elektrowärme international Automatischer Durchlaufförderbandofen (Vorschau)
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01 I 2013<br />
SCHWERPUNKT<br />
Induktives Erwärmen<br />
2. Praxisseminar + Fachausstellung<br />
Induktives Erwärmen zum<br />
HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />
26. – 27.März 2013 • www.ewi-erwaermen.de<br />
ISSN 0340-3521 www.elektrowaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />
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<strong>Automatischer</strong> <strong>Durchlaufförderbandofen</strong><br />
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Fertigungsstückkosten. Mittels eines<br />
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werden alle Prozessparameter sowie die<br />
optimale Erwärmungskurve generiert und<br />
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sauberer und energieeffizienter Induktionstechnologie<br />
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EDITORIAL<br />
Ist die thermische Prozesstechnik<br />
eine Zukunftsbranche?<br />
Zugegeben, die Fragestellung ist auf den ersten Blick ein bisschen<br />
provozierend. Die Energiewende ist in aller Munde. Kaum ein<br />
Thema beherrscht im Moment mehr die öffentlichen Diskussionen.<br />
Langsam erkennt die Gesellschaft, dass die EEG-Umlage zur<br />
Finanzierung der erneuerbaren Energien enorme wirtschaftliche<br />
Dimensionen angenommen hat, die wiederum neue Herausforderungen<br />
nach sich ziehen.<br />
In der öffentlichen Wahrnehmung ist unser Arbeitsfeld der elektrothermischen<br />
Prozesstechnik in den letzten Jahren weitgehend<br />
aus dem Fokus gerückt oder sogar bei ideologisch geführten Diskussionen<br />
als „technologischer Dinosaurier“ klassifiziert worden.<br />
Dabei ist gerade unsere Branche ein extrem wichtiger Baustein um<br />
die geplante Energiewende auch letztlich zum Erfolg zu führen.<br />
Energie ist das Lebenselixier unserer Gesellschaft, deren Stabilität<br />
einhergeht mit der sicheren Versorgung von nachhaltiger und<br />
erschwinglicher Energie. So soll der Primärenergieverbrauch bis<br />
2020 um 20 % sinken und dabei die Energieproduktivität pro Jahr<br />
um 2,1 % gesteigert werden.<br />
Rund 40 % der industriell genutzten Energie in Deutschland<br />
wird in Industrieöfen verbraucht. Hierbei ist klar zu erkennen,<br />
welche wichtige Rolle die thermische Prozesstechnik zur Erfüllung<br />
dieser Ziele einnimmt.<br />
Auf der einen Seite kommen auf unsere Branche aufgrund des<br />
gesellschaftlichen Wandels große Zukunftsherausforderungen zu,<br />
auf der anderen Seite geht uns langsam der Nachwuchs aus, um hier<br />
diese Aufgaben auch zukünftig entsprechend erfüllen zu können.<br />
Fast alle Unternehmen im Bereich der Elektrowärmetechnik beklagen<br />
einen signifikanten Nachwuchsmangel.<br />
Schon jetzt gibt es entsprechende Tendenzen, dass auch Marktchancen<br />
aufgrund von fehlendem Fachpersonal nicht ausreichend<br />
wahrgenommen werden können. Gleichzeitig gibt es kaum eine<br />
Branche im produzierenden Gewerbe, die ohne elektrothermische<br />
Prozesse auskommt und auch zukünftig auskommen wird. Damit<br />
beantwortet sich die einleitende Überschrift eindeutig.<br />
Um diese notwendigen Weiterentwicklungen auch zukünftig<br />
in dem erforderlichen Umfang zu gewährleisten, benötigen wir<br />
entsprechende Fachleute.<br />
Das führt dazu, dass wir in unserem Eigeninteresse die Nachwuchsentwicklung<br />
zu einem elementaren Thema machen und auch<br />
hier die Außendarstellung unserer Branche besser kommunizieren<br />
müssen, um dem Nischendasein zu entrücken.<br />
Hier stellt die Zeitschrift „ewi - <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>“ ein<br />
wichtiges Medium dar, um fachspezifische Themen, gepaart mit<br />
vielfältigen Anwenderberichten, spannend aufzubereiten und so<br />
als Appetitmacher zu fungieren.<br />
Auch dieses Heft hat wieder einige Besonderheiten zu bieten, die<br />
auch für uns Sonderanlagenhersteller nicht alltäglich sind und in den<br />
jeweiligen Anwendungsfällen durchaus gewisse Superlativen darstellen.<br />
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!<br />
Dipl.-Ing. Stefan Beer<br />
Geschäftsführung<br />
I.A.S. GmbH + Co. KG<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
1
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
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Dr. Herman Stumpp<br />
President of THERMPROCESS 2011<br />
and Chief Technology Officer of<br />
TENOVA Iron & Steel Group
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INHALT 1-2013<br />
8 49<br />
FASZINATION TECHNIK<br />
Induktives Härten von Karosserieteilen<br />
FACHBERICHT<br />
Induktionshärten von Antriebskegelrädern<br />
Fachberichte<br />
von Stefan Dappen, Dirk M. Schibisch<br />
37 Härten XL: Induktionstechnik mit rotierender Kurbelwelle<br />
Hardening XL: Induction technology with rotating crankshaft<br />
von Stefan Beer<br />
43 Induktive Bolzenerwärmung für Strangpressanwendungen<br />
Inductive ingot heating for extrusion press applications<br />
von Marcus Nuding, Christian Krause<br />
49 Induktives Härten von Teller- und Antriebskegelrädern<br />
Inductive hardening of ring gears and pinions<br />
von Erwin Dötsch, Christoph Forsthövel, Marco Rische<br />
54 Tiegel- und Spulenüberwachung beim Schmelzbetrieb von Induktionstiegelöfen<br />
Crucible and coil monitoring during melting operations in induction crucible furnaces<br />
Thermoprozess<br />
Bleiben Sie stets informiert und folgen Sie uns über Twitter<br />
4 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 INHALT<br />
4039 2532<br />
FACHBERICHT<br />
Halbschaleninduktor Induktive Quench & im Temper-Prozesse<br />
Einsatz<br />
2. NACHRICHTEN<br />
EWI-PRAXISSEMINAR<br />
Induktives Andreas Seitzer Erwärmen neuer zum Herausgeber Härten und Schmieden<br />
der ewi<br />
Nachrichten<br />
10 Wirtschaft und Unternehmen<br />
20 Messen/Kongresse/Tagungen<br />
23 Veranstaltungen<br />
24 Fortbildung<br />
31 Personalien<br />
33 Medien<br />
Technik Aktuell<br />
88 Anpassungsfähiger Leistungssteller mit TÜV-Zertifikat<br />
88 Optimierte Prozesspumpen für die Ledertrocknung<br />
89 Neuer Gehörschutz bietet Sicherheit bis 37 Dezibel<br />
89 Kommunikation und Konfiguration mit HART-Modem<br />
90 Schwingflügel zur Füllstandsmessung für Schüttgüter<br />
90 Flexibles Visualisierungssystem für vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
91 Neue Stopfensteuerung für Gießöfen<br />
91 Empfindlichkeitssteigerung mit ETV und ICP-OES-Spektrometer<br />
92 Lasermesssystem für Gießanlagen<br />
92 Drehrohröfen zur Wärmebehandlung<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
5
INHALT 1-2013<br />
78 77 84 84<br />
INTERVIEW<br />
FORSCHUNG AKTUELL<br />
hp-Advisory Hochtemperaturbeständige board member CFC-Leichtbauchargiergestelle<br />
received "<br />
Environmental Award 2011"<br />
INTERVIEW AUS DER PRAXIS<br />
hp-Advisory Neuer Gusswerkstoff board member für received den Tieftemperatureinsatz<br />
"<br />
Environmental Award 2011"<br />
Nachgefragt<br />
59 Folge 8: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
„Die Energiewende lohnt sich langfristig“<br />
Im Profil<br />
67 Folge 9: Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau e.V. – FOGI<br />
Forschung Aktuell<br />
71 Wärme- und Stofftransport beim induktiven Skull-Schmelzen von Gläsern und Oxiden<br />
77 Hochtemperaturbeständige, thermisch gespritzte Diffusionsbarriereschichten auf<br />
CFC-Leichtbau chargiergestellen<br />
Aus der Praxis<br />
84 Neuer Gusswerkstoff für den Tieftemperatureinsatz<br />
86 Umfassende Energiemonitoring-Lösung für Gießerei-Betriebe<br />
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6 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
2. Praxisseminar<br />
1-2013 INHALT<br />
Induktives Erwärmen zum<br />
NEU<br />
+ 2 Workshops<br />
+ Fachausstellung<br />
HÄRTEN&<br />
SCHMIEDEN<br />
26.- 27. März 2013, Atlantic Congress Hotel,<br />
Essen, www.ewi-erwaermen.de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
71 60NACHGEFRAGT<br />
INTERVIEW<br />
hp-Advisory Folge 8: Bernard board Nacke member received "<br />
Interview mit Klaus Löser<br />
Environmental Award 2011"<br />
Firmenportät<br />
116 AICHELIN Ges.m.b.H.<br />
Marktübersicht<br />
96 I. Thermoprozessanlagen für die<br />
elektrothermische Behandlung<br />
NEU<br />
NEU<br />
Themenblock 2 Anlagen- und Energieeffizienz<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />
• Energieeffizienz von Induktionsanlagen<br />
Workshop 1<br />
Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• Induktives Verzahnungshärten<br />
• Härten von Zahnrädern mit kleinen Modulen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
Workshop 2<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven<br />
Schmiedeerwärmung<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Induktive Erwärmung zur Halbwarmumformung<br />
• Induktive Blockerwärmung<br />
• Induktive Stangenerwärmung<br />
106 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
112 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />
Engineering<br />
113 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute,<br />
Organisationen<br />
114 V. Messegesellschaften, Aus- und<br />
Weiterbildung<br />
RUBRIKEN<br />
1 Editorial<br />
8 Faszination Technik<br />
94 Inserentenverzeichnis<br />
117 Impressum<br />
Wann und Wo?<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH,<br />
EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk Induction GmbH,<br />
Leibniz Universität Hannover, SMS Elotherm GmbH<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 26.03.2013 Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 27.03.2013<br />
Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen, www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und<br />
Anlagenbauer von<br />
Härte- und Schmiedeanlagen<br />
Veranstalter<br />
Teilnahmegebühr:<br />
• ewi-Abonnenten oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
• regulärer Preis: 900,00 €<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
7
FASZINATION TECHNIK
Härten von Kfz-Karosserieteilen<br />
Das induktive Wärmebehandeln von Karosserieteilen<br />
für die Automobilindustrie erfordert speziell ausgerichtete<br />
Sonder- und Standardmaschinen.<br />
Quelle: Inductoheat Europe GmbH
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
VDI: Produktionsverlagerungen auf neuem Tiefstand<br />
Der Produktionsstandort Deutschland<br />
liegt deutlich im Trend: Die Produktionsverlagerung<br />
ins Ausland hat 2012 den<br />
niedrigsten Stand seit Mitte der Neunzigerjahre<br />
erreicht. Das zeigen aktuelle Ergebnisse<br />
der Erhebung „Produktionsverlagerungen<br />
und Auslandsproduktion“, die das<br />
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung<br />
ISI und die Hochschule<br />
Karlsruhe im Auftrag des VDI Verein Deutscher<br />
Ingenieure durchgeführt haben.<br />
„Lediglich 8 % der Betriebe des deutschen<br />
verarbeitenden Gewerbes haben von 2010<br />
bis Mitte 2012 Teile ihrer Produktion ins<br />
Ausland verlagert. Das ist der niedrigste<br />
Wert seit 18 Jahren und er zeigt deutlich:<br />
Made in Germany schlägt Low Cost“, so<br />
VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun.<br />
In Zeiten der Wirtschaftskrise hat sich das<br />
Blatt gewendet. Zwar sind, hochgerechnet<br />
auf das gesamte<br />
deutsche verarbeitende<br />
Gewerbe,<br />
etwa 20 % der<br />
gesamten Produktionskapazitäten<br />
im Ausland angesiedelt,<br />
um vorrangig<br />
Personalkosten<br />
zu sparen,<br />
doch nicht immer<br />
geht diese Rechnung<br />
auf. Mittlerweile<br />
kommt<br />
auf jeden vierten<br />
Verlagerer ein<br />
Unternehmen, das<br />
seine Produktion<br />
zurück nach Deutschland holt. „Die Risiken<br />
kostengetriebener Produktionsverlagerungen<br />
werden von den Unternehmen häufig<br />
unterschätzt. Bei oftmals recht niedrigen<br />
Anteilen der direkten Lohnkosten an den<br />
Gesamtkosten der Produktherstellung bleiben<br />
die Hebelwirkungen dieser Strategie<br />
oftmals limitiert“, erklärt Prof. Steffen Kinkel<br />
von der Hochschule Karlsruhe den Trend<br />
zur Kehrtwende.<br />
So gaben die insgesamt knapp 1.600<br />
befragten Betriebe des deutschen verarbeitenden<br />
Gewerbes an, dass sie sich hauptsächlich<br />
aufgrund von Flexibilitätseinbußen<br />
(59 %) und Qualitätsproblemen (52 %) zu einer<br />
Rückkehr nach Deutschland entschlossen<br />
haben. „Statt einer Kostenflucht setzen die<br />
Unternehmen eher auf die unbestrittenen<br />
Qualitäten des Produktionsstandorts Deutschland<br />
bei Qualität, Qualifikation der Mitarbeiter<br />
und Innovationskraft“, resümiert Kinkel.<br />
Hauptzielländer für Produktionsverlagerungen<br />
ins Ausland waren laut Erhebung<br />
mit 55 % der Nennungen die EU-12-Länder<br />
und auf Platz zwei als wichtigstes Einzelland<br />
China mit 30 % der Nennungen. Schlusslicht<br />
sind mit 3 % die osteuropäischen Länder<br />
außerhalb der EU. Bei der letzen Erhebung<br />
wurden sie noch von 12 % genannt.<br />
Die meisten Rückverlagerungen kamen<br />
mit fast der Hälfte der Nennungen aus den<br />
EU-12-Ländern, danach folgten die asiatischen<br />
Länder – außer China – mit 27 %.<br />
Letztere wurden in der Erhebung von 2009<br />
noch mit 7 % genannt. Die asiatischen Länder<br />
verlieren somit als Produktionsstandort<br />
deutlich an Bedeutung.<br />
ABB nimmt Einschnitte in Energiesparte vor<br />
Der Elektrokonzern ABB krempelt<br />
ähnlich wie der Rivale Siemens seine<br />
Energietechniksparte um und plant Einschnitte.<br />
Wegen zu geringer Ertragskraft<br />
wollen sich die Schweizer weitgehend aus<br />
dem Geschäft als Generalunternehmer für<br />
Solaranlagen und Wasserwerke zurückziehen<br />
und sich verstärkt auf Produkte,<br />
Dienstleistungen und Software verlegen.<br />
ABB-Chef Joe Hogan beklagte, dass die<br />
Marge der Division Energietechniksysteme<br />
wegen des Projektgeschäfts zu gering sei.<br />
Obwohl man in den letzten Jahren erheblich<br />
investiert habe, um das Ertragspotenzial der<br />
Division Energietechniksysteme zu steigern,<br />
hätte man hier keine konstanten Erträge<br />
erzielen können. Es werde laut Aussage eines<br />
ABB-Sprechers zu Entlassungen kommen. Der<br />
Umfang sei allerdings nicht nennenswert.<br />
Künftig soll das einträgliche Geschäft mit<br />
Komponenten wie Hochspannungskabeln,<br />
Gleichstrom- und Verteilertechnik und Leistungshalbleitern<br />
eine Rendite von neun bis<br />
zwölf Prozent abwerfen. Bisher galt für das<br />
Segment ein Margenziel von sieben bis elf Prozent.<br />
Der Umsatz werde indes langsamer zulegen<br />
und im Durchschnitt nur noch um sieben<br />
bis elf Prozent jährlich wachsen. Die geplante<br />
Schließung von weltweit zehn Projekteinheiten<br />
und die übrige Restrukturierung hat ABB<br />
im letzten Quartal 350 Mio. Dollar gekostet.<br />
Der ABB-Abschied als Generalunternehmer<br />
für Photovoltaikanlagen und Wasserwerke<br />
ähnelt den derzeit laufenden Einschnitten<br />
beim größeren Rivalen Siemens. Die Münchner<br />
geben ebenfalls ihr verlustträchtiges Solargeschäft<br />
und die ertragsschwache Ausrüstung<br />
von Wasserwerken auf und suchen für die<br />
Bereiche Abnehmer.<br />
10 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Salzgitter Flachstahl stellt neues Besucherzentrum vor<br />
Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat<br />
jetzt ihr neues Besucherzentrum<br />
vorgestellt. Zukünftig werden die Gäste<br />
am Tor 1 des integrierten Hüttenwerks<br />
in einem Rahmen empfangen, der der<br />
Qualität der Produkte und Produktionsanlagen<br />
entspricht. Das Gebäude fungiert<br />
als Empfangs-, Informations- und Ausstellungsgebäude<br />
für Werkbesichtigungen.<br />
Peter-Jürgen Schneider, Personalvorstand<br />
der Salzgitter AG, erklärte bei der Veranstaltung:<br />
„Dieses Gebäude ist eine wichtige<br />
Schnittstelle zur Öffentlichkeit. Hier<br />
erhalten wichtige Zielgruppen wie Schüler<br />
und Studenten, Kunden und allgemeine<br />
Besucher den ersten Eindruck vom Stahl<br />
und den Produktionsprozessen. Wir stellen<br />
uns hier als interessantes Unternehmen<br />
dar und werben für die Belange der<br />
Industrie.“<br />
Das zweigeschossige Bauwerk aus Stahl<br />
und Glas wurde in rund neunmonatiger<br />
Bauzeit für ca. 3,3 Mio. Euro erstellt. Die<br />
Schwestergesellschaft Glückauf Immobilien<br />
GmbH fungierte als Bauherr über alle<br />
Gewerke hinweg. Auf rund 1.200 m 2 Grundfläche<br />
ist ein repräsentativer Querschnitt der<br />
Prozesse und der Produktion des Hüttenwerkes<br />
zu sehen – von der Erzanlieferung<br />
über die Hochöfen bis hin zu Stahlwerk,<br />
Walzwerken und Beschichtungslinien. Der<br />
Produktionsprozess wird in einem eigens<br />
neu produzierten Informationsfilm gezeigt.<br />
Unterschiedliche Themeninseln beschäftigen<br />
sich unter anderem mit Rohstoffen, Produkten,<br />
Geschichte und der Arbeitswelt. Die<br />
im Gebäude ausgestellten Exponate zeigen,<br />
was die Kunden aus Salzgitter-Stahl fertigen.<br />
Neben den Ausstellungsflächen sind Vortrags-<br />
und Besprechungsräume sowie Büros<br />
für die Mitarbeiter des Besucherzentrums<br />
entstanden. Das Gebäude wurde barrierefrei<br />
konzipiert. Es wird mittels Geothermie<br />
beheizt. An der Fertigstellung waren 38<br />
Firmen aus der Region beteiligt. Ein besonderer<br />
Blickfang ist die Dachkonstruktion, die<br />
mithilfe von sechs durchlaufenden, rund<br />
50 m langen Stahlträgern der Konzerngesellschaft<br />
Peiner Träger GmbH realisiert wurde.<br />
Auch weitere Konzerngesellschaften waren<br />
mit eingebunden: Dach- und Wandelemente<br />
sowie die Präsentationstechnik stammen<br />
von wie Salzgitter Flachstahl, Salzgitter Bauelemente<br />
und dem Salzgitter-Unternehmen<br />
Telcat. Das neue Besucherzentrum ist zentraler<br />
Startpunkt für die zahlreichen Gästegruppen<br />
mit ihren Werksführungen. Im<br />
Durchschnitt besuchen jährlich ca. 10.000<br />
Gäste das Hüttenwerk, aufgeteilt in täglich<br />
ein bis zwei Gruppen mit je 30 Personen.<br />
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NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Vier Siemens-Stranggießanlagen<br />
für Stahlgroßprojekt in Vietnam<br />
Siemens Metals Technologies hat von<br />
dem taiwanesischen Stahlkonzern Formosa<br />
Heavy Industries Co. den Auftrag<br />
erhalten, für den Neubau eines Stahlwerks in<br />
Vung Ang, Vietnam, vier Stranggießanlagen<br />
zu liefern. Dabei handelt es sich um zwei<br />
Brammen-, eine Knüppel- und eine Vorblockstranggießanlage<br />
mit einer Gesamtkapazität<br />
von rund 8,4 Mio. t pro Jahr. Endkunde<br />
ist die in Vietnam ansässige Formosa<br />
Ha Tinh Steel Corporation. Das Auftragsvolumen<br />
liegt im oberen zweistelligen Millionen-<br />
Euro-Bereich. Die Gießanlagen sollen Mitte<br />
2015 in Betrieb genommen werden.<br />
Formosa Heavy Industries errichtet zurzeit<br />
in der zentralvietnamesischen Provinz<br />
Ha Tinh ein neues integriertes Stahlwerk.<br />
Es ist das größte Greenfield-Projekt in der<br />
Stahlindustrie weltweit. Hier sollen in der<br />
ersten Ausbaustufe ab Mitte 2015 pro Jahr<br />
rund 5 Mio. t Stahl erzeugt werden. Eine<br />
Erweiterung der Produktionskapazität auf<br />
zunächst 10 Mio. und im Endausbau auf bis<br />
zu 22 Mio. t Stahl ist vorgesehen.<br />
Die beiden zweisträngigen Brammenstranggießanlagen<br />
sind für die Erzeugung<br />
von je 2,7 Mio. t Brammen aus niedrig-,<br />
mittel- und hochgekohlten sowie aus<br />
peritektischen Stählen ausgelegt.<br />
Bei Breiten zwischen<br />
900 und 1.880 mm können<br />
Brammen mit Dicken von<br />
210 bis 270 mm produziert<br />
werden. Die Gießanlagen<br />
sind als Bogenmaschinen<br />
mit einem Radius von 10 m<br />
mit gerader Kokille und segmentierter<br />
Strangführung<br />
konzipiert. Sie verfügen über<br />
eine SmartMold-Kokille mit<br />
Dynaflex-Kokillenoszillierer.<br />
Um den Gießprozess zu<br />
optimieren und eine hohe<br />
Innen- und Oberflächenqualität<br />
der Brammen sicherzustellen,<br />
installiert Siemens<br />
eine Reihe von Technologiepaketen,<br />
darunter die Gießspiegelregelung<br />
LevCon, die<br />
Durchbruchfrüherkennung<br />
MoldExpert, DynaWidth zur<br />
Einstellung der Brammenbreite<br />
und Smart-Segmente<br />
für den schnellen Dickenwechsel.<br />
Eine Kombination<br />
des Kühlmodells Dynacs 3D,<br />
der DynaJet-Sprühkühlung<br />
und innengekühlter I-Star-<br />
Rollen bietet größtmögliche<br />
Flexibilität bei der Sekundärkühlung, eine<br />
wesentliche Voraussetzung für die Erzielung<br />
einer hohen Oberflächenqualität der<br />
Brammen. Durch den Einsatz von DynaGap<br />
Soft Reduction kann die Position der Enderstarrung<br />
des Strangs mit hoher Genauigkeit<br />
ermittelt werden. Dies erlaubt eine präzise<br />
Steuerung des Rollenspalts und sorgt für<br />
eine hohe Brammeninnenqualität. Ebenfalls<br />
Bestandteil des Projekts sind die komplette<br />
Basis- und Prozessautomatisierung der beiden<br />
Brammenstranggießanlagen.<br />
Auf der achtsträngigen Knüppelgießanlage<br />
können jährlich 1,2 Mio. t Knüppel mit<br />
quadratischen Querschnitten zwischen<br />
130 x 130 mm und 180 x 180 mm mit Längen<br />
von bis zu 12 m gegossen werden. Sie<br />
ist für die Erzeugung einer breiten Palette<br />
von Stahlgüten ausgelegt. Schwerpunkte<br />
liegen auf niedrig- und mittelgekohlten<br />
sowie Legierungsstählen. Die Bogenmaschine<br />
weist einen Radius von neun<br />
Metern auf und ist mit einer Diamold-<br />
Rohrkokille inklusive einem Dynaflex-Kokillenoszillierer,<br />
einem elektromagnetischen<br />
Kokillenrührer (mold electro-magnetic<br />
stirrer, M-EMS) sowie mit einem elektromagnetischen<br />
Final-Rührer (final electromagnetic<br />
stirrer, F-EMS) ausgerüstet.<br />
Die sechssträngige Vorblockgießanlage<br />
kann pro Jahr 1,5 Mio. t Vorblöcke mit<br />
Abmessungen von 260 x 300 beziehungsweise<br />
360 x 450 mm erzeugen. Es kann eine<br />
Vielzahl von Kohlenstoff- und Legierungsstählen<br />
vergossen werden für Anwendungen<br />
als Feder- oder Schmiedestahl, Draht,<br />
Reifencord oder Lagerstahl. Die Vorblockgießanlage<br />
ist als Bogenanlage mit einem<br />
Radius von 14 m ausgeführt. Sie ist mit einer<br />
gebogenen Plattenkokille mit Dynaflex-<br />
Kokillenoszillierer, M-EMS und DynaGap Soft<br />
Reduction ausgestattet.<br />
In der Knüppel- und in der Vorblockgießanlage<br />
sind in den Strangführungen<br />
und Richtzonen innengekühlte Rollen installiert,<br />
die Sekundärkühlung erfolgt per<br />
Sprühnebel. Der Leistungsumfang von<br />
Siemens umfasst das Engineering und die<br />
Lieferung inklusive Basis- und Prozessautomatisierung<br />
sowie die Montage- und<br />
Inbetriebnahmeüberwachung.<br />
Die Formosa Heavy Industries Co. gehört<br />
zur Formosa Plastics Group (FPG), dem größten<br />
Privatunternehmen Taiwans.<br />
12 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
13
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Outokumpu kauft Edelstahlsparte von ThyssenKrupp<br />
Der Verkauf der Edelstahlsparte von<br />
ThyssenKrupp an den finnischen<br />
Stahlkonzern Outokumpu steht fest. Das<br />
Werk in Terni, Italien, steht derweil schon<br />
wieder zum Verkauf. „Es haben sich eine<br />
Reihe von Interessenten bei uns gemeldet“,<br />
sagte Vorstandschef Mika Seitovirta<br />
dem Handelsblatt.<br />
Die Europäische Kommission hatte den<br />
Verkauf zur Bedingung für ihre Zustimmung<br />
für die Übernahme der Thyssen-<br />
Krupp-Edelstahltochter Inoxum gemacht.<br />
Bis Mai 2013 will Vorstandschef Seitovirta<br />
einen neuen Eigentümer gefunden<br />
haben. Zu Details äußerte er sich nicht.<br />
Nach Angaben aus Branchenkreisen zählt<br />
zu den potenziellen Bietern auch der südkoreanische<br />
Stahlkonzern Posco.<br />
Mit dem Zusammenschluss von Outokumpu<br />
und Inoxum entsteht der weltweit<br />
größte Hersteller von Edelstahl mit einem<br />
Weltmarktanteil von 12 %. Von der Verschmelzung<br />
verspricht sich Mika Seitovirta<br />
jährliche Einsparungen in Höhe von 200<br />
Mio. Euro und eine bessere Wettbewerbsposition:<br />
„Wir haben nun ein breiteres<br />
Produktportfolio und sind <strong>international</strong>er<br />
aufgestellt.“ Wachstumschancen sieht der<br />
Outokumpu-Chef vor allem in Asien sowie<br />
in Nordamerika.<br />
Sapa Bolzano nimmt Otto Junker-Anlage in Betrieb<br />
Der Auftrag über die Lieferung und Montage<br />
von zwei kompletten Induktionsbolzenerwärmungsanlagen<br />
für Aluminium<br />
konnte Mitte 2012 mit der erfolgreichen<br />
Inbetriebnahme abgeschlossen werden. Die<br />
Anlagen sind seitdem zur Zufriedenheit des<br />
Kunden im Produktionseinsatz.<br />
Da es sich bei dem Auftrag an Otto Junker<br />
um einen Austausch der vorhandenen<br />
HTS-Magnetheizer handelte, musste bei der<br />
Anlagenplanung die bestehende Infrastruktur<br />
berücksichtigt und eine sinnvolle Einbindung<br />
der neuen Aggregate erreicht werden.<br />
Die parallel angeordneten Anlagen<br />
bestehen aus dem Induktionsofen, der<br />
jeweils sechs Teilspulen besitzt, der IGBT-<br />
Umrichteranlage, den Transporteinrichtungen<br />
sowie der Hard- und Software für die<br />
Steuerung und Bedienung. Für die Erwärmung<br />
der bis zu<br />
einem Durchmesser<br />
von 415<br />
mm großen und<br />
bis zu 1.600 mm<br />
langen Bolzen<br />
ist die Umrichteranlage<br />
auf<br />
eine Leistung<br />
von 1.500 kW<br />
ausgelegt. Bezogen<br />
auf eine<br />
Bolzentemperatur<br />
von 480 °C<br />
wird damit ein<br />
Durchsatz von 8<br />
Bolzen pro Stunde<br />
erreicht.<br />
Durch die IGBT-Umrichtertechnik ist eine<br />
stufenlose Leistungsregelung der einzelnen<br />
Teilspulen möglich und es wird eine optimale<br />
Reproduzierbarkeit der vorgegebenen Bolzentemperaturen<br />
auch bei Anliegen eines<br />
Temperaturprofils (Taper) gewährleistet.<br />
Die Transporteinrichtung besteht aus<br />
den Schwenktischen für die Beschickung<br />
und die Entnahme, einem Längstransportrollengang<br />
und einer Overhead-Quertransporteinrichtung.<br />
Für den Transport<br />
im Induktionsofen werden die Bolzen auf<br />
Ofentragschalen abgelegt und die Schalen<br />
über einen Zahnstangenantrieb verfahren.<br />
Das Tragschalensystem von Otto Junker<br />
hat den Vorteil, dass keine Relativbewegung<br />
zwischen Bolzen und dem Bolzenträger<br />
auftritt und damit Beschädigungen<br />
der Bolzenoberfläche vermieden werden.<br />
Die Bedienung der Anlage erfolgt vom<br />
Pressenpult aus, wo der PC mit TFT-Touchscreen<br />
sowie die erforderlichen Bedienelemente<br />
installiert sind. Die Software<br />
beinhaltet die Funktionen für den Hand-,<br />
Halbautomatik- und Automatikbetrieb.<br />
Weiterhin sind folgende Betriebsarten<br />
und Funktionen integriert: Dateneingabe,<br />
Prozessvisualisierung, Datenspeicherung;<br />
„BlindHeating“-Sequenz; Materialdatenverfolgung.<br />
In guter Zusammenarbeit mit den<br />
Fachleuten von Sapa Bolzano wurde die<br />
Komplettmontage der beiden Anlagen<br />
durchgeführt und im anschließenden<br />
Leistungstest konnte der Nachweis über<br />
die Richtigkeit des gewählten Konzeptes<br />
und die Bestätigung der vereinbarten Leistungsparameter<br />
erbracht werden.<br />
14 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
VDMA: Auftragseingang Dezember brachte<br />
versöhnlichen Jahresabschluss 2012<br />
Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau<br />
in Deutschland lag im Dezember<br />
2012 um real 4 % über dem Ergebnis des Vorjahres.<br />
Das Inlandsgeschäft stieg um 1 %, das<br />
Auslandsgeschäft lag um 5 % über dem Vorjahresniveau,<br />
teilte der Verband Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau (VDMA) Anfang Februar<br />
in Frankfurt mit.<br />
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger<br />
beeinflussten Dreimonatsvergleich Oktober<br />
bis Dezember 2012 ergibt sich insgesamt ein Plus<br />
von 3 % im Vorjahresvergleich. Die Inlandsaufträge<br />
gingen um 1 % zurück. Die Auslandsaufträge<br />
stiegen um 4 %.<br />
Für das Gesamtjahr (Januar bis Dezember<br />
2012) ergibt sich insgesamt ein Minus von 3 %.<br />
Die Inlandsaufträge lagen bei –8 %, die Auslandaufträge<br />
stagnierten.<br />
„Im Dezember fand der Auftragseingang im<br />
deutschen Maschinen- und Anlagenbau wieder zu<br />
den Plusraten der Monate September und Oktober<br />
zurück. Der Schwung der Auslandsbestellungen<br />
kam diesmal hauptsächlich aus den Euro-Partnerländern.<br />
Die Inlandsbestellungen sehen im Vorjahresvergleich<br />
zunächst etwas mager aus. Der Blick<br />
auf die Order-Kurve zeigt aber den Elan, mit dem die<br />
Inlandsaufträge die Einbußen des Sommers wieder<br />
aufholen. In Summe steht für das Jahr 2012 insgesamt<br />
ein Minus von drei Prozent, ein – gemessen<br />
am wirtschaftlichen Umfeld – durchaus respektables<br />
Ergebnis“, kommentierte VDMA-Chefvolkswirt<br />
Dr. Ralph Wiechers das Ergebnis.<br />
Bestes Geschäftsjahr in der Geschichte der<br />
Schuler AG<br />
Umsatz und Gewinn des Schuler-Konzerns<br />
stiegen im Ende September abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr 2011/12 stark an. Der Pressenhersteller<br />
erzielte einen Umsatzzuwachs von 27,9 % auf<br />
1,23 Mrd. €. Damit gelang es dem Maschinenbauer,<br />
seine Umsatzerlöse innerhalb von zwei Jahren fast<br />
zu verdoppeln. Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen,<br />
Abschreibungen und Steuern (Ebitda) erhöhte<br />
sich um 39,5 % auf 118,3 Mio. €. Die Ebitda-Marge,<br />
also der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz,<br />
legte von 8,8 auf 9,6 % zu. Das Konzernergebnis fiel<br />
mit 51,8 Mio. € im Jahresvergleich mehr als doppelt<br />
so hoch aus. „Das vergangene Geschäftsjahr<br />
war das beste in unserer 173-jährigen Geschichte“,<br />
erklärte Schuler-Vorstandschef Stefan Klebert bei<br />
der Vorstellung der Bilanz.<br />
Schuler wuchs erneut stark in Asien, mit einer<br />
Zunahme von 29,9 % auf 401,2 Mio. € die umsatzstärkste<br />
Region. In Deutschland erzielte das Unternehmen<br />
394,9 Mio. €. Das ist ein Plus von 33,0 %.<br />
Der Rest Europas trug mit 245,7 Mio. € (+61,2 %) zum<br />
Umsatz bei. Das Amerikageschäft ging um 6,9 % auf<br />
179,8 Mio. € zurück. Die hohe Nachfrage insbesondere<br />
aus der Automobilindustrie nach ServoDirekt-<br />
Technologie bescherte Schuler einen Auftragseingang<br />
von 1,3 Mrd. €. Dies entspricht nahezu dem<br />
Rekordwert des Vorjahres von 1,32 Mrd. €.<br />
„2012/13 wollen wir bei Umsatz und Ertrag an<br />
das gute Vorjahr anknüpfen“, betonte Klebert. Für<br />
das Geschäftsjahr 2012/13 erwartet das Unternehmen<br />
einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. €. Dafür<br />
bilde der Rekordwert beim Auftragsbestand von<br />
1,1 Mrd. € zum Bilanzstichtag eine gute Grundlage.<br />
Die Ebitda-Marge soll auf knapp 10 % zulegen. Am<br />
Erfolg des vergangenen Jahres sollen die Aktionäre<br />
mit einer Dividende von 0,25 € je Aktie teilhaben.<br />
Wenn die Hauptversammlung diesem Vorschlag<br />
folgt, steigt damit die Dividendenausschüttung für<br />
das Geschäftsjahr 2011/12 gegenüber dem Vorjahr<br />
um 27 % auf 7,4 Mio. €. Die Mitarbeiter erhalten<br />
einen Sonderbonus von bis zu 1.000 €. Aufgrund<br />
der positiven Ergebniszahlen hatte der Vorstand<br />
beschlossen, die Erfolgsprämie im Vergleich zum<br />
Vorjahr zu verdoppeln. Binnen Jahresfrist erhöhte<br />
sich die Mitarbeiterzahl des Konzerns weltweit um<br />
5,3 % auf 5.443 Beschäftigte.<br />
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1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
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NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
SMS Elotherm erwirbt Erwärmungsspezialisten I.A.S.<br />
SMS Elotherm, ein Unternehmen des<br />
Unternehmensbereichs SMS Meer,<br />
hat den Erwärmungsspezialisten I.A.S.<br />
Induktions-Anlagen+Service GmbH & Co.<br />
KG erworben. Das in Iserlohn ansässige<br />
Unternehmen zählt mit 100 Mitarbeitern<br />
in Deutschland und China zu den weltweit<br />
führenden Anbietern im Bereich der<br />
industriellen Elektrowärmetechnik.<br />
„I.A.S. ist eine ideale Ergänzung zu unserem<br />
Produktspektrum“, sagt Elotherm-Geschäftsführer<br />
Dr. Andreas Seitzer. „Wir können jetzt<br />
unseren Kunden sowohl induktive Erwärmungsanlagen<br />
zum isothermen Strangpressen<br />
und entsprechende Systeme zum Schmelzen<br />
als auch das bisherige Spektrum von Elotherm<br />
anbieten, das aus Systemen zum induktiven<br />
Härten, Erwärmen und Schweißen besteht.“<br />
I.A.S. wird sein Geschäft unter eigenem<br />
Namen fortführen. Die Geschäftsführung<br />
wird von dem bisherigen technischen I.A.S.-<br />
Geschäftsführer Stefan Beer und Martin<br />
Schulteis (kaufmännischer Geschäftsführer<br />
SMS Elotherm) gebildet.<br />
Verkettete Roboter produzieren Eingangswellen für KmB<br />
Die KmB Technologie Gesellschaft für rationelle<br />
Fertigung mbH in Zerbst nutzt<br />
bei der Produktion von Eingangswellen seit<br />
Kurzem eine innovative Automatisierungslösung:<br />
In zwei miteinander verketteten<br />
Roboterzellen arbeitet jeweils ein Yaskawa-<br />
Roboter vom Typ MOTOMAN MH5L.<br />
Die Welle wird in einem Rundtaktbearbeitungszentrum<br />
aus einem Rohling gefertigt<br />
und anschließend an die von SYMACON<br />
realisierte Anlage übergeben. Diese ist so<br />
ausgelegt, dass drei verschiedene Typen von<br />
Eingangswellen verarbeitet werden können.<br />
Eine spezielle Verkettungseinrichtung, ein<br />
sogenanntes Werkstückträgerumlaufsystem,<br />
verbindet die beiden Roboterzellen. In der<br />
ersten Roboterzelle erfolgt das Vermessen<br />
des Bauteils. Der Roboter verfügt über einen<br />
Doppelgreifer, um den schnellen Teilewechsel<br />
realisieren zu können. Nach der Entnahme<br />
des Bauteils vom Werkstückträger legt<br />
der Roboter die Welle in eine Messvorrichtung<br />
ein. Hier werden diverse Durchmesser,<br />
Längen und Winkel ermittelt und statistisch<br />
erfasst. Fehlerhafte Teile (NIO-Teile) werden,<br />
abhängig vom Fehlertyp, separat abgelegt.<br />
Nach dem Messen stellt der Roboter<br />
die Welle wieder auf den Werkstückträger<br />
zurück. Nach anschließender Reinigung werden<br />
die Wellen in einer zweiten Roboterzelle<br />
in spezielle Trays verpackt. Der Roboter<br />
entnimmt die Welle mittels Parallelgreifer<br />
vom Werkstückträger und legt sie in das<br />
entsprechende Fach im Tray.<br />
Die jetzt installierte Lösung ist bereits<br />
die dritte an KmB gelieferte Anlage dieser<br />
Art. Anders als bei den Vorgänger-Modellen,<br />
die SCARA-Roboter nutzen, setzte<br />
SYMACON bei der aktuellen Anwendung<br />
auf zwei Handling-Roboter MOTOMAN<br />
MH5L von Yaskawa. Die 6‐Achser mit<br />
5 kg Tragkraft sind Bestandteil der neuen<br />
MH-Serie. Ein verstärktes Handgelenk<br />
prädestiniert sie für vielfältige, flexible<br />
Applikationen wie Verpacken, Materialhandhabung,<br />
Maschinenbeschickung und<br />
Dosieren. Gleichzeitig benötigen die MH-<br />
Modelle durch ihr kompaktes Design nur<br />
geringen Montageraum. Eine integrierte<br />
Medien- und Luftzuführung maximiert<br />
die Anlagenzuverlässigkeit, verringert<br />
Störquellen und vereinfacht die Programmierung.<br />
Aufgrund der speziellen Roboterkinematik<br />
konnte in der neuen Anlage<br />
auf zusätzliche Schwenkeinheiten verzichtet<br />
werden. Dadurch beschleunigen sich<br />
die Taktzahlen.<br />
Seco/Warwick übernimmt Nespi International<br />
Die Seco/Warwick-Gruppe, Hersteller<br />
von Wärmebehandlungsund<br />
Thermprozessanlagen mit Sitz in<br />
Świebodzin, Polen, meldet den Erwerb<br />
von 100 % der Anteile der Nespi International<br />
GmbH, Bedburg-Hau, durch die Seco/<br />
Warwick GmbH, Stuttgart. Nespi International<br />
GmbH, ein Unternehmen der Ofenbautechnik,<br />
das sich auf Nachrüstungen,<br />
Reparaturen, Wartung und Ersatzteilversorgung<br />
für Ofenanlagen verschiedener<br />
Hersteller spezialisiert hat, ist ein weiterer<br />
Meilenstein im strategischen Wachstum<br />
der Unternehmensgruppe. Die Seco/<br />
Warwick GmbH verstärkt mit der Nespi<br />
International GmbH insbesondere die Aktivitäten<br />
auf den deutschsprachigen und<br />
westeuropäischen Märkten.<br />
16 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
2. Praxisseminar<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Induktives Erwärmen zum<br />
HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />
26.- 27. März 2013, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />
NEU<br />
+ 2 Workshops<br />
+ Fachausstellung<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
NEU<br />
NEU<br />
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />
Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
Themenblock 2: Anlagen- und Energieeffizienz<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />
• Energieeffizienz von Induktionsanlagen<br />
Workshop 1<br />
Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• Induktives Verzahnungshärten<br />
• Härten von Zahnrädern mit kleinen Modulen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
Workshop 2<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven Schmiedeerwärmung<br />
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Induktive Erwärmung zur Halbwarmumformung<br />
• Induktive Blockerwärmung<br />
• Induktive Stangenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH,<br />
EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk Induction GmbH,<br />
Leibniz Universität Hannover, SMS Elotherm GmbH<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 26.03.2013<br />
Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung<br />
ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 27.03.2013<br />
Zwei Workshops zur Auswahl<br />
(09:00 – 12:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />
Härte- und Schmiedeanlagen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
• ewi-Abonnenten oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
• regulärer Preis: 900,00 €<br />
Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt jeweils<br />
folgende Leistungen ein: Teilnahme an beiden Tagen, Tagungsunterlagen,<br />
Mittagessen, Erfrischungen in den Pausen und Abendveranstaltung<br />
am ersten Tag. Übernachtungspreise sind in der Teilnahmegebühr<br />
nicht enthalten. Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung<br />
(auch per Internet möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und<br />
erhalten eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />
Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach dem 1.<br />
März 2013 oder bei Nichterscheinen wird die volle Teilnahmegebühr<br />
berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer gestellt werden.<br />
Stornierungen vor diesem Termin werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand<br />
berechnet. Die Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-erwaermen.de<br />
Ich bin <strong>elektrowärme</strong>-Abonnent<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Praxisanforderungen beim induktiven Härten oder<br />
Workshop 2 Praxisanforderungen bei der induktiven Schmiedeerwärmung<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
17
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
StrikoWestofen erhält Großauftrag aus Mexiko<br />
Als Systemlieferant wird die StrikoWestofen<br />
Group in Gummersbach ein<br />
amerikanisches Motorenwerk nahe Mexiko<br />
City, Mexiko, mit vollständig ausgerüsteten<br />
Schmelzanlagen ausstatten. Für das<br />
Gemeinschaftsprojekt der Striko-Gesellschaften<br />
in Deutschland, Polen und den<br />
USA übergibt der weltweit größte Hersteller<br />
von Schmelz- und Dosieröfen insgesamt drei<br />
schlüsselfertige Systeme. Diese bestehen<br />
aus „StrikoMelter“-Aluminium-Schmelzöfen<br />
samt Peripherie-Anlagen. Das Großprojekt<br />
wird voraussichtlich bis Frühjahr 2013 in<br />
Betrieb gehen. Es ist das erste Projekt von<br />
StrikoWestofen für einen großen amerikanischen<br />
Automobilhersteller, der die Anlage<br />
für die Fertigung von Motorblöcken<br />
und Zylinderköpfen einsetzt.<br />
Hohe Benzinpreise und der weltweite<br />
Trend zu emissionsarmen Fahrzeugen<br />
stellen auch hohe Anforderungen an die<br />
Hersteller. Deren Prozesse müssen immer<br />
effizienter und kostengünstiger<br />
sein, um im<br />
hart umkämpften nordamerikanischen<br />
Markt<br />
bestehen zu können.<br />
Die StrikoWestofen<br />
Group mit Hauptsitz in<br />
Gummersbach ist maßgeblich<br />
an diesem technologischen<br />
Umbruch<br />
beteiligt und liefert<br />
die vollständig ausgestatteten<br />
Schmelzanlagen<br />
– bestehend<br />
aus StrikoMelter Aluminium-Schmelz-<br />
und<br />
Warmhalteöfen und<br />
allen benötigten Peripherieanlagen<br />
wie<br />
Beschickung, Metallbehandlung und Flüssigmetalltransfer.<br />
„Die Entscheidung zu<br />
unseren Gunsten bedeutet einen technologischen<br />
Paradigmenwechsel: weg von der<br />
energie- und ressourcenintensiven Reverb-<br />
Ofentechnologie hin zu unserer ‚EtaMax‘-<br />
Schachtofentechnologie mit integrierter<br />
Wärmerückgewinnung“, freut sich Rudolf<br />
Riedel, Geschäftsführer der StrikoWestofen<br />
Group. „Dazu kommt, dass wir durch unsere<br />
Präsenz in Michigan mit Know-how und<br />
Produktionskapazitäten auch ideal auf die<br />
Anforderungen der lokalen Märkte reagieren<br />
können.“<br />
Neben Planung und Lieferung übernimmt<br />
StrikoWestofen auch die Installation<br />
und Inbetriebnahme der Anlage. Riedel<br />
erklärt: „Bereits im Ausschreibungsprozess<br />
ist es uns durch eine vollständige Überarbeitung<br />
des ursprünglich geplanten Anlagenlayouts<br />
gelungen, die Kosten für die<br />
komplette Schmelzanlage nahezu zu halbieren.<br />
Das Gleiche gilt für den Platzbedarf<br />
in der Fertigung. Unsere Anlagen benötigen<br />
gerade noch die Hälfte der bisher notwendigen<br />
Aufstellfläche, was dem Kunden weitere<br />
Kostenvorteile bringt. Dabei kam uns nicht<br />
zuletzt das technische Know-how unserer<br />
US-Gesellschaft StrikoDynarad zugute.“<br />
In allen installierten Gießlinien kommen<br />
Schmelzöfen der Baureihe StrikoMelter zum<br />
Einsatz, die sich durch ihre nachhaltig reduzierten<br />
Unterhaltskosten auszeichnen. Die<br />
besondere Schachtgeometrie sowie eine<br />
speziell angepasste Brennertechnologie<br />
vereinigen Vorwärmen, Aufheizen und Verflüssigen<br />
in einem einzigen Schmelzschacht.<br />
In Kombination mit niedrigen Schmelzraumtemperaturen<br />
erreichen die Öfen dieser Baureihe<br />
eine Metallausbeute von bis zu 99,7<br />
Prozent. Für die Zylinderkopf-Gießerei wird<br />
ein Schmelzofen der Baureihe StrikoMelter<br />
HS-N verwendet. Dieser wird in Michigan<br />
bei StrikoDynarad gefertigt und von dort<br />
direkt an den Einsatzort transportiert. In<br />
der zweiten Gießereistraße verrichten zwei<br />
feststehende StrikoMelter vom Typ MH II-N<br />
ihren Dienst.<br />
Helmut Mauell GmbH ist jetzt Bilfinger Mauell GmbH<br />
Helmut Mauell, Gründer und Eigentümer<br />
der Helmut Mauell GmbH, und Gerd<br />
Lesser, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Bilfinger Power Systems GmbH, einigten<br />
sich im Dezember auf die Übernahme. Damit<br />
gehört Mauell nun zum <strong>international</strong>en Engineering-<br />
und Servicekonzern Bilfinger SE.<br />
„Für die Absicherung meines Lebenswerkes<br />
ist das der entscheidende Schritt,“<br />
begründet Helmut Mauell seine unternehmerische<br />
Entscheidung: „Ich habe eine<br />
Verantwortung für das Unternehmen, insbesondere<br />
natürlich für unsere Mitarbeiter.<br />
Unter dem Dach von Bilfinger wird sich<br />
Mauell hervorragend weiter entwickeln können.<br />
Das ist entscheidend. Die Zukunft des<br />
Unternehmens wird gesichert. Mehr noch,<br />
für Mauell ergeben sich neue Möglichkeiten<br />
und Chancen, sich in vielen neuen Bereichen<br />
erfolgreich positionieren zu können. Ich<br />
bin sehr froh, dass wir es geschafft haben.<br />
Zusammen mit Bilfinger Power Systems wird<br />
Mauell in eine erfolgreiche Zukunft gehen.<br />
Davon bin ich überzeugt.“<br />
18 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
BDEW fordert verbindliche Klima-Ziele für 2030<br />
Für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien und die Reduzierung von klimaschädlichen<br />
Treibhausgasen braucht Europa<br />
einen Fahrplan mit verbindlichen Zwischenzielen.<br />
Nur so können die Vorgaben der EU-<br />
Klima-Roadmap für das Jahr 2050 erreicht<br />
werden. Die Europäische Union sollte sich<br />
dementsprechend ehrgeizige, verbindliche<br />
und konkrete CO 2 - und Erneuerbaren-Ziele<br />
setzen, die bereits bis 2030 erreicht werden<br />
sollen. Nur so erhalten alle beteiligten Akteure<br />
die Sicherheit, dass sich Investitionen in entsprechende<br />
Anlagen, Technologien und die<br />
Infrastruktur rentieren können. Dabei müssen<br />
alle Maßnahmen daraufhin überprüft werden,<br />
ob sie kompatibel mit dem europäischen<br />
Energiebinnenmarkt sind“, sagte Hildegard<br />
Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung<br />
des Bundesverbandes der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft (BDEW) in Berlin anlässlich<br />
der Sitzung des Energieministerrates der Europäischen<br />
Union im Dezember 2012. Auf ihrer<br />
Sitzung beauftragten die für Energie zuständigen<br />
Minister der EU-Mitgliedstaaten die Europäische<br />
Kommission, einen energiepolitischen<br />
Handlungsrahmen für den weiteren Ausbau<br />
der Erneuerbaren Energien für die Zeit nach<br />
2020 zu entwickeln.<br />
Erforderlich sei in diesem Zusammenhang<br />
auch die schrittweise Angleichung der Erneuerbaren-Fördersysteme<br />
in der EU, so Müller.<br />
„Wissenschaftliche Studien haben diesbezüglich<br />
ein erhebliches Einsparpotenzial für die<br />
Kunden nachgewiesen. Mittel- bis langfristig<br />
sollte die spezifische, standortunabhängige<br />
Förderung einzelner Technologien abgelöst<br />
werden von der kosteneffizienteren Erschließung<br />
von Erneuerbaren-Potenzialen an den<br />
jeweils sinnvollsten Standorten in Europa. Für<br />
eine dauerhaft funktionsfähige und bezahlbare<br />
Energieversorgung in Europa wird es<br />
letztlich entscheidend sein, die erneuerbaren<br />
Energien Schritt für Schritt aus bestehenden<br />
Subventionssystemen herauszulösen und in<br />
den Markt zu integrieren.“<br />
Ein ambitioniertes, EU-weites Emissionsminderungsziel<br />
für das Jahr 2030 sei<br />
auch für den Emissionszertifikate-Handel<br />
als dem zentralen klimapolitischen Instrument<br />
dringend erforderlich. Auch die<br />
innereuropäischen Verteilungsschlüssel,<br />
die die CO 2 -Senkungsziele der einzelnen<br />
EU-Mitgliedstaaten beinhalten, müssten in<br />
der Folge diskutiert werden.<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
19
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />
26.-27. März Induktives Erwärmen zum Härten und Schmieden<br />
2. ewi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />
ewi - <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>, Institut für Elektroprozesstechnik<br />
der Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-erwaermen.de<br />
8.-12. April Hannover Messe<br />
Messe in Hannover<br />
Deutsche Messe AG<br />
Tel.: 0511-89-31146, Fax: 0511-89-31147<br />
info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />
22.-24. April Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
4. gwi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />
gwi - gaswärme <strong>international</strong>, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />
Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.gwi-brennertechnik.de<br />
23.-24. April Euro BioMAT – European Symposium on Biomaterials and Related Areas<br />
Konferenz mit Fachausstellung in Weimar<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-747, Fax: 069-75306-733<br />
biomat@dgm.de, www.dgm.de/dgm/biomat<br />
12.-16. Mai EnMat II – 2nd International Conference on Materials for Energy<br />
2. Internationale Konferenz in Karlsruhe<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-7564-129, Fax: 069-7564- 201<br />
info@enmat.de, www.enmat.de<br />
15.-16. Mai MetallMesse-Mittelhessen<br />
2. Fachmesse in Wetzlar<br />
Nexxus Veranstaltungen GmbH<br />
Tel.: 0700-17177000, Fax: 07236-937493<br />
info@nexxus-veranstaltungen.de, www.metallmesse-mittelhessen.de<br />
11.-13. Juni BDEW Kongress 2013<br />
Kongress mit begleitender Fachausstellung in Berlin<br />
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />
Tel.: 030-260241-21, Fax: 030-260241-22<br />
kongress@bdew.de, www.bdew.de/kongress<br />
9.-10. Juli ITPS - International Thermprocess Summit<br />
Kongress mit begleitender Fachausstellung in Düsseldorf<br />
VDMA e.V., Messe Düsseldorf GmbH, heat processing<br />
info@itps-online.com, www.itps-online.com<br />
12.-13.<br />
September<br />
Elektroprozesstechnik<br />
Workshop in Ilmenau<br />
Technische Universität Ilmenau<br />
Tel.: 03677-6915-10, Fax: 03677-6915-52<br />
ulrich.luedtke@tu-ilmenau.de, www.tu-ilmenau.de/elektrowaerme<br />
Lieferantentag in<br />
der Siempelkamp-<br />
Gießerei<br />
Ende 2012 lud die Siempelkamp Giesserei<br />
GmbH zum ersten Mal zum Lieferantentag<br />
mit dem Schwerpunkt mechanische<br />
Bearbeiter nach Krefeld ein. Nahezu alle<br />
geladenen Bearbeiter folgten der Einladung.<br />
Die Veranstaltung dauerte zwei Tage,<br />
war projektbezogen ausgerichtet und bot<br />
den Bearbeitern gleicher Projekte eine Austauschmöglichkeit<br />
ihrer Erfahrungen.<br />
Der Markt und die Anforderungen<br />
ändern sich. Um diesen Zeichen der Zeit<br />
gerecht zu werden, nutzte die Gießerei<br />
diese Tage als Werkzeug, gemeinsam mit<br />
seinen mechanischen Bearbeitern optimierte<br />
Qualitätslieferungen sicherzustellen. Die<br />
Anforderungen an die Gusskomponenten<br />
sind gestiegen, Gesetze und Auflagen<br />
wurden verschärft und demzufolge auch<br />
Regelwerke und Normen geändert. Fazit:<br />
Die gesamte Qualitätsplanung und Nachweisführung<br />
einer Komponente muss<br />
gerichtsfähig ausgerichtet sein.<br />
Siempelkamp zeigte seinen Dienstleistern,<br />
worauf es ankommt und stellte neue<br />
Realisierungsmöglichkeiten für geänderte<br />
Qualitätsanforderungen vor. „Gemeinsam<br />
zum Ziel“ soll in Zukunft durch eine intensive<br />
Lieferantenentwicklung gefördert<br />
werden – ganz im Sinne des Kunden. Der<br />
Geschäftsführer der Gießerei, Stephan Kaiser,<br />
schilderte die Marktlage eindrucksvoll:<br />
„Wir müssen jetzt handeln, um „mitspielen“<br />
zu können und unseren Platz zu behaupten.<br />
Der Kunde ist König und die anstehenden<br />
Aufgaben werden wir erfolgreich stemmen<br />
und meistern. Die mechanischen Bearbeiter<br />
sind nach wie vor ganz wichtige Partner<br />
für die Gießerei. Daran wird sich auch in<br />
Zukunft nichts ändern. Umso wichtiger ist<br />
es, die Anforderungen gemeinsam zu verstehen<br />
und erfolgreich umzusetzen.“<br />
Thermoprozess<br />
Bleiben Sie stets informiert und<br />
folgen Sie uns über Twitter<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
20 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
AMBRELL is looking forYOU!<br />
Induktionserwärmungstechnik<br />
von SMS Elotherm für Ovako<br />
Ovako Tube and Ring AB in Hofors, Schweden,<br />
hat SMS Elotherm zwei Aufträge für<br />
Anlagen zur Induktions-erwärmung erteilt.<br />
Die EloBar- und EloTube-Maschinen von<br />
SMS Elotherm kombinieren hohe Energieeffizienz<br />
mit geringem Platzbedarf.<br />
EloBar wird im Schmiedebereich von<br />
Ovako zur Erwärmung von Stangen aus Stahl<br />
bei einer Produktionsleistung von bis zu 8.000<br />
kg pro Stunde eingesetzt. Bei einer installierten<br />
elektrischen Leistung von 4.000 kW können<br />
Stangen mit einem Durchmesser von bis zu<br />
130 mm auf bis zu 1.220 °C erwärmt werden.<br />
SMS Elotherm liefert das Stangentransportsystem,<br />
den Induktionserwärmer mit<br />
Heißschere und einen Industrieroboter<br />
für den Transport zwischen Heißschere<br />
und Presse.<br />
Die EloTube-Anlage ist Teil eines<br />
Modernisierungsprogramms von<br />
Ovako und wird vor einem bestehenden<br />
Asselwalzwerk in einer Nahtlosrohranlage<br />
installiert. Vor dem Einlauf<br />
in das Asselwalzwerk werden Hohlblöcke,<br />
die direkt aus dem vorgeschalteten<br />
Walzwerk kommen, nachgewärmt<br />
und ausgeglichen.<br />
Dr. Guido Opezzo,<br />
Vertriebsmitarbeiter bei<br />
SMS Elotherm: „Die Luppentemperatur<br />
wird auf<br />
1.100 °C erhöht, und durch<br />
die bessere Temperaturhomogenität<br />
wird eine<br />
höhere Produktqualität<br />
im Asselwalzwerksbetrieb<br />
erreicht. Die Kalibrierkräfte<br />
können verringert werden<br />
und die Lebensdauer der<br />
Kalibrierrollen wird auf<br />
Grund geringerer Abnutzung<br />
verlängert.”<br />
Die Induktionsanlage besteht aus sechs<br />
Spulen, die von hochmodernen Umrichtern<br />
mit Transistortechnik (IGBT) versorgt werden<br />
und insgesamt eine Nennleistung von 6.400<br />
kW erzielen. Für die Erwärmungseinheit<br />
beträgt der Bedarf an Nutzfläche weniger<br />
als 7 m in der Länge und 2,5 m in der Breite.<br />
Die Prozesssteuerung erfolgt durch eine<br />
Kombination aus einem Rohrgeschwindigkeitsmesssystem<br />
basierend auf Laser-<br />
Ambrell, a global Induction Heating company,<br />
is looking to fill the following positions in our<br />
rapidly growing European organization.<br />
- Sales Managers in the following regions<br />
Germany, France, Spain, Scandinavia<br />
- Application Engineers<br />
- Project Engineers,<br />
Mechanical, Electrical<br />
- Service Engineers<br />
®<br />
AMBRELL<br />
Ambrell B.V. Windmolen 22, 7609NN Almelo<br />
www.ambrell.com , +31 548 659 044, hreu@ambrell.com.<br />
Doppler-Technologie und einem Bicolor-<br />
Pyrometer für Temperaturmessung. „Die<br />
induzierte Leistung wird durch die Geschwindigkeit<br />
und die Einlaufgeschwindigkeit der<br />
Luppe bestimmt. Eine Überhitzung des<br />
Materials wird verhindert, und für den nachfolgenden<br />
Maßwalzwerksbetrieb wird die<br />
optimale Temperatur erreicht”, sagt Opezzo.<br />
Die EloBar- und die EloTube-Anlage<br />
werden Mitte 2013 in Betrieb genommen.<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
21
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Germanischer Lloyd und DNV fusionieren<br />
Die Vereinbarung über die Fusion von<br />
Germanischer Lloyd und dem norwegischen<br />
Prüf- und Zertifizierungskonzern<br />
DNV wurde am 20. Dezember 2012 in Oslo<br />
unterzeichnet. Das neue Unternehmen DNV<br />
GL Group wird eine der größten Klassifikationsgesellschaften<br />
und eine bedeutende<br />
Prüforganisation für die Öl- und Gasindustrie,<br />
erneuerbare Energien und den Ausbau<br />
von intelligenten Stromnetzen sein. Zudem<br />
wird das Unternehmen bei Managementzertifizierungen<br />
seine starke Position weiter<br />
ausbauen.<br />
„Die Transaktion gründet auf weitreichenden<br />
strategischen Überlegungen. Sie<br />
ist unsere Antwort auf die Herausforderungen<br />
der weiter zunehmenden Globalisierung,<br />
des schnellen technologischen<br />
Wandels und der Notwendigkeit für eine<br />
nachhaltige Entwicklung. Unsere Kunden<br />
werden von einer deutlicheren Zunahme<br />
unserer technologischen Expertise in allen<br />
Geschäftsbereichen profitieren, wie auch<br />
von der einzigartigen globalen Präsenz“,<br />
sagte Henrik O. Madsen, Vorstandsvorsitzender<br />
der norwegischen DNV-Gruppe, der<br />
die neue DNV GL Group leiten wird.<br />
Der künftige Geschäftsbereich „Schiffsklassifikation“<br />
(Maritime) mit über 13.000<br />
Schiffen wird von Hamburg aus geleitet.<br />
„Gemeinsam mit den Aktivitäten von DNV<br />
werden wir künftig die maritime Industrie<br />
noch besser unterstützen. Mit dem<br />
Geschäftssitz in der Hansestadt stärken<br />
wir bewusst den maritimen Standort in<br />
Deutschland und dokumentieren unser<br />
Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des maritimen<br />
Clusters“, sagte Erik van der Noordaa,<br />
der Vorstandsvorsitzende der GL-Gruppe.<br />
„Beide Unternehmen passen strategisch<br />
sehr gut zusammen, teilen in vielerlei<br />
Hinsicht die gleichen Werte und ergänzen<br />
sich in ihren Stärken. Für die GL-Gruppe<br />
bietet der Zusammenschluss mit DNV eine<br />
folgerichtige und einzigartige Möglichkeit,<br />
um das langfristige Ziel zu erreichen,<br />
einer der führenden technischen Prüf- und<br />
Beratungskonzerne der Welt zu werden“,<br />
ergänzt Erik van der Noordaa.<br />
Die DNV GL Group mit Unternehmenssitz<br />
in Høvik nahe Oslo soll über<br />
vier Geschäftsbereiche „Maritime“, „Oil &<br />
Gas“, „Energy“ und „Business Assurance“<br />
verfügen. Das Unternehmen will mehr als<br />
17.000 Mitarbeiter beschäftigen, einen Jahresumsatz<br />
von rund 2,5 Mrd. Euro erwirtschaften<br />
und ein globales Netzwerk mit<br />
Vertretungen in über 100<br />
Ländern anbieten.<br />
Neben seiner richtungsweisenden<br />
Rolle als<br />
Klassifikationsgesellschaft<br />
will das fusionierte Unternehmen<br />
seine Kompetenz<br />
bei energieeffizienten<br />
Schiffen weiter ausbauen<br />
und im Bereich Öl und<br />
Gas ein maßgebender<br />
unabhängiger Dienstleister<br />
bei Prüfung und<br />
Beratung von Energiefördervorhaben,<br />
beim Energietransport<br />
sowie beim<br />
sicheren und wirtschaftlichen<br />
Anlagenbetrieb sein.<br />
Prüf-, Bewertungs- und<br />
Zertifizierungsdienstleistungen<br />
für Onshore- und<br />
Offshore-Anlagen werden<br />
weltweit angeboten.<br />
Das fusionierte Unternehmen<br />
verfügt über<br />
umfassende Erfahrungen<br />
bei Energienetzen, dem wirtschaftlichen<br />
Betrieb von Windparks sowie im Projektmanagement<br />
und entwickelt <strong>international</strong>e<br />
Standards für die Zertifizierung von Windturbinen.<br />
Die Anstrengungen in der Forschung<br />
und Entwicklung bei Öl und Gas sowie im<br />
Energiesektor sollen verstärkt werden.<br />
Die DNV Stiftung wird 63,5 % der Anteile<br />
des neuen Unternehmens halten. Die<br />
Eigentümerin der GL-Gruppe, Mayfair S.E.<br />
wird 36,5 % halten. Die DNV GL Group wird<br />
ihren Unternehmenssitz in Høvik nahe<br />
Oslo haben. Der Zusammenschluss steht<br />
unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />
durch die Kartellbehörden.<br />
22 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Tag der Arbeitssicherheit 2013 in Fellbach<br />
In der Schwabenlandhalle in Fellbach<br />
fand am 13. und 14. März 2013 der Tag der<br />
Arbeitssicherheit des Landesverbandes Südwest<br />
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) statt.<br />
Auf dem Programm der Fachtagung standen<br />
aktuelle und praxisnahe Informationen zur<br />
Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz.<br />
Gefahrstoffe, neue Medien im Arbeitsschutz,<br />
die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie<br />
(GDA) sowie neue Technologien waren<br />
die Themenschwerpunkte. Zur Arbeitsmedizin<br />
fand eine eigene Vortragsreihe statt.<br />
Auf der angeschlossenen Industrieausstellung<br />
haben rund 30 Hersteller und<br />
Dienstleister aus dem Bereich Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz ihre neuesten Entwicklungen<br />
präsentiert. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.tag-der-arbeitssicherheit.de<br />
DGM organisiert<br />
MatWerk-Kurzfilm-Wettbewerb<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />
e.V. (DGM) startet einen<br />
bundesweiten MatWerk-Kurzfilm-Wettbewerb.<br />
Vom 20. Dezember 2012 bis zum<br />
2. April 2013 sind junge Hobbyregisseure<br />
dazu aufgerufen, Filme zum Fachgebiet<br />
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik<br />
(MatWerk) bei der DGM einzureichen<br />
und auf youtube hochzuladen.<br />
„Die DGM möchte damit das Fachgebiet<br />
unter den Jugendlichen bekannter machen“,<br />
sagt Frank O.R. Fischer, Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied der DGM. „Wir freuen uns<br />
über interessante Beiträge, die dem Fachgebiet<br />
MatWerk ein Gesicht geben – ob dokumentarisch,<br />
fiktiv oder animiert.“<br />
Der Kreativität der Teilnehmer sind<br />
nahezu keine Grenzen gesetzt. Lediglich<br />
die Dauer ist auf höchstens fünf Minuten<br />
beschränkt. Die Finalisten werden vom<br />
DGM-Ausbildungsausschuss ermittelt. Auf<br />
die Gewinner warten Preisgelder von bis zu<br />
1.500 Euro sowie eine Vorführung der Beiträge<br />
während des DGM-Nachwuchsforums<br />
am 21. Mai 2013 in Bochum. Im feierlichen<br />
Rahmen werden hier die Gewinner bekannt<br />
gegeben und ausgezeichnet. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.dgm.de/dgm/nachwuchs<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
The art<br />
of induction<br />
Der Spezialist für Induktive Erwärmung<br />
Italy | China | Usa | India<br />
Headquarters<br />
via Torino 213, Leinì (TO) 10040 ITALY<br />
info@saetgroup.com | saetgroup.com<br />
23
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
FORTBILDUNG<br />
16.-17. April Trocknung in der Prozessindustrie<br />
VDI-Seminar in Frankfurt am Main<br />
17.-19. April Organisation und Steuerung von Projekten<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
18. April Normgerechte Zeichnungserstellung – Teil I<br />
DIN-Seminar in Berlin<br />
22.-23. April Energiemanagementsysteme – Anwendung und Umsetzung in der Praxis<br />
VDI-Seminar in München<br />
23.-25. April Optische Messtechnik<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
24.-25. April Zuverlässigkeit und Sicherheit von Embedded Systems<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Technisches<br />
Seminar 2012<br />
in Düsseldorf<br />
25. April Elektrosicherheit<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
14. Mai Maß-, Form- und Lagetoleranzen – für Konstruktion, Fertigung,<br />
Qualitätsprüfung, Aus- und Weiterbildung<br />
DIN-Seminar in Berlin<br />
14.-15. Mai Controlling kompakt – I<br />
EW-Seminar in Hannover<br />
16. Mai Basiswissen Normung<br />
DIN-Seminar in Berlin<br />
15.-16. Mai Innovationsmanagement<br />
DGM-Seminar in Frankfurt am Main<br />
23.-24. Mai Praktische Umsetzung des Explosionsschutzes im Betrieb<br />
VDI-Seminar in Frankfurt am Main<br />
4. Juni Maschinen und Anlagen lärmoptimiert konstruieren und betreiben<br />
VDI-Seminar in Stuttgart<br />
11. Juni CE-Kennzeichnung für eigengenutzte modifizierte Maschinen<br />
DIN-Seminar in Ismaning<br />
11.-12. Juni Qualitätsmanagement<br />
DGM-Seminar in Frankfurt am Main<br />
DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />
np@dgm.de, www.dgm.de<br />
DIN-Akademie<br />
Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />
thomas.winter@beuth.de, www.beuth.de<br />
EW Medien und Kongresse GmbH<br />
Tel.: 069-710-4687-552, Fax: 069-710-4687-9552<br />
anmeldung@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711-34008-23, Fax 0711-34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
Am 26. September 2012 lud das Loesche<br />
Training Center zum ersten Technischen<br />
Seminar in Düsseldorf ein. Mehr als 30 Teilnehmer<br />
aus der ganzen Welt (Kunden, Lieferanten<br />
und Kollegen aus den Tochtergesellschaften)<br />
folgten der Einladung.<br />
Das Seminar fand im historischen Hotel<br />
MutterHaus in Düsseldorf-Kaiserswerth statt.<br />
Die Leiterin des Training Centers, Theodora<br />
Bruns, und ihr Team organisierten das Seminar,<br />
dessen Moderation Dr. Daniel Strohmeyer<br />
(Process Technology) übernahm. Sechs<br />
Vorträge gaben einen aktuellen Überblick<br />
über die Mahltechnologien. Zwei Präsentationen<br />
wurden von Spezialisten des VDZ<br />
gegeben: Philipp Fleiger ermöglichte einen<br />
Überblick über aktuelle Mahltechnologien<br />
und einen Vergleich der unterschiedlichen<br />
Mahlsysteme. Dr. Klaus Eichas referierte über<br />
die Optimierung bestehender Mahlanlagen.<br />
Das Technische Seminar 2012 bot eine<br />
sehr gute Gelegenheit, die persönlichen<br />
Kenntnisse zu erweitern und interessante<br />
Kontakte in der Zementindustrie zu knüpfen.<br />
Das Team des Training Centers möchte sich<br />
bei allen Vortragenden für die Unterstützung<br />
und den Einsatz bedanken. Die Planung für<br />
das Technische Seminar 2013 hat bereits<br />
begonnen. Weitere Informationen finden<br />
Sie unter:<br />
www.loesche.com<br />
24 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
2. Praxisseminar: Induktives<br />
Erwärmen zum Härten &<br />
Schmieden<br />
Die Fachzeitschrift <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (ewi) und das<br />
Institut für Elektroprozesstechnik (ETP) der Leibniz Universität<br />
Hannover veranstalten zum zweiten Mal das Praxisseminar „Induktives<br />
Erwärmen zum Härten und Schmieden“. Das Seminar findet<br />
am 26.-27. März 2013 im Atlantic Congress Hotel in Essen statt.<br />
Das zweitägige Praxisseminar wird von Prof. Dr.-Ing. Bernard<br />
Nacke (ETP) moderiert.<br />
Die Teilnehmer<br />
erwartet ein<br />
breites Spektrum<br />
an Fachwissen.<br />
Experten aus namhaften<br />
Firmen referieren<br />
am ersten<br />
Tag (10:00 bis 17:00<br />
Uhr) der Veranstaltung<br />
zu zwei Themenblöcken:<br />
Grundlagen und Anlagendesign sowie Anlagenund<br />
Energieeffizienz. Zwei themenspezifische Workshops zum<br />
„Induktiven Härten“ und zur „Induktiven Schmiedeerwärmung“,<br />
die am zweiten Tag (09:00 bis 12:30 Uhr) zur Wahl stehen, bieten<br />
dem Seminarteilnehmer ideale Foren, um über Fragen und<br />
aktuelle Problemstellungen zur Erwärmungstechnologie und<br />
zum Betrieb der Erwärmeranlagen mit Experten aus der Praxis zu<br />
diskutieren. Firmen haben zudem die Möglichkeit, ihre Produkte<br />
und Informationsmaterialien auszustellen und Teilnehmern mit<br />
fachkundiger Beratung zur Seite zu stehen.<br />
Das Praxisseminar „Induktives Erwärmen zum Härten und<br />
Schmieden“ wendet sich an Betreiber und Planer von induktiven<br />
Erwärmungsanlagen in Härtereien und Schmieden. Das Seminar<br />
gibt einen Überblick über den aktuellen Stand des induktiven Erwärmens<br />
zum Härten und Schmieden. Dabei vermitteln die Referenten<br />
praxisnah ausgewählte physikalische und technische Grundlagen,<br />
präsentieren moderne Anlagen- und Verfahrenskonzepte, führen<br />
verfahrenstechnische und energetische Vergleiche durch und erläutern<br />
wichtige Themen zur Betriebssicherheit und -instandhaltung.<br />
Die Teilnahmegebühr liegt zwischen 800 (für ewi-Abonnenten<br />
und/oder auf Firmenempfehlung) und 900 Euro (regulärer Preis).<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen, das Catering und<br />
die Abendveranstaltung (am ersten Abend um 19:00 Uhr), bei der<br />
sich die Teilnehmer und Referenten in geselliger Runde austauschen<br />
können. Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
NEU<br />
NEU<br />
Wann und Wo?<br />
2. Praxisseminar<br />
Induktives Erwärmen zum<br />
HÄRTEN&<br />
SCHMIEDEN<br />
26.- 27. März 2013, Atlantic Congress Hotel,<br />
Essen, www.ewi-erwaermen.de<br />
Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
Themenblock 2 Anlagen- und Energieeffizienz<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />
• Energieeffizienz von Induktionsanlagen<br />
Workshop 1<br />
Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• Induktives Verzahnungshärten<br />
• Härten von Zahnrädern mit kleinen Modulen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
Workshop 2<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven<br />
Schmiedeerwärmung<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Induktive Erwärmung zur Halbwarmumformung<br />
• Induktive Blockerwärmung<br />
• Induktive Stangenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH,<br />
EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk Induction GmbH,<br />
Leibniz Universität Hannover, SMS Elotherm GmbH<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 26.03.2013 Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 27.03.2013<br />
Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen, www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und<br />
Anlagenbauer von<br />
Härte- und Schmiedeanlagen<br />
Veranstalter<br />
Teilnahmegebühr:<br />
• ewi-Abonnenten oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
• regulärer Preis: 900,00 €<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
NEU<br />
+ 2 Workshops<br />
+ Fachausstellung<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Anzeige_Härten-2013_105 x 297.indd 1 27.09.12 13:48<br />
25
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Hannover Messe 2013:<br />
Mit Integrated Industry wettbewerbsfähiger in die Zukunft<br />
Unter dem Leitthema ‚Integrated Industry‘<br />
werden in Hannover die neuesten<br />
Technologien und Lösungen für die intelligente<br />
Produktion der Zukunft präsentiert.<br />
Die Besucher treffen alle relevanten Marktführer<br />
und knüpfen <strong>international</strong>e Kontakte<br />
zu den führenden Anbietern von Industrieautomation,<br />
Energie-, Antriebs- und Produktionstechnologien<br />
sowie der industriellen<br />
Zulieferung. Damit ist die Messe ein Pflichttermin,<br />
der entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen beiträgt, denn<br />
dort finden sie innovative Technologien<br />
zur Steigerung der Kosteneffizienz, Produktqualität<br />
und Nachhaltigkeit“, erläutert<br />
Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes<br />
der Deutschen Messe AG, das Leitthema<br />
der diesjährigen Hannover Messe, die vom<br />
8. bis zum 12. April stattfinden wird. Der<br />
aktuelle Anmeldestand deutet darauf hin,<br />
dass das Messegelände zur kommenden<br />
Veranstaltung voll belegt sein wird. Erwartet<br />
werden mehr als 6.000 Unternehmen<br />
aus 60 Ländern. Mit dem Leitthema „Integrated<br />
Industry“ wird der aktuelle Trend der<br />
zunehmenden Vernetzung aller Bereiche<br />
der Industrie aufgegriffen.<br />
„Integrated Industry“ bezieht sich neben<br />
der technischen und elektronischen Vernetzung<br />
auch auf die Herausforderung an die<br />
Industrie, unternehmens- und branchenübergreifend<br />
zusammenzuarbeiten. „Künftig<br />
werden branchenübergreifende Allianzen<br />
noch mehr als bisher eine entscheidende<br />
Rolle spielen“, erläutert Köckler. „Dabei stehen<br />
unter anderem Wissenstransfer und<br />
neue Formen der Zusammenarbeit im Vordergrund<br />
– zum Beispiel zwischen Industrieunternehmen<br />
und Software-Anbietern.“<br />
Das Messeereignis vereint in diesem Jahr elf<br />
Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation,<br />
Motion, Drive & Automation, Energy, Wind,<br />
MobiliTec, Digital Factory, ComVac, Industrial<br />
Supply, SurfaceTechnology, IndustrialGreenTec<br />
und Research & Technology. Damit liegen die<br />
Schwerpunkte auf Industrieautomation und IT,<br />
Energie- und Umwelttechnologien, Antriebsund<br />
Fluidtechnik, Industrieller Zulieferung, Produktionstechnologien<br />
und Dienstleistungen<br />
sowie Forschung und Entwicklung. Zusätzlich<br />
setzt die Messe auf messebegleitende Foren,<br />
Konferenzen und Sonderveranstaltungen,<br />
beispielsweise die Außenwirtschaftsplattform<br />
Global Business & Markets, die Recruitingplattform<br />
Job & Career Market, die Nachwuchsinitiative<br />
TectoYou oder der Fachkongress<br />
WoMenPower.<br />
Unterstrichen wird die Internationalität<br />
der Messe jedes Jahr durch einen Partnerlandauftritt.<br />
In diesem Jahr präsentiert sich<br />
Russland als führende Wirtschaftsnation.<br />
Die Schwerpunktthemen der russischen<br />
Beteiligung sind Energieübertragung und<br />
Verteilung, Internationale Energiewirtschaft,<br />
industrielle Wertschöpfung, Technologiepartnerschaften,<br />
Innovationen in Forschung<br />
und Entwicklung sowie der Standort Russland<br />
im Hinblick auf strategische Partnerschaften<br />
und Investitionsmöglichkeiten.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.hannovermesse.de<br />
Hotline So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. Stephan Schalm 0201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen, M.A. 0201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsassistenz: Silvija Subasic, M.A. 0201/82002-15 s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf: Bettina Schwarzer-Hahn 0201/82002-24 b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
Leserservice: Martina Grimm 0931/41704-13 mgrimm@datam-services.de<br />
Hotline_184,5x35.indd 1 15.12.11 15:13<br />
26 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
ENGINEER<br />
SUCCESS<br />
New technologies<br />
New solutions<br />
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Jetzt Termin vormerken:<br />
8.–12. April 2013<br />
Welche Zulieferlösungen machen Ihre<br />
Produktion effizienter?<br />
Die Industrial Supply präsentiert das gesamte Spektrum an<br />
Innovationen in den Bereichen Werkstoffe, Komponenten, Systeme<br />
und Verfahren entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Auf dem <strong>international</strong>en Treffpunkt der Zulieferindustrie treffen Sie<br />
weltweite Lieferanten und sichern sich neuestes Branchen-Know-how<br />
zum Beispiel im Bereich Leichtbau und Materialeffizienz.<br />
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8.–12. April 2013 · Hannover · Germany<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
27<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. +49 511 89-0, hannovermesse@messe.de
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Messe Düsseldorf, VDMA, CECOF und heat processing initiieren<br />
Thermoprozess-Gipfel ITPS<br />
Am 9. und 10. Juli 2013 trifft sich in Düsseldorf<br />
das Topmanagement der Thermoprozesstechnik-Branche<br />
zum International<br />
Thermoprocess Summit.<br />
Mit einem Paukenschlag hatte im Juni<br />
vergangenen Jahres das Technologiemessen-Quartett<br />
GIFA, METEC, THERMPROCESS<br />
und NEWCAST in der Branche eingeschlagen.<br />
Mit 79.000 Besuchern aus 83 Ländern<br />
und 1.958 Ausstellern bestätigten die vier<br />
Veranstaltungen eindrucksvoll ihre Stellung<br />
als Leitmessen ihrer Branche.<br />
Für die THERMPROCESS-Aussteller waren<br />
es vor allem die Fachleute aus Übersee, hier<br />
insbesondere aus Indien, die ihnen neue<br />
Absatzmärkte erschlossen. Da die Innovationszyklen<br />
in der Branche jedoch immer<br />
kürzer werden, initiieren Messe Düsseldorf,<br />
VDMA (mit dem Fachverband Thermoprozesstechnik,<br />
Frankfurt), der europäische<br />
Thermoprozessverband CECOF (European<br />
Committee of Industrial Furnace and Heating<br />
Equipment Associations, Frankfurt)<br />
sowie die Fachzeitschrift „heat processing“<br />
des Vulkan-Verlags unter dem Namen ITPS<br />
einen Internationalen Thermoprozess Gipfel<br />
(International Thermprocess Summit), der<br />
am 9. und 10. Juli 2013 als hochkarätiger Kongress<br />
die Fachwelt nach Düsseldorf einlädt.<br />
Zielgruppe der Veranstaltung werden die<br />
CEOs und Führungskräfte aus den Abnehmerbranchen,<br />
den Schlüsselindustrien<br />
wie Metallproduktion und -verarbeitung,<br />
Automobilindustrie, Glas-, Keramik- und<br />
Zementindustrie sowie der chemischen<br />
und petrochemischen Bereiche sein. Messe-<br />
Director Friedrich-Georg Kehrer: „Unser Ziel<br />
ist es, hier ganz gezielt die Anwender mit<br />
den Anlagenherstellern zusammenzubringen<br />
und ihnen neben der Zeit für fachliche<br />
Gespräche noch ein hochqualifiziertes<br />
Vortragsprogramm zu bieten.“ Mit der<br />
idealen Kombination aus Networking und<br />
fachlichem Austausch hätte eine Teilnahme<br />
am ITPS für beide Seiten einen gewaltigen<br />
Zusatznutzen, ergänzt Kehrer.<br />
Das Programm des ITPS orientiert sich<br />
an den brennenden Fragen unserer Zeit<br />
rund um die Begriffe Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung<br />
und Energieeffizienz. Aufgabenfelder,<br />
denen sich insbesondere die<br />
Vertreter der Schlüsselindustrien heute und<br />
in Zukunft stellen müssen. Beleuchtet wird<br />
unter anderem die Zukunft energieintensiver<br />
Industrien in Europa, die gegenwärtige<br />
wirtschaftliche Marktsituation, technische<br />
Entwicklungstrends in der Thermoprozesstechnik<br />
sowie unter dem Motto „Der Kunde<br />
als Motor der technologischen Innovation“,<br />
die Anforderungen, die von den Abnehmern<br />
an die Hersteller gestellt werden.<br />
Neben der Vortragsveranstaltung gibt<br />
es für interessierte Unternehmen die Möglichkeit<br />
als Sponsoren des ITPS aufzutreten<br />
und sich während des Gipfels im Foyer des<br />
Congress Center CCD Süd der Messe Düsseldorf<br />
zu präsentieren. Dabei begrenzt<br />
sich das Sponsoring nicht nur auf die zwei<br />
Veranstaltungstage, sondern umfasst auch<br />
den Webauftritt auf www.itps-online.<br />
com. Der Eintritt für ITPS beträgt 1.500 Euro<br />
– mit einem Bonus für Frühbucher. Weitere<br />
Informationen finden Sie unter:<br />
www.itps-online.com<br />
28 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Nachbericht<br />
NACHRICHTEN<br />
3. ewi-Praxisseminar „Schmelzen & Gießen” –<br />
erneut ein voller Erfolg<br />
Das zweitägige Praxisseminar „Induktives<br />
Schmelzen & Gießen von Eisenund<br />
Nichteisenmetallen“, das am 5. und 6.<br />
November 2012 im Atlantic Congress Hotel<br />
bereits zum dritten Mal in Essen stattfand,<br />
war mit über 60 Teilnehmern und acht Referenten<br />
erneut ein voller Erfolg.<br />
Die Veranstaltung wurde organisiert<br />
von dem Institut für Elektroprozesstechnik<br />
der Leibniz Universität Hannover und dem<br />
Vulkan Verlag, vertreten durch die Fachzeitschrift<br />
ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>.<br />
Über die zahlreichen Teilnehmer aus namhaften<br />
Unternehmen freuten sich die Veranstalter,<br />
vor allem wegen des entgegengebrachtem<br />
Vertrauens in Puncto Know-how<br />
und Kompetenz.<br />
Begleitet wurde das Seminar von einer<br />
Fachausstellung, die zur Information und zum<br />
regen Austausch zwischen Teilnehmern und<br />
Vertretern aus der Industrie genutzt wurde.<br />
IDEALE DISKUSSIONSRUNDE<br />
Das Besondere an diesem Seminar waren<br />
zwei themenspezifische Workshops, zwischen<br />
denen die Teilnehmer bei der Anmeldung<br />
wählen konnten. Durch die Aufteilung<br />
in Workshop 1 (Eisenmetalle) und Workshop<br />
2 (Nichteisenmetalle) konnten sich die Referenten<br />
nicht nur detaillierter vorbereiten,<br />
sondern sie konnten auch spezifischer auf<br />
ihre Zuhörer eingehen. Die Workshops<br />
boten den Seminarteilnehmern damit ein<br />
ideales Forum, um ihre eigenen Fragen<br />
und aktuelle Problemstellungen mit Experten<br />
aus der Praxis zu diskutieren.<br />
Das Seminar gab einen weitreichenden<br />
Überblick über den aktuellen Stand des<br />
induktiven Schmelzens, Warmhaltens und<br />
Gießens. Am Haupttag wurden folgende<br />
Inhalte thematisiert:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Physikalische Grundlagen des induktiven<br />
Schmelzens<br />
Aufbau und Funktion von Tiegel-, Rinnen-<br />
und Gießöfen<br />
Chargiersysteme und Schmelzprozessführung<br />
Rückkühlanlagen und Abwärmenutzung<br />
Energiemanagement<br />
Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen.<br />
GELUNGENER ABSCHLUSS<br />
Wichtig war den Veranstaltern neben einem<br />
gelungenen Seminar<br />
auch das leibliche<br />
Wohlbefinden<br />
der Teilnehmer. Bei<br />
der Abendveranstaltung<br />
wurde herzlich<br />
zu Speis’ und Trank<br />
in die Rüttenscheider<br />
Hausbrauerei<br />
geladen. In gemütlicher,<br />
ungezwungener<br />
Atmosphäre<br />
entspannen sich zahlreiche Gespräche unter<br />
den Teilnehmern, auch die Referenten stellten<br />
sich gerne weiteren Fragen.<br />
Das positive Feedback der Teilnehmer<br />
bewies einmal mehr, dass die Nachfrage<br />
nach Weiterbildung wie diese in Fachbranchen<br />
ungebremst bleibt.<br />
Das nächste, nunmehr vierte Praxisseminar<br />
„Induktives Schmelzen & Gießen von Eisenund<br />
Nichteisenmetallen“ findet vom 20. bis<br />
zum 22. November 2013 in Dortmund im<br />
Radisson Blu Hotel am BVB-Westfalenstadion<br />
statt. Um Neueinsteigern, aber auch erfahrenen<br />
Teilnehmern, die Möglichkeit der Vertiefung<br />
in die Thematik des Schmelzens und<br />
Gießens zu geben, wird erstmalig und optional<br />
ein vorgelagerter Nachmittag mit Grundlagenvorträgen<br />
angeboten werden. Weitere<br />
Informationen finden Sie demnächst unter:<br />
www.ewi-schmelzen.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
29
NACHRICHTEN<br />
Personalien<br />
30 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Personalien<br />
NACHRICHTEN<br />
Egbert Baake ist neuer UIE-Präsident<br />
Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake ist neuer Präsident<br />
der UIE International Union for<br />
Electricity applications. Baake wurde am<br />
4. Dezember 2012 in Brüssel<br />
von der Delegiertenversammlung<br />
der UIE einstimmig<br />
zum neuen<br />
Präsidenten gewählt<br />
und löst<br />
damit Prof. Dr.-<br />
Ing. Ronnie Belmans<br />
als lang-<br />
jährigen Präsidenten an der Spitze der<br />
UIE ab. Der 52-jährige Egbert Baake ist<br />
hauptamtlich Professor und Akademischer<br />
Direktor am Institut für Elektroprozesstechnik<br />
der Leibniz Universität Hannover.<br />
Bereits seit 1998 ist er in der UIE aktiv und<br />
übernahm 2008 als Chairman die Leitung<br />
der UIE-Working Group 3 Education,<br />
Research & Dissemination of Knowledge.<br />
„Die Weiterentwicklung, Förderung<br />
und Verbreitung der vielseitigen effizienten<br />
Anwendungen elektrischer Energie<br />
im industriellen, gewerblichen und<br />
privaten Umfeld unter Einbeziehung von<br />
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ist<br />
die Mission der UIE“ betont Baake. „Dank<br />
des zunehmenden Anteils regenerativer<br />
Energiequellen wird der Einsatz von<br />
elektrischer Energie in Zukunft eine<br />
Schlüsselrolle spielen. Dies lässt mich<br />
sehr optimistisch in eine Zukunft blicken,<br />
in der die elektrische Energie vielseitig<br />
neue Anwendungen und hohes Innovationspotenzial<br />
bieten wird.“, so der neue<br />
UIE-Präsident.<br />
Die UIE wurde 1901 gegründet und hat<br />
ihren Sitz in Paris. Zu den weltweit verteilten<br />
Mitgliedern gehören u. a. Energieversorgungsunternehmen,<br />
Industriefirmen, Verbände<br />
und Organisationen aus dem Bereich der<br />
elektrischen Energietechnik sowie Vertreter<br />
aus der entsprechenden Forschung und<br />
Lehre. Innerhalb der UIE werden u. a. aktuelle<br />
Themen zur jetzigen und zukünftigen<br />
Anwendung elektrischer Energie bearbeitet<br />
und in vielfältiger Form zur Förderung der<br />
sicheren und effizienten elektrischen Energieanwendung<br />
verbreitet.<br />
Powered by<br />
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
Organized by<br />
Ein Forum von und für Experten und<br />
Entscheider der <strong>international</strong>en<br />
Wärmebehandlungs-Branche:<br />
ITPS, Sommer 2013, Düsseldorf –<br />
wir sehen uns dort!<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
www.itps-online.com<br />
Dr.-Ing. Andreas Seitzer<br />
Managing Director<br />
SMS Elotherm GmbH<br />
31
NACHRICHTEN<br />
Personalien<br />
Aufsichtsrat bestellt Karsten Lork<br />
zum Vorstandsmitglied für Europa und Asien<br />
Der Aufsichtsrat<br />
der Klöckner<br />
& Co SE, Duisburg,<br />
hat am<br />
10. Januar 2013<br />
Karsten Lork zum<br />
Mitglied des Vorstands<br />
für das<br />
Ressort Europa und Asien bestellt.<br />
Lork, der seine Tätigkeit zum 1. Februar<br />
2013 aufgenommen hat, ist seit über zwanzig<br />
Jahren in der Stahl- und Metallindustrie<br />
tätig. Nach diversen Managementpositionen<br />
im Krupp- und nachfolgend ThyssenKrupp-<br />
Konzern war der Diplom-Kaufmann zuletzt<br />
Vertriebsvorstand der inzwischen zu Outokumpu<br />
gehörenden Inoxum-Gruppe (vormals<br />
ThyssenKrupp Stainless Segment).<br />
Karsten Lork übernimmt die Verantwortung<br />
für das Ressort Europa und Asien vom<br />
Vorstandsvorsitzenden Gisbert Rühl. Damit<br />
wird die seit längerem angekündigte Vorstandserweiterung<br />
abgeschlossen. Der Vorstand<br />
besteht künftig aus vier Mitgliedern.<br />
P.C. Abraham ist Geschäftsführer bei Loesche India<br />
Zum 1. Oktober 2012 wurde P.C. Abraham<br />
zum Geschäftsführer der Loesche India<br />
(Pvt.) Ltd. ernannt. In seiner neuen Position<br />
als Geschäftsführer ist er verantwortlich für<br />
das Management der Loesche India (Pvt.) Ltd.<br />
Abraham arbeitet seit dem 1. März 1995<br />
als Abteilungsleiter des Bereichs Technik für<br />
die Loesche India Pvt. Ltd. Unter seiner Leitung<br />
wurde bei der Loesche India Pvt. Ltd.<br />
eine erfolgreiche und kompetente Abteilung<br />
„Technischer Kundendienst“ etabliert. Ferner<br />
war er maßgeblich am Wachstum des After-<br />
Sales-Services der Firma beteiligt, welches<br />
seinem umfangreichen Wissen über die<br />
Zementindustrie in Indien in Kombination<br />
mit seiner Führungskompetenz und seinem<br />
Organisationstalent entscheidend ermöglichte.<br />
Unter seiner Leitung wird die Loesche<br />
India Pvt. Ltd. weiter wachsen und mit ihren<br />
Dienstleistungen eine entscheidende Rolle<br />
innerhalb der Loesche Gruppe spielen.<br />
Martin Schulteis neuer kaufmännischer<br />
Geschäftsführer bei SMS Elotherm<br />
Martin Schulteis (40) ist seit dem<br />
1. Januar 2013 neuer kaufmännischer<br />
Geschäftsführer bei SMS Elotherm. Er löst<br />
Philipp Kannengießer ab, der zur SMS Concast<br />
gewechselt ist und dort die Funktion<br />
des Geschäftsführers übernehmen wird.<br />
Schulteis ist seit rund zehn Jahren für verschiedene<br />
Unternehmen der SMS group tätig,<br />
zuletzt war er kaufmännischer Leiter der SMS<br />
Mevac. Zusammen mit seinem Geschäftsführungskollegen<br />
Dr. Andreas<br />
Seitzer wird er bei der<br />
SMS Elotherm den Ausbau<br />
des <strong>international</strong>en Geschäfts<br />
vorantreiben.<br />
Michael Eckerle neuer Geschäftsleiter bei Alfing Kessler<br />
Seit dem 1. August 2012 ist Dr. Michael<br />
Eckerle bei der Maschinenfabrik Alfing<br />
Kessler GmbH als Leiter des Geschäftsbereiches<br />
Härtemaschinen tätig und hat<br />
somit die Nachfolge von Dr. Jan Lugtenburg<br />
angetreten. Am 1. November 2012<br />
wurde Dr. Eckerle die Prokura erteilt.<br />
Michael Eckerle war nach seinem<br />
Studium der Elektrotechnik in diversen<br />
Bereichen der Bahntechnik, der Automobilzulieferindustrie<br />
und dem Maschinen-/<br />
Anlagenbau tätig.<br />
32 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Medien<br />
NACHRICHTEN<br />
Handbook of<br />
Thermoprocessing Technologies<br />
The Handbook of Thermoprocessing<br />
Technologies provides a detailed overview<br />
of the entire thermoprocessing sector,<br />
structured on practical criteria, and will be of<br />
particular assistance to students of all relevant<br />
disciplines and to engineers in this field. The<br />
first volume examines the basic principles,<br />
procedures and processes involved in thermoprocessing<br />
technology.<br />
Content of the book: introduction, fundamentals<br />
of materials engineering, heat transfer, fuels<br />
and combustion, electrothermal processes,<br />
energy balances and energy efficiency for<br />
industrial furnaces, thermoprocesses with gas<br />
recirculation, furnace atmospheres, materials<br />
for industrial furnace construction, appendix.<br />
INFO<br />
von Franz Beneke,<br />
Bernard Nacke,<br />
Herbert Pfeifer,<br />
Volume 1: Fundamentals<br />
| Processes | Calculations,<br />
2 nd Edition 2012,<br />
700 Seiten, Hardcover,<br />
mit DVD (eBook),<br />
200,00 €,<br />
ISBN: 978-3-8027-2966-9,<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Websites für Energiemanagement<br />
und ‐beschaffung<br />
Strom und Gas beschaffen, den Verbrauch<br />
transparent im Blick behalten und das Verbrauchsverhalten<br />
optimieren: Im Rahmen<br />
einer neuen Partnerschaft bieten enPortal.<br />
de, Online-Beschaffungsplattform für Strom<br />
und Gas, und das Energiemanagement-Portal<br />
meine-energie.de einen breit gefächerten<br />
und webbasierten Werkzeugkasten rund<br />
um das Thema Energie. Zielgruppe für das<br />
gemeinsame Angebot sind Unternehmen<br />
mit einem Energieverbrauch von mehr als<br />
500.000 kWh pro Jahr.<br />
enPortal bietet die Möglichkeit, über einen<br />
sicheren Webzugang Ausschreibungen für<br />
den Strom- und Gasbezug zu erstellen und<br />
damit mehr als 400 potenzielle Lieferanten zu<br />
adressieren. In der Regel liegen die Angebote<br />
schon wenige Stunden nach Versand der Ausschreibung<br />
vor. Dabei werden von enPortal<br />
Vorlagen für die Vertragsgestaltung vorgegeben.<br />
Die Angebote sind vergleichbar, komplexe<br />
und wenig durchschaubare Vertragswerke<br />
werden von vornherein ausgeschlossen.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit meineenergie.de<br />
kann jetzt aber nicht nur der<br />
Beschaffungsprozess optimiert werden, sondern<br />
auch das Verbrauchsverhalten an den<br />
einzelnen Abnahmestellen. Dazu werden die<br />
Verbrauchsdaten automatisch von meineenergie.de<br />
übernommen und über ein Energiekonto<br />
transparent dargestellt. Sie können<br />
dann nach unterschiedlichen Gesichtspunkten<br />
analysiert werden. Dabei sind auch Benchmarks<br />
mit anderen Standorten möglich.<br />
Über die integrierte Rechnungsprüfung<br />
können die Abwicklung der über enPortal<br />
geschlossen Lieferverträge geprüft und die<br />
Zahlungen in der Finanzbuchhaltung freigegeben<br />
werden. Damit stehen für die nächste Ausschreibung<br />
dann Verbrauchsdaten mit hoher<br />
Qualität zur Verfügung, da diese Daten bereits<br />
mit den Rechnungen abgeglichen wurden.<br />
Neben der Möglichkeit, ein umfassendes<br />
Energiecontrolling aufbauen zu können,<br />
liefert das Energiemanagement von<br />
meine-energie.de aber auch die Basis, um<br />
die Vorgaben der ISO 50001 erfüllen zu können<br />
– für viele Unternehmen künftig eine<br />
unverzichtbare Voraussetzung, wenn es um<br />
die Reduzierung der EEG-Umlagen geht. In<br />
einem nächsten Schritt sollen beide Portale<br />
gekoppelt werden, damit Verbrauchs- und<br />
Vertragsdaten automatisch übernommen<br />
werden können.<br />
INFO<br />
von Meine-Energie<br />
GmbH und enPortal<br />
Online-Beschaffungsplattform<br />
www.enPortal.de<br />
www.meine-energie.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
33
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
INFO<br />
von Robert H. Mnookin,<br />
aus dem Englischen von<br />
Jürgen Neubauer,<br />
Campus Verlag GmbH,<br />
Frankfurt am Main,<br />
2012, broschiert,<br />
349 Seiten, 24,99 €,<br />
ISBN 978-3-593-39364-3,<br />
www.campus.de<br />
Verhandeln mit dem Teufel<br />
Verhandeln oder nicht? Diese Entscheidung<br />
ist besonders schwierig, wenn man<br />
es mit Kontrahenten zu tun hat, die einem in<br />
der Vergangenheit bewusst Schaden zugefügt<br />
haben oder dies in Zukunft noch tun<br />
könnten. Robert H. Mnookin bietet pragmatischen<br />
Rat in komplizierten Verhandlungssituationen:<br />
Er zeigt, wann man mit seinem<br />
Gegner verhandeln sollte und wann man<br />
stattdessen kämpfen muss.<br />
Sollte man sich mit jemandem an den Verhandlungstisch<br />
setzen, der nichts Gutes im<br />
Schilde führt? Verhandeln mit den Taliban?<br />
Dem Iran? Nordkorea? Oder mit terroristischen<br />
Geiselnehmern? Politiker müssen solch<br />
bedeutende und schwierige Entscheidungen<br />
immer wieder treffen. Aber auch im ganz normalen<br />
Berufsalltag oder im Privatleben kann<br />
man in Situationen geraten, in denen eine<br />
Verhandlung besonders schwer fällt. Etwa,<br />
wenn man von einem Geschäftspartner hintergangen<br />
wurde, der jetzt bessere Konditionen<br />
heraushandeln will. Oder wenn die Ehe<br />
in die Brüche geht und der Partner oder die<br />
Partnerin erpresserische Forderungen stellt.<br />
In solchen Fällen nicht Rache üben zu wollen,<br />
sondern eine Einigung herbeizuführen,<br />
also den Kompromiss statt die Konfrontation<br />
zu suchen, ist nicht einfach. Aus seiner<br />
langjährigen Beratungspraxis kennt der Autor<br />
Konflikte in allen Größenordnungen. In seinem<br />
Buch bietet er pragmatische Leitlinien<br />
für die schwierigen und moralisch komplizierten<br />
Verhandlungsfälle. Er zeigt, welche<br />
rationalen Überlegungen die Entscheidung<br />
„Will ich mit meinem Gegner verhandeln,<br />
oder muss ich meine persönlichen Grenzen<br />
verteidigen und kämpfen?“ begleiten sollte.<br />
Dazu gehört etwa, Kosten und Nutzen systematisch<br />
zu vergleichen, potenzielle Alternativen<br />
zu analysieren und das Verhältnis von<br />
moralischem Empfinden und Pragmatismus<br />
richtig zu gewichten.<br />
Der Autor bietet acht spannende Beispiele<br />
aus Politik, Wirtschaft und Privatleben, die<br />
zeigen, wie heiß Verhandlungen werden<br />
können. Von Churchills Weigerung, mit Hitler<br />
zu verhandeln, über den „Softwarekrieg“<br />
zwischen IBM und Fujitsu bis hin zu einem<br />
vertrackten Erbschaftsstreit: Mnookin gelingt<br />
es auch die verfahrensten Situationen zu<br />
durchleuchten.<br />
INFO<br />
von Claudia Kemfert,<br />
Murmann Verlag,<br />
Hamburg, ca. 140 Seiten,<br />
Klappenbroschur,<br />
14,90 €,<br />
ISBN 978-3-86774-257-3,<br />
www.murmann-verlag.de<br />
Kampf um Strom<br />
Mythen, Macht und Monopole<br />
Seit Angela Merkel mit der „Energiewende“<br />
den Turbo ein- und die Atomkraftwerke<br />
ausschaltete, herrscht in punkto Energieversorgung<br />
das blanke Chaos. Das Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz (EEG) soll erst abgeschafft<br />
werden, dann doch wieder nicht. Offshore-<br />
Windparks werden mit viel Wind gestartet,<br />
dann gestoppt. Stromnetze werden geplant,<br />
aber nicht gebaut. Plötzlich weiß niemand<br />
mehr, wo es eigentlich langgeht. „Kurz vor<br />
dem anstehenden Bundestagswahlkampf<br />
hat sich die Energiepolitik in Deutschland in<br />
ein Schlachtfeld verwandelt. Ein Schlachtfeld,<br />
auf dem laut gestritten und dabei jegliches<br />
Handeln blockiert wird“, so Claudia Kemfert.<br />
Wem und vor allem was können wir<br />
noch glauben? Ist Ökostrom ein Luxusgut?<br />
Betreiben wir mit dem Gesetz über erneuerbare<br />
Energien Planwirtschaft? Drohen<br />
Deutschland Blackouts? Rollt eine Tsunami-<br />
Welle von Kosten auf uns zu? In „Kampf um<br />
Strom“ räumt die renommierte Ökonomin<br />
vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung<br />
mit Öko-Mythen und Energie-<br />
Irrtümern auf. Kemfert, die den Ausbau der<br />
erneuerbaren Energien offen befürwortet,<br />
liefert eine argumentative Auseinandersetzung<br />
mit den Thesen und Schlachtparolen<br />
der Gegenseite. Sie fordert ein klares<br />
Energieversorgungskonzept und mutige<br />
Politiker, die sich gegen den Widerstand<br />
der Lobbyisten aller Couleur durchsetzen.<br />
34 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
www.elektrowaerme-online.de<br />
Medien NACHRICHTEN<br />
Einführung in das Energiewirtschaftsrecht<br />
D<br />
as Buch führt in das 2011 erneut umfassend reformierte<br />
Energiewirtschaftsrecht ein. Ein Grundlagenteil erläutert<br />
die rechtlichen, politischen, technischen, historischen und<br />
ökonomischen Hintergründe des geltenden Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG). Im Zentrum der Abhandlung steht<br />
das Ziel des europäischen und deutschen Gesetzgebers,<br />
auf den ehemals monopolistisch organisierten Märkten der<br />
leitungsgebundenen Elektrizitäts- und Gasversorgung wirksamen<br />
Wettbewerb zu schaffen und vorhandene Wettbewerbsdefizite<br />
weiter abzubauen.<br />
Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Energieregulierungsrecht,<br />
dem Energiekartellrecht und dem Recht der Energielieferverträge.<br />
Von diesen Schwerpunkten ausgehend<br />
werden die Bezüge zu anderen Teilgebieten des Energierechts,<br />
insbesondere dem Energieumweltrecht oder auch dem Energiehandelsrecht,<br />
hergestellt.<br />
Das Buch verknüpft die normativen Aspekte des Energiewirtschaftsrechts<br />
mit den aktuellen Entwicklungen in Energiepolitik<br />
und Energiewirtschaft und beleuchtet dabei insbesondere<br />
auch die 2011 von der Bundesregierung beschlossene<br />
Energiewende sowie den Stand ihrer Umsetzung. Auf diese<br />
Weise präsentiert das Buch das Energiewirtschaftsrecht als<br />
das, was es ist: ein überaus spannendes, vielseitiges und<br />
hochinteressantes Rechtsgebiet.<br />
Angesprochen sind neben Juristen auch Wirtschaftswissenschaftler<br />
und Studierende bzw. Angehörige technischer<br />
Disziplinen wie (Wirtschafts-)Ingenieure oder Elektrotechniker,<br />
die Interesse an energiewirtschaftsrechtlichen Fragestellungen<br />
haben.<br />
Das Buch enthält zahlreiche Beispiele und Fallstudien.<br />
Der Autor Prof. Dr. Andreas Klees ist Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht am Institut für<br />
Rechtswissenschaften an der TU Braunschweig.<br />
INFO<br />
von Andreas Klees,<br />
Deutscher Fachverlag<br />
GmbH, Frankfurt am<br />
Main, Oktober 2012,<br />
Reihe „Für die Praxis“,<br />
XXVIII, 372 Seiten,<br />
kartoniert, 49,00 Euro,<br />
ISBN: 978-3-8005-1529-5,<br />
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ewi - <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
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Die Fachzeitschrift<br />
für elektrothermische<br />
Prozesse<br />
Das führende Branchenmagazin für die elektrothermische<br />
Prozesstechnik und den elektrisch beheizten Industrieofenbau.<br />
Nachrichten aus Unternehmen, Forschung<br />
und Verbänden sowie strukturierte Informationen über<br />
Produkte, Verfahren und technologische Entwicklungen<br />
liefern die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen.<br />
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1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
35
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
INFO<br />
von Ralph Scheuss,<br />
Campus Verlag GmbH,<br />
Frankfurt am Main,<br />
2. akt. u. erw. Aufl. 2012,<br />
gebunden, 424 Seiten,<br />
62 Abb., 42,00 Euro,<br />
ISBN 978-3-593-39632-3,<br />
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Handbuch der Strategien<br />
220 Konzepte der weltbesten Vordenker<br />
Das strategische Management ist weltweit<br />
im Umbruch. Ralph Scheuss, Strategie-<br />
Experte aus St. Gallen, hat mit der aktualisierten<br />
Neuauflage das Standardwerk zur<br />
Strategie um einen praktischen Strategie-<br />
Check erweitert.<br />
Strategien sind die Denk- und Handlungswerkzeuge,<br />
mit denen Manager den Erfolgspfad<br />
für die Zukunft ihres Unternehmens<br />
gestalten. Im strategischen Management gibt<br />
es kaum dominante Theorien und erstaunlich<br />
wenig Konsens unter Wissenschaftlern, Beratern<br />
und Führungskräften, welches die ideale<br />
Strategie für eine bestimmte Konstellation sei.<br />
Entsprechend groß ist die Nachfrage nach<br />
professioneller Orientierung und Übersicht<br />
in der Strategievielfalt.<br />
Der Autor vereint in seinem Nachschlagewerk<br />
für Entscheidungsträger im Business<br />
die bedeutendsten Denker aus Europa,<br />
Asien und den USA mit ihren wichtigsten<br />
Konzepten. Ob Lean Management, Disruptive<br />
Innovation, Wachstum entlang der<br />
Wurzel, Profit Pools oder Business Reengineering,<br />
der Autor erläutert über zweihundert<br />
strategisch relevante Instrumente<br />
und Konzepte zur Stärkung der Markt- und<br />
Wettbewerbsstellung. Scheuss veranschaulicht<br />
die zugrundeliegenden Theorien durch<br />
zahlreiche Praxisbeispiele und ordnet die<br />
neuesten strategischen Denk- und Handlungsempfehlungen<br />
weltweiter Business-<br />
Experten aus Wissenschaft, Beratung und<br />
Unternehmenspraxis in das Gesamtbild der<br />
<strong>international</strong>en Strategiediskussion ein.<br />
Für die Neuauflage hat der Autor einen<br />
Strategie-Check entwickelt, der einen<br />
schnellen Zugang zu den strategischen<br />
Schlüsselthemen bietet, die für das eigene<br />
Unternehmen wichtig sind. Ralph Scheuss<br />
liefert mit seiner spannenden Tour durch<br />
die Welt des modernen strategischen<br />
Managements einen fundierten und praxistauglichen<br />
Überblick über die aktuellen<br />
Strategiekonzepte und den neuesten Stand<br />
der Strategiediskussion.<br />
2. Praxisseminar<br />
Induktives Erwärmen zum<br />
HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />
NEU<br />
+ 2 Workshops<br />
+ Fachausstellung<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 26.03.2013<br />
Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Veranstalter<br />
Zielgruppe:<br />
• Mittwoch, 27.03.2013<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr) von Härte- und Schmiedeanlagen<br />
36<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.ewi-erwaermen.de<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
Härten XL: Induktionstechnik<br />
mit rotierender Kurbelwelle<br />
von Stefan Dappen, Dirk M. Schibisch<br />
Kurbelwellen werden in Verbrennungsmotoren eingesetzt, um die Hubbewegung des Pleuels im Zylinder in eine rotatorische<br />
Bewegung zum Antrieb der Achsen umzusetzen. Dabei treten im Betrieb Torsions- und Biegewechselbelastungen<br />
auf, die meist eine Wärmebehandlung der Kurbelwelle erfordern. Das induktive Härteverfahren mit rotierender Kurbelwelle<br />
hat sich dabei weltweit gegenüber konkurrierenden Methoden durchgesetzt und ermöglicht den Motorenbauern<br />
zudem eine hohe Flexibilität in Bezug auf verschiedene geometrische Ausführungen, Ausbildungen der gehärteten<br />
Zone sowie Anpassung an steigende Produktionsmengen.<br />
Hardening XL: Induction technology with rotating<br />
crankshaft<br />
Crankshafts are used in combustion engines, transforming the con rod’s stroke into a rotatory motion for driving the axle<br />
shaft. Along with this, torsional and flexural fatigue appears and demands a special heat treatment process. The induction<br />
hardening with a rotating crankshaft has mostly replaced competitive methods and provides the engine builders with<br />
a flexible production process for varying geometries, different hardening zones as well as increasing production rates.<br />
Die wachsende Mittelschicht in den Gesellschaften<br />
weltweit führt nachhaltig zu einer höheren Mobilität.<br />
Während in den westlichen Ländern der Absatz von<br />
Automobilen einen Höhepunkt erreicht hat, ist vor allem in<br />
asiatischen Ländern noch kein Ende abzusehen. Wachstumsraten<br />
im mittleren zweistelligen Bereich sind keine Seltenheit<br />
und führen zu einer Steigerung der Produktion von Verbrennungsmotoren<br />
im gleichen Maße. Neben den klassischen<br />
Automobilmotoren werden aber zunehmend auch Motoren<br />
von schienengebundenen Fahrzeugen und Schiffsmotoren<br />
gefertigt, um dem hohen Bedarf zu Lande und zu Wasser<br />
gerecht zu werden. Insbesondere im Bereich der Schiffsmotoren<br />
mit Großkurbelwellen deutet sich durch steigende Schiffstreibstoffkosten<br />
für Schweröl sowie die Reduzierung zulässiger<br />
Emissionen ein Trend zu umweltfreundlicheren Gasmotoren<br />
an, deren Kurbelwellen höheren Belastungen ausgesetzt sind.<br />
Ein ebenso wachsendes Einsatzfeld sind Dieselgeneratoren<br />
verschiedener Größen zur lokalen Stromerzeugung.<br />
In der überwiegenden Zahl kommen dabei induktiv gehärtete<br />
Kurbelwellen zum Einsatz, die je nach Anwendung zwischen<br />
500 mm bis über 10 m Länge haben können. Dem<br />
Rotationshärten mit sich drehender Kurbelwelle und lokal<br />
gehärteten Lagerstellen kommt dabei die größte Bedeutung<br />
zu. Hintergrund sind die Vorteile gegenüber anderen Verfahren,<br />
die zu einer hohen Reproduzierbarkeit der Härteergebnisse<br />
führen. Induktiv gehärtet können selbst schmale<br />
Lagerausführungen hohen Belastungen standhalten und<br />
gleichzeitig die Motorengröße verringern.<br />
DER PROZESS DES INDUKTIVEN<br />
RANDSCHICHTHÄRTENS<br />
Induktives Härten kann in zwei zeitlich aufeinanderfolgende<br />
Prozessschritte unterteilt werden: das induktive Erwärmen<br />
und das Abschrecken mit Kühlmedium. Beide Teilprozesse<br />
sind gleichbedeutend in ihrer Wichtigkeit für reproduzierbare<br />
Prozessergebnisse.<br />
Beim induktiven Erwärmen erzeugt eine von Wechselstrom<br />
durchflossene Spule, der in Form und Größe an das<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
37
FACHBERICHTE<br />
Magnetisches<br />
Wechselfeld<br />
Wirbelstrom<br />
Im anschließenden Abschreckprozess wird das austenitisierte<br />
Material schnell und kontrolliert abgekühlt. Die kritische<br />
Diffusionsgeschwindigkeit überschreitend findet keine Rückbildung<br />
in ein ferritisch-perlitisches Gefüge statt. Das Mikrogefüge<br />
kann aufgrund der zusätzlich eingebauten Kohlenstoffatome<br />
nicht mehr in das kubisch–raumzentrierte α-Eisen<br />
übergehen. Es entsteht ein durch das Kohlenstoffatom tetragonal-verzerrtes,<br />
kubisch-raumzentriertes Gitter, Martensit<br />
genannt. Dabei ist die durch unterschiedliche Abschreckmedien<br />
(Wasser mit Zusätzen) steuerbare Abkühlgeschwindigkeit<br />
für das Ausmaß der Martensitbildung verantwortlich. Es gilt:<br />
je schneller die Abkühlung, desto mehr Martensit bildet sich.<br />
In diesem abgeschreckten Zustand ist das Material<br />
sehr hart und spröde. In einem abschließenden Anlassvorgang<br />
können die Härte vermindert und die gewünschten<br />
Gebrauchseigenschaften (Härte, Zugfestigkeit und Zähigkeit)<br />
des Werkstoffs eingestellt werden.<br />
Spulenstrom<br />
Bild 1: Induktionsprinzip<br />
Werkstück angepasste Induktor, ein magnetisches Wechselfeld,<br />
welches im Material Wirbelströme induziert (Bild 1).<br />
Die Eindringtiefe der Induktion hängt von der Frequenz der<br />
Wechselspannung ab. Je höher die Frequenz, desto geringer<br />
die Eindringtiefe (Skin-Effekt). Die Temperatur und die<br />
Einwärmtiefe kann somit über die Frequenz, die Stromstärke<br />
im Induktor und die Dauer der Stromzufuhr beeinflusst<br />
werden. Im Gegensatz zu anderen Erwärmungsverfahren<br />
wird die Wärme im Material selbst erzeugt, muss also nicht<br />
durch Konvektion oder Strahlung übertragen werden. Dies<br />
hat den Vorteil, dass bei gleicher übertragener Leistung bei<br />
der induktiven Erwärmung eine deutlich geringere Überhitzung<br />
der Oberfläche entsteht. Somit kann mit sehr hohen<br />
Leistungsdichten gearbeitet werden. Um zu verhindern, dass<br />
sich das Werkstück durch Wärmeleitung vollständig durchwärmt,<br />
ist die Dauer der Stromzufuhr kurz. Somit sind bei<br />
kleinen Einwärmtiefen verfahrensbedingt Prozesszeiten von<br />
nur wenigen Sekunden möglich.<br />
Durch das Induktionsprinzip wird das Material auf eine<br />
Temperatur oberhalb der werkstoffabhängigen A 3 -Temperatur<br />
erwärmt. Dabei wandelt sich das bei Raumtemperatur<br />
vorliegende α-Eisen (Ferrit) in γ-Eisen (Austenit) um, in dem<br />
wesentlich mehr Kohlenstoff aus den vorhandenen Karbiden<br />
gelöst werden kann als im Ferrit. Aus diesem Grund muss ein<br />
Stahl mindestens 0,2 % Kohlenstoff enthalten, um gehärtet<br />
werden zu können. Anderenfalls muss in einem vorgeschalten<br />
Prozessschritt entsprechend aufgekohlt werden.<br />
VORTEILE DES ROTATORISCHEN INDUK-<br />
TIVEN RANDSCHICHTHÄRTENS<br />
Das rotatorische Induktionshärten hat sich weltweit zum<br />
Standard in den Motorenwerken entwickelt. Während es<br />
in Europa seit Jahrzehnten eingesetzt und weiterentwickelt<br />
wurde, haben die Motorenbauer in den asiatischen<br />
Ländern, allen voran China, dieses Verfahren von ihren<br />
westlichen Joint-Venture-Partnern übernommen und in<br />
ihre zahlreichen neuen Werke integriert. Die zunehmende<br />
Bauteil-Minimierung von Motorenkomponenten, die durch<br />
die steigenden Benzinpreise und CO 2 -Reduzierungszwänge<br />
weltweit gefordert wird, führt aktuell auch zu einer<br />
Kehrtwende in den NAFTA-Ländern. Während dort in der<br />
Vergangenheit vorwiegend ungehärtete, dafür aber große<br />
Kurbelwellen in großvolumigen Motoren eingesetzt wurden,<br />
kommen auch dort zunehmend rotatorisch induktiv<br />
gehärtete Kurbelwellen mit deutlich kleineren Abmessungen<br />
zum Einsatz. Diese meist aufgeladenen 3- oder<br />
4-Zylinder-Motoren stehen ihren großen Vorgängern dabei<br />
leistungsmäßig in nichts nach.<br />
Voraussetzung für diese Entwicklung waren die klaren<br />
Vorteile des rotatorischen Verfahrens, bei der die Kurbelwelle<br />
zwischen Futter und Spitze gespannt, in eine Drehbewegung<br />
versetzt, mit Halbschalen-Induktoren erwärmt und mit einer<br />
integrierten Brause anschließend abgeschreckt wird.<br />
Beim Rotationshärten dreht sich die PKW-Kurbelwelle<br />
mit 30–60 U/min unter einem Halbschaleninduktor (Bild 2).<br />
So wird der gesamte Umfang der Lagerstelle in gleicher,<br />
reproduzierbarer Tiefe auf Austenitisierungstemperatur<br />
gebracht – eine zwingende Voraussetzung für die Ausbildung<br />
einer gleichmäßig ausgebildeten Härtezone.<br />
Anschließend stehen für den ebenso kritischen<br />
Abschreckprozess nahezu 360° Umfangswinkel (davon<br />
180° mit forcierter Abschreckung durch Brausen) zur Verfügung,<br />
so dass sichergestellt werden kann, dass die kritische<br />
38 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
Abkühlgeschwindigkeit zur Erzeugung eines homogenen<br />
martensitischen Gefüges auch tatsächlich erreicht wird.<br />
Ein geometrisches Kennzeichen einer Kurbelwelle sind die<br />
unterschiedlichen Masseverhältnisse am Umfang der Lager,<br />
vor allem der Hublagerstellen. Während am oberen Totpunkt<br />
seitlich kaum Material ist, befinden sich am unteren Totpunkt<br />
des gleichen Lagers auf beiden Seiten die Wangen des Hublagers.<br />
Da beim Induktionshärten, wie beschrieben, die Wärme<br />
im Bauteil selbst erzeugt wird, führt die Verteilung der Masse<br />
in der Nähe der Erwärmungszone zu einem unterschiedlich<br />
ausgeprägten Wärmefluss, der zwangsläufig zu unterschiedlichen<br />
Temperaturen führt. Um das zu vermeiden, erlaubt das<br />
Rotationshärten sogenanntes „Power Pulsing“. Hierbei können<br />
in Abhängigkeit der Winkellage des Lagers immer die optimale<br />
Energiemenge zugeführt und somit immer gleichbleibende<br />
Erwärmungsbedingungen erzeugt werden. Am oberen Totpunkt<br />
des Hublagers wird dementsprechend weniger Energie<br />
zugeführt, weil auch weniger in die Umgebung abfließen<br />
kann, am unteren Totpunkt dafür mehr, um den Wärmefluss<br />
in die Wangen auszugleichen.<br />
Mit dem beschriebenen, exakt steuerbaren rotatorischen<br />
Bearbeitungsprozess ist nicht nur ein reproduzierbares<br />
Härteergebnis sichergestellt, sondern auch der Verzug<br />
der Kurbelwelle minimiert. Dieser ergibt sich durch das<br />
lokale Materialwachstum im Erwärmungsbereich, insbesondere<br />
bei der Radienhärtung. Der Verzug wird durch<br />
eine Kombination aus Verzugssimulation, intelligenter Härtereihenfolge<br />
der Lagerstellen, gezielte Leistungssteuerung<br />
(Power Pulsing) und speziellen mechanischen Werkstückführungen<br />
minimiert. In der Folge ergeben sich verzugsarme<br />
Kurbelwellen mit exakt gehärteter Randschicht und<br />
den gewünschten Gefügeeigenschaften [1].<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das induktive<br />
Rotationshärten die beiden kritischen Teilprozesse „Erwärmen<br />
über Austenitisierungstemperatur“ und „Abschrecken<br />
mit der erforderlichen Abkühlrate“ zur reproduzierbaren<br />
Ausbildung des Martensits sehr kontrolliert beherrscht.<br />
Während man für den Abschreckprozess auf die<br />
klassischen Prozessüberwachungen der Temperatur,<br />
Zusammensetzung, Sauberkeit sowie des Durchflusses<br />
des Abschreckmittels zurückgreift, hat SMS Elotherm für<br />
den Erwärmungsprozess ein Verfahren entwickelt, das<br />
die für die Austenitisierung des Werkstücks notwendige<br />
Energie prozesssicher ermittelt.<br />
Hier findet die patentierte Werkstückwirkleistungsmessung<br />
[2] ihre Anwendung. Mit dieser ist es möglich, genau zu<br />
überwachen, welche elektrische Leistung tatsächlich in das<br />
Werkstück induziert und folglich in Wärmeenergie umgewandelt<br />
wird. Kennzeichen dieses Systems ist die Berücksichtigung<br />
der gesamten Verlustleistung zwischen Energieeinspeisung<br />
und Induktor, so dass die effektive Wirkenergie als Kenngröße<br />
für die Qualität des Aufheizprozesses nicht nur angezeigt,<br />
sondern auch protokolliert wird. Im Vergleich zu anderen<br />
ROTATIONSHÄRTEN VS.<br />
DREHUNGSFREIES STANDHÄRTEN:<br />
EIN VERFAHRENSVERGLEICH<br />
Das Rotationshärten hat sich weltweit als Standardverfahren für die<br />
Kurbelwellenhärtung etabliert.<br />
Daneben hat sich mit dem drehungsfreien Standhärten ein Verfahren entwickelt,<br />
bei dem die Lagerstellen der Kurbelwelle, von nahezu umschließenden<br />
Induktoren erwärmt werden.<br />
Während dieses Verfahren einerseits durch einen einfacheren Maschinenbau<br />
besticht, da das Bauteil nicht in Rotation versetzt werden muss,<br />
bestehen andererseits prozesstechnische Einschränkungen bei der Erreichung<br />
eines homogenen, martensitischen Gefüges.<br />
Verfahrensbedingt ist eine gleichmäßige Erwärmung nur eingeschränkt<br />
möglich, da die spezielle Induktorausführung für eine gleichmäßige<br />
Erwärmung nicht optimal ist bzw. über die fehlende Rotation zu keiner<br />
Vergleichmäßigung der Erwärmungszone beigetragen wird.<br />
Zudem behindert der Induktor den freien Zugang des Abschreckmediums<br />
zur Lagerstelle, was zu unkontrollierter Abkühlung führt und damit die<br />
Martensitbildung behindern kann. Beide Teilprozesse, also Austenitisieren<br />
und Abschrecken, können beim Rotationshärten optimal aufeinander<br />
abgestimmt werden, um eine reproduzierbare, homogene Härtezone<br />
auszubilden.<br />
Während beim drehungsfreien Standhärten verfahrensbedingt nur eine<br />
Leistung für die Erwärmung verwendet werden kann und somit immer<br />
ein Kompromiss gesucht werden muss, damit der Werkstoff am oberen<br />
Totpunkt nicht überhitzt und am unteren Totpunkt ausreichend warm<br />
wird, erlaubt die winkelabhängige Leistungssteuerung (Power Pulsing)<br />
beim Rotationshärten den jeweils optimalen Energieeintrag.<br />
Im direkten Vergleich der beiden Verfahren zeigt sich zudem, dass das<br />
rotatorische Härten deutlich weniger zu einer lokalen Überhitzung im<br />
Bereich der Öllöcher neigt und eine gleichmäßigere Gefügeumwandlung<br />
über dem Lagerquerschnitt bewirkt.<br />
Die beschriebenen Möglichkeiten zur Reduzierung von Verzügen der<br />
Kurbelwellen beim Rotationshärten, wie Leistungssteuerung, spezielle<br />
Werkstückaufnahmen oder geeignete Härtereihenfolgen, sind beim<br />
Standhärten so nicht gegeben. In der Folge sind deshalb beim drehungsfreien<br />
Härten größere Verzüge zu erwarten, die nicht zuletzt zu einer<br />
azentrischen Positionierung im Induktor und letztlich zu größerem Werkzeugverschleiß<br />
führen.<br />
Zusammenfassend überwiegen somit die prozesstechnischen Vorteile des<br />
Rotationshärtens und rechtfertigen einen etwas aufwendigeren Maschinenbau,<br />
so dass sich dieses Verfahren bei nahezu allen Motorenbauern<br />
weltweit durchgesetzt hat.<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
39
FACHBERICHTE<br />
Systemen, die lediglich die Umrichterausgangsleistung messen,<br />
gestattet die werkstückbezogene Protokollierung der<br />
Wirkleistung eine 100-prozentige Kontrolle ohne die sonst<br />
unerlässliche werkstückzerstörende Qualitätsprüfung.<br />
Insbesondere für kritische Bauteile wie Kurbelwellen<br />
wird dem Motorenbauer ein System an die Hand<br />
gegeben, das die hohen Anforderungen moderner<br />
Qualitätsaudits ebenso erfüllt wie die Bedingungen<br />
an lückenlose Teilerückverfolgung.<br />
Bild 2: Halbschaleninduktor zum induktiven Randschichthärten<br />
von Kurbelwellen<br />
Bild 3: EloCrank für PKW-Kurbelwellen<br />
(Quelle: SMS Elotherm)<br />
Bild 4: EloCrank XL für Großkurbelwellen<br />
(Quelle: SMS Elotherm)<br />
VON DER ELOCRANK<br />
ZUR ELOCRANK XL<br />
Durch die unterschiedlichen Anwendungen von Kurbelwellen,<br />
angefangen in Kleinmotoren für Gartengeräte über<br />
PKW- und LKW-Motoren, Diesellokomotiven bis hin zu Generatoren<br />
und Schiffsdieseln hat sich eine entsprechende Vielzahl<br />
unterschiedlicher Größen und Geometrien entwickelt.<br />
Dementsprechend gibt es unterschiedliche Kurbelwellenhärtemaschinen,<br />
die aber durch ihre modulare Bauweise<br />
jeweils einen großen Geometriebereich abdecken.<br />
Die EloCrank von SMS Elotherm ist ein typisches Beispiel<br />
für eine flexible Induktionshärtemaschine für PKW-Kurbelwellen<br />
unterschiedlicher Größe. Flexibel hinsichtlich der Länge<br />
und des Hüllkreises der Kurbelwelle können in Abhängigkeit<br />
der Produktionsstückzahlen sowohl die Anzahl der Bearbeitungsstationen<br />
als auch die Anzahl der individuellen Induktoren<br />
gewählt werden.<br />
Der modulare Aufbau und das Werkzeugmaschinendesign<br />
mit Möglichkeiten der Prozesseinsicht und einer bedienerfreundlichen<br />
Menüführung werden ergänzt durch dem Fertigungsfluss<br />
der Motorenbauer angepasste Belademöglichkeiten.<br />
Neben dem klassischen Hubbalkentransport stehen<br />
Shuttlelösungen bzw. Direktbeladung in die Maschine durch<br />
ein Portal zur Auswahl.<br />
Automatisch umrüstbar auf unterschiedliche Werkstücke<br />
können so auf einer Maschine mit zwei Härtestationen (Bild 3)<br />
beispielsweise 4-Zylinder-Kurbelwellen in rund 30 Sekunden<br />
Taktzeit gehärtet werden. Auch sind unterschiedliche Anlassprozesse<br />
zur Reduzierung der Restspannungen wie induktives<br />
Anlassen oder Anlassen aus der Restwärme möglich.<br />
Für Kurbelwellen aus dem LKW-Bereich steht die EloCrank<br />
L. Der wesentliche Unterschied ist neben der Möglichkeit,<br />
Kurbelwellen bis 1.500 mm zu härten, vor allem der linear<br />
verfahrbare Schlitten mit den Induktoren. Damit kann man<br />
sehr flexibel auf unterschiedliche Stückzahlanforderungen<br />
reagieren, da sowohl mit einer Minimalausstattung an Induktoren<br />
für den sukzessiven Härteprozess, als auch mit einer<br />
Werkzeug-Vollbestückung von 13 Transformator-Induktor-<br />
Einheiten gefahren werden kann.<br />
Für Großkurbelwellen steht ein modularer Baukasten an<br />
induktiven Härtemaschinen aus der EloCrank XL-Reihe zur<br />
Verfügung. Vor allem unterschiedlich lange Maschinenbetten<br />
ermöglichen damit das sukzessive Härten von Kurbelwellen<br />
40 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
bis 12 m Länge und 8 t Stückgewicht. Damit können zum<br />
Beispiel Kurbelwellen für Schiffsantriebe, Lokomotiven oder<br />
für ortsfeste Aggregate wie Generatoren, Kompressoren und<br />
Pumpen induktiv gehärtet werden (Bild 4).<br />
Je nach Kundenanforderung können investitionsschonende<br />
Grundausstattungen oder höhere Ausbaustufen für deutlich<br />
verkürzte Taktzeiten gewählt werden. Möglich sind Bestückungen<br />
mit bis zu sechs Transformator-Induktor-Einheiten<br />
sowie der Betrieb von zwei separaten Frequenzumrichtern,<br />
den Leistungsversorgern der Induktion, zum parallelen Härten<br />
von zwei Lagerstellen.<br />
Der Härteprozess ist für alle Lagerstellen separat einstellbar<br />
und erfolgt vollautomatisch.<br />
Im Folgenden werden auf einen induktiven Härteprozess<br />
einer Großkurbelwelle mit hinterschnittenen Radien näher<br />
eingegangen und die Besonderheiten erläutert.<br />
ANWENDUNGSBEISPIEL GROSSKURBEL-<br />
WELLEN AUF DER ELO CRANK XL<br />
Das Standardhärteverfahren für viele Großkurbelwellen<br />
ist nach wie vor die Laufflächenhärtung. Dabei wird nur<br />
die zylindrische Außenfläche der Lagerstelle gehärtet. Die<br />
Induktoren haben Kupferheizschleifen, deren aktiver Teil aus<br />
einem einzigen Profil gefertigt wird und vor allem im Bereich<br />
der Queräste wirkt. Die wärmebeeinflusste Zone beschränkt<br />
sich auf das Lager und wirkt nicht in den Bereich der Lagerwangen,<br />
wodurch kein nennenswerter Verzug der Kurbelwelle<br />
beim Härten auftreten kann. Die Laufflächenhärtung<br />
ist im Wesentlichen eine Verschleißhärtung mit zusätzlicher<br />
Stabilisierung gegenüber Torsionsbeanspruchungen.<br />
Die Härtung der Radien zusammen mit der Lauffläche<br />
als zweites Verfahren dient der weiteren Aussteifung der<br />
Kurbelwelle, insbesondere gegen eine Biegewechselbeanspruchung.<br />
Die Induktoren müssen stärker an die zusätzlichen<br />
Härteanforderungen in den Radien angepasst werden<br />
und bestehen aus komplexen Kupferheizschleifen, wobei<br />
insbesondere die radiusseitigen Heizleiteräste Feldkonzentratoren<br />
haben. Die Radienhärtung erfordert mehr Leistung<br />
und kann zu einem Verzug der Welle führen. Bei Wahl einer<br />
geeigneten Härtefolge kann dieser Wert aber auf einen<br />
Betrag unterhalb des Schleifaufmaßes reduziert werden.<br />
Die Hinterschnitthärtung ist eine Weiterentwicklung der<br />
Radienhärtung. Im Bereich der Großkurbelwellen werden<br />
typischerweise seit Langem erprobte Werkstückgeometrien<br />
verwendet, die aber bisher meist nur vergütet und<br />
teilweise zusätzlich nitriert werden. Dort sind auch Hinterschnittradien<br />
zu finden.<br />
Mit steigender mechanischer Belastung einer Kurbelwelle<br />
können die Radien zu Schwachpunkten werden. Eine weitere<br />
Vergrößerung der Radien zur Absenkung der Spannungsüberhöhung<br />
verbietet sich aber oft wegen der Reduzierung der<br />
nutzbaren Lagerfläche, so dass die vergrößerten Radien auf<br />
Kosten der Wangen eingestochen, also hinterstochen werden.<br />
Besteht die Anforderung der Hinterschnitthärtung, muss der<br />
Induktor in den Hinterschnitt eintauchen und den dortigen<br />
Radius aufheizen (Bild 5).<br />
Die vorliegenden Härteergebnisse zur Hinterschnitthärtung<br />
erfolgten auf einer EloCrank XL mit einer installierten<br />
MF-Leistung von 1.200 kW. Die Leistung wird durch zwei<br />
600-kW-Umrichter bereitgestellt, die in einem Frequenzbereich<br />
von 2,5–10 kHz arbeiten. Dieser Leistungs- und Frequenzbereich<br />
erlaubt es, sich an unterschiedliche Härteanforderungen<br />
anzupassen.<br />
Die Anlage verfügt über vier Transformator-Induktor-Einheiten:<br />
zwei große Blocktransformatoren für eine gute Lagestabilität<br />
und hohe Leistung, sowie zwei Scheibentransforma-<br />
Bild 5: Beispielhafte Magnetfeldausbreitung im Hinterschnitt<br />
Bild 6a: Härtezone mit einseitigem Hinterschnitt<br />
Bild 6b: Härtezone für beidseitigen Hinterschnitt<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
41
FACHBERICHTE<br />
Bild 7a: Lage des Induktors im Hinterschnitt<br />
(Bauteil wurde dafür aufgeschnitten)<br />
Bild 7b: Aufheizbild des Hinterschnittinduktors<br />
toren für kleinere Lagerstichmaße und mittlere Leistungen.<br />
Die Maschine erlaubt den automatischen Betrieb mit bis<br />
zu vier unterschiedlichen Induktoren, so dass für normale<br />
Großkurbelwellen eine vollautomatische Härtung ohne<br />
Induktorwechsel möglich ist. Die Kurbelwelle wird einseitig<br />
in einem kardanischen Futter gehalten und liegt auf bis zu<br />
vier Prismenböcken auf, die in Abhängigkeit der Härteposition<br />
programmgesteuert motorisch angestellt werden.<br />
Bild 6a zeigt die Härtezone einer einseitigen Hinterschnitthärtung,<br />
wobei hier der Induktor zunächst auf das Lager<br />
abgesenkt wird und dann axial in den Hinterschnitt gefahren<br />
wird. Die beidseitige Härtung in Bild 6b ist demgegenüber<br />
deutlich aufwendiger, da der Heizleiter beide Hinterschnitte<br />
erwärmen muss.<br />
Bild 7a und Bild 7b zeigen die Lage des Induktors in<br />
einem zur besseren Darstellung aufgeschnittenen Werkstück<br />
und den Heizvorgang. Zu erkennen ist die besondere Ausführung,<br />
um in den Radienbereich eintauchen zu können, und die<br />
Bestückung mit Feldkonzentratoren zur gezielten Erwärmung.<br />
FAZIT<br />
Die Mobilisierung breiter Bevölkerungsschichten weltweit<br />
einerseits und die Verknappung fossiler Ressourcen verbunden<br />
mit der Notwendigkeit nachhaltig emissionsärmerer Technologien<br />
andererseits führen zu einer wachsenden Bedeutung<br />
moderner Motorenauslegungen. Deren Miniaturisierung<br />
bedingt zunehmend kompaktere Motorenkomponenten<br />
– ein Trend, der auch die Kurbelwelle nicht ausschließt.<br />
Somit nehmen die spezifischen Belastungen dieser Kurbelwellen<br />
zu, so dass dem Verfahren des induktiven Härtens<br />
der Lagerstellen eine immer größere Bedeutung zukommt.<br />
Prozessbedingt hat sich das induktive Rotationshärten bei<br />
allen Motorenbauern durchgesetzt, da so auf wirtschaftliche<br />
Weise reproduzierbare Qualitätsergebnisse erzielt werden<br />
können. Das beruht im Wesentlichen auf der exakt kontrollierten<br />
Abstimmung der beiden Teilprozesse zur Erzeugung<br />
eines homogenen martensitischen Materialgefüges: dem Austenitisieren<br />
der Lagerstellen und dem gezielten Abschrecken.<br />
Neben der Vielzahl der Kurbelwellentypen für den automobilen<br />
Einsatz kommt den Großkurbelwellen für stationäre<br />
und mobile Anwendungen zu Wasser und zu Lande<br />
immer größere Bedeutung zu, da diese Großmotoren in<br />
vielen Fällen zum ressourcenschonenden Transport großer<br />
Menschenmengen oder Gütervolumina eingesetzt werden.<br />
Zukünftig werden wahrscheinlich auch die konventionellen<br />
2-Takter-Dieselaggregate in der Schifffahrt durch moderne<br />
Gasmotoren ersetzt, die wiederum durch die spezielle Zündcharakteristik<br />
höhere Anforderungen an die Festigkeit der<br />
Kurbelwellen stellen, welche durch das induktive Rotationshärten<br />
zu erreichen ist.<br />
Somit stellt das Verfahren der induktiven Härtung der<br />
Lagerstellen, mit oder ohne hinterschnittene Radien, einen<br />
wichtigen Beitrag zur umweltschonenden Mobilisierung der<br />
Weltbevölkerung dar.<br />
LITERATUR<br />
[1] Dappen, S.; Amiri, F.: Verzugsminimiertes Induktionshärten<br />
von Kurbelwellen. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (2008) Nr. 3<br />
[2] Vorrichtung und Verfahren zum induktiven Erwärmen von<br />
Werkstücken. SMS Elotherm Patent EP 0 427 879 B1<br />
AUTOREN<br />
Dr.-Ing. Stefan Dappen<br />
SMS Elotherm GmbH<br />
Remscheid<br />
Tel. 02191/891-204<br />
s.dappen@sms-elotherm.com<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dirk M. Schibisch<br />
SMS Elotherm GmbH<br />
Remscheid<br />
Tel.: 02191 891-300<br />
d.schibisch@sms-elotherm.com<br />
42 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
Induktive Bolzenerwärmung für<br />
Strangpressanwendungen<br />
von Stefan Beer<br />
Die induktive Erwärmung von großformatigen Aluminiumbolzen bei modernen Strangpresslinien bietet erhebliche<br />
prozesstechnische Vorteile. Dabei nimmt der Anteil an Sonderlegierungen, bei gleichzeitig immer kleineren Produktionslosgrößen,<br />
immer weiter zu, was eine Verbesserung und höhere Flexibilität in der Prozessführung notwendig macht.<br />
Dieser Bericht beschreibt ein Anlagenkonzept, das vor kurzem bei einer der weltweit größten Aluminiumstrangpressen<br />
in Betrieb genommen wurde.<br />
Inductive ingot heating for extrusion press applications<br />
Inductive heating of large-format aluminium ingots on modern extrusion press lines generates significant processengineering<br />
benefits. In addition, the proportion of special alloys processed is continuously increasing, accompanied<br />
simultaneously by ever smaller production batches, both of which are factors necessitating improvement of and greater<br />
flexibility in process-cycle control. This report examines a system concept recently commissioned on one of the world's<br />
largest aluminium extrusion presses.<br />
Das Strangpressen ist ein Umformverfahren zum<br />
Herstellen von Stäben, Drähten, Rohren und unregelmäßig<br />
geformten Profilen. In diesem Verfahren<br />
wird ein auf Umformtemperatur erwärmter metallischer<br />
Bolzen mit einem Stempel durch eine Matrize gedrückt.<br />
Im Bild 1 ist der Strangpressprozess beim direkten Pressverfahren<br />
schematisch dargestellt.<br />
Das Verfahren wird aber vor allem für Aluminium und<br />
Aluminiumlegierungen, Kupfer und Kupferlegierungen<br />
angewendet. Strangpressanwendungen für Sonderwerkstoffe<br />
wie Titan-, Stahl- oder Magnesiumlegierungen haben<br />
einen erheblich geringeren Verbreitungsgrad.<br />
Die Vorteile des Strangpressverfahrens liegen darin, komplexe<br />
Profilformen auch aus schwer umformbaren Werkstoffen<br />
herstellen zu können, bei gleichzeitig relativ geringen<br />
Werkzeugkosten. Dadurch ist gerade bei kleinen Losgrößen<br />
das Strangpressverfahren sehr flexibel und wirtschaftlich.<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung verzeichnete<br />
in den letzten Jahren insbesondere China einen<br />
überdurchschnittlichen Bedarf an Großpressen. Die<br />
damit herzustellenden Großprofile werden vor allem<br />
für den Bau von Schienenfahrzeugen eingesetzt (Bild 2).<br />
Mit Hilfe der Großprofilbauweise lassen sich hier leichte<br />
Fahrzeuge wirtschaftlich herstellen. Zur Herstellung<br />
dieser Großprofile sind natürlich auch Strangpressen mit<br />
entsprechender Presskraft notwendig.<br />
Werkzeug<br />
Pressbolzen<br />
Rezipient<br />
Pressstempel<br />
Bild 1: Schematische Darstellung Strangpressprozess<br />
(Quelle: Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG)<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
43
FACHBERICHTE<br />
Bild 2: Typische Aluminium-Großprofile für Schienenfahrzeuge<br />
(Quelle: Jilin Liyuan Aluminium Profiles Ltd.)<br />
Bild 3: Werksvormontage der 150 MN bei SMS Meer GmbH<br />
in Mönchenglachbach (Quelle: SMS Meer GmbH)<br />
Bild 4: Aufheizdiagramm<br />
Wenn man den Begriff „Großpresse“ oberhalb von<br />
75 MN Presskraft definiert, dann arbeiten bereits jetzt<br />
in China weitaus mehr Strangpressen in diesem Leistungsbereich<br />
als in der übrigen Welt zusammen. An<br />
Großpressen, die hochfeste Legierungen und/oder sehr<br />
schwere Bolzen verarbeiten, kommen die Vorteile der<br />
induktiven Erwärmung – ihre große Flexibilität und die<br />
hohe Leistungsdichte bei geringem Platzbedarf – in<br />
besonderem Maße zur Geltung [1].<br />
Es gibt im Leistungsbereich bis 100 MN wenige Anlagen,<br />
die sogenannte Kombinationslösungen, bestehend<br />
aus Gas- und Induktionstaperofen, einsetzen. Allerdings<br />
ist der Ausnutzungsgrad des Induktionsofens bei diesen<br />
Blockabmessungen eher ungünstig. Der Induktionsofen<br />
wird hier nur für einen kurzen Zeitanteil mit Volllast<br />
betrieben. Der größte Anteil innerhalb eines Heizzyklus<br />
entfällt auf das Ausgleichen und Durchwärmen. Der<br />
Durchsatz ist hier allein durch die Wärmeleiteigenschaft<br />
des Einsatzgutes bestimmt.<br />
Die Randbedingungen, denen ein Presswerk Rechnung<br />
tragen muss, unterscheiden sich möglicherweise signifikant.<br />
Unterschiedliche Losgrößen, das Spektrum zu verarbeitender<br />
Werkstoffe, angestrebtes Marktsegment, wirtschaftliche<br />
Überlegungen – diese und eine Reihe weiterer<br />
Punkte müssen bei der Festlegung der jeweils richtigen<br />
Erwärmungsstrategie berücksichtigt werden.<br />
Die richtige Bolzentemperatur ist von zentraler Bedeutung<br />
für einen wirtschaftlichen und qualitätsgerechten<br />
Strangpressbetrieb. Die Problematik des Aufwärmprozesses<br />
unterscheidet heute in der Regel zwei Teilaufgaben:<br />
die Erwärmung des Bolzens auf Presstemperatur und<br />
die Erzeugung eines axialen Temperaturprofils (Taper),<br />
welches die Erwärmung während des Umformprozesses<br />
derart kompensiert, dass ein isothermischer Pressprozess<br />
erreicht wird [1].<br />
Insbesondere die kopfseitige Blocktemperatur ist<br />
wichtig, da hier bei komplexen Profilstrukturen zu<br />
Beginn des Pressvorganges erhebliche mechanische<br />
Belastungen auf das formgebende Werkzeug entstehen.<br />
Gleichzeitig sorgt der axiale Gradient für eine höhere<br />
Produktivität sowie für ein konstantes Temperaturprofil<br />
im Aluminiumstrang am Pressenauslauf.<br />
In den letzten Jahren sind die prozesstechnischen Anforderungen<br />
der Temperaturführung bei der Erwärmung von<br />
Aluminiumbolzen stetig gestiegen. Ebenso ist aufgrund<br />
einer immer höheren Bandbreite, bezüglich Einsatzmaterialien<br />
und Losgrößen letztlich eine erheblich stärkere<br />
Flexibilität bei den Erwärmungsöfen gefordert [2].<br />
Angesichts dieses Anforderungsspektrums ist der Einbolzen-Induktionsofen<br />
besonders bei größeren Strangpressanlagen<br />
die bevorzugte Wahl. Sein wichtigster Vorteil<br />
ist die im Gegensatz zum Gasofen große Flexibilität<br />
bei gleichzeitig geringem Platzbedarf. Dabei wiegen<br />
44 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 5: Anlagenansicht induktive Blockerwärmung für 150 MN Strangpresse<br />
die Vorteile einer flexiblen und<br />
reproduzierbaren Erwärmung die<br />
etwas höheren Energiekosten im<br />
Vergleich zu einer ausschließlich<br />
gasbeheizten Blockerwärmungsanlage<br />
auf [2].<br />
Bei den sogenannten Großpressen<br />
sind aufgrund der enormen<br />
Abmessungen und hohen spezifischen<br />
Leistungsdichten viele<br />
Details zu beachten, um im Dauerbetrieb<br />
zuverlässig die Anforderungen<br />
erfüllen zu können.<br />
Gerade in diesem Leistungsbereich<br />
hat im Jahr 2012 die größte<br />
Rohr- und Strangpresse moderner<br />
Bauart mit einer Presskraft von 150<br />
MN weltweit für Aufmerksamkeit<br />
gesorgt. Diese Anlage wurde bei<br />
dem chinesischen Unternehmen<br />
Yankuang Alumininum in Shandong Province im vergangenen<br />
Jahr installiert und in Betrieb gesetzt (Bild 3).<br />
In der Zwischenzeit befindet sich eine zweite 150<br />
MN Strangpresse in der Inbetriebnahmephase und für<br />
2014 ist in China sogar eine 160 MN Strangpresse mit<br />
Blocklängen von bis zu 2.500 mm geplant.<br />
Bei der hier vorgestellten Anlage werden Blockdurchmesser<br />
von 550, 638 und 785 mm bei einer maximalen<br />
Länge von 2.000 mm erwärmt. Das maximale Blockstückgewicht<br />
beträgt ca. 2.620 kg bei einer Gesamtoberfläche<br />
von 5,9 m 2 .<br />
Die Anwärmleistungen variieren aufgrund des Produktspektrums<br />
von 2.000 kg/Stunde bis 10.000 kg/Stunde.<br />
Dies allein veranschaulicht die Anforderungen an die<br />
Erwärmungsanlage (Bild 4). In diesem Fall ist nicht allein<br />
das Erwärmungskonzept, sondern darüber hinaus das<br />
spezielle, individuell zugeschnittenen Fördertechnikkonzept<br />
in Verbindung mit der Prozessdatenverarbeitung<br />
ausschlaggebend gewesen (Bild 5).<br />
Durch den Einsatz moderner mehrzoniger IGBT-<br />
Umrichter (Bild 6) lassen sich die einzelnen Spulensegmente<br />
mit individuellen Sollwertvorgaben ansteuern.<br />
Aufgrund des kleinen Verhältnisses der Eindringtiefe<br />
zum Blockdurchmesser muss sichergestellt werden, dass<br />
Bild 6: IGBT Umrichteranlage Bauart IAS ITN-3<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
45
FACHBERICHTE<br />
Bild 7: Ansicht Ofenanlage/Tragschalenkonzept<br />
Bild 8: Rückwärtige Ofenansicht mit Zuführrollgang und Feldverteiler<br />
hier die Leistungsdichte nicht zu groß wird. Speziell bei<br />
Legierungen mit schlechten Wärmeleitziffern entstehen<br />
hier extreme radiale Temperaturunterschiede, die unter<br />
Umständen auch zu einer Rissbildung führen können.<br />
Aus diesem Grund ist hier eine radiale Temperaturgradientenregelung<br />
vorhanden, um den Prozessanforderungen<br />
Rechnung zu tragen. In dem aus der Prozessdatenbank<br />
erstellten Diagramm (Bild 4) kann man erkennen,<br />
dass hier die Leistungsregelung einen axialen Temperaturunterschied<br />
von bis zu 90 °C bewirkt.<br />
Die Anlage verfügt über zwei 6-zonige IGBT-Umrichter<br />
mit einer maximalen Leistung von jeweils 1.900 kW. Um die<br />
Leitungsverluste so gering wie möglich zu halten, ist die Kompensationseinheit<br />
so dicht wie möglich an der Spule installiert.<br />
Weiterhin gab es die Aufgabenstellung, das Blockhandling<br />
möglichst ohne Beschädigungen, wie Riefen oder<br />
Kratzer auszuführen, da sich dies negativ auf das Produkt<br />
auswirken kann. Aus diesem Grund erfolgt das Blockhandling<br />
mit zwei Überkopfmanipulatoren, und der Bolzen wird<br />
mit einem sogenannten Tragschalensystem in die Spule<br />
eingeschoben (Bild 7).<br />
Hierbei ist es wichtig, die erhebliche Wärmeausdehnung<br />
des Einsatzgutes zu kompensieren. Bei einer Blocklänge<br />
von bis zu 2.000 mm beträgt die Wärmedehnung<br />
von der kalten bis zur gewünschten Presstemperatur ca.<br />
25 mm. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass der<br />
Bolzen während des Erwärmungsvorgangs exakt in der<br />
Spule fixiert ist. Um dies sicherzustellen, wird der Bolzen<br />
bei reduzierter Leistung auf der Feldverteilerseite kurz<br />
entspannt. Der sogenannte Feldverteiler ist rückwärtig<br />
angeordnet (Bild 8) und ist funktionstechnisch ein wassergekühlter<br />
Dummy, der ungewünschte Feldeinflüsse<br />
aufgrund ungünstiger Blocklängen kompensiert. Hier ist<br />
im Nennbetrieb je nach Blocklänge eine unerwünschte<br />
Verbraucherquelle vorhanden. Aus diesem Grund ist der<br />
Feldverteiler auf eine halbe Zonenlänge begrenzt, und<br />
die beeinflusste Zone wird mit geringeren Sollwerten<br />
beaufschlagt, um hier die Verluste zu minimieren.<br />
FAZIT<br />
Aufgabenstellungen dieser Art beinhalten immer hohe<br />
Anforderungen an die jeweiligen Baugruppen. Auch wenn<br />
bei den Großpressen langsam das Marktpotential erfüllt ist,<br />
sind solche Installationen wichtig für die Weiterentwicklung<br />
bestehender Anlagentechnik und spezieller Produktionsverfahren.<br />
Solche Sonderanlagen stellen schon aufgrund<br />
des speziellen Anwendungsprofils immer eine Ausnahme<br />
dar, aber gerade die erfolgreiche Umsetzung solch einer<br />
extremen Aufgabenstellung zeigt die Leistungsfähigkeit<br />
der induktiven Erwärmungstechnik.<br />
LITERATUR<br />
[1] Johne, P.: Bolzenerwärmung an Großpressen. Aluminium<br />
10/2011, S. 20–24<br />
[2] Beer, S.: Optimale Bolzenerwärmung im Strangpressbetrieb.<br />
Aluminium 80 (2004) 5<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Ing. Stefan Beer<br />
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46 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
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FACHBERICHTE<br />
Induktives Härten von Tellerund<br />
Antriebskegelrädern<br />
von Marcus Nuding, Christian Krause<br />
Wegen der immer größer werdenden Forderung nach Energie-, Zeit- und Kostenersparnissen und im Hinblick auf<br />
umweltbewusstere Fertigungsverfahren wird ein SDF ® -(Simultaneous-Dual-Frequency-)Induktionserwärmungsverfahren<br />
zum konturnahen Härten von Tellerrädern und Antriebskegelrädern vorgestellt. Mit diesem verzugsarmen Härteprozess<br />
können nachfolgende Hartbearbeitungsschritte, beispielsweise das Richten, Schleifen oder Läppen, verkürzt werden<br />
oder komplett entfallen. Somit ergibt sich ein großes Einsparpotential von Energie und vor allem Zeit und Kosten.<br />
Inductive hardening of ring gears and pinions<br />
Because of the expanding demand for energy, time and cost savings, and in terms of environmentally conscious manufacturing<br />
processes, a SDF ® (Simultaneous Dual Frequency) induction heating process for close contour hardening of<br />
ring gears and pinions is presented. With this low-distortion hardening process, subsequent hard machining steps such<br />
as straightening, grinding or lapping can be reduced or completely eliminated. This results in large savings of energy<br />
and especially time and costs.<br />
Tellerräder und Antriebskegelräder (Bild 1) sind<br />
Bestandteile von Kegelradgetrieben. Ihre Aufgabe<br />
ist die Übertragung von Drehmomenten zwischen<br />
Getriebe und Antriebsrädern. Es gibt drei verschiedene<br />
Grundformen: geradverzahnte, schrägverzahnte und spiralverzahnte<br />
Kegelradgetriebe (Bild 2) [1]. Es werden die<br />
spiralverzahnte Kegelradgetriebe betrachtet, da sie besondere<br />
Sorgfalt bei der Induktorgeometrie und insbesondere<br />
der Feldführungselemente benötigen.<br />
BETRACHTUNG DES DERZEITIGEN<br />
HÄRTEPROZESSES<br />
Alle geometrischen Veränderungen eines Werkstückes<br />
werden als Verzug bezeichnet. Da jeder Verzug kostspielige<br />
Nachbearbeitungsprozesse nach sich zieht, wird versucht,<br />
ihn so gering wie möglich zu halten. Zu den unvermeidbaren<br />
Verzügen gehört beim martensitischen Härten die<br />
Volumenzunahme des zu härtenden Bereiches. Durch thermische<br />
Spannungen, Eigenspannungen und Bearbeitungsspannungen<br />
werden vermeidbare Verzüge verursacht.<br />
Diese werden umso höher, je länger die Härtetemperatur<br />
gehalten wird [1, 2].<br />
Ein bestehender Härteprozess für Kegelräder ist das<br />
Aufkohlen, das mehrere Stunden (8–20 Stunden) dauern<br />
kann [3].<br />
Das Abschrecken kann dabei erheblich zum Verzug<br />
Bild 1: Antriebskegelrad (links) und Tellerrad<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
49
FACHBERICHTE<br />
Bild 2: Formen von Kegelradgetriebe [1] Bild 3: Leidenfrost-Effekt [4]<br />
beitragen. Durch die geometrischen Verhältnisse des<br />
Kegelradgetriebes liegen am Zahnkopf und am Zahngrund<br />
unterschiedliche Verhältnisse für die Umströmung des<br />
Abschreckmediums vor.<br />
Bei verdampfenden Abschreckmedien, wie wässrige<br />
Polymerlösungen oder Öle, muss verhindert werden, dass<br />
der Leidenfrost-Effekt zu stark zum Tragen kommt. Es darf<br />
zu keiner ausgeprägten Dampfhautphase kommen. Falls<br />
es jedoch zu einer Dampfhaut kommt, bildet sich mit<br />
sinkender Temperatur die Kochphase und mit weiterer<br />
Abkühlung die Konvektionsphase (Bild 3). Da diese<br />
drei nacheinander folgenden Phasen unterschiedliche<br />
Abkühlungsgeschwindigkeiten besitzen, erzeugen sie im<br />
Bauteil einen inhomogenen Spannungszustand. Durch<br />
die Zähne bzw. die Zahnlücken ist dort eine gleichmäßige<br />
Umströmung nicht gegeben und es kann an diesen Stellen<br />
zu festsitzenden Dampfblasen kommen, die lokal zu einer<br />
niedrigeren Abkühlgeschwindigkeit und somit zu einer nicht<br />
vollständigen martensitischen Umwandlung führen können.<br />
Als Lösung können komplexe Badbewegungen eingesetzt<br />
werden, um eine genügend hohe Umspülung innerhalb des<br />
Abschreckmediums zu gewährleisten. Beim Induktionshärten<br />
wird meistens mit einer wässrigen Polymerlösung gearbeitet.<br />
Um dort den Leidenfrost-Effekt möglichst gering zu halten,<br />
werden dem Werkstück entsprechend geeignete Brausen<br />
mit angemessenem Lochbild eingesetzt.<br />
Beim Einsatz von Abschreckmedien, die nicht direkt<br />
durch die erwärmte Bauteiloberfläche verdampfen,<br />
wie Salz- oder Metallschmelzen, kommt es nicht zu der<br />
Problemstellung des Leidenfrost-Effektes. Der Einsatz dieser<br />
Abschreckmedien ist aber aufgrund ihrer Umwelteinflüsse<br />
bedenklich. Gase gehören zu den Abschreckmedien,<br />
die einen von der Temperatur nahezu unabhängigen<br />
Wärmeübergangskoeffizienten haben. Deren Abschreckgeschwindigkeit<br />
fällt jedoch deutlich geringer aus.<br />
Aufgrund dieser geringeren Abschreckintensität ist ihr<br />
Einsatz durch die Masse des Werkstückes stark begrenzt [1].<br />
Die Verzüge von Tellerrädern machen sich hauptsächlich<br />
in einem Planschlag und einer unrunden Bohrung<br />
bemerkbar. Falls die Tellerräder nach der Wärmebehandlung<br />
nicht geschliffen oder hartgeschält werden, muss für einen<br />
nachfolgenden Läppprozess gewährleistet sein, dass ein<br />
ausreichend genauer Rund- und Planlauf vorhanden<br />
ist. Dies kann nur beim Abschrecken unter Formzwang<br />
(Fixturhärten) realisiert werden. Beim Fixturhärten wird<br />
das auf Härtetemperatur aufgeheizte Tellerrad auf eine<br />
Härtevorrichtung gebracht (Bild 4). Dabei wird es<br />
über den Spreizdorn (3) auf die Grundplatte (2) gelegt.<br />
Anschließend wird die Vorrichtung geschlossen, indem<br />
der Dorn (4) den Spreizdorn mit einer definierten Kraft<br />
weitet und nachfolgend die Planringe (5 und 6), ebenfalls<br />
mit einer definierten Kraft, das Tellerrad niederhalten. Das<br />
Abschreckmedium beginnt das Tellerrad zu umspülen,<br />
sobald der Spreizdorn geweitet ist. Der geweitete<br />
Spreizdorn sorgt für die Ausrichtung des Tellerrades und die<br />
Fixierung der Tellerradbohrung. Durch die Planringe wird<br />
gewährleistet, dass der Flansch sowie der Zahnkopfbereich<br />
plan gehalten wird [1].<br />
DAS SDF ® -VERFAHREN<br />
SDF ® zeichnet sich, wie der Name (Simultaneous Dual Frequency)<br />
schon sagt, dadurch aus, dass mit zwei Frequenzen<br />
gleichzeitig mit einem Induktor gearbeitet werden<br />
kann. Dabei gibt es drei Hauptparameter zum Einstellen<br />
50 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
des Härteprozesses: Leistungsanteil Mittelfrequenz (MF),<br />
Leistungsanteil Hochfrequenz (HF) und Heizzeit. Diese Parameter<br />
müssen für jedes Werkstück abgestimmt werden.<br />
Das SDF ® -Verfahren hat zudem folgende Merkmale: kurze<br />
Heizzeiten (zwischen 100 und 500 ms) und eine hohe Leistungsdichte.<br />
Durch die kurzen Heizzeiten muss der Induktor<br />
sehr genau dem Werkstück angepasst werden. Prinzipiell<br />
lässt sich sagen, dass der MF-Anteil überwiegend im Zahngrund<br />
und der HF-Anteil überwiegend im Zahnkopf wirkt.<br />
Da sich diese zwei Leistungen unabhängig voneinander<br />
einstellen lassen, kann mit dem SDF ® -Induktionsverfahren<br />
und der Wahl der entsprechenden Parameter ein konturgetreues<br />
oder konturnahes Härtebild bei einer Verzahnung<br />
erzeugt werden. Weil nur eine kurze Zeit geheizt wird und<br />
ein kleineres Volumen des Werkstückes gehärtet wird, führt<br />
dies zu einem geringeren Verzug. Ein weiterer Vorteil der<br />
kurzen Heizzeit ist die Bildung einer nur dünnen Zunderschicht,<br />
die sich während des Heizvorganges bildet. Weil<br />
diese sehr dünn ist, reduziert sich ihre Nachbearbeitung<br />
oder sie entfällt ganz [3].<br />
MIT SDF ® INDUKTIONSHÄRTE-<br />
VERFAHREN GEHÄRTETES TELLERRAD<br />
Ein konturnahes Härtebild ist zurzeit nur für Verzahnung<br />
mit Modulen zwischen 1,8 und 5 möglich. Es ist immer<br />
abhängig von der Zahngeometrie und muss für jedes Bauteil<br />
eingerichtet und geprüft werden.<br />
Da es sich bei dieser Betrachtung um Spiralverzahnungen<br />
handelt, tritt der sogenannte „Fingernagel“-Effekt<br />
deutlich in Erscheinung.<br />
Das Erreichen einer konturnahen Härtung ist immer<br />
noch kompliziert, wenn es sich um ein Werkstück mit<br />
einer Schräg- oder Spiralverzahnung handelt, da beim<br />
Induktionshärten solcher Verzahnungen in jedem Zahn<br />
ein typisches asymmetrisches Härtebild beobachtet<br />
werden kann. Auf einer Seite eines jeden Zahnes<br />
erscheint eine weiche Zone, die „Fingernagel“ genannt<br />
wird. Diese Stelle ist vorhanden, weil die induzierten<br />
Ströme auf dem kürzesten Weg fließen, ohne diesen<br />
Bereich zu beeinflussen. Dieser Effekt ist abhängig vom<br />
Winkel dieser Verzahnung: je größer der Winkel ist,<br />
desto größer ist auch die weiche Stelle. Ein typischer<br />
Härteverlauf ist in Bild 5 zu sehen.<br />
Numerische Simulationen haben gezeigt, dass die<br />
Lösung dieses Problems erreicht werden kann, indem<br />
man den Strom in die Richtung lenkt, die auch die<br />
Zähne besitzen. Die Aufgabe ist es, einen Induktor zu<br />
entwickeln, der den Strom wie oben erwähnt fließen<br />
lässt und in der Lage ist eine ausreichende Menge<br />
Energie (im Bereich von 10 kW/cm 2 ) zu übertragen.<br />
Die Übertragung dieser Energiemenge in Zeiten<br />
bis etwa 300 ms setzt voraus, dass die Kühlung des<br />
Induktors sehr sorgfältig ausgelegt werden muss und<br />
die Gesamtlänge des Induktors so kurz wie möglich<br />
gehalten wird, um die Spannung an der Anschlussstelle<br />
des Induktors zu verringern. Diese Designprobleme<br />
wurden bisher noch nicht vollständig gelöst.<br />
Ein weiterer Ansatz sieht vor, den Widerstand des<br />
Werkstückes durch Anbringen von Feldkonzentratoren<br />
auf der Ober- und Unterseite des Zahnrades zu modifizieren<br />
(siehe Bild 6). Als Konsequenz werden die<br />
magnetischen Feldlinien homogen in den Zahn gelenkt<br />
und demzufolge die Erwärmungsasymmetrie reduziert [5].<br />
Eine Methode, die die Härteasymmetrie in Schräg-<br />
Bild 4: Härtevorrichtung Fixturhärten [1]<br />
Bild 5: Härteverlauf entlang einer induktionsgehärteten<br />
Schrägverzahnung<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
51
FACHBERICHTE<br />
verzahnungen komplett verhindert, ist noch nicht<br />
bekannt und wird eine wichtige Entwicklungsaufgabe<br />
für die nächsten Jahre.<br />
Um das Schema aus Bild 6 zu erhalten und somit eine<br />
Reduzierung des „Fingernagels“ zu bewerkstelligen<br />
wurde dementsprechend eine Aufnahme konstruiert.<br />
Der Induktor wurde der Schräge der Verzahnung<br />
angepasst und die Abschreckbrause ist mit diesem<br />
verbunden. Das Lochbild der Abschreckbrause wurde<br />
ebenfalls dem Werkstück angepasst. Um die Stabilität<br />
des Induktors zu gewährleisten und zu verhindern,<br />
dass sich dieser durch die hohen elektromagnetischen<br />
Kräfte während des Heizvorgangs bewegt, wurde diese<br />
Induktor-Brause-Kombination mechanisch verstärkt. Der<br />
Induktor selbst wurde auch mit Feldkonzentratoren<br />
versehen, um seine Effektivität zu erhöhen.<br />
Der Heizprozess gliedert sich in folgende Schritte:<br />
Vorheizung, Einwirkzeit und Aufheizung auf Härtetemperatur.<br />
Bei diesem Bauteil wird mit einer Vorwärmzeit<br />
von unter einer Sekunde und einer SDF ® -Leistung<br />
von ca. 300 kW gearbeitet. Der eingebrachten<br />
Wärme wird eine entsprechende Zeit gegeben, um<br />
sich gleichmäßig im oberflächennahen Bereich zu<br />
verteilen. Anschließend folgt der Heizvorgang auf<br />
Austenitisierungstemperatur mit einer Zeit von unter<br />
300 ms und einer SDF ® -Leistung von ca. 2.000 kW. Um<br />
beim eigentlichen Härtevorgang, also dem Abschrecken,<br />
keine Risse zu erhalten, sollte das Abschreckmittel – eine<br />
hochprozentige wässrige Polymerlösung – eine erhöhte<br />
Temperatur besitzen. In Bild 7 sind zwei beispielhafte<br />
Härtekonturen abgebildet.<br />
Bild 6: Schema zur Reduktion des „Fingernagel“-Effektes [5]<br />
MIT SDF ® INDUKTIONSHÄRTE-VERFAHREN<br />
GEHÄRTETES ANTRIEBSKEGELRAD<br />
Da das Antriebskegelrad ebenso wie das Tellerrad eine<br />
Spiralverzahnung besitzt, spielt der „Fingernagel“-Effekt<br />
hier ebenfalls eine Rolle. Bei dem Antriebskegelrad ist<br />
die Verzahnung nicht wie beim Tellerrad flach angebracht,<br />
sondern hat eine kegelige Form, daher lassen<br />
sich die Feldkonzentratoren eher wie im Schema von<br />
Bild 6 anbringen. Das Werkstück wird in eine formgerechte<br />
Aufnahme gebracht. Der Induktor ist ein ein- oder<br />
mehrwindiger Ringinduktor, dessen elektrisches Feld<br />
zielgerichtet dem Antriebskegelrad angepasst wird. Der<br />
Versuchsaufbau wird in Bild 8 dargestellt. Der Heizprozess<br />
gliedert sich wie beim Tellerrad in dieselben<br />
drei Bearbeitungsschritte. Die Aufheizung auf Austenitisierungstemperatur<br />
liegt im gleichen Zeitbereich wie<br />
beim Tellerrad und benötigt eine SDF ® -Leistung von ca.<br />
700 kW. Da es sich hierbei um einen Innenfeld-Induktionsprozess<br />
handelt, ist hier der thermische Wirkungsgrad<br />
des Induktors deutlich höher als der des beim Tellerrad-<br />
Prozess eingesetzten Induktors [6]. Die Windung bzw.<br />
Bild 7: Makroskopische Härteverläufe von 2 Tellerrädern mit einem<br />
Verzahnungsmodul zwischen 4 und 5<br />
52 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
Bild 8: Versuchsaufbau eines Antriebskegelrades Bild 9: Makroskopischer Härteverlauf Kegelrad mit Modul 4–5<br />
Windungen des Induktors werden bei diesem Härteprozess<br />
ebenfalls mechanisch stabilisiert. Zum Abschrecken<br />
wird eine Ringbrause, die sich unterhalb des Induktors<br />
befindet, eingesetzt. Ein beispielhaftes Härtebild wird<br />
in Bild 9 gezeigt.<br />
FAZIT<br />
Mit dem SDF ® -Verfahren lassen sich konturnahe Härteprofile<br />
bei Tellerrädern und Antriebskegelräder verschiedener<br />
Größen erzeugen. Durch Einstellen der MF- und HF-Leistungen<br />
lässt sich die Form des Härtebereiches variieren<br />
und so unterschiedliche Härtetiefen realisieren. Durch den<br />
geringen Bereich der aufgeheizt wird und der kurzen Heizzeit<br />
lassen sich so die Verzüge minimieren. Somit ergibt<br />
sich, dass nachfolgende Hartbearbeitungsschritte verkürzt<br />
werden oder entfallen. Infolgedessen ergibt sich ein großes<br />
Einsparpotential von Energie, Zeit und Kosten.<br />
Aufgrund bisheriger Erkenntnisse wirkt sich<br />
der „Fingernagel“-Effekt bei den untersuchten<br />
Verzahnungstypen nicht negativ auf die Dauerfestigkeit<br />
aus. Voraussetzung dafür ist, dass dieser relativ klein ist<br />
und nicht in den Bereich der Traglast hineinragt.<br />
Zusätzlich kann eine Prozessumstellung vom<br />
Aufkohlen auf das Induktivhärten der Härteprozess in die<br />
Fertigungslinie integriert werden. Dadurch vereinfachen<br />
sich interne Fertigungsabläufe.<br />
LITERATUR<br />
[1] Klingelnberg, J.: Kegelräder: Grundlagen, Anwendungen.<br />
Springer Verlag, Berlin, 2008<br />
[2] Benkowsky: Induktionserwärmung, 5. Auflage. Verlag<br />
Technik, Berlin<br />
[3] Krause, C.; Biasutti, F.; Davis, M.: Induction hardening of gears<br />
with superior quality and flexibility using Simultaneous Dual<br />
Frequency (SDF ® ). American Gear Manufacturers Association,<br />
Fall Technical Meeting 2011<br />
[4] Läpple, V.: Wärmebehandlung des Stahls – Grundlagen,<br />
Verfahren und Werkstoffe, 9. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel<br />
[5] Schwenk, W.; Nacke, B.; Ulferts, A.; Häußler, A.; Biasutti, F.:<br />
Härteeinrichtung. Patent DE102008021306A, 2009<br />
[6] Schubotz, S.; Stiele, J.: Energieeffizienz von Anlagen zum<br />
induktiven Randschichthärten. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
(2012) Nr. 3<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. (FH) Marcus Nuding<br />
eldec Schwenk Induction GmbH<br />
Dornstetten<br />
Tel.: 07443/ 9649-85<br />
marcus.nuding@eldec.de<br />
Dr.-Ing. Christian Krause<br />
eldec Schwenk Induction GmbH<br />
Dornstetten<br />
Tel.: 07443/ 9649-73<br />
christian.krause@eldec.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
53
FACHBERICHTE<br />
Tiegel- und Spulenüberwachung<br />
beim Schmelzbetrieb<br />
von Induktionstiegelöfen<br />
von Erwin Dötsch, Christoph Forsthövel, Marco Rische<br />
Beim induktiven Schmelzen erfordert die unmittelbare Nähe der bis über 1.600 °C heißen Metallschmelze zur Induktionsspule<br />
eine hohe Zuverlässigkeit der Überwachungssysteme, um den gefährlichen Kontakt der Schmelze mit dem<br />
kühlwasserführenden Kupferprofil zu vermeiden. Eine Standardlösung dafür stellt die Erdschlussüberwachung dar, bei<br />
der der elektrische Widerstand zwischen Schmelze und Spule kontinuierlich gemessen wird. Dieses seit langem eingeführte<br />
System wird in seiner Zuverlässigkeit im Alltagseinsatz durch Automatisierungen verbessert und der modernen<br />
Anlagentechnik angepasst, beispielsweise an den synchronen Tandembetrieb von zwei Tiegelöfen mit einer gemeinsamen<br />
Umrichterstromversorgung. Eine ergänzende Überwachungseinrichtung stellt die Messung der von der Wanddicke<br />
abhängigen Frequenz und Wirkleistung dar. Die Verarbeitung der Messwerte im Schmelzprozessor ermöglicht<br />
zusammen mit der Sichtkontrolle die Beurteilung des integralen Tiegelzustandes und eine zuverlässige Einschätzung<br />
der Lebensdauer des aktuellen Tiegels.<br />
Crucible and coil monitoring during melting operations<br />
in induction crucible furnaces<br />
The immediate proximity of the metal melt, with a temperature of up to above 1,600 °C, to the induction coil in inductive<br />
melting necessitates highly reliable monitoring systems, in order to prevent dangerous contact between the melt and<br />
the cooling-water-conducting copper section. Ground-fault monitoring, in which the electrical resistance between the<br />
melt and the coil is continuously measured, is a standard solution for this function. Everyday use of this long-established<br />
system has been made more dependable by automating a number of functions, and the system has also been adapted<br />
to modern plant technology, including synchronous tandem operation of two crucible furnaces from a common<br />
converter power supply, for example. Measurement of frequency and effective power, as a function of wall thickness,<br />
is a supplementary monitoring strategy. Processing of the measured data in the melt processor, in combination with<br />
visual assessment, permits appraisal of the integral crucible state and reliable estimation of the remaining service-life<br />
of the current crucible.<br />
Die Feuerfestauskleidung ist ein wichtiges Bauteil des<br />
Induktionstiegelofens, das während des Schmelzbetriebs<br />
extremen thermischen, mechanischen,<br />
chemischen und, aufgrund der Anwesenheit des elektromagnetischen<br />
Feldes, auch elektrischen Beanspruchungen<br />
ausgesetzt ist. Die Folge sind Verschleißerscheinungen in<br />
unterschiedlicher Form wie beispielsweise Auswaschungen,<br />
Lochfraß, Rissbildungen, Metallzungen sowie Infiltration von<br />
54 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
flüssigen und dampfförmigen Stoffen. Diese Verschleißvorgänge<br />
sind im Zusammenhang damit zu sehen, dass der bis<br />
über 1.600 °C heißen Metallschmelze die Induktionsspule mit<br />
ihrem wassergekühlten Kupferprofil im Abstand der Tiegelwanddicke<br />
von circa 120 mm gegenüber steht. Bis zur Spule<br />
vordringendes Metall hat elektrische Überschläge zwischen<br />
den Spulenwindungen zur Folge, die zum Betriebsstillstand<br />
und im schlimmsten Fall zum Aufschmelzen des Kupferprofils<br />
mit gefährlichem Austreten des Kühlwassers führen.<br />
Diese Verhältnisse zeigen, dass an die Überwachungseinrichtungen<br />
hohe Zuverlässigkeitsanforderungen<br />
gestellt werden. Seit Beginn des industriellen Einsatzes<br />
des Induktionsofens vor über 70 Jahren hatte daher die<br />
Entwicklung entsprechender Systeme einen hohen Stellenwert,<br />
die den Tiegelofen zu einem betriebssicheren<br />
Schmelzaggregat gemacht haben. Im Folgenden werden<br />
die jüngsten Lösungen auf diesem Gebiet vorgestellt,<br />
indem zunächst auf die elektronische Verschleißmessung,<br />
dann auf die Erdschlussüberwachung mit Kontrolle<br />
des elektrischen Widerstandes zwischen Schmelze und<br />
Spule eingegangen wird.<br />
Bild 1: Schema der Anordnung von Schmelze, Tiegel<br />
und Spule im Induktionstiegelofen<br />
(Quelle: ABP Induction)<br />
INTEGRALE VERSCHLEISSMESSUNG<br />
Die schematische Darstellung in Bild 1 zeigt, dass der<br />
Feuerfesttiegel für das elektromagnetische Feld den<br />
Koppelspalt zwischen Spule und Schmelze darstellt. Bei<br />
Abnahme der Wanddicke wird demnach der Koppelspalt<br />
kleiner; dadurch nimmt die Impedanz des Schwingkreises<br />
ab. Da die Kapazität der Kondensatoren unverändert<br />
bleibt, steigt die Frequenz an. Aufgrund der reduzierten<br />
Impedanz und der höheren Frequenz wird die Wirkleistung<br />
erhöht. Diese physikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />
lassen sich zu einer integralen Verschleißbeurteilung des<br />
Tiegels nutzen, indem bei reproduzierbaren Bedingungen<br />
(gleiche Ofenspannung und Schmelzetemperatur<br />
sowie gleicher Ofeninhalt) die Frequenz und die Wirkleistung<br />
gemessen und im Schmelzprozessor ausgewertet<br />
werden. Auf dem Monitor lassen sich die prozentualen<br />
Frequenz- und Leistungsänderungen und somit der<br />
zeitliche Verlauf des Tiegelverschleißes graphisch darstellen,<br />
wie in Bild 2 beispielhaft für vier Tiegelreisen<br />
gezeigt. Mit entsprechender Erfahrung und zusammen<br />
mit einer Sichtkontrolle nach dem Abstich bei dunkelroter<br />
Tiegelwand ergibt sich ein zuverlässiges Bild über den<br />
aktuellen Tiegelzustand und seinen Entwicklungstrend.<br />
Einschränkend ist zu erwähnen, dass das Integralsystem<br />
lokale Verschleißerscheinungen wie Metallzungen u. ä.<br />
nicht erkennt. Es ist daher immer in Kombination mit der<br />
im Folgenden beschriebenen Erdschlussüberwachung<br />
oder anderen Warneinrichtungen einzusetzen.<br />
Bild 2: Zeitlicher Verlauf der prozentualen Änderungen von Frequenz<br />
und Wirkleistung eines Tiegelofens über vier Tiegelreisen<br />
(Quelle: ABP Induction)<br />
Bild 3: Erdschlussüberwachung am Induktionstiegelofen<br />
(Quelle: ABP Induction)<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
55
FACHBERICHTE<br />
ERDSCHLUSSÜBERWACHUNG MIT INTEG-<br />
RIERTER KONTROLLE DES MESSKREISES<br />
Funktionsprinzip<br />
Zur Standardausrüstung der Tiegel- und Spulenüberwachung<br />
gehört die Messung des elektrischen Widerstandes zwischen<br />
Schmelze und Spule, auch Erdschlussanzeige genannt. Entsprechend<br />
der schematischen Darstellung in Bild 3 wird die<br />
Schmelze mit einer Bodenelektrode elektrisch kontaktiert;<br />
sie besteht aus mindestens drei bis zu 4 mm dicken Drähten<br />
aus einer hochschmelzenden austenitischen Legierung, die<br />
bei der Zustellung in den Feuerfestboden eingebaut werden.<br />
Die Schmelze ist mindestens über eine dieser Elektroden<br />
geerdet. Zwischen der Spule und der Erde ist über einen<br />
Serienschwingkreis eine Einrichtung zur Erdschlussüberwachung<br />
eingebaut, die mit einer separaten niederfrequenten<br />
Spannung über den sich einstellenden Stromfluss zur Erde<br />
den Isolationswiderstand ermittelt. Dabei werden die Hochspannung<br />
des Ofens und weitere Störspannungen durch<br />
den Serienschwingkreis ausgefiltert. Sobald der Isolationswiderstand<br />
unter einen vorgegebenen Wert absinkt, wird<br />
„Erdschluss“ angezeigt und die Überwachungseinheit sendet<br />
ein Fehlersignal an die SPS, die den Umrichter abschaltet. Als<br />
erste Maßnahme ist dann zu ermitteln, ob der Erdschluss<br />
durch Kontakt der Schmelze mit der Spule oder durch andere<br />
Kontakte der Spule mit der Ofenkonstruktion, beispielsweise<br />
den Blechpaketen, bzw. in der sonstigen Spannungsversorgung<br />
des Ofens aufgetreten ist. Zeigen sich keine elektrischen<br />
Schäden dieser Art, ist die Feuerfestauskleidung des Ofens<br />
auszubrechen und der Grund für den Schmelze/Spule-Kontakt<br />
zu analysieren.<br />
<strong>Automatischer</strong> Test der Erdschlussüberwachung<br />
Zur Sicherstellung der Funktion der Erdschlussüberwachung<br />
wird von der SPS einmal pro Tag bei Betriebsstillstand<br />
ein künstlicher Erdschluss erzeugt. Dieser muss von<br />
der Überwachungseinrichtung erkannt und an die SPS<br />
gemeldet werden. Geschieht dies, so wird die Störmeldung<br />
automatisch zurückgesetzt und die Anlage ist wieder<br />
einschaltbereit. Geschieht dies nicht, wird das Einschalten<br />
des Ofens blockiert. Der Test dauert nur wenige Sekunden.<br />
Bild 4: Anordnung zur Überprüfung der Baderdung<br />
(Quelle: ABP Induction)<br />
Bild 5: Anordnung zur Erdschlussüberwachung und Messung<br />
des Ableitstroms beim TwinPower-Betrieb<br />
(Quelle: ABP Induction)<br />
<strong>Automatischer</strong> Test der Baderdung<br />
Der Kontakt zwischen Bodenelektrode und Schmelze ist<br />
bekanntlich Voraussetzung für das Funktionieren der Erdschlussmessung.<br />
Da die Gefahr besteht, dass der Kontakt<br />
im Laufe des Betriebs unterbrochen wird, beispielsweise bei<br />
Feuerfestreparaturen am Tiegelboden, ist eine regelmäßige<br />
Überprüfung der Baderdung vorgeschrieben. Dies geschieht<br />
normalerweise unter Verwendung einer Messlanze. Mithilfe<br />
der in Bild 4 dargestellten Anordnung lässt sich der Vorgang<br />
automatisieren, sodass der Faktor „Mensch“ an dieser Stelle<br />
weitgehend ausgeschaltet wird. Dazu wird über eine zusätzliche<br />
isoliert eingeführte Bodenantenne ein Prüfstrom in den<br />
Ofen mit flüssiger Schmelze geleitet. Bei ordnungsgemäßer<br />
Erdung fließt der Strom über die Schmelze und Bodenantenne<br />
zur Erde. Über einen Schwellwertschalter wird dann<br />
entschieden, ob die Erdung ausreichend ist oder nicht. Der<br />
Test wird von der SPS ausgelöst und dauert nur wenige<br />
Sekunden. Kann keine Baderdung festgestellt werden, wird<br />
der Umrichter automatisch ausgeschaltet.<br />
Automatisches Wiedereinschalten der deaktivierten<br />
Erdschlussüberwachung<br />
Neu zugestellte oder reparierte Tiegel führen durch Feuchtigkeit<br />
zu einem niederohmigen Ofen, sodass dann zeitwei-<br />
56 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FACHBERICHTE<br />
se die Auslösung der Erdschlussüberwachung deaktiviert<br />
werden muss. Dabei wird automatisch auch die maximale<br />
Ofenspannung begrenzt. Die Wahrscheinlichkeit eines<br />
Überschlages und auch das Risiko eines Ofendurchbruchs<br />
werden durch die verringerte Spannung bzw. Leistung<br />
zwar vermindert, jedoch muss sich jeder Bediener bewusst<br />
sein, dass ein Fahren des Ofens ohne Erdschluss-Auslösung<br />
die Gefahr für einen Ofendurchbruch erhöht. Generell soll<br />
die Betriebszeit mit deaktivierter Erdschluss-Auslösung<br />
daher so kurz wie möglich gehalten werden.<br />
Um ein versehentliches oder zu langes Deaktivieren zu<br />
verhindern, wird die Deaktivierung zeitlich befristet. Nach 24 h<br />
schaltet sich eine deaktivierte Erdschluss-Auslösung automatisch<br />
wieder „scharf“. Löst die Erdschlussüberwachung direkt<br />
wieder aus, so kann der Bediener diese wieder unmittelbar<br />
deaktivieren. Wenn nicht, ist keine weitere Handlung erforderlich<br />
und es kann im normalen, sicheren Betrieb mit aktiver<br />
Erdschluss-Auslösung weitergefahren werden.<br />
Erdschlussüberwachung für Twin-Power ®<br />
Beim Twin-Power ® -Betrieb von zwei Öfen mit einer<br />
Umrichter-Stromversorgung gibt es das Problem, dass die<br />
Isolationsmessgeräte beider Öfen sich bei gemeinsamer<br />
Leistungsbeaufschlagung gegenseitig beeinflussen und<br />
somit die Messung verfälschen. Ein zuverlässiges Messergebnis<br />
des Isolationswiderstandes jeden Ofens mit den<br />
in Bild 5 dargestellten Erdschlussüberwachungsgeräten<br />
Nr.1 und Nr.2 lässt sich nur bei ausgeschaltetem Umrichter<br />
ermitteln. Während des Umrichterbetriebes erfolgt<br />
die Überwachung entsprechend dem Schaltplan in Bild 5<br />
zum Einen mithilfe einer dritten Erdschlussanzeige, die<br />
den Widerstand der Gesamtanlage misst, und zum Zweiten<br />
über die parallele Messung des so genannten Ableitstroms.<br />
Dazu ist die Verbindung der beim Twin-Power ® -<br />
Betrieb in Reihe geschalteten Wechselrichter über einen<br />
Kondensator geerdet. Mit einem Stromwandler wird<br />
dann der zur Erde abfließende Strom gemessen und der<br />
Umrichter bei Überschreiten einer vorgegebenen Stromschwelle<br />
abgeschaltet. Diese Abschaltung erfolgt in sehr<br />
kurzer Reaktionszeit: Sie wird bereits bei Überschreiten<br />
der Schwelle innerhalb weniger Millisekunden ausgelöst.<br />
Die Erdschlussüberwachung Nr. 3 und die Messung des<br />
Ableitstroms ergänzen sich in Bezug auf ihre Reaktionszeit<br />
und ihr Ansprechen bei niedriger Ofenleistung; sie<br />
stellen damit auch während des synchronen Betriebs<br />
beider Öfen eine permanente und reaktionsschnelle<br />
Kontrolle der Isolationswiderstände sicher (Bild 6).<br />
Einsatz der Igelspule<br />
Eine frühzeitige Anzeige der Annäherung von Schmelze<br />
an die Spule wird durch die so genannte Igelspule<br />
erreicht. Im Abstand von 30 bis 40 cm sind etwa 10 mm<br />
lange Stifte auf das Kupferprofil gelötet, die von dem<br />
Bild 6: Instrumente zur Anzeige von Isolationswiderstand und<br />
Ableitstrom einer TwinPower-Anlage (Quelle: ABP Induction)<br />
Bild 7: Werkbild eines Teils einer Igelspule<br />
(Quelle: ABP Induction)<br />
Bild 8: Auslösung des Erdschlusses durch Kontakt von eingedrungener<br />
Schmelze mit der Igelspule (Quelle: ABP Induction)<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
57
FACHBERICHTE<br />
Spulenputz bündig überdeckt werden (Bild 7). Entsprechend<br />
Bild 8 erfüllen sie die Aufgabe, Metallansammlungen,<br />
die sich aufgrund von Rissen oder unzulässiger<br />
Porosität vor dem Spulenputz als letzter Isolation in<br />
größerer Ausdehnung aufbauen, frühzeitig anzuzeigen,<br />
bevor ein gefährlicher Kontakt zwischen dem eingedrungenen<br />
Metall und der Spule selbst auftritt.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die Überwachung von Tiegel und Spule beim Schmelzbetrieb<br />
von Induktionsöfen ist zur Abschätzung der Lebensdauer<br />
der Feuerfestauskleidung und vor allem zur Gewährleistung<br />
der Betriebssicherheit von großer Bedeutung. Zur<br />
Beurteilung des integralen Verschleißzustandes des Tiegels<br />
bis zur nächsten Neuzustellung werden Frequenz und<br />
Wirkleistung bei definierten Bedingungen gemessen und<br />
im Schmelzprozessor ausgewertet. Zusammen mit einer<br />
Sichtkontrolle erhält man ein zuverlässiges Bild über den<br />
aktuellen Tiegelzustand. Die Erdschlussüberwachung kontrolliert<br />
den zu Störungen führenden Kontakt von Schmelze<br />
mit der wassergekühlten Spule; durch den Einsatz einer<br />
Igelspule wird er rechtzeitig angezeigt. Das schon seit erster<br />
industrieller Nutzung des Tiegelofens bekannte System der<br />
Erdschlussanzeige wird durch eine Reihe von Maßnahmen<br />
in seiner Zuverlässigkeit verbessert, zusätzlich sensibilisiert<br />
und zur sicheren Überwachung von zwei Tiegelöfen im<br />
synchronen Tandembetrieb weiter entwickelt.<br />
AUTOREN<br />
Dr.-Ing. Erwin Dötsch<br />
ABP Induction Systems GmbH<br />
Dortmund<br />
Tel.: 0231/ 997-2415<br />
erwin.doetsch@abpinduction.com<br />
Christoph Forsthövel<br />
ABP Induction Systems GmbH<br />
Dortmund<br />
Tel.: 0231/ 997-2632<br />
christoph.forsthoevel@abpinduction.com<br />
Marco Rische<br />
ABP Induction Systems GmbH<br />
Dortmund<br />
Tel.: 0231/ 997-2709<br />
marco.rische@abpinduction.com<br />
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INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
Organized by<br />
The Key Event<br />
for Thermo Process Technology<br />
Congress Center<br />
Düsseldorf, Germany<br />
09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />
58 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Folge 8<br />
NACHGEFRAGT<br />
„Die Energiewende lohnt<br />
sich langfristig“<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke ist Leiter des Instituts für Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover.<br />
Im Interview mit <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (ewi)* spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische<br />
Herausforderungen und verrät, was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />
Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine Prognose?<br />
Nacke: Regenerative Energien werden stark zunehmen:<br />
Windkraft, Photovoltaik und zentrale Solarthermieanlagen.<br />
Fossile Brennstoffe werden in absehbarer Zeit aber<br />
weiterhin eine große Rolle spielen (Schwerpunkte in<br />
China und Indien, aber auch die Kernkraft wird in vielen<br />
Ländern noch einen erheblichen Anteil zur elektrischen<br />
Energieerzeugung leisten.<br />
Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag<br />
der Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />
verändert haben? Was tanken die Menschen?<br />
Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />
Wagen Sie ein Szenario!<br />
Nacke: Nicht brennstoffbeheizte Häuser werden zunehmen,<br />
durch CO 2 -freie Erzeugung von Strom durch Wind und<br />
Photovoltaik wird mehr Strom zum Heizen genutzt werden.<br />
Die Elektromobilität wird zunehmen, ein großer Teil der<br />
Fahrzeuge auf der Straße, insbesondere der Schwerverkehr,<br />
wird allerdings weiterhin mit Verbrennungsmotoren<br />
ausgerüstet sein.<br />
Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />
Energiequelle halten Sie für die mit der<br />
größten Zukunft?<br />
Nacke: Alle regenerativen Energiequellen werden ihre<br />
Bedeutung haben, Wind und Sonne können sich ideal<br />
ergänzen. Die Windparks in der Nordsee und in anderen<br />
Meeresregionen werden einen erheblichen Energieanteil<br />
liefern, Sonnenparks in Wüstengegenden werden aufgebaut<br />
werden, Wasserkraft ist in vielen Ländern bereits etabliert<br />
und wird noch weiter ausgebaut werden, Erdwärmeanlagen<br />
mit Wärmepumpen, versorgt mit Strom aus regenerativen<br />
Energien, werden im häuslichen Bereich stark zunehmen.<br />
* Das Interview führten Dipl.-Ing. Stephan Schalm und Silvija Subasic.<br />
In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />
würden Sie demnach heute investieren?<br />
Nacke: In Windenergieanlagen natürlich, zusammen<br />
mit der notwendigen Infrastruktur, dem Ausbau<br />
der notwendigen Energienetze, Sonnenparks in<br />
Wüstenregionen und in die dazu notwendige<br />
Energiespeicherung und den Energietransport.<br />
Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />
Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />
Nacke: Eine gewisse Zeit werden Kohle und Gas noch einen<br />
notwendigen Beitrag zur Beheizung in Haushalten und<br />
insbesondere im Bereich der industriellen Prozesswärme<br />
leisten. Öl wird immer mehr auf die Herstellung von<br />
Kraftstoffen reduziert werden. Kohle und Gas werden noch<br />
geraume Zeit einen erheblichen Anteil an der Erzeugung<br />
elektrischer Energie bereitstellen müssen.<br />
Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />
Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />
Nacke: In Deutschland wird die Atomkraft kurzfristig<br />
durch regenerative Energien, im Wesentlichen Windkraft,<br />
wie geplant ersetzt werden. In anderen Ländern aber<br />
wird sie weiterhin eine tragende Rolle bei der Erzeugung<br />
elektrischer Energie spielen.<br />
Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />
sich auf politischer, auch welt-politischer, auf gesellschaftlicher<br />
und ökologischer Ebene ergeben, damit<br />
man realistisch von einer Wende sprechen kann?<br />
Nacke: Auf politischer Ebene muss tatsächlich der Wille<br />
dahinterstehen, diese zu realisieren. Gesellschaftlich<br />
müssen die neuen Formen der Energiebereitstellung<br />
akzeptiert werden, das bedeutet insbesondere, dass<br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> eine neue Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />
Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der elektrothermischen Prozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
59
NACHGEFRAGT Folge 8<br />
sie bezahlbar sind, und dieses bedeutet wiederum,<br />
dass sie wirtschaftlich vergleichbar zu fossilen<br />
Energieträgern sein müssen. Auch Anlagen zur<br />
regenerativen Energiewandlung müssen, auch bei der<br />
Herstellung und der späteren Entsorgung, ökologische<br />
Randbedingungen einhalten.<br />
Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem<br />
Zusammenhang?<br />
Nacke: Die Energiewende muss in allen energieverbrauchenden<br />
Bereichen sinnvoll umgesetzt werden,<br />
die Voraussetzungen dazu müssen weitblickend und<br />
langfristig zielführend geschaffen werden. Die Akzeptanz<br />
im privaten und industriellen Bereich muss durch gezielte<br />
Anreize herbeigeführt werden. Es muss in allen Bereichen<br />
erkannt werden, dass die Energiewende sich langfristig<br />
lohnt.<br />
Die erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />
Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />
der Etablierten auf herkömmlichen<br />
Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />
Nacke: Die Bereitstellung der Infrastruktur bedarf Zeit<br />
und Kosten, aber ohne diese wird die Energiewende nicht<br />
machbar sein. Das Beharrungsvermögen der Etablierten<br />
kann nur durch zentrale Maßnahmen und Anreize, aber in<br />
manchen Bereichen vielleicht auch nur durch Druck seitens<br />
der Bundesregierung gebrochen<br />
werden.<br />
Unabhängig von<br />
der Energieform<br />
und Technologie,<br />
viele halten das<br />
Stichwort „Energieeffizienz“<br />
für den Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft.<br />
Wie schätzen Sie das Thema ein? Was halten Sie<br />
für die bedeutendste Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />
Nacke: Energieeffizienz ist in allen Verbraucherbereichen<br />
immer die erste Aufgabe. In einigen Bereichen wird<br />
dieses schon seit Jahren erfolgreich verfolgt, aber auch<br />
hier gibt es noch Potenziale. In vielen Bereichen sind<br />
jedoch noch erhebliche Möglichkeiten vorhanden.<br />
Bedeutende Entwicklungen der letzten Jahre waren<br />
bestimmt die Niedrigenergie-Bauweise von Gebäuden<br />
und die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs im Verkehr.<br />
Große Potentiale in den nächsten Jahren sehe ich in<br />
der industriellen Prozesswärme, denn diese benötigt<br />
z. B. in Deutschland rund zwei Drittel des industriellen<br />
Energiebedarfs.<br />
Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach elektrische<br />
Prozesswärmeverfahren?<br />
Nacke: Elektrische Prozesswärmeverfahren weisen eine<br />
ganze Reihe von Vorteilen auf: energieeffizientes Erwärmen,<br />
kurze Prozesszeiten, höchste Materialqualitäten, sie sind in<br />
die Produktion integrierbar, sie sind umweltfreundlich. Ein<br />
Nachteil sind lediglich die hohen Kosten der elektrischen<br />
Energie. Daher war die elektrische Prozesstechnik schon<br />
immer stark davon geprägt, energieeffizient zu sein, um<br />
mit brennstoffbeheizten Verfahren auch primärenergetisch<br />
konkurrieren zu können.<br />
Wie stehen Sie der Branche der Wärmebehandlung<br />
gegenüber?<br />
Nacke: Wärmebehandlungsverfahren spielen eine<br />
große Rolle bei den Projekten unseres Instituts;<br />
Schwerpunkt ist dabei im Moment das induktive<br />
Randschichthärten und das Presshärten. Für komplexe<br />
induktive Randschichthärteverfahren müssen neue<br />
“Für das Presshärten<br />
sind neue Verfahren zu<br />
entwickeln.”<br />
60 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Folge 8<br />
NACHGEFRAGT<br />
Auslegungswerkzeuge auf Basis der numerischen<br />
Simulation entwickelt werden. Für das Presshärten sind<br />
neue Verfahren zu entwickeln, um den Anforderungen<br />
der Automobilindustrie (hohe Stückzahlen, kurze<br />
Produktionszeiten) Rechnung zu tragen. Das Institut<br />
für Elektroprozesstechnik arbeitet auf beiden Gebieten<br />
eng mit der Industrie zusammen, um die gestellten<br />
Anforderungen mit neuen Prozessen zu realisieren.<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />
Nacke: Effizienzsteigerung in Industrieprozessen ist,<br />
wie bereits gesagt, eine der wichtigsten Aufgaben der<br />
nächsten Zukunft, denn sie ermöglicht, kurzfristig den<br />
Energieverbrauch zu senken und damit bei steigenden<br />
Energiekosten wirtschaftlich zu bleiben. Ein besonders<br />
großes Potenzial sehe ich bei den brennstoffbeheizten<br />
Verfahren, aber auch die elektrischen Verfahren haben<br />
noch Potenziale, insbesondere auch durch Nutzung der<br />
Wärmerückgewinnung.<br />
Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />
nach verändern?<br />
Nacke: Der Gesamtenergieverbrauch wird sich in den<br />
westlichen Ländern weiter verringern. Dieses betrifft<br />
sowohl den Energiebedarf der Industrie, trotz weiterer<br />
Steigerung der Produktion, als auch die Haushalte<br />
durch weitere Maßnahmen zur Wärmedämmung von<br />
Gebäuden sowie den Verkehr durch Reduzierung des<br />
spezifischen Energieverbrauchs. Bei den Energieträgern<br />
werden sich dabei Verschiebungen ergeben, ein immer<br />
größerer Anteil wird durch elektrische Energie, die<br />
regenerativ erzeugt ist, übernommen werden.<br />
ZUR PERSON<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
Geb. 8. März 1954 in Giesen/Ahrbergen<br />
(Kreis Hildesheim)<br />
Ausbildung<br />
Dipl.-Ing. für Elektrotechnik an der<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Promotion zum Dr.-Ing. am Institut für Elektrowärme<br />
(heute Elektroprozesstechnik) der Leibniz Universität Hannover<br />
Berufliche Tätigkeit<br />
1981–1988 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für<br />
Elektrowärme der Leibniz Universität Hannover<br />
1989–2000 Berechnungsingenieur, Entwicklungsleiter, Qualitätsmanager<br />
und Proficenterleiter Mechanik ABB, Bereich<br />
Induktionsanlagen in Dortmund<br />
Seit 2000 Leiter des Instituts für Elektroprozesstechnik der<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Seit 2001 Geschäftsführer der Vereinigung der Förderung des<br />
Instituts für Elektrowärme der Universität Hannover e.V.<br />
Honorarprofessor an der TU Darmstadt,<br />
Fach Elektrothermische Prozesstechnik<br />
Mitherausgeber der Zeitschrift ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
verheiratet<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />
Energiemarkt?<br />
Nacke: Das Institut für Elektroprozesstechnik ist<br />
aktiv auf Gebieten des Energiemarktes tätig. Dazu<br />
gehören, wie bereits erwähnt, Maßnahmen zur<br />
Reduzierung des Energieverbrauchs in der Industrie<br />
durch Weiterentwicklung von Prozessen, dazu<br />
gehören spezielle Forschungsprojekte im Bereich der<br />
Wind- und Solarenergie, Projekte zur Optimierung<br />
des Energiemanagements in Industriebetrieben<br />
sowie Studien, die der Frage nachgehen, mit<br />
welchen Energieträgern die verschiedenen<br />
Prozesswärmeverfahren in Zukunft versorgt werden.<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem Energiemarkt<br />
in 20 Jahren?<br />
Nacke: Ich gehe heute davon aus, dass auch noch in<br />
20 Jahren viele interessante Aufgabenstellungen von<br />
unserem Institut übernommen werden, sowohl im<br />
© ABP Induction Systems GmbH<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
61
NACHGEFRAGT Folge 8<br />
Bereich der Prozessentwicklung als auch im Bereich der<br />
effizienten Energienutzung.<br />
Was wird die wichtigste Innovation/das wichtigste<br />
Projekt Ihres Unternehmens sein?<br />
Nacke: Das ist aus heutiger Sicht schwer zu sagen,<br />
da viele Entwicklungen vom industriellen und<br />
wirtschaftlichen Umfeld abhängen. Sicherlich wird aber<br />
die Entwicklung von elektromagnetischen Verfahren zur<br />
Materialbehandlung im Vordergrund stehen, bekannt<br />
unter dem englischen Kurzbegriff EPM (Electromagnetic<br />
Processing of Materials).<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen<br />
(wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />
Nacke: Wirtschaftlich bedeutend für Institute der<br />
Ingenieurwissenschaften ist die anwendungsorientierte<br />
Forschung, die von der Industrie als direkte<br />
Auftragsforschung oder als öffentlich geförderte<br />
Verbundforschung mit der Industrie finanziert<br />
wird. Aktuell investiert die Industrie viel Geld in die<br />
direkte Auftragsforschung, während die öffentliche<br />
Förderung anwendungsorientierter Forschung<br />
offensichtlich abnimmt. Eine Balance zwischen beiden<br />
ist jedoch wichtig, um auch eine anwendungsbezogene<br />
Grundlagenforschung zu betreiben. Hier ist zu hoffen,<br />
dass die öffentliche Förderung weiterhin einen<br />
bedeutenden Stellenwert für die Forschung an den<br />
Universitäten haben wird, um neue Technologien zu<br />
fördern, die von den Unternehmen nicht direkt finanziert<br />
werden können. Die anwendungsorientierte Forschung<br />
muss neben der Lehre die gesellschaftliche Aufgabe der<br />
technisch geprägten Universitäten bleiben.<br />
Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />
Ihr Geschäft?<br />
Nacke: Der wissenschaftliche Austausch im Bereich der<br />
Elektroprozesstechnik ist schon seit vielen Jahren <strong>international</strong><br />
ausgerichtet. So unterhält unser Institut Kooperationen mit<br />
vielen Universitäten in der EU, in Russland und in China.<br />
Kooperationen mit anderen Universitäten sind besonders<br />
wichtig, wenn es um die Beantragung von Forschungsund<br />
Netzwerkprojekten geht, die von der EU gefördert<br />
werden. Globalisierung bedeutet für ein Hochschulinstitut<br />
aber auch Projekte mit <strong>international</strong>en Industriepartnern,<br />
und so hat unser Institut inzwischen enge Forschungs- und<br />
Entwicklungskooperationen mit Industriefirmen aus vielen<br />
Ländern der EU sowie aus Südafrika, Südkorea und den USA.<br />
Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />
im industriellen Bereich?<br />
Nacke: Markennamen prägen sich ein und sind daher<br />
auch für neu entwickelte Verfahren und Anlagen in<br />
der Forschung von Bedeutung. So wird das Institut für<br />
Elektroprozesstechnik in Zukunft verstärkt Markennamen<br />
für neu entwickelte Erwärmungsprozesse oder Pilotanlagen<br />
einführen.<br />
Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />
nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />
können?<br />
Nacke: In der Hochschullandschaft bedeutet Fachkräftemangel<br />
im Wesentlichen den Mangel an Absolventen,<br />
die sich weiterqualifizieren und promovieren wollen. Hier<br />
bestand in den letzten Jahren eine gewisse Problematik<br />
für ein Hochschulinstitut, denn bei einem hohen<br />
Angebot an Stellen für unsere Hochschulabsolventen in<br />
der Industrie, was wir ja unseren Absolventen durchaus<br />
wünschen, entscheiden sich weniger Absolventen<br />
für eine Promotion. Dank der engen Kooperationen<br />
mit ausländischen Hochschulen konnten wir solche<br />
Engpässe in der Regel ausgleichen, so dass unser Institut<br />
in den vergangenen Jahren weniger Probleme mit dem<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs hatte. Außerdem ist die<br />
sehr breit angelegte wissenschaftliche Ausbildung und die<br />
Industrienähe der Forschung in der Elektroprozesstechnik<br />
häufig ein Anreiz zur Promotion gewesen.<br />
62 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Folge 8<br />
NACHGEFRAGT<br />
Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />
um Investoren und Anleger zu überzeugen?<br />
Nacke: Medienkompetenz ist für ein anwendungsorientiertes<br />
Hochschulinstitut von besonderer Bedeutung,<br />
sowohl um Industriefirmen von der fachlichen Kompetenz<br />
zu überzeugen als auch um sich innerhalb der Hochschule<br />
beim internen Ranking in Lehre und Forschung profilieren<br />
zu können.<br />
Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern wollen?<br />
Nacke: Unser Institut steht im Vergleich mit anderen<br />
Instituten hinsichtlich des Drittmittelaufkommens sehr gut<br />
da. Dieses liegt im Wesentlichen an der praxisorientierten<br />
Ausrichtung der Forschung. Wünschenswert wäre<br />
eine Stärkung von strategischen und längerfristigen<br />
Projekten mit der Industrie, da ein wesentlicher Anteil<br />
des Drittmittelaufkommens heute aus zeitlich befristeten<br />
Projekten besteht.<br />
Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen<br />
im Ausland?<br />
Nacke: „Expansionen“ für ein Hochschulinstitut sind<br />
Kooperationen mit Partnerhochschulen im Ausland. Das<br />
Institut für Elektroprozesstechnik betreibt hierzu seit<br />
über 20 Jahren enge Kooperationen mit der Universität<br />
in Lettland, der Elektrotechnischen Universität in St.<br />
Petersburg und der Staatlichen Universität in Samara,<br />
Russland, wo wir mit verschiedenen Forschergruppen<br />
intensiv zusammenarbeiten und Forschungsprojekte,<br />
auch mit der Industrie, gemeinsam bearbeiten. Diese<br />
Kooperationen sind in den letzten Jahren intensiviert<br />
worden, und sie helfen beiden Seiten bei der weiteren<br />
wissenschaftlichen Entwicklung der Universitäten.<br />
Ist Ihr Unternehmen offen für erneuerbare Energien?<br />
Nacke: Das Institut für Elektroprozesstechnik arbeitet seit<br />
vielen Jahren bereits auf dem Gebiet der Photovoltaik,<br />
z. B. in Projekten zur Verbesserung der Herstellung<br />
und der Qualität von Solarzellen durch Einsatz<br />
elektromagnetischer Felder. In den letzten Jahren sind<br />
neue Projekte dazu gekommen, die die Fertigung von<br />
Windkraftanlagen verbessern und wirtschaftlicher<br />
machen können, z. B. durch das induktiv unterstützte<br />
Laserschweißen von Stahlkonstruktionen oder durch<br />
das induktive Härten von Lagerringen.<br />
Nutzt Ihr Unternehmen bereits erneuerbare Energien?<br />
Nacke: Zu Lehr- und Forschungszwecken hat unser<br />
Institut bereits in den 90er Jahren eine Photovoltaikanlage<br />
auf einem Nachbargebäude installiert, die neben der<br />
Energieeinspeisung auch zur Datenerfassung und<br />
‐auswertung von Betriebsdaten im Rahmen der Lehre<br />
genutzt wird.<br />
Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technologien?<br />
Nacke: Ein Hochschulinstitut im Bereich der Ingenieurwissenschaften<br />
muss natürlich offen sein für neue<br />
Technologien. Die Erforschung und Entwicklung<br />
neuer Technologien ist die wichtigste Aufgabe eines<br />
Hochschulinstituts neben der Lehre.<br />
Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich für Investitionen<br />
aus?<br />
Nacke: In den letzten zehn Jahren wurden an unserem<br />
Institut viele neue Anlagen investiert, die sowohl aus<br />
Mitteln unserer Universität als auch aus Mitteln des Bundes<br />
und des Landes Niedersachsen, aus Industriebeiträgen und<br />
aus Spenden von Fördervereinen getätigt werden konnten.<br />
Im Durchschnitt betrugen die Investitionen rund 20 % der<br />
Institutsmittel.<br />
Was war/ist Ihre größte Energiesparleistung als<br />
Privatmann?<br />
Nacke: Der Bau eines Niedrigenergiehauses vor etwa<br />
zehn Jahren, das gegenüber dem alten Haus mit etwa<br />
50 % Energie bei vergleichbarer Größe auskommt,<br />
und die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem<br />
Hausdach vor zwei Jahren, die erlaubt, 30 % des eigenen<br />
Strombedarfes direkt zu erzeugen.<br />
Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern charakterisieren?<br />
Nacke: Als Hochschulprofessor und Betreuer von<br />
Doktoranden ist mein Hauptanliegen, die Mitarbeiter<br />
fachlich zu fördern, wobei ihnen aber genügend Freiraum<br />
für die eigenständige Entwicklung gelassen werden muss. In<br />
einem Institut mit einem hohen Anteil an Industrieprojekten<br />
werden die Mitarbeiter im Projektmanagement gefördert,<br />
aber, wie in der späteren Praxis, natürlich auch gefordert.<br />
Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />
Nacke: Die fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, objektive<br />
Entscheidungen und positives Denken.<br />
Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />
aktuell?<br />
Nacke: Ehrlichkeit, Vertrauen und Verantwortung.<br />
Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht immer<br />
nur von internen und externen Herausforderungen in<br />
Anspruch genommen zu werden?<br />
Nacke: Im Sommer durch Entspannen im Garten mit<br />
vielen praktischen Bestätigungsmöglichkeiten, im Urlaub<br />
durch das Genießen von neuen Eindrücken, durch<br />
ausgiebige Radtouren mit Familie und Freunden und<br />
durch leidenschaftliches Kochen und das anschließende<br />
Genießen mit einem Glas Wein.<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
63
NACHGEFRAGT Folge 8<br />
Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />
Nacke: Der Friedensgedanke von Mahatma Gandhi hat<br />
mich sehr beeindruckt.<br />
Wie wurden Sie erzogen?<br />
Nacke: Friedlich und behütet im dörflichen Umfeld mit<br />
vielen Möglichkeiten, Anreizen und Herausforderungen<br />
für die eigene Entwicklung, geprägt von einer Zeit, in<br />
der technische Herausforderungen das ingenieurmäßige<br />
Denken förderten und interessant machten.<br />
Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />
Nacke: Verantwortungsbewusst, mit genügend Freiraum zur<br />
Selbstentwicklung, aber auch mit klaren Grenzen und Ritualen.<br />
Welcher guten Sache würden Sie Ihr letztes Hemd opfern?<br />
Nacke: Dem Frieden in der Welt.<br />
Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />
Nacke: In Frieden und Anerkennung des Anderen die<br />
Probleme der Zukunft – Umwelt und Energie – zu meistern.<br />
Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Nacke: Das Leben und den Erfolg zu genießen und<br />
Anderen das Gleiche zu wünschen.<br />
Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />
des 20. Jahrhunderts?<br />
Nacke: Die Halbleiter- und Mikrotechnologie.<br />
Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />
wichtig?<br />
Nacke: Vertrauen, Fairness, Objektivität.<br />
Welche drei Wörter würden Sie am besten beschreiben?<br />
Nacke: Friedfertig, ausgeglichen, ehrgeizig.<br />
Wessen Karriere hat Sie am meisten beeindruckt?<br />
Nacke: Die von Berthold Beitz.<br />
Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />
Nacke: Selten, aber bei guter und mitreißender Musik.<br />
64 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Folge 8<br />
NACHGEFRAGT<br />
Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />
Nacke: Die Probleme der Welt gemeinsam und in Frieden<br />
zu lösen und die Welt für alle Menschen lebenswert zu<br />
gestalten.<br />
Was hat Sie besonders geprägt?<br />
Nacke: Mein Patenonkel, der mich<br />
in jungen Jahren schon mit seinen<br />
Reisen ins Ausland, mit französischem<br />
Rotwein und mit seiner weltoffenen<br />
Art beeindruckt hat.<br />
Auf was können Sie ganz und<br />
gar nicht verzichten?<br />
Nacke: Auf die Familie, auf Reisen, auf ein Glas Rotwein<br />
und französischen Ziegenkäse.<br />
Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />
die Wahl hätten?<br />
Nacke: Ich bin sehr zufrieden und würde mich für den<br />
gleichen Beruf entscheiden.<br />
“Der Friedensgedanke<br />
von Mahatma<br />
Gandhi hat mich sehr<br />
beeindruckt.”<br />
Was ist Ihrer Meinung nach der Sinn des Lebens?<br />
Nacke: Das Leben nach den eigenen Wünschen und Zielen<br />
zu gestalten, den Erfolg und das Leben zu genießen.<br />
Was würden Sie anders im Leben machen, wenn Sie<br />
die Wahl hätten?<br />
Nacke: Nichts.<br />
Was wünschen Sie der Welt?<br />
Nacke: In Frieden zu leben,<br />
den Andersdenkenden zu<br />
akzeptieren, allen Menschen einen<br />
ausreichenden Lebensstandard<br />
und Glück.<br />
In welchem Land würden Sie gerne leben?<br />
Nacke: In der Freizeit und zum Lebengenießen in<br />
Südfrankreich, zum Arbeiten in Deutschland, dazwischen<br />
aber auch beeindruckende Länder wie Südafrika erleben.<br />
In welches Land würden Sie auswandern?<br />
Nacke: In keines.<br />
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?<br />
Nacke: Ich hoffe, immer noch aktiv für technische<br />
Herausforderungen der Elektroprozesstechnik und für<br />
die Weitergabe meines Wissens an junge Wissenschaftler.<br />
Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />
offene Gespräch.<br />
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vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
Folge 9<br />
IM PROFIL<br />
IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen, Institute, Verbände und Organisationen<br />
im Bereich der elektrothermischen Prozesstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich die Forschungsgemeinschaft<br />
Industrieofenbau e. V. – FOGI im Profil.<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
Industrieofenbau e.V. – FOGI<br />
Die Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau<br />
e.V. (FOGI) wurde 1967<br />
von Mitgliedsfirmen des Fachverbandes<br />
Thermoprozesstechnik (TPT) im VDMA<br />
gegründet.<br />
Das Ziel, das sich die Forschungsgemeinschaft<br />
gesetzt hat, ist die <strong>international</strong>e<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsfirmen<br />
durch Forschung im vorwettbewerblichen<br />
Bereich zu sichern und zu<br />
stärken. Es soll weiterhin ein Ausgleich zu<br />
strukturbedingten Nachteilen von mittelständischen<br />
Unternehmen gegenüber<br />
der Großindustrie geschaffen werden. Die<br />
Gemeinschaftsforschung ist als Grundlage<br />
für firmeneigene, produktbezogene<br />
Entwicklungen zu sehen. Der <strong>international</strong>e<br />
Wettbewerb wird vor allem durch<br />
erfolgreiche Umsetzung von Innovationen<br />
entschieden.<br />
Auf dem Gebiet der Thermoprozesstechnik<br />
ist deshalb<br />
eine verstärkte und<br />
praxisnahe Forschung<br />
als Basis der<br />
angestrebten Innovationen<br />
notwendig,<br />
um den hohen<br />
technischen und<br />
wirtschaftlichen<br />
Stand zu erhalten.<br />
Für die meist<br />
mittelständischen<br />
Unternehmen des<br />
Industrieofenbaus<br />
ist die notwendige<br />
Grundlagenforschung<br />
finanziell<br />
nur in Firmengemeinschaftsforschung<br />
mit unabhängigen<br />
Forschungsinstituten möglich.<br />
Grundlagenforschung wird auf den Gebieten<br />
der Wärmeübertragung, der Prozessführung<br />
und der Verbrennungstechnik<br />
betrieben.<br />
Getragen wird die FOGI von ihren Mitgliedsfirmen.<br />
Zu den Mitgliedern gehören<br />
Firmen aus der Metall-, Keramik- und Chemiebranche,<br />
Brenner- und Komponentenhersteller<br />
des Industrieofenbaues.<br />
FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Bild 1: FOGI-Kommunikationsdiagramm<br />
Ressourcenschonung: Energieeinsparung,<br />
CO 2 - und NO x -Reduzierung, Verbrennungsvorgänge<br />
Werkstoffe des Ofenbaus: Umweltverträglichkeit,<br />
chemische und thermische<br />
Beständigkeit<br />
Produktionsoptimierung: Automatisierung,<br />
Prozesssimulation, Visualisierung<br />
des Anlagenzustands<br />
■■<br />
Mensch-Maschine-Interaktion: Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz, Arbeitsplatzbedingungen,<br />
Anlagensicherheit.<br />
MITGLIEDER<br />
Ordentliche Mitglieder der FOGI sind die<br />
Hersteller von Wärmeerzeugungs- und<br />
industriellen Erwärmungsanlagen, Produzenten<br />
von Komponenten von Industrieöfen<br />
bzw. industriellen Erwärmungsanlagen,<br />
sowie Engineering-Unternehmen und<br />
Betreiber von Industrieöfen.<br />
Zu den außerordentlichen Mitgliedern werden<br />
die Leiter von wissenschaftlichen Instituten<br />
des In- und Auslands im Bereich Wärmeund<br />
Verfahrenstechnik gezählt. Ehrenmitglieder<br />
sind Prof. Dr. Günther Woelk, vormals<br />
Institut für Industrieofenbau in Aachen und die<br />
langjährigen Vorsitzenden Dr. Bernd Edenhofer,<br />
vormals Ipsen Kleve und Dipl.-Ing. Friedherz<br />
Becker, vormals Riedhammer Nürnberg.<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
67
IM PROFIL Folge 9<br />
Bild 2: Industriebrenner in Aktion – Forschungsergebnisse verbessern stets den Schadstoffausstoß und die Energieeffizienz<br />
in Thermoprozessanlagen<br />
Mitgliederversammlung<br />
und Vorstand<br />
Die Mitgliederversammlung setzt sich aus<br />
den ordentlichen und den außerordentlichen<br />
Mitgliedern sowie dem Ehrenmitglied<br />
zusammen. Wie bei gemeinnützigen Vereinen<br />
üblich, ist sie zusammen mit dem Vorstand<br />
das oberste Entscheidungsgremium.<br />
Der Vorstand wird repräsentiert durch:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Dr.-Ing. Dominik Schröder, LOI Thermprocess,<br />
Essen (Vorsitzender)<br />
Dr.-Ing. Klaus Löser, ALD Vacuum Technologies,<br />
Erlensee (stellv. Vorsitzender)<br />
Dipl.-Ing. Rolf Schwartz, Schwartz Wärmebehandlungsanlagen,<br />
Simmerath<br />
(stellv. Vorsitzender)<br />
Dr.-Ing. Heinz-Peter Gitzinger, Elster LBE,<br />
Wuppertal (Vorsitzender des wissenschaftlichen<br />
Beirats)<br />
Die Geschäftsführung der FOGI liegt in den<br />
Händen von Dr.-Ing. Franz Beneke.<br />
DER WISSENSCHAFTLICHE<br />
BEIRAT UND DIE<br />
FORSCHUNGS STELLEN<br />
Der wissenschaftliche Beirat besteht aus den<br />
Vertretern der Mitgliedsfirmen und den Leitern<br />
der Forschungsinstitute bzw. Inhabern<br />
der Lehrstühle, die auf den Gebieten Verfahrens-,<br />
Wärme- und Feuerungstechnik oder<br />
Industrieofenbau tätig sind.<br />
Der wissenschaftliche Beirat hat die Aufgabe,<br />
Forschungsprojekte, die von den Mitgliedsfirmen<br />
oder den Forschungs instituten<br />
vorgestellt werden, zu bewerten. Ergebnisse<br />
der Forschungsvorhaben tragen die Forscher<br />
in diesem Gremium vor.<br />
Beauftragte Forschungsstellen sind renommierte<br />
Lehr- und Forschungsinstitute der<br />
RWTH Aachen, TU Chemnitz, TU Clausthal,<br />
Universität Duisburg-Essen, TU Bergakademie<br />
Freiberg, Universität Hannover und Universität<br />
Magdeburg, sowie Forschungseinrichtungen<br />
und Stiftungen wie OWI Aachen, IWT Bremen,<br />
GWI Essen und BFI Düsseldorf.<br />
PROJEKTBEGLEITENDE<br />
AUSSCHÜSSE<br />
Eine zentrale Funktion bei der Durchführung<br />
von Forschungsvorhaben kommt<br />
neben dem/n Forschungsinstitut/en, dem<br />
Projektbegleitenden Arbeitskreis (PAK) zu.<br />
Schon zum Beginn eines Forschungsvorhabens<br />
legen die Mitglieder des PAK die<br />
genauen Forschungsziele fest und begleiten<br />
während der Durchführung das Projekt.<br />
Der PAK trifft sich i. R. halbjährlich mit<br />
der/den Forschungsstelle(n). Zusätzlich<br />
werden die Forschungsergebnisse auf<br />
den Sitzungen des wissenschaftlichen<br />
Beirats vorgestellt und diskutiert. So ist<br />
sichergestellt, dass die Forschungsziele<br />
den Interessen der Mitglieder dienen.<br />
Die Forschungsergebnisse werden nach<br />
Abschluss des Projektes, entsprechend<br />
den Regeln veröffentlicht.<br />
FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
Seit Gründung der Forschungsgemeinschaft<br />
Industrieofenbau e.V. – FOGI sind mehr als<br />
100 Forschungsvorhaben durchgeführt worden.<br />
Die Finanzierung der Projekte erfolgt<br />
sowohl aus den Mitgliedsbeiträgen als auch<br />
aus öffentlichen Fördermitteln, z. B. BMWi.<br />
Öffentlich geförderte und laufende Forschungsprojekte<br />
sind:<br />
■■<br />
Vorrichtung zur Volumenstrommessung<br />
bei Hochkonvektionsanlagen zur Wärmebehandlung<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Stofftransporthemmende abriebbeständige<br />
Schichten für Leichtbau-Chargiergestelle<br />
Prozessanpassung in Hochdruckgasabschrecksystemen<br />
für komplexe Bauteile<br />
und Chargenaufbauten<br />
Bestimmung von örtlichen Temperaturen<br />
bei der Wärmebehandlung von<br />
gestapelten Gütern in Industrieöfen<br />
Entwicklung von MoSi 2 -Beschichtungen<br />
zum Schutz von Ofenkomponenten vor<br />
Hochtemperaturkorrosion in oxidierenden<br />
und aggressiven Atmosphären<br />
Oberflächeneinfluss metallischer Ofenbauwerkstoffe<br />
auf das Hochtemperaturkorrosionsverhalten.<br />
Ergebnisse von Forschungsprojekten, die<br />
ohne öffentliche Unterstützung d. h. aus<br />
Mitgliedsbeiträgen finanziert werden,<br />
stehen ausschließlich den Mitgliedern zur<br />
Verfügung. Als Beispiele seien genannt die<br />
FOGI - Stoffwertedatenbank mit mehr als<br />
28.000 temperaturabhängigen Stoffwerten<br />
oder ein Simulationsprogramm, mit<br />
dem die dreidimensionale Temperaturverteilung<br />
eines Kammerofens berechnet<br />
und visualisiert wird.<br />
WISSENSTRANSFER<br />
IN DIE PRAXIS:<br />
DIE FOGI-SEMINARE<br />
Zum Transfer der Forschungsergebnisse<br />
in den Mitgliedsfirmen wird jährlich ein<br />
zweitägiges Seminar abgehalten, das für<br />
die Mitarbeiter der Mitgliedsfirmen den<br />
Stand der Forschung zu einer bestimmten<br />
Thematik darstellt und den Praktikern<br />
die Nutzung der Forschungsergebnisse<br />
erleichtert. Selbstverständlich ist dabei die<br />
68 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
Darstellung der erforderlichen Grundlagen<br />
als auch die ausführliche Diskussion zwischen<br />
den Teilnehmern.<br />
Zusätzlich führt die FOGI Seminare zur<br />
Aus- und Weiterbildung für Praktiker und Einsteiger<br />
in die Thermoprozessbranche durch.<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT<br />
ANDEREN FORSCHUNGS-<br />
VEREINIGUNGEN<br />
Die Thermoprozesstechnik ist eine komplexe<br />
und heterogene Branche. Deshalb ist<br />
Zusammenarbeit zwischen Herstellern und<br />
Betreibern – auch in der Forschung – sinnvoll.<br />
Die FOGI pflegt folglich eine intensive<br />
Kooperation mit anderen Forschungsvereinigungen<br />
wie z. B. Arbeitsgemeinschaft<br />
Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />
e. V. in Bremen (AWT).<br />
Die Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau<br />
e.V. – FOGI ist über das Forschungskuratorium<br />
Maschinenbau (FKM)<br />
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen e.V. (AiF).<br />
VORTEILE DER FOGI<br />
MITGLIEDSCHAFT<br />
Forschungsprojekte und Ergebnisse<br />
Mitgliedsfirmen initiieren Forschungsthemen<br />
und Projekte. Damit ist gewährleistet, dass die<br />
Forschungsziele trotz des Charakters der Vorwettbewerblichkeit<br />
der indus triellen Gemeinschaftsforschung<br />
praxisnah bleiben. Der direkte<br />
Einfluss und Zugang zu den Forschungsprojekten<br />
sichert Wissens- und Marktvor sprung<br />
und Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit.<br />
Vielfältiger Nutzen<br />
Vielfältiger Nutzen aus der Zusammenarbeit<br />
mit zahlreichen Forschungsinstituten.<br />
Neueste Forschungserkenntnisse<br />
Anschluss der Mitgliedsunternehmen an<br />
neueste Forschungserkenntnisse.<br />
Innovativ – Schnell – Wettbewerbsfähig<br />
Realisierbarkeit von Entwicklungsaufgaben,<br />
die die Leistungsfähigkeit des Einzelunternehmens<br />
übersteigen.<br />
Technologietransfer<br />
Weiterbildung und Schulung der Firmenmitarbeiter<br />
durch FOGI-Seminare zur Förderung<br />
des Wissensaufbaus, der Vermittlung,<br />
Nutzung und Weiterentwicklung des<br />
Ofenbaues.<br />
Autor:<br />
Dr. Franz Beneke<br />
Kontakt:<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
Industrieofenbau e.V.<br />
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von DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FORSCHUNG AKTUELL<br />
Wärme- und Stofftransport beim<br />
induktiven Skull-Schmelzen von<br />
Gläsern und Oxiden<br />
von Bernard Nacke, Benjamin Niemann, Dirk Schlesselmann<br />
Die Skull-Melting-Technologie stellt ein<br />
Schmelzverfahren für innovative Werkstoffe<br />
im Bereich von Gläsern dar, die als<br />
Linsen, Fasern oder Filter zum Einsatz kommen,<br />
das gleichzeitig hohe Prozesstemperaturen<br />
und die Einhaltung von geforderten<br />
Reinheiten ermöglicht. Bei der Herstellung<br />
sind strenge Anforderungen hinsichtlich<br />
der optischen Eigenschaften zu erfüllen,<br />
die maßgeblich beim Aufschmelzen aus<br />
dem Gemenge und dem anschließenden<br />
Läutern definiert werden.<br />
Ein bisher ungelöstes Problem beim<br />
Schmelzen von Gläsern mittels der induktiven<br />
Skull-Melting-Technologie bestand in<br />
der Tatsache, dass die Prozesse im Inneren<br />
der Schmelze weitestgehend unbekannt<br />
sind, weil Messungen von Temperaturen<br />
und Strömungen im flüssigen Glas bei den<br />
hohen Temperaturen praktisch unmöglich<br />
sind. Der Temperatur- und Strömungsverteilung<br />
in der Schmelze kommt jedoch<br />
hinsichtlich der Sicherheit des Schmelzverfahrens,<br />
der Prozesssteuerung für die<br />
Herstellung der geforderten Eigenschaften<br />
sowie der Weiterentwicklung der Schmelzaggregate<br />
eine enorme Bedeutung zu.<br />
Der Beitrag gibt einen Überblick über das<br />
am Institut für Elektroprozesstechnik entwickelte<br />
induktive Skull-Schmelzverfahren<br />
für Gläser im Induktortiegel und stellt ein<br />
dafür neu entwickeltes numerisches Modell<br />
vor, mit dem der Wärme- und Stofftransport<br />
in der Glasschmelze simuliert werden<br />
kann. Die Simulationsergebnisse geben ein<br />
umfassendes Bild der im praktischen Versuch<br />
verborgenen Strömungsabläufe in der<br />
Glasschmelze und erlauben eine zukünftige<br />
Optimierung der Auslegung des Induktortiegels<br />
und des Schmelzprozesses.<br />
Der vorliegende Beitrag beschreibt ein<br />
neu entwickeltes numerisches Modell, das<br />
ermöglicht, die instationäre dreidimensionale<br />
Schmelzenströmung beim Schmelzen<br />
von Gläsern und Oxiden mittels des<br />
Skull-Schmelzverfahrens zu simulieren.<br />
Dabei werden elektromagnetische Kräfte,<br />
Auftriebskräfte und Marangonikräfte<br />
berücksichtigt. Das numerische Modell<br />
erlaubt eine umfassende Einsicht in die in<br />
der Schmelze ablaufenden Wärme- und<br />
Stofftransportvorgänge.<br />
Mittels des entwickelten numerischen<br />
Modells wurden Schmelzvorgänge für<br />
verschiedene Gläser und Oxide simuliert<br />
und die Ergebnisse mit experimentellen<br />
Ergebnissen verglichen. Der Vergleich<br />
zeigt zunächst einmal eine gute Übereinstimmung<br />
von numerischen und experimentellen<br />
Daten an der Schmelzenoberfläche.<br />
Die numerischen Ergebnisse<br />
erlauben zudem einen Blick in das Innere<br />
der Schmelze und ergeben interessante<br />
Effekte des Wärme- und Stofftransports,<br />
die bisher unbekannt waren.<br />
EINLEITUNG<br />
Am Institut für Elektroprozesstechnik (ETP)<br />
der Leibniz Universität Hannover steht<br />
seit einigen Jahre eine induktive Skull-<br />
Schmelzanlage (Bild 1a) zur Verfügung, die<br />
es erlaubt, Schmelzversuche unterschiedlicher<br />
elektrisch schwachleitender Materialien<br />
durchzuführen. Insbesondere wurde die<br />
Anlage in den letzten Jahren zur Herstellung<br />
von optischen Gläsern, zum Schmelzen von<br />
Hochtemperaturoxiden, zur Durchführung<br />
von chemischen Reaktionen bei hohen<br />
Temperaturen und zur Kristallisation von oxidischen<br />
und Halbleiterkristallen eingesetzt.<br />
Die typischen Schmelzentemperaturen<br />
liegen dabei zwischen 1.500 und 2.500 °C,<br />
aber auch Temperaturen über 3.000 °C, z. B.<br />
beim Schmelzen und Überhitzen von Zirkoniumoxid,<br />
wurden bereits erreicht. Dazu<br />
wird üblicherweise das klassische Prinzip des<br />
„kalten Tiegels“ (Bild 1c) für das Schmelzen<br />
von Oxiden und das neu entwickelte Prinzip<br />
des Induktortiegels (Bild 1b) für das Schmelzen<br />
von Gläsern verwendet.<br />
Bei dem Kalten-Tiegel-Prinzip wird ein<br />
wassergekühlter metallischer Tiegel eingesetzt,<br />
der von einer einwindigen Spule<br />
umgeben ist, während beim Induktortiegel-Prinzip<br />
die ebenfalls einwindige und<br />
wassergekühlte Spule direkt als Tiegel<br />
dient. Durch die intensive Kühlung des<br />
Tiegels bildet sich zwischen der heißen<br />
Schmelze innerhalb des Tiegels und der<br />
wassergekühlten Tiegelwand eine Schicht<br />
festen Materials, die als Skull-Schicht<br />
bezeichnet wird. Die Skull-Schicht schützt<br />
die Schmelze vor Verunreinigungen durch<br />
den Tiegel und den Tiegel vor der Beschädigung<br />
durch die heiße Schmelze.<br />
Bild 1b zeigt einen Induktortiegel aus<br />
Kupfer, der am ETP verwendet wird. Der<br />
Tiegel ist unten mit einem gekühlten Boden<br />
verschlossen, der aus einem Material mit<br />
sehr hoher thermischer Leitfähigkeit (150 W/<br />
m 2 K) und mit sehr geringer elektrischer Leitfähigkeit<br />
besteht, damit das magnetische<br />
Feld sich um den Induktortiegel schließen<br />
kann. Eine weitere wichtige Komponente<br />
des Induktortiegels ist der Kühlfinger, der vor<br />
dem Spalt der Induktoranschlüsse plaziert<br />
wird, um Spannungsüberschläge in diesem<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
71
FORSCHUNG AKTUELL<br />
Bild 1: Skull-Schmelzanlage am ETP: (a) Schmelzkammer, (b) Induktortiegel mit Kühlfinger und Keramikring zum Glasschmelzen;<br />
(c) Kalter Tiegel mit separatem Induktor zum Schmelzen von Oxiden<br />
Bereich zu vermeiden. Der Kühlfinger reduziert<br />
die Temperatur in diesem Bereich und<br />
erhöht damit den Widerstand des Schmelzmaterials,<br />
da dessen elektrische Leitfähigkeit<br />
mit abnehmender Temperatur stark<br />
zunimmt. Der Kalte Tiegel (Bild 1c) besteht<br />
aus mehreren wassergekühlten Kupfersegmenten.<br />
Durch den Einsatz eines zusätzlichen<br />
Induktors erhöhen sich die Verluste<br />
und der elektrische Wirkungsgrad ist damit<br />
geringer als beim Induktortiegel.<br />
Alle Komponenten sind in einer Kammer<br />
(Bild 1a) untergebracht, die mit Schutzgas<br />
oder Vakuum betrieben werden kann. Die<br />
Energieversorgung besteht aus einem<br />
MOSFET-Transistor-Generator mit einem<br />
Parallelschwingkreis und hat eine maximale<br />
Ausgangsleistung von 350 kW in<br />
einem Frequenzbereich von 80–300 kHz.<br />
In Abhängigkeit vom erforderlichen Prozess<br />
kann der Generator spannungs- oder leistungsgeregelt<br />
gefahren werden. Ein Datenerfassungssystem<br />
speichert alle wichtigen<br />
Prozessdaten wie Generatorleistung und<br />
‐frequenz sowie die Temperaturen und<br />
Durchflussraten jedes Kühlstranges des Kühlsystems.<br />
Damit können wichtige Daten wie<br />
die Tiegel-, Boden- oder Induktorverluste<br />
bestimmt und die energetische Bilanz des<br />
Schmelzprozesses dargestellt werden [1].<br />
Der induktive Skull-Schmelzprozess ist<br />
sehr komplex und daher aufgrund diverser<br />
charakteristischer Eigenschaften sehr<br />
schwierig zu bestimmen. Dazu gehören<br />
die stark nichtlinearen Materialeigenschaften<br />
bei sich verändernden Temperaturen.<br />
Des Weiteren wird die Schmelze durch drei<br />
unterschiedliche Mechanismen angetrieben:<br />
durch Marangonikräfte, Auftriebs- und<br />
Lorentzkräfte. Zudem ist die Wärmequellenverteilung<br />
in der Schmelze aufgrund des<br />
ausgeprägten Skineffektes sehr inhomogen.<br />
Ein nicht weniger wichtiger Aspekt ist, dass<br />
die Messung von Prozessdaten unterhalb<br />
der Schmelzenoberfläche wegen der hohen<br />
Prozesstemperatur unmöglich ist.<br />
Trotzdem kann die genaue Kenntnis der<br />
Vorgänge in der Schmelze sehr bedeutend<br />
sein, da z. B. eine Überhitzung der Schmelze<br />
zur Emission von toxischen Gasen oder<br />
zu einer Zerstörung der Skullschicht zwischen<br />
Schmelze und Tiegel führen kann.<br />
Chemische Reaktionen können zu einem<br />
Überkochen der Schmelze führen und so<br />
die gesamte Schmelzeinheit beschädigen<br />
oder die Qualität der optischen Gläser<br />
beeinträchtigen, die besonderen Anforderungen<br />
genügen muss. Daher ist eine gute<br />
Durchmischung der Schmelze von besonderer<br />
Bedeutung. Um kritische Prozesszustände<br />
zu vermeiden und einen optimalen<br />
Schmelzablauf zu gewährleistungen, kann<br />
eine numerische Simulation eingesetzt<br />
werden, die die Vorgänge innerhalb der<br />
Schmelze im Voraus darstellt. Daher dient<br />
das hier vorgestellte 3D-Simulationsmodell<br />
zur Bestimmung des instationären Wärmeund<br />
Stofftransports dazu, die inneren Vorgänge<br />
beim Schmelzen von Materialien<br />
mittels des Skull-Schmelzverfahren besser<br />
verstehen zu können.<br />
NUMERISCHES MODELL<br />
Für die Modellierung des induktiven Skull-<br />
Schmelzprozesses sind drei physikalische<br />
Größen von wesentlicher Bedeutung:<br />
die Temperatur-, die Strömungs- und die<br />
elektromagnetische Feldverteilung in der<br />
Schmelze. Die Simulation der Temperatur-<br />
und Strömungsverteilung dient zur<br />
Bestimmung der Charakteristika des realen<br />
Schmelzprozesses. Das elektromagnetische<br />
Feld erzeugt die Wärmequellen in der<br />
Schmelze und ist damit für die Erwärmung<br />
der Schmelze und den Wirkungsgrad des<br />
Schmelzprozesses verantwortlich.<br />
Die Optimierung aller drei Größen<br />
steht bei der Auslegung eines induktiven<br />
Skull-Schmelzprozesses im Vordergrund.<br />
Allerdings beeinflussen sich alle Größen<br />
gegenseitig, wie in Bild 2 dargestellt. Das<br />
numerische Modell muss alle drei einzelnen<br />
Größen wie auch deren Einfluss untereinander<br />
berücksichtigen. Bei der Entwicklung<br />
des entsprechenden Simulationsmodells<br />
wurden zwei verschiedene kommerzielle<br />
Simulationswerkzeuge zur Berechnung<br />
des Skull-Schmelzprozesses benutzt, das<br />
Softwarepaket ANSYS zur Berechnung<br />
des elektromagnetischen Feldes und das<br />
Softwareprogramm CFX zur Berechnung<br />
des Temperatur- und Strömungsfeldes.<br />
72 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FORSCHUNG AKTUELL<br />
Die temperaturabhängigen Eigenschaften<br />
der Dichte ρ(T) und der dynamischen<br />
Viskosität η(T) haben einen Einfluss auf die<br />
Schmelzenströmung, wobei der Term ν →<br />
·gradϑ andererseits die Veränderung der<br />
Temperatur durch die Schmelzenströmung<br />
beschreibt. Diese Kopplungsmechanismen<br />
werden intern im Programm CFX realisiert.<br />
Die weiteren Kopplungsmechanismen werden<br />
in dem Gesamtmodell durch selbstprogrammierte<br />
Subroutinen berücksichtigt [2].<br />
Da der Einfluss der Schmelzenströmung auf<br />
das elektromagnetische Feld κ (ν → x B → ) vernachlässigt<br />
werden kann (die magnetische<br />
Reynoldszahl R m ist etwa 10 −8 in dem hier<br />
vorliegenden Schmelzprozess), bleiben nur<br />
drei zusätzliche Kopplungsmechanismen<br />
über: die Lorentzkraft S →<br />
x B → , die die Schmelzenströmung<br />
beeinflusst, die Wärmequellenverteilung<br />
p = κ -1 · S →2 , die die Erwärmung<br />
der Schmelze wesentlich bestimmt und die<br />
elektrische Leitfähigkeit κ(T) als eine Funktion<br />
der Temperatur.<br />
Bezüglich der Schmelzenströmung werden<br />
drei Arten von Antriebskräften in dem<br />
numerischen Modell berücksichtigt:<br />
Lorentzkräfte: f → t = x B →<br />
S→<br />
Die Schmelze wird sowohl vom elektromagnetischen<br />
Feld als auch von induzierten<br />
Strömen durchsetzt. Das Kreuzprodukt der<br />
Stromdichte S →<br />
und der magnetischen Flussdichte<br />
B →<br />
ergibt die Lorentzkraftdichte.<br />
Thermische Auftriebskräfte:<br />
(f ↓ g) → = (g → ρ) ↓ 0α(ϑ - ϑ ↓ 0)<br />
Die Erwärmung der Schmelze führt<br />
zu einer Ausdehnung und damit zu einer<br />
Dichteänderung der Schmelze. Bei einer<br />
inhomogenen Temperaturverteilung in der<br />
Schmelze kommt es damit zu Strömungen<br />
aufgrund thermischer Auftriebskräfte.<br />
Antriebskräfte durch die Marangoni-<br />
Konvektion:<br />
→<br />
f<br />
m<br />
d<br />
= − γ dϑ<br />
grad ϑ<br />
Oberfläche vom warmen<br />
zu kälteren Bereichen<br />
strömen lässt.<br />
Unter Berücksichtigung<br />
der Materialkonstante<br />
− d γ<br />
dϑ<br />
lässt sich daraus eine<br />
Oberflächenkraftdichte<br />
bestimmen [3].<br />
NUMERISCHE<br />
UND EXPERIMENTELLE<br />
UNTERSUCHUNG UNTER-<br />
SCHIEDLICHER GLÄSER<br />
Die Schmelzenströmung wird von den<br />
einzelnen Antriebsmechanismen abhängig<br />
von den Materialeigenschaften des<br />
untersuchten Materials unterschiedlich<br />
stark beeinflusst. Um das unterschiedliche<br />
Verhalten beim Schmelzen zu untersuchen,<br />
wurden drei verschiedene Gläser<br />
ausgewählt und sowohl experimentell als<br />
auch numerisch untersucht.<br />
Die ausgewählten Glassorten repräsentieren<br />
das gesamte Spektrum von Gläsern,<br />
die mittels des induktiven Skull-Schmelzverfahrens<br />
geschmolzen werden können<br />
(Tabelle 1). Die wichtigsten Materialparameter<br />
für die Kopplung des elektromagnetischen<br />
Feldes mit der Schmelze sind die elektrische<br />
Leitfähigkeit und die dynamische Viskosität.<br />
Wenn die elektrische Leitfähigkeit ausreichend<br />
hoch ist, induziert das elektromagnetische<br />
Feld des Induktors Wärmequellen innerhalb<br />
der Schmelze. Die dynamische Viskosität hat<br />
andererseits einen Einfluss auf die Durchmischung<br />
und Homogenisierung der Schmelze,<br />
die durch die drei Strömungsmechanismen<br />
angetrieben wird. Diese beiden Parameter<br />
sind für Glas 1 hoch, haben einen mittleren<br />
Wert für Glas 2 und sind für Glas 3 gering.<br />
Hinsichtlich der Geometrie wurden zwei<br />
verschiedene numerische Modelle für die<br />
Bild 2: Gegenseitige Kopplung der Feldgrößen<br />
Berechnung der verwendeten Gläser eingesetzt.<br />
Im Allgemeinen beschreiben die beiden<br />
Modelle den Induktortiegel, der in den<br />
Experimenten verwendet wurde. Das erste<br />
Modell berücksichtigt den halben Tiegel,<br />
den Kühlfinger und eine Skullschicht von<br />
1 mm Dicke. Damit wird in diesem Modell<br />
nur die Hälfte der Schmelze berechnet,<br />
es wird für Glas 1 verwendet. Das zweite<br />
Modell, das für Glas 2 und Glas 3 benutzt<br />
wird, berechnet den gesamten Schmelztiegel<br />
und die gesamte Schmelze. Ein Kühlfinger<br />
wird hierbei nicht berücksichtigt, weil<br />
er auch in den Experimenten nicht verwendet<br />
wurde. Zu Beginn des Schmelzprozesses<br />
wird angenommen, dass das Glas eine<br />
homogene Temperatur von 50 bis 100 K<br />
niedriger als die reale Prozesstemperatur hat.<br />
Dies bedeutet, dass es zu Beginn der Simulation<br />
eine kurze Übergangsphase von der<br />
Ausgangssituation zu einem global stationären<br />
Prozess hinsichtlich der Temperatur- und<br />
der Strömungsverteilung in der Schmelze<br />
gibt. Die Simulationsergebnisse ermöglichen<br />
eine Verifikation des Modells durch<br />
den Vergleich der eingesetzten Leistung,<br />
der Induktorspannung, der Oberflächentemperatur,<br />
der Strömungsgeschwindigkeit<br />
und der spezifischen Oberflächenstruktur. In<br />
diesem Beitrag wird schwerpunktmäßig auf<br />
den Vergleich der Oberflächenstruktur der<br />
Schmelze eingegangen.<br />
Die Marangoni-Konvektion entsteht<br />
infolge einer inhomogenen<br />
Temperaturverteilung entlang<br />
einer freien Schmelzenoberfläche.<br />
Der Gradient der temperaturabhängigen<br />
Oberflächenspannung<br />
erzeugt einen Schubspannungssprung,<br />
der die Schmelze an der<br />
Tabelle 1: Übersicht der Materialparameter der untersuchten Gläser<br />
Parameter Glas 1 Glas 2 Glas 3<br />
Prozesstemperatur [°C] 1.500–1.600 1.200–1.250 1.100–1.150<br />
Elektr. Leitfähigkeit [1/Ωm] 115–150 45–60 33–40<br />
Dichte [kg/m 3 ] 2.750 (1.300 °C) 3.830 (1.200 °C) 6.300 (1.000 °C)<br />
Therm. Ausdehnungskoeffizient 9,0 ∙ 10 −5 4,5 ∙ 10 −5 2,57 ∙ 10 −5<br />
Dynamische Viskosität [Ns/m 2 ] 0,475 (1.550 °C) 0,075 (1.250 °C) 0,0012 (1.120 °C)<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
73
FORSCHUNG AKTUELL<br />
(a)<br />
(b)<br />
(c)<br />
Bild 3: Globaler stationärer Zustand<br />
Glas 1 nach 90 s:<br />
(a) Temperaturverteilung;<br />
(b) Strömungsgeschwindigkeit;<br />
(c) Strömungslinien<br />
Die Simulationsergebnisse für den global stationären Zustand<br />
von Glas 1 ist in Bild 3 zu sehen. Die Temperaturverteilung in Bild 3a<br />
kann in verschiedene Bereiche unterteilt werden. Der erste Bereich ist<br />
der kälteste und liegt direkt über dem Boden des Tiegels und längs<br />
der Tiegelwandung. Der zweite Bereich der Schmelze liegt weiter<br />
innerhalb des Tiegels. Er hat ein Volumen von ungefähr zwei Drittel<br />
des Tiegels, wobei hier die höchsten Temperaturen auftreten. Dieser<br />
Bereich enthält einen Kanal relativ kalten Materials. Der Kanal ist ein<br />
Ergebnis des globalen Schmelzflusses. Das Material, das in der Nähe<br />
der Tiegelwandung erwärmt wird, steigt bis an die Oberfläche auf,<br />
bewegt sich zur Mitte des Tiegels und strömt dann wieder abwärts.<br />
Bild 3b zeigt, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Schmelze ihr<br />
Maximum innerhalb des Kanals aufweist. Neben dem großen Wirbel,<br />
der durch thermische Auftriebskräfte angetrieben wird und in Bild<br />
3c zu sehen ist, gibt es einen kleineren Wirbel nahe der Tiegelwand.<br />
Dieser Wirbel ist asymmetrisch aufgrund des Einflusses des Kühlfingers<br />
und der Stromzuführung des Induktortiegels.<br />
Bild 3a zeigt auch die typischen Strömungsmuster auf der Oberfläche<br />
der Schmelze, die durch Marangonikonvektion verursacht<br />
werden. Die Oberflächenstruktur zeigt verzweigte Kanäle, die nahe<br />
an der Tiegelwand beginnen und sich über die Schmelzenoberfläche<br />
ausbreiten. Die Kanäle stellen Bereiche (Zellen) mit heißerer Schmelze<br />
dar. Entsprechend Bild 3b ist die Geschwindigkeit auf der Oberfläche<br />
am Rand der Kanäle größer als in der Mitte und dem inneren Teil<br />
einer Zelle. In Bild 3a ist bereits ein global stationärer Prozess erreicht,<br />
trotzdem sind immer noch Veränderungen der Oberflächenstruktur<br />
zu beobachten. Allerdings verändern sich die Anordnung und die<br />
Form der Zellen nur langsam mit der Zeit. Dies ist mit der Marangonikonvektion<br />
erklärbar, die die Strömungsmuster auf der Schmelzenoberfläche<br />
stabilisiert. Die Marangonikonvektion bewirkt eine Kraft<br />
in Richtung des negativen Temperaturgradienten von warmen zu<br />
kühleren Bereichen. Die Kraft und die relativ kleine Geschwindigkeit<br />
der Schmelze innerhalb der Kanäle bedeuten auch, dass das Material<br />
innerhalb der Kanäle sich länger an der Oberfläche aufhält als das<br />
Material an den Rändern und daher durch Strahlungsverluste deutlich<br />
abkühlt. Dieser Effekt wiederum erhält den Temperaturgradienten,<br />
der für die Marangoni-Konvektion verantwortlich ist. Aufgrund der<br />
sehr geringen elektrischen Leitfähigkeit hat die Lorentzkraft weder<br />
einen signifikanten Einfluss auf die Oberflächenströmungsmuster<br />
noch auf die globale Schmelzenströmung. Ein Vergleich zwischen<br />
der experimentell aufgenommenen Oberflächenstruktur (Bild 4a)<br />
und dem Simulationsergebnis (Bild 4b) zeigt eine sehr gute Übereinstimmung.<br />
In beiden Fällen gibt es vier Kanäle in jeder Hälfte des<br />
Tiegels und keine Kanäle in der Nähe des Kühlfingers.<br />
Die grundlegenden Phänomene für das Verhalten von Glas 1<br />
gelten auch für die anderen Gläser. Daher werden im Folgenden<br />
nur die Unterschiede im Hinblick auf die Oberflächenmuster<br />
und der Vergleich zwischen Experiment und Simulation berücksichtigt.<br />
Entsprechend Bild 5 zeigen die Simulationsergebnisse<br />
und die experimentell aufgenommenen Oberflächenstrukturen<br />
wiederum eine gute Übereinstimmung für Glas 2 und für Glas<br />
3. Es gibt wesentlich mehr Kanäle bei Glas 2 im Vergleich zu<br />
Glas 1. Die Kanäle entstehen etwa 40 mm von der Tiegelwand<br />
74 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FORSCHUNG AKTUELL<br />
entfernt und sind weniger breit. Dies ist<br />
3<br />
3<br />
vor allem auf die viel kleinere dynamische<br />
4<br />
3<br />
3<br />
4<br />
Viskosität von Glas 2 zurückzuführen. 2 Das 2<br />
4<br />
Durchmischen der Schmelze ist daher viel<br />
intensiver. Glas 3 hat noch mehr Kanäle<br />
als Glas 2. Darüber hinaus gibt es nicht<br />
nur Kanäle, die von der Tiegelwand in<br />
Richtung Zentrum verlaufen, sondern die 1<br />
1<br />
Hauptkanäle sind auch durch kurze Kanäle<br />
verbunden. Die Verteilung der Kanäle ist<br />
wesentlich unregelmäßiger. Ein Grund für<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
dieses Verhalten ist, dass Glas 3 die<br />
a)<br />
kleinste Bild a) 4: Vergleich der Oberflächenmuster<br />
b)<br />
Glas 1: (a) Experiment; b) (b) Simulation<br />
dynamische Viskosität aller Gläser aufweist<br />
und damit bei Glas 3 größere Turbulenzen<br />
in der Schmelze auftreten, die dann<br />
die Entstehung von größeren, stabileren<br />
Kanälen verhindern.<br />
NUMERISCHE UNTERSUCHUNG<br />
EINER OXIDSCHMELZE UND<br />
VERGLEICH MIT DEN GLAS-<br />
SCHMELZEN<br />
Als Oxid für die experimentelle und numerische<br />
Untersuchung wurde eine Keramik<br />
von 50 Gew.-% Zirkonium und 50 Gew.-%<br />
Aluminiumoxid verwendet. Das numerische<br />
Modell berücksichtigt den kalten Tiegel in<br />
Bild 1c mit den einzelnen Kupfersegmenten,<br />
den Kupferboden und den Induktor.<br />
Aufgrund der wesentlich höheren Strömungsgeschwindigkeiten<br />
der Oxidschmelze<br />
wurde in diesem Fall die LES-Methode<br />
als Turbulenzmodell verwendet. Allerdings<br />
wurden die ersten Zeitschritte zur Simulation<br />
des instationären Strömungsverhaltens<br />
wegen der besseren Konvergenz mit dem<br />
k-ε-Modell berechnet.<br />
Die Turbulenz der Schmelze bedeutet<br />
auch, dass es keinen global stationären<br />
Zustand gibt. Innerhalb von Sekunden<br />
ändert sich das Muster der Oberfläche<br />
der Schmelze signifikant, im Gegensatz<br />
zu den untersuchten Gläsern. Bild 6 zeigt<br />
die Ergebnisse für die Simulation zu einem<br />
zufälligen Zeitpunkt, nachdem die Übergangsphase<br />
der Simulation beendet ist. Die<br />
Oberfläche der Schmelze besteht aus Zellen<br />
mit einer Temperatur von 2.150–2.300 °C<br />
und kälteren Bereichen dazwischen mit<br />
2.000–2.150 °C. Die Geschwindigkeiten der<br />
Schmelze auf der Oberfläche sind im Vergleich<br />
zu Glas 1 doppelt so hoch (Bild 3b).<br />
Die Flächenmuster in Bild 6a und Bild 6b<br />
zeigen eine andere Charakteristik als die<br />
untersuchten Gläser. Bei der Oxidschmelze<br />
wird die Oberflächenstruktur nicht durch<br />
die Marangoni-Konvektion bestimmt. Die<br />
Schnittdarstellung in Bild 6c zeigt, dass es<br />
Doppelwirbel innerhalb der Schmelze gibt.<br />
Dies bedeutet, dass die Lorentz-Kraft in diesem<br />
Fall eine wichtige Rolle spielt. Jedoch<br />
sind die oberen Wirbel größer als die unteren,<br />
was darauf hindeutet, dass auch der<br />
thermische Auftrieb die Schmelzenströmung<br />
beeinflusst. Im Allgemeinen unterscheidet<br />
sich die Schmelzenströmung für<br />
das Oxid erheblich von denen der drei Gläser.<br />
Dies liegt daran, dass im Falle des Oxids<br />
die dynamische Viskosität 10mal kleiner und<br />
die Lorentz-Kraft bis zu 100mal größer ist.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Es wurde ein numerisches Modell vorgestellt,<br />
das erlaubt, die dreidimensionale<br />
instationäre Erwärmung und Schmelzenströmung<br />
eines Skull-Schmelzprozesses zu<br />
Bild 4: Vergleich Bild 4: Vergleich der Oberflächenmuster der Oberflächenmuster Glas 1: (a) Glas Experiment; 1: (a) Experiment; (b) Simulat (b<br />
4<br />
(a) (b) (c) (d)<br />
Bild 5: Typische Oberflächenmuster für Glas 2: (a) Experiment, (b) Simulation und für Glas 3: (c) Experiment, (d) Simulation<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
75
FORSCHUNG AKTUELL<br />
(a) (b) (c)<br />
Bild 6: Simulationsergebnisse für ZrO 2 -Al 2 O 3 : (a) Temperaturverteilung auf der Schmelzenoberfläche;<br />
(b) Geschwindigkeit der Oberflächenströmung; (c) Strömungslinien in der Schmelze<br />
berechnen. Das Modell berücksichtigt alle<br />
relevanten physikalischen Größen, deren<br />
gegenseitige Beeinflussung und verschiedene<br />
Antriebskräfte der Schmelzenströmung.<br />
Es ist geeignet, die Vorgänge im Inneren der<br />
Schmelze und auf ihrer Oberfläche besser zu<br />
verstehen. Die Schmelzen von drei Gläsern<br />
wurden numerisch und experimentell untersucht,<br />
um das Modell zu verifizieren. Dabei<br />
konnte eine sehr gute Übereinstimmung<br />
erzielt werden. Es wurde gezeigt, dass die<br />
thermischen Auftriebskräfte vor allem die<br />
globale Strömung in den Glasschmelzen<br />
antreiben, während die Marangoni-Konvektion<br />
für die typischen Oberflächenstrukturen<br />
verantwortlich ist. Bei der numerischen<br />
Untersuchung einer Oxidschmelze wurden<br />
sowohl Lorentzkräfte als auch thermische<br />
Auftriebskräfte als ausschlaggebend für<br />
den Antrieb der Schmelze erkannt. Diese<br />
Erkenntnisse vertiefen das Verständnis eines<br />
Skull-Schmelzprozesses und können genutzt<br />
werden, um die Prozesszuverlässigkeit und<br />
‐sicherheit zu erhöhen. Weiterhin kann das<br />
Modell verwendet werden, um das Verhalten<br />
von neuen Materialien vorherzusagen,<br />
bevor ein kosten- und zeitintensives Experiment<br />
zur Prüfung der Durchführbarkeit<br />
durchgeführt wird.<br />
LITERATUR<br />
[1] Kudryash, M.: Experimental investigation<br />
of induction melting in cold crucible for<br />
high temperature processing of oxides<br />
using HF transistor power supply. Sierke<br />
Verlag, 2011<br />
[2] Niemann, B.; Nacke, B.; Geza, V.; Jakovics,<br />
A.: Simulation of the 3D mass transfer of<br />
molten glasses in the inductor-crucible.<br />
International conference on Electromagnetic<br />
Processing of Materials (EPM) 2009,<br />
Proceedings, S. 525–528<br />
[3] Niemann, B.: Untersuchung des 3D Wärmeund<br />
Stofftransports von flüssigem Glas im<br />
Induktortiegel. Sierke Verlag, 2011<br />
AUTOREN<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Hannover<br />
Tel.: 0511/762-5533<br />
nacke@etp.uni-hannover.de<br />
Dipl.-Ing. Dirk Schlesselmann<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Hannover<br />
Tel.: 0511/762-2290<br />
schlesselmann@etp.uni-hannover.de<br />
Dr.-Ing. Benjamin Niemann<br />
Auer Lighting GmbH<br />
Bad Gandersheim<br />
Tel.: 05382/701-310<br />
benjamin.niemann@auer-lighting.com<br />
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76 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FORSCHUNG AKTUELL<br />
Hochtemperaturbeständige,<br />
thermisch gespritzte Diffusionsbarriereschichten<br />
auf CFC-Leichtbauchargiergestellen<br />
von Rico Drehmann, Christian Rupprecht, Bernhard Wielage, Thomas Lampke, Maria Gilbert,<br />
Volker Uhlig, Dimosthenis Trimis, Volker Heuer<br />
Chargiergestelle erfüllen in Wärmebehandlungs-<br />
und Hochtemperaturlötprozessen<br />
die Aufgabe der Positionierung<br />
und des Transports der Werkstücke. Konventionell<br />
werden sie aus Stahl oder Gusseisen<br />
hergestellt, seit einigen Jahren setzen<br />
jedoch immer mehr Unternehmen auf Chargiergestelle<br />
aus Leichtbauwerkstoffen wie<br />
Graphit oder kohlenstofffaserverstärktem<br />
Kohlenstoff (CFC). Der Hauptnachteil dieser<br />
kohlenstoffbasierten Werkstückträger<br />
besteht in der unerwünschten Aufkohlung<br />
der aufliegenden Bauteile durch Diffusionsprozesse.<br />
Aus diesem Grund wurden<br />
im Rahmen des vorgestellten Forschungsprojektes<br />
thermisch gespritzte Schichten<br />
auf CFC aufgebracht und umfangreichen<br />
Tests hinsichtlich ihrer Eignung als Hochtemperaturdiffusionsbarriere<br />
unterzogen.<br />
Zum Einsatz kamen die keramischen Pulver<br />
Al 2 O 3 , Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 , Al 2 O 3 /TiO 2 und<br />
ZrO 2 /Y 2 O 3 , die mittels Pulverflamm- (PFS)<br />
und atmosphärischen Plasmaspritzens<br />
(APS) verarbeitet wurden. Molybdän und<br />
Siliziumcarbid dienten als Haftvermittlerschichten.<br />
Die Schichtcharakterisierung<br />
umfasste materialographische Analysen,<br />
Haftzug-, Verschleiß- sowie Langzeit-<br />
Hochtemperaturtests sowohl im Labormaßstab<br />
als auch in der industriellen Praxis.<br />
Insbesondere die Al 2 O 3 - und Al 2 O 3 /<br />
Cr 2 O 3 -Schichten auf siliziertem CFC zeigten<br />
hierbei exzellente Ergebnisse, wodurch<br />
sich ein großes Anwendungspotential für<br />
thermisch gespritzte keramische Schichten<br />
auf kohlenstoffbasierten Leichtbaumaterialien<br />
eröffnet.<br />
EINLEITUNG<br />
Die Substitution von konventionellen Stahloder<br />
Gusseisenchargiergestellen durch<br />
Werkstückträger aus CFC ist aus mehreren<br />
Gründen erstrebenswert. Sein geringes<br />
Gewicht (ρ CFC ≈ 1,6 g/cm 3 ) ermöglicht es,<br />
bei gleicher Chargen-Gesamtmasse mehr<br />
Bauteile auf dem Gestell zu platzieren. Weiterhin<br />
werden Aufheiz- und Abkühlzeiten<br />
durch die geringere thermische Masse von<br />
CFC wesentlich verkürzt, was in signifikanten<br />
Energieeinsparungen resultiert [1–3]. Darüber<br />
hinaus besitzt CFC auch bei hohen<br />
Temperaturen eine ausgezeichnete Dimensionsstabilität,<br />
während Kriechprozesse bei<br />
metallischen Chargenträgern schon nach<br />
relativ kurzer Einsatzzeit zu unerwünschten<br />
plastischen Verformungen des Gestells führen<br />
(Bild 1a, b).<br />
Oberhalb von 1.000 °C kommt es jedoch<br />
zur Aufkohlung von Bauteilen, die sich im<br />
Kontakt mit dem CFC-Gestell befinden [1,<br />
2, 5]. Übliche Gegenmaßnahmen sind die<br />
Verwendung von Pasten und Anstrichen<br />
auf Basis von Al 2 O 3 oder hexagonalem<br />
Bornitrid (h-BN), welche aber bereits nach<br />
wenigen Zyklen wieder erneuert werden<br />
müssen. Alternativ werden unerwünschte<br />
Diffusionsprozesse durch den Einsatz von<br />
keramischen Platten und sonstigen Positionierhilfen<br />
vermieden. Bisher in der Litera-<br />
Bild 1a: Konventioneller Gusseisen-Gitterrost nach<br />
neun Monaten Einsatzzeit [4]<br />
Bild 1b: CFC-Chargenträger nach sieben Jahren im Einsatz [4]<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
77
FORSCHUNG AKTUELL<br />
tur vorgeschlagene permanente Lösungen<br />
wie das Packbeschichtungsverfahren, die<br />
Schlickerinfiltration oder die chemische<br />
Gasphasenabscheidung (CVD) erweisen<br />
sich als teuer und/oder zeitaufwendig.<br />
Aus diesem Grund liegt der Fokus der vorliegenden<br />
Arbeit auf der Applikation von<br />
langzeitbeständigen Schichten mittels thermischen<br />
Spritzens, was im Vergleich zu den<br />
vorgenannten Beschichtungsprozessen<br />
als schnelle und zugleich kostengünstige<br />
Methode einzustufen ist.<br />
EXPERIMENTELLES<br />
Als Substratmaterial wurde der kohlenstofffaserverstärkte<br />
Kohlenstoff CF 226 der<br />
Schunk GmbH verwendet. Hinsichtlich der<br />
Haftvermittlerschicht wurden zwei verschiedene<br />
Konzepte verfolgt. Zum einen<br />
wurden mittels APS und PFS applizierte<br />
Molybdänzwischenlagen eingesetzt,<br />
zum anderen wurde auf einem Teil der<br />
CFC-Substrate in einem Schlickersilizierprozess<br />
eine Siliziumcarbidschicht aufgebracht.<br />
Die von der GTV GmbH bezogenen<br />
Pulver Al 2 O 3 , Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 94/6, Al 2 O 3 /<br />
TiO 2 97/3 und ZrO 2 /Y 2 O 3 92/8 (−45 µm<br />
+20 µm) wurden mittels der Spritzsysteme<br />
GTV F6 (APS) bzw. CastoDyn 3000 (PFS) als<br />
Beschichtungsmaterial für die keramische<br />
Decklage verarbeitet. Die entsprechenden<br />
Beschichtungsparameter finden sich in<br />
Tabelle 1. Aus Vergleichsgründen wurden<br />
auch Proben auf nicht-silizierten Substraten<br />
ohne jegliche Zwischenschicht hergestellt.<br />
Um das Risiko spannungsinduzierter<br />
Risse und großflächiger Abplatzungen zu<br />
minimieren, wurden außerdem Proben mit<br />
einer strukturierten keramischen Beschichtung<br />
hergestellt und mit Proben mit konventionellen,<br />
geschlossenen Schichten<br />
Tabelle 1: Beschichtungsparameter<br />
APS<br />
PFS<br />
Molybdän Keramik Molybdän Keramik<br />
Spritzabstand 135 mm 110 mm ca. 110 mm ca. 110 mm<br />
Argonfluss 47 l/min 41 l/min – –<br />
Wasserstofffluss 10 l/min 12 l/min – –<br />
Acetylen – – 0,5–0,7 bar 0,6–0,7 bar<br />
Sauerstoff – – 4,3 bar 4 bar<br />
Luft – – 3 bar –<br />
verglichen. Die Strukturierung wurde<br />
mithilfe eines handelsüblichen Drahtgitters,<br />
welches auf die Probe aufgespannt<br />
wurde, realisiert. Das Beschichtungsmaterial<br />
wurde anschließend durch das Gitter<br />
hindurch auf das Substrat appliziert, was<br />
in einer rhombusförmigen Oberflächenstruktur<br />
(Rhombus-Diagonalen 4 mm bzw.<br />
2,5 mm) resultierte.<br />
Die Schichtcharakterisierung erfolgte<br />
mittels Lichtmikroskopie, Porositätsmessungen<br />
(Software Olympus a4i), Röntgenbeugungsanalyse<br />
(XRD), tribometrischen<br />
Stift-Scheibe-Versuchen (0,1 m/s Rotationsgeschwindigkeit,<br />
zwei 100Cr6-Stifte, bis zu<br />
6.400 Übergänge) und Schicht-Haftzugversuchen<br />
(in Anlehnung an DIN EN 582).<br />
Darüber hinaus wurden die Proben umfangreichen<br />
Hochtemperaturtests unterzogen,<br />
beginnend mit Versuchen im Labormaßstab<br />
in einem widerstandsbeheizten Ofen mit<br />
Schutzgasanschluss (Ar, N 2 ). Die Proben wurden<br />
unter Hochvakuum (10 −2 bis 10 −5 mbar)<br />
bei einer Heizrate von 20 K/min auf 1.250 °C<br />
erwärmt. Nach einer Haltezeit von 10 min<br />
folgte eine freie Ofenabkühlung bei einer<br />
Kühlrate von etwa 10 K/min. Anschließend<br />
wurden die Proben hinsichtlich Rissbildung,<br />
Abplatzungen, Masseverlust und farblichen<br />
Veränderungen begutachtet. Beschädigte<br />
Proben wurden aussortiert, die verbleibenden<br />
Schichten unterliefen bis zu 47 Hochtemperaturzyklen.<br />
Jene Proben, die sich in<br />
diesen Tests als beständig erwiesen, wurden<br />
im Anschluss Abschrecktests in einer Wärmebehandlungsanlage<br />
von ALD unterzogen.<br />
Die Maximaltemperatur betrug hierbei<br />
1.100 °C. Durch Stickstoffflutung konnten<br />
Abschreckraten von 155 K/min erreicht werden.<br />
Die Tests umfassten bis zu 18 Zyklen.<br />
Nachfolgend wurden die Schichtsysteme,<br />
die die Labortests erfolgreich absolviert<br />
hatten, bei drei Industriepartnern in<br />
sechsmonatigen Langzeit-Hochtemperaturtests<br />
unter praxisrelevanten Bedingungen<br />
auf ihre Thermoschockbeständigkeit<br />
untersucht. Bei den Unternehmen wurden<br />
die Proben sowohl Härte- als auch Lötprozessen<br />
mit Maximaltemperaturen von<br />
1.120 °C bis 1.250 °C und Abschreckdrücken<br />
von 1,5 bis 9,5 bar unterzogen. Die<br />
Proben wurden in regelmäßigen Abständen<br />
optisch begutachtet, beschädigte<br />
Schichten wurden aussortiert und an die<br />
Forschungsstellen zur metallographischen<br />
Untersuchung zurückgesendet. Abschließend<br />
wurden im Labormaßstab Hochtemperaturkorrosionstests<br />
in verschiedenen<br />
Ofenatmosphären durchgeführt. Neben<br />
Tests im Feinvakuum (10 −2 –10 −3 mbar)<br />
wurde die Beständigkeit der Schichtsysteme<br />
in Stickstoff, Wasserstoff und Endogas<br />
(20 % CO, 40 % H 2 , 40 % N 2 ) untersucht.<br />
Die Zyklenzahl betrug jeweils 10 Durchläufe,<br />
die Maximaltemperatur im Falle von<br />
Stickstoff 1.100 °C, im Falle von Endogas<br />
1.050 °C, ansonsten 1.250 °C.<br />
ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
Thermisches Spritzen<br />
Sowohl mittels APS als auch mittels PFS<br />
konnten gut haftende Molybdän- und<br />
Keramikbeschichtungen hergestellt werden.<br />
Dabei zeigte sich, dass die silizierten<br />
CFC-Substrate eine ausreichend hohe<br />
Oberflächenrauheit besitzen, sodass das<br />
dem thermischen Spritzen üblicherweise<br />
vorgelagerte Korundstrahlen im Gegensatz<br />
zu den nicht-silizierten Proben entfallen<br />
konnte. Dies ist als wichtiger Vorteil<br />
zu werten, da Strahlversuche zeigten, dass<br />
bereits geringe Strahldrücke eine starke<br />
Schädigung der oberflächennahen Fasern<br />
verursachten, was negative Auswirkungen<br />
auf die strukturelle Integrität und Festigkeit<br />
des CFC-Substrats haben kann. Der<br />
Einsatz einer Zwischenschicht ist deshalb<br />
zu empfehlen. Sowohl auf der Molybdän-<br />
Zwischenlage als auch auf der Siliziumcarbidschicht<br />
zeigten die keramischen<br />
Decklagen ein sehr gutes Anbindungsverhalten.<br />
Die in Bild 2 sichtbaren Delaminationseffekte<br />
im CFC-Mo-Interface belegen<br />
jedoch, dass der Haftvermittler selbst eine<br />
78 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FORSCHUNG AKTUELL<br />
teilweise ungenügende Anbindung am<br />
Substrat aufweist. Im Gegensatz dazu<br />
zeigte die SiC-Schicht der silizierten Proben<br />
eine exzellente Haftung sowohl mit<br />
dem Substrat als auch der keramischen<br />
Decklage (Bild 3).<br />
Die pulverflammgespritzten Beschichtungen<br />
zeigten erwartungsgemäß eine<br />
deutlich höhere Porosität (15 % Mo,<br />
35 % Keramik) als die plasmagespritzten<br />
Schichten (7 % Mo, 1–4 % Keramik). Im<br />
Hinblick auf den beabsichtigten Anwendungsfall<br />
ist dies jedoch nicht notwendigerweise<br />
als negativ zu bewerten, da<br />
Wärmeausdehnungsunterschiede zwischen<br />
dem CFC-Substrat und dem keramischen<br />
Beschichtungsmaterial durch<br />
eine poröse Mikrostruktur in der Regel<br />
besser kompensiert werden als durch<br />
eine vollkommen dichte Schicht. Die<br />
Herstellung der Proben mit der strukturierten<br />
Oberfläche verlief problemlos.<br />
Das Drahtgitter konnte nach dem<br />
Beschichtungsvorgang ohne sichtbare<br />
Schädigung vom Substrat abgenommen<br />
werden. In den nachfolgenden Hochtemperaturtests<br />
sollte überprüft werden, ob<br />
die Strukturierung ein vielversprechender<br />
Ansatz zur Schichteigenspannungsreduzierung<br />
ist.<br />
Haftzug- und Verschleißtest<br />
Die Haftzugtests bestätigten den Eindruck,<br />
der durch die Auswertung der Schliffbilder<br />
gewonnen wurde. Sämtliche auf siliziertem<br />
CFC abgeschiedenen Schichten<br />
(in Bild 4 grün dargestellt) zeigten eine<br />
deutlich höhere Haftzugfestigkeit als die<br />
Proben mit Molybdänzwischenlage oder<br />
ohne jeglichen Haftvermittler. Auch die<br />
Schadensbilder stellten sich sehr unterschiedlich<br />
dar. Konnten für viele der auf<br />
nicht-silizierten Substraten aufgebrachten<br />
Schichten großflächige Delaminationen<br />
beobachtet werden, so kam es bei den<br />
Proben mit SiC-Zwischenlage nur zu lokalen<br />
Schädigungen im Bereich des Haftzugstempels.<br />
Hier trat das Versagen auch nicht<br />
im Interface CFC/Schicht, sondern im CFC-<br />
Substrat selbst auf. Dies korreliert mit den<br />
hohen Haftzugwerten der silizierten Proben,<br />
die fast an den Wert des unbeschichteten<br />
Substrats heranreichen (die beiden<br />
linken Balken in Bild 4).<br />
Die an einem<br />
Stift-Scheibe-Tribometer<br />
durchgeführten<br />
Verschleißtests<br />
ermöglichten einen<br />
direkten Vergleich<br />
der Verschleißbeständigkeit<br />
der thermisch<br />
gespritzten<br />
APS-Schichten mit<br />
drei in der Industrie<br />
eingesetzten Anstrichen<br />
(HeBo Coat,<br />
Fiberfrax QF-180, Carbosave).<br />
Während die<br />
Anstriche schon nach<br />
200 Umdrehungen<br />
tiefe, bis auf das CFC-<br />
Substrat reichende<br />
Verschleißspuren aufwiesen,<br />
konnten die<br />
auf den plasmagespritzten<br />
Keramikbeschichtungen<br />
erkennbaren<br />
Spuren selbst<br />
nach 3200 Umdrehungen<br />
(entspricht<br />
6.400 Stiftüberläufen)<br />
ohne sichtbare Schädigung<br />
der Schichten<br />
leicht abgewischt werden,<br />
was dafür spricht,<br />
dass der dunkle Abrieb<br />
ausschließlich von den<br />
Stahlstiften stammte<br />
(Bild 5).<br />
Thermozyklische<br />
Tests<br />
Während der Hochtemperaturversuche<br />
konnten grundsätzlich<br />
vier verschiedene Schadensmechanismen<br />
beobachtet werden. Insbesondere die Proben<br />
mit Molybdän-Haftvermittler oder ohne<br />
jegliche Zwischenlage zeigten umfangreiche<br />
Rissbildung und großflächige Abplatzungen<br />
nach spätestens 12 Zyklen. Darüber hinaus<br />
wiesen die mit Al 2 O 3 /TiO 2 beschichteten<br />
Proben eine deutliche Schwärzung der<br />
Oberfläche auf (Bild 6), was als Indikator<br />
für eine unerwünschte Kohlenstoffdiffusion<br />
gewertet wurde. 15‐minütige Kontakttests<br />
Bild 2: APS-Schicht Mo + Al 2 O 3 auf ungestrahltem CFC<br />
Bild 3: APS-Schicht Al 2 O 3 /TiO 2 auf siliziertem CFC<br />
Bild 4: Ergebnisse der Haftzugversuche<br />
mit aufgelegten Cr-Ni-Stahlplättchen bestätigten<br />
diese Vermutung, da es bei Temperaturen<br />
von etwa 1.200 °C zu einer teilweisen<br />
Verschmelzung des Plättchens mit dem<br />
beschichteten Substrat kam. Im Gegensatz<br />
dazu konnte bei den Al 2 O 3 - und den Al 2 O 3 /<br />
Cr 2 O 3 -Proben keine Schwärzung beobachtet<br />
werden. Dementsprechend zeigten diese<br />
Schichtsysteme auch ein chemisch inertes<br />
Verhalten in den Kontaktversuchen. Schließlich<br />
ergaben Wägungen vor, während und<br />
nach den thermozyklischen Tests, dass die<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
79
FORSCHUNG AKTUELL<br />
Bild 5: Vergleich der Verschleißspuren Keramikanstrich /<br />
APS-Beschichtung<br />
Bild 6: Farbunterschiede ausgewählter APS-Schichten auf<br />
siliziertem CFC vor (Z0, as-sprayed) und nach (Z12)<br />
12 zyklischen Tests im Hochvakuum<br />
Bild 7: Strukturierte und geschlossene Al 2 O 3 -, Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -<br />
und Al 2 O 3 /TiO 2 -APS-Schichten nach 29 bzw. 30 Zyklen<br />
(Hochvakuum, T max = 1.250 °C)<br />
Bild 8: Von links nach rechts: Geschlossene und strukturierte<br />
Al 2 O 3 - sowie geschlossene und strukturierte<br />
Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -Proben nach 100 Zyklen im Industrieversuch<br />
(Abschreckdruck 1,5 bar N 2 , Maximaltemperatur<br />
1.120 °C)<br />
Masse der mit den silizierten Substraten hergestellten Proben über die<br />
Versuchsdauer nahezu konstant blieb, während die übrigen Schichtsysteme<br />
Masseverluste von bis zu 0,5 % aufwiesen. Dies lässt den<br />
Schluss zu, dass die SiC-Schicht das CFC-Substrat vor unerwünschten<br />
chemischen Reaktionen sowohl mit der Ofenatmosphäre als auch<br />
mit dem Beschichtungsmaterial schützt.<br />
Grundsätzlich zeigten die Proben auf siliziertem CFC ein deutlich<br />
besseres Hochtemperatur- und Thermoschockverhalten. Die bereits<br />
beschriebene Schwärzung der Al 2 O 3 /TiO 2 -Schichten wurde jedoch<br />
von der Ausbildung eines stetig wachsenden Rissnetzwerkes auf<br />
der keramischen Oberfläche begleitet (rot markiert in Bild 7f). Im<br />
Zusammenhang mit dem oben beschriebenen Kontakttest muss<br />
dies als Ausschlusskriterium für Al 2 O 3 /TiO 2 als Beschichtungsmaterial<br />
gewertet werden. Auch die mit ZrO 2 /Y 2 O 3 beschichteten Proben<br />
wiesen schon nach wenigen Zyklen größere Risse und in der Folge<br />
Abplatzungen auf. Dies wird auf den im Vergleich zu den übrigen<br />
keramischen Beschichtungswerkstoffen und auch zum Substratmaterial<br />
relativ hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von<br />
Zirkoniumoxid (10 ∙ 10 −6 K −1 ) zurückgeführt. Wie aus den Abbildungen<br />
7a und b ersichtlich wird, waren nach 29 Hochtemperaturzyklen bei<br />
den strukturierten Al 2 O 3 -Schichten und in geringerem Maße auch<br />
bei den Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -Schichten Abplatzungen einzelner Segmente zu<br />
beobachten. Wäre das Abplatzen vereinzelter Segmente noch akzeptabel,<br />
da die umliegenden Segmente den Kontakt des aufliegenden<br />
Bauteils mit dem CFC verhindern, so ist die in Bild 7a sichtbare Anzahl<br />
an Fehlstellen bereits als grenzwertig einzustufen. Die nachfolgenden<br />
Industrieversuche sollten Klarheit darüber schaffen, inwiefern die<br />
strukturierten Oberflächen für den praktischen Einsatz geeignet sind.<br />
Im Gegensatz zu den strukturierten Proben zeigten die geschlossenen<br />
Al 2 O 3 - und Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -Schichten bis zum Ende der Labortests mit<br />
freier Ofenabkühlung keinerlei Schädigungen (Bild 7d und e). Al 2 O 3 /<br />
Cr 2 O 3 zeigte auch in den Abschreck- und Hochtemperaturkorrosionsversuchen<br />
die besten Resultate. Selbst in Wasserstoffatmosphäre, bei<br />
denen die anderen getesteten Schichtsysteme versagten, waren nach<br />
10 Zyklen keine größeren Schädigungen erkennbar.<br />
Nach 47 Zyklen mit freier Abkühlung, 18 Abschreckversuchen<br />
und den Korrosionsversuchen im Labormaßstab ließ sich somit<br />
festhalten, dass die plasmagespritzten den pulverflammgespritzten<br />
Schichten im Hinblick auf Rissbildung und Delamination deutlich<br />
überlegen waren und dass Molybdän in Hochtemperaturanwendungen<br />
als Haftvermittler für keramische Schichten auf CFC<br />
ungeeignet ist.<br />
Die abschließenden Langzeituntersuchungen in der industriellen<br />
Praxis bestätigten weitestgehend die Resultate der Labortests.<br />
Die ZrO 2 /Y 2 O 3 -Schichten versagten auch hier schon nach wenigen<br />
Zyklen. Die Langzeitbeständigkeit der strukturierten Proben war<br />
in entscheidendem Maße von den Prozessparametern abhängig,<br />
die die jeweiligen Firmen gewählt hatten. Abschreckdrücke<br />
von bis zu 9,5 bar N 2 und Maximaltemperaturen von 1.250 °C<br />
führten zu vermehrten Segmentabplatzungen. Im Gegensatz<br />
dazu waren bei einem Druck von 1,5 bar N 2 und einer Temperatur<br />
von 1.120 °C auch nach 100 Zyklen keine Schädigungen sichtbar<br />
(Bild 8). Letzteres galt auch für die geschlossenen Al 2 O 3 - und Al 2 O 3 /<br />
80 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
FORSCHUNG AKTUELL<br />
Cr 2 O 3 -Schichten, welche sich sogar unter<br />
den zuvor genannten höheren Abschreckdrücken<br />
und Maximaltemperaturen als<br />
beständig erwiesen und, abgesehen von<br />
einer leichten Schwärzung, auch nach 81<br />
Zyklen kaum Schädigungen zeigten.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Mittels atmosphärischen Plasmaspritzens<br />
(APS) und mittels Pulverflammspritzens (PFS)<br />
wurden unter Verwendung von haftvermittelnden<br />
Zwischenschichten (SiC, Mo) keramische<br />
Beschichtungen auf kohlenstofffaserverstärktem<br />
Kohlenstoff (CFC) hergestellt.<br />
Auf siliziertem CFC applizierte Schichten<br />
zeigten das beste Anbindungsverhalten, was<br />
durch Haftzugtests verifiziert werden konnte.<br />
Hochtemperaturtests im Vakuum führten<br />
bei einem Teil der Proben zu umfangreicher<br />
Rissbildung und Delaminationen, was in der<br />
Schlussfolgerung resultierte, dass Molybdän<br />
für die beabsichtigte Anwendung ungeeignet<br />
ist, während insbesondere die geschlossenen<br />
Al 2 O 3 - und Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -Schichten auf<br />
siliziertem CFC ein exzellentes Hochtemperatur-<br />
und Thermoschockverhalten zeigten.<br />
Nach 47 Zyklen bei einer Maximaltemperatur<br />
von 1.250 °C waren bei diesen Proben keine<br />
sichtbaren Schädigungen erkennbar. Diesen<br />
Untersuchungen im Labormaßstab folgten<br />
praxisrelevante Tests in drei Unternehmen,<br />
wo die Schichtsysteme über einen Zeitraum<br />
von sechs Monaten in bis zu 100 Zyklen in<br />
verschiedenen Wärmebehandlungsprozessen<br />
mitgefahren wurden. Hierbei bestätigte<br />
sich, dass Al 2 O 3 und Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 die vielversprechendsten<br />
Beschichtungsmaterialien für<br />
thermisch belastete CFC-Bauteile sind. Dies<br />
eröffnet ein großes Anwendungspotential<br />
für thermisch gespritzte Keramikschichten<br />
nicht nur auf CFC-Chargiergestellen, sondern<br />
ganz allgemein auf CFC-basierten Leichtbaukomponenten.<br />
DANKSAGUNG<br />
Das IGF-Vorhaben 16572 BR 1/2 des Forschungskuratoriums<br />
Maschinenbau e.V.<br />
(FKM) wurde über die Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen „Otto<br />
von Guericke“ e.V. (AiF) im Rahmen des Programms<br />
zur Förderung der Industriellen<br />
Gemeinschaftsforschung und ‐entwicklung<br />
(IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie aufgrund eines Beschlusses<br />
des Deutschen Bundestages gefördert.<br />
Die Forschungsstellen bedanken sich herzlich<br />
für die Finanzierung des Forschungsvorhabens.<br />
Großer Dank gebührt ebenfalls<br />
den Mitgliedern des projektbegleitenden<br />
Ausschusses für tatkräftige Unterstützung<br />
sowie wertvolle Hinweise und Anregungen.<br />
LITERATUR<br />
[1] Wank, A.; Wielage, B.; Reisel, G.; Ahrens, S.;<br />
Martinez, L.; Schnick, T.: Diffusionssperrschichten<br />
für Leichtbaugestelle aus Grafit<br />
und C/C in Wärmebehandlungs- und Lötprozessen.<br />
Tagungsband WTK 2005, S. 245–250.<br />
– ISBN 3-00-016841-9<br />
[2] Klemm, H.; Nake, K.; Thebault, S.: Oberflächenpassivierung<br />
von CFC‐Sinter un ter lagen.<br />
In: H. Kolaska: Hochleistungsprodukte der<br />
Pulvermetallurgie – Vorträge des Hagener<br />
Symposiums. Witten: Heimdall, 2005 (Pulvermetallurgie<br />
in Wissenschaft und Praxis 21), S.<br />
267–276. – ISBN 3-9807736-5-5<br />
[3] Henrich, M.; Regener, D.; Weiß, R.: Charakterisierung<br />
des Festigkeits- und Bruchverhaltens<br />
von kohlenstofffaserverstärktem Kohlenstoff<br />
(C/C) und siliziertem kohlenstofffaserverstärktem<br />
Kohlenstoff (C/C-SiC) unter<br />
Biegebeanspruchung. Materialwissenschaft<br />
und Werkstofftechnik, 33 (2002) 9, S. 524–<br />
533.<br />
[4] Weiß, R.: Industrielle CMC-Anwendungen –<br />
heute und in der Zukunft. Präsentation.<br />
http://www.dlr.de/bk/Portaldata/35/Resources/dokumente/Industrielle_CMC-Anwendungen_-_heute_und_in_der_Zukunft.pdf<br />
[5] Demmel, J.: Werkstoffwissenschaftliche<br />
Aspekte der Entwicklung neuartiger Werkstückträger<br />
für Hochtemperaturprozesse<br />
aus Faserverbundkeramik C-C und weiteren<br />
Hochtemperaturwerkstoffen. Dissertation.<br />
TU Bergakademie Freiberg, 2003<br />
AUTOREN<br />
Dipl.-Ing. Rico Drehmann<br />
Institut für Werkstoffwissenschaft und<br />
Werkstofftechnik (IWW), TU Chemnitz<br />
Chemnitz<br />
Tel.: 0371/531-39331<br />
rico.drehmann@mb.tu-chemnitz.de<br />
Dr.-Ing. habil. Christian Rupprecht<br />
Institut für Werkstoffwissenschaft und<br />
Werkstofftechnik (IWW), TU Chemnitz<br />
Chemnitz<br />
Tel.: 0371/531-35220<br />
christian.rupprecht@mb.tu-chemnitz.de<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Wielage<br />
Institut für Werkstoffwissenschaft und<br />
Werkstofftechnik (IWW), TU Chemnitz<br />
Chemnitz<br />
Tel.: 0371/531-36169<br />
bernhard.wielage@mb.tu-chemnitz.de<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Lampke<br />
Institut für Werkstoffwissenschaft und<br />
Werkstofftechnik (IWW), TU Chemnitz<br />
Chemnitz<br />
Tel.: 0371/531-36163<br />
thomas.lampke@mb.tu-chemnitz.de<br />
Dipl.-Ing. Maria Gilbert<br />
Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik<br />
(IWTT), TU Bergakademie Freiberg<br />
Freiberg<br />
Tel.: 03731/39-2013<br />
maria.gilbert@iwtt.tu-freiberg.de<br />
Dr.-Ing. Volker Uhlig<br />
Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik<br />
(IWTT), TU Bergakademie Freiberg<br />
Freiberg<br />
Tel.: 03731/39-2177<br />
volker.uhlig@iwtt.tu-freiberg.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis<br />
Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik<br />
(IWTT), TU Bergakademie Freiberg<br />
Freiberg<br />
Tel.: 03731/39-3940<br />
trimis@iwtt.tu-freiberg.de<br />
Dr.-Ing. Volker Heuer<br />
ALD Vacuum Technologies GmbH<br />
Hanau<br />
Tel.: 06181/307-3372<br />
dr.volker.heuer@ald-vt.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
81
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AUS DER PRAXIS<br />
Neuer Gusswerkstoff für den<br />
Tieftemperatureinsatz<br />
konstruiert werden<br />
und das spart nicht nur<br />
Gewicht, sondern auch<br />
Kosten.<br />
Anstatt auf austenitische<br />
setzt man bei<br />
Schmolz + Bickenbach<br />
Guss für Aufgaben im<br />
Tieftemperaturbereich<br />
seit neuestem auf martensitische<br />
Stähle – das<br />
ist das Ergebnis eines<br />
vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und<br />
Technologie geförderten<br />
umfangreichen<br />
Forschungsprojekts.<br />
Diese Werkstoffe lassen<br />
sich ausgezeichnet<br />
vergüten und weisen<br />
damit auch eine deutlich<br />
höhere Streckgrenze<br />
(Rp0,2 ≥ 490 N/<br />
mm 2 ) auf als die alternativ<br />
einzusetzenden<br />
austenitischen Stähle.<br />
Eine Eigenschaft, die<br />
bei solch extremen<br />
Temperaturen von<br />
Bild 1: Trockeneis (Quelle: © panthermedia /vkovalcik)<br />
besonderem Vorteil<br />
ist. Allerdings werden<br />
An Stähle, die im Tieftemperaturbereich nicht nur an die Festigkeit, sondern auch<br />
zum Einsatz kommen, werden besondere<br />
Anforderungen gestellt – müssen sie dere Ansprüche gestellt. Voraussetzung<br />
an die Zähigkeit (KV (-196 °C) ≥ 40 J) beson-<br />
doch Temperaturen von bis zu −196 °C für eine hohe Zähigkeit bei tiefen Temperaturen<br />
sind vor allem niedrige Gehalte an<br />
standhalten. Bisher wird dabei auf austenitische<br />
Stähle zurückgegriffen. Diese sind ausgewählten Spurenelementen. Andernfalls<br />
führen die dadurch hervorgerufenen<br />
aufgrund ihrer niedrigen Streckgrenze<br />
allerdings der Gefahr der frühen Verformung<br />
ausgesetzt und müssen deshalb Gussteils. Die Herausforderung bestand<br />
Seigerungen zu einer Versprödung des<br />
besonders dickwandig gegossen werden. darin, die sichere Herstellung der Gussteile<br />
mit dem Fokus auf einem optimierten<br />
Das war der Ausgangspunkt für die Entwicklung<br />
eines neuen kaltzähen Werkstoffs,<br />
der bei einer guten Zähigkeit deut-<br />
Zähigkeit zu realisieren – und zwar ohne<br />
Gefüge und damit einer ausreichenden<br />
lich höhere Festigkeitswerte aufweist. dass Risse im Volumen des Gussteils auftreten.<br />
Dadurch kann das Gussteil dünnwandiger<br />
UMFANGREICHE ENTWICK-<br />
LUNGSARBEIT<br />
Ausgangspunkt des Forschungsprojekts<br />
war der kaltzähe Werkstoff X8Ni9. Dieser<br />
wird als Blech- und Schmiedematerial standardmäßig<br />
für Anwendungen bis -196 °C<br />
eingesetzt. Eine Gussvariante des Werkstoffs<br />
existierte aufgrund der hohen Rissempfindlichkeit<br />
des grobkörnigen Primärgefüges<br />
bisher aber nicht. Ziel war es, durch die<br />
Kombination von Erkenntnissen aus Analytik,<br />
Metallurgie und Wärmebehandlung den<br />
Werkstoff auch als Gussmodifikation darzustellen.<br />
Neben ausführlichen Werkstoffuntersuchungen<br />
und einer umfassenden<br />
Literaturrecherche wurde dazu mit externen<br />
Experten zusammengearbeitet. Dabei griff<br />
man auf modernste Technologien zurück,<br />
so z. B. auf eine Simulation der Gießtechnik,<br />
thermodynamische Berechnungen des<br />
Werkstoffes und der Wärmebehandlung<br />
und neueste Analysemethoden zur Auswertung<br />
der Untersuchungsergebnisse. So<br />
wurde unter anderem festgestellt, dass die<br />
Anforderungen an den Reinheitsgrad der<br />
Einsatzstoffe sowie an die Schmelz- und<br />
Formtechnik von besonderer Bedeutung<br />
sind. Zusätzlich müssen auch die Wärmebehandlungsparameter<br />
hochpräzise eingestellt<br />
werden. Auf Grundlage der gewonnenen<br />
Erkenntnisse erfolgte im Anschluss eine<br />
Versuchsfertigung – von der Erschmelzung<br />
und dem Abguss über die Wärmebehandlung<br />
bis hin zur mechanischen Erprobung.<br />
Nach dem Abguss wurden die Gussteile<br />
dabei umfangreichen Kontrollen unterzogen.<br />
Das umfasste neben Sicht- und<br />
Farbeindringungsprüfungen auch Ultraschall-<br />
und Röntgenuntersuchungen. Hier<br />
konnte nachgewiesen werden, dass das<br />
Legierungskonzept zusammen mit den<br />
gewählten Abkühlbedingungen tatsächlich<br />
rissfreie Gussstücke generiert. Zusätzlich<br />
fand zur Optimierung der mechanischen<br />
Kennwerte eine Reihe von Wärmebehandlungsversuchen<br />
statt.<br />
84<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
AUS DER PRAXIS<br />
Bild 2. Schiff bei Flüssiggastransport (Quelle: © Carabay – Fotolia.com)<br />
Ergebnis dieser Versuchsreihe ist der<br />
neue kaltzähe Werkstoff DUX CRYO ® .<br />
Dieser zeichnet sich durch eine erhöhte<br />
Streckgrenze und eine hervorragende<br />
Tieftemperaturzähigkeit aus. Damit kann<br />
das Gussteil deutlich dünnwandiger konstruiert<br />
und gebaut werden. Das ermöglicht<br />
eine höhere Gestaltungsfreiheit, spart<br />
Gewicht sowie Kosten und schont darüber<br />
hinaus Ressourcen. Für das Unternehmen<br />
ist aufgrund der chemischen Zusammensetzung<br />
der neue Werkstoff günstiger als<br />
Austenite, weil er bei ähnlichen Nickelgehalten<br />
kein Chrom enthält.<br />
VIELFÄLTIGE EINSATZ-<br />
GEBIETE<br />
Der neue Werkstoff DUX CRYO ® ist für alle<br />
Bereiche geeignet, in denen mit Temperaturen<br />
zwischen -100 °C und -196 °C gearbeitet<br />
wird, und damit z. B. überall dort, wo Kryogene<br />
wie Trockeneis oder flüssiger Sauerund<br />
Stickstoff zum Einsatz kommen. Das gilt<br />
unter anderem für Luftverflüssigungs- und<br />
‐zerlegungsanlagen, in denen Luftkomponenten<br />
durch thermische Trennverfahren<br />
getrennt werden, um Stickstoff, Sauerstoff,<br />
Argon und andere Edelgase in hochreiner<br />
Konzentration und in flüssiger Form<br />
sowie gasförmig zu gewinnen. Ein weiteres<br />
zukunftsträchtiges Einsatzfeld ist darüber<br />
hinaus die Erdgasverflüssigung: Hier wird<br />
das Erdgas in sogenannten LNG-Terminals<br />
auf bis zu -164 °C heruntergekühlt – entsprechend<br />
hoch sind auch die Anforderungen<br />
an die eingesetzten Komponenten. Ähnliches<br />
gilt für die Kaltvermahlung und das<br />
kryogene Recycling. Diese Verfahren werden<br />
z. B. in der Lebensmittelindustrie und im<br />
Bereich der Verbundstoffe genutzt. Ziel ist<br />
dabei die Zerkleinerung von Werkstoffen<br />
mit geringem Erweichungspunkt. „Auch in<br />
den Bereichen Bodengefrierung, industrielle<br />
Kältetechnik sowie Ölsandgewinnung könnten<br />
für diesen Werkstoff noch interessante<br />
Potenziale liegen“, erläutert Dr. Becker, Leiterin<br />
Forschung & Entwicklung. Das Gleiche<br />
gilt für alle Bauteile, die bei tiefen Außentemperaturen<br />
eingesetzt werden: ob Pumpen<br />
in Alaska oder Offshore-Anwendungen in<br />
der Tiefsee.<br />
Die Vorteile des kaltzähen Werkstoffes DUX<br />
CRYO® auf einen Blick:<br />
■■<br />
Hohe Festigkeit und hohe Streckgrenze,<br />
■■<br />
Hervorragende Tieftemperaturzähigkeit,<br />
■■<br />
Möglichkeit der dünnwandigeren<br />
und trotzdem verformungsstabilen<br />
Konstruktion,<br />
■■<br />
Einsparung von Gewicht und Kosten.<br />
Kontakt:<br />
Schmolz + Bickenbach Guss<br />
Krefeld<br />
Tel.: 02151 764-1257<br />
v.jansen@schmolz-bickenbach.com<br />
www.guss.schmolz-bickenbach.com<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
85
AUS DER PRAXIS<br />
Umfassende Energiemonitoring-Lösung<br />
für Gießerei-Betriebe<br />
Sechs elektrisch betriebene Gießereiöfen<br />
(Bild 1) laufen bei der Bergmann Automotive<br />
GmbH in Barsinghausen – und benötigen<br />
vergleichsweise so viel Strom wie eine kleine<br />
Stadt. Ein systematisches Energiemanagement<br />
spielt vor diesem Hintergrund eine zentrale<br />
Rolle. Zusammen mit Siemens hat das mittelständische<br />
Unternehmen jetzt ein umfassendes<br />
Energiemonitoringsystem realisiert.<br />
ENERGIE ALS KOSTENFAKTOR<br />
Bergmann Automotive stellt Zylinderlaufbuchsen<br />
her, die in Hubkolbenmotoren als Lauffläche<br />
für den Kolben eingesetzt. Rund 10 % des<br />
Unternehmensumsatzes entfallen auf Energiekosten.<br />
Das entspricht einem Verbrauch<br />
etwa 36 Mio. kWh Strom pro Jahr – so viel<br />
verbrauchen 5.800 Deutsche im Durchschnitt.<br />
Energieeffizienz wird damit zum zentralen Faktor<br />
für den Unternehmenserfolg.<br />
Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) gab dann letztlich den<br />
Ausschlag für den Geschäftsführer Bernhard<br />
Büthe und seine Mitarbeiter, die bisherigen<br />
Bild 1: Das Herzstück von Bergmann Automotive bildet eine Gießerei für Schleuderguss<br />
Maßnahmen durch ein durchgängiges und<br />
umfassendes Energiemonitoringsystem<br />
zu ersetzen. Denn das neue EEG entlastet<br />
zwar das produzierende Gewerbe durch<br />
eine Erstattung der Umlagen für erneuerbare<br />
Energien, knüpft diese Erstattung aber<br />
gleichzeitig an bestimmte Bedingungen. So<br />
müssen nach § 41 Unternehmen mit einem<br />
Verbrauch von über 10 GWh pro Jahr zum<br />
Zeitpunkt der Antragstellung über ein nach<br />
DIN EN ISO 50001 zertifiziertes Energiemanagementsystem<br />
verfügen.<br />
Voraussetzung dafür ist eine systematische<br />
Erfassung des Energieverbrauchs<br />
und die fachkundige Analyse möglicher<br />
Einsparpotenziale. Das zentrale Werkzeug,<br />
um die in beiden Normen formulierten<br />
Ziele zu erreichen, sind Energiemonitoringsysteme.<br />
Sie ermöglichen es, softwaregestützt<br />
die Energieströme eines<br />
Unternehmens in allen Produktions- und<br />
Nebenanlagen detailliert zu erfassen, den<br />
Energieverbrauch zu analysieren und auszuwerten.<br />
Aus diesem Datenmaterial lassen<br />
sich dann im gesamten Unternehmen<br />
Einsparpotenziale bestimmen.<br />
ALLE VERBRAUCHER IM BLICK<br />
Von Anfang an stand fest, dass ein solches<br />
Energiemonitoringsystem nicht nur die<br />
Hauptverbraucher in der Produktion, sondern<br />
alle Verbrauchsstellen im gesamten<br />
Betrieb umfassen sollte. Bis zu 200 Zähler<br />
sollten zu diesem Zweck ausgetauscht<br />
werden. Nach einem umfangreichen<br />
Benchmarking der Anbieter für Energiedatenerfassungssysteme<br />
entschieden<br />
sich die elektrotechnischen wie auch die<br />
kaufmännischen Experten für das Energiemonitoringsystem<br />
von Siemens, bestehend<br />
aus Messgeräten der 7KM PAC-Reihe<br />
(Bild 2) und aus der Software Powermanager.<br />
Am Standort Barsinghausen sind<br />
mittlerweile rund 100 vernetzte Messgeräte<br />
installiert. Weitere werden folgen, um<br />
mittelfristig wirklich alle Nebenverbraucher<br />
zu integrieren.<br />
Die Software Powermanager überwacht<br />
und archiviert die von den Zählern erfassten<br />
elektrischen Kenngrößen wie Spannungen,<br />
Ströme, Leistungen, Energiewerte<br />
und Frequenzen. Einzige Voraussetzung:<br />
ein Windows-PC und ein LAN-Netzwerk für<br />
Modbus TCP. Auf dem PC werden die Leistungsmittelwerte<br />
der überwachten Kenngrößen<br />
in Ganglinienform angezeigt und<br />
können miteinander verglichen werden.<br />
So lassen sich beispielsweise Lastgänge<br />
verschiedener Fertigungslinien oder Firmenstandorte<br />
gegenüberstellen. Ebenso<br />
angezeigt werden Störungen in der Energieverteilung,<br />
auf die sofort reagiert werden<br />
kann. Die Darstellung der Berichte ist<br />
in Form vorinstallierter Vorlagen möglich,<br />
zum Beispiel mit Kostenstellenzuordnung,<br />
im Messwertevergleich oder als Dauerlinie.<br />
Sie kann aber auch frei nach den individuellen<br />
Anforderungen gestaltet werden.<br />
Voreinstellungen sorgen dafür, dass die<br />
Messgeräte schnell einsatzbereit sind.<br />
86<br />
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Und auch die nachfolgende DIN EN ISO<br />
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auf den Nachweis der Energieeffizienz<br />
nochmals verschärft hat, erfüllt die<br />
Siemens-Lösung. Das Energiemonitoringsystem<br />
macht Energieflüsse transparent<br />
und liefert Kennzahlen in Echtzeit. Doch es<br />
liefert noch sehr viele weitere Erkenntnisse<br />
und Informationen aus dem System, die<br />
man für den Nachweis der Energieeffizienz<br />
gar nicht bräuchte, die aber wertvolle Hinweise<br />
geben. So kann beispielsweise aus<br />
Fehlerverläufen herausgelesen werden,<br />
wie die einzelnen Maschinen reagieren.<br />
Ein Mehrverbrauch kann dann auf eine<br />
Störung hinweisen, ehe diese in der<br />
Produktion offensichtlich wird. Mit dem<br />
umfangreichen Datenmaterial lassen sich<br />
die einzelnen Parameter analysieren und<br />
Energieflüsse und Produktionsprozesse<br />
optimieren.<br />
Bild 2: Zum Energiemonitoringsystem gehörende Messgeräte der 7KM PAC-Reihe (links)<br />
WERTVOLLE INFORMATION<br />
Das ursprüngliche Ziel einer Anerkennung<br />
nach DIN EN 16001, dem Vorgänger der<br />
aktuellen DIN EN ISO 50001, wurde mit der<br />
Zertifizierung im November 2011 erreicht.<br />
Kontakt:<br />
Siemens AG<br />
Rainer Goes<br />
Low Voltage & Products<br />
Regensburg<br />
www.siemens.de/lowvoltage<br />
Wissen aus einem Guss<br />
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Fachzeitschrift für alle Bereiche der Gießereitechnik<br />
The World of Die Casting Technology<br />
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in komplett überarbeiteter und optimierter Form sämtlicher Fachgebiete des<br />
Gießereiwesens mit den diesjährigen Schwerpunktthemen Druckguss und<br />
Metallografie an. Das Expertenteam um die Herausgeberin Dipl.-Ing. Simone<br />
Franke beantwortet wichtige Fragen der täglichen Praxis und stellt einen umfangreichen<br />
Tabellenteil, aktuelle Informationen zum Arbeitsschutz und einen<br />
Veranstaltungskalender bereit. Ganz neu in diesem Jahr: Das „TBG“ erscheint<br />
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ewi.indd 1 06.02.13 10:08<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
87
TECHNIK AKTUELL<br />
Anpassungsfähiger Leistungssteller mit TÜV-Zertifikat<br />
Der TÜV Süd bestätigt die CE-Konformitätserklärung<br />
von Gefran für die<br />
Leistungssteller der GTF-Serie und damit<br />
die richtlinienkonforme Produktion des<br />
Sensorikspezialisten.<br />
Eingesetzt in der Steuerung elektrischer<br />
Industriebeheizungen passen Leistungssteller<br />
wie der GTF plus den Strom beziehungsweise<br />
die Spannung variabel den jeweiligen<br />
Anforderungen an und reagieren flexibel<br />
auf Änderungen der elektrischen Last oder<br />
Netzspannungsschwankungen.<br />
Die Leistungssteller erleichtern die Prozessdiagnose<br />
und ermöglichen die Anbindung<br />
an Automatisierungsnetzwerke. Sie<br />
eignen sich für vier Betriebsarten: nullspannungsschaltend,<br />
(optimierte) Pulspaketsteuerung<br />
sowie Phasenanschnittsteuerung. Sie<br />
können mit unterschiedlichen Heizlasten<br />
verknüpft werden. Herkömmliche Widerstände<br />
oder solche aus Kanthal oder Super<br />
Kanthal lassen sich ebenso anschließen<br />
wie Heizelemente aus Siliziumkarbid, Primärwicklungen<br />
von Transformatoren oder<br />
lang-, mittel- und kurzwellige Infrarotstrahler.<br />
Zudem benötigen<br />
die modernen Steller<br />
weniger Verkabelungsaufwand,<br />
sparen<br />
Platz im Schaltschrank<br />
und verringern die<br />
Anschaffungskosten.<br />
Die Softstart-<br />
Funktion DSC (Dynamic<br />
System Control)<br />
erlaubt ein sanftes<br />
Hochregeln der Lastspannung,<br />
reduziert<br />
Stromspitzen beim<br />
Einschalten und senkt<br />
insgesamt den Stromverbrauch. Untersuchungen<br />
zeigen, dass allein aufgrund<br />
dieser Funktion 20 % der Kosten für neue<br />
Strahler eingespart werden können. Überdies<br />
ermöglicht die Softstart-Funktion die<br />
Ansteuerung von Transformatoren.<br />
Einphasensteller vom Typ GTF eignen<br />
sich für Nennströme von 25 bis 250 A und<br />
Nennspannungen von 600 VAC und können<br />
bei Bedarf durch zwei weitere Slave-<br />
Module zu einem Dreiphasensteller erweitert<br />
werden. Dies gilt jedoch nur für die<br />
Betriebsarten „Nullspannungsschaltend“<br />
und „Pulspaketsteuerung“. Ihre Ansteuerung<br />
ist über Potentiometer, Digital- oder<br />
Analogsignal oder über Modbus RTU-<br />
Protokoll möglich.<br />
Gefran spa<br />
www.gefran.com<br />
Optimierte Prozesspumpen für die Ledertrocknung<br />
Oerlikon Leybold Vacuum bietet nun<br />
optimierte Lösungen für Anwendungen<br />
in der Ledertrocknung. Einer der wichtigsten<br />
Prozesse in der Lederbearbeitung<br />
ist die Entfernung von überschüssigem<br />
Wasser. Leder erhält seine endgültige Textur,<br />
Konsistenz und Flexibilität während des<br />
Trocknungsvorgangs. Die Vakuumtrocknung<br />
ist somit ein wesentlicher Bestandteil<br />
für die Oberflächenveredelung des Leders,<br />
weil dabei eine höhere Lederqualität und<br />
Korrekturen von strukturellen Fehlern<br />
erzielt werden können. Das Ergebnis: Die<br />
Lebensdauer des Materials erhöht sich<br />
erheblich.<br />
Während der Vakuumtrocknung wird<br />
das feuchte Leder auf einer Heizplatte in<br />
einer isolierten Kammer platziert und der<br />
Wassergehalt durch Erzeugen eines Vakuums<br />
entzogen. Unter Vakuum erfolgt die<br />
Verdunstung der Feuchtigkeit schneller,<br />
und gleichzeitig kann das Abwasser reduziert<br />
werden.<br />
Heutzutage sind die Auswirkungen auf<br />
unsere Umwelt ein kritischer Faktor für<br />
die Unternehmen. Die Lederindustrie, im<br />
hohen Maß auf weltweite Exporte angewiesen,<br />
ist hier besonders angesprochen.<br />
Ältere Technologien, basierend auf Flüssigringpumpen,<br />
erfordern die Aufbereitung<br />
des entstehenden Abwassers, was zu<br />
deutlichen Kostensteigerungen führt. Trockene<br />
Schraubenvakuumpumpen bieten<br />
eine wartungsfreie Leistung über einen<br />
langen Zeitraum, da diese Pumpen in der<br />
Lage sind, mit Wasserdampf und organischen<br />
Dämpfen umzugehen. Zudem<br />
haben sie ein gutes Saugvermögen und<br />
erzeugen einen hohen Enddruck. Dabei ist<br />
die Technologie sauber und energetisch<br />
optimiert. Das prädestiniert sie für den<br />
Einsatz in der Lederindustrie.<br />
Die Schraubenvakuumpumpe DRYVAC<br />
von Oerlikon Leybold Vacuum gehört zu<br />
einer neuen Familie trocken verdichtender<br />
Vakuumpumpen. Je nach Anwendung<br />
sind die Pumpen in diversen Varianten mit<br />
verschiedenen Anlagenkomponenten verfügbar.<br />
Die DRYVAC-Serie wurde speziell<br />
für die Prozessindustrie entwickelt. Alle<br />
Versionen der DRYVAC-Familie sind wassergekühlt,<br />
kompakt und können problemlos<br />
an unterschiedliche Vakuum-Systeme<br />
montiert werden.<br />
Oerlikon Leybold Vacuum GmbH<br />
www.oerlikon.com/leyboldvacuum/de/<br />
88 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
TECHNIK AKTUELL<br />
Neuer Gehörschutz bietet Sicherheit bis 37 Dezibel<br />
Trotz ihres auffällig schlanken Designs<br />
bieten die fünf neuen Peltor Modelle<br />
von 3M eine maximale Dämpfung – vom<br />
Peltor X1 zum Schutz vor schwachem Lärm<br />
bis hin zum X5 für Arbeiten in extrem lärmbelasteter<br />
Umgebung. Fünf verschiedene<br />
Farbcodes kennzeichnen die unterschiedlichen<br />
Dämpfungsniveaus von 27 bis 37<br />
Dezibel und vereinfachen so die Auswahl<br />
des passenden Gehörschutzes je nach Einsatzbereich.<br />
Ein neuer Dichtungsring aus<br />
hochentwickeltem Schaumstoff bei den<br />
Modell X3 bis X5 sowie neu entwickelte<br />
Dämmkissen der Modelle X4 und X5 garantieren<br />
vor allem bei hoher Lärmbelastung<br />
maximalen Schutz.<br />
Um die Trageakzeptanz von Gehörschutz<br />
zu erhöhen, wurde bei der Entwicklung der<br />
neuen X-Serie ein besonderer Fokus auf die<br />
Komfortmerkmale gelegt. So zeichnen sich<br />
alle fünf Modelle durch ein besonders geringes<br />
Gewicht und eine optimale Balance aus.<br />
Das neue Doppelbügel-Design lässt sich einfach<br />
anpassen und sorgt auch bei langer Tragezeit<br />
für einen angenehmen Sitz und einen<br />
konstanten Andruck. Die doppelschaligen<br />
Kapseln bieten innenseitig viel Platz und<br />
minimieren somit Wärme und Feuchtigkeit.<br />
Im breiten Kopfbügel eingefasst befindet<br />
sich ein rostfreier Federstahlbügel, der auch<br />
bei der aktuellen Serie 3M Peltor Optime<br />
zum Einsatz kommt. Durch dieses neue<br />
Design sind die Stahlbügel elektrisch isoliert<br />
und der gesamte Gehörschutz robuster<br />
sowie leichter zu reinigen. Alle fünf Modelle<br />
sind auch ohne Kopfbügel für die Befestigung<br />
am Schutzhelm erhältlich.<br />
3M<br />
www.3marbeitsschutz.de<br />
Kommunikation und Konfiguration mit HART-Modem<br />
Neben dem HART-fähigen Sensorenprogramm<br />
für nahezu alle industriellen<br />
Applikationen wie Temperatur-, Druck-,<br />
Kraft-, Durchfluss- und Feuchtemessung<br />
bietet die Müller Industrie-Elektronik GmbH<br />
auch ein breites Spektrum an Komponenten<br />
und Zubehör für die industrielle<br />
Mess- und Regeltechnik an. Dazu gehört<br />
auch das HART-Modem DEV-HM, das in<br />
Verbindung mit PC und mitgeliefertem<br />
Bedienprogramm für die Inbetriebnahme,<br />
Konfiguration, Signalanalyse bis hin<br />
zur Datensicherung und Dokumentation<br />
eines entsprechenden HART-fähigen Feldgerätes<br />
verwendet werden kann. Als PC-<br />
Schnittstelle wird über den mitgelieferten<br />
Treiber ein virtueller COM-Port erzeugt. Im<br />
aktiven Betriebsmodus des Modems ist<br />
keine zusätzliche<br />
Sensorversorgung<br />
und somit<br />
keine weitere<br />
Hilfsenergie<br />
notwendig,<br />
da die integrierte<br />
Stromschleifenversorgung<br />
einen Stand-<br />
Alone-Betrieb<br />
zur Konfiguration<br />
einzelner Geräte ermöglicht und<br />
eine galvanische Trennung mit einer Isolationsspannung<br />
bis zu 1,5 kVAC zwischen<br />
HART-Modem und PC erfolgt. Im passiven<br />
Betriebsmodus können Feldgeräte,<br />
die bereits in Anlagen installiert sind, wie<br />
gewohnt konfiguriert werden.<br />
Das Modem ist einfach zu bedienen und<br />
kann zur Konfiguration HART-fähiger Feldgeräte<br />
direkt per USB-2.0-Port an den PC<br />
angeschlossen werden. Zum Lieferumfang<br />
gehört außerdem eine PC-Software mit<br />
grafisch und menügeführtem Bedienprogramm<br />
sowie HART-Kabel und USB-Kabel.<br />
Das Gerät entspricht der Schutzart IP20 und<br />
das Gehäuse aus ABS-Kunststoff hat eine<br />
Größe von 105 x 66 x 20 mm.<br />
Müller Industrie-Elektronik GmbH<br />
www.mueller-ie.com<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
89
TECHNIK AKTUELL<br />
Schwingflügel zur Füllstandsmessung für Schüttgüter<br />
Man sieht nichts, aber man fühlt es: Das<br />
messerförmige Messgerät vibriert.<br />
Schon bei der kleinsten Berührung hört die<br />
Schwingung auf und ein leises „Klick“ verrät<br />
einen Schaltvorgang: Der Alarm wurde ausgelöst.<br />
Dieses Szenario spielt sich in einem<br />
Pulver-Vorratssilo eines Chemiewerkes bei<br />
der Füllstandmessung für die „Voll“-Meldung<br />
ab. Schnell entleert sich<br />
das Silo wieder und<br />
erneut ist ein kaum<br />
wahrnehmbares<br />
„Klick“ zu hören.<br />
Der MBA700 vibriert<br />
wieder.<br />
Es handelt sich<br />
um einen Schwingflügel<br />
der MBA Instruments<br />
GmbH, kaum 20<br />
mm schmal und dünn<br />
wie ein Messer. Robust,<br />
zuverlässig, energieeffizient<br />
und hoch sensibel<br />
– so können die Vorzüge<br />
des Schwingflügels<br />
beschrieben werden: Ein<br />
patentierter Vibrations-Einstab<br />
aus der Produktpalette<br />
der Schüttgutmesstechnik von MBA. Nur<br />
wenige Millimeter muss der Schwingflügel<br />
in extrem leichtes Schüttgut eintauchen,<br />
schon wird ein Signal gesendet. Was für<br />
leichte Pulver gilt, betrifft natürlich auch<br />
Granulat, Pellets oder Kieselsteine. Doch<br />
sollte hier die Sensibilität etwas verringert<br />
werden, damit das Signal auch sicher im<br />
Bedarfsfall ertönt.<br />
Der MBA700 ist ein echter Allrounder,<br />
was Feinstäube betrifft. Die schwertartige<br />
Form des „Einstabs“ verhindert Ablagerungen<br />
auf dem vibrierenden Teil, besonders<br />
dann, wenn er in Fließrichtung eingebaut<br />
ist. Aber auch bei zäh fließenden Materialien<br />
wie Hochleistungsklebestoffe oder Harze ist<br />
der MBA700 ein effizienter Signalgeber. Der<br />
moderne Schwingflügel MBA700 vibriert bei<br />
290 Hz mit solch geringer Energie, dass er<br />
sich selbst nicht „freischaufeln“ kann, wie es<br />
häufig bei Schwinggabeln und Schwingstäben<br />
vorkommt. Das Messverfahren beruht<br />
darauf, einen Stab aus Stahl mithilfe eines<br />
Piezoelements zum Schwingen zu bringen.<br />
Besser noch zum Vibrieren, weil das Schwingen<br />
mit einer hohen Frequenz stattfindet.<br />
Kommt das vibrierende Element mit einem<br />
flüssigen oder festen Stoff in Berührung, so<br />
ändert sich die Vibration, sie wird gedämpft<br />
oder sogar gestoppt. Das erkennt die Elektronik<br />
und schaltet ein Signal.<br />
Als schwingendes System ist die geometrische<br />
Form der Stimmgabel aus der<br />
Musik lange bekannt. Aber zwischen den<br />
Gabelzinken kann sich Schüttgut verklemmen,<br />
was zu einem Fehlalarm führt. Die<br />
Geometrie der Gabel wurde immer wieder<br />
modifiziert und verbessert, bis daraus ein<br />
massiver, vibrierender Stab aus Edelstahl<br />
entstand. Für eine maximale mechanische<br />
Stabilität erhielt der Stab einen Querschnitt<br />
in Form einer abgeflachten Raute. Dieser<br />
verhindert ebenfalls das Anbacken von<br />
Pulver, wenn das Gerät in Richtung Materialfluss<br />
eingebaut ist. Wird der vibrierende<br />
Schwingflügel doch einmal durch mechanische<br />
Einwirkung verbogen: Er schwingt<br />
weiter. Fehlmessungen durch Hohlraumbildung<br />
werden vermieden. Und ein Verkeilen<br />
von größeren Schüttgutbrocken, wie es bei<br />
einer Schwinggabel oft der Fall ist, kann hier<br />
ebenfalls nicht erfolgen.<br />
MBA Instruments GmbH<br />
www.smb-group.de/mba-instrumentsfuellstandmesstechnik.html<br />
Flexibles Visualisierungssystem für vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
Hauptmerkmal des Visualisierungssystems<br />
ME multiView X omnium von Mauell ist<br />
die Erfassung vielfältiger Quellen, z. B. von<br />
Anwendungen, Desktops, Kameras und Grafiksignalen<br />
über ein IP-Netzwerk, unabhängig<br />
von jeglichen räumlichen Einschränkungen.<br />
Die verteilte Verarbeitung steht für eine<br />
unabhängige und umfassende Verwaltung<br />
der unterschiedlichen Display-Anordnungen<br />
in Leitwarten, Netzbetriebszentren, Datenzentren<br />
usw. Durch den Wegfall spezieller<br />
Grafikmanager oder Einzel-Wall-Controller<br />
erhöht sich die Verfügbarkeit des Visualisierungssystems.<br />
Es lässt sich problemlos in<br />
professionelle LCD- oder Rückprojektions-<br />
Visualisierungssysteme integrieren unabhängig<br />
davon, ob diese Systeme an einem<br />
Ort zusammengefasst oder dezentralisiert<br />
sind. Die hohe Flexibilität ermöglicht vollständige<br />
Freiheit bei Erweiterungen, Übertragungen<br />
und Standortwechseln.<br />
Bilfinger Mauell GmbH<br />
www.xomnium.de<br />
90 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
TECHNIK AKTUELL<br />
Neue Stopfensteuerung für Gießöfen<br />
Die Herstellung hochwertiger Gussteile<br />
auf automatisierten Formanlagen stellt<br />
hohe Anforderungen an das dosierte Füllen<br />
der Sandformen. Der Einsatz von druckbeaufschlagten<br />
Gießöfen mit Stopfensteuerung<br />
und Gießregelsystem ist, neben den<br />
unbeheizten Gießeinrichtungen mit Stopfensteuerung,<br />
zweifelsfrei eine sehr gute<br />
technische Lösung für diese Aufgabe.<br />
Neben der Tatsache, dass die Taktzeiten<br />
bei derartigen Formanlagen unter 10 Sekunden<br />
liegen können, sind teilweise Gießkurven<br />
mit stark wechselnden Gießleistungen<br />
zu realisieren. Die Abgüsse müssen dabei<br />
stets exakt reproduziert werden. Die Dosiergenauigkeit<br />
wird dabei unter anderem von<br />
den technischen Merkmalen der Stopfensteuerung<br />
und des zugehörigen Antriebs<br />
bestimmt. Für das präzise Arbeiten des<br />
Stopfenantriebs sind daher vor allem eine<br />
hohe Stellgeschwindigkeit und Genauigkeit<br />
gefragt. Eine einstellbare, geregelte<br />
Schließkraft des Stopfens, eine automatische<br />
Korrektur des Düsenverschleißes sowie<br />
Einrichtungen zur Düsenreinigung und zum<br />
Einreiben des Stopfens sind weitere Anforderungen.<br />
Der von Otto Junker entwickelte<br />
neue elektrische Stopfenantrieb erfüllt diese<br />
Anforderungen mit hoher Zuverlässigkeit.<br />
Bei der neuen Stopfensteuerung wird der<br />
Stopfen durch einen echten Linearantrieb<br />
mittels Magnetkraft bewegt. Einziges bewegliches<br />
Bauteil ist das Schubrohr (Sekundärteil)<br />
mit spiralförmig gedrehter Nut. Zwischen diesem<br />
und einer Statorhohlwelle (Primärteil,<br />
2-polig gewickeltes Blechpaket) befindet sich<br />
ein definierter Luftspalt. Damit arbeitet dieser<br />
Antrieb praktisch verschleißfrei.<br />
Bei einem eventuellen Stromausfall fällt<br />
der Stopfen aufgrund der geringen Selbsthemmung<br />
des Linearantriebs durch sein<br />
Eigengewicht nach unten und verschließt<br />
die Ausgussdüse. Mittels einer integrierten<br />
Hebelvorrichtung kann der Stopfen<br />
sehr einfach manuell in eine mechanische<br />
Schnapp-Halterung gehoben werden. Beim<br />
Abschalten der Stopfensteuerung nach Produktionsende<br />
hebt der Linearantrieb den<br />
Stopfen ebenfalls in diese Schnapp-Halterung.<br />
Anschließend wird der Leistungsteil<br />
des Antriebs automatisch abgeschaltet.<br />
Beim Einschalten der Stopfensteuerung<br />
wird der Leistungsteil eingeschaltet und der<br />
Linearantrieb fährt den Stopfen selbsttätig<br />
aus der Schnapp-Halterung bis in die Ausgussdüse.<br />
Zusätzlich zur eigenen Gewichtskraft<br />
des Stopfens wird dieser dabei mit<br />
einer einstellbaren, geregelten Anpresskraft<br />
in die Ausgussdüse gepresst. Verschleiß an<br />
Stopfen und/oder Düse wird auf diese Weise<br />
bis zu einer einstellbaren Verschleißgrenze<br />
automatisch korrigiert.<br />
Otto Junker GmbH<br />
www.otto-junker.de<br />
Empfindlichkeitssteigerung mit ETV und ICP-OES-Spektrometer<br />
Mit der elektrothermischen Verdampfung<br />
(ETV) als Probenzuführung<br />
gelingt es Spectro, die Messempfindlichkeit<br />
des ICP-OES-Spektrometers SPECTRO<br />
ARCOS in werkstoffanalytischen Anwendungen<br />
deutlich zu steigern. Versuchsreihen<br />
belegen, dass damit um eine Größenordnung<br />
niedrigere Nachweisgrenzen<br />
erreicht<br />
werden können.<br />
Das ICP-<br />
Gerät dringt<br />
damit, zu<br />
deutlich geringeren<br />
Gerätekosten,<br />
in den Empfindlichkeitsbereich<br />
von<br />
Glimmentladungs-Sektorfeld-Massenspektro-<br />
metern vor. Der ICP-Technologie erschließt<br />
sich damit ein neuer Anwendungsbereich<br />
in der Feststoffanalyse.<br />
Üblicherweise werden bei einem ICP-<br />
OES die Proben erst in Lösung gebracht<br />
und dann dem Gerät über einen Zerstäuber<br />
zugeführt. Bei der elektrothermischen<br />
Verdampfung hingegen werden die Feststoffproben<br />
in einem Ofen bei bis zu 3.000<br />
Grad Celsius verdampft. Die Verdampfungskammer<br />
besteht aus Graphit, als Schutzgas<br />
dient Argon. Nach der Verdampfung wird<br />
der Analyt über einen Argon-/Reaktionsgasstrom<br />
dem ICP-Gerät als trockenes<br />
Aerosol zugeführt. Die Verdampfung der<br />
Probe dauert nur zwei Minuten.<br />
Bei der ETV wird die Probe nicht verdünnt,<br />
sondern fließt dem Gerät als konzentrierter<br />
Strom von Mikropartikeln zu.<br />
Dies steigert die Messempfindlichkeit<br />
des ICP-Gerätes enorm, und verschiebt<br />
den Empfindlichkeitsbereich des SPECT-<br />
RO ARCOS in den Bereich weniger Mikrogramm<br />
pro Kilogramm. Damit werden<br />
mit der ICP-OES-Technologie erstmals<br />
Anwendungen in der Reinstmetallanalytik<br />
möglich, auch weil im Gegensatz zur Laserablation,<br />
welche besser für Spotuntersuchungen<br />
geeignet ist, eine erheblich größere<br />
Probenmenge analysiert wird. Damit<br />
wirken sich Homogenitäts-Unterschiede<br />
innerhalb der Probe weniger stark auf das<br />
Analysenergebnis aus.<br />
Bei schlecht löslichen Proben bietet<br />
die ETV ebenfalls neue Möglichkeiten.<br />
So muss keramisches Material, wie das<br />
äußerst resistente Siliziumcarbid, nicht<br />
mehr langwierig per Aufschluss in Lösung<br />
gebracht werden. Die elektrothermische<br />
Verdampfung als Probenaufschluss ist<br />
bereits seit einiger Zeit auf dem Markt<br />
verfügbar.<br />
Spectro Analytical Instruments GmbH<br />
www.spectrolive.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
91
TECHNIK AKTUELL<br />
Lasermesssystem für Gießanlagen<br />
Mit Simetal Opal bietet Siemens Metals<br />
Technologies Betreibern von Stranggießanlagen<br />
ein integriertes Lasermesssystem<br />
für eine exakte Ausrichtung der<br />
Strangführungsrollen. Das System erreicht<br />
eine hohe Messgenauigkeit von ±0,07 mm<br />
auch unter den rauen Umgebungsbedingungen<br />
in einem Stahlwerk. Simetal Opal<br />
erfasst die aktuellen Positionierungen der<br />
einzelnen Strangführungsrollen und speichert<br />
die Messdaten qualitätsgesichert<br />
in einer Logdatei. Eine intuitiv bedienbare<br />
Oberfläche und automatisierte Messsequenzen<br />
erleichtern den Einsatz vor Ort<br />
und reduzieren Messzeiten. Die gespeicherten<br />
Messwerte dienen als Basis für<br />
eine zustandsorientierte Instandhaltung<br />
der Strangführung. Dies senkt die Instandhaltungskosten.<br />
Das System kann in neue<br />
und bestehende Anlagen integriert werden.<br />
Betreiber von Stranggießanlagen<br />
müssen heute eine große Bandbreite<br />
von Stahlgüten und Gießquerschnitten<br />
bei reproduzierbar hoher Produktqualität<br />
abdecken können. Gleichzeitig sollen<br />
Anlagenkomponenten eine hohe Lebensdauer<br />
bei möglichst geringem Instandhaltungsaufwand<br />
erreichen. Eine wesentliche<br />
Voraussetzung dafür ist eine präzise<br />
arbeitende Strangführung. Dazu ist eine<br />
schnelle und einfache Lösung für die Ausrichtung<br />
der Führungsrollen erforderlich.<br />
Das dafür von Siemens entwickelte<br />
Messsystem Simetal Opal nutzt einen<br />
hochpräzisen Rotationslaser, dessen<br />
Strahlen im Raum eine Ebene aufspannen.<br />
Diese wird als Referenz für die Vermessung<br />
der Strangführungsrollen verwendet. Ein<br />
Laserempfänger mit integriertem Mikroprozessor<br />
erfasst die Messwerte und überträgt<br />
sie drahtlos an eine Steuerungseinheit.<br />
Dort werden sie mithilfe der speziell<br />
dafür entwickelten Simetal-Opal-Software<br />
automatisch analysiert und gesichert. Zu<br />
jedem Messvorgang erzeugt das System<br />
einen archivierbaren Testbericht. Dies<br />
erlaubt den präzisen Vergleich zwischen<br />
Soll- und Ist-Positionen. Zusätzlich verfügt<br />
das System über ein intelligentes Messdatenmanagement,<br />
das mit der Zustandsüberwachung<br />
der Stranggießanlage verbunden<br />
werden kann. Dies unterstützt<br />
den Anlagenbetreiber bei der Einhaltung<br />
der erforderlichen Wartungs- und Instandhaltungsintervalle.<br />
Siemens AG<br />
www.siemens.com/metals<br />
Erratum:<br />
In Heft 4/2012 ist der Redaktion bei der Rubrik „Technik Aktuell“ ein Fehler unterlaufen. Die Pressemeldung der Firma Linn High Therm GmbH<br />
ist hier nun mit dem dazu gehörenden Bild neu abgedruckt. Die Redaktion der ewi entschuldigt sich für das Versehen.<br />
Drehrohröfen zur<br />
Wärmebehandlung<br />
Linn High Therm, seit 1969 führender<br />
Hersteller von Industrie- und Laboröfen,<br />
präsentiert Drehrohröfen zum Wärmebehandeln,<br />
Kalzinieren von Pulvern,<br />
Granulaten und Fasern, Pyrolyse, Recycling<br />
und Produktion von Seltenen Erden.<br />
FDHK-5-1400/10800/450<br />
T max 550 °C<br />
Einsatzrohr 1.4562 und 1.4401,<br />
Innendurchmesser ca. 1.400 mm,<br />
Länge ca. 16.500 mm<br />
Beheizte Länge ca. 10.800 mm,<br />
Heizleistung ca. 1.500 kW.<br />
Begasungseinrichtung für Luft<br />
FDHK-5-1800/10800/550<br />
T max 650 °C<br />
Einsatzrohr 1.4401,<br />
Innendurchmesser ca. 1.800 mm,<br />
Länge ca. 16.500 mm<br />
Beheizte Länge ca. 10.800 mm,<br />
Heizleistung ca. 600 kW,<br />
Begasungseinrichtung für Luft<br />
Linn High Therm GmbH<br />
www.linn.de<br />
92 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
2. Praxisseminar<br />
Induktives Erwärmen zum<br />
HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />
NEU<br />
+ 2 Workshops<br />
+ Fachausstellung<br />
TECHNIK AKTUELL<br />
26.- 27. März 2013, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
NEU<br />
NEU<br />
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />
Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
Themenblock 2: Anlagen- und Energieeffizienz<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />
• Energieeffizienz von Induktionsanlagen<br />
Workshop 1<br />
Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• Induktives Verzahnungshärten<br />
• Härten von Zahnrädern mit kleinen Modulen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
Workshop 2<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven Schmiedeerwärmung<br />
Moderation: Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Induktive Erwärmung zur Halbwarmumformung<br />
• Induktive Blockerwärmung<br />
• Induktive Stangenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH,<br />
EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk Induction GmbH,<br />
Leibniz Universität Hannover, SMS Elotherm GmbH<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 26.03.2013<br />
Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung<br />
ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 27.03.2013<br />
Zwei Workshops zur Auswahl<br />
(09:00 – 12:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />
Härte- und Schmiedeanlagen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
• ewi-Abonnenten oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
• regulärer Preis: 900,00 €<br />
Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt jeweils<br />
folgende Leistungen ein: Teilnahme an beiden Tagen, Tagungsunterlagen,<br />
Mittagessen, Erfrischungen in den Pausen und Abendveranstaltung<br />
am ersten Tag. Übernachtungspreise sind in der Teilnahmegebühr<br />
nicht enthalten. Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung<br />
(auch per Internet möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und<br />
erhalten eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />
Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach dem 1.<br />
März 2013 oder bei Nichterscheinen wird die volle Teilnahmegebühr<br />
berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer gestellt werden.<br />
Stornierungen vor diesem Termin werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand<br />
berechnet. Die Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-erwaermen.de<br />
Ich bin <strong>elektrowärme</strong>-Abonnent<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Praxisanforderungen beim induktiven Härten oder<br />
Workshop 2 Praxisanforderungen bei der induktiven Schmiedeerwärmung<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
93
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma Seite Firma Seite<br />
ALD Vacuum Technologies GmbH, Hanau 11<br />
ITPS 2013, Düsseldorf 28<br />
Maschinenfabrik ALFING KESSLER GmbH, Aalen<br />
4. Umschlagseite<br />
Optris GmbH, Berlin 15<br />
ALUMINIUM CHINA 2013, Shanghai, Volksrepublik China 30<br />
AMBRELL B.V., Almelo, Niederlande 21<br />
SAET S.p.A., Leini – Torino, Italien 23<br />
Fachverlag Schiele & Schön GmbH, Berlin 85<br />
Graphite Materials GmbH, Zirndorf 19<br />
Hannover Messe 2013, Hannover 27<br />
ifm electronic gmbh, Essen 13<br />
SMS ELOTHERM GmbH, Remscheid<br />
Solo Swiss Group, Bienne, Schweiz<br />
Marktübersicht<br />
2. Umschlagseite<br />
Titel<br />
IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />
ELEKTROWÄRME INTERNATIONAL!<br />
Chefredaktion:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Telefon: +49 201 82002 12<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Annamaria Frömgen<br />
Telefon: +49 201 82002 91<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Telefon: +49 201 82002 24<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Martina Mittermayer<br />
Telefon: +49 89 203 53 66-16<br />
Telefax: +49 89 203 53 66-66<br />
E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Silvija Subasic<br />
Telefon: +49 201 82002 15<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
www.elektrowaerme-online.de<br />
94 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
ewi<br />
<strong>elektrowärme</strong><br />
<strong>international</strong><br />
Zeitschrift für elektrothermische Prozesse<br />
2013<br />
Marktübersicht<br />
Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />
I. Thermoprozessanlagen für die<br />
elektrothermische Behandlung ............................................................................................................. 96<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe ............................................................................................................................... 106<br />
Beratung, Planung,<br />
Dienstleistungen, Engineering .............................................................................................................. 112<br />
Fachverbände, Hochschulen,<br />
Institute und Organisationen .................................................................................................................. 113<br />
V. Messegesellschaften,<br />
Aus- und Weiterbildung ................................................................................................................................ 114<br />
Kontakt:<br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Tel.: +49 (0)201 / 82002-24<br />
Fax: +49 (0)201 / 82002-40<br />
E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
www.elektrowaerme-markt.de
Marktübersicht 1-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
thermische Gewinnung<br />
(erzeugen)<br />
schmelzen, Gießen<br />
96 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmen<br />
Pulvermetallurgie<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
97
Marktübersicht 1-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmen<br />
98 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmebehandlung<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
99
Marktübersicht 1-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmebehandlung<br />
100 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
101
Marktübersicht 1-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmebehandlung<br />
Wärmerückgewinnung<br />
abkühlen und abschrecken<br />
Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung<br />
von <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Tel. 0201-82002-24<br />
Fax 0201-82002-40<br />
b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
102 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Oberflächenbehandlung<br />
reinigen und trocknen<br />
Fügen<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
103
Marktübersicht 1-2013<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Fügen<br />
104 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
energieeffizienz<br />
recyceln<br />
Modernisierung von<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
105
Marktübersicht 1-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
abschreckeinrichtungen<br />
Förder- und<br />
antriebstechnik<br />
härtereizubehör<br />
chargenträger (cFc)<br />
heizelemente<br />
106 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
induktoren<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
107
Marktübersicht 1-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
induktoren<br />
Mess- und regeltechnik<br />
108 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Ofenbaustoffe (nicht<br />
Feuerfeststoffe)<br />
schutz- und reaktionsgase<br />
schmiedezubehör<br />
stromversorgung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
109
Marktübersicht 1-2013<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
stromversorgung<br />
Prozessautomatisierung<br />
110 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
reinigungs- und<br />
trocknungsanlagen<br />
Wärmedämmung und<br />
Feuerfestbau<br />
Powered by<br />
INTERNATIONAL<br />
THERM<br />
PROCESS<br />
SUMMIT<br />
Organized by<br />
The Key Event<br />
for Thermo Process Technology<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Congress Center<br />
Düsseldorf, Germany<br />
09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />
111
Marktübersicht 1-2013<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
112 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
1-2013 Marktübersicht<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
113
Marktübersicht 1-2013<br />
V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />
2. Praxisseminar<br />
Induktives Erwärmen zum<br />
HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />
NEU<br />
+ 2 Workshops<br />
+ Fachausstellung<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 26.03.2013<br />
Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Veranstalter<br />
Zielgruppe:<br />
• Mittwoch, 27.03.2013<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr) von Härte- und Schmiedeanlagen<br />
114 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.ewi-erwaermen.de
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energie sparen und<br />
Prozesse optimieren mit<br />
Din en isO 50001 in der Praxis<br />
ein Leitfaden für Aufbau und Betrieb eines<br />
energiemanagementsystems<br />
Dieses fachbuch vermittelt erstmals das Grundwissen für den<br />
Aufbau von energiemanagementsystemen auf Basis der DIN eN<br />
ISO 50001.<br />
Die im April 2012 eingeführte Norm definiert die Anforderungen<br />
von energiemanagementsystemen und löst die DIN eN 16001<br />
aus dem Jahr 2009 ab. Neben technischen Grundlagen der<br />
Verbrauchsmessung und energieabrechnung erfahren die Leser<br />
in kompakter, transparenter form Methoden zur Datenerfassung<br />
und Datenanalyse sowie zur zielgerichteten<br />
Nutzung der gewonnenen ergebnisse. Die ergänzenden<br />
digitalen In halte bieten – gemeinsam mit dem eBook – zudem<br />
praktischen Nutzen für den mobilen einsatz.<br />
ein Werk für alle, die mit der Beschaffung und Bereitstellung<br />
von energie betraut sind und sich mit der Planung sowie mit<br />
der Umsetzung von effi zienzsteigernden Verfahren in Unternehmen<br />
befassen.<br />
K. reese<br />
1. Auflage 2012, 303 Seiten mit DVD (inkl. eBook), Hardcover<br />
Inklusive<br />
eBook<br />
auf Datenträger<br />
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Wissen für DIe<br />
Zukunft<br />
Vorteilsanforderung per fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
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Din en isO 50001 in der Praxis<br />
1. Auflage 2012 – ISBN: 978-3-8027-2382-7<br />
für € 90,- (zzgl. Versand)<br />
Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />
mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste rechnung belohnt.<br />
firma/Institution<br />
Vorname, Name des empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
e-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 essen.<br />
Bankleitzahl<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
nutzung personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
PADIN52012
FIRMENPORTRÄT<br />
AICHELIN Ges.m.b.H.<br />
AICHELIN Ges.m.b.H.<br />
KONTAKT:<br />
Harald Berger<br />
Leitung<br />
Marktkommunikation<br />
Tel.: +43 (0)2236/ 23646-210<br />
harald.berger@aichelin.com<br />
FIRMENNAME/ORT:<br />
Aichelin Ges.m.b.H.<br />
Fabriksgasse 3<br />
A-2340 Mödling<br />
Österreich<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />
Dr. Markus Reinhold<br />
GESCHICHTE:<br />
Als Produzent von Kochherden und Wohnzimmeröfen wurde<br />
Aichelin 1868 in Stuttgart gegründet. Nach dem ersten Weltkrieg<br />
erfolgte eine Konzentration ausschließlich auf die Produktion von<br />
Industrieöfen. 1960 erwarb Aichelin die Victorin-Werke in Mödling<br />
bei Wien, um den Markt hinter dem „Eisernen Vorhang“ besser<br />
bedienen zu können. 1997 gingen die Firmenanteile mehrheitlich<br />
an die Berndorf Gruppe über und aus dem einst deutschen Unternehmen<br />
wurde ein leistungsfähiger, moderner Produktionsbetrieb<br />
mit Stammsitz in Mödling.<br />
KONZERN:<br />
Die Aichelin Ges.m.b.H. ist Teil der <strong>international</strong> tätigen Aichelin<br />
Gruppe. Diese wiederum ist Tochtergesellschaft der in Niederösterreich<br />
ansässigen Berndorf Gruppe.<br />
MITARBEITERZAHL:<br />
93 Mitarbeiter<br />
EXPORTQUOTE<br />
90 %<br />
PRODUKTSPEKTRUM:<br />
Aichelin ist Technologieführer bei der Herstellung von elektrischoder<br />
gasbeheizten Industrieofenanlagen und weist hohe Wärmebehandlungskompetenz<br />
sowie erprobtes Verfahrens-Know-How auf.<br />
Der Produktumfang beinhaltet z.B. Mehrzweckkammer-, Durchstoß-,<br />
Förderband-, Ringherd-, Drehherd- oder Rollenherd-Ofenanlagen.<br />
Das Leistungsspektrum von Aichelin wird durch Reinigungsanlagen,<br />
Schutzgaserzeuger und Automatisierungstechnik ergänzt und<br />
erstreckt sich von der Projektierung bis zum After Sales Service.<br />
PRODUKTION:<br />
Alle Anlagen werden in der hauseigenen Fertigung zusammengebaut<br />
und ausgiebig getestet, vom Kunden vorabgenommen<br />
und ausgeliefert.<br />
WETTBEWERBSVORTEILE:<br />
Anlagen mit hoher Energie-Effizienz und Verfügbarkeit,<br />
Langjährige Erfahrung und spezialisiertes Know-How,<br />
Kontinuierliche Produktweiterentwicklung zusammen mit Kunden,<br />
Internationales Vertriebsnetzwerk.<br />
ZERTIFIZIERUNG:<br />
Zertifizierung ISO 9001 (seit 1994)<br />
SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />
Instandhaltung von Anlagen, Steigerung der Energieeffizienz bei<br />
neuen und bestehenden Anlagen, Modernisierung & Umbau von<br />
bestehenden Anlagen, Anlagensicherheit, Ersatzteillogistik, technische<br />
Beratungen & Schulungen, Sicherheitsschulungen, Kundentrainings.<br />
INTERNET: www.aichelin.at<br />
116 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013
1-2013 IMPRESSUM<br />
www.elektrowaerme-online.de<br />
71. Jahrgang · Heft 1 · März 2013<br />
Organschaft<br />
Herausgeber<br />
Beirat<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur<br />
Redaktionsbüro<br />
Redaktionsassistenz<br />
Anzeigenverkauf<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Abonnements/<br />
Organ des Instituts für Elektroprozesstechnik der Universität Hannover, des Fachverbandes THERMOPROZESS-<br />
TECHNIK im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt am Main, und des Zentralverbandes<br />
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Fachverband Elektrowärme anlagen, Frankfurt am Main<br />
Prof. Dr.-Ing. B. Nacke, Institut für Elektroprozesstechnik, Leibniz Universität Hannover,<br />
Dr.-Ing. A. Seitzer, SMS Elotherm GmbH<br />
Dr.-Ing. W. Andree, ABP Induction Systems GmbH, Prof. Dr.-Ing. K. Krüger, Institut für Automatisierungstechnik, Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg, Dipl.-Ing. H. Linn, Linn High Therm GmbH, Dr. D. Pauschinger, Hüttinger Elektrotechnik GmbH<br />
& Co. KG, Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen, Dr.-Ing. H. Stiele, EFD Induction<br />
GmbH, Dipl.-Ing. M. D. Werner, Otto Junker GmbH, Dr.-Ing. T. Würz, VDMA e. V.<br />
Dipl.-Ing. F. Andrä, Prof. Dr.-Ing. E. Baake, Dipl.-Ing. S. Beer, Dr.-Ing. F. Beneke, Dipl.-Ing. A. Book, Dr.-Ing. E. Dötsch,<br />
Dr.-Ing. O. Irretier, Dr.-Ing. C. Krause, Dipl.-Wirt.-Ing. D.M. Schibisch, Dipl. Wirtsch.-Ing. St. Schubotz,<br />
Dr.-Ing. D. Trauzeddel, Dr.-Ing. E. Wrona, Dr.-Ing. P. Wübben<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 201 82002-12, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Annamaria Frömgen, M.A., Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 201 82002-91, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Silvija Subasic, M.A., Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 201 82002-15, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
Bettina Schwarzer-Hahn, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 201 82002-24, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag GmbH/DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-16, Fax: +49 89 203 53 66-66, E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />
Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Einzelheftbestellung Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Tel.: +49 931 4170-1616, Fax: +49 931 4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />
Bezugsbedingungen<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint viermal pro Jahr.<br />
Bezugspreise 2013:<br />
Abonnement (Deutschland): € 166,- + € 12,- Versand<br />
ePaper (als PDF):<br />
Abonnement: € 166,-; Einzelheft € 48,-<br />
Abonnement (Ausland): € 166,- + € 14,- Versand Abo Plus (Print + ePaper):<br />
Einzelheft (Deutschland): € 48,- + € 3,- Versand Abonnement (Deutschland): € 215,80 + € 12,- Versand<br />
Einzelheft (Ausland): € 48,- + € 3,50 Versand Abonnement (Ausland): € 215,80 + € 14,- Versand<br />
Satz und Gestaltung<br />
Druck<br />
Verlag<br />
Geschäftsführer<br />
Spartenleiter<br />
ISSN 0340-3521<br />
Studenten: 50 % Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />
beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />
außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />
für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />
Systemen. Auch die Rechte der Weitergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren<br />
oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />
Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte und benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem.<br />
§ 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethe straße 49, 80336<br />
München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />
Daniel Klunkert, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Druckerei Chmielorz, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
© 1957 Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52–56, 45128 Essen,<br />
Telefon +49 201 82002-0, Telefax +49 201 82002-40<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Stephan Schalm<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von Werbeträgern<br />
1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>
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Kurbelwellen und Härtemaschinen – vornehmlich für Großmotorenbau,<br />
Nutzfahrzeuge, Automobilindustrie und Rennsport. Wir sind Technologieund<br />
Innovationsführer in unseren Segmenten – weltweit.<br />
Auguste-Kessler-Straße 20<br />
D-73433 Aalen (Germany)<br />
T : + 49 (0) 7361 501- 4485<br />
F : + 49 (0) 7361 501- 4689<br />
hardening@mafa.alfing.de<br />
www.alfing.de