Trägheitsmoment
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Massenträgheitsmoment.<br />
1) Lernziel:<br />
Die Studenten begreifen die Auswirkung der Massenverteilung bei der Rotation um eine<br />
Drehachse.<br />
Sie üben die Anwendung der Formeln für einfache geometrische Körper<br />
Sie ermitteln die Federkonstante eines Drehpendels<br />
Sie bestimmen experimentell das Massenträgheitsmoment verschiedener Körper<br />
und erkennen die Bedeutung des Satzes von Steiner.<br />
2) Theoretische Grundlagen<br />
Während bei der Behandlung der Translation die Masse eines starren Körpers in seinem<br />
Schwerpunkt zusammengefasst werden kann, etwa um seine Bewegungsenergie E= ½ M*v 2<br />
zu berechnen, ist dies bei der Rotation des Körpers nicht mehr so einfach der Fall. Logisch,<br />
denn die einzelnen Massenpunkte haben unterschiedliche Bahn-Geschwindigkeiten.<br />
Ihre Winkelgeschwindigkeit ist allerdings für alle Punkte gleich.<br />
E<br />
1<br />
2 ⋅M<br />
⋅ v2<br />
1<br />
⋅ m<br />
2 ∑<br />
⎡ v<br />
⎣ i i<br />
i<br />
⋅ ( ) 2<br />
⎤<br />
⎦<br />
⎡<br />
⎢<br />
1<br />
⋅ m<br />
2 ∑<br />
r<br />
⎢ i i<br />
i ⎣<br />
⋅ ( ) 2<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
⋅<br />
v i<br />
r i<br />
2<br />
⎞<br />
⎤<br />
⎟⎟⎠ ⎥<br />
⎥<br />
⎦<br />
( ) 2<br />
1<br />
⋅ m<br />
2 ∑<br />
⎡<br />
⋅ r<br />
⎣ i i<br />
i<br />
⋅( ) 2<br />
ω i<br />
⎤<br />
⎦<br />
1<br />
2 ⋅J<br />
⋅ ω2<br />
J<br />
n<br />
∑<br />
i = 1<br />
⎡<br />
⎣<br />
m i<br />
r i<br />
⋅ ( ) 2<br />
⎤<br />
⎦<br />
Formal gesehen wird die Masse M durch das Massenträgheitsmoment J<br />
und die Geschwindigkeit v durch die Winkelgeschwindigkeit ω ersetzt.<br />
Das Massenträgheitsmoment eines Körpers setzt sich also aus dem der einzelnen Massenpunkte<br />
zusammen. Am besten lässt sich dies durch ein Integral berechnen:<br />
J<br />
⌠<br />
⎮<br />
⎮<br />
⌡<br />
r 2 ⌠<br />
⎮<br />
dm<br />
ρ⋅<br />
r 2<br />
⎮<br />
dV<br />
⌡<br />
2π R h<br />
⌠ ⌠ ⌠<br />
ρ⋅⎮<br />
⎮ ⎮ r 2 r dφ<br />
dr<br />
dz<br />
⌡ ⌡ ⌡<br />
0 0 0<br />
ρ :=<br />
m<br />
V<br />
Für einen Zylinder mit der Masse M und dem Radius R erhält man somit:<br />
Zylindervolumen:<br />
V :=<br />
R 2 ⋅π<br />
⋅h<br />
2π R h<br />
⌠ ⌠ ⌠<br />
J( R,<br />
M) := ρ⋅⎮<br />
⎮ ⎮ r 2 r dφ<br />
dr<br />
dz<br />
→<br />
⌡ ⌡ ⌡<br />
0 0 0<br />
1<br />
⋅<br />
2 M ⋅ R2<br />
Die Massenträgheitsmomente für einige gebräuchliche Körper sind bereits berechnet worden und<br />
sind in Formelbüchern aufgelistet.<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4gheitsmoment
3) Durchführung<br />
3.1) Übungsanleitung<br />
Stellen Sie diese Vorrichtung zusammen und<br />
berechnen Sie das Massenträgheitsmoment aus<br />
Stange und den beiden symmetrisch aufgebrachten<br />
Gewichten in Abhängigkeit vom Radius.<br />
Aus der Differenzialgleichung<br />
2<br />
d<br />
J⋅<br />
φ + D⋅φ<br />
0<br />
der Drehschwingung<br />
2<br />
dt<br />
erhält man einen Ausdruck für<br />
die<br />
Kreisfrequenz ω.<br />
ω 2 D J<br />
ω 2π ⋅f<br />
Aus der Kreisfrequenz berechnet man die Periodendauer, setzt für J den<br />
T entsprechenden Ausdruck , z.B. mr²+ m Stange *L² /12 ein und erhält damit<br />
eine Geradengleichung, wenn man T² = y und r² = x benennt:<br />
T 2 4 ⋅ π 2<br />
D<br />
⎛<br />
⎜<br />
⎜<br />
⎝<br />
⋅<br />
m⋅<br />
r 2<br />
+<br />
2π<br />
m Stange L 2 ⋅<br />
12<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎠<br />
D… Federkonstante (auch oder Richtgröße genannt)<br />
T… Periodendauer der Schwingung<br />
L… Länge der Stange<br />
y 4⋅π 2 m<br />
⎛<br />
⎛<br />
⎜ ⋅<br />
⎞<br />
⎟ ⋅ π 2 ⋅L 2 ⎞<br />
+ ⎜ ⋅ ⎟<br />
D ⎠ x<br />
m Stange<br />
⎝ ⎝ 3D ⎠<br />
y = k * x + d<br />
Die Werte werden in ein x-y –Diagramm gezeichnet. Die Steigung der Ausgleichsgeraden<br />
(Trendlinie) wird hinsichtlich D ausgewertet.<br />
n r / m m / kg m stange / kg T / s T 2 / s 2<br />
Messen Sie also die Periodendauer T – Mittel<br />
aus 5 Schwingungen - und tragen Sie T 2 in<br />
einem Diagramm über r 2 auf. Die Steigung<br />
der Geraden liefert die Federkonstante der<br />
Drehfeder.<br />
Geben Sie eine andere Messmethode zur<br />
Bestimmung von D an!
3.2) Experimentelle Bestimmung der Massenträgheitsmomente einiger Körper:<br />
Mit der in 3.1) ermittelten<br />
Federkonstante D wird nun J<br />
experimentell bestimmt und dem<br />
berechneten Wert gegenübergestellt<br />
Zylinder<br />
Hohlzylinder<br />
Scheibe<br />
Kugel<br />
r m T J gemessen J berechnet<br />
m kg s kg*m 2 kg*m 2<br />
3.3) Satz von Steiner<br />
Der Satz von Steiner besagt, dass man bei Kenntnis des Massenträgheitsmoments um eine Achse<br />
durch den Schwerpunkt des Körpers das Massenträgheitsmoment um eine beliebige parallele Achse<br />
im Normalabstand a berechnen kann.<br />
Man spannt die Scheibe in der Mitte ein und misst die Periodendauer.<br />
Anschließend lässt man die Scheibe um einen außermittigen Drehpunkt rotieren und misst wieder<br />
die Periodendauer der Schwingung.<br />
Stellen Sie die so ermittelten Werte für J den berechneten Werten gemäß<br />
Tabelle gegenüber.<br />
J = J s + m*a 2 in einer<br />
4) Ihr Kommentar:<br />
Welche Parameter sind für die Genauigkeit der Messungen am einflussreichsten? Wie müsste man<br />
die Einrichtungen verbessern, um zu genaueren Ergebnissen zu kommen?