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GI - Gebäudetechnik Innenraumklima Einsparungen bei der Warmwasserversorgung im Ein- und Zweifamilienhaus (Vorschau)

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H. Feurich † <strong><strong>Ein</strong>sparungen</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Warmwasserversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Ein</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zweifamilienhaus</strong> 65<br />

M. Häuer Versorgungsunternehmen setzen auf Mehrsparten-Hauseinführungen 81<br />

M. Lintgen<br />

Mit Rückkühltechnik Ressourcen schonen 83<br />

Geronto-Ingenieure 86<br />

K.E. Mann Anfor<strong>der</strong>ungen an ökologische Aspekte <strong>bei</strong> energieeinsparenden Gebäuden 87<br />

Rechtsecke 82, 85<br />

Dissertationen 86<br />

Patentschau 98<br />

Briefe an die Herausgeber 99<br />

Für Sie gelesen 101<br />

Mitteilungen 101<br />

Neue Schriften 107<br />

Buchbesprechungen 107<br />

Zeitschriftenumschau 108<br />

Flucht- <strong>und</strong> Rettungspläne / sh-magazin / Rechtsecke / Aus den Verbänden / 109<br />

Neuheiten <strong>und</strong> Firmenberichte<br />

133. Jahrgang<br />

•<br />

April 2012<br />

Oldenbourg Industrieverlag München


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dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag o<strong>der</strong> vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien- <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.


Herausgegeben von K. W. Usemann 133. Jahrgang 2012 · Heft 2 · Seite 65 – 112<br />

unter Mitwirkung von<br />

in Verbindung mit dem<br />

F. Baum, H. Erhorn <strong>und</strong> H.-J. Moriske<br />

Umweltb<strong>und</strong>esamt, Fachbereich Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Wasser-, Boden- <strong>und</strong> Lufthygiene, Ökologie, Berlin-Dahlem; Bayerischen Landesamt<br />

für Umweltschutz, Augsburg <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnischen Gesellschaft, Berlin.<br />

<strong><strong>Ein</strong>sparungen</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Warmwasserversorgung</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Ein</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zweifamilienhaus</strong><br />

Hugo Feurich †<br />

Zentrale <strong>Warmwasserversorgung</strong>sanlagen für <strong>Ein</strong>- <strong>und</strong><br />

Zweifamilienhäusern können unter best<strong>im</strong>mten Voraussetzungen<br />

ohne Zirkulation ausgeführt werden. Zu<br />

berücksichtigen sind die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DVGW-<br />

Ar<strong>bei</strong>tsblätter W 551 <strong>und</strong> W 553, <strong>der</strong> Heizungsanlagen-<br />

Verordnung <strong>und</strong> <strong>der</strong> DIN 1988. Der Fach<strong>bei</strong>trag bewertet<br />

die notwendigen Voraussetzungen für denkbare Ausführungsvarianten<br />

<strong>und</strong> zeigt an <strong>der</strong> <strong>bei</strong>spielhaften Variantenrechnung<br />

für ein <strong>Ein</strong>familienhaus das <strong>Ein</strong>sparpotenzial<br />

an Wasser <strong>und</strong> Energie.<br />

Warmwasserverteilsysteme<br />

Warmwasserverteilanlagen können nach Bild 1a als<br />

<strong>Ein</strong>zelleitungssystem, <strong>bei</strong> dem jede Entnahmestelle mit<br />

einer separaten Leitung ab Wassererwärmer angeschlossen<br />

wird, o<strong>der</strong> nach Bild 1b als Sammelleitungssystem<br />

ausgeführt werden. Bei <strong>bei</strong>den Systemen kann auf die<br />

Zirkulation verzichtet werden, wenn:<br />

– Kurze Leitungslängen vorliegen. Kriterium hierfür ist<br />

die Ausstoßzeit des abgekühlten Wasserinhalts, bzw. die<br />

Ausstoßverluste in Form von Wasser <strong>und</strong> Wärme energie.<br />

Dr.-Ing. Hugo Feurich, posthum. – Zuschriften an das Redaktionsbüro<br />

<strong>im</strong> Verlag<br />

Bild 1. Warmwasser-Verteilungssysteme ohne Zirkulation.<br />

a) <strong>Ein</strong>zelleitungssystem, b) Sammelleitungssystem.


66 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Badewanne<br />

V RW = 0,15 L/s<br />

Bidet<br />

V RW = 0,07 L/s<br />

Brause<br />

V RW = 0,15 L/s<br />

Tabelle 1. Richtwerte für Ausstoßzeit <strong>und</strong> max<strong>im</strong>ale Länge von Warmwasser-<strong>Ein</strong>zel- <strong>und</strong> -Sammelleitungen ohne Zirkulation o<strong>der</strong><br />

elektrische Begleitheizung [1].<br />

Entnahmestelle max<strong>im</strong>ale Stahlrohr DIN 2440 Kupferrohr DIN EN 1057 Mepla-Verb<strong>und</strong>rohr<br />

Ausstoßzeit DN Wasserinhalt<br />

L 1 max inhalt L 1 max inhalt L 1 max<br />

Länge DN Wasser-<br />

Länge DN Wasser-<br />

Länge<br />

T max<br />

s * Zoll/mm L/m m mm · mm L/m m mm · mm L/m m<br />

Ausguss<br />

5– 8 3/6 / 10 0,1227 6–10<br />

16 · 2,25 0,1038 7–12<br />

V RW = 0,15 L/s<br />

1/2 / 15 0,2010 4– 6<br />

20 · 2,5 0,1766 4– 7<br />

Haushaltsgeschirr-<br />

Spülmaschine<br />

V RW = 0,15 L/s<br />

Haushalts-<br />

Waschmaschine<br />

V RW = 0,27 L/s<br />

Spülbecken<br />

V RW = 0,07 L/s<br />

Waschbecken<br />

V RW = 0,07 L/s<br />

15–25 1/2 / 15<br />

3/4 / 20<br />

8–10 3/8 / 10<br />

1/2 / 15<br />

10–15 3/6 / 10<br />

1/2 / 15<br />

3/4 / 20<br />

15–25 1/2 / 15<br />

3/4 / 20<br />

15–25 1/2 / 15<br />

3/4 / 20<br />

5–10 3/8 / 10<br />

1/2 / 15<br />

8–10 3/8 / 10<br />

1/2 / 15<br />

0,2010<br />

0,3662<br />

0,1227<br />

0,2010<br />

0,1227<br />

0,2010<br />

0,3662<br />

0,2010<br />

0,3662<br />

0,2010<br />

0,3662<br />

0,1227<br />

0,2010<br />

0,1227<br />

0,2010<br />

11–19<br />

6–10<br />

5– 6<br />

3– 4<br />

12–18<br />

7–11<br />

4– 6<br />

11–19<br />

10–17<br />

19–31<br />

10–17<br />

3– 6<br />

2– 4<br />

5– 6<br />

3– 4<br />

10 · 1<br />

12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

10 · 1<br />

12 · 1<br />

15 · 1<br />

12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

12 · 1<br />

15 · 1<br />

10 · 1<br />

12 · 1<br />

15 · 1<br />

0,0502<br />

0,0785<br />

0,1327<br />

0,2010<br />

0,1327<br />

0,2010<br />

0,3140<br />

0,0502<br />

0,0785<br />

0,1327<br />

0,0785<br />

0,1327<br />

0,2010<br />

0,3140<br />

0,1327<br />

0,2010<br />

0,3140<br />

0,1327<br />

0,2010<br />

0,3140<br />

0,0785<br />

0,1327<br />

0,0502<br />

0,0785<br />

0,1327<br />

15–24<br />

10–15<br />

6– 9<br />

4– 6<br />

17–28<br />

11–19<br />

7–12<br />

11–14<br />

7– 9<br />

4– 5<br />

19–29<br />

11–17<br />

7–11<br />

5– 7<br />

17–28<br />

11–19<br />

7–12<br />

28–47<br />

19–31<br />

12–20<br />

4– 9<br />

3– 5<br />

11–14<br />

7– 9<br />

4– 5<br />

16 · 2,25<br />

20 · 2,5<br />

26 · 3<br />

16 · 2,25<br />

20 · 2,5<br />

16 · 2,25<br />

20 · 2,5<br />

26 · 3<br />

16 · 2,25<br />

20 · 2,5<br />

20 · 2,5<br />

36 · 3<br />

32 · 3<br />

16 · 2,25<br />

20 · 2,5<br />

16 · 2,25<br />

20 · 2,5<br />

0,1038<br />

0,1766<br />

0,3140<br />

0,1038<br />

0,1766<br />

0,1038<br />

0,1766<br />

0,3140<br />

0,1766<br />

0,3140<br />

0,1766<br />

0,3140<br />

0,5302<br />

0,1038<br />

0,1766<br />

0,1038<br />

0,1766<br />

21–36<br />

13–21<br />

7–12<br />

5– 7<br />

3– 4<br />

14–22<br />

8–13<br />

5– 7<br />

13–21<br />

7–12<br />

21–35<br />

12–20<br />

7–12<br />

3– 7<br />

2– 4<br />

5– 7<br />

3– 4<br />

Bild 2. Stockwerksleitungs-Verteilsysteme ohne Zirkulation.<br />

a) Geradlinige konventionelle Leitungsführung <strong>bei</strong> starren o<strong>der</strong> flexiblen Rohren mit einfachen Armaturenanschlüssen.<br />

b) Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelleitungen <strong>bei</strong> flexiblen Rohren mit einfachen Armaturanschlüssen.<br />

c) Strangleitungsführung <strong>bei</strong> flexiblen Rohren mit doppelten <strong>und</strong> am Endpunkt einfachen Armaturanschlüssen.<br />

d) Ringleitungsführung <strong>bei</strong> flexiblen Rohren mit doppelten Armaturanschlüssen.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 67<br />

Richtwerte <strong>der</strong> zulässigen Leitungslängen ohne Zirkulation<br />

bzw. ohne Begleitheizung sind <strong>der</strong> Tabelle 1 zu<br />

entnehmen [1].<br />

– Die Entnahmestellen dicht zusammen liegen.<br />

– Die Entnahmestellen ständig in Betrieb sind <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Wasserinhalt nicht abkühlt, z. B. in Gewerbebetrieben.<br />

– Entnahmestellen mit großem Verbrauch nur selten<br />

o<strong>der</strong> stoßweise in Betrieb sind, z. B. Reihenduschen<br />

<strong>und</strong> Waschanlagen in Industriebetrieben.<br />

– Verordnungen <strong>und</strong> Gesetzte, die eine Zirkulation o<strong>der</strong><br />

Begleitheizung nicht for<strong>der</strong>n.<br />

Stockwerksleitungen werden allgemein ohne Zirkulation<br />

ausgeführt. Die Leitungsführung kann entsprechend den<br />

in Bild 2 dargestellten Verlegesystemen ausgeführt werden.<br />

Da<strong>bei</strong> ist folgende Bewertung zu beachten:<br />

– Die geradlinige konventionelle Leitungsführung nach<br />

Bild 2a mit <strong>Ein</strong>fachanschlüssen für die Entnahmearmaturen<br />

ergibt die kürzesten Leitungslängen <strong>und</strong><br />

damit vergleichsweise die geringste Ausstoßzeit <strong>und</strong> die<br />

geringsten Ausstoßverluste. Damit verb<strong>und</strong>en sind die<br />

niedrigsten Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong> Betriebskosten.<br />

Die Stockwerksleitung kann als <strong>Ein</strong>heit o<strong>der</strong> in<br />

Teilabschnitten vorgefertigt <strong>und</strong> rationell eingebaut<br />

werden.<br />

– Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelzuleitungen zu den <strong>Ein</strong>fachanschlüssen<br />

<strong>der</strong> Entnahmearmaturen nach Bild 2b<br />

ergeben eine große Gesamtrohrlänge <strong>und</strong> entsprechend<br />

lange Ausstoßzeit mit großen Ausstoßverlusten. Der<br />

Planungsaufwand ist <strong>im</strong> Vergleich mit dem an<strong>der</strong>en<br />

System als verhältnismäßig geringe <strong>Ein</strong>zuschätzen,<br />

auch ist <strong>der</strong> Zeitaufwand für die Rohrverlegung je<br />

Meter Rohrlänge verhältnismäßig klein, wird jedoch<br />

durch die große Rohrlänge erhöht. Dieses System ist in<br />

<strong>der</strong> Regel mit den größten Investitions-, Amortisations-<br />

<strong>und</strong> Betriebskosten verb<strong>und</strong>en.<br />

– Die Strangleitungsführung nach Bild 2c mit Doppelanschlüssen<br />

<strong>und</strong> an den Endpunkten <strong>der</strong> Stockwerksleitung<br />

mit <strong>Ein</strong>fachanschlüssen <strong>der</strong> Entnahmearmaturen<br />

besitzt einen zwischen den Verlegesystemen nach<br />

Bild 2a <strong>und</strong> 2d liegenden Aufwand an Rohrlänge. Ausstoßzeit<br />

<strong>und</strong> Ausstoßverluste liegen <strong>im</strong> Vergleich <strong>der</strong><br />

Verlegesysteme an zweiter Stelle. Das gilt auch für die<br />

Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong> Betriebskosten. Der<br />

Wasseraustausch wird in allen Leitungsabschnitten mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> am Endpunkt angeordneten Entnahmestelle<br />

begünstigt. Die Anordnung von Klosettbecken<br />

o<strong>der</strong> Waschbecken, die häufig benutzt werden, am<br />

Endpunkt <strong>der</strong> Stockwerksleitung ist <strong>bei</strong> diesem System<br />

vorteilhaft.<br />

– Die Ringleitungsführung mit Doppelanschlüssen an<br />

allen Entnahmearmaturen nach Bild 2d erfor<strong>der</strong>t einen<br />

etwas geringeren Rohrleitungsaufwand als das System<br />

mit Stockwerksverteiler nach Bild 2b. Diese Rangfolge<br />

gilt auch bezüglich <strong>der</strong> Beurteilung von Ausstoßzeit<br />

<strong>und</strong> Ausstoßverlust sowie von Planungs- <strong>und</strong> Montageaufwand.<br />

Die Investitions-, Amortisations- <strong>und</strong><br />

Betriebskosten liegen vergleichweise an dritter Stelle.<br />

Durch den Zufluss zu den Armaturenan schlüssen <strong>der</strong><br />

Entnahmearmaturen über zwei Zuleitungen ergibt sich<br />

ein verhältnismäßig geringer Druckverlust für die<br />

Tabelle 2. Zulässige Leitungslängen für Warmwasser-<strong>Ein</strong>zel- <strong>und</strong><br />

Sammelleitungen ohne Zirkulation o<strong>der</strong> elektrische Begleitheizung<br />

zu den Entnahmestellen nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551 [2]<br />

mit einem Wasserinhalt ≤ 3 Liter.<br />

d i L d i L d i L<br />

mm m mm m mm m<br />

8,0 59 14,4 18 20,4 9<br />

8,4 54 15,0 17 21,2 8<br />

10,0 38 16,0 15 21,6 8<br />

11,5 29 16,6 14 23,2 7<br />

11,6 28 17,0 13 25,0 6<br />

12,5 24 18,0 11 25,6 6<br />

13,0 22 19,6 10 26,0 5<br />

13,5 20 20,0 9 26,6 5<br />

L = 3,0 in m; V = Wasserinhalt in L/m<br />

V<br />

Stockwerks-Leitung <strong>und</strong> es erfolgt ein ständiger<br />

Wasseraustausch in allen Leitungsabschnitten.<br />

Die zulässige Leitungslänge von Warmwasser-<strong>Ein</strong>zelleitungen<br />

<strong>und</strong> Stockwerksleitungen ohne Zirkulation<br />

erfor<strong>der</strong>t neben <strong>der</strong> Beachtung einer zulässigen Ausstoßzeit<br />

nach Tabelle 1, zur Vermeidung eines Legionella-<br />

Infek tionsrisikos, das <strong>Ein</strong>halten <strong>der</strong> in dem DVGW-<br />

Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551 [2] enthaltenen Regeln. Danach<br />

können Stockwerks- <strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelleitungen mit einem<br />

Wasservolumen < 3 Liter ohne Zirkulation o<strong>der</strong> selbstregelnde<br />

Begleitheizung gebaut werden. Für die in Frage<br />

kommenden Nennweiten DN 10, DN 15 <strong>und</strong> DN 20<br />

ergeben sich unter dieser Voraussetzung nach Tabelle 2<br />

zulässige Leitungslängen von 8 m bis 38 m. Diese Längen<br />

überschreiten die nach einer vertretbaren Ausstoßzeit in<br />

Tabelle 1 festgelegten Längen erheblich <strong>und</strong> sind praktisch<br />

ohne Bedeutung.<br />

Warmwasserverteilsysteme mit Zirkulation<br />

Warmwasserverteilsysteme mit Zirkulation können mit<br />

natürlicher Zirkulation, <strong>der</strong> so genannten Schwerkraftzirkulation<br />

o<strong>der</strong> mit zwangsweiser Zirkulation, <strong>der</strong><br />

Pumpenzirkulation, ausgeführt werden.<br />

Im Zirkulationskreislauf wird <strong>der</strong> Wasserinhalt des<br />

Rohrnetzes, d. h. nur <strong>der</strong> Leitungen in denen die Zirkulation<br />

stattfindet, ohne Berücksichtigung des Wasserinhalts<br />

<strong>im</strong> Wassererwärmer, ständig umgewälzt. Die<br />

Wärmeverluste <strong>im</strong> Kreislauf gleicht das Heizungssystem<br />

über das Warmwasser aus <strong>der</strong> Trinkwassererwärmer aus.<br />

Warmes Wasser mit Solltemperatur steht damit auch<br />

nach längeren Entnahmepausen an den Entnahmestellen<br />

zur Verfügung. Die Zirkulationsleitungen sind dazu<br />

möglichst dicht an die Entnahmestellen heranzuführen.<br />

Verbrauchsleitungen, die nicht von <strong>der</strong> Zirkulation erfasst<br />

werden, dürfen die Längeangaben in Tabelle 1 nicht überschreiten.<br />

Bei unterer Verteilung ist die Zirkulationsleitung<br />

nach Bild 3 etwa 300 mm unterhalb <strong>der</strong> obersten<br />

abzweigenden Stockwerksleitung an die Warmwasser-<br />

Steigleitung anzuschließen.<br />

Kombinierte Warmwasserverteilsysteme setzen sich<br />

aus dem Zirkulationssystem <strong>und</strong> dem <strong>Ein</strong>zelleitungs-


68 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Bild 3. Warmwasser-Verteilungssysteme mit Zirkulation <strong>bei</strong> unterer<br />

Verteilung.<br />

Bild 5. Kombiniertes Warmwasser-Verteilsystem mit <strong>Ein</strong>zelleitungen<br />

<strong>und</strong> Zirkulationsleitung <strong>bei</strong> unterer Verteilung.<br />

Temperaturanfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> Notwendigkeit,<br />

die Wärmeverluste so gering wie möglich zu halten. Von<br />

speziellen betriebsbedingten Anfor<strong>der</strong>ungen abgesehen,<br />

soll die Temperatur des Warmwassers für Haushaltszwecke<br />

60 °C nicht überschreiten. Temperaturen unter<br />

55 °C haben für das Geschirrspülen ein unbefriedigendes<br />

Ergebnis. Temperaturen über 60 °C bergen in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Wasserhärte große Risiken <strong>der</strong> Verkalkung<br />

<strong>und</strong> <strong>bei</strong> Metallrohren <strong>der</strong> Korrosion.<br />

Wärmedämmung<br />

Bild 6. Ungedämmte Strangabsperrungen für Warmwasser,<br />

Zirkulation <strong>und</strong> Kaltwasser <strong>im</strong> abgehängten Deckenbereich des<br />

Klinikums Frankfurt/O<strong>der</strong>.<br />

system zusammen (Bild 4). Das Installationsschema in<br />

Bild 5 zeigt eine Ausführungsvariante für ein zweigeschossiges<br />

<strong>Ein</strong>familienhaus mit unterhalb <strong>der</strong> Keller<strong>und</strong><br />

Erdgeschossdecke zu den Entnahmestellen verlaufenden<br />

Warmwasserverteilung- <strong>und</strong> Zirkulationsleitungen.<br />

Wirtschaftliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Wärmetechnische Anfor<strong>der</strong>ungen an Warmwasser-<br />

Verteilsysteme ergeben sich aus den nutzungsbedingten<br />

Zur Begrenzung des Wärmeverlustes warmgehen<strong>der</strong><br />

Rohrleitungen einschließlich Zirkulationsleitungen gelten<br />

die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Heizungsanlagen-Verordnung<br />

zum Energieeinsparungsgesetz [3]. Danach muss die<br />

Wärmedämmung komplett, d. h. durchgehend über Rohrleitungen,<br />

Formstücke, Flansche <strong>und</strong> Armaturen sowie<br />

Warmwasserspeicher ausgeführt werden. Das <strong>Ein</strong>beziehen<br />

von Flanschen, Verschraubungen <strong>und</strong> Armaturen<br />

in die Wärmedämmung, z. B. mit abnehmbaren Isolier-<br />

Halbschalen mit Klemmverschluss für eine erfor<strong>der</strong>liche<br />

Wartung, ist infolge hoher Wärmeverluste beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig. Entsprechend <strong>der</strong> Aufstellung in Tabelle 3 sind<br />

die Wärmeverluste ungedämmter <strong>Ein</strong>bauten in Rohrleitungen<br />

erheblich.<br />

Wichtig ist auch, das nach DIN 1988-2 [4] kaltgehende<br />

Trinkwasserleitungen in ausreichendem Abstand zu<br />

Wärmequellen (z. B. warmen Rohrleitungen, Schornsteinen,<br />

Heizungsanlagen) anzuordnen sind.<br />

Trotzdem werden <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>, selbst <strong>bei</strong> großen Bauvorhaben,<br />

Planungs- <strong>und</strong> Ausführungsfehler wie in Bild 6<br />

festgestellt.<br />

Hygienische Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Hygienische Anfor<strong>der</strong>ungen ergeben sich aus einer Krankheitsgefährdung<br />

<strong>im</strong> Sanitärbereich durch pathogene<br />

Mikroorganismen wie Legionellen, Mykobakterien,


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 69<br />

Tabelle 3. Zusätzliche Wärmeverluste durch ungedämmte<br />

<strong>Ein</strong>bauten in Rohrleitungen <strong>bei</strong> Innenräumen.<br />

Gegenstand DN Rohrtemperatur<br />

50 °C 100 °C<br />

Flanschenpaar 25<br />

100<br />

300<br />

Ventil o<strong>der</strong> Schieber 25<br />

100<br />

300<br />

0,2 m<br />

0,5 m<br />

1,5 m<br />

0,5 m<br />

1,2 m<br />

3,0 m<br />

0,4 m<br />

1,0 m<br />

3,0 m<br />

1,0 m<br />

2,5 m<br />

6,0 m<br />

Rohraufhängung 15 % 15 %<br />

Pseudomonas aeruginosa, Coliforme Ke<strong>im</strong>e, Staphylokokken,<br />

Streptokokken, Hepatitis etc. Technische Maßnahmen<br />

zur Vermin<strong>der</strong>ung des Legionellenwachstums<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Krankheitske<strong>im</strong>e in Trinkwassererwärmungs-<br />

<strong>und</strong> Leitungsanlagen sind in dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt<br />

W 551 [2] vorgegeben. Nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt<br />

W 551 gelten folgende Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />

– Dezentrale Durchfluss-Wassererwärmer, mit einem<br />

Wasservolumen < 3 Liter <strong>und</strong> den sich daraus ergebenden<br />

Leitungslängen in Tabelle 2 können ohne<br />

weitere Maßnahmen eingesetzt werden.<br />

– Kleinanlagen sind Speicher-Trinkwassererwärmer <strong>und</strong><br />

zentrale Durchfluss-Wassererwärmer in <strong>Ein</strong>familien<strong>und</strong><br />

Zweifamilienhäusern mit einem Inhalt < 400 Liter.<br />

In je<strong>der</strong> Rohrleitung zwischen Abgang Trinkwassererwärmer<br />

<strong>und</strong> Entnahmestelle ist ein Inhalt < 3 Liter<br />

einzuhalten. Da<strong>bei</strong> wird die eventuelle Zirkulationsleitung<br />

nicht berücksichtigt.<br />

– Großanlagen sind alle Anlagen mit Speicher-Trinkwassererwärmern<br />

o<strong>der</strong> zentralen Durchfluss-Trinkwassererwärmern<br />

z. B. in: Wohngebäuden, Hotels,<br />

Altenhe<strong>im</strong>en, Krankenhäusern, Bä<strong>der</strong>n, Sport- <strong>und</strong><br />

Industrieanlagen. Bei diesen Anlagen mit einem Inhalt<br />

> 400 Liter <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> > 3 Liter in je<strong>der</strong> Rohrleitung<br />

zwischen dem Abgang Trinkwassererwärmer <strong>und</strong><br />

Entnahmestelle.<br />

– Am Warmwasseraustritt des Trinkwassererwärmers<br />

muss <strong>bei</strong> best<strong>im</strong>mungsgemäßem Betrieb eine Temperatur<br />

von > 60 °C eingehalten werden können. Diese<br />

Aussage gilt auch für zentrale Durchfluss-Wassererwärmer<br />

mit einem Wasservolumen > 3 Liter.<br />

– Zirkulationsleitungen <strong>und</strong> -pumpen sind so zu bemessen,<br />

dass <strong>im</strong> zirkulierenden Warmwassersystem die<br />

Warmwassertemperatur um nicht mehr als 5 K gegenüber<br />

<strong>der</strong> Speicheraustrittstemperatur unterschritten<br />

wird.<br />

– Stockwerks- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>zelzuleitungen mit einem<br />

Wasservolumen < 3 Liter können ohne Zirkulationsleitungen<br />

gebaut werden.<br />

– Alternativ o<strong>der</strong> ergänzend zur Zirkulationsleitung<br />

können Begleitheizungen eingebaut werden. Die Temperatur<br />

des Wassers darf in dem System um nicht mehr<br />

als 5 K gegenüber <strong>der</strong> Warmwasseraustrittstemperatur<br />

abfallen.<br />

Stockwerks- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>zelzuleitungen mit einem<br />

Wasservolumen < 3 Liter können ohne Begleitheizung<br />

gebaut werden.<br />

Bild 4. Installationsschema <strong>der</strong> zentralen <strong>Warmwasserversorgung</strong>sanlage<br />

eines zweigeschossigen <strong>Ein</strong>familienhauses mit unterhalb<br />

<strong>der</strong> Keller- <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erdgeschossdecke zu den Entnahmestellen<br />

verlaufenden Warmwasserverteilungs- <strong>und</strong> Zirkulationsleitungen.<br />

© Gr<strong>und</strong>fos<br />

Tabelle 4. Spezifischer Wärmeverlust q je m Rohrlänge für<br />

WICU-Rohr <strong>und</strong> je Verbindungsstelle von WICU-Formteilen <strong>bei</strong><br />

Aufputzverlegung in Innenräumen.<br />

Rohrart<br />

Nennweite<br />

d a · s<br />

mm · mm<br />

WICU-extra-Stangen 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

28 · 1,5<br />

35 · 1,5<br />

42 · 1,5<br />

54 · 2<br />

WICU-extra-Ring 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

WICU-Rohr 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

28 · 1,5<br />

35 · 1,5<br />

42 · 1,5<br />

54 · 2<br />

pro Verbindungsstelle 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

28 · 1,5<br />

35 · 1,5<br />

42 · 1,5<br />

54 · 2<br />

spez. Wärmeverlust q <strong>bei</strong><br />

Dt = 40 K Dt = 60 °C<br />

W/m W/m<br />

5,6<br />

6,3<br />

6,9<br />

8,7<br />

7,1<br />

7,8<br />

8,0<br />

8,2<br />

7,3<br />

8,5<br />

9,6<br />

23,5<br />

27,5<br />

31,0<br />

25,5<br />

43,0<br />

51,0<br />

57,5<br />

70,5<br />

0,60<br />

0,70<br />

0,77<br />

0,86<br />

1,19<br />

1,35<br />

1,72<br />

1,82<br />

8,4<br />

9,5<br />

10,4<br />

11,6<br />

10,7<br />

11,7<br />

12,0<br />

12,3<br />

11,0<br />

12,8<br />

14,5<br />

38,0<br />

44,0<br />

49,0<br />

57,0<br />

69,0<br />

81,9<br />

91,5<br />

112,0<br />

0,90<br />

1,05<br />

1,15<br />

1,28<br />

1,77<br />

2,02<br />

2,57<br />

2,72


70 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Tabelle 5. Spezifischer Wärmeverlust q je m Rohrlänge<br />

<strong>bei</strong> Unterputzverlegung <strong>im</strong> Wandschlitz einer Zwischenwand.<br />

Rohrart<br />

Wandausführung<br />

Nennweite<br />

d a · s<br />

mm · mm<br />

spez. Wärmeverlust q <strong>bei</strong><br />

Dt = 40 K Dt = 60 °C<br />

W/m W/m<br />

Kalksandstein mit Außenputz auf Dämmstoff <strong>und</strong> mit Innenputz<br />

WICU-Rohr 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

28 · 1,5<br />

35 · 1,5<br />

42 · 1,5<br />

54 · 2<br />

37,0<br />

41,5<br />

42,5<br />

47,0<br />

52,5<br />

55,0<br />

58,0<br />

66,0<br />

55,5<br />

61,5<br />

63,5<br />

70,0<br />

78.0<br />

82,5<br />

86,5<br />

99,0<br />

WICU-extra-Ring 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

WICU-extra-Stange 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

28 · 1,5<br />

35 · 1,5<br />

42 · 1,5<br />

54 · 2<br />

8,0<br />

9,3<br />

10,5<br />

5,3<br />

5,9<br />

6,5<br />

7,1<br />

6,5<br />

7,5<br />

7,0<br />

7,2<br />

12,0<br />

13,8<br />

15,7<br />

7,0<br />

8,8<br />

9,7<br />

10,7<br />

8,8<br />

11,1<br />

10,5<br />

10,7<br />

Gasbeton auf Außenputz auf Dämmstoff <strong>und</strong> mit Innenputz<br />

WICU-Rohr 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

28 · 1,5<br />

35 · 1,5<br />

42 · 1,5<br />

54 · 2<br />

26,0<br />

28,0<br />

28,5<br />

31,0<br />

35,5<br />

36,0<br />

38,0<br />

43,0<br />

38,0<br />

42,0<br />

42,5<br />

46,5<br />

52,5<br />

54,0<br />

57,0<br />

64,5<br />

WICU-extra-Ring 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

WICU-extra-Stange 12 · 1<br />

15 · 1<br />

18 · 1<br />

22 · 1<br />

28 · 1,5<br />

35 · 1,5<br />

42 · 1,5<br />

54 · 2<br />

7,4<br />

8,4<br />

9,5<br />

5,0<br />

5,6<br />

6,1<br />

6,6<br />

6,3<br />

7,0<br />

6,3<br />

6,8<br />

11,0<br />

12,4<br />

14,1<br />

7,4<br />

8,3<br />

9,0<br />

9,9<br />

9,1<br />

10,4<br />

9,3<br />

10,2<br />

Tabelle 6. Höchstzulässige Wärmedurchgangszahlen k' für verschiedene<br />

Rohraußendurchmesser d a nach VDI 2067 Blatt 4.<br />

d a k' d a k' d a k'<br />

mm W/m · K mm W/m · K mm W/m · K<br />

10 0,207 22 0,234 54 0,255<br />

12 0,214 28 0,244 76 0,261<br />

15 0,223 35 0,248 89 0,263<br />

18 0,299 42 0,250 108 0,265<br />

q = k' · Dt in W/m<br />

– Zwischen Durchgangsmischarmaturen <strong>und</strong> <strong>der</strong> am<br />

weitesten entferntesten Entnahmestelle, z. B. <strong>bei</strong><br />

Reihenbrausen, ist das Wasservolumen auf < 3 Liter zu<br />

begrenzen.<br />

– Nach Wohnungswasserzählern können keine Zirkulationsleitungen<br />

eingebaut werden. Das Wasservolumen<br />

in den Stockwerks- <strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelzuleitungen ist auf<br />

< 3 Liter zu begrenzen. Ist dies nicht möglich sind die<br />

Wohnungswasserzähler entsprechend anzuordnen, z. B.<br />

an den Entnahmestellen, o<strong>der</strong> es sind selbstregelnde<br />

Begleitheizungen zu verwenden.<br />

– Lassen sich alle bautechnischen Maßnahmen zur<br />

Sanierung durchführen, nur das Wasservolumen<br />

zwischen Durchgangsmisch- <strong>und</strong> Regelarmatur <strong>und</strong><br />

Entnahmestelle nicht auf 3 Liter begrenzen, muss dass<br />

<strong>der</strong> Durchgangsmisch- <strong>und</strong> Regelarmatur nachgeschaltete<br />

Leitungsnetz mit einer verfahrenstechnischen<br />

Maßnahme, z. B. elektrolytische Desinfektion, behandelt<br />

werden, um ein nachteiliges Wachstum <strong>der</strong> Legionellen<br />

in diesem Leitungsabschnitt zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Hydraulische D<strong>im</strong>ensionierung<br />

<strong>der</strong> Zirkulationsanlage<br />

Die Ermittlung <strong>der</strong> Rohrweiten von Zirkulationslei tungen<br />

unterliegt den physikalischen Gesetzen <strong>der</strong> Wärmelehre<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Strömungslehre. Da<strong>bei</strong> ergibt die D<strong>im</strong>ensionierung<br />

nach dem Zirkulationswärmeverlust Q Z<br />

rechnerisch ein genaues Ergebnis. Zu ermitteln ist <strong>der</strong><br />

Zirkula tionswärmeverlust des gesamten Warm wasser-<br />

Zirkulationskreislaufes einer Anlage. In Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Wärmedämmung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verlegung müssen dazu<br />

die Wärmeverluste <strong>der</strong> Leitungen des Zirkulationskreislaufes<br />

(ohne Trinkwassererwärmer <strong>und</strong> Warmwasserspeicher)<br />

<strong>und</strong> daraus die erfor<strong>der</strong>lichen Zirkulationsdurchflüsse<br />

ermittelt werden. Voraussetzung ist die planerische<br />

Vorgabe einer zulässigen Temperaturdifferenz<br />

zwischen Erwärmeraustritt <strong>und</strong> Zirkulationseintritt in<br />

den Erwärmer nach Gleichung (1).<br />

Dt = t EA – t EE in K (1)<br />

Abhängig von <strong>der</strong> horizontalen Ausdehnung des Warmwasser-Leitungssystems<br />

können folgende Werte angenommen<br />

werden:<br />

– 1 bis 2 K <strong>bei</strong> geringer Ausdehnung,<br />

z. B. <strong>bei</strong> <strong>Ein</strong>- <strong>und</strong> Zweifamilienhäusern;<br />

– 2 bis 3 K <strong>bei</strong> einer Ausdehnung bis 200 m;<br />

– 3 bis 5 K <strong>bei</strong> einer Ausdehnung über 200 m.<br />

Der stündliche Zirkulationswärmeverlust wird nach<br />

Gleichung (2) ermittelt.<br />

Q Z = q · L in W (2)<br />

Q Z<br />

q<br />

L<br />

Zirkulationswärmeverlust in W, W · 3,6 = kJ/h<br />

spezifischer Wärmeverlust je m Rohrlänge<br />

in W/m<br />

Rohrleitungslänge in m<br />

Da<strong>bei</strong> ist <strong>der</strong> spezifische Wärmeverlust q je m Rohrlänge<br />

aus Herstellerangaben, wie in Tabelle 4 <strong>und</strong> 5, zu entnehmen.<br />

Liegen keine Herstellerangaben vor, kann <strong>der</strong> Wärmeverlust<br />

näherungsweise nach <strong>der</strong> höchstzulässigen<br />

Wärmedurchgangszahl k' in Tabelle 6 aus <strong>der</strong> VDI-Richtlinie<br />

2067 Blatt 4 [6] ermittelt werden.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 71<br />

Der Temperaturabfall des Wassers in einer Teilstrecke<br />

errechnet sich aus dem Zirkulationswärmeverlust Q TS<br />

<strong>und</strong> dem Zirkulationsdurchfluss V TS in Gleichung (3).<br />

Q<br />

∆t = tE<br />

− tA<br />

=<br />

V<br />

TS<br />

TS<br />

⋅36<br />

,<br />

⋅ρ⋅c<br />

in K (3)<br />

DtTS QTS<br />

VTS<br />

= Temperaturabfall ⋅36<br />

,<br />

in L/h in einer Teilstrecke in K<br />

t E Temperatur ρ⋅c⋅( tE<br />

− tA)<br />

am Anfang <strong>der</strong> Teilstrecke in °C<br />

t A Temperatur am Ende <strong>der</strong> Teilstreckein °C<br />

Q VB ⋅ρ⋅( tE −tK<br />

) ⋅2,<br />

7778<br />

Q TS Zirkulationswärmeverlust in <strong>der</strong> Teilstrecke<br />

S<br />

=<br />

in W<br />

in kWh<br />

10 000<br />

V TS Zirkulationsdurchfluss in <strong>der</strong> Teilstrecke in L/h,<br />

A I K<br />

Q V <strong>der</strong> ⋅ρzur ⋅ x ⋅Deckung c ⋅( t − t ) des Zirkulationswärmeverlustes<br />

erfor<strong>der</strong>lich in ist kWh<br />

A<br />

=<br />

27778<br />

r Dichte des Durchflussmediums in kg/dm 3<br />

(Wasser; r = 1,0 kg/dm<br />

n<br />

3 )<br />

A<br />

c QA<br />

= spezifische ⋅nP ⋅( M Wärmekapazität<br />

L<br />

⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tdes W<br />

−Durchfluss-<br />

mediums fG<br />

in kJ/kg K (Wasser: c = 4,18 kJ/kg K)<br />

ti<br />

) in kWh<br />

f V n QTS<br />

⋅36<br />

,<br />

Der ∆tZirkulationsdurchfluss = tE<br />

− tP<br />

A<br />

= in K<br />

G<br />

⋅ + 1<br />

V TS errechnet sich nach<br />

VTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

Gleichung (4). 3<br />

QTS<br />

⋅36<br />

,<br />

V∑ ( 1⋅ R+<br />

Z)=<br />

112, 4 bar<br />

TS<br />

=<br />

in L/h (4)<br />

ρ⋅c⋅<br />

t − t<br />

(<br />

E A)<br />

Die B E K<br />

Q<br />

Berechnung V ⋅ρ⋅( t −t<br />

S<br />

=<br />

ist ) in ⋅2,<br />

7778 folgen<strong>der</strong><br />

in kWh<br />

Reihenfolge vorzunehmen:<br />

10 000<br />

1. Im Leitungsschema sind die Teilstrecken zu kennzeichnen.<br />

A I K<br />

Q V ⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t )<br />

2. D<strong>im</strong>ensionierung A<br />

=<br />

in kWh<br />

27778<strong>der</strong> Warmwasser-Verbrauchsleitungen<br />

nach dem Spitzendurchfluss.<br />

3. Überschlagsd<strong>im</strong>ensionierung n<br />

<strong>der</strong> Zirkulationsleitungen<br />

QA<br />

nach = ⋅den nP ⋅( Richtwerten ML ⋅ cM + MWin ⋅Tabelle cW) ⋅( tW7.<br />

−ti<br />

) in kWh<br />

A<br />

f<br />

4. Berechnung<br />

G<br />

<strong>der</strong> Zirkulationswärmeverluste in den einzelnen<br />

Teilstrecken<br />

f V n des gesamten Zirkulationskreislaufes<br />

nach<br />

P<br />

G<br />

= ⋅ Gleichung + 1 (2) <strong>und</strong> Herstellerangaben, z. B.<br />

Tabelle 4 3bzw. 5 o<strong>der</strong> nach den höchstzulässigen Wärmedurchgangszahlen<br />

<strong>der</strong> VDI-Richtlinie 2067 in<br />

Tabelle ∑( 1⋅ R6.<br />

+ Z)=<br />

112, 4 bar<br />

5. Berechnung des Temperaturabfalls nach Gleichung (3)<br />

sowie <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>tritts- <strong>und</strong> Austrittstemperaturen t E /t A für<br />

die einzelnen Teilstrecken. Ausgang dieser Berechnung<br />

ist die Vorgabe einer Temperaturdifferenz t EA – t EE des<br />

Zirkulationskreislaufes zwischen Erwärmeraustritt<br />

<strong>und</strong> Erwärmereintritt nach Gleichung (1).<br />

6. Berechnung <strong>der</strong> Zirkulationsdurchflüsse für die einzelnen<br />

Teilstrecken nach Gleichung (4).<br />

7. Berechnung des Druckverlustes für den ungünstigsten<br />

Zirkulationskreislauf, d. h. für den vom Wassererwärmer<br />

entferntesten Zirkulationsstrang, <strong>und</strong> Ermittlung<br />

des erfor<strong>der</strong>lichen Pumpendruckes Dp P .<br />

Die Fließgeschwindigkeit in Zirkulationsleitungen soll<br />

nach DIN 1988-3 [4] den Wert von 0,5 m/s nicht überschreiten.<br />

In dem Kommentar zur DIN 1988 [5] wird <strong>bei</strong><br />

Anlagen mit großer horizontaler Ausdehnung wegen <strong>der</strong><br />

Schwierigkeit <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Abgleichung <strong>der</strong> Teilströme in den<br />

Zirkulationssträngen eine max<strong>im</strong>ale Fließgeschwindigkeit<br />

von 0,4 m/s empfohlen. Beide Festlegungen lassen jedoch<br />

eine ausreichende Begründung vermissen. Die Problemstellung<br />

kann dazu mit einer drehzahlgeregelten Zirkulationspumpe<br />

gelöst werden.<br />

Bei einem ununterbrochenen Zirkulationsbetrieb ist<br />

eine unterschiedliche Handhabung <strong>der</strong> Fließgeschwindigkeit<br />

in den Zirkulationssträngen <strong>und</strong> den horizontalen<br />

Zirkulations-Sammelleitungen angebracht. Das gilt auch<br />

für die Zirkulations-Anschlussleitung an den Trinkwassererwärmer.<br />

Als allgemein zulässig gelten folgende Fließgeschwindigkeiten:<br />

– 0,5 bis 1,0 m/s für Zirkulationsstränge;<br />

– 1,0 bis 1,5 m/s für Zirkulations-Sammelleitungen<br />

<strong>und</strong> Zirkulations-Anschlussleitungen an<br />

Trinkwassererwärmer<br />

<strong>Ein</strong>fluss <strong>der</strong> Pumpenzirkulation auf den Wasser<strong>und</strong><br />

Energieverbrauch<br />

Der Warmwasserverbrauch <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />

wird von <strong>der</strong> objektbezogenen Entnahme je<br />

Benutzung, dem Benutzerverhalten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Benutzungshäufigkeit<br />

best<strong>im</strong>mt.<br />

Für die Ermittlung <strong>der</strong> Warmwasser-Verbrauchswerte<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausstoßverluste gelten die Gleichungen (5) <strong>und</strong><br />

(6).<br />

V B = V E · T B · n in L (5)<br />

Tabelle 7. Richtwerte für Nennweiten <strong>der</strong><br />

Warmwasser-Zirkulationsleitungen <strong>bei</strong> Pumpenzirkulation.<br />

Warmwasserleitung<br />

Zirkulationsleitung<br />

Nennweite<br />

DN<br />

Innendurchmesser<br />

d i<br />

mm<br />

Nennweite<br />

DN<br />

Innendurchmesser<br />

d i<br />

mm<br />

15 16 10 8<br />

20 20 10<br />

12 * 10<br />

13<br />

25 25 10<br />

12 * 10<br />

13<br />

32 32 12 *<br />

15<br />

13<br />

16<br />

40 39 12<br />

15<br />

20 * 13<br />

16<br />

20<br />

50 50 15<br />

20<br />

25 * 16<br />

20<br />

25<br />

60 60 20<br />

25<br />

20<br />

25<br />

65 65 20<br />

25 * 20<br />

25<br />

80 80 25 * 25<br />

100 100 35<br />

32 * 25<br />

32<br />

125 125 32 32<br />

150 150 32 32<br />

* nach DIN 1988-3.<br />

1<br />

Bei mittelschweren Gewin<strong>der</strong>ohren DIN 2400 nach DIN 1988-3<br />

mindestens DN 15 (½'').<br />

2 Die vertikale Zirkultaionsleitung ist nach DIN 1988-3 ab Anschluss<br />

Steigleitung mindestens in DN 12, die horizontale Zirkulations-<br />

Sammelleitung mindestens in DN 20 auszuführen.


∆t = tE<br />

− tA<br />

=<br />

V<br />

TS<br />

⋅ρ⋅c<br />

in K<br />

QTS<br />

⋅36<br />

,<br />

72<br />

VTS<br />

=<br />

in L/h<br />

ρ⋅c⋅<br />

t − t<br />

gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

(<br />

E A)<br />

Q<br />

S<br />

VB ⋅ρ⋅( tE −tK<br />

) ⋅2,<br />

7778<br />

=<br />

in kWh (6)<br />

10 000<br />

V B<br />

A I K<br />

Q V Warmwasserentnahme<br />

⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t<br />

in L<br />

V )<br />

E<br />

A<br />

= Entnahmedurchfluss in in kWh L/s<br />

T B Entnahmedauer 27778 je Benutzung in s<br />

n Anzahl <strong>der</strong> Benutzungen pro Tag<br />

Q nA<br />

B Wärmebedarf je Benutzung in kWh<br />

A<br />

= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti<br />

) in kWh<br />

t E Entnahmetemperatur f<br />

in °C<br />

G Q<br />

t K Kaltwassertemperatur<br />

TS<br />

⋅36<br />

,<br />

∆t = t in °C<br />

E<br />

− t<br />

f V n<br />

A<br />

= in K<br />

(allgemein VTS<br />

⋅angenommen ρ⋅c<br />

mit 10°C)<br />

P<br />

G<br />

= ⋅ + 1<br />

3<br />

Ausgangswerte QTS<br />

⋅36<br />

,<br />

V<br />

für den Warmwasserbedarf <strong>und</strong> die<br />

TS<br />

=<br />

in L/h<br />

Benutzungshäufigkeit<br />

∑( 1⋅ ρR⋅c+<br />

⋅Z( t)=<br />

112 t , 4<br />

sind<br />

bar<br />

<strong>der</strong> Tabelle 7 zu entnehmen<br />

E<br />

−<br />

A)<br />

[1]. Die Warmwasser-Ausstoßverluste <strong>und</strong> <strong>der</strong> zugehörige<br />

Energieverlust V sind mit Gleichung (7) <strong>und</strong> (8) zu er mitteln.<br />

B<br />

⋅ρ⋅( tE −tK<br />

) ⋅2,<br />

7778<br />

QS<br />

=<br />

in kWh<br />

10 000<br />

V A = V I · L in L (7)<br />

A I K<br />

Q V ⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t )<br />

A<br />

=<br />

in kWh<br />

27778<br />

(8)<br />

V A Ausstoßverlust in L<br />

V<br />

nA<br />

Q I A<br />

= Wasserinhalt ⋅nP ⋅( ML ⋅ c<strong>der</strong> M<br />

+ MRohrleitung W<br />

⋅cW) ⋅( t in<br />

W<br />

−tL/m<br />

i<br />

) in kWh<br />

L fRohrlänge G in m<br />

Q A Wärmeausstoßverluste in kWh<br />

t<br />

f V n<br />

I Warmwassertemperatur P<br />

in <strong>der</strong> Warmwasser-<br />

G<br />

= ⋅ + 1<br />

Verbrauchsleitung 3<br />

in °C<br />

Bild 7. Detailzeichnung <strong>der</strong> Wohnküche mit Entwässerungsgegenständen<br />

<strong>und</strong> Abschlussleitungen für Kalt-, Warm- <strong>und</strong> Abwasser.<br />

Für ∑( eine 1⋅ R+<br />

vergleichende Z)=<br />

112, 4 bar Bewertung unterschiedlicher<br />

Stockwerks-Verlegesysteme <strong>und</strong> Rohrarten sind die nutzbare<br />

Wärme <strong>und</strong> die in <strong>der</strong> <strong>Warmwasserversorgung</strong>sanlage<br />

entstehenden Wärmeverluste zu berechnen. Dafür<br />

gelten nach <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 2067 Blatt 4 [6] folgende<br />

Angaben:<br />

Die Nutzwärme Q N ergibt sich für den Wohnungsbau<br />

nach Gleichung (9) aus dem Wärmebedarf je Benutzung<br />

einer Entnahmestelle (für das Beispiel nach Tabelle 8), <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> täglichen Benutzungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Personen.<br />

Q N = Q B · n B · n P · (365 – 20) in kWh/a (9)<br />

Q N<br />

n B<br />

n P<br />

Nutzwärme in kWh/a<br />

Anzahl <strong>der</strong> Benutzungen pro Person <strong>und</strong> Tag<br />

Anzahl <strong>der</strong> benutzenden Personen<br />

Die Geräteaufheizverluste Q G entsprechen dem Wärmeaufwand<br />

zum Aufheizen des Wassererwärmers bis zur<br />

Aufheiztemperatur. Sie sind nur zu berücksichtigen, wenn<br />

<strong>der</strong> Wassererwärmer <strong>bei</strong> je<strong>der</strong> Entnahme nach einer<br />

Unterbrechung in Betrieb genommen wird.<br />

Falls <strong>der</strong> Aufheizvorgang nur einmal <strong>im</strong> Jahr erfolgt,<br />

werden die dadurch bedingten Geräteaufheizverluste Q G<br />

vernachlässigt. Das ist in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> Fall. Die Berechnung<br />

erfolgt nach Gleichung (10).<br />

Q G = n A · (M G · c M + M W · c W ) · (t G – t I ) in Wh/d (10)<br />

Q G Geräteaufheizverlust in Wh/d<br />

N A Anzahl <strong>der</strong> Aufheizvorgänge je Tag<br />

M G Masse des Gerätes ohne Wasserfüllung in kg<br />

c M = 0,12 Wh/kg K durchschnittliche Wärme kapazität<br />

Metall, z. B. Kupfer c Cu = 0,116 Wh/kg K<br />

z. B. Stahl c Fe = 0,128 Wh/kg K<br />

M W Masse <strong>der</strong> Wasserfüllung an Heiz- <strong>und</strong><br />

Trinkwasser in kg<br />

c W = 1,163 Wh/kg K Wärmekapazität von Wasser<br />

t G erfor<strong>der</strong>liche Geräteaufheiztemperatur in °C<br />

t I Rauminnentemperatur, Richtwert 20°C <strong>bei</strong><br />

Geräten, die in Betriebspausen auf<br />

Raumtemperatur abkühlen<br />

Bei einem <strong>Ein</strong>familien- o<strong>der</strong> <strong>Zweifamilienhaus</strong> ohne Zirkulationsleitung<br />

<strong>und</strong> <strong>bei</strong> mit Stichleitungen versorgten<br />

Wohnungen ist <strong>bei</strong> nicht in ständiger Betriebsbereitschaft<br />

gehaltenen Geräten Q n A = 5 pro Person <strong>und</strong> Tag einzusetzen.<br />

∆tFalls = tE<br />

<strong>der</strong> − tAAufheizvorgang = in K nur einmal <strong>im</strong> Jahr erfolgt,<br />

TS<br />

⋅36<br />

,<br />

werden die dadurch<br />

VTS<br />

⋅ρ<br />

bedingten<br />

⋅c<br />

Geräteaufheizverluste Q G<br />

vernachlässigt.<br />

Die Leitungsaufheizverluste<br />

QTS<br />

⋅36<br />

,<br />

V<br />

Q A entstehen in Leitungen,<br />

die ρsich ⋅c⋅( tnur E<br />

TS<br />

=<br />

in L/h<br />

− tA<strong>bei</strong> ) Warmwasserentnahme erwärmen<br />

durch das Wie<strong>der</strong>aufheizen des während <strong>der</strong> Entnahmepausen<br />

abgekühlten VB ⋅ρ⋅( tE −tKWasserinhalts ) ⋅2,<br />

7778 sowie durch das Wie<strong>der</strong>aufheizen<br />

Q<br />

S<br />

=<br />

in kWh<br />

nach 10 000 unterbrochenem Zirkulationsbetrieb.<br />

Sie setzen sich aus dem Wärmeaufwand zum Aufheizen<br />

des Wasserinhalts <strong>der</strong> Verteilungs- <strong>und</strong> Zirkulationsleitungen<br />

QA<br />

auf V ⋅ρ⋅ die x ⋅<br />

A I K<br />

= Wassertemperatur c ⋅( t − t )<br />

in kWh in <strong>der</strong> Verteilungsleitung<br />

zusammen. Es gelten die Gleichungen (11) <strong>und</strong><br />

27778<br />

(12).<br />

Q<br />

A<br />

nA<br />

= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti<br />

) in kWh (11)<br />

f<br />

G<br />

f<br />

G<br />

V n P<br />

= ⋅ + 1<br />

3<br />

∑( 1⋅ R+<br />

Z)=<br />

112, 4 bar


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 73<br />

Tabelle 8. Warmwasserbedarf <strong>und</strong> Benutzungshäufigkeit von Wasser-Entnahmestellen.<br />

Entnahmestellen<br />

Nennweite<br />

DN<br />

Entnahme<br />

je Benutzung<br />

Nutzungstemperatur<br />

Entnahmetemperatur<br />

V B<br />

L<br />

t N<br />

°C<br />

t Z<br />

°C<br />

Entnahmedauer<br />

je Bezutzung<br />

T B<br />

min<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

täglichen<br />

Benutzungen<br />

n B<br />

Entnahme<br />

Durchfluss<br />

Q Z<br />

L/s<br />

Wärmebedarf<br />

je<br />

Benutzung<br />

W B<br />

kWh<br />

Ausgussbecken<br />

– je E<strong>im</strong>er Putzwasser 15 8–10 45–50 48–53 0,3– 1,1 1 0,15–0,30 0,046–0,065<br />

Badewanne<br />

– Stufenwanne 105/65 cm<br />

– Stufenwanne 118/73 cm<br />

– Kleinraumwanne<br />

– 108/73 cm<br />

– 118/73 cm<br />

– 124/71 cm<br />

– 140/70 cm<br />

– 150/70 cm<br />

– Badewanne<br />

– 160/70 cm<br />

– 170/75 cm<br />

– 180/80 cm<br />

– 190/90 cm<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

120<br />

145<br />

75<br />

80<br />

85<br />

90<br />

100<br />

36–40<br />

36–40<br />

36–40<br />

36–40<br />

36–40<br />

36–40<br />

36–40<br />

39–43<br />

39–43<br />

39–43<br />

39–43<br />

39–43<br />

39–43<br />

39–43<br />

9,5–13,3<br />

11,5–16,1<br />

6,0– 8,3<br />

6,3– 8,9<br />

6,7– 9,4<br />

7,1–10,0<br />

7,9–11,1<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,52–0,60<br />

0,58–0,65<br />

0,33–0,37<br />

0,35–0,40<br />

0,37–0,42<br />

0,39–0,45<br />

0,44–0,50<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

115–145<br />

115–145<br />

130–200<br />

160–200<br />

36–40<br />

36–40<br />

36–40<br />

36–40<br />

41–45<br />

41–45<br />

42–46<br />

42–46<br />

9,1–16,1<br />

9,1–16,1<br />

10,3–22,2<br />

12,7–22,2<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,14–0,29<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,15–0,21<br />

0,54–0,76<br />

0,54–0,76<br />

0,63–1,09<br />

0,77–1,09<br />

Bidet 15 5–10 36–40 38–42 0,7– 1,7 2 0,07–0,15 0,02–0,05<br />

Brause<br />

– Handbrause<br />

– Körperbrause<br />

– Seitenbrause<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15–45<br />

45–85<br />

12–24<br />

10–40<br />

10–40<br />

10–40<br />

38–42<br />

38–42<br />

38–42<br />

5–7<br />

5–7<br />

5–7<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0,15<br />

0,15–0,28<br />

0,04–0,08<br />

0,06–0,22<br />

0,19–0,41<br />

0,05–0,12<br />

Fußbadewanne 15 20–25 35–38 37–40 5–7 1 0,07–0,10 0,08–0,11<br />

Spülbecken<br />

– 35/35 cm<br />

– <strong>bei</strong> vorhandener<br />

Geschirrspülmaschine<br />

– 40/40 cm<br />

– 50/50 cm<br />

– 60/60 cm<br />

Geschirrspülmaschine<br />

– 1-Personenhaushalt<br />

– 2-Personenhaushalt<br />

– 3-Personenhaushalt<br />

– 4-Personenhaushalt<br />

Waschmaschine<br />

– 1-Personenhaushalt<br />

– 2-Personenhaushalt<br />

– 3-Personenhaushalt<br />

– 4-Personenhaushalt<br />

QTS<br />

⋅36<br />

,<br />

Waschbecken ∆t = tE<br />

− tA<br />

= in<br />

– Handwaschbecken VTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

– Ärzte-Waschtisch<br />

– chirurgische QTS<br />

⋅36<br />

,<br />

VHändedesinfektion<br />

TS<br />

=<br />

in L/h<br />

– hygienische<br />

ρ⋅c⋅( tE<br />

− tA)<br />

Händedesinfektion<br />

– Friseur-Waschtisch VB ⋅ρ⋅( tE −tK<br />

) ⋅ ,<br />

– QKopfwäsche<br />

S<br />

=<br />

10 000<br />

– Hände- <strong>und</strong><br />

Gesichtswaschbecken<br />

– Rasieren A I K<br />

Q =<br />

V ⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t )<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

20<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

15<br />

K<br />

15<br />

15<br />

12–15<br />

3– 5<br />

15–19<br />

24–30<br />

55–80<br />

14–20<br />

14–20<br />

14–20<br />

14–20<br />

49–80<br />

49–80<br />

49–80<br />

49–80<br />

0,5–1,5<br />

50–80<br />

15 8–16<br />

2 7778<br />

15 in kWh7–14<br />

50–55<br />

50–55<br />

50–55<br />

50–55<br />

50–55<br />

40–65<br />

40–65<br />

40–65<br />

40–65<br />

30–90<br />

30–90<br />

30–90<br />

30–90<br />

10–38<br />

38–40<br />

38–40<br />

36–38<br />

52–57<br />

52–57<br />

52–57<br />

52–57<br />

52–57<br />

40–70<br />

40–70<br />

40–70<br />

40–70<br />

30–90<br />

30–90<br />

30–90<br />

30–90<br />

3–5<br />

3–5<br />

4–6<br />

6–7<br />

6–7<br />

15– 20<br />

15– 20<br />

15– 20<br />

15– 20<br />

85–120<br />

85–120<br />

85–120<br />

85–120<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2–3<br />

2–3<br />

2–3<br />

2–3<br />

0,35<br />

0,35<br />

0,35<br />

0,35<br />

0,07–0,15<br />

0,07–0,15<br />

0,07–0,15<br />

0,07–0,15<br />

0,15–0,40<br />

0,15<br />

0,15<br />

0,15<br />

0,15<br />

0,25<br />

0,25<br />

0,25<br />

0,25<br />

0,08–0,11<br />

0,02–0,40<br />

0,10–0,14<br />

0,15–0,21<br />

0,35–0,57<br />

100 kWh/a<br />

210 kWh/a<br />

280 kWh/a<br />

380 kWh/a<br />

190 kWh/a<br />

190 kWh/a<br />

280 kWh/a<br />

380 kWh/a<br />

15 4– 9 10–38 10–40 1–3<br />

2 0,06–0,10 0,02–0,04<br />

15 1– 2 38–40 40–42 0,3–0,5 1 0,06–0,10 0,005–0,01<br />

A<br />

in kWh<br />

Waschbottich 60/60 27778 cm 15 20–25 38–40 40–42 3–4 1 0,10–0,15 0,09–0,12<br />

Waschreihe<br />

– je Waschplatz n<br />

15 7–17 38–40 40–42 2–4<br />

2 0,06 0,03–0,08<br />

A<br />

– je QDuschplatz<br />

A<br />

= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + M15W ⋅cW) ⋅( 36–60 tW −ti<br />

) in kWh 38–40 40–42 4–5<br />

2 0,15–0,20 0,16–0,29<br />

f<br />

G<br />

10–40<br />

40–42<br />

40–42<br />

38–40<br />

10–15 s<br />

5–10 min<br />

1–2<br />

2–4<br />

5<br />

2<br />

6<br />

12<br />

0,06–0,07<br />

0,06–0,10<br />

0,06–0,10<br />

0,06–0,10<br />

0,003–0,007<br />

0,18–0,39<br />

0,04–0,08<br />

0,03–0,06<br />

f<br />

G<br />

V n P<br />

= ⋅ + 1(12)<br />

3<br />

f∑ G<br />

( 1⋅ RGleichzeitigkeitsfaktor<br />

+ Z)=<br />

112, 4 bar<br />

Anzahl <strong>der</strong> Aufheizvorgänge je Tag<br />

n A<br />

M L Masse <strong>der</strong> Leitungen ohne Wasserfüllung in kg<br />

t W erfor<strong>der</strong>liche Aufheiztemperatur in °C<br />

t i Temperatur des abgekühlten Wassers<br />

entsprechend <strong>der</strong> Rauminnentemperatur;<br />

Richtwert 20°C


74 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Die Verteilungsverluste Q V entstehen während <strong>der</strong> Entnahmedauer<br />

<strong>bei</strong>m Durchfließen des Warmwassers durch<br />

die Rohrleitung vom Wassererwärmer bis zur Entnahmestelle.<br />

Sie sind abhängig von <strong>der</strong> Länge, Oberfläche <strong>und</strong><br />

Wärmedämmung <strong>der</strong> Verteilungsleitungen, <strong>der</strong> Dauer<br />

<strong>und</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> Benutzung sowie den Warmwasser<strong>und</strong><br />

Umgebungstemperaturen. Sie vermin<strong>der</strong>n sich <strong>bei</strong><br />

Vorhandensein einer Zirkulationsleitung, wo<strong>bei</strong> jedoch<br />

die Zirkulationsverluste zu berücksichtigen sind. Bei<br />

Wohnbauten sind die Verteilungsverluste <strong>im</strong> Warmwasserverteilungsnetz<br />

<strong>im</strong> Verhältnis zu den an<strong>der</strong>en Verlustgrößen<br />

vernachlässigbar [6].<br />

Die Zirkulationsverluste Q Z entstehen <strong>bei</strong> Zirkulationsleitungen<br />

abhängig von <strong>der</strong> Zirkulationswasser- <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Umgebungstemperatur, <strong>der</strong> eingestellten Betriebsdauer,<br />

<strong>der</strong> Leitungslänge sowie ihrer Oberfläche <strong>und</strong> Wärmedämmung<br />

nach Gleichung (13).<br />

Q Z = k' · L · b Z · (t Z – t I ) · 0,365 in kWh/a (13)<br />

k'<br />

Wärmedurchgangszahl in W/m K gemäß<br />

Tabelle 5<br />

b Z<br />

t Z<br />

Zirkulationsdauer in h/d<br />

Warmwassertemperatur in <strong>der</strong><br />

Zirkulationsleitung in °C<br />

Für die Zirkulationsdauer b Z ist die Schaltung <strong>der</strong> Anlage<br />

maßgebend (z. B. 16 h/d), d. h. die Abschaltung <strong>der</strong> Zirkulationspumpe<br />

über Schaltuhr während <strong>der</strong> Nacht <strong>und</strong> zu<br />

best<strong>im</strong>mten Zeiten bzw. durch thermostatische Steuerung.<br />

Außerdem ist für die Dauer <strong>der</strong> Heizperiode z Z<br />

(1. September bis 31. März) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Heiztage in den Sommermonaten<br />

Juni, Juli, August z S <strong>bei</strong> Rohrleitungen, die<br />

ihre Wärme an zu beheizende Räume abgeben, <strong>der</strong> Heizungsgewinn<br />

Q HG zu berücksichtigen.<br />

Anwendungs<strong>bei</strong>spiele<br />

An dem Beispiel eines <strong>Ein</strong>familienhauses, dessen Erdgeschoss-<br />

<strong>und</strong> Obergeschossgr<strong>und</strong>riss in Bild 7a <strong>und</strong> 7b<br />

dargestellt sind, wird eine vergleichende Bewertung<br />

verschiedener Rohrarten ohne <strong>und</strong> mit Zirkulation vorgenommen.<br />

Weiterhin wird <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>fluss unterschiedlicher<br />

Stockwerks-Verlegesysteme aufgezeigt. Die Rohrführung<br />

Bild 8.<br />

Detailzeichnung<br />

des WC-Raumes<br />

mit Sanitäreinrichtung<br />

<strong>und</strong><br />

Anschlussleitungen<br />

für Kalt-, Warm<strong>und</strong><br />

Abwasser.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 75<br />

Tabelle 9. Ermittlung <strong>der</strong> Rohrdurchmesser für die Kaltwasser-/Warmwasser-Verteilungsleitung eines <strong>Ein</strong>famlienhauses;<br />

mit Kupferrohr DIN EN 1057, verfügbar für Druckverluste aus Rohrrebung <strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen S (1 · R + Z) = 1456 mbar.<br />

Aus dem Rohrplan Mit vorläufigem Duchmesser Mit geän<strong>der</strong>tem Durchmesser Differenz<br />

Teilstrecke<br />

Rohrleitungslänge<br />

Summendurchfluss<br />

Spitzendurchfluss<br />

Nennweite<br />

Rechnerische<br />

Fließgeschwindigkeit<br />

Rohrreibungsdruckgefälle<br />

Druckverlust aus<br />

Rohrreibung<br />

Verlust<strong>bei</strong>wert<br />

Druckverlust aus<br />

<strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen<br />

TS * L<br />

m<br />

SV R<br />

L/s<br />

V S<br />

L/s<br />

DN v<br />

m/s<br />

R<br />

mbar/m<br />

L · R<br />

mbar<br />

Sζ Z<br />

mbar<br />

DN v<br />

m/s<br />

R<br />

mbar/m<br />

Z<br />

mbar<br />

Sζ Z<br />

mbar<br />

D(I · R)<br />

mbar<br />

DZ<br />

mbar<br />

1 3,20 0,15 0,15 15/1 1,13 11,5 36,8 4,8 30,2<br />

2 6,30 0,22 0,21 18/1 1,05 7,7 48,5 14,7 79,9 15/1 1,58 20,9 131,7 14,7 180,6 83,2 100,7<br />

3 9,70 0,29 0,25 18/1 1,25 10,5 101,9 7,3 56,2<br />

4 0,90 0,76 0,46 22/1 1,46 10,7 9,6 1,2 12,6<br />

5 7,60 0,76 0,46 22/1 1,46 13,6 103,4 23,2 247,5<br />

7 0,20 1,22 0,61 35/1,5 0,76 2,4 0,5 12,0 34,7<br />

9 11,00 1,22 1,21 35/1,5 1,50 8,0 88,0 25,0 281,3<br />

SL = 38,90 m S (I · R + Z) 388,7 + 742,4 = 1131,1 mbar<br />

+ 183,9 mbar S = 183,9 mbar<br />

S (L · R + Z) = 1315,0 mbar<br />

*<br />

TS 1–4: Warmwasserleitung; TS 5, 7, 9: Kaltwasserleitung<br />

Nennweite<br />

Rechnerische<br />

Fließgeschwindigkeit<br />

Rohrreibungsdruckgefälle<br />

Druckverlust aus<br />

<strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen<br />

Verlust<strong>bei</strong>wert<br />

Druckverlust aus<br />

<strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen<br />

Druckverlust aus<br />

Rohrreibung<br />

Druckverlust aus<br />

<strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>ständen<br />

Bild 9.<br />

Detailzeichnung<br />

des Wohnbades<br />

mit Sanitäreinrichtung<br />

<strong>und</strong><br />

Anschlussleitungen<br />

für Kalt-, Warm<strong>und</strong><br />

Abwasser.


76 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Bild 10. Leitungsschema <strong>der</strong> zentralen Warmwasser versorgungsanlage eines zwei geschossigen <strong>Ein</strong>familienhauses mit <strong>Ein</strong>zelleitungen <strong>und</strong><br />

Zirkulations leitungen mit Pumpe.<br />

Tabelle 10. Ermittlung <strong>der</strong> Zirkulations-Wärmeverluste, <strong>der</strong> Zirkulations-Durchflüsse <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wassertemperaturen<br />

<strong>im</strong> Zirkulationskreislauf (TS 4, 3, 2, 11) eines <strong>Ein</strong>famlienhauses <strong>bei</strong> Dt = 2 K.<br />

Teilstrecke Nennweite Rohrlänge Wärmeverlust Zirkulations-<br />

Durchfluss<br />

Temperaturen<br />

Abkühlung <strong>Ein</strong>tritt Austritt<br />

TS d a xs L q 1 Q Z V Z Dt E t E t A<br />

mm m W/m W L/h K °C °C<br />

4 22 · 1 0,90 8,7 7,83 93,445 0,0722 60,0000 59,9278<br />

3 18 · 1 7,70 6,9 53,13 93,445 0,4897 59,9278 59,4381<br />

3UP 18 · 1 2,00 6,5 13,00 93,445 0,1198 59,4381 59,3183<br />

2 15 · 1 6,30 6,3 39,69 93,445 0,3658 59,3183 58,9525<br />

11 12 · 1 10,60 5,6 59,36 93,445 0,5471 58,9525 58,4054<br />

11UP 12 · 1 8,30 5,3 43,99 93,445 0,4054 58,4054 58,0000<br />

SQ Z = 217,00 W<br />

1 Für WICU-extra-Stange (siehe Tabelle 3) <strong>bei</strong> Dt = 40 K<br />

2 ∑ QZ<br />

⋅<br />

36<br />

36 , V<br />

217 00 36<br />

Z<br />

=<br />

10 418 60 58<br />

93 445 L/h<br />

⋅c⋅( tE−tA) 217, 00⋅36<br />

,<br />

10 ⋅418 ⋅( 60−<br />

58) = 93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

, ,<br />

3<br />

( ) = ⋅<br />

E<br />

A<br />

QZTS<br />

ZTS<br />

⋅<br />

36<br />

36<br />

,<br />

∆t<br />

∆tTS TS = ( tE −<br />

tA<br />

)= )=<br />

in<br />

in K<br />

VZTS<br />

ZTS<br />

⋅ ρ<br />

⋅<br />

c<br />

Q Z TS<br />

Url<br />

365 20<br />

Url<br />

V<br />

V in W = W · 3,6 in kJ/h, V<br />

aub in m L n ( 365 − 20 aub Z<br />

) TS in L/h = dm 3 /h, r = 1,0 kg/dm 3 , c = 4,18 kJ/kg · K<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

/a<br />

/a<br />

1000<br />

1000<br />

Tabelle 595 1000<br />

( )<br />

4,<br />

595 1000<br />

Q V 11. c t t<br />

a⋅ρ⋅Ermittlung W W<br />

− des Warmwasserbedarfs<br />

K<br />

⋅<br />

⋅<br />

( 60<br />

60 −<strong>und</strong> 10<br />

10 des Nutzwärmebedarfs eines <strong>Ein</strong>familienhauses (Bild 6 bis 9).<br />

)<br />

a<br />

=<br />

in<br />

in<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

=<br />

Entnahmestelle 1000<br />

1000<br />

Entnahme 1000<br />

1000 Ent nahme-<br />

Anzahl <strong>der</strong> Warm wasser bedarf Nutz wärme bedarf<br />

M<br />

= G je Benut zung Tempe ratur Benut zungen je Tag G<br />

V<br />

1 pro Jahr 2<br />

pro Jahr 3<br />

⋅ 1<br />

in<br />

in<br />

kg,<br />

kg, = ⋅<br />

ρ<br />

in<br />

in<br />

kg/m<br />

kg/m<br />

m<br />

m<br />

m V B t E n B V N Q N<br />

L °C m 3 /a kWh/a<br />

Waschtisch 1<br />

1<br />

f = ⋅ + 1 = ⋅<br />

3<br />

3 4<br />

0<br />

n P + 1 =<br />

153<br />

153<br />

, 8 40 8 22,08 769,1<br />

Badewanne 130 43 1 44,85 1718,5<br />

Waschbecken n<br />

1 40 20 6,90 240,4<br />

A<br />

QA<br />

= ⋅ nP ⋅ ( ML ⋅ cM + MW ⋅ cW ) ⋅ ( tW − ti ) ⋅<br />

365<br />

365 −<br />

20<br />

20<br />

)<br />

in<br />

in<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

Geschirr f spülmaschine 14 55 2 9,66 504,7<br />

0<br />

Spülbecken 1<br />

=<br />

⋅ 4 ⋅ (<br />

13<br />

13 ,<br />

198<br />

198 ⋅ 0 ,<br />

166<br />

166 + 5 ,<br />

019<br />

019 ⋅ 1 ,<br />

163<br />

163<br />

3 ) ⋅ (<br />

60<br />

60 −<br />

20<br />

20 ) ⋅<br />

0 ,<br />

345<br />

345<br />

55 3 3,11 162,5<br />

Waschmaschine 153<br />

153 ,<br />

39 60 1 4 2,03 117,9<br />

V<br />

= V ⋅ ⋅<br />

365 20 Urlaub in m L n ( 365 − 20 Urlaub)<br />

Summe: 88,63 3513,1<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

1 Bei P = 4 Personen.<br />

/a /a<br />

1000<br />

1000<br />

2<br />

V N = V B · n b · (365 – 20 Urlaub) in m 3 /a; V B in m 3<br />

3 Q a W<br />

( W Q c t N = V N ⋅ρ· ⋅r · (t E −– t K ) · 2,7778 · 10 4 in ,<br />

541<br />

541 kWh/a<br />

⋅<br />

1000<br />

1000 ⋅<br />

60<br />

60 −<br />

10<br />

10<br />

4 a<br />

=<br />

in<br />

in<br />

kWh<br />

kWh<br />

/a<br />

/a<br />

=<br />

je Woche<br />

1000<br />

1000<br />

1000<br />

1000<br />

M<br />

= G G<br />

V<br />

⋅ 1<br />

in<br />

in<br />

kg,<br />

kg,<br />

= ⋅<br />

ρ<br />

in<br />

in<br />

kg/m<br />

kg/m<br />

m<br />

m<br />

m<br />

f G<br />

1<br />

= ⋅ n P<br />

+<br />

1<br />

3<br />

( )<br />

( )<br />

( )<br />

( )


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 77<br />

Q<br />

∆t = tE<br />

− tA<br />

=<br />

V<br />

TS<br />

TS<br />

⋅36<br />

,<br />

⋅ρ⋅c<br />

in K<br />

V<br />

TS<br />

QTS<br />

⋅36<br />

,<br />

=<br />

ρ⋅c⋅<br />

t − t<br />

(<br />

E A)<br />

in L/h<br />

Bild 11. Ermittlung des wirklichen Betriebspunktes <strong>der</strong><br />

Warmwasser-Zirkulationsanlage eines <strong>Ein</strong>famlienhauses (Variante<br />

3 <strong>und</strong> 4) aus dem Schnittpunkt <strong>der</strong> Pumpenkennlinie UP 1514<br />

(Gr<strong>und</strong>fos) mit <strong>der</strong> Rohrnetzkennlinie.<br />

ist den Detailzeichnungen von Küche in Bild 8, WC-<br />

Raum in Bild 9 <strong>und</strong> Bad in Bild 10 zu entnehmen.<br />

Bild 11 zeigt das Leitungsschema <strong>der</strong> <strong>Warmwasserversorgung</strong>sanlage<br />

mit <strong>Ein</strong>zelzuleitung zur Küche <strong>und</strong> Zirkulationsleitungen<br />

zum WC-Raum <strong>und</strong> Bad. Für die Kaltwasser-Anschlussleitung<br />

zum Wassererwärmer <strong>und</strong> die<br />

Warmwasser-Verteilungsleitung (T S 1 bis 6) ist die Ermittlung<br />

<strong>der</strong> Rohrweiten für Kupferrohr nach dem Spitzendurchfluss<br />

<strong>der</strong> Tabelle 9 zu entnehmen. Für das Mepla<br />

Metallverb<strong>und</strong>rohr wurden vergleichsweise die gleichen<br />

Nennweiten angenommen. Die Berechnung <strong>der</strong> Zirkulations-Wärmeverluste,<br />

<strong>der</strong> Zirkulationsdurchflüsse <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Wassertemperaturen in den Teilstrecken des Zirkulationskreislaufes<br />

erfolgte für eine Temperaturdifferenz<br />

Dt = t EA – t EE = 2 K in Tabelle 9. Der Zirkulationsdurchfluss<br />

wurde mit<br />

V Z = 92,4 L/h = 0,026 L/s<br />

Tabelle 12. Ermittlung <strong>der</strong> Ausstoßverluste eines<br />

<strong>Ein</strong>familienhauses; Variante 1: Kupferrohr ohne Zirkulation.<br />

Teilstrecke<br />

1<br />

2<br />

Rohrlänge<br />

Nennweite<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Ausstoß verluste<br />

je Tag<br />

Längenbezogenes<br />

Volumen<br />

Ausstoßvolumen<br />

je Jahr<br />

TS L d a · s V / m n d V 1 a<br />

m mm L/m m 3 /a<br />

01 1,70 12 · 1 0,079 1 0,046<br />

02 0,80 15 · 1 0,133 1 0,037<br />

2 6,30 15 · 1 0,133 1 0,289<br />

03 ∑Q2,90 Z<br />

⋅36 ,<br />

V<br />

12 · 1 0,079 4 0,316<br />

Z<br />

36 Z<br />

3 9,70 18 · 1 0,201 4 2,691<br />

E<br />

A<br />

217 00 36<br />

Z<br />

=<br />

⋅c⋅<br />

93 445<br />

( t L/h<br />

E−tA) 217, 00⋅36<br />

,<br />

⋅ ⋅<br />

10 418 ( −<br />

60 58) 93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

10 , 418 , 60 04 3,50 18 · 1 0,201 3 0,728<br />

QZTS<br />

⋅36<br />

,<br />

∆t<br />

∆t4 0,90 22 · 36 1 TS<br />

=<br />

in 0,314 5 0,488<br />

TS ( tE −tA<br />

E )= in K<br />

A)=<br />

VZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

SV a = 4,595 m 3 /a<br />

Url<br />

Url<br />

V<br />

V 365 20 aub a<br />

d<br />

in 3<br />

m L n ( 365 − 20 aub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

1000<br />

/a<br />

1000<br />

595 1000<br />

4,<br />

595 1000<br />

Q V a W W a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K<br />

K<br />

)<br />

⋅ ⋅ ( 60 −10<br />

60 10<br />

)<br />

a<br />

=<br />

in kWh/a =<br />

a<br />

1000 in kWh/a<br />

1000<br />

1000<br />

1000<br />

Q a = 267,2<br />

M = kWh/aG<br />

V<br />

⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

m<br />

in kg, m<br />

m<br />

in kg/m<br />

1 1<br />

f = ⋅ + 1 = ⋅<br />

0 3<br />

P 3 4<br />

0<br />

n P<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

153<br />

nA<br />

Q<br />

A<br />

= A ⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />

in kWh/a<br />

365 20<br />

in kWh/a<br />

Q<br />

S<br />

VB ⋅ρ⋅( tE −tK<br />

) ⋅2,<br />

7778<br />

=<br />

in kWh<br />

10 000<br />

Bild 12. Zirkulationspumpe Gr<strong>und</strong>fos Comfort DN 15 für einen<br />

A I K<br />

Pumpenför<strong>der</strong>strom Q V ⋅ρ⋅ x ⋅ c ⋅( t − t )<br />

A<br />

= von 0,1 bis 0,7 in kWh m 3 /h <strong>bei</strong> einer För<strong>der</strong>höhe von<br />

27778<br />

35 bis 120 mbar.<br />

nA<br />

QA<br />

= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti<br />

) in kWh<br />

fG<br />

ermittelt. Die Berechnung des Druckverlustes durch<br />

Rohrreibung<br />

f V n P<strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelwi<strong>der</strong>stände für den Zirkulationskreislauf<br />

mit 3Kupferrohr hat nach Tabelle 10 das Er<br />

G<br />

= ⋅ + 1<br />

gebnis:<br />

∑( 1⋅ R+<br />

Z)=<br />

112, 4 bar<br />

Mit diesen Werten liegt für die Rohrnetzkennlinie <strong>der</strong><br />

„rechnerische Betriebspunkt“ vor. Der tatsächliche<br />

Betriebspunkt ergibt sich nach Bild 12 aus dem Schnittpunkt<br />

<strong>der</strong> Rohrnetzkennlinie mit <strong>der</strong> Pumpenkennlinie<br />

<strong>der</strong> ausgewählten Zirkulationspumpe zu:<br />

Tabelle 13. Ermittlung <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste Q A eines<br />

<strong>Ein</strong>familienhauses; Variante 1: Kupferrohr ohne Zirkulation.<br />

Teilstrecke<br />

Rohrlänge<br />

Nennweite<br />

Längenbezogenes<br />

Volumen<br />

Masse <strong>der</strong><br />

Leitung ohne<br />

Wasserfüllung<br />

Masse <strong>der</strong><br />

Wasserfüllung<br />

TS L d a · s V / m M 1 L M 1 W<br />

m mm L/m kg kg<br />

01<br />

∑Q<br />

1,70 12 · 1 0,079 0,527 0,134<br />

Z<br />

⋅36 ,<br />

VZ1 =<br />

Q3,20 Z<br />

⋅36 ,<br />

V<br />

15 · 1 0,133 1,248 0,426<br />

Z<br />

36 Z<br />

02 0,80 15 · 1 0,133 0,312 0,107<br />

E<br />

A<br />

217 00 36<br />

Z<br />

=<br />

⋅c⋅<br />

93 445<br />

t L/h<br />

E−tA<br />

217, 00⋅36<br />

,<br />

⋅c⋅( t<br />

⋅ ⋅<br />

10 418 −<br />

60 58<br />

E−tA) 217, 00⋅36<br />

,<br />

⋅ ⋅( − ) = 93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

10 , 418 , 60 58 93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

10 , 418 , 60 58<br />

2 6,30 QZTS<br />

15 · ⋅36<br />

1,<br />

∆t 0,133 2,457 0,838<br />

TS<br />

= ( tE −tA)=<br />

QZTS<br />

⋅36<br />

, in K<br />

∆t<br />

∆t 03 2,90 12 ·<br />

36<br />

1 TS<br />

=<br />

in 0,079 0,899 0,229<br />

TS tE −tA<br />

E )= VZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

in K<br />

A)=<br />

VZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

3 9,70 18 · 1 0,201 4,656 1,950<br />

4 0,90 22 · 1 0,314 0,531 0,283<br />

Url<br />

05 Url<br />

V<br />

V Url<br />

V<br />

V 0,80 365 20 aub a<br />

d<br />

13 3 0,133 in 3<br />

m L n ( 365 − 20 aub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

m L n ( 365 − 20 aub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

1000<br />

/a<br />

1000<br />

/a<br />

1000<br />

0,312 0,107<br />

06 1,20 16 3 0,201 0,576 0,241<br />

04 3,50 18 · in 1 kWh/a 0,201 595 4,<br />

595 1000<br />

Q V a W W 4,<br />

595 1000<br />

Q V a⋅ρ⋅<br />

W W<br />

−<br />

a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K)<br />

⋅ ⋅ ( 60 −10)<br />

a<br />

=<br />

K<br />

K<br />

in kWh/a = ⋅ ⋅ 60 −10<br />

1,680 60 10<br />

a<br />

= 1000 in kWh/a = 1000<br />

0,704<br />

a<br />

1000<br />

1000<br />

1000 Summe: 100013,198 5,019<br />

M =<br />

1<br />

M = G V<br />

⋅ 1 in kg, G = V ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

m ⋅ 1 in kg, m = m ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

m<br />

in kg, m<br />

m<br />

in kg/m<br />

1 1<br />

f =<br />

2<br />

1 ⋅ + 1 = 1 ⋅<br />

f = 3 ⋅ + 1 = ⋅<br />

0 3<br />

P 3 4<br />

0<br />

n P<br />

3 4<br />

0<br />

n P<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

153<br />

nA<br />

QA<br />

= n ⋅n A<br />

ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />

in kWh/a<br />

Q = f<br />

A A0<br />

⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />

in kWh/a<br />

A<br />

f<br />

P L M W W W i 365 20<br />

in kWh/a<br />

0<br />

1<br />

= 0<br />

1 ⋅4⋅( 13, 198⋅ 0, 166 + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

= 153 ,<br />

⋅4⋅( 13, 198⋅ 0, 166 + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

153 ,<br />

13 198 166 019 163 60 20 345<br />

153 Q a =<br />

V =<br />

V<br />

V 797,6<br />

⋅<br />

⋅ ⋅<br />

365 20 Urlaub a<br />

d<br />

in 3<br />

m L ⋅<br />

n ( 365 − 20 Urlaub)<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

m L n<br />

kWh/a ( 365 − 20 Urlaub)<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

n P = 4 Personen; n A = 1000 angenommen 3 Aufheizvorgänge /a<br />

je Tag<br />

1000<br />

/a<br />

3 Schlauch-Innendurchmesser 1000<br />

a W W K<br />

a W W K<br />

Q V a<br />

⋅ρ⋅<br />

c W t W<br />

− t<br />

K<br />

Q V ⋅ρ⋅<br />

c ( t − t )<br />

4,<br />

541⋅1000⋅( 60 −10)<br />

a<br />

=<br />

in kWh/a<br />

= 4,<br />

541⋅1000⋅ −<br />

541 60 10<br />

60 10<br />

a<br />

= 1000 in kWh/a<br />

= 1000<br />

a<br />

1000 in kWh/a<br />

1000<br />

1000<br />

1000<br />

M =<br />

M = G V<br />

⋅ 1 in kg, G = V ⋅<br />

⋅ 1 in kg,<br />

= ⋅<br />

in kg,<br />

in kg/m<br />

in kg/m<br />

m m m ρ<br />

in kg/m<br />

m m m ρ<br />

1


a W WQZTS<br />

K ⋅36<br />

,<br />

Q∆tTS = V ⋅ρ⋅<br />

( tE −<br />

c (<br />

tA)=<br />

t − t )<br />

4,<br />

541⋅1000⋅( 60 −10)<br />

a<br />

=<br />

in kWh in K/a<br />

=<br />

78 ∑QZ<br />

⋅36 ,<br />

V<br />

gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Z<br />

36 Z<br />

=<br />

Z<br />

E<br />

A<br />

217 00 36<br />

⋅c⋅( t 93 445 L/h<br />

E−tA) = 217, 00⋅36<br />

,<br />

⋅ ⋅( − ) =<br />

1000 VZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

1000<br />

93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

10 , 418 , 60 58<br />

10 418 60 58<br />

M = Url<br />

V<br />

V G G V<br />

⋅<br />

QZTS<br />

⋅36<br />

,<br />

L 1 in n kg, ( 365 −= 20 ⋅ρ<br />

in aub kg/m )<br />

a<br />

⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

m m m<br />

/a<br />

1000<br />

Tabelle ∆t 14. Ermittlung ZTS<br />

36 <strong>der</strong> TS<br />

= Ausstoßverluste eines <strong>Ein</strong>familienhauses;<br />

Variante 2: MEPLA Metallrohrverb<strong>und</strong> ohne Zirkulation.<br />

∆tTS ( tE −tA)=<br />

in K<br />

Tabelle 16. Ermittlung <strong>der</strong> Ausstoßverluste eines <strong>Ein</strong>familien-<br />

E A)=<br />

V in ZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

ZTS<br />

hauses; Variante 3: Kupferrohr mit 4,<br />

595 Zirkulation. 1000<br />

Q V 1<br />

f c t t<br />

G<br />

= a⋅⋅ ρn<br />

⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K)<br />

⋅ ⋅ ( 60 −10)<br />

P<br />

+ 1<br />

Teil- Rohr- Nenn- Längenbezogenes<br />

Ausstoß verluste volumen<br />

365 20 aub a<br />

d<br />

in 3<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ausstoß-<br />

Url<br />

strecke<br />

Url<br />

V<br />

V a<br />

3<br />

in kWh/a =<br />

länge weite<br />

m L n ( 365 − 20 aub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

Teil- Rohr- 1000 Nenn- Längenbezogenes<br />

Ausstoß verluste volumen<br />

1000 Anzahl <strong>der</strong> Ausstoß-<br />

/a<br />

1000<br />

/a<br />

strecke länge weite<br />

1000<br />

Volumen je Tag je Jahr M<br />

G 1<br />

f = ⋅ 1⋅ G V<br />

in + kg, = = ⋅ρ<br />

in kg/m Volumen je Tag je Jahr<br />

TS L d a · s V / m n d V 1<br />

595 1000<br />

a 4,<br />

595 1000<br />

Q V a c W t W t<br />

a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K<br />

K<br />

)<br />

⋅ ⋅ ( 60 −10)<br />

m3 4 1 153 G<br />

,<br />

m m<br />

a<br />

=<br />

in kWh/a =<br />

60 10<br />

TS L d a · s V / m n d V 1 a<br />

a<br />

1000 in kWh/a<br />

1000<br />

1000 m mm L/m 1000<br />

m 3 /a<br />

n<br />

1A<br />

m 1 mm L/m m 3 /a<br />

f = ⋅<br />

⋅<br />

+ 1 = ⋅<br />

01 1,70 16 · 2,25 0,103 1 0,061<br />

M = 02 G G V<br />

01 3 1,70 312 4<br />

0<br />

nP⋅( ML⋅ cM +<br />

P<br />

+<br />

M<br />

1W=<br />

153<br />

⋅<br />

,<br />

cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />

) ⋅365−<br />

20)<br />

f0<br />

QA<br />

=<br />

· 1 0,079 1 in kWh/a 0,046<br />

⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

1000<br />

m<br />

0,80 in kg, m20 · m2,5 in kg/m 0,176 1 0,049 02 n1<br />

0,80 15 · 1 0,133 1 0,037<br />

2 6,30 20 · 2,5 0,176 1 0,383 Q = A<br />

03 ⋅n⋅ A 2,90 P ML⋅ cM12 + · M1 W<br />

⋅cW) ⋅0,079 ( tW −ti 365 4in kWh/a<br />

153 4 ⋅( 14 , 751 ⋅ 0 , 166 + 4 , 991 ⋅ 1 , 163 ) ⋅(<br />

60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

,<br />

1 1<br />

f<br />

0,316<br />

f03= ⋅ 2,90 + 1 = 16 ⋅ · 2,25 0,103 4 0,412<br />

3 2,70 20 0 3<br />

P 3 4<br />

0<br />

0<br />

n P<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

04 1 3,50 12 · 1 0,079 3 0,286<br />

153<br />

= + ⋅ 4 ⋅ (, ( 13 3 418 , 198⋅ 0⋅ 0, 166 , 166+ 1, 5174 , 019⋅1 ⋅, 1163 , 163 ) ⋅) ( ⋅60 ( 60−−2020 ) ⋅) 034 ⋅, 0,<br />

345 5<br />

· 2,5 0,176 4 2,356<br />

153 ,<br />

SV a = 0,685 m 3 /a<br />

Q07 nA<br />

= 0,60 16 · 2,25 0,103 3 0,064<br />

A A<br />

⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />

in kWh/a<br />

04 A<br />

f<br />

4,00 P L 20 M · 2,5 W W 0,176 W i 365 20<br />

3in kWh/a<br />

1<br />

0<br />

0,729<br />

10<br />

365 20<br />

V<br />

V m L n ( − Urlaub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

1000<br />

4=<br />

⋅0,90 4⋅( 13, 198 26 ⋅ 0· , 166 3 + 5, 019 0,314 ⋅1, 163) ⋅( 60 −20) 5⋅0 , 345 0,487<br />

153 ,<br />

13 198 166 019 163 60 20 345<br />

153 SV a = 4,541 m 3 /a<br />

2<br />

Q V c t t<br />

a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K<br />

)<br />

04 ,<br />

541 685 ⋅ 1000 ⋅ ( 60 −<br />

10<br />

)<br />

a<br />

V = V =<br />

in kWh/a =<br />

1<br />

⋅ ⋅<br />

365 20 Urlaub a<br />

d<br />

in 3<br />

m L n ( 365 − 20 Urlaub)<br />

10001<br />

1000<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

1000<br />

/a<br />

Q<br />

1000<br />

a = 39,8<br />

M = G kWh/a<br />

G V<br />

⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

2<br />

a W W K<br />

a W W K<br />

Q V ⋅ρ⋅<br />

c ( t − t<br />

a<br />

)<br />

4,<br />

541⋅1000⋅( 60 −10)<br />

in kWh/a<br />

=<br />

541 1000 60 10<br />

a<br />

∑ QZ<br />

⋅<br />

36<br />

36 , V QZ<br />

⋅36 ,<br />

V 1000 in kWh/a<br />

1000<br />

Z<br />

1000<br />

1000<br />

Q a = 267,2<br />

M<br />

= G E<br />

A<br />

217 00 36<br />

93 445 L/h<br />

217 00 36<br />

Z<br />

=<br />

93 445<br />

⋅c⋅( t L/h<br />

E−tA) = 217, 00⋅36<br />

,<br />

m m m<br />

10 ⋅<br />

418 ⋅( 60<br />

−<br />

58) = 93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

10 , 418 , 60 ρ<br />

10 , 418 , 60 58<br />

1<br />

f G<br />

= ⋅ nP<br />

+ 1<br />

kWh/aG<br />

V<br />

⋅ 1 in kg,<br />

Q<br />

ZTS<br />

ZTS<br />

= ⋅<br />

36<br />

36<br />

,<br />

3<br />

⋅ρ<br />

kg/m<br />

∆t<br />

∆tTS =<br />

m<br />

in kg, Qm<br />

ZTS<br />

m36<br />

,<br />

kg/m<br />

TS ∆tTS = ( tE −<br />

tA<br />

)= )=<br />

in<br />

in K<br />

tE −tA)=<br />

V<br />

ZTS<br />

in K<br />

⋅ ρ<br />

⋅<br />

c<br />

1<br />

Tabelle 15. Ermittlung VZTS<br />

⋅ρ<strong>der</strong> ⋅c<br />

Leitungsaufheizverluste eines<br />

Tabelle f = ⋅ + =<br />

1<br />

<strong>Ein</strong>familienhauses; f G<br />

⋅ nP<br />

+ 1 Variante 3: Kupferrohr mit Zirkulation.<br />

G<br />

3<br />

P<br />

Url<br />

Teil-<br />

Url<br />

Rohr- Nenn- Längenbezogenes<br />

Leitung ohne Wasser-<br />

Masse <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong><br />

365 20 aub a<br />

d<br />

in 3<br />

365 20<br />

Url<br />

V<br />

V 3 4 1 153 G 17. Ermittlung , <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste eines<br />

aub in m L n ( 365 − 20 aub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

<strong>Ein</strong>familienhauses; Variante 3: Kupferrohr mit Zirkulation.<br />

/a<br />

/a<br />

1000<br />

1000<br />

/a<br />

TeilnA<br />

1000<br />

⋅Rohr-<br />

nP⋅( M ⋅ cNenn-<br />

+ M ⋅cLängen-<br />

bezogenes Leitung ohne<br />

L M W W) ⋅( ϑW −ϑi<br />

) ⋅36<br />

Masse 5−<br />

20)<br />

<strong>der</strong> Masse <strong>der</strong><br />

strecke 1 länge<br />

f<br />

⋅ + =<br />

153 G 3 4 1 153 weite<br />

G<br />

,<br />

Volumen<br />

595 1000 Wasserfüllung füllung<br />

595 1000<br />

a W W K<br />

4,<br />

595 1000<br />

Q V c t t<br />

a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K)<br />

⋅<br />

⋅<br />

⋅ ⋅ ( 60<br />

60 −<br />

10<br />

10<br />

60 −10<br />

)<br />

streckef<br />

0<br />

Q = länge weite<br />

A<br />

in kWh/aWasser-<br />

füllung<br />

a<br />

=<br />

in<br />

in<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

=<br />

1000 Volumen Wasserfüllung<br />

a<br />

=<br />

in kWh/a =<br />

TS<br />

1000<br />

1000<br />

L d a · s V / m<br />

1000<br />

1000<br />

1<br />

M 1 L M 1<br />

1000<br />

1000<br />

W TS= ⋅<br />

nA<br />

M<br />

⋅n ⋅ M ⋅ c + M ⋅c<br />

⋅ − ⋅36<br />

A Pm (<br />

L Mmm W WL/m ) ( ϑW ϑi<br />

) 5−kg 20)<br />

kg<br />

= G 153 4 L⋅( 14 , 751 d⋅ 0 166 + 4 991 ⋅ 1 163 ⋅<br />

,<br />

60 a<br />

,· s , V / m, ) ( −20 M) ⋅01 L<br />

, 345 M 1 W<br />

f<br />

P L M W W W i<br />

36<br />

20<br />

0<br />

nQ<br />

MA<br />

0<br />

in kWh/a<br />

a = 1<br />

G<br />

V<br />

⋅ 1 in in<br />

kg,<br />

kg, G<br />

= V<br />

⋅ρ<br />

in<br />

in<br />

kg/m<br />

1 m mm L/m kg kg<br />

m<br />

⋅ 1 in kg, m<br />

= m kg/m<br />

⋅ρ<br />

in kg/m<br />

+ ⋅4⋅(, 3 418⋅ 0, 166 + 1, 174⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅034<br />

, 5<br />

n<br />

A<br />

m m m 1000<br />

in kWh/a<br />

a = 1153 ,<br />

1 1000<br />

⋅ 153 153 4 3,20<br />

⋅( 14 14 , 751 751 15 0 ·<br />

, 166 166 1<br />

+ 4 0,133<br />

, 991 991 ⋅ 1 , 163 163 ) ⋅(<br />

,<br />

60 60 1,248 0,428<br />

1<br />

1<br />

−20) ⋅0,<br />

345<br />

2 = 1<br />

⋅<br />

6,30 115 · 0,133 20 2,457 345<br />

= ⋅ 0,839<br />

1<br />

3 + ⋅49,70 ⋅(, 3 418 0<br />

P + 1 = ⋅<br />

3<br />

3 4<br />

1<br />

f0<br />

n P<br />

+ 1 =<br />

153<br />

153<br />

,<br />

365 20<br />

V<br />

V 3,20 15 · 1 0,133 1,248 0,428<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

m L n ( − Urlaub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

2 6,30 15 · 1 0,133 /a 2,457 0,839<br />

1000<br />

18 ⋅ 0, 166 · 1 + 1, 174 0,201 ⋅1, 163) ⋅( 60 −204,656 ) ⋅034<br />

, 5 1,950 3 9,70 18 · 1 0,201 4,656 1,950<br />

153 , ∑Q<br />

Z<br />

⋅(, 36 , 418 166 174 163 60 20 034<br />

V 4 153 Z<br />

nA<br />

0,90 22 · 1 0,314 0,531 0,283<br />

11<br />

365 20<br />

365 20<br />

V<br />

V ⋅c⋅( tE−tA) = 217, 00⋅36<br />

,<br />

Q<br />

n<br />

10⋅418⋅( 60−<br />

58) =<br />

A<br />

= ⋅ 93,<br />

445 L/h<br />

Q = ρA<br />

nP⋅ ( ML⋅ cM + ⋅n ⋅( M ⋅ c , MW ⋅<br />

+ M,<br />

cW ) ⋅ ( tW − ti ) ⋅ 365<br />

365<br />

−<br />

20<br />

20<br />

)<br />

in<br />

in<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

A<br />

f<br />

P L M W<br />

⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />

in kWh/a<br />

Q V ∑Q<br />

c t t<br />

a⋅ρ⋅Z<br />

⋅36 ,<br />

V<br />

W ( W<br />

−<br />

K)<br />

685⋅1000⋅( 60 −10)<br />

Z4 =<br />

0<br />

a<br />

0,90 22 ·<br />

in<br />

1<br />

kWh/a<br />

0,314<br />

=<br />

0,531 0,283<br />

⋅c⋅( t Urlaub a<br />

d<br />

in 3<br />

m L 18,90 n ( 12 − · 1Urlaub0,079 )<br />

a<br />

f<br />

⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 5,859 1,491<br />

1E−<br />

t<br />

000A) = 217, 00⋅36<br />

,<br />

⋅ ⋅( − ) = 93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

10 , 418 , 60 58<br />

0<br />

1<br />

11 18,90 12 · 1 0,079 10005,859 1,491<br />

=<br />

/a<br />

n 1000<br />

/a<br />

a 1 1<br />

⋅ 4 ⋅ (<br />

13<br />

13 ,<br />

198<br />

198<br />

Q<br />

⋅ 0 ,<br />

Summe: 14,751 4,991<br />

ZTS<br />

∆t<br />

=<br />

t t 1000<br />

⋅166 166<br />

36 ,<br />

+ 5 ,<br />

019<br />

019 ⋅ 1 ,<br />

163<br />

163 ) ⋅ (<br />

60<br />

60 −<br />

20<br />

20 ) ⋅<br />

0 ,<br />

345<br />

345<br />

TS<br />

= 153<br />

153 , ⋅<br />

( in K<br />

n a = 3<br />

Q 153E −<br />

4⋅( 13, 198⋅ 0, + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

n a = 1 Q Summe: 14,751 4,991<br />

ZTS<br />

⋅36<br />

,<br />

,<br />

a c A)=<br />

∆t<br />

W t W t<br />

TS<br />

= ( tE −tA)=<br />

in K<br />

a⋅ρ⋅<br />

V<br />

W ( W<br />

−ZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

K<br />

K<br />

)<br />

0,<br />

685⋅1000⋅( 60 −10)<br />

in kWh/a =<br />

685 1000 60 10<br />

V01 = 1,70 1000<br />

12 · in 1 kWh/a 0,176 10000,527 0,314<br />

V = V n 000 Url<br />

1000<br />

02 V ⋅<br />

⋅<br />

0,80 15 · 1 0,103 0,312 0,107<br />

365 20 aub a<br />

d<br />

in 3<br />

365 20 Urlaub a<br />

d<br />

in 3<br />

⋅<br />

365 20 Urlaub in m L n ( 365 − 20 Urlaub)<br />

a = 3 VZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

/a<br />

/a<br />

1000<br />

1000<br />

01 1,70 12 · 1 0,079 0,527 0,134<br />

/a<br />

Url<br />

1000<br />

/a<br />

V02 V 0,80 15 · 1 0,133 0,312 0,107<br />

1000<br />

03 2,90 12 · 1 0,133 0,899 0,299<br />

04 3,50 18 · 1 0,176 595 1000 1,680 0,704<br />

a W W K<br />

a W W a W W K<br />

Q V ⋅ρ⋅<br />

c ( t − t<br />

m<br />

K<br />

)<br />

L n ( 365 − 20 aub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

1000<br />

4 ,<br />

541<br />

541 ⋅<br />

1000<br />

1000 ⋅ 4,<br />

541⋅1000⋅ ( 60<br />

60 −<br />

10<br />

10<br />

60 −10<br />

( )<br />

a<br />

=<br />

in<br />

in<br />

kWh<br />

kWh<br />

/a<br />

/a<br />

=<br />

03 2,90 12 · 1 0,079 0,899 0,299<br />

60 10<br />

a<br />

=<br />

in kWh/a<br />

=<br />

)<br />

a<br />

1000<br />

1000<br />

1000 in kWh/a<br />

1000<br />

1000<br />

04 3,50 18 · 1 0,2014 , 595 1000 1,680 0,704<br />

1000<br />

Q V c t t<br />

a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K)<br />

⋅ ⋅ ( 60 −10)<br />

n a = 3 1000 Summe: 10003,418 1,174<br />

M<br />

=<br />

M = G a<br />

=<br />

in kWh/a =<br />

G<br />

V<br />

n a = 3 1000 Summe: 10003,418 1,174<br />

1<br />

G ⋅ 1<br />

in<br />

in<br />

kg,<br />

kg, G<br />

= V<br />

⋅<br />

ρ<br />

in<br />

in<br />

kg/m<br />

kg/m<br />

m ⋅ 1 in kg,<br />

= ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

m<br />

in kg, m<br />

m<br />

m<br />

M<br />

= G<br />

m<br />

in kg/m<br />

1 M = G G<br />

V<br />

⋅ 1<br />

in<br />

in<br />

kg,<br />

kg, G<br />

= V<br />

⋅<br />

ρ<br />

in<br />

in<br />

kg/m<br />

kg/m<br />

m ⋅ 1 in kg, m = m ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

m m m<br />

1<br />

f G 1<br />

2 f = ⋅ nP<br />

+<br />

1<br />

1<br />

G<br />

= ⋅ nP<br />

+ 1<br />

3<br />

1<br />

1<br />

⋅ = ⋅<br />

3 4<br />

2<br />

fG<br />

1 1<br />

= ⋅ nP<br />

+ 1<br />

= ⋅<br />

0 3<br />

P<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

= ⋅ + 1 = ⋅<br />

f0<br />

n P +<br />

+ =<br />

3 3 4 1 = 153<br />

153 153<br />

,<br />

,<br />

1<br />

f<br />

=<br />

n<br />

1<br />

⋅<br />

A<br />

Q<br />

f =<br />

A<br />

⋅<br />

n P⋅( M L⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />

in kWh/a<br />

f<br />

153 G<br />

+ =<br />

153 3 4 1 153 G<br />

,<br />

nA<br />

,<br />

nA<br />

⋅ nP ⋅ ( ML ⋅ cM + MW ⋅ cW<br />

) ⋅<br />

(t<br />

(t f<br />

W<br />

⋅n ⋅( M ⋅ c + M ⋅c ) ⋅( t − t i<br />

−t<br />

) ⋅<br />

(365<br />

(365 −<br />

20<br />

20<br />

)<br />

0<br />

P L M W W W i<br />

) ⋅365 −20)<br />

in kWh/a<br />

0<br />

QA<br />

=<br />

f0<br />

in<br />

in<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

n<br />

1A<br />

= nA<br />

⋅<br />

⋅ n<br />

4P ⋅ (<br />

13 M<br />

, 198<br />

L ⋅ cM ⋅ 0 +<br />

, 166 MW + ⋅<br />

5 c<br />

,<br />

W 019 ) ⋅ (<br />

⋅ ϑ<br />

1W , 163 − ϑ<br />

) ⋅i<br />

( )<br />

60 ⋅<br />

36<br />

36<br />

− 5<br />

20 −<br />

20<br />

20<br />

) ⋅0 )<br />

1000<br />

1000<br />

, 345<br />

153 ,<br />

f<br />

1<br />

13 198 5 019 ) ( 0 ⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />

) ⋅365−<br />

20)<br />

QA<br />

= f<br />

0<br />

in<br />

in<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

= ⋅ QA<br />

=<br />

in kWh/a<br />

V<br />

V 1000<br />

1000<br />

153 ⋅( 14 , 751 ⋅ , 166 + , 991 ⋅<br />

,<br />

153 ,<br />

4 14 751 0 166 4 991 1 163<br />

163<br />

)(<br />

)( ⋅<br />

60<br />

60 −<br />

20<br />

20 ) ⋅<br />

0 ,<br />

345<br />

345<br />

1<br />

⋅ ⋅<br />

m L n ( 365 − 20 Urlaub 1000)<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

= 1<br />

⋅ /a<br />

= 153<br />

153⋅ 153 4 ⋅ (<br />

⋅( 14 14 14 ,<br />

, 751 751 751 ⋅<br />

⋅ 1000<br />

0 ,<br />

, 166 166 166 +<br />

+ 4 ,<br />

, 991 991 991 ⋅<br />

⋅ 1 ,<br />

, 163 163 163 ) ⋅<br />

(<br />

,<br />

) ⋅(<br />

,<br />

60 60 60 −<br />

20<br />

20 ) ⋅<br />

0 ,<br />

345<br />

345<br />

V = V 1<br />

+<br />

⋅ ⋅<br />

−20) ⋅0,<br />

345<br />

m L ⋅ 4 n<br />

⋅<br />

(,<br />

(, 3( 365 418<br />

418 ⋅ −<br />

020<br />

,<br />

166<br />

166 Urlaub + 1 , 174)<br />

⋅ 1 ,<br />

163<br />

163<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

) ⋅ (<br />

60<br />

60<br />

−20<br />

−20 ) ⋅<br />

0 ,<br />

345<br />

345<br />

153<br />

153 ,<br />

/a<br />

1000<br />

1<br />

+<br />

+ a W W K<br />

Q V 1<br />

⋅ρ<br />

⋅<br />

⋅⋅<br />

4<br />

4 c ⋅<br />

(,<br />

(, 3<br />

⋅(, 3( t 418<br />

418<br />

418 − t<br />

⋅ 0<br />

⋅ 0 )<br />

,<br />

166<br />

166 + 1 ,<br />

174<br />

174 ⋅ 1 ,<br />

163<br />

163<br />

166 + 1, 174⋅1, 163 4,<br />

541 ) ⋅ (<br />

) ⋅( ⋅<br />

60<br />

60<br />

60 1000 −<br />

20<br />

20<br />

−20 ⋅( 60 ) ⋅<br />

034<br />

034<br />

) ⋅034<br />

−<br />

,<br />

, 10<br />

5<br />

Q a =<br />

5)<br />

a<br />

= 153<br />

153 ,<br />

a W W K<br />

153 ,<br />

in kWh/a<br />

=<br />

Q 461,8<br />

⋅ρ⋅<br />

c kWh/a<br />

( t − t )<br />

4,<br />

541⋅1000⋅( 60 −10)<br />

365 20in kWh/a<br />

=<br />

1000<br />

1000<br />

Q<br />

M<br />

G 365<br />

G<br />

20<br />

365 20<br />

V<br />

1 in Urlaub a<br />

dkg,<br />

= ⋅ρ<br />

in kg/m in 3<br />

365 20<br />

V<br />

V ( 365 −<br />

1000<br />

1000<br />

a = 461,8<br />

Urlaub in m L n kWh/a ( − Urlaub)<br />

Urlaub<br />

)<br />

V<br />

V ⋅ ⋅ ⋅<br />

in m L n Urlaub<br />

a<br />

d<br />

in m<br />

3<br />

n P = 4 Personen<br />

/a /a<br />

1000<br />

1000<br />

a<br />

⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

/a<br />

/a<br />

n A = angenommen 1 Aufheizvorgang je Tag für die zirkulierenden<br />

n P = 4 Personen 1000<br />

1000<br />

/a<br />

m m<br />

1000<br />

M<br />

G G V<br />

1 in kg, = ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

n<br />

m<br />

A = Q<br />

Q V angenommen<br />

1<br />

a W W c t t<br />

⋅<br />

a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

− 1 Aufheizvorgang<br />

K<br />

K<br />

)<br />

0 ,<br />

685<br />

685 je Tag ⋅<br />

1000<br />

1000 für ⋅<br />

60<br />

60 −<br />

10<br />

10<br />

0,<br />

685⋅1000⋅ (<br />

die zirkulierenden<br />

m<br />

⋅<br />

Q =<br />

V Teilstrecken c a<br />

ρ<br />

W<br />

( tW<br />

−<strong>und</strong> tK<br />

) 3 Aufheizungsvorgänge 1 ,<br />

314<br />

314 ⋅<br />

1000<br />

1000je ⋅ 1 ,<br />

163<br />

163 Tag ⋅für ( 60<br />

60die −<br />

10<br />

10nicht<br />

)<br />

a zirkulierenden m min kWh/a<br />

=<br />

60 −10<br />

)<br />

1000<br />

1000<br />

Teilstrecken in kWh/a<br />

1000<br />

1000<br />

a<br />

= Teilstrecken <strong>und</strong> 3 in<br />

in Aufheizungsvorgänge kWh/a<br />

kWh/a =<br />

je Tag für die nicht<br />

f a G<br />

=<br />

⋅ n<br />

1<br />

P<br />

+ 000<br />

000<br />

1<br />

in kWh/a = 1000<br />

1000<br />

1<br />

zirkulierenden<br />

3<br />

1000<br />

Teilstrecken 1000<br />

f G<br />

= ⋅ nP<br />

+ 1<br />

3<br />

M<br />

G G<br />

V<br />

= ⋅<br />

1<br />

i<br />

n<br />

kg,<br />

kg,<br />

= ⋅<br />

ρ<br />

in<br />

in<br />

kg/m<br />

kg/m<br />

m<br />

m<br />

m<br />

1<br />

f = ⋅ + =<br />

3 4 1 153 1<br />

G<br />

,<br />

f = ⋅ + =<br />

3 4 1 153 G<br />

,<br />

1<br />

f0<br />

= ⋅ n P +<br />

1<br />

3<br />

nA<br />

nA<br />

⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />

) ⋅365− 20)<br />

⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />

) ⋅365− 20)<br />

f0<br />

f<br />

10<br />

V<br />

Za<br />

= ⋅ ⋅<br />

mρ<br />

⋅ c L ⋅ t n d<br />

⋅ − t<br />

( )<br />

=<br />

E<br />

A<br />

3<br />

in m /a93,<br />

445 L/h<br />

10 , 1000 ⋅418 , ⋅ 60−<br />

58<br />

( ) =


27778<br />

∑QZ<br />

⋅36 ,<br />

VZ<br />

=<br />

⋅c⋅( tE−tA) = 217, 00⋅36<br />

,<br />

⋅ ⋅( − ) = 93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

10 , 418 , 60 58<br />

nA<br />

QA<br />

= ⋅nP ⋅( ML ⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti<br />

) in kWh<br />

Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur fG<br />

- Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft QZTS<br />

2 ⋅36<br />

,<br />

∆t<br />

gi 79<br />

TS<br />

= ( tE −tA)=<br />

in K<br />

VZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

f V n P<br />

G<br />

= ⋅ + 1<br />

Url<br />

Tabelle V<br />

V 18. Ermittlung <strong>der</strong> Ausstoßverluste eines <strong>Ein</strong>familienhauses;<br />

Variante 4: MEPLA Metallverb<strong>und</strong>rohr mit Zirkulation.<br />

m L n ( 365 − 20 aub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

V Z = 150 L/h 3= 0,042 L/s<br />

/a<br />

1000<br />

M = G G V<br />

Teil- Rohr- Nenn- Längenbezogenes<br />

Ausstoß 1000 verluste volumen<br />

4,<br />

595 1000<br />

Q V ⋅ 1 in c kg,<br />

t t<br />

= ⋅ρ in kg/m<br />

H =<br />

ma⋅ρ ⋅<br />

W ( W<br />

−m<br />

K)<br />

m<br />

∑( (L 1⋅ R· R + Z+ )= Z) 112 = 112,4 , 4 barmbar<br />

⋅<br />

in kWh/a<br />

Anzahl ⋅ ( 60 −10<br />

<strong>der</strong> ) Ausstoß-<br />

a<br />

=<br />

=<br />

strecke länge 1000 weite<br />

1 1<br />

Aus diesem Ergebnis ist die Schlussfolgerung zu ziehen, f<br />

Volumen je Tag je Jahr<br />

G<br />

=<br />

MTS= G ⋅ nP<br />

+ 1 = ⋅ + =<br />

3 G3 4 V<br />

1 153 ,<br />

⋅ 1 in Lkg, = d a · ⋅s ρ in kg/m V / m n d V 1<br />

dass für <strong>Ein</strong>familien- <strong>und</strong> Zweifamilienhäuser zur Nutzung<br />

<strong>der</strong> zulässigen Temperaturdifferenz von Dt = 5 K<br />

m m m<br />

a<br />

n m mm L/m m 3 A<br />

/a<br />

01 1 1,70 16 1<br />

Q<br />

· 2,25 0,103 1 0,060<br />

f f ⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW<br />

) ⋅(t W<br />

− t i<br />

) ⋅ (365 − 20)<br />

0<br />

nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551 die Pumpenkennlinie<br />

in einem Bereich von etwa<br />

0,176 1 0,049<br />

⋅ + 1 = ⋅<br />

02 3 0,80 20 3 4<br />

0A<br />

= n P<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

in kWh/a<br />

· 2,5 1000<br />

1<br />

03= ⋅<br />

n<br />

2,90 ⋅( , 16 ⋅ ·, 2,25+ , 0,103 ⋅ ,<br />

4 0,412<br />

153 ,<br />

4 14 751 0 166 4 991 1 163)( ⋅ 60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

A<br />

Q04 A<br />

= ⋅n4,00 P⋅( ML⋅ 20 cM · + 2,5 MW ⋅cW) ⋅0,176 ( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />

f<br />

3in kWh/a<br />

V 1<br />

0,729<br />

Z = 20 bis 30 L/h <strong>und</strong> H = 20 bis 30 mbar<br />

+ 0 ⋅4⋅(, 3 418⋅ 0, 166 + 1, 174⋅1, 163) ⋅(<br />

60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

07 153 , 1 0,60 16 · 2,25 0,103 3 0,064<br />

= ⋅4⋅( 13, 198⋅ 0, 166 + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

liegen sollte. Der Energiebedarf für die Zirkulationspumpe<br />

könnte damit wesentlich herabgesetzt werden.<br />

153 ,<br />

SV a = 1,314 m 3 /a<br />

1<br />

( 365 −<br />

20<br />

)<br />

V = V ⋅ ⋅ ⋅<br />

1000<br />

m L n Urlaub<br />

a<br />

d<br />

in m<br />

3 /a<br />

Varianten für die Gegenüberstellung<br />

Das <strong>Ein</strong>familienhaus wird als Vierpersonenhaushalt mit<br />

einer Benutzungsdauer von 365–20 (Urlaub) = 345 Tagen<br />

pro Jahr angesetzt. Bei den Varianten mit Zirkulation<br />

wird diese 8 h/d unterbrochen.<br />

Variante 1<br />

Warmwasser-Verteilsystem ohne Zirkulation nach dem<br />

<strong>Ein</strong>zelleitungssystem (Bild 1a) <strong>und</strong> Stockwerksleitungen<br />

in geradliniger konventioneller Leitungsführung (Bild 2a)<br />

ohne Begleitheizung, mit Kupferrohr. Tabelle 11 enthält<br />

die Ermittlung des Warmwasser- <strong>und</strong> Nutzwärmebedarfs,<br />

Tabelle 12 die Ermittlung <strong>der</strong> Ausstoßverluste <strong>und</strong><br />

Tabelle 13 die Ermittlung <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste.<br />

Variante 2<br />

Warmwasser-Verteilsystem ohne Zirkulation nach dem<br />

<strong>Ein</strong>zelleitungssystem (Bild 1a) <strong>und</strong> Stockwerksleitungen<br />

mit Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelzuleitungen (Bild 2b)<br />

ohne Begleitheizung, mit MWPLA Metallverb<strong>und</strong>rohr.<br />

Tabelle 11 enthält die Ermittlung des Warmwasser- <strong>und</strong><br />

Nutzwärmebedarfs, Tabelle 14 die Ermittlung <strong>der</strong><br />

Ausstoßverluste <strong>und</strong> Tabelle 15 die Ermittlung <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste.<br />

Variante 3<br />

Warmwasser-Verteilsystem mit Zirkulation <strong>und</strong> Zir -<br />

kula tionspumpe (Bild 10 <strong>und</strong> 12) <strong>und</strong> Stockwerksleitungen<br />

in geradliniger konventioneller Leitungsführung<br />

(Bild 2a) ohne Begleitheizung, mit Kupferrohr.<br />

Tabelle 11 enthält die Ermittlung des Warmwasser- <strong>und</strong><br />

Nutzwärmebedarfs, Tabelle 16 die Ermittlung <strong>der</strong><br />

Ausstoßverluste <strong>und</strong> Tabelle 17 die Ermittlung <strong>der</strong><br />

Leitungsaufheizverluste.<br />

Variante 4<br />

Warmwasser-Verteilsystem mit Zirkulation <strong>und</strong> Zirkulationspumpe<br />

(Bild 10 <strong>und</strong> 12) <strong>und</strong> Stockwerksleitungen<br />

mit Stockwerksverteiler mit <strong>Ein</strong>zelzuleitungen (Bild 2b)<br />

ohne Begleitheizung, mit MEPLA Metallverb<strong>und</strong>rohr.<br />

Tabelle 11 enthält die Ermittlung des Warmwasser- <strong>und</strong><br />

2<br />

( )<br />

⋅ ⋅<br />

Q =<br />

V ρ c t − t<br />

a<br />

1000<br />

a<br />

W W<br />

K<br />

( ( ) )<br />

14 ,,<br />

314 541⋅ 1000 ⋅ 1,<br />

60 163−<br />

⋅1060 −10<br />

in kWh/a<br />

=<br />

1000 1000<br />

Q a = 76,4<br />

M = G kWh/a<br />

G V<br />

⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

M<br />

G G V<br />

m<br />

∑QZ<br />

⋅36 ,<br />

V ⋅1<br />

in Z<br />

kg, 36 m = m ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

Z<br />

m m m<br />

E<br />

A<br />

217 00 36<br />

Z<br />

=<br />

⋅c⋅( t 93 445 L/h<br />

E−tA) = 217, 00⋅36<br />

,<br />

⋅ ⋅( − ) = 93,<br />

445 L/h<br />

ρ<br />

10 , 418 , 60 58<br />

10 418 60 58<br />

1<br />

f G<br />

= 1 ⋅ nP<br />

+ 1<br />

3<br />

QZTS<br />

⋅36<br />

,<br />

Tabelle ∆t f0<br />

= 19. ⋅ nPErmittlung + 1<br />

36 <strong>der</strong> TS<br />

= Leitungsaufheizverluste eines <strong>Ein</strong>familienhauses;<br />

Variante ZTS<br />

4: MEPLA Verb<strong>und</strong>rohr mit Zirkulation.<br />

∆tTS 3<br />

( tE −tA)=<br />

in K<br />

E V in ZTS<br />

⋅ρ⋅c<br />

1<br />

Teilf<br />

= ⋅ + =<br />

3 4 1 153 G 1 ,<br />

f0<br />

⋅ + =<br />

3 4 Rohr- 1 153 , Nenn- Längenbezogenes<br />

Leitung ohne Wasser-<br />

365 20 aub a<br />

d<br />

in 3<br />

Masse <strong>der</strong> Masse <strong>der</strong><br />

Url<br />

strecke<br />

Url<br />

V<br />

V länge weite<br />

m L n ( 365 − 20 aub)<br />

a<br />

= ⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

M = G G V<br />

⋅ 1 in kg, = 1000⋅ρ in kg/m /a<br />

mn<br />

m 1000 m<br />

A<br />

Volumen Wasserfüllung füllung<br />

n ⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />

) ⋅365−<br />

20)<br />

fA<br />

0 ⋅n<br />

TS<br />

A<br />

PL⋅( ML⋅ cMd + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi) ⋅365 − 20)<br />

f<br />

a · s V / m M 1 L in kWh/a M 1<br />

595 1000<br />

W<br />

0<br />

4,<br />

595 1000<br />

Q V a c W t W t<br />

a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K<br />

K<br />

)<br />

⋅ ⋅ ( 60 −10<br />

)<br />

60 10<br />

a<br />

=<br />

a<br />

1 1 in kWh/a =<br />

f<br />

1000<br />

A<br />

m<br />

1000 in kWh/a<br />

mm L/m<br />

1000<br />

G<br />

= ⋅ nP<br />

+ 1 = ⋅ + =<br />

kg in kWh/a kg<br />

13<br />

1000<br />

⋅<br />

153 4 ⋅( 14 , 751 3 4 1 ⋅ 0 , 166 1000<br />

153 ,<br />

1000<br />

n 3<br />

+ 4 , 991 ⋅ 1 , 163 ) ⋅(<br />

,<br />

60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

a = 1<br />

M<br />

= ⋅ ⋅( ,<br />

153 , 1<br />

4 6 371 ⋅ 0, 521+ 5, 785⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

1 G G V<br />

n ⋅ 1 in kg, = ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

A<br />

m<br />

4,20 20 · 2,5 0,176 0,777 0,739<br />

+ ⋅nin kg, m m<br />

in kg/m<br />

P⋅( ML 3 ⋅4⋅(, 3 418 ⋅ cM + M<br />

⋅ 0, 166 W<br />

⋅cW<br />

) ⋅(t f<br />

+ 1, 174 1, W<br />

− t<br />

163) i<br />

) ⋅ (365 − 20)<br />

⋅( 60 −20) ⋅034<br />

, 5<br />

0<br />

QA2 + = 153 , ⋅46,30 ⋅(, 153920 ⋅ 0, · 166 2,5+<br />

0,5210,176 + 1, 391⋅1, 163)( ⋅ 60 1,166 −20 in ) ⋅kWh/a<br />

0,<br />

345 1,109<br />

153 , 1 1<br />

3 =<br />

365 20<br />

V<br />

V ⋅ 9,70 + 1 = 20 ⋅<br />

· 2,5 0,176 1,795 1,707<br />

m L n<br />

( −<br />

Urlaub)<br />

a<br />

⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

4 0,90 26 0 3<br />

P 3 4 1000<br />

f0<br />

1 n P<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

= ⋅ ⋅( , ⋅ , + 153<br />

, ⋅ ,<br />

153 ,<br />

4 14 751 0 /a<br />

1000 · 3 166 4 991 0,314 1 163)( ⋅ 60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

0,270 0,283<br />

∑QZ<br />

⋅36 ,<br />

V11 Z<br />

n1<br />

18,90 16 · 2,25 0,103 2,363 1,947<br />

nQ V ⋅c c t<br />

a⋅ρ<br />

⋅( ⋅tE−<br />

W (<br />

tA) = 217, 00⋅36<br />

,<br />

Q + A<br />

= W<br />

− 10<br />

K)<br />

⋅418⋅( 60−<br />

58<br />

0,<br />

) = 93,<br />

445 L/h<br />

ρA<br />

⋅n⋅4⋅ (, ( 3M418 ⋅ c⋅ 0, ,<br />

+ 166 M+ 1<br />

,<br />

⋅, c174 ) ⋅⋅( 1t, 163 −t) ⋅) ( ⋅60<br />

365−20 −20<br />

) ⋅)<br />

0<br />

A<br />

P L M W W W i<br />

in , 345 kWh/a<br />

A<br />

153 ,<br />

P L M W W W 685 i ⋅365 1000 ⋅20<br />

( 60 −in 10 kWh/a<br />

a = )<br />

a<br />

1<br />

f0<br />

in kWh/a Summe: =<br />

6,371 5,785<br />

0<br />

1 1000<br />

1000<br />

n a = 3<br />

⋅4⋅( 13, 198 Q ⋅ 0, ZTS<br />

⋅166 36 , + 5, 019⋅1, 163) ⋅( 60 −20) ⋅0,<br />

345<br />

∆t TS<br />

= 153 ,<br />

153 ( t E<br />

−<br />

t<br />

13 198 A)=<br />

in K<br />

019 163 60 20 345<br />

( 365<br />

01 1,70 V<br />

− 20<br />

16 ZTS· ⋅ρ2,25 ⋅c<br />

)<br />

V = V ⋅ ⋅ ⋅<br />

0,103 0,213 0,175<br />

V02= 0,80 20 · 2,5 0,176 0,146 0,141<br />

V m L n Urlaub<br />

a<br />

d<br />

in m<br />

3 /a<br />

Url<br />

V03 V ⋅ 2,90 16 · 2,25 0,103 0,363 0,299<br />

365 20 aub a<br />

= ⋅ d<br />

in 3<br />

⋅<br />

365 20 Urlaub a<br />

d<br />

in 3<br />

m L n ( 365 −1000<br />

20 Urlaub)<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

1000<br />

/a<br />

⋅ ⋅ 1000<br />

/a<br />

Q =<br />

V c a<br />

ρ<br />

W ( tW<br />

− tK)<br />

1, 314⋅1000⋅1,<br />

163⋅( 60 −10)<br />

1000<br />

a<br />

04 4,00 20 · 2,5 0,176 0,740 0,708<br />

07 0,60 16 · 2,25 0,103 595 1000 0,075 0,068<br />

a W W K<br />

a a W<br />

W W W K<br />

Q V c t t<br />

in kWh/a =<br />

⋅ρ⋅1000<br />

( −<br />

K<br />

)<br />

4,<br />

541⋅10001000<br />

⋅ 541 1000 ( 60 −10<br />

60 10<br />

⋅ ⋅ ( )<br />

a<br />

=<br />

in kWh/a<br />

=<br />

60 −10<br />

a<br />

in kWh/a<br />

)<br />

a<br />

=<br />

1000<br />

1000 in kWh/a =<br />

1000<br />

1000<br />

n a = 3 1000<br />

Summe: 1000 1,539 1,393<br />

M<br />

M<br />

G G<br />

V<br />

=<br />

1<br />

= G ⋅<br />

1<br />

in<br />

in kg,<br />

kg,<br />

G<br />

= V<br />

⋅<br />

ρ<br />

in<br />

in<br />

kg/m<br />

kg/m<br />

m ⋅ 1 in kg,<br />

m = ⋅ρ<br />

in kg/m<br />

m<br />

in kg, m<br />

m<br />

m<br />

in kg/m<br />

1<br />

f<br />

0<br />

=<br />

1<br />

2 f G<br />

⋅ n<br />

P<br />

+<br />

1<br />

1<br />

G<br />

= 3 P<br />

⋅ nP<br />

+ 1<br />

⋅ = ⋅<br />

3 4<br />

0 3<br />

P<br />

+ 1=<br />

153 ,<br />

1<br />

f<br />

0<br />

= n<br />

1<br />

⋅ A<br />

Q<br />

f =<br />

A<br />

⋅<br />

n P⋅( M L⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( tW −ti ) ⋅365 −20)<br />

in kWh/a<br />

f<br />

153 G<br />

+ =<br />

153 G 3 4 1 153 ,<br />

,<br />

0<br />

n<br />

1A<br />

A<br />

= nA<br />

⋅<br />

⋅ nP<br />

4 ⋅<br />

P ( M<br />

13 L<br />

, 198 ⋅ cM⋅ 0 +<br />

, 166 MW+ ⋅c<br />

5 W<br />

L M W , W019 ) ⋅ ( ϑ<br />

⋅ W<br />

1W, 163 −ϑ i<br />

) ⋅i<br />

( )<br />

60 ⋅365 36−5 −<br />

20 20<br />

20<br />

)<br />

) ⋅0 , 345<br />

153 ,<br />

f0<br />

⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />

) ⋅36<br />

− 20)<br />

0<br />

QA<br />

=<br />

f<br />

A 0<br />

in<br />

in<br />

kWh/a<br />

kWh/a<br />

QA<br />

=<br />

1000<br />

in kWh/a<br />

V<br />

V 3<br />

1000<br />

1<br />

⋅ ⋅<br />

m L n ( 365 − 20 Urlaub 1000<br />

= )<br />

a<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3<br />

⋅ /a<br />

= 153⋅ 153 ⋅<br />

(<br />

⋅( 14 14 ,<br />

153 , 751 751 ⋅ 1000<br />

0 , 166 166 + 4 , 991 991 ⋅ 1 , 163 163 ) ⋅(<br />

,<br />

4 6 371 ⋅ 0, 521+ 5, 785⋅1, 163) ⋅( 60 ,<br />

60 60 −<br />

−<br />

20<br />

20<br />

) ⋅<br />

)<br />

0<br />

⋅0 , 345<br />

, 345<br />

20 345<br />

1<br />

3<br />

+<br />

+ a W W K<br />

Q V ⋅ρ<br />

⋅<br />

⋅⋅<br />

4<br />

4 c ⋅<br />

(,<br />

(, 1539<br />

3<br />

⋅(, ( t 418<br />

⋅<br />

418 − t ⋅<br />

0 , 0 )<br />

166<br />

166<br />

+<br />

0<br />

1, ,521<br />

174⋅ +<br />

1, 1<br />

163<br />

, 391<br />

166 + 174 163 4,<br />

541<br />

) ⋅<br />

(<br />

1 ⋅ ⋅<br />

60<br />

, 163<br />

60 1000<br />

−<br />

)(<br />

20<br />

⋅ 60 20 ⋅( 60<br />

) ⋅034<br />

− 034 −<br />

,<br />

20 10<br />

5<br />

) ⋅0,<br />

345<br />

)<br />

a<br />

= 153<br />

153 ,<br />

153 ,<br />

in kWh/a<br />

=<br />

1000<br />

1000<br />

Q a =<br />

M<br />

G 365<br />

G<br />

20<br />

365 20<br />

V<br />

V 524,4 kWh/a<br />

V<br />

1 in Urlaub a<br />

dkg,<br />

= ⋅ρ<br />

in kg/m in 3<br />

m L n ( − Urlaub)<br />

a<br />

⋅ ⋅<br />

d<br />

⋅<br />

in m<br />

3 /a<br />

n P = 4 Personen 1000<br />

/a<br />

m m<br />

1000<br />

n<br />

m<br />

A =<br />

Q V angenommen<br />

1<br />

a c W t W t 1 Aufheizvorgang je Tag für die zirkulierenden<br />

a⋅ρ⋅<br />

W ( W<br />

−<br />

K<br />

K<br />

)<br />

0,<br />

685⋅1000⋅ 60 −10<br />

685 1000 (<br />

60 10<br />

)<br />

a<br />

= Teilstrecken <strong>und</strong> 3 in Aufheizungsvorgänge kWh/a =<br />

je Tag für die nicht<br />

f a G<br />

zirkulierenden ⋅ n 1<br />

P<br />

+ 000 1<br />

in kWh/a 1000<br />

3<br />

000 Teilstrecken 1000<br />

1<br />

f = ⋅ + =<br />

G<br />

,<br />

3 4 1 153<br />

nA<br />

⋅nP⋅( ML⋅ cM + MW ⋅cW) ⋅( ϑW −ϑi<br />

) ⋅365− 20)<br />

f<br />

0


80 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Tabelle 20. Zusammenstellung <strong>der</strong> Bedarfswerter <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Betriebswerte für die Zentrale <strong>Warmwasserversorgung</strong> eines<br />

<strong>Ein</strong>famlienhauses ohne <strong>und</strong> mit Zirkulation, mit Kupferrohr <strong>und</strong><br />

MEPLA Metallverb<strong>und</strong>rohr – Variante 1 bis 4.<br />

Varante 1 Variante 2<br />

Bedarf Betriebskosten<br />

Bedarf Betriebskosten<br />

m 3 /a €/a m 3 /a €/a<br />

Warmwasser<br />

Bedarf 60 °C<br />

V N 88,6 342,11 88,6 342,11<br />

Ausstoßverlust<br />

60 °C<br />

V A in kWh/a 4,6 17,74 4,5 17,53<br />

Nutzwärmebedarf<br />

Q N in kWh/a 3513 148,96 3513 47,20<br />

Energiebedarf<br />

Leitungsaufheizverlust<br />

Q A in kWh/a 798 33,82 1113 47,20<br />

Energiebedarf<br />

Ausstoßverlust<br />

Q a in kWh/a 367 11,33 264 11,20<br />

Heizungsgewinn<br />

Q HG in kWh/a –682 –28,92 –952 –40,36<br />

Energiebedarf<br />

Zirkulationspumpe<br />

Q ZE in kWh/a – – – –<br />

Summe €/a 525,04 526,64<br />

Wasser: 1,89 €/m 3 ; Abwasser: 1,97 €/m 3 ; Wärme: 0,0424 €/kWh;<br />

Strom: 0,17 €/kWh.<br />

Nutzwärmebedarfs, Tabelle 18 die Ermittlung <strong>der</strong><br />

Ausstoßverluste <strong>und</strong> Tabelle 19 die Ermittlung <strong>der</strong> Leitungsaufheizverluste.<br />

Ergebnis<br />

Die Betriebskosten einer zentralen <strong>Warmwasserversorgung</strong><br />

von <strong>Ein</strong>familien- <strong>und</strong> Zweifamilienhäusern setzen<br />

sich aus den Wasser- <strong>und</strong> Abwasserkosten sowie den<br />

Energiekosten für die Wassererwärmung <strong>und</strong> Verluste<br />

zusammen. <strong>Ein</strong>en <strong>Ein</strong>fluss hat darauf die Ausführung <strong>der</strong><br />

Warmwasser-Verteilungsleitung vom Trinkwassererwärmer<br />

zu den Entnahmestellen, ob eine Zirkulation vorhanden<br />

ist, welches Verlegesystem für die Stockwerksleitungen<br />

<strong>und</strong> welche Rohrart gewählt wird.<br />

Das <strong>Zweifamilienhaus</strong> wurde mit dem Zweifachen des<br />

<strong>Ein</strong>sparpotenzials <strong>bei</strong>m <strong>Ein</strong>familienhaus angenommen.<br />

Durch zusätzliche Sanitärgegenstände mit Anschluss an<br />

die <strong>Warmwasserversorgung</strong>, z. B. Bidet <strong>und</strong> Brausestand,<br />

vergrößert sich das <strong>Ein</strong>sparpotenzial. Auch Zirkulationspumpen<br />

mit einem För<strong>der</strong>strom von V Z = 20 bis 30 L/h,<br />

die eine Ausnutzung <strong>der</strong> zulässigen Temperaturdifferenz<br />

von Dt = 5 K nach dem DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551<br />

ermöglichen, können dazu <strong>bei</strong>tragen.<br />

Die Bedarfswerte <strong>und</strong> Betriebskosten <strong>der</strong> vorstehend<br />

beschriebenen Varianten 1 bis 4 sind in Tabelle 20 zusammengestellt.<br />

Für den Vierpersonenhaushalt kommen sie<br />

abhängig von <strong>der</strong> Ausführung ohne <strong>und</strong> mit Zirkulation<br />

sowie von <strong>der</strong> Rohrart <strong>und</strong> dem Verlegesystem zu folgendem<br />

Ergebnis:<br />

Die Betriebskostenmin<strong>der</strong>ung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ausführung mit<br />

Pumpenzirkulation <strong>und</strong> Kupferrohr (Variante 3) beträgt<br />

für das <strong>Ein</strong>familienhaus gegenüber <strong>der</strong> Ausführung ohne<br />

Zirkulation (Variante 1) nach Tabelle 20:<br />

525,04 – 473,26 = 51,78 €/a.<br />

Bei <strong>der</strong> Ausführung mit Pumpenzirkulation <strong>und</strong> MEPLA<br />

Metallverb<strong>und</strong>rohr ergibt das Verlegesystem mit Stockwerksverteiler<br />

<strong>und</strong> <strong>Ein</strong>zelzuleitungen (Variante 4) infolge<br />

größerer Leitungslängen <strong>und</strong> vergleichsweise größerer<br />

Rohrinnendurchmesser als <strong>bei</strong>m Kupferrohr gegenüber<br />

<strong>der</strong> Ausführung ohne Zirkulation (Variante 2) nach<br />

Tabelle 20 für das <strong>Ein</strong>familienhaus eine Betriebskostenmin<strong>der</strong>ung<br />

von:<br />

526,64 – 477,62 = 49,02 €/a.<br />

Die Betriebskosten liegen <strong>bei</strong>m MEPLA Metall verb<strong>und</strong>rohr<br />

gegenüber dem Kupferrohr um r<strong>und</strong> 1,0 % höher.<br />

Aus den Ergebnissen lässt sich folgendes ableiten:<br />

– <strong>Ein</strong>e Hochrechnung auf den Bestand von r<strong>und</strong> 8,6 Millionen<br />

<strong>Ein</strong>familienhäusern <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 2,8 Millionen<br />

Zweifamilienhäu sern in Deutschland verdeutlicht das<br />

<strong>Ein</strong>spar- bzw. Ver schwendungspotenzial, wenn ohne<br />

entsprechende Untersuchungen <strong>und</strong> Planung mit <strong>der</strong><br />

falschen Entscheidung gebaut wird. Bei einer Ausführung<br />

aller genannten Objekte mit Zirkulation<br />

gegenüber einer Ausführung ohne Zirkulation liegt das<br />

Kosteneinsparpotenzial <strong>bei</strong> ca. 700 Millionen €/a <strong>und</strong><br />

das <strong>Ein</strong>sparpotenzial an Wasser <strong>und</strong> Abwasser <strong>bei</strong><br />

ca. 50 Millionen m 3 /a.<br />

– Wichtig ist auch, dass <strong>der</strong> Vorteil <strong>der</strong> Zirkulation nicht<br />

allein vom „Wärmegewinn für die Raumheizung“<br />

abhängt, da diese Wärmegewinne <strong>im</strong> Niedrigenergiebereich<br />

nur deutlich abgemin<strong>der</strong>t werden.<br />

– <strong>Ein</strong> weiteres <strong>Ein</strong>sparpotenzial ergibt sich auch für die<br />

Zirkulationspumpe. Sobald sich die Erkenntnisse zu<br />

kleineren Zirkulationspumpen durchgesetzt haben, ist<br />

mit einer deutlichen Reduzierung <strong>der</strong> Betriebskosten zu<br />

rechnen.<br />

Literatur<br />

[1] Feurich, H.: Handbuch Sanitärtechnik, 9. Auflage 2005.<br />

Krammer Verlag Düsseldorf AG.<br />

[2] DVGW-Ar<strong>bei</strong>tsblatt W 551, April 2004, Trinkwassererwärmungs-<br />

<strong>und</strong> Trinkwasserleitungsanlagen; Technische<br />

Maßnahmen zur Vermin<strong>der</strong>ung des Legionellenwachstums;<br />

Planung, Errichtung, Betrieb <strong>und</strong> Sanierung von Trinkwasser-<br />

Installationen. Wirtschafts- <strong>und</strong> Verlagsgesellschaft Gas <strong>und</strong><br />

Wasser mbH, Bonn.<br />

[3] Energieeinsparungsgesetz vom 22. Juli 1976 (BGBl I S. 1873,<br />

geän<strong>der</strong>t vom 20. Juni 1980 (BGBl. S. 701).<br />

[4] DIN 1988-2, 12.1988, Technische Regeln für Trinkwasser-<br />

Installationen (TRWI); Planung <strong>und</strong> Ausführung; Bauteile,<br />

Apparate, Werkstoffe. Beuth Verlag GmbH, Berlin. DIN 1988-<br />

3, 12.1988, …; Ermittlung <strong>der</strong> Rohrdurchmesser.<br />

[5] Boger, G. A., Heinzmann, H., Otto, H. <strong>und</strong> Radscheidt, W.:<br />

Kommentar zu DIN 1988 Teil 1 bis 9.<br />

[6] VDI 2067 Blatt 4, 02.1982, Berechnung <strong>der</strong> Kosten von<br />

Wärmeversorgungsanlagen; <strong>Warmwasserversorgung</strong>. VDI-Verlag<br />

GmbH, Düsseldorf.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 81<br />

Versorgungsunternehmen setzen auf<br />

Mehrsparten-Hauseinführungen<br />

Micheal Häuer <strong>und</strong> Michael Lintgen<br />

Gebäude benötigen einen Anschluss an die öffentlichen<br />

Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsnetze, wie z. B. für Strom, Telekommunikation,<br />

Erdgas, Wasser <strong>und</strong> Kanal, aber auch für<br />

spezielle Anschlüsse wie Regenwassernutzung, Erdwärme<br />

<strong>und</strong> Sensoren. Alle diese Versorgungsleitungen erfor<strong>der</strong>n<br />

Hauseinführungen durch die Bodenplatte o<strong>der</strong> die Gebäudeaußenwand.<br />

In <strong>der</strong> Praxis erfolgt <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>bau heute<br />

häufig noch einzeln, zeitlich voneinan<strong>der</strong> getrennt, oft<br />

technisch unzulänglich <strong>und</strong> unkoordiniert. Dadurch kann<br />

es dazu kommen, dass Feuchtigkeit in das Gebäude<br />

dringt. Die Folge sind aufwändige <strong>und</strong> teuere Nachinstallationen.<br />

<strong>Ein</strong>e technisch saubere Lösung ist die Bündelung <strong>der</strong><br />

Versorgungsleitungen in einer gemeinsamen Mehrsparten-Hauseinführung<br />

(MSH) (Bild). Sie sind langlebig<br />

dicht <strong>und</strong> benötigen für die Hausversorgung mit Strom,<br />

Wasser, Telekommunikation, Fernwärme o<strong>der</strong> Gas nur<br />

noch eine statt vier Bohrungen in <strong>der</strong> Außenwand o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Bodenplatte. MSH sind nach DVGW-, ÖWG- <strong>und</strong><br />

SVGW zugelassen, auf Gas- <strong>und</strong> Druckwasserdichtigkeit<br />

geprüft <strong>und</strong> erfüllen die DIN 18322 „Kanalleitungsbau“.<br />

In Verbindung mit in einem Mehrspartengraben verlegten<br />

Leerrohren haben sie sowohl für Bauherren, Planer als<br />

auch für Versorgungsunternehmen erhebliche Vorteile:<br />

Vorteile für den Bauherrn:<br />

– Zuverlässig dichter Anschluss an die Gebäudeabdichtung<br />

ohne Fehlstellen<br />

– geprüfte Qualität <strong>der</strong> Wanddurchführung<br />

– Keine Leckstellen <strong>bei</strong>m Blower-Door-Test<br />

– Übersichtliche Anordnung <strong>der</strong> Hausanschlussgarnituren<br />

<strong>im</strong> Haus<br />

– Raumgewinn <strong>und</strong> saubere Lösung <strong>im</strong> Hausanschlussraum<br />

– Kostenersparnis durch vereinfachten Bauablauf. Effiziente<br />

Tiefbauar<strong>bei</strong>ten. Leitungsgräben können sofort<br />

nach dem Verlegen <strong>der</strong> Leerrohre geschlossen werden<br />

– Durch Verlegung in Leerrohren vereinfachter Austausch<br />

<strong>und</strong> Wechsel <strong>der</strong> Kabel <strong>und</strong> Rohre ohne Tiefbau<br />

auf dem K<strong>und</strong>engr<strong>und</strong>stück<br />

– opt<strong>im</strong>ierter K<strong>und</strong>enservice<br />

Vorteile für den Planer:<br />

– Planung einfacher <strong>und</strong> effizienter<br />

– Geringerer Koordinationsaufwand<br />

– kürzerer Bauablauf<br />

Michael Häuer (Deutsche Telekom Netzproduktion) <strong>und</strong> Michael<br />

Lintgen (LEW Verteilnetz GmbH), c/o Fachverband Hauseinführungen<br />

Rohre <strong>und</strong> Kabel (FHRK), Lucie-Höflich-Straße 17, 19055<br />

Schwerin, E-Mail: info@fhrk.de, www.fhrk.de<br />

Mehrsparten-Hauseinführungen sind heute Stand <strong>der</strong> Technik.<br />

Vorteile für das Versorgungsunternehmen:<br />

– Kostenersparnisse durch gemeinsame Baustelleneinrichtung,<br />

gemeinsamer Graben mit abgest<strong>im</strong>mten Leitungsführungen<br />

– Zeitersparnis <strong>und</strong> weniger Ärger <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Koordination<br />

<strong>der</strong> Bauabwicklung<br />

– Weniger Reklamationen durch standardisierte Bauteile<br />

<strong>und</strong> geprüfte Qualität<br />

– Vereinfachte Bewertung <strong>der</strong> Folgen einer Missachtung<br />

<strong>der</strong> Vorgaben mit allen Konsequenzen<br />

– Vereinfachte Ausbildung des Baupersonals <strong>und</strong> firmeneigener<br />

Planer<br />

– Gutes Gefühl, innovativ <strong>und</strong> zukunftsweisend zu sein<br />

Damit diese Vorteile zum Tragen kommen, sind ein<br />

Koordinator <strong>und</strong> die Bereitschaft aller beteiligten Versorgungsunternehmen<br />

zur Zusammenar<strong>bei</strong>t erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Inzwischen gibt es etliche Versorgungsunternehmen, die<br />

einschlägige Erfahrungen mit Mehrspartenhauseinführungen<br />

gesammelt haben. Diese Erfahrungen nutzt auch<br />

<strong>der</strong> FHRK e. V. Zusammen mit den Versorgungsunternehmen<br />

wird er Wettbewerb übergreifende Branchenlösungen,<br />

z. B. definierte Qualitätsstandards <strong>und</strong> Richtlinien<br />

erar<strong>bei</strong>ten. Fachbetriebe sollen diese als anerkannte<br />

Regeln <strong>der</strong> Technik für die fachgerechte Ausführung nutzen<br />

können. Definierte Qualitätsstandards <strong>und</strong> Richtlinien<br />

bilden auch eine sichere Basis für rechtliche Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

<strong>und</strong> garantieren eine gleich bleibende,<br />

qualitativ hochwertige Materialqualität.


82 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

„Wir begrüßen als Netzbetreiber für Strom, Gas,<br />

Wasser <strong>und</strong> Telekommunikation diese Entwicklung <strong>und</strong><br />

erwarten von den Planern in Zukunft entsprechend qualifizierte<br />

Ausschreibungen“, betont Michael Häuer von <strong>der</strong><br />

LEW Verteilnetz GmbH. Bei einer definierten Qualität<br />

können Fachbetriebe die Hauseinführungen in einem fairen<br />

Wettbewerb beschaffen <strong>und</strong> einbauen, ohne die Qualität<br />

<strong>der</strong> Leistung aus den Augen zu verlieren. Für die<br />

Schulung ihrer Mitar<strong>bei</strong>ter gewinnen die ausführenden<br />

Unternehmen eine verbindliche Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Technische Details<br />

<strong>Ein</strong>e Voraussetzung für den dauerhaft dichten Anschluss<br />

<strong>der</strong> Mehrsparten-Hauseinführung an das Gebäude ist<br />

eine maßgetreue Durchdringung. Dazu wird bereits während<br />

<strong>der</strong> Rohbauar<strong>bei</strong>ten ein Futterrohr in die Bodenplatte<br />

o<strong>der</strong> Kellerwand eingesetzt. Bei Massiv- o<strong>der</strong> Stahlbetonwänden<br />

ist alternativ auch eine maßgetreue Kernbohrung<br />

möglich.<br />

Die Durchdringung n<strong>im</strong>mt die Durchführungseinheit<br />

für die verschiedenen Versorgungsleitungen auf. Sie dichtet<br />

einerseits das Rohrsystem zu <strong>der</strong> Bodenplatte o<strong>der</strong><br />

Außenwand ab. Ihre auf die separaten Strom-, Kommunikations-,<br />

Gas- <strong>und</strong> Wasserleitungen abgest<strong>im</strong>mten Dichtungselemente<br />

verhin<strong>der</strong>n den Durchtritt von Feuchtigkeit<br />

innerhalb <strong>der</strong> Durchführungseinheit.<br />

Außerhalb des Gebäudes werden passende Leerrohre<br />

einem Mehrspartengraben bis zum Übergabepunkt <strong>der</strong><br />

Netzbetreiber mindestens aber bis zur Gr<strong>und</strong>stücksgrenze<br />

verlegt. Nachdem die Leitungen am Ende nochmals gas<strong>und</strong><br />

wasserdicht verschlossen wurden, kann <strong>der</strong> Mehrspartengraben<br />

verfüllt werden. Das hat den Vorteil, dass<br />

<strong>der</strong> Bauablauf anschließend nicht mehr durch Ar<strong>bei</strong>ten<br />

auf dem K<strong>und</strong>engr<strong>und</strong>stück gestört wird.<br />

Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurrecht/HOAI<br />

Rechtsecke<br />

Das Jahr 2011 hat den planenden Berufen wie<strong>der</strong> eine<br />

Menge neuer Urteile zum Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurrecht<br />

sowie zur HOAI gebracht. <strong>Ein</strong>ige Stichworte lauten<br />

„Haftung für Baukostensteigerungen“, „Wann besteht<br />

Honoraranspruch <strong>bei</strong> mündlichem Auftrag?“, „Voraussetzungen<br />

für Zusatzhonorar <strong>bei</strong> Bauzeitverzögerungen“,<br />

„Nicht abgenommene Planungsleistung: BGH droht mit<br />

ewiger Haftung“, „Bauüberwachung: Neue Urteile zur<br />

Präsenzpflicht auf <strong>der</strong> Baustelle“ <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Der „Wirtschaftsdienst Ingenieure & Architekten“ hat<br />

20 zentrale Entscheidungen in einer 24-seitigen Son<strong>der</strong>ausgabe<br />

zusammengefasst. Diese Son<strong>der</strong>ausgabe können<br />

sich Interessenten, die online ein kostenloses Probeexemplar<br />

des „Wirtschaftsdienst Ingenieure & Architekten“<br />

anfor<strong>der</strong>n, ab sofort gratis downloaden.<br />

Staudt, M. <strong>und</strong> Seibel, M.: Baurechtliche <strong>und</strong><br />

-technische Themensammlung<br />

Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag 2011. 260 S., Preis:<br />

€ 69,00.<br />

Baujuristen o<strong>der</strong> Sachverständige müssen in den <strong>bei</strong>den<br />

großen Themenbereichen Baurecht <strong>und</strong> Bautechnik umfassend<br />

informiert sein. <strong>Ein</strong>e mangelhafte Bauleistung kann<br />

<strong>bei</strong>spielsweise nur dann abschließend bewertet werden,<br />

wenn Juristen <strong>und</strong> Techniker ihr Fachwissen eng miteinan<strong>der</strong><br />

verknüpfen. Da<strong>bei</strong> tauchen <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> große Verständnisprobleme<br />

zwischen den <strong>bei</strong>den Berufsgruppen auf<br />

– <strong>und</strong> genau hier setzt die neue Themensammlung an: Beide<br />

Gebiete werden in Form einer Heftsammlung zusammengebracht<br />

<strong>und</strong> für <strong>bei</strong>de Berufsgruppen verständlich aufbereitet.<br />

Die Themensammlung ist nach einzelnen Gewerken<br />

sortiert, jedem praktisch relevanten Gewerk wird – <strong>im</strong><br />

Laufe <strong>der</strong> Zeit – ein eigenes Ar<strong>bei</strong>tsheft gewidmet.<br />

Die Themenbereiche <strong>der</strong> ersten drei Hefte (Gr<strong>und</strong>werk)<br />

sind:<br />

– Schallschutz<br />

– Bauwerksabdichtung<br />

– Wärmedämmverb<strong>und</strong>system (WDVS)<br />

Seniorengerecht?<br />

Weil „seniorengerecht“ nicht „barrierefrei“ heißt, können<br />

Hauskäufer keinen Schadenersatz verlangen, wenn ein<br />

Raum nur über eine Stufe er reichbar ist, so das Oberlandesgericht<br />

Koblenz in einem Urteil: Az.: 10 U 1504/09.<br />

Leerstehende Wohnung<br />

Wer in einem leerstehenden Gebäude die Wasserleitungen<br />

nicht entleert o<strong>der</strong> das Gebäude nicht ausreichend heizt,<br />

muss damit rechnen, dass <strong>bei</strong> einem Schaden nur ein<br />

geringer Teil von <strong>der</strong> Wohngebäudeversicherung getragen<br />

wird. Das hat das Landgericht Essen entschieden, Az.:<br />

9 0 178/09. So kann die Wohngebäudeversicherung z. B.<br />

nur 30 % des Schadens tragen.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 83<br />

Mit Rückkühltechnik Ressourcen schonen<br />

Teilnehmer aus Industrie, Energieversorgung, Ingenieurbüros<br />

<strong>und</strong> Behörden informierten sich <strong>im</strong> November 2011<br />

<strong>im</strong> VDMA-Haus in Frankfurt am Main über das <strong>Ein</strong>satzspektrum<br />

von Verdunstungskühltürmen als energieeffiziente<br />

<strong>und</strong> Ressourcen schonende Technologie zur Abfuhr<br />

von Überschusswärme. Ressourceneffizienz wird auf<br />

Gr<strong>und</strong> von europäischen Vorgaben <strong>und</strong> den daraus resultierenden<br />

Beste Verfügbare Technik-Merkblatt „Industrial<br />

Cooling Systems“ für Planer <strong>und</strong> Betreiber ein <strong>im</strong>mer<br />

wichtigeres Entscheidungskriterium <strong>bei</strong> anstehenden<br />

Investitionen in Rückkühlsystemen. Zuverlässige Prozessbedingungen,<br />

einschließlich <strong>der</strong> In- <strong>und</strong> Außerbetriebnahme<br />

stehen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung, Projektierung <strong>und</strong> dem<br />

Betrieb von Rückkühlsystemen <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. In neun<br />

Vorträgen stellten Referenten von VDMA-Mitgliedsunternehmen,<br />

Betreibern <strong>und</strong> Ingenieurbüros praxiserprobte,<br />

innovative <strong>und</strong> technisch ausgereifte Konzepte<br />

<strong>und</strong> Systeme zur Rückkühlung von Prozess- <strong>und</strong> Abwärme<br />

aus erster Hand vor <strong>und</strong> gaben den Teilnehmern wichtige<br />

Anhaltspunkte für ihre Investitionsplanung.<br />

Prof. Dr. Karl-Erich Köppke gab <strong>im</strong> Eröffnungsvortrag<br />

Informationen über die Auswirkung des zur Überar<strong>bei</strong>tung<br />

anstehenden europäischen BREFs-Dokuments<br />

„Industrial Cooling Systems“ auf Konzeption <strong>und</strong> Vertrieb<br />

von Verdunstungskühltürmen. Um dies zu ermöglichen,<br />

wurde mit Zust<strong>im</strong>mung des Umweltb<strong>und</strong>esamtes<br />

eine Ar<strong>bei</strong>tsgruppe mit Unterstützung des Verbandes<br />

Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau gegründet, an<br />

<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Obmann <strong>der</strong> EUROVENT-Gruppe beteiligt<br />

war. In dem Vorschlag <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsgruppe werden neue<br />

Aspekte <strong>der</strong> Kühlung industrieller Prozesse betrachtet.<br />

Zum Beispiel wird <strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>awandel in Zukunft einen<br />

nicht zu vernachlässigenden <strong>Ein</strong>fluss auf die Umweltbedingungen<br />

für Kühlsysteme haben. <strong>Ein</strong> weiterer Punkt ist<br />

die <strong>Ein</strong>führung von REACH, dessen Vorgaben zur Produktion<br />

<strong>und</strong> Anwendung von Chemikalien zur Kühlwasserkonditionierung<br />

betrachtet werden müssen. Darüber<br />

hinaus wird die Bedeutung <strong>der</strong> integrierten Vermeidung<br />

<strong>und</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umweltverschmutzung aus industriellen<br />

Kühlsystemen <strong>im</strong> Vorwort dieses Dokuments<br />

erläutert. Zahlreiche Daten in den verschiedenen Tabellen<br />

wurden an neue Praxiserfahrungen angepasst, z.B. zur<br />

Vermin<strong>der</strong>ung des Energiebedarfs von Kühlwasserpumpen.<br />

Darüber hinaus wurden neue rechtliche Vorgaben<br />

eingear<strong>bei</strong>tet, wie z.B. die Wasserrahmenrichtlinie o<strong>der</strong><br />

die Richtlinie 2008/1/EG über die integrierte Vermeidung<br />

<strong>und</strong> Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umweltverschmutzung. Streng<br />

wurde darauf geachtet, dass eine strikte Neutralität<br />

gegenüber den verschiedenen Anbietern von Kühlsystemen<br />

o<strong>der</strong> Kühlwasserkonditionierungsmittel gewahrt<br />

wurde.<br />

Über „Konzeption <strong>und</strong> Betrieb von Verdunstungskühlgeräten“<br />

sprach Dipl.-Ing. Georg Mager aus Belgien. Verdunstungskühlgeräte<br />

werden seit vielen Jahren zur Abfuhr<br />

von Überschusswärme von Kl<strong>im</strong>a- <strong>und</strong> Kälteanlagen<br />

o<strong>der</strong> industriellen Prozessen verwendet. Trotz dieser technisch<br />

erfreulichen Entwicklung steht <strong>der</strong> Kühlturmmarkt<br />

in Europa seit einigen Jahren unter Druck <strong>und</strong> zwar auf<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Legionellenproblematik. Heute ist die Situation<br />

so, dass es in den meisten Europäischen Län<strong>der</strong>n<br />

Regeln gibt <strong>und</strong> dort, wo es sie noch nicht gibt, wird es sie<br />

wohl früher o<strong>der</strong> später geben. In Deutschland wird z. Zt.<br />

in einer VDI-Ar<strong>bei</strong>tsgruppe an <strong>der</strong> Richtlinie 2047 Blatt 2,<br />

Hygiene <strong>bei</strong> Rückkühlwerken, gear<strong>bei</strong>tet. Die zahlreichen<br />

Betriebsrichtlinien, die es heute in Europa gibt, wi<strong>der</strong>sprechen<br />

sich zwar nicht, geben aber teilweise unterschiedliche<br />

Grenzwerte an <strong>und</strong> sind sich auch nicht einig,<br />

über die anzuwendende Überwachungsstrategie. Dazu<br />

kommt noch, dass die einzelnen Richtlinien die Legionellenproblematik<br />

allgemein behandeln <strong>und</strong> deshalb die<br />

<strong>im</strong> Sanitärtechnikbereich notwendigen Maßnahmen<br />

beschreiben. Der Betreiber eines Kühlturms muss sich<br />

dann aus den teilweise recht umfangreichen Dokumenten,<br />

dasjenige heraussuchen, was ihn betrifft <strong>und</strong> das ist nicht<br />

<strong>im</strong>mer eine leichte Aufgabe. Mit gleicher Zielsetzung <strong>und</strong><br />

Eurovent konformen Grenzwerten gibt <strong>der</strong> VDMA das<br />

<strong>Ein</strong>heitsblatt 24649 heraus, sowie eine Kurzfassung als<br />

Nachblatt.<br />

Mit <strong>der</strong> Thematik hat sich <strong>bei</strong> Eurovent, dem Europäischen<br />

Verband <strong>der</strong> Hersteller von Komponenten von<br />

Kl<strong>im</strong>a- <strong>und</strong> Kälteanlagen, die „Product Group 9, Cooling<br />

Towers“ beschäftigt. Neu in <strong>der</strong> dritten Ausgabe <strong>der</strong><br />

Empfehlungen von Eurovent ist, dass sie erstmalig auch<br />

Konzeptempfehlungen macht, d.h. sie wendet sich nicht<br />

nur an den Betreiber, son<strong>der</strong>n auch an die Hersteller<br />

selbst, in dem sie sagt, was soll <strong>und</strong> was nicht soll. Wenn<br />

man die Vielfalt <strong>der</strong> vorhandenen Kühlturmkonzepte<br />

betrachtet, die es gibt <strong>und</strong> die alle eine technisch vertretbare<br />

Lebensberechtigung haben, wenn man sich dazu die<br />

Vielfalt <strong>der</strong> physischen, leistungsbedingten Abmessungen<br />

vor Augen führt, von <strong>der</strong> Werkstoffwahl gar nicht zu<br />

reden, dann muss deutlich werden, dass das Resultat <strong>der</strong><br />

Euroventar<strong>bei</strong>t nicht die Beschreibung eines „guten“<br />

Kühlturms sein kann, von dem man dann die „schlechten“<br />

unterscheiden kann. Nicht alle technischen Empfehlungen<br />

ließen sich d<strong>im</strong>ensionieren <strong>und</strong> so mussten manche<br />

Aussagen zwangsläufig allgemein bleiben. Dennoch<br />

ist die neue Eurovent-Fassung ein Novum.<br />

Der Referent erläuterte dann einige Eurovent-Konzeptempfehlungen.<br />

Die Wartungspunkte müssen vom Hersteller<br />

bezeichnet werden. Es muss aber sicher gestellt<br />

sein, dass Zugang zu diesen Wartungspunkten vorhanden<br />

ist, wo<strong>bei</strong> Zugangserfor<strong>der</strong>nisse <strong>im</strong> Inneren des Kühlturms<br />

<strong>im</strong> Lieferumfang des Herstellers liegen sollten.<br />

Wesentlich ist, dass die Zugangstüren groß genug sind, es<br />

werden Mindestdurchmesser angegeben. Zugang zu Wartungs-<br />

<strong>und</strong> Inspektionspunkten muss in vielen Fällen<br />

auch außerhalb des Kühlturms geschaffen werden. Dazu<br />

sind Leitern, Treppen <strong>und</strong> Bühnen je nach Bedarf <strong>und</strong><br />

Aufstellung des Kühlturms vorzusehen. <strong>Ein</strong>gehend auf


84 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Tabelle 1. Grobvergleich Investitionskosten Nasskühlturm<br />

vs. Hybridkonzepte.<br />

Klassischer Nasszellenkühlturm 100 %<br />

Hybridzellenkühlturm mit Rohrbündelwärmetauschern<br />

in vertikaler Anordnung oberhalb des<br />

200–280 %<br />

regulären Nassteils<br />

Hybridzellenkühlturm mit beregnetem Rohrbündelwärmetauscher<br />

in horizontaler Anordnung<br />

180–220 %<br />

Hybridzellenkühlturm mit externem Plattenwärmetauscher<br />

<strong>und</strong> Pumpe, geschlossener Kreislauf<br />

150–200 %<br />

Hybridzellenkühlturm mit beregnetem Fluid- 180–220 %<br />

Glattrohrwärmetauscher <strong>und</strong> Pumpe, geschlossener<br />

Kreislauf<br />

Zellenkühlturm mit zweiter Ebene <strong>und</strong> Kunststoffwärmetauscher<br />

<strong>und</strong> zweiter Lufteintrittsebene unter<br />

180–220 %<br />

dem Ventilator<br />

Tabelle 2. Vergleich Wasserersparnis/Schwadenfreiheit.<br />

Klassischer Nasszellenkühlturm 0 % Nein<br />

Hybridzellenkühlturm mit Rohrbündelwärmetauschern<br />

20 % Ja<br />

in vertikaler Anordnung oberhalb des<br />

regulären Nassteils<br />

Hybridzellenkühlturm mit beregnetem Rohrbündelwärmetauscher<br />

50 % Nein<br />

in horizontaler Anordnung<br />

Hybridzellenkühlturm mit externem Plattenwärmetauscher<br />

0 % Nein<br />

<strong>und</strong> Pumpe, geschlossener Kreislauf<br />

Hybridzellenkühlturm mit beregnetem Fluid- 5 % Nein<br />

Glattrohrwärmetauscher <strong>und</strong> Pumpe, geschlossener<br />

Kreislauf<br />

Zellenkühlturm mit zweiter Ebene, Spezialeinbau<br />

<strong>und</strong> zweitem Lufteintritt<br />

15 % Ja<br />

die Hygiene bedarf die Kaltwasserwanne beson<strong>der</strong>er Aufmerksamkeit.<br />

Es muss vermieden werden, dass irgendwo<br />

Wasser stagnieren kann. Das gilt auch für die Verrohrung,<br />

wo<strong>bei</strong> auf Verbindungen beson<strong>der</strong>s zu achten ist.<br />

Auf die Ausführung <strong>der</strong> Verbindungsflansche ist zu<br />

achten, beson<strong>der</strong>s wenn sie ins Kühlturminnere ragen. Je<br />

gröber die Tropfen sind, umso besser werden sie durch<br />

Tropfenabschei<strong>der</strong> aufgefangen. Um grobe Tropfen zu<br />

erhalten, sind auch die Düsen entsprechend zu wählen<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Sinne des Vermeidens von stagnierenden Wasserlachen<br />

muss die Wasserverteilung vollständig leer laufen<br />

können. Es wird empfohlen, dass nur korrosionsfeste<br />

Werkstoffe verwendet werden, um das Bakterienwachstum<br />

nicht zu för<strong>der</strong>n. Werkstoffe selbst sollten auch keine<br />

Nährböden für Bakterien darstellen, wie dies z. B. <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Verwendung von Naturgummi <strong>der</strong> Fall wäre. – Tropfenauswurf<br />

hat man <strong>im</strong>mer <strong>bei</strong> Nassbetrieb <strong>und</strong> eingeschaltetem<br />

Lüfter; das Tropfenangebot, ob groß o<strong>der</strong> klein<br />

kann allerdings sehr unterschiedlich sein <strong>und</strong> dieses Angebot<br />

best<strong>im</strong>mt die Quantität (Menge) <strong>und</strong> Qualität (Größe)<br />

des Tropfenauswurfs. Die Empfehlung <strong>der</strong> Hersteller geht<br />

dahin, nur Tropfenabschei<strong>der</strong> mit hohem Wirkungsgrad<br />

zu verwenden. Das Eurovent-Programm umfasst Tropfenabschei<strong>der</strong><br />

für Gegenstrom- <strong>und</strong> Kreuzstromanwendungen.<br />

Es basiert auf einer „worst case“-Anordnung<br />

von Wasserverteiler <strong>und</strong> Wärmeübertrager, so dass das<br />

Tropfenangebot am ungünstigsten ist. Es wurden Quantität<br />

<strong>und</strong> Qualität mit <strong>der</strong> isokinetischen Messmethode<br />

ermittelt. Zum Messprogramm gehört auch die Best<strong>im</strong>mung<br />

<strong>der</strong> Durchrissgeschwindigkeit, d. h. <strong>der</strong> Luftgeschwindigkeit,<br />

die nicht überschritten werden darf, will<br />

man die Abscheidefunktion <strong>der</strong> Abschei<strong>der</strong> nicht ernsthaft<br />

gefährden. – Unter den allgemeinen Hinweisen wird<br />

beson<strong>der</strong>s genannt, dass dafür zu sorgen ist, dass ein weitgehen<strong>der</strong><br />

Schutz vor dem <strong>Ein</strong>dringen von UV-Strahlung<br />

<strong>und</strong> Schmutz vorhanden ist. Das <strong>Ein</strong>dringen von UV-<br />

Strahlung ist <strong>bei</strong> druckbelüfteten Kühltürmen weit einfacher<br />

einzuschränken als <strong>bei</strong> saugbelüfteten. Die <strong>im</strong> Eurovent-Papier<br />

genannten Betriebshinweise unterscheiden<br />

sich nicht von denjenigen, was <strong>im</strong> VDMA-<strong>Ein</strong>heitsblatt<br />

246-49 enthalten ist. Es ist vorgesehen, das vorhandene<br />

Dokument als Gr<strong>und</strong>lage für eine europäische Normung<br />

vorzuschlagen.<br />

Bei <strong>der</strong> Konzeptplanung einer Rückkühltechnik sollten<br />

die Jahresbetriebskosten <strong>der</strong> Anlage ein wesentliches Entscheidungskriterium<br />

darstellen, so mehrere Referenten<br />

<strong>der</strong> Fa. JAEG<strong>GI</strong> Hybridtechnologie Basel, in ihrem Vortrag<br />

über „Energieeffiziente Rechenzentren – Integration<br />

von intelligenten Konzepten in <strong>der</strong> Rückkühltechnik“.<br />

<strong>Ein</strong>e enge Zusammenar<strong>bei</strong>t von Komponentenherstellern,<br />

Planern, Anlagenbauern <strong>und</strong> –betreibern bildet da<strong>bei</strong> eine<br />

wichtige Basis, um verfügbare Technologien richtig <strong>und</strong><br />

effizient einzusetzen. Im Betrieb von Anlagen sind die eingestellten<br />

Parameter wesentliche Opt<strong>im</strong>ierungsparamter,<br />

die genutzt werden sollten.<br />

Mit den Tabellen 1 <strong>und</strong> 2 gab Dennis Witte, Ratingen,<br />

einen Überblick über „Ressourcenschonende Hybridkühltürme<br />

für industrielle Anwendungen“. Es handelt<br />

sich da<strong>bei</strong> um zwei verschiedene Prinzipien, Technologien<br />

o<strong>der</strong> Konzepte. Im Bereich des Kühlturmbaus sind dies<br />

Nass- <strong>und</strong> Trockenkühlung, die mit einem Hybridkühlturm<br />

gleichermaßen genutzt werden <strong>und</strong> je nach Anwendung<br />

<strong>und</strong> Anfor<strong>der</strong>ung unterschiedlich ausgelegt <strong>und</strong><br />

gefahren werden. Zum einen hier<strong>bei</strong> unterschieden<br />

zwischen Bauweise des Turms <strong>und</strong> <strong>der</strong> Integration des<br />

Trockenkühlteils als auch dem Umschaltpunkt zwischen<br />

Trocken- <strong>und</strong> Nasskühlung, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um die D<strong>im</strong>ensionierung<br />

<strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Konzepte maßgeblich beeinflusst. Die<br />

wirft die Frage auf, warum Hybridtechnik genutzt <strong>und</strong><br />

spezifiziert wird? Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum<br />

einen sind es lokale Best<strong>im</strong>mungen, die gewisse Wasserersparnisse<br />

o<strong>der</strong> Schwadenfreiheit spezifizieren. Zum<br />

an<strong>der</strong>en können es Wünsche des K<strong>und</strong>en sein, die die Vorteile<br />

<strong>bei</strong><strong>der</strong> Kühlkonzepte kombinieren möchten. Reine<br />

Trockenkühlung kann zu sehr großen Anlagen <strong>und</strong> damit<br />

zu noch höheren Investitionskosten führen, reine Nasskühlung<br />

zu nicht unerheblicher Schwadenbildung <strong>und</strong><br />

Wasserverlusten, wie auch <strong>der</strong> Gefahr <strong>der</strong> Eisbildung <strong>im</strong><br />

Winterbetrieb – nicht nur <strong>im</strong> <strong>und</strong> am Kühlturm selbst,<br />

son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> Umgebung durch die sich nie<strong>der</strong>schlagenden<br />

Schwaden. <strong>Ein</strong> weiterer Vorteil kann in einigen<br />

Hybridlösungen <strong>der</strong> geschlossene Kreislauf sein, <strong>der</strong><br />

somit evtl. aggressives o<strong>der</strong> verschmutztes Wasser vom<br />

Nassteil des Kühlturms fernhält <strong>und</strong> somit keinen Schaden<br />

in Kühleinbau, Struktur <strong>und</strong> Wasserverteilung<br />

anrichten kann. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist also eine projektbezogene<br />

Analyse notwendig, um das Opt<strong>im</strong>um für den<br />

Prozess, den Standort <strong>und</strong> spezielle K<strong>und</strong>enwünsche zu<br />

definieren. Durch die Vielzahl an konstruktiven <strong>und</strong> auslegungsbezogenen<br />

Möglichkeiten sind pauschale Aussagen<br />

schwer zu tätigen.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 85<br />

Im Jahr 2010 nahm einer <strong>der</strong> führenden Lebensmittel-<br />

Discounter fünf neue Logistiklager in Deutschland in<br />

Betrieb. Er hat sein Sort<strong>im</strong>ent um Frischware, Fleisch,<br />

Obst <strong>und</strong> Gemüse erweitert <strong>und</strong> benötigte daher große<br />

Kühlkapazitäten. Der durch sorgfältige Planung opt<strong>im</strong>ierte<br />

Warenumschlag sollte mit einem möglichst niedrigen<br />

Energiebedarf unter Verwendung natürlicher Kältemittel<br />

gekühlt werden. Um die Abwärme für Heizung<br />

<strong>und</strong> Warmwasser nutzen zu können, wurde eine Ammoniak/CO<br />

2 Kaskaden-Kälteanlage mit integrierter Wärmerückgewinnung<br />

<strong>und</strong> zusätzlicher Wärmepumpenschaltung<br />

realisiert. Über die „Betriebsopt<strong>im</strong>ierung mit Verdunstungsaggregaten“<br />

sprach die Dipl.-Ing. Hubert Sturies,<br />

Meerbusch. Die Anlagen standen in Hannover,<br />

Essen, Köln, Halle/Saale <strong>und</strong> Freiburg. In den Schlussfolgerungen<br />

heißt es: Der unterschiedliche Wasserverbrauch<br />

verursacht auch unterschiedlich hohe Kosten für<br />

Wasser <strong>und</strong> Wasserbehandlung. Gemessen an <strong>der</strong> Energieeinsparung,<br />

die auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verdunstungskühlung<br />

für die Gesamtanlage erreicht wird, fallen diese Kosten<br />

anteilig gering aus. Selbst <strong>bei</strong> problematischer Wasserqualität<br />

<strong>und</strong> vergleichsweise hohen Gebühren für Frischwasser<br />

<strong>und</strong> Abwasser ist die Verflüssigung des Kältemittels<br />

durch Verdunstungskühlung effizienter <strong>und</strong> kostengünstiger<br />

als mit Luftkühlung. Bedingt durch das Konzept<br />

„Wärmerückgewinnung“ kann <strong>der</strong> Verflüssiger für<br />

lange Zeit in Teillast betrieben o<strong>der</strong> abgeschaltet werden.<br />

Dadurch reduziert sich <strong>der</strong> Energie- <strong>und</strong> Wasserverbrauch<br />

erheblich.<br />

Weitere Vortragende behandelten „Wirtschaftsbetrachtungen<br />

von typischen Kühleinbau-Materialien hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> CO 2 -Bilanz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung“. Die beson<strong>der</strong>s<br />

effiziente <strong>und</strong> wirtschaftliche Nutzung von Folieneinbauten<br />

in offenen Kühlkreisläufen trägt aktiv zum wirtschaftlichen<br />

Betrieb von Rückkühlanlagen <strong>bei</strong>. Die Untersuchung<br />

hatte zum Zweck, den energetischen Aufwand<br />

solcher Hochleistungs-Folieneinbauten näher zu betrachten<br />

<strong>und</strong> eine Übersicht über den notwendigen Energieaufwand<br />

zur Herstellung bereitzustellen. Fazit: Zukünftige<br />

fertigungstechnische Opt<strong>im</strong>ierungen hinsichtlich Foliensowie<br />

Füllkörper-Herstellung, können nur einen sehr<br />

bescheidenen Beitrag zur Reduzierung des Gesamt-CO 2 -<br />

Aufkommens <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Gesamtproduktion leisten. – „Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>und</strong> CO 2 -Bilanz von Rückkühlsystemen“.<br />

Kommen <strong>bei</strong> einer Vorauswahl verschiedene Rückkühlsysteme<br />

in Frage, hilft eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Entscheidungsfindung umso<br />

mehr, wenn sie neben den Jahreskosten die CO 2 -Bilanz<br />

des Rückkühlsystems mit einbeziehen. Bei Berücksichtigung<br />

von über 20 Parametern <strong>und</strong> Randbedingungen<br />

werden für jeden Fall über 500 Datenpunkte für den<br />

Umgebungsluftzustand herangezogen, um Kosten <strong>und</strong><br />

CO 2 -Bilanz zu vermitteln. Aus aufgeführten Beispielen<br />

folgt, dass jedes <strong>der</strong> Rückkühlsysteme seine Berechtigung<br />

hat, es eben von <strong>der</strong> konkreten Anwendung abhängt.<br />

Zumindest <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>atisierung muss zukünftig noch<br />

die Möglichkeit <strong>der</strong> freien Kühlung mit abweichenden<br />

Warm- <strong>und</strong> Kaltwassertemperaturen <strong>im</strong>plementiert werden.<br />

– „Chemikalienfreie Kühlwasserbehandlungssysteme<br />

auf Basis physikalisch-biologischer Methoden“: Im Interesse<br />

<strong>der</strong> Umwelt sollte weitestgehend auf eine chemische<br />

Wasserbehandlung verzichtet <strong>und</strong> möglichst auf alternative<br />

<strong>und</strong> innovative Wirkprinzipien zurückgegriffen<br />

werden. Mit Methoden zur nicht-chemischen Wasserbehandlung<br />

ermöglichen schon heute in einer Vielzahl von<br />

Kühlkreisläufen auf den <strong>Ein</strong>satz von Chemikalien verzichten<br />

zu können. Auch wenn am Markt keine <strong>Ein</strong>zelgeräte<br />

existieren, die alle Schutzfunktionen gleichermaßen<br />

gut erfüllen, können Kombinationen verschiedener<br />

Methoden <strong>und</strong> Geräte ein großes Behandlungsspektrum<br />

abdecken. Unter Berücksichtigung bestehen<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satzgrenzen<br />

wird dennoch auch in Zukunft für best<strong>im</strong>mte<br />

Systeme <strong>und</strong> Anwendungen die chemische Wasseraufbereitung<br />

unabdingbar bleiben.<br />

Alle Vorträge liegen <strong>im</strong> umfassenden Tagungsband vor,<br />

<strong>der</strong> bezogen werden kann: VDMA verfahrenstechnische<br />

Maschinen <strong>und</strong> Apparate, Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt<br />

am Main.<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung muss nicht sein<br />

Rechtsecke<br />

<strong>Ein</strong> Vermieter muss dem vom Mieter gewünschten <strong>Ein</strong>bau<br />

einer neuzeitlichen Heizungsanlage nicht zust<strong>im</strong>men,<br />

so die Entscheidung des B<strong>und</strong>esgerichts hofes, Az.: VIII<br />

ZR 10/11. Zugr<strong>und</strong>e lag <strong>der</strong> Fall: In einer Mietwohnung<br />

in Berlin waren drei Z<strong>im</strong>mer mit Kachelöfen beheizt, ein<br />

zusätzliches Z<strong>im</strong>mer <strong>und</strong> die Toilette konnten gar nicht<br />

beheizt werden. Das Bad hatte eine Elektroheizung, <strong>und</strong><br />

in <strong>der</strong> Küche gab es ein Außenwandheizgerät. Deshalb<br />

bat <strong>der</strong> Mieter seinen Vermieter, dieser solle doch bitte<br />

eine Gasetagenheizungsanlage einbauen. Nein, meinte<br />

<strong>der</strong> Vermieter. Eben so lehnte er den Vorschlag <strong>der</strong> Mieter<br />

ab, dass diese mit dem Vermieter vertrauten Handwerkern<br />

auf eigene Kosten eine Gasetagenheizungsanlage. Der<br />

Vermieter begründete sein Verhalten damit, er werde erst<br />

mo<strong>der</strong>nisieren, wenn die Mieter ausgezogen seien. Dann<br />

erst installiere er eine Gasetagenheizungsanlage <strong>und</strong><br />

könne auch dann höhere Mieten for<strong>der</strong>n als <strong>der</strong>zeit.<br />

Vom BHG bekam <strong>der</strong> Vermieter Recht. Er müsse nicht<br />

mo<strong>der</strong>nisieren, <strong>und</strong> er müsse auch nicht einer Mietermo<strong>der</strong>nisierung<br />

zust<strong>im</strong>men, selbst dann nicht, wenn die<br />

Mieter die Kosten übernehmen. Das Vermieterinteresse,<br />

den Zeitpunkt <strong>der</strong> Investitionen selbst zu best<strong>im</strong>men <strong>und</strong><br />

<strong>bei</strong> einer späteren Neuvermietung angesichts <strong>der</strong> zwischenzeitlich<br />

gestiegenen Attrak tivität <strong>der</strong> Wohnanlage eine<br />

deutlich höhere Miete zu erzielen, sei legit<strong>im</strong>.


86 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Geronto-Ingenieure<br />

Ingenieure als Gerontologen sind eine zukunftsträchtige<br />

Kombination. Die Fachleute fürs Alter analysieren <strong>und</strong><br />

reagieren auf die Bedürfnisse einer älter werdenden<br />

Gesellschaft. Auch wenn das Gebiet für Ingenieure noch<br />

exotisch anmutet, werden Experten verstärkt von Industrie<br />

<strong>und</strong> Bauwirtschaft gesucht. Neue Ausbildungsmöglichkeiten<br />

reagieren auf den Trend.<br />

Der Kontakt-Studiengang „Alter <strong>und</strong> anwendungsorientierte<br />

Technik“ (Kontaat) wendet sich an Ingenieure<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e in technischen Berufen Tätige. Der berufsbegleitende<br />

Studiengang dauert eineinhalb Jahre <strong>und</strong><br />

schließt für Ingenieure mit dem Titel Geronto-Ingenieur/<br />

in (FH) ab. Kontaat wird in Kooperation zwischen <strong>der</strong><br />

Hochschule Mannhe<strong>im</strong> <strong>und</strong> dem VDE durchgeführt.<br />

<strong>Ein</strong> selbstbest<strong>im</strong>mtes Leben <strong>im</strong> Alter wird zunehmend<br />

auch zu einer technischen Frage. Zwar mutet <strong>der</strong> Begriff<br />

des Geronto-Ingenieurs heute noch exotisch an, doch<br />

erledigen etliche Ingenieure bereits bewusst o<strong>der</strong> unbewusst<br />

<strong>der</strong>en Aufgaben. Was den meisten allerdings fehlt,<br />

ist eine theoretische Basis, denn erst langsam etablieren<br />

sich spezielle Weiterbildungsmöglichkeiten, die <strong>bei</strong>de<br />

Welten miteinan<strong>der</strong> verbinden. Der berufsbegleitende<br />

Weiterbildungsstudiengang ist auf Ingenieure, Naturwissenschaftler<br />

<strong>und</strong> Informatiker zugeschnitten. Sie sollten<br />

mindestens fünf Jahre Berufserfahrung mitbringen,<br />

womit gezielt auch ältere Akademiker angesprochen werden.<br />

Durch ihre Berufstätigkeit verfügen sie über eine<br />

breite Basis an technischem Know-how <strong>und</strong> Erfahrung,<br />

um Experten auf dem neuen Feld <strong>der</strong> Gerontotechnik zu<br />

werden. Auf dem Lehrplan steht u. a., wie sich technische<br />

Geräte <strong>und</strong> Systeme bedienungsfre<strong>und</strong>licher gestalten<br />

lassen, durch welche Technologien <strong>der</strong> Alltag <strong>im</strong> Alter<br />

unterstützt werden kann <strong>und</strong> wie überhaupt gerontotechnische<br />

Innovationen entwickelt, geplant, bewertet <strong>und</strong><br />

umgesetzt werden. Um technische Geräte, Ar<strong>bei</strong>tswelt<br />

<strong>und</strong> Umwelt angesichts <strong>der</strong> rasch wachsenden Zahl<br />

älterer Menschen altersgerecht zu gestalten, sind Ingenieure<br />

gefragt. Auch wenn explizit in Stellenanzeigen<br />

noch keine Ingenieure mit dieser Qualifikation gesucht<br />

werden, ist <strong>der</strong> Bedarf da <strong>und</strong> wird rasch steigen. Das<br />

beson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Ausbildung besteht in dem übergreifenden<br />

Ansatz, <strong>der</strong> nicht erst auf Hochbetagte abzielt<br />

son<strong>der</strong>n bereits auf die Altersgruppe 50plus. Gerontologie<br />

wird verb<strong>und</strong>en mit Architektur, Ingenieur- <strong>und</strong><br />

Sozialwissenschaft, weil altern ein Querschnittsthema ist,<br />

das auch viele technische Fragen aufwirft. Ingenieure<br />

könnten so Schnittstellenfunktionen in Unternehmen, <strong>im</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verwaltung einnehmen.<br />

Inhaltlich getragen wird das berufsbegleitende zweijährige<br />

Studium von Hochschullehrern aus <strong>der</strong> Architektur,<br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tswissenschaft, dem Design, den Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften,<br />

<strong>der</strong> Sportwissenschaft, den Sozialwissenschaften<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Gerontologie. Zulassungsvoraussetzung<br />

sind ein Hochschulabschluss <strong>und</strong> min destens zwei Jahre<br />

Berufserfahrung.<br />

Der Masterstudiengang Barrierefreie Systeme an <strong>der</strong><br />

FH Frankfurt am Main ist ebenfalls übergreifend konzipiert,<br />

aber noch stärker technisch orientiert. Dozenten<br />

<strong>der</strong> Fachbereiche Architektur, Soziale Ar<strong>bei</strong>t <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

sowie Informatik <strong>und</strong> Ingenieurwissenschaften vermitteln<br />

Wissen zu den Schwerpunkten „Barrierefreies<br />

Planen <strong>und</strong> Bauen“, „Intelligente Systeme“ <strong>und</strong> „Case<br />

Management für ein barrierefreies Leben“. Praxisnah<br />

wird in Projekten u.a. erforscht, wie sich fehlertolerante<br />

Systeme entwickeln lassen, wie Sensornetzwerke zur<br />

Überwachung älterer Menschen gestaltet werden sollten,<br />

sich die Mensch-Maschine-Interaktion sowie Sprach- <strong>und</strong><br />

Bil<strong>der</strong>kennung verbessern lassen. Der Master wird nach<br />

einem viersemestrigen Vollzeitstudium abgelegt. Von<br />

Interesse sind für Absolventen die Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsabteilungen etwa von Telekommunikationsunternehmen.<br />

Dissertationen<br />

Rämmler, B.: Mobile Bauten für die medizinische Versorgung.<br />

Diss. TU Berlin 2010.<br />

Shin, Dong Hong: Instationäre Wärme- <strong>und</strong> Feuchtestroms<strong>im</strong>ulation<br />

zur Prüfung <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satzmöglichkeit von Passivhauskomponenten<br />

unter den Kl<strong>im</strong>arandbedingungen Südkoreas.<br />

Diss. TU Berlin 2011.<br />

Sommer, T.: Die europäische Bauproduktenrichtlinie <strong>und</strong><br />

ihre Umsetzung in nationales Recht. Probleme in <strong>der</strong> praktischen<br />

Umsetzung. Diss. TU Berlin, 2010.<br />

Trinks, S.: <strong>Ein</strong>fluss des Wasser- <strong>und</strong> Wärmehaushaltes von<br />

Böden auf den Betrieb erdverlegter Energiekabel. Diss. TU<br />

Berlin 2010.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 87<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an ökologische Aspekte<br />

<strong>bei</strong> energieeinsparenden Gebäuden<br />

Klaus E. Mann<br />

Allgemeines<br />

Im Energieeinsparungsgesetz <strong>und</strong> <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung<br />

[1] ist es nicht gelungen, ökologische Aspekte<br />

über die Energieeinsparung hinaus <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Anwendung<br />

von Baustoffen deutlich zu machen. Die Frage nach <strong>der</strong><br />

Umweltverträglichkeit best<strong>im</strong>mter Baustoffe wird verdrängt,<br />

wohl aber mehr Gebäudedämmung zum Schutz<br />

<strong>der</strong> Umwelt propagiert. Rohstoffe für Dämmstoffe, Ressourcenbeanspruchung,<br />

Produktion <strong>und</strong> Transport,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsrisiken <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Luftbelastung, <strong>der</strong> Verar<strong>bei</strong>tung<br />

<strong>und</strong> Nutzung sowie Fragen späterer Entsorgung <strong>der</strong><br />

Baumaterialien sind lei<strong>der</strong> nicht einbezogen, wie die<br />

augenblicklich in Gang gekommene Diskussion über die<br />

ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Probleme mancher Produkte.<br />

Wie man Baustoffe recycelt, wird in Zukunft <strong>bei</strong>m<br />

Bauen eine ganz erhebliche Rolle spielen.<br />

„Es werden vielleicht in gar nicht so ferner Zukunft<br />

einzelne Öko-Bilanzen für Baustoffe, Bauteile o<strong>der</strong> auch<br />

für einzelne Gebäude gefor<strong>der</strong>t, in denen neben dem Verbrauch<br />

von Rohstoffen, den <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung entstehenden<br />

Schadstoffemissionen auch die Herstellungsenergie<br />

des Gebäudes angegeben wird“[2]. Die Produktionsenergie,<br />

d. h. <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand <strong>der</strong> verbauten<br />

Materialien ist für ein fertig gestelltes Gebäude eine<br />

unverän<strong>der</strong>liche Größe, sie kann, <strong>im</strong> Gegensatz zum<br />

Wärmeschutz, nicht nachträglich verbessert werden. Nennenswerte<br />

<strong><strong>Ein</strong>sparungen</strong> können aber durch die Wahl <strong>der</strong><br />

Baustoffe erreicht werden, da das große Angebot des<br />

Baumarktes an Baustoffen auch <strong>bei</strong> festgelegtem Anfor<strong>der</strong>ungsniveau<br />

eine Vielzahl von Alternativen bietet.<br />

Die Bauwirtschaft ist <strong>der</strong> mit Abstand größte Materialbeweger,<br />

93 % aller Massentransporte verursachen <strong>der</strong><br />

Bau (<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bergbau). Die Diskussion um die Verpackungsordnung,<br />

um „Joghurtbecher <strong>und</strong> Zahnpastatuben“<br />

mutet geradezu wie eine Phrase an, wenn man die<br />

um Zehnerpotenzen höheren Massenströme betrachtet,<br />

die wir am Bau bewegen [3].<br />

Für den Bau <strong>und</strong> die Nutzung von Gebäuden benötigt<br />

man große Mengen an mineralischen <strong>und</strong> energetischen<br />

Baustoffen. Je Jahr werden allein in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik<br />

mehr als 700 Millionen Tonnen Pr<strong>im</strong>ärrohstoffe, hauptsächlich<br />

Sand, Kies, Natursteine, Ton <strong>und</strong> Gips <strong>der</strong> Natur<br />

entnommen <strong>und</strong> verbaut. Hierzu kommen Erze für die<br />

Herstellung von Metallen, Erdöl <strong>und</strong> Steinsalz als Ausgangsmaterialien<br />

für Kunststoffe sowie fossile Brennstoffe<br />

Prof. Dipl.-Ing. Klaus E. Mann, Heinrich-Fischer-Straße 15, 67691<br />

Hochspeyer.<br />

für die Baustoffherstellung <strong>und</strong> die Gebäudeheizung. Alle<br />

genannten Rohstoffe sind nicht erneuerbar <strong>und</strong> somit<br />

endlich, weshalb schonend mit den Vorräten umgegangen<br />

werden muss.<br />

Der Sammelbegriff „Ressourcenschonendes Bauen“<br />

umfasst eine Vielzahl von Konzepten, die alle einen geringeren<br />

Material- <strong>und</strong> Energieverbrauch des Bauens zum<br />

Ziel haben.<br />

Der Energieverbrauch von Bauwerken steht daher<br />

schon seit längerer Zeit <strong>im</strong> Mittelpunkt des wirtschaftlichen<br />

Interesses. <strong>Ein</strong> Ansatz, natürliche Ressourcen zu<br />

schonen, ist <strong>der</strong> Stoffkreislauf. Der Bausektor bietet hier<br />

eine Vielzahl von Möglichkeiten. Häufig ist vor dem Neubau<br />

eines Gebäudes ein altes Bauwerk abzubrechen, da<br />

<strong>im</strong>mer weniger neue Standorte für Industrie, Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Wohnungsbau erschlossen werden. In den meisten<br />

Fällen sind große Teile <strong>der</strong> Konstruktion <strong>und</strong> Baustoffe,<br />

aus denen die Altbauten bestehen, wie<strong>der</strong> verwendbar<br />

o<strong>der</strong> verwertbar. Recyclingprodukte können aber auch<br />

aus industriellen Nebenprodukten o<strong>der</strong> Abfällen bestehen.<br />

Immer stärker setzt sich die Ansicht durch, dass zur<br />

Charakteristik eines Baustoffes nicht nur best<strong>im</strong>mte<br />

mechanische <strong>und</strong> bauphysikalische Eigenschaften gehören,<br />

son<strong>der</strong>n dass alle umweltrelevanten Aspekte von <strong>der</strong><br />

Herstellung bis zur Entsorgung zu berücksichtigen sind.<br />

Allgemein wird gefor<strong>der</strong>t, dass nur solche Baustoffe <strong>und</strong><br />

Materialien zum <strong>Ein</strong>satz kommen, die <strong>im</strong> Laufe ihres<br />

Zyklus keine ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden Potenziale bilden,<br />

möglichst geringe <strong>Ein</strong>griffe in den Naturhaushalt notwendig<br />

machen <strong>und</strong> möglichst wenig Energie binden. Auftraggeber<br />

sind deshalb gut beraten, wenn sie langlebige<br />

Produkte einsetzen, die umweltverträglich <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung<br />

sind, von denen während <strong>der</strong> Nutzungsdauer keine<br />

Gefahren ausgehen <strong>und</strong> die <strong>bei</strong> Abbruch des Gebäudes<br />

nicht als Son<strong>der</strong>müll entsorgt werden müssen [4]. Energie-,<br />

Roh- <strong>und</strong> Schadstoffbilanz <strong>der</strong> einzelnen Baumaterialien<br />

können anhand von Prozessketten dargestellt werden;<br />

in einer Betrachtung gehen die Rohstoffgewinnung,<br />

<strong>der</strong> Rohstofftransport, die Herstellung des Materials, <strong>der</strong><br />

<strong>Ein</strong>bau am Gebäude, die Lebensdauer sowie <strong>der</strong> Abriss in<br />

die Entsorgung ein:<br />

Rohstoffgewinnung:<br />

– Welche Rohstoffe,<br />

– Energieeinsatz,<br />

– Regenerierbarkeit,<br />

– Ressourcenkapazitäten,<br />

– Ökologische Folgen des Ressourcenabbaus,<br />

– Rohstoffverwertung aus an<strong>der</strong>en Sparten,<br />

– Energie- <strong>und</strong> Chemikalienaufwand.


88 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Rohstofftransport:<br />

– Woher stammen die Rohstoffe,<br />

– Welches Transportmittel,<br />

– Energieeinsatz,<br />

– Transportrisiko,<br />

– Lager- <strong>und</strong> Transportkonservierung.<br />

Herstellung <strong>der</strong> Baumaterialien:<br />

– Eventuelle Prozesskette,<br />

– Energieverbrauch,<br />

– Welche Energieart wird benutzt,<br />

– Emissionen, Umweltbelastungen,<br />

– Störfallrisiko,<br />

– Ar<strong>bei</strong>tsplatzbelastungen,<br />

– Produktionsbedingter Schadstoffgehalt.<br />

Transport zur Baustelle:<br />

– Wo findet die Produktion statt,<br />

– Welches Transportmittel,<br />

– Energieeinsatz,<br />

– Transportrisiko.<br />

Erstellung des Gebäudes:<br />

– Energieaufwand,<br />

– Abfallanteil,<br />

– Störanfälligkeit,<br />

– Verträglichkeit mit an<strong>der</strong>en Baustoffen,<br />

– Anfor<strong>der</strong>ungen an bauliche Maßnahmen,<br />

– Ar<strong>bei</strong>tsplatzbelastung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Verar<strong>bei</strong>tung,<br />

– Umweltbelastung <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Verar<strong>bei</strong>tung,<br />

– Emissionsverhalten Innen-/Außenbereich,<br />

– Brandverhalten.<br />

Gebäudenutzung:<br />

– Lebensdauer, Haltbarkeit,<br />

– Reparierbarkeit,<br />

– Notwendigkeit für Totalersatz,<br />

– Reinigungserfor<strong>der</strong>nis,<br />

– Pflegeaufwand, Wartung,<br />

– Ar<strong>bei</strong>tsplatz- <strong>und</strong> Umweltbelastung <strong>bei</strong> Reinigung <strong>und</strong><br />

Wartung,<br />

– Erfor<strong>der</strong>liche Schutzmaßnahmen.<br />

Abriss:<br />

– Entsorgung,<br />

– Recycling,<br />

– Energieeinsatz für Recycling,<br />

– Stoffliche Verwertbarkeit,<br />

– Ar<strong>bei</strong>tsplatzbelastung <strong>bei</strong> Entsorgung,<br />

– Entsorgungsmöglichkeit von unverbauten Baureststoffen,<br />

– Emissionen <strong>bei</strong> Abbruch <strong>und</strong> Störfall,<br />

– Risikopotenzial von Rückständen.<br />

Die stoffliche Verwertbarkeit, d. h. eine Rücknahmeverpflichtung,<br />

wurde durch den Automobilbau angestoßen.<br />

Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt PEI<br />

Zur Beschreibung <strong>der</strong> genannten Aspekte dient <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />

PEI in MJ/m³ bzw. kWh/Mg o<strong>der</strong> kWh/<br />

m³. Darunter versteht man <strong>im</strong> weitesten Sinn den Energieeinsatz<br />

für die Herstellung, Nutzung, Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

<strong>und</strong> Entsorgung <strong>der</strong> Baustoffe einschließlich <strong>der</strong><br />

Rohstoffgewinnung <strong>und</strong> den Transport von Halbzeugen.<br />

Ermittelt wird PEI auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage von Produktlinienanalysen,<br />

in <strong>der</strong>en Verlauf <strong>der</strong> spezifische Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />

innerhalb fester Randbedingungen untersucht<br />

wird. Hierzu liegt in <strong>der</strong> Fachliteratur eine Vielzahl von<br />

Werten vor [5 bis 15]. Die in <strong>der</strong> Literatur angegebenen<br />

PEI-Werte von Baustoffen beruhen auf folgenden Gr<strong>und</strong>lagen:<br />

– Die eingesetzte Sek<strong>und</strong>ärenergie wird auf PE-<strong>Ein</strong>heiten<br />

zurückgerechnet für<br />

Heizöl <strong>und</strong> Treibstoffe, quantitativer Raffineriewirkungsgrad<br />

92,5 %<br />

Koks mit einem energetischen Kokereiwirkungsgrad<br />

90 %<br />

Elektrische Energie Gesamtwirkungsgrad 39 %, hiermit<br />

ist ein mittlerer Umwandlungsgrad aller Wärmekraftwerke<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik von 37,5 % sowie Anteil<br />

<strong>der</strong> elektrischen Energie aus Wasserkraftwerken 7 % [7]<br />

berücksichtigt.<br />

– Energieaufwand für die PE-Gewinnung bleibt unberücksichtigt,<br />

er beträgt <strong>im</strong> Durchschnitt 1 bis 2 % <strong>der</strong><br />

gewonnenen Pr<strong>im</strong>ärenergie.<br />

– Energieaufwand für Herstellung von Produktionsstätten,<br />

Maschinen, Geräten usw. (Energieinhalt <strong>der</strong> Investitionskosten)<br />

unberücksichtigt. Die auf die verschiedenen<br />

Produkte <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>stoffindustrie entfallende<br />

spezifische Energie für Investitionen beträgt etwa 1 %<br />

bis 4 % <strong>der</strong> spezifischen Energieaufwendung für die<br />

Prozessführung, daher vernachlässigbar.<br />

– Die durch menschliche Ar<strong>bei</strong>t in den Produktionsprozess<br />

eingebrachte Energie wird nicht bewertet.<br />

– Energieeinsatz wird weltweit betrachtet, in dem z. B.<br />

auch <strong>der</strong> Energiebedarf zur Rohstoffgewinnung <strong>im</strong><br />

Ausland aufaddiert wird.<br />

– Abfälle aus Produktionsprozessen werden energetisch<br />

nicht bewertet, so dass die gesamte eingesetzte Energie<br />

auf die erzeugten Güter übergeht.<br />

– Der Energieaufwand für die eigentliche Gebäudeerstellung<br />

wird nicht mitgerechnet. Die auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

aufgebrachte Verar<strong>bei</strong>tungsenergie wie z. B. Betonmischen,<br />

Hub- <strong>und</strong> Montagear<strong>bei</strong>ten zum Anbringen <strong>der</strong><br />

Wärmedämmung sind <strong>im</strong> Vergleich mit <strong>der</strong> zur Produktion<br />

<strong>der</strong> Dämm- <strong>und</strong> aufgewendeten Energie als<br />

gering anzusehen <strong>und</strong> damit zu vernachlässigen [7]. Zu<br />

dem ist auch gr<strong>und</strong>sätzlich anzuzweifeln, ob eine<br />

detaillierte Ermittlung <strong>der</strong> Verar<strong>bei</strong>tung eines Dämmo<strong>der</strong><br />

Baustoffes überhaupt möglich ist. Die möglichen<br />

<strong>Ein</strong>flüsse auf den Energieverbrauch <strong>bei</strong>m Bauprozess<br />

gestalten sich vielschichtig um richtig berechnet werden<br />

zu können. So spielen z. B. witterungs- <strong>und</strong> jahreszeitliche<br />

Gegebenheiten ebenso eine Rolle <strong>bei</strong>m Energieverbrauch<br />

wie die personelle <strong>und</strong> maschinelle Struktur<br />

<strong>der</strong> am Bauprozess beteiligten Unternehmen.<br />

– Der Energieaufwand für Abriss <strong>und</strong> Entsorgung/Re -<br />

cycling bleibt unberücksichtigt. Der Abbruch von<br />

Gebäuden bleibt auf Gr<strong>und</strong> kaum standardisierbarer<br />

Erfassung unberücksichtigt. Die Beseitigung von<br />

Gebäuden erfolgt noch <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Wesentlichen als<br />

Abbruch. Das beseitigte Baumaterial füllt die Deponien<br />

zum weitaus größten Teil als vermischter Bauschutt.<br />

Der für den Abbruch von Gebäuden notwendige<br />

Energieeinsatz muss daher in erster Linie in Ver-


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 89<br />

bindung mit den Möglichkeiten des Recyclings (d. h.<br />

Wie<strong>der</strong>verwendung von Abfallstoffen bzw. <strong>der</strong>en Wie<strong>der</strong>verwertung<br />

als Rohstoff für neue Produkte) gesehen<br />

werden. In <strong>der</strong> Literatur werden zwar Aussagen<br />

über Möglichkeiten von Dämmstoff-Recycling ge -<br />

macht, es sind jedoch keine Angaben vorhanden, wie<br />

energieintensiv eine solche Umwandlung ist, d. h. wie<br />

viel Pr<strong>im</strong>ärenergie aufgewendet werden muss. Recherchen<br />

<strong>im</strong> Seminar für Bauphysik <strong>und</strong> Technische Gebäudeausrüstung,<br />

TU Kaiserslautern, FB Architektur/<br />

Bauingenieurwesen <strong>bei</strong> Entsorgungs- <strong>und</strong> Recyclingfirmen<br />

ergaben auch keine Ergebnisse hinsichtlich des<br />

Energieverbrauchs <strong>bei</strong>m Wie<strong>der</strong>verwerten gebrauchter<br />

Dämmstoffe. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann aber festgestellt werden,<br />

dass eine Rückführung von Wärmedämmstoffen<br />

in den Produktionsprozess umso energieintensiver <strong>und</strong><br />

schwieriger ist, je mehr unterschiedliche Materialien<br />

(Ausgangsrohstoffe) vermischt <strong>im</strong> Endprodukt vorhanden<br />

sind [15].<br />

– Für Baustoffe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stoffe, die, obwohl sie potenziell<br />

auch als Brennstoff dienen könnten, nur für nicht<br />

energetische Zwecke verwendet werden, wird nur die<br />

Energie angerechnet, die zur Herstellung dieses Gutes<br />

benötigt wird. Der theoretische Heizwert bleibt unberücksichtigt.<br />

– Die Aufteilung <strong>der</strong> in einem Produktionsprozess verbrauchten<br />

Energie auf gleichzeitig anfallende Endprodukte,<br />

erfolgt nach Gewinnanteilen <strong>der</strong> <strong>bei</strong>m Produktionsprozess<br />

anfallenden Güter.<br />

– Für den Gütertransport sind folgen<strong>der</strong> spezifischer PE-<br />

Verbrauch berechnet, jeweils ohne Investitionsenergie:<br />

Straßentransport LKW 2852 kJ/(t • km).<br />

Schienentransport Eisenbahn 878 kJ/(t • km)<br />

Seetransport (Großfrachter) 68 kJ/(t • km)<br />

Seetransport (Mittelklassefrachter) 90 kJ/(t • km)<br />

Binnenschiff 900 kJ/(t • km)<br />

Der Transportaufwand wird durch Multiplikation <strong>der</strong><br />

Fahrtdistanz vom Rohstofflieferant zum Bau- <strong>und</strong><br />

Dämmstoffhersteller mit <strong>der</strong> transportierten Produktmasse<br />

in Tonnenkilometer angegeben [9]. Für den<br />

Transport werden folgende Annahmen getroffen:<br />

Radius 150 km (Annahme leere Rückfahrt), Transportweg<br />

insgesamt 300 km. Transport mit Spezial-LKW,<br />

Fassungsvermögen von 100 m³.<br />

Aus den zu Gr<strong>und</strong>e gelegten Annahmen wurde für den<br />

Transport des Produktes zur Baustelle ein Energieverbrauch<br />

von 29 MJ/m³ errechnet. Dies entspricht einem<br />

prozentualen Anteil am gesamten Energieaufwand (<strong>bei</strong><br />

EPS 15) von ca. 2 % [13]. Auf das gleiche Ergebnis<br />

gelangt Feist [10] vom Darmstädter Institut Wohnen<br />

<strong>und</strong> Umwelt in seinen Ausführungen zu diesem Thema.<br />

So belastet die Anlieferung einer Ladung Dämmstoffe<br />

das Pr<strong>im</strong>ärenergiekonto mit 36 MJ/m³ <strong>bei</strong> einer Fahrstrecke<br />

von 300 km. Geht man von <strong>der</strong> Annahme aus,<br />

dass ein „He<strong>im</strong>werker“ mit seinem Auto <strong>und</strong> Anhänger<br />

zum 30 km entfernten Baustoffhändler fährt, um 1<br />

m³ Dämmstoffplatten zu erwerben, so wird das Pr<strong>im</strong>ärenergiekonto<br />

um ca. 50 kWh(180 MJ) erhöht [10].<br />

Wird <strong>der</strong> Hauptrohstoff über große Distanzen transportiert,<br />

kann dies, selbst wenn er aus natürlichen<br />

Materialien besteht <strong>und</strong> einen geringen Verar<strong>bei</strong>tungsaufwand<br />

besitzt, eine ungünstige Energiebilanz zur<br />

Folge haben. Die Systemgrenze definiert die Tiefe bis<br />

zu den Randaspekten des Lebenszyklusses <strong>der</strong> Bauprodukte<br />

die in die Betrachtung einbezogen werden. Es ist<br />

offensichtlich, dass die Begrenzung <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>beziehung<br />

von Randeffekten sowie Produktkomponenten mit nur<br />

geringen Anteilen notwendig ist, da <strong>der</strong>artige Aspekte<br />

nur einen geringen <strong>Ein</strong>fluss auf die Gesamtergebnisse<br />

<strong>der</strong> Bilanz aufweisen. Darüber hinaus treten gerade<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Randeffekte Schwierigkeiten <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Beschaffung verlässlicher Daten auf.<br />

– Nach Fertigstellung des Baustoffes wird die Produktlinie<br />

nicht weiter verfolgt. Sie „endet“ energetisch gesehen<br />

mit <strong>der</strong> Baustoffherstellung. Energieaufwendungen<br />

für die Verar<strong>bei</strong>tung auf <strong>der</strong> Baustelle finden keine<br />

Berücksichtigung.<br />

Aus <strong>der</strong> Zusammenstellung erkennt man, dass die<br />

Bewertung <strong>der</strong> Ökologie eines Baustoffes eine breite<br />

Palette von <strong>Ein</strong>zelaspekten <strong>der</strong> Rohstoffgewinnung über<br />

Transport, Herstellung, Gebrauch <strong>und</strong> Unterhaltung bis<br />

hin zu Aspekten <strong>der</strong> Nachnutzung umfasst [6]. Dämmstoffe<br />

haben oft eine weit verzweigte Prozesskette von <strong>der</strong><br />

Rohstoffgewinnung bis zur Verar<strong>bei</strong>tung auf <strong>der</strong> Baustelle.<br />

Daher ist es wichtig, <strong>bei</strong>m Vergleich <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Literatur<br />

genannten Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte zu wissen, welche<br />

Aspekte erfasst wurden <strong>und</strong> welche nicht. Vor allem <strong>bei</strong><br />

Dämmstoffen ist oft nur <strong>der</strong> Energieaufwand <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Produktion<br />

genau erfasst worden, jedoch sind Lücken <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Gewinnung <strong>der</strong> Rohstoffe <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Transport zum Herstellerbetrieb<br />

vorhanden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind die<br />

Angaben für die Dämmstoffe in den folgenden Tabellen<br />

neueren Forschungsberichten entnommen. Zu nennen<br />

sind hier vor allem die Forschungsberichte <strong>der</strong> Eidgenössischen<br />

Material- <strong>und</strong> Prüfungsanstalt (EMPA) aus <strong>der</strong><br />

Schweiz <strong>und</strong> dem „Büro Cirsium“ [16]. CO 2 -Äquivalentwerte<br />

für wesentliche Baustoffe <strong>und</strong> Transportwege sind<br />

in <strong>der</strong> Datenbank Gemis [29] angegeben.<br />

Bei <strong>der</strong> Prozesskettenanalyse wird das Endprodukt bis<br />

in die vielen Verästelungen seiner Vorleistungen (z. B.<br />

Gewinnung verschiedener Rohstoffe, die zur Herstellung<br />

RECYCLING-<br />

GLAS<br />

QUARZSAND<br />

KALZIUM-<br />

CARBONAT<br />

KALI-<br />

FELDSPAT<br />

Bild 1. Prozesskette für Schaumglas [12].<br />

EISENOXID<br />

NATRIUM-<br />

CARBONAT<br />

41 G-% 17 G-% 22 G-% 3 G-% 17 G-%<br />

SCHMELZEN<br />

GLAS<br />

AUFSCHÄUMEN<br />

SCHAUMGLAS<br />

SCHNEIDEN<br />

SCHAUMGLASPLATTEN<br />

BAUSCHUTT<br />

KOHLENSTOFFPULVER<br />

BITUMEN (HEISS/KALT)


90 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

benötigt werden) zurückverfolgt. Da<strong>bei</strong> wird je<strong>der</strong> Prozessschritt<br />

energetisch bewertet. Den gesamten Energiebedarf<br />

für die Herstellung des Endproduktes erhält man<br />

dann durch die Addition <strong>der</strong> in den Teilschritten verbrauchten<br />

Energien. Dort wo ein Prozessschritt keine<br />

wesentlichen Fehler am Gesamtergebnis verursacht, d. h.<br />

<strong>der</strong> Energieaufwand in diesem Prozessschritt sehr gering<br />

ist, wird die Prozesskette unterbrochen [7]. Bild 1 zeigt<br />

eine Prozesskette zur Ermittlung des Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes<br />

exemplarisch für Schaumglas [17]. Wie <strong>der</strong> Prozesskette<br />

zu entnehmen ist, sind die zur Herstellung von<br />

Schaumglas benötigten Rohstoffe bis auf Natriumcarbonat<br />

ausschließlich mineralischen Ursprungs <strong>und</strong> werden<br />

aus natürlichen Vorkommen gewonnen. Die Ausgangsstoffe<br />

werden zum Herstellerbetrieb transportiert. Die für<br />

die Rohstoffgewinnung <strong>und</strong> den Transport benötigte<br />

Energie schlägt sich bereits auf das Pr<strong>im</strong>ärenergiekonto<br />

des Endproduktes nie<strong>der</strong>. Die eigentliche Herstellung<br />

beginnt mit dem Glasschmelzprozess. In <strong>der</strong> zweiten<br />

Phase des Produktionsprozesses wird das Glas unter Be<strong>im</strong>ischung<br />

von Kohlenstoff zu einem feinen Pulver vermahlen.<br />

Der folgende Aufschäumungsprozess erfolgt <strong>bei</strong><br />

Temperaturen zwischen 700 °C <strong>und</strong> 1000 °C. Als letzter<br />

Schritt erfolgt das Zuschneiden zu Schaumglasplatten.<br />

Der Energiebedarf jedes einzelnen Prozessschrittes wird<br />

addiert <strong>und</strong> ergibt zusammen den Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt des<br />

Dämmstoffes.<br />

Dämmstoffe z. B. haben oft eine weit verzweigte Prozesskette<br />

von <strong>der</strong> Rohstoffgewinnung bis zur Verar<strong>bei</strong>tung<br />

auf <strong>der</strong> Baustelle. Daher ist es wichtig, <strong>bei</strong>m Vergleich<br />

von Angaben zum Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt, zu wissen,<br />

welche Aspekte erfasst werden <strong>und</strong> welche nicht.<br />

Tabelle 1. Volumenbezogener Pr<strong>im</strong>ärenergiegehalt (PEI) verschiedener Dämmstoffe.<br />

Baustoff Allgemein Mittel Mittel<br />

l PEI-Vol. PEI-Vol.<br />

W/(mK) MJ/m 2 kWh/m 3<br />

Polyurethan-Hartschaum 0,02–0,035 3240–4680 900–1300<br />

Holzfaserdämmplatte 0,045–0,056 4386 1218<br />

Schaumglas 0,045–0,06 7920 220<br />

Steinwolle 0,035–0,04 1000–1568 280–436<br />

Blähton 0,16 1488 423<br />

Kokosfaser 0,045 1386 385<br />

Glaswolle 0,035–0,04 1188–1273 330–354<br />

Kork 0,045 1019 283<br />

Perlite 0,06 842 234<br />

Zellulose-Dämmstoff 0,045 542 151<br />

Mörtel 0,70–1,40 467–1257 130–350<br />

Mauerziegel 0,50–1,00 2010–5600 560–1560<br />

Kalksandstein 0,50–1,30 521–1562 290–435<br />

Porenbetonstein 0,13–0,25 1005–2585 280–720<br />

Beton B25 (unbewehrt) 2,10 467–1616 320–450<br />

Stahlbeton B25 0,70–1,60 610–4200 1000–1170<br />

Gipskartonplatte 0,25 969–3626 760–1010<br />

Mineralfaserplatte 0,035–0,050 144–2693 40–750<br />

Expandiertes Polystyrol (EPS) 0,04 1944–2696 540–749<br />

Extrudiertes Polystyrol (XPS) 0,03–0,04 2880–4680 800–1300<br />

Zellulose-Faserdämmstoff 0,045 216 60<br />

Holzfaserdämmstoff 0,05 2952–4140 820–1150<br />

Die von den Produzenten <strong>der</strong> jeweiligen Dämmstoffe<br />

veröffentlichten Daten sind manchmal günstiger als sie<br />

sich in Wirklichkeit darstellen. Das liegt darin begründet,<br />

dass <strong>der</strong> Hersteller kein Interesse daran hat, seinen eigenen<br />

Baustoff hinsichtlich <strong>der</strong> verbrauchten Pr<strong>im</strong>ärenergie<br />

schlecht abschneiden zu lassen. Beson<strong>der</strong>s deutlich wird<br />

dies <strong>bei</strong> Schaumglasdämmstoffplatten. Nach Angaben<br />

<strong>der</strong> Studie <strong>der</strong> Eidgenössischen Material- <strong>und</strong> Prüfungsanstalt<br />

(EMPA) liegt <strong>der</strong> Energieinhalt von Schaumglas<br />

<strong>bei</strong> ungefähr 220 kWh/m³ [9]. Dieser Wert stellt das Dreifache<br />

dessen dar, was vom Hersteller (z. B. Pittsburgh<br />

Corning [17]) angegeben wurde. Dieser Wert lässt sich<br />

jedoch erklären, da <strong>der</strong> Hersteller eine sehr eng begrenzte<br />

Bilanzgrenze gewählt hat (Produktion <strong>im</strong> Betrieb).<br />

Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt (PEI) von Baustoffen schwankt<br />

daher sehr stark! Die in Tabellen 1 <strong>und</strong> 2 genannten volumenbezogenen<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte (PEI) berücksichtigen<br />

nur umweltrelevante Aspekte <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung <strong>und</strong><br />

verzichten auf verschiedene Eigenschaften wie Lärm,<br />

Schall, Entflammbarkeit usw. <strong>Ein</strong>deutige Abhängigkeiten<br />

sind nicht auszumachen. Es zeigt sich aber, dass <strong>der</strong> PEI<br />

i. a. umso kleiner ist, je einfacher <strong>und</strong> überschaubarer <strong>der</strong><br />

Produktionsprozess abläuft. Außerdem ist festzustellen,<br />

dass höhere Prozesstemperaturen entsprechend größere<br />

PEI-Inhalte verursachen [5, 8, 14 18].<br />

Die PEI-Angaben sollen keinesfalls eine Genauigkeit<br />

vortäuschen, die <strong>bei</strong> den zur Verfügung stehenden Durchschnittswerten<br />

gar nicht zu erlangen waren. Die Angaben<br />

sind Ergebnisse vielfacher Rechenoperationen <strong>und</strong> wurden<br />

wegen <strong>der</strong> Weiterverwendung nicht in jedem Fall<br />

ger<strong>und</strong>et.<br />

Für die üblichen Wandbaustoffe ergeben sich nach<br />

Bild 2 Min<strong>im</strong>al-, Max<strong>im</strong>al- <strong>und</strong> daraus Mittelwerte für<br />

den volumenbezogenen Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt.<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> PEI-Werte von<br />

gängigen Wandbaustoffen zeigt, dass<br />

Mauerziegeln sich deutlich von Stahlbeton<br />

abheben <strong>und</strong> einen zwei- bis<br />

dre<strong>im</strong>al so großen PEI-Wert aufweisen,<br />

wie Kalksteine. Der Stromanteil<br />

ist <strong>bei</strong> den Mauerziegeln um etwa 1/3<br />

größer als <strong>bei</strong> Stahlbeton <strong>und</strong> Kalksandsteinen.<br />

Da die elektrische Energie<br />

als Sek<strong>und</strong>ärenergie für die Angaben<br />

des Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes in<br />

thermische Energie umgerechnet<br />

wird, macht sich ein größerer Stromanteil<br />

in einem entsprechend höheren<br />

PEI-Wert bemerkbar. Der Vergleich<br />

von Aluminiumblechen mit Stahlblechen<br />

bzw. Betonstabstahl spiegelt diesen<br />

<strong>Ein</strong>fluss in beson<strong>der</strong>er Weise wie<strong>der</strong>.<br />

Viele Angaben des Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes<br />

unterscheiden sich teilweise<br />

für den gleichen Baustoff ganz<br />

erheblich. Worauf diese Differenzen<br />

<strong>im</strong> <strong>Ein</strong>zelnen zurückzuführen sind,<br />

ist in Folge unvollständiger Angaben<br />

in den Quellen nicht zu erkennen.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 91<br />

Möglicherweise haben sich durch verbesserte Produktionsprozesse<br />

die Energieaufwendungen verringert. Denkbar<br />

ist aber auch, dass die Unst<strong>im</strong>migkeiten auf <strong>der</strong><br />

Annahme ungleicher Voraussetzungen <strong>und</strong> Randbedingungen<br />

beruhen. Auf jeden Fall resultieren hieraus Unsicherheiten<br />

in <strong>der</strong> Anwendung.<br />

<strong>Ein</strong>e vergleichende Betrachtung des PEI <strong>der</strong> Baustoffe<br />

allein <strong>im</strong> Regelfall lässt noch keine Rückschlüsse auf Bauteile<br />

unter bauphysikalischen Gesichtspunkten zu. Bauteile<br />

stellen ein Gemenge zumeist ganz unterschiedlicher<br />

Baustoffe dar. Diese best<strong>im</strong>men erst die Bauteileigenschaften<br />

in ihrer Gesamtheit, so auch den PEI-Wert. Im<br />

Falle <strong>der</strong> Wärmedämmstoffe kommt durch ihren Zweck<br />

<strong>der</strong> Wärmedämmung <strong>der</strong> wesentliche Zweck <strong>der</strong> Energieeinsparung<br />

in <strong>der</strong> Nutzungsphase des Gebäudes dazu. Bei<br />

einer energetischen Gesamtbetrachtung darf dieser<br />

Aspekt zwar nicht außer Acht gelassen werden, jedoch<br />

soll dies nicht von Energieeinsparmöglichkeiten <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> Dämmstoffe ablenken.<br />

Wirtschaftlich opt<strong>im</strong>ale Dämmstoffdicken<br />

Wirtschaftlichkeit ist das Beziehungssystem von einmaligem<br />

Aufwand <strong>und</strong> jährlichem Nutzen, d. h. <strong>bei</strong> wirtschaftlichem<br />

Wärmeschutz: wenn <strong>bei</strong> best<strong>im</strong>mten Wärmeschutzmaßnahmen<br />

die Summe aus Heizungs- <strong>und</strong><br />

Baukosten ein Min<strong>im</strong>um erreicht, Bild 3. Es wird da<strong>bei</strong><br />

davon ausgegangen, dass nicht nur die Kosten für die Heizungsanlage<br />

bzw. für die Konstruktion des Gebäudes eine<br />

Rolle spielen, son<strong>der</strong>n auch die in <strong>der</strong> Nutzungsphase<br />

auftretenden Unterhaltungskosten zu berücksichtigen<br />

sind. Da<strong>bei</strong> stellt sich die Frage, wann ist z. B. die wirtschaftlich<br />

opt<strong>im</strong>ale Dämmstoffdicke erreicht? Die Kosten<br />

einer Wandkonstruktion steigen linear mit <strong>der</strong> Dicke an,<br />

dagegen reduziert sich die spezifische Heizlast mit steigen<strong>der</strong><br />

Wanddicke. Um diese Maßnahmen vergleichen zu<br />

können, sind die <strong>bei</strong>den Aspekte Wand- bzw. Baukosten<br />

<strong>und</strong> die Heizlast in Beziehung zueinan<strong>der</strong> zu setzen.<br />

Da<strong>bei</strong> sind auch die jährlichen Kapitalkosten <strong>und</strong> sonstige<br />

Folgekosten zu berücksichtigen [19]. Aus <strong>der</strong> Summe<br />

<strong>der</strong> Betriebskosten für die Heizung in <strong>der</strong> Nutzungsphase<br />

<strong>und</strong> Kosten für den Kapitalaufwand <strong>der</strong> Wand bzw. des<br />

Gebäudes ergeben sich die jährlichen Gesamtkosten. Aus<br />

Tabelle 2. Volumenbezogener Pr<strong>im</strong>ärenergiegehalt (PEI)<br />

verschiedener Baustoffe.<br />

Baustoff<br />

PEI<br />

MJ/t<br />

Profilstahl 25884<br />

Betonstabstahl 30060<br />

Stahlfasern 30240<br />

Stahlblech (grob) 32292<br />

Stahlblech (fein, < 3 mm) 33156<br />

Spannstahl 33961<br />

Aluminiumblech 260820<br />

Rohr aus PVC 54115<br />

Rohr aus LDPE 72415<br />

Rohr aus HDPE 96755<br />

Steinzeugrohr 72415<br />

Folie aus LDPE 2716<br />

Dachziegel 21852<br />

Flachglas 5590<br />

dem Tiefstpunkt <strong>der</strong> Kurve ergibt sich das Min<strong>im</strong>um <strong>der</strong><br />

jährlichen Gesamtkosten.<br />

Die Ermittlung <strong>der</strong> Heizlast erfolgt nach dem gültigen<br />

Normverfahren DIN V 4108-6 [21]. Beson<strong>der</strong>e Berücksichtigung<br />

finden da<strong>bei</strong> unterschiedliche Konstruktionen<br />

<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Wärmebrückeneffekte, da diese<br />

gerade <strong>bei</strong> hoch gedämmten Außenwänden stark ins<br />

Gewicht fallen. Bei einer Untersuchung wird von einer<br />

Gr<strong>und</strong>konstruktion ohne Dämmung ausgegangen. Durch<br />

Anbringen einer Dämmung <strong>und</strong> einer sprunghaften Vergrößerung<br />

<strong>der</strong> Dämmschichtdicke in cm-Schritten kann<br />

<strong>der</strong> Differenzwert des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

ermittelt werden. So ergibt sich z. B. <strong>bei</strong> einer Außenwand<br />

mit folgenden Materialien <strong>und</strong> Stoffwerten nach Tab. 3<br />

ein Verlauf des Wärmedurchgangskoeffizienten in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Dämmschichtdicke nach Bild 4. Addiert<br />

man den Energieverbrauch zur Herstellung <strong>der</strong> Wärmedämmung<br />

mit dem Wärmeverlust über eine Dauer von 25<br />

Jahren, so ergibt sich ein kumulierter Energieverbrauch<br />

nach Bild 5. Da<strong>bei</strong> zeigt sich für den Fall eines Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes<br />

von 2684 MJ/(m²K) = 746 kWh als Mittelwert<br />

verschiedener Dämmstoffe eine opt<strong>im</strong>ale Dämmschichtdicke<br />

in Abhängigkeit vom Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt,<br />

so erhält man Bild 6.<br />

PEI [MJ/m 3 ]<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

Max<strong>im</strong>um<br />

Mittelwert<br />

Min<strong>im</strong>um<br />

b<br />

a+b<br />

c) Jährliche<br />

Gesamtkosten<br />

Kosten-Min<strong>im</strong>um<br />

a) Kapitaldienst<br />

<strong>der</strong> Wand<br />

2000<br />

0<br />

BETON-<br />

FERTIGTEILE<br />

BETON<br />

KÜNSTL.<br />

STEINE<br />

Bild 2. Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt (PEI) verschiedener Baumaterialien in<br />

MJ/m 3 .<br />

HOLZ<br />

DÄMM-<br />

STOFFE<br />

a<br />

Bild 3. Opt<strong>im</strong>ierung von Wärmedämmung.<br />

b) Betriebskosten<br />

<strong>der</strong> Heizung<br />

Dicke <strong>der</strong> Wand<br />

[m]<br />

bzw. Güte <strong>der</strong> Wärmedämmung; U-Wert [W/m 2 K]


92 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

U [W/m 2 · K]<br />

1,60<br />

1,40<br />

1,20<br />

1,00<br />

0,80<br />

0,60<br />

0,40<br />

0,20<br />

0,00<br />

0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3 0,35 0,4 0,45 0,5<br />

Dämmungsdicke [m]<br />

Bild 4. Abhängigkeit des Wärmedurchgangskoeffizienten von <strong>der</strong><br />

Dämmschichtdicke.<br />

Tabelle 3. Aufbau einer Wand.<br />

Baustoff Dicke d Wärmeleitfähigkeit<br />

m<br />

W/(mK)<br />

Gipsputz 0,015 0,35<br />

Mauerwerk 0,24 0,53<br />

Wärmedämmstoff 0–0,50 0,04<br />

Kunstharzputz 0,008 0,70<br />

[kWh]<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Kumulierter<br />

Energieverbrauch<br />

PEI <strong>der</strong> Dämmung<br />

Wärmeverlust<br />

0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3 0,35 0,4 0,45 0,5<br />

Dämmungsdicke [m]<br />

Bild 5. Energieverbrauch in kWh in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Dämmschichtdicke.<br />

In <strong>der</strong> <strong>bei</strong>spielhaft wie<strong>der</strong>gegebenen Betrachtungsweise<br />

wurden jedoch einige Vorgänge nicht berücksichtigt, die<br />

<strong>bei</strong> den angegebenen Dämmschichtdicken auftreten. Zum<br />

einen wird mit steigen<strong>der</strong> Dämmschichtdicke <strong>der</strong> Wärmebrückenverlustanteil<br />

in Relation zum Gesamtwärmeverlust<br />

größer. Außerdem wird <strong>der</strong> nutzbare Wärmegewinnanteil<br />

durch Solareinstrahlung größer, was zu einer Verkürzung<br />

<strong>der</strong> Heizzeit führen kann.<br />

Alle diese Zusammenhänge können durch das thermische<br />

Verhalten von Gebäuden mit S<strong>im</strong>ulationsprogrammen<br />

nachgebildet werden. Hierfür hätte die novellierte<br />

Wärmeschutzverordnung Denkanstöße geben können,<br />

auch für die weiteren Kriterien: Rohstofftransport, Abriss,<br />

Emissionen usw.<br />

Die opt<strong>im</strong>alen Dämmstoffdicken sind von weiteren<br />

Rahmenbedingungen abhängig, wie Nutzungsdauer, Nutzungsart<br />

des Gebäudes, effektiver Energiepreis, Kostensteigerungen<br />

<strong>und</strong> Verzinsung. Sie liegen aber in nahezu<br />

jedem Fall doch deutlich über 6 cm. <strong>Ein</strong>e Opt<strong>im</strong>ierungen<br />

ausschließlich nach diesen Kriterien würde zu Dämmstoffdicken<br />

zwischen 30 cm <strong>und</strong> 100 cm führen. Erst <strong>bei</strong><br />

Dicken über 105 cm (!) würde <strong>der</strong> Herstellungsaufwand<br />

<strong>der</strong> letzten cm die da<strong>bei</strong> erzielten Energieeinsparungen<br />

übersteigen [20]. Die ökonomischen Grenzen sind stets<br />

enger als die ökologischen. Das betriebswirtschaftliche<br />

Opt<strong>im</strong>um liegt <strong>der</strong>zeit um 10 cm Dämmstoffdicke.<br />

Dämmstoffschichten über 6 cm bis 10 cm Dicke leiden an<br />

verstärkter Effizienzlosigkeit, die Wirtschaftlichkeit ist<br />

nicht mehr gegeben. Dieser Effizienzabfall ist mathematisch<br />

bedingt <strong>und</strong> liegt an <strong>der</strong> Hyperbelform <strong>der</strong> U-Wert-<br />

Funktion. Die großen Dämmstoffpakete werden somit,<br />

energetisch gesehen, umsonst eingebaut; den Dämmstoffanbietern<br />

garantieren sie gewaltige Umsatzsteigerungen.<br />

Werden Recycling-Probleme des Dämmstoffes berücksichtigt,<br />

dann werden mit diesen „Superdämmungen“ nur<br />

weitere Probleme, auch finanzieller Art, produziert für die<br />

Dämmstoffentsorgung [20].<br />

Beispiele<br />

Bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte wird die<br />

Dicke von Schichten, die ein Bauteil prägen, wie z. B. die<br />

Mauerwerksdicke <strong>bei</strong> gemauerten Wänden o<strong>der</strong> die Balkenabmessungen<br />

<strong>bei</strong> Holzkonstruktionen, variiert. <strong>Ein</strong><br />

uniformes Variieren von Schichtdicken ist wenig sinnvoll,<br />

da die verschiedenen Bauteile unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

genügen müssen. Während z. B. <strong>bei</strong> den Außenbauteilen<br />

<strong>der</strong> Wärme-/Feuchteschutz <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong><br />

steht, ist <strong>bei</strong> den Innenausbauteilen pr<strong>im</strong>är <strong>der</strong> Schallschutz<br />

von Bedeutung, abgesehen von Wänden o<strong>der</strong><br />

Decken, die beheizte Räume von unbeheizten trennen,<br />

wie z. B. Kellerdecken.<br />

Anhand eines Beispiels wird die Berechnung des Pr<strong>im</strong>ärenergieinhaltes<br />

für ein Gebäude erläutert. Bild 7 zeigt<br />

<strong>Ein</strong>zelheiten des Wohnhauses: Gr<strong>und</strong>risse, Schnitte <strong>und</strong><br />

Ansichten. Es werden da<strong>bei</strong> die Auswirkungen <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Wärmedämmstoffe aufgezeigt, wo<strong>bei</strong> jeweils<br />

ein Dämmstoff – aus Vereinfachungsgründen – für die<br />

gesamte Außenhülle angenommen wird.<br />

Gebäudeflächen:<br />

Fensterflächen 47 m², Wandflächen EG + OG 140 m²,<br />

Kellerwandfläche 93,5 m², Wandflächen insgesamt 280,5<br />

m², Dachfläche 60 m², Kellerdecke 60 m².<br />

Folgende Dämm-Maßnahmen werden durchgeführt:<br />

– An die Außenwand EG + OG wird eine 15 cm dicke<br />

Dämmschicht angebracht, d. h. Dämmstoffvolumen:<br />

140 m² x 0,15 m = 21 m³.<br />

– Auf die Dachkonstruktion wird eine durchgehend<br />

16 cm dicke Wärmedämmung verlegt, Dämmvolumen:<br />

60 m² x 0,16 m = 9,6 m³<br />

– Die Kellerdecke zum unbeheizten Keller wird mit einer<br />

3 cm dicken Dämmschicht gedämmt, Dämmvolumen:<br />

60 m² x 0,03 cm = 1,8 m³.<br />

– Insgesamt beträgt das Dämmstoffvolumen 32,4 m³.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 93<br />

Die Tab. 4 a bis 4 d zeigen für das Wohngebäude die<br />

Berechnung des Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwandes.<br />

Die Festlegung <strong>der</strong> Bauteilaufbauten erfolgte unter rein<br />

konstruktiven Gesichtspunkten, während für den Vergleich<br />

nur solche Konstruktionen herangezogen wurden, <strong>der</strong>en<br />

U-Wert um 0,30 W/(m²K) liegen; damit ist sichergestellt,<br />

dass mit diesen Konstruktionen die Wärmeschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />

i. a. erfüllt werden können. Gewählt wird als Beispiel<br />

theoretisch einheitlich Glaswolle als Dämmstoff mit<br />

einem PEI-Wert von 330 kWh/m³ nach Tab. 1.<br />

Tab. 4a: Für die Außenwandfläche von 140 m² ergibt<br />

sich ein Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand von 140 m² x 132,5 kWh/<br />

m² = 18560 kWh.<br />

Tab. 4b: Für die Kellerdecke von 60 m² ergibt sich ein<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand von 60 m² x 239,3 kWh/m² =<br />

14350 kWh.<br />

Tab. 4c: Für die Dachfläche von 60 m² ergibt sich ein<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand von 60 m² x 221,8 kWh/m² =<br />

13310 kWh.<br />

Kellermauerwerk zum unbeheizten Keller: Gewählt<br />

Vollziegel (1800), PEI = 1400 kWh/m³, Kellermauerwerksfläche<br />

93,5 m², Dicke des Mauerwerks 36,5 cm. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />

0,365 m x 1400 kWh/m³ x 93,5 m² =<br />

47785 kWh.<br />

Zusammenfassung für den rechnerisch ermittelten<br />

Gesamtpr<strong>im</strong>ärenergieaufwand: 94 000 kWh.<br />

Der Wert für den Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand von Gebäuden<br />

variiert je nach Wahl <strong>der</strong> Baustoffe erheblich. Wird<br />

z. B. anstelle von Glaswolle Steinwolle zur Anwendung<br />

gebracht o<strong>der</strong> Extrudiertes Polystyrol (XPS), so verän<strong>der</strong>t<br />

sich <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand <strong>bei</strong> einem Dämmvolumen<br />

von 32,4 m³ <strong>bei</strong>:<br />

– Glaswolle: PEI = 330 kWh/m³<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand 330 kWh/m³ x 32,4 m³ = 10692<br />

kWh.<br />

– Steinwolle: PEI = 280 kWh/m³<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand 280 kWh/m³ x 32,4 m³ = 9072<br />

kWh<br />

– Extrudiertes Polystyrol (XPS): PEI = 800 kWh/m³<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand: 800 kWh/m³ x 32,4 m³ = 25920<br />

kWh<br />

Der für die Außenwände für das Erd- <strong>und</strong> Obergeschoß<br />

gewählte Kalksandstein gehört zu den weniger<br />

energieintensiven Baumaterialien. Wählt man z. B. anstelle<br />

<strong>der</strong> Kalksandsteine Hochlochziegel (1200) mit einem Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />

von 870 kWh/m³, so än<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong><br />

Energieaufwand für die Außenwände von 81,36 kWh/m²<br />

(Tab. 4a) auf 870 kWh/m³ x 0,24 m = 209,8 kWh/m².<br />

Bezogen auf die Außenwandfläche von 140 m² entsteht so<br />

ein Unterschied von (209,8 – 81,36) kWh/m² x 140 m² =<br />

17981,6 kWh.<br />

Dem Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt gegenübergestellt wird <strong>der</strong><br />

jährliche Heizwärmebedarf, <strong>der</strong> sich aus den Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

ergibt. Da die U-Werte <strong>im</strong> Rahmen<br />

<strong>der</strong> baukonstruktiven Vorgaben schwanken, ergeben<br />

sich auch für den jährlichen Heizwärmebedarf nach DIN<br />

V 4108-6 [21] Unterschiede, die aber <strong>im</strong> Vergleich zum<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt als geringfügig anzusehen sind.<br />

Berechnung des Heizwärmebedarfes nach Norm [1 <strong>und</strong><br />

21] mit folgenden Annahmen:<br />

– Außenwand EG <strong>und</strong> OG 140 m², U = 0,28 W/(m²K)<br />

– Dach 60 m², U = 0,23 W/(m²K)<br />

– Kellerdecke 60 m², U = 0,32 W/(m²K)<br />

– Fenster Ost 12 m², Süd 20 m², West 15 m², U = 1,4 W/<br />

(m²K)<br />

– Gesamtenergiedurchlassgrad <strong>der</strong> Fenster für senkrechte<br />

<strong>Ein</strong>strahlung g = 0,62.<br />

– Beheiztes Gebäudevolumen Ve = 333 m³<br />

– Jahres-Heizwärmebedarf 8095 kWh/a<br />

Der <strong>Ein</strong>fluss <strong>der</strong> Lebensdauer des Wohngebäudes auf<br />

das Verhältnis von Herstellungs- zu Nutzungsenergie<br />

(Heiz energie): Es kumuliert <strong>der</strong> Heiz- Wärmebedarf (8095<br />

kWh/a) über einen Zeitraum von 10 Jahren, so übersteigt<br />

er den Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt:<br />

– Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt: 94 000 kWh<br />

– Hieraus Nutzungsdauer: 11,6 Jahre<br />

Das Verhältnis aus den <strong>bei</strong>den Berechnungen kann<br />

interpretiert werden als „energetische Effizienz“. Diese ist<br />

umso besser, je kleiner sie ist. Sie wird geprägt durch den<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt <strong>und</strong> den kumulierten Heiz-Wärme-<br />

Tabelle 4a. Energieaufwand für die Außenwand EG + OG.<br />

Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />

[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />

Gipsputz 462 0,015 6,93<br />

KSL 1,4 339 0,24 81,36<br />

Glaswolle 330 0,12 39,6<br />

Kalkzementputz 310 0,015 4,65<br />

132,54<br />

Tabelle 4b. Energieaufwand für die Kellerdecke.<br />

Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />

[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />

Spanplatte, zementgeb. 800 0,022 17,6<br />

Glaswolle 330 0,03 9,9<br />

Stahlbeton 984 0,16 157,44<br />

Dünnbettmörtel 561 0,005 2,8<br />

EPS 645 0,08 51,6<br />

239,3<br />

Tabelle 4c. Energieaufwand für das Dach.<br />

Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />

[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />

Gipsputz 462 0,015 6,93<br />

Stahlbeton 984 0,16 157,44<br />

Glaswolle 330 0,16 52,8<br />

Kalkzementputz 310 0,015 4,65<br />

221,82<br />

Tabelle 4d. Zusammenfassung für den Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand.<br />

Bauteil<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />

[kWh]<br />

Kellermauerwerk 47785<br />

Kellerdecke 14350<br />

Außenwand EG + OG 18556<br />

Dach 13310<br />

Gesamter Energieaufwand 94001


94 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand [kWh/m 2 ]<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

zweischaliges Zeigelmauerwerk<br />

KSL + WDVS<br />

Wandaufbau<br />

Holzrahmenbauweise<br />

Bild 6. Opt<strong>im</strong>ale Dämmschichtdicke in Abhängigkeit vom Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />

des Dämmstoffes.<br />

bedarf, wo<strong>bei</strong> letzterer unter best<strong>im</strong>mten Begebenheiten<br />

dominieren kann.<br />

Die energetische Effizienz an sich ist nur bedingt aussagekräftig,<br />

weil sie die Qualität des Wärmeschutzes in<br />

Form des Heiz-Wärmebedarfs unmittelbar <strong>im</strong> Ergebnis<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt. Erst die Verknüpfung mit den Bauteilkosten<br />

lässt eine für den gewählten Zeitraum verlässliche<br />

Aussage zu, die für vergleichbare Betrachtungen geeignet<br />

ist [5]. Gesetzmäßigkeiten zwischen den einzelnen Größen<br />

sind nicht auszumachen. Teils weisen die untersuchten<br />

Bauteile hohe Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte <strong>bei</strong> hohen Bauteilkosten<br />

auf, teils niedrige Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte <strong>bei</strong> niedrigen<br />

Bauteilkosten. Auch zwischen dem Heiz-Wärmebedarf<br />

<strong>und</strong> den jeweiligen Bauteilkosten existieren keine Abhängigkeiten.<br />

Kosten <strong>und</strong> energetische Effizienz entwickeln<br />

sich augenscheinlich nach eigenen Regeln.<br />

Um dennoch einen Bewertungsmaßstab zu erhalten,<br />

wird in [5] vorgeschlagen, Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt, Heiz-<br />

Wärmebedarf <strong>und</strong> Bauteilkosten unter Vernachlässigung<br />

<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>heiten miteinan<strong>der</strong> zu multiplizieren <strong>und</strong> durch<br />

105 zu dividieren. Die so gewonnene Kenngröße, die man<br />

als Kosten-Energie-Produkt (KEP) bezeichnen könnte,<br />

erlaubt eine Bewertung <strong>der</strong> Bauteile. Je größer KEP ist,<br />

desto höher sind Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt, Heiz-Wärmebedarf<br />

<strong>und</strong> Bauteilkosten.<br />

Mit <strong>der</strong> Neufassung <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung<br />

EnEV 2007 [1] wurde in Deutschland <strong>der</strong> Standard von<br />

Niedrigenergiehäusern eingeführt. Verglichen werden<br />

Tab. 5a bis c <strong>und</strong> Bild 8 drei verschiedene Wandaufbauten,<br />

denen allen ein Wert von U = 0,2 W/(m²K) gemeinsam<br />

ist. Die gewählten Wandaufbauten sind [22] entnommen.<br />

Der Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand PEI für die Wandkonstruktionen<br />

werden in Bild 8 miteinan<strong>der</strong> verglichen.<br />

Obwohl alle drei Außenwände denselben Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

aufweisen, variiert <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />

zwischen 90 kWh/m² (Holzbauweise) <strong>und</strong> 333,53<br />

kWh/m² (Zweischaliges Ziegelmauerwerk). Geht man von<br />

einer Außenwandfläche von 140 m² des Beispielhauses<br />

(Bild 7) aus, so werden die Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Außenwandaufbauten beson<strong>der</strong>s deutlich. Für<br />

eine Außenwandfläche EG + OG von 140 m² ergeben sich<br />

– Wandaufbau A: 46694 kWh<br />

– Wandaufbau B: 26376 kWh<br />

– Wandaufbau C: 12600 kWh.<br />

Variante C (Holzbauweise) benötigt nur etwa 27 % <strong>der</strong><br />

Pr<strong>im</strong>ärenergie, die für das zweischalige Ziegelmauerwerk<br />

benötigt wird. Mit <strong>der</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Erstellung eingesparten<br />

Bild 7. Wohnhaus. Gr<strong>und</strong>risse, Ansichten, Schnitte.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 95<br />

Energie von (46694 – 12600) kWh/a = 34094 kWh lässt<br />

sich ein Niedrigenergiehaus 34094 kWh durch /8095<br />

kWh/a = 4,2 Jahre, d. h. 4 bis 5 Jahre beheizen.<br />

Betrachtet man Tab. 6 so zeigt sich, dass <strong>der</strong> Herstellungsaufwand<br />

für die Wärmedämmstoffe meist von untergeordneter<br />

Bedeutung ist, d. h., die Baustoffe für das<br />

Tragwerk bzw. die Verkleidung/Vormauerung nehmen<br />

den größten Teil am Herstellungsaufwand ein. Die Ausnahme<br />

stellt da<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Wandaufbau B dar, <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />

für den Dämmstoff Polystyrol n<strong>im</strong>mt<br />

ungefähr 2/3 des gesamten Energieaufwandes ein. Wenn<br />

jedoch eine lange Nutzungsdauer in Betracht gezogen<br />

wird, relativieren sich die Unterschiede, da man die<br />

Lebensdauer <strong>der</strong> einzelnen Materialien mit berücksichtigen<br />

muss.<br />

In den letzten Jahren wurde die Entwicklung von<br />

Wohngebäuden mit sehr niedrigem Heiz-Wärmebedarf in<br />

<strong>der</strong> Nutzungsphase intensiv vorangetrieben. Passivhäuser<br />

weisen einen Heiz-Wärmebedarf von ca. 10 bis 15 kWh/<br />

m²a auf. Dies wird zum <strong>Ein</strong>en durch technische Anlagen<br />

<strong>und</strong> zum An<strong>der</strong>en durch größere als heutzutage übliche<br />

Dämmstoffdicken erreicht. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird für<br />

das Passivhaus Darmstadt-Kranichstein <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />

für die Außenwand in Tab. 7 errechnet [23].<br />

Der Wärmedämmstoff Polystyrol-Hartschaumplatten<br />

(EPS) hat <strong>bei</strong> einem <strong>der</strong>artigen Wandaufbau über 70 %<br />

Anteil am gesamten Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand. Der Pr<strong>im</strong>ärenergiebedarf<br />

für die Außenwand des Passivhauses<br />

Darmstadt-Kranichstein liegt dennoch ca. 85 kWh/m²<br />

(Tab. 5a) unter dem Wert für ein zweischaliges Ziegelmauerwerk<br />

mit dem Wert U = 0,2 W/(m²K). Sehr gut<br />

gedämmte Außenwandkonstruktionen gehen als nicht<br />

zwingend einher mit einem hohen Pr<strong>im</strong>ärenergieauf wand.<br />

Die ökologische Betrachtung eines Niedrigenergiehauses<br />

auf Holzbasis mit einem Heizenergiebedarf von 50<br />

kWh/m²a führt zu interessanten Ergebnissen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> ökologischen Bewertung [25]: Über einen Lebensweg<br />

von 60 Jahren verbraucht ein Haus mit 230 m² Wohnfläche<br />

ca. 43 % <strong>der</strong> Gesamtenergie in <strong>der</strong> Nutzungsphase,<br />

während die restlichen Energiemengen auf die Herstellung<br />

<strong>der</strong> Baustoffe (44 %), die Instandhaltung (10 %) <strong>und</strong><br />

den Rückbau des Hauses entfallen (3 %). Diese Tatsache<br />

verdeutlicht, dass <strong>im</strong> Hausbau ökologische Bewertungen<br />

wichtige <strong>und</strong> zukunftsrelevante Daten liefern können. Es<br />

zeigt auch, dass nicht nur die Nutzung, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

gesamte Lebensweg des Hauses betrachtet werden muss.<br />

Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt kann sich ganz unterschiedlich<br />

auswirken. Mitunter prägt schon eine Schicht allein<br />

den Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt <strong>der</strong> Konstruktion, während in<br />

an<strong>der</strong>en Fällen erst die Gesamtheit <strong>der</strong> für ein Bauteil verwendeten<br />

Baustoffe den PEI best<strong>im</strong>mt.<br />

Konsequenzen<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand [kWh/m 2 ]<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

333,5<br />

zweischaliges Ziegelmauerwerk KSL + WDVS Holzrahmenbauweise<br />

Wandaufbau<br />

Bild 8. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für die verschiedenen Wandaufbauten<br />

A bis C.<br />

Für Allgemeinbetrachtungen ist die Angabe des PEI von<br />

Bauteilen ausreichend. Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt für<br />

Gebäude stellt jeweils nur eine <strong>Ein</strong>zelaufnahme dar <strong>und</strong><br />

kann in keiner Weise die durch die Baukonstruktion vorgegebene<br />

Vielfalt berücksichtigen. Der Entsorgung eines<br />

Bauwerkes wird in Zukunft steigende Bedeutung zukommen.<br />

Abbruchs- <strong>und</strong> Recyclingkosten steigen erheblich.<br />

So wie <strong>bei</strong> Automobilen unaufhaltsam die Entwicklung in<br />

Richtung von ständigem Recycling verläuft, wird in<br />

Anbetracht <strong>der</strong> großen Massen aus Abbruchgebäuden<br />

dies in Zukunft auch für Bauwerke zutreffen. Schon heute<br />

ist es schwierig, nicht-mineralischen Bauschutt zu entsorgen.<br />

<strong>Ein</strong> Bauwerk mit einer Tragkonstruktion aus weitge-<br />

188,4<br />

Tabelle 5a. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für Wandaufbau A<br />

Zweispaltiges Ziegelmauerwerk.<br />

Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />

[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />

Gipsputz 462 0,015 6,93<br />

Leicht-HL-Ziegel 490 0,3 147<br />

Glaswolle 330 0,14 46,2<br />

Vormauerziegel 1160 0,115 133,5<br />

333,53<br />

Tabelle 5b. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für Wandaufbau B<br />

Kalksandstein + WDVS.<br />

Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />

[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />

Gipsputz 462 0,015 6,93<br />

KSL-Steine 339 0,175 59,3<br />

EPS-WDVS 645 0,18 116,1<br />

Kalkzementputz 310 0,02 6,2<br />

188,53<br />

Tabelle 5c. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für Wandaufbau C<br />

Holzrahmenbauweise.<br />

Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />

[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />

Gipskarton 803 0,015 12<br />

Holzstän<strong>der</strong>werk * 290 0,2 58<br />

Zellulosedämmstoff 60 0,2 12<br />

Holzfaserplatte 800 0,01 8<br />

90<br />

* Zweischaliges Holzstän<strong>der</strong>werk mit Nadelholzbeplankung<br />

Tabelle 6. Herstellungsaufwand für die Baustoffe<br />

<strong>der</strong> Wandtypen A bis C.<br />

Wandtyp A Wandtyp B Wandtyp C<br />

Tragwerk 44 % 31,5 % 64 %<br />

Dämmung 14 % 61,5 % 22 %<br />

Bekleidung 42 % 7 % 14 %<br />

90,0


96 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Tabelle 7. Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand für den Außenwandaufbau <strong>bei</strong>m<br />

Passivhaus Darmstadt Kranichstein.<br />

Aufbau PEI Schichtdicke PEI<br />

[kWh/m 3 ] [m] [kWh/m 2 ]<br />

Kalkzementputz 310 0,015 4,65<br />

Polystyrol (EPS) 645 0,275 177,375<br />

KSL-Steine 339 0,175 59,325<br />

Gipsputz 462 0,015 6,9<br />

248,3<br />

hend mineralischen Baustoffen wird sich sowohl leichter<br />

entsorgen als auch leichter recyceln lassen als ein Gebäude<br />

aus Holz, Dämmstoffen, Folien usw. [26].<br />

Es war bereits eine For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esarchitektenkammer<br />

zum Entwurf <strong>der</strong> EnEV, in einer Gesamtenergiebilanz<br />

auch den Energieaufwand für Gewinnung, Herstellung,<br />

Transport, <strong>Ein</strong>bau <strong>und</strong> Entsorgung <strong>der</strong> Baustoffe,<br />

Bauteile <strong>und</strong> von Bauprodukten aufzunehmen. Dies for<strong>der</strong>t<br />

auch das Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetz<br />

(KrW-AbfG) vom 07.10.1996. Bauprodukte <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Aggregate sollen nach dem EG-Öko-Audit, EMAS, sich<br />

sowohl umweltfre<strong>und</strong>lich <strong>im</strong> Betrieb verhalten, als auch<br />

bereits umweltfre<strong>und</strong>lich hergestellt werden. Hier kann<br />

demnächst nicht nur ein Bezug zur Agenda 21 dahingehend<br />

erwartet werden, dass <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> ökologischen<br />

Beschaffung diejenigen Firmen bevorzugt werden, die<br />

sich freiwillig dem Öko-Audit unterzogen haben, son<strong>der</strong>n<br />

auch Deregulierungen <strong>bei</strong> staatlichen Prüf- <strong>und</strong> Überwachungsaufgaben.<br />

Die Erstellung <strong>und</strong> Methodik von Ökobilanzen<br />

ist seit kurzem genormt: DIN EN ISO 14040 bis<br />

14043.<br />

In Zukunft müssen verstärkt Ökobilanzen durchgeführt<br />

werden, damit die Datengr<strong>und</strong>lagen auch für vergleichende<br />

ökologische Betrachtungen geschaffen wird<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verbraucher über jedes Produkt detailliert informiert<br />

werden kann.<br />

In diesem Zusammenhang sei auf die Richtlinie VDI<br />

2242 „Konstruieren recyclinggeregelter technischer Produkte“<br />

hingewiesen, sie umfasst:<br />

– die Wie<strong>der</strong>verwendung eines gebrauchten Produktes<br />

als Element für den gleichen Zweck,<br />

– die Weiterverwendung eines gebrauchten Produktes als<br />

Element für einen an<strong>der</strong>en Zweck,<br />

– die Wie<strong>der</strong>verwendung eines Stoffes als Material für<br />

die gleiche Zweckbest<strong>im</strong>mung,<br />

– die Weiterverwendung eines Stoffes als Material für<br />

an<strong>der</strong>e Zweckbest<strong>im</strong>mungen.<br />

Die Min<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Stoffflüsse ist in <strong>der</strong> Bauwirtschaft<br />

kaum betrachtet worden. Im Gegenteil: Die Bauwirtschaft<br />

bewegt mit großem Abstand zu allen an<strong>der</strong>en<br />

Bereichen unseres Wirtschaftssystems die größten Stoffflüsse,<br />

wo<strong>bei</strong> meist Frisch-Materialien, also „Roh-Stoffe“<br />

<strong>im</strong> wörtlichen Sinne erschlossen werden; Recyclate <strong>und</strong><br />

Teilrecyclate beginnen erst in jüngster Zeit mehr ins Auge<br />

gefasst zu werden. Zero Waste sind Gebäude, die vollkommen,<br />

d. h. rückstandsfrei rezyklierbar sein müssen.<br />

Auch hier<strong>bei</strong> werden lei<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um unerfüllbare Wünsche<br />

„hineinidiologisiert“, je intensiver man über Kreislaufwirtschaft<br />

spricht. Nach dem zweiten Hauptsatz <strong>der</strong><br />

Thermodynamik kann es nämlich keine Kreislaufwirtschaft<br />

geben. Möglich sind vielmehr nur Teilumläufe, die<br />

opt<strong>im</strong>iert werden müssen. Ökologisches Bauen muss deshalb<br />

in Zukunft realistischerweise als Inkaufnahme<br />

best<strong>im</strong>mter Grade von Umweltbelastung in eine aktive<br />

Umweltpolitik eingehen [27].<br />

Gebäude sind ein großes anthropogenes Lager<br />

Bauen <strong>und</strong> Wohnen verschlingen enorm viele Ressourcen,<br />

eine große Menge an Material ist hier gleichsam „zwischengelagert“.<br />

2008 wurde <strong>der</strong> sogen. Energiepass eingeführt,<br />

<strong>der</strong> Mietern <strong>und</strong> Käufern verrät, wie viel Energie<br />

(Heiz-Wärmebedarf) eine Wohnung o<strong>der</strong> ein Gebäude<br />

verbraucht. Dieser Ansatz ließe sich erweitern: <strong>Ein</strong> Ressourcenpass<br />

könnte Aufschluss darüber geben, wie viel<br />

Material zum Bau des Gebäudes o<strong>der</strong> einer Wohnung<br />

verwendet wurde, ob schadstoffhaltige Materialien verbaut<br />

wurden <strong>und</strong> ob <strong>und</strong> wie die Baustoffe recycelt werden<br />

können. Damit ließe sich ein Bewusstsein für die Wertigkeit<br />

von Ressourcen schaffen, <strong>bei</strong> Mietern <strong>und</strong> Käufern<br />

genauso wie <strong>bei</strong> Architekten, Planern <strong>und</strong> Baufirmen [24].<br />

Um uns herum schlummern riesige Lager an wertvollen<br />

stofflichen Ressourcen: Maschinen, Fahrzeuge,<br />

Ge bäude usw. Die meisten Rohstoffe sind begrenzt <strong>und</strong><br />

müssen aufwendig gewonnen werden. Seit <strong>der</strong> wirtschaftliche<br />

Aufschwung <strong>der</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> die Nachfrage <strong>und</strong><br />

damit die Preise für viele Ressourcen in die Höhe treibt,<br />

werden Rohstofffrage <strong>und</strong> Energiekosten zum Risiko für<br />

das Wirtschaftswachstum. Der alltägliche Konsum sorgt<br />

dafür, dass die Lagerstätten an natürlichen Rohstoffen<br />

kontinuierlich schrumpfen, während gleichzeitig <strong>der</strong><br />

Materialbestand um uns herum rasant zun<strong>im</strong>mt. Fachleute<br />

sprechen vom wachsenden „anthropogenen Lager“.<br />

Warum nutzen wir nicht verbaute Materialien erneut <strong>und</strong><br />

<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong>? Experten sprechen längst von „Urban<br />

Mining“. Dieser Begriff steht für die Tatsache, dass jede<br />

Ansiedlung in einem industrialisierten Land eine riesige<br />

Rohstoffmine ist. Ob Gebäude o<strong>der</strong> Geräte, Fahrzeuge<br />

o<strong>der</strong> Infrastruktur, Bauschutt, überall stecken Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe,<br />

die recycelt, verwertet <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> genutzt werden<br />

können. <strong>Ein</strong>iges aus dieser Mine wird schon geför<strong>der</strong>t:<br />

Stahl- <strong>und</strong> Aluminiumschrotte verar<strong>bei</strong>tet die Industrie<br />

seit Jahrzehnten <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> zu neuem Metall.<br />

Auch aus Bauschutt entsteht erneut Material für an<strong>der</strong>e<br />

Zwecke. Durch das Recycling werden nach einer Mitteilung<br />

des Institutes <strong>der</strong> Deutschen Wirtschaft (IW) bereits<br />

die Kosten für Metallrohstoffe um rd. 20 % <strong>und</strong> die für<br />

Energie<strong>im</strong>porte um 3 % reduziert [24]. In aller Regel werden<br />

deutlich weniger Mengen an Energie verbraucht,<br />

wenn Rohstoffe zurückgewonnen statt <strong>der</strong> Natur entnommen<br />

werden.<br />

Urban Mining min<strong>der</strong>t außerdem die Umweltbelastungen,<br />

die <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Gewinnung <strong>und</strong> Verar<strong>bei</strong>tung neuer Rohstoffe<br />

entstehen. Und nicht zuletzt schont es das Kl<strong>im</strong>a.<br />

So haben Wissenschaftler <strong>im</strong> Auftrag des Naturschutzb<strong>und</strong>es<br />

Deutschland (NABU) errechnet, dass das Recycling<br />

seit 1990 über 46 Mio. t Kohlendioxid eingespart hat.<br />

Das ist rd. ein Viertel dessen, was ganz Deutschland insgesamt<br />

seither an Treibhausgasen eingespart hat. Erfolg


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 97<br />

versprechen die Ansätze zur „Ökonomisierung des<br />

Umweltschutzgedankens“, z. B. die von Stern vorgeschlagene<br />

Bewertung von CO 2 -Äquivalenten [31]. In dem<br />

Report (2006) hatte Nicholas Stern – <strong>der</strong> ehemalige Chefökonom<br />

<strong>der</strong> Weltbank – nachgewiesen, dass es ökonomisch<br />

klüger ist, in den Kl<strong>im</strong>aschutz zu investieren, als<br />

später die Zeche zu zahlen für Schäden von Stürmen,<br />

Überschwemmungen <strong>und</strong> Dürrekatastrophen. Es wird<br />

eindeutig belegt, dass die Szenarien zur Beherrschung des<br />

Kl<strong>im</strong>awandels <strong>bei</strong> umgehendem Handeln noch finanzierbar<br />

sind. <strong>Ein</strong>en Preis hat <strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz allerdings<br />

schon. Die Atmosphäre darf nicht länger kostenlos<br />

genutzt werden. Für den Kohlendioxidausstoß müsse<br />

bezahlt werden. Gefahr ist <strong>im</strong> Verzug.<br />

„Wir stehen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Nutzung des gigantischen Materiallagers,<br />

das wir um uns herum errichtet haben, erst am<br />

Anfang. Zwar hat die Politik begonnen, Strategien zum<br />

effizienten <strong>und</strong> intelligenten Umgang mit Ressourcen zu<br />

erar<strong>bei</strong>ten. Ressourceneffizienz erfor<strong>der</strong>t aber die Innovationskraft<br />

von allen Beteiligten“, so Stefan Schreiter,<br />

Chef Duales System Deutschland (DSD) in Köln [24].<br />

Die Hochschulen sollten Inhalte in die Ausbildungsgänge<br />

für Architekten, Bauingenieure, <strong>Gebäudetechnik</strong>er aufnehmen,<br />

die den Studenten vermitteln, schon <strong>bei</strong>m Entwurf<br />

von Gebäuden an <strong>der</strong>en spätere Wie<strong>der</strong>verwertung<br />

zu denken [30]. Verlässliche Angaben zum Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />

von Baustoffen sind Gr<strong>und</strong>voraussetzung für<br />

die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> energetischen Effizienz von Bauteilen.<br />

Für Allgemeinbetrachtungen ist die Angabe des<br />

PEI von Bauteilen ausreichend. Er stellt für Gebäude<br />

jeweils nur eine <strong>Ein</strong>zelaufnahme dar <strong>und</strong> kann in keiner<br />

Weise die durch die Baukonstruktion vorgegebene Vielfalt<br />

berücksichtigen. Kosten wie die Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalte<br />

müssen auf die Gegebenheiten des <strong>Ein</strong>zelfalles bezogen<br />

sein. „Wir sollten Ressourcen wie menschliche Talente<br />

behandeln. Keines darf man aufgeben, jedes muss man<br />

för<strong>der</strong>n“, so <strong>der</strong> langjährige Präsident <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt<br />

für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe Prof. Friedrich-<br />

Wilhelm Wellmer [24]. Da<strong>bei</strong> ist <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt<br />

von Bauteilen ein Auswahlkriterium <strong>im</strong> Rahmen energieeinsparenden<br />

Bauens [28].<br />

Literatur<br />

[1] EnEG (2005-09-01): EnEG: Gesetz zur <strong>Ein</strong>sparung von Energie<br />

in Gebäuden (Energieeinsparungsgesetz-EnEG). EnEV<br />

(2007-07-24): Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz<br />

<strong>und</strong> energiesparende Anlagentechnik <strong>bei</strong> Gebäuden (Energieiensparverordnung-EnEV).<br />

[2] Küsgen, H.: Produktionsenergie <strong>im</strong> Hochbau. In: Energiehaushalt<br />

von Bauten. arcus Heft 14. Köln. 1991, S. 5f.<br />

[3] Gertis, K.: Heute Niedrigenergiehäuser – <strong>und</strong> morgen? In: Wiss.<br />

Ber. Hochschule Zittau 44 (1996). H. 1528-1540, S. 11 – 22.<br />

[4] Pohl, R.: Die neue Wärmeschutzverordnung ist ohne Superdämmung<br />

erfüllbar. In: Bauphysik 15 (1993), S. 135 – 137.<br />

[5] Zapke, W. <strong>und</strong> Gerken, D.: Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt von Bauteilen.<br />

In: DBZ 1996. H. 2, S. 115 – 125.<br />

[6] Lahl, U. <strong>und</strong> Zeschmar-Lahl, B.: Ökologische Bewertung von<br />

Baustoffen. In: Der Architekt. 1997. H. 1, S. 55 – 61.<br />

[7] Marmé, W. <strong>und</strong> Seeberger, J.: Der Pr<strong>im</strong>ärenergieinhalt von<br />

Baustoffen. In: Bauphysik 4 (1982). H. 5, S. 155 – 160 <strong>und</strong> H.<br />

6, S. 208 – 214.<br />

[8] Baustoffe unter ökologischen Gesichtspunkten. Hrsg.: Landesinstitut<br />

für Bauwesen <strong>und</strong> angewandte Bauschadenforschung<br />

NRW. Aachen. 1993. Heft 1.22.<br />

[9] Eidgenössische Material- <strong>und</strong> Prüfungsanstalt, Abt. Holz<br />

(Hrsg.): Energie- <strong>und</strong> Schadstoffbilanzen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Herstellung<br />

von Wärmedämmstoffen. 1995. Dübendorf.<br />

[10] Feist, W.: Pr<strong>im</strong>ärenergie- <strong>und</strong> Emissionsbilanzen von Dämmstoffen.<br />

IWU. Darmstadt. 1988.<br />

[11] Habersatter, K.: Ökobilanzen von Packstoffen. B<strong>und</strong>esamt für<br />

Umwelt <strong>und</strong> Landschaft. Schriftenreihe Nr. 132. Bern. 1991.<br />

[12] Ingenieurschule Bei<strong>der</strong> Basel: Wärmedämmstoffe. Der Versuch<br />

einer ganzheitlichen Betrachtung. Basel. 1989.<br />

[13] InFo (Interdisziplinäre Forschungsgemeinschaft Kunststoffe e. V.):<br />

Lebenswegbilanzen von EPS-Dämmstoffen. Berlin. 1993, S. 23.<br />

[14] Marmé W. <strong>und</strong> Seeberger, J.: Energieinhalt von Baustoffen. In:<br />

Ges<strong>und</strong>es Wohnen. Wechselbeziehungen zwischen Mensch <strong>und</strong><br />

gebauter Umwelt. Hrsg.: Beekert, Michel <strong>und</strong> Lamprecht.<br />

Düsseldorf. 1986.<br />

[15] Morgenweck, G.: Wo bleiben „ausgebrauchte“ Dämmstoffe? In:<br />

Informationsdienst Holzbau. 1992. H. 8, S. 1f.<br />

[16] Büro Cirsium: Energie- <strong>und</strong> Schadstoffbilanz Isofloc. Mittelhausen.<br />

1991. S. 1f.<br />

[17] Energie- <strong>und</strong> Ökobilanz des Sicherheits-Dämmstoffes Foamglas.<br />

In: Pittsburgh Deutschland. 1992.<br />

[18] Hofsetter, P.: Die ökologische Rückzahldauer <strong>der</strong> Mehrinvestitionen<br />

in zwei Nullenergiehäusern. Zürich. 1991.<br />

[19] Re<strong>im</strong>uth, F.: Opt<strong>im</strong>ierung von Wärmedämmung. In: TAB<br />

Technik am Bau. 1990. Heft 1, S. 49.<br />

[20] Feist, W.: Lebenszyklus-Bilanzen <strong>im</strong> Vergleich: Niedrigenergiehaus,<br />

Passivhaus, Energieautarkes Haus. In: wksb. 1997. Nr.<br />

39, S. 53 – 57.<br />

[21] DIN V 4108-6 (2003-06): Wärmeschutz <strong>und</strong> Energie-<strong>Ein</strong>sparung<br />

in Gebäuden. – Teil 6: Berechnung des Jahresheizwärme<strong>und</strong><br />

des Jahresheizenergiebedarfs.<br />

Anm.: Das Verfahren ist für Wohngebäude <strong>und</strong> für Gebäude<br />

anwendbar, die zeitweise beheizt werden.<br />

DIN V 4108-6 Berichtigung 1 (2004-03): Berichtigungen zu<br />

DIN V 4108-6: 2003-06.<br />

[22] Huber, J., Müller, G. <strong>und</strong> Oberlän<strong>der</strong>, S.: Das Niedrigenergiehaus.<br />

<strong>Ein</strong> Handbuch. 1996. Stuttgart.<br />

[23] Feist, W. <strong>und</strong> Werner, J.: Erste Messergebnisse aus dem Passivhaus<br />

Darmstadt Kranichstein. In: Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur (gi),<br />

Haustechnik, Bauphysik, Umwelttechnik, 114 (1993) H. 5,<br />

S. 240 – 249.<br />

[24] Schreiter, S.: Urban Mining. Auf Rohstoffsuche mitten in <strong>der</strong><br />

Stadt. In: VDInachrichten 27. Juni 2008. Nr. 26, S. 2.<br />

[25] Bartolles, R., Frühwald, A. <strong>und</strong> Pohlmann, C.M.: Planungsmethoden<br />

zur Reduzierung des Gesamtenergiebedarfs von Wohngebäuden<br />

mit Hilfe von Ökobilanzen. 2001. Abschlußbericht<br />

FH Bremen, FB Architektur <strong>und</strong> Univ. Hamburg, FB Holztechnologie.<br />

[26] Pohl, R.: Kostengünstiges <strong>und</strong> energiesparendes Bauen. In: Ziegel<br />

<strong>im</strong> Dialog. Infotage ´95, Bauen heute – <strong>im</strong> Spannungsfeld<br />

zwischen Vorschriften <strong>und</strong> Praxis; Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft Mauerziegel<br />

<strong>im</strong> B<strong>und</strong>esverband <strong>der</strong> Deutschen Ziegelindustrie. 1995.<br />

[27] Gertis, K.: Niedrigenergie – o<strong>der</strong> Niedrigentropiehäuser? In:<br />

CCI 29 (1995) H. 4, S. 134 – 136.<br />

[28] Usemann, K.W.: Energieeinsparende Gebäude <strong>und</strong> Anlagentechnik.<br />

Berlin Heidelberg New York. 2004.<br />

[29] Globales Emissions-Modell integrierter Systeme (Genesis 4.2.).<br />

Ökoinstitut s. v. Institute for Applied Ecology, Darmstadt.<br />

www.genesis.de<br />

[30] Baumgärtner, U., Fischer, O. Kratz, Putz, A., Streit, W. <strong>und</strong> Willberg,<br />

U.: Kl<strong>im</strong>awandel-Ingenieure in <strong>der</strong> Verantwortung. In:<br />

Jahrbuch Bautechnik 2008, S. 39 – 58. Düsseldorf, VDI-Verlag.<br />

[31] Stern Review of the economic challenges of cl<strong>im</strong>ate change<br />

(www.sternreview.org.uk).


98 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Patentschau<br />

Rückspülbarer Wasserfilter<br />

DE-PS 102006029544, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

20.08.2009, Patentinhaber: Judo Wasseraufbereitung<br />

GmbH, 71364 Winnenden<br />

<strong>Ein</strong> rückspülbarer Wasserfilter mit einem in einem<br />

Gehäuse zwischen einem <strong>Ein</strong>lass <strong>und</strong> einem Auslass angeordneten<br />

Siebfiltereinsatz, <strong>der</strong> das Gehäuse in eine <strong>Ein</strong>lasskammer<br />

<strong>und</strong> eine Auslasskammer unterteilt, wo<strong>bei</strong><br />

mindestens eine Fläche des Wasserfilters eine ke<strong>im</strong> tötende<br />

Beschichtung aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass<br />

die mindestens eine mit <strong>der</strong> ke<strong>im</strong>tötenden Beschichtung<br />

versehene Fläche des Wasserfilters relativ zu dem Siebfiltereinsatz<br />

beweglich ist, <strong>und</strong> dass in <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>lasskammer<br />

eine o<strong>der</strong> mehrere Absaugvorrichtungen vorgesehen sind,<br />

wo<strong>bei</strong> die mindestens eine mit ke<strong>im</strong>töten<strong>der</strong> Beschichtung<br />

versehene Fläche Teil <strong>der</strong> Absaugvorrichtungen ist.<br />

Zusammensteckbare Entwässerungs- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />

Drainagevorrichtung<br />

DE-PS 102007058785, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

20.08.2009, Patentinhaber: Hewitech GmbH &<br />

Co. KG, 48607 Ochtrup<br />

<strong>Ein</strong>e zusammensteckbare Entwässerungs- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Drainagevorrichtung<br />

ist versehen mit identischen, gitterartigen<br />

Seitenwandplatten, die zur Bildung eines <strong>im</strong> Querschnitt<br />

vieleckigen, insbeson<strong>der</strong>e quadratischen Kanals angeordnet<br />

sind, <strong>und</strong> ersten Verbindungselementen zur Verbindung<br />

jeweils zweier benachbarter, winklig zueinan<strong>der</strong> verlaufen<strong>der</strong><br />

Seitenwandplatten. Die Seitenwandplatten <strong>und</strong><br />

die ersten Verbindungselemente sind zusammengesteckt.<br />

Durchlauferhitzer für eine Nutzflüssigkeit <strong>und</strong><br />

hydraulische Schaltung<br />

DE-PS 102005019856, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

20.08.2009, Patentinhaber: Sun-Systems GmbH,<br />

Wörgl, AT<br />

Es wird ein Durchlauf-Erhitzer für eine Nutzflüssigkeit<br />

mit einem Speicherbehälter besprochen, <strong>der</strong> eine wärmeabgebende<br />

Flüssigkeit aufn<strong>im</strong>mt, mit einem Koaxialrohr-<br />

Wärmeaustauscher, <strong>der</strong> in dem Speicherbehälter angeordnet<br />

ist <strong>und</strong> <strong>der</strong> ein gewendeltes Außenrohr sowie ein in<br />

diesem befindliches Innenrohr aufweist, wo<strong>bei</strong> durch das<br />

Innenrohr dieselbe wärmeabgebende Flüssigkeit strömt,<br />

die in dem Speicherbehälter enthalten ist, während in dem<br />

Ringquerschnitt zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenrohr die zu<br />

erwärmende Nutzflüssigkeit strömt, <strong>und</strong> das Innenrohr<br />

<strong>und</strong> das Außenrohr hinsichtlich Flüssigkeitsführung <strong>und</strong><br />

Anschlüsse vollständig voneinan<strong>der</strong> getrennt sind.<br />

Verfahren <strong>und</strong> Vorrichtung zum Abdichten des Eckbereichs<br />

von Luftleitungskanälen<br />

DE-PS 102007045063, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

20.08.2009, Patentinhaber: BerlinerLuft. Technik<br />

GmbH, 10365 Berlin<br />

Bei einem Verfahren <strong>und</strong> einer Vorrichtung zum<br />

Abdichten des Eckbereichs von Luftleitungskanälen<br />

mit Hilfe eines drucksteifen Dichtformteils für eine<br />

Abdichtstelle, wird das Dichtformteil auf einen montierten<br />

Luftleitungskanal aufgesetzt, wo<strong>bei</strong> vor o<strong>der</strong><br />

nach dem Aufsetzen des Dichtformteils in eine in die<br />

Dichtseite des Dichtformteils geformte Aufnahmetasche<br />

ein aushärtbares, pastöses Dichtmittel eingebracht<br />

wird, <strong>und</strong> wo<strong>bei</strong> mit dem Dichtformteil <strong>im</strong> auf die<br />

Abdichtstelle aufgesetzten Zustand Druck <strong>der</strong>art auf<br />

das pastöse Dichtmittel aus geübt wird, dass sich das<br />

Dichtmittel innerhalb des Dichtformteils um die<br />

Abdichtstelle herum verteilt <strong>und</strong> <strong>und</strong>ichte Stellen ausfüllt<br />

<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> überdeckt.<br />

Verfahren zum Starten eines Gasbrenners<br />

DE-PS 102007060073, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

20.08.2009, Patentinhaber: Robert Bosch GmbH,<br />

70469 Stuttgart<br />

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines<br />

Gasbrenners für ein Heizgerät mit einem modulierbaren<br />

Gebläse, einer Gas-/Luft-Verb<strong>und</strong>regelung, einer Zündeinrichtung<br />

<strong>und</strong> einer Überwachung <strong>der</strong> Funktion mit<br />

einer Ionisationselektrode als Messelektrode <strong>im</strong> Flammenbereich,<br />

welche in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Verbrennung<br />

eine von <strong>der</strong> Verbrennungstemperatur bzw. <strong>der</strong><br />

Luftzahl abgeleitete elektrische Größe an eine Regelschaltung<br />

legt. Da<strong>bei</strong> wird am Ende einer Stabilisierungszeit<br />

nach dem Brennerstart ein Modulieren auf einen vorgebbaren<br />

unteren Modulationsgrad angestrebt, von dem aus<br />

<strong>im</strong> Anschluss die Leistung auf einen vorgebbaren Belastungspunkt<br />

hochgefahren wird. Mit <strong>der</strong> Erfindung soll<br />

die Robustheit eines Gasbrenners für ein Heizgerät, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in <strong>der</strong> Startphase, opt<strong>im</strong>iert werden.<br />

Erfindungs gemäß wird das Modulationsverfahren des<br />

Gasbrenners über die Auswertung des Flammensignals<br />

angepasst.<br />

Sanitäre Wasserleitungsarmatur mit<br />

Unterputz-Montageeinheit<br />

DE-PS 102008032185, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

27.08.2009, Patentinhaber: Ideal-Standard International<br />

BVBA, Brüssel, BE<br />

<strong>Ein</strong>e sanitäre Wasserleitungsarmatur mit zugehöriger<br />

Unterputz-Montageeinheit, bestehend aus einem in eine<br />

in einer Wand geschaffene Ausnehmung einzusetzenden<br />

<strong>und</strong> an die wandseitigen Zulaufrohre anzuschließenden<br />

Kartuschenträger, <strong>der</strong> mit einem Wasserabgang, wenigstens<br />

einem Bedienelement <strong>und</strong> einer als Sichtblende aufgesetzten<br />

Rosette versehen ist, ist dadurch gekennzeichnet,<br />

dass die Unterputz-Montageeinheit einen in die<br />

Wand einzusetzenden <strong>und</strong> daran zu befestigenden Montagerahmen<br />

aufweist, innerhalb dessen die wandseitigen<br />

Zulaufrohre enden <strong>und</strong> jeweils mit einem eine parallel zur<br />

Wandebene ausgerichtete Austrittsöffnung aufweisenden<br />

Anschlussstück verb<strong>und</strong>en sind, <strong>und</strong> dass in die Austrittsöffnungen<br />

<strong>der</strong> mit einem Innengewinde versehenen<br />

Anschlussstücke jeweils ein Ausgleichsverbindungsstück<br />

mit einem einstellbaren Abstand zu den Anschlussstücken<br />

einschraubbar ist, wo<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kartuschenträger mit<br />

an ihm ausgebildeten Anschlussstutzen dichtend in die<br />

Ausgleichsverbindungsstücke einsteckbar <strong>und</strong> daran<br />

befestigbar ist.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 99<br />

Vorrichtung zur Ableitung von Verbrennungsabgasen<br />

aus einem Gebäude<br />

DE-PS 102007010910, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

20.08.2009, Patentinhaber: Saint-Gobain Isover<br />

G+H AG, 67059 Ludwigshafen, eka Edelstahlkamine<br />

GmbH, 95369 Untersteinach<br />

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ableitung<br />

von Verbrennungsabgasen aus einem Gebäude, mit einer<br />

doppelwandigen Abgasanlage, <strong>der</strong>en Wandungen von<br />

einem Innenrohr <strong>und</strong> einen das Innenrohr umgebenden<br />

metallischen Mantelrohr gebildet sind, wo<strong>bei</strong> die Abgasanlage<br />

mindestens einen Durchbruch in einer Wand- <strong>und</strong>/<br />

o<strong>der</strong> einer Decke des Gebäudes durchdringt, wo<strong>bei</strong> in<br />

einem Durchdringungsbereich <strong>der</strong> Abgasanlage <strong>im</strong><br />

Durchbruch das Mantelrohr eine o<strong>der</strong> mehrere Mantelausnehmungen<br />

aufweist. Die Erfindung ist dadurch<br />

gekennzeichnet, dass das Mantelrohr <strong>im</strong> Durchdringungsbereich<br />

von einer Dichtungshülle aus elastischem<br />

<strong>und</strong> wärmedämmendem Material umfasst ist.<br />

Vorrichtung zur Gewinnung von Solarenergie<br />

DE-PS 102007048460, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

27.08.2009, Patentinhaber: Deutsches Zentrum<br />

für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt e.V., 51147 Köln<br />

<strong>Ein</strong>e Vorrichtung zur Gewinnung von Solarenergie, mit<br />

einem Solarenergie aufnehmenden <strong>und</strong> an ein Wärmeträgermedium<br />

übertragenden Photothermie-Kollektor <strong>und</strong><br />

einem Wärmetauscher, <strong>der</strong> über einen Kreislauf mit dem<br />

PT-Kollektor verb<strong>und</strong>en ist, wo<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Kreislauf einen<br />

Vorratsbehälter für das eine strahlungsabsorbierende<br />

Substanz enthaltende Wärmeträgermedium aufweist <strong>und</strong><br />

Mittel vorgesehen sind, um in einem ersten Betriebszustand<br />

das Wärmeträgermedium durch den Kreislauf zu<br />

pumpen <strong>und</strong> in einem zweiten Betriebszustand das Wärmeträgermedium<br />

aus dem PT-Kollektor in den Vorratsbehälter<br />

zu überführen <strong>und</strong> den PT-Kollektor mit Luft zu<br />

füllen, ist dadurch gekennzeichnet, dass unter dem<br />

PT-Kollektor ein Photovoltaik-Kollektor mit photovoltaischer<br />

Energieumsetzung angeordnet ist, <strong>der</strong> in dem<br />

zweiten Betriebszustand durch den PT-Kollektor hindurch<br />

Solarenergie aufn<strong>im</strong>mt.<br />

Solarkollektor mit angeschlossenem Behälter<br />

zur Speicherung von Warmwasser<br />

DE-PS 102007043964, Veröffentlichungstag <strong>der</strong> Patenterteilung:<br />

27.08.2009, Patentinhaber: GREENoneTEC<br />

Solarindustrie GmbH, St. Veit, AT<br />

Es wird ein Solarkollektor mit angeschlossenem Behälter<br />

zur Speicherung von Warmwasser beschrieben, wo<strong>bei</strong><br />

a) <strong>der</strong> Behälter ein Gehäuse aufweist, das zumindest teilweise<br />

doppelwandig ausgebildet ist <strong>und</strong> einen Hohlraum<br />

begrenzt, <strong>und</strong> b) eine Leitung zum Transport eines <strong>im</strong><br />

Solarkollektor erwärmten Ar<strong>bei</strong>tsfluids an einem Ablauf<br />

aus dem Solarkollektor herausgeführt ist <strong>und</strong> an einem<br />

ersten Endabschnitt des Behälters in den Hohlraum einmündet<br />

<strong>und</strong> an einem zweiten Endabschnitt des Behälters<br />

aus dem Hohlraum herausgeführt <strong>und</strong> in einen Zulauf<br />

des Solarkollektors zurückgeführt ist, wo<strong>bei</strong> c) <strong>der</strong> erste<br />

Endabschnitt des Behälters unterhalb des Ablaufs des<br />

Solarkollektors angeordnet ist, d) <strong>der</strong> zweite Endabschnitt<br />

des Behälters oberhalb des Zulaufs des Solarkollektors<br />

angeordnet ist, e) <strong>der</strong> Behälter auf <strong>der</strong> Schattenseite des<br />

Kollektors verläuft. <br />

Wg.<br />

Briefe an die Herausgeber<br />

Anmerkungen zur Veröffentlichung<br />

„Neue Außenluft-Temperaturen für die<br />

Heizlastberechnung <strong>im</strong> gi 1/2012“<br />

Herr Nadler gibt einen guten Überblick über die heutigen<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> dynamischen Berechnungsverfahren<br />

<strong>und</strong> schlägt vor, diese analog zu den sommerlichen Kühllastberechnungen<br />

unter Verwendung <strong>der</strong> Test-Referenzjahre<br />

auch für die Heizlastberechnung einzusetzen. An<br />

einem Beispiel (Dezember 1969) für Berlin zeigt er, dass<br />

<strong>der</strong> seinerzeit von Esdorn eingeführte Zweitages-Mittelwert<br />

(–14 °C) recht passend gewählt ist.<br />

Es ist einleuchtend, dass man unter Berücksichtigung<br />

gewisser dynamischer Berechnungsmethoden einigermaßen<br />

korrekte Ergebnisse erwarten kann – wenn man ein<br />

sinnvoll ermitteltes Testreferenzjahr zugr<strong>und</strong>e legt.<br />

Allerdings gilt auch heute noch die allgemein bekannte<br />

Erfahrung, dass für die winterliche Anlagenauslegung<br />

eine geeignete Temperaturwahl für eine stationäre Auslegungsrechnung<br />

vollständig ausreicht. Der stationäre Wärmedurchgang<br />

dominiert <strong>im</strong> Extremfall so stark, dass die<br />

dynamischen Komponenten mit einfachen Korrekturfaktoren<br />

erfassbar sind. Dazu kommt, dass es sinnvoll ist,<br />

eine Heizung so klein wie möglich auszulegen. Auch wenn<br />

man allgemein Betriebsunterbrechungen vorsieht, ist es<br />

angebracht, <strong>bei</strong> extremen länger andauernden Wetterlagen<br />

(z. B. unter –10 °C) die Anlagen durchlaufen zu lassen<br />

<strong>und</strong> keinen Unterbrechungszuschlag <strong>bei</strong> <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionierung<br />

zu berücksichtigen.<br />

Es soll hier nicht gegen eine dynamische Berechnung<br />

polemisiert werden, die <strong>im</strong> Sommer wegen <strong>der</strong> stark variablen<br />

Lasten berechtigt <strong>und</strong> notwendig ist, aber es soll<br />

klargestellt werden, dass eine einfache stationäre HZ-<br />

Norm-Berechnung nach wie vor <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen<br />

muss. Es gibt diesbezüglich auch an<strong>der</strong>e Auslegungskriterien,<br />

die herangezogen werden können <strong>und</strong> die seit März<br />

2011 in <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 4710 Blatt 3 1) für Deutschland<br />

verfügbar sind. Lei<strong>der</strong> geht Herr Nadler nicht auf diese<br />

Fakten ein, die inzwischen auch analog für 120 europäische<br />

Stationen in Vorbereitung sind.<br />

Im gi H. 6 (Dezember 2009) 2) wurde <strong>der</strong> Entwurf <strong>der</strong><br />

VDI 4710, 3 ausführlich beschrieben, <strong>und</strong> es wurden Vorschläge<br />

gemacht, auf <strong>der</strong> Basis mittlerer t,x-Korrelationen<br />

(für die gleichen Stationen wie die <strong>der</strong> Test-Referenzjahre),<br />

die aber alle Temperatur- <strong>und</strong> Feuchtewerte enthalten,<br />

mit einem genau festgelegten Risiko eine Auslegung<br />

sowohl für den Sommerfall hinsichtlich Temperatur<br />

<strong>und</strong> Enthalpie als auch für den Winterfall (nur Temperatur)<br />

vorzunehmen.<br />

Im Vergleich zu unserer klassischen Auslegungstradition<br />

hat man alternativ 0,1 % o<strong>der</strong> 0,2 % <strong>der</strong> Jahresst<strong>und</strong>en<br />

(9 o<strong>der</strong> 17 h/a) als Über- o<strong>der</strong> Unterschreitung <strong>der</strong>


100 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Auslegungswerte zugelassen, <strong>und</strong> <strong>im</strong> Weißdruck <strong>der</strong> VDI<br />

traf man die Entscheidung, den Wert 0,1 % Risiko als<br />

generellen Auslegungsvorschlag zu unterbreiten. <strong>Ein</strong> Risikounterschied<br />

könnte künftig z. B. abhängig von <strong>der</strong><br />

Bauschwere eingesetzt werden. (Andaueraussagen enthalten<br />

die t,x-Korrelationen nicht).<br />

Dieses Ergebnis führt nur zu geringfügigen Korrekturen<br />

gegenüber den Werten <strong>der</strong> DIN EN 12831, aber ein<br />

Vergleich <strong>der</strong> t,-x-Korrelationen von 1961–1990 zu denen<br />

von 1991–2005 zeigt in <strong>der</strong> Tat auch nur geringe Verän<strong>der</strong>ungen<br />

für Deutschland. 3)<br />

Störend erscheint <strong>der</strong> Hinweis von Nadler zur Extrapolation<br />

des Kl<strong>im</strong>awandels auf 2050. Auch wenn die Modelle<br />

des DWD korrekt sein mögen, ist eine heutige Auslegung<br />

ausschließlich auf heutigen Daten durchzuführen.<br />

Es erscheint unglücklich, dass das Datenmaterial für<br />

die Testreferenzjahre auf einer Zeitreihe 1988–2007 aufbaut<br />

<strong>und</strong> nicht den allgemeinen Festlegungen <strong>der</strong> WMO<br />

(World Meteorological Organization) entsprechend auf<br />

<strong>der</strong> halben Periode 1991–2005, wie es für die t,x-Korrelationen<br />

fixiert wurde.<br />

Der VDI wird zusammen mit dem DWD ab 2021 die<br />

t,x-Korrelationen für 2006–2020 ermitteln.<br />

<strong>Ein</strong> Vergleich aller dann sich ergebenden gleichartig<br />

ausgewerteten Kenngrößen (Auslegungswerte, Gradtage<br />

usw.) wird sofort erkennbar werden lassen, wie sich <strong>der</strong><br />

Kl<strong>im</strong>awandel real weiterentwickelt hat.<br />

Insgesamt wird angeregt, demnächst <strong>im</strong> DIN-Ausschuß<br />

12831 die Auslegungsproblematik zu überprüfen.<br />

Dr.-Ing. Jürgen Masuch, Gutenbergstraße 18,<br />

<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

<br />

c/o Scholzeingenieurgesellschaft mbH<br />

Antwort zu den Anmerkungen von Dr. Masuch<br />

Die Bemerkung <strong>im</strong> Aufsatz zur dynamischen Heizlastberechnung<br />

stellt nur die Über zeugung des Autors dar. In<br />

<strong>der</strong> Hauptsache wurde thematisiert, wie man ein stationäres<br />

Rechenverfahren anwenden sollte. Über die Vorteile,<br />

die sich durch eine dynamische Heizlastberechnung ergeben,<br />

soll an an<strong>der</strong>er Stelle berichtet werden. Hier sei nur<br />

<strong>der</strong> Hinweis gestattet, dass für das „Durchheizen lassen“<br />

<strong>bei</strong> tiefen Temperaturen Reglerver stellungen von Hand<br />

o<strong>der</strong> elektronisch evtl. mit Wetterprognoseeinrichtungen<br />

notwendig sind, was in einigen Gebäuden nur schwer zu<br />

bewerkstelligen ist. Außerdem könnten sich auch an<strong>der</strong>e<br />

Arten von Betriebsunterbrechungen ergeben, z. B. durch<br />

die Stromtarife für Wärmepumpen.<br />

In den aufgeführten Literaturstellen von Dr. Masuch<br />

wird eindrucksvoll demonstriert, dass durch die Wahl<br />

eines geeigneten Über- bzw. Unterschreitungsrisikos –<br />

auch Perzentil genannt – aus den t,x-Korrelationen Max<strong>im</strong>al-<br />

bzw. Min<strong>im</strong>alwerte extrahierbar sind, die für die<br />

Auslegung von Kühl- bzw. Heizanlagen Verwendung finden<br />

könnten.<br />

Die in <strong>der</strong> VDI 4710-3 angegebenen Werte stellen<br />

Messwerte <strong>im</strong> 1/10-St<strong>und</strong>enrythmus dar, welche über<br />

mehrere Jahre gezählt wurden. Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben<br />

ist, dass die t,x-Wertepaare aus einem tatsächlich aufgetretenen<br />

Kollektiv stammen.<br />

Für die Verwendung in Systemen mit speicherfähigen<br />

Bauteilen halte ich solche „Momentanwerte“ jedoch für<br />

nicht geeignet. Man müsste zunächst die t,x-Korrelationen<br />

für <strong>Ein</strong>- bzw. Mehrtagesmittelwerte aufstellen <strong>und</strong><br />

kann dann mit dem Unterschreitungsrisiko eine Auswahl<br />

treffen. Selbst <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Lüftungsheizlast gibt es neben dem<br />

Durchgriff noch eine speicherabhängige Komponente,<br />

wie das Bild 13 <strong>im</strong> Aufsatz zeigt. Daher wurde für die<br />

Lüftungsheizlast <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satz des Tagesmittelwertes empfohlen.<br />

Die Verwendung von Momentanwerten für die stationäre<br />

Heizlastberechnung würde gerade mit dem in <strong>der</strong><br />

VDI 4710-3 gewählten 0,1 %-Unterschreitungsrisiko zu<br />

hohe Heizlasten ergeben. In <strong>der</strong> alten DIN 4701 ging man<br />

von einer Unterschreitung von 10mal in 20 Jahren aus,<br />

was ein 0,137 %-Unterschreitungsrisiko bedeutet. Dieses<br />

Unter schreitungsrisiko bezieht sich aber auf den Zweitagesmittelwert.<br />

Für die 1/10-St<strong>und</strong>en werte müsste man<br />

entsprechend höhere Werte (ca. 0,5-1,0 %) best<strong>im</strong>men, um<br />

auf die gleiche Auslegungstemperatur zu kommen.<br />

Die Wahl eines zu kleinen Unterschreitungsrisikos<br />

<strong>bei</strong>nhaltet auch die Gefahr, dass unrelevante Ausreißer<br />

<strong>Ein</strong>fluss nehmen. <strong>Ein</strong> zu groß gewähltes Unterschreitungsrisiko<br />

könnte durch die Differenz zu den tiefer liegenden<br />

Temperaturen <strong>im</strong> Tagesgang eine zu hohe Innentemperaturabsenkung<br />

(> 1,5 K) bewirken. Hier wäre vom<br />

Planer eine Ab wägung zu treffen, die auch von <strong>der</strong><br />

Bauschwere abhängig ist. Würden t,x-Korrelationstabellen<br />

für <strong>Ein</strong>- bis Viertagesmittel vorliegen, müsste<br />

daher noch geprüft werden, ob man in allen Tabellen das<br />

gleiche Unterschreitungsrisiko ansetzen kann. In meinem<br />

Aufsatz wurde jeweils die min<strong>im</strong>ale Tagesmitteltemperatur<br />

gewählt.<br />

<strong>Ein</strong> weiterer Vorteil <strong>der</strong> neuen Testreferenzjahre ist,<br />

dass sie kostenlos erhältlich sind <strong>und</strong> Umrechnungen für<br />

urbane Gebiete bzw. beson<strong>der</strong>e Höhenlagen <strong>bei</strong>nhalten.<br />

Die VDI 4710-3 kann solche Umrechnungen für die t,x-<br />

Korrelationen nicht vornehmen <strong>und</strong> ver weist hierfür auf<br />

ein Serviceangebot des DWD, natürlich zu DWD-Preisen.<br />

Die Herstellung von t,x-Korrelationen für <strong>Ein</strong>- bzw.<br />

Mehrtagesmittelwerte wird jedoch vom DWD verneint.<br />

Das Angebot des DWD entspricht nach meiner Auffassung<br />

nicht dem Ansinnen <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung, welches<br />

durch das Informationsweiterverwendungsgesetz (IWG<br />

vom 13.12.2006) beabsichtigt wurde. Neben <strong>der</strong> Absicht<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Verwertung von Informationen aus<br />

öffentlichen <strong>Ein</strong>richtungen werden hier auch Fragen <strong>der</strong><br />

Kl<strong>im</strong>aschutz ziele berührt.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> Max<strong>im</strong>altemperaturen<br />

<strong>bei</strong> dem 0,1 %-Überschreitungs risiko zur Auslegung <strong>der</strong><br />

RLT-Zentrale möchte ich anmerken, dass <strong>der</strong> Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> max<strong>im</strong>alen Temperatur nicht unbedingt <strong>der</strong> Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> max<strong>im</strong>alen Gebäudekühllast ist. Zum Beispiel<br />

kann ein nach Osten ausgerichtetes Gebäude die max.<br />

Kühllast in den Vormittags st<strong>und</strong>en haben, dass Temperaturmax<strong>im</strong>um<br />

aus <strong>der</strong> Tab. 3 <strong>der</strong> VDI 4710-3 (<strong>bei</strong> 0,1 %)<br />

wird dagegen wahrscheinlich <strong>bei</strong> ca. 16 Uhr liegen. Der<br />

Temperaturunterschied zwischen 10 <strong>und</strong> 16 Uhr beträgt<br />

nach VDI 2078 ca. 3 bis 6 K. Somit kann es vorkommen,<br />

dass <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Auslegung <strong>im</strong> h,x-Diagramm <strong>der</strong> Außenluftzustand<br />

t,x nicht mit <strong>der</strong> Kühllast korrespondiert.


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 101<br />

Über die Qualität <strong>der</strong> Kl<strong>im</strong>amodelle zur Extrapolation<br />

des Kl<strong>im</strong>awandels kann ich keine Auskunft geben. Hilfreich<br />

finde ich solche Prognosen aber schon, sei es zur<br />

Anlagen d<strong>im</strong>ensionierung – was zu diskutieren wäre –<br />

o<strong>der</strong> zur Untersuchung des zukünftigen Betriebsverhaltens.<br />

Übereinst<strong>im</strong>mend möchte ich feststellen, dass nunmehr<br />

das Kl<strong>im</strong>azonenverfahren gegen über dem Isothermenverfahren<br />

<strong>der</strong> DIN EN 12831 von den Meteorologen bevorzugt<br />

wird. Daraus resultiert die dringende Notwendigkeit<br />

einer Überar<strong>bei</strong>tung <strong>der</strong> Außenluft temperaturtabellen <strong>im</strong><br />

nationalen Beiblatt. Die große Schwankungsbreite <strong>im</strong><br />

Bild 3 des Aufsatzes dürfte dann wesentlich geringer ausfallen<br />

<strong>und</strong> sich nur noch für urbane Gebiete o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e<br />

Höhenlagen ergeben.<br />

<br />

Dipl.-Ing. Norbert Nadler, CSE Nadler<br />

Arnstädter Straße 7, 16515 Oranienburg-Süd.<br />

Ich finde es gut, dass das Thema nun öffentlich diskutiert<br />

wird. Die Festlegung in VDI 4710-3 ist ein Vorschlag,<br />

<strong>der</strong> aus den Diskussionen zum Entwurf mit verschiedenen<br />

Risikoannahmen resultierte (s. gi 6/2009). Um die<br />

Speicherfähigkeit zu berücksichtigen, kann das Risiko<br />

mit <strong>der</strong> Gebäudeschwere variiert werden.<br />

Auch ich bin <strong>der</strong> Meinung, man sollte zu einer gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Übereinkunft kommen, die die aktuelle meteorologische<br />

Situation erfasst, ich meine aber, dass man<br />

über die 15 Stationen <strong>der</strong> Testreferenzjahre o<strong>der</strong> t,x-Korrelationen<br />

hinaus die Korrekturen für alle Stationen <strong>der</strong><br />

DIN EN 12831 mit Hilfe <strong>der</strong> Meteorologen entwickeln<br />

kann.<br />

Zu Ihrer Frage nach den Enthalpie-Werten: Diese wurden<br />

aus den t,x-Korrelationen berechnet <strong>und</strong> für den<br />

Sommer statistisch ausgewertet.<br />

<br />

Dr.-Ing. Jürgen Masuch<br />

Wärme aus dem Gewächshaus<br />

Für Sie gelesen<br />

<strong>Ein</strong> ungewöhnliches System hat Dr. Martin Buchholz mit<br />

seinen Mitar<strong>bei</strong>tern vom Fachgebiet <strong>Gebäudetechnik</strong> <strong>und</strong><br />

Entwerfen <strong>der</strong> TU Berlin entwickelt, das Wärme unabhängig<br />

von <strong>der</strong> Jahreszeit generieren <strong>und</strong> speichern soll:<br />

<strong>Ein</strong>e Pflanzenheizung, die wesentlich weniger Sonne<br />

benötigt als thermische Kollektoren. Dies berichtet die<br />

Wochenschrift TUintern vom November 2011, S. 9. Das<br />

Kernstück <strong>der</strong> Erfindung ist ein schwarzer Füllkörper aus<br />

Plastik, <strong>der</strong> sich <strong>im</strong> Inneren eines Niedrigenergiehauses in<br />

Berlin-Dahlem befindet. Obwohl er nur 2 m hoch ist <strong>und</strong><br />

ein Volumen von 1 m³ besitzt, hat er eine Oberfläche von<br />

etwa 80 m². Der Absorber ist das Energiezentrum des<br />

Hauses <strong>und</strong> verbindet die übrigen Komponenten <strong>der</strong><br />

Heizung miteinan<strong>der</strong>: Er ist mit einem Gewächshaus verb<strong>und</strong>en,<br />

in dem Buchholz Schilf angepflanzt hat. Es verdunstet<br />

schon <strong>bei</strong> niedrigen Temperaturen das leicht verschmutzte<br />

Abwasser, das in das Treibhaus geleitet wird.<br />

Die Heizung funktioniert auch mit an<strong>der</strong>en wintergrünen<br />

Pflanzen wie Bambus, die frostresistent sind. Die warme,<br />

feuchte Luft aus dem Gewächshaus wird nun in den<br />

Absorber geführt, durch den eine Salzlösung rieselt.<br />

Buchholz nutzt die hygroskopische Eigenschaft <strong>der</strong> Sole,<br />

die Eigenschaft des Salzes also, Feuchtigkeit aus <strong>der</strong><br />

Umgebung aufzunehmen. Diese Phasenwechsel, <strong>der</strong><br />

Übergang von Wasserdampf zu Wasser, setzt Wärme frei<br />

<strong>und</strong> die Sole erwärmt sich auf bis zu 45 °C. Die Wärme<br />

kann zum Heizen direkt in das Gebäude geführt werden.<br />

Wird sie nicht sofort benötigt, kann die warme Salz-<br />

Wasser- Lösung in die neun <strong>Ein</strong>-Kubikmeter-Tanks<br />

gespeichert werden, die an den Absorber angeschlossen<br />

sind. Die thermochemische Energiespeicherung über die<br />

Sole ist das eigentlich Neue des Systems, an dem Martin<br />

Buchholz <strong>und</strong> sein Team aus Energietechnikern <strong>und</strong><br />

Architekten des Fachgebietes <strong>Gebäudetechnik</strong> <strong>und</strong> Entwerfen<br />

<strong>der</strong> TU Berlin forschen: Salzlake aus relativ billigem<br />

Magnesium-Chlorid speichert Energie sehr effizient<br />

<strong>und</strong> verlustarm. Über ein Erdwärmerohr kann <strong>im</strong> Winter<br />

vorgewärmte Außenluft in den Filter geleitet <strong>und</strong> so die<br />

Sole wie<strong>der</strong> regeneriert werden. Auf diese Weise wird <strong>der</strong><br />

Salzgehalt <strong>der</strong> Lösung von 20 auf 35 % gebracht, so dass<br />

die konzen trierte Sole wie<strong>der</strong> Wasserdampf aus dem<br />

Gewächshaus aufnehmen kann, <strong>bei</strong> wesentlich höheren<br />

Temperaturen <strong>im</strong> Vergleich zur eingesetzten Erdwärme.<br />

<strong>Ein</strong>e <strong>der</strong>artige Heizung funktioniert nicht nur mit<br />

Pflanzen, son<strong>der</strong>n überall dort, wo Dampf entsteht. Es<br />

gibt viele an<strong>der</strong>e Quellen von Feuchtigkeit, die man<br />

nutzen könnte, <strong>im</strong> Kleinen wären das z.B. <strong>der</strong> elektrische<br />

Wäschetrockner o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dampf, <strong>der</strong> <strong>bei</strong>m Duschen <strong>und</strong><br />

in <strong>der</strong> Küche <strong>bei</strong>m Kochen entsteht. Im Großen könnte<br />

man solche Systeme nach Meinung von Buchholz in<br />

Schw<strong>im</strong>mbä<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Industrie, wo getrocknet<br />

wird, anwenden: Bei <strong>der</strong> Herstellung von Milchpulver,<br />

Papier o<strong>der</strong> Spanplatten z. B. Theoretisch ist es sogar<br />

möglich, <strong>der</strong>artige Salzlösungen in den Kühltürmen von<br />

großen Kraftwerken zu regenerieren <strong>und</strong> eine große Energiequelle<br />

zu erschließen, die bisher völlig ungenutzt bleibt.<br />

Mit dieser Lake könnte dann in den Städten geheizt<br />

werden. Das Heizmaterial käme weiterhin per Pipeline<br />

o<strong>der</strong> per LKW. Nur dass ihre Fracht eine an<strong>der</strong>e ist: Sole<br />

statt Öl.<br />

Bauhauptgewerbe<br />

Mitteilungen<br />

Im November 2011 sind die Auftragseingänge <strong>im</strong> Bauhauptgewerbe<br />

<strong>im</strong> Vergleich zum November 2010 preisbereinigt<br />

um 12,5 % gestiegen. Wie das Statistische B<strong>und</strong>esamt<br />

(Destatis) weiter mitteilt, nahm da<strong>bei</strong> die Nachfrage<br />

<strong>im</strong> Hochbau um 19,0 % <strong>und</strong> <strong>im</strong> Tiefbau um 5,1 % zu.<br />

Der Gesamtumsatz belief sich <strong>im</strong> November 2011 auf<br />

r<strong>und</strong> 9,8 Milliarden Euro <strong>und</strong> stieg damit gegenüber<br />

November 2010 um 10,5 %. Ende November 2011 waren<br />

in den Betrieben des Hoch- <strong>und</strong> Tiefbaus 745 000 Personen<br />

tätig, r<strong>und</strong> 16 000 Personen mehr als ein Jahr zuvor<br />

(2,2 %).


102 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

In den ersten elf Monaten 2011 stiegen die Auftragseingänge<br />

des Bauhauptgewerbes preisbereinigt um<br />

3,7 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.<br />

Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes<br />

betrug <strong>im</strong> Zeitraum Januar bis November 2011 r<strong>und</strong><br />

84,0 Milliarden Euro <strong>und</strong> lag damit um 11,3 % über<br />

dem Niveau <strong>der</strong> ersten elf Monate 2010. Die durchschnittliche<br />

Zahl <strong>der</strong> tätigen Personen ist in diesem<br />

Zeitraum um 2,6 % gestiegen.<br />

Nach <strong>Ein</strong>schätzung <strong>der</strong> Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende<br />

e. V. (München) bestätigt sich hiermit <strong>der</strong><br />

Trend <strong>der</strong> Vormonate. Beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> Bereich des Hochbaus<br />

sind seit geraumer Zeit kontinuierlich steigende<br />

Umsatzzahlen zu verzeichnen. Florian Haas, Vorstand<br />

<strong>der</strong> Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende: Niedrige<br />

Hypothekenzinsen sind ein guter Nährboden, um den<br />

Traum vom Eigenhe<strong>im</strong> zu realisieren. Hinzu kommen die<br />

momentan gute Lage auf dem Ar<strong>bei</strong>tsmarkt sowie die<br />

wachsende Wirtschaft in Deutschland.<br />

Cl<strong>im</strong>a 2013<br />

Der REHVA-Weltkongress zur Heizungs- <strong>und</strong> Raumlufttechnik<br />

findet vom 16. bis 19. Juni 2013 in Prag statt. Alle<br />

Informationen unter www.cl<strong>im</strong>a 2013.org<br />

Ges<strong>und</strong>heitstechnische Gesellschaft<br />

Am 16. Juni 2011 sprach vor <strong>der</strong> Gesellschaft Dipl.-Ing.<br />

Peter Lein zum Thema „Schallschutz: DIN 4109/VDI<br />

4100. Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik?“ Der Referent ist<br />

Mitglied des Beirates <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heitstechnischen Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> vertritt als Mitglied in Ausschüssen des VDI<br />

<strong>und</strong> <strong>bei</strong>m Normenausschuss die Belange <strong>der</strong> <strong>Gebäudetechnik</strong>.<br />

Im März 2010 erschien ein Entwurf <strong>der</strong> überar<strong>bei</strong>teten<br />

Richtlinie VDI 4100 „Schallschutz <strong>im</strong> Hochbau<br />

– Wohnungen – Beurteilung <strong>und</strong> Vorschläge für einen<br />

erhöhten Schallschutz“. Der wesentliche Unterschied zwischen<br />

VDI 4100/1994 <strong>und</strong> VDI 4100/2010 ist die auch<br />

international vollzogene Umstellung von Schalldämmung<br />

auf Schallschutz.<br />

Die Begriffe wurden häufig durcheinan<strong>der</strong> gebracht.<br />

Schalldämmung bedeutet „Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schallübertragung<br />

zwischen Räumen o<strong>der</strong> zwischen dem Außenbereich<br />

<strong>und</strong> Räumen durch Bauteile <strong>und</strong> durch Maßnahmen an<br />

Bauteilen <strong>und</strong> sonstigen übertragenden Elementen.“<br />

(Anmerkung: Schalldämmungen sind nach den Anerkannten<br />

Regeln <strong>der</strong> Technik so auszuführen, dass <strong>der</strong><br />

angestrebte bauliche Schallschutz für die Menschen in<br />

Gebäuden <strong>im</strong> Sinne des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes gewährleistet<br />

ist.) Unter Schallschutz fallen alle Maßnahmen zur<br />

Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Geräuschübertragung.<br />

Während in DIN 4109 die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />

beschrieben sind, werden in VDI 4100 die Empfehlungen<br />

für den erhöhten Schallschutz in drei Stufen gegeben.<br />

Ges<strong>und</strong>heit ist ein hohes schützenswertes Gut, <strong>und</strong> deshalb<br />

gibt es hierzu auch den Schallschutz betreffende<br />

Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen. In Kommentaren zum<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz steht hierzu unter an<strong>der</strong>em:<br />

– „Beson<strong>der</strong>s geschützt ist <strong>der</strong> Int<strong>im</strong>bereich, <strong>der</strong> die<br />

Sphäre des menschlichen Lebens umfasst, die durch<br />

weitgehende Abgeschiedenheit von <strong>der</strong> Beteiligung<br />

an<strong>der</strong>er Personen (mit Ausnahme <strong>der</strong> Familie) gekennzeichnet<br />

ist. Die Wohnung <strong>im</strong> engeren Sinne gehört zur<br />

privaten Int<strong>im</strong>sphäre. Dem mit Rücksicht darauf stärkeren<br />

Bedürfnis nach Fernhaltung von Störungen entspricht<br />

es, die Begriffe „<strong>Ein</strong>griffe“ <strong>und</strong> „Beschränkung“<br />

insoweit streng auszulegen.“<br />

– „Die Unverletzlichkeit <strong>der</strong> Wohnung ist ihrem<br />

Ursprung nach ein echtes Individualrecht, das dem<br />

<strong>Ein</strong>zelnen <strong>im</strong> Hinblick auf seine Menschenwürde <strong>und</strong><br />

<strong>im</strong> Interesse seiner freien Entfaltung einen „elementaren<br />

Lebensraum“, das Recht in Ruhe gelassen zu werden<br />

gewährleisten soll.“<br />

Der bauliche Schallschutz wird in europäische Regelwerke<br />

eingeb<strong>und</strong>en:<br />

Richtlinie des Rates (89/106/EWG) vom<br />

21. Dezember 1988<br />

Bauprodukte – wesentliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

„Mit den Bauprodukten müssen Bauwerke errichtet werden<br />

können, die (als Ganzes <strong>und</strong> in ihren Teilen) unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit gebrauchstauglich<br />

sind <strong>und</strong> hier<strong>bei</strong> die nachfolgend genannten wesentlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen erfüllen, sofern für die Bauwerke<br />

Regelungen gelten, die entsprechende Anfor<strong>der</strong>ungen enthalten.<br />

Diese Anfor<strong>der</strong>ungen müssen <strong>bei</strong> normaler<br />

Instandhaltung über einen wirtschaftlich angemessenen<br />

Zeitraum erfüllt werden“.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen betreffen:<br />

– Mechanische Festigkeit <strong>und</strong> Standsicherheit<br />

– Brandschutz<br />

– Hygiene, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

– Nutzungssicherheit<br />

– Schallschutz<br />

„Das Bauwerk muss <strong>der</strong>art entworfen <strong>und</strong> ausgeführt<br />

sein, dass <strong>der</strong> von den Bewohnern o<strong>der</strong> von in <strong>der</strong> Nähe<br />

befindlichen Personen wahrgenommene Schall auf einem<br />

Pegel gehalten wird, <strong>der</strong> nicht ges<strong>und</strong>heitsgefährdend ist<br />

<strong>und</strong> <strong>bei</strong> dem zufriedenstellende Nachtruhe, Freizeit- <strong>und</strong><br />

Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen sichergestellt sind“.<br />

– Energieeinsparung <strong>und</strong> Wärmeschutz<br />

Verordnung zum Schutz <strong>der</strong> Beschäftigten vor Gefährdung<br />

durch Lärm (B<strong>und</strong>esgesetzblatt 2007 Teil I Nr. 8 vom<br />

8. März 2007)<br />

Richtlinie 2003/10/EG vom 6. Februar 2003 über Mindestvorschriften<br />

zum Schutz von Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tnehmer vor <strong>der</strong> Gefährdung durch physikalische<br />

<strong>Ein</strong>wirkungen (Lärm).<br />

„Lärm ist je<strong>der</strong> Schall, <strong>der</strong> zu einer Beeinträchtigung<br />

des Hörvermögens o<strong>der</strong> zu einer sonstigen mittelbaren<br />

o<strong>der</strong> unmittelbaren Gefährdung von Sicherheit <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>der</strong> Menschen führen kann“.<br />

Die Schuldrechtsreform schreibt bezüglich des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes<br />

einen erhöhten Schutzrahmen vor. Es ist<br />

daher davon auszugehen, dass die mit entsprechenden<br />

Verfahren befassten Gerichte gehalten sind, insbeson<strong>der</strong>e<br />

dem Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>und</strong> damit auch dem baulichen


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 103<br />

Schallschutz zur Durchsetzung zu verhelfen. Damit sind<br />

sämtliche Pflichten <strong>im</strong> Hinblick auf die <strong>Ein</strong>haltung des<br />

baulichen Schallschutzes zu verstehen <strong>und</strong> in die Praxis<br />

umzusetzen.<br />

Aus juristischer Sicht ist zu beachten, dass <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />

als neue Haftungsgr<strong>und</strong>lage den § 280 BGB in das<br />

Gesetz eingefügt hat. In dieser Vorschrift heißt es:<br />

„Verletzt <strong>der</strong> Schuldner eine Pflicht aus dem Schuldverhältnis,<br />

so kann <strong>der</strong> Gläubiger Ersatz des hierdurch<br />

entstehenden Schadens verlangen“.<br />

Diese Pflichten ergeben sich entwe<strong>der</strong><br />

– aus dem Schuldverhältnis (Mietvertrag, Planervertrag<br />

o<strong>der</strong> Bauwerkvertrag),<br />

– aus einschlägig anzuwendenden Gesetzen <strong>und</strong><br />

Verordnungen<br />

– aus den für das bau- <strong>und</strong> gebäudetechnische Gewerk<br />

zu beachtenden allgemein Anerkannten Regeln <strong>der</strong><br />

Technik.<br />

Im § 823 BGB steht zur Schadensersatzpflicht:<br />

(1) Wer vorsätzlich o<strong>der</strong> fahrlässig das Leben, den Körper,<br />

die Ges<strong>und</strong>heit, die Freiheit, das Eigentum o<strong>der</strong> ein<br />

sonstiges Recht eines an<strong>der</strong>en wi<strong>der</strong>rechtlich verletzt, ist<br />

dem An<strong>der</strong>en zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens<br />

verpflichtet.<br />

Alle Bauleistungen (auch Planungsleistungen) sind<br />

nach den allgemein Anerkannten Regel <strong>der</strong> Technik auszuführen:<br />

– VOB/B DIN 1961, § 4 Ausführung – Der Auftragnehmer<br />

hat die Leistung unter eigener Verantwortung auszuführen.<br />

Da<strong>bei</strong> hat er die Anerkannten Regeln <strong>der</strong><br />

Technik zu beachten.<br />

– VOB/B DIN 1961, § 13 Mängelansprüche (Gewährleistung)<br />

– Der Auftragnehmer übern<strong>im</strong>mt die Gewähr,<br />

dass seine Leistung den Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik<br />

entspricht.<br />

– BGB, Ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal – Auch <strong>bei</strong><br />

BGB-Verträgen müssen die Anerkannten Regeln <strong>der</strong><br />

Technik eingehalten werden.<br />

– Strafgesetzbuch (StGB) – § 319 Baugefährdung<br />

(1) Wer <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung, Leitung o<strong>der</strong> Ausführung<br />

eines Baues o<strong>der</strong> des Abbruchs eines Bauwerks gegen<br />

die allgemein Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik verstößt<br />

<strong>und</strong> dadurch Leib o<strong>der</strong> Leben eines an<strong>der</strong>en<br />

Menschen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu<br />

fünf Jahren o<strong>der</strong> mit Geldstrafe bestraft.<br />

(2) Ebenso wird bestraft, wer in Ausübung eines Berufs<br />

o<strong>der</strong> Gewerbes <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung, Leitung o<strong>der</strong> Ausführung<br />

eines Vorhabens, technische <strong>Ein</strong>richtungen in ein<br />

Bauwerk einzubauen o<strong>der</strong> eingebaute <strong>Ein</strong>richtungen<br />

dieser Art zu än<strong>der</strong>n, gegen die allgemein Anerkannten<br />

Regeln <strong>der</strong> Technik verstößt <strong>und</strong> dadurch Leib o<strong>der</strong><br />

Leben eines an<strong>der</strong>en Menschen gefährdet.<br />

Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik … sind anerkannte, auf<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen <strong>und</strong> praktischen Erfahrungen<br />

beruhenden Darstellungen des Stands <strong>der</strong> Technik<br />

<strong>und</strong> werden gr<strong>und</strong>sätzlich freiwillig angewendet, sofern<br />

sie nicht Bestandteil eines Vertrages o<strong>der</strong> von Gesetzen,<br />

Verordnungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en gültigen Rechtsdokumenten<br />

sind. [VDI 1000 Begriffe]<br />

Der B<strong>und</strong>esgerichtshof hat entschieden, dass Anerkannte<br />

Regeln <strong>der</strong> Technik maßgebliche Bedeutung für die<br />

Best<strong>im</strong>mung von Sorgfaltspflichten haben können. (BGH<br />

Urteil vom 03.11.2004, Am.: 8 ZR 344/03).<br />

Als Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik <strong>im</strong> Hinblick auf<br />

baulichen Schallschutz werden angesehen: die einschlägigen<br />

DIN-Normen, die EN-Normen, die VDI-Richtlinien.<br />

Es ist zu berücksichtigen, dass diese Anerkannten<br />

Regeln <strong>der</strong> Technik <strong>im</strong> Hinblick auf Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />

von Schalldämmung <strong>und</strong> baulichen Schallschutz<br />

einen unbedingt einzuhaltenden Mindeststandard darstellen.<br />

Verletzt ein Planer o<strong>der</strong> ein ausführendes Unternehmen<br />

diese dem Schallschutz dienenden Regeln, ist davon<br />

auszugehen, dass eine Haftung für entstehende Schäden<br />

begründet ist.<br />

Sind technische Regeln veraltet, sind sie <strong>im</strong> Rechtssinne<br />

nicht mehr Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik. Es wird<br />

daher Planern <strong>und</strong> ausführenden Firmen empfohlen, die<br />

Veröffentlichung neuer Anerkannter Regeln <strong>der</strong> Technik<br />

aufmerksam zu verfolgen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en <strong>Ein</strong>haltung unbedingt<br />

sicherzustellen.<br />

Im vierten Jahrzehnt ihres Bestehens <strong>und</strong> zwei Jahrzehnte<br />

nach <strong>der</strong> Überar<strong>bei</strong>tung von 1989 ist DIN 4109<br />

nicht mehr unangefochten. Sie ist jedoch bauordnungsrechtlich<br />

<strong>im</strong>mer noch gültig, obwohl sie – weil technisch<br />

überholt – nicht mehr als Anerkannte Regel <strong>der</strong> Technik<br />

angesehen werden kann.<br />

Schon 1986 hat <strong>der</strong> BGH festgestellt: „Die DIN-Normen<br />

sind keine Rechtsnormen, son<strong>der</strong>n private technische<br />

Regelungen mit Empfehlungen. Sie können die Anerkannten<br />

Regeln <strong>der</strong> Technik wie<strong>der</strong>geben o<strong>der</strong> hinter diesen<br />

zurückbleiben“.<br />

Das BGH-Urteil VII ZR 45/06 vom 14. Juni 2007 stellt<br />

fest:<br />

„Die Anfor<strong>der</strong>ungen an den Schallschutz unterliegen<br />

einer dynamischen Verän<strong>der</strong>ung. Sie orientieren sich<br />

einerseits an den aktuellen Bedürfnissen <strong>der</strong> Menschen<br />

nach Ruhe <strong>und</strong> individueller Abgeschiedenheit in den<br />

eigenen Wohnräumen. An<strong>der</strong>erseits hängen sie von den<br />

Möglichkeiten des Baugewerbes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bauindustrie ab,<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Interessen<br />

<strong>bei</strong><strong>der</strong> Vertragsparteien einen möglichst umfangreichen<br />

Schallschutz zu gewährleisten. In privaten technischen<br />

Regelwerken festgelegte Schalldämm-Maße können nicht<br />

als Anerkannte Regeln <strong>der</strong> Technik herangezogen werden,<br />

wenn es wirtschaftlich akzeptable, ihrerseits den<br />

Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik entsprechende Bauweisen<br />

gibt, die ohne weiteres höhere Schalldämm-Maße<br />

erreichen.“<br />

In Ergänzung zu den Mindest-Schallschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> DIN 4109 werden in <strong>der</strong> Richtlinie VDI 4100<br />

zusätzliche Schallschutzstufen (SSt) für die Planung <strong>und</strong><br />

Bewertung des Schallschutzes von Gebäuden definiert.<br />

Die Richtlinie, erschienen 1983 <strong>und</strong> überar<strong>bei</strong>tet 1994,<br />

formulierte erstmals über die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen hinausgehende<br />

höhere Schallschutzanfor<strong>der</strong>ungen. Von <strong>der</strong><br />

Fachwelt begrüßt <strong>und</strong> angewendet, sprach die Bauindustrie<br />

<strong>der</strong> Richtlinie VDI 4100 den Status einer Anerkannten<br />

Regel <strong>der</strong> Technik mit <strong>der</strong> fadenscheinigen Begründung<br />

ab, das Bauen würde damit wesentlich zu teuer. Fachleute<br />

vermuteten schon damals, dass das Baugewerbe entwe<strong>der</strong>


104 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

fachtechnisch nicht in <strong>der</strong> Lage sei, die höheren Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu erfüllen o<strong>der</strong> – was wahrscheinlicher ist – die<br />

qualitativ erfor<strong>der</strong>lichen Leistungen auf ihren Baustellen<br />

nicht ausreichend kontrollieren zu können. Der BGH hat<br />

hierzu mit seinem Urteil dankenswerter Weise eindeutige<br />

Klarheit geschaffen:<br />

„Soweit weitergehende Schallschutzanfor<strong>der</strong>ungen an<br />

Bauwerke gestellt werden, wie z. B. die <strong>Ein</strong>haltung eines<br />

üblichen Komfortstandards o<strong>der</strong> eines Zustandes, in dem<br />

die Bewohner „<strong>im</strong> Allgemeinen Ruhe finden“, sind die<br />

Schalldämm-Maße <strong>der</strong> DIN 4109 von vornherein nicht<br />

geeignet, als Anerkannte Regel <strong>der</strong> Technik zu gelten.<br />

Etwas an<strong>der</strong>es kann für die Schalldämm-Maße <strong>der</strong> VDI-<br />

Richtlinie 4100 Schallschutzstufen SSt II <strong>und</strong> SSt III<br />

gelten“.<br />

Immer häufiger müssen sich Gerichte mit Schallschutzproblemen<br />

befassen. Das Oberlandesgericht München<br />

(Urteil vom 19.05.2009 – 9 U 4198/08) hatte sich mit <strong>der</strong><br />

Klage <strong>der</strong> Eigentümergemeinschaft einer Wohnanlage<br />

auseinan<strong>der</strong> zu setzen, die auf Mangelbeseitigung wegen<br />

unzureichenden Schallschutzes klagte. Beworben hatte<br />

<strong>der</strong> Bauträger die Wohnanlage in einem hochwertigen<br />

Prospekt, in welchem er u. a. auf die Ruhe <strong>und</strong> den Komfort<br />

<strong>der</strong> attraktiven, ruhigen Stadtwohnungen hinwies.<br />

Auf Basis <strong>der</strong> Werte <strong>der</strong> DIN 4109, Tabelle 3, plante <strong>und</strong><br />

errichtete <strong>der</strong> Bauträger die Wohnanlage. Das OLG München<br />

sprach <strong>der</strong> klagenden Eigentümergemeinschaft einen<br />

Anspruch auf Mängelbeseitigung zu, „da zwischenzeitlich<br />

allgemein anerkannt ist, dass DIN-Normen nicht<br />

zwangsläufig mit den Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik<br />

gleichzusetzen sind“. Die Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Entscheidung<br />

des OLG München besteht darin, dass die Parteien <strong>im</strong><br />

Kaufvertrag zwar ausdrücklich auf die nicht mehr dem<br />

Stand <strong>der</strong> Technik entsprechenden Schallschutzwerte <strong>der</strong><br />

DIN 4109 verwiesen haben, aber gleichwohl in <strong>der</strong> vertraglichen<br />

Gesamtschau ein Mangel bejaht wurde.<br />

Die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen ergeben sich nicht nur aus<br />

dem Vertragstext, son<strong>der</strong>n auch auch erläuternden o<strong>der</strong><br />

präzisierenden Erklärungen o<strong>der</strong> sonstigen vertragsbegleitenden<br />

Umständen, z. B. den zum Auftrag führenden<br />

Werbeunterlagen. Diese sah das OLG München vorliegen<br />

in dem bewerbenden Prospekt, in welchem ausdrücklich<br />

auf „Ruhe <strong>und</strong> Komfort“ <strong>der</strong> Wohnanlage abgestellt<br />

wurde. „Für den dann üblichen Qualitäts- <strong>und</strong> Komfortstandard<br />

sind als geeigneter Anknüpfungsmaßstab die<br />

Schalldämm-Maße <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 4100, Schallschutzstufe<br />

II heranzuziehen“.<br />

In VDI 4100 werden drei Schallschutzstufen unterschieden:<br />

– Schallschutzstufe SSt I –<br />

beschreibt die in DIN 4109-1 gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den baulichen Schallschutz <strong>und</strong> geht geringfügig<br />

darüber hinaus.<br />

Angehobene Sprache aus fremden Nachbarräumen<br />

ist in <strong>der</strong> Regel wahrzunehmen <strong>und</strong> teilweise zu verstehen.<br />

– Schallschutzstufe SStII –<br />

ist <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong> einer Wohnung zu erwarten, <strong>der</strong>en<br />

sonstige Ausführung <strong>und</strong> Ausstattung höheren Komfortansprüchen<br />

genügt.<br />

Es sind Werte angegeben, <strong>bei</strong> <strong>der</strong>en <strong>Ein</strong>haltung die<br />

Betroffenen, übliche Gegebenheiten <strong>der</strong> Umgebung<br />

vorausgesetzt, <strong>im</strong> allgemeinen Ruhe finden <strong>und</strong> ihre<br />

Verhaltensweisen nicht beson<strong>der</strong>s einschränken<br />

müssen, um Vertraulichkeit zu wahren. Angehobene<br />

Sprache aus fremden Nachbarräumen ist in <strong>der</strong> Regel<br />

wahrzunehmen, aber nicht zu verstehen.<br />

– Schallschutzstufe SSt III –<br />

wäre <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong> einer Wohnung zu erwarten,<br />

<strong>der</strong>en sonstige Ausführung <strong>und</strong> Ausstattung beson<strong>der</strong>en<br />

Komfortansprüchen genügt.<br />

Bei <strong>Ein</strong>haltung <strong>der</strong> Kennwerte können die Betroffenen<br />

ein hohes Maß an Ruhe finden. Geräusche von<br />

außen sind kaum wahrzunehmen. Der Schutz <strong>der</strong> Privatsphäre<br />

ist auch <strong>bei</strong> lauter Sprache weitestgehend<br />

gegeben. Angehobene Sprache aus fremden Nachbarräumen<br />

wird nur halb so laut wahrgenommen wie <strong>bei</strong><br />

SSt II.<br />

Damit ist Nichtverstehen gegenüber SSt II deutlich verbessert.<br />

Beson<strong>der</strong>s laute Störgeräusche (z. B. Musikinstrumente,<br />

Tonwie<strong>der</strong>gabegeräte) <strong>bei</strong>m Nachbarn können<br />

aber noch gedämpft hörbar sein <strong>und</strong> damit u. U. stören.<br />

VDI 4100 ist mit ihren Empfehlungen für den erhöhten<br />

Schallschutz in <strong>Ein</strong>klang mit internationalen Regelwerken,<br />

<strong>bei</strong>spielweise mit <strong>der</strong> Schweizer Norm SIA 181: 2006,<br />

Schallschutz <strong>im</strong> Hochbau. Dort werden die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

ebenfalls in drei Stufen geglie<strong>der</strong>t, Lärmempfindlichkeit:<br />

gering – mittel – hoch (Tabelle 1).<br />

Durch die <strong>Ein</strong>führung von Schallschutzstufen in VDI<br />

4100 als einer Gesamtbeurteilung werden dem Anwen<strong>der</strong><br />

einfache Entscheidungskriterien gegeben, mit <strong>der</strong>en Hilfe<br />

er den für seine Bedürfnisse wünschenswerten bzw. notwendigen,<br />

in seinen Teilbereichen aufeinan<strong>der</strong> abgest<strong>im</strong>mten,<br />

baulichen Schallschutz ermitteln kann.<br />

Der Maßstab für die Beurteilung des erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Schallschutzes ist die Qualität des Bauvorhabens. Die<br />

Tabelle 1. Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an den Schutz gegen Geräusche gebäudetechnischer Anlagen <strong>und</strong> fester <strong>Ein</strong>richtungen <strong>im</strong> Gebäude<br />

(nach SIA 181).<br />

Sp 1 2 4 5 6 7<br />

emissionsseitige Geräuschart Anfor<strong>der</strong>ungswert<br />

Lärmempfindlichkeit<br />

ZE Sen<strong>der</strong>aum<br />

in db (A)<br />

gering mittel hoch<br />

1 <strong>Ein</strong>zelgeräusch Funktionsgeräusch L H 38 33 28<br />

2 <strong>Ein</strong>zelgeräusch Benutzungsgeräusch L H 43 38 33<br />

3 Dauergeräusch Funktionsgeräusch L H 33 28 25<br />

4 Dauergeräusch Benutzungsgeräusch L H 33 28 25


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 105<br />

Obergerichte folgen nun nach dem<br />

Urteil des BHG dieser gr<strong>und</strong>legenden<br />

Entscheidung <strong>und</strong> legen fest, welche<br />

Schallschutzqualität <strong>im</strong> <strong>Ein</strong>zelnen<br />

geschuldet ist. Angesichts <strong>der</strong> hohen<br />

Bedeutung des Schallschutzes <strong>im</strong><br />

mo<strong>der</strong>nen Wohnungs- <strong>und</strong> Geschäftsbau<br />

kann von den Planern <strong>und</strong> ausführenden<br />

Unternehmen erwartet<br />

werden, eine Bauweise mit einem besseren<br />

Schallschutz ohne nennenswerten<br />

Mehraufwand zu wählen. Dies<br />

kann bedeuten, dass lediglich <strong>bei</strong><br />

<strong>Ein</strong>fachbauwerken noch die Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> DIN 4109 eingehalten<br />

werden können <strong>und</strong> in allen<br />

an<strong>der</strong>en Fällen <strong>der</strong> erhöhte Schallschutz<br />

nach VDI 4100, Schallschutzstufe<br />

II als vereinbarter Standard<br />

angesehen wird. Für die gehobene<br />

Komfort-<strong>und</strong> Luxusklasse wird die<br />

Schallschutzstufe III geschuldet.<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung (seinerzeit<br />

das Bauministerium) hat bereits 1995<br />

NABau <strong>und</strong> NALS aufgefor<strong>der</strong>t, <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> fälligen Überar<strong>bei</strong>tung <strong>der</strong> DIN<br />

4109 mit dem Beiblatt 2 eine Zusammenführung<br />

mit <strong>der</strong> Richtlinie VDI<br />

4100 zu erar<strong>bei</strong>ten. An dieser Aufgabe<br />

waren viele Fachleute <strong>und</strong> Interessenvertreter<br />

des Baugewerbes beteiligt,<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Juni 2000 wurde <strong>der</strong><br />

Entwurf DIN 4109-10 veröffentlicht.<br />

In <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> weiteren Diskussionen<br />

wurde deutlich, dass zwischen<br />

den beteiligten Kreisen kein Konsens<br />

erzielt werden konnte. Die Situation<br />

eskalierte mit dem sogenannten „Positionspapier <strong>der</strong> Verbände<br />

<strong>der</strong> Bau- <strong>und</strong> Wohnungswirtschaft zum baulichen<br />

Schallschutz“. Daraufhin hat das NABau-Lenkungsgremium<br />

2004 die „<strong>Ein</strong>stellung <strong>der</strong> Normungsar<strong>bei</strong>ten für<br />

einen erhöhten Schallschutz <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> DIN 4109“<br />

beschlossen. Als logisches Ergebnis dieser Situation wurde<br />

2007 die Richtlinie VDI 4100 mit geringfügigen Ergänzungen<br />

<strong>und</strong> redaktionellen Än<strong>der</strong>ungen neu herausgegeben.<br />

Ebenfalls erschien ein Normentwurf DIN 4109-1 mit<br />

den bisherigen Schallschutzwerten <strong>und</strong> einigen Ergänzungen,<br />

zu dem es viele <strong>Ein</strong>sprüche gab, so dass <strong>der</strong> Entwurf<br />

zurückgezogen wurde. Das Resultat dieses Durcheinan<strong>der</strong>s<br />

ist <strong>im</strong> Urteil des BGH (siehe oben) nachzulesen.<br />

Inzwischen gibt es ein „Gemeinsames Positionspapier <strong>der</strong><br />

Interessenvertreter <strong>der</strong> Verbraucher zum Schallschutz<br />

Bauwesen“, in dem erneut gefor<strong>der</strong>t wird, DIN <strong>und</strong> VDI<br />

zusammenzuführen <strong>und</strong> die dreistufige Schallschutzklassifizierung<br />

in eine neue DIN 4109 zu übernehmen. Neu<br />

geglie<strong>der</strong>te Ar<strong>bei</strong>tskreise beraten zur Zeit über die Neufassung<br />

<strong>der</strong> DIN. Es soll künftig vier Blätter geben: DIN<br />

4109-1/Anfor<strong>der</strong>ungen, DIN 4109-2/Berechnungen, DIN<br />

4109-3/Bauteilkatalog, DIN 4109-4/Messtechnische<br />

Nachweise. Ob erhöhte Schallschutzwerte wegen des<br />

BGH-Urteils aufgenommen werden, steht in den Sternen;<br />

Tabelle 2. Max<strong>im</strong>al zulässige A-bewertete Standard-Schalldruckpegel <strong>im</strong> eigenen Wohnbereich,<br />

erzeugt von gebäudetechnischen Anlagen <strong>im</strong> eigenen Wohn- <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />

(nach DIN 4109).<br />

Sp 1 2 3 4<br />

Ze Geräusch quellen max<strong>im</strong>al zulässige Schalldruckpegel in db (A)<br />

1 Wohn- <strong>und</strong><br />

Schlafräume<br />

2 fest installierte technische<br />

Schallquellen <strong>der</strong><br />

Heizungs-, Kl<strong>im</strong>a- <strong>und</strong><br />

Lüftungstechnik <strong>im</strong><br />

eigenen Wohn- <strong>und</strong><br />

Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />

Wohnküchen,<br />

Flure<br />

Ar<strong>bei</strong>tsräume, Küchen,<br />

Bä<strong>der</strong>, Toilettenräume,<br />

Nebenräume,<br />

Hobbyräume<br />

L AF,max,nT ≤ 30 L AF,max,nT ≤ 35 –<br />

Tabelle 3. Kennwerte für Schallschutzstufen (SSt) für technische Gebäudeausrüstung<br />

innerhalb selbst genutzter Wohnung o<strong>der</strong> Haus (nach VDI 4100).<br />

Sp 1 2 3 5 6<br />

Ze Schallschutzkriterium Kennzeichnung<br />

akustischer<br />

Größe in dB<br />

SSt EB I<br />

SSt EB<br />

II<br />

1 Luftschallschutz horizontal (Wände ohne<br />

Türen) <strong>und</strong> vertikal<br />

erf. D nT,W 48 52<br />

2 Luftschallschutz <strong>bei</strong> offenen Gr<strong>und</strong>rissen<br />

Wand mit Tür zum<br />

erf. D nT,W 26 31<br />

getrennten Raum<br />

3 Trittschallschutz Decken (keine Treppen) zul. L’ nT,w 53 46<br />

4 Trittschallschutz Treppen <strong>im</strong> eigenen Treppenraum<br />

zul. L’ nT,w 53 46<br />

5 Gebäudetechnische Anlagen einschl. Wasserversorgungs-<br />

<strong>und</strong> Abwasseranlagen für die<br />

Ver- <strong>und</strong> Entsorgung des eigenen Bereiches<br />

zul. L Afmax,nT 35 30<br />

die Verbände <strong>der</strong> Bau- <strong>und</strong> Wohnungswirtschaft lehnen in<br />

diesem Zusammenhang sogar den richterlich <strong>und</strong> fachlich<br />

festgestellten Begriff „Mindestanfor<strong>der</strong>ung“ ab <strong>und</strong><br />

beharren auf „Anfor<strong>der</strong>ung“. Allerdings gibt es auch eine<br />

wesentliche Ergänzung <strong>im</strong> Regelwerk; <strong>der</strong> Schallschutz<br />

für den eigenen Wohnbereich wurde definiert: „Im eigenen<br />

Wohn- <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>tsbereich fest installierte technische<br />

Schallquellen, die (<strong>im</strong> üblichen Betreiben) nicht vom<br />

Bewohner selbst betätigt bzw. in Betrieb gesetzt werden,<br />

müssen in Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten <strong>im</strong><br />

eigenen Wohnbereich die wie in Tabelle 2 genannten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen einhalten. Diese Anfor<strong>der</strong>ungen gelten<br />

für Anlagen <strong>der</strong> Heizungs-, Kl<strong>im</strong>a <strong>und</strong> Lüftungstechnik,<br />

nicht aber für die <strong>im</strong> eigenen Wohn- <strong>und</strong> Ar<strong>bei</strong>tsbereich<br />

betriebenen Wasserinstallationen, Rolläden, Raumkl<strong>im</strong>ageräte,<br />

Kaminöfen <strong>und</strong> <strong>der</strong>gleichen“.<br />

In VDI 4100 sind die Kennwerte zum Schutz des eigenen<br />

Wohnbereichs schon seit 1994 aufgeführt (Tabelle 3).<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V. DEGA hat<br />

mit <strong>der</strong> Empfehlung 103, Schallschutz <strong>im</strong> Wohnungsbau<br />

(Juni 2008) vorgeschlagen, einen Schallschutzausweis einzuführen.<br />

In Ergänzung <strong>der</strong> Schallschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Norm DIN 4109 werden in dieser Empfehlung sieben<br />

Schallschutzklassen (Tabelle 4) für die Bewertung von


106 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Tabelle 4. Anfor<strong>der</strong>ungen an Luft- <strong>und</strong> Trittschall (nach DEGA).<br />

SP 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Ze Schallschutzkriterium<br />

Kennzeichnung akustischer<br />

Größen in dB<br />

F E D C B A A*<br />

1 Luftschallschutz Wände, Decken R H < 50 ≥ 50 ≥ 54 ≥ 57 ≥ 62 ≥ 67 ≥ 72<br />

2 Luftschallschutz Wohnungseingangstür<br />

in Fluren o<strong>der</strong> Dielen<br />

R H < 22 ≥ 22 ≥ 27 ≥ 32 ≥ 37 ≥ 40<br />

3 Luftschallschutz Wohnungseingangstür<br />

direkt in Aufenhaltsräume<br />

R H < 32 ≥ 32 ≥ 37 ≥ 42 ≥ 45 ≥ 48<br />

4 Trittschallschutz Decken, Treppen, Balkone L’ n,w > 60 ≤ 60 ≤ 53 ≤ 46 ≤ 40 ≤ 34 ≤ 28<br />

Tabelle 5. Anfor<strong>der</strong>ungen an Geräusche aus Wasserinstallation <strong>und</strong> gebäudetechnischen Anlagen (nach DEGA).<br />

SP 1 2 3 4 5 6 7<br />

Ze Geräuschquellen<br />

Kennzeichnung akustischer<br />

Größen in dB<br />

F E D C B, A, A*<br />

1 Installationsgeräusche <strong>und</strong> gebäudetechnische Anlagen L AFmax > 35 ≤ 35 ≤ 30 ≤ 25 ≤ 20<br />

Wohnräumen o<strong>der</strong> Gebäuden mit Wohnräumen definiert.<br />

Es können bestehende Gebäude aufgr<strong>und</strong> des tatsächlich<br />

erzielten Schallschutzes eingeordnet <strong>und</strong> mit an<strong>der</strong>en<br />

Gebäuden verglichen werden.<br />

Durch den Schallschutzausweis auf <strong>der</strong> Basis des mehrstufigen<br />

Schallschutzes ist eine einfache Kennzeichnung<br />

des Schallschutzes von ganzen Wohneinheiten o<strong>der</strong> ganzen<br />

Gebäuden möglich. Mit dem Schallschutzausweis<br />

wird für die Planungsbeteiligten <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e für den<br />

Nutzer (Käufer, Bewohner) eine einfache verständliche<br />

<strong>und</strong> verbraucherorientierte Bewertung geschaffen.<br />

Die Schallschutzklassen werden wie folgt charakterisiert:<br />

– Klasse A*: sehr guter Schallschutz; ein ungestörtes<br />

Wohnen ist praktisch ohne Rücksichtnahme gegenüber<br />

den Nachbarn möglich.<br />

– Klasse A: sehr guter Schallschutz; ein ungestörtes Wohnen<br />

ist ohne große Rücksichtnahme gegenüber den<br />

Nachbarn möglich.<br />

– Klasse B: guter Schallschutz; <strong>bei</strong> gegenseitiger Rücksichtnahme<br />

ist zwischen den Nachbarn ein ruhiges<br />

Wohnen <strong>bei</strong> weitgehendem Schutz <strong>der</strong> Privatsphäre<br />

möglich.<br />

– Klasse C: gegenüber <strong>der</strong> Klasse D wahrnehmbar besserer<br />

Schallschutz; <strong>bei</strong> üblichem rücksichtsvollen Wohnverhalten<br />

finden die Bewohner <strong>im</strong> allgemeinen Ruhe<br />

<strong>und</strong> die Vertraulichkeit bleibt gewahrt.<br />

– Klasse D: Schallschutz, <strong>der</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

DIN 4109 erfüllt.<br />

– Klasse E: Schallschutz, <strong>der</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

DIN 4109 nicht erfüllt; Belästigungen durch Schallübertragung<br />

aus fremden Wohneinheiten <strong>und</strong> von<br />

außen sind möglich; beson<strong>der</strong>e Rücksichtnahme ist<br />

unbedingt erfor<strong>der</strong>lich. Die Vertraulichkeit ist nicht<br />

mehr gegeben.<br />

– Klasse F: schlechter Schallschutz, deutlich unter den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DIN 4109; mit Belästigungen<br />

durch Schallübertragung aus fremden Wohneinheiten<br />

<strong>und</strong> von außen muss auch <strong>bei</strong> bewusster Rücksichtnahme<br />

gerechnet werden; Vertraulichkeit kann nicht<br />

erwartet werden.<br />

An Nutzergeräusche von gebäudetechnischen Anlagen<br />

werden in DIN 4109 keine Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Unter<br />

Nutzergeräuschen werden Geräusche verstanden, die z. B.<br />

durch das Aufstellen eines Zahnputzbechers auf eine<br />

Abstellplatte, hartes Schließen des WC-Deckels o<strong>der</strong><br />

Türen von Wandschränken, Rutschen in <strong>der</strong> Badewanne<br />

u. ä. entstehen <strong>und</strong> die hauptsächlich als Körperschall<br />

übertragen werden.<br />

In den Tabellen 4 <strong>und</strong> 5 werden die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

definiert.<br />

VDI 4100 ist als Entwurf erschienen, DIN 4109 Teile 1<br />

bis 4 werden zur Zeit überar<strong>bei</strong>tet. Zu den veröffentlichten<br />

Entwürfen können <strong>Ein</strong>sprüche formuliert werden,<br />

danach werden die Regeln als Weißdruck erscheinen. Es<br />

wird sich dann entscheiden, ob wie bisher nur die Norm<br />

bauaufsichtlich eingeführt wird o<strong>der</strong> auch die Richtlinie,<br />

<strong>der</strong> bereits in <strong>der</strong> vorliegenden Form höchstrichterlich <strong>der</strong><br />

Status <strong>der</strong> allgemein Anerkannte Regel <strong>der</strong> Technik zugesprochen<br />

wurde. Es wäre logisch, wenn <strong>bei</strong>de Regelwerke,<br />

die Norm für den Mindestschallschutz <strong>und</strong> die Richtlinie<br />

für den erhöhten Schallschutz, bauordnungsrechtlichen<br />

Status erlangen. Es ist zur Zeit wichtig, dass die Vereinbarungen<br />

über den geschuldeten Schallschutz zwischen Planer/ausführenden<br />

Unternehmen <strong>und</strong> dem Auftraggeber<br />

eindeutig sind. Hier<strong>bei</strong> ist auch das Urteil des BGH von<br />

1998 ( VII ZR 164/97) zu beachten, mit dem festgestellt<br />

wird, dass die <strong>Ein</strong>haltung <strong>der</strong> DIN 4109 allein in zivilrechtlicher<br />

Hinsicht nicht ausreicht, son<strong>der</strong>n allein die<br />

Bauausführung zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Abnahme maßgeblich<br />

ist, den allgemein Anerkannten Regeln <strong>der</strong> Technik entsprechen<br />

muss <strong>und</strong> nach VOB/B § 13 <strong>und</strong> BGB § 633 nicht<br />

mit Fehlern behaftet sein darf. Die Qualität <strong>der</strong> geschuldeten<br />

Schalldämmung ergibt sich aus <strong>der</strong> Auslegung des<br />

Vertrages (Beschaffenheitsvereinbarung) mit <strong>der</strong> Festlegung<br />

konkreter Dämmwerte o<strong>der</strong> Vereinbarung einer<br />

best<strong>im</strong>mten Baukonstruktion, mit <strong>der</strong> sich das gefor<strong>der</strong>te<br />

akustische Bausoll erreichen lässt. Ist aus den sonstigen<br />

Vertragsunterlagen o<strong>der</strong> den vertragsbegleitenden<br />

Umständen zu entnehmen, dass <strong>der</strong> Auftraggeber einen<br />

üblichen Qualitäts- <strong>und</strong> Komfortstandard erwarten kann,<br />

hilft es dem Auftragnehmer nicht, wenn er <strong>im</strong> Gegensatz


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 107<br />

zu diesen Umständen – möglicherweise „versteckt“ – <strong>im</strong><br />

notariellen Kaufvertrag auf die Mindestschallschutzwerte<br />

<strong>der</strong> DIN 4109 verweist. Der Ratschlag kann folglich nur<br />

dahin gehen, Bauverfahren <strong>und</strong> Bauteile zu wählen, <strong>bei</strong><br />

denen die erhöhten Schalldämmmaße <strong>der</strong> vorgenannten<br />

Richtlinien erreicht werden können.<br />

Neue Schriften<br />

Energieaufwand für Wärme- <strong>und</strong> Kälteerzeugung<br />

Die Richtlinienreihe VDI 2067 <strong>der</strong> VDI-Gesellschaft<br />

Bauen <strong>und</strong> <strong>Gebäudetechnik</strong> (GBG) behandelt die Berechnung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer Anlagen<br />

<strong>und</strong> gilt für alle Gebäudearten. Blatt 40 regelt die Berechnung<br />

des Energieaufwands <strong>der</strong> Wärme- <strong>und</strong> Kälteerzeugung.<br />

Als <strong>Ein</strong>satzenergien können solche aus <strong>der</strong> Umwelt,<br />

aus Brennstoffen (feste, flüssige <strong>und</strong> gasförmige) o<strong>der</strong><br />

elektrische Energie dienen. Mit <strong>der</strong> Richtlinie können<br />

sowohl neu zu installierende als auch bestehende Erzeuger<br />

energetisch bewertet werden. Die angegebenen Zahlenwerte<br />

beziehen sich ausschließlich auf Aggregate aus<br />

dem aktuellen Angebot <strong>der</strong> Hersteller. Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong><br />

Gang <strong>der</strong> Berechnung sind am Beispiel <strong>der</strong> Kessel mit<br />

kontinuierlicher Brennstoffzufuhr dargelegt.<br />

VDI 2067 Blatt 40 „Wirtschaftlichkeit gebäudetechnischer<br />

Anlagen; Energieaufwand für die Erzeugung“ ist<br />

zum Preis von € 90,70 <strong>bei</strong>m Beuth Verlag in Berlin erhältlich<br />

(www.beuth.de).<br />

Marktführer Photovoltaik<br />

Der neue Marktführer Photovoltaik NRW <strong>der</strong> Kampagne<br />

„Photo voltaik NRW-Solarstrom für Nordrhein-Westfalen”<br />

ist erschienen. Hier stellen die Partner <strong>der</strong> Kampagne,<br />

vom Modulhersteller bis zum Installationsfachbetrieb,<br />

sich <strong>und</strong> ihre Leistungen vor. Aktuell erzeugen<br />

deutschlandweit bereits mehr als 1 Mio. Photovoltaikanlagen<br />

Strom aus Sonnenlicht. Der Marktführer findet<br />

sich unter www.photovoltaik.nrw.de o<strong>der</strong> kann <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

EnergieAgentur.NRW unter Tel. (01803) 190 000 kostenfrei<br />

bestellt werden.<br />

Buchbesprechungen<br />

Weinzierl, R. <strong>und</strong> Münter, U.: Was tun? Befähigte Personen<br />

für Druckbehälter <strong>und</strong> Rohrleitungen. Gräfelfing: Dr.<br />

Resch Verlag 3. Auflage 2011. 272 S., zahlr. Abb. <strong>und</strong><br />

Tab., Preis: € 35.00.<br />

Die Betriebssicherheitsverordnung führte den Begriff<br />

„Befähigte Person“ in das deutsche technische Regelwerk<br />

ein. Darunter wird eine Person verstanden, die auf Gr<strong>und</strong><br />

ihrer beson<strong>der</strong>en Kenntnisse in <strong>der</strong> Lage ist, an Ma schinen,<br />

Geräten, Werkzeugen o<strong>der</strong> Anlagen Prüfungen durchzuführen,<br />

mit <strong>der</strong>en Hilfe die Sicherheit für den Benutzer <strong>im</strong><br />

Umgang mit diesen technischen <strong>Ein</strong>richtungen sichergestellt<br />

werden soll. Für den Personenkreis, <strong>der</strong> überwachungsbedürftige<br />

Anlagen prüft, insbeson<strong>der</strong>e Druckbehälter<br />

<strong>und</strong> Rohrleitungen, gilt es sicherzustellen, dass er<br />

seine Kenntnisse <strong>und</strong> durch praktische Tätigkeiten gewonnenen<br />

Erfahrungen <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> Betriebssicherheitsverordnung<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> zugehörigen technischen Regeln<br />

anwendet sowie den Stand <strong>der</strong> Technik einhält. So ist eine<br />

Befähigte Person zur Prüfung überwachungsbedürftiger<br />

Anlagen für Druckbehälter nach <strong>der</strong> Betriebssicherheitsverordnung<br />

nur, wer:<br />

1. auf Gr<strong>und</strong> seiner Ausbildung, seiner Kenntnisse <strong>und</strong><br />

seiner durch praktische Tätigkeit gewonnenen Erfahrungen<br />

die Gewähr dafür bietet, dass er die Prüfung<br />

ordnungsgemäß durchführt,<br />

2. die erfor<strong>der</strong>liche persönliche Zuverlässigkeit besitzt,<br />

3. hinsichtlich <strong>der</strong> Prüftätigkeit keinen Weisungen<br />

unterliegt,<br />

4. falls erfor<strong>der</strong>lich, über geeignete Prüfeinrichtungen<br />

verfügt <strong>und</strong><br />

5. durch erfolgreiche Teilnahme an einem anerkannten<br />

Lehrgang nachweist, dass er die in Punkt 1 genannten<br />

Voraussetzungen erfüllt.<br />

Ziel dieses Buches ist es, entsprechende Erläuterungen<br />

zu den gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen für den Umgang mit<br />

Druckbehältern <strong>und</strong> Rohrleitungen zu geben <strong>und</strong> Hinweise<br />

<strong>und</strong> Querverbindungen zwischen verschiedenen<br />

Gesetzen, Technischen Regeln, etc. herzustellen, um<br />

damit das Verständnis für die Zusammenhänge zu erleichtern.<br />

Es bietet daher für jeden, <strong>der</strong> sich für die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Befähigten Person ausbilden lässt, sowie für die bereits<br />

tätigen Fachkräfte eine unverzichtbare Gr<strong>und</strong>lage – auch<br />

um auf dem neuesten Stand <strong>der</strong> Technik <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vorschriften<br />

zu sein.<br />

Neroth, G., Vollenschaar, D. (Hrsg.): Wendehorst Baustoffk<strong>und</strong>e.<br />

Baustoffe, Oberflächenschutz, Wiesbaden:<br />

Verlag Vieweg + Teubner, 27. Auflage 2011. 1207 S., 376<br />

Abb., 363 Tab., Preis: € 54,95.<br />

Baustoffk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Kapitel über Baustoffkenngrößen<br />

für Architekten <strong>und</strong> Bauingenieure sind in <strong>der</strong> 27. Auflage<br />

auf dem Stand <strong>der</strong> Technik <strong>und</strong> berücksichtigen die<br />

aktuellen Normen <strong>und</strong> Verordnungen. Neue Kapitel würdigen<br />

die <strong>Ein</strong>führung neuer europäischer Normen <strong>und</strong><br />

Regelwerke für Baustoffe mit Hinweisen auf Bauregellisten,<br />

harmonisierte EU-Normen <strong>und</strong> die Bauproduktenrichtlinie.<br />

Bramann, H., Dietze, G., Spohrer, P. <strong>und</strong> Wachs, P.: Trockenbau<br />

kompakt. Kennziffern, Regeln, Richtwerte, Köln:<br />

Verlagsgruppe Rudolf Müller, 2011. 336 S., 83 Abb., 44<br />

Tab., Preis: € 39.00.<br />

<strong>Ein</strong> handliches Taschenbuch zum <strong>Ein</strong>satz an <strong>der</strong> Baustelle.Es<br />

bietet eine Zusammenfassung <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Informationen, die Planer, Bauleiter, Poliere <strong>und</strong> Verar<strong>bei</strong>ter<br />

<strong>im</strong> Trockenbau ständig griffbereit haben sollten.


108 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Neuerscheinungen<br />

Die folgenden neuerschienen Bücher sind <strong>der</strong> Redaktion<br />

zugegangen. <strong>Ein</strong>e ausführliche Besprechung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Werke bleibt vorbehalten.<br />

Zwiener, G. <strong>und</strong> Lange, F.-M. (Hrsgebr.): Handbuch<br />

Gebäude – Schadstoffe <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Innenraumluft. Berlin:<br />

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG. 2011. 850 S.,<br />

zahlr. Abb., Grafiken, Tab., Preis: € 148.00.<br />

Thiel, D. <strong>und</strong> Riedel, D.: Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

<strong>im</strong> Nichtwohngebäudebestand. Stuttgart: Fraunhofer IRB<br />

Verlag 2011, Best. Nr. F 2793, 72 S., zahlr. Abb. u. Tab.,<br />

Preis: € 22,50.<br />

Rogall, A.D., Pampuch, M. <strong>und</strong> Horn, D.: Kühlen mit<br />

Heizkörpern. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag 2011,<br />

Best. Nr. F 2558. 123 S., zahlr. Abb., Tab., Preis: € 34.00.<br />

Rogall, A., Ocanto, L. <strong>und</strong> Kreibig, L.: Energetische<br />

Gebäudesanierung. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag<br />

2011, Best. Nr. 2557. 115 S., 33 Abb., 22 Tab., Preis: €<br />

32.50.<br />

Zeitschriftenumschau<br />

Bild 1. Marktentwicklung<br />

von<br />

Kunststoffrohren<br />

in <strong>der</strong> Gasverteilung<br />

bis 10 bar.<br />

Bild 2. Entwicklung zu höheren Betriebsdrücken.<br />

Weßing, W. <strong>und</strong> Hanselmann, D.: Kunststoffrohr <strong>im</strong> Gashochdruckbereich.<br />

Technik, Praxis, Kostenvergleich. In:<br />

bbr 62 (2011), Nr. 11, S. 16-21.<br />

Weltweit werden in <strong>der</strong> Gasversorgung seit Mitte <strong>der</strong><br />

60er Jahre vermehrt Kunststoffrohre <strong>im</strong> Druckbereich bis<br />

10 bar erfolgreich eingesetzt. Durch gezielte Materialopt<strong>im</strong>ierungen<br />

konnten <strong>im</strong> PE-Segment <strong>der</strong> Druckbereich<br />

stetig erhöht <strong>und</strong> die Langzeitstabilität verbessert werden.<br />

E.ON Ruhrgas untersuchte in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit dem<br />

DVGW <strong>und</strong> namhaften Herstellern aus <strong>der</strong> Kunststoffherstellungs-<br />

<strong>und</strong> Rohrindustrie Kunststoffrohre einschließlich<br />

<strong>der</strong> neu entwickelten Verbindungstechniken<br />

für den Druckbereich bis 16 bar. Hier<strong>bei</strong> wurden Gasdruckuntersuchungen<br />

<strong>im</strong> Neuzustand sowie nach mehreren<br />

tausend Betriebsst<strong>und</strong>en Langzeittests unter realen<br />

Bedingungen <strong>und</strong> Praxisinstallationen durchgeführt.<br />

Die Entwicklung<br />

von neuen<br />

Kunststoffmaterialien<br />

<strong>und</strong> Materialkombinationen<br />

lassen erwarten,<br />

dass Kunststoffrohrsysteme<br />

<strong>im</strong> Druckbereich bis 16 bar bzw. auch<br />

darüber hinaus zukünftig standardgemäß eingesetzt werden<br />

dürften, vgl. Bil<strong>der</strong> 1 <strong>und</strong> 2. Beson<strong>der</strong>s unter Verwendung<br />

<strong>der</strong> grabenlosen <strong>und</strong> Platz sparenden Verlegungstechniken<br />

Pflügen <strong>und</strong> Fräsen zeichnen sich bereits heute<br />

Gesamtkostenvorteile <strong>im</strong> Durchmesserbereich bis Da110<br />

gegenüber Stahlrohrleitungen ab. Aus Sicht <strong>der</strong> Netzbetreiber<br />

ist es erfor<strong>der</strong>lich, vorab vergleichende Projektierungen<br />

unter technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

durchzuführen. Die vorgestellten Produkte können<br />

über TÜV-<strong>Ein</strong>zelzulassungen in <strong>der</strong> Praxis eingesetzt<br />

werden. <strong>Ein</strong>e allgemeine DVGW-Zertifizierungs-Prüfgr<strong>und</strong>lage<br />

ist in Vorbereitung, ein erster Entwurf soll<br />

2012 erscheinen. Die bisherigen Untersuchungen <strong>bei</strong> den<br />

Herstellern <strong>und</strong> an mehreren Instituten zeigen ein hohes<br />

Potenzial für die neuen Kunststoffrohrsysteme auf. Erste<br />

Pilot- <strong>und</strong> Praxisinstallationen verliefen erfolgreich, die<br />

Leitungen ar<strong>bei</strong>ten störungsfrei. Als typische Anwendungen<br />

werden z. Zt. die Anbindungen von ländlichen Biogasanlagen<br />

an bestehende Gastransportnetze gesehen.<br />

<br />

– nn<br />

Schmidt, F., Krüger, U. <strong>und</strong> Schwanengel, C.: Messtechnik<br />

für LEDS. Messung <strong>der</strong> Licht- <strong>und</strong> Farbausstrahlung von<br />

LED <strong>und</strong> LED-Baugruppen. In: Licht 63 (2011), H. 7-8,<br />

S. 60–65 <strong>und</strong> H. 9, S. 72–79.<br />

LEDs <strong>und</strong> OLEDs sind als Lichtquellen inzwischen in<br />

<strong>der</strong> Allgemeinbeleuchtung angekommen. Diese Lichtquellen,<br />

sowie damit realisierte Lichtsysteme sind damit<br />

ebenso wie an<strong>der</strong>e Lampen o<strong>der</strong> Leuchten zu messen. Es<br />

gibt aber eine Reihe von Beson<strong>der</strong>heiten, die <strong>bei</strong>m Messen<br />

photometrischer Größen an LEDs <strong>und</strong> OLEDs zu beachten<br />

sind. Insbeson<strong>der</strong>e ihre geometrischen Eigenschaften<br />

(kleine Quellen, vielfach Ausstrahlung nur in einen Halbraum)<br />

ermöglichen die gezielte Lichtlenkung <strong>und</strong> damit<br />

das Erreichen besserer Parameter für die Zielfunktion.<br />

Dafür sind aber auch neue Wege <strong>bei</strong>m Messen zu beschreiten.<br />

Das Messen von Leuchtdichteverteilungen <strong>und</strong> von<br />

Strahlendaten wird <strong>bei</strong> solchen Lichtquellen unverzichtbar.<br />

Der erste Teil des Aufsatzes beschäftigt sich mit <strong>der</strong><br />

Messung lichttechnischer <strong>und</strong> spektraler Größen (17<br />

Abb., 1 Tab., 9 Lit. Der zweite Teil behandelt bildauflösende<br />

Messgeräte ( 33 Abb., 1 Tab., 21 Lit.) – nn


Flucht- <strong>und</strong> Rettungspläne<br />

Flucht- <strong>und</strong> Rettungspläne haben seit Jahrzehnten einen<br />

festen Platz <strong>im</strong> Sicherheitskonzept von Ar<strong>bei</strong>tsstätten allgemein<br />

sowie von Gebäuden beson<strong>der</strong>er Art <strong>und</strong> Nutzung.<br />

Dipl.-Ing. Hans-Georg Walz befasst sich <strong>im</strong> s+s<br />

report vom Dezember 2011 auf den Seiten 22 bis 24 mit<br />

<strong>der</strong> „DIN ISO 23 601 als neue Gr<strong>und</strong>lage zur Erstellung<br />

von Flucht- <strong>und</strong> Rettungsplänen“. Die normativen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den Inhalt, die Grafik <strong>und</strong> die Form wurden<br />

<strong>im</strong>mer mehr weiter entwickelt <strong>und</strong> konkretisiert. <strong>Ein</strong><br />

Gr<strong>und</strong> dafür waren neben <strong>der</strong> Vereinheitlichung <strong>der</strong> Darstellung<br />

u. a. auch notwendige Harmonisierungen in<br />

Bezug auf europäische bzw. internationale Normen. Die<br />

zunehmende Internationalisierung des gesamten Lebens<br />

hat wie<strong>der</strong>um zu einem neuen Regelungsstand geführt.<br />

Die Initiative dafür ging vom DIN aus. In einem ersten<br />

Script ist <strong>im</strong> Dezember 2010 die DIN ISO 23 601 als<br />

Ersatz für die DIN 4844-3 erschienen. Die Anwendung<br />

dieser Norm soll zu einem noch besseren Verständnis von<br />

Flucht- <strong>und</strong> Rettungsplänen durch den Betrachter führen.<br />

Konkrete Än<strong>der</strong>ungen gegenüber <strong>der</strong> DIN 4844-3 sind:<br />

Der Standort wird deutlicher hervorgehoben; kein Unterschied<br />

zwischen horizontalem <strong>und</strong> vertikalem Fluchtweg<br />

(Flur <strong>und</strong> Treppen) mehr; neue Mindestabstände <strong>und</strong><br />

Plangrößen; Verhaltenshinweise sind als separater Aushang<br />

in <strong>der</strong> Nähe zulässig, z. B. Brandschutzordnung Teil<br />

A; <strong>Ein</strong>satz von Pfeilen zur Richtungsangabe; Verwendung<br />

von graphischen Symbolen <strong>der</strong> ISO 7010. Maßstäbe <strong>und</strong><br />

Plangrößen können besser an das Objekt, die Nutzungsart<br />

sowie die notwendige Darstellung angeglichen werden.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für die Verwendung von Sicherheitszeichen<br />

in Deutschland sind z. Zt. <strong>im</strong>mer noch die gültige<br />

DIN 4844-2 <strong>und</strong> die ASR 1.3. Damit entsteht ein Konflikt<br />

zwischen neu eingeführten <strong>und</strong> bestehenden Regelungen.<br />

Bis zur endgültigen Veröffentlichung <strong>der</strong> DIN<br />

4844-2 bzw. des Inkrafttretens <strong>der</strong> ASR 1.3 bleibt daher<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> zu verwendenden Sicherheitszeichen alles<br />

<strong>bei</strong>m Alten. Selbstverständlich steht mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />

bzw. dem Inkrafttreten aller notwendigen Regelungen<br />

die voll umfängliche Anwendung <strong>der</strong> DIN ISO 23<br />

601, für Neubauten, größere Sanierungen <strong>und</strong> auch<br />

Umbauten außer Frage. Der Autor schließt mit dem<br />

Fazit: Gr<strong>und</strong>sätzlich darf vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> neuen<br />

Normenlage Qualität bzw. Verantwortung des Plan-<br />

Erstellers nicht aus dem Blick geraten. Nicht jedes Planungsbüro<br />

ist pauschal befähigt, mal so neben<strong>bei</strong> als<br />

„Abfallprodukt“ <strong>der</strong> Planung einen Flucht- <strong>und</strong> Rettungsplan<br />

zu erstellen, erst recht nicht einen Feuerwehrplan.<br />

<strong>Ein</strong>e qualifizierte Ausbildung ist unerlässlich. Es<br />

folgt ein Verweis auf das Bildungszentrum von VdS Schadenverhütung<br />

in Köln.<br />

figawa-Ar<strong>bei</strong>tskreis<br />

„Gas-Infrarot-Strahlungsheizung“<br />

sh-magazin<br />

Der wissenschaftlich, technische Ar<strong>bei</strong>tskreis Gas-Infrarot-Strahlungsheizung<br />

<strong>der</strong> figawa hat Uwe Flohren einst<strong>im</strong>mig<br />

zum Vorsitzenden gewählt. Der 51-jährige Prokurist<br />

<strong>der</strong> Schwank GmbH begleitet dieses Amt damit<br />

zum zweiten Mal. In seiner Funktion kann <strong>der</strong> Ingenieur<br />

auf 26 Jahre wertvolle Erfahrung in <strong>der</strong> Strahler-Branche<br />

zurückblicken. In seiner ersten Amtsperiode hat Flohren<br />

bereits wichtige Impulse u. a. in die Neugestaltung des<br />

EEVVärmeG eingebracht <strong>und</strong> damit den For<strong>der</strong>ungen<br />

seitens <strong>der</strong> deutschen Industrie auf europäischer Ebene<br />

Gehör verschafft.<br />

Die figawa ist die B<strong>und</strong>esvereinigung <strong>der</strong> Firmen <strong>im</strong><br />

Gas- <strong>und</strong> Wasserfach. Der Ar<strong>bei</strong>tskreis Gas-Infrarot-<br />

Strahlungsheizung begleitet die deutsche <strong>und</strong> europä ische<br />

Normung <strong>und</strong> för<strong>der</strong>t die Technologie <strong>der</strong> Beheizung von<br />

Hallen mit Hell- o<strong>der</strong> Dunkelstrahler.<br />

Trinkwasser<br />

Das deutsche Trinkwasser ist zu 99 % von ausgezeichneter<br />

Qualität. Zu die sem Ergebnis kommt das Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />

nach Auswertung von Messungen aus den Jahren<br />

2008 bis 2010. Grenzwertüberschreitungen seien <strong>bei</strong> allen<br />

größe ren Wasserwerken die Ausnahme. Zwar komme z. B.<br />

Nitrat <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser in hohen Konzentrationen vor.<br />

Im Trinkwasser würde sich aber davon dank <strong>der</strong> Aufbereitung<br />

nichts mehr finden. Fänden sich Rückstände von


110 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Blei, Kupfer o<strong>der</strong> Cadmium <strong>im</strong> Wasser, stamme das nicht<br />

aus dem Wasserwerk, so die Forscher, son<strong>der</strong>n von veralteten<br />

Leitungen <strong>und</strong> Armaturen.<br />

Sinken<strong>der</strong> Energieverbrauch durch<br />

Gebäudesanierung<br />

Deutschlands Bemühungen um Energieeffizienz tragen<br />

Früchte. Zu diesem Ergebnis kommt <strong>der</strong> vom Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />

veröffentlichte End bericht „Energieeffizenz in<br />

Zahlen” sowie <strong>der</strong> Ista-IWH- Energieeffizienz-Index für<br />

die Abrechnungsperiode 2010.<br />

Laut Ista-Index sank <strong>der</strong> Verbrauch seit 2005 um r<strong>und</strong><br />

11 %, von 2009 auf 2010 be trug <strong>der</strong> Rückgang 2,3 %.<br />

Damit liegt <strong>der</strong> Energiever brauch <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esdurch schnitt<br />

<strong>der</strong>zeit <strong>bei</strong> 131,1 kWh/m 2 a. Der Index wird jedes Jahr in<br />

Zusammenar<strong>bei</strong>t des Energiedienstleisters Ista <strong>und</strong> dem<br />

Institut für Wirtschafts forschung Halle erhoben. Die<br />

Auswertung ergab auch, dass nach wie vor große<br />

Unterschiede zwischen Ost <strong>und</strong> West existieren, sich die<br />

Energiekennwerte aber langsam angleichen. Auch <strong>der</strong><br />

Umweltfor schungsplan des B<strong>und</strong>esmi nisteriums für<br />

Umwelt, Na turschutz <strong>und</strong> Reaktorsi cherheit kommt auf<br />

<strong>der</strong> Da tengr<strong>und</strong>lage des Statisti schen B<strong>und</strong>esamtes in<br />

ihrem Endbericht „Energieeffizienz in Zahlen“ zu einer<br />

Energieeinsparung in Deutschland. In dem 2011 veröffentlichten<br />

Bericht betrug <strong>der</strong> tempera turbereinigte Endenergieverbrauch<br />

<strong>der</strong> Haushalte <strong>im</strong> Jahr 1996 738 TWh.<br />

Nach einem Anstieg um 8,8 % bis zum Jahr 2000 ist ein<br />

sinken<strong>der</strong> Trend zu beobachten, <strong>der</strong> <strong>im</strong> Jahr 2007 mit 721<br />

TWh um 2,3 % unter dem Wert des Jahres 1996 liegt. Der<br />

mit Ab stand größte Anteil ist <strong>der</strong> Endenergieverbrauch<br />

für die Raumwärme, mit einem <strong>im</strong> betrachteten Zeitraum<br />

gleichbleibendem Anteil von etwa 75 %.<br />

Die Größen mit entschei dendem <strong>Ein</strong>fluss auf den<br />

gesamten Endenergieverbrauch sind somit die Faktoren,<br />

die den Verbrauch an Raumwär me best<strong>im</strong>men: die Größe<br />

<strong>und</strong> Anzahl von Wohnungen sowie die energetische Qualität<br />

<strong>der</strong> Gebäude <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hei zungssysteme. Im Zeitraum<br />

von 1991 bis 2007 stieg die ge samte Wohnfläche in Wohn<strong>und</strong><br />

Nichtwohngebäuden um 23 %, die Anzahl <strong>der</strong> Wohneinheiten<br />

nahm um 17 % zu, <strong>bei</strong> einem nur leichten<br />

Be völkerungswachstum von 4 %. Pro Wohneinheit (WE)<br />

ist seit 1998 ein kontinuierlich sin ken<strong>der</strong> temperaturbereinigter<br />

Gesamt-Endenergieverbrauch zu beobachten: von<br />

23,0 MWh/WE <strong>im</strong> Jahr 1998 auf 19,6 MWh/WE <strong>im</strong><br />

Jahr 2007. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> verbesserten energetischen Qualität<br />

<strong>der</strong> Wohngebäude sank <strong>der</strong> tem peraturbereinigte<br />

Raumwärme-Endenergieverbrauch ebenfalls: bezogen<br />

auf die Wohnfläche von 200 kWh/m 2 <strong>im</strong> Jahr 1998 auf<br />

161 kWh/m 2 <strong>im</strong> Jahr 2007.<br />

Dass trotz des fortgesetzten Trends steigen<strong>der</strong> Wohnflächen<br />

<strong>und</strong> zunehmen<strong>der</strong> <strong>Ein</strong>- Personen-Haushalte seit<br />

dem Jahr 2000 <strong>der</strong> Endenergiever brauch <strong>der</strong> Haushalte<br />

sinkt, lässt laut <strong>der</strong> Studie auf einen zunehmend effizienteren<br />

Energieeinsatz schließen. Ei ne Zeitreihe mit statistisch<br />

gesicherten Daten zum ener getischen Zustand des<br />

Ge bäudebestands ist nicht ver fügbar, das <strong>Ein</strong>sparpotenzial<br />

wird dort jedoch als sehr hoch angesehen: So könnten<br />

60 % des Raumwärme-Endenergieverbrauchs durch konsequente<br />

Komplettsanie rungen des Gebäudebestands auf<br />

das Niveau <strong>der</strong> Anforde rungen <strong>der</strong> EnEV 2009 für Neubauten<br />

eingespart werden. Für Neubauten ließe sich <strong>der</strong><br />

Raumwärmebedarf durch die generelle Annäherung <strong>der</strong><br />

EnEV-Grenzwerte an das Pas sivhaus-Niveau weiter senken.<br />

Somit ist die energetische Sanierung des Gebäudebestands<br />

ein wichtiger Bau stein <strong>der</strong> nationalen Kl<strong>im</strong>aschutzpolitik,<br />

denn r<strong>und</strong> ein Drittel aller Kohlendioxid-<br />

Emissionen entfallen auf die Bewirtschaftung von<br />

Immobi lien.<br />

www.b<strong>und</strong>esumweltamt.de <strong>und</strong> www.ista.de<br />

Holz nachhaltig hergestellt<br />

Holz mit dem Umweltzeichen blauer Engel garantiert,<br />

dass die Holzbrennstoffe umweltschonend gewonnen,<br />

emissionsarm getrocknet <strong>und</strong> effizient genutzt werden.<br />

Holzprodukte mit dem blauen Engel müssen aus einer<br />

nachweisbar nachhaltigen Forstwirtschaft stammen. Der<br />

blaue Engel wird nur an Holzbrennstoffe aus Wäl<strong>der</strong>n<br />

vergeben, die mindestens den Weltforstrat-, Naturlando<strong>der</strong><br />

jenen Kriterien entsprechen, die das Programm für<br />

die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen vorsieht.<br />

Diese Kriterien werden nun erstmals auch auf<br />

Holzhackschnitzel <strong>und</strong> Pellets angewendet. Zusätzlich<br />

müssen Nachhaltigkeitsfor<strong>der</strong>ungen zum Schutz arten<strong>und</strong><br />

kohlenstoffreicher Flächen eingehalten werden, die in<br />

<strong>der</strong> EU für Biokraftstoffe gelten.<br />

Der blaue Engel für Holzhackschnitzel <strong>und</strong> Pellets<br />

stellt sicher, dass für ihre Herstellung nur Reststoffe aus<br />

Sägewerken, Holz schnell wachsen<strong>der</strong> Bäume o<strong>der</strong> Hölzer<br />

mit einem Durchmesser von mehr als 7 cm aus kontinuierlich<br />

bewaldeten Flächen verwendet werden. Zudem<br />

ist <strong>der</strong> <strong>Ein</strong>satz von Pestiziden <strong>und</strong> Düngemitteln zur<br />

Ertragssteigerung <strong>im</strong> Wald verboten. Es dürfen ausschließlich<br />

chemisch unbehandelte Hölzer verwendet<br />

werden. <br />

Freiberger Öko-Institut<br />

Zu kalte Wohnung, Mindesttemperatur<br />

Rechtsecke<br />

Im Mietvertrag können genaue Absprachen getroffen<br />

werden. Klauseln, die kälteempfindlichen Mietern ein<br />

Dauerfrösteln zumuten, sind unzulässig. So verwarf das<br />

Landgericht Heidelberg die Klausel: „<strong>Ein</strong>e Mindesttemperatur<br />

von 18 °C zwischen 8 <strong>und</strong> 21 Uhr gilt als vertragsgemäß“<br />

(Az.: 5 S 80/81). Das Landgericht Berlin befand,<br />

auch nachts müssten <strong>im</strong>mer 18 °C erreicht werden (Az.:<br />

64 S 266/97). Ist es in <strong>der</strong> Wohnung nur 15 bis 17 °C<br />

warm, liegt ein schwerer Mangel vor, urteilt das Landgericht<br />

München <strong>und</strong> erkannte 30 % Min<strong>der</strong>ung zu (Az.:<br />

I 20 S 3739/84). Bei Totalausfall <strong>der</strong> Heizung sind 100 %<br />

Min<strong>der</strong>ung erlaubt, <strong>und</strong> die fristlose Mieterkündigung.<br />

Bleibt die Wohnung kalt, ist das ein Mangel an <strong>der</strong> Mietsache.<br />

Der Mieter hat ein Recht auf eine warme Woh-


Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2 gi 111<br />

nung. Das Gesetz trifft zwar keine konkreten Regeln zur<br />

Temperatur in Wohnräumen. <strong>Ein</strong>e Orientierung bietet<br />

aber das Bürgerliche Gesetzbuch in § 535, wonach <strong>der</strong><br />

Vermieter die Pflicht hat, „die Mietsache dem Mieter in<br />

einem vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu<br />

überlassen“.<br />

Heizung drosseln<br />

In den meisten Mietverträgen ist geregelt, dass die Heizperiode<br />

spätestens am 1. Oktober beginnt. Fehlt eine Vereinbarung<br />

darüber, für wie viel Wärme <strong>der</strong> Vermieter zu<br />

sorgen hat, kann sich <strong>der</strong> Mieter auf die bisherige Rechtsprechung<br />

stützen. In Wohnräumen gelten demnach 20<br />

bis 22 °C als angemessen, in Küchen <strong>und</strong> Bä<strong>der</strong>n 21 bis<br />

23 °C. Die Werte kann <strong>der</strong> Mieter nur in <strong>der</strong> Zeit von 8 bis<br />

23 Uhr for<strong>der</strong>n. Nachts aber darf es kühler sein. Von 23<br />

bis 6 Uhr hielt z. B. das Landgericht Berlin in allen Räumen<br />

18 °C für ausreichend (Az.: 64 S 266/97). Was aber,<br />

wenn <strong>der</strong> Vermieter <strong>im</strong> Kleingedruckten des Mietvertrages<br />

generell 18 °C o<strong>der</strong> weniger als vertragsgerecht<br />

bezeichnet? <strong>Ein</strong>e solche Klausel ist nichtig, entschied das<br />

Landgericht Berlin (Az.: 65 S 9/91).<br />

Regenwasser fürs Wäschewaschen<br />

verweigerte <strong>der</strong> Mieter die Zahlung, weil die For<strong>der</strong>ungen<br />

verjährt seien, da er vor mehr als sechs Monaten ausgezogen<br />

sei. Das sah <strong>der</strong> BGH an<strong>der</strong>s: Die Verjährung<br />

beginnt erst zu dem Zeitpunkt, an dem <strong>der</strong> Vermieter die<br />

Sache ordnungsgemäß zurückerhält.<br />

Rauchmel<strong>der</strong><br />

Die Kosten für die Anmietung <strong>und</strong> Wartung von Rauchmel<strong>der</strong>n<br />

gehören zu den Nebenkosten. Deshalb müssen<br />

die Mieter dafür aufkommen, entschied das Landgericht<br />

Magdeburg, Az.: 1 S 171/11. Damit hob es ein entgegenstehendes<br />

Urteil des Amtsgerichtes Schönebeck (Elbe) in<br />

zweiter Instanz auf. In erster Instanz hatten die Richter<br />

entschieden, dass es sich <strong>bei</strong> den Kosten für die Rauchmel<strong>der</strong><br />

nicht um Betriebskosten, son<strong>der</strong>n um Kapitalersatzkosten<br />

handelt, die <strong>der</strong> Vermieter zu tragen habe, Az.:<br />

4 C 148/11. Das Landgericht argumentierte, dass die<br />

Betriebskostenverordnung keine abschließende Regelung<br />

über umlegbare Kosten enthält. U. a. sehe sie die „Umlage<br />

sonstiger Kosten“ vor. Hier<strong>bei</strong> handle es sich um einen<br />

Auffangtatbestand, <strong>der</strong> auch die Umlage neu entstandener<br />

Kosten ermöglichen soll, betonten die Richter. Darunter<br />

fielen auch Rauchmel<strong>der</strong>. Sie seien vergleichbar mit<br />

Wasser- o<strong>der</strong> Wärmezählern, <strong>der</strong>en Kosten ebenfalls<br />

umgelegt werden könnten.<br />

Regenwasser darf zum Wäschewaschen verwendet werden.<br />

Denn eine gesun dheitliche Gefährdung sei nicht zu erkennen.<br />

Spätestens <strong>bei</strong>m Trocknen <strong>der</strong> Wäsche würden vorhandene<br />

Bakterien abgetötet. Das geht aus einem Urteil<br />

des B<strong>und</strong>esverwaltungsgerichts hervor, Az.: 8 C 44.09.<br />

Der EHI<br />

Aus den Verbänden<br />

Balkonentwässerung<br />

Mieter müssen dafür Sorge tragen, dass Balkonabflüsse<br />

nicht durch Eis o<strong>der</strong> Laub verstopft sind. Kommt es<br />

infolge <strong>der</strong> Verstopfung zu einem Schaden in einer darunter<br />

befindlichen Wohnung, muss <strong>der</strong> Mieter Schadenersatz<br />

zahlen. Das entschied das Amtsgericht Berlin-Neukölln<br />

(Az.: 13 C 197/11). Den Mieter treffen in diesem<br />

Fall Obhutspflichten, <strong>und</strong> es ist an ihm, einen Schaden zu<br />

verhin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> einen Mangel an <strong>der</strong> Mietsache unverzüglich<br />

anzuzeigen. Da <strong>der</strong> Mieter das in diesem Fall nicht<br />

getan habe, müsse er den Schaden tragen.<br />

Verjährung<br />

Schadenersatzansprüche des Vermieters wegen Schäden<br />

an <strong>der</strong> Mietsache beginnen erst, wenn die Wohnung ordnungsgemäß<br />

übergeben ist. Das entschied <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esgerichtshof<br />

(Az.: VIII ZR 8/11). <strong>Ein</strong> Mieter zog vor Ende<br />

des Mietverhältnisses aus <strong>und</strong> bot dem Vermieter an, die<br />

Wohnung vorfristig zurückzugeben. Der lehnte das ab.<br />

Daraufhin warf <strong>der</strong> Mieter die Schlüssel in den Briefkasten.<br />

Die offizielle Wohnungsübergabe fand aber erst nach<br />

dem Ende des Mietverhältnisses statt. Als <strong>der</strong> Vermieter<br />

Schadenersatzansprüche wegen Schäden geltend machte,<br />

Seit Juni 2011 ist Ulrich Schmidt Präsident des Europäischen<br />

Heizungsverbandes EHI (Association of the European<br />

Heating Industry). Der EHI repräsentiert <strong>der</strong>zeit<br />

35 europäische Hersteller <strong>und</strong> 13 nationale Verbände.<br />

Die europäische Heizungsindustrie erwirtschaftete<br />

2010 einen Umsatz von r<strong>und</strong> 20 Mrd. Euro <strong>und</strong> beschäftigt<br />

knapp 120 000 Mitar<strong>bei</strong>ter.<br />

Neuheiten <strong>und</strong> Firmenberichte<br />

Rechenprogramm nach EN 16282<br />

Für gewerbliche Großküchen trat Ende 2011 die Euronorm<br />

EN 16282 in Kraft. Sie beruht weitgehend auf <strong>der</strong> bewährten<br />

DIN 18869 <strong>und</strong> <strong>der</strong> VDI-Richtlinie 2052 <strong>und</strong> berücksichtigt<br />

als Novum die richtige Auslegung energiesparen<strong>der</strong><br />

Dunstabzugshauben nach dem Induktionsprinzip.<br />

Lüftungsanbieter Rentschler Reven hat das Auslegungsprogramm<br />

Recomax für Hauben <strong>und</strong> Decken auf<br />

die neue Euronorm abgest<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> bietet ein kostenloses<br />

Update auf <strong>der</strong> Homepage an (www.reven.de). Benutzeroberfläche<br />

<strong>und</strong> Bedienungsschritte entsprechen dem<br />

Betriebssystem Windows 7.


112 gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur - Haustechnik - Bauphysik - Umwelttechnik 133 (2012) Heft 2<br />

Recomax baut auf einer Datenbank auf, in <strong>der</strong> die gängigen<br />

Kochgeräte hinterlegt sind. Die eingetippten Geräte<br />

bzw. <strong>der</strong>en Anschlusswerte werden <strong>bei</strong> Auslegung <strong>der</strong><br />

Lüftung berücksichtigt. <strong>Ein</strong> weiteres Modul enthält die<br />

Wirtschaftlichkeits- <strong>und</strong> Amortisationsrechnung. Damit<br />

lassen sich die Betriebskosten unterschiedlicher Abzugshauben<br />

<strong>und</strong> Lüftungsdecken vergleichen.<br />

Rentschler Reven-Lüftungssysteme GmbH, Ludwigstraße<br />

16–18, 74372 Sershe<strong>im</strong>.<br />

Wasserlose Urinale<br />

Wasserlosen Urinalen gehört die Zukunft in öffentlichen<br />

<strong>und</strong> halböffentlichen Sanitärräumen. Da sie we<strong>der</strong> Wasseranschluss<br />

noch Wasserleitung benötigen, sind sie<br />

schnell <strong>und</strong> kostengünstig installiert <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>im</strong> Betrieb. Das wasserlose iqua Urinal-System mit<br />

dem neuen Urinalbecken iqua nowa bietet noch mehr<br />

Komfort <strong>und</strong> Hygiene – geruchslos, wartungsfre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> spart bis zu 30 000 Liter kostbares Trinkwasser pro<br />

Membranventilwechsel, Bild.<br />

Das Keramikbecken wird mit verdeckten Schrauben<br />

vandalensicher an die Wand gehängt. Der auf das patentierte<br />

iqua Ventil aufgesetzte iqua Ring sorgt für angenehmen<br />

Duft <strong>und</strong> reinigt mit einer biologisch aktiven Füllmasse<br />

Ventil <strong>und</strong> Abflussleitungen. <strong>Ein</strong>e farbige Biomasse<br />

macht ihn zum zuverlässigen Wechselindikator. Ist<br />

sie verbraucht, muss das Ventil <strong>und</strong> <strong>der</strong> Ring ausgetauscht<br />

werden. Die Wartung erfolgt mit dem Serviceschlüssel –<br />

berührungsfrei <strong>und</strong> hygienisch.<br />

Herzstück des wasserlosen iqua Urinal-Systems ist das<br />

Membranventil. Zuverlässig öffnet <strong>und</strong> schließt es sich<br />

selbsttätig <strong>bei</strong> je<strong>der</strong> Benutzung. Durch die beson<strong>der</strong>e<br />

Materialmischung aus Silikon <strong>und</strong> Kautschuk <strong>und</strong> die<br />

spezielle Oberfläche verbinden sich die Membranlippen<br />

luftdicht nach einer Benetzung. Da sich das iqua Ventil<br />

nur in Richtung Abfluss öffnet, kommt das Urinal vollständig<br />

ohne Spülwasser <strong>und</strong> Sperrflüssigkeit aus. <strong>Ein</strong>e<br />

Siphonierung <strong>der</strong> Urinalanlage entfällt. Das Ventil gleicht<br />

Unterdruck <strong>im</strong> Ablaufsystem aus <strong>und</strong> verhin<strong>der</strong>t Geruchsbelästigung.<br />

Bei einem durch Urinsteinablagerungen verringerten<br />

Rohrquerschnitt sorgt es für den nötigen Absaugeffekt.<br />

Gurgeln <strong>und</strong> leere Siphons gehören damit <strong>der</strong><br />

Vergangenheit an. Überdruck verstärkt den Ventilverschluss,<br />

die Membrane falten sich zusammen <strong>und</strong> öffnen<br />

sich erst wie<strong>der</strong> vollständig <strong>bei</strong>m nächsten Kontakt mit<br />

Flüssigkeit.<br />

nowa – wasserlos iqua Membranventil Serviceschlüssel<br />

Urinal<br />

mit Ring<br />

Bil<strong>der</strong>: www.iqua.ch<br />

Das iqua Membranventil ist chemisch robust <strong>und</strong> langlebig.<br />

Es wird abhängig von <strong>der</strong> Benutzungsfrequenz ausgewechselt.<br />

Je nach Frequenz liegen die Wartungsintervalle<br />

<strong>bei</strong> 1-mal (Sportstätten) bis 5-mal (Autobahnraststätten,<br />

öffentliche Anlagen) pro Jahr. Mit dem iqua clean<br />

Reinigungs-Konzentrat lässt sich das Urinal-System auf<br />

mikrobiologischer Basis reinigen <strong>und</strong> sorgt entstehenden<br />

Geruchsemissionen vor. Im Mischverhältnis von 1:20 mit<br />

Wasser ist es mit dem neutralen ph-Wert 7 völlig unbedenklich.<br />

Infos: Aquis Sanitär AG, Balgacherstrasse 17, CH-9445<br />

Rebstein, Tel. +41 71 775 9500, Fax +41 71 777 16 41,<br />

E-Mail: andreas.mueller@aquis.ch, www.iqua.ch<br />

Mitteilungen des Verlages:<br />

Verantwortlich für den Textteil: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Klaus W. Usemann,<br />

Technische Universität Kaiserslautern, Pfaffenbergstraße 95, 67663 Kaiserslautern.<br />

Redaktionsbüro <strong>im</strong> Verlag:<br />

Sieglinde Balzereit, Tel. (089) 450 51-222,<br />

Fax (089) 450 51-323, e-mail: balzereit@oiv.de<br />

Verlag:<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenhe<strong>im</strong>er Straße 145,<br />

81671 Mün chen, Telefon: (089) 45051-0, Telefax: (089) 45051-207,<br />

Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Helga Pelzer, Vulkan Verlag, Essen,<br />

Telefon: (0201) 82002-35, Telefax: (0201) 82002-40.<br />

Mediaberatung: Inge Matos Feliz, <strong>im</strong> Verlag,<br />

Telefon: (089) 45051-228, Telefax: (089) 45051-207,<br />

e-mail: matos.feliz@oiv.de<br />

Anzei gen verwaltung: Eva Feil, Telefon: (089) 45051-316,<br />

Telefax: (089) 45051-207, e-mail: feil@oiv.de.<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 58.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„gi Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur“ erscheint jeden 2. Monat.<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis <strong>im</strong> Dezemberheft<br />

Jahresabonnementspreis:<br />

Inland: € 228,00 (€ 210,00 + € 18,00 Versandspesen)<br />

Ausland: € 231,00 (€ 210,00 + € 21,00 Versandspesen)<br />

<strong>Ein</strong>zelpreis: € 39,00 + Versandspesen<br />

ePaper als PDF € 210,–, <strong>Ein</strong>zelausgabe: € 39,–, Heft <strong>und</strong> ePaper € 291,–<br />

(Versand Deutschland: € 39,–, Versand Ausland: € 39,–)<br />

Die Preise enthalten <strong>bei</strong> Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für<br />

das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung o<strong>der</strong> direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalen <strong>der</strong>jahres.<br />

Abonnent/<strong>Ein</strong>zelheftbestellungen: Leserservice Ges<strong>und</strong>heits-Ingenieur,<br />

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© 1877 Oldenbourg Indust rie ver lag GmbH, München<br />

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Energieträger. Im Zentrum <strong>der</strong> Berichterstattung stehen<br />

die Wirtschaftlichkeit, <strong>der</strong> Komfort, die technischen<br />

Voraussetzungen <strong>und</strong> die Möglichkeiten <strong>der</strong> Gasnutzung.<br />

gas erscheint in <strong>der</strong> Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenhe<strong>im</strong>er Str. 145, 81671 München<br />

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