GI - Gebäudetechnik Innenraumklima Einsparungen bei der Warmwasserversorgung im Ein- und Zweifamilienhaus (Vorschau)
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H. Feurich † <strong><strong>Ein</strong>sparungen</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Warmwasserversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Ein</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zweifamilienhaus</strong> 65<br />
M. Häuer Versorgungsunternehmen setzen auf Mehrsparten-Hauseinführungen 81<br />
M. Lintgen<br />
Mit Rückkühltechnik Ressourcen schonen 83<br />
Geronto-Ingenieure 86<br />
K.E. Mann Anfor<strong>der</strong>ungen an ökologische Aspekte <strong>bei</strong> energieeinsparenden Gebäuden 87<br />
Rechtsecke 82, 85<br />
Dissertationen 86<br />
Patentschau 98<br />
Briefe an die Herausgeber 99<br />
Für Sie gelesen 101<br />
Mitteilungen 101<br />
Neue Schriften 107<br />
Buchbesprechungen 107<br />
Zeitschriftenumschau 108<br />
Flucht- <strong>und</strong> Rettungspläne / sh-magazin / Rechtsecke / Aus den Verbänden / 109<br />
Neuheiten <strong>und</strong> Firmenberichte<br />
133. Jahrgang<br />
•<br />
April 2012<br />
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Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.
Herausgegeben von K. W. Usemann 133. Jahrgang 2012 · Heft 2 · Seite 65 – 112<br />
unter Mitwirkung von<br />
in Verbindung mit dem<br />
F. Baum, H. Erhorn <strong>und</strong> H.-J. Moriske<br />
Umweltb<strong>und</strong>esamt, Fachbereich Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Wasser-, Boden- <strong>und</strong> Lufthygiene, Ökologie, Berlin-Dahlem; Bayerischen Landesamt<br />
für Umweltschutz, Augsburg <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnischen Gesellschaft, Berlin.<br />
<strong><strong>Ein</strong>sparungen</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Warmwasserversorgung</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Ein</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zweifamilienhaus</strong><br />
Hugo Feurich †<br />
Zentrale <strong>Warmwasserversorgung</strong>sanlagen für <strong>Ein</strong>- <strong>und</strong><br />
Zweifamilienhäusern können unter best<strong>im</strong>mten Voraussetzungen<br />
ohne Zirkulation ausgeführt werden. Zu<br />
berücksichtigen sind die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DVGW-<br />
Ar<strong>bei</strong>tsblätter W 551 <strong>und</strong> W 553, <strong>der</strong> Heizungsanlagen-<br />
Verordnung <strong>und</strong> <strong>der</strong> DIN 1988. Der Fach<strong>bei</strong>trag bewertet<br />
die notwendigen Voraussetzungen für denkbare Ausführungsvarianten<br />
<strong>und</strong> zeigt an <strong>der</strong> <strong>bei</strong>spielhaften Variantenrechnung<br />
für ein <strong>Ein</strong>familienhaus das <strong>Ein</strong>sparpotenzial<br />
an Wasser <strong>und</strong> Energie.<br />
Warmwasserverteilsysteme<br />
Warmwasserverteilanlagen können nach Bild 1a als<br />
<strong>Ein</strong>zelleitungssystem, <strong>bei</strong> dem jede Entnahmestelle mit<br />
einer separaten Leitung ab Wassererwärmer angeschlossen<br />
wird, o<strong>der</strong> nach Bild 1b als Sammelleitungssystem<br />
ausgeführt werden. Bei <strong>bei</strong>den Systemen kann auf die<br />
Zirkulation verzichtet werden, wenn:<br />
– Kurze Leitungslängen vorliegen. Kriterium hierfür ist<br />
die Ausstoßzeit des abgekühlten Wasserinhalts, bzw. die<br />
Ausstoßverluste in Form von Wasser <strong>und</strong> Wärme energie.<br />
Dr.-Ing. Hugo Feurich, posthum. – Zuschriften an das Redaktionsbüro<br />
<strong>im</strong> Verlag<br />
Bild 1. Warmwasser-Verteilungssysteme ohne Zirkulation.<br />
a) <strong>Ein</strong>zelleitungssystem, b) Sammelleitungssystem.
66 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Badewanne<br />
V RW = 0,15 L/s<br />
Bidet<br />
V RW = 0,07 L/s<br />
Brause<br />
V RW = 0,15 L/s<br />
Tabelle 1. Richtwerte für Ausstoßzeit <strong>und</strong> max<strong>im</strong>ale Länge von Warmwasser-<strong>Ein</strong>zel- <strong>und</strong> -Sammelleitungen ohne Zirkulation o<strong>der</strong><br />
elektrische Begleitheizung [1].<br />
Entnahmestelle max<strong>im</strong>ale Stahlrohr DIN 2440 Kupferrohr DIN EN 1057 Mepla-Verb<strong>und</strong>rohr<br />
Ausstoßzeit DN Wasserinhalt<br />
L 1 max inhalt L 1 max inhalt L 1 max<br />
Länge DN Wasser-<br />
Länge DN Wasser-<br />
Länge<br />
T max<br />
s * Zoll/mm L/m m mm · mm L/m m mm · mm L/m m<br />
Ausguss<br />
5– 8 3/6 / 10 0,1227 6–10<br />
16 · 2,25 0,1038 7–12<br />
V RW = 0,15 L/s<br />
1/2 / 15 0,2010 4– 6<br />
20 · 2,5 0,1766 4– 7<br />
Haushaltsgeschirr-<br />
Spülmaschine<br />
V RW = 0,15 L/s<br />
Haushalts-<br />
Waschmaschine<br />
V RW = 0,27 L/s<br />
Spülbecken<br />
V RW = 0,07 L/s<br />
Waschbecken<br />
V RW = 0,07 L/s<br />
15–25 1/2 / 15<br />
3/4 / 20<br />
8–10 3/8 / 10<br />
1/2 / 15<br />
10–15 3/6 / 10<br />
1/2 / 15<br />
3/4 / 20<br />
15–25 1/2 / 15<br />
3/4 / 20<br />
15–25 1/2 / 15<br />
3/4 / 20<br />
5–10 3/8 / 10<br />
1/2 / 15<br />
8–10 3/8 / 10<br />
1/2 / 15<br />
0,2010<br />
0,3662<br />
0,1227<br />
0,2010<br />
0,1227<br />
0,2010<br />
0,3662<br />
0,2010<br />
0,3662<br />
0,2010<br />
0,3662<br />
0,1227<br />
0,2010<br />
0,1227<br />
0,2010<br />
11–19<br />
6–10<br />
5– 6<br />
3– 4<br />
12–18<br />
7–11<br />
4– 6<br />
11–19<br />
10–17<br />
19–31<br />
10–17<br />
3– 6<br />
2– 4<br />
5– 6<br />
3– 4<br />
10 · 1<br />
12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
10 · 1<br />
12 · 1<br />
15 · 1<br />
12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
12 · 1<br />
15 · 1<br />
10 · 1<br />
12 · 1<br />
15 · 1<br />
0,0502<br />
0,0785<br />
0,1327<br />
0,2010<br />
0,1327<br />
0,2010<br />
0,3140<br />
0,0502<br />
0,0785<br />
0,1327<br />
0,0785<br />
0,1327<br />
0,2010<br />
0,3140<br />
0,1327<br />
0,2010<br />
0,3140<br />
0,1327<br />
0,2010<br />
0,3140<br />
0,0785<br />
0,1327<br />
0,0502<br />
0,0785<br />
0,1327<br />
15–24<br />
10–15<br />
6– 9<br />
4– 6<br />
17–28<br />
11–19<br />
7–12<br />
11–14<br />
7– 9<br />
4– 5<br />
19–29<br />
11–17<br />
7–11<br />
5– 7<br />
17–28<br />
11–19<br />
7–12<br />
28–47<br />
19–31<br />
12–20<br />
4– 9<br />
3– 5<br />
11–14<br />
7– 9<br />
4– 5<br />
16 · 2,25<br />
20 · 2,5<br />
26 · 3<br />
16 · 2,25<br />
20 · 2,5<br />
16 · 2,25<br />
20 · 2,5<br />
26 · 3<br />
16 · 2,25<br />
20 · 2,5<br />
20 · 2,5<br />
36 · 3<br />
32 · 3<br />
16 · 2,25<br />
20 · 2,5<br />
16 · 2,25<br />
20 · 2,5<br />
0,1038<br />
0,1766<br />
0,3140<br />
0,1038<br />
0,1766<br />
0,1038<br />
0,1766<br />
0,3140<br />
0,1766<br />
0,3140<br />
0,1766<br />
0,3140<br />
0,5302<br />
0,1038<br />
0,1766<br />
0,1038<br />
0,1766<br />
21–36<br />
13–21<br />
7–12<br />
5– 7<br />
3– 4<br />
14–22<br />
8–13<br />
5– 7<br />
13–21<br />
7–12<br />
21–35<br />
12–20<br />
7–12<br />
3– 7<br />
2– 4<br />
5– 7<br />
3– 4<br />
Bild 2. Stockwerksleitungs-Verteilsysteme ohne Zirkulation.<br />
a) Geradlinige konventionelle Leitungsführung <strong>bei</strong> starren o<strong>der</strong> flexiblen Rohren mit einfachen Armaturenanschlüssen.<br />
b) Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelleitungen <strong>bei</strong> flexiblen Rohren mit einfachen Armaturanschlüssen.<br />
c) Strangleitungsführung <strong>bei</strong> flexiblen Rohren mit doppelten <strong>und</strong> am Endpunkt einfachen Armaturanschlüssen.<br />
d) Ringleitungsführung <strong>bei</strong> flexiblen Rohren mit doppelten Armaturanschlüssen.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 67<br />
Richtwerte <strong>der</strong> zulässigen Leitungslängen ohne Zirkulation<br />
bzw. ohne Begleitheizung sind <strong>der</strong> Tabelle 1 zu<br />
entnehmen [1].<br />
– Die Entnahmestellen dicht zusammen liegen.<br />
– Die Entnahmestellen ständig in Betrieb sind <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Wasserinhalt nicht abkühlt, z. B. in Gewerbebetrieben.<br />
– Entnahmestellen mit großem Verbrauch nur selten<br />
o<strong>der</strong> stoßweise in Betrieb sind, z. B. Reihenduschen<br />
<strong>und</strong> Waschanlagen in Industriebetrieben.<br />
– Verordnungen <strong>und</strong> Gesetzte, die eine Zirkulation o<strong>der</strong><br />
Begleitheizung nicht for<strong>der</strong>n.<br />
Stockwerksleitungen werden allgemein ohne Zirkulation<br />
ausgeführt. Die Leitungsführung kann entsprechend den<br />
in Bild 2 dargestellten Verlegesystemen ausgeführt werden.<br />
Da<strong>bei</strong> ist folgende Bewertung zu beachten:<br />
– Die geradlinige konventionelle Leitungsführung nach<br />
Bild 2a mit <strong>Ein</strong>fachanschlüssen für die Entnahmearmaturen<br />
ergibt die kürzesten Leitungslängen <strong>und</strong><br />
damit vergleichsweise die geringste Ausstoßzeit <strong>und</strong> die<br />
geringsten Ausstoßverluste. Damit verb<strong>und</strong>en sind die<br />
niedrigsten Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong> Betriebskosten.<br />
Die Stockwerksleitung kann als <strong>Ein</strong>heit o<strong>der</strong> in<br />
Teilabschnitten vorgefertigt <strong>und</strong> rationell eingebaut<br />
werden.<br />
– Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelzuleitungen zu den <strong>Ein</strong>fachanschlüssen<br />
<strong>der</strong> Entnahmearmaturen nach Bild 2b<br />
ergeben eine große Gesamtrohrlänge <strong>und</strong> entsprechend<br />
lange Ausstoßzeit mit großen Ausstoßverlusten. Der<br />
Planungsaufwand ist <strong>im</strong> Vergleich mit dem an<strong>der</strong>en<br />
System als verhältnismäßig geringe <strong>Ein</strong>zuschätzen,<br />
auch ist <strong>der</strong> Zeitaufwand für die Rohrverlegung je<br />
Meter Rohrlänge verhältnismäßig klein, wird jedoch<br />
durch die große Rohrlänge erhöht. Dieses System ist in<br />
<strong>der</strong> Regel mit den größten Investitions-, Amortisations-<br />
<strong>und</strong> Betriebskosten verb<strong>und</strong>en.<br />
– Die Strangleitungsführung nach Bild 2c mit Doppelanschlüssen<br />
<strong>und</strong> an den Endpunkten <strong>der</strong> Stockwerksleitung<br />
mit <strong>Ein</strong>fachanschlüssen <strong>der</strong> Entnahmearmaturen<br />
besitzt einen zwischen den Verlegesystemen nach<br />
Bild 2a <strong>und</strong> 2d liegenden Aufwand an Rohrlänge. Ausstoßzeit<br />
<strong>und</strong> Ausstoßverluste liegen <strong>im</strong> Vergleich <strong>der</strong><br />
Verlegesysteme an zweiter Stelle. Das gilt auch für die<br />
Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong> Betriebskosten. Der<br />
Wasseraustausch wird in allen Leitungsabschnitten mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> am Endpunkt angeordneten Entnahmestelle<br />
begünstigt. Die Anordnung von Klosettbecken<br />
o<strong>der</strong> Waschbecken, die häufig benutzt werden, am<br />
Endpunkt <strong>der</strong> Stockwerksleitung ist <strong>bei</strong> diesem System<br />
vorteilhaft.<br />
– Die Ringleitungsführung mit Doppelanschlüssen an<br />
allen Entnahmearmaturen nach Bild 2d erfor<strong>der</strong>t einen<br />
etwas geringeren Rohrleitungsaufwand als das System<br />
mit Stockwerksverteiler nach Bild 2b. Diese Rangfolge<br />
gilt auch bezüglich <strong>der</strong> Beurteilung von Ausstoßzeit<br />
<strong>und</strong> Ausstoßverlust sowie von Planungs- <strong>und</strong> Montageaufwand.<br />
Die Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong><br />
Betriebskosten liegen vergleichweise an dritter Stelle.<br />
Durch den Zufluss zu den Armaturenan schlüssen <strong>der</strong><br />
Entnahmearmaturen über zwei Zuleitungen ergibt sich<br />
ein verhältnismäßig geringer Druckverlust für die<br />
Tabelle 2. Zulässige Leitungslängen für Warmwasser-<strong>Ein</strong>zel- <strong>und</strong><br />
Sammelleitungen ohne Zirkulation o<strong>der</strong> elektrische Begleitheizung<br />
zu den Entnahmestellen nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551 [2]<br />
mit einem Wasserinhalt ≤ 3 Liter.<br />
d i L d i L d i L<br />
mm m mm m mm m<br />
8,0 59 14,4 18 20,4 9<br />
8,4 54 15,0 17 21,2 8<br />
10,0 38 16,0 15 21,6 8<br />
11,5 29 16,6 14 23,2 7<br />
11,6 28 17,0 13 25,0 6<br />
12,5 24 18,0 11 25,6 6<br />
13,0 22 19,6 10 26,0 5<br />
13,5 20 20,0 9 26,6 5<br />
L = 3,0 in m; V = Wasserinhalt in L/m<br />
V<br />
Stockwerks-Leitung <strong>und</strong> es erfolgt ein ständiger<br />
Wasseraustausch in allen Leitungsabschnitten.<br />
Die zulässige Leitungslänge von Warmwasser-<strong>Ein</strong>zelleitungen<br />
<strong>und</strong> Stockwerksleitungen ohne Zirkulation<br />
erfor<strong>der</strong>t neben <strong>der</strong> Beachtung einer zulässigen Ausstoßzeit<br />
nach Tabelle 1, zur Vermeidung eines Legionella-<br />
Infek tionsrisikos, das <strong>Ein</strong>halten <strong>der</strong> in dem DVGW-<br />
Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551 [2] enthaltenen Regeln. Danach<br />
können Stockwerks- <strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelleitungen mit einem<br />
Wasservolumen < 3 Liter ohne Zirkulation o<strong>der</strong> selbstregelnde<br />
Begleitheizung gebaut werden. Für die in Frage<br />
kommenden Nennweiten DN 10, DN 15 <strong>und</strong> DN 20<br />
ergeben sich unter dieser Voraussetzung nach Tabelle 2<br />
zulässige Leitungslängen von 8 m bis 38 m. Diese Längen<br />
überschreiten die nach einer vertretbaren Ausstoßzeit in<br />
Tabelle 1 festgelegten Längen erheblich <strong>und</strong> sind praktisch<br />
ohne Bedeutung.<br />
Warmwasserverteilsysteme mit Zirkulation<br />
Warmwasserverteilsysteme mit Zirkulation können mit<br />
natürlicher Zirkulation, <strong>der</strong> so genannten Schwerkraftzirkulation<br />
o<strong>der</strong> mit zwangsweiser Zirkulation, <strong>der</strong><br />
Pumpenzirkulation, ausgeführt werden.<br />
Im Zirkulationskreislauf wird <strong>der</strong> Wasserinhalt des<br />
Rohrnetzes, d. h. nur <strong>der</strong> Leitungen in denen die Zirkulation<br />
stattfindet, ohne Berücksichtigung des Wasserinhalts<br />
<strong>im</strong> Wassererwärmer, ständig umgewälzt. Die<br />
Wärmeverluste <strong>im</strong> Kreislauf gleicht das Heizungssystem<br />
über das Warmwasser aus <strong>der</strong> Trinkwassererwärmer aus.<br />
Warmes Wasser mit Solltemperatur steht damit auch<br />
nach längeren Entnahmepausen an den Entnahmestellen<br />
zur Verfügung. Die Zirkulationsleitungen sind dazu<br />
möglichst dicht an die Entnahmestellen heranzuführen.<br />
Verbrauchsleitungen, die nicht von <strong>der</strong> Zirkulation erfasst<br />
werden, dürfen die Längeangaben in Tabelle 1 nicht überschreiten.<br />
Bei unterer Verteilung ist die Zirkulationsleitung<br />
nach Bild 3 etwa 300 mm unterhalb <strong>der</strong> obersten<br />
abzweigenden Stockwerksleitung an die Warmwasser-<br />
Steigleitung anzuschließen.<br />
Kombinierte Warmwasserverteilsysteme setzen sich<br />
aus dem Zirkulationssystem <strong>und</strong> dem <strong>Ein</strong>zelleitungs-
68 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Bild 3. Warmwasser-Verteilungssysteme mit Zirkulation <strong>bei</strong> unterer<br />
Verteilung.<br />
Bild 5. Kombiniertes Warmwasser-Verteilsystem mit <strong>Ein</strong>zelleitungen<br />
<strong>und</strong> Zirkulationsleitung <strong>bei</strong> unterer Verteilung.<br />
Temperaturanfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> Notwendigkeit,<br />
die Wärmeverluste so gering wie möglich zu halten. Von<br />
speziellen betriebsbedingten Anfor<strong>der</strong>ungen abgesehen,<br />
soll die Temperatur des Warmwassers für Haushaltszwecke<br />
60 °C nicht überschreiten. Temperaturen unter<br />
55 °C haben für das Geschirrspülen ein unbefriedigendes<br />
Ergebnis. Temperaturen über 60 °C bergen in Abhängigkeit<br />
von <strong>der</strong> Wasserhärte große Risiken <strong>der</strong> Verkalkung<br />
<strong>und</strong> <strong>bei</strong> Metallrohren <strong>der</strong> Korrosion.<br />
Wärmedämmung<br />
Bild 6. Ungedämmte Strangabsperrungen für Warmwasser,<br />
Zirkulation <strong>und</strong> Kaltwasser <strong>im</strong> abgehängten Deckenbereich des<br />
Klinikums Frankfurt/O<strong>der</strong>.<br />
system zusammen (Bild 4). Das Installationsschema in<br />
Bild 5 zeigt eine Ausführungsvariante für ein zweigeschossiges<br />
<strong>Ein</strong>familienhaus mit unterhalb <strong>der</strong> Keller<strong>und</strong><br />
Erdgeschossdecke zu den Entnahmestellen verlaufenden<br />
Warmwasserverteilung- <strong>und</strong> Zirkulationsleitungen.<br />
Wirtschaftliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Wärmetechnische Anfor<strong>der</strong>ungen an Warmwasser-<br />
Verteilsysteme ergeben sich aus den nutzungsbedingten<br />
Zur Begrenzung des Wärmeverlustes warmgehen<strong>der</strong><br />
Rohrleitungen einschließlich Zirkulationsleitungen gelten<br />
die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Heizungsanlagen-Verordnung<br />
zum Energieeinsparungsgesetz [3]. Danach muss die<br />
Wärmedämmung komplett, d. h. durchgehend über Rohrleitungen,<br />
Formstücke, Flansche <strong>und</strong> Armaturen sowie<br />
Warmwasserspeicher ausgeführt werden. Das <strong>Ein</strong>beziehen<br />
von Flanschen, Verschraubungen <strong>und</strong> Armaturen<br />
in die Wärmedämmung, z. B. mit abnehmbaren Isolier-<br />
Halbschalen mit Klemmverschluss für eine erfor<strong>der</strong>liche<br />
Wartung, ist infolge hoher Wärmeverluste beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig. Entsprechend <strong>der</strong> Aufstellung in Tabelle 3 sind<br />
die Wärmeverluste ungedämmter <strong>Ein</strong>bauten in Rohrleitungen<br />
erheblich.<br />
Wichtig ist auch, das nach DIN 1988-2 [4] kaltgehende<br />
Trinkwasserleitungen in ausreichendem Abstand zu<br />
Wärmequellen (z. B. warmen Rohrleitungen, Schornsteinen,<br />
Heizungsanlagen) anzuordnen sind.<br />
Trotzdem werden <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>, selbst <strong>bei</strong> großen Bauvorhaben,<br />
Planungs- <strong>und</strong> Ausführungsfehler wie in Bild 6<br />
festgestellt.<br />
Hygienische Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Hygienische Anfor<strong>der</strong>ungen ergeben sich aus einer Krankheitsgefährdung<br />
<strong>im</strong> Sanitärbereich durch pathogene<br />
Mikroorganismen wie Legionellen, Mykobakterien,
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 69<br />
Tabelle 3. Zusätzliche Wärmeverluste durch ungedämmte<br />
<strong>Ein</strong>bauten in Rohrleitungen <strong>bei</strong> Innenräumen.<br />
Gegenstand DN Rohrtemperatur<br />
50 °C 100 °C<br />
Flanschenpaar 25<br />
100<br />
300<br />
Ventil o<strong>der</strong> Schieber 25<br />
100<br />
300<br />
0,2 m<br />
0,5 m<br />
1,5 m<br />
0,5 m<br />
1,2 m<br />
3,0 m<br />
0,4 m<br />
1,0 m<br />
3,0 m<br />
1,0 m<br />
2,5 m<br />
6,0 m<br />
Rohraufhängung 15 % 15 %<br />
Pseudomonas aeruginosa, Coliforme Ke<strong>im</strong>e, Staphylokokken,<br />
Streptokokken, Hepatitis etc. Technische Maßnahmen<br />
zur Vermin<strong>der</strong>ung des Legionellenwachstums<br />
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Krankheitske<strong>im</strong>e in Trinkwassererwärmungs-<br />
<strong>und</strong> Leitungsanlagen sind in dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt<br />
W 551 [2] vorgegeben. Nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt<br />
W 551 gelten folgende Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />
– Dezentrale Durchfluss-Wassererwärmer, mit einem<br />
Wasservolumen < 3 Liter <strong>und</strong> den sich daraus ergebenden<br />
Leitungslängen in Tabelle 2 können ohne<br />
weitere Maßnahmen eingesetzt werden.<br />
– Kleinanlagen sind Speicher-Trinkwassererwärmer <strong>und</strong><br />
zentrale Durchfluss-Wassererwärmer in <strong>Ein</strong>familien<strong>und</strong><br />
Zweifamilienhäusern mit einem Inhalt < 400 Liter.<br />
In je<strong>der</strong> Rohrleitung zwischen Abgang Trinkwassererwärmer<br />
<strong>und</strong> Entnahmestelle ist ein Inhalt < 3 Liter<br />
einzuhalten. Da<strong>bei</strong> wird die eventuelle Zirkulationsleitung<br />
nicht berücksichtigt.<br />
– Großanlagen sind alle Anlagen mit Speicher-Trinkwassererwärmern<br />
o<strong>der</strong> zentralen Durchfluss-Trinkwassererwärmern<br />
z. B. in: Wohngebäuden, Hotels,<br />
Altenhe<strong>im</strong>en, Krankenhäusern, Bä<strong>der</strong>n, Sport- <strong>und</strong><br />
Industrieanlagen. Bei diesen Anlagen mit einem Inhalt<br />
> 400 Liter <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> > 3 Liter in je<strong>der</strong> Rohrleitung<br />
zwischen dem Abgang Trinkwassererwärmer <strong>und</strong><br />
Entnahmestelle.<br />
– Am Warmwasseraustritt des Trinkwassererwärmers<br />
muss <strong>bei</strong> best<strong>im</strong>mungsgemäßem Betrieb eine Temperatur<br />
von > 60 °C eingehalten werden können. Diese<br />
Aussage gilt auch für zentrale Durchfluss-Wassererwärmer<br />
mit einem Wasservolumen > 3 Liter.<br />
– Zirkulationsleitungen <strong>und</strong> -pumpen sind so zu bemessen,<br />
dass <strong>im</strong> zirkulierenden Warmwassersystem die<br />
Warmwassertemperatur um nicht mehr als 5 K gegenüber<br />
<strong>der</strong> Speicheraustrittstemperatur unterschritten<br />
wird.<br />
– Stockwerks- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>zelzuleitungen mit einem<br />
Wasservolumen < 3 Liter können ohne Zirkulationsleitungen<br />
gebaut werden.<br />
– Alternativ o<strong>der</strong> ergänzend zur Zirkulationsleitung<br />
können Begleitheizungen eingebaut werden. Die Temperatur<br />
des Wassers darf in dem System um nicht mehr<br />
als 5 K gegenüber <strong>der</strong> Warmwasseraustrittstemperatur<br />
abfallen.<br />
Stockwerks- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>zelzuleitungen mit einem<br />
Wasservolumen < 3 Liter können ohne Begleitheizung<br />
gebaut werden.<br />
Bild 4. Installationsschema <strong>der</strong> zentralen <strong>Warmwasserversorgung</strong>sanlage<br />
eines zweigeschossigen <strong>Ein</strong>familienhauses mit unterhalb<br />
<strong>der</strong> Keller- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erdgeschossdecke zu den Entnahmestellen<br />
verlaufenden Warmwasserverteilungs- <strong>und</strong> Zirkulationsleitungen.<br />
© Gr<strong>und</strong>fos<br />
Tabelle 4. Spezifischer Wärmeverlust q je m Rohrlänge für<br />
WICU-Rohr <strong>und</strong> je Verbindungsstelle von WICU-Formteilen <strong>bei</strong><br />
Aufputzverlegung in Innenräumen.<br />
Rohrart<br />
Nennweite<br />
d a · s<br />
mm · mm<br />
WICU-extra-Stangen 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
28 · 1,5<br />
35 · 1,5<br />
42 · 1,5<br />
54 · 2<br />
WICU-extra-Ring 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
WICU-Rohr 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
28 · 1,5<br />
35 · 1,5<br />
42 · 1,5<br />
54 · 2<br />
pro Verbindungsstelle 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
28 · 1,5<br />
35 · 1,5<br />
42 · 1,5<br />
54 · 2<br />
spez. Wärmeverlust q <strong>bei</strong><br />
Dt = 40 K Dt = 60 °C<br />
W/m W/m<br />
5,6<br />
6,3<br />
6,9<br />
8,7<br />
7,1<br />
7,8<br />
8,0<br />
8,2<br />
7,3<br />
8,5<br />
9,6<br />
23,5<br />
27,5<br />
31,0<br />
25,5<br />
43,0<br />
51,0<br />
57,5<br />
70,5<br />
0,60<br />
0,70<br />
0,77<br />
0,86<br />
1,19<br />
1,35<br />
1,72<br />
1,82<br />
8,4<br />
9,5<br />
10,4<br />
11,6<br />
10,7<br />
11,7<br />
12,0<br />
12,3<br />
11,0<br />
12,8<br />
14,5<br />
38,0<br />
44,0<br />
49,0<br />
57,0<br />
69,0<br />
81,9<br />
91,5<br />
112,0<br />
0,90<br />
1,05<br />
1,15<br />
1,28<br />
1,77<br />
2,02<br />
2,57<br />
2,72
70 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Tabelle 5. Spezifischer Wärmeverlust q je m Rohrlänge<br />
<strong>bei</strong> Unterputzverlegung <strong>im</strong> Wandschlitz einer Zwischenwand.<br />
Rohrart<br />
Wandausführung<br />
Nennweite<br />
d a · s<br />
mm · mm<br />
spez. Wärmeverlust q <strong>bei</strong><br />
Dt = 40 K Dt = 60 °C<br />
W/m W/m<br />
Kalksandstein mit Außenputz auf Dämmstoff <strong>und</strong> mit Innenputz<br />
WICU-Rohr 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
28 · 1,5<br />
35 · 1,5<br />
42 · 1,5<br />
54 · 2<br />
37,0<br />
41,5<br />
42,5<br />
47,0<br />
52,5<br />
55,0<br />
58,0<br />
66,0<br />
55,5<br />
61,5<br />
63,5<br />
70,0<br />
78.0<br />
82,5<br />
86,5<br />
99,0<br />
WICU-extra-Ring 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
WICU-extra-Stange 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
28 · 1,5<br />
35 · 1,5<br />
42 · 1,5<br />
54 · 2<br />
8,0<br />
9,3<br />
10,5<br />
5,3<br />
5,9<br />
6,5<br />
7,1<br />
6,5<br />
7,5<br />
7,0<br />
7,2<br />
12,0<br />
13,8<br />
15,7<br />
7,0<br />
8,8<br />
9,7<br />
10,7<br />
8,8<br />
11,1<br />
10,5<br />
10,7<br />
Gasbeton auf Außenputz auf Dämmstoff <strong>und</strong> mit Innenputz<br />
WICU-Rohr 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
28 · 1,5<br />
35 · 1,5<br />
42 · 1,5<br />
54 · 2<br />
26,0<br />
28,0<br />
28,5<br />
31,0<br />
35,5<br />
36,0<br />
38,0<br />
43,0<br />
38,0<br />
42,0<br />
42,5<br />
46,5<br />
52,5<br />
54,0<br />
57,0<br />
64,5<br />
WICU-extra-Ring 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
WICU-extra-Stange 12 · 1<br />
15 · 1<br />
18 · 1<br />
22 · 1<br />
28 · 1,5<br />
35 · 1,5<br />
42 · 1,5<br />
54 · 2<br />
7,4<br />
8,4<br />
9,5<br />
5,0<br />
5,6<br />
6,1<br />
6,6<br />
6,3<br />
7,0<br />
6,3<br />
6,8<br />
11,0<br />
12,4<br />
14,1<br />
7,4<br />
8,3<br />
9,0<br />
9,9<br />
9,1<br />
10,4<br />
9,3<br />
10,2<br />
Tabelle 6. Höchstzulässige Wärmedurchgangszahlen k' für verschiedene<br />
Rohraußendurchmesser d a nach VDI 2067 Blatt 4.<br />
d a k' d a k' d a k'<br />
mm W/m · K mm W/m · K mm W/m · K<br />
10 0,207 22 0,234 54 0,255<br />
12 0,214 28 0,244 76 0,261<br />
15 0,223 35 0,248 89 0,263<br />
18 0,299 42 0,250 108 0,265<br />
q = k' · Dt in W/m<br />
– Zwischen Durchgangsmischarmaturen <strong>und</strong> <strong>der</strong> am<br />
weitesten entferntesten Entnahmestelle, z. B. <strong>bei</strong><br />
Reihenbrausen, ist das Wasservolumen auf < 3 Liter zu<br />
begrenzen.<br />
– Nach Wohnungswasserzählern können keine Zirkulationsleitungen<br />
eingebaut werden. Das Wasservolumen<br />
in den Stockwerks- <strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelzuleitungen ist auf<br />
< 3 Liter zu begrenzen. Ist dies nicht möglich sind die<br />
Wohnungswasserzähler entsprechend anzuordnen, z. B.<br />
an den Entnahmestellen, o<strong>der</strong> es sind selbstregelnde<br />
Begleitheizungen zu verwenden.<br />
– Lassen sich alle bautechnischen Maßnahmen zur<br />
Sanierung durchführen, nur das Wasservolumen<br />
zwischen Durchgangsmisch- <strong>und</strong> Regelarmatur <strong>und</strong><br />
Entnahmestelle nicht auf 3 Liter begrenzen, muss dass<br />
<strong>der</strong> Durchgangsmisch- <strong>und</strong> Regelarmatur nachgeschaltete<br />
Leitungsnetz mit einer verfahrenstechnischen<br />
Maßnahme, z. B. elektrolytische Desinfektion, behandelt<br />
werden, um ein nachteiliges Wachstum <strong>der</strong> Legionellen<br />
in diesem Leitungsabschnitt zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Hydraulische D<strong>im</strong>ensionierung<br />
<strong>der</strong> Zirkulationsanlage<br />
Die Ermittlung <strong>der</strong> Rohrweiten von Zirkulationslei tungen<br />
unterliegt den physikalischen Gesetzen <strong>der</strong> Wärmelehre<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Strömungslehre. Da<strong>bei</strong> ergibt die D<strong>im</strong>ensionierung<br />
nach dem Zirkulationswärmeverlust Q Z<br />
rechnerisch ein genaues Ergebnis. Zu ermitteln ist <strong>der</strong><br />
Zirkula tionswärmeverlust des gesamten Warm wasser-<br />
Zirkulationskreislaufes einer Anlage. In Abhängigkeit<br />
von <strong>der</strong> Wärmedämmung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verlegung müssen dazu<br />
die Wärmeverluste <strong>der</strong> Leitungen des Zirkulationskreislaufes<br />
(ohne Trinkwassererwärmer <strong>und</strong> Warmwasserspeicher)<br />
<strong>und</strong> daraus die erfor<strong>der</strong>lichen Zirkulationsdurchflüsse<br />
ermittelt werden. Voraussetzung ist die planerische<br />
Vorgabe einer zulässigen Temperaturdifferenz<br />
zwischen Erwärmeraustritt <strong>und</strong> Zirkulationseintritt in<br />
den Erwärmer nach Gleichung (1).<br />
Dt = t EA – t EE in K (1)<br />
Abhängig von <strong>der</strong> horizontalen Ausdehnung des Warmwasser-Leitungssystems<br />
können folgende Werte angenommen<br />
werden:<br />
– 1 bis 2 K <strong>bei</strong> geringer Ausdehnung,<br />
z. B. <strong>bei</strong> <strong>Ein</strong>- <strong>und</strong> Zweifamilienhäusern;<br />
– 2 bis 3 K <strong>bei</strong> einer Ausdehnung bis 200 m;<br />
– 3 bis 5 K <strong>bei</strong> einer Ausdehnung über 200 m.<br />
Der stündliche Zirkulationswärmeverlust wird nach<br />
Gleichung (2) ermittelt.<br />
Q Z = q · L in W (2)<br />
Q Z<br />
q<br />
L<br />
Zirkulationswärmeverlust in W, W · 3,6 = kJ/h<br />
spezifischer Wärmeverlust je m Rohrlänge<br />
in W/m<br />
Rohrleitungslänge in m<br />
Da<strong>bei</strong> ist <strong>der</strong> spezifische Wärmeverlust q je m Rohrlänge<br />
aus Herstellerangaben, wie in Tabelle 4 <strong>und</strong> 5, zu entnehmen.<br />
Liegen keine Herstellerangaben vor, kann <strong>der</strong> Wärmeverlust<br />
näherungsweise nach <strong>der</strong> höchstzulässigen<br />
Wärmedurchgangszahl k' in Tabelle 6 aus <strong>der</strong> VDI-Richtlinie<br />
2067 Blatt 4 [6] ermittelt werden.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 71<br />
Der Temperaturabfall des Wassers in einer Teilstrecke<br />
errechnet sich aus dem Zirkulationswärmeverlust Q TS<br />
<strong>und</strong> dem Zirkulationsdurchfluss V TS in Gleichung (3).<br />
Q<br />
∆t = tE<br />
− tA<br />
=<br />
V<br />
TS<br />
TS<br />
⋅36<br />
,<br />
⋅ρ⋅c<br />
in K (3)<br />
DtTS QTS<br />
VTS<br />
= Temperaturabfall ⋅36<br />
,<br />
in L/h in einer Teilstrecke in K<br />
t E Temperatur ρ⋅c⋅( tE<br />
− tA)<br />
am Anfang <strong>der</strong> Teilstrecke in °C<br />
t A Temperatur am Ende <strong>der</strong> Teilstreckein °C<br />
Q VB ⋅ρ⋅( tE −tK<br />
) ⋅2,<br />
7778<br />
Q TS Zirkulationswärmeverlust in <strong>der</strong> Teilstrecke<br />
S<br />
=<br />
in W<br />
in kWh<br />
10 000<br />
V TS Zirkulationsdurchfluss in <strong>der</strong> Teilstrecke in L/h,<br />
A I K<br />
Q V <strong>der</strong> ⋅ρzur ⋅ x ⋅Deckung c ⋅( t − t ) des Zirkulationswärmeverlustes<br />
erfor<strong>der</strong>lich in ist kWh<br />
A<br />
=<br />
27778<br />
r Dichte des Durchflussmediums in kg/dm 3<br />
(Wasser; r = 1,0 kg/dm<br />
n<br />
3 )<br />
A<br />
c QA<br />
= spezifische ⋅nP ⋅( M Wärmekapazität<br />
L<br />
⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tdes W<br />
−Durchfluss-<br />
mediums fG<br />
in kJ/kg K (Wasser: c = 4,18 kJ/kg K)<br />
ti<br />
) in kWh<br />
f V n QTS<br />
⋅36<br />
,<br />
Der ∆tZirkulationsdurchfluss = tE<br />
− tP<br />
A<br />
= in K<br />
G<br />
⋅ + 1<br />
V TS errechnet sich nach<br />
VTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
Gleichung (4). 3<br />
QTS<br />
⋅36<br />
,<br />
V∑ ( 1⋅ R+<br />
Z)=<br />
112, 4 bar<br />
TS<br />
=<br />
in L/h (4)<br />
ρ⋅c⋅<br />
t − t<br />
(<br />
E A)<br />
Die B E K<br />
Q<br />
Berechnung V ⋅ρ⋅( t −t<br />
S<br />
=<br />
ist ) in ⋅2,<br />
7778 folgen<strong>der</strong><br />
in kWh<br />
Reihenfolge vorzunehmen:<br />
10 000<br />
1. Im Leitungsschema sind die Teilstrecken zu kennzeichnen.<br />
A I K<br />
Q V ⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t )<br />
2. D<strong>im</strong>ensionierung A<br />
=<br />
in kWh<br />
27778<strong>der</strong> Warmwasser-Verbrauchsleitungen<br />
nach dem Spitzendurchfluss.<br />
3. Überschlagsd<strong>im</strong>ensionierung n<br />
<strong>der</strong> Zirkulationsleitungen<br />
QA<br />
nach = ⋅den nP ⋅( Richtwerten ML ⋅ cM + MWin ⋅Tabelle cW) ⋅( tW7.<br />
−ti<br />
) in kWh<br />
A<br />
f<br />
4. Berechnung<br />
G<br />
<strong>der</strong> Zirkulationswärmeverluste in den einzelnen<br />
Teilstrecken<br />
f V n des gesamten Zirkulationskreislaufes<br />
nach<br />
P<br />
G<br />
= ⋅ Gleichung + 1 (2) <strong>und</strong> Herstellerangaben, z. B.<br />
Tabelle 4 3bzw. 5 o<strong>der</strong> nach den höchstzulässigen Wärmedurchgangszahlen<br />
<strong>der</strong> VDI-Richtlinie 2067 in<br />
Tabelle ∑( 1⋅ R6.<br />
+ Z)=<br />
112, 4 bar<br />
5. Berechnung des Temperaturabfalls nach Gleichung (3)<br />
sowie <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>tritts- <strong>und</strong> Austrittstemperaturen t E /t A für<br />
die einzelnen Teilstrecken. Ausgang dieser Berechnung<br />
ist die Vorgabe einer Temperaturdifferenz t EA – t EE des<br />
Zirkulationskreislaufes zwischen Erwärmeraustritt<br />
<strong>und</strong> Erwärmereintritt nach Gleichung (1).<br />
6. Berechnung <strong>der</strong> Zirkulationsdurchflüsse für die einzelnen<br />
Teilstrecken nach Gleichung (4).<br />
7. Berechnung des Druckverlustes für den ungünstigsten<br />
Zirkulationskreislauf, d. h. für den vom Wassererwärmer<br />
entferntesten Zirkulationsstrang, <strong>und</strong> Ermittlung<br />
des erfor<strong>der</strong>lichen Pumpendruckes Dp P .<br />
Die Fließgeschwindigkeit in Zirkulationsleitungen soll<br />
nach DIN 1988-3 [4] den Wert von 0,5 m/s nicht überschreiten.<br />
In dem Kommentar zur DIN 1988 [5] wird <strong>bei</strong><br />
Anlagen mit großer horizontaler Ausdehnung wegen <strong>der</strong><br />
Schwierigkeit <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Abgleichung <strong>der</strong> Teilströme in den<br />
Zirkulationssträngen eine max<strong>im</strong>ale Fließgeschwindigkeit<br />
von 0,4 m/s empfohlen. Beide Festlegungen lassen jedoch<br />
eine ausreichende Begründung vermissen. Die Problemstellung<br />
kann dazu mit einer drehzahlgeregelten Zirkulationspumpe<br />
gelöst werden.<br />
Bei einem ununterbrochenen Zirkulationsbetrieb ist<br />
eine unterschiedliche Handhabung <strong>der</strong> Fließgeschwindigkeit<br />
in den Zirkulationssträngen <strong>und</strong> den horizontalen<br />
Zirkulations-Sammelleitungen angebracht. Das gilt auch<br />
für die Zirkulations-Anschlussleitung an den Trinkwassererwärmer.<br />
Als allgemein zulässig gelten folgende Fließgeschwindigkeiten:<br />
– 0,5 bis 1,0 m/s für Zirkulationsstränge;<br />
– 1,0 bis 1,5 m/s für Zirkulations-Sammelleitungen<br />
<strong>und</strong> Zirkulations-Anschlussleitungen an<br />
Trinkwassererwärmer<br />
<strong>Ein</strong>fluss <strong>der</strong> Pumpenzirkulation auf den Wasser<strong>und</strong><br />
Energieverbrauch<br />
Der Warmwasserverbrauch <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />
wird von <strong>der</strong> objektbezogenen Entnahme je<br />
Benutzung, dem Benutzerverhalten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Benutzungshäufigkeit<br />
best<strong>im</strong>mt.<br />
Für die Ermittlung <strong>der</strong> Warmwasser-Verbrauchswerte<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausstoßverluste gelten die Gleichungen (5) <strong>und</strong><br />
(6).<br />
V B = V E · T B · n in L (5)<br />
Tabelle 7. Richtwerte für Nennweiten <strong>der</strong><br />
Warmwasser-Zirkulationsleitungen <strong>bei</strong> Pumpenzirkulation.<br />
Warmwasserleitung<br />
Zirkulationsleitung<br />
Nennweite<br />
DN<br />
Innendurchmesser<br />
d i<br />
mm<br />
Nennweite<br />
DN<br />
Innendurchmesser<br />
d i<br />
mm<br />
15 16 10 8<br />
20 20 10<br />
12 * 10<br />
13<br />
25 25 10<br />
12 * 10<br />
13<br />
32 32 12 *<br />
15<br />
13<br />
16<br />
40 39 12<br />
15<br />
20 * 13<br />
16<br />
20<br />
50 50 15<br />
20<br />
25 * 16<br />
20<br />
25<br />
60 60 20<br />
25<br />
20<br />
25<br />
65 65 20<br />
25 * 20<br />
25<br />
80 80 25 * 25<br />
100 100 35<br />
32 * 25<br />
32<br />
125 125 32 32<br />
150 150 32 32<br />
* nach DIN 1988-3.<br />
1<br />
Bei mittelschweren Gewin<strong>der</strong>ohren DIN 2400 nach DIN 1988-3<br />
mindestens DN 15 (½'').<br />
2 Die vertikale Zirkultaionsleitung ist nach DIN 1988-3 ab Anschluss<br />
Steigleitung mindestens in DN 12, die horizontale Zirkulations-<br />
Sammelleitung mindestens in DN 20 auszuführen.
∆t = tE<br />
− tA<br />
=<br />
V<br />
TS<br />
⋅ρ⋅c<br />
in K<br />
QTS<br />
⋅36<br />
,<br />
72<br />
VTS<br />
=<br />
in L/h<br />
ρ⋅c⋅<br />
t − t<br />
gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
(<br />
E A)<br />
Q<br />
S<br />
VB ⋅ρ⋅( tE −tK<br />
) ⋅2,<br />
7778<br />
=<br />
in kWh (6)<br />
10 000<br />
V B<br />
A I K<br />
Q V Warmwasserentnahme<br />
⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t<br />
in L<br />
V )<br />
E<br />
A<br />
= Entnahmedurchfluss in in kWh L/s<br />
T B Entnahmedauer 27778 je Benutzung in s<br />
n Anzahl <strong>der</strong> Benutzungen pro Tag<br />
Q nA<br />
B Wärmebedarf je Benutzung in kWh<br />
A<br />
= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti<br />
) in kWh<br />
t E Entnahmetemperatur f<br />
in °C<br />
G Q<br />
t K Kaltwassertemperatur<br />
TS<br />
⋅36<br />
,<br />
∆t = t in °C<br />
E<br />
− t<br />
f V n<br />
A<br />
= in K<br />
(allgemein VTS<br />
⋅angenommen ρ⋅c<br />
mit 10°C)<br />
P<br />
G<br />
= ⋅ + 1<br />
3<br />
Ausgangswerte QTS<br />
⋅36<br />
,<br />
V<br />
für den Warmwasserbedarf <strong>und</strong> die<br />
TS<br />
=<br />
in L/h<br />
Benutzungshäufigkeit<br />
∑( 1⋅ ρR⋅c+<br />
⋅Z( t)=<br />
112 t , 4<br />
sind<br />
bar<br />
<strong>der</strong> Tabelle 7 zu entnehmen<br />
E<br />
−<br />
A)<br />
[1]. Die Warmwasser-Ausstoßverluste <strong>und</strong> <strong>der</strong> zugehörige<br />
Energieverlust V sind mit Gleichung (7) <strong>und</strong> (8) zu er mitteln.<br />
B<br />
⋅ρ⋅( tE −tK<br />
) ⋅2,<br />
7778<br />
QS<br />
=<br />
in kWh<br />
10 000<br />
V A = V I · L in L (7)<br />
A I K<br />
Q V ⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t )<br />
A<br />
=<br />
in kWh<br />
27778<br />
(8)<br />
V A Ausstoßverlust in L<br />
V<br />
nA<br />
Q I A<br />
= Wasserinhalt ⋅nP ⋅( ML ⋅ c<strong>der</strong> M<br />
+ MRohrleitung W<br />
⋅cW) ⋅( t in<br />
W<br />
−tL/m<br />
i<br />
) in kWh<br />
L fRohrlänge G in m<br />
Q A Wärmeausstoßverluste in kWh<br />
t<br />
f V n<br />
I Warmwassertemperatur P<br />
in <strong>der</strong> Warmwasser-<br />
G<br />
= ⋅ + 1<br />
Verbrauchsleitung 3<br />
in °C<br />
Bild 7. Detailzeichnung <strong>der</strong> Wohnküche mit Entwässerungsgegenständen<br />
<strong>und</strong> Abschlussleitungen für Kalt-, Warm- <strong>und</strong> Abwasser.<br />
Für ∑( eine 1⋅ R+<br />
vergleichende Z)=<br />
112, 4 bar Bewertung unterschiedlicher<br />
Stockwerks-Verlegesysteme <strong>und</strong> Rohrarten sind die nutzbare<br />
Wärme <strong>und</strong> die in <strong>der</strong> <strong>Warmwasserversorgung</strong>sanlage<br />
entstehenden Wärmeverluste zu berechnen. Dafür<br />
gelten nach <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 2067 Blatt 4 [6] folgende<br />
Angaben:<br />
Die Nutzwärme Q N ergibt sich für den Wohnungsbau<br />
nach Gleichung (9) aus dem Wärmebedarf je Benutzung<br />
einer Entnahmestelle (für das Beispiel nach Tabelle 8), <strong>der</strong><br />
Anzahl <strong>der</strong> täglichen Benutzungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />
Personen.<br />
Q N = Q B · n B · n P · (365 – 20) in kWh/a (9)<br />
Q N<br />
n B<br />
n P<br />
Nutzwärme in kWh/a<br />
Anzahl <strong>der</strong> Benutzungen pro Person <strong>und</strong> Tag<br />
Anzahl <strong>der</strong> benutzenden Personen<br />
Die Geräteaufheizverluste Q G entsprechen dem Wärmeaufwand<br />
zum Aufheizen des Wassererwärmers bis zur<br />
Aufheiztemperatur. Sie sind nur zu berücksichtigen, wenn<br />
<strong>der</strong> Wassererwärmer <strong>bei</strong> je<strong>der</strong> Entnahme nach einer<br />
Unterbrechung in Betrieb genommen wird.<br />
Falls <strong>der</strong> Aufheizvorgang nur einmal <strong>im</strong> Jahr erfolgt,<br />
werden die dadurch bedingten Geräteaufheizverluste Q G<br />
vernachlässigt. Das ist in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> Fall. Die Berechnung<br />
erfolgt nach Gleichung (10).<br />
Q G = n A · (M G · c M + M W · c W ) · (t G – t I ) in Wh/d (10)<br />
Q G Geräteaufheizverlust in Wh/d<br />
N A Anzahl <strong>der</strong> Aufheizvorgänge je Tag<br />
M G Masse des Gerätes ohne Wasserfüllung in kg<br />
c M = 0,12 Wh/kg K durchschnittliche Wärme kapazität<br />
Metall, z. B. Kupfer c Cu = 0,116 Wh/kg K<br />
z. B. Stahl c Fe = 0,128 Wh/kg K<br />
M W Masse <strong>der</strong> Wasserfüllung an Heiz- <strong>und</strong><br />
Trinkwasser in kg<br />
c W = 1,163 Wh/kg K Wärmekapazität von Wasser<br />
t G erfor<strong>der</strong>liche Geräteaufheiztemperatur in °C<br />
t I Rauminnentemperatur, Richtwert 20°C <strong>bei</strong><br />
Geräten, die in Betriebspausen auf<br />
Raumtemperatur abkühlen<br />
Bei einem <strong>Ein</strong>familien- o<strong>der</strong> <strong>Zweifamilienhaus</strong> ohne Zirkulationsleitung<br />
<strong>und</strong> <strong>bei</strong> mit Stichleitungen versorgten<br />
Wohnungen ist <strong>bei</strong> nicht in ständiger Betriebsbereitschaft<br />
gehaltenen Geräten Q n A = 5 pro Person <strong>und</strong> Tag einzusetzen.<br />
∆tFalls = tE<br />
<strong>der</strong> − tAAufheizvorgang = in K nur einmal <strong>im</strong> Jahr erfolgt,<br />
TS<br />
⋅36<br />
,<br />
werden die dadurch<br />
VTS<br />
⋅ρ<br />
bedingten<br />
⋅c<br />
Geräteaufheizverluste Q G<br />
vernachlässigt.<br />
Die Leitungsaufheizverluste<br />
QTS<br />
⋅36<br />
,<br />
V<br />
Q A entstehen in Leitungen,<br />
die ρsich ⋅c⋅( tnur E<br />
TS<br />
=<br />
in L/h<br />
− tA<strong>bei</strong> ) Warmwasserentnahme erwärmen<br />
durch das Wie<strong>der</strong>aufheizen des während <strong>der</strong> Entnahmepausen<br />
abgekühlten VB ⋅ρ⋅( tE −tKWasserinhalts ) ⋅2,<br />
7778 sowie durch das Wie<strong>der</strong>aufheizen<br />
Q<br />
S<br />
=<br />
in kWh<br />
nach 10 000 unterbrochenem Zirkulationsbetrieb.<br />
Sie setzen sich aus dem Wärmeaufwand zum Aufheizen<br />
des Wasserinhalts <strong>der</strong> Verteilungs- <strong>und</strong> Zirkulationsleitungen<br />
QA<br />
auf V ⋅ρ⋅ die x ⋅<br />
A I K<br />
= Wassertemperatur c ⋅( t − t )<br />
in kWh in <strong>der</strong> Verteilungsleitung<br />
zusammen. Es gelten die Gleichungen (11) <strong>und</strong><br />
27778<br />
(12).<br />
Q<br />
A<br />
nA<br />
= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti<br />
) in kWh (11)<br />
f<br />
G<br />
f<br />
G<br />
V n P<br />
= ⋅ + 1<br />
3<br />
∑( 1⋅ R+<br />
Z)=<br />
112, 4 bar
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 73<br />
Tabelle 8. Warmwasserbedarf <strong>und</strong> Benutzungshäufigkeit von Wasser-Entnahmestellen.<br />
Entnahmestellen<br />
Nennweite<br />
DN<br />
Entnahme<br />
je Benutzung<br />
Nutzungstemperatur<br />
Entnahmetemperatur<br />
V B<br />
L<br />
t N<br />
°C<br />
t Z<br />
°C<br />
Entnahmedauer<br />
je Bezutzung<br />
T B<br />
min<br />
Anzahl <strong>der</strong><br />
täglichen<br />
Benutzungen<br />
n B<br />
Entnahme<br />
Durchfluss<br />
Q Z<br />
L/s<br />
Wärmebedarf<br />
je<br />
Benutzung<br />
W B<br />
kWh<br />
Ausgussbecken<br />
– je E<strong>im</strong>er Putzwasser 15 8–10 45–50 48–53 0,3– 1,1 1 0,15–0,30 0,046–0,065<br />
Badewanne<br />
– Stufenwanne 105/65 cm<br />
– Stufenwanne 118/73 cm<br />
– Kleinraumwanne<br />
– 108/73 cm<br />
– 118/73 cm<br />
– 124/71 cm<br />
– 140/70 cm<br />
– 150/70 cm<br />
– Badewanne<br />
– 160/70 cm<br />
– 170/75 cm<br />
– 180/80 cm<br />
– 190/90 cm<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
120<br />
145<br />
75<br />
80<br />
85<br />
90<br />
100<br />
36–40<br />
36–40<br />
36–40<br />
36–40<br />
36–40<br />
36–40<br />
36–40<br />
39–43<br />
39–43<br />
39–43<br />
39–43<br />
39–43<br />
39–43<br />
39–43<br />
9,5–13,3<br />
11,5–16,1<br />
6,0– 8,3<br />
6,3– 8,9<br />
6,7– 9,4<br />
7,1–10,0<br />
7,9–11,1<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,52–0,60<br />
0,58–0,65<br />
0,33–0,37<br />
0,35–0,40<br />
0,37–0,42<br />
0,39–0,45<br />
0,44–0,50<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
115–145<br />
115–145<br />
130–200<br />
160–200<br />
36–40<br />
36–40<br />
36–40<br />
36–40<br />
41–45<br />
41–45<br />
42–46<br />
42–46<br />
9,1–16,1<br />
9,1–16,1<br />
10,3–22,2<br />
12,7–22,2<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,14–0,29<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,15–0,21<br />
0,54–0,76<br />
0,54–0,76<br />
0,63–1,09<br />
0,77–1,09<br />
Bidet 15 5–10 36–40 38–42 0,7– 1,7 2 0,07–0,15 0,02–0,05<br />
Brause<br />
– Handbrause<br />
– Körperbrause<br />
– Seitenbrause<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15–45<br />
45–85<br />
12–24<br />
10–40<br />
10–40<br />
10–40<br />
38–42<br />
38–42<br />
38–42<br />
5–7<br />
5–7<br />
5–7<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0,15<br />
0,15–0,28<br />
0,04–0,08<br />
0,06–0,22<br />
0,19–0,41<br />
0,05–0,12<br />
Fußbadewanne 15 20–25 35–38 37–40 5–7 1 0,07–0,10 0,08–0,11<br />
Spülbecken<br />
– 35/35 cm<br />
– <strong>bei</strong> vorhandener<br />
Geschirrspülmaschine<br />
– 40/40 cm<br />
– 50/50 cm<br />
– 60/60 cm<br />
Geschirrspülmaschine<br />
– 1-Personenhaushalt<br />
– 2-Personenhaushalt<br />
– 3-Personenhaushalt<br />
– 4-Personenhaushalt<br />
Waschmaschine<br />
– 1-Personenhaushalt<br />
– 2-Personenhaushalt<br />
– 3-Personenhaushalt<br />
– 4-Personenhaushalt<br />
QTS<br />
⋅36<br />
,<br />
Waschbecken ∆t = tE<br />
− tA<br />
= in<br />
– Handwaschbecken VTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
– Ärzte-Waschtisch<br />
– chirurgische QTS<br />
⋅36<br />
,<br />
VHändedesinfektion<br />
TS<br />
=<br />
in L/h<br />
– hygienische<br />
ρ⋅c⋅( tE<br />
− tA)<br />
Händedesinfektion<br />
– Friseur-Waschtisch VB ⋅ρ⋅( tE −tK<br />
) ⋅ ,<br />
– QKopfwäsche<br />
S<br />
=<br />
10 000<br />
– Hände- <strong>und</strong><br />
Gesichtswaschbecken<br />
– Rasieren A I K<br />
Q =<br />
V ⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t )<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
20<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
15<br />
K<br />
15<br />
15<br />
12–15<br />
3– 5<br />
15–19<br />
24–30<br />
55–80<br />
14–20<br />
14–20<br />
14–20<br />
14–20<br />
49–80<br />
49–80<br />
49–80<br />
49–80<br />
0,5–1,5<br />
50–80<br />
15 8–16<br />
2 7778<br />
15 in kWh7–14<br />
50–55<br />
50–55<br />
50–55<br />
50–55<br />
50–55<br />
40–65<br />
40–65<br />
40–65<br />
40–65<br />
30–90<br />
30–90<br />
30–90<br />
30–90<br />
10–38<br />
38–40<br />
38–40<br />
36–38<br />
52–57<br />
52–57<br />
52–57<br />
52–57<br />
52–57<br />
40–70<br />
40–70<br />
40–70<br />
40–70<br />
30–90<br />
30–90<br />
30–90<br />
30–90<br />
3–5<br />
3–5<br />
4–6<br />
6–7<br />
6–7<br />
15– 20<br />
15– 20<br />
15– 20<br />
15– 20<br />
85–120<br />
85–120<br />
85–120<br />
85–120<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
2–3<br />
2–3<br />
2–3<br />
2–3<br />
0,35<br />
0,35<br />
0,35<br />
0,35<br />
0,07–0,15<br />
0,07–0,15<br />
0,07–0,15<br />
0,07–0,15<br />
0,15–0,40<br />
0,15<br />
0,15<br />
0,15<br />
0,15<br />
0,25<br />
0,25<br />
0,25<br />
0,25<br />
0,08–0,11<br />
0,02–0,40<br />
0,10–0,14<br />
0,15–0,21<br />
0,35–0,57<br />
100 kWh/a<br />
210 kWh/a<br />
280 kWh/a<br />
380 kWh/a<br />
190 kWh/a<br />
190 kWh/a<br />
280 kWh/a<br />
380 kWh/a<br />
15 4– 9 10–38 10–40 1–3<br />
2 0,06–0,10 0,02–0,04<br />
15 1– 2 38–40 40–42 0,3–0,5 1 0,06–0,10 0,005–0,01<br />
A<br />
in kWh<br />
Waschbottich 60/60 27778 cm 15 20–25 38–40 40–42 3–4 1 0,10–0,15 0,09–0,12<br />
Waschreihe<br />
– je Waschplatz n<br />
15 7–17 38–40 40–42 2–4<br />
2 0,06 0,03–0,08<br />
A<br />
– je QDuschplatz<br />
A<br />
= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + M15W ⋅cW) ⋅( 36–60 tW −ti<br />
) in kWh 38–40 40–42 4–5<br />
2 0,15–0,20 0,16–0,29<br />
f<br />
G<br />
10–40<br />
40–42<br />
40–42<br />
38–40<br />
10–15 s<br />
5–10 min<br />
1–2<br />
2–4<br />
5<br />
2<br />
6<br />
12<br />
0,06–0,07<br />
0,06–0,10<br />
0,06–0,10<br />
0,06–0,10<br />
0,003–0,007<br />
0,18–0,39<br />
0,04–0,08<br />
0,03–0,06<br />
f<br />
G<br />
V n P<br />
= ⋅ + 1(12)<br />
3<br />
f∑ G<br />
( 1⋅ RGleichzeitigkeitsfaktor<br />
+ Z)=<br />
112, 4 bar<br />
Anzahl <strong>der</strong> Aufheizvorgänge je Tag<br />
n A<br />
M L Masse <strong>der</strong> Leitungen ohne Wasserfüllung in kg<br />
t W erfor<strong>der</strong>liche Aufheiztemperatur in °C<br />
t i Temperatur des abgekühlten Wassers<br />
entsprechend <strong>der</strong> Rauminnentemperatur;<br />
Richtwert 20°C
74 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Die Verteilungsverluste Q V entstehen während <strong>der</strong> Entnahmedauer<br />
<strong>bei</strong>m Durchfließen des Warmwassers durch<br />
die Rohrleitung vom Wassererwärmer bis zur Entnahmestelle.<br />
Sie sind abhängig von <strong>der</strong> Länge, Oberfläche <strong>und</strong><br />
Wärmedämmung <strong>der</strong> Verteilungsleitungen, <strong>der</strong> Dauer<br />
<strong>und</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> Benutzung sowie den Warmwasser<strong>und</strong><br />
Umgebungstemperaturen. Sie vermin<strong>der</strong>n sich <strong>bei</strong><br />
Vorhandensein einer Zirkulationsleitung, wo<strong>bei</strong> jedoch<br />
die Zirkulationsverluste zu berücksichtigen sind. Bei<br />
Wohnbauten sind die Verteilungsverluste <strong>im</strong> Warmwasserverteilungsnetz<br />
<strong>im</strong> Verhältnis zu den an<strong>der</strong>en Verlustgrößen<br />
vernachlässigbar [6].<br />
Die Zirkulationsverluste Q Z entstehen <strong>bei</strong> Zirkulationsleitungen<br />
abhängig von <strong>der</strong> Zirkulationswasser- <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Umgebungstemperatur, <strong>der</strong> eingestellten Betriebsdauer,<br />
<strong>der</strong> Leitungslänge sowie ihrer Oberfläche <strong>und</strong> Wärmedämmung<br />
nach Gleichung (13).<br />
Q Z = k' · L · b Z · (t Z – t I ) · 0,365 in kWh/a (13)<br />
k'<br />
Wärmedurchgangszahl in W/m K gemäß<br />
Tabelle 5<br />
b Z<br />
t Z<br />
Zirkulationsdauer in h/d<br />
Warmwassertemperatur in <strong>der</strong><br />
Zirkulationsleitung in °C<br />
Für die Zirkulationsdauer b Z ist die Schaltung <strong>der</strong> Anlage<br />
maßgebend (z. B. 16 h/d), d. h. die Abschaltung <strong>der</strong> Zirkulationspumpe<br />
über Schaltuhr während <strong>der</strong> Nacht <strong>und</strong> zu<br />
best<strong>im</strong>mten Zeiten bzw. durch thermostatische Steuerung.<br />
Außerdem ist für die Dauer <strong>der</strong> Heizperiode z Z<br />
(1. September bis 31. März) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Heiztage in den Sommermonaten<br />
Juni, Juli, August z S <strong>bei</strong> Rohrleitungen, die<br />
ihre Wärme an zu beheizende Räume abgeben, <strong>der</strong> Heizungsgewinn<br />
Q HG zu berücksichtigen.<br />
Anwendungs<strong>bei</strong>spiele<br />
An dem Beispiel eines <strong>Ein</strong>familienhauses, dessen Erdgeschoss-<br />
<strong>und</strong> Obergeschossgr<strong>und</strong>riss in Bild 7a <strong>und</strong> 7b<br />
dargestellt sind, wird eine vergleichende Bewertung<br />
verschiedener Rohrarten ohne <strong>und</strong> mit Zirkulation vorgenommen.<br />
Weiterhin wird <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>fluss unterschiedlicher<br />
Stockwerks-Verlegesysteme aufgezeigt. Die Rohrführung<br />
Bild 8.<br />
Detailzeichnung<br />
des WC-Raumes<br />
mit Sanitäreinrichtung<br />
<strong>und</strong><br />
Anschlussleitungen<br />
für Kalt-, Warm<strong>und</strong><br />
Abwasser.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 75<br />
Tabelle 9. Ermittlung <strong>der</strong> Rohrdurchmesser für die Kaltwasser-/Warmwasser-Verteilungsleitung eines <strong>Ein</strong>famlienhauses;<br />
mit Kupferrohr DIN EN 1057, verfügbar für Druckverluste aus Rohrrebung <strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen S (1 · R + Z) = 1456 mbar.<br />
Aus dem Rohrplan Mit vorläufigem Duchmesser Mit geän<strong>der</strong>tem Durchmesser Differenz<br />
Teilstrecke<br />
Rohrleitungslänge<br />
Summendurchfluss<br />
Spitzendurchfluss<br />
Nennweite<br />
Rechnerische<br />
Fließgeschwindigkeit<br />
Rohrreibungsdruckgefälle<br />
Druckverlust aus<br />
Rohrreibung<br />
Verlust<strong>bei</strong>wert<br />
Druckverlust aus<br />
<strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen<br />
TS * L<br />
m<br />
SV R<br />
L/s<br />
V S<br />
L/s<br />
DN v<br />
m/s<br />
R<br />
mbar/m<br />
L · R<br />
mbar<br />
Sζ Z<br />
mbar<br />
DN v<br />
m/s<br />
R<br />
mbar/m<br />
Z<br />
mbar<br />
Sζ Z<br />
mbar<br />
D(I · R)<br />
mbar<br />
DZ<br />
mbar<br />
1 3,20 0,15 0,15 15/1 1,13 11,5 36,8 4,8 30,2<br />
2 6,30 0,22 0,21 18/1 1,05 7,7 48,5 14,7 79,9 15/1 1,58 20,9 131,7 14,7 180,6 83,2 100,7<br />
3 9,70 0,29 0,25 18/1 1,25 10,5 101,9 7,3 56,2<br />
4 0,90 0,76 0,46 22/1 1,46 10,7 9,6 1,2 12,6<br />
5 7,60 0,76 0,46 22/1 1,46 13,6 103,4 23,2 247,5<br />
7 0,20 1,22 0,61 35/1,5 0,76 2,4 0,5 12,0 34,7<br />
9 11,00 1,22 1,21 35/1,5 1,50 8,0 88,0 25,0 281,3<br />
SL = 38,90 m S (I · R + Z) 388,7 + 742,4 = 1131,1 mbar<br />
+ 183,9 mbar S = 183,9 mbar<br />
S (L · R + Z) = 1315,0 mbar<br />
*<br />
TS 1–4: Warmwasserleitung; TS 5, 7, 9: Kaltwasserleitung<br />
Nennweite<br />
Rechnerische<br />
Fließgeschwindigkeit<br />
Rohrreibungsdruckgefälle<br />
Druckverlust aus<br />
<strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen<br />
Verlust<strong>bei</strong>wert<br />
Druckverlust aus<br />
<strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen<br />
Druckverlust aus<br />
Rohrreibung<br />
Druckverlust aus<br />
<strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen<br />
Bild 9.<br />
Detailzeichnung<br />
des Wohnbades<br />
mit Sanitäreinrichtung<br />
<strong>und</strong><br />
Anschlussleitungen<br />
für Kalt-, Warm<strong>und</strong><br />
Abwasser.
76 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Bild 10. Leitungsschema <strong>der</strong> zentralen Warmwasser versorgungsanlage eines zwei geschossigen <strong>Ein</strong>familienhauses mit <strong>Ein</strong>zelleitungen <strong>und</strong><br />
Zirkulations leitungen mit Pumpe.<br />
Tabelle 10. Ermittlung <strong>der</strong> Zirkulations-Wärmeverluste, <strong>der</strong> Zirkulations-Durchflüsse <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wassertemperaturen<br />
<strong>im</strong> Zirkulationskreislauf (TS 4, 3, 2, 11) eines <strong>Ein</strong>famlienhauses <strong>bei</strong> Dt = 2 K.<br />
Teilstrecke Nennweite Rohrlänge Wärmeverlust Zirkulations-<br />
Durchfluss<br />
Temperaturen<br />
Abkühlung <strong>Ein</strong>tritt Austritt<br />
TS d a xs L q 1 Q Z V Z Dt E t E t A<br />
mm m W/m W L/h K °C °C<br />
4 22 · 1 0,90 8,7 7,83 93,445 0,0722 60,0000 59,9278<br />
3 18 · 1 7,70 6,9 53,13 93,445 0,4897 59,9278 59,4381<br />
3UP 18 · 1 2,00 6,5 13,00 93,445 0,1198 59,4381 59,3183<br />
2 15 · 1 6,30 6,3 39,69 93,445 0,3658 59,3183 58,9525<br />
11 12 · 1 10,60 5,6 59,36 93,445 0,5471 58,9525 58,4054<br />
11UP 12 · 1 8,30 5,3 43,99 93,445 0,4054 58,4054 58,0000<br />
SQ Z = 217,00 W<br />
1 Für WICU-extra-Stange (siehe Tabelle 3) <strong>bei</strong> Dt = 40 K<br />
2 ∑ QZ<br />
⋅<br />
36<br />
36 , V<br />
217 00 36<br />
Z<br />
=<br />
10 418 60 58<br />
93 445 L/h<br />
⋅c⋅( tE−tA) 217, 00⋅36<br />
,<br />
10 ⋅418 ⋅( 60−<br />
58) = 93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
, ,<br />
3<br />
( ) = ⋅<br />
E<br />
A<br />
QZTS<br />
ZTS<br />
⋅<br />
36<br />
36<br />
,<br />
∆t<br />
∆tTS TS = ( tE −<br />
tA<br />
)= )=<br />
in<br />
in K<br />
VZTS<br />
ZTS<br />
⋅ ρ<br />
⋅<br />
c<br />
Q Z TS<br />
Url<br />
365 20<br />
Url<br />
V<br />
V in W = W · 3,6 in kJ/h, V<br />
aub in m L n ( 365 − 20 aub Z<br />
) TS in L/h = dm 3 /h, r = 1,0 kg/dm 3 , c = 4,18 kJ/kg · K<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
/a<br />
/a<br />
1000<br />
1000<br />
Tabelle 595 1000<br />
( )<br />
4,<br />
595 1000<br />
Q V 11. c t t<br />
a⋅ρ⋅Ermittlung W W<br />
− des Warmwasserbedarfs<br />
K<br />
⋅<br />
⋅<br />
( 60<br />
60 −<strong>und</strong> 10<br />
10 des Nutzwärmebedarfs eines <strong>Ein</strong>familienhauses (Bild 6 bis 9).<br />
)<br />
a<br />
=<br />
in<br />
in<br />
kWh/a<br />
kWh/a<br />
=<br />
Entnahmestelle 1000<br />
1000<br />
Entnahme 1000<br />
1000 Ent nahme-<br />
Anzahl <strong>der</strong> Warm wasser bedarf Nutz wärme bedarf<br />
M<br />
= G je Benut zung Tempe ratur Benut zungen je Tag G<br />
V<br />
1 pro Jahr 2<br />
pro Jahr 3<br />
⋅ 1<br />
in<br />
in<br />
kg,<br />
kg, = ⋅<br />
ρ<br />
in<br />
in<br />
kg/m<br />
kg/m<br />
m<br />
m<br />
m V B t E n B V N Q N<br />
L °C m 3 /a kWh/a<br />
Waschtisch 1<br />
1<br />
f = ⋅ + 1 = ⋅<br />
3<br />
3 4<br />
0<br />
n P + 1 =<br />
153<br />
153<br />
, 8 40 8 22,08 769,1<br />
Badewanne 130 43 1 44,85 1718,5<br />
Waschbecken n<br />
1 40 20 6,90 240,4<br />
A<br />
QA<br />
= ⋅ nP ⋅ ( ML ⋅ cM + MW ⋅ cW ) ⋅ ( tW − ti ) ⋅<br />
365<br />
365 −<br />
20<br />
20<br />
)<br />
in<br />
in<br />
kWh/a<br />
kWh/a<br />
Geschirr f spülmaschine 14 55 2 9,66 504,7<br />
0<br />
Spülbecken 1<br />
=<br />
⋅ 4 ⋅ (<br />
13<br />
13 ,<br />
198<br />
198 ⋅ 0 ,<br />
166<br />
166 + 5 ,<br />
019<br />
019 ⋅ 1 ,<br />
163<br />
163<br />
3 ) ⋅ (<br />
60<br />
60 −<br />
20<br />
20 ) ⋅<br />
0 ,<br />
345<br />
345<br />
55 3 3,11 162,5<br />
Waschmaschine 153<br />
153 ,<br />
39 60 1 4 2,03 117,9<br />
V<br />
= V ⋅ ⋅<br />
365 20 Urlaub in m L n ( 365 − 20 Urlaub)<br />
Summe: 88,63 3513,1<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
1 Bei P = 4 Personen.<br />
/a /a<br />
1000<br />
1000<br />
2<br />
V N = V B · n b · (365 – 20 Urlaub) in m 3 /a; V B in m 3<br />
3 Q a W<br />
( W Q c t N = V N ⋅ρ· ⋅r · (t E −– t K ) · 2,7778 · 10 4 in ,<br />
541<br />
541 kWh/a<br />
⋅<br />
1000<br />
1000 ⋅<br />
60<br />
60 −<br />
10<br />
10<br />
4 a<br />
=<br />
in<br />
in<br />
kWh<br />
kWh<br />
/a<br />
/a<br />
=<br />
je Woche<br />
1000<br />
1000<br />
1000<br />
1000<br />
M<br />
= G G<br />
V<br />
⋅ 1<br />
in<br />
in<br />
kg,<br />
kg,<br />
= ⋅<br />
ρ<br />
in<br />
in<br />
kg/m<br />
kg/m<br />
m<br />
m<br />
m<br />
f G<br />
1<br />
= ⋅ n P<br />
+<br />
1<br />
3<br />
( )<br />
( )<br />
( )<br />
( )
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 77<br />
Q<br />
∆t = tE<br />
− tA<br />
=<br />
V<br />
TS<br />
TS<br />
⋅36<br />
,<br />
⋅ρ⋅c<br />
in K<br />
V<br />
TS<br />
QTS<br />
⋅36<br />
,<br />
=<br />
ρ⋅c⋅<br />
t − t<br />
(<br />
E A)<br />
in L/h<br />
Bild 11. Ermittlung des wirklichen Betriebspunktes <strong>der</strong><br />
Warmwasser-Zirkulationsanlage eines <strong>Ein</strong>famlienhauses (Variante<br />
3 <strong>und</strong> 4) aus dem Schnittpunkt <strong>der</strong> Pumpenkennlinie UP 1514<br />
(Gr<strong>und</strong>fos) mit <strong>der</strong> Rohrnetzkennlinie.<br />
ist den Detailzeichnungen von Küche in Bild 8, WC-<br />
Raum in Bild 9 <strong>und</strong> Bad in Bild 10 zu entnehmen.<br />
Bild 11 zeigt das Leitungsschema <strong>der</strong> <strong>Warmwasserversorgung</strong>sanlage<br />
mit <strong>Ein</strong>zelzuleitung zur Küche <strong>und</strong> Zirkulationsleitungen<br />
zum WC-Raum <strong>und</strong> Bad. Für die Kaltwasser-Anschlussleitung<br />
zum Wassererwärmer <strong>und</strong> die<br />
Warmwasser-Verteilungsleitung (T S 1 bis 6) ist die Ermittlung<br />
<strong>der</strong> Rohrweiten für Kupferrohr nach dem Spitzendurchfluss<br />
<strong>der</strong> Tabelle 9 zu entnehmen. Für das Mepla<br />
Metallverb<strong>und</strong>rohr wurden vergleichsweise die gleichen<br />
Nennweiten angenommen. Die Berechnung <strong>der</strong> Zirkulations-Wärmeverluste,<br />
<strong>der</strong> Zirkulationsdurchflüsse <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Wassertemperaturen in den Teilstrecken des Zirkulationskreislaufes<br />
erfolgte für eine Temperaturdifferenz<br />
Dt = t EA – t EE = 2 K in Tabelle 9. Der Zirkulationsdurchfluss<br />
wurde mit<br />
V Z = 92,4 L/h = 0,026 L/s<br />
Tabelle 12. Ermittlung <strong>der</strong> Ausstoßverluste eines<br />
<strong>Ein</strong>familienhauses; Variante 1: Kupferrohr ohne Zirkulation.<br />
Teilstrecke<br />
1<br />
2<br />
Rohrlänge<br />
Nennweite<br />
Anzahl <strong>der</strong><br />
Ausstoß verluste<br />
je Tag<br />
Längenbezogenes<br />
Volumen<br />
Ausstoßvolumen<br />
je Jahr<br />
TS L d a · s V / m n d V 1 a<br />
m mm L/m m 3 /a<br />
01 1,70 12 · 1 0,079 1 0,046<br />
02 0,80 15 · 1 0,133 1 0,037<br />
2 6,30 15 · 1 0,133 1 0,289<br />
03 ∑Q2,90 Z<br />
⋅36 ,<br />
V<br />
12 · 1 0,079 4 0,316<br />
Z<br />
36 Z<br />
3 9,70 18 · 1 0,201 4 2,691<br />
E<br />
A<br />
217 00 36<br />
Z<br />
=<br />
⋅c⋅<br />
93 445<br />
( t L/h<br />
E−tA) 217, 00⋅36<br />
,<br />
⋅ ⋅<br />
10 418 ( −<br />
60 58) 93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
10 , 418 , 60 04 3,50 18 · 1 0,201 3 0,728<br />
QZTS<br />
⋅36<br />
,<br />
∆t<br />
∆t4 0,90 22 · 36 1 TS<br />
=<br />
in 0,314 5 0,488<br />
TS ( tE −tA<br />
E )= in K<br />
A)=<br />
VZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
SV a = 4,595 m 3 /a<br />
Url<br />
Url<br />
V<br />
V 365 20 aub a<br />
d<br />
in 3<br />
m L n ( 365 − 20 aub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
1000<br />
/a<br />
1000<br />
595 1000<br />
4,<br />
595 1000<br />
Q V a W W a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K<br />
K<br />
)<br />
⋅ ⋅ ( 60 −10<br />
60 10<br />
)<br />
a<br />
=<br />
in kWh/a =<br />
a<br />
1000 in kWh/a<br />
1000<br />
1000<br />
1000<br />
Q a = 267,2<br />
M = kWh/aG<br />
V<br />
⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
m<br />
in kg, m<br />
m<br />
in kg/m<br />
1 1<br />
f = ⋅ + 1 = ⋅<br />
0 3<br />
P 3 4<br />
0<br />
n P<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
153<br />
nA<br />
Q<br />
A<br />
= A ⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />
in kWh/a<br />
365 20<br />
in kWh/a<br />
Q<br />
S<br />
VB ⋅ρ⋅( tE −tK<br />
) ⋅2,<br />
7778<br />
=<br />
in kWh<br />
10 000<br />
Bild 12. Zirkulationspumpe Gr<strong>und</strong>fos Comfort DN 15 für einen<br />
A I K<br />
Pumpenför<strong>der</strong>strom Q V ⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t )<br />
A<br />
= von 0,1 bis 0,7 in kWh m 3 /h <strong>bei</strong> einer För<strong>der</strong>höhe von<br />
27778<br />
35 bis 120 mbar.<br />
nA<br />
QA<br />
= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti<br />
) in kWh<br />
fG<br />
ermittelt. Die Berechnung des Druckverlustes durch<br />
Rohrreibung<br />
f V n P<strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>stände für den Zirkulationskreislauf<br />
mit 3Kupferrohr hat nach Tabelle 10 das Er<br />
G<br />
= ⋅ + 1<br />
gebnis:<br />
∑( 1⋅ R+<br />
Z)=<br />
112, 4 bar<br />
Mit diesen Werten liegt für die Rohrnetzkennlinie <strong>der</strong><br />
„rechnerische Betriebspunkt“ vor. Der tatsächliche<br />
Betriebspunkt ergibt sich nach Bild 12 aus dem Schnittpunkt<br />
<strong>der</strong> Rohrnetzkennlinie mit <strong>der</strong> Pumpenkennlinie<br />
<strong>der</strong> ausgewählten Zirkulationspumpe zu:<br />
Tabelle 13. Ermittlung <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste Q A eines<br />
<strong>Ein</strong>familienhauses; Variante 1: Kupferrohr ohne Zirkulation.<br />
Teilstrecke<br />
Rohrlänge<br />
Nennweite<br />
Längenbezogenes<br />
Volumen<br />
Masse <strong>der</strong><br />
Leitung ohne<br />
Wasserfüllung<br />
Masse <strong>der</strong><br />
Wasserfüllung<br />
TS L d a · s V / m M 1 L M 1 W<br />
m mm L/m kg kg<br />
01<br />
∑Q<br />
1,70 12 · 1 0,079 0,527 0,134<br />
Z<br />
⋅36 ,<br />
VZ1 =<br />
Q3,20 Z<br />
⋅36 ,<br />
V<br />
15 · 1 0,133 1,248 0,426<br />
Z<br />
36 Z<br />
02 0,80 15 · 1 0,133 0,312 0,107<br />
E<br />
A<br />
217 00 36<br />
Z<br />
=<br />
⋅c⋅<br />
93 445<br />
t L/h<br />
E−tA<br />
217, 00⋅36<br />
,<br />
⋅c⋅( t<br />
⋅ ⋅<br />
10 418 −<br />
60 58<br />
E−tA) 217, 00⋅36<br />
,<br />
⋅ ⋅( − ) = 93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
10 , 418 , 60 58 93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
10 , 418 , 60 58<br />
2 6,30 QZTS<br />
15 · ⋅36<br />
1,<br />
∆t 0,133 2,457 0,838<br />
TS<br />
= ( tE −tA)=<br />
QZTS<br />
⋅36<br />
, in K<br />
∆t<br />
∆t 03 2,90 12 ·<br />
36<br />
1 TS<br />
=<br />
in 0,079 0,899 0,229<br />
TS tE −tA<br />
E )= VZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
in K<br />
A)=<br />
VZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
3 9,70 18 · 1 0,201 4,656 1,950<br />
4 0,90 22 · 1 0,314 0,531 0,283<br />
Url<br />
05 Url<br />
V<br />
V Url<br />
V<br />
V 0,80 365 20 aub a<br />
d<br />
13 3 0,133 in 3<br />
m L n ( 365 − 20 aub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
m L n ( 365 − 20 aub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
1000<br />
/a<br />
1000<br />
/a<br />
1000<br />
0,312 0,107<br />
06 1,20 16 3 0,201 0,576 0,241<br />
04 3,50 18 · in 1 kWh/a 0,201 595 4,<br />
595 1000<br />
Q V a W W 4,<br />
595 1000<br />
Q V a⋅ρ⋅<br />
W W<br />
−<br />
a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K)<br />
⋅ ⋅ ( 60 −10)<br />
a<br />
=<br />
K<br />
K<br />
in kWh/a = ⋅ ⋅ 60 −10<br />
1,680 60 10<br />
a<br />
= 1000 in kWh/a = 1000<br />
0,704<br />
a<br />
1000<br />
1000<br />
1000 Summe: 100013,198 5,019<br />
M =<br />
1<br />
M = G V<br />
⋅ 1 in kg, G = V ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
m ⋅ 1 in kg, m = m ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
m<br />
in kg, m<br />
m<br />
in kg/m<br />
1 1<br />
f =<br />
2<br />
1 ⋅ + 1 = 1 ⋅<br />
f = 3 ⋅ + 1 = ⋅<br />
0 3<br />
P 3 4<br />
0<br />
n P<br />
3 4<br />
0<br />
n P<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
153<br />
nA<br />
QA<br />
= n ⋅n A<br />
ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />
in kWh/a<br />
Q = f<br />
A A0<br />
⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />
in kWh/a<br />
A<br />
f<br />
P L M W W W i 365 20<br />
in kWh/a<br />
0<br />
1<br />
= 0<br />
1 ⋅4⋅( 13, 198⋅ 0, 166 + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
= 153 ,<br />
⋅4⋅( 13, 198⋅ 0, 166 + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
153 ,<br />
13 198 166 019 163 60 20 345<br />
153 Q a =<br />
V =<br />
V<br />
V 797,6<br />
⋅<br />
⋅ ⋅<br />
365 20 Urlaub a<br />
d<br />
in 3<br />
m L ⋅<br />
n ( 365 − 20 Urlaub)<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
m L n<br />
kWh/a ( 365 − 20 Urlaub)<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
n P = 4 Personen; n A = 1000 angenommen 3 Aufheizvorgänge /a<br />
je Tag<br />
1000<br />
/a<br />
3 Schlauch-Innendurchmesser 1000<br />
a W W K<br />
a W W K<br />
Q V a<br />
⋅ρ⋅<br />
c W t W<br />
− t<br />
K<br />
Q V ⋅ρ⋅<br />
c ( t − t )<br />
4,<br />
541⋅1000⋅( 60 −10)<br />
a<br />
=<br />
in kWh/a<br />
= 4,<br />
541⋅1000⋅ −<br />
541 60 10<br />
60 10<br />
a<br />
= 1000 in kWh/a<br />
= 1000<br />
a<br />
1000 in kWh/a<br />
1000<br />
1000<br />
1000<br />
M =<br />
M = G V<br />
⋅ 1 in kg, G = V ⋅<br />
⋅ 1 in kg,<br />
= ⋅<br />
in kg,<br />
in kg/m<br />
in kg/m<br />
m m m ρ<br />
in kg/m<br />
m m m ρ<br />
1
a W WQZTS<br />
K ⋅36<br />
,<br />
Q∆tTS = V ⋅ρ⋅<br />
( tE −<br />
c (<br />
tA)=<br />
t − t )<br />
4,<br />
541⋅1000⋅( 60 −10)<br />
a<br />
=<br />
in kWh in K/a<br />
=<br />
78 ∑QZ<br />
⋅36 ,<br />
V<br />
gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Z<br />
36 Z<br />
=<br />
Z<br />
E<br />
A<br />
217 00 36<br />
⋅c⋅( t 93 445 L/h<br />
E−tA) = 217, 00⋅36<br />
,<br />
⋅ ⋅( − ) =<br />
1000 VZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
1000<br />
93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
10 , 418 , 60 58<br />
10 418 60 58<br />
M = Url<br />
V<br />
V G G V<br />
⋅<br />
QZTS<br />
⋅36<br />
,<br />
L 1 in n kg, ( 365 −= 20 ⋅ρ<br />
in aub kg/m )<br />
a<br />
⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
m m m<br />
/a<br />
1000<br />
Tabelle ∆t 14. Ermittlung ZTS<br />
36 <strong>der</strong> TS<br />
= Ausstoßverluste eines <strong>Ein</strong>familienhauses;<br />
Variante 2: MEPLA Metallrohrverb<strong>und</strong> ohne Zirkulation.<br />
∆tTS ( tE −tA)=<br />
in K<br />
Tabelle 16. Ermittlung <strong>der</strong> Ausstoßverluste eines <strong>Ein</strong>familien-<br />
E A)=<br />
V in ZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
ZTS<br />
hauses; Variante 3: Kupferrohr mit 4,<br />
595 Zirkulation. 1000<br />
Q V 1<br />
f c t t<br />
G<br />
= a⋅⋅ ρn<br />
⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K)<br />
⋅ ⋅ ( 60 −10)<br />
P<br />
+ 1<br />
Teil- Rohr- Nenn- Längenbezogenes<br />
Ausstoß verluste volumen<br />
365 20 aub a<br />
d<br />
in 3<br />
Anzahl <strong>der</strong> Ausstoß-<br />
Url<br />
strecke<br />
Url<br />
V<br />
V a<br />
3<br />
in kWh/a =<br />
länge weite<br />
m L n ( 365 − 20 aub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
Teil- Rohr- 1000 Nenn- Längenbezogenes<br />
Ausstoß verluste volumen<br />
1000 Anzahl <strong>der</strong> Ausstoß-<br />
/a<br />
1000<br />
/a<br />
strecke länge weite<br />
1000<br />
Volumen je Tag je Jahr M<br />
G 1<br />
f = ⋅ 1⋅ G V<br />
in + kg, = = ⋅ρ<br />
in kg/m Volumen je Tag je Jahr<br />
TS L d a · s V / m n d V 1<br />
595 1000<br />
a 4,<br />
595 1000<br />
Q V a c W t W t<br />
a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K<br />
K<br />
)<br />
⋅ ⋅ ( 60 −10)<br />
m3 4 1 153 G<br />
,<br />
m m<br />
a<br />
=<br />
in kWh/a =<br />
60 10<br />
TS L d a · s V / m n d V 1 a<br />
a<br />
1000 in kWh/a<br />
1000<br />
1000 m mm L/m 1000<br />
m 3 /a<br />
n<br />
1A<br />
m 1 mm L/m m 3 /a<br />
f = ⋅<br />
⋅<br />
+ 1 = ⋅<br />
01 1,70 16 · 2,25 0,103 1 0,061<br />
M = 02 G G V<br />
01 3 1,70 312 4<br />
0<br />
nP⋅( ML⋅ cM +<br />
P<br />
+<br />
M<br />
1W=<br />
153<br />
⋅<br />
,<br />
cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />
) ⋅365−<br />
20)<br />
f0<br />
QA<br />
=<br />
· 1 0,079 1 in kWh/a 0,046<br />
⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
1000<br />
m<br />
0,80 in kg, m20 · m2,5 in kg/m 0,176 1 0,049 02 n1<br />
0,80 15 · 1 0,133 1 0,037<br />
2 6,30 20 · 2,5 0,176 1 0,383 Q = A<br />
03 ⋅n⋅ A 2,90 P ML⋅ cM12 + · M1 W<br />
⋅cW) ⋅0,079 ( tW −ti 365 4in kWh/a<br />
153 4 ⋅( 14 , 751 ⋅ 0 , 166 + 4 , 991 ⋅ 1 , 163 ) ⋅(<br />
60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
,<br />
1 1<br />
f<br />
0,316<br />
f03= ⋅ 2,90 + 1 = 16 ⋅ · 2,25 0,103 4 0,412<br />
3 2,70 20 0 3<br />
P 3 4<br />
0<br />
0<br />
n P<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
04 1 3,50 12 · 1 0,079 3 0,286<br />
153<br />
= + ⋅ 4 ⋅ (, ( 13 3 418 , 198⋅ 0⋅ 0, 166 , 166+ 1, 5174 , 019⋅1 ⋅, 1163 , 163 ) ⋅) ( ⋅60 ( 60−−2020 ) ⋅) 034 ⋅, 0,<br />
345 5<br />
· 2,5 0,176 4 2,356<br />
153 ,<br />
SV a = 0,685 m 3 /a<br />
Q07 nA<br />
= 0,60 16 · 2,25 0,103 3 0,064<br />
A A<br />
⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />
in kWh/a<br />
04 A<br />
f<br />
4,00 P L 20 M · 2,5 W W 0,176 W i 365 20<br />
3in kWh/a<br />
1<br />
0<br />
0,729<br />
10<br />
365 20<br />
V<br />
V m L n ( − Urlaub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
1000<br />
4=<br />
⋅0,90 4⋅( 13, 198 26 ⋅ 0· , 166 3 + 5, 019 0,314 ⋅1, 163) ⋅( 60 −20) 5⋅0 , 345 0,487<br />
153 ,<br />
13 198 166 019 163 60 20 345<br />
153 SV a = 4,541 m 3 /a<br />
2<br />
Q V c t t<br />
a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K<br />
)<br />
04 ,<br />
541 685 ⋅ 1000 ⋅ ( 60 −<br />
10<br />
)<br />
a<br />
V = V =<br />
in kWh/a =<br />
1<br />
⋅ ⋅<br />
365 20 Urlaub a<br />
d<br />
in 3<br />
m L n ( 365 − 20 Urlaub)<br />
10001<br />
1000<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
1000<br />
/a<br />
Q<br />
1000<br />
a = 39,8<br />
M = G kWh/a<br />
G V<br />
⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
2<br />
a W W K<br />
a W W K<br />
Q V ⋅ρ⋅<br />
c ( t − t<br />
a<br />
)<br />
4,<br />
541⋅1000⋅( 60 −10)<br />
in kWh/a<br />
=<br />
541 1000 60 10<br />
a<br />
∑ QZ<br />
⋅<br />
36<br />
36 , V QZ<br />
⋅36 ,<br />
V 1000 in kWh/a<br />
1000<br />
Z<br />
1000<br />
1000<br />
Q a = 267,2<br />
M<br />
= G E<br />
A<br />
217 00 36<br />
93 445 L/h<br />
217 00 36<br />
Z<br />
=<br />
93 445<br />
⋅c⋅( t L/h<br />
E−tA) = 217, 00⋅36<br />
,<br />
m m m<br />
10 ⋅<br />
418 ⋅( 60<br />
−<br />
58) = 93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
10 , 418 , 60 ρ<br />
10 , 418 , 60 58<br />
1<br />
f G<br />
= ⋅ nP<br />
+ 1<br />
kWh/aG<br />
V<br />
⋅ 1 in kg,<br />
Q<br />
ZTS<br />
ZTS<br />
= ⋅<br />
36<br />
36<br />
,<br />
3<br />
⋅ρ<br />
kg/m<br />
∆t<br />
∆tTS =<br />
m<br />
in kg, Qm<br />
ZTS<br />
m36<br />
,<br />
kg/m<br />
TS ∆tTS = ( tE −<br />
tA<br />
)= )=<br />
in<br />
in K<br />
tE −tA)=<br />
V<br />
ZTS<br />
in K<br />
⋅ ρ<br />
⋅<br />
c<br />
1<br />
Tabelle 15. Ermittlung VZTS<br />
⋅ρ<strong>der</strong> ⋅c<br />
Leitungsaufheizverluste eines<br />
Tabelle f = ⋅ + =<br />
1<br />
<strong>Ein</strong>familienhauses; f G<br />
⋅ nP<br />
+ 1 Variante 3: Kupferrohr mit Zirkulation.<br />
G<br />
3<br />
P<br />
Url<br />
Teil-<br />
Url<br />
Rohr- Nenn- Längenbezogenes<br />
Leitung ohne Wasser-<br />
Masse <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong><br />
365 20 aub a<br />
d<br />
in 3<br />
365 20<br />
Url<br />
V<br />
V 3 4 1 153 G 17. Ermittlung , <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste eines<br />
aub in m L n ( 365 − 20 aub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
<strong>Ein</strong>familienhauses; Variante 3: Kupferrohr mit Zirkulation.<br />
/a<br />
/a<br />
1000<br />
1000<br />
/a<br />
TeilnA<br />
1000<br />
⋅Rohr-<br />
nP⋅( M ⋅ cNenn-<br />
+ M ⋅cLängen-<br />
bezogenes Leitung ohne<br />
L M W W) ⋅( ϑW −ϑi<br />
) ⋅36<br />
Masse 5−<br />
20)<br />
<strong>der</strong> Masse <strong>der</strong><br />
strecke 1 länge<br />
f<br />
⋅ + =<br />
153 G 3 4 1 153 weite<br />
G<br />
,<br />
Volumen<br />
595 1000 Wasserfüllung füllung<br />
595 1000<br />
a W W K<br />
4,<br />
595 1000<br />
Q V c t t<br />
a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K)<br />
⋅<br />
⋅<br />
⋅ ⋅ ( 60<br />
60 −<br />
10<br />
10<br />
60 −10<br />
)<br />
streckef<br />
0<br />
Q = länge weite<br />
A<br />
in kWh/aWasser-<br />
füllung<br />
a<br />
=<br />
in<br />
in<br />
kWh/a<br />
kWh/a<br />
=<br />
1000 Volumen Wasserfüllung<br />
a<br />
=<br />
in kWh/a =<br />
TS<br />
1000<br />
1000<br />
L d a · s V / m<br />
1000<br />
1000<br />
1<br />
M 1 L M 1<br />
1000<br />
1000<br />
W TS= ⋅<br />
nA<br />
M<br />
⋅n ⋅ M ⋅ c + M ⋅c<br />
⋅ − ⋅36<br />
A Pm (<br />
L Mmm W WL/m ) ( ϑW ϑi<br />
) 5−kg 20)<br />
kg<br />
= G 153 4 L⋅( 14 , 751 d⋅ 0 166 + 4 991 ⋅ 1 163 ⋅<br />
,<br />
60 a<br />
,· s , V / m, ) ( −20 M) ⋅01 L<br />
, 345 M 1 W<br />
f<br />
P L M W W W i<br />
36<br />
20<br />
0<br />
nQ<br />
MA<br />
0<br />
in kWh/a<br />
a = 1<br />
G<br />
V<br />
⋅ 1 in in<br />
kg,<br />
kg, G<br />
= V<br />
⋅ρ<br />
in<br />
in<br />
kg/m<br />
1 m mm L/m kg kg<br />
m<br />
⋅ 1 in kg, m<br />
= m kg/m<br />
⋅ρ<br />
in kg/m<br />
+ ⋅4⋅(, 3 418⋅ 0, 166 + 1, 174⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅034<br />
, 5<br />
n<br />
A<br />
m m m 1000<br />
in kWh/a<br />
a = 1153 ,<br />
1 1000<br />
⋅ 153 153 4 3,20<br />
⋅( 14 14 , 751 751 15 0 ·<br />
, 166 166 1<br />
+ 4 0,133<br />
, 991 991 ⋅ 1 , 163 163 ) ⋅(<br />
,<br />
60 60 1,248 0,428<br />
1<br />
1<br />
−20) ⋅0,<br />
345<br />
2 = 1<br />
⋅<br />
6,30 115 · 0,133 20 2,457 345<br />
= ⋅ 0,839<br />
1<br />
3 + ⋅49,70 ⋅(, 3 418 0<br />
P + 1 = ⋅<br />
3<br />
3 4<br />
1<br />
f0<br />
n P<br />
+ 1 =<br />
153<br />
153<br />
,<br />
365 20<br />
V<br />
V 3,20 15 · 1 0,133 1,248 0,428<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
m L n ( − Urlaub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
2 6,30 15 · 1 0,133 /a 2,457 0,839<br />
1000<br />
18 ⋅ 0, 166 · 1 + 1, 174 0,201 ⋅1, 163) ⋅( 60 −204,656 ) ⋅034<br />
, 5 1,950 3 9,70 18 · 1 0,201 4,656 1,950<br />
153 , ∑Q<br />
Z<br />
⋅(, 36 , 418 166 174 163 60 20 034<br />
V 4 153 Z<br />
nA<br />
0,90 22 · 1 0,314 0,531 0,283<br />
11<br />
365 20<br />
365 20<br />
V<br />
V ⋅c⋅( tE−tA) = 217, 00⋅36<br />
,<br />
Q<br />
n<br />
10⋅418⋅( 60−<br />
58) =<br />
A<br />
= ⋅ 93,<br />
445 L/h<br />
Q = ρA<br />
nP⋅ ( ML⋅ cM + ⋅n ⋅( M ⋅ c , MW ⋅<br />
+ M,<br />
cW ) ⋅ ( tW − ti ) ⋅ 365<br />
365<br />
−<br />
20<br />
20<br />
)<br />
in<br />
in<br />
kWh/a<br />
kWh/a<br />
A<br />
f<br />
P L M W<br />
⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />
in kWh/a<br />
Q V ∑Q<br />
c t t<br />
a⋅ρ⋅Z<br />
⋅36 ,<br />
V<br />
W ( W<br />
−<br />
K)<br />
685⋅1000⋅( 60 −10)<br />
Z4 =<br />
0<br />
a<br />
0,90 22 ·<br />
in<br />
1<br />
kWh/a<br />
0,314<br />
=<br />
0,531 0,283<br />
⋅c⋅( t Urlaub a<br />
d<br />
in 3<br />
m L 18,90 n ( 12 − · 1Urlaub0,079 )<br />
a<br />
f<br />
⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 5,859 1,491<br />
1E−<br />
t<br />
000A) = 217, 00⋅36<br />
,<br />
⋅ ⋅( − ) = 93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
10 , 418 , 60 58<br />
0<br />
1<br />
11 18,90 12 · 1 0,079 10005,859 1,491<br />
=<br />
/a<br />
n 1000<br />
/a<br />
a 1 1<br />
⋅ 4 ⋅ (<br />
13<br />
13 ,<br />
198<br />
198<br />
Q<br />
⋅ 0 ,<br />
Summe: 14,751 4,991<br />
ZTS<br />
∆t<br />
=<br />
t t 1000<br />
⋅166 166<br />
36 ,<br />
+ 5 ,<br />
019<br />
019 ⋅ 1 ,<br />
163<br />
163 ) ⋅ (<br />
60<br />
60 −<br />
20<br />
20 ) ⋅<br />
0 ,<br />
345<br />
345<br />
TS<br />
= 153<br />
153 , ⋅<br />
( in K<br />
n a = 3<br />
Q 153E −<br />
4⋅( 13, 198⋅ 0, + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
n a = 1 Q Summe: 14,751 4,991<br />
ZTS<br />
⋅36<br />
,<br />
,<br />
a c A)=<br />
∆t<br />
W t W t<br />
TS<br />
= ( tE −tA)=<br />
in K<br />
a⋅ρ⋅<br />
V<br />
W ( W<br />
−ZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
K<br />
K<br />
)<br />
0,<br />
685⋅1000⋅( 60 −10)<br />
in kWh/a =<br />
685 1000 60 10<br />
V01 = 1,70 1000<br />
12 · in 1 kWh/a 0,176 10000,527 0,314<br />
V = V n 000 Url<br />
1000<br />
02 V ⋅<br />
⋅<br />
0,80 15 · 1 0,103 0,312 0,107<br />
365 20 aub a<br />
d<br />
in 3<br />
365 20 Urlaub a<br />
d<br />
in 3<br />
⋅<br />
365 20 Urlaub in m L n ( 365 − 20 Urlaub)<br />
a = 3 VZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
/a<br />
/a<br />
1000<br />
1000<br />
01 1,70 12 · 1 0,079 0,527 0,134<br />
/a<br />
Url<br />
1000<br />
/a<br />
V02 V 0,80 15 · 1 0,133 0,312 0,107<br />
1000<br />
03 2,90 12 · 1 0,133 0,899 0,299<br />
04 3,50 18 · 1 0,176 595 1000 1,680 0,704<br />
a W W K<br />
a W W a W W K<br />
Q V ⋅ρ⋅<br />
c ( t − t<br />
m<br />
K<br />
)<br />
L n ( 365 − 20 aub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
1000<br />
4 ,<br />
541<br />
541 ⋅<br />
1000<br />
1000 ⋅ 4,<br />
541⋅1000⋅ ( 60<br />
60 −<br />
10<br />
10<br />
60 −10<br />
( )<br />
a<br />
=<br />
in<br />
in<br />
kWh<br />
kWh<br />
/a<br />
/a<br />
=<br />
03 2,90 12 · 1 0,079 0,899 0,299<br />
60 10<br />
a<br />
=<br />
in kWh/a<br />
=<br />
)<br />
a<br />
1000<br />
1000<br />
1000 in kWh/a<br />
1000<br />
1000<br />
04 3,50 18 · 1 0,2014 , 595 1000 1,680 0,704<br />
1000<br />
Q V c t t<br />
a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K)<br />
⋅ ⋅ ( 60 −10)<br />
n a = 3 1000 Summe: 10003,418 1,174<br />
M<br />
=<br />
M = G a<br />
=<br />
in kWh/a =<br />
G<br />
V<br />
n a = 3 1000 Summe: 10003,418 1,174<br />
1<br />
G ⋅ 1<br />
in<br />
in<br />
kg,<br />
kg, G<br />
= V<br />
⋅<br />
ρ<br />
in<br />
in<br />
kg/m<br />
kg/m<br />
m ⋅ 1 in kg,<br />
= ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
m<br />
in kg, m<br />
m<br />
m<br />
M<br />
= G<br />
m<br />
in kg/m<br />
1 M = G G<br />
V<br />
⋅ 1<br />
in<br />
in<br />
kg,<br />
kg, G<br />
= V<br />
⋅<br />
ρ<br />
in<br />
in<br />
kg/m<br />
kg/m<br />
m ⋅ 1 in kg, m = m ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
m m m<br />
1<br />
f G 1<br />
2 f = ⋅ nP<br />
+<br />
1<br />
1<br />
G<br />
= ⋅ nP<br />
+ 1<br />
3<br />
1<br />
1<br />
⋅ = ⋅<br />
3 4<br />
2<br />
fG<br />
1 1<br />
= ⋅ nP<br />
+ 1<br />
= ⋅<br />
0 3<br />
P<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
= ⋅ + 1 = ⋅<br />
f0<br />
n P +<br />
+ =<br />
3 3 4 1 = 153<br />
153 153<br />
,<br />
,<br />
1<br />
f<br />
=<br />
n<br />
1<br />
⋅<br />
A<br />
Q<br />
f =<br />
A<br />
⋅<br />
n P⋅( M L⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />
in kWh/a<br />
f<br />
153 G<br />
+ =<br />
153 3 4 1 153 G<br />
,<br />
nA<br />
,<br />
nA<br />
⋅ nP ⋅ ( ML ⋅ cM + MW ⋅ cW<br />
) ⋅<br />
(t<br />
(t f<br />
W<br />
⋅n ⋅( M ⋅ c + M ⋅c ) ⋅( t − t i<br />
−t<br />
) ⋅<br />
(365<br />
(365 −<br />
20<br />
20<br />
)<br />
0<br />
P L M W W W i<br />
) ⋅365 −20)<br />
in kWh/a<br />
0<br />
QA<br />
=<br />
f0<br />
in<br />
in<br />
kWh/a<br />
kWh/a<br />
n<br />
1A<br />
= nA<br />
⋅<br />
⋅ n<br />
4P ⋅ (<br />
13 M<br />
, 198<br />
L ⋅ cM ⋅ 0 +<br />
, 166 MW + ⋅<br />
5 c<br />
,<br />
W 019 ) ⋅ (<br />
⋅ ϑ<br />
1W , 163 − ϑ<br />
) ⋅i<br />
( )<br />
60 ⋅<br />
36<br />
36<br />
− 5<br />
20 −<br />
20<br />
20<br />
) ⋅0 )<br />
1000<br />
1000<br />
, 345<br />
153 ,<br />
f<br />
1<br />
13 198 5 019 ) ( 0 ⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />
) ⋅365−<br />
20)<br />
QA<br />
= f<br />
0<br />
in<br />
in<br />
kWh/a<br />
kWh/a<br />
= ⋅ QA<br />
=<br />
in kWh/a<br />
V<br />
V 1000<br />
1000<br />
153 ⋅( 14 , 751 ⋅ , 166 + , 991 ⋅<br />
,<br />
153 ,<br />
4 14 751 0 166 4 991 1 163<br />
163<br />
)(<br />
)( ⋅<br />
60<br />
60 −<br />
20<br />
20 ) ⋅<br />
0 ,<br />
345<br />
345<br />
1<br />
⋅ ⋅<br />
m L n ( 365 − 20 Urlaub 1000)<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
= 1<br />
⋅ /a<br />
= 153<br />
153⋅ 153 4 ⋅ (<br />
⋅( 14 14 14 ,<br />
, 751 751 751 ⋅<br />
⋅ 1000<br />
0 ,<br />
, 166 166 166 +<br />
+ 4 ,<br />
, 991 991 991 ⋅<br />
⋅ 1 ,<br />
, 163 163 163 ) ⋅<br />
(<br />
,<br />
) ⋅(<br />
,<br />
60 60 60 −<br />
20<br />
20 ) ⋅<br />
0 ,<br />
345<br />
345<br />
V = V 1<br />
+<br />
⋅ ⋅<br />
−20) ⋅0,<br />
345<br />
m L ⋅ 4 n<br />
⋅<br />
(,<br />
(, 3( 365 418<br />
418 ⋅ −<br />
020<br />
,<br />
166<br />
166 Urlaub + 1 , 174)<br />
⋅ 1 ,<br />
163<br />
163<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
) ⋅ (<br />
60<br />
60<br />
−20<br />
−20 ) ⋅<br />
0 ,<br />
345<br />
345<br />
153<br />
153 ,<br />
/a<br />
1000<br />
1<br />
+<br />
+ a W W K<br />
Q V 1<br />
⋅ρ<br />
⋅<br />
⋅⋅<br />
4<br />
4 c ⋅<br />
(,<br />
(, 3<br />
⋅(, 3( t 418<br />
418<br />
418 − t<br />
⋅ 0<br />
⋅ 0 )<br />
,<br />
166<br />
166 + 1 ,<br />
174<br />
174 ⋅ 1 ,<br />
163<br />
163<br />
166 + 1, 174⋅1, 163 4,<br />
541 ) ⋅ (<br />
) ⋅( ⋅<br />
60<br />
60<br />
60 1000 −<br />
20<br />
20<br />
−20 ⋅( 60 ) ⋅<br />
034<br />
034<br />
) ⋅034<br />
−<br />
,<br />
, 10<br />
5<br />
Q a =<br />
5)<br />
a<br />
= 153<br />
153 ,<br />
a W W K<br />
153 ,<br />
in kWh/a<br />
=<br />
Q 461,8<br />
⋅ρ⋅<br />
c kWh/a<br />
( t − t )<br />
4,<br />
541⋅1000⋅( 60 −10)<br />
365 20in kWh/a<br />
=<br />
1000<br />
1000<br />
Q<br />
M<br />
G 365<br />
G<br />
20<br />
365 20<br />
V<br />
1 in Urlaub a<br />
dkg,<br />
= ⋅ρ<br />
in kg/m in 3<br />
365 20<br />
V<br />
V ( 365 −<br />
1000<br />
1000<br />
a = 461,8<br />
Urlaub in m L n kWh/a ( − Urlaub)<br />
Urlaub<br />
)<br />
V<br />
V ⋅ ⋅ ⋅<br />
in m L n Urlaub<br />
a<br />
d<br />
in m<br />
3<br />
n P = 4 Personen<br />
/a /a<br />
1000<br />
1000<br />
a<br />
⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
/a<br />
/a<br />
n A = angenommen 1 Aufheizvorgang je Tag für die zirkulierenden<br />
n P = 4 Personen 1000<br />
1000<br />
/a<br />
m m<br />
1000<br />
M<br />
G G V<br />
1 in kg, = ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
n<br />
m<br />
A = Q<br />
Q V angenommen<br />
1<br />
a W W c t t<br />
⋅<br />
a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
− 1 Aufheizvorgang<br />
K<br />
K<br />
)<br />
0 ,<br />
685<br />
685 je Tag ⋅<br />
1000<br />
1000 für ⋅<br />
60<br />
60 −<br />
10<br />
10<br />
0,<br />
685⋅1000⋅ (<br />
die zirkulierenden<br />
m<br />
⋅<br />
Q =<br />
V Teilstrecken c a<br />
ρ<br />
W<br />
( tW<br />
−<strong>und</strong> tK<br />
) 3 Aufheizungsvorgänge 1 ,<br />
314<br />
314 ⋅<br />
1000<br />
1000je ⋅ 1 ,<br />
163<br />
163 Tag ⋅für ( 60<br />
60die −<br />
10<br />
10nicht<br />
)<br />
a zirkulierenden m min kWh/a<br />
=<br />
60 −10<br />
)<br />
1000<br />
1000<br />
Teilstrecken in kWh/a<br />
1000<br />
1000<br />
a<br />
= Teilstrecken <strong>und</strong> 3 in<br />
in Aufheizungsvorgänge kWh/a<br />
kWh/a =<br />
je Tag für die nicht<br />
f a G<br />
=<br />
⋅ n<br />
1<br />
P<br />
+ 000<br />
000<br />
1<br />
in kWh/a = 1000<br />
1000<br />
1<br />
zirkulierenden<br />
3<br />
1000<br />
Teilstrecken 1000<br />
f G<br />
= ⋅ nP<br />
+ 1<br />
3<br />
M<br />
G G<br />
V<br />
= ⋅<br />
1<br />
i<br />
n<br />
kg,<br />
kg,<br />
= ⋅<br />
ρ<br />
in<br />
in<br />
kg/m<br />
kg/m<br />
m<br />
m<br />
m<br />
1<br />
f = ⋅ + =<br />
3 4 1 153 1<br />
G<br />
,<br />
f = ⋅ + =<br />
3 4 1 153 G<br />
,<br />
1<br />
f0<br />
= ⋅ n P +<br />
1<br />
3<br />
nA<br />
nA<br />
⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />
) ⋅365− 20)<br />
⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />
) ⋅365− 20)<br />
f0<br />
f<br />
10<br />
V<br />
Za<br />
= ⋅ ⋅<br />
mρ<br />
⋅ c L ⋅ t n d<br />
⋅ − t<br />
( )<br />
=<br />
E<br />
A<br />
3<br />
in m /a93,<br />
445 L/h<br />
10 , 1000 ⋅418 , ⋅ 60−<br />
58<br />
( ) =
27778<br />
∑QZ<br />
⋅36 ,<br />
VZ<br />
=<br />
⋅c⋅( tE−tA) = 217, 00⋅36<br />
,<br />
⋅ ⋅( − ) = 93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
10 , 418 , 60 58<br />
nA<br />
QA<br />
= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti<br />
) in kWh<br />
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur fG<br />
- Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft QZTS<br />
2 ⋅36<br />
,<br />
∆t<br />
gi 79<br />
TS<br />
= ( tE −tA)=<br />
in K<br />
VZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
f V n P<br />
G<br />
= ⋅ + 1<br />
Url<br />
Tabelle V<br />
V 18. Ermittlung <strong>der</strong> Ausstoßverluste eines <strong>Ein</strong>familienhauses;<br />
Variante 4: MEPLA Metallverb<strong>und</strong>rohr mit Zirkulation.<br />
m L n ( 365 − 20 aub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
V Z = 150 L/h 3= 0,042 L/s<br />
/a<br />
1000<br />
M = G G V<br />
Teil- Rohr- Nenn- Längenbezogenes<br />
Ausstoß 1000 verluste volumen<br />
4,<br />
595 1000<br />
Q V ⋅ 1 in c kg,<br />
t t<br />
= ⋅ρ in kg/m<br />
H =<br />
ma⋅ρ ⋅<br />
W ( W<br />
−m<br />
K)<br />
m<br />
∑( (L 1⋅ R· R + Z+ )= Z) 112 = 112,4 , 4 barmbar<br />
⋅<br />
in kWh/a<br />
Anzahl ⋅ ( 60 −10<br />
<strong>der</strong> ) Ausstoß-<br />
a<br />
=<br />
=<br />
strecke länge 1000 weite<br />
1 1<br />
Aus diesem Ergebnis ist die Schlussfolgerung zu ziehen, f<br />
Volumen je Tag je Jahr<br />
G<br />
=<br />
MTS= G ⋅ nP<br />
+ 1 = ⋅ + =<br />
3 G3 4 V<br />
1 153 ,<br />
⋅ 1 in Lkg, = d a · ⋅s ρ in kg/m V / m n d V 1<br />
dass für <strong>Ein</strong>familien- <strong>und</strong> Zweifamilienhäuser zur Nutzung<br />
<strong>der</strong> zulässigen Temperaturdifferenz von Dt = 5 K<br />
m m m<br />
a<br />
n m mm L/m m 3 A<br />
/a<br />
01 1 1,70 16 1<br />
Q<br />
· 2,25 0,103 1 0,060<br />
f f ⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW<br />
) ⋅(t W<br />
− t i<br />
) ⋅ (365 − 20)<br />
0<br />
nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551 die Pumpenkennlinie<br />
in einem Bereich von etwa<br />
0,176 1 0,049<br />
⋅ + 1 = ⋅<br />
02 3 0,80 20 3 4<br />
0A<br />
= n P<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
in kWh/a<br />
· 2,5 1000<br />
1<br />
03= ⋅<br />
n<br />
2,90 ⋅( , 16 ⋅ ·, 2,25+ , 0,103 ⋅ ,<br />
4 0,412<br />
153 ,<br />
4 14 751 0 166 4 991 1 163)( ⋅ 60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
A<br />
Q04 A<br />
= ⋅n4,00 P⋅( ML⋅ 20 cM · + 2,5 MW ⋅cW) ⋅0,176 ( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />
f<br />
3in kWh/a<br />
V 1<br />
0,729<br />
Z = 20 bis 30 L/h <strong>und</strong> H = 20 bis 30 mbar<br />
+ 0 ⋅4⋅(, 3 418⋅ 0, 166 + 1, 174⋅1, 163) ⋅(<br />
60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
07 153 , 1 0,60 16 · 2,25 0,103 3 0,064<br />
= ⋅4⋅( 13, 198⋅ 0, 166 + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
liegen sollte. Der Energiebedarf für die Zirkulationspumpe<br />
könnte damit wesentlich herabgesetzt werden.<br />
153 ,<br />
SV a = 1,314 m 3 /a<br />
1<br />
( 365 −<br />
20<br />
)<br />
V = V ⋅ ⋅ ⋅<br />
1000<br />
m L n Urlaub<br />
a<br />
d<br />
in m<br />
3 /a<br />
Varianten für die Gegenüberstellung<br />
Das <strong>Ein</strong>familienhaus wird als Vierpersonenhaushalt mit<br />
einer Benutzungsdauer von 365–20 (Urlaub) = 345 Tagen<br />
pro Jahr angesetzt. Bei den Varianten mit Zirkulation<br />
wird diese 8 h/d unterbrochen.<br />
Variante 1<br />
Warmwasser-Verteilsystem ohne Zirkulation nach dem<br />
<strong>Ein</strong>zelleitungssystem (Bild 1a) <strong>und</strong> Stockwerksleitungen<br />
in geradliniger konventioneller Leitungsführung (Bild 2a)<br />
ohne Begleitheizung, mit Kupferrohr. Tabelle 11 enthält<br />
die Ermittlung des Warmwasser- <strong>und</strong> Nutzwärmebedarfs,<br />
Tabelle 12 die Ermittlung <strong>der</strong> Ausstoßverluste <strong>und</strong><br />
Tabelle 13 die Ermittlung <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste.<br />
Variante 2<br />
Warmwasser-Verteilsystem ohne Zirkulation nach dem<br />
<strong>Ein</strong>zelleitungssystem (Bild 1a) <strong>und</strong> Stockwerksleitungen<br />
mit Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelzuleitungen (Bild 2b)<br />
ohne Begleitheizung, mit MWPLA Metallverb<strong>und</strong>rohr.<br />
Tabelle 11 enthält die Ermittlung des Warmwasser- <strong>und</strong><br />
Nutzwärmebedarfs, Tabelle 14 die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Ausstoßverluste <strong>und</strong> Tabelle 15 die Ermittlung <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste.<br />
Variante 3<br />
Warmwasser-Verteilsystem mit Zirkulation <strong>und</strong> Zir -<br />
kula tionspumpe (Bild 10 <strong>und</strong> 12) <strong>und</strong> Stockwerksleitungen<br />
in geradliniger konventioneller Leitungsführung<br />
(Bild 2a) ohne Begleitheizung, mit Kupferrohr.<br />
Tabelle 11 enthält die Ermittlung des Warmwasser- <strong>und</strong><br />
Nutzwärmebedarfs, Tabelle 16 die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Ausstoßverluste <strong>und</strong> Tabelle 17 die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Leitungsaufheizverluste.<br />
Variante 4<br />
Warmwasser-Verteilsystem mit Zirkulation <strong>und</strong> Zirkulationspumpe<br />
(Bild 10 <strong>und</strong> 12) <strong>und</strong> Stockwerksleitungen<br />
mit Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelzuleitungen (Bild 2b)<br />
ohne Begleitheizung, mit MEPLA Metallverb<strong>und</strong>rohr.<br />
Tabelle 11 enthält die Ermittlung des Warmwasser- <strong>und</strong><br />
2<br />
( )<br />
⋅ ⋅<br />
Q =<br />
V ρ c t − t<br />
a<br />
1000<br />
a<br />
W W<br />
K<br />
( ( ) )<br />
14 ,,<br />
314 541⋅ 1000 ⋅ 1,<br />
60 163−<br />
⋅1060 −10<br />
in kWh/a<br />
=<br />
1000 1000<br />
Q a = 76,4<br />
M = G kWh/a<br />
G V<br />
⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
M<br />
G G V<br />
m<br />
∑QZ<br />
⋅36 ,<br />
V ⋅1<br />
in Z<br />
kg, 36 m = m ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
Z<br />
m m m<br />
E<br />
A<br />
217 00 36<br />
Z<br />
=<br />
⋅c⋅( t 93 445 L/h<br />
E−tA) = 217, 00⋅36<br />
,<br />
⋅ ⋅( − ) = 93,<br />
445 L/h<br />
ρ<br />
10 , 418 , 60 58<br />
10 418 60 58<br />
1<br />
f G<br />
= 1 ⋅ nP<br />
+ 1<br />
3<br />
QZTS<br />
⋅36<br />
,<br />
Tabelle ∆t f0<br />
= 19. ⋅ nPErmittlung + 1<br />
36 <strong>der</strong> TS<br />
= Leitungsaufheizverluste eines <strong>Ein</strong>familienhauses;<br />
Variante ZTS<br />
4: MEPLA Verb<strong>und</strong>rohr mit Zirkulation.<br />
∆tTS 3<br />
( tE −tA)=<br />
in K<br />
E V in ZTS<br />
⋅ρ⋅c<br />
1<br />
Teilf<br />
= ⋅ + =<br />
3 4 1 153 G 1 ,<br />
f0<br />
⋅ + =<br />
3 4 Rohr- 1 153 , Nenn- Längenbezogenes<br />
Leitung ohne Wasser-<br />
365 20 aub a<br />
d<br />
in 3<br />
Masse <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong><br />
Url<br />
strecke<br />
Url<br />
V<br />
V länge weite<br />
m L n ( 365 − 20 aub)<br />
a<br />
= ⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
M = G G V<br />
⋅ 1 in kg, = 1000⋅ρ in kg/m /a<br />
mn<br />
m 1000 m<br />
A<br />
Volumen Wasserfüllung füllung<br />
n ⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />
) ⋅365−<br />
20)<br />
fA<br />
0 ⋅n<br />
TS<br />
A<br />
PL⋅( ML⋅ cMd + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi) ⋅365 − 20)<br />
f<br />
a · s V / m M 1 L in kWh/a M 1<br />
595 1000<br />
W<br />
0<br />
4,<br />
595 1000<br />
Q V a c W t W t<br />
a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K<br />
K<br />
)<br />
⋅ ⋅ ( 60 −10<br />
)<br />
60 10<br />
a<br />
=<br />
a<br />
1 1 in kWh/a =<br />
f<br />
1000<br />
A<br />
m<br />
1000 in kWh/a<br />
mm L/m<br />
1000<br />
G<br />
= ⋅ nP<br />
+ 1 = ⋅ + =<br />
kg in kWh/a kg<br />
13<br />
1000<br />
⋅<br />
153 4 ⋅( 14 , 751 3 4 1 ⋅ 0 , 166 1000<br />
153 ,<br />
1000<br />
n 3<br />
+ 4 , 991 ⋅ 1 , 163 ) ⋅(<br />
,<br />
60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
a = 1<br />
M<br />
= ⋅ ⋅( ,<br />
153 , 1<br />
4 6 371 ⋅ 0, 521+ 5, 785⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
1 G G V<br />
n ⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
A<br />
m<br />
4,20 20 · 2,5 0,176 0,777 0,739<br />
+ ⋅nin kg, m m<br />
in kg/m<br />
P⋅( ML 3 ⋅4⋅(, 3 418 ⋅ cM + M<br />
⋅ 0, 166 W<br />
⋅cW<br />
) ⋅(t f<br />
+ 1, 174 1, W<br />
− t<br />
163) i<br />
) ⋅ (365 − 20)<br />
⋅( 60 −20) ⋅034<br />
, 5<br />
0<br />
QA2 + = 153 , ⋅46,30 ⋅(, 153920 ⋅ 0, · 166 2,5+<br />
0,5210,176 + 1, 391⋅1, 163)( ⋅ 60 1,166 −20 in ) ⋅kWh/a<br />
0,<br />
345 1,109<br />
153 , 1 1<br />
3 =<br />
365 20<br />
V<br />
V ⋅ 9,70 + 1 = 20 ⋅<br />
· 2,5 0,176 1,795 1,707<br />
m L n<br />
( −<br />
Urlaub)<br />
a<br />
⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
4 0,90 26 0 3<br />
P 3 4 1000<br />
f0<br />
1 n P<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
= ⋅ ⋅( , ⋅ , + 153<br />
, ⋅ ,<br />
153 ,<br />
4 14 751 0 /a<br />
1000 · 3 166 4 991 0,314 1 163)( ⋅ 60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
0,270 0,283<br />
∑QZ<br />
⋅36 ,<br />
V11 Z<br />
n1<br />
18,90 16 · 2,25 0,103 2,363 1,947<br />
nQ V ⋅c c t<br />
a⋅ρ<br />
⋅( ⋅tE−<br />
W (<br />
tA) = 217, 00⋅36<br />
,<br />
Q + A<br />
= W<br />
− 10<br />
K)<br />
⋅418⋅( 60−<br />
58<br />
0,<br />
) = 93,<br />
445 L/h<br />
ρA<br />
⋅n⋅4⋅ (, ( 3M418 ⋅ c⋅ 0, ,<br />
+ 166 M+ 1<br />
,<br />
⋅, c174 ) ⋅⋅( 1t, 163 −t) ⋅) ( ⋅60<br />
365−20 −20<br />
) ⋅)<br />
0<br />
A<br />
P L M W W W i<br />
in , 345 kWh/a<br />
A<br />
153 ,<br />
P L M W W W 685 i ⋅365 1000 ⋅20<br />
( 60 −in 10 kWh/a<br />
a = )<br />
a<br />
1<br />
f0<br />
in kWh/a Summe: =<br />
6,371 5,785<br />
0<br />
1 1000<br />
1000<br />
n a = 3<br />
⋅4⋅( 13, 198 Q ⋅ 0, ZTS<br />
⋅166 36 , + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />
345<br />
∆t TS<br />
= 153 ,<br />
153 ( t E<br />
−<br />
t<br />
13 198 A)=<br />
in K<br />
019 163 60 20 345<br />
( 365<br />
01 1,70 V<br />
− 20<br />
16 ZTS· ⋅ρ2,25 ⋅c<br />
)<br />
V = V ⋅ ⋅ ⋅<br />
0,103 0,213 0,175<br />
V02= 0,80 20 · 2,5 0,176 0,146 0,141<br />
V m L n Urlaub<br />
a<br />
d<br />
in m<br />
3 /a<br />
Url<br />
V03 V ⋅ 2,90 16 · 2,25 0,103 0,363 0,299<br />
365 20 aub a<br />
= ⋅ d<br />
in 3<br />
⋅<br />
365 20 Urlaub a<br />
d<br />
in 3<br />
m L n ( 365 −1000<br />
20 Urlaub)<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
1000<br />
/a<br />
⋅ ⋅ 1000<br />
/a<br />
Q =<br />
V c a<br />
ρ<br />
W ( tW<br />
− tK)<br />
1, 314⋅1000⋅1,<br />
163⋅( 60 −10)<br />
1000<br />
a<br />
04 4,00 20 · 2,5 0,176 0,740 0,708<br />
07 0,60 16 · 2,25 0,103 595 1000 0,075 0,068<br />
a W W K<br />
a a W<br />
W W W K<br />
Q V c t t<br />
in kWh/a =<br />
⋅ρ⋅1000<br />
( −<br />
K<br />
)<br />
4,<br />
541⋅10001000<br />
⋅ 541 1000 ( 60 −10<br />
60 10<br />
⋅ ⋅ ( )<br />
a<br />
=<br />
in kWh/a<br />
=<br />
60 −10<br />
a<br />
in kWh/a<br />
)<br />
a<br />
=<br />
1000<br />
1000 in kWh/a =<br />
1000<br />
1000<br />
n a = 3 1000<br />
Summe: 1000 1,539 1,393<br />
M<br />
M<br />
G G<br />
V<br />
=<br />
1<br />
= G ⋅<br />
1<br />
in<br />
in kg,<br />
kg,<br />
G<br />
= V<br />
⋅<br />
ρ<br />
in<br />
in<br />
kg/m<br />
kg/m<br />
m ⋅ 1 in kg,<br />
m = ⋅ρ<br />
in kg/m<br />
m<br />
in kg, m<br />
m<br />
m<br />
in kg/m<br />
1<br />
f<br />
0<br />
=<br />
1<br />
2 f G<br />
⋅ n<br />
P<br />
+<br />
1<br />
1<br />
G<br />
= 3 P<br />
⋅ nP<br />
+ 1<br />
⋅ = ⋅<br />
3 4<br />
0 3<br />
P<br />
+ 1=<br />
153 ,<br />
1<br />
f<br />
0<br />
= n<br />
1<br />
⋅ A<br />
Q<br />
f =<br />
A<br />
⋅<br />
n P⋅( M L⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />
in kWh/a<br />
f<br />
153 G<br />
+ =<br />
153 G 3 4 1 153 ,<br />
,<br />
0<br />
n<br />
1A<br />
A<br />
= nA<br />
⋅<br />
⋅ nP<br />
4 ⋅<br />
P ( M<br />
13 L<br />
, 198 ⋅ cM⋅ 0 +<br />
, 166 MW+ ⋅c<br />
5 W<br />
L M W , W019 ) ⋅ ( ϑ<br />
⋅ W<br />
1W, 163 −ϑ i<br />
) ⋅i<br />
( )<br />
60 ⋅365 36−5 −<br />
20 20<br />
20<br />
)<br />
) ⋅0 , 345<br />
153 ,<br />
f0<br />
⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />
) ⋅36<br />
− 20)<br />
0<br />
QA<br />
=<br />
f<br />
A 0<br />
in<br />
in<br />
kWh/a<br />
kWh/a<br />
QA<br />
=<br />
1000<br />
in kWh/a<br />
V<br />
V 3<br />
1000<br />
1<br />
⋅ ⋅<br />
m L n ( 365 − 20 Urlaub 1000<br />
= )<br />
a<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3<br />
⋅ /a<br />
= 153⋅ 153 ⋅<br />
(<br />
⋅( 14 14 ,<br />
153 , 751 751 ⋅ 1000<br />
0 , 166 166 + 4 , 991 991 ⋅ 1 , 163 163 ) ⋅(<br />
,<br />
4 6 371 ⋅ 0, 521+ 5, 785⋅1, 163) ⋅( 60 ,<br />
60 60 −<br />
−<br />
20<br />
20<br />
) ⋅<br />
)<br />
0<br />
⋅0 , 345<br />
, 345<br />
20 345<br />
1<br />
3<br />
+<br />
+ a W W K<br />
Q V ⋅ρ<br />
⋅<br />
⋅⋅<br />
4<br />
4 c ⋅<br />
(,<br />
(, 1539<br />
3<br />
⋅(, ( t 418<br />
⋅<br />
418 − t ⋅<br />
0 , 0 )<br />
166<br />
166<br />
+<br />
0<br />
1, ,521<br />
174⋅ +<br />
1, 1<br />
163<br />
, 391<br />
166 + 174 163 4,<br />
541<br />
) ⋅<br />
(<br />
1 ⋅ ⋅<br />
60<br />
, 163<br />
60 1000<br />
−<br />
)(<br />
20<br />
⋅ 60 20 ⋅( 60<br />
) ⋅034<br />
− 034 −<br />
,<br />
20 10<br />
5<br />
) ⋅0,<br />
345<br />
)<br />
a<br />
= 153<br />
153 ,<br />
153 ,<br />
in kWh/a<br />
=<br />
1000<br />
1000<br />
Q a =<br />
M<br />
G 365<br />
G<br />
20<br />
365 20<br />
V<br />
V 524,4 kWh/a<br />
V<br />
1 in Urlaub a<br />
dkg,<br />
= ⋅ρ<br />
in kg/m in 3<br />
m L n ( − Urlaub)<br />
a<br />
⋅ ⋅<br />
d<br />
⋅<br />
in m<br />
3 /a<br />
n P = 4 Personen 1000<br />
/a<br />
m m<br />
1000<br />
n<br />
m<br />
A =<br />
Q V angenommen<br />
1<br />
a c W t W t 1 Aufheizvorgang je Tag für die zirkulierenden<br />
a⋅ρ⋅<br />
W ( W<br />
−<br />
K<br />
K<br />
)<br />
0,<br />
685⋅1000⋅ 60 −10<br />
685 1000 (<br />
60 10<br />
)<br />
a<br />
= Teilstrecken <strong>und</strong> 3 in Aufheizungsvorgänge kWh/a =<br />
je Tag für die nicht<br />
f a G<br />
zirkulierenden ⋅ n 1<br />
P<br />
+ 000 1<br />
in kWh/a 1000<br />
3<br />
000 Teilstrecken 1000<br />
1<br />
f = ⋅ + =<br />
G<br />
,<br />
3 4 1 153<br />
nA<br />
⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />
) ⋅365− 20)<br />
f<br />
0
80 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Tabelle 20. Zusammenstellung <strong>der</strong> Bedarfswerter <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Betriebswerte für die Zentrale <strong>Warmwasserversorgung</strong> eines<br />
<strong>Ein</strong>famlienhauses ohne <strong>und</strong> mit Zirkulation, mit Kupferrohr <strong>und</strong><br />
MEPLA Metallverb<strong>und</strong>rohr – Variante 1 bis 4.<br />
Varante 1 Variante 2<br />
Bedarf Betriebskosten<br />
Bedarf Betriebskosten<br />
m 3 /a €/a m 3 /a €/a<br />
Warmwasser<br />
Bedarf 60 °C<br />
V N 88,6 342,11 88,6 342,11<br />
Ausstoßverlust<br />
60 °C<br />
V A in kWh/a 4,6 17,74 4,5 17,53<br />
Nutzwärmebedarf<br />
Q N in kWh/a 3513 148,96 3513 47,20<br />
Energiebedarf<br />
Leitungsaufheizverlust<br />
Q A in kWh/a 798 33,82 1113 47,20<br />
Energiebedarf<br />
Ausstoßverlust<br />
Q a in kWh/a 367 11,33 264 11,20<br />
Heizungsgewinn<br />
Q HG in kWh/a –682 –28,92 –952 –40,36<br />
Energiebedarf<br />
Zirkulationspumpe<br />
Q ZE in kWh/a – – – –<br />
Summe €/a 525,04 526,64<br />
Wasser: 1,89 €/m 3 ; Abwasser: 1,97 €/m 3 ; Wärme: 0,0424 €/kWh;<br />
Strom: 0,17 €/kWh.<br />
Nutzwärmebedarfs, Tabelle 18 die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Ausstoßverluste <strong>und</strong> Tabelle 19 die Ermittlung <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste.<br />
Ergebnis<br />
Die Betriebskosten einer zentralen <strong>Warmwasserversorgung</strong><br />
von <strong>Ein</strong>familien- <strong>und</strong> Zweifamilienhäusern setzen<br />
sich aus den Wasser- <strong>und</strong> Abwasserkosten sowie den<br />
Energiekosten für die Wassererwärmung <strong>und</strong> Verluste<br />
zusammen. <strong>Ein</strong>en <strong>Ein</strong>fluss hat darauf die Ausführung <strong>der</strong><br />
Warmwasser-Verteilungsleitung vom Trinkwassererwärmer<br />
zu den Entnahmestellen, ob eine Zirkulation vorhanden<br />
ist, welches Verlegesystem für die Stockwerksleitungen<br />
<strong>und</strong> welche Rohrart gewählt wird.<br />
Das <strong>Zweifamilienhaus</strong> wurde mit dem Zweifachen des<br />
<strong>Ein</strong>sparpotenzials <strong>bei</strong>m <strong>Ein</strong>familienhaus angenommen.<br />
Durch zusätzliche Sanitärgegenstände mit Anschluss an<br />
die <strong>Warmwasserversorgung</strong>, z. B. Bidet <strong>und</strong> Brausestand,<br />
vergrößert sich das <strong>Ein</strong>sparpotenzial. Auch Zirkulationspumpen<br />
mit einem För<strong>der</strong>strom von V Z = 20 bis 30 L/h,<br />
die eine Ausnutzung <strong>der</strong> zulässigen Temperaturdifferenz<br />
von Dt = 5 K nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551<br />
ermöglichen, können dazu <strong>bei</strong>tragen.<br />
Die Bedarfswerte <strong>und</strong> Betriebskosten <strong>der</strong> vorstehend<br />
beschriebenen Varianten 1 bis 4 sind in Tabelle 20 zusammengestellt.<br />
Für den Vierpersonenhaushalt kommen sie<br />
abhängig von <strong>der</strong> Ausführung ohne <strong>und</strong> mit Zirkulation<br />
sowie von <strong>der</strong> Rohrart <strong>und</strong> dem Verlegesystem zu folgendem<br />
Ergebnis:<br />
Die Betriebskostenmin<strong>der</strong>ung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ausführung mit<br />
Pumpenzirkulation <strong>und</strong> Kupferrohr (Variante 3) beträgt<br />
für das <strong>Ein</strong>familienhaus gegenüber <strong>der</strong> Ausführung ohne<br />
Zirkulation (Variante 1) nach Tabelle 20:<br />
525,04 – 473,26 = 51,78 €/a.<br />
Bei <strong>der</strong> Ausführung mit Pumpenzirkulation <strong>und</strong> MEPLA<br />
Metallverb<strong>und</strong>rohr ergibt das Verlegesystem mit Stockwerksverteiler<br />
<strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelzuleitungen (Variante 4) infolge<br />
größerer Leitungslängen <strong>und</strong> vergleichsweise größerer<br />
Rohrinnendurchmesser als <strong>bei</strong>m Kupferrohr gegenüber<br />
<strong>der</strong> Ausführung ohne Zirkulation (Variante 2) nach<br />
Tabelle 20 für das <strong>Ein</strong>familienhaus eine Betriebskostenmin<strong>der</strong>ung<br />
von:<br />
526,64 – 477,62 = 49,02 €/a.<br />
Die Betriebskosten liegen <strong>bei</strong>m MEPLA Metall verb<strong>und</strong>rohr<br />
gegenüber dem Kupferrohr um r<strong>und</strong> 1,0 % höher.<br />
Aus den Ergebnissen lässt sich folgendes ableiten:<br />
– <strong>Ein</strong>e Hochrechnung auf den Bestand von r<strong>und</strong> 8,6 Millionen<br />
<strong>Ein</strong>familienhäusern <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 2,8 Millionen<br />
Zweifamilienhäu sern in Deutschland verdeutlicht das<br />
<strong>Ein</strong>spar- bzw. Ver schwendungspotenzial, wenn ohne<br />
entsprechende Untersuchungen <strong>und</strong> Planung mit <strong>der</strong><br />
falschen Entscheidung gebaut wird. Bei einer Ausführung<br />
aller genannten Objekte mit Zirkulation<br />
gegenüber einer Ausführung ohne Zirkulation liegt das<br />
Kosteneinsparpotenzial <strong>bei</strong> ca. 700 Millionen €/a <strong>und</strong><br />
das <strong>Ein</strong>sparpotenzial an Wasser <strong>und</strong> Abwasser <strong>bei</strong><br />
ca. 50 Millionen m 3 /a.<br />
– Wichtig ist auch, dass <strong>der</strong> Vorteil <strong>der</strong> Zirkulation nicht<br />
allein vom „Wärmegewinn für die Raumheizung“<br />
abhängt, da diese Wärmegewinne <strong>im</strong> Niedrigenergiebereich<br />
nur deutlich abgemin<strong>der</strong>t werden.<br />
– <strong>Ein</strong> weiteres <strong>Ein</strong>sparpotenzial ergibt sich auch für die<br />
Zirkulationspumpe. Sobald sich die Erkenntnisse zu<br />
kleineren Zirkulationspumpen durchgesetzt haben, ist<br />
mit einer deutlichen Reduzierung <strong>der</strong> Betriebskosten zu<br />
rechnen.<br />
Literatur<br />
[1] Feurich, H.: Handbuch Sanitärtechnik, 9. Auflage 2005.<br />
Krammer Verlag Düsseldorf AG.<br />
[2] DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551, April 2004, Trinkwassererwärmungs-<br />
<strong>und</strong> Trinkwasserleitungsanlagen; Technische<br />
Maßnahmen zur Vermin<strong>der</strong>ung des Legionellenwachstums;<br />
Planung, Errichtung, Betrieb <strong>und</strong> Sanierung von Trinkwasser-<br />
Installationen. Wirtschafts- <strong>und</strong> Verlagsgesellschaft Gas <strong>und</strong><br />
Wasser mbH, Bonn.<br />
[3] Energieeinsparungsgesetz vom 22. Juli 1976 (BGBl I S. 1873,<br />
geän<strong>der</strong>t vom 20. Juni 1980 (BGBl. S. 701).<br />
[4] DIN 1988-2, 12.1988, Technische Regeln für Trinkwasser-<br />
Installationen (TRWI); Planung <strong>und</strong> Ausführung; Bauteile,<br />
Apparate, Werkstoffe. Beuth Verlag GmbH, Berlin. DIN 1988-<br />
3, 12.1988, …; Ermittlung <strong>der</strong> Rohrdurchmesser.<br />
[5] Boger, G. A., Heinzmann, H., Otto, H. <strong>und</strong> Radscheidt, W.:<br />
Kommentar zu DIN 1988 Teil 1 bis 9.<br />
[6] VDI 2067 Blatt 4, 02.1982, Berechnung <strong>der</strong> Kosten von<br />
Wärmeversorgungsanlagen; <strong>Warmwasserversorgung</strong>. VDI-Verlag<br />
GmbH, Düsseldorf.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 81<br />
Versorgungsunternehmen setzen auf<br />
Mehrsparten-Hauseinführungen<br />
Micheal Häuer <strong>und</strong> Michael Lintgen<br />
Gebäude benötigen einen Anschluss an die öffentlichen<br />
Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsnetze, wie z. B. für Strom, Telekommunikation,<br />
Erdgas, Wasser <strong>und</strong> Kanal, aber auch für<br />
spezielle Anschlüsse wie Regenwassernutzung, Erdwärme<br />
<strong>und</strong> Sensoren. Alle diese Versorgungsleitungen erfor<strong>der</strong>n<br />
Hauseinführungen durch die Bodenplatte o<strong>der</strong> die Gebäudeaußenwand.<br />
In <strong>der</strong> Praxis erfolgt <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>bau heute<br />
häufig noch einzeln, zeitlich voneinan<strong>der</strong> getrennt, oft<br />
technisch unzulänglich <strong>und</strong> unkoordiniert. Dadurch kann<br />
es dazu kommen, dass Feuchtigkeit in das Gebäude<br />
dringt. Die Folge sind aufwändige <strong>und</strong> teuere Nachinstallationen.<br />
<strong>Ein</strong>e technisch saubere Lösung ist die Bündelung <strong>der</strong><br />
Versorgungsleitungen in einer gemeinsamen Mehrsparten-Hauseinführung<br />
(MSH) (Bild). Sie sind langlebig<br />
dicht <strong>und</strong> benötigen für die Hausversorgung mit Strom,<br />
Wasser, Telekommunikation, Fernwärme o<strong>der</strong> Gas nur<br />
noch eine statt vier Bohrungen in <strong>der</strong> Außenwand o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Bodenplatte. MSH sind nach DVGW-, ÖWG- <strong>und</strong><br />
SVGW zugelassen, auf Gas- <strong>und</strong> Druckwasserdichtigkeit<br />
geprüft <strong>und</strong> erfüllen die DIN 18322 „Kanalleitungsbau“.<br />
In Verbindung mit in einem Mehrspartengraben verlegten<br />
Leerrohren haben sie sowohl für Bauherren, Planer als<br />
auch für Versorgungsunternehmen erhebliche Vorteile:<br />
Vorteile für den Bauherrn:<br />
– Zuverlässig dichter Anschluss an die Gebäudeabdichtung<br />
ohne Fehlstellen<br />
– geprüfte Qualität <strong>der</strong> Wanddurchführung<br />
– Keine Leckstellen <strong>bei</strong>m Blower-Door-Test<br />
– Übersichtliche Anordnung <strong>der</strong> Hausanschlussgarnituren<br />
<strong>im</strong> Haus<br />
– Raumgewinn <strong>und</strong> saubere Lösung <strong>im</strong> Hausanschlussraum<br />
– Kostenersparnis durch vereinfachten Bauablauf. Effiziente<br />
Tiefbauar<strong>bei</strong>ten. Leitungsgräben können sofort<br />
nach dem Verlegen <strong>der</strong> Leerrohre geschlossen werden<br />
– Durch Verlegung in Leerrohren vereinfachter Austausch<br />
<strong>und</strong> Wechsel <strong>der</strong> Kabel <strong>und</strong> Rohre ohne Tiefbau<br />
auf dem K<strong>und</strong>engr<strong>und</strong>stück<br />
– opt<strong>im</strong>ierter K<strong>und</strong>enservice<br />
Vorteile für den Planer:<br />
– Planung einfacher <strong>und</strong> effizienter<br />
– Geringerer Koordinationsaufwand<br />
– kürzerer Bauablauf<br />
Michael Häuer (Deutsche Telekom Netzproduktion) <strong>und</strong> Michael<br />
Lintgen (LEW Verteilnetz GmbH), c/o Fachverband Hauseinführungen<br />
Rohre <strong>und</strong> Kabel (FHRK), Lucie-Höflich-Straße 17, 19055<br />
Schwerin, E-Mail: info@fhrk.de, www.fhrk.de<br />
Mehrsparten-Hauseinführungen sind heute Stand <strong>der</strong> Technik.<br />
Vorteile für das Versorgungsunternehmen:<br />
– Kostenersparnisse durch gemeinsame Baustelleneinrichtung,<br />
gemeinsamer Graben mit abgest<strong>im</strong>mten Leitungsführungen<br />
– Zeitersparnis <strong>und</strong> weniger Ärger <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Koordination<br />
<strong>der</strong> Bauabwicklung<br />
– Weniger Reklamationen durch standardisierte Bauteile<br />
<strong>und</strong> geprüfte Qualität<br />
– Vereinfachte Bewertung <strong>der</strong> Folgen einer Missachtung<br />
<strong>der</strong> Vorgaben mit allen Konsequenzen<br />
– Vereinfachte Ausbildung des Baupersonals <strong>und</strong> firmeneigener<br />
Planer<br />
– Gutes Gefühl, innovativ <strong>und</strong> zukunftsweisend zu sein<br />
Damit diese Vorteile zum Tragen kommen, sind ein<br />
Koordinator <strong>und</strong> die Bereitschaft aller beteiligten Versorgungsunternehmen<br />
zur Zusammenar<strong>bei</strong>t erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Inzwischen gibt es etliche Versorgungsunternehmen, die<br />
einschlägige Erfahrungen mit Mehrspartenhauseinführungen<br />
gesammelt haben. Diese Erfahrungen nutzt auch<br />
<strong>der</strong> FHRK e. V. Zusammen mit den Versorgungsunternehmen<br />
wird er Wettbewerb übergreifende Branchenlösungen,<br />
z. B. definierte Qualitätsstandards <strong>und</strong> Richtlinien<br />
erar<strong>bei</strong>ten. Fachbetriebe sollen diese als anerkannte<br />
Regeln <strong>der</strong> Technik für die fachgerechte Ausführung nutzen<br />
können. Definierte Qualitätsstandards <strong>und</strong> Richtlinien<br />
bilden auch eine sichere Basis für rechtliche Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
<strong>und</strong> garantieren eine gleich bleibende,<br />
qualitativ hochwertige Materialqualität.
82 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
„Wir begrüßen als Netzbetreiber für Strom, Gas,<br />
Wasser <strong>und</strong> Telekommunikation diese Entwicklung <strong>und</strong><br />
erwarten von den Planern in Zukunft entsprechend qualifizierte<br />
Ausschreibungen“, betont Michael Häuer von <strong>der</strong><br />
LEW Verteilnetz GmbH. Bei einer definierten Qualität<br />
können Fachbetriebe die Hauseinführungen in einem fairen<br />
Wettbewerb beschaffen <strong>und</strong> einbauen, ohne die Qualität<br />
<strong>der</strong> Leistung aus den Augen zu verlieren. Für die<br />
Schulung ihrer Mitar<strong>bei</strong>ter gewinnen die ausführenden<br />
Unternehmen eine verbindliche Gr<strong>und</strong>lage.<br />
Technische Details<br />
<strong>Ein</strong>e Voraussetzung für den dauerhaft dichten Anschluss<br />
<strong>der</strong> Mehrsparten-Hauseinführung an das Gebäude ist<br />
eine maßgetreue Durchdringung. Dazu wird bereits während<br />
<strong>der</strong> Rohbauar<strong>bei</strong>ten ein Futterrohr in die Bodenplatte<br />
o<strong>der</strong> Kellerwand eingesetzt. Bei Massiv- o<strong>der</strong> Stahlbetonwänden<br />
ist alternativ auch eine maßgetreue Kernbohrung<br />
möglich.<br />
Die Durchdringung n<strong>im</strong>mt die Durchführungseinheit<br />
für die verschiedenen Versorgungsleitungen auf. Sie dichtet<br />
einerseits das Rohrsystem zu <strong>der</strong> Bodenplatte o<strong>der</strong><br />
Außenwand ab. Ihre auf die separaten Strom-, Kommunikations-,<br />
Gas- <strong>und</strong> Wasserleitungen abgest<strong>im</strong>mten Dichtungselemente<br />
verhin<strong>der</strong>n den Durchtritt von Feuchtigkeit<br />
innerhalb <strong>der</strong> Durchführungseinheit.<br />
Außerhalb des Gebäudes werden passende Leerrohre<br />
einem Mehrspartengraben bis zum Übergabepunkt <strong>der</strong><br />
Netzbetreiber mindestens aber bis zur Gr<strong>und</strong>stücksgrenze<br />
verlegt. Nachdem die Leitungen am Ende nochmals gas<strong>und</strong><br />
wasserdicht verschlossen wurden, kann <strong>der</strong> Mehrspartengraben<br />
verfüllt werden. Das hat den Vorteil, dass<br />
<strong>der</strong> Bauablauf anschließend nicht mehr durch Ar<strong>bei</strong>ten<br />
auf dem K<strong>und</strong>engr<strong>und</strong>stück gestört wird.<br />
Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurrecht/HOAI<br />
Rechtsecke<br />
Das Jahr 2011 hat den planenden Berufen wie<strong>der</strong> eine<br />
Menge neuer Urteile zum Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurrecht<br />
sowie zur HOAI gebracht. <strong>Ein</strong>ige Stichworte lauten<br />
„Haftung für Baukostensteigerungen“, „Wann besteht<br />
Honoraranspruch <strong>bei</strong> mündlichem Auftrag?“, „Voraussetzungen<br />
für Zusatzhonorar <strong>bei</strong> Bauzeitverzögerungen“,<br />
„Nicht abgenommene Planungsleistung: BGH droht mit<br />
ewiger Haftung“, „Bauüberwachung: Neue Urteile zur<br />
Präsenzpflicht auf <strong>der</strong> Baustelle“ <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Der „Wirtschaftsdienst Ingenieure & Architekten“ hat<br />
20 zentrale Entscheidungen in einer 24-seitigen Son<strong>der</strong>ausgabe<br />
zusammengefasst. Diese Son<strong>der</strong>ausgabe können<br />
sich Interessenten, die online ein kostenloses Probeexemplar<br />
des „Wirtschaftsdienst Ingenieure & Architekten“<br />
anfor<strong>der</strong>n, ab sofort gratis downloaden.<br />
Staudt, M. <strong>und</strong> Seibel, M.: Baurechtliche <strong>und</strong><br />
-technische Themensammlung<br />
Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag 2011. 260 S., Preis:<br />
€ 69,00.<br />
Baujuristen o<strong>der</strong> Sachverständige müssen in den <strong>bei</strong>den<br />
großen Themenbereichen Baurecht <strong>und</strong> Bautechnik umfassend<br />
informiert sein. <strong>Ein</strong>e mangelhafte Bauleistung kann<br />
<strong>bei</strong>spielsweise nur dann abschließend bewertet werden,<br />
wenn Juristen <strong>und</strong> Techniker ihr Fachwissen eng miteinan<strong>der</strong><br />
verknüpfen. Da<strong>bei</strong> tauchen <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> große Verständnisprobleme<br />
zwischen den <strong>bei</strong>den Berufsgruppen auf<br />
– <strong>und</strong> genau hier setzt die neue Themensammlung an: Beide<br />
Gebiete werden in Form einer Heftsammlung zusammengebracht<br />
<strong>und</strong> für <strong>bei</strong>de Berufsgruppen verständlich aufbereitet.<br />
Die Themensammlung ist nach einzelnen Gewerken<br />
sortiert, jedem praktisch relevanten Gewerk wird – <strong>im</strong><br />
Laufe <strong>der</strong> Zeit – ein eigenes Ar<strong>bei</strong>tsheft gewidmet.<br />
Die Themenbereiche <strong>der</strong> ersten drei Hefte (Gr<strong>und</strong>werk)<br />
sind:<br />
– Schallschutz<br />
– Bauwerksabdichtung<br />
– Wärmedämmverb<strong>und</strong>system (WDVS)<br />
Seniorengerecht?<br />
Weil „seniorengerecht“ nicht „barrierefrei“ heißt, können<br />
Hauskäufer keinen Schadenersatz verlangen, wenn ein<br />
Raum nur über eine Stufe er reichbar ist, so das Oberlandesgericht<br />
Koblenz in einem Urteil: Az.: 10 U 1504/09.<br />
Leerstehende Wohnung<br />
Wer in einem leerstehenden Gebäude die Wasserleitungen<br />
nicht entleert o<strong>der</strong> das Gebäude nicht ausreichend heizt,<br />
muss damit rechnen, dass <strong>bei</strong> einem Schaden nur ein<br />
geringer Teil von <strong>der</strong> Wohngebäudeversicherung getragen<br />
wird. Das hat das Landgericht Essen entschieden, Az.:<br />
9 0 178/09. So kann die Wohngebäudeversicherung z. B.<br />
nur 30 % des Schadens tragen.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 83<br />
Mit Rückkühltechnik Ressourcen schonen<br />
Teilnehmer aus Industrie, Energieversorgung, Ingenieurbüros<br />
<strong>und</strong> Behörden informierten sich <strong>im</strong> November 2011<br />
<strong>im</strong> VDMA-Haus in Frankfurt am Main über das <strong>Ein</strong>satzspektrum<br />
von Verdunstungskühltürmen als energieeffiziente<br />
<strong>und</strong> Ressourcen schonende Technologie zur Abfuhr<br />
von Überschusswärme. Ressourceneffizienz wird auf<br />
Gr<strong>und</strong> von europäischen Vorgaben <strong>und</strong> den daraus resultierenden<br />
Beste Verfügbare Technik-Merkblatt „Industrial<br />
Cooling Systems“ für Planer <strong>und</strong> Betreiber ein <strong>im</strong>mer<br />
wichtigeres Entscheidungskriterium <strong>bei</strong> anstehenden<br />
Investitionen in Rückkühlsystemen. Zuverlässige Prozessbedingungen,<br />
einschließlich <strong>der</strong> In- <strong>und</strong> Außerbetriebnahme<br />
stehen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung, Projektierung <strong>und</strong> dem<br />
Betrieb von Rückkühlsystemen <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. In neun<br />
Vorträgen stellten Referenten von VDMA-Mitgliedsunternehmen,<br />
Betreibern <strong>und</strong> Ingenieurbüros praxiserprobte,<br />
innovative <strong>und</strong> technisch ausgereifte Konzepte<br />
<strong>und</strong> Systeme zur Rückkühlung von Prozess- <strong>und</strong> Abwärme<br />
aus erster Hand vor <strong>und</strong> gaben den Teilnehmern wichtige<br />
Anhaltspunkte für ihre Investitionsplanung.<br />
Prof. Dr. Karl-Erich Köppke gab <strong>im</strong> Eröffnungsvortrag<br />
Informationen über die Auswirkung des zur Überar<strong>bei</strong>tung<br />
anstehenden europäischen BREFs-Dokuments<br />
„Industrial Cooling Systems“ auf Konzeption <strong>und</strong> Vertrieb<br />
von Verdunstungskühltürmen. Um dies zu ermöglichen,<br />
wurde mit Zust<strong>im</strong>mung des Umweltb<strong>und</strong>esamtes<br />
eine Ar<strong>bei</strong>tsgruppe mit Unterstützung des Verbandes<br />
Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau gegründet, an<br />
<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Obmann <strong>der</strong> EUROVENT-Gruppe beteiligt<br />
war. In dem Vorschlag <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgruppe werden neue<br />
Aspekte <strong>der</strong> Kühlung industrieller Prozesse betrachtet.<br />
Zum Beispiel wird <strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>awandel in Zukunft einen<br />
nicht zu vernachlässigenden <strong>Ein</strong>fluss auf die Umweltbedingungen<br />
für Kühlsysteme haben. <strong>Ein</strong> weiterer Punkt ist<br />
die <strong>Ein</strong>führung von REACH, dessen Vorgaben zur Produktion<br />
<strong>und</strong> Anwendung von Chemikalien zur Kühlwasserkonditionierung<br />
betrachtet werden müssen. Darüber<br />
hinaus wird die Bedeutung <strong>der</strong> integrierten Vermeidung<br />
<strong>und</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umweltverschmutzung aus industriellen<br />
Kühlsystemen <strong>im</strong> Vorwort dieses Dokuments<br />
erläutert. Zahlreiche Daten in den verschiedenen Tabellen<br />
wurden an neue Praxiserfahrungen angepasst, z.B. zur<br />
Vermin<strong>der</strong>ung des Energiebedarfs von Kühlwasserpumpen.<br />
Darüber hinaus wurden neue rechtliche Vorgaben<br />
eingear<strong>bei</strong>tet, wie z.B. die Wasserrahmenrichtlinie o<strong>der</strong><br />
die Richtlinie 2008/1/EG über die integrierte Vermeidung<br />
<strong>und</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umweltverschmutzung. Streng<br />
wurde darauf geachtet, dass eine strikte Neutralität<br />
gegenüber den verschiedenen Anbietern von Kühlsystemen<br />
o<strong>der</strong> Kühlwasserkonditionierungsmittel gewahrt<br />
wurde.<br />
Über „Konzeption <strong>und</strong> Betrieb von Verdunstungskühlgeräten“<br />
sprach Dipl.-Ing. Georg Mager aus Belgien. Verdunstungskühlgeräte<br />
werden seit vielen Jahren zur Abfuhr<br />
von Überschusswärme von Kl<strong>im</strong>a- <strong>und</strong> Kälteanlagen<br />
o<strong>der</strong> industriellen Prozessen verwendet. Trotz dieser technisch<br />
erfreulichen Entwicklung steht <strong>der</strong> Kühlturmmarkt<br />
in Europa seit einigen Jahren unter Druck <strong>und</strong> zwar auf<br />
Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Legionellenproblematik. Heute ist die Situation<br />
so, dass es in den meisten Europäischen Län<strong>der</strong>n<br />
Regeln gibt <strong>und</strong> dort, wo es sie noch nicht gibt, wird es sie<br />
wohl früher o<strong>der</strong> später geben. In Deutschland wird z. Zt.<br />
in einer VDI-Ar<strong>bei</strong>tsgruppe an <strong>der</strong> Richtlinie 2047 Blatt 2,<br />
Hygiene <strong>bei</strong> Rückkühlwerken, gear<strong>bei</strong>tet. Die zahlreichen<br />
Betriebsrichtlinien, die es heute in Europa gibt, wi<strong>der</strong>sprechen<br />
sich zwar nicht, geben aber teilweise unterschiedliche<br />
Grenzwerte an <strong>und</strong> sind sich auch nicht einig,<br />
über die anzuwendende Überwachungsstrategie. Dazu<br />
kommt noch, dass die einzelnen Richtlinien die Legionellenproblematik<br />
allgemein behandeln <strong>und</strong> deshalb die<br />
<strong>im</strong> Sanitärtechnikbereich notwendigen Maßnahmen<br />
beschreiben. Der Betreiber eines Kühlturms muss sich<br />
dann aus den teilweise recht umfangreichen Dokumenten,<br />
dasjenige heraussuchen, was ihn betrifft <strong>und</strong> das ist nicht<br />
<strong>im</strong>mer eine leichte Aufgabe. Mit gleicher Zielsetzung <strong>und</strong><br />
Eurovent konformen Grenzwerten gibt <strong>der</strong> VDMA das<br />
<strong>Ein</strong>heitsblatt 24649 heraus, sowie eine Kurzfassung als<br />
Nachblatt.<br />
Mit <strong>der</strong> Thematik hat sich <strong>bei</strong> Eurovent, dem Europäischen<br />
Verband <strong>der</strong> Hersteller von Komponenten von<br />
Kl<strong>im</strong>a- <strong>und</strong> Kälteanlagen, die „Product Group 9, Cooling<br />
Towers“ beschäftigt. Neu in <strong>der</strong> dritten Ausgabe <strong>der</strong><br />
Empfehlungen von Eurovent ist, dass sie erstmalig auch<br />
Konzeptempfehlungen macht, d.h. sie wendet sich nicht<br />
nur an den Betreiber, son<strong>der</strong>n auch an die Hersteller<br />
selbst, in dem sie sagt, was soll <strong>und</strong> was nicht soll. Wenn<br />
man die Vielfalt <strong>der</strong> vorhandenen Kühlturmkonzepte<br />
betrachtet, die es gibt <strong>und</strong> die alle eine technisch vertretbare<br />
Lebensberechtigung haben, wenn man sich dazu die<br />
Vielfalt <strong>der</strong> physischen, leistungsbedingten Abmessungen<br />
vor Augen führt, von <strong>der</strong> Werkstoffwahl gar nicht zu<br />
reden, dann muss deutlich werden, dass das Resultat <strong>der</strong><br />
Euroventar<strong>bei</strong>t nicht die Beschreibung eines „guten“<br />
Kühlturms sein kann, von dem man dann die „schlechten“<br />
unterscheiden kann. Nicht alle technischen Empfehlungen<br />
ließen sich d<strong>im</strong>ensionieren <strong>und</strong> so mussten manche<br />
Aussagen zwangsläufig allgemein bleiben. Dennoch<br />
ist die neue Eurovent-Fassung ein Novum.<br />
Der Referent erläuterte dann einige Eurovent-Konzeptempfehlungen.<br />
Die Wartungspunkte müssen vom Hersteller<br />
bezeichnet werden. Es muss aber sicher gestellt<br />
sein, dass Zugang zu diesen Wartungspunkten vorhanden<br />
ist, wo<strong>bei</strong> Zugangserfor<strong>der</strong>nisse <strong>im</strong> Inneren des Kühlturms<br />
<strong>im</strong> Lieferumfang des Herstellers liegen sollten.<br />
Wesentlich ist, dass die Zugangstüren groß genug sind, es<br />
werden Mindestdurchmesser angegeben. Zugang zu Wartungs-<br />
<strong>und</strong> Inspektionspunkten muss in vielen Fällen<br />
auch außerhalb des Kühlturms geschaffen werden. Dazu<br />
sind Leitern, Treppen <strong>und</strong> Bühnen je nach Bedarf <strong>und</strong><br />
Aufstellung des Kühlturms vorzusehen. <strong>Ein</strong>gehend auf
84 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Tabelle 1. Grobvergleich Investitionskosten Nasskühlturm<br />
vs. Hybridkonzepte.<br />
Klassischer Nasszellenkühlturm 100 %<br />
Hybridzellenkühlturm mit Rohrbündelwärmetauschern<br />
in vertikaler Anordnung oberhalb des<br />
200–280 %<br />
regulären Nassteils<br />
Hybridzellenkühlturm mit beregnetem Rohrbündelwärmetauscher<br />
in horizontaler Anordnung<br />
180–220 %<br />
Hybridzellenkühlturm mit externem Plattenwärmetauscher<br />
<strong>und</strong> Pumpe, geschlossener Kreislauf<br />
150–200 %<br />
Hybridzellenkühlturm mit beregnetem Fluid- 180–220 %<br />
Glattrohrwärmetauscher <strong>und</strong> Pumpe, geschlossener<br />
Kreislauf<br />
Zellenkühlturm mit zweiter Ebene <strong>und</strong> Kunststoffwärmetauscher<br />
<strong>und</strong> zweiter Lufteintrittsebene unter<br />
180–220 %<br />
dem Ventilator<br />
Tabelle 2. Vergleich Wasserersparnis/Schwadenfreiheit.<br />
Klassischer Nasszellenkühlturm 0 % Nein<br />
Hybridzellenkühlturm mit Rohrbündelwärmetauschern<br />
20 % Ja<br />
in vertikaler Anordnung oberhalb des<br />
regulären Nassteils<br />
Hybridzellenkühlturm mit beregnetem Rohrbündelwärmetauscher<br />
50 % Nein<br />
in horizontaler Anordnung<br />
Hybridzellenkühlturm mit externem Plattenwärmetauscher<br />
0 % Nein<br />
<strong>und</strong> Pumpe, geschlossener Kreislauf<br />
Hybridzellenkühlturm mit beregnetem Fluid- 5 % Nein<br />
Glattrohrwärmetauscher <strong>und</strong> Pumpe, geschlossener<br />
Kreislauf<br />
Zellenkühlturm mit zweiter Ebene, Spezialeinbau<br />
<strong>und</strong> zweitem Lufteintritt<br />
15 % Ja<br />
die Hygiene bedarf die Kaltwasserwanne beson<strong>der</strong>er Aufmerksamkeit.<br />
Es muss vermieden werden, dass irgendwo<br />
Wasser stagnieren kann. Das gilt auch für die Verrohrung,<br />
wo<strong>bei</strong> auf Verbindungen beson<strong>der</strong>s zu achten ist.<br />
Auf die Ausführung <strong>der</strong> Verbindungsflansche ist zu<br />
achten, beson<strong>der</strong>s wenn sie ins Kühlturminnere ragen. Je<br />
gröber die Tropfen sind, umso besser werden sie durch<br />
Tropfenabschei<strong>der</strong> aufgefangen. Um grobe Tropfen zu<br />
erhalten, sind auch die Düsen entsprechend zu wählen<br />
<strong>und</strong> <strong>im</strong> Sinne des Vermeidens von stagnierenden Wasserlachen<br />
muss die Wasserverteilung vollständig leer laufen<br />
können. Es wird empfohlen, dass nur korrosionsfeste<br />
Werkstoffe verwendet werden, um das Bakterienwachstum<br />
nicht zu för<strong>der</strong>n. Werkstoffe selbst sollten auch keine<br />
Nährböden für Bakterien darstellen, wie dies z. B. <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
Verwendung von Naturgummi <strong>der</strong> Fall wäre. – Tropfenauswurf<br />
hat man <strong>im</strong>mer <strong>bei</strong> Nassbetrieb <strong>und</strong> eingeschaltetem<br />
Lüfter; das Tropfenangebot, ob groß o<strong>der</strong> klein<br />
kann allerdings sehr unterschiedlich sein <strong>und</strong> dieses Angebot<br />
best<strong>im</strong>mt die Quantität (Menge) <strong>und</strong> Qualität (Größe)<br />
des Tropfenauswurfs. Die Empfehlung <strong>der</strong> Hersteller geht<br />
dahin, nur Tropfenabschei<strong>der</strong> mit hohem Wirkungsgrad<br />
zu verwenden. Das Eurovent-Programm umfasst Tropfenabschei<strong>der</strong><br />
für Gegenstrom- <strong>und</strong> Kreuzstromanwendungen.<br />
Es basiert auf einer „worst case“-Anordnung<br />
von Wasserverteiler <strong>und</strong> Wärmeübertrager, so dass das<br />
Tropfenangebot am ungünstigsten ist. Es wurden Quantität<br />
<strong>und</strong> Qualität mit <strong>der</strong> isokinetischen Messmethode<br />
ermittelt. Zum Messprogramm gehört auch die Best<strong>im</strong>mung<br />
<strong>der</strong> Durchrissgeschwindigkeit, d. h. <strong>der</strong> Luftgeschwindigkeit,<br />
die nicht überschritten werden darf, will<br />
man die Abscheidefunktion <strong>der</strong> Abschei<strong>der</strong> nicht ernsthaft<br />
gefährden. – Unter den allgemeinen Hinweisen wird<br />
beson<strong>der</strong>s genannt, dass dafür zu sorgen ist, dass ein weitgehen<strong>der</strong><br />
Schutz vor dem <strong>Ein</strong>dringen von UV-Strahlung<br />
<strong>und</strong> Schmutz vorhanden ist. Das <strong>Ein</strong>dringen von UV-<br />
Strahlung ist <strong>bei</strong> druckbelüfteten Kühltürmen weit einfacher<br />
einzuschränken als <strong>bei</strong> saugbelüfteten. Die <strong>im</strong> Eurovent-Papier<br />
genannten Betriebshinweise unterscheiden<br />
sich nicht von denjenigen, was <strong>im</strong> VDMA-<strong>Ein</strong>heitsblatt<br />
246-49 enthalten ist. Es ist vorgesehen, das vorhandene<br />
Dokument als Gr<strong>und</strong>lage für eine europäische Normung<br />
vorzuschlagen.<br />
Bei <strong>der</strong> Konzeptplanung einer Rückkühltechnik sollten<br />
die Jahresbetriebskosten <strong>der</strong> Anlage ein wesentliches Entscheidungskriterium<br />
darstellen, so mehrere Referenten<br />
<strong>der</strong> Fa. JAEG<strong>GI</strong> Hybridtechnologie Basel, in ihrem Vortrag<br />
über „Energieeffiziente Rechenzentren – Integration<br />
von intelligenten Konzepten in <strong>der</strong> Rückkühltechnik“.<br />
<strong>Ein</strong>e enge Zusammenar<strong>bei</strong>t von Komponentenherstellern,<br />
Planern, Anlagenbauern <strong>und</strong> –betreibern bildet da<strong>bei</strong> eine<br />
wichtige Basis, um verfügbare Technologien richtig <strong>und</strong><br />
effizient einzusetzen. Im Betrieb von Anlagen sind die eingestellten<br />
Parameter wesentliche Opt<strong>im</strong>ierungsparamter,<br />
die genutzt werden sollten.<br />
Mit den Tabellen 1 <strong>und</strong> 2 gab Dennis Witte, Ratingen,<br />
einen Überblick über „Ressourcenschonende Hybridkühltürme<br />
für industrielle Anwendungen“. Es handelt<br />
sich da<strong>bei</strong> um zwei verschiedene Prinzipien, Technologien<br />
o<strong>der</strong> Konzepte. Im Bereich des Kühlturmbaus sind dies<br />
Nass- <strong>und</strong> Trockenkühlung, die mit einem Hybridkühlturm<br />
gleichermaßen genutzt werden <strong>und</strong> je nach Anwendung<br />
<strong>und</strong> Anfor<strong>der</strong>ung unterschiedlich ausgelegt <strong>und</strong><br />
gefahren werden. Zum einen hier<strong>bei</strong> unterschieden<br />
zwischen Bauweise des Turms <strong>und</strong> <strong>der</strong> Integration des<br />
Trockenkühlteils als auch dem Umschaltpunkt zwischen<br />
Trocken- <strong>und</strong> Nasskühlung, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um die D<strong>im</strong>ensionierung<br />
<strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Konzepte maßgeblich beeinflusst. Die<br />
wirft die Frage auf, warum Hybridtechnik genutzt <strong>und</strong><br />
spezifiziert wird? Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum<br />
einen sind es lokale Best<strong>im</strong>mungen, die gewisse Wasserersparnisse<br />
o<strong>der</strong> Schwadenfreiheit spezifizieren. Zum<br />
an<strong>der</strong>en können es Wünsche des K<strong>und</strong>en sein, die die Vorteile<br />
<strong>bei</strong><strong>der</strong> Kühlkonzepte kombinieren möchten. Reine<br />
Trockenkühlung kann zu sehr großen Anlagen <strong>und</strong> damit<br />
zu noch höheren Investitionskosten führen, reine Nasskühlung<br />
zu nicht unerheblicher Schwadenbildung <strong>und</strong><br />
Wasserverlusten, wie auch <strong>der</strong> Gefahr <strong>der</strong> Eisbildung <strong>im</strong><br />
Winterbetrieb – nicht nur <strong>im</strong> <strong>und</strong> am Kühlturm selbst,<br />
son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> Umgebung durch die sich nie<strong>der</strong>schlagenden<br />
Schwaden. <strong>Ein</strong> weiterer Vorteil kann in einigen<br />
Hybridlösungen <strong>der</strong> geschlossene Kreislauf sein, <strong>der</strong><br />
somit evtl. aggressives o<strong>der</strong> verschmutztes Wasser vom<br />
Nassteil des Kühlturms fernhält <strong>und</strong> somit keinen Schaden<br />
in Kühleinbau, Struktur <strong>und</strong> Wasserverteilung<br />
anrichten kann. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist also eine projektbezogene<br />
Analyse notwendig, um das Opt<strong>im</strong>um für den<br />
Prozess, den Standort <strong>und</strong> spezielle K<strong>und</strong>enwünsche zu<br />
definieren. Durch die Vielzahl an konstruktiven <strong>und</strong> auslegungsbezogenen<br />
Möglichkeiten sind pauschale Aussagen<br />
schwer zu tätigen.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 85<br />
Im Jahr 2010 nahm einer <strong>der</strong> führenden Lebensmittel-<br />
Discounter fünf neue Logistiklager in Deutschland in<br />
Betrieb. Er hat sein Sort<strong>im</strong>ent um Frischware, Fleisch,<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse erweitert <strong>und</strong> benötigte daher große<br />
Kühlkapazitäten. Der durch sorgfältige Planung opt<strong>im</strong>ierte<br />
Warenumschlag sollte mit einem möglichst niedrigen<br />
Energiebedarf unter Verwendung natürlicher Kältemittel<br />
gekühlt werden. Um die Abwärme für Heizung<br />
<strong>und</strong> Warmwasser nutzen zu können, wurde eine Ammoniak/CO<br />
2 Kaskaden-Kälteanlage mit integrierter Wärmerückgewinnung<br />
<strong>und</strong> zusätzlicher Wärmepumpenschaltung<br />
realisiert. Über die „Betriebsopt<strong>im</strong>ierung mit Verdunstungsaggregaten“<br />
sprach die Dipl.-Ing. Hubert Sturies,<br />
Meerbusch. Die Anlagen standen in Hannover,<br />
Essen, Köln, Halle/Saale <strong>und</strong> Freiburg. In den Schlussfolgerungen<br />
heißt es: Der unterschiedliche Wasserverbrauch<br />
verursacht auch unterschiedlich hohe Kosten für<br />
Wasser <strong>und</strong> Wasserbehandlung. Gemessen an <strong>der</strong> Energieeinsparung,<br />
die auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verdunstungskühlung<br />
für die Gesamtanlage erreicht wird, fallen diese Kosten<br />
anteilig gering aus. Selbst <strong>bei</strong> problematischer Wasserqualität<br />
<strong>und</strong> vergleichsweise hohen Gebühren für Frischwasser<br />
<strong>und</strong> Abwasser ist die Verflüssigung des Kältemittels<br />
durch Verdunstungskühlung effizienter <strong>und</strong> kostengünstiger<br />
als mit Luftkühlung. Bedingt durch das Konzept<br />
„Wärmerückgewinnung“ kann <strong>der</strong> Verflüssiger für<br />
lange Zeit in Teillast betrieben o<strong>der</strong> abgeschaltet werden.<br />
Dadurch reduziert sich <strong>der</strong> Energie- <strong>und</strong> Wasserverbrauch<br />
erheblich.<br />
Weitere Vortragende behandelten „Wirtschaftsbetrachtungen<br />
von typischen Kühleinbau-Materialien hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> CO 2 -Bilanz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung“. Die beson<strong>der</strong>s<br />
effiziente <strong>und</strong> wirtschaftliche Nutzung von Folieneinbauten<br />
in offenen Kühlkreisläufen trägt aktiv zum wirtschaftlichen<br />
Betrieb von Rückkühlanlagen <strong>bei</strong>. Die Untersuchung<br />
hatte zum Zweck, den energetischen Aufwand<br />
solcher Hochleistungs-Folieneinbauten näher zu betrachten<br />
<strong>und</strong> eine Übersicht über den notwendigen Energieaufwand<br />
zur Herstellung bereitzustellen. Fazit: Zukünftige<br />
fertigungstechnische Opt<strong>im</strong>ierungen hinsichtlich Foliensowie<br />
Füllkörper-Herstellung, können nur einen sehr<br />
bescheidenen Beitrag zur Reduzierung des Gesamt-CO 2 -<br />
Aufkommens <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Gesamtproduktion leisten. – „Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>und</strong> CO 2 -Bilanz von Rückkühlsystemen“.<br />
Kommen <strong>bei</strong> einer Vorauswahl verschiedene Rückkühlsysteme<br />
in Frage, hilft eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Entscheidungsfindung umso<br />
mehr, wenn sie neben den Jahreskosten die CO 2 -Bilanz<br />
des Rückkühlsystems mit einbeziehen. Bei Berücksichtigung<br />
von über 20 Parametern <strong>und</strong> Randbedingungen<br />
werden für jeden Fall über 500 Datenpunkte für den<br />
Umgebungsluftzustand herangezogen, um Kosten <strong>und</strong><br />
CO 2 -Bilanz zu vermitteln. Aus aufgeführten Beispielen<br />
folgt, dass jedes <strong>der</strong> Rückkühlsysteme seine Berechtigung<br />
hat, es eben von <strong>der</strong> konkreten Anwendung abhängt.<br />
Zumindest <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>atisierung muss zukünftig noch<br />
die Möglichkeit <strong>der</strong> freien Kühlung mit abweichenden<br />
Warm- <strong>und</strong> Kaltwassertemperaturen <strong>im</strong>plementiert werden.<br />
– „Chemikalienfreie Kühlwasserbehandlungssysteme<br />
auf Basis physikalisch-biologischer Methoden“: Im Interesse<br />
<strong>der</strong> Umwelt sollte weitestgehend auf eine chemische<br />
Wasserbehandlung verzichtet <strong>und</strong> möglichst auf alternative<br />
<strong>und</strong> innovative Wirkprinzipien zurückgegriffen<br />
werden. Mit Methoden zur nicht-chemischen Wasserbehandlung<br />
ermöglichen schon heute in einer Vielzahl von<br />
Kühlkreisläufen auf den <strong>Ein</strong>satz von Chemikalien verzichten<br />
zu können. Auch wenn am Markt keine <strong>Ein</strong>zelgeräte<br />
existieren, die alle Schutzfunktionen gleichermaßen<br />
gut erfüllen, können Kombinationen verschiedener<br />
Methoden <strong>und</strong> Geräte ein großes Behandlungsspektrum<br />
abdecken. Unter Berücksichtigung bestehen<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satzgrenzen<br />
wird dennoch auch in Zukunft für best<strong>im</strong>mte<br />
Systeme <strong>und</strong> Anwendungen die chemische Wasseraufbereitung<br />
unabdingbar bleiben.<br />
Alle Vorträge liegen <strong>im</strong> umfassenden Tagungsband vor,<br />
<strong>der</strong> bezogen werden kann: VDMA verfahrenstechnische<br />
Maschinen <strong>und</strong> Apparate, Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />
am Main.<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung muss nicht sein<br />
Rechtsecke<br />
<strong>Ein</strong> Vermieter muss dem vom Mieter gewünschten <strong>Ein</strong>bau<br />
einer neuzeitlichen Heizungsanlage nicht zust<strong>im</strong>men,<br />
so die Entscheidung des B<strong>und</strong>esgerichts hofes, Az.: VIII<br />
ZR 10/11. Zugr<strong>und</strong>e lag <strong>der</strong> Fall: In einer Mietwohnung<br />
in Berlin waren drei Z<strong>im</strong>mer mit Kachelöfen beheizt, ein<br />
zusätzliches Z<strong>im</strong>mer <strong>und</strong> die Toilette konnten gar nicht<br />
beheizt werden. Das Bad hatte eine Elektroheizung, <strong>und</strong><br />
in <strong>der</strong> Küche gab es ein Außenwandheizgerät. Deshalb<br />
bat <strong>der</strong> Mieter seinen Vermieter, dieser solle doch bitte<br />
eine Gasetagenheizungsanlage einbauen. Nein, meinte<br />
<strong>der</strong> Vermieter. Eben so lehnte er den Vorschlag <strong>der</strong> Mieter<br />
ab, dass diese mit dem Vermieter vertrauten Handwerkern<br />
auf eigene Kosten eine Gasetagenheizungsanlage. Der<br />
Vermieter begründete sein Verhalten damit, er werde erst<br />
mo<strong>der</strong>nisieren, wenn die Mieter ausgezogen seien. Dann<br />
erst installiere er eine Gasetagenheizungsanlage <strong>und</strong><br />
könne auch dann höhere Mieten for<strong>der</strong>n als <strong>der</strong>zeit.<br />
Vom BHG bekam <strong>der</strong> Vermieter Recht. Er müsse nicht<br />
mo<strong>der</strong>nisieren, <strong>und</strong> er müsse auch nicht einer Mietermo<strong>der</strong>nisierung<br />
zust<strong>im</strong>men, selbst dann nicht, wenn die<br />
Mieter die Kosten übernehmen. Das Vermieterinteresse,<br />
den Zeitpunkt <strong>der</strong> Investitionen selbst zu best<strong>im</strong>men <strong>und</strong><br />
<strong>bei</strong> einer späteren Neuvermietung angesichts <strong>der</strong> zwischenzeitlich<br />
gestiegenen Attrak tivität <strong>der</strong> Wohnanlage eine<br />
deutlich höhere Miete zu erzielen, sei legit<strong>im</strong>.
86 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Geronto-Ingenieure<br />
Ingenieure als Gerontologen sind eine zukunftsträchtige<br />
Kombination. Die Fachleute fürs Alter analysieren <strong>und</strong><br />
reagieren auf die Bedürfnisse einer älter werdenden<br />
Gesellschaft. Auch wenn das Gebiet für Ingenieure noch<br />
exotisch anmutet, werden Experten verstärkt von Industrie<br />
<strong>und</strong> Bauwirtschaft gesucht. Neue Ausbildungsmöglichkeiten<br />
reagieren auf den Trend.<br />
Der Kontakt-Studiengang „Alter <strong>und</strong> anwendungsorientierte<br />
Technik“ (Kontaat) wendet sich an Ingenieure<br />
<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e in technischen Berufen Tätige. Der berufsbegleitende<br />
Studiengang dauert eineinhalb Jahre <strong>und</strong><br />
schließt für Ingenieure mit dem Titel Geronto-Ingenieur/<br />
in (FH) ab. Kontaat wird in Kooperation zwischen <strong>der</strong><br />
Hochschule Mannhe<strong>im</strong> <strong>und</strong> dem VDE durchgeführt.<br />
<strong>Ein</strong> selbstbest<strong>im</strong>mtes Leben <strong>im</strong> Alter wird zunehmend<br />
auch zu einer technischen Frage. Zwar mutet <strong>der</strong> Begriff<br />
des Geronto-Ingenieurs heute noch exotisch an, doch<br />
erledigen etliche Ingenieure bereits bewusst o<strong>der</strong> unbewusst<br />
<strong>der</strong>en Aufgaben. Was den meisten allerdings fehlt,<br />
ist eine theoretische Basis, denn erst langsam etablieren<br />
sich spezielle Weiterbildungsmöglichkeiten, die <strong>bei</strong>de<br />
Welten miteinan<strong>der</strong> verbinden. Der berufsbegleitende<br />
Weiterbildungsstudiengang ist auf Ingenieure, Naturwissenschaftler<br />
<strong>und</strong> Informatiker zugeschnitten. Sie sollten<br />
mindestens fünf Jahre Berufserfahrung mitbringen,<br />
womit gezielt auch ältere Akademiker angesprochen werden.<br />
Durch ihre Berufstätigkeit verfügen sie über eine<br />
breite Basis an technischem Know-how <strong>und</strong> Erfahrung,<br />
um Experten auf dem neuen Feld <strong>der</strong> Gerontotechnik zu<br />
werden. Auf dem Lehrplan steht u. a., wie sich technische<br />
Geräte <strong>und</strong> Systeme bedienungsfre<strong>und</strong>licher gestalten<br />
lassen, durch welche Technologien <strong>der</strong> Alltag <strong>im</strong> Alter<br />
unterstützt werden kann <strong>und</strong> wie überhaupt gerontotechnische<br />
Innovationen entwickelt, geplant, bewertet <strong>und</strong><br />
umgesetzt werden. Um technische Geräte, Ar<strong>bei</strong>tswelt<br />
<strong>und</strong> Umwelt angesichts <strong>der</strong> rasch wachsenden Zahl<br />
älterer Menschen altersgerecht zu gestalten, sind Ingenieure<br />
gefragt. Auch wenn explizit in Stellenanzeigen<br />
noch keine Ingenieure mit dieser Qualifikation gesucht<br />
werden, ist <strong>der</strong> Bedarf da <strong>und</strong> wird rasch steigen. Das<br />
beson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Ausbildung besteht in dem übergreifenden<br />
Ansatz, <strong>der</strong> nicht erst auf Hochbetagte abzielt<br />
son<strong>der</strong>n bereits auf die Altersgruppe 50plus. Gerontologie<br />
wird verb<strong>und</strong>en mit Architektur, Ingenieur- <strong>und</strong><br />
Sozialwissenschaft, weil altern ein Querschnittsthema ist,<br />
das auch viele technische Fragen aufwirft. Ingenieure<br />
könnten so Schnittstellenfunktionen in Unternehmen, <strong>im</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verwaltung einnehmen.<br />
Inhaltlich getragen wird das berufsbegleitende zweijährige<br />
Studium von Hochschullehrern aus <strong>der</strong> Architektur,<br />
<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tswissenschaft, dem Design, den Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften,<br />
<strong>der</strong> Sportwissenschaft, den Sozialwissenschaften<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Gerontologie. Zulassungsvoraussetzung<br />
sind ein Hochschulabschluss <strong>und</strong> min destens zwei Jahre<br />
Berufserfahrung.<br />
Der Masterstudiengang Barrierefreie Systeme an <strong>der</strong><br />
FH Frankfurt am Main ist ebenfalls übergreifend konzipiert,<br />
aber noch stärker technisch orientiert. Dozenten<br />
<strong>der</strong> Fachbereiche Architektur, Soziale Ar<strong>bei</strong>t <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
sowie Informatik <strong>und</strong> Ingenieurwissenschaften vermitteln<br />
Wissen zu den Schwerpunkten „Barrierefreies<br />
Planen <strong>und</strong> Bauen“, „Intelligente Systeme“ <strong>und</strong> „Case<br />
Management für ein barrierefreies Leben“. Praxisnah<br />
wird in Projekten u.a. erforscht, wie sich fehlertolerante<br />
Systeme entwickeln lassen, wie Sensornetzwerke zur<br />
Überwachung älterer Menschen gestaltet werden sollten,<br />
sich die Mensch-Maschine-Interaktion sowie Sprach- <strong>und</strong><br />
Bil<strong>der</strong>kennung verbessern lassen. Der Master wird nach<br />
einem viersemestrigen Vollzeitstudium abgelegt. Von<br />
Interesse sind für Absolventen die Forschungs- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsabteilungen etwa von Telekommunikationsunternehmen.<br />
Dissertationen<br />
Rämmler, B.: Mobile Bauten für die medizinische Versorgung.<br />
Diss. TU Berlin 2010.<br />
Shin, Dong Hong: Instationäre Wärme- <strong>und</strong> Feuchtestroms<strong>im</strong>ulation<br />
zur Prüfung <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satzmöglichkeit von Passivhauskomponenten<br />
unter den Kl<strong>im</strong>arandbedingungen Südkoreas.<br />
Diss. TU Berlin 2011.<br />
Sommer, T.: Die europäische Bauproduktenrichtlinie <strong>und</strong><br />
ihre Umsetzung in nationales Recht. Probleme in <strong>der</strong> praktischen<br />
Umsetzung. Diss. TU Berlin, 2010.<br />
Trinks, S.: <strong>Ein</strong>fluss des Wasser- <strong>und</strong> Wärmehaushaltes von<br />
Böden auf den Betrieb erdverlegter Energiekabel. Diss. TU<br />
Berlin 2010.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 87<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an ökologische Aspekte<br />
<strong>bei</strong> energieeinsparenden Gebäuden<br />
Klaus E. Mann<br />
Allgemeines<br />
Im Energieeinsparungsgesetz <strong>und</strong> <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung<br />
[1] ist es nicht gelungen, ökologische Aspekte<br />
über die Energieeinsparung hinaus <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Anwendung<br />
von Baustoffen deutlich zu machen. Die Frage nach <strong>der</strong><br />
Umweltverträglichkeit best<strong>im</strong>mter Baustoffe wird verdrängt,<br />
wohl aber mehr Gebäudedämmung zum Schutz<br />
<strong>der</strong> Umwelt propagiert. Rohstoffe für Dämmstoffe, Ressourcenbeanspruchung,<br />
Produktion <strong>und</strong> Transport,<br />
Ges<strong>und</strong>heitsrisiken <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Luftbelastung, <strong>der</strong> Verar<strong>bei</strong>tung<br />
<strong>und</strong> Nutzung sowie Fragen späterer Entsorgung <strong>der</strong><br />
Baumaterialien sind lei<strong>der</strong> nicht einbezogen, wie die<br />
augenblicklich in Gang gekommene Diskussion über die<br />
ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Probleme mancher Produkte.<br />
Wie man Baustoffe recycelt, wird in Zukunft <strong>bei</strong>m<br />
Bauen eine ganz erhebliche Rolle spielen.<br />
„Es werden vielleicht in gar nicht so ferner Zukunft<br />
einzelne Öko-Bilanzen für Baustoffe, Bauteile o<strong>der</strong> auch<br />
für einzelne Gebäude gefor<strong>der</strong>t, in denen neben dem Verbrauch<br />
von Rohstoffen, den <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung entstehenden<br />
Schadstoffemissionen auch die Herstellungsenergie<br />
des Gebäudes angegeben wird“[2]. Die Produktionsenergie,<br />
d. h. <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand <strong>der</strong> verbauten<br />
Materialien ist für ein fertig gestelltes Gebäude eine<br />
unverän<strong>der</strong>liche Größe, sie kann, <strong>im</strong> Gegensatz zum<br />
Wärmeschutz, nicht nachträglich verbessert werden. Nennenswerte<br />
<strong><strong>Ein</strong>sparungen</strong> können aber durch die Wahl <strong>der</strong><br />
Baustoffe erreicht werden, da das große Angebot des<br />
Baumarktes an Baustoffen auch <strong>bei</strong> festgelegtem Anfor<strong>der</strong>ungsniveau<br />
eine Vielzahl von Alternativen bietet.<br />
Die Bauwirtschaft ist <strong>der</strong> mit Abstand größte Materialbeweger,<br />
93 % aller Massentransporte verursachen <strong>der</strong><br />
Bau (<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bergbau). Die Diskussion um die Verpackungsordnung,<br />
um „Joghurtbecher <strong>und</strong> Zahnpastatuben“<br />
mutet geradezu wie eine Phrase an, wenn man die<br />
um Zehnerpotenzen höheren Massenströme betrachtet,<br />
die wir am Bau bewegen [3].<br />
Für den Bau <strong>und</strong> die Nutzung von Gebäuden benötigt<br />
man große Mengen an mineralischen <strong>und</strong> energetischen<br />
Baustoffen. Je Jahr werden allein in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik<br />
mehr als 700 Millionen Tonnen Pr<strong>im</strong>ärrohstoffe, hauptsächlich<br />
Sand, Kies, Natursteine, Ton <strong>und</strong> Gips <strong>der</strong> Natur<br />
entnommen <strong>und</strong> verbaut. Hierzu kommen Erze für die<br />
Herstellung von Metallen, Erdöl <strong>und</strong> Steinsalz als Ausgangsmaterialien<br />
für Kunststoffe sowie fossile Brennstoffe<br />
Prof. Dipl.-Ing. Klaus E. Mann, Heinrich-Fischer-Straße 15, 67691<br />
Hochspeyer.<br />
für die Baustoffherstellung <strong>und</strong> die Gebäudeheizung. Alle<br />
genannten Rohstoffe sind nicht erneuerbar <strong>und</strong> somit<br />
endlich, weshalb schonend mit den Vorräten umgegangen<br />
werden muss.<br />
Der Sammelbegriff „Ressourcenschonendes Bauen“<br />
umfasst eine Vielzahl von Konzepten, die alle einen geringeren<br />
Material- <strong>und</strong> Energieverbrauch des Bauens zum<br />
Ziel haben.<br />
Der Energieverbrauch von Bauwerken steht daher<br />
schon seit längerer Zeit <strong>im</strong> Mittelpunkt des wirtschaftlichen<br />
Interesses. <strong>Ein</strong> Ansatz, natürliche Ressourcen zu<br />
schonen, ist <strong>der</strong> Stoffkreislauf. Der Bausektor bietet hier<br />
eine Vielzahl von Möglichkeiten. Häufig ist vor dem Neubau<br />
eines Gebäudes ein altes Bauwerk abzubrechen, da<br />
<strong>im</strong>mer weniger neue Standorte für Industrie, Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Wohnungsbau erschlossen werden. In den meisten<br />
Fällen sind große Teile <strong>der</strong> Konstruktion <strong>und</strong> Baustoffe,<br />
aus denen die Altbauten bestehen, wie<strong>der</strong> verwendbar<br />
o<strong>der</strong> verwertbar. Recyclingprodukte können aber auch<br />
aus industriellen Nebenprodukten o<strong>der</strong> Abfällen bestehen.<br />
Immer stärker setzt sich die Ansicht durch, dass zur<br />
Charakteristik eines Baustoffes nicht nur best<strong>im</strong>mte<br />
mechanische <strong>und</strong> bauphysikalische Eigenschaften gehören,<br />
son<strong>der</strong>n dass alle umweltrelevanten Aspekte von <strong>der</strong><br />
Herstellung bis zur Entsorgung zu berücksichtigen sind.<br />
Allgemein wird gefor<strong>der</strong>t, dass nur solche Baustoffe <strong>und</strong><br />
Materialien zum <strong>Ein</strong>satz kommen, die <strong>im</strong> Laufe ihres<br />
Zyklus keine ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden Potenziale bilden,<br />
möglichst geringe <strong>Ein</strong>griffe in den Naturhaushalt notwendig<br />
machen <strong>und</strong> möglichst wenig Energie binden. Auftraggeber<br />
sind deshalb gut beraten, wenn sie langlebige<br />
Produkte einsetzen, die umweltverträglich <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung<br />
sind, von denen während <strong>der</strong> Nutzungsdauer keine<br />
Gefahren ausgehen <strong>und</strong> die <strong>bei</strong> Abbruch des Gebäudes<br />
nicht als Son<strong>der</strong>müll entsorgt werden müssen [4]. Energie-,<br />
Roh- <strong>und</strong> Schadstoffbilanz <strong>der</strong> einzelnen Baumaterialien<br />
können anhand von Prozessketten dargestellt werden;<br />
in einer Betrachtung gehen die Rohstoffgewinnung,<br />
<strong>der</strong> Rohstofftransport, die Herstellung des Materials, <strong>der</strong><br />
<strong>Ein</strong>bau am Gebäude, die Lebensdauer sowie <strong>der</strong> Abriss in<br />
die Entsorgung ein:<br />
Rohstoffgewinnung:<br />
– Welche Rohstoffe,<br />
– Energieeinsatz,<br />
– Regenerierbarkeit,<br />
– Ressourcenkapazitäten,<br />
– Ökologische Folgen des Ressourcenabbaus,<br />
– Rohstoffverwertung aus an<strong>der</strong>en Sparten,<br />
– Energie- <strong>und</strong> Chemikalienaufwand.
88 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Rohstofftransport:<br />
– Woher stammen die Rohstoffe,<br />
– Welches Transportmittel,<br />
– Energieeinsatz,<br />
– Transportrisiko,<br />
– Lager- <strong>und</strong> Transportkonservierung.<br />
Herstellung <strong>der</strong> Baumaterialien:<br />
– Eventuelle Prozesskette,<br />
– Energieverbrauch,<br />
– Welche Energieart wird benutzt,<br />
– Emissionen, Umweltbelastungen,<br />
– Störfallrisiko,<br />
– Ar<strong>bei</strong>tsplatzbelastungen,<br />
– Produktionsbedingter Schadstoffgehalt.<br />
Transport zur Baustelle:<br />
– Wo findet die Produktion statt,<br />
– Welches Transportmittel,<br />
– Energieeinsatz,<br />
– Transportrisiko.<br />
Erstellung des Gebäudes:<br />
– Energieaufwand,<br />
– Abfallanteil,<br />
– Störanfälligkeit,<br />
– Verträglichkeit mit an<strong>der</strong>en Baustoffen,<br />
– Anfor<strong>der</strong>ungen an bauliche Maßnahmen,<br />
– Ar<strong>bei</strong>tsplatzbelastung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Verar<strong>bei</strong>tung,<br />
– Umweltbelastung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Verar<strong>bei</strong>tung,<br />
– Emissionsverhalten Innen-/Außenbereich,<br />
– Brandverhalten.<br />
Gebäudenutzung:<br />
– Lebensdauer, Haltbarkeit,<br />
– Reparierbarkeit,<br />
– Notwendigkeit für Totalersatz,<br />
– Reinigungserfor<strong>der</strong>nis,<br />
– Pflegeaufwand, Wartung,<br />
– Ar<strong>bei</strong>tsplatz- <strong>und</strong> Umweltbelastung <strong>bei</strong> Reinigung <strong>und</strong><br />
Wartung,<br />
– Erfor<strong>der</strong>liche Schutzmaßnahmen.<br />
Abriss:<br />
– Entsorgung,<br />
– Recycling,<br />
– Energieeinsatz für Recycling,<br />
– Stoffliche Verwertbarkeit,<br />
– Ar<strong>bei</strong>tsplatzbelastung <strong>bei</strong> Entsorgung,<br />
– Entsorgungsmöglichkeit von unverbauten Baureststoffen,<br />
– Emissionen <strong>bei</strong> Abbruch <strong>und</strong> Störfall,<br />
– Risikopotenzial von Rückständen.<br />
Die stoffliche Verwertbarkeit, d. h. eine Rücknahmeverpflichtung,<br />
wurde durch den Automobilbau angestoßen.<br />
Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt PEI<br />
Zur Beschreibung <strong>der</strong> genannten Aspekte dient <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />
PEI in MJ/m³ bzw. kWh/Mg o<strong>der</strong> kWh/<br />
m³. Darunter versteht man <strong>im</strong> weitesten Sinn den Energieeinsatz<br />
für die Herstellung, Nutzung, Wie<strong>der</strong>verwendung<br />
<strong>und</strong> Entsorgung <strong>der</strong> Baustoffe einschließlich <strong>der</strong><br />
Rohstoffgewinnung <strong>und</strong> den Transport von Halbzeugen.<br />
Ermittelt wird PEI auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage von Produktlinienanalysen,<br />
in <strong>der</strong>en Verlauf <strong>der</strong> spezifische Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />
innerhalb fester Randbedingungen untersucht<br />
wird. Hierzu liegt in <strong>der</strong> Fachliteratur eine Vielzahl von<br />
Werten vor [5 bis 15]. Die in <strong>der</strong> Literatur angegebenen<br />
PEI-Werte von Baustoffen beruhen auf folgenden Gr<strong>und</strong>lagen:<br />
– Die eingesetzte Sek<strong>und</strong>ärenergie wird auf PE-<strong>Ein</strong>heiten<br />
zurückgerechnet für<br />
Heizöl <strong>und</strong> Treibstoffe, quantitativer Raffineriewirkungsgrad<br />
92,5 %<br />
Koks mit einem energetischen Kokereiwirkungsgrad<br />
90 %<br />
Elektrische Energie Gesamtwirkungsgrad 39 %, hiermit<br />
ist ein mittlerer Umwandlungsgrad aller Wärmekraftwerke<br />
<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik von 37,5 % sowie Anteil<br />
<strong>der</strong> elektrischen Energie aus Wasserkraftwerken 7 % [7]<br />
berücksichtigt.<br />
– Energieaufwand für die PE-Gewinnung bleibt unberücksichtigt,<br />
er beträgt <strong>im</strong> Durchschnitt 1 bis 2 % <strong>der</strong><br />
gewonnenen Pr<strong>im</strong>ärenergie.<br />
– Energieaufwand für Herstellung von Produktionsstätten,<br />
Maschinen, Geräten usw. (Energieinhalt <strong>der</strong> Investitionskosten)<br />
unberücksichtigt. Die auf die verschiedenen<br />
Produkte <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stoffindustrie entfallende<br />
spezifische Energie für Investitionen beträgt etwa 1 %<br />
bis 4 % <strong>der</strong> spezifischen Energieaufwendung für die<br />
Prozessführung, daher vernachlässigbar.<br />
– Die durch menschliche Ar<strong>bei</strong>t in den Produktionsprozess<br />
eingebrachte Energie wird nicht bewertet.<br />
– Energieeinsatz wird weltweit betrachtet, in dem z. B.<br />
auch <strong>der</strong> Energiebedarf zur Rohstoffgewinnung <strong>im</strong><br />
Ausland aufaddiert wird.<br />
– Abfälle aus Produktionsprozessen werden energetisch<br />
nicht bewertet, so dass die gesamte eingesetzte Energie<br />
auf die erzeugten Güter übergeht.<br />
– Der Energieaufwand für die eigentliche Gebäudeerstellung<br />
wird nicht mitgerechnet. Die auf <strong>der</strong> Baustelle<br />
aufgebrachte Verar<strong>bei</strong>tungsenergie wie z. B. Betonmischen,<br />
Hub- <strong>und</strong> Montagear<strong>bei</strong>ten zum Anbringen <strong>der</strong><br />
Wärmedämmung sind <strong>im</strong> Vergleich mit <strong>der</strong> zur Produktion<br />
<strong>der</strong> Dämm- <strong>und</strong> aufgewendeten Energie als<br />
gering anzusehen <strong>und</strong> damit zu vernachlässigen [7]. Zu<br />
dem ist auch gr<strong>und</strong>sätzlich anzuzweifeln, ob eine<br />
detaillierte Ermittlung <strong>der</strong> Verar<strong>bei</strong>tung eines Dämmo<strong>der</strong><br />
Baustoffes überhaupt möglich ist. Die möglichen<br />
<strong>Ein</strong>flüsse auf den Energieverbrauch <strong>bei</strong>m Bauprozess<br />
gestalten sich vielschichtig um richtig berechnet werden<br />
zu können. So spielen z. B. witterungs- <strong>und</strong> jahreszeitliche<br />
Gegebenheiten ebenso eine Rolle <strong>bei</strong>m Energieverbrauch<br />
wie die personelle <strong>und</strong> maschinelle Struktur<br />
<strong>der</strong> am Bauprozess beteiligten Unternehmen.<br />
– Der Energieaufwand für Abriss <strong>und</strong> Entsorgung/Re -<br />
cycling bleibt unberücksichtigt. Der Abbruch von<br />
Gebäuden bleibt auf Gr<strong>und</strong> kaum standardisierbarer<br />
Erfassung unberücksichtigt. Die Beseitigung von<br />
Gebäuden erfolgt noch <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Wesentlichen als<br />
Abbruch. Das beseitigte Baumaterial füllt die Deponien<br />
zum weitaus größten Teil als vermischter Bauschutt.<br />
Der für den Abbruch von Gebäuden notwendige<br />
Energieeinsatz muss daher in erster Linie in Ver-
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 89<br />
bindung mit den Möglichkeiten des Recyclings (d. h.<br />
Wie<strong>der</strong>verwendung von Abfallstoffen bzw. <strong>der</strong>en Wie<strong>der</strong>verwertung<br />
als Rohstoff für neue Produkte) gesehen<br />
werden. In <strong>der</strong> Literatur werden zwar Aussagen<br />
über Möglichkeiten von Dämmstoff-Recycling ge -<br />
macht, es sind jedoch keine Angaben vorhanden, wie<br />
energieintensiv eine solche Umwandlung ist, d. h. wie<br />
viel Pr<strong>im</strong>ärenergie aufgewendet werden muss. Recherchen<br />
<strong>im</strong> Seminar für Bauphysik <strong>und</strong> Technische Gebäudeausrüstung,<br />
TU Kaiserslautern, FB Architektur/<br />
Bauingenieurwesen <strong>bei</strong> Entsorgungs- <strong>und</strong> Recyclingfirmen<br />
ergaben auch keine Ergebnisse hinsichtlich des<br />
Energieverbrauchs <strong>bei</strong>m Wie<strong>der</strong>verwerten gebrauchter<br />
Dämmstoffe. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann aber festgestellt werden,<br />
dass eine Rückführung von Wärmedämmstoffen<br />
in den Produktionsprozess umso energieintensiver <strong>und</strong><br />
schwieriger ist, je mehr unterschiedliche Materialien<br />
(Ausgangsrohstoffe) vermischt <strong>im</strong> Endprodukt vorhanden<br />
sind [15].<br />
– Für Baustoffe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stoffe, die, obwohl sie potenziell<br />
auch als Brennstoff dienen könnten, nur für nicht<br />
energetische Zwecke verwendet werden, wird nur die<br />
Energie angerechnet, die zur Herstellung dieses Gutes<br />
benötigt wird. Der theoretische Heizwert bleibt unberücksichtigt.<br />
– Die Aufteilung <strong>der</strong> in einem Produktionsprozess verbrauchten<br />
Energie auf gleichzeitig anfallende Endprodukte,<br />
erfolgt nach Gewinnanteilen <strong>der</strong> <strong>bei</strong>m Produktionsprozess<br />
anfallenden Güter.<br />
– Für den Gütertransport sind folgen<strong>der</strong> spezifischer PE-<br />
Verbrauch berechnet, jeweils ohne Investitionsenergie:<br />
Straßentransport LKW 2852 kJ/(t • km).<br />
Schienentransport Eisenbahn 878 kJ/(t • km)<br />
Seetransport (Großfrachter) 68 kJ/(t • km)<br />
Seetransport (Mittelklassefrachter) 90 kJ/(t • km)<br />
Binnenschiff 900 kJ/(t • km)<br />
Der Transportaufwand wird durch Multiplikation <strong>der</strong><br />
Fahrtdistanz vom Rohstofflieferant zum Bau- <strong>und</strong><br />
Dämmstoffhersteller mit <strong>der</strong> transportierten Produktmasse<br />
in Tonnenkilometer angegeben [9]. Für den<br />
Transport werden folgende Annahmen getroffen:<br />
Radius 150 km (Annahme leere Rückfahrt), Transportweg<br />
insgesamt 300 km. Transport mit Spezial-LKW,<br />
Fassungsvermögen von 100 m³.<br />
Aus den zu Gr<strong>und</strong>e gelegten Annahmen wurde für den<br />
Transport des Produktes zur Baustelle ein Energieverbrauch<br />
von 29 MJ/m³ errechnet. Dies entspricht einem<br />
prozentualen Anteil am gesamten Energieaufwand (<strong>bei</strong><br />
EPS 15) von ca. 2 % [13]. Auf das gleiche Ergebnis<br />
gelangt Feist [10] vom Darmstädter Institut Wohnen<br />
<strong>und</strong> Umwelt in seinen Ausführungen zu diesem Thema.<br />
So belastet die Anlieferung einer Ladung Dämmstoffe<br />
das Pr<strong>im</strong>ärenergiekonto mit 36 MJ/m³ <strong>bei</strong> einer Fahrstrecke<br />
von 300 km. Geht man von <strong>der</strong> Annahme aus,<br />
dass ein „He<strong>im</strong>werker“ mit seinem Auto <strong>und</strong> Anhänger<br />
zum 30 km entfernten Baustoffhändler fährt, um 1<br />
m³ Dämmstoffplatten zu erwerben, so wird das Pr<strong>im</strong>ärenergiekonto<br />
um ca. 50 kWh(180 MJ) erhöht [10].<br />
Wird <strong>der</strong> Hauptrohstoff über große Distanzen transportiert,<br />
kann dies, selbst wenn er aus natürlichen<br />
Materialien besteht <strong>und</strong> einen geringen Verar<strong>bei</strong>tungsaufwand<br />
besitzt, eine ungünstige Energiebilanz zur<br />
Folge haben. Die Systemgrenze definiert die Tiefe bis<br />
zu den Randaspekten des Lebenszyklusses <strong>der</strong> Bauprodukte<br />
die in die Betrachtung einbezogen werden. Es ist<br />
offensichtlich, dass die Begrenzung <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>beziehung<br />
von Randeffekten sowie Produktkomponenten mit nur<br />
geringen Anteilen notwendig ist, da <strong>der</strong>artige Aspekte<br />
nur einen geringen <strong>Ein</strong>fluss auf die Gesamtergebnisse<br />
<strong>der</strong> Bilanz aufweisen. Darüber hinaus treten gerade<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Randeffekte Schwierigkeiten <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
Beschaffung verlässlicher Daten auf.<br />
– Nach Fertigstellung des Baustoffes wird die Produktlinie<br />
nicht weiter verfolgt. Sie „endet“ energetisch gesehen<br />
mit <strong>der</strong> Baustoffherstellung. Energieaufwendungen<br />
für die Verar<strong>bei</strong>tung auf <strong>der</strong> Baustelle finden keine<br />
Berücksichtigung.<br />
Aus <strong>der</strong> Zusammenstellung erkennt man, dass die<br />
Bewertung <strong>der</strong> Ökologie eines Baustoffes eine breite<br />
Palette von <strong>Ein</strong>zelaspekten <strong>der</strong> Rohstoffgewinnung über<br />
Transport, Herstellung, Gebrauch <strong>und</strong> Unterhaltung bis<br />
hin zu Aspekten <strong>der</strong> Nachnutzung umfasst [6]. Dämmstoffe<br />
haben oft eine weit verzweigte Prozesskette von <strong>der</strong><br />
Rohstoffgewinnung bis zur Verar<strong>bei</strong>tung auf <strong>der</strong> Baustelle.<br />
Daher ist es wichtig, <strong>bei</strong>m Vergleich <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Literatur<br />
genannten Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte zu wissen, welche<br />
Aspekte erfasst wurden <strong>und</strong> welche nicht. Vor allem <strong>bei</strong><br />
Dämmstoffen ist oft nur <strong>der</strong> Energieaufwand <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Produktion<br />
genau erfasst worden, jedoch sind Lücken <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
Gewinnung <strong>der</strong> Rohstoffe <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Transport zum Herstellerbetrieb<br />
vorhanden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind die<br />
Angaben für die Dämmstoffe in den folgenden Tabellen<br />
neueren Forschungsberichten entnommen. Zu nennen<br />
sind hier vor allem die Forschungsberichte <strong>der</strong> Eidgenössischen<br />
Material- <strong>und</strong> Prüfungsanstalt (EMPA) aus <strong>der</strong><br />
Schweiz <strong>und</strong> dem „Büro Cirsium“ [16]. CO 2 -Äquivalentwerte<br />
für wesentliche Baustoffe <strong>und</strong> Transportwege sind<br />
in <strong>der</strong> Datenbank Gemis [29] angegeben.<br />
Bei <strong>der</strong> Prozesskettenanalyse wird das Endprodukt bis<br />
in die vielen Verästelungen seiner Vorleistungen (z. B.<br />
Gewinnung verschiedener Rohstoffe, die zur Herstellung<br />
RECYCLING-<br />
GLAS<br />
QUARZSAND<br />
KALZIUM-<br />
CARBONAT<br />
KALI-<br />
FELDSPAT<br />
Bild 1. Prozesskette für Schaumglas [12].<br />
EISENOXID<br />
NATRIUM-<br />
CARBONAT<br />
41 G-% 17 G-% 22 G-% 3 G-% 17 G-%<br />
SCHMELZEN<br />
GLAS<br />
AUFSCHÄUMEN<br />
SCHAUMGLAS<br />
SCHNEIDEN<br />
SCHAUMGLASPLATTEN<br />
BAUSCHUTT<br />
KOHLENSTOFFPULVER<br />
BITUMEN (HEISS/KALT)
90 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
benötigt werden) zurückverfolgt. Da<strong>bei</strong> wird je<strong>der</strong> Prozessschritt<br />
energetisch bewertet. Den gesamten Energiebedarf<br />
für die Herstellung des Endproduktes erhält man<br />
dann durch die Addition <strong>der</strong> in den Teilschritten verbrauchten<br />
Energien. Dort wo ein Prozessschritt keine<br />
wesentlichen Fehler am Gesamtergebnis verursacht, d. h.<br />
<strong>der</strong> Energieaufwand in diesem Prozessschritt sehr gering<br />
ist, wird die Prozesskette unterbrochen [7]. Bild 1 zeigt<br />
eine Prozesskette zur Ermittlung des Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes<br />
exemplarisch für Schaumglas [17]. Wie <strong>der</strong> Prozesskette<br />
zu entnehmen ist, sind die zur Herstellung von<br />
Schaumglas benötigten Rohstoffe bis auf Natriumcarbonat<br />
ausschließlich mineralischen Ursprungs <strong>und</strong> werden<br />
aus natürlichen Vorkommen gewonnen. Die Ausgangsstoffe<br />
werden zum Herstellerbetrieb transportiert. Die für<br />
die Rohstoffgewinnung <strong>und</strong> den Transport benötigte<br />
Energie schlägt sich bereits auf das Pr<strong>im</strong>ärenergiekonto<br />
des Endproduktes nie<strong>der</strong>. Die eigentliche Herstellung<br />
beginnt mit dem Glasschmelzprozess. In <strong>der</strong> zweiten<br />
Phase des Produktionsprozesses wird das Glas unter Be<strong>im</strong>ischung<br />
von Kohlenstoff zu einem feinen Pulver vermahlen.<br />
Der folgende Aufschäumungsprozess erfolgt <strong>bei</strong><br />
Temperaturen zwischen 700 °C <strong>und</strong> 1000 °C. Als letzter<br />
Schritt erfolgt das Zuschneiden zu Schaumglasplatten.<br />
Der Energiebedarf jedes einzelnen Prozessschrittes wird<br />
addiert <strong>und</strong> ergibt zusammen den Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt des<br />
Dämmstoffes.<br />
Dämmstoffe z. B. haben oft eine weit verzweigte Prozesskette<br />
von <strong>der</strong> Rohstoffgewinnung bis zur Verar<strong>bei</strong>tung<br />
auf <strong>der</strong> Baustelle. Daher ist es wichtig, <strong>bei</strong>m Vergleich<br />
von Angaben zum Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt, zu wissen,<br />
welche Aspekte erfasst werden <strong>und</strong> welche nicht.<br />
Tabelle 1. Volumenbezogener Pr<strong>im</strong>ärenergiegehalt (PEI) verschiedener Dämmstoffe.<br />
Baustoff Allgemein Mittel Mittel<br />
l PEI-Vol. PEI-Vol.<br />
W/(mK) MJ/m 2 kWh/m 3<br />
Polyurethan-Hartschaum 0,02–0,035 3240–4680 900–1300<br />
Holzfaserdämmplatte 0,045–0,056 4386 1218<br />
Schaumglas 0,045–0,06 7920 220<br />
Steinwolle 0,035–0,04 1000–1568 280–436<br />
Blähton 0,16 1488 423<br />
Kokosfaser 0,045 1386 385<br />
Glaswolle 0,035–0,04 1188–1273 330–354<br />
Kork 0,045 1019 283<br />
Perlite 0,06 842 234<br />
Zellulose-Dämmstoff 0,045 542 151<br />
Mörtel 0,70–1,40 467–1257 130–350<br />
Mauerziegel 0,50–1,00 2010–5600 560–1560<br />
Kalksandstein 0,50–1,30 521–1562 290–435<br />
Porenbetonstein 0,13–0,25 1005–2585 280–720<br />
Beton B25 (unbewehrt) 2,10 467–1616 320–450<br />
Stahlbeton B25 0,70–1,60 610–4200 1000–1170<br />
Gipskartonplatte 0,25 969–3626 760–1010<br />
Mineralfaserplatte 0,035–0,050 144–2693 40–750<br />
Expandiertes Polystyrol (EPS) 0,04 1944–2696 540–749<br />
Extrudiertes Polystyrol (XPS) 0,03–0,04 2880–4680 800–1300<br />
Zellulose-Faserdämmstoff 0,045 216 60<br />
Holzfaserdämmstoff 0,05 2952–4140 820–1150<br />
Die von den Produzenten <strong>der</strong> jeweiligen Dämmstoffe<br />
veröffentlichten Daten sind manchmal günstiger als sie<br />
sich in Wirklichkeit darstellen. Das liegt darin begründet,<br />
dass <strong>der</strong> Hersteller kein Interesse daran hat, seinen eigenen<br />
Baustoff hinsichtlich <strong>der</strong> verbrauchten Pr<strong>im</strong>ärenergie<br />
schlecht abschneiden zu lassen. Beson<strong>der</strong>s deutlich wird<br />
dies <strong>bei</strong> Schaumglasdämmstoffplatten. Nach Angaben<br />
<strong>der</strong> Studie <strong>der</strong> Eidgenössischen Material- <strong>und</strong> Prüfungsanstalt<br />
(EMPA) liegt <strong>der</strong> Energieinhalt von Schaumglas<br />
<strong>bei</strong> ungefähr 220 kWh/m³ [9]. Dieser Wert stellt das Dreifache<br />
dessen dar, was vom Hersteller (z. B. Pittsburgh<br />
Corning [17]) angegeben wurde. Dieser Wert lässt sich<br />
jedoch erklären, da <strong>der</strong> Hersteller eine sehr eng begrenzte<br />
Bilanzgrenze gewählt hat (Produktion <strong>im</strong> Betrieb).<br />
Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt (PEI) von Baustoffen schwankt<br />
daher sehr stark! Die in Tabellen 1 <strong>und</strong> 2 genannten volumenbezogenen<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte (PEI) berücksichtigen<br />
nur umweltrelevante Aspekte <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung <strong>und</strong><br />
verzichten auf verschiedene Eigenschaften wie Lärm,<br />
Schall, Entflammbarkeit usw. <strong>Ein</strong>deutige Abhängigkeiten<br />
sind nicht auszumachen. Es zeigt sich aber, dass <strong>der</strong> PEI<br />
i. a. umso kleiner ist, je einfacher <strong>und</strong> überschaubarer <strong>der</strong><br />
Produktionsprozess abläuft. Außerdem ist festzustellen,<br />
dass höhere Prozesstemperaturen entsprechend größere<br />
PEI-Inhalte verursachen [5, 8, 14 18].<br />
Die PEI-Angaben sollen keinesfalls eine Genauigkeit<br />
vortäuschen, die <strong>bei</strong> den zur Verfügung stehenden Durchschnittswerten<br />
gar nicht zu erlangen waren. Die Angaben<br />
sind Ergebnisse vielfacher Rechenoperationen <strong>und</strong> wurden<br />
wegen <strong>der</strong> Weiterverwendung nicht in jedem Fall<br />
ger<strong>und</strong>et.<br />
Für die üblichen Wandbaustoffe ergeben sich nach<br />
Bild 2 Min<strong>im</strong>al-, Max<strong>im</strong>al- <strong>und</strong> daraus Mittelwerte für<br />
den volumenbezogenen Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt.<br />
Der Vergleich <strong>der</strong> PEI-Werte von<br />
gängigen Wandbaustoffen zeigt, dass<br />
Mauerziegeln sich deutlich von Stahlbeton<br />
abheben <strong>und</strong> einen zwei- bis<br />
dre<strong>im</strong>al so großen PEI-Wert aufweisen,<br />
wie Kalksteine. Der Stromanteil<br />
ist <strong>bei</strong> den Mauerziegeln um etwa 1/3<br />
größer als <strong>bei</strong> Stahlbeton <strong>und</strong> Kalksandsteinen.<br />
Da die elektrische Energie<br />
als Sek<strong>und</strong>ärenergie für die Angaben<br />
des Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes in<br />
thermische Energie umgerechnet<br />
wird, macht sich ein größerer Stromanteil<br />
in einem entsprechend höheren<br />
PEI-Wert bemerkbar. Der Vergleich<br />
von Aluminiumblechen mit Stahlblechen<br />
bzw. Betonstabstahl spiegelt diesen<br />
<strong>Ein</strong>fluss in beson<strong>der</strong>er Weise wie<strong>der</strong>.<br />
Viele Angaben des Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes<br />
unterscheiden sich teilweise<br />
für den gleichen Baustoff ganz<br />
erheblich. Worauf diese Differenzen<br />
<strong>im</strong> <strong>Ein</strong>zelnen zurückzuführen sind,<br />
ist in Folge unvollständiger Angaben<br />
in den Quellen nicht zu erkennen.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 91<br />
Möglicherweise haben sich durch verbesserte Produktionsprozesse<br />
die Energieaufwendungen verringert. Denkbar<br />
ist aber auch, dass die Unst<strong>im</strong>migkeiten auf <strong>der</strong><br />
Annahme ungleicher Voraussetzungen <strong>und</strong> Randbedingungen<br />
beruhen. Auf jeden Fall resultieren hieraus Unsicherheiten<br />
in <strong>der</strong> Anwendung.<br />
<strong>Ein</strong>e vergleichende Betrachtung des PEI <strong>der</strong> Baustoffe<br />
allein <strong>im</strong> Regelfall lässt noch keine Rückschlüsse auf Bauteile<br />
unter bauphysikalischen Gesichtspunkten zu. Bauteile<br />
stellen ein Gemenge zumeist ganz unterschiedlicher<br />
Baustoffe dar. Diese best<strong>im</strong>men erst die Bauteileigenschaften<br />
in ihrer Gesamtheit, so auch den PEI-Wert. Im<br />
Falle <strong>der</strong> Wärmedämmstoffe kommt durch ihren Zweck<br />
<strong>der</strong> Wärmedämmung <strong>der</strong> wesentliche Zweck <strong>der</strong> Energieeinsparung<br />
in <strong>der</strong> Nutzungsphase des Gebäudes dazu. Bei<br />
einer energetischen Gesamtbetrachtung darf dieser<br />
Aspekt zwar nicht außer Acht gelassen werden, jedoch<br />
soll dies nicht von Energieeinsparmöglichkeiten <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
Auswahl <strong>der</strong> Dämmstoffe ablenken.<br />
Wirtschaftlich opt<strong>im</strong>ale Dämmstoffdicken<br />
Wirtschaftlichkeit ist das Beziehungssystem von einmaligem<br />
Aufwand <strong>und</strong> jährlichem Nutzen, d. h. <strong>bei</strong> wirtschaftlichem<br />
Wärmeschutz: wenn <strong>bei</strong> best<strong>im</strong>mten Wärmeschutzmaßnahmen<br />
die Summe aus Heizungs- <strong>und</strong><br />
Baukosten ein Min<strong>im</strong>um erreicht, Bild 3. Es wird da<strong>bei</strong><br />
davon ausgegangen, dass nicht nur die Kosten für die Heizungsanlage<br />
bzw. für die Konstruktion des Gebäudes eine<br />
Rolle spielen, son<strong>der</strong>n auch die in <strong>der</strong> Nutzungsphase<br />
auftretenden Unterhaltungskosten zu berücksichtigen<br />
sind. Da<strong>bei</strong> stellt sich die Frage, wann ist z. B. die wirtschaftlich<br />
opt<strong>im</strong>ale Dämmstoffdicke erreicht? Die Kosten<br />
einer Wandkonstruktion steigen linear mit <strong>der</strong> Dicke an,<br />
dagegen reduziert sich die spezifische Heizlast mit steigen<strong>der</strong><br />
Wanddicke. Um diese Maßnahmen vergleichen zu<br />
können, sind die <strong>bei</strong>den Aspekte Wand- bzw. Baukosten<br />
<strong>und</strong> die Heizlast in Beziehung zueinan<strong>der</strong> zu setzen.<br />
Da<strong>bei</strong> sind auch die jährlichen Kapitalkosten <strong>und</strong> sonstige<br />
Folgekosten zu berücksichtigen [19]. Aus <strong>der</strong> Summe<br />
<strong>der</strong> Betriebskosten für die Heizung in <strong>der</strong> Nutzungsphase<br />
<strong>und</strong> Kosten für den Kapitalaufwand <strong>der</strong> Wand bzw. des<br />
Gebäudes ergeben sich die jährlichen Gesamtkosten. Aus<br />
Tabelle 2. Volumenbezogener Pr<strong>im</strong>ärenergiegehalt (PEI)<br />
verschiedener Baustoffe.<br />
Baustoff<br />
PEI<br />
MJ/t<br />
Profilstahl 25884<br />
Betonstabstahl 30060<br />
Stahlfasern 30240<br />
Stahlblech (grob) 32292<br />
Stahlblech (fein, < 3 mm) 33156<br />
Spannstahl 33961<br />
Aluminiumblech 260820<br />
Rohr aus PVC 54115<br />
Rohr aus LDPE 72415<br />
Rohr aus HDPE 96755<br />
Steinzeugrohr 72415<br />
Folie aus LDPE 2716<br />
Dachziegel 21852<br />
Flachglas 5590<br />
dem Tiefstpunkt <strong>der</strong> Kurve ergibt sich das Min<strong>im</strong>um <strong>der</strong><br />
jährlichen Gesamtkosten.<br />
Die Ermittlung <strong>der</strong> Heizlast erfolgt nach dem gültigen<br />
Normverfahren DIN V 4108-6 [21]. Beson<strong>der</strong>e Berücksichtigung<br />
finden da<strong>bei</strong> unterschiedliche Konstruktionen<br />
<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Wärmebrückeneffekte, da diese<br />
gerade <strong>bei</strong> hoch gedämmten Außenwänden stark ins<br />
Gewicht fallen. Bei einer Untersuchung wird von einer<br />
Gr<strong>und</strong>konstruktion ohne Dämmung ausgegangen. Durch<br />
Anbringen einer Dämmung <strong>und</strong> einer sprunghaften Vergrößerung<br />
<strong>der</strong> Dämmschichtdicke in cm-Schritten kann<br />
<strong>der</strong> Differenzwert des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
ermittelt werden. So ergibt sich z. B. <strong>bei</strong> einer Außenwand<br />
mit folgenden Materialien <strong>und</strong> Stoffwerten nach Tab. 3<br />
ein Verlauf des Wärmedurchgangskoeffizienten in Abhängigkeit<br />
von <strong>der</strong> Dämmschichtdicke nach Bild 4. Addiert<br />
man den Energieverbrauch zur Herstellung <strong>der</strong> Wärmedämmung<br />
mit dem Wärmeverlust über eine Dauer von 25<br />
Jahren, so ergibt sich ein kumulierter Energieverbrauch<br />
nach Bild 5. Da<strong>bei</strong> zeigt sich für den Fall eines Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes<br />
von 2684 MJ/(m²K) = 746 kWh als Mittelwert<br />
verschiedener Dämmstoffe eine opt<strong>im</strong>ale Dämmschichtdicke<br />
in Abhängigkeit vom Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt,<br />
so erhält man Bild 6.<br />
PEI [MJ/m 3 ]<br />
14000<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
Max<strong>im</strong>um<br />
Mittelwert<br />
Min<strong>im</strong>um<br />
b<br />
a+b<br />
c) Jährliche<br />
Gesamtkosten<br />
Kosten-Min<strong>im</strong>um<br />
a) Kapitaldienst<br />
<strong>der</strong> Wand<br />
2000<br />
0<br />
BETON-<br />
FERTIGTEILE<br />
BETON<br />
KÜNSTL.<br />
STEINE<br />
Bild 2. Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt (PEI) verschiedener Baumaterialien in<br />
MJ/m 3 .<br />
HOLZ<br />
DÄMM-<br />
STOFFE<br />
a<br />
Bild 3. Opt<strong>im</strong>ierung von Wärmedämmung.<br />
b) Betriebskosten<br />
<strong>der</strong> Heizung<br />
Dicke <strong>der</strong> Wand<br />
[m]<br />
bzw. Güte <strong>der</strong> Wärmedämmung; U-Wert [W/m 2 K]
92 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
U [W/m 2 · K]<br />
1,60<br />
1,40<br />
1,20<br />
1,00<br />
0,80<br />
0,60<br />
0,40<br />
0,20<br />
0,00<br />
0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3 0,35 0,4 0,45 0,5<br />
Dämmungsdicke [m]<br />
Bild 4. Abhängigkeit des Wärmedurchgangskoeffizienten von <strong>der</strong><br />
Dämmschichtdicke.<br />
Tabelle 3. Aufbau einer Wand.<br />
Baustoff Dicke d Wärmeleitfähigkeit<br />
m<br />
W/(mK)<br />
Gipsputz 0,015 0,35<br />
Mauerwerk 0,24 0,53<br />
Wärmedämmstoff 0–0,50 0,04<br />
Kunstharzputz 0,008 0,70<br />
[kWh]<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Kumulierter<br />
Energieverbrauch<br />
PEI <strong>der</strong> Dämmung<br />
Wärmeverlust<br />
0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3 0,35 0,4 0,45 0,5<br />
Dämmungsdicke [m]<br />
Bild 5. Energieverbrauch in kWh in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Dämmschichtdicke.<br />
In <strong>der</strong> <strong>bei</strong>spielhaft wie<strong>der</strong>gegebenen Betrachtungsweise<br />
wurden jedoch einige Vorgänge nicht berücksichtigt, die<br />
<strong>bei</strong> den angegebenen Dämmschichtdicken auftreten. Zum<br />
einen wird mit steigen<strong>der</strong> Dämmschichtdicke <strong>der</strong> Wärmebrückenverlustanteil<br />
in Relation zum Gesamtwärmeverlust<br />
größer. Außerdem wird <strong>der</strong> nutzbare Wärmegewinnanteil<br />
durch Solareinstrahlung größer, was zu einer Verkürzung<br />
<strong>der</strong> Heizzeit führen kann.<br />
Alle diese Zusammenhänge können durch das thermische<br />
Verhalten von Gebäuden mit S<strong>im</strong>ulationsprogrammen<br />
nachgebildet werden. Hierfür hätte die novellierte<br />
Wärmeschutzverordnung Denkanstöße geben können,<br />
auch für die weiteren Kriterien: Rohstofftransport, Abriss,<br />
Emissionen usw.<br />
Die opt<strong>im</strong>alen Dämmstoffdicken sind von weiteren<br />
Rahmenbedingungen abhängig, wie Nutzungsdauer, Nutzungsart<br />
des Gebäudes, effektiver Energiepreis, Kostensteigerungen<br />
<strong>und</strong> Verzinsung. Sie liegen aber in nahezu<br />
jedem Fall doch deutlich über 6 cm. <strong>Ein</strong>e Opt<strong>im</strong>ierungen<br />
ausschließlich nach diesen Kriterien würde zu Dämmstoffdicken<br />
zwischen 30 cm <strong>und</strong> 100 cm führen. Erst <strong>bei</strong><br />
Dicken über 105 cm (!) würde <strong>der</strong> Herstellungsaufwand<br />
<strong>der</strong> letzten cm die da<strong>bei</strong> erzielten Energieeinsparungen<br />
übersteigen [20]. Die ökonomischen Grenzen sind stets<br />
enger als die ökologischen. Das betriebswirtschaftliche<br />
Opt<strong>im</strong>um liegt <strong>der</strong>zeit um 10 cm Dämmstoffdicke.<br />
Dämmstoffschichten über 6 cm bis 10 cm Dicke leiden an<br />
verstärkter Effizienzlosigkeit, die Wirtschaftlichkeit ist<br />
nicht mehr gegeben. Dieser Effizienzabfall ist mathematisch<br />
bedingt <strong>und</strong> liegt an <strong>der</strong> Hyperbelform <strong>der</strong> U-Wert-<br />
Funktion. Die großen Dämmstoffpakete werden somit,<br />
energetisch gesehen, umsonst eingebaut; den Dämmstoffanbietern<br />
garantieren sie gewaltige Umsatzsteigerungen.<br />
Werden Recycling-Probleme des Dämmstoffes berücksichtigt,<br />
dann werden mit diesen „Superdämmungen“ nur<br />
weitere Probleme, auch finanzieller Art, produziert für die<br />
Dämmstoffentsorgung [20].<br />
Beispiele<br />
Bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte wird die<br />
Dicke von Schichten, die ein Bauteil prägen, wie z. B. die<br />
Mauerwerksdicke <strong>bei</strong> gemauerten Wänden o<strong>der</strong> die Balkenabmessungen<br />
<strong>bei</strong> Holzkonstruktionen, variiert. <strong>Ein</strong><br />
uniformes Variieren von Schichtdicken ist wenig sinnvoll,<br />
da die verschiedenen Bauteile unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
genügen müssen. Während z. B. <strong>bei</strong> den Außenbauteilen<br />
<strong>der</strong> Wärme-/Feuchteschutz <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />
steht, ist <strong>bei</strong> den Innenausbauteilen pr<strong>im</strong>är <strong>der</strong> Schallschutz<br />
von Bedeutung, abgesehen von Wänden o<strong>der</strong><br />
Decken, die beheizte Räume von unbeheizten trennen,<br />
wie z. B. Kellerdecken.<br />
Anhand eines Beispiels wird die Berechnung des Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes<br />
für ein Gebäude erläutert. Bild 7 zeigt<br />
<strong>Ein</strong>zelheiten des Wohnhauses: Gr<strong>und</strong>risse, Schnitte <strong>und</strong><br />
Ansichten. Es werden da<strong>bei</strong> die Auswirkungen <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Wärmedämmstoffe aufgezeigt, wo<strong>bei</strong> jeweils<br />
ein Dämmstoff – aus Vereinfachungsgründen – für die<br />
gesamte Außenhülle angenommen wird.<br />
Gebäudeflächen:<br />
Fensterflächen 47 m², Wandflächen EG + OG 140 m²,<br />
Kellerwandfläche 93,5 m², Wandflächen insgesamt 280,5<br />
m², Dachfläche 60 m², Kellerdecke 60 m².<br />
Folgende Dämm-Maßnahmen werden durchgeführt:<br />
– An die Außenwand EG + OG wird eine 15 cm dicke<br />
Dämmschicht angebracht, d. h. Dämmstoffvolumen:<br />
140 m² x 0,15 m = 21 m³.<br />
– Auf die Dachkonstruktion wird eine durchgehend<br />
16 cm dicke Wärmedämmung verlegt, Dämmvolumen:<br />
60 m² x 0,16 m = 9,6 m³<br />
– Die Kellerdecke zum unbeheizten Keller wird mit einer<br />
3 cm dicken Dämmschicht gedämmt, Dämmvolumen:<br />
60 m² x 0,03 cm = 1,8 m³.<br />
– Insgesamt beträgt das Dämmstoffvolumen 32,4 m³.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 93<br />
Die Tab. 4 a bis 4 d zeigen für das Wohngebäude die<br />
Berechnung des Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwandes.<br />
Die Festlegung <strong>der</strong> Bauteilaufbauten erfolgte unter rein<br />
konstruktiven Gesichtspunkten, während für den Vergleich<br />
nur solche Konstruktionen herangezogen wurden, <strong>der</strong>en<br />
U-Wert um 0,30 W/(m²K) liegen; damit ist sichergestellt,<br />
dass mit diesen Konstruktionen die Wärmeschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
i. a. erfüllt werden können. Gewählt wird als Beispiel<br />
theoretisch einheitlich Glaswolle als Dämmstoff mit<br />
einem PEI-Wert von 330 kWh/m³ nach Tab. 1.<br />
Tab. 4a: Für die Außenwandfläche von 140 m² ergibt<br />
sich ein Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand von 140 m² x 132,5 kWh/<br />
m² = 18560 kWh.<br />
Tab. 4b: Für die Kellerdecke von 60 m² ergibt sich ein<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand von 60 m² x 239,3 kWh/m² =<br />
14350 kWh.<br />
Tab. 4c: Für die Dachfläche von 60 m² ergibt sich ein<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand von 60 m² x 221,8 kWh/m² =<br />
13310 kWh.<br />
Kellermauerwerk zum unbeheizten Keller: Gewählt<br />
Vollziegel (1800), PEI = 1400 kWh/m³, Kellermauerwerksfläche<br />
93,5 m², Dicke des Mauerwerks 36,5 cm. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />
0,365 m x 1400 kWh/m³ x 93,5 m² =<br />
47785 kWh.<br />
Zusammenfassung für den rechnerisch ermittelten<br />
Gesamtpr<strong>im</strong>ärenergieaufwand: 94 000 kWh.<br />
Der Wert für den Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand von Gebäuden<br />
variiert je nach Wahl <strong>der</strong> Baustoffe erheblich. Wird<br />
z. B. anstelle von Glaswolle Steinwolle zur Anwendung<br />
gebracht o<strong>der</strong> Extrudiertes Polystyrol (XPS), so verän<strong>der</strong>t<br />
sich <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand <strong>bei</strong> einem Dämmvolumen<br />
von 32,4 m³ <strong>bei</strong>:<br />
– Glaswolle: PEI = 330 kWh/m³<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand 330 kWh/m³ x 32,4 m³ = 10692<br />
kWh.<br />
– Steinwolle: PEI = 280 kWh/m³<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand 280 kWh/m³ x 32,4 m³ = 9072<br />
kWh<br />
– Extrudiertes Polystyrol (XPS): PEI = 800 kWh/m³<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand: 800 kWh/m³ x 32,4 m³ = 25920<br />
kWh<br />
Der für die Außenwände für das Erd- <strong>und</strong> Obergeschoß<br />
gewählte Kalksandstein gehört zu den weniger<br />
energieintensiven Baumaterialien. Wählt man z. B. anstelle<br />
<strong>der</strong> Kalksandsteine Hochlochziegel (1200) mit einem Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />
von 870 kWh/m³, so än<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong><br />
Energieaufwand für die Außenwände von 81,36 kWh/m²<br />
(Tab. 4a) auf 870 kWh/m³ x 0,24 m = 209,8 kWh/m².<br />
Bezogen auf die Außenwandfläche von 140 m² entsteht so<br />
ein Unterschied von (209,8 – 81,36) kWh/m² x 140 m² =<br />
17981,6 kWh.<br />
Dem Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt gegenübergestellt wird <strong>der</strong><br />
jährliche Heizwärmebedarf, <strong>der</strong> sich aus den Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
ergibt. Da die U-Werte <strong>im</strong> Rahmen<br />
<strong>der</strong> baukonstruktiven Vorgaben schwanken, ergeben<br />
sich auch für den jährlichen Heizwärmebedarf nach DIN<br />
V 4108-6 [21] Unterschiede, die aber <strong>im</strong> Vergleich zum<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt als geringfügig anzusehen sind.<br />
Berechnung des Heizwärmebedarfes nach Norm [1 <strong>und</strong><br />
21] mit folgenden Annahmen:<br />
– Außenwand EG <strong>und</strong> OG 140 m², U = 0,28 W/(m²K)<br />
– Dach 60 m², U = 0,23 W/(m²K)<br />
– Kellerdecke 60 m², U = 0,32 W/(m²K)<br />
– Fenster Ost 12 m², Süd 20 m², West 15 m², U = 1,4 W/<br />
(m²K)<br />
– Gesamtenergiedurchlassgrad <strong>der</strong> Fenster für senkrechte<br />
<strong>Ein</strong>strahlung g = 0,62.<br />
– Beheiztes Gebäudevolumen Ve = 333 m³<br />
– Jahres-Heizwärmebedarf 8095 kWh/a<br />
Der <strong>Ein</strong>fluss <strong>der</strong> Lebensdauer des Wohngebäudes auf<br />
das Verhältnis von Herstellungs- zu Nutzungsenergie<br />
(Heiz energie): Es kumuliert <strong>der</strong> Heiz- Wärmebedarf (8095<br />
kWh/a) über einen Zeitraum von 10 Jahren, so übersteigt<br />
er den Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt:<br />
– Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt: 94 000 kWh<br />
– Hieraus Nutzungsdauer: 11,6 Jahre<br />
Das Verhältnis aus den <strong>bei</strong>den Berechnungen kann<br />
interpretiert werden als „energetische Effizienz“. Diese ist<br />
umso besser, je kleiner sie ist. Sie wird geprägt durch den<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt <strong>und</strong> den kumulierten Heiz-Wärme-<br />
Tabelle 4a. Energieaufwand für die Außenwand EG + OG.<br />
Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />
[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />
Gipsputz 462 0,015 6,93<br />
KSL 1,4 339 0,24 81,36<br />
Glaswolle 330 0,12 39,6<br />
Kalkzementputz 310 0,015 4,65<br />
132,54<br />
Tabelle 4b. Energieaufwand für die Kellerdecke.<br />
Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />
[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />
Spanplatte, zementgeb. 800 0,022 17,6<br />
Glaswolle 330 0,03 9,9<br />
Stahlbeton 984 0,16 157,44<br />
Dünnbettmörtel 561 0,005 2,8<br />
EPS 645 0,08 51,6<br />
239,3<br />
Tabelle 4c. Energieaufwand für das Dach.<br />
Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />
[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />
Gipsputz 462 0,015 6,93<br />
Stahlbeton 984 0,16 157,44<br />
Glaswolle 330 0,16 52,8<br />
Kalkzementputz 310 0,015 4,65<br />
221,82<br />
Tabelle 4d. Zusammenfassung für den Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand.<br />
Bauteil<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />
[kWh]<br />
Kellermauerwerk 47785<br />
Kellerdecke 14350<br />
Außenwand EG + OG 18556<br />
Dach 13310<br />
Gesamter Energieaufwand 94001
94 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand [kWh/m 2 ]<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
zweischaliges Zeigelmauerwerk<br />
KSL + WDVS<br />
Wandaufbau<br />
Holzrahmenbauweise<br />
Bild 6. Opt<strong>im</strong>ale Dämmschichtdicke in Abhängigkeit vom Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />
des Dämmstoffes.<br />
bedarf, wo<strong>bei</strong> letzterer unter best<strong>im</strong>mten Begebenheiten<br />
dominieren kann.<br />
Die energetische Effizienz an sich ist nur bedingt aussagekräftig,<br />
weil sie die Qualität des Wärmeschutzes in<br />
Form des Heiz-Wärmebedarfs unmittelbar <strong>im</strong> Ergebnis<br />
wi<strong>der</strong>spiegelt. Erst die Verknüpfung mit den Bauteilkosten<br />
lässt eine für den gewählten Zeitraum verlässliche<br />
Aussage zu, die für vergleichbare Betrachtungen geeignet<br />
ist [5]. Gesetzmäßigkeiten zwischen den einzelnen Größen<br />
sind nicht auszumachen. Teils weisen die untersuchten<br />
Bauteile hohe Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte <strong>bei</strong> hohen Bauteilkosten<br />
auf, teils niedrige Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte <strong>bei</strong> niedrigen<br />
Bauteilkosten. Auch zwischen dem Heiz-Wärmebedarf<br />
<strong>und</strong> den jeweiligen Bauteilkosten existieren keine Abhängigkeiten.<br />
Kosten <strong>und</strong> energetische Effizienz entwickeln<br />
sich augenscheinlich nach eigenen Regeln.<br />
Um dennoch einen Bewertungsmaßstab zu erhalten,<br />
wird in [5] vorgeschlagen, Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt, Heiz-<br />
Wärmebedarf <strong>und</strong> Bauteilkosten unter Vernachlässigung<br />
<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>heiten miteinan<strong>der</strong> zu multiplizieren <strong>und</strong> durch<br />
105 zu dividieren. Die so gewonnene Kenngröße, die man<br />
als Kosten-Energie-Produkt (KEP) bezeichnen könnte,<br />
erlaubt eine Bewertung <strong>der</strong> Bauteile. Je größer KEP ist,<br />
desto höher sind Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt, Heiz-Wärmebedarf<br />
<strong>und</strong> Bauteilkosten.<br />
Mit <strong>der</strong> Neufassung <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung<br />
EnEV 2007 [1] wurde in Deutschland <strong>der</strong> Standard von<br />
Niedrigenergiehäusern eingeführt. Verglichen werden<br />
Tab. 5a bis c <strong>und</strong> Bild 8 drei verschiedene Wandaufbauten,<br />
denen allen ein Wert von U = 0,2 W/(m²K) gemeinsam<br />
ist. Die gewählten Wandaufbauten sind [22] entnommen.<br />
Der Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand PEI für die Wandkonstruktionen<br />
werden in Bild 8 miteinan<strong>der</strong> verglichen.<br />
Obwohl alle drei Außenwände denselben Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
aufweisen, variiert <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />
zwischen 90 kWh/m² (Holzbauweise) <strong>und</strong> 333,53<br />
kWh/m² (Zweischaliges Ziegelmauerwerk). Geht man von<br />
einer Außenwandfläche von 140 m² des Beispielhauses<br />
(Bild 7) aus, so werden die Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Außenwandaufbauten beson<strong>der</strong>s deutlich. Für<br />
eine Außenwandfläche EG + OG von 140 m² ergeben sich<br />
– Wandaufbau A: 46694 kWh<br />
– Wandaufbau B: 26376 kWh<br />
– Wandaufbau C: 12600 kWh.<br />
Variante C (Holzbauweise) benötigt nur etwa 27 % <strong>der</strong><br />
Pr<strong>im</strong>ärenergie, die für das zweischalige Ziegelmauerwerk<br />
benötigt wird. Mit <strong>der</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Erstellung eingesparten<br />
Bild 7. Wohnhaus. Gr<strong>und</strong>risse, Ansichten, Schnitte.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 95<br />
Energie von (46694 – 12600) kWh/a = 34094 kWh lässt<br />
sich ein Niedrigenergiehaus 34094 kWh durch /8095<br />
kWh/a = 4,2 Jahre, d. h. 4 bis 5 Jahre beheizen.<br />
Betrachtet man Tab. 6 so zeigt sich, dass <strong>der</strong> Herstellungsaufwand<br />
für die Wärmedämmstoffe meist von untergeordneter<br />
Bedeutung ist, d. h., die Baustoffe für das<br />
Tragwerk bzw. die Verkleidung/Vormauerung nehmen<br />
den größten Teil am Herstellungsaufwand ein. Die Ausnahme<br />
stellt da<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wandaufbau B dar, <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />
für den Dämmstoff Polystyrol n<strong>im</strong>mt<br />
ungefähr 2/3 des gesamten Energieaufwandes ein. Wenn<br />
jedoch eine lange Nutzungsdauer in Betracht gezogen<br />
wird, relativieren sich die Unterschiede, da man die<br />
Lebensdauer <strong>der</strong> einzelnen Materialien mit berücksichtigen<br />
muss.<br />
In den letzten Jahren wurde die Entwicklung von<br />
Wohngebäuden mit sehr niedrigem Heiz-Wärmebedarf in<br />
<strong>der</strong> Nutzungsphase intensiv vorangetrieben. Passivhäuser<br />
weisen einen Heiz-Wärmebedarf von ca. 10 bis 15 kWh/<br />
m²a auf. Dies wird zum <strong>Ein</strong>en durch technische Anlagen<br />
<strong>und</strong> zum An<strong>der</strong>en durch größere als heutzutage übliche<br />
Dämmstoffdicken erreicht. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird für<br />
das Passivhaus Darmstadt-Kranichstein <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />
für die Außenwand in Tab. 7 errechnet [23].<br />
Der Wärmedämmstoff Polystyrol-Hartschaumplatten<br />
(EPS) hat <strong>bei</strong> einem <strong>der</strong>artigen Wandaufbau über 70 %<br />
Anteil am gesamten Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand. Der Pr<strong>im</strong>ärenergiebedarf<br />
für die Außenwand des Passivhauses<br />
Darmstadt-Kranichstein liegt dennoch ca. 85 kWh/m²<br />
(Tab. 5a) unter dem Wert für ein zweischaliges Ziegelmauerwerk<br />
mit dem Wert U = 0,2 W/(m²K). Sehr gut<br />
gedämmte Außenwandkonstruktionen gehen als nicht<br />
zwingend einher mit einem hohen Pr<strong>im</strong>ärenergieauf wand.<br />
Die ökologische Betrachtung eines Niedrigenergiehauses<br />
auf Holzbasis mit einem Heizenergiebedarf von 50<br />
kWh/m²a führt zu interessanten Ergebnissen hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> ökologischen Bewertung [25]: Über einen Lebensweg<br />
von 60 Jahren verbraucht ein Haus mit 230 m² Wohnfläche<br />
ca. 43 % <strong>der</strong> Gesamtenergie in <strong>der</strong> Nutzungsphase,<br />
während die restlichen Energiemengen auf die Herstellung<br />
<strong>der</strong> Baustoffe (44 %), die Instandhaltung (10 %) <strong>und</strong><br />
den Rückbau des Hauses entfallen (3 %). Diese Tatsache<br />
verdeutlicht, dass <strong>im</strong> Hausbau ökologische Bewertungen<br />
wichtige <strong>und</strong> zukunftsrelevante Daten liefern können. Es<br />
zeigt auch, dass nicht nur die Nutzung, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
gesamte Lebensweg des Hauses betrachtet werden muss.<br />
Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt kann sich ganz unterschiedlich<br />
auswirken. Mitunter prägt schon eine Schicht allein<br />
den Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt <strong>der</strong> Konstruktion, während in<br />
an<strong>der</strong>en Fällen erst die Gesamtheit <strong>der</strong> für ein Bauteil verwendeten<br />
Baustoffe den PEI best<strong>im</strong>mt.<br />
Konsequenzen<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand [kWh/m 2 ]<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
333,5<br />
zweischaliges Ziegelmauerwerk KSL + WDVS Holzrahmenbauweise<br />
Wandaufbau<br />
Bild 8. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für die verschiedenen Wandaufbauten<br />
A bis C.<br />
Für Allgemeinbetrachtungen ist die Angabe des PEI von<br />
Bauteilen ausreichend. Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt für<br />
Gebäude stellt jeweils nur eine <strong>Ein</strong>zelaufnahme dar <strong>und</strong><br />
kann in keiner Weise die durch die Baukonstruktion vorgegebene<br />
Vielfalt berücksichtigen. Der Entsorgung eines<br />
Bauwerkes wird in Zukunft steigende Bedeutung zukommen.<br />
Abbruchs- <strong>und</strong> Recyclingkosten steigen erheblich.<br />
So wie <strong>bei</strong> Automobilen unaufhaltsam die Entwicklung in<br />
Richtung von ständigem Recycling verläuft, wird in<br />
Anbetracht <strong>der</strong> großen Massen aus Abbruchgebäuden<br />
dies in Zukunft auch für Bauwerke zutreffen. Schon heute<br />
ist es schwierig, nicht-mineralischen Bauschutt zu entsorgen.<br />
<strong>Ein</strong> Bauwerk mit einer Tragkonstruktion aus weitge-<br />
188,4<br />
Tabelle 5a. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für Wandaufbau A<br />
Zweispaltiges Ziegelmauerwerk.<br />
Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />
[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />
Gipsputz 462 0,015 6,93<br />
Leicht-HL-Ziegel 490 0,3 147<br />
Glaswolle 330 0,14 46,2<br />
Vormauerziegel 1160 0,115 133,5<br />
333,53<br />
Tabelle 5b. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für Wandaufbau B<br />
Kalksandstein + WDVS.<br />
Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />
[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />
Gipsputz 462 0,015 6,93<br />
KSL-Steine 339 0,175 59,3<br />
EPS-WDVS 645 0,18 116,1<br />
Kalkzementputz 310 0,02 6,2<br />
188,53<br />
Tabelle 5c. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für Wandaufbau C<br />
Holzrahmenbauweise.<br />
Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />
[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />
Gipskarton 803 0,015 12<br />
Holzstän<strong>der</strong>werk * 290 0,2 58<br />
Zellulosedämmstoff 60 0,2 12<br />
Holzfaserplatte 800 0,01 8<br />
90<br />
* Zweischaliges Holzstän<strong>der</strong>werk mit Nadelholzbeplankung<br />
Tabelle 6. Herstellungsaufwand für die Baustoffe<br />
<strong>der</strong> Wandtypen A bis C.<br />
Wandtyp A Wandtyp B Wandtyp C<br />
Tragwerk 44 % 31,5 % 64 %<br />
Dämmung 14 % 61,5 % 22 %<br />
Bekleidung 42 % 7 % 14 %<br />
90,0
96 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Tabelle 7. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für den Außenwandaufbau <strong>bei</strong>m<br />
Passivhaus Darmstadt Kranichstein.<br />
Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />
[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />
Kalkzementputz 310 0,015 4,65<br />
Polystyrol (EPS) 645 0,275 177,375<br />
KSL-Steine 339 0,175 59,325<br />
Gipsputz 462 0,015 6,9<br />
248,3<br />
hend mineralischen Baustoffen wird sich sowohl leichter<br />
entsorgen als auch leichter recyceln lassen als ein Gebäude<br />
aus Holz, Dämmstoffen, Folien usw. [26].<br />
Es war bereits eine For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esarchitektenkammer<br />
zum Entwurf <strong>der</strong> EnEV, in einer Gesamtenergiebilanz<br />
auch den Energieaufwand für Gewinnung, Herstellung,<br />
Transport, <strong>Ein</strong>bau <strong>und</strong> Entsorgung <strong>der</strong> Baustoffe,<br />
Bauteile <strong>und</strong> von Bauprodukten aufzunehmen. Dies for<strong>der</strong>t<br />
auch das Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetz<br />
(KrW-AbfG) vom 07.10.1996. Bauprodukte <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Aggregate sollen nach dem EG-Öko-Audit, EMAS, sich<br />
sowohl umweltfre<strong>und</strong>lich <strong>im</strong> Betrieb verhalten, als auch<br />
bereits umweltfre<strong>und</strong>lich hergestellt werden. Hier kann<br />
demnächst nicht nur ein Bezug zur Agenda 21 dahingehend<br />
erwartet werden, dass <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> ökologischen<br />
Beschaffung diejenigen Firmen bevorzugt werden, die<br />
sich freiwillig dem Öko-Audit unterzogen haben, son<strong>der</strong>n<br />
auch Deregulierungen <strong>bei</strong> staatlichen Prüf- <strong>und</strong> Überwachungsaufgaben.<br />
Die Erstellung <strong>und</strong> Methodik von Ökobilanzen<br />
ist seit kurzem genormt: DIN EN ISO 14040 bis<br />
14043.<br />
In Zukunft müssen verstärkt Ökobilanzen durchgeführt<br />
werden, damit die Datengr<strong>und</strong>lagen auch für vergleichende<br />
ökologische Betrachtungen geschaffen wird<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verbraucher über jedes Produkt detailliert informiert<br />
werden kann.<br />
In diesem Zusammenhang sei auf die Richtlinie VDI<br />
2242 „Konstruieren recyclinggeregelter technischer Produkte“<br />
hingewiesen, sie umfasst:<br />
– die Wie<strong>der</strong>verwendung eines gebrauchten Produktes<br />
als Element für den gleichen Zweck,<br />
– die Weiterverwendung eines gebrauchten Produktes als<br />
Element für einen an<strong>der</strong>en Zweck,<br />
– die Wie<strong>der</strong>verwendung eines Stoffes als Material für<br />
die gleiche Zweckbest<strong>im</strong>mung,<br />
– die Weiterverwendung eines Stoffes als Material für<br />
an<strong>der</strong>e Zweckbest<strong>im</strong>mungen.<br />
Die Min<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Stoffflüsse ist in <strong>der</strong> Bauwirtschaft<br />
kaum betrachtet worden. Im Gegenteil: Die Bauwirtschaft<br />
bewegt mit großem Abstand zu allen an<strong>der</strong>en<br />
Bereichen unseres Wirtschaftssystems die größten Stoffflüsse,<br />
wo<strong>bei</strong> meist Frisch-Materialien, also „Roh-Stoffe“<br />
<strong>im</strong> wörtlichen Sinne erschlossen werden; Recyclate <strong>und</strong><br />
Teilrecyclate beginnen erst in jüngster Zeit mehr ins Auge<br />
gefasst zu werden. Zero Waste sind Gebäude, die vollkommen,<br />
d. h. rückstandsfrei rezyklierbar sein müssen.<br />
Auch hier<strong>bei</strong> werden lei<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um unerfüllbare Wünsche<br />
„hineinidiologisiert“, je intensiver man über Kreislaufwirtschaft<br />
spricht. Nach dem zweiten Hauptsatz <strong>der</strong><br />
Thermodynamik kann es nämlich keine Kreislaufwirtschaft<br />
geben. Möglich sind vielmehr nur Teilumläufe, die<br />
opt<strong>im</strong>iert werden müssen. Ökologisches Bauen muss deshalb<br />
in Zukunft realistischerweise als Inkaufnahme<br />
best<strong>im</strong>mter Grade von Umweltbelastung in eine aktive<br />
Umweltpolitik eingehen [27].<br />
Gebäude sind ein großes anthropogenes Lager<br />
Bauen <strong>und</strong> Wohnen verschlingen enorm viele Ressourcen,<br />
eine große Menge an Material ist hier gleichsam „zwischengelagert“.<br />
2008 wurde <strong>der</strong> sogen. Energiepass eingeführt,<br />
<strong>der</strong> Mietern <strong>und</strong> Käufern verrät, wie viel Energie<br />
(Heiz-Wärmebedarf) eine Wohnung o<strong>der</strong> ein Gebäude<br />
verbraucht. Dieser Ansatz ließe sich erweitern: <strong>Ein</strong> Ressourcenpass<br />
könnte Aufschluss darüber geben, wie viel<br />
Material zum Bau des Gebäudes o<strong>der</strong> einer Wohnung<br />
verwendet wurde, ob schadstoffhaltige Materialien verbaut<br />
wurden <strong>und</strong> ob <strong>und</strong> wie die Baustoffe recycelt werden<br />
können. Damit ließe sich ein Bewusstsein für die Wertigkeit<br />
von Ressourcen schaffen, <strong>bei</strong> Mietern <strong>und</strong> Käufern<br />
genauso wie <strong>bei</strong> Architekten, Planern <strong>und</strong> Baufirmen [24].<br />
Um uns herum schlummern riesige Lager an wertvollen<br />
stofflichen Ressourcen: Maschinen, Fahrzeuge,<br />
Ge bäude usw. Die meisten Rohstoffe sind begrenzt <strong>und</strong><br />
müssen aufwendig gewonnen werden. Seit <strong>der</strong> wirtschaftliche<br />
Aufschwung <strong>der</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> die Nachfrage <strong>und</strong><br />
damit die Preise für viele Ressourcen in die Höhe treibt,<br />
werden Rohstofffrage <strong>und</strong> Energiekosten zum Risiko für<br />
das Wirtschaftswachstum. Der alltägliche Konsum sorgt<br />
dafür, dass die Lagerstätten an natürlichen Rohstoffen<br />
kontinuierlich schrumpfen, während gleichzeitig <strong>der</strong><br />
Materialbestand um uns herum rasant zun<strong>im</strong>mt. Fachleute<br />
sprechen vom wachsenden „anthropogenen Lager“.<br />
Warum nutzen wir nicht verbaute Materialien erneut <strong>und</strong><br />
<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>? Experten sprechen längst von „Urban<br />
Mining“. Dieser Begriff steht für die Tatsache, dass jede<br />
Ansiedlung in einem industrialisierten Land eine riesige<br />
Rohstoffmine ist. Ob Gebäude o<strong>der</strong> Geräte, Fahrzeuge<br />
o<strong>der</strong> Infrastruktur, Bauschutt, überall stecken Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe,<br />
die recycelt, verwertet <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> genutzt werden<br />
können. <strong>Ein</strong>iges aus dieser Mine wird schon geför<strong>der</strong>t:<br />
Stahl- <strong>und</strong> Aluminiumschrotte verar<strong>bei</strong>tet die Industrie<br />
seit Jahrzehnten <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> zu neuem Metall.<br />
Auch aus Bauschutt entsteht erneut Material für an<strong>der</strong>e<br />
Zwecke. Durch das Recycling werden nach einer Mitteilung<br />
des Institutes <strong>der</strong> Deutschen Wirtschaft (IW) bereits<br />
die Kosten für Metallrohstoffe um rd. 20 % <strong>und</strong> die für<br />
Energie<strong>im</strong>porte um 3 % reduziert [24]. In aller Regel werden<br />
deutlich weniger Mengen an Energie verbraucht,<br />
wenn Rohstoffe zurückgewonnen statt <strong>der</strong> Natur entnommen<br />
werden.<br />
Urban Mining min<strong>der</strong>t außerdem die Umweltbelastungen,<br />
die <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Gewinnung <strong>und</strong> Verar<strong>bei</strong>tung neuer Rohstoffe<br />
entstehen. Und nicht zuletzt schont es das Kl<strong>im</strong>a.<br />
So haben Wissenschaftler <strong>im</strong> Auftrag des Naturschutzb<strong>und</strong>es<br />
Deutschland (NABU) errechnet, dass das Recycling<br />
seit 1990 über 46 Mio. t Kohlendioxid eingespart hat.<br />
Das ist rd. ein Viertel dessen, was ganz Deutschland insgesamt<br />
seither an Treibhausgasen eingespart hat. Erfolg
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 97<br />
versprechen die Ansätze zur „Ökonomisierung des<br />
Umweltschutzgedankens“, z. B. die von Stern vorgeschlagene<br />
Bewertung von CO 2 -Äquivalenten [31]. In dem<br />
Report (2006) hatte Nicholas Stern – <strong>der</strong> ehemalige Chefökonom<br />
<strong>der</strong> Weltbank – nachgewiesen, dass es ökonomisch<br />
klüger ist, in den Kl<strong>im</strong>aschutz zu investieren, als<br />
später die Zeche zu zahlen für Schäden von Stürmen,<br />
Überschwemmungen <strong>und</strong> Dürrekatastrophen. Es wird<br />
eindeutig belegt, dass die Szenarien zur Beherrschung des<br />
Kl<strong>im</strong>awandels <strong>bei</strong> umgehendem Handeln noch finanzierbar<br />
sind. <strong>Ein</strong>en Preis hat <strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz allerdings<br />
schon. Die Atmosphäre darf nicht länger kostenlos<br />
genutzt werden. Für den Kohlendioxidausstoß müsse<br />
bezahlt werden. Gefahr ist <strong>im</strong> Verzug.<br />
„Wir stehen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Nutzung des gigantischen Materiallagers,<br />
das wir um uns herum errichtet haben, erst am<br />
Anfang. Zwar hat die Politik begonnen, Strategien zum<br />
effizienten <strong>und</strong> intelligenten Umgang mit Ressourcen zu<br />
erar<strong>bei</strong>ten. Ressourceneffizienz erfor<strong>der</strong>t aber die Innovationskraft<br />
von allen Beteiligten“, so Stefan Schreiter,<br />
Chef Duales System Deutschland (DSD) in Köln [24].<br />
Die Hochschulen sollten Inhalte in die Ausbildungsgänge<br />
für Architekten, Bauingenieure, <strong>Gebäudetechnik</strong>er aufnehmen,<br />
die den Studenten vermitteln, schon <strong>bei</strong>m Entwurf<br />
von Gebäuden an <strong>der</strong>en spätere Wie<strong>der</strong>verwertung<br />
zu denken [30]. Verlässliche Angaben zum Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />
von Baustoffen sind Gr<strong>und</strong>voraussetzung für<br />
die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> energetischen Effizienz von Bauteilen.<br />
Für Allgemeinbetrachtungen ist die Angabe des<br />
PEI von Bauteilen ausreichend. Er stellt für Gebäude<br />
jeweils nur eine <strong>Ein</strong>zelaufnahme dar <strong>und</strong> kann in keiner<br />
Weise die durch die Baukonstruktion vorgegebene Vielfalt<br />
berücksichtigen. Kosten wie die Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte<br />
müssen auf die Gegebenheiten des <strong>Ein</strong>zelfalles bezogen<br />
sein. „Wir sollten Ressourcen wie menschliche Talente<br />
behandeln. Keines darf man aufgeben, jedes muss man<br />
för<strong>der</strong>n“, so <strong>der</strong> langjährige Präsident <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt<br />
für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe Prof. Friedrich-<br />
Wilhelm Wellmer [24]. Da<strong>bei</strong> ist <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />
von Bauteilen ein Auswahlkriterium <strong>im</strong> Rahmen energieeinsparenden<br />
Bauens [28].<br />
Literatur<br />
[1] EnEG (2005-09-01): EnEG: Gesetz zur <strong>Ein</strong>sparung von Energie<br />
in Gebäuden (Energieeinsparungsgesetz-EnEG). EnEV<br />
(2007-07-24): Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz<br />
<strong>und</strong> energiesparende Anlagentechnik <strong>bei</strong> Gebäuden (Energieiensparverordnung-EnEV).<br />
[2] Küsgen, H.: Produktionsenergie <strong>im</strong> Hochbau. In: Energiehaushalt<br />
von Bauten. arcus Heft 14. Köln. 1991, S. 5f.<br />
[3] Gertis, K.: Heute Niedrigenergiehäuser – <strong>und</strong> morgen? In: Wiss.<br />
Ber. Hochschule Zittau 44 (1996). H. 1528-1540, S. 11 – 22.<br />
[4] Pohl, R.: Die neue Wärmeschutzverordnung ist ohne Superdämmung<br />
erfüllbar. In: Bauphysik 15 (1993), S. 135 – 137.<br />
[5] Zapke, W. <strong>und</strong> Gerken, D.: Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt von Bauteilen.<br />
In: DBZ 1996. H. 2, S. 115 – 125.<br />
[6] Lahl, U. <strong>und</strong> Zeschmar-Lahl, B.: Ökologische Bewertung von<br />
Baustoffen. In: Der Architekt. 1997. H. 1, S. 55 – 61.<br />
[7] Marmé, W. <strong>und</strong> Seeberger, J.: Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt von<br />
Baustoffen. In: Bauphysik 4 (1982). H. 5, S. 155 – 160 <strong>und</strong> H.<br />
6, S. 208 – 214.<br />
[8] Baustoffe unter ökologischen Gesichtspunkten. Hrsg.: Landesinstitut<br />
für Bauwesen <strong>und</strong> angewandte Bauschadenforschung<br />
NRW. Aachen. 1993. Heft 1.22.<br />
[9] Eidgenössische Material- <strong>und</strong> Prüfungsanstalt, Abt. Holz<br />
(Hrsg.): Energie- <strong>und</strong> Schadstoffbilanzen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung<br />
von Wärmedämmstoffen. 1995. Dübendorf.<br />
[10] Feist, W.: Pr<strong>im</strong>ärenergie- <strong>und</strong> Emissionsbilanzen von Dämmstoffen.<br />
IWU. Darmstadt. 1988.<br />
[11] Habersatter, K.: Ökobilanzen von Packstoffen. B<strong>und</strong>esamt für<br />
Umwelt <strong>und</strong> Landschaft. Schriftenreihe Nr. 132. Bern. 1991.<br />
[12] Ingenieurschule Bei<strong>der</strong> Basel: Wärmedämmstoffe. Der Versuch<br />
einer ganzheitlichen Betrachtung. Basel. 1989.<br />
[13] InFo (Interdisziplinäre Forschungsgemeinschaft Kunststoffe e. V.):<br />
Lebenswegbilanzen von EPS-Dämmstoffen. Berlin. 1993, S. 23.<br />
[14] Marmé W. <strong>und</strong> Seeberger, J.: Energieinhalt von Baustoffen. In:<br />
Ges<strong>und</strong>es Wohnen. Wechselbeziehungen zwischen Mensch <strong>und</strong><br />
gebauter Umwelt. Hrsg.: Beekert, Michel <strong>und</strong> Lamprecht.<br />
Düsseldorf. 1986.<br />
[15] Morgenweck, G.: Wo bleiben „ausgebrauchte“ Dämmstoffe? In:<br />
Informationsdienst Holzbau. 1992. H. 8, S. 1f.<br />
[16] Büro Cirsium: Energie- <strong>und</strong> Schadstoffbilanz Isofloc. Mittelhausen.<br />
1991. S. 1f.<br />
[17] Energie- <strong>und</strong> Ökobilanz des Sicherheits-Dämmstoffes Foamglas.<br />
In: Pittsburgh Deutschland. 1992.<br />
[18] Hofsetter, P.: Die ökologische Rückzahldauer <strong>der</strong> Mehrinvestitionen<br />
in zwei Nullenergiehäusern. Zürich. 1991.<br />
[19] Re<strong>im</strong>uth, F.: Opt<strong>im</strong>ierung von Wärmedämmung. In: TAB<br />
Technik am Bau. 1990. Heft 1, S. 49.<br />
[20] Feist, W.: Lebenszyklus-Bilanzen <strong>im</strong> Vergleich: Niedrigenergiehaus,<br />
Passivhaus, Energieautarkes Haus. In: wksb. 1997. Nr.<br />
39, S. 53 – 57.<br />
[21] DIN V 4108-6 (2003-06): Wärmeschutz <strong>und</strong> Energie-<strong>Ein</strong>sparung<br />
in Gebäuden. – Teil 6: Berechnung des Jahresheizwärme<strong>und</strong><br />
des Jahresheizenergiebedarfs.<br />
Anm.: Das Verfahren ist für Wohngebäude <strong>und</strong> für Gebäude<br />
anwendbar, die zeitweise beheizt werden.<br />
DIN V 4108-6 Berichtigung 1 (2004-03): Berichtigungen zu<br />
DIN V 4108-6: 2003-06.<br />
[22] Huber, J., Müller, G. <strong>und</strong> Oberlän<strong>der</strong>, S.: Das Niedrigenergiehaus.<br />
<strong>Ein</strong> Handbuch. 1996. Stuttgart.<br />
[23] Feist, W. <strong>und</strong> Werner, J.: Erste Messergebnisse aus dem Passivhaus<br />
Darmstadt Kranichstein. In: Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur (gi),<br />
Haustechnik, Bauphysik, Umwelttechnik, 114 (1993) H. 5,<br />
S. 240 – 249.<br />
[24] Schreiter, S.: Urban Mining. Auf Rohstoffsuche mitten in <strong>der</strong><br />
Stadt. In: VDInachrichten 27. Juni 2008. Nr. 26, S. 2.<br />
[25] Bartolles, R., Frühwald, A. <strong>und</strong> Pohlmann, C.M.: Planungsmethoden<br />
zur Reduzierung des Gesamtenergiebedarfs von Wohngebäuden<br />
mit Hilfe von Ökobilanzen. 2001. Abschlußbericht<br />
FH Bremen, FB Architektur <strong>und</strong> Univ. Hamburg, FB Holztechnologie.<br />
[26] Pohl, R.: Kostengünstiges <strong>und</strong> energiesparendes Bauen. In: Ziegel<br />
<strong>im</strong> Dialog. Infotage ´95, Bauen heute – <strong>im</strong> Spannungsfeld<br />
zwischen Vorschriften <strong>und</strong> Praxis; Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft Mauerziegel<br />
<strong>im</strong> B<strong>und</strong>esverband <strong>der</strong> Deutschen Ziegelindustrie. 1995.<br />
[27] Gertis, K.: Niedrigenergie – o<strong>der</strong> Niedrigentropiehäuser? In:<br />
CCI 29 (1995) H. 4, S. 134 – 136.<br />
[28] Usemann, K.W.: Energieeinsparende Gebäude <strong>und</strong> Anlagentechnik.<br />
Berlin Heidelberg New York. 2004.<br />
[29] Globales Emissions-Modell integrierter Systeme (Genesis 4.2.).<br />
Ökoinstitut s. v. Institute for Applied Ecology, Darmstadt.<br />
www.genesis.de<br />
[30] Baumgärtner, U., Fischer, O. Kratz, Putz, A., Streit, W. <strong>und</strong> Willberg,<br />
U.: Kl<strong>im</strong>awandel-Ingenieure in <strong>der</strong> Verantwortung. In:<br />
Jahrbuch Bautechnik 2008, S. 39 – 58. Düsseldorf, VDI-Verlag.<br />
[31] Stern Review of the economic challenges of cl<strong>im</strong>ate change<br />
(www.sternreview.org.uk).
98 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Patentschau<br />
Rückspülbarer Wasserfilter<br />
DE-PS 102006029544, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
20.08.2009, Patentinhaber: Judo Wasseraufbereitung<br />
GmbH, 71364 Winnenden<br />
<strong>Ein</strong> rückspülbarer Wasserfilter mit einem in einem<br />
Gehäuse zwischen einem <strong>Ein</strong>lass <strong>und</strong> einem Auslass angeordneten<br />
Siebfiltereinsatz, <strong>der</strong> das Gehäuse in eine <strong>Ein</strong>lasskammer<br />
<strong>und</strong> eine Auslasskammer unterteilt, wo<strong>bei</strong><br />
mindestens eine Fläche des Wasserfilters eine ke<strong>im</strong> tötende<br />
Beschichtung aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass<br />
die mindestens eine mit <strong>der</strong> ke<strong>im</strong>tötenden Beschichtung<br />
versehene Fläche des Wasserfilters relativ zu dem Siebfiltereinsatz<br />
beweglich ist, <strong>und</strong> dass in <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>lasskammer<br />
eine o<strong>der</strong> mehrere Absaugvorrichtungen vorgesehen sind,<br />
wo<strong>bei</strong> die mindestens eine mit ke<strong>im</strong>töten<strong>der</strong> Beschichtung<br />
versehene Fläche Teil <strong>der</strong> Absaugvorrichtungen ist.<br />
Zusammensteckbare Entwässerungs- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />
Drainagevorrichtung<br />
DE-PS 102007058785, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
20.08.2009, Patentinhaber: Hewitech GmbH &<br />
Co. KG, 48607 Ochtrup<br />
<strong>Ein</strong>e zusammensteckbare Entwässerungs- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Drainagevorrichtung<br />
ist versehen mit identischen, gitterartigen<br />
Seitenwandplatten, die zur Bildung eines <strong>im</strong> Querschnitt<br />
vieleckigen, insbeson<strong>der</strong>e quadratischen Kanals angeordnet<br />
sind, <strong>und</strong> ersten Verbindungselementen zur Verbindung<br />
jeweils zweier benachbarter, winklig zueinan<strong>der</strong> verlaufen<strong>der</strong><br />
Seitenwandplatten. Die Seitenwandplatten <strong>und</strong><br />
die ersten Verbindungselemente sind zusammengesteckt.<br />
Durchlauferhitzer für eine Nutzflüssigkeit <strong>und</strong><br />
hydraulische Schaltung<br />
DE-PS 102005019856, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
20.08.2009, Patentinhaber: Sun-Systems GmbH,<br />
Wörgl, AT<br />
Es wird ein Durchlauf-Erhitzer für eine Nutzflüssigkeit<br />
mit einem Speicherbehälter besprochen, <strong>der</strong> eine wärmeabgebende<br />
Flüssigkeit aufn<strong>im</strong>mt, mit einem Koaxialrohr-<br />
Wärmeaustauscher, <strong>der</strong> in dem Speicherbehälter angeordnet<br />
ist <strong>und</strong> <strong>der</strong> ein gewendeltes Außenrohr sowie ein in<br />
diesem befindliches Innenrohr aufweist, wo<strong>bei</strong> durch das<br />
Innenrohr dieselbe wärmeabgebende Flüssigkeit strömt,<br />
die in dem Speicherbehälter enthalten ist, während in dem<br />
Ringquerschnitt zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenrohr die zu<br />
erwärmende Nutzflüssigkeit strömt, <strong>und</strong> das Innenrohr<br />
<strong>und</strong> das Außenrohr hinsichtlich Flüssigkeitsführung <strong>und</strong><br />
Anschlüsse vollständig voneinan<strong>der</strong> getrennt sind.<br />
Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zum Abdichten des Eckbereichs<br />
von Luftleitungskanälen<br />
DE-PS 102007045063, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
20.08.2009, Patentinhaber: BerlinerLuft. Technik<br />
GmbH, 10365 Berlin<br />
Bei einem Verfahren <strong>und</strong> einer Vorrichtung zum<br />
Abdichten des Eckbereichs von Luftleitungskanälen<br />
mit Hilfe eines drucksteifen Dichtformteils für eine<br />
Abdichtstelle, wird das Dichtformteil auf einen montierten<br />
Luftleitungskanal aufgesetzt, wo<strong>bei</strong> vor o<strong>der</strong><br />
nach dem Aufsetzen des Dichtformteils in eine in die<br />
Dichtseite des Dichtformteils geformte Aufnahmetasche<br />
ein aushärtbares, pastöses Dichtmittel eingebracht<br />
wird, <strong>und</strong> wo<strong>bei</strong> mit dem Dichtformteil <strong>im</strong> auf die<br />
Abdichtstelle aufgesetzten Zustand Druck <strong>der</strong>art auf<br />
das pastöse Dichtmittel aus geübt wird, dass sich das<br />
Dichtmittel innerhalb des Dichtformteils um die<br />
Abdichtstelle herum verteilt <strong>und</strong> <strong>und</strong>ichte Stellen ausfüllt<br />
<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> überdeckt.<br />
Verfahren zum Starten eines Gasbrenners<br />
DE-PS 102007060073, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
20.08.2009, Patentinhaber: Robert Bosch GmbH,<br />
70469 Stuttgart<br />
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines<br />
Gasbrenners für ein Heizgerät mit einem modulierbaren<br />
Gebläse, einer Gas-/Luft-Verb<strong>und</strong>regelung, einer Zündeinrichtung<br />
<strong>und</strong> einer Überwachung <strong>der</strong> Funktion mit<br />
einer Ionisationselektrode als Messelektrode <strong>im</strong> Flammenbereich,<br />
welche in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Verbrennung<br />
eine von <strong>der</strong> Verbrennungstemperatur bzw. <strong>der</strong><br />
Luftzahl abgeleitete elektrische Größe an eine Regelschaltung<br />
legt. Da<strong>bei</strong> wird am Ende einer Stabilisierungszeit<br />
nach dem Brennerstart ein Modulieren auf einen vorgebbaren<br />
unteren Modulationsgrad angestrebt, von dem aus<br />
<strong>im</strong> Anschluss die Leistung auf einen vorgebbaren Belastungspunkt<br />
hochgefahren wird. Mit <strong>der</strong> Erfindung soll<br />
die Robustheit eines Gasbrenners für ein Heizgerät, insbeson<strong>der</strong>e<br />
in <strong>der</strong> Startphase, opt<strong>im</strong>iert werden.<br />
Erfindungs gemäß wird das Modulationsverfahren des<br />
Gasbrenners über die Auswertung des Flammensignals<br />
angepasst.<br />
Sanitäre Wasserleitungsarmatur mit<br />
Unterputz-Montageeinheit<br />
DE-PS 102008032185, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
27.08.2009, Patentinhaber: Ideal-Standard International<br />
BVBA, Brüssel, BE<br />
<strong>Ein</strong>e sanitäre Wasserleitungsarmatur mit zugehöriger<br />
Unterputz-Montageeinheit, bestehend aus einem in eine<br />
in einer Wand geschaffene Ausnehmung einzusetzenden<br />
<strong>und</strong> an die wandseitigen Zulaufrohre anzuschließenden<br />
Kartuschenträger, <strong>der</strong> mit einem Wasserabgang, wenigstens<br />
einem Bedienelement <strong>und</strong> einer als Sichtblende aufgesetzten<br />
Rosette versehen ist, ist dadurch gekennzeichnet,<br />
dass die Unterputz-Montageeinheit einen in die<br />
Wand einzusetzenden <strong>und</strong> daran zu befestigenden Montagerahmen<br />
aufweist, innerhalb dessen die wandseitigen<br />
Zulaufrohre enden <strong>und</strong> jeweils mit einem eine parallel zur<br />
Wandebene ausgerichtete Austrittsöffnung aufweisenden<br />
Anschlussstück verb<strong>und</strong>en sind, <strong>und</strong> dass in die Austrittsöffnungen<br />
<strong>der</strong> mit einem Innengewinde versehenen<br />
Anschlussstücke jeweils ein Ausgleichsverbindungsstück<br />
mit einem einstellbaren Abstand zu den Anschlussstücken<br />
einschraubbar ist, wo<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kartuschenträger mit<br />
an ihm ausgebildeten Anschlussstutzen dichtend in die<br />
Ausgleichsverbindungsstücke einsteckbar <strong>und</strong> daran<br />
befestigbar ist.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 99<br />
Vorrichtung zur Ableitung von Verbrennungsabgasen<br />
aus einem Gebäude<br />
DE-PS 102007010910, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
20.08.2009, Patentinhaber: Saint-Gobain Isover<br />
G+H AG, 67059 Ludwigshafen, eka Edelstahlkamine<br />
GmbH, 95369 Untersteinach<br />
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ableitung<br />
von Verbrennungsabgasen aus einem Gebäude, mit einer<br />
doppelwandigen Abgasanlage, <strong>der</strong>en Wandungen von<br />
einem Innenrohr <strong>und</strong> einen das Innenrohr umgebenden<br />
metallischen Mantelrohr gebildet sind, wo<strong>bei</strong> die Abgasanlage<br />
mindestens einen Durchbruch in einer Wand- <strong>und</strong>/<br />
o<strong>der</strong> einer Decke des Gebäudes durchdringt, wo<strong>bei</strong> in<br />
einem Durchdringungsbereich <strong>der</strong> Abgasanlage <strong>im</strong><br />
Durchbruch das Mantelrohr eine o<strong>der</strong> mehrere Mantelausnehmungen<br />
aufweist. Die Erfindung ist dadurch<br />
gekennzeichnet, dass das Mantelrohr <strong>im</strong> Durchdringungsbereich<br />
von einer Dichtungshülle aus elastischem<br />
<strong>und</strong> wärmedämmendem Material umfasst ist.<br />
Vorrichtung zur Gewinnung von Solarenergie<br />
DE-PS 102007048460, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
27.08.2009, Patentinhaber: Deutsches Zentrum<br />
für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt e.V., 51147 Köln<br />
<strong>Ein</strong>e Vorrichtung zur Gewinnung von Solarenergie, mit<br />
einem Solarenergie aufnehmenden <strong>und</strong> an ein Wärmeträgermedium<br />
übertragenden Photothermie-Kollektor <strong>und</strong><br />
einem Wärmetauscher, <strong>der</strong> über einen Kreislauf mit dem<br />
PT-Kollektor verb<strong>und</strong>en ist, wo<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kreislauf einen<br />
Vorratsbehälter für das eine strahlungsabsorbierende<br />
Substanz enthaltende Wärmeträgermedium aufweist <strong>und</strong><br />
Mittel vorgesehen sind, um in einem ersten Betriebszustand<br />
das Wärmeträgermedium durch den Kreislauf zu<br />
pumpen <strong>und</strong> in einem zweiten Betriebszustand das Wärmeträgermedium<br />
aus dem PT-Kollektor in den Vorratsbehälter<br />
zu überführen <strong>und</strong> den PT-Kollektor mit Luft zu<br />
füllen, ist dadurch gekennzeichnet, dass unter dem<br />
PT-Kollektor ein Photovoltaik-Kollektor mit photovoltaischer<br />
Energieumsetzung angeordnet ist, <strong>der</strong> in dem<br />
zweiten Betriebszustand durch den PT-Kollektor hindurch<br />
Solarenergie aufn<strong>im</strong>mt.<br />
Solarkollektor mit angeschlossenem Behälter<br />
zur Speicherung von Warmwasser<br />
DE-PS 102007043964, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />
27.08.2009, Patentinhaber: GREENoneTEC<br />
Solarindustrie GmbH, St. Veit, AT<br />
Es wird ein Solarkollektor mit angeschlossenem Behälter<br />
zur Speicherung von Warmwasser beschrieben, wo<strong>bei</strong><br />
a) <strong>der</strong> Behälter ein Gehäuse aufweist, das zumindest teilweise<br />
doppelwandig ausgebildet ist <strong>und</strong> einen Hohlraum<br />
begrenzt, <strong>und</strong> b) eine Leitung zum Transport eines <strong>im</strong><br />
Solarkollektor erwärmten Ar<strong>bei</strong>tsfluids an einem Ablauf<br />
aus dem Solarkollektor herausgeführt ist <strong>und</strong> an einem<br />
ersten Endabschnitt des Behälters in den Hohlraum einmündet<br />
<strong>und</strong> an einem zweiten Endabschnitt des Behälters<br />
aus dem Hohlraum herausgeführt <strong>und</strong> in einen Zulauf<br />
des Solarkollektors zurückgeführt ist, wo<strong>bei</strong> c) <strong>der</strong> erste<br />
Endabschnitt des Behälters unterhalb des Ablaufs des<br />
Solarkollektors angeordnet ist, d) <strong>der</strong> zweite Endabschnitt<br />
des Behälters oberhalb des Zulaufs des Solarkollektors<br />
angeordnet ist, e) <strong>der</strong> Behälter auf <strong>der</strong> Schattenseite des<br />
Kollektors verläuft. <br />
Wg.<br />
Briefe an die Herausgeber<br />
Anmerkungen zur Veröffentlichung<br />
„Neue Außenluft-Temperaturen für die<br />
Heizlastberechnung <strong>im</strong> gi 1/2012“<br />
Herr Nadler gibt einen guten Überblick über die heutigen<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> dynamischen Berechnungsverfahren<br />
<strong>und</strong> schlägt vor, diese analog zu den sommerlichen Kühllastberechnungen<br />
unter Verwendung <strong>der</strong> Test-Referenzjahre<br />
auch für die Heizlastberechnung einzusetzen. An<br />
einem Beispiel (Dezember 1969) für Berlin zeigt er, dass<br />
<strong>der</strong> seinerzeit von Esdorn eingeführte Zweitages-Mittelwert<br />
(–14 °C) recht passend gewählt ist.<br />
Es ist einleuchtend, dass man unter Berücksichtigung<br />
gewisser dynamischer Berechnungsmethoden einigermaßen<br />
korrekte Ergebnisse erwarten kann – wenn man ein<br />
sinnvoll ermitteltes Testreferenzjahr zugr<strong>und</strong>e legt.<br />
Allerdings gilt auch heute noch die allgemein bekannte<br />
Erfahrung, dass für die winterliche Anlagenauslegung<br />
eine geeignete Temperaturwahl für eine stationäre Auslegungsrechnung<br />
vollständig ausreicht. Der stationäre Wärmedurchgang<br />
dominiert <strong>im</strong> Extremfall so stark, dass die<br />
dynamischen Komponenten mit einfachen Korrekturfaktoren<br />
erfassbar sind. Dazu kommt, dass es sinnvoll ist,<br />
eine Heizung so klein wie möglich auszulegen. Auch wenn<br />
man allgemein Betriebsunterbrechungen vorsieht, ist es<br />
angebracht, <strong>bei</strong> extremen länger andauernden Wetterlagen<br />
(z. B. unter –10 °C) die Anlagen durchlaufen zu lassen<br />
<strong>und</strong> keinen Unterbrechungszuschlag <strong>bei</strong> <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionierung<br />
zu berücksichtigen.<br />
Es soll hier nicht gegen eine dynamische Berechnung<br />
polemisiert werden, die <strong>im</strong> Sommer wegen <strong>der</strong> stark variablen<br />
Lasten berechtigt <strong>und</strong> notwendig ist, aber es soll<br />
klargestellt werden, dass eine einfache stationäre HZ-<br />
Norm-Berechnung nach wie vor <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen<br />
muss. Es gibt diesbezüglich auch an<strong>der</strong>e Auslegungskriterien,<br />
die herangezogen werden können <strong>und</strong> die seit März<br />
2011 in <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 4710 Blatt 3 1) für Deutschland<br />
verfügbar sind. Lei<strong>der</strong> geht Herr Nadler nicht auf diese<br />
Fakten ein, die inzwischen auch analog für 120 europäische<br />
Stationen in Vorbereitung sind.<br />
Im gi H. 6 (Dezember 2009) 2) wurde <strong>der</strong> Entwurf <strong>der</strong><br />
VDI 4710, 3 ausführlich beschrieben, <strong>und</strong> es wurden Vorschläge<br />
gemacht, auf <strong>der</strong> Basis mittlerer t,x-Korrelationen<br />
(für die gleichen Stationen wie die <strong>der</strong> Test-Referenzjahre),<br />
die aber alle Temperatur- <strong>und</strong> Feuchtewerte enthalten,<br />
mit einem genau festgelegten Risiko eine Auslegung<br />
sowohl für den Sommerfall hinsichtlich Temperatur<br />
<strong>und</strong> Enthalpie als auch für den Winterfall (nur Temperatur)<br />
vorzunehmen.<br />
Im Vergleich zu unserer klassischen Auslegungstradition<br />
hat man alternativ 0,1 % o<strong>der</strong> 0,2 % <strong>der</strong> Jahresst<strong>und</strong>en<br />
(9 o<strong>der</strong> 17 h/a) als Über- o<strong>der</strong> Unterschreitung <strong>der</strong>
100 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Auslegungswerte zugelassen, <strong>und</strong> <strong>im</strong> Weißdruck <strong>der</strong> VDI<br />
traf man die Entscheidung, den Wert 0,1 % Risiko als<br />
generellen Auslegungsvorschlag zu unterbreiten. <strong>Ein</strong> Risikounterschied<br />
könnte künftig z. B. abhängig von <strong>der</strong><br />
Bauschwere eingesetzt werden. (Andaueraussagen enthalten<br />
die t,x-Korrelationen nicht).<br />
Dieses Ergebnis führt nur zu geringfügigen Korrekturen<br />
gegenüber den Werten <strong>der</strong> DIN EN 12831, aber ein<br />
Vergleich <strong>der</strong> t,-x-Korrelationen von 1961–1990 zu denen<br />
von 1991–2005 zeigt in <strong>der</strong> Tat auch nur geringe Verän<strong>der</strong>ungen<br />
für Deutschland. 3)<br />
Störend erscheint <strong>der</strong> Hinweis von Nadler zur Extrapolation<br />
des Kl<strong>im</strong>awandels auf 2050. Auch wenn die Modelle<br />
des DWD korrekt sein mögen, ist eine heutige Auslegung<br />
ausschließlich auf heutigen Daten durchzuführen.<br />
Es erscheint unglücklich, dass das Datenmaterial für<br />
die Testreferenzjahre auf einer Zeitreihe 1988–2007 aufbaut<br />
<strong>und</strong> nicht den allgemeinen Festlegungen <strong>der</strong> WMO<br />
(World Meteorological Organization) entsprechend auf<br />
<strong>der</strong> halben Periode 1991–2005, wie es für die t,x-Korrelationen<br />
fixiert wurde.<br />
Der VDI wird zusammen mit dem DWD ab 2021 die<br />
t,x-Korrelationen für 2006–2020 ermitteln.<br />
<strong>Ein</strong> Vergleich aller dann sich ergebenden gleichartig<br />
ausgewerteten Kenngrößen (Auslegungswerte, Gradtage<br />
usw.) wird sofort erkennbar werden lassen, wie sich <strong>der</strong><br />
Kl<strong>im</strong>awandel real weiterentwickelt hat.<br />
Insgesamt wird angeregt, demnächst <strong>im</strong> DIN-Ausschuß<br />
12831 die Auslegungsproblematik zu überprüfen.<br />
Dr.-Ing. Jürgen Masuch, Gutenbergstraße 18,<br />
<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
<br />
c/o Scholzeingenieurgesellschaft mbH<br />
Antwort zu den Anmerkungen von Dr. Masuch<br />
Die Bemerkung <strong>im</strong> Aufsatz zur dynamischen Heizlastberechnung<br />
stellt nur die Über zeugung des Autors dar. In<br />
<strong>der</strong> Hauptsache wurde thematisiert, wie man ein stationäres<br />
Rechenverfahren anwenden sollte. Über die Vorteile,<br />
die sich durch eine dynamische Heizlastberechnung ergeben,<br />
soll an an<strong>der</strong>er Stelle berichtet werden. Hier sei nur<br />
<strong>der</strong> Hinweis gestattet, dass für das „Durchheizen lassen“<br />
<strong>bei</strong> tiefen Temperaturen Reglerver stellungen von Hand<br />
o<strong>der</strong> elektronisch evtl. mit Wetterprognoseeinrichtungen<br />
notwendig sind, was in einigen Gebäuden nur schwer zu<br />
bewerkstelligen ist. Außerdem könnten sich auch an<strong>der</strong>e<br />
Arten von Betriebsunterbrechungen ergeben, z. B. durch<br />
die Stromtarife für Wärmepumpen.<br />
In den aufgeführten Literaturstellen von Dr. Masuch<br />
wird eindrucksvoll demonstriert, dass durch die Wahl<br />
eines geeigneten Über- bzw. Unterschreitungsrisikos –<br />
auch Perzentil genannt – aus den t,x-Korrelationen Max<strong>im</strong>al-<br />
bzw. Min<strong>im</strong>alwerte extrahierbar sind, die für die<br />
Auslegung von Kühl- bzw. Heizanlagen Verwendung finden<br />
könnten.<br />
Die in <strong>der</strong> VDI 4710-3 angegebenen Werte stellen<br />
Messwerte <strong>im</strong> 1/10-St<strong>und</strong>enrythmus dar, welche über<br />
mehrere Jahre gezählt wurden. Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben<br />
ist, dass die t,x-Wertepaare aus einem tatsächlich aufgetretenen<br />
Kollektiv stammen.<br />
Für die Verwendung in Systemen mit speicherfähigen<br />
Bauteilen halte ich solche „Momentanwerte“ jedoch für<br />
nicht geeignet. Man müsste zunächst die t,x-Korrelationen<br />
für <strong>Ein</strong>- bzw. Mehrtagesmittelwerte aufstellen <strong>und</strong><br />
kann dann mit dem Unterschreitungsrisiko eine Auswahl<br />
treffen. Selbst <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Lüftungsheizlast gibt es neben dem<br />
Durchgriff noch eine speicherabhängige Komponente,<br />
wie das Bild 13 <strong>im</strong> Aufsatz zeigt. Daher wurde für die<br />
Lüftungsheizlast <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satz des Tagesmittelwertes empfohlen.<br />
Die Verwendung von Momentanwerten für die stationäre<br />
Heizlastberechnung würde gerade mit dem in <strong>der</strong><br />
VDI 4710-3 gewählten 0,1 %-Unterschreitungsrisiko zu<br />
hohe Heizlasten ergeben. In <strong>der</strong> alten DIN 4701 ging man<br />
von einer Unterschreitung von 10mal in 20 Jahren aus,<br />
was ein 0,137 %-Unterschreitungsrisiko bedeutet. Dieses<br />
Unter schreitungsrisiko bezieht sich aber auf den Zweitagesmittelwert.<br />
Für die 1/10-St<strong>und</strong>en werte müsste man<br />
entsprechend höhere Werte (ca. 0,5-1,0 %) best<strong>im</strong>men, um<br />
auf die gleiche Auslegungstemperatur zu kommen.<br />
Die Wahl eines zu kleinen Unterschreitungsrisikos<br />
<strong>bei</strong>nhaltet auch die Gefahr, dass unrelevante Ausreißer<br />
<strong>Ein</strong>fluss nehmen. <strong>Ein</strong> zu groß gewähltes Unterschreitungsrisiko<br />
könnte durch die Differenz zu den tiefer liegenden<br />
Temperaturen <strong>im</strong> Tagesgang eine zu hohe Innentemperaturabsenkung<br />
(> 1,5 K) bewirken. Hier wäre vom<br />
Planer eine Ab wägung zu treffen, die auch von <strong>der</strong><br />
Bauschwere abhängig ist. Würden t,x-Korrelationstabellen<br />
für <strong>Ein</strong>- bis Viertagesmittel vorliegen, müsste<br />
daher noch geprüft werden, ob man in allen Tabellen das<br />
gleiche Unterschreitungsrisiko ansetzen kann. In meinem<br />
Aufsatz wurde jeweils die min<strong>im</strong>ale Tagesmitteltemperatur<br />
gewählt.<br />
<strong>Ein</strong> weiterer Vorteil <strong>der</strong> neuen Testreferenzjahre ist,<br />
dass sie kostenlos erhältlich sind <strong>und</strong> Umrechnungen für<br />
urbane Gebiete bzw. beson<strong>der</strong>e Höhenlagen <strong>bei</strong>nhalten.<br />
Die VDI 4710-3 kann solche Umrechnungen für die t,x-<br />
Korrelationen nicht vornehmen <strong>und</strong> ver weist hierfür auf<br />
ein Serviceangebot des DWD, natürlich zu DWD-Preisen.<br />
Die Herstellung von t,x-Korrelationen für <strong>Ein</strong>- bzw.<br />
Mehrtagesmittelwerte wird jedoch vom DWD verneint.<br />
Das Angebot des DWD entspricht nach meiner Auffassung<br />
nicht dem Ansinnen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung, welches<br />
durch das Informationsweiterverwendungsgesetz (IWG<br />
vom 13.12.2006) beabsichtigt wurde. Neben <strong>der</strong> Absicht<br />
<strong>der</strong> wirtschaftlichen Verwertung von Informationen aus<br />
öffentlichen <strong>Ein</strong>richtungen werden hier auch Fragen <strong>der</strong><br />
Kl<strong>im</strong>aschutz ziele berührt.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> Max<strong>im</strong>altemperaturen<br />
<strong>bei</strong> dem 0,1 %-Überschreitungs risiko zur Auslegung <strong>der</strong><br />
RLT-Zentrale möchte ich anmerken, dass <strong>der</strong> Zeitpunkt<br />
<strong>der</strong> max<strong>im</strong>alen Temperatur nicht unbedingt <strong>der</strong> Zeitpunkt<br />
<strong>der</strong> max<strong>im</strong>alen Gebäudekühllast ist. Zum Beispiel<br />
kann ein nach Osten ausgerichtetes Gebäude die max.<br />
Kühllast in den Vormittags st<strong>und</strong>en haben, dass Temperaturmax<strong>im</strong>um<br />
aus <strong>der</strong> Tab. 3 <strong>der</strong> VDI 4710-3 (<strong>bei</strong> 0,1 %)<br />
wird dagegen wahrscheinlich <strong>bei</strong> ca. 16 Uhr liegen. Der<br />
Temperaturunterschied zwischen 10 <strong>und</strong> 16 Uhr beträgt<br />
nach VDI 2078 ca. 3 bis 6 K. Somit kann es vorkommen,<br />
dass <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Auslegung <strong>im</strong> h,x-Diagramm <strong>der</strong> Außenluftzustand<br />
t,x nicht mit <strong>der</strong> Kühllast korrespondiert.
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 101<br />
Über die Qualität <strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>amodelle zur Extrapolation<br />
des Kl<strong>im</strong>awandels kann ich keine Auskunft geben. Hilfreich<br />
finde ich solche Prognosen aber schon, sei es zur<br />
Anlagen d<strong>im</strong>ensionierung – was zu diskutieren wäre –<br />
o<strong>der</strong> zur Untersuchung des zukünftigen Betriebsverhaltens.<br />
Übereinst<strong>im</strong>mend möchte ich feststellen, dass nunmehr<br />
das Kl<strong>im</strong>azonenverfahren gegen über dem Isothermenverfahren<br />
<strong>der</strong> DIN EN 12831 von den Meteorologen bevorzugt<br />
wird. Daraus resultiert die dringende Notwendigkeit<br />
einer Überar<strong>bei</strong>tung <strong>der</strong> Außenluft temperaturtabellen <strong>im</strong><br />
nationalen Beiblatt. Die große Schwankungsbreite <strong>im</strong><br />
Bild 3 des Aufsatzes dürfte dann wesentlich geringer ausfallen<br />
<strong>und</strong> sich nur noch für urbane Gebiete o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e<br />
Höhenlagen ergeben.<br />
<br />
Dipl.-Ing. Norbert Nadler, CSE Nadler<br />
Arnstädter Straße 7, 16515 Oranienburg-Süd.<br />
Ich finde es gut, dass das Thema nun öffentlich diskutiert<br />
wird. Die Festlegung in VDI 4710-3 ist ein Vorschlag,<br />
<strong>der</strong> aus den Diskussionen zum Entwurf mit verschiedenen<br />
Risikoannahmen resultierte (s. gi 6/2009). Um die<br />
Speicherfähigkeit zu berücksichtigen, kann das Risiko<br />
mit <strong>der</strong> Gebäudeschwere variiert werden.<br />
Auch ich bin <strong>der</strong> Meinung, man sollte zu einer gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Übereinkunft kommen, die die aktuelle meteorologische<br />
Situation erfasst, ich meine aber, dass man<br />
über die 15 Stationen <strong>der</strong> Testreferenzjahre o<strong>der</strong> t,x-Korrelationen<br />
hinaus die Korrekturen für alle Stationen <strong>der</strong><br />
DIN EN 12831 mit Hilfe <strong>der</strong> Meteorologen entwickeln<br />
kann.<br />
Zu Ihrer Frage nach den Enthalpie-Werten: Diese wurden<br />
aus den t,x-Korrelationen berechnet <strong>und</strong> für den<br />
Sommer statistisch ausgewertet.<br />
<br />
Dr.-Ing. Jürgen Masuch<br />
Wärme aus dem Gewächshaus<br />
Für Sie gelesen<br />
<strong>Ein</strong> ungewöhnliches System hat Dr. Martin Buchholz mit<br />
seinen Mitar<strong>bei</strong>tern vom Fachgebiet <strong>Gebäudetechnik</strong> <strong>und</strong><br />
Entwerfen <strong>der</strong> TU Berlin entwickelt, das Wärme unabhängig<br />
von <strong>der</strong> Jahreszeit generieren <strong>und</strong> speichern soll:<br />
<strong>Ein</strong>e Pflanzenheizung, die wesentlich weniger Sonne<br />
benötigt als thermische Kollektoren. Dies berichtet die<br />
Wochenschrift TUintern vom November 2011, S. 9. Das<br />
Kernstück <strong>der</strong> Erfindung ist ein schwarzer Füllkörper aus<br />
Plastik, <strong>der</strong> sich <strong>im</strong> Inneren eines Niedrigenergiehauses in<br />
Berlin-Dahlem befindet. Obwohl er nur 2 m hoch ist <strong>und</strong><br />
ein Volumen von 1 m³ besitzt, hat er eine Oberfläche von<br />
etwa 80 m². Der Absorber ist das Energiezentrum des<br />
Hauses <strong>und</strong> verbindet die übrigen Komponenten <strong>der</strong><br />
Heizung miteinan<strong>der</strong>: Er ist mit einem Gewächshaus verb<strong>und</strong>en,<br />
in dem Buchholz Schilf angepflanzt hat. Es verdunstet<br />
schon <strong>bei</strong> niedrigen Temperaturen das leicht verschmutzte<br />
Abwasser, das in das Treibhaus geleitet wird.<br />
Die Heizung funktioniert auch mit an<strong>der</strong>en wintergrünen<br />
Pflanzen wie Bambus, die frostresistent sind. Die warme,<br />
feuchte Luft aus dem Gewächshaus wird nun in den<br />
Absorber geführt, durch den eine Salzlösung rieselt.<br />
Buchholz nutzt die hygroskopische Eigenschaft <strong>der</strong> Sole,<br />
die Eigenschaft des Salzes also, Feuchtigkeit aus <strong>der</strong><br />
Umgebung aufzunehmen. Diese Phasenwechsel, <strong>der</strong><br />
Übergang von Wasserdampf zu Wasser, setzt Wärme frei<br />
<strong>und</strong> die Sole erwärmt sich auf bis zu 45 °C. Die Wärme<br />
kann zum Heizen direkt in das Gebäude geführt werden.<br />
Wird sie nicht sofort benötigt, kann die warme Salz-<br />
Wasser- Lösung in die neun <strong>Ein</strong>-Kubikmeter-Tanks<br />
gespeichert werden, die an den Absorber angeschlossen<br />
sind. Die thermochemische Energiespeicherung über die<br />
Sole ist das eigentlich Neue des Systems, an dem Martin<br />
Buchholz <strong>und</strong> sein Team aus Energietechnikern <strong>und</strong><br />
Architekten des Fachgebietes <strong>Gebäudetechnik</strong> <strong>und</strong> Entwerfen<br />
<strong>der</strong> TU Berlin forschen: Salzlake aus relativ billigem<br />
Magnesium-Chlorid speichert Energie sehr effizient<br />
<strong>und</strong> verlustarm. Über ein Erdwärmerohr kann <strong>im</strong> Winter<br />
vorgewärmte Außenluft in den Filter geleitet <strong>und</strong> so die<br />
Sole wie<strong>der</strong> regeneriert werden. Auf diese Weise wird <strong>der</strong><br />
Salzgehalt <strong>der</strong> Lösung von 20 auf 35 % gebracht, so dass<br />
die konzen trierte Sole wie<strong>der</strong> Wasserdampf aus dem<br />
Gewächshaus aufnehmen kann, <strong>bei</strong> wesentlich höheren<br />
Temperaturen <strong>im</strong> Vergleich zur eingesetzten Erdwärme.<br />
<strong>Ein</strong>e <strong>der</strong>artige Heizung funktioniert nicht nur mit<br />
Pflanzen, son<strong>der</strong>n überall dort, wo Dampf entsteht. Es<br />
gibt viele an<strong>der</strong>e Quellen von Feuchtigkeit, die man<br />
nutzen könnte, <strong>im</strong> Kleinen wären das z.B. <strong>der</strong> elektrische<br />
Wäschetrockner o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dampf, <strong>der</strong> <strong>bei</strong>m Duschen <strong>und</strong><br />
in <strong>der</strong> Küche <strong>bei</strong>m Kochen entsteht. Im Großen könnte<br />
man solche Systeme nach Meinung von Buchholz in<br />
Schw<strong>im</strong>mbä<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Industrie, wo getrocknet<br />
wird, anwenden: Bei <strong>der</strong> Herstellung von Milchpulver,<br />
Papier o<strong>der</strong> Spanplatten z. B. Theoretisch ist es sogar<br />
möglich, <strong>der</strong>artige Salzlösungen in den Kühltürmen von<br />
großen Kraftwerken zu regenerieren <strong>und</strong> eine große Energiequelle<br />
zu erschließen, die bisher völlig ungenutzt bleibt.<br />
Mit dieser Lake könnte dann in den Städten geheizt<br />
werden. Das Heizmaterial käme weiterhin per Pipeline<br />
o<strong>der</strong> per LKW. Nur dass ihre Fracht eine an<strong>der</strong>e ist: Sole<br />
statt Öl.<br />
Bauhauptgewerbe<br />
Mitteilungen<br />
Im November 2011 sind die Auftragseingänge <strong>im</strong> Bauhauptgewerbe<br />
<strong>im</strong> Vergleich zum November 2010 preisbereinigt<br />
um 12,5 % gestiegen. Wie das Statistische B<strong>und</strong>esamt<br />
(Destatis) weiter mitteilt, nahm da<strong>bei</strong> die Nachfrage<br />
<strong>im</strong> Hochbau um 19,0 % <strong>und</strong> <strong>im</strong> Tiefbau um 5,1 % zu.<br />
Der Gesamtumsatz belief sich <strong>im</strong> November 2011 auf<br />
r<strong>und</strong> 9,8 Milliarden Euro <strong>und</strong> stieg damit gegenüber<br />
November 2010 um 10,5 %. Ende November 2011 waren<br />
in den Betrieben des Hoch- <strong>und</strong> Tiefbaus 745 000 Personen<br />
tätig, r<strong>und</strong> 16 000 Personen mehr als ein Jahr zuvor<br />
(2,2 %).
102 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
In den ersten elf Monaten 2011 stiegen die Auftragseingänge<br />
des Bauhauptgewerbes preisbereinigt um<br />
3,7 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.<br />
Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes<br />
betrug <strong>im</strong> Zeitraum Januar bis November 2011 r<strong>und</strong><br />
84,0 Milliarden Euro <strong>und</strong> lag damit um 11,3 % über<br />
dem Niveau <strong>der</strong> ersten elf Monate 2010. Die durchschnittliche<br />
Zahl <strong>der</strong> tätigen Personen ist in diesem<br />
Zeitraum um 2,6 % gestiegen.<br />
Nach <strong>Ein</strong>schätzung <strong>der</strong> Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende<br />
e. V. (München) bestätigt sich hiermit <strong>der</strong><br />
Trend <strong>der</strong> Vormonate. Beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Bereich des Hochbaus<br />
sind seit geraumer Zeit kontinuierlich steigende<br />
Umsatzzahlen zu verzeichnen. Florian Haas, Vorstand<br />
<strong>der</strong> Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende: Niedrige<br />
Hypothekenzinsen sind ein guter Nährboden, um den<br />
Traum vom Eigenhe<strong>im</strong> zu realisieren. Hinzu kommen die<br />
momentan gute Lage auf dem Ar<strong>bei</strong>tsmarkt sowie die<br />
wachsende Wirtschaft in Deutschland.<br />
Cl<strong>im</strong>a 2013<br />
Der REHVA-Weltkongress zur Heizungs- <strong>und</strong> Raumlufttechnik<br />
findet vom 16. bis 19. Juni 2013 in Prag statt. Alle<br />
Informationen unter www.cl<strong>im</strong>a 2013.org<br />
Ges<strong>und</strong>heitstechnische Gesellschaft<br />
Am 16. Juni 2011 sprach vor <strong>der</strong> Gesellschaft Dipl.-Ing.<br />
Peter Lein zum Thema „Schallschutz: DIN 4109/VDI<br />
4100. Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik?“ Der Referent ist<br />
Mitglied des Beirates <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnischen Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> vertritt als Mitglied in Ausschüssen des VDI<br />
<strong>und</strong> <strong>bei</strong>m Normenausschuss die Belange <strong>der</strong> <strong>Gebäudetechnik</strong>.<br />
Im März 2010 erschien ein Entwurf <strong>der</strong> überar<strong>bei</strong>teten<br />
Richtlinie VDI 4100 „Schallschutz <strong>im</strong> Hochbau<br />
– Wohnungen – Beurteilung <strong>und</strong> Vorschläge für einen<br />
erhöhten Schallschutz“. Der wesentliche Unterschied zwischen<br />
VDI 4100/1994 <strong>und</strong> VDI 4100/2010 ist die auch<br />
international vollzogene Umstellung von Schalldämmung<br />
auf Schallschutz.<br />
Die Begriffe wurden häufig durcheinan<strong>der</strong> gebracht.<br />
Schalldämmung bedeutet „Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schallübertragung<br />
zwischen Räumen o<strong>der</strong> zwischen dem Außenbereich<br />
<strong>und</strong> Räumen durch Bauteile <strong>und</strong> durch Maßnahmen an<br />
Bauteilen <strong>und</strong> sonstigen übertragenden Elementen.“<br />
(Anmerkung: Schalldämmungen sind nach den Anerkannten<br />
Regeln <strong>der</strong> Technik so auszuführen, dass <strong>der</strong><br />
angestrebte bauliche Schallschutz für die Menschen in<br />
Gebäuden <strong>im</strong> Sinne des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes gewährleistet<br />
ist.) Unter Schallschutz fallen alle Maßnahmen zur<br />
Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Geräuschübertragung.<br />
Während in DIN 4109 die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />
beschrieben sind, werden in VDI 4100 die Empfehlungen<br />
für den erhöhten Schallschutz in drei Stufen gegeben.<br />
Ges<strong>und</strong>heit ist ein hohes schützenswertes Gut, <strong>und</strong> deshalb<br />
gibt es hierzu auch den Schallschutz betreffende<br />
Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen. In Kommentaren zum<br />
Gr<strong>und</strong>gesetz steht hierzu unter an<strong>der</strong>em:<br />
– „Beson<strong>der</strong>s geschützt ist <strong>der</strong> Int<strong>im</strong>bereich, <strong>der</strong> die<br />
Sphäre des menschlichen Lebens umfasst, die durch<br />
weitgehende Abgeschiedenheit von <strong>der</strong> Beteiligung<br />
an<strong>der</strong>er Personen (mit Ausnahme <strong>der</strong> Familie) gekennzeichnet<br />
ist. Die Wohnung <strong>im</strong> engeren Sinne gehört zur<br />
privaten Int<strong>im</strong>sphäre. Dem mit Rücksicht darauf stärkeren<br />
Bedürfnis nach Fernhaltung von Störungen entspricht<br />
es, die Begriffe „<strong>Ein</strong>griffe“ <strong>und</strong> „Beschränkung“<br />
insoweit streng auszulegen.“<br />
– „Die Unverletzlichkeit <strong>der</strong> Wohnung ist ihrem<br />
Ursprung nach ein echtes Individualrecht, das dem<br />
<strong>Ein</strong>zelnen <strong>im</strong> Hinblick auf seine Menschenwürde <strong>und</strong><br />
<strong>im</strong> Interesse seiner freien Entfaltung einen „elementaren<br />
Lebensraum“, das Recht in Ruhe gelassen zu werden<br />
gewährleisten soll.“<br />
Der bauliche Schallschutz wird in europäische Regelwerke<br />
eingeb<strong>und</strong>en:<br />
Richtlinie des Rates (89/106/EWG) vom<br />
21. Dezember 1988<br />
Bauprodukte – wesentliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
„Mit den Bauprodukten müssen Bauwerke errichtet werden<br />
können, die (als Ganzes <strong>und</strong> in ihren Teilen) unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit gebrauchstauglich<br />
sind <strong>und</strong> hier<strong>bei</strong> die nachfolgend genannten wesentlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllen, sofern für die Bauwerke<br />
Regelungen gelten, die entsprechende Anfor<strong>der</strong>ungen enthalten.<br />
Diese Anfor<strong>der</strong>ungen müssen <strong>bei</strong> normaler<br />
Instandhaltung über einen wirtschaftlich angemessenen<br />
Zeitraum erfüllt werden“.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen betreffen:<br />
– Mechanische Festigkeit <strong>und</strong> Standsicherheit<br />
– Brandschutz<br />
– Hygiene, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
– Nutzungssicherheit<br />
– Schallschutz<br />
„Das Bauwerk muss <strong>der</strong>art entworfen <strong>und</strong> ausgeführt<br />
sein, dass <strong>der</strong> von den Bewohnern o<strong>der</strong> von in <strong>der</strong> Nähe<br />
befindlichen Personen wahrgenommene Schall auf einem<br />
Pegel gehalten wird, <strong>der</strong> nicht ges<strong>und</strong>heitsgefährdend ist<br />
<strong>und</strong> <strong>bei</strong> dem zufriedenstellende Nachtruhe, Freizeit- <strong>und</strong><br />
Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen sichergestellt sind“.<br />
– Energieeinsparung <strong>und</strong> Wärmeschutz<br />
Verordnung zum Schutz <strong>der</strong> Beschäftigten vor Gefährdung<br />
durch Lärm (B<strong>und</strong>esgesetzblatt 2007 Teil I Nr. 8 vom<br />
8. März 2007)<br />
Richtlinie 2003/10/EG vom 6. Februar 2003 über Mindestvorschriften<br />
zum Schutz von Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer vor <strong>der</strong> Gefährdung durch physikalische<br />
<strong>Ein</strong>wirkungen (Lärm).<br />
„Lärm ist je<strong>der</strong> Schall, <strong>der</strong> zu einer Beeinträchtigung<br />
des Hörvermögens o<strong>der</strong> zu einer sonstigen mittelbaren<br />
o<strong>der</strong> unmittelbaren Gefährdung von Sicherheit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>der</strong> Menschen führen kann“.<br />
Die Schuldrechtsreform schreibt bezüglich des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes<br />
einen erhöhten Schutzrahmen vor. Es ist<br />
daher davon auszugehen, dass die mit entsprechenden<br />
Verfahren befassten Gerichte gehalten sind, insbeson<strong>der</strong>e<br />
dem Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>und</strong> damit auch dem baulichen
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 103<br />
Schallschutz zur Durchsetzung zu verhelfen. Damit sind<br />
sämtliche Pflichten <strong>im</strong> Hinblick auf die <strong>Ein</strong>haltung des<br />
baulichen Schallschutzes zu verstehen <strong>und</strong> in die Praxis<br />
umzusetzen.<br />
Aus juristischer Sicht ist zu beachten, dass <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />
als neue Haftungsgr<strong>und</strong>lage den § 280 BGB in das<br />
Gesetz eingefügt hat. In dieser Vorschrift heißt es:<br />
„Verletzt <strong>der</strong> Schuldner eine Pflicht aus dem Schuldverhältnis,<br />
so kann <strong>der</strong> Gläubiger Ersatz des hierdurch<br />
entstehenden Schadens verlangen“.<br />
Diese Pflichten ergeben sich entwe<strong>der</strong><br />
– aus dem Schuldverhältnis (Mietvertrag, Planervertrag<br />
o<strong>der</strong> Bauwerkvertrag),<br />
– aus einschlägig anzuwendenden Gesetzen <strong>und</strong><br />
Verordnungen<br />
– aus den für das bau- <strong>und</strong> gebäudetechnische Gewerk<br />
zu beachtenden allgemein Anerkannten Regeln <strong>der</strong><br />
Technik.<br />
Im § 823 BGB steht zur Schadensersatzpflicht:<br />
(1) Wer vorsätzlich o<strong>der</strong> fahrlässig das Leben, den Körper,<br />
die Ges<strong>und</strong>heit, die Freiheit, das Eigentum o<strong>der</strong> ein<br />
sonstiges Recht eines an<strong>der</strong>en wi<strong>der</strong>rechtlich verletzt, ist<br />
dem An<strong>der</strong>en zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens<br />
verpflichtet.<br />
Alle Bauleistungen (auch Planungsleistungen) sind<br />
nach den allgemein Anerkannten Regel <strong>der</strong> Technik auszuführen:<br />
– VOB/B DIN 1961, § 4 Ausführung – Der Auftragnehmer<br />
hat die Leistung unter eigener Verantwortung auszuführen.<br />
Da<strong>bei</strong> hat er die Anerkannten Regeln <strong>der</strong><br />
Technik zu beachten.<br />
– VOB/B DIN 1961, § 13 Mängelansprüche (Gewährleistung)<br />
– Der Auftragnehmer übern<strong>im</strong>mt die Gewähr,<br />
dass seine Leistung den Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik<br />
entspricht.<br />
– BGB, Ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal – Auch <strong>bei</strong><br />
BGB-Verträgen müssen die Anerkannten Regeln <strong>der</strong><br />
Technik eingehalten werden.<br />
– Strafgesetzbuch (StGB) – § 319 Baugefährdung<br />
(1) Wer <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung, Leitung o<strong>der</strong> Ausführung<br />
eines Baues o<strong>der</strong> des Abbruchs eines Bauwerks gegen<br />
die allgemein Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik verstößt<br />
<strong>und</strong> dadurch Leib o<strong>der</strong> Leben eines an<strong>der</strong>en<br />
Menschen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu<br />
fünf Jahren o<strong>der</strong> mit Geldstrafe bestraft.<br />
(2) Ebenso wird bestraft, wer in Ausübung eines Berufs<br />
o<strong>der</strong> Gewerbes <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung, Leitung o<strong>der</strong> Ausführung<br />
eines Vorhabens, technische <strong>Ein</strong>richtungen in ein<br />
Bauwerk einzubauen o<strong>der</strong> eingebaute <strong>Ein</strong>richtungen<br />
dieser Art zu än<strong>der</strong>n, gegen die allgemein Anerkannten<br />
Regeln <strong>der</strong> Technik verstößt <strong>und</strong> dadurch Leib o<strong>der</strong><br />
Leben eines an<strong>der</strong>en Menschen gefährdet.<br />
Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik … sind anerkannte, auf<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen <strong>und</strong> praktischen Erfahrungen<br />
beruhenden Darstellungen des Stands <strong>der</strong> Technik<br />
<strong>und</strong> werden gr<strong>und</strong>sätzlich freiwillig angewendet, sofern<br />
sie nicht Bestandteil eines Vertrages o<strong>der</strong> von Gesetzen,<br />
Verordnungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en gültigen Rechtsdokumenten<br />
sind. [VDI 1000 Begriffe]<br />
Der B<strong>und</strong>esgerichtshof hat entschieden, dass Anerkannte<br />
Regeln <strong>der</strong> Technik maßgebliche Bedeutung für die<br />
Best<strong>im</strong>mung von Sorgfaltspflichten haben können. (BGH<br />
Urteil vom 03.11.2004, Am.: 8 ZR 344/03).<br />
Als Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik <strong>im</strong> Hinblick auf<br />
baulichen Schallschutz werden angesehen: die einschlägigen<br />
DIN-Normen, die EN-Normen, die VDI-Richtlinien.<br />
Es ist zu berücksichtigen, dass diese Anerkannten<br />
Regeln <strong>der</strong> Technik <strong>im</strong> Hinblick auf Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />
von Schalldämmung <strong>und</strong> baulichen Schallschutz<br />
einen unbedingt einzuhaltenden Mindeststandard darstellen.<br />
Verletzt ein Planer o<strong>der</strong> ein ausführendes Unternehmen<br />
diese dem Schallschutz dienenden Regeln, ist davon<br />
auszugehen, dass eine Haftung für entstehende Schäden<br />
begründet ist.<br />
Sind technische Regeln veraltet, sind sie <strong>im</strong> Rechtssinne<br />
nicht mehr Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik. Es wird<br />
daher Planern <strong>und</strong> ausführenden Firmen empfohlen, die<br />
Veröffentlichung neuer Anerkannter Regeln <strong>der</strong> Technik<br />
aufmerksam zu verfolgen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en <strong>Ein</strong>haltung unbedingt<br />
sicherzustellen.<br />
Im vierten Jahrzehnt ihres Bestehens <strong>und</strong> zwei Jahrzehnte<br />
nach <strong>der</strong> Überar<strong>bei</strong>tung von 1989 ist DIN 4109<br />
nicht mehr unangefochten. Sie ist jedoch bauordnungsrechtlich<br />
<strong>im</strong>mer noch gültig, obwohl sie – weil technisch<br />
überholt – nicht mehr als Anerkannte Regel <strong>der</strong> Technik<br />
angesehen werden kann.<br />
Schon 1986 hat <strong>der</strong> BGH festgestellt: „Die DIN-Normen<br />
sind keine Rechtsnormen, son<strong>der</strong>n private technische<br />
Regelungen mit Empfehlungen. Sie können die Anerkannten<br />
Regeln <strong>der</strong> Technik wie<strong>der</strong>geben o<strong>der</strong> hinter diesen<br />
zurückbleiben“.<br />
Das BGH-Urteil VII ZR 45/06 vom 14. Juni 2007 stellt<br />
fest:<br />
„Die Anfor<strong>der</strong>ungen an den Schallschutz unterliegen<br />
einer dynamischen Verän<strong>der</strong>ung. Sie orientieren sich<br />
einerseits an den aktuellen Bedürfnissen <strong>der</strong> Menschen<br />
nach Ruhe <strong>und</strong> individueller Abgeschiedenheit in den<br />
eigenen Wohnräumen. An<strong>der</strong>erseits hängen sie von den<br />
Möglichkeiten des Baugewerbes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bauindustrie ab,<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Interessen<br />
<strong>bei</strong><strong>der</strong> Vertragsparteien einen möglichst umfangreichen<br />
Schallschutz zu gewährleisten. In privaten technischen<br />
Regelwerken festgelegte Schalldämm-Maße können nicht<br />
als Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik herangezogen werden,<br />
wenn es wirtschaftlich akzeptable, ihrerseits den<br />
Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik entsprechende Bauweisen<br />
gibt, die ohne weiteres höhere Schalldämm-Maße<br />
erreichen.“<br />
In Ergänzung zu den Mindest-Schallschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> DIN 4109 werden in <strong>der</strong> Richtlinie VDI 4100<br />
zusätzliche Schallschutzstufen (SSt) für die Planung <strong>und</strong><br />
Bewertung des Schallschutzes von Gebäuden definiert.<br />
Die Richtlinie, erschienen 1983 <strong>und</strong> überar<strong>bei</strong>tet 1994,<br />
formulierte erstmals über die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen hinausgehende<br />
höhere Schallschutzanfor<strong>der</strong>ungen. Von <strong>der</strong><br />
Fachwelt begrüßt <strong>und</strong> angewendet, sprach die Bauindustrie<br />
<strong>der</strong> Richtlinie VDI 4100 den Status einer Anerkannten<br />
Regel <strong>der</strong> Technik mit <strong>der</strong> fadenscheinigen Begründung<br />
ab, das Bauen würde damit wesentlich zu teuer. Fachleute<br />
vermuteten schon damals, dass das Baugewerbe entwe<strong>der</strong>
104 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
fachtechnisch nicht in <strong>der</strong> Lage sei, die höheren Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu erfüllen o<strong>der</strong> – was wahrscheinlicher ist – die<br />
qualitativ erfor<strong>der</strong>lichen Leistungen auf ihren Baustellen<br />
nicht ausreichend kontrollieren zu können. Der BGH hat<br />
hierzu mit seinem Urteil dankenswerter Weise eindeutige<br />
Klarheit geschaffen:<br />
„Soweit weitergehende Schallschutzanfor<strong>der</strong>ungen an<br />
Bauwerke gestellt werden, wie z. B. die <strong>Ein</strong>haltung eines<br />
üblichen Komfortstandards o<strong>der</strong> eines Zustandes, in dem<br />
die Bewohner „<strong>im</strong> Allgemeinen Ruhe finden“, sind die<br />
Schalldämm-Maße <strong>der</strong> DIN 4109 von vornherein nicht<br />
geeignet, als Anerkannte Regel <strong>der</strong> Technik zu gelten.<br />
Etwas an<strong>der</strong>es kann für die Schalldämm-Maße <strong>der</strong> VDI-<br />
Richtlinie 4100 Schallschutzstufen SSt II <strong>und</strong> SSt III<br />
gelten“.<br />
Immer häufiger müssen sich Gerichte mit Schallschutzproblemen<br />
befassen. Das Oberlandesgericht München<br />
(Urteil vom 19.05.2009 – 9 U 4198/08) hatte sich mit <strong>der</strong><br />
Klage <strong>der</strong> Eigentümergemeinschaft einer Wohnanlage<br />
auseinan<strong>der</strong> zu setzen, die auf Mangelbeseitigung wegen<br />
unzureichenden Schallschutzes klagte. Beworben hatte<br />
<strong>der</strong> Bauträger die Wohnanlage in einem hochwertigen<br />
Prospekt, in welchem er u. a. auf die Ruhe <strong>und</strong> den Komfort<br />
<strong>der</strong> attraktiven, ruhigen Stadtwohnungen hinwies.<br />
Auf Basis <strong>der</strong> Werte <strong>der</strong> DIN 4109, Tabelle 3, plante <strong>und</strong><br />
errichtete <strong>der</strong> Bauträger die Wohnanlage. Das OLG München<br />
sprach <strong>der</strong> klagenden Eigentümergemeinschaft einen<br />
Anspruch auf Mängelbeseitigung zu, „da zwischenzeitlich<br />
allgemein anerkannt ist, dass DIN-Normen nicht<br />
zwangsläufig mit den Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik<br />
gleichzusetzen sind“. Die Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Entscheidung<br />
des OLG München besteht darin, dass die Parteien <strong>im</strong><br />
Kaufvertrag zwar ausdrücklich auf die nicht mehr dem<br />
Stand <strong>der</strong> Technik entsprechenden Schallschutzwerte <strong>der</strong><br />
DIN 4109 verwiesen haben, aber gleichwohl in <strong>der</strong> vertraglichen<br />
Gesamtschau ein Mangel bejaht wurde.<br />
Die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen ergeben sich nicht nur aus<br />
dem Vertragstext, son<strong>der</strong>n auch auch erläuternden o<strong>der</strong><br />
präzisierenden Erklärungen o<strong>der</strong> sonstigen vertragsbegleitenden<br />
Umständen, z. B. den zum Auftrag führenden<br />
Werbeunterlagen. Diese sah das OLG München vorliegen<br />
in dem bewerbenden Prospekt, in welchem ausdrücklich<br />
auf „Ruhe <strong>und</strong> Komfort“ <strong>der</strong> Wohnanlage abgestellt<br />
wurde. „Für den dann üblichen Qualitäts- <strong>und</strong> Komfortstandard<br />
sind als geeigneter Anknüpfungsmaßstab die<br />
Schalldämm-Maße <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 4100, Schallschutzstufe<br />
II heranzuziehen“.<br />
In VDI 4100 werden drei Schallschutzstufen unterschieden:<br />
– Schallschutzstufe SSt I –<br />
beschreibt die in DIN 4109-1 gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an den baulichen Schallschutz <strong>und</strong> geht geringfügig<br />
darüber hinaus.<br />
Angehobene Sprache aus fremden Nachbarräumen<br />
ist in <strong>der</strong> Regel wahrzunehmen <strong>und</strong> teilweise zu verstehen.<br />
– Schallschutzstufe SStII –<br />
ist <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong> einer Wohnung zu erwarten, <strong>der</strong>en<br />
sonstige Ausführung <strong>und</strong> Ausstattung höheren Komfortansprüchen<br />
genügt.<br />
Es sind Werte angegeben, <strong>bei</strong> <strong>der</strong>en <strong>Ein</strong>haltung die<br />
Betroffenen, übliche Gegebenheiten <strong>der</strong> Umgebung<br />
vorausgesetzt, <strong>im</strong> allgemeinen Ruhe finden <strong>und</strong> ihre<br />
Verhaltensweisen nicht beson<strong>der</strong>s einschränken<br />
müssen, um Vertraulichkeit zu wahren. Angehobene<br />
Sprache aus fremden Nachbarräumen ist in <strong>der</strong> Regel<br />
wahrzunehmen, aber nicht zu verstehen.<br />
– Schallschutzstufe SSt III –<br />
wäre <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong> einer Wohnung zu erwarten,<br />
<strong>der</strong>en sonstige Ausführung <strong>und</strong> Ausstattung beson<strong>der</strong>en<br />
Komfortansprüchen genügt.<br />
Bei <strong>Ein</strong>haltung <strong>der</strong> Kennwerte können die Betroffenen<br />
ein hohes Maß an Ruhe finden. Geräusche von<br />
außen sind kaum wahrzunehmen. Der Schutz <strong>der</strong> Privatsphäre<br />
ist auch <strong>bei</strong> lauter Sprache weitestgehend<br />
gegeben. Angehobene Sprache aus fremden Nachbarräumen<br />
wird nur halb so laut wahrgenommen wie <strong>bei</strong><br />
SSt II.<br />
Damit ist Nichtverstehen gegenüber SSt II deutlich verbessert.<br />
Beson<strong>der</strong>s laute Störgeräusche (z. B. Musikinstrumente,<br />
Tonwie<strong>der</strong>gabegeräte) <strong>bei</strong>m Nachbarn können<br />
aber noch gedämpft hörbar sein <strong>und</strong> damit u. U. stören.<br />
VDI 4100 ist mit ihren Empfehlungen für den erhöhten<br />
Schallschutz in <strong>Ein</strong>klang mit internationalen Regelwerken,<br />
<strong>bei</strong>spielweise mit <strong>der</strong> Schweizer Norm SIA 181: 2006,<br />
Schallschutz <strong>im</strong> Hochbau. Dort werden die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
ebenfalls in drei Stufen geglie<strong>der</strong>t, Lärmempfindlichkeit:<br />
gering – mittel – hoch (Tabelle 1).<br />
Durch die <strong>Ein</strong>führung von Schallschutzstufen in VDI<br />
4100 als einer Gesamtbeurteilung werden dem Anwen<strong>der</strong><br />
einfache Entscheidungskriterien gegeben, mit <strong>der</strong>en Hilfe<br />
er den für seine Bedürfnisse wünschenswerten bzw. notwendigen,<br />
in seinen Teilbereichen aufeinan<strong>der</strong> abgest<strong>im</strong>mten,<br />
baulichen Schallschutz ermitteln kann.<br />
Der Maßstab für die Beurteilung des erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Schallschutzes ist die Qualität des Bauvorhabens. Die<br />
Tabelle 1. Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an den Schutz gegen Geräusche gebäudetechnischer Anlagen <strong>und</strong> fester <strong>Ein</strong>richtungen <strong>im</strong> Gebäude<br />
(nach SIA 181).<br />
Sp 1 2 4 5 6 7<br />
emissionsseitige Geräuschart Anfor<strong>der</strong>ungswert<br />
Lärmempfindlichkeit<br />
ZE Sen<strong>der</strong>aum<br />
in db (A)<br />
gering mittel hoch<br />
1 <strong>Ein</strong>zelgeräusch Funktionsgeräusch L H 38 33 28<br />
2 <strong>Ein</strong>zelgeräusch Benutzungsgeräusch L H 43 38 33<br />
3 Dauergeräusch Funktionsgeräusch L H 33 28 25<br />
4 Dauergeräusch Benutzungsgeräusch L H 33 28 25
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 105<br />
Obergerichte folgen nun nach dem<br />
Urteil des BHG dieser gr<strong>und</strong>legenden<br />
Entscheidung <strong>und</strong> legen fest, welche<br />
Schallschutzqualität <strong>im</strong> <strong>Ein</strong>zelnen<br />
geschuldet ist. Angesichts <strong>der</strong> hohen<br />
Bedeutung des Schallschutzes <strong>im</strong><br />
mo<strong>der</strong>nen Wohnungs- <strong>und</strong> Geschäftsbau<br />
kann von den Planern <strong>und</strong> ausführenden<br />
Unternehmen erwartet<br />
werden, eine Bauweise mit einem besseren<br />
Schallschutz ohne nennenswerten<br />
Mehraufwand zu wählen. Dies<br />
kann bedeuten, dass lediglich <strong>bei</strong><br />
<strong>Ein</strong>fachbauwerken noch die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> DIN 4109 eingehalten<br />
werden können <strong>und</strong> in allen<br />
an<strong>der</strong>en Fällen <strong>der</strong> erhöhte Schallschutz<br />
nach VDI 4100, Schallschutzstufe<br />
II als vereinbarter Standard<br />
angesehen wird. Für die gehobene<br />
Komfort-<strong>und</strong> Luxusklasse wird die<br />
Schallschutzstufe III geschuldet.<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung (seinerzeit<br />
das Bauministerium) hat bereits 1995<br />
NABau <strong>und</strong> NALS aufgefor<strong>der</strong>t, <strong>bei</strong><br />
<strong>der</strong> fälligen Überar<strong>bei</strong>tung <strong>der</strong> DIN<br />
4109 mit dem Beiblatt 2 eine Zusammenführung<br />
mit <strong>der</strong> Richtlinie VDI<br />
4100 zu erar<strong>bei</strong>ten. An dieser Aufgabe<br />
waren viele Fachleute <strong>und</strong> Interessenvertreter<br />
des Baugewerbes beteiligt,<br />
<strong>und</strong> <strong>im</strong> Juni 2000 wurde <strong>der</strong><br />
Entwurf DIN 4109-10 veröffentlicht.<br />
In <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> weiteren Diskussionen<br />
wurde deutlich, dass zwischen<br />
den beteiligten Kreisen kein Konsens<br />
erzielt werden konnte. Die Situation<br />
eskalierte mit dem sogenannten „Positionspapier <strong>der</strong> Verbände<br />
<strong>der</strong> Bau- <strong>und</strong> Wohnungswirtschaft zum baulichen<br />
Schallschutz“. Daraufhin hat das NABau-Lenkungsgremium<br />
2004 die „<strong>Ein</strong>stellung <strong>der</strong> Normungsar<strong>bei</strong>ten für<br />
einen erhöhten Schallschutz <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> DIN 4109“<br />
beschlossen. Als logisches Ergebnis dieser Situation wurde<br />
2007 die Richtlinie VDI 4100 mit geringfügigen Ergänzungen<br />
<strong>und</strong> redaktionellen Än<strong>der</strong>ungen neu herausgegeben.<br />
Ebenfalls erschien ein Normentwurf DIN 4109-1 mit<br />
den bisherigen Schallschutzwerten <strong>und</strong> einigen Ergänzungen,<br />
zu dem es viele <strong>Ein</strong>sprüche gab, so dass <strong>der</strong> Entwurf<br />
zurückgezogen wurde. Das Resultat dieses Durcheinan<strong>der</strong>s<br />
ist <strong>im</strong> Urteil des BGH (siehe oben) nachzulesen.<br />
Inzwischen gibt es ein „Gemeinsames Positionspapier <strong>der</strong><br />
Interessenvertreter <strong>der</strong> Verbraucher zum Schallschutz<br />
Bauwesen“, in dem erneut gefor<strong>der</strong>t wird, DIN <strong>und</strong> VDI<br />
zusammenzuführen <strong>und</strong> die dreistufige Schallschutzklassifizierung<br />
in eine neue DIN 4109 zu übernehmen. Neu<br />
geglie<strong>der</strong>te Ar<strong>bei</strong>tskreise beraten zur Zeit über die Neufassung<br />
<strong>der</strong> DIN. Es soll künftig vier Blätter geben: DIN<br />
4109-1/Anfor<strong>der</strong>ungen, DIN 4109-2/Berechnungen, DIN<br />
4109-3/Bauteilkatalog, DIN 4109-4/Messtechnische<br />
Nachweise. Ob erhöhte Schallschutzwerte wegen des<br />
BGH-Urteils aufgenommen werden, steht in den Sternen;<br />
Tabelle 2. Max<strong>im</strong>al zulässige A-bewertete Standard-Schalldruckpegel <strong>im</strong> eigenen Wohnbereich,<br />
erzeugt von gebäudetechnischen Anlagen <strong>im</strong> eigenen Wohn- <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />
(nach DIN 4109).<br />
Sp 1 2 3 4<br />
Ze Geräusch quellen max<strong>im</strong>al zulässige Schalldruckpegel in db (A)<br />
1 Wohn- <strong>und</strong><br />
Schlafräume<br />
2 fest installierte technische<br />
Schallquellen <strong>der</strong><br />
Heizungs-, Kl<strong>im</strong>a- <strong>und</strong><br />
Lüftungstechnik <strong>im</strong><br />
eigenen Wohn- <strong>und</strong><br />
Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />
Wohnküchen,<br />
Flure<br />
Ar<strong>bei</strong>tsräume, Küchen,<br />
Bä<strong>der</strong>, Toilettenräume,<br />
Nebenräume,<br />
Hobbyräume<br />
L AF,max,nT ≤ 30 L AF,max,nT ≤ 35 –<br />
Tabelle 3. Kennwerte für Schallschutzstufen (SSt) für technische Gebäudeausrüstung<br />
innerhalb selbst genutzter Wohnung o<strong>der</strong> Haus (nach VDI 4100).<br />
Sp 1 2 3 5 6<br />
Ze Schallschutzkriterium Kennzeichnung<br />
akustischer<br />
Größe in dB<br />
SSt EB I<br />
SSt EB<br />
II<br />
1 Luftschallschutz horizontal (Wände ohne<br />
Türen) <strong>und</strong> vertikal<br />
erf. D nT,W 48 52<br />
2 Luftschallschutz <strong>bei</strong> offenen Gr<strong>und</strong>rissen<br />
Wand mit Tür zum<br />
erf. D nT,W 26 31<br />
getrennten Raum<br />
3 Trittschallschutz Decken (keine Treppen) zul. L’ nT,w 53 46<br />
4 Trittschallschutz Treppen <strong>im</strong> eigenen Treppenraum<br />
zul. L’ nT,w 53 46<br />
5 Gebäudetechnische Anlagen einschl. Wasserversorgungs-<br />
<strong>und</strong> Abwasseranlagen für die<br />
Ver- <strong>und</strong> Entsorgung des eigenen Bereiches<br />
zul. L Afmax,nT 35 30<br />
die Verbände <strong>der</strong> Bau- <strong>und</strong> Wohnungswirtschaft lehnen in<br />
diesem Zusammenhang sogar den richterlich <strong>und</strong> fachlich<br />
festgestellten Begriff „Mindestanfor<strong>der</strong>ung“ ab <strong>und</strong><br />
beharren auf „Anfor<strong>der</strong>ung“. Allerdings gibt es auch eine<br />
wesentliche Ergänzung <strong>im</strong> Regelwerk; <strong>der</strong> Schallschutz<br />
für den eigenen Wohnbereich wurde definiert: „Im eigenen<br />
Wohn- <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>tsbereich fest installierte technische<br />
Schallquellen, die (<strong>im</strong> üblichen Betreiben) nicht vom<br />
Bewohner selbst betätigt bzw. in Betrieb gesetzt werden,<br />
müssen in Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten <strong>im</strong><br />
eigenen Wohnbereich die wie in Tabelle 2 genannten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen einhalten. Diese Anfor<strong>der</strong>ungen gelten<br />
für Anlagen <strong>der</strong> Heizungs-, Kl<strong>im</strong>a <strong>und</strong> Lüftungstechnik,<br />
nicht aber für die <strong>im</strong> eigenen Wohn- <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />
betriebenen Wasserinstallationen, Rolläden, Raumkl<strong>im</strong>ageräte,<br />
Kaminöfen <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen“.<br />
In VDI 4100 sind die Kennwerte zum Schutz des eigenen<br />
Wohnbereichs schon seit 1994 aufgeführt (Tabelle 3).<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V. DEGA hat<br />
mit <strong>der</strong> Empfehlung 103, Schallschutz <strong>im</strong> Wohnungsbau<br />
(Juni 2008) vorgeschlagen, einen Schallschutzausweis einzuführen.<br />
In Ergänzung <strong>der</strong> Schallschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Norm DIN 4109 werden in dieser Empfehlung sieben<br />
Schallschutzklassen (Tabelle 4) für die Bewertung von
106 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Tabelle 4. Anfor<strong>der</strong>ungen an Luft- <strong>und</strong> Trittschall (nach DEGA).<br />
SP 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Ze Schallschutzkriterium<br />
Kennzeichnung akustischer<br />
Größen in dB<br />
F E D C B A A*<br />
1 Luftschallschutz Wände, Decken R H < 50 ≥ 50 ≥ 54 ≥ 57 ≥ 62 ≥ 67 ≥ 72<br />
2 Luftschallschutz Wohnungseingangstür<br />
in Fluren o<strong>der</strong> Dielen<br />
R H < 22 ≥ 22 ≥ 27 ≥ 32 ≥ 37 ≥ 40<br />
3 Luftschallschutz Wohnungseingangstür<br />
direkt in Aufenhaltsräume<br />
R H < 32 ≥ 32 ≥ 37 ≥ 42 ≥ 45 ≥ 48<br />
4 Trittschallschutz Decken, Treppen, Balkone L’ n,w > 60 ≤ 60 ≤ 53 ≤ 46 ≤ 40 ≤ 34 ≤ 28<br />
Tabelle 5. Anfor<strong>der</strong>ungen an Geräusche aus Wasserinstallation <strong>und</strong> gebäudetechnischen Anlagen (nach DEGA).<br />
SP 1 2 3 4 5 6 7<br />
Ze Geräuschquellen<br />
Kennzeichnung akustischer<br />
Größen in dB<br />
F E D C B, A, A*<br />
1 Installationsgeräusche <strong>und</strong> gebäudetechnische Anlagen L AFmax > 35 ≤ 35 ≤ 30 ≤ 25 ≤ 20<br />
Wohnräumen o<strong>der</strong> Gebäuden mit Wohnräumen definiert.<br />
Es können bestehende Gebäude aufgr<strong>und</strong> des tatsächlich<br />
erzielten Schallschutzes eingeordnet <strong>und</strong> mit an<strong>der</strong>en<br />
Gebäuden verglichen werden.<br />
Durch den Schallschutzausweis auf <strong>der</strong> Basis des mehrstufigen<br />
Schallschutzes ist eine einfache Kennzeichnung<br />
des Schallschutzes von ganzen Wohneinheiten o<strong>der</strong> ganzen<br />
Gebäuden möglich. Mit dem Schallschutzausweis<br />
wird für die Planungsbeteiligten <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e für den<br />
Nutzer (Käufer, Bewohner) eine einfache verständliche<br />
<strong>und</strong> verbraucherorientierte Bewertung geschaffen.<br />
Die Schallschutzklassen werden wie folgt charakterisiert:<br />
– Klasse A*: sehr guter Schallschutz; ein ungestörtes<br />
Wohnen ist praktisch ohne Rücksichtnahme gegenüber<br />
den Nachbarn möglich.<br />
– Klasse A: sehr guter Schallschutz; ein ungestörtes Wohnen<br />
ist ohne große Rücksichtnahme gegenüber den<br />
Nachbarn möglich.<br />
– Klasse B: guter Schallschutz; <strong>bei</strong> gegenseitiger Rücksichtnahme<br />
ist zwischen den Nachbarn ein ruhiges<br />
Wohnen <strong>bei</strong> weitgehendem Schutz <strong>der</strong> Privatsphäre<br />
möglich.<br />
– Klasse C: gegenüber <strong>der</strong> Klasse D wahrnehmbar besserer<br />
Schallschutz; <strong>bei</strong> üblichem rücksichtsvollen Wohnverhalten<br />
finden die Bewohner <strong>im</strong> allgemeinen Ruhe<br />
<strong>und</strong> die Vertraulichkeit bleibt gewahrt.<br />
– Klasse D: Schallschutz, <strong>der</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
DIN 4109 erfüllt.<br />
– Klasse E: Schallschutz, <strong>der</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
DIN 4109 nicht erfüllt; Belästigungen durch Schallübertragung<br />
aus fremden Wohneinheiten <strong>und</strong> von<br />
außen sind möglich; beson<strong>der</strong>e Rücksichtnahme ist<br />
unbedingt erfor<strong>der</strong>lich. Die Vertraulichkeit ist nicht<br />
mehr gegeben.<br />
– Klasse F: schlechter Schallschutz, deutlich unter den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DIN 4109; mit Belästigungen<br />
durch Schallübertragung aus fremden Wohneinheiten<br />
<strong>und</strong> von außen muss auch <strong>bei</strong> bewusster Rücksichtnahme<br />
gerechnet werden; Vertraulichkeit kann nicht<br />
erwartet werden.<br />
An Nutzergeräusche von gebäudetechnischen Anlagen<br />
werden in DIN 4109 keine Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Unter<br />
Nutzergeräuschen werden Geräusche verstanden, die z. B.<br />
durch das Aufstellen eines Zahnputzbechers auf eine<br />
Abstellplatte, hartes Schließen des WC-Deckels o<strong>der</strong><br />
Türen von Wandschränken, Rutschen in <strong>der</strong> Badewanne<br />
u. ä. entstehen <strong>und</strong> die hauptsächlich als Körperschall<br />
übertragen werden.<br />
In den Tabellen 4 <strong>und</strong> 5 werden die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
definiert.<br />
VDI 4100 ist als Entwurf erschienen, DIN 4109 Teile 1<br />
bis 4 werden zur Zeit überar<strong>bei</strong>tet. Zu den veröffentlichten<br />
Entwürfen können <strong>Ein</strong>sprüche formuliert werden,<br />
danach werden die Regeln als Weißdruck erscheinen. Es<br />
wird sich dann entscheiden, ob wie bisher nur die Norm<br />
bauaufsichtlich eingeführt wird o<strong>der</strong> auch die Richtlinie,<br />
<strong>der</strong> bereits in <strong>der</strong> vorliegenden Form höchstrichterlich <strong>der</strong><br />
Status <strong>der</strong> allgemein Anerkannte Regel <strong>der</strong> Technik zugesprochen<br />
wurde. Es wäre logisch, wenn <strong>bei</strong>de Regelwerke,<br />
die Norm für den Mindestschallschutz <strong>und</strong> die Richtlinie<br />
für den erhöhten Schallschutz, bauordnungsrechtlichen<br />
Status erlangen. Es ist zur Zeit wichtig, dass die Vereinbarungen<br />
über den geschuldeten Schallschutz zwischen Planer/ausführenden<br />
Unternehmen <strong>und</strong> dem Auftraggeber<br />
eindeutig sind. Hier<strong>bei</strong> ist auch das Urteil des BGH von<br />
1998 ( VII ZR 164/97) zu beachten, mit dem festgestellt<br />
wird, dass die <strong>Ein</strong>haltung <strong>der</strong> DIN 4109 allein in zivilrechtlicher<br />
Hinsicht nicht ausreicht, son<strong>der</strong>n allein die<br />
Bauausführung zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Abnahme maßgeblich<br />
ist, den allgemein Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik entsprechen<br />
muss <strong>und</strong> nach VOB/B § 13 <strong>und</strong> BGB § 633 nicht<br />
mit Fehlern behaftet sein darf. Die Qualität <strong>der</strong> geschuldeten<br />
Schalldämmung ergibt sich aus <strong>der</strong> Auslegung des<br />
Vertrages (Beschaffenheitsvereinbarung) mit <strong>der</strong> Festlegung<br />
konkreter Dämmwerte o<strong>der</strong> Vereinbarung einer<br />
best<strong>im</strong>mten Baukonstruktion, mit <strong>der</strong> sich das gefor<strong>der</strong>te<br />
akustische Bausoll erreichen lässt. Ist aus den sonstigen<br />
Vertragsunterlagen o<strong>der</strong> den vertragsbegleitenden<br />
Umständen zu entnehmen, dass <strong>der</strong> Auftraggeber einen<br />
üblichen Qualitäts- <strong>und</strong> Komfortstandard erwarten kann,<br />
hilft es dem Auftragnehmer nicht, wenn er <strong>im</strong> Gegensatz
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 107<br />
zu diesen Umständen – möglicherweise „versteckt“ – <strong>im</strong><br />
notariellen Kaufvertrag auf die Mindestschallschutzwerte<br />
<strong>der</strong> DIN 4109 verweist. Der Ratschlag kann folglich nur<br />
dahin gehen, Bauverfahren <strong>und</strong> Bauteile zu wählen, <strong>bei</strong><br />
denen die erhöhten Schalldämmmaße <strong>der</strong> vorgenannten<br />
Richtlinien erreicht werden können.<br />
Neue Schriften<br />
Energieaufwand für Wärme- <strong>und</strong> Kälteerzeugung<br />
Die Richtlinienreihe VDI 2067 <strong>der</strong> VDI-Gesellschaft<br />
Bauen <strong>und</strong> <strong>Gebäudetechnik</strong> (GBG) behandelt die Berechnung<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Anlagen<br />
<strong>und</strong> gilt für alle Gebäudearten. Blatt 40 regelt die Berechnung<br />
des Energieaufwands <strong>der</strong> Wärme- <strong>und</strong> Kälteerzeugung.<br />
Als <strong>Ein</strong>satzenergien können solche aus <strong>der</strong> Umwelt,<br />
aus Brennstoffen (feste, flüssige <strong>und</strong> gasförmige) o<strong>der</strong><br />
elektrische Energie dienen. Mit <strong>der</strong> Richtlinie können<br />
sowohl neu zu installierende als auch bestehende Erzeuger<br />
energetisch bewertet werden. Die angegebenen Zahlenwerte<br />
beziehen sich ausschließlich auf Aggregate aus<br />
dem aktuellen Angebot <strong>der</strong> Hersteller. Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong><br />
Gang <strong>der</strong> Berechnung sind am Beispiel <strong>der</strong> Kessel mit<br />
kontinuierlicher Brennstoffzufuhr dargelegt.<br />
VDI 2067 Blatt 40 „Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer<br />
Anlagen; Energieaufwand für die Erzeugung“ ist<br />
zum Preis von € 90,70 <strong>bei</strong>m Beuth Verlag in Berlin erhältlich<br />
(www.beuth.de).<br />
Marktführer Photovoltaik<br />
Der neue Marktführer Photovoltaik NRW <strong>der</strong> Kampagne<br />
„Photo voltaik NRW-Solarstrom für Nordrhein-Westfalen”<br />
ist erschienen. Hier stellen die Partner <strong>der</strong> Kampagne,<br />
vom Modulhersteller bis zum Installationsfachbetrieb,<br />
sich <strong>und</strong> ihre Leistungen vor. Aktuell erzeugen<br />
deutschlandweit bereits mehr als 1 Mio. Photovoltaikanlagen<br />
Strom aus Sonnenlicht. Der Marktführer findet<br />
sich unter www.photovoltaik.nrw.de o<strong>der</strong> kann <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
EnergieAgentur.NRW unter Tel. (01803) 190 000 kostenfrei<br />
bestellt werden.<br />
Buchbesprechungen<br />
Weinzierl, R. <strong>und</strong> Münter, U.: Was tun? Befähigte Personen<br />
für Druckbehälter <strong>und</strong> Rohrleitungen. Gräfelfing: Dr.<br />
Resch Verlag 3. Auflage 2011. 272 S., zahlr. Abb. <strong>und</strong><br />
Tab., Preis: € 35.00.<br />
Die Betriebssicherheitsverordnung führte den Begriff<br />
„Befähigte Person“ in das deutsche technische Regelwerk<br />
ein. Darunter wird eine Person verstanden, die auf Gr<strong>und</strong><br />
ihrer beson<strong>der</strong>en Kenntnisse in <strong>der</strong> Lage ist, an Ma schinen,<br />
Geräten, Werkzeugen o<strong>der</strong> Anlagen Prüfungen durchzuführen,<br />
mit <strong>der</strong>en Hilfe die Sicherheit für den Benutzer <strong>im</strong><br />
Umgang mit diesen technischen <strong>Ein</strong>richtungen sichergestellt<br />
werden soll. Für den Personenkreis, <strong>der</strong> überwachungsbedürftige<br />
Anlagen prüft, insbeson<strong>der</strong>e Druckbehälter<br />
<strong>und</strong> Rohrleitungen, gilt es sicherzustellen, dass er<br />
seine Kenntnisse <strong>und</strong> durch praktische Tätigkeiten gewonnenen<br />
Erfahrungen <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> Betriebssicherheitsverordnung<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> zugehörigen technischen Regeln<br />
anwendet sowie den Stand <strong>der</strong> Technik einhält. So ist eine<br />
Befähigte Person zur Prüfung überwachungsbedürftiger<br />
Anlagen für Druckbehälter nach <strong>der</strong> Betriebssicherheitsverordnung<br />
nur, wer:<br />
1. auf Gr<strong>und</strong> seiner Ausbildung, seiner Kenntnisse <strong>und</strong><br />
seiner durch praktische Tätigkeit gewonnenen Erfahrungen<br />
die Gewähr dafür bietet, dass er die Prüfung<br />
ordnungsgemäß durchführt,<br />
2. die erfor<strong>der</strong>liche persönliche Zuverlässigkeit besitzt,<br />
3. hinsichtlich <strong>der</strong> Prüftätigkeit keinen Weisungen<br />
unterliegt,<br />
4. falls erfor<strong>der</strong>lich, über geeignete Prüfeinrichtungen<br />
verfügt <strong>und</strong><br />
5. durch erfolgreiche Teilnahme an einem anerkannten<br />
Lehrgang nachweist, dass er die in Punkt 1 genannten<br />
Voraussetzungen erfüllt.<br />
Ziel dieses Buches ist es, entsprechende Erläuterungen<br />
zu den gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen für den Umgang mit<br />
Druckbehältern <strong>und</strong> Rohrleitungen zu geben <strong>und</strong> Hinweise<br />
<strong>und</strong> Querverbindungen zwischen verschiedenen<br />
Gesetzen, Technischen Regeln, etc. herzustellen, um<br />
damit das Verständnis für die Zusammenhänge zu erleichtern.<br />
Es bietet daher für jeden, <strong>der</strong> sich für die Aufgabe<br />
<strong>der</strong> Befähigten Person ausbilden lässt, sowie für die bereits<br />
tätigen Fachkräfte eine unverzichtbare Gr<strong>und</strong>lage – auch<br />
um auf dem neuesten Stand <strong>der</strong> Technik <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vorschriften<br />
zu sein.<br />
Neroth, G., Vollenschaar, D. (Hrsg.): Wendehorst Baustoffk<strong>und</strong>e.<br />
Baustoffe, Oberflächenschutz, Wiesbaden:<br />
Verlag Vieweg + Teubner, 27. Auflage 2011. 1207 S., 376<br />
Abb., 363 Tab., Preis: € 54,95.<br />
Baustoffk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Kapitel über Baustoffkenngrößen<br />
für Architekten <strong>und</strong> Bauingenieure sind in <strong>der</strong> 27. Auflage<br />
auf dem Stand <strong>der</strong> Technik <strong>und</strong> berücksichtigen die<br />
aktuellen Normen <strong>und</strong> Verordnungen. Neue Kapitel würdigen<br />
die <strong>Ein</strong>führung neuer europäischer Normen <strong>und</strong><br />
Regelwerke für Baustoffe mit Hinweisen auf Bauregellisten,<br />
harmonisierte EU-Normen <strong>und</strong> die Bauproduktenrichtlinie.<br />
Bramann, H., Dietze, G., Spohrer, P. <strong>und</strong> Wachs, P.: Trockenbau<br />
kompakt. Kennziffern, Regeln, Richtwerte, Köln:<br />
Verlagsgruppe Rudolf Müller, 2011. 336 S., 83 Abb., 44<br />
Tab., Preis: € 39.00.<br />
<strong>Ein</strong> handliches Taschenbuch zum <strong>Ein</strong>satz an <strong>der</strong> Baustelle.Es<br />
bietet eine Zusammenfassung <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Informationen, die Planer, Bauleiter, Poliere <strong>und</strong> Verar<strong>bei</strong>ter<br />
<strong>im</strong> Trockenbau ständig griffbereit haben sollten.
108 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Neuerscheinungen<br />
Die folgenden neuerschienen Bücher sind <strong>der</strong> Redaktion<br />
zugegangen. <strong>Ein</strong>e ausführliche Besprechung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Werke bleibt vorbehalten.<br />
Zwiener, G. <strong>und</strong> Lange, F.-M. (Hrsgebr.): Handbuch<br />
Gebäude – Schadstoffe <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Innenraumluft. Berlin:<br />
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG. 2011. 850 S.,<br />
zahlr. Abb., Grafiken, Tab., Preis: € 148.00.<br />
Thiel, D. <strong>und</strong> Riedel, D.: Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
<strong>im</strong> Nichtwohngebäudebestand. Stuttgart: Fraunhofer IRB<br />
Verlag 2011, Best. Nr. F 2793, 72 S., zahlr. Abb. u. Tab.,<br />
Preis: € 22,50.<br />
Rogall, A.D., Pampuch, M. <strong>und</strong> Horn, D.: Kühlen mit<br />
Heizkörpern. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag 2011,<br />
Best. Nr. F 2558. 123 S., zahlr. Abb., Tab., Preis: € 34.00.<br />
Rogall, A., Ocanto, L. <strong>und</strong> Kreibig, L.: Energetische<br />
Gebäudesanierung. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag<br />
2011, Best. Nr. 2557. 115 S., 33 Abb., 22 Tab., Preis: €<br />
32.50.<br />
Zeitschriftenumschau<br />
Bild 1. Marktentwicklung<br />
von<br />
Kunststoffrohren<br />
in <strong>der</strong> Gasverteilung<br />
bis 10 bar.<br />
Bild 2. Entwicklung zu höheren Betriebsdrücken.<br />
Weßing, W. <strong>und</strong> Hanselmann, D.: Kunststoffrohr <strong>im</strong> Gashochdruckbereich.<br />
Technik, Praxis, Kostenvergleich. In:<br />
bbr 62 (2011), Nr. 11, S. 16-21.<br />
Weltweit werden in <strong>der</strong> Gasversorgung seit Mitte <strong>der</strong><br />
60er Jahre vermehrt Kunststoffrohre <strong>im</strong> Druckbereich bis<br />
10 bar erfolgreich eingesetzt. Durch gezielte Materialopt<strong>im</strong>ierungen<br />
konnten <strong>im</strong> PE-Segment <strong>der</strong> Druckbereich<br />
stetig erhöht <strong>und</strong> die Langzeitstabilität verbessert werden.<br />
E.ON Ruhrgas untersuchte in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem<br />
DVGW <strong>und</strong> namhaften Herstellern aus <strong>der</strong> Kunststoffherstellungs-<br />
<strong>und</strong> Rohrindustrie Kunststoffrohre einschließlich<br />
<strong>der</strong> neu entwickelten Verbindungstechniken<br />
für den Druckbereich bis 16 bar. Hier<strong>bei</strong> wurden Gasdruckuntersuchungen<br />
<strong>im</strong> Neuzustand sowie nach mehreren<br />
tausend Betriebsst<strong>und</strong>en Langzeittests unter realen<br />
Bedingungen <strong>und</strong> Praxisinstallationen durchgeführt.<br />
Die Entwicklung<br />
von neuen<br />
Kunststoffmaterialien<br />
<strong>und</strong> Materialkombinationen<br />
lassen erwarten,<br />
dass Kunststoffrohrsysteme<br />
<strong>im</strong> Druckbereich bis 16 bar bzw. auch<br />
darüber hinaus zukünftig standardgemäß eingesetzt werden<br />
dürften, vgl. Bil<strong>der</strong> 1 <strong>und</strong> 2. Beson<strong>der</strong>s unter Verwendung<br />
<strong>der</strong> grabenlosen <strong>und</strong> Platz sparenden Verlegungstechniken<br />
Pflügen <strong>und</strong> Fräsen zeichnen sich bereits heute<br />
Gesamtkostenvorteile <strong>im</strong> Durchmesserbereich bis Da110<br />
gegenüber Stahlrohrleitungen ab. Aus Sicht <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />
ist es erfor<strong>der</strong>lich, vorab vergleichende Projektierungen<br />
unter technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
durchzuführen. Die vorgestellten Produkte können<br />
über TÜV-<strong>Ein</strong>zelzulassungen in <strong>der</strong> Praxis eingesetzt<br />
werden. <strong>Ein</strong>e allgemeine DVGW-Zertifizierungs-Prüfgr<strong>und</strong>lage<br />
ist in Vorbereitung, ein erster Entwurf soll<br />
2012 erscheinen. Die bisherigen Untersuchungen <strong>bei</strong> den<br />
Herstellern <strong>und</strong> an mehreren Instituten zeigen ein hohes<br />
Potenzial für die neuen Kunststoffrohrsysteme auf. Erste<br />
Pilot- <strong>und</strong> Praxisinstallationen verliefen erfolgreich, die<br />
Leitungen ar<strong>bei</strong>ten störungsfrei. Als typische Anwendungen<br />
werden z. Zt. die Anbindungen von ländlichen Biogasanlagen<br />
an bestehende Gastransportnetze gesehen.<br />
<br />
– nn<br />
Schmidt, F., Krüger, U. <strong>und</strong> Schwanengel, C.: Messtechnik<br />
für LEDS. Messung <strong>der</strong> Licht- <strong>und</strong> Farbausstrahlung von<br />
LED <strong>und</strong> LED-Baugruppen. In: Licht 63 (2011), H. 7-8,<br />
S. 60–65 <strong>und</strong> H. 9, S. 72–79.<br />
LEDs <strong>und</strong> OLEDs sind als Lichtquellen inzwischen in<br />
<strong>der</strong> Allgemeinbeleuchtung angekommen. Diese Lichtquellen,<br />
sowie damit realisierte Lichtsysteme sind damit<br />
ebenso wie an<strong>der</strong>e Lampen o<strong>der</strong> Leuchten zu messen. Es<br />
gibt aber eine Reihe von Beson<strong>der</strong>heiten, die <strong>bei</strong>m Messen<br />
photometrischer Größen an LEDs <strong>und</strong> OLEDs zu beachten<br />
sind. Insbeson<strong>der</strong>e ihre geometrischen Eigenschaften<br />
(kleine Quellen, vielfach Ausstrahlung nur in einen Halbraum)<br />
ermöglichen die gezielte Lichtlenkung <strong>und</strong> damit<br />
das Erreichen besserer Parameter für die Zielfunktion.<br />
Dafür sind aber auch neue Wege <strong>bei</strong>m Messen zu beschreiten.<br />
Das Messen von Leuchtdichteverteilungen <strong>und</strong> von<br />
Strahlendaten wird <strong>bei</strong> solchen Lichtquellen unverzichtbar.<br />
Der erste Teil des Aufsatzes beschäftigt sich mit <strong>der</strong><br />
Messung lichttechnischer <strong>und</strong> spektraler Größen (17<br />
Abb., 1 Tab., 9 Lit. Der zweite Teil behandelt bildauflösende<br />
Messgeräte ( 33 Abb., 1 Tab., 21 Lit.) – nn
Flucht- <strong>und</strong> Rettungspläne<br />
Flucht- <strong>und</strong> Rettungspläne haben seit Jahrzehnten einen<br />
festen Platz <strong>im</strong> Sicherheitskonzept von Ar<strong>bei</strong>tsstätten allgemein<br />
sowie von Gebäuden beson<strong>der</strong>er Art <strong>und</strong> Nutzung.<br />
Dipl.-Ing. Hans-Georg Walz befasst sich <strong>im</strong> s+s<br />
report vom Dezember 2011 auf den Seiten 22 bis 24 mit<br />
<strong>der</strong> „DIN ISO 23 601 als neue Gr<strong>und</strong>lage zur Erstellung<br />
von Flucht- <strong>und</strong> Rettungsplänen“. Die normativen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an den Inhalt, die Grafik <strong>und</strong> die Form wurden<br />
<strong>im</strong>mer mehr weiter entwickelt <strong>und</strong> konkretisiert. <strong>Ein</strong><br />
Gr<strong>und</strong> dafür waren neben <strong>der</strong> Vereinheitlichung <strong>der</strong> Darstellung<br />
u. a. auch notwendige Harmonisierungen in<br />
Bezug auf europäische bzw. internationale Normen. Die<br />
zunehmende Internationalisierung des gesamten Lebens<br />
hat wie<strong>der</strong>um zu einem neuen Regelungsstand geführt.<br />
Die Initiative dafür ging vom DIN aus. In einem ersten<br />
Script ist <strong>im</strong> Dezember 2010 die DIN ISO 23 601 als<br />
Ersatz für die DIN 4844-3 erschienen. Die Anwendung<br />
dieser Norm soll zu einem noch besseren Verständnis von<br />
Flucht- <strong>und</strong> Rettungsplänen durch den Betrachter führen.<br />
Konkrete Än<strong>der</strong>ungen gegenüber <strong>der</strong> DIN 4844-3 sind:<br />
Der Standort wird deutlicher hervorgehoben; kein Unterschied<br />
zwischen horizontalem <strong>und</strong> vertikalem Fluchtweg<br />
(Flur <strong>und</strong> Treppen) mehr; neue Mindestabstände <strong>und</strong><br />
Plangrößen; Verhaltenshinweise sind als separater Aushang<br />
in <strong>der</strong> Nähe zulässig, z. B. Brandschutzordnung Teil<br />
A; <strong>Ein</strong>satz von Pfeilen zur Richtungsangabe; Verwendung<br />
von graphischen Symbolen <strong>der</strong> ISO 7010. Maßstäbe <strong>und</strong><br />
Plangrößen können besser an das Objekt, die Nutzungsart<br />
sowie die notwendige Darstellung angeglichen werden.<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für die Verwendung von Sicherheitszeichen<br />
in Deutschland sind z. Zt. <strong>im</strong>mer noch die gültige<br />
DIN 4844-2 <strong>und</strong> die ASR 1.3. Damit entsteht ein Konflikt<br />
zwischen neu eingeführten <strong>und</strong> bestehenden Regelungen.<br />
Bis zur endgültigen Veröffentlichung <strong>der</strong> DIN<br />
4844-2 bzw. des Inkrafttretens <strong>der</strong> ASR 1.3 bleibt daher<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> zu verwendenden Sicherheitszeichen alles<br />
<strong>bei</strong>m Alten. Selbstverständlich steht mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
bzw. dem Inkrafttreten aller notwendigen Regelungen<br />
die voll umfängliche Anwendung <strong>der</strong> DIN ISO 23<br />
601, für Neubauten, größere Sanierungen <strong>und</strong> auch<br />
Umbauten außer Frage. Der Autor schließt mit dem<br />
Fazit: Gr<strong>und</strong>sätzlich darf vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> neuen<br />
Normenlage Qualität bzw. Verantwortung des Plan-<br />
Erstellers nicht aus dem Blick geraten. Nicht jedes Planungsbüro<br />
ist pauschal befähigt, mal so neben<strong>bei</strong> als<br />
„Abfallprodukt“ <strong>der</strong> Planung einen Flucht- <strong>und</strong> Rettungsplan<br />
zu erstellen, erst recht nicht einen Feuerwehrplan.<br />
<strong>Ein</strong>e qualifizierte Ausbildung ist unerlässlich. Es<br />
folgt ein Verweis auf das Bildungszentrum von VdS Schadenverhütung<br />
in Köln.<br />
figawa-Ar<strong>bei</strong>tskreis<br />
„Gas-Infrarot-Strahlungsheizung“<br />
sh-magazin<br />
Der wissenschaftlich, technische Ar<strong>bei</strong>tskreis Gas-Infrarot-Strahlungsheizung<br />
<strong>der</strong> figawa hat Uwe Flohren einst<strong>im</strong>mig<br />
zum Vorsitzenden gewählt. Der 51-jährige Prokurist<br />
<strong>der</strong> Schwank GmbH begleitet dieses Amt damit<br />
zum zweiten Mal. In seiner Funktion kann <strong>der</strong> Ingenieur<br />
auf 26 Jahre wertvolle Erfahrung in <strong>der</strong> Strahler-Branche<br />
zurückblicken. In seiner ersten Amtsperiode hat Flohren<br />
bereits wichtige Impulse u. a. in die Neugestaltung des<br />
EEVVärmeG eingebracht <strong>und</strong> damit den For<strong>der</strong>ungen<br />
seitens <strong>der</strong> deutschen Industrie auf europäischer Ebene<br />
Gehör verschafft.<br />
Die figawa ist die B<strong>und</strong>esvereinigung <strong>der</strong> Firmen <strong>im</strong><br />
Gas- <strong>und</strong> Wasserfach. Der Ar<strong>bei</strong>tskreis Gas-Infrarot-<br />
Strahlungsheizung begleitet die deutsche <strong>und</strong> europä ische<br />
Normung <strong>und</strong> för<strong>der</strong>t die Technologie <strong>der</strong> Beheizung von<br />
Hallen mit Hell- o<strong>der</strong> Dunkelstrahler.<br />
Trinkwasser<br />
Das deutsche Trinkwasser ist zu 99 % von ausgezeichneter<br />
Qualität. Zu die sem Ergebnis kommt das Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />
nach Auswertung von Messungen aus den Jahren<br />
2008 bis 2010. Grenzwertüberschreitungen seien <strong>bei</strong> allen<br />
größe ren Wasserwerken die Ausnahme. Zwar komme z. B.<br />
Nitrat <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser in hohen Konzentrationen vor.<br />
Im Trinkwasser würde sich aber davon dank <strong>der</strong> Aufbereitung<br />
nichts mehr finden. Fänden sich Rückstände von
110 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Blei, Kupfer o<strong>der</strong> Cadmium <strong>im</strong> Wasser, stamme das nicht<br />
aus dem Wasserwerk, so die Forscher, son<strong>der</strong>n von veralteten<br />
Leitungen <strong>und</strong> Armaturen.<br />
Sinken<strong>der</strong> Energieverbrauch durch<br />
Gebäudesanierung<br />
Deutschlands Bemühungen um Energieeffizienz tragen<br />
Früchte. Zu diesem Ergebnis kommt <strong>der</strong> vom Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />
veröffentlichte End bericht „Energieeffizenz in<br />
Zahlen” sowie <strong>der</strong> Ista-IWH- Energieeffizienz-Index für<br />
die Abrechnungsperiode 2010.<br />
Laut Ista-Index sank <strong>der</strong> Verbrauch seit 2005 um r<strong>und</strong><br />
11 %, von 2009 auf 2010 be trug <strong>der</strong> Rückgang 2,3 %.<br />
Damit liegt <strong>der</strong> Energiever brauch <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esdurch schnitt<br />
<strong>der</strong>zeit <strong>bei</strong> 131,1 kWh/m 2 a. Der Index wird jedes Jahr in<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t des Energiedienstleisters Ista <strong>und</strong> dem<br />
Institut für Wirtschafts forschung Halle erhoben. Die<br />
Auswertung ergab auch, dass nach wie vor große<br />
Unterschiede zwischen Ost <strong>und</strong> West existieren, sich die<br />
Energiekennwerte aber langsam angleichen. Auch <strong>der</strong><br />
Umweltfor schungsplan des B<strong>und</strong>esmi nisteriums für<br />
Umwelt, Na turschutz <strong>und</strong> Reaktorsi cherheit kommt auf<br />
<strong>der</strong> Da tengr<strong>und</strong>lage des Statisti schen B<strong>und</strong>esamtes in<br />
ihrem Endbericht „Energieeffizienz in Zahlen“ zu einer<br />
Energieeinsparung in Deutschland. In dem 2011 veröffentlichten<br />
Bericht betrug <strong>der</strong> tempera turbereinigte Endenergieverbrauch<br />
<strong>der</strong> Haushalte <strong>im</strong> Jahr 1996 738 TWh.<br />
Nach einem Anstieg um 8,8 % bis zum Jahr 2000 ist ein<br />
sinken<strong>der</strong> Trend zu beobachten, <strong>der</strong> <strong>im</strong> Jahr 2007 mit 721<br />
TWh um 2,3 % unter dem Wert des Jahres 1996 liegt. Der<br />
mit Ab stand größte Anteil ist <strong>der</strong> Endenergieverbrauch<br />
für die Raumwärme, mit einem <strong>im</strong> betrachteten Zeitraum<br />
gleichbleibendem Anteil von etwa 75 %.<br />
Die Größen mit entschei dendem <strong>Ein</strong>fluss auf den<br />
gesamten Endenergieverbrauch sind somit die Faktoren,<br />
die den Verbrauch an Raumwär me best<strong>im</strong>men: die Größe<br />
<strong>und</strong> Anzahl von Wohnungen sowie die energetische Qualität<br />
<strong>der</strong> Gebäude <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hei zungssysteme. Im Zeitraum<br />
von 1991 bis 2007 stieg die ge samte Wohnfläche in Wohn<strong>und</strong><br />
Nichtwohngebäuden um 23 %, die Anzahl <strong>der</strong> Wohneinheiten<br />
nahm um 17 % zu, <strong>bei</strong> einem nur leichten<br />
Be völkerungswachstum von 4 %. Pro Wohneinheit (WE)<br />
ist seit 1998 ein kontinuierlich sin ken<strong>der</strong> temperaturbereinigter<br />
Gesamt-Endenergieverbrauch zu beobachten: von<br />
23,0 MWh/WE <strong>im</strong> Jahr 1998 auf 19,6 MWh/WE <strong>im</strong><br />
Jahr 2007. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> verbesserten energetischen Qualität<br />
<strong>der</strong> Wohngebäude sank <strong>der</strong> tem peraturbereinigte<br />
Raumwärme-Endenergieverbrauch ebenfalls: bezogen<br />
auf die Wohnfläche von 200 kWh/m 2 <strong>im</strong> Jahr 1998 auf<br />
161 kWh/m 2 <strong>im</strong> Jahr 2007.<br />
Dass trotz des fortgesetzten Trends steigen<strong>der</strong> Wohnflächen<br />
<strong>und</strong> zunehmen<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>- Personen-Haushalte seit<br />
dem Jahr 2000 <strong>der</strong> Endenergiever brauch <strong>der</strong> Haushalte<br />
sinkt, lässt laut <strong>der</strong> Studie auf einen zunehmend effizienteren<br />
Energieeinsatz schließen. Ei ne Zeitreihe mit statistisch<br />
gesicherten Daten zum ener getischen Zustand des<br />
Ge bäudebestands ist nicht ver fügbar, das <strong>Ein</strong>sparpotenzial<br />
wird dort jedoch als sehr hoch angesehen: So könnten<br />
60 % des Raumwärme-Endenergieverbrauchs durch konsequente<br />
Komplettsanie rungen des Gebäudebestands auf<br />
das Niveau <strong>der</strong> Anforde rungen <strong>der</strong> EnEV 2009 für Neubauten<br />
eingespart werden. Für Neubauten ließe sich <strong>der</strong><br />
Raumwärmebedarf durch die generelle Annäherung <strong>der</strong><br />
EnEV-Grenzwerte an das Pas sivhaus-Niveau weiter senken.<br />
Somit ist die energetische Sanierung des Gebäudebestands<br />
ein wichtiger Bau stein <strong>der</strong> nationalen Kl<strong>im</strong>aschutzpolitik,<br />
denn r<strong>und</strong> ein Drittel aller Kohlendioxid-<br />
Emissionen entfallen auf die Bewirtschaftung von<br />
Immobi lien.<br />
www.b<strong>und</strong>esumweltamt.de <strong>und</strong> www.ista.de<br />
Holz nachhaltig hergestellt<br />
Holz mit dem Umweltzeichen blauer Engel garantiert,<br />
dass die Holzbrennstoffe umweltschonend gewonnen,<br />
emissionsarm getrocknet <strong>und</strong> effizient genutzt werden.<br />
Holzprodukte mit dem blauen Engel müssen aus einer<br />
nachweisbar nachhaltigen Forstwirtschaft stammen. Der<br />
blaue Engel wird nur an Holzbrennstoffe aus Wäl<strong>der</strong>n<br />
vergeben, die mindestens den Weltforstrat-, Naturlando<strong>der</strong><br />
jenen Kriterien entsprechen, die das Programm für<br />
die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen vorsieht.<br />
Diese Kriterien werden nun erstmals auch auf<br />
Holzhackschnitzel <strong>und</strong> Pellets angewendet. Zusätzlich<br />
müssen Nachhaltigkeitsfor<strong>der</strong>ungen zum Schutz arten<strong>und</strong><br />
kohlenstoffreicher Flächen eingehalten werden, die in<br />
<strong>der</strong> EU für Biokraftstoffe gelten.<br />
Der blaue Engel für Holzhackschnitzel <strong>und</strong> Pellets<br />
stellt sicher, dass für ihre Herstellung nur Reststoffe aus<br />
Sägewerken, Holz schnell wachsen<strong>der</strong> Bäume o<strong>der</strong> Hölzer<br />
mit einem Durchmesser von mehr als 7 cm aus kontinuierlich<br />
bewaldeten Flächen verwendet werden. Zudem<br />
ist <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satz von Pestiziden <strong>und</strong> Düngemitteln zur<br />
Ertragssteigerung <strong>im</strong> Wald verboten. Es dürfen ausschließlich<br />
chemisch unbehandelte Hölzer verwendet<br />
werden. <br />
Freiberger Öko-Institut<br />
Zu kalte Wohnung, Mindesttemperatur<br />
Rechtsecke<br />
Im Mietvertrag können genaue Absprachen getroffen<br />
werden. Klauseln, die kälteempfindlichen Mietern ein<br />
Dauerfrösteln zumuten, sind unzulässig. So verwarf das<br />
Landgericht Heidelberg die Klausel: „<strong>Ein</strong>e Mindesttemperatur<br />
von 18 °C zwischen 8 <strong>und</strong> 21 Uhr gilt als vertragsgemäß“<br />
(Az.: 5 S 80/81). Das Landgericht Berlin befand,<br />
auch nachts müssten <strong>im</strong>mer 18 °C erreicht werden (Az.:<br />
64 S 266/97). Ist es in <strong>der</strong> Wohnung nur 15 bis 17 °C<br />
warm, liegt ein schwerer Mangel vor, urteilt das Landgericht<br />
München <strong>und</strong> erkannte 30 % Min<strong>der</strong>ung zu (Az.:<br />
I 20 S 3739/84). Bei Totalausfall <strong>der</strong> Heizung sind 100 %<br />
Min<strong>der</strong>ung erlaubt, <strong>und</strong> die fristlose Mieterkündigung.<br />
Bleibt die Wohnung kalt, ist das ein Mangel an <strong>der</strong> Mietsache.<br />
Der Mieter hat ein Recht auf eine warme Woh-
Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 111<br />
nung. Das Gesetz trifft zwar keine konkreten Regeln zur<br />
Temperatur in Wohnräumen. <strong>Ein</strong>e Orientierung bietet<br />
aber das Bürgerliche Gesetzbuch in § 535, wonach <strong>der</strong><br />
Vermieter die Pflicht hat, „die Mietsache dem Mieter in<br />
einem vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu<br />
überlassen“.<br />
Heizung drosseln<br />
In den meisten Mietverträgen ist geregelt, dass die Heizperiode<br />
spätestens am 1. Oktober beginnt. Fehlt eine Vereinbarung<br />
darüber, für wie viel Wärme <strong>der</strong> Vermieter zu<br />
sorgen hat, kann sich <strong>der</strong> Mieter auf die bisherige Rechtsprechung<br />
stützen. In Wohnräumen gelten demnach 20<br />
bis 22 °C als angemessen, in Küchen <strong>und</strong> Bä<strong>der</strong>n 21 bis<br />
23 °C. Die Werte kann <strong>der</strong> Mieter nur in <strong>der</strong> Zeit von 8 bis<br />
23 Uhr for<strong>der</strong>n. Nachts aber darf es kühler sein. Von 23<br />
bis 6 Uhr hielt z. B. das Landgericht Berlin in allen Räumen<br />
18 °C für ausreichend (Az.: 64 S 266/97). Was aber,<br />
wenn <strong>der</strong> Vermieter <strong>im</strong> Kleingedruckten des Mietvertrages<br />
generell 18 °C o<strong>der</strong> weniger als vertragsgerecht<br />
bezeichnet? <strong>Ein</strong>e solche Klausel ist nichtig, entschied das<br />
Landgericht Berlin (Az.: 65 S 9/91).<br />
Regenwasser fürs Wäschewaschen<br />
verweigerte <strong>der</strong> Mieter die Zahlung, weil die For<strong>der</strong>ungen<br />
verjährt seien, da er vor mehr als sechs Monaten ausgezogen<br />
sei. Das sah <strong>der</strong> BGH an<strong>der</strong>s: Die Verjährung<br />
beginnt erst zu dem Zeitpunkt, an dem <strong>der</strong> Vermieter die<br />
Sache ordnungsgemäß zurückerhält.<br />
Rauchmel<strong>der</strong><br />
Die Kosten für die Anmietung <strong>und</strong> Wartung von Rauchmel<strong>der</strong>n<br />
gehören zu den Nebenkosten. Deshalb müssen<br />
die Mieter dafür aufkommen, entschied das Landgericht<br />
Magdeburg, Az.: 1 S 171/11. Damit hob es ein entgegenstehendes<br />
Urteil des Amtsgerichtes Schönebeck (Elbe) in<br />
zweiter Instanz auf. In erster Instanz hatten die Richter<br />
entschieden, dass es sich <strong>bei</strong> den Kosten für die Rauchmel<strong>der</strong><br />
nicht um Betriebskosten, son<strong>der</strong>n um Kapitalersatzkosten<br />
handelt, die <strong>der</strong> Vermieter zu tragen habe, Az.:<br />
4 C 148/11. Das Landgericht argumentierte, dass die<br />
Betriebskostenverordnung keine abschließende Regelung<br />
über umlegbare Kosten enthält. U. a. sehe sie die „Umlage<br />
sonstiger Kosten“ vor. Hier<strong>bei</strong> handle es sich um einen<br />
Auffangtatbestand, <strong>der</strong> auch die Umlage neu entstandener<br />
Kosten ermöglichen soll, betonten die Richter. Darunter<br />
fielen auch Rauchmel<strong>der</strong>. Sie seien vergleichbar mit<br />
Wasser- o<strong>der</strong> Wärmezählern, <strong>der</strong>en Kosten ebenfalls<br />
umgelegt werden könnten.<br />
Regenwasser darf zum Wäschewaschen verwendet werden.<br />
Denn eine gesun dheitliche Gefährdung sei nicht zu erkennen.<br />
Spätestens <strong>bei</strong>m Trocknen <strong>der</strong> Wäsche würden vorhandene<br />
Bakterien abgetötet. Das geht aus einem Urteil<br />
des B<strong>und</strong>esverwaltungsgerichts hervor, Az.: 8 C 44.09.<br />
Der EHI<br />
Aus den Verbänden<br />
Balkonentwässerung<br />
Mieter müssen dafür Sorge tragen, dass Balkonabflüsse<br />
nicht durch Eis o<strong>der</strong> Laub verstopft sind. Kommt es<br />
infolge <strong>der</strong> Verstopfung zu einem Schaden in einer darunter<br />
befindlichen Wohnung, muss <strong>der</strong> Mieter Schadenersatz<br />
zahlen. Das entschied das Amtsgericht Berlin-Neukölln<br />
(Az.: 13 C 197/11). Den Mieter treffen in diesem<br />
Fall Obhutspflichten, <strong>und</strong> es ist an ihm, einen Schaden zu<br />
verhin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> einen Mangel an <strong>der</strong> Mietsache unverzüglich<br />
anzuzeigen. Da <strong>der</strong> Mieter das in diesem Fall nicht<br />
getan habe, müsse er den Schaden tragen.<br />
Verjährung<br />
Schadenersatzansprüche des Vermieters wegen Schäden<br />
an <strong>der</strong> Mietsache beginnen erst, wenn die Wohnung ordnungsgemäß<br />
übergeben ist. Das entschied <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esgerichtshof<br />
(Az.: VIII ZR 8/11). <strong>Ein</strong> Mieter zog vor Ende<br />
des Mietverhältnisses aus <strong>und</strong> bot dem Vermieter an, die<br />
Wohnung vorfristig zurückzugeben. Der lehnte das ab.<br />
Daraufhin warf <strong>der</strong> Mieter die Schlüssel in den Briefkasten.<br />
Die offizielle Wohnungsübergabe fand aber erst nach<br />
dem Ende des Mietverhältnisses statt. Als <strong>der</strong> Vermieter<br />
Schadenersatzansprüche wegen Schäden geltend machte,<br />
Seit Juni 2011 ist Ulrich Schmidt Präsident des Europäischen<br />
Heizungsverbandes EHI (Association of the European<br />
Heating Industry). Der EHI repräsentiert <strong>der</strong>zeit<br />
35 europäische Hersteller <strong>und</strong> 13 nationale Verbände.<br />
Die europäische Heizungsindustrie erwirtschaftete<br />
2010 einen Umsatz von r<strong>und</strong> 20 Mrd. Euro <strong>und</strong> beschäftigt<br />
knapp 120 000 Mitar<strong>bei</strong>ter.<br />
Neuheiten <strong>und</strong> Firmenberichte<br />
Rechenprogramm nach EN 16282<br />
Für gewerbliche Großküchen trat Ende 2011 die Euronorm<br />
EN 16282 in Kraft. Sie beruht weitgehend auf <strong>der</strong> bewährten<br />
DIN 18869 <strong>und</strong> <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 2052 <strong>und</strong> berücksichtigt<br />
als Novum die richtige Auslegung energiesparen<strong>der</strong><br />
Dunstabzugshauben nach dem Induktionsprinzip.<br />
Lüftungsanbieter Rentschler Reven hat das Auslegungsprogramm<br />
Recomax für Hauben <strong>und</strong> Decken auf<br />
die neue Euronorm abgest<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> bietet ein kostenloses<br />
Update auf <strong>der</strong> Homepage an (www.reven.de). Benutzeroberfläche<br />
<strong>und</strong> Bedienungsschritte entsprechen dem<br />
Betriebssystem Windows 7.
112 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />
Recomax baut auf einer Datenbank auf, in <strong>der</strong> die gängigen<br />
Kochgeräte hinterlegt sind. Die eingetippten Geräte<br />
bzw. <strong>der</strong>en Anschlusswerte werden <strong>bei</strong> Auslegung <strong>der</strong><br />
Lüftung berücksichtigt. <strong>Ein</strong> weiteres Modul enthält die<br />
Wirtschaftlichkeits- <strong>und</strong> Amortisationsrechnung. Damit<br />
lassen sich die Betriebskosten unterschiedlicher Abzugshauben<br />
<strong>und</strong> Lüftungsdecken vergleichen.<br />
Rentschler Reven-Lüftungssysteme GmbH, Ludwigstraße<br />
16–18, 74372 Sershe<strong>im</strong>.<br />
Wasserlose Urinale<br />
Wasserlosen Urinalen gehört die Zukunft in öffentlichen<br />
<strong>und</strong> halböffentlichen Sanitärräumen. Da sie we<strong>der</strong> Wasseranschluss<br />
noch Wasserleitung benötigen, sind sie<br />
schnell <strong>und</strong> kostengünstig installiert <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>im</strong> Betrieb. Das wasserlose iqua Urinal-System mit<br />
dem neuen Urinalbecken iqua nowa bietet noch mehr<br />
Komfort <strong>und</strong> Hygiene – geruchslos, wartungsfre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> spart bis zu 30 000 Liter kostbares Trinkwasser pro<br />
Membranventilwechsel, Bild.<br />
Das Keramikbecken wird mit verdeckten Schrauben<br />
vandalensicher an die Wand gehängt. Der auf das patentierte<br />
iqua Ventil aufgesetzte iqua Ring sorgt für angenehmen<br />
Duft <strong>und</strong> reinigt mit einer biologisch aktiven Füllmasse<br />
Ventil <strong>und</strong> Abflussleitungen. <strong>Ein</strong>e farbige Biomasse<br />
macht ihn zum zuverlässigen Wechselindikator. Ist<br />
sie verbraucht, muss das Ventil <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ring ausgetauscht<br />
werden. Die Wartung erfolgt mit dem Serviceschlüssel –<br />
berührungsfrei <strong>und</strong> hygienisch.<br />
Herzstück des wasserlosen iqua Urinal-Systems ist das<br />
Membranventil. Zuverlässig öffnet <strong>und</strong> schließt es sich<br />
selbsttätig <strong>bei</strong> je<strong>der</strong> Benutzung. Durch die beson<strong>der</strong>e<br />
Materialmischung aus Silikon <strong>und</strong> Kautschuk <strong>und</strong> die<br />
spezielle Oberfläche verbinden sich die Membranlippen<br />
luftdicht nach einer Benetzung. Da sich das iqua Ventil<br />
nur in Richtung Abfluss öffnet, kommt das Urinal vollständig<br />
ohne Spülwasser <strong>und</strong> Sperrflüssigkeit aus. <strong>Ein</strong>e<br />
Siphonierung <strong>der</strong> Urinalanlage entfällt. Das Ventil gleicht<br />
Unterdruck <strong>im</strong> Ablaufsystem aus <strong>und</strong> verhin<strong>der</strong>t Geruchsbelästigung.<br />
Bei einem durch Urinsteinablagerungen verringerten<br />
Rohrquerschnitt sorgt es für den nötigen Absaugeffekt.<br />
Gurgeln <strong>und</strong> leere Siphons gehören damit <strong>der</strong><br />
Vergangenheit an. Überdruck verstärkt den Ventilverschluss,<br />
die Membrane falten sich zusammen <strong>und</strong> öffnen<br />
sich erst wie<strong>der</strong> vollständig <strong>bei</strong>m nächsten Kontakt mit<br />
Flüssigkeit.<br />
nowa – wasserlos iqua Membranventil Serviceschlüssel<br />
Urinal<br />
mit Ring<br />
Bil<strong>der</strong>: www.iqua.ch<br />
Das iqua Membranventil ist chemisch robust <strong>und</strong> langlebig.<br />
Es wird abhängig von <strong>der</strong> Benutzungsfrequenz ausgewechselt.<br />
Je nach Frequenz liegen die Wartungsintervalle<br />
<strong>bei</strong> 1-mal (Sportstätten) bis 5-mal (Autobahnraststätten,<br />
öffentliche Anlagen) pro Jahr. Mit dem iqua clean<br />
Reinigungs-Konzentrat lässt sich das Urinal-System auf<br />
mikrobiologischer Basis reinigen <strong>und</strong> sorgt entstehenden<br />
Geruchsemissionen vor. Im Mischverhältnis von 1:20 mit<br />
Wasser ist es mit dem neutralen ph-Wert 7 völlig unbedenklich.<br />
Infos: Aquis Sanitär AG, Balgacherstrasse 17, CH-9445<br />
Rebstein, Tel. +41 71 775 9500, Fax +41 71 777 16 41,<br />
E-Mail: andreas.mueller@aquis.ch, www.iqua.ch<br />
Mitteilungen des Verlages:<br />
Verantwortlich für den Textteil: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Klaus W. Usemann,<br />
Technische Universität Kaiserslautern, Pfaffenbergstraße 95, 67663 Kaiserslautern.<br />
Redaktionsbüro <strong>im</strong> Verlag:<br />
Sieglinde Balzereit, Tel. (089) 450 51-222,<br />
Fax (089) 450 51-323, e-mail: balzereit@oiv.de<br />
Verlag:<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenhe<strong>im</strong>er Straße 145,<br />
81671 Mün chen, Telefon: (089) 45051-0, Telefax: (089) 45051-207,<br />
Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Helga Pelzer, Vulkan Verlag, Essen,<br />
Telefon: (0201) 82002-35, Telefax: (0201) 82002-40.<br />
Mediaberatung: Inge Matos Feliz, <strong>im</strong> Verlag,<br />
Telefon: (089) 45051-228, Telefax: (089) 45051-207,<br />
e-mail: matos.feliz@oiv.de<br />
Anzei gen verwaltung: Eva Feil, Telefon: (089) 45051-316,<br />
Telefax: (089) 45051-207, e-mail: feil@oiv.de.<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 58.<br />
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„gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur“ erscheint jeden 2. Monat.<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis <strong>im</strong> Dezemberheft<br />
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Ausland: € 231,00 (€ 210,00 + € 21,00 Versandspesen)<br />
<strong>Ein</strong>zelpreis: € 39,00 + Versandspesen<br />
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Abonnent/<strong>Ein</strong>zelheftbestellungen: Leserservice Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur,<br />
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Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
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© 1877 Oldenbourg Indust rie ver lag GmbH, München<br />
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Die Zeitschrift für<br />
Energieberatung <strong>und</strong><br />
Gerätetechnik<br />
Informationen <strong>und</strong> Reportagen über die Bedeutung<br />
sowie die Zukunftschancen <strong>und</strong> -risiken von Gas als<br />
Energieträger. Im Zentrum <strong>der</strong> Berichterstattung stehen<br />
die Wirtschaftlichkeit, <strong>der</strong> Komfort, die technischen<br />
Voraussetzungen <strong>und</strong> die Möglichkeiten <strong>der</strong> Gasnutzung.<br />
gas erscheint in <strong>der</strong> Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenhe<strong>im</strong>er Str. 145, 81671 München<br />
Oldenbourg-Industrieverlag<br />
www.gas-zeitschrift.de<br />
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Für Schüler <strong>und</strong> Studenten (gegen Nachweis) zum Vorzugspreis<br />
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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pfl ege <strong>der</strong> laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert <strong>und</strong> verar<strong>bei</strong>tet. Mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag o<strong>der</strong> vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.<br />
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