Beschaffungslogistik_SO WHAT.pdf
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LOGISTIK <strong>Beschaffungslogistik</strong> Kuchler <br />
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Allgemein: <br />
<br />
Unternehmenslogistik ist Teil einer Logistikkette und regelt vorwärtsorientierten Materialfluss & <br />
rückwärtsorientierten Informationsfluss. Die Logistikkette erstreckt sich von der <br />
<strong>Beschaffungslogistik</strong>, zur Produktionslogistik, bis hin zur Distributionslogistik. Auch die <br />
Entsorgungslogistik spielt eine zunehmend wichtigere Rolle. <br />
<br />
Der Bereich der <strong>Beschaffungslogistik</strong> erstreckt sich vom Lieferanten, inklusive des Transportes <br />
zum Unternehmen, der Lagerhaltung unter Einbeziehung des Transportes im Unternehmen bis <br />
hin zur Teilebereitstellung für die Produktion <br />
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<br />
Aufgaben: Diese Folgen den „7 R“ Regeln. <br />
Der richtige Artikel soll in der richtigen Anzahl, in der richtigen Qualität, am richtigen Platz, zur <br />
richtigen Zeit sein um den richtigen Kunden zur Verfügung zu stehen und das zum richtigen Preis. <br />
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Analysen: <br />
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Die <strong>Beschaffungslogistik</strong> ist verantwortlich für die Planung und Durchführung aller erforderlichen <br />
Tätigkeiten, um auf den Beschaffungsmärkten die geforderten Produkte und Informationen zu <br />
beschaffen und bereit zu stellen. Im Besonderen bedeutet dies die <br />
• Erstellung einer Beschaffungsstruktur, <br />
• die Festlegung und Überwachung von Lieferterminen und –mengen, <br />
• die Bestimmung der Rahmenbedingungen für den Transport und <br />
• die Wareneingangsprüfung mit Einlagerung <br />
Zur Feststellung von Lagerhaltungskosten und möglichen Risiken gibt es verschiedene Analysen <br />
• Portfolio Technik für Materialien <br />
Hat zum Ziel Wesentliches von Unwesentlichem trennen, den optimalen Einsatz der Ressourcen <br />
in der Materialwirtschaft, Beschaffungsstrategien für die verschiedenen Materialien entwickeln <br />
und Chancen erkennen, die der Markt bietet. Z.B.: Ergebnis‐Risiko Portfolio <br />
<br />
<br />
<br />
• ABC‐Analyse <br />
Basierend auf dem Pareto‐Prinzip (80/20 Regel); <br />
Summe der A‐Artikel besitzen 80% des gesamten Beschaffungswerts wichtig <br />
Summe der B‐Artikel besitzen 15% des gesamten Beschaffungswerts weniger wichtig <br />
Summe der C‐Artikel besitzen 5% des gesamten Beschaffungswerts unwichtig <br />
<br />
1
Wichtig hierbei ist auch das Mengen‐Wert Verhältnis <br />
<br />
<br />
• XYZ‐Analyse <br />
X‐Artikel: konstanter Verbrauch, gelegentliche Schwankungen, hohe Vorhersagegenauigkeit <br />
Y‐Artikel: trendmäßiger Verbrauch, saisonale Schwankungen, mittlere Vorhersagegenauigkeit <br />
Z‐Artikel: unregelmäßiger Verbrauch, niedrige Vorhersagegenauigkeit <br />
<br />
Variationskoeffizent <br />
Der Variationskoeffizient „v“ gibt an, wie groß die Standardabweichung einer Verteilung <br />
im Verhältnis zum arithmetischen Mittelwert dieser Verteilung ist. (Die Angabe erfolgt in <br />
%.) Man berechnet den Variationskoeffizenten, indem man die Standardabweichung <br />
einer Verteilung durch ihr arithmetisches Mittel dividiert und mit 100 multipliziert. <br />
<br />
Auch eine kombinierte ABC/ XYZ Analyse ist möglich. <br />
<br />
Bestands‐ <br />
rechnung: <br />
Teil des internen Rechnungswesens, der die Bestände an Material, Halbfertig‐ und <br />
Fertigprodukten mengen‐ und wertmäßig ermittelt. Die Bestandsrechnung liefert damit <br />
wesentliche Ausgangsinformationen für die Kostenträgerrechnung. <br />
„...Vermögensgegenstände sind mit den fortgeführten Anschaffungs‐ oder Herstellungskosten <br />
anzusetzen“ <br />
<br />
• Einzelbewertungsverfahren: <br />
Vermögensgegenstände sind laut §252 Abs. 1 Nr. 3 HGB einzeln zu bewerten (Prinzip der <br />
Einzelbewertung): „jeder Vermögensgegenstand, jede Schuld etc. muss bei der Bilanzaufstellung <br />
einzeln bewertet werden. Nur in Ausnahmefällen Gruppenbewertung oder Pauschalbewertung“ <br />
Voraussetzung für dieses Verfahren ist die getrennte Lagerung nach unterschiedlichen <br />
Anschaffungs‐ bzw. Herstellungskosten. Meistens geht eine Materialart in verschiedene Produkte <br />
ein, so dass gleiche Materialien und Teile gemeinsam gelagert werden. Aufgrund von <br />
schwankenden Beschaffungspreisen lassen sich dann manchmal die Anschaffungspreise nicht <br />
mehr genau eruieren. Dann ist eine Einzelbewertung nicht mehr möglich und man muss auf <br />
Sammelbewertungsverfahren ausweichen (Stölzle/Heusler/Karrer 2004, S. 110). <br />
<br />
• Sammelbewertungsverfahren: <br />
Wenn es sich um gleichartige Materialien/Teile handelt, kann auch das <br />
Sammelbewertungsverfahren verwendet werden. Typisch dafür ist die Durchschnittsmethode. <br />
Die Durchschnittsmethodesetzt eine Gruppenbildung von gleichartigen Artikeln voraus, die am <br />
Periodenende (periodische Durchschnittsmethode) oder permanent nach jeder Lieferung <br />
(permanente Durchschnittsmethode) mit gewogenen Durchschnittspreisen bewertet werden. <br />
<br />
• Bewertung zu festen Verrechnungspreisen: <br />
Bei häufigen Zu‐ und Abgängen eines Materials mit geringen Preisschwankungen neigt man in der <br />
Praxis dazu der Einfachheit halber mit dem letzten Ist‐Durchschnittspreis zu rechnen. Auf diese <br />
Weise werden die Ist‐Preise zu „Normalwerten“ und damit zu festen Verrechnungspreisen <br />
<br />
2
<br />
• Bewertung zu Wiederbeschaffungspreisen <br />
Der Wiederbeschaffungspreis bezieht sich, wie der Name schon sagt, auf den Preis, der für die <br />
Wiederbeschaffung (Ersatzbeschaffung) einer verbrauchten Menge benötigt wird. Dabei werden <br />
die Tagespreise dieser Materialen verwendet. Jedoch kann man den Tagespreis des Verbrauchs‐, <br />
Abschluss‐ oder Wiederbeschaffungstages verwenden. Diese Bewertungsmethode zahlt sich in <br />
der Praxis nur für höherwertige Güter aus, da der Bearbeitungsaufwand relativ hoch ist. <br />
<br />
Lager‐ <br />
kennzahlen: Kennzahlen basieren auf den ABC oder XYZ Analysen, Durchschnittliche Lagerbestand, <br />
Lagerumschlagshäufigkeit, Lagerreichweite, Bestandsstruktur (z.B. Altersstruktur), Lagerdauer in <br />
Tagen, Lagerraum‐Nutzungsgrad, Lieferservicegrad, Sicherheitskoeffizient, Anteil der Vorräte am <br />
Umsatz <br />
<br />
Beschaffungs‐ <br />
kennzahlen: Ziel des Beschaffungscontrollings hier ist es, die Kosten der Beschaffung zu reduzieren und die <br />
Leistung der Beschaffung zu verbessern. In einer operativen, kurzfristigen <br />
Betrachtungsweisebedeutet Erfolg die Reduktion der Materialkosten. Strategisch und langfristig <br />
gesehen wird sich diese kurzfristige Erfolgsdarstellung aber relativieren. <br />
<br />
• TCO (Total Cost of Ownership) <br />
Der „Total Cost Of Ownership“Ansatz basiert auf der Annahme, dass Entscheidungen nicht <br />
ausschließlich auf Grund von günstigen Einkaufspreisen getroffen werden, um langfristig <br />
kostengünstig zu sein. In die Berechnung werden deswegen alle Kosten der zu beschaffenden <br />
Teile miteinbezogen. Dies bedeutet, dass auch Kosten, die dem Beschaffungsvorgang vor‐ und <br />
nachgelagert sind, sich tatsächlich im TCO niederschlagen. <br />
<br />
• Life Cycle Value Ansatz <br />
Der Life‐Cycle‐Value Ansatz ist dem TCO‐Ansatz sehr ähnlich. Auch hier werden allfällige Kosten <br />
dem Produkt oder Lieferanten direkt zugerechnet. In Form einer Investitionsrechnung wird dann <br />
geprüft, ob sich die Investition in den Lieferanten oder in das Produkt rechnet. Zielgrößen bei <br />
dieser Messung sind hohe Cashflows oder kurze Pay‐Back Perioden. <br />
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<br />
Bestellmengen‐ <br />
modell:<br />
Newsvendor‐ <br />
modell: <br />
<br />
Gegenüber‐ <br />
stellung: <br />
Geht von deterministischer Nachfrage über mehrere Perioden aus und berücksichtigt fixe und <br />
variable Bestellkosten sowie Lagerhaltungskosten. Im Basismodell lautet die optimale Lösung <br />
Ziel ist, den Bestellzeitpunkt und die Bestellmenge zu bestimmen, welche die durchschnittlichen <br />
Kosten minimieren ‐ Economic‐Order‐Quantity (EOQ) Modell <br />
<br />
Geht von stochastischer Nachfrage in einer einzigen Periode aus und berücksichtigt <br />
Fehlmengenkosten und Lagerhaltungskosten. <br />
Hat die Eigenschaften: Kurze Verkaufsperiode; Keine Nachlieferung während der Periode; <br />
Erhebliche Unsicherheit in der Nachfrage, Produkte verlieren nach der Periode erheblich an Wert <br />
<br />
Sind die zwei wesentlichen Modelle des Bestandsmanagements. <br />
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3
Wiederholung: <br />
• Varianz <br />
Die Varianz ist ein Maß für die Streuung einer »Variablen« (engl.: variance). Sie basiert auf der <br />
Summe der quadrierten Abweichungen jedes Variablen wertes vom »arithmetischen Mittel« <br />
über alle »Untersuchungseinheiten«. <br />
Die Summe der quadrierten Abweichungen bezeichnet man auch als Variation. Sie wird um so <br />
größer, je mehr Untersuchungseinheiten betrachtet werden. <br />
Notation: s 2 in der Stichprobe, s 2 (griech.: sigma) in der Grundgesamtheit. <br />
<br />
• Standardabweichung <br />
Die Standardabweichung(engl.: standard deviation) ist eine einfache numerische Transformation <br />
der »Varianz«. Sie entspricht der Quadratwurzel aus der Varianz. Sie wird berechnet, um die mit <br />
Hilfe der Varianz quantifizierte Streuung einer »Variablen« in den ursprünglichen Maßeinheiten <br />
interpretieren zu können. <br />
<br />
Beispiele: <br />
Altersangaben 18, 21, 21, 27, 27, 27, 30, 31, 45 <br />
Ermittle die Standardabweichung <br />
Arithmetische Mittel: (18+21+21+27+27+27+30+31+45)/9=27,4 <br />
Varianz (s2) = 62,53 (Achtung: Basis Gesamtheit n‐1) <br />
Standardabweichung (s) = 7,91 <br />
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PPS Produktionsplanuns‐ <br />
und Steuerungssystem: <br />
<br />
Arbeitspläne: Im Arbeitsplan ist die Vorgangsfolge zur <br />
Fertigung eines Teils, einer Gruppe oder eines <br />
Erzeugnisses beschrieben; dabei sind mindestens das <br />
verwendete Material sowie für jeden Arbeitsvorgang der <br />
Arbeitsplatz, die Betriebsmittel, die Vorgabezeiten und <br />
gegebenenfalls <br />
die Lohngruppe angegeben. Vorgabewerte im <br />
Arbeitsplan: Vorgabewerte sind Planwerte für die <br />
Durchführung des Vorgangs. Mit Hilfe der Vorgabewerte <br />
werden Kosten, Durchführungszeiten und der Kapazitätsbedarf berechnet. Die <br />
Vorgabewertparameter (z.B. Rüstzeit), die Leistungsarten und die Zeitgradschlüssel werden aus <br />
dem Arbeitsplatz in den Vorgang übernommen. Werden benötigt für die Terminierung, <br />
Kapazitätsplanung und die Kalkulation <br />
Absatzpläne: Das Ergebnis der Absatzprognose sind Absatzpläne. Diese enthalten die geplanten <br />
Absatzmengen oder Umsätze pro Produktgruppen und Regionen. Der Absatzpläne wird im <br />
Regelfall jährlich oder halbjährlich erstellt und laufend in Form des Produktionsprogramms <br />
verfeinert. <br />
<br />
MRP‐System <br />
Vs. <br />
MRP II‐System: <br />
Auf Basis des vorgegebenen Produktionsprogramms ermittelt MRP durch Stücklistenauflösung <br />
den periodengenauen Nettobedarf bei gleichzeitiger Betrachtung der Bestände. <br />
MRP: (Material Requirements Planing): Planung des Materialbedarfs, keine Berücksichtigung von <br />
Kapazitäten <br />
MRP II‐System: Manufacturing Ressource Planing System Planung, die Materialien und <br />
Kapazitäten (Personal, Maschinen, Kapital, Transportmittel,..) berücksichtigt, Produktionsplanung <br />
MRP‐II ist eine Weiterentwicklung von MRP <br />
<br />
<br />
Fertigungs‐ <br />
aufträge <br />
Planauftrag Fertigungsauftrag: Planauftrag wird um auftragsrelevante Daten ergänzt <br />
Eröffnung eines Fertigungsauftrags: <br />
1. Ein Arbeitsplan wird gemäß der Festlegung im Materialstammsatz ausgewählt, seine <br />
Vorgänge und Folgen werden in den Fertigungsauftrag übernommen <br />
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2. Die Stückliste wird aufgelöst, und die Stücklistenpositionen werden in den Auftrag <br />
übernommen. <br />
3. Für lagerhaltige Stücklistenpositionen werden Reservierungen erzeugt <br />
4. Die Plankosten für den Auftrag werden ermittelt <br />
5. Die Kapazitätsbedarfe für die Arbeitsplätze werden erzeugt <br />
6. Für Nichtlagerkomponenten und fremdbearbeitete Vorgänge werden Bestellanforderungen <br />
erzeugt. <br />
<br />
Durchlauf‐ <br />
terminierung: <br />
Aufgabe der Durchlaufterminierung ist die Ermittlung der Beginn‐ und Endtermine der <br />
Arbeitsgänge, die erforderlich sind, um die in der Materialbedarfsplanung ermittelten <br />
Produktionsaufträge (Produktionslose) termingerecht fertig stellen zu können. Dabei geht die <br />
Durchlaufterminierung von unbegrenzten Kapazitätsressourcen aus. Die tatsächlich aus den <br />
Fertigungsaufträgen resultierenden Kapazitätsbelastungen werden also nicht berücksichtigt. <br />
Regel: Zuerst Rückwärts‐ und bei Terminverzug Vorwärtsterminierung! <br />
<br />
Kapazitäts‐ <br />
bedarf: <br />
Bedarf = Rüstzeit + (Menge x Bearbeitungszeit pro Einheit) <br />
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Beschaffungs‐ <br />
strategien: <br />
Single Sourcing: <br />
Vorteile: <br />
– Durch Bündelungseffekte (größere Mengen) können bessere Preise erzielt werden <br />
– Prozesse können einfacher automatisiert werden <br />
Nachteile: <br />
– starke Abhängigkeit von einem einzelnen Lieferanten (Versorgungssicherheit, Preis) <br />
<br />
Dual Sourcing <br />
Vorteile: <br />
– Versorgungssicherheit (gegen Kapazitätsengpässe d. Lieferanten, Naturkatastrophen,..) <br />
– Preissicherheit durch Konkurrenz der Lieferanten <br />
Nachteile: <br />
– Mehr Lieferanten erfordern mehr Koordination <br />
– Prozessautomatisation wird aufwändiger (Schnittstellen) <br />
<br />
Multiple Sourcing <br />
Vorteile: <br />
– Theoretisch Einkauf zum jeweils günstigsten Marktpreis möglich <br />
– Versorgungssicherheit maximiert <br />
Nachteile: <br />
– hohen Kommunikations‐ und Logistikaufwand und damit verbunden hohe Beschaffungsprozesskosten <br />
– Splittung des Einkaufsvolumens (dadurch ist ein erhöhter Einkaufspreis möglich <br />
<br />
Global Sourcing <br />
Vorteile: <br />
– Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten auf ein sehr kleines Maßreduziert <br />
– Konjunktur‐, Wachstums‐und Inflationsunterschiede können mithilfe von Global Sourcingoptimal ausgenützt werden <br />
Nachteile: <br />
– Erhöhtes Versorgungsrisiko (größere Distanzen, steigende Lieferzeit, höhere Logistikkosten,...) <br />
– Wechselkursrisiko <br />
– Andere Rechtsvorschriften, Zölle, andere Sprachen, Mentalitäten, ... <br />
<br />
Modular Sourcing <br />
Vorteile: <br />
Kostenvorteile durch reduzierte Anzahl an Lagerstufen und die Anzahl der Transporte <br />
Nachteile: <br />
– Abhängigkeit von Lieferanten (Preis und Firmen Know‐how) <br />
– kurzfristiger Lieferantenwechsel ist sehr schwierig (hohe Kosten) <br />
– Abstimmungsaufwand (weniger Lieferanten aber intensivere Koordination,...) <br />
<br />
<br />
Marktplätze: Horizontale Marktplätze: sehen ihren Schwerpunkt im Handel von Waren und Dienstleistungen, <br />
die in mehreren Branchen von Bedeutung sind. Dabei legen sie den Fokus ihrer Tätigkeit auf die <br />
Betrachtung von Beschaffungsprozessen. Das Ziel der an einem horizontal ausgerichteten <br />
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Marktplatz beteiligten Teilnehmer liegt in der Reduzierung der Prozesskosten. Kritischer <br />
Erfolgsfaktor für die Existenz dieser Marktplätze ist die Kenntnis von Beschaffungsprozessen. <br />
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Vertikale Marktplätze: Vertikale Marktplätze zielen in erster Linie auf den Handel von <br />
branchenspezifischen Waren oder Dienstleistungen. Sie sind auf die Bedürfnisse spezieller <br />
Branchen ausgerichtet und benötigen zur erfolgreichen Etablierung am Markt spezifische <br />
Branchenkenntnisse über die Zielbranche. Mehrwert bieten Branchen‐Communities, also <br />
Gemeinschaften auf der Plattform, wo die neusten Informationen, Veranstaltungen, Neuheiten <br />
etc. der jeweiligen Branche kommuniziert und diskutiert werden. Die Qualität und der Umfang <br />
dieser zusätzlichen Leistungen ist ein entscheidendes Merkmal zur Differenzierung von vertikalen <br />
Marktplätzen einer Branche. <br />
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Offen vs. Geschlossen: Unter offenen elektronischen Marktplätzen werden jene Marktplätze <br />
verstanden, die für die Anbieter oder Nachfrager zugänglich sind, die sich an die für den Zutritt <br />
aufgestellten Regeln halten. Im B2B‐Bereich findet man überwiegend geschlossene <br />
Marktplatzsysteme mit beschränktem Zutritt vor. Diese Beschränkungen können <br />
unternehmensbezogen, branchenbezogen, regional oder individuell begründet sein. Erforderlich <br />
sind z.B. Angabe des Gewerbescheins, Sicherstellung der Bonität, Bereitstellung von <br />
firmenspezifischen Katalogen, Preisen, Anpassung der Prozesse, Schnittstellen, etc. <br />
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