GRATZER! Technologies GmbH & Co. KG
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Case Study<br />
Überall auf der Welt gibt es ambitionierte Bastler,<br />
die mit Hilfe eines kleinen Heim-Schneideplotters<br />
von Provo Craft individuelle Grußkarten und<br />
Papierkunstwerke im Stil von Scherenschnitten<br />
schaffen. Der Ingenieur Roland Gratzer aus Wien<br />
hatte die Idee, das Gestaltungsspektrum um eine<br />
edle Variante zu bereichern: ein Applikator, der mit<br />
einem Magazin versehen ist, bringt Swarovski<br />
Kristalle an beliebiger Stelle schnell und präzise auf<br />
Papier, Karton und Textilien auf, ohne dass diese<br />
umständlich von Hand mit Klebstoff versehen<br />
werden müssen. Der Clou dabei ist, dass die<br />
Heimanwender dafür, ohne großen Aufwand,<br />
lediglich ihr Schneidemesser durch einen „Setter“<br />
ersetzen müssen und sofort loslegen können.<br />
Versuche mit einem Stereolithografie-Anbieter. Dieser<br />
versprach uns ABS-ähnliches Material. Tatsache war,<br />
dass die Teile zwar so aussahen, aber nicht über die<br />
entsprechenden Materialeigenschaften verfügten.<br />
Nach wenigen Praxistests zeigten sich Risse. Ich<br />
erinnerte mich an eine Annonce von Proto Labs und<br />
testete den Angebots-Service FirstQuote® zur<br />
Angebotserstellung mit unseren 3D-CAD-Modellen<br />
spontan aus. Einen Tag später hatten wir das Angebot<br />
vorliegen. Als wir erlebt haben, wie günstig und mit<br />
welcher Qualität und Geschwindigkeit Proto Labs<br />
agiert, waren alle Alternativen vom Tisch.“<br />
„Wir entschieden uns für CNC-gefräste Teile aus dem<br />
Proto Labs Firstcut Programm, da wir bezüglich der<br />
Materialien und der letztendlichen Ausführung noch<br />
Seit Ende 2010 hat sich Roland Gratzer mit dieser<br />
Erfindung selbstständig gemacht und bringt mit seiner<br />
Firma „<strong>GRATZER</strong>! <strong>Technologies</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>“<br />
unter dem Markennamen „G!“ die Idee zur Marktreife.<br />
Im Oktober 2012 wird es soweit sein und die ersten<br />
fertigen Produkte werden erscheinen. Dass dies so<br />
schnell möglich war, schreibt Roland Gratzer unter<br />
anderem seinem Lieferanten für Expressteile, Proto<br />
Labs Ltd. zu:<br />
„Wissen Sie, es gibt viele Anbieter von Prototypen und<br />
Kleinserien, aber keiner hat uns eine vergleichbare<br />
Qualität und Geschwindigkeit geboten. Wir hatten<br />
sogar schon 50.000 Euro Budget für die Anschaffung<br />
eines 3D-Druckers eingeplant und machten erste<br />
in der Experimentierphase waren und deshalb keine<br />
Formen mit Protomold® anfertigen lassen wollten. Der<br />
Service hat uns schlichtweg umgehauen. Die Teile<br />
waren 30 – 50 % günstiger als das SLA-Verfahren und<br />
innerhalb weniger Tage geliefert, während wir bei SLA<br />
gewohnt waren, mehrere Wochen zu warten.“<br />
„Das Beste aber war die Qualität und die Präzision.<br />
Unsere Baugruppe besteht aus 5 Kunststoffteilen und<br />
einer Feder. Die Teile sind sehr klein, die gesamte<br />
Einheit wiegt lediglich 4,5 Gramm. Zusammengebaut
sind gewisse Bewegungen innerhalb der Baugruppe<br />
notwendig, die auch zu Reibung führen. Gleichzeitig<br />
wird erheblicher Druck zur Aufbringung der Kristalle<br />
ausgeübt. All das erfordert höchste Genauigkeit und<br />
Belastbarkeit. Die Firstcut-Teile von Proto Labs haben<br />
dem standgehalten. Mehr noch: da „echte“ Materialien<br />
verwendet werden, konnten wir schnell und<br />
zuverlässig verschiedenste Varianten durchspielen.<br />
Wir testeten Materialien wie ABS, PA 66, POM, PEEK,<br />
PBT und Kunststoffe mit Glasfaseranteil GF 30. Am<br />
Schluss haben wir uns mit großer Sicherheit für ABS<br />
und POM entschieden. All dies war mit Firstcut<br />
innerhalb kürzester Zeit auf höchstem Qualitätsniveau<br />
möglich. Obwohl die Teile gefräst sind, sind sie von<br />
Spritzgussteilen kaum zu unterscheiden. Die<br />
Genauigkeit ist mit +/- 0,1 mm sehr gut.“<br />
Die Beschleunigung der Entwicklung mit Hilfe von<br />
Proto Labs fällt auf. Immerhin bestand erst seit<br />
Dezember letzten Jahres Kontakt zu Proto Labs und im<br />
Herbst diesen Jahres ist die Markteinführung geplant.<br />
Roland Gratzer erläutert die Entwicklungsschritte:<br />
„Anfangs haben wir noch mit einer recht komplexen<br />
Einheit hantiert, die ein aufziehbares Förderband mit<br />
den Kristallen beinhaltet hat. Insgesamt war es eine<br />
sehr komplexe Baugruppe, die mit Firstcut exzellent<br />
erstellt wurde. Proto Labs hat es sogar geschafft, die<br />
Transparenz des Polycarbonatgehäuses zu erhalten,<br />
obwohl es sich um ein Frästeil handelte. Gleichzeitig<br />
haben uns die Versuche mit richtigen Teilen aber auch<br />
gezeigt, dass die Praxis Schwierigkeiten macht.<br />
Deshalb konnten wir die Konstruktion radikal<br />
vereinfachen und sehr schnell die Praxistauglichkeit<br />
des neuen Setters mit Firstcut-Teilen beweisen.“<br />
entwickelt, der das Aufbringen der Steine von Hand<br />
ermöglicht. Er ist nur wenig größer als ein<br />
Kugelschreiber. Auch hier hat Firstcut die<br />
entscheidende Rolle in der Entwicklung gespielt. „Es<br />
ist so einfach, ein Angebot bei Proto Labs einzuholen.<br />
Ich lade mein 3D-Modell auf die Proto Labs Plattform<br />
im Internet und innerhalb eines Tages habe ich mein<br />
Angebot. Mit dem Express-Lieferservice sind dann die<br />
Teile zwischen ein und drei Tagen produziert. Uns<br />
genügte in der Regel der Lieferservice von einer<br />
Woche.“<br />
Kein Wunder also, dass Roland Gratzer in<br />
Hochgeschwindigkeit an weiteren Projekten arbeitet.<br />
Zukünftig sollen nicht nur die Geräte von Provo Craft<br />
Kristalle aufbringen können, sondern auch<br />
handelsübliche Tintenstrahldrucker. Erste Gespräche<br />
mit führenden Druckerherstellern hat es bereits<br />
gegeben und selbst die Industrie hat schon Interesse an<br />
dem Verfahren zur maschinellen Aufbringung der<br />
Kristalle gezeigt.<br />
Der Markt für die Innovation ist gewaltig. Der<br />
Plotterhersteller Provo Craft hat 3 Millionen Geräte bei<br />
seinen Endkunden stehen, die zukünftig alle echte<br />
Swarovski-Kristalle aufbringen können. Allein der US-<br />
Bastlermarkt ist 30 Milliarden US Dollar groß. Das<br />
Segment „Scrapbooking“, „greeting cards“ und „paper<br />
crafting“ beläuft sich auf 3 Milliarden US Dollar pro<br />
Jahr. <strong>GRATZER</strong>! <strong>Technologies</strong> hat unter dem<br />
Markennamen „G!“ inzwischen auch einen Applikator