konnte eine verstärkte<br />
Zusammenarbeit mit dem nationalen<br />
Verband der Gärtnermeister, Jardin Suisse,<br />
initiiert werden. Ebenso grosses Interesse<br />
weckte letztes Jahr das Lehrlingsprojekt<br />
«Split-Rocker» by Jeff Koons. Dies und der<br />
Aufbau des Jardin Suisse-Standes anlässlich<br />
der Giardina 2013 bildeten Eckpfeiler der Anstrengungen<br />
des regionalen Verbandes der<br />
Gärtnermeister, die Nachwuchskräfte des eigenen<br />
Berufsstandes weiter zu fördern und<br />
medienwirksam auf seine Lehrlingsausbildung<br />
aufmerksam zu machen. Zu den personellen<br />
Änderungen im Verband:<br />
Anselmo Renz ist neu als Vorstandsmitglied<br />
tätig, und Elisabeth Löw nimmt neu in der<br />
PRK Gärtner BS/BL Einsitz. Als zusätzlichen<br />
gesellschaftlichen Höhepunkt der Tagesveranstaltung<br />
genossen die Mitglieder den<br />
Besuch des Openings der Giardina 2013<br />
in Zürich.<br />
Der Vorstand (v. l. n. r.) Paula Jost, Serge van Egmond, Georges Meyer, Karin Heid und Christian Birsfelder.<br />
Floristenverein beider <strong>Basel</strong><br />
Vorstand des Floristenvereins<br />
beider <strong>Basel</strong> wiedergewählt<br />
Das Hauptaugenmerk der diesjährigen Generalversammlung<br />
des Floristenvereins beider <strong>Basel</strong><br />
vom 11. April 2013 galt – neben den üblichen statutarischen<br />
Geschäften – der Wiederwahl des<br />
Präsidenten und der Vorstandsmitglieder.<br />
Die Mitglieder bestätigten mit grossem<br />
Applaus den bisherigen Präsidenten, Georges<br />
Meyer-Rösch (Meyer Söhne AG) und die bisherigen<br />
Vorstandsmitglieder Serge van Egmond<br />
(Blumen Dufour, <strong>Basel</strong>), Karin Heid (Blumen<br />
Passadena, Sissach), Christian Birsfelder<br />
(Eschbach-Kopprio AG, <strong>Basel</strong>) und Paula Jost<br />
(Blumen Design, Binningen) für eine weitere<br />
Amtsperiode. Im Anschluss an die Generalversammlung<br />
luden Ernst und Andreas Bertschmann<br />
die Mitglieder zu einem Apéro in die<br />
Räumlichkeiten des Blumengeschäftes «Blumen<br />
au Bouquet AG» ein. Dies aus einem speziellen<br />
Grund – nämlich die offizielle «Stabsübergabe»<br />
des Geschäftes des Vaters Ernst an seinen<br />
Sohn Andreas. Seit 40 Jahren führt Ernst<br />
Bertschmann geschickt und erfolgreich das Geschäft<br />
«Blumen au Bouquet AG» und hat sich<br />
nun vorgenommen, etwas kürzerzutreten und<br />
die Geschäftsleitung voll und ganz seinem Sohn<br />
zu überlassen. Wir wünschen der «Blumen au<br />
Bouquet AG» weiterhin so viel Erfolg.<br />
Andreas und Ernst Bertschmann<br />
Metallunion <strong>Basel</strong> und Umgebung<br />
Zusammenschluss<br />
bewegt Mitglieder<br />
Am 12. April 2013 hiess Präsident Stephan<br />
Schmid in der Basler Safran Zunft rund<br />
60 Mitglieder und Gäste zur 127. Generalversammlung<br />
der Metallunion <strong>Basel</strong> und<br />
Umgebung willkommen. Hauptthemen<br />
waren die Informationen zum geplanten<br />
Zusammenschluss mit der Metallunion<br />
<strong>Basel</strong>land Nordwestschweiz per 1.1.2014<br />
und die Ausführungen von SMU-Vertreter<br />
Christoph Andenmatten zum neuen Landesgesamtarbeitsvertrag,<br />
der an der nationalen<br />
Delegiertenversammlung im Juni 2013 in<br />
Montreux verabschiedet werden soll. Diese<br />
Thematik beschäftigt die Mitglieder in<br />
einer Grenzregion wie dem Wirtschaftsraum<br />
Nordwestschweiz besonders, das zeigte die<br />
engagierte Diskussion. Ein Apéro und ein<br />
gemütliches Nachtessen rundeten die<br />
Versammlung ab.<br />
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64
23 <strong>kmu</strong> <strong>news</strong> Nr. 5 | 13 sun21<br />
Pilotprojekt<br />
«Emobilität<strong>Basel</strong>»:<br />
Weitere interessierte<br />
Firmen gesucht<br />
Mobility Solutions der Post AG testet<br />
zusammen mit dem Kanton <strong>Basel</strong>-<br />
<strong>Stadt</strong>, den IWB und der Gemeinde<br />
Riehen Elektrofahrzeuge. Für Unternehmen<br />
wird ein «Sorglospaket»<br />
angeboten. Für das Pilotprojekt sind<br />
noch wenige Plätze frei.<br />
Über die Zukunft der Fahrzeugtechnologien<br />
findet gegenwärtig eine intensive Diskussion<br />
statt. Mit Blick auf den Rückgang der<br />
Erdölreserven und die Klimadiskussion ist<br />
die Elektromobilität im Agglomerationsverkehr<br />
eine vielversprechende Alternative zu<br />
herkömmlichen Antriebstechnologien. Verschiedene<br />
Fahrzeughersteller haben neue<br />
Modelle auf den Markt gebracht. Neue Serienfahrzeuge<br />
werden laufend angekündigt.<br />
Im Rahmen «2000-Watt-Gesellschaft – Pilotregion<br />
<strong>Basel</strong>» sollen nun diese Fahrzeuge<br />
während vier Jahren in einem Pilotprojekt ausgetestet<br />
werden. Die Mobility Solutions AG –<br />
die Flottenbetreiberin der Post –, der Kanton<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>, die Industriellen Werke <strong>Basel</strong> und<br />
die Gemeinde Riehen möchten gemeinsam<br />
neuste Elektrofahrzeuge testen. «Emobilität-<br />
<strong>Basel</strong>» hat folgende Eckwerte:<br />
• yFlottengrösse: circa 20 Fahrzeuge<br />
• yLaufzeit: vier Jahre<br />
• yZielgruppen: Firmen, Verwaltungen, Einzelpersonen<br />
• yWissenschaftliche Begleituntersuchungen<br />
bezüglich Fahrzeuge und Nutzerverhalten<br />
Für Firmen, die am<br />
Pilotprojekt teilnehmen<br />
möchten, wird<br />
ein «Sorglospaket»<br />
angeboten. Was steht<br />
dahinter? Der Kunde<br />
bezahlt für ein Elektrofahrzeug einen monatlichen<br />
Betrag, der im Voraus so festgelegt<br />
wird, sodass er keine finanziellen Risiken tragen<br />
muss (ab rund 670 Franken pro Monat).<br />
Sowohl ein allfälliger Batterieausfall nach der<br />
Garantiedauer als auch der Restwert des Fahrzeugs<br />
nach Vertragslaufzeit fliessen in die<br />
Berechnungen ein.<br />
Damit die Fahrzeuge emissionsfrei betrieben<br />
werden können, wird im Sorglospaket<br />
auch der benötigte Ökostromanteil eingerechnet,<br />
sofern der Kunde diesen nicht bereits<br />
bezieht. In der Pauschale enthalten sind auch<br />
Fahrzeugsteuer, Vollkasko, Reparatur- und<br />
Wartungskosten. Einzig nicht enthalten sind<br />
die Stromkosten für den Betrieb des Fahrzeugs.<br />
Bis jetzt beteiligen sich neun Firmen mit<br />
zwölf Fahrzeugen. Eine Umfrage hat gezeigt:<br />
Diese Firmen sind mit den Fahrzeugen und<br />
dem Sorglospaket sehr zufrieden!<br />
Elektrofahrzeug im Sorglospaket.<br />
Interessierte Firmen mit Sitz im Kanton<br />
<strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> melden sich bitte bei Dr. Dominik<br />
Keller, Amt für Umwelt und Energie <strong>Basel</strong>-<br />
<strong>Stadt</strong>, Tel. 061 639 23 20<br />
(E-Mail: dominik.keller@bs.ch).<br />
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E-Voting startet<br />
am 6. Mai<br />
sun21 vergibt mit dem Faktor-5-Preis zwei<br />
Auszeichnungen für herausragende Beiträge<br />
zum nachhaltigen Ressourcenmanagement<br />
und zur Erreichung der Ziele der 2000-Watt-<br />
Gesellschaft. Mit den Preisen werden innovative<br />
Leuchtturmprojekte mit Modellcharakter<br />
belohnt und porträtiert. Nach Ablauf der Anmeldefrist<br />
am 22. April wird die Fachjury die<br />
zahlreichen Projekte beurteilen. An einen der<br />
Bewerber wird der Jury-Preis vergeben. Dieses<br />
Projekt gelangt zusammen mit sechs<br />
weiteren in die Endausscheidung um den<br />
Publikums-Preis. Ab dem 6. Mai 2013 wird<br />
der Preisträger mit einem E-Voting ermittelt.<br />
> www.sun21.ch<br />
Die Verleihung der beiden Preise findet am<br />
18. Juni 2013, anlässlich des Faktor-5-Festivals<br />
statt. Als Gastrednerin wird Maya Graf,<br />
Nationalratspräsidentin, auftreten.<br />
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