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elektrowärme international Automatischer Durchlaufförderbandofen (Vorschau)

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01 I 2013<br />

SCHWERPUNKT<br />

Induktives Erwärmen<br />

2. Praxisseminar + Fachausstellung<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

26. – 27.März 2013 • www.ewi-erwaermen.de<br />

ISSN 0340-3521 www.elektrowaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />

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<strong>Automatischer</strong> <strong>Durchlaufförderbandofen</strong><br />

Typ SOLO 302 für Lohnhärterei<br />

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Wartung<br />

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15000 kg<br />

18 %<br />

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DURCHSATZ<br />

PRO STUNDE<br />

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ENERGIEVERBRAUCH<br />

iZone<br />

SYSTEM<br />

Elotherm setzt mit der iZone Technologie<br />

neue Maßstäbe für energieeffiziente<br />

Induktionsanlagen und die Senkung der<br />

Fertigungsstückkosten. Mittels eines<br />

datenbankgestützten Expertensystems<br />

werden alle Prozessparameter sowie die<br />

optimale Erwärmungskurve generiert und<br />

vollautomatisch eingestellt.<br />

Erwärmen von Metallen, Härten, Vergüten,<br />

Schweißen, Glühen oder kinematische<br />

Rührsysteme – Elotherm ist mit innovativer,<br />

sauberer und energieeffizienter Induktionstechnologie<br />

der Marktführer. In wirtschaftlicher<br />

Modulbauweise werden individuelle<br />

Induktionsanlagen entwickelt.<br />

Vertrauen Sie der langjährigen Kompetenz.<br />

Elotherm – maximale Energieeinsparung.<br />

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EDITORIAL<br />

Ist die thermische Prozesstechnik<br />

eine Zukunftsbranche?<br />

Zugegeben, die Fragestellung ist auf den ersten Blick ein bisschen<br />

provozierend. Die Energiewende ist in aller Munde. Kaum ein<br />

Thema beherrscht im Moment mehr die öffentlichen Diskussionen.<br />

Langsam erkennt die Gesellschaft, dass die EEG-Umlage zur<br />

Finanzierung der erneuerbaren Energien enorme wirtschaftliche<br />

Dimensionen angenommen hat, die wiederum neue Herausforderungen<br />

nach sich ziehen.<br />

In der öffentlichen Wahrnehmung ist unser Arbeitsfeld der elektrothermischen<br />

Prozesstechnik in den letzten Jahren weitgehend<br />

aus dem Fokus gerückt oder sogar bei ideologisch geführten Diskussionen<br />

als „technologischer Dinosaurier“ klassifiziert worden.<br />

Dabei ist gerade unsere Branche ein extrem wichtiger Baustein um<br />

die geplante Energiewende auch letztlich zum Erfolg zu führen.<br />

Energie ist das Lebenselixier unserer Gesellschaft, deren Stabilität<br />

einhergeht mit der sicheren Versorgung von nachhaltiger und<br />

erschwinglicher Energie. So soll der Primärenergieverbrauch bis<br />

2020 um 20 % sinken und dabei die Energieproduktivität pro Jahr<br />

um 2,1 % gesteigert werden.<br />

Rund 40 % der industriell genutzten Energie in Deutschland<br />

wird in Industrieöfen verbraucht. Hierbei ist klar zu erkennen,<br />

welche wichtige Rolle die thermische Prozesstechnik zur Erfüllung<br />

dieser Ziele einnimmt.<br />

Auf der einen Seite kommen auf unsere Branche aufgrund des<br />

gesellschaftlichen Wandels große Zukunftsherausforderungen zu,<br />

auf der anderen Seite geht uns langsam der Nachwuchs aus, um hier<br />

diese Aufgaben auch zukünftig entsprechend erfüllen zu können.<br />

Fast alle Unternehmen im Bereich der Elektrowärmetechnik beklagen<br />

einen signifikanten Nachwuchsmangel.<br />

Schon jetzt gibt es entsprechende Tendenzen, dass auch Marktchancen<br />

aufgrund von fehlendem Fachpersonal nicht ausreichend<br />

wahrgenommen werden können. Gleichzeitig gibt es kaum eine<br />

Branche im produzierenden Gewerbe, die ohne elektrothermische<br />

Prozesse auskommt und auch zukünftig auskommen wird. Damit<br />

beantwortet sich die einleitende Überschrift eindeutig.<br />

Um diese notwendigen Weiterentwicklungen auch zukünftig<br />

in dem erforderlichen Umfang zu gewährleisten, benötigen wir<br />

entsprechende Fachleute.<br />

Das führt dazu, dass wir in unserem Eigeninteresse die Nachwuchsentwicklung<br />

zu einem elementaren Thema machen und auch<br />

hier die Außendarstellung unserer Branche besser kommunizieren<br />

müssen, um dem Nischendasein zu entrücken.<br />

Hier stellt die Zeitschrift „ewi - <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>“ ein<br />

wichtiges Medium dar, um fachspezifische Themen, gepaart mit<br />

vielfältigen Anwenderberichten, spannend aufzubereiten und so<br />

als Appetitmacher zu fungieren.<br />

Auch dieses Heft hat wieder einige Besonderheiten zu bieten, die<br />

auch für uns Sonderanlagenhersteller nicht alltäglich sind und in den<br />

jeweiligen Anwendungsfällen durchaus gewisse Superlativen darstellen.<br />

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!<br />

Dipl.-Ing. Stefan Beer<br />

Geschäftsführung<br />

I.A.S. GmbH + Co. KG<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

1


INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

„ITPS is a unique discussion<br />

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thermo process experts worldwide!“<br />

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Dr. Herman Stumpp<br />

President of THERMPROCESS 2011<br />

and Chief Technology Officer of<br />

TENOVA Iron & Steel Group


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INHALT 1-2013<br />

8 49<br />

FASZINATION TECHNIK<br />

Induktives Härten von Karosserieteilen<br />

FACHBERICHT<br />

Induktionshärten von Antriebskegelrädern<br />

Fachberichte<br />

von Stefan Dappen, Dirk M. Schibisch<br />

37 Härten XL: Induktionstechnik mit rotierender Kurbelwelle<br />

Hardening XL: Induction technology with rotating crankshaft<br />

von Stefan Beer<br />

43 Induktive Bolzenerwärmung für Strangpressanwendungen<br />

Inductive ingot heating for extrusion press applications<br />

von Marcus Nuding, Christian Krause<br />

49 Induktives Härten von Teller- und Antriebskegelrädern<br />

Inductive hardening of ring gears and pinions<br />

von Erwin Dötsch, Christoph Forsthövel, Marco Rische<br />

54 Tiegel- und Spulenüberwachung beim Schmelzbetrieb von Induktionstiegelöfen<br />

Crucible and coil monitoring during melting operations in induction crucible furnaces<br />

Thermoprozess<br />

Bleiben Sie stets informiert und folgen Sie uns über Twitter<br />

4 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 INHALT<br />

4039 2532<br />

FACHBERICHT<br />

Halbschaleninduktor Induktive Quench & im Temper-Prozesse<br />

Einsatz<br />

2. NACHRICHTEN<br />

EWI-PRAXISSEMINAR<br />

Induktives Andreas Seitzer Erwärmen neuer zum Herausgeber Härten und Schmieden<br />

der ewi<br />

Nachrichten<br />

10 Wirtschaft und Unternehmen<br />

20 Messen/Kongresse/Tagungen<br />

23 Veranstaltungen<br />

24 Fortbildung<br />

31 Personalien<br />

33 Medien<br />

Technik Aktuell<br />

88 Anpassungsfähiger Leistungssteller mit TÜV-Zertifikat<br />

88 Optimierte Prozesspumpen für die Ledertrocknung<br />

89 Neuer Gehörschutz bietet Sicherheit bis 37 Dezibel<br />

89 Kommunikation und Konfiguration mit HART-Modem<br />

90 Schwingflügel zur Füllstandsmessung für Schüttgüter<br />

90 Flexibles Visualisierungssystem für vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

91 Neue Stopfensteuerung für Gießöfen<br />

91 Empfindlichkeitssteigerung mit ETV und ICP-OES-Spektrometer<br />

92 Lasermesssystem für Gießanlagen<br />

92 Drehrohröfen zur Wärmebehandlung<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

5


INHALT 1-2013<br />

78 77 84 84<br />

INTERVIEW<br />

FORSCHUNG AKTUELL<br />

hp-Advisory Hochtemperaturbeständige board member CFC-Leichtbauchargiergestelle<br />

received "<br />

Environmental Award 2011"<br />

INTERVIEW AUS DER PRAXIS<br />

hp-Advisory Neuer Gusswerkstoff board member für received den Tieftemperatureinsatz<br />

"<br />

Environmental Award 2011"<br />

Nachgefragt<br />

59 Folge 8: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

„Die Energiewende lohnt sich langfristig“<br />

Im Profil<br />

67 Folge 9: Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau e.V. – FOGI<br />

Forschung Aktuell<br />

71 Wärme- und Stofftransport beim induktiven Skull-Schmelzen von Gläsern und Oxiden<br />

77 Hochtemperaturbeständige, thermisch gespritzte Diffusionsbarriereschichten auf<br />

CFC-Leichtbau chargiergestellen<br />

Aus der Praxis<br />

84 Neuer Gusswerkstoff für den Tieftemperatureinsatz<br />

86 Umfassende Energiemonitoring-Lösung für Gießerei-Betriebe<br />

Besuchen Sie unsere Websites:<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

6 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


2. Praxisseminar<br />

1-2013 INHALT<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

HÄRTEN&<br />

SCHMIEDEN<br />

26.- 27. März 2013, Atlantic Congress Hotel,<br />

Essen, www.ewi-erwaermen.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />

• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />

• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />

• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />

71 60NACHGEFRAGT<br />

INTERVIEW<br />

hp-Advisory Folge 8: Bernard board Nacke member received "<br />

Interview mit Klaus Löser<br />

Environmental Award 2011"<br />

Firmenportät<br />

116 AICHELIN Ges.m.b.H.<br />

Marktübersicht<br />

96 I. Thermoprozessanlagen für die<br />

elektrothermische Behandlung<br />

NEU<br />

NEU<br />

Themenblock 2 Anlagen- und Energieeffizienz<br />

• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />

• Energieeffizienz von Induktionsanlagen<br />

Workshop 1<br />

Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Induktives Verzahnungshärten<br />

• Härten von Zahnrädern mit kleinen Modulen<br />

• Härten von Kurbelwellen<br />

Workshop 2<br />

Praxisanforderungen bei der induktiven<br />

Schmiedeerwärmung<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Induktive Erwärmung zur Halbwarmumformung<br />

• Induktive Blockerwärmung<br />

• Induktive Stangenerwärmung<br />

106 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

112 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />

Engineering<br />

113 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute,<br />

Organisationen<br />

114 V. Messegesellschaften, Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

RUBRIKEN<br />

1 Editorial<br />

8 Faszination Technik<br />

94 Inserentenverzeichnis<br />

117 Impressum<br />

Wann und Wo?<br />

MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH,<br />

EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk Induction GmbH,<br />

Leibniz Universität Hannover, SMS Elotherm GmbH<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 26.03.2013 Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 27.03.2013<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen, www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und<br />

Anlagenbauer von<br />

Härte- und Schmiedeanlagen<br />

Veranstalter<br />

Teilnahmegebühr:<br />

• ewi-Abonnenten oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

• regulärer Preis: 900,00 €<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.ewi-erwaermen.de<br />

7


FASZINATION TECHNIK


Härten von Kfz-Karosserieteilen<br />

Das induktive Wärmebehandeln von Karosserieteilen<br />

für die Automobilindustrie erfordert speziell ausgerichtete<br />

Sonder- und Standardmaschinen.<br />

Quelle: Inductoheat Europe GmbH


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

VDI: Produktionsverlagerungen auf neuem Tiefstand<br />

Der Produktionsstandort Deutschland<br />

liegt deutlich im Trend: Die Produktionsverlagerung<br />

ins Ausland hat 2012 den<br />

niedrigsten Stand seit Mitte der Neunzigerjahre<br />

erreicht. Das zeigen aktuelle Ergebnisse<br />

der Erhebung „Produktionsverlagerungen<br />

und Auslandsproduktion“, die das<br />

Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung<br />

ISI und die Hochschule<br />

Karlsruhe im Auftrag des VDI Verein Deutscher<br />

Ingenieure durchgeführt haben.<br />

„Lediglich 8 % der Betriebe des deutschen<br />

verarbeitenden Gewerbes haben von 2010<br />

bis Mitte 2012 Teile ihrer Produktion ins<br />

Ausland verlagert. Das ist der niedrigste<br />

Wert seit 18 Jahren und er zeigt deutlich:<br />

Made in Germany schlägt Low Cost“, so<br />

VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun.<br />

In Zeiten der Wirtschaftskrise hat sich das<br />

Blatt gewendet. Zwar sind, hochgerechnet<br />

auf das gesamte<br />

deutsche verarbeitende<br />

Gewerbe,<br />

etwa 20 % der<br />

gesamten Produktionskapazitäten<br />

im Ausland angesiedelt,<br />

um vorrangig<br />

Personalkosten<br />

zu sparen,<br />

doch nicht immer<br />

geht diese Rechnung<br />

auf. Mittlerweile<br />

kommt<br />

auf jeden vierten<br />

Verlagerer ein<br />

Unternehmen, das<br />

seine Produktion<br />

zurück nach Deutschland holt. „Die Risiken<br />

kostengetriebener Produktionsverlagerungen<br />

werden von den Unternehmen häufig<br />

unterschätzt. Bei oftmals recht niedrigen<br />

Anteilen der direkten Lohnkosten an den<br />

Gesamtkosten der Produktherstellung bleiben<br />

die Hebelwirkungen dieser Strategie<br />

oftmals limitiert“, erklärt Prof. Steffen Kinkel<br />

von der Hochschule Karlsruhe den Trend<br />

zur Kehrtwende.<br />

So gaben die insgesamt knapp 1.600<br />

befragten Betriebe des deutschen verarbeitenden<br />

Gewerbes an, dass sie sich hauptsächlich<br />

aufgrund von Flexibilitätseinbußen<br />

(59 %) und Qualitätsproblemen (52 %) zu einer<br />

Rückkehr nach Deutschland entschlossen<br />

haben. „Statt einer Kostenflucht setzen die<br />

Unternehmen eher auf die unbestrittenen<br />

Qualitäten des Produktionsstandorts Deutschland<br />

bei Qualität, Qualifikation der Mitarbeiter<br />

und Innovationskraft“, resümiert Kinkel.<br />

Hauptzielländer für Produktionsverlagerungen<br />

ins Ausland waren laut Erhebung<br />

mit 55 % der Nennungen die EU-12-Länder<br />

und auf Platz zwei als wichtigstes Einzelland<br />

China mit 30 % der Nennungen. Schlusslicht<br />

sind mit 3 % die osteuropäischen Länder<br />

außerhalb der EU. Bei der letzen Erhebung<br />

wurden sie noch von 12 % genannt.<br />

Die meisten Rückverlagerungen kamen<br />

mit fast der Hälfte der Nennungen aus den<br />

EU-12-Ländern, danach folgten die asiatischen<br />

Länder – außer China – mit 27 %.<br />

Letztere wurden in der Erhebung von 2009<br />

noch mit 7 % genannt. Die asiatischen Länder<br />

verlieren somit als Produktionsstandort<br />

deutlich an Bedeutung.<br />

ABB nimmt Einschnitte in Energiesparte vor<br />

Der Elektrokonzern ABB krempelt<br />

ähnlich wie der Rivale Siemens seine<br />

Energietechniksparte um und plant Einschnitte.<br />

Wegen zu geringer Ertragskraft<br />

wollen sich die Schweizer weitgehend aus<br />

dem Geschäft als Generalunternehmer für<br />

Solaranlagen und Wasserwerke zurückziehen<br />

und sich verstärkt auf Produkte,<br />

Dienstleistungen und Software verlegen.<br />

ABB-Chef Joe Hogan beklagte, dass die<br />

Marge der Division Energietechniksysteme<br />

wegen des Projektgeschäfts zu gering sei.<br />

Obwohl man in den letzten Jahren erheblich<br />

investiert habe, um das Ertragspotenzial der<br />

Division Energietechniksysteme zu steigern,<br />

hätte man hier keine konstanten Erträge<br />

erzielen können. Es werde laut Aussage eines<br />

ABB-Sprechers zu Entlassungen kommen. Der<br />

Umfang sei allerdings nicht nennenswert.<br />

Künftig soll das einträgliche Geschäft mit<br />

Komponenten wie Hochspannungskabeln,<br />

Gleichstrom- und Verteilertechnik und Leistungshalbleitern<br />

eine Rendite von neun bis<br />

zwölf Prozent abwerfen. Bisher galt für das<br />

Segment ein Margenziel von sieben bis elf Prozent.<br />

Der Umsatz werde indes langsamer zulegen<br />

und im Durchschnitt nur noch um sieben<br />

bis elf Prozent jährlich wachsen. Die geplante<br />

Schließung von weltweit zehn Projekteinheiten<br />

und die übrige Restrukturierung hat ABB<br />

im letzten Quartal 350 Mio. Dollar gekostet.<br />

Der ABB-Abschied als Generalunternehmer<br />

für Photovoltaikanlagen und Wasserwerke<br />

ähnelt den derzeit laufenden Einschnitten<br />

beim größeren Rivalen Siemens. Die Münchner<br />

geben ebenfalls ihr verlustträchtiges Solargeschäft<br />

und die ertragsschwache Ausrüstung<br />

von Wasserwerken auf und suchen für die<br />

Bereiche Abnehmer.<br />

10 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Salzgitter Flachstahl stellt neues Besucherzentrum vor<br />

Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat<br />

jetzt ihr neues Besucherzentrum<br />

vorgestellt. Zukünftig werden die Gäste<br />

am Tor 1 des integrierten Hüttenwerks<br />

in einem Rahmen empfangen, der der<br />

Qualität der Produkte und Produktionsanlagen<br />

entspricht. Das Gebäude fungiert<br />

als Empfangs-, Informations- und Ausstellungsgebäude<br />

für Werkbesichtigungen.<br />

Peter-Jürgen Schneider, Personalvorstand<br />

der Salzgitter AG, erklärte bei der Veranstaltung:<br />

„Dieses Gebäude ist eine wichtige<br />

Schnittstelle zur Öffentlichkeit. Hier<br />

erhalten wichtige Zielgruppen wie Schüler<br />

und Studenten, Kunden und allgemeine<br />

Besucher den ersten Eindruck vom Stahl<br />

und den Produktionsprozessen. Wir stellen<br />

uns hier als interessantes Unternehmen<br />

dar und werben für die Belange der<br />

Industrie.“<br />

Das zweigeschossige Bauwerk aus Stahl<br />

und Glas wurde in rund neunmonatiger<br />

Bauzeit für ca. 3,3 Mio. Euro erstellt. Die<br />

Schwestergesellschaft Glückauf Immobilien<br />

GmbH fungierte als Bauherr über alle<br />

Gewerke hinweg. Auf rund 1.200 m 2 Grundfläche<br />

ist ein repräsentativer Querschnitt der<br />

Prozesse und der Produktion des Hüttenwerkes<br />

zu sehen – von der Erzanlieferung<br />

über die Hochöfen bis hin zu Stahlwerk,<br />

Walzwerken und Beschichtungslinien. Der<br />

Produktionsprozess wird in einem eigens<br />

neu produzierten Informationsfilm gezeigt.<br />

Unterschiedliche Themeninseln beschäftigen<br />

sich unter anderem mit Rohstoffen, Produkten,<br />

Geschichte und der Arbeitswelt. Die<br />

im Gebäude ausgestellten Exponate zeigen,<br />

was die Kunden aus Salzgitter-Stahl fertigen.<br />

Neben den Ausstellungsflächen sind Vortrags-<br />

und Besprechungsräume sowie Büros<br />

für die Mitarbeiter des Besucherzentrums<br />

entstanden. Das Gebäude wurde barrierefrei<br />

konzipiert. Es wird mittels Geothermie<br />

beheizt. An der Fertigstellung waren 38<br />

Firmen aus der Region beteiligt. Ein besonderer<br />

Blickfang ist die Dachkonstruktion, die<br />

mithilfe von sechs durchlaufenden, rund<br />

50 m langen Stahlträgern der Konzerngesellschaft<br />

Peiner Träger GmbH realisiert wurde.<br />

Auch weitere Konzerngesellschaften waren<br />

mit eingebunden: Dach- und Wandelemente<br />

sowie die Präsentationstechnik stammen<br />

von wie Salzgitter Flachstahl, Salzgitter Bauelemente<br />

und dem Salzgitter-Unternehmen<br />

Telcat. Das neue Besucherzentrum ist zentraler<br />

Startpunkt für die zahlreichen Gästegruppen<br />

mit ihren Werksführungen. Im<br />

Durchschnitt besuchen jährlich ca. 10.000<br />

Gäste das Hüttenwerk, aufgeteilt in täglich<br />

ein bis zwei Gruppen mit je 30 Personen.<br />

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Härte, die sich bezahlt macht<br />

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NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Vier Siemens-Stranggießanlagen<br />

für Stahlgroßprojekt in Vietnam<br />

Siemens Metals Technologies hat von<br />

dem taiwanesischen Stahlkonzern Formosa<br />

Heavy Industries Co. den Auftrag<br />

erhalten, für den Neubau eines Stahlwerks in<br />

Vung Ang, Vietnam, vier Stranggießanlagen<br />

zu liefern. Dabei handelt es sich um zwei<br />

Brammen-, eine Knüppel- und eine Vorblockstranggießanlage<br />

mit einer Gesamtkapazität<br />

von rund 8,4 Mio. t pro Jahr. Endkunde<br />

ist die in Vietnam ansässige Formosa<br />

Ha Tinh Steel Corporation. Das Auftragsvolumen<br />

liegt im oberen zweistelligen Millionen-<br />

Euro-Bereich. Die Gießanlagen sollen Mitte<br />

2015 in Betrieb genommen werden.<br />

Formosa Heavy Industries errichtet zurzeit<br />

in der zentralvietnamesischen Provinz<br />

Ha Tinh ein neues integriertes Stahlwerk.<br />

Es ist das größte Greenfield-Projekt in der<br />

Stahlindustrie weltweit. Hier sollen in der<br />

ersten Ausbaustufe ab Mitte 2015 pro Jahr<br />

rund 5 Mio. t Stahl erzeugt werden. Eine<br />

Erweiterung der Produktionskapazität auf<br />

zunächst 10 Mio. und im Endausbau auf bis<br />

zu 22 Mio. t Stahl ist vorgesehen.<br />

Die beiden zweisträngigen Brammenstranggießanlagen<br />

sind für die Erzeugung<br />

von je 2,7 Mio. t Brammen aus niedrig-,<br />

mittel- und hochgekohlten sowie aus<br />

peritektischen Stählen ausgelegt.<br />

Bei Breiten zwischen<br />

900 und 1.880 mm können<br />

Brammen mit Dicken von<br />

210 bis 270 mm produziert<br />

werden. Die Gießanlagen<br />

sind als Bogenmaschinen<br />

mit einem Radius von 10 m<br />

mit gerader Kokille und segmentierter<br />

Strangführung<br />

konzipiert. Sie verfügen über<br />

eine SmartMold-Kokille mit<br />

Dynaflex-Kokillenoszillierer.<br />

Um den Gießprozess zu<br />

optimieren und eine hohe<br />

Innen- und Oberflächenqualität<br />

der Brammen sicherzustellen,<br />

installiert Siemens<br />

eine Reihe von Technologiepaketen,<br />

darunter die Gießspiegelregelung<br />

LevCon, die<br />

Durchbruchfrüherkennung<br />

MoldExpert, DynaWidth zur<br />

Einstellung der Brammenbreite<br />

und Smart-Segmente<br />

für den schnellen Dickenwechsel.<br />

Eine Kombination<br />

des Kühlmodells Dynacs 3D,<br />

der DynaJet-Sprühkühlung<br />

und innengekühlter I-Star-<br />

Rollen bietet größtmögliche<br />

Flexibilität bei der Sekundärkühlung, eine<br />

wesentliche Voraussetzung für die Erzielung<br />

einer hohen Oberflächenqualität der<br />

Brammen. Durch den Einsatz von DynaGap<br />

Soft Reduction kann die Position der Enderstarrung<br />

des Strangs mit hoher Genauigkeit<br />

ermittelt werden. Dies erlaubt eine präzise<br />

Steuerung des Rollenspalts und sorgt für<br />

eine hohe Brammeninnenqualität. Ebenfalls<br />

Bestandteil des Projekts sind die komplette<br />

Basis- und Prozessautomatisierung der beiden<br />

Brammenstranggießanlagen.<br />

Auf der achtsträngigen Knüppelgießanlage<br />

können jährlich 1,2 Mio. t Knüppel mit<br />

quadratischen Querschnitten zwischen<br />

130 x 130 mm und 180 x 180 mm mit Längen<br />

von bis zu 12 m gegossen werden. Sie<br />

ist für die Erzeugung einer breiten Palette<br />

von Stahlgüten ausgelegt. Schwerpunkte<br />

liegen auf niedrig- und mittelgekohlten<br />

sowie Legierungsstählen. Die Bogenmaschine<br />

weist einen Radius von neun<br />

Metern auf und ist mit einer Diamold-<br />

Rohrkokille inklusive einem Dynaflex-Kokillenoszillierer,<br />

einem elektromagnetischen<br />

Kokillenrührer (mold electro-magnetic<br />

stirrer, M-EMS) sowie mit einem elektromagnetischen<br />

Final-Rührer (final electromagnetic<br />

stirrer, F-EMS) ausgerüstet.<br />

Die sechssträngige Vorblockgießanlage<br />

kann pro Jahr 1,5 Mio. t Vorblöcke mit<br />

Abmessungen von 260 x 300 beziehungsweise<br />

360 x 450 mm erzeugen. Es kann eine<br />

Vielzahl von Kohlenstoff- und Legierungsstählen<br />

vergossen werden für Anwendungen<br />

als Feder- oder Schmiedestahl, Draht,<br />

Reifencord oder Lagerstahl. Die Vorblockgießanlage<br />

ist als Bogenanlage mit einem<br />

Radius von 14 m ausgeführt. Sie ist mit einer<br />

gebogenen Plattenkokille mit Dynaflex-<br />

Kokillenoszillierer, M-EMS und DynaGap Soft<br />

Reduction ausgestattet.<br />

In der Knüppel- und in der Vorblockgießanlage<br />

sind in den Strangführungen<br />

und Richtzonen innengekühlte Rollen installiert,<br />

die Sekundärkühlung erfolgt per<br />

Sprühnebel. Der Leistungsumfang von<br />

Siemens umfasst das Engineering und die<br />

Lieferung inklusive Basis- und Prozessautomatisierung<br />

sowie die Montage- und<br />

Inbetriebnahmeüberwachung.<br />

Die Formosa Heavy Industries Co. gehört<br />

zur Formosa Plastics Group (FPG), dem größten<br />

Privatunternehmen Taiwans.<br />

12 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

13


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Outokumpu kauft Edelstahlsparte von ThyssenKrupp<br />

Der Verkauf der Edelstahlsparte von<br />

ThyssenKrupp an den finnischen<br />

Stahlkonzern Outokumpu steht fest. Das<br />

Werk in Terni, Italien, steht derweil schon<br />

wieder zum Verkauf. „Es haben sich eine<br />

Reihe von Interessenten bei uns gemeldet“,<br />

sagte Vorstandschef Mika Seitovirta<br />

dem Handelsblatt.<br />

Die Europäische Kommission hatte den<br />

Verkauf zur Bedingung für ihre Zustimmung<br />

für die Übernahme der Thyssen-<br />

Krupp-Edelstahltochter Inoxum gemacht.<br />

Bis Mai 2013 will Vorstandschef Seitovirta<br />

einen neuen Eigentümer gefunden<br />

haben. Zu Details äußerte er sich nicht.<br />

Nach Angaben aus Branchenkreisen zählt<br />

zu den potenziellen Bietern auch der südkoreanische<br />

Stahlkonzern Posco.<br />

Mit dem Zusammenschluss von Outokumpu<br />

und Inoxum entsteht der weltweit<br />

größte Hersteller von Edelstahl mit einem<br />

Weltmarktanteil von 12 %. Von der Verschmelzung<br />

verspricht sich Mika Seitovirta<br />

jährliche Einsparungen in Höhe von 200<br />

Mio. Euro und eine bessere Wettbewerbsposition:<br />

„Wir haben nun ein breiteres<br />

Produktportfolio und sind <strong>international</strong>er<br />

aufgestellt.“ Wachstumschancen sieht der<br />

Outokumpu-Chef vor allem in Asien sowie<br />

in Nordamerika.<br />

Sapa Bolzano nimmt Otto Junker-Anlage in Betrieb<br />

Der Auftrag über die Lieferung und Montage<br />

von zwei kompletten Induktionsbolzenerwärmungsanlagen<br />

für Aluminium<br />

konnte Mitte 2012 mit der erfolgreichen<br />

Inbetriebnahme abgeschlossen werden. Die<br />

Anlagen sind seitdem zur Zufriedenheit des<br />

Kunden im Produktionseinsatz.<br />

Da es sich bei dem Auftrag an Otto Junker<br />

um einen Austausch der vorhandenen<br />

HTS-Magnetheizer handelte, musste bei der<br />

Anlagenplanung die bestehende Infrastruktur<br />

berücksichtigt und eine sinnvolle Einbindung<br />

der neuen Aggregate erreicht werden.<br />

Die parallel angeordneten Anlagen<br />

bestehen aus dem Induktionsofen, der<br />

jeweils sechs Teilspulen besitzt, der IGBT-<br />

Umrichteranlage, den Transporteinrichtungen<br />

sowie der Hard- und Software für die<br />

Steuerung und Bedienung. Für die Erwärmung<br />

der bis zu<br />

einem Durchmesser<br />

von 415<br />

mm großen und<br />

bis zu 1.600 mm<br />

langen Bolzen<br />

ist die Umrichteranlage<br />

auf<br />

eine Leistung<br />

von 1.500 kW<br />

ausgelegt. Bezogen<br />

auf eine<br />

Bolzentemperatur<br />

von 480 °C<br />

wird damit ein<br />

Durchsatz von 8<br />

Bolzen pro Stunde<br />

erreicht.<br />

Durch die IGBT-Umrichtertechnik ist eine<br />

stufenlose Leistungsregelung der einzelnen<br />

Teilspulen möglich und es wird eine optimale<br />

Reproduzierbarkeit der vorgegebenen Bolzentemperaturen<br />

auch bei Anliegen eines<br />

Temperaturprofils (Taper) gewährleistet.<br />

Die Transporteinrichtung besteht aus<br />

den Schwenktischen für die Beschickung<br />

und die Entnahme, einem Längstransportrollengang<br />

und einer Overhead-Quertransporteinrichtung.<br />

Für den Transport<br />

im Induktionsofen werden die Bolzen auf<br />

Ofentragschalen abgelegt und die Schalen<br />

über einen Zahnstangenantrieb verfahren.<br />

Das Tragschalensystem von Otto Junker<br />

hat den Vorteil, dass keine Relativbewegung<br />

zwischen Bolzen und dem Bolzenträger<br />

auftritt und damit Beschädigungen<br />

der Bolzenoberfläche vermieden werden.<br />

Die Bedienung der Anlage erfolgt vom<br />

Pressenpult aus, wo der PC mit TFT-Touchscreen<br />

sowie die erforderlichen Bedienelemente<br />

installiert sind. Die Software<br />

beinhaltet die Funktionen für den Hand-,<br />

Halbautomatik- und Automatikbetrieb.<br />

Weiterhin sind folgende Betriebsarten<br />

und Funktionen integriert: Dateneingabe,<br />

Prozessvisualisierung, Datenspeicherung;<br />

„BlindHeating“-Sequenz; Materialdatenverfolgung.<br />

In guter Zusammenarbeit mit den<br />

Fachleuten von Sapa Bolzano wurde die<br />

Komplettmontage der beiden Anlagen<br />

durchgeführt und im anschließenden<br />

Leistungstest konnte der Nachweis über<br />

die Richtigkeit des gewählten Konzeptes<br />

und die Bestätigung der vereinbarten Leistungsparameter<br />

erbracht werden.<br />

14 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


VDMA: Auftragseingang Dezember brachte<br />

versöhnlichen Jahresabschluss 2012<br />

Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau<br />

in Deutschland lag im Dezember<br />

2012 um real 4 % über dem Ergebnis des Vorjahres.<br />

Das Inlandsgeschäft stieg um 1 %, das<br />

Auslandsgeschäft lag um 5 % über dem Vorjahresniveau,<br />

teilte der Verband Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau (VDMA) Anfang Februar<br />

in Frankfurt mit.<br />

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger<br />

beeinflussten Dreimonatsvergleich Oktober<br />

bis Dezember 2012 ergibt sich insgesamt ein Plus<br />

von 3 % im Vorjahresvergleich. Die Inlandsaufträge<br />

gingen um 1 % zurück. Die Auslandsaufträge<br />

stiegen um 4 %.<br />

Für das Gesamtjahr (Januar bis Dezember<br />

2012) ergibt sich insgesamt ein Minus von 3 %.<br />

Die Inlandsaufträge lagen bei –8 %, die Auslandaufträge<br />

stagnierten.<br />

„Im Dezember fand der Auftragseingang im<br />

deutschen Maschinen- und Anlagenbau wieder zu<br />

den Plusraten der Monate September und Oktober<br />

zurück. Der Schwung der Auslandsbestellungen<br />

kam diesmal hauptsächlich aus den Euro-Partnerländern.<br />

Die Inlandsbestellungen sehen im Vorjahresvergleich<br />

zunächst etwas mager aus. Der Blick<br />

auf die Order-Kurve zeigt aber den Elan, mit dem die<br />

Inlandsaufträge die Einbußen des Sommers wieder<br />

aufholen. In Summe steht für das Jahr 2012 insgesamt<br />

ein Minus von drei Prozent, ein – gemessen<br />

am wirtschaftlichen Umfeld – durchaus respektables<br />

Ergebnis“, kommentierte VDMA-Chefvolkswirt<br />

Dr. Ralph Wiechers das Ergebnis.<br />

Bestes Geschäftsjahr in der Geschichte der<br />

Schuler AG<br />

Umsatz und Gewinn des Schuler-Konzerns<br />

stiegen im Ende September abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr 2011/12 stark an. Der Pressenhersteller<br />

erzielte einen Umsatzzuwachs von 27,9 % auf<br />

1,23 Mrd. €. Damit gelang es dem Maschinenbauer,<br />

seine Umsatzerlöse innerhalb von zwei Jahren fast<br />

zu verdoppeln. Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen,<br />

Abschreibungen und Steuern (Ebitda) erhöhte<br />

sich um 39,5 % auf 118,3 Mio. €. Die Ebitda-Marge,<br />

also der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz,<br />

legte von 8,8 auf 9,6 % zu. Das Konzernergebnis fiel<br />

mit 51,8 Mio. € im Jahresvergleich mehr als doppelt<br />

so hoch aus. „Das vergangene Geschäftsjahr<br />

war das beste in unserer 173-jährigen Geschichte“,<br />

erklärte Schuler-Vorstandschef Stefan Klebert bei<br />

der Vorstellung der Bilanz.<br />

Schuler wuchs erneut stark in Asien, mit einer<br />

Zunahme von 29,9 % auf 401,2 Mio. € die umsatzstärkste<br />

Region. In Deutschland erzielte das Unternehmen<br />

394,9 Mio. €. Das ist ein Plus von 33,0 %.<br />

Der Rest Europas trug mit 245,7 Mio. € (+61,2 %) zum<br />

Umsatz bei. Das Amerikageschäft ging um 6,9 % auf<br />

179,8 Mio. € zurück. Die hohe Nachfrage insbesondere<br />

aus der Automobilindustrie nach ServoDirekt-<br />

Technologie bescherte Schuler einen Auftragseingang<br />

von 1,3 Mrd. €. Dies entspricht nahezu dem<br />

Rekordwert des Vorjahres von 1,32 Mrd. €.<br />

„2012/13 wollen wir bei Umsatz und Ertrag an<br />

das gute Vorjahr anknüpfen“, betonte Klebert. Für<br />

das Geschäftsjahr 2012/13 erwartet das Unternehmen<br />

einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. €. Dafür<br />

bilde der Rekordwert beim Auftragsbestand von<br />

1,1 Mrd. € zum Bilanzstichtag eine gute Grundlage.<br />

Die Ebitda-Marge soll auf knapp 10 % zulegen. Am<br />

Erfolg des vergangenen Jahres sollen die Aktionäre<br />

mit einer Dividende von 0,25 € je Aktie teilhaben.<br />

Wenn die Hauptversammlung diesem Vorschlag<br />

folgt, steigt damit die Dividendenausschüttung für<br />

das Geschäftsjahr 2011/12 gegenüber dem Vorjahr<br />

um 27 % auf 7,4 Mio. €. Die Mitarbeiter erhalten<br />

einen Sonderbonus von bis zu 1.000 €. Aufgrund<br />

der positiven Ergebniszahlen hatte der Vorstand<br />

beschlossen, die Erfolgsprämie im Vergleich zum<br />

Vorjahr zu verdoppeln. Binnen Jahresfrist erhöhte<br />

sich die Mitarbeiterzahl des Konzerns weltweit um<br />

5,3 % auf 5.443 Beschäftigte.<br />

Schnell.<br />

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1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Innovative Infrared 15<br />

Technology


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

SMS Elotherm erwirbt Erwärmungsspezialisten I.A.S.<br />

SMS Elotherm, ein Unternehmen des<br />

Unternehmensbereichs SMS Meer,<br />

hat den Erwärmungsspezialisten I.A.S.<br />

Induktions-Anlagen+Service GmbH & Co.<br />

KG erworben. Das in Iserlohn ansässige<br />

Unternehmen zählt mit 100 Mitarbeitern<br />

in Deutschland und China zu den weltweit<br />

führenden Anbietern im Bereich der<br />

industriellen Elektrowärmetechnik.<br />

„I.A.S. ist eine ideale Ergänzung zu unserem<br />

Produktspektrum“, sagt Elotherm-Geschäftsführer<br />

Dr. Andreas Seitzer. „Wir können jetzt<br />

unseren Kunden sowohl induktive Erwärmungsanlagen<br />

zum isothermen Strangpressen<br />

und entsprechende Systeme zum Schmelzen<br />

als auch das bisherige Spektrum von Elotherm<br />

anbieten, das aus Systemen zum induktiven<br />

Härten, Erwärmen und Schweißen besteht.“<br />

I.A.S. wird sein Geschäft unter eigenem<br />

Namen fortführen. Die Geschäftsführung<br />

wird von dem bisherigen technischen I.A.S.-<br />

Geschäftsführer Stefan Beer und Martin<br />

Schulteis (kaufmännischer Geschäftsführer<br />

SMS Elotherm) gebildet.<br />

Verkettete Roboter produzieren Eingangswellen für KmB<br />

Die KmB Technologie Gesellschaft für rationelle<br />

Fertigung mbH in Zerbst nutzt<br />

bei der Produktion von Eingangswellen seit<br />

Kurzem eine innovative Automatisierungslösung:<br />

In zwei miteinander verketteten<br />

Roboterzellen arbeitet jeweils ein Yaskawa-<br />

Roboter vom Typ MOTOMAN MH5L.<br />

Die Welle wird in einem Rundtaktbearbeitungszentrum<br />

aus einem Rohling gefertigt<br />

und anschließend an die von SYMACON<br />

realisierte Anlage übergeben. Diese ist so<br />

ausgelegt, dass drei verschiedene Typen von<br />

Eingangswellen verarbeitet werden können.<br />

Eine spezielle Verkettungseinrichtung, ein<br />

sogenanntes Werkstückträgerumlaufsystem,<br />

verbindet die beiden Roboterzellen. In der<br />

ersten Roboterzelle erfolgt das Vermessen<br />

des Bauteils. Der Roboter verfügt über einen<br />

Doppelgreifer, um den schnellen Teilewechsel<br />

realisieren zu können. Nach der Entnahme<br />

des Bauteils vom Werkstückträger legt<br />

der Roboter die Welle in eine Messvorrichtung<br />

ein. Hier werden diverse Durchmesser,<br />

Längen und Winkel ermittelt und statistisch<br />

erfasst. Fehlerhafte Teile (NIO-Teile) werden,<br />

abhängig vom Fehlertyp, separat abgelegt.<br />

Nach dem Messen stellt der Roboter<br />

die Welle wieder auf den Werkstückträger<br />

zurück. Nach anschließender Reinigung werden<br />

die Wellen in einer zweiten Roboterzelle<br />

in spezielle Trays verpackt. Der Roboter<br />

entnimmt die Welle mittels Parallelgreifer<br />

vom Werkstückträger und legt sie in das<br />

entsprechende Fach im Tray.<br />

Die jetzt installierte Lösung ist bereits<br />

die dritte an KmB gelieferte Anlage dieser<br />

Art. Anders als bei den Vorgänger-Modellen,<br />

die SCARA-Roboter nutzen, setzte<br />

SYMACON bei der aktuellen Anwendung<br />

auf zwei Handling-Roboter MOTOMAN<br />

MH5L von Yaskawa. Die 6‐Achser mit<br />

5 kg Tragkraft sind Bestandteil der neuen<br />

MH-Serie. Ein verstärktes Handgelenk<br />

prädestiniert sie für vielfältige, flexible<br />

Applikationen wie Verpacken, Materialhandhabung,<br />

Maschinenbeschickung und<br />

Dosieren. Gleichzeitig benötigen die MH-<br />

Modelle durch ihr kompaktes Design nur<br />

geringen Montageraum. Eine integrierte<br />

Medien- und Luftzuführung maximiert<br />

die Anlagenzuverlässigkeit, verringert<br />

Störquellen und vereinfacht die Programmierung.<br />

Aufgrund der speziellen Roboterkinematik<br />

konnte in der neuen Anlage<br />

auf zusätzliche Schwenkeinheiten verzichtet<br />

werden. Dadurch beschleunigen sich<br />

die Taktzahlen.<br />

Seco/Warwick übernimmt Nespi International<br />

Die Seco/Warwick-Gruppe, Hersteller<br />

von Wärmebehandlungsund<br />

Thermprozessanlagen mit Sitz in<br />

Świebodzin, Polen, meldet den Erwerb<br />

von 100 % der Anteile der Nespi International<br />

GmbH, Bedburg-Hau, durch die Seco/<br />

Warwick GmbH, Stuttgart. Nespi International<br />

GmbH, ein Unternehmen der Ofenbautechnik,<br />

das sich auf Nachrüstungen,<br />

Reparaturen, Wartung und Ersatzteilversorgung<br />

für Ofenanlagen verschiedener<br />

Hersteller spezialisiert hat, ist ein weiterer<br />

Meilenstein im strategischen Wachstum<br />

der Unternehmensgruppe. Die Seco/<br />

Warwick GmbH verstärkt mit der Nespi<br />

International GmbH insbesondere die Aktivitäten<br />

auf den deutschsprachigen und<br />

westeuropäischen Märkten.<br />

16 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


2. Praxisseminar<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

26.- 27. März 2013, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

NEU<br />

NEU<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />

• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />

• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />

• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />

Themenblock 2: Anlagen- und Energieeffizienz<br />

• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />

• Energieeffizienz von Induktionsanlagen<br />

Workshop 1<br />

Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Induktives Verzahnungshärten<br />

• Härten von Zahnrädern mit kleinen Modulen<br />

• Härten von Kurbelwellen<br />

Workshop 2<br />

Praxisanforderungen bei der induktiven Schmiedeerwärmung<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Induktive Erwärmung zur Halbwarmumformung<br />

• Induktive Blockerwärmung<br />

• Induktive Stangenerwärmung<br />

MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH,<br />

EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk Induction GmbH,<br />

Leibniz Universität Hannover, SMS Elotherm GmbH<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 26.03.2013<br />

Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung<br />

ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 27.03.2013<br />

Zwei Workshops zur Auswahl<br />

(09:00 – 12:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

Härte- und Schmiedeanlagen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

• ewi-Abonnenten oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

• regulärer Preis: 900,00 €<br />

Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt jeweils<br />

folgende Leistungen ein: Teilnahme an beiden Tagen, Tagungsunterlagen,<br />

Mittagessen, Erfrischungen in den Pausen und Abendveranstaltung<br />

am ersten Tag. Übernachtungspreise sind in der Teilnahmegebühr<br />

nicht enthalten. Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung<br />

(auch per Internet möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und<br />

erhalten eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach dem 1.<br />

März 2013 oder bei Nichterscheinen wird die volle Teilnahmegebühr<br />

berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer gestellt werden.<br />

Stornierungen vor diesem Termin werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand<br />

berechnet. Die Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.ewi-erwaermen.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-erwaermen.de<br />

Ich bin <strong>elektrowärme</strong>-Abonnent<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Praxisanforderungen beim induktiven Härten oder<br />

Workshop 2 Praxisanforderungen bei der induktiven Schmiedeerwärmung<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

17


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

StrikoWestofen erhält Großauftrag aus Mexiko<br />

Als Systemlieferant wird die StrikoWestofen<br />

Group in Gummersbach ein<br />

amerikanisches Motorenwerk nahe Mexiko<br />

City, Mexiko, mit vollständig ausgerüsteten<br />

Schmelzanlagen ausstatten. Für das<br />

Gemeinschaftsprojekt der Striko-Gesellschaften<br />

in Deutschland, Polen und den<br />

USA übergibt der weltweit größte Hersteller<br />

von Schmelz- und Dosieröfen insgesamt drei<br />

schlüsselfertige Systeme. Diese bestehen<br />

aus „StrikoMelter“-Aluminium-Schmelzöfen<br />

samt Peripherie-Anlagen. Das Großprojekt<br />

wird voraussichtlich bis Frühjahr 2013 in<br />

Betrieb gehen. Es ist das erste Projekt von<br />

StrikoWestofen für einen großen amerikanischen<br />

Automobilhersteller, der die Anlage<br />

für die Fertigung von Motorblöcken<br />

und Zylinderköpfen einsetzt.<br />

Hohe Benzinpreise und der weltweite<br />

Trend zu emissionsarmen Fahrzeugen<br />

stellen auch hohe Anforderungen an die<br />

Hersteller. Deren Prozesse müssen immer<br />

effizienter und kostengünstiger<br />

sein, um im<br />

hart umkämpften nordamerikanischen<br />

Markt<br />

bestehen zu können.<br />

Die StrikoWestofen<br />

Group mit Hauptsitz in<br />

Gummersbach ist maßgeblich<br />

an diesem technologischen<br />

Umbruch<br />

beteiligt und liefert<br />

die vollständig ausgestatteten<br />

Schmelzanlagen<br />

– bestehend<br />

aus StrikoMelter Aluminium-Schmelz-<br />

und<br />

Warmhalteöfen und<br />

allen benötigten Peripherieanlagen<br />

wie<br />

Beschickung, Metallbehandlung und Flüssigmetalltransfer.<br />

„Die Entscheidung zu<br />

unseren Gunsten bedeutet einen technologischen<br />

Paradigmenwechsel: weg von der<br />

energie- und ressourcenintensiven Reverb-<br />

Ofentechnologie hin zu unserer ‚EtaMax‘-<br />

Schachtofentechnologie mit integrierter<br />

Wärmerückgewinnung“, freut sich Rudolf<br />

Riedel, Geschäftsführer der StrikoWestofen<br />

Group. „Dazu kommt, dass wir durch unsere<br />

Präsenz in Michigan mit Know-how und<br />

Produktionskapazitäten auch ideal auf die<br />

Anforderungen der lokalen Märkte reagieren<br />

können.“<br />

Neben Planung und Lieferung übernimmt<br />

StrikoWestofen auch die Installation<br />

und Inbetriebnahme der Anlage. Riedel<br />

erklärt: „Bereits im Ausschreibungsprozess<br />

ist es uns durch eine vollständige Überarbeitung<br />

des ursprünglich geplanten Anlagenlayouts<br />

gelungen, die Kosten für die<br />

komplette Schmelzanlage nahezu zu halbieren.<br />

Das Gleiche gilt für den Platzbedarf<br />

in der Fertigung. Unsere Anlagen benötigen<br />

gerade noch die Hälfte der bisher notwendigen<br />

Aufstellfläche, was dem Kunden weitere<br />

Kostenvorteile bringt. Dabei kam uns nicht<br />

zuletzt das technische Know-how unserer<br />

US-Gesellschaft StrikoDynarad zugute.“<br />

In allen installierten Gießlinien kommen<br />

Schmelzöfen der Baureihe StrikoMelter zum<br />

Einsatz, die sich durch ihre nachhaltig reduzierten<br />

Unterhaltskosten auszeichnen. Die<br />

besondere Schachtgeometrie sowie eine<br />

speziell angepasste Brennertechnologie<br />

vereinigen Vorwärmen, Aufheizen und Verflüssigen<br />

in einem einzigen Schmelzschacht.<br />

In Kombination mit niedrigen Schmelzraumtemperaturen<br />

erreichen die Öfen dieser Baureihe<br />

eine Metallausbeute von bis zu 99,7<br />

Prozent. Für die Zylinderkopf-Gießerei wird<br />

ein Schmelzofen der Baureihe StrikoMelter<br />

HS-N verwendet. Dieser wird in Michigan<br />

bei StrikoDynarad gefertigt und von dort<br />

direkt an den Einsatzort transportiert. In<br />

der zweiten Gießereistraße verrichten zwei<br />

feststehende StrikoMelter vom Typ MH II-N<br />

ihren Dienst.<br />

Helmut Mauell GmbH ist jetzt Bilfinger Mauell GmbH<br />

Helmut Mauell, Gründer und Eigentümer<br />

der Helmut Mauell GmbH, und Gerd<br />

Lesser, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Bilfinger Power Systems GmbH, einigten<br />

sich im Dezember auf die Übernahme. Damit<br />

gehört Mauell nun zum <strong>international</strong>en Engineering-<br />

und Servicekonzern Bilfinger SE.<br />

„Für die Absicherung meines Lebenswerkes<br />

ist das der entscheidende Schritt,“<br />

begründet Helmut Mauell seine unternehmerische<br />

Entscheidung: „Ich habe eine<br />

Verantwortung für das Unternehmen, insbesondere<br />

natürlich für unsere Mitarbeiter.<br />

Unter dem Dach von Bilfinger wird sich<br />

Mauell hervorragend weiter entwickeln können.<br />

Das ist entscheidend. Die Zukunft des<br />

Unternehmens wird gesichert. Mehr noch,<br />

für Mauell ergeben sich neue Möglichkeiten<br />

und Chancen, sich in vielen neuen Bereichen<br />

erfolgreich positionieren zu können. Ich<br />

bin sehr froh, dass wir es geschafft haben.<br />

Zusammen mit Bilfinger Power Systems wird<br />

Mauell in eine erfolgreiche Zukunft gehen.<br />

Davon bin ich überzeugt.“<br />

18 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

BDEW fordert verbindliche Klima-Ziele für 2030<br />

Für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien und die Reduzierung von klimaschädlichen<br />

Treibhausgasen braucht Europa<br />

einen Fahrplan mit verbindlichen Zwischenzielen.<br />

Nur so können die Vorgaben der EU-<br />

Klima-Roadmap für das Jahr 2050 erreicht<br />

werden. Die Europäische Union sollte sich<br />

dementsprechend ehrgeizige, verbindliche<br />

und konkrete CO 2 - und Erneuerbaren-Ziele<br />

setzen, die bereits bis 2030 erreicht werden<br />

sollen. Nur so erhalten alle beteiligten Akteure<br />

die Sicherheit, dass sich Investitionen in entsprechende<br />

Anlagen, Technologien und die<br />

Infrastruktur rentieren können. Dabei müssen<br />

alle Maßnahmen daraufhin überprüft werden,<br />

ob sie kompatibel mit dem europäischen<br />

Energiebinnenmarkt sind“, sagte Hildegard<br />

Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung<br />

des Bundesverbandes der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW) in Berlin anlässlich<br />

der Sitzung des Energieministerrates der Europäischen<br />

Union im Dezember 2012. Auf ihrer<br />

Sitzung beauftragten die für Energie zuständigen<br />

Minister der EU-Mitgliedstaaten die Europäische<br />

Kommission, einen energiepolitischen<br />

Handlungsrahmen für den weiteren Ausbau<br />

der Erneuerbaren Energien für die Zeit nach<br />

2020 zu entwickeln.<br />

Erforderlich sei in diesem Zusammenhang<br />

auch die schrittweise Angleichung der Erneuerbaren-Fördersysteme<br />

in der EU, so Müller.<br />

„Wissenschaftliche Studien haben diesbezüglich<br />

ein erhebliches Einsparpotenzial für die<br />

Kunden nachgewiesen. Mittel- bis langfristig<br />

sollte die spezifische, standortunabhängige<br />

Förderung einzelner Technologien abgelöst<br />

werden von der kosteneffizienteren Erschließung<br />

von Erneuerbaren-Potenzialen an den<br />

jeweils sinnvollsten Standorten in Europa. Für<br />

eine dauerhaft funktionsfähige und bezahlbare<br />

Energieversorgung in Europa wird es<br />

letztlich entscheidend sein, die erneuerbaren<br />

Energien Schritt für Schritt aus bestehenden<br />

Subventionssystemen herauszulösen und in<br />

den Markt zu integrieren.“<br />

Ein ambitioniertes, EU-weites Emissionsminderungsziel<br />

für das Jahr 2030 sei<br />

auch für den Emissionszertifikate-Handel<br />

als dem zentralen klimapolitischen Instrument<br />

dringend erforderlich. Auch die<br />

innereuropäischen Verteilungsschlüssel,<br />

die die CO 2 -Senkungsziele der einzelnen<br />

EU-Mitgliedstaaten beinhalten, müssten in<br />

der Folge diskutiert werden.<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

19


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />

26.-27. März Induktives Erwärmen zum Härten und Schmieden<br />

2. ewi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />

ewi - <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

der Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-erwaermen.de<br />

8.-12. April Hannover Messe<br />

Messe in Hannover<br />

Deutsche Messe AG<br />

Tel.: 0511-89-31146, Fax: 0511-89-31147<br />

info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />

22.-24. April Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />

4. gwi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />

gwi - gaswärme <strong>international</strong>, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />

Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.gwi-brennertechnik.de<br />

23.-24. April Euro BioMAT – European Symposium on Biomaterials and Related Areas<br />

Konferenz mit Fachausstellung in Weimar<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-747, Fax: 069-75306-733<br />

biomat@dgm.de, www.dgm.de/dgm/biomat<br />

12.-16. Mai EnMat II – 2nd International Conference on Materials for Energy<br />

2. Internationale Konferenz in Karlsruhe<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-7564-129, Fax: 069-7564- 201<br />

info@enmat.de, www.enmat.de<br />

15.-16. Mai MetallMesse-Mittelhessen<br />

2. Fachmesse in Wetzlar<br />

Nexxus Veranstaltungen GmbH<br />

Tel.: 0700-17177000, Fax: 07236-937493<br />

info@nexxus-veranstaltungen.de, www.metallmesse-mittelhessen.de<br />

11.-13. Juni BDEW Kongress 2013<br />

Kongress mit begleitender Fachausstellung in Berlin<br />

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />

Tel.: 030-260241-21, Fax: 030-260241-22<br />

kongress@bdew.de, www.bdew.de/kongress<br />

9.-10. Juli ITPS - International Thermprocess Summit<br />

Kongress mit begleitender Fachausstellung in Düsseldorf<br />

VDMA e.V., Messe Düsseldorf GmbH, heat processing<br />

info@itps-online.com, www.itps-online.com<br />

12.-13.<br />

September<br />

Elektroprozesstechnik<br />

Workshop in Ilmenau<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Tel.: 03677-6915-10, Fax: 03677-6915-52<br />

ulrich.luedtke@tu-ilmenau.de, www.tu-ilmenau.de/elektrowaerme<br />

Lieferantentag in<br />

der Siempelkamp-<br />

Gießerei<br />

Ende 2012 lud die Siempelkamp Giesserei<br />

GmbH zum ersten Mal zum Lieferantentag<br />

mit dem Schwerpunkt mechanische<br />

Bearbeiter nach Krefeld ein. Nahezu alle<br />

geladenen Bearbeiter folgten der Einladung.<br />

Die Veranstaltung dauerte zwei Tage,<br />

war projektbezogen ausgerichtet und bot<br />

den Bearbeitern gleicher Projekte eine Austauschmöglichkeit<br />

ihrer Erfahrungen.<br />

Der Markt und die Anforderungen<br />

ändern sich. Um diesen Zeichen der Zeit<br />

gerecht zu werden, nutzte die Gießerei<br />

diese Tage als Werkzeug, gemeinsam mit<br />

seinen mechanischen Bearbeitern optimierte<br />

Qualitätslieferungen sicherzustellen. Die<br />

Anforderungen an die Gusskomponenten<br />

sind gestiegen, Gesetze und Auflagen<br />

wurden verschärft und demzufolge auch<br />

Regelwerke und Normen geändert. Fazit:<br />

Die gesamte Qualitätsplanung und Nachweisführung<br />

einer Komponente muss<br />

gerichtsfähig ausgerichtet sein.<br />

Siempelkamp zeigte seinen Dienstleistern,<br />

worauf es ankommt und stellte neue<br />

Realisierungsmöglichkeiten für geänderte<br />

Qualitätsanforderungen vor. „Gemeinsam<br />

zum Ziel“ soll in Zukunft durch eine intensive<br />

Lieferantenentwicklung gefördert<br />

werden – ganz im Sinne des Kunden. Der<br />

Geschäftsführer der Gießerei, Stephan Kaiser,<br />

schilderte die Marktlage eindrucksvoll:<br />

„Wir müssen jetzt handeln, um „mitspielen“<br />

zu können und unseren Platz zu behaupten.<br />

Der Kunde ist König und die anstehenden<br />

Aufgaben werden wir erfolgreich stemmen<br />

und meistern. Die mechanischen Bearbeiter<br />

sind nach wie vor ganz wichtige Partner<br />

für die Gießerei. Daran wird sich auch in<br />

Zukunft nichts ändern. Umso wichtiger ist<br />

es, die Anforderungen gemeinsam zu verstehen<br />

und erfolgreich umzusetzen.“<br />

Thermoprozess<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Thermoprozess<br />

@Thermoprozess<br />

20 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


AMBRELL is looking forYOU!<br />

Induktionserwärmungstechnik<br />

von SMS Elotherm für Ovako<br />

Ovako Tube and Ring AB in Hofors, Schweden,<br />

hat SMS Elotherm zwei Aufträge für<br />

Anlagen zur Induktions-erwärmung erteilt.<br />

Die EloBar- und EloTube-Maschinen von<br />

SMS Elotherm kombinieren hohe Energieeffizienz<br />

mit geringem Platzbedarf.<br />

EloBar wird im Schmiedebereich von<br />

Ovako zur Erwärmung von Stangen aus Stahl<br />

bei einer Produktionsleistung von bis zu 8.000<br />

kg pro Stunde eingesetzt. Bei einer installierten<br />

elektrischen Leistung von 4.000 kW können<br />

Stangen mit einem Durchmesser von bis zu<br />

130 mm auf bis zu 1.220 °C erwärmt werden.<br />

SMS Elotherm liefert das Stangentransportsystem,<br />

den Induktionserwärmer mit<br />

Heißschere und einen Industrieroboter<br />

für den Transport zwischen Heißschere<br />

und Presse.<br />

Die EloTube-Anlage ist Teil eines<br />

Modernisierungsprogramms von<br />

Ovako und wird vor einem bestehenden<br />

Asselwalzwerk in einer Nahtlosrohranlage<br />

installiert. Vor dem Einlauf<br />

in das Asselwalzwerk werden Hohlblöcke,<br />

die direkt aus dem vorgeschalteten<br />

Walzwerk kommen, nachgewärmt<br />

und ausgeglichen.<br />

Dr. Guido Opezzo,<br />

Vertriebsmitarbeiter bei<br />

SMS Elotherm: „Die Luppentemperatur<br />

wird auf<br />

1.100 °C erhöht, und durch<br />

die bessere Temperaturhomogenität<br />

wird eine<br />

höhere Produktqualität<br />

im Asselwalzwerksbetrieb<br />

erreicht. Die Kalibrierkräfte<br />

können verringert werden<br />

und die Lebensdauer der<br />

Kalibrierrollen wird auf<br />

Grund geringerer Abnutzung<br />

verlängert.”<br />

Die Induktionsanlage besteht aus sechs<br />

Spulen, die von hochmodernen Umrichtern<br />

mit Transistortechnik (IGBT) versorgt werden<br />

und insgesamt eine Nennleistung von 6.400<br />

kW erzielen. Für die Erwärmungseinheit<br />

beträgt der Bedarf an Nutzfläche weniger<br />

als 7 m in der Länge und 2,5 m in der Breite.<br />

Die Prozesssteuerung erfolgt durch eine<br />

Kombination aus einem Rohrgeschwindigkeitsmesssystem<br />

basierend auf Laser-<br />

Ambrell, a global Induction Heating company,<br />

is looking to fill the following positions in our<br />

rapidly growing European organization.<br />

- Sales Managers in the following regions<br />

Germany, France, Spain, Scandinavia<br />

- Application Engineers<br />

- Project Engineers,<br />

Mechanical, Electrical<br />

- Service Engineers<br />

®<br />

AMBRELL<br />

Ambrell B.V. Windmolen 22, 7609NN Almelo<br />

www.ambrell.com , +31 548 659 044, hreu@ambrell.com.<br />

Doppler-Technologie und einem Bicolor-<br />

Pyrometer für Temperaturmessung. „Die<br />

induzierte Leistung wird durch die Geschwindigkeit<br />

und die Einlaufgeschwindigkeit der<br />

Luppe bestimmt. Eine Überhitzung des<br />

Materials wird verhindert, und für den nachfolgenden<br />

Maßwalzwerksbetrieb wird die<br />

optimale Temperatur erreicht”, sagt Opezzo.<br />

Die EloBar- und die EloTube-Anlage<br />

werden Mitte 2013 in Betrieb genommen.<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

21


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Germanischer Lloyd und DNV fusionieren<br />

Die Vereinbarung über die Fusion von<br />

Germanischer Lloyd und dem norwegischen<br />

Prüf- und Zertifizierungskonzern<br />

DNV wurde am 20. Dezember 2012 in Oslo<br />

unterzeichnet. Das neue Unternehmen DNV<br />

GL Group wird eine der größten Klassifikationsgesellschaften<br />

und eine bedeutende<br />

Prüforganisation für die Öl- und Gasindustrie,<br />

erneuerbare Energien und den Ausbau<br />

von intelligenten Stromnetzen sein. Zudem<br />

wird das Unternehmen bei Managementzertifizierungen<br />

seine starke Position weiter<br />

ausbauen.<br />

„Die Transaktion gründet auf weitreichenden<br />

strategischen Überlegungen. Sie<br />

ist unsere Antwort auf die Herausforderungen<br />

der weiter zunehmenden Globalisierung,<br />

des schnellen technologischen<br />

Wandels und der Notwendigkeit für eine<br />

nachhaltige Entwicklung. Unsere Kunden<br />

werden von einer deutlicheren Zunahme<br />

unserer technologischen Expertise in allen<br />

Geschäftsbereichen profitieren, wie auch<br />

von der einzigartigen globalen Präsenz“,<br />

sagte Henrik O. Madsen, Vorstandsvorsitzender<br />

der norwegischen DNV-Gruppe, der<br />

die neue DNV GL Group leiten wird.<br />

Der künftige Geschäftsbereich „Schiffsklassifikation“<br />

(Maritime) mit über 13.000<br />

Schiffen wird von Hamburg aus geleitet.<br />

„Gemeinsam mit den Aktivitäten von DNV<br />

werden wir künftig die maritime Industrie<br />

noch besser unterstützen. Mit dem<br />

Geschäftssitz in der Hansestadt stärken<br />

wir bewusst den maritimen Standort in<br />

Deutschland und dokumentieren unser<br />

Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des maritimen<br />

Clusters“, sagte Erik van der Noordaa,<br />

der Vorstandsvorsitzende der GL-Gruppe.<br />

„Beide Unternehmen passen strategisch<br />

sehr gut zusammen, teilen in vielerlei<br />

Hinsicht die gleichen Werte und ergänzen<br />

sich in ihren Stärken. Für die GL-Gruppe<br />

bietet der Zusammenschluss mit DNV eine<br />

folgerichtige und einzigartige Möglichkeit,<br />

um das langfristige Ziel zu erreichen,<br />

einer der führenden technischen Prüf- und<br />

Beratungskonzerne der Welt zu werden“,<br />

ergänzt Erik van der Noordaa.<br />

Die DNV GL Group mit Unternehmenssitz<br />

in Høvik nahe Oslo soll über<br />

vier Geschäftsbereiche „Maritime“, „Oil &<br />

Gas“, „Energy“ und „Business Assurance“<br />

verfügen. Das Unternehmen will mehr als<br />

17.000 Mitarbeiter beschäftigen, einen Jahresumsatz<br />

von rund 2,5 Mrd. Euro erwirtschaften<br />

und ein globales Netzwerk mit<br />

Vertretungen in über 100<br />

Ländern anbieten.<br />

Neben seiner richtungsweisenden<br />

Rolle als<br />

Klassifikationsgesellschaft<br />

will das fusionierte Unternehmen<br />

seine Kompetenz<br />

bei energieeffizienten<br />

Schiffen weiter ausbauen<br />

und im Bereich Öl und<br />

Gas ein maßgebender<br />

unabhängiger Dienstleister<br />

bei Prüfung und<br />

Beratung von Energiefördervorhaben,<br />

beim Energietransport<br />

sowie beim<br />

sicheren und wirtschaftlichen<br />

Anlagenbetrieb sein.<br />

Prüf-, Bewertungs- und<br />

Zertifizierungsdienstleistungen<br />

für Onshore- und<br />

Offshore-Anlagen werden<br />

weltweit angeboten.<br />

Das fusionierte Unternehmen<br />

verfügt über<br />

umfassende Erfahrungen<br />

bei Energienetzen, dem wirtschaftlichen<br />

Betrieb von Windparks sowie im Projektmanagement<br />

und entwickelt <strong>international</strong>e<br />

Standards für die Zertifizierung von Windturbinen.<br />

Die Anstrengungen in der Forschung<br />

und Entwicklung bei Öl und Gas sowie im<br />

Energiesektor sollen verstärkt werden.<br />

Die DNV Stiftung wird 63,5 % der Anteile<br />

des neuen Unternehmens halten. Die<br />

Eigentümerin der GL-Gruppe, Mayfair S.E.<br />

wird 36,5 % halten. Die DNV GL Group wird<br />

ihren Unternehmenssitz in Høvik nahe<br />

Oslo haben. Der Zusammenschluss steht<br />

unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />

durch die Kartellbehörden.<br />

22 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Tag der Arbeitssicherheit 2013 in Fellbach<br />

In der Schwabenlandhalle in Fellbach<br />

fand am 13. und 14. März 2013 der Tag der<br />

Arbeitssicherheit des Landesverbandes Südwest<br />

der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV) statt.<br />

Auf dem Programm der Fachtagung standen<br />

aktuelle und praxisnahe Informationen zur<br />

Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz.<br />

Gefahrstoffe, neue Medien im Arbeitsschutz,<br />

die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie<br />

(GDA) sowie neue Technologien waren<br />

die Themenschwerpunkte. Zur Arbeitsmedizin<br />

fand eine eigene Vortragsreihe statt.<br />

Auf der angeschlossenen Industrieausstellung<br />

haben rund 30 Hersteller und<br />

Dienstleister aus dem Bereich Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz ihre neuesten Entwicklungen<br />

präsentiert. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.tag-der-arbeitssicherheit.de<br />

DGM organisiert<br />

MatWerk-Kurzfilm-Wettbewerb<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />

e.V. (DGM) startet einen<br />

bundesweiten MatWerk-Kurzfilm-Wettbewerb.<br />

Vom 20. Dezember 2012 bis zum<br />

2. April 2013 sind junge Hobbyregisseure<br />

dazu aufgerufen, Filme zum Fachgebiet<br />

Materialwissenschaft und Werkstofftechnik<br />

(MatWerk) bei der DGM einzureichen<br />

und auf youtube hochzuladen.<br />

„Die DGM möchte damit das Fachgebiet<br />

unter den Jugendlichen bekannter machen“,<br />

sagt Frank O.R. Fischer, Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied der DGM. „Wir freuen uns<br />

über interessante Beiträge, die dem Fachgebiet<br />

MatWerk ein Gesicht geben – ob dokumentarisch,<br />

fiktiv oder animiert.“<br />

Der Kreativität der Teilnehmer sind<br />

nahezu keine Grenzen gesetzt. Lediglich<br />

die Dauer ist auf höchstens fünf Minuten<br />

beschränkt. Die Finalisten werden vom<br />

DGM-Ausbildungsausschuss ermittelt. Auf<br />

die Gewinner warten Preisgelder von bis zu<br />

1.500 Euro sowie eine Vorführung der Beiträge<br />

während des DGM-Nachwuchsforums<br />

am 21. Mai 2013 in Bochum. Im feierlichen<br />

Rahmen werden hier die Gewinner bekannt<br />

gegeben und ausgezeichnet. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.dgm.de/dgm/nachwuchs<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

The art<br />

of induction<br />

Der Spezialist für Induktive Erwärmung<br />

Italy | China | Usa | India<br />

Headquarters<br />

via Torino 213, Leinì (TO) 10040 ITALY<br />

info@saetgroup.com | saetgroup.com<br />

23


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

FORTBILDUNG<br />

16.-17. April Trocknung in der Prozessindustrie<br />

VDI-Seminar in Frankfurt am Main<br />

17.-19. April Organisation und Steuerung von Projekten<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

18. April Normgerechte Zeichnungserstellung – Teil I<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

22.-23. April Energiemanagementsysteme – Anwendung und Umsetzung in der Praxis<br />

VDI-Seminar in München<br />

23.-25. April Optische Messtechnik<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

24.-25. April Zuverlässigkeit und Sicherheit von Embedded Systems<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Technisches<br />

Seminar 2012<br />

in Düsseldorf<br />

25. April Elektrosicherheit<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

14. Mai Maß-, Form- und Lagetoleranzen – für Konstruktion, Fertigung,<br />

Qualitätsprüfung, Aus- und Weiterbildung<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

14.-15. Mai Controlling kompakt – I<br />

EW-Seminar in Hannover<br />

16. Mai Basiswissen Normung<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

15.-16. Mai Innovationsmanagement<br />

DGM-Seminar in Frankfurt am Main<br />

23.-24. Mai Praktische Umsetzung des Explosionsschutzes im Betrieb<br />

VDI-Seminar in Frankfurt am Main<br />

4. Juni Maschinen und Anlagen lärmoptimiert konstruieren und betreiben<br />

VDI-Seminar in Stuttgart<br />

11. Juni CE-Kennzeichnung für eigengenutzte modifizierte Maschinen<br />

DIN-Seminar in Ismaning<br />

11.-12. Juni Qualitätsmanagement<br />

DGM-Seminar in Frankfurt am Main<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de, www.beuth.de<br />

EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710-4687-552, Fax: 069-710-4687-9552<br />

anmeldung@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Am 26. September 2012 lud das Loesche<br />

Training Center zum ersten Technischen<br />

Seminar in Düsseldorf ein. Mehr als 30 Teilnehmer<br />

aus der ganzen Welt (Kunden, Lieferanten<br />

und Kollegen aus den Tochtergesellschaften)<br />

folgten der Einladung.<br />

Das Seminar fand im historischen Hotel<br />

MutterHaus in Düsseldorf-Kaiserswerth statt.<br />

Die Leiterin des Training Centers, Theodora<br />

Bruns, und ihr Team organisierten das Seminar,<br />

dessen Moderation Dr. Daniel Strohmeyer<br />

(Process Technology) übernahm. Sechs<br />

Vorträge gaben einen aktuellen Überblick<br />

über die Mahltechnologien. Zwei Präsentationen<br />

wurden von Spezialisten des VDZ<br />

gegeben: Philipp Fleiger ermöglichte einen<br />

Überblick über aktuelle Mahltechnologien<br />

und einen Vergleich der unterschiedlichen<br />

Mahlsysteme. Dr. Klaus Eichas referierte über<br />

die Optimierung bestehender Mahlanlagen.<br />

Das Technische Seminar 2012 bot eine<br />

sehr gute Gelegenheit, die persönlichen<br />

Kenntnisse zu erweitern und interessante<br />

Kontakte in der Zementindustrie zu knüpfen.<br />

Das Team des Training Centers möchte sich<br />

bei allen Vortragenden für die Unterstützung<br />

und den Einsatz bedanken. Die Planung für<br />

das Technische Seminar 2013 hat bereits<br />

begonnen. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter:<br />

www.loesche.com<br />

24 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

2. Praxisseminar: Induktives<br />

Erwärmen zum Härten &<br />

Schmieden<br />

Die Fachzeitschrift <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (ewi) und das<br />

Institut für Elektroprozesstechnik (ETP) der Leibniz Universität<br />

Hannover veranstalten zum zweiten Mal das Praxisseminar „Induktives<br />

Erwärmen zum Härten und Schmieden“. Das Seminar findet<br />

am 26.-27. März 2013 im Atlantic Congress Hotel in Essen statt.<br />

Das zweitägige Praxisseminar wird von Prof. Dr.-Ing. Bernard<br />

Nacke (ETP) moderiert.<br />

Die Teilnehmer<br />

erwartet ein<br />

breites Spektrum<br />

an Fachwissen.<br />

Experten aus namhaften<br />

Firmen referieren<br />

am ersten<br />

Tag (10:00 bis 17:00<br />

Uhr) der Veranstaltung<br />

zu zwei Themenblöcken:<br />

Grundlagen und Anlagendesign sowie Anlagenund<br />

Energieeffizienz. Zwei themenspezifische Workshops zum<br />

„Induktiven Härten“ und zur „Induktiven Schmiedeerwärmung“,<br />

die am zweiten Tag (09:00 bis 12:30 Uhr) zur Wahl stehen, bieten<br />

dem Seminarteilnehmer ideale Foren, um über Fragen und<br />

aktuelle Problemstellungen zur Erwärmungstechnologie und<br />

zum Betrieb der Erwärmeranlagen mit Experten aus der Praxis zu<br />

diskutieren. Firmen haben zudem die Möglichkeit, ihre Produkte<br />

und Informationsmaterialien auszustellen und Teilnehmern mit<br />

fachkundiger Beratung zur Seite zu stehen.<br />

Das Praxisseminar „Induktives Erwärmen zum Härten und<br />

Schmieden“ wendet sich an Betreiber und Planer von induktiven<br />

Erwärmungsanlagen in Härtereien und Schmieden. Das Seminar<br />

gibt einen Überblick über den aktuellen Stand des induktiven Erwärmens<br />

zum Härten und Schmieden. Dabei vermitteln die Referenten<br />

praxisnah ausgewählte physikalische und technische Grundlagen,<br />

präsentieren moderne Anlagen- und Verfahrenskonzepte, führen<br />

verfahrenstechnische und energetische Vergleiche durch und erläutern<br />

wichtige Themen zur Betriebssicherheit und -instandhaltung.<br />

Die Teilnahmegebühr liegt zwischen 800 (für ewi-Abonnenten<br />

und/oder auf Firmenempfehlung) und 900 Euro (regulärer Preis).<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen, das Catering und<br />

die Abendveranstaltung (am ersten Abend um 19:00 Uhr), bei der<br />

sich die Teilnehmer und Referenten in geselliger Runde austauschen<br />

können. Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.ewi-erwaermen.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

NEU<br />

NEU<br />

Wann und Wo?<br />

2. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&<br />

SCHMIEDEN<br />

26.- 27. März 2013, Atlantic Congress Hotel,<br />

Essen, www.ewi-erwaermen.de<br />

Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />

• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />

• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />

• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />

Themenblock 2 Anlagen- und Energieeffizienz<br />

• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />

• Energieeffizienz von Induktionsanlagen<br />

Workshop 1<br />

Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Induktives Verzahnungshärten<br />

• Härten von Zahnrädern mit kleinen Modulen<br />

• Härten von Kurbelwellen<br />

Workshop 2<br />

Praxisanforderungen bei der induktiven<br />

Schmiedeerwärmung<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Induktive Erwärmung zur Halbwarmumformung<br />

• Induktive Blockerwärmung<br />

• Induktive Stangenerwärmung<br />

MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH,<br />

EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk Induction GmbH,<br />

Leibniz Universität Hannover, SMS Elotherm GmbH<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 26.03.2013 Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 27.03.2013<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen, www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und<br />

Anlagenbauer von<br />

Härte- und Schmiedeanlagen<br />

Veranstalter<br />

Teilnahmegebühr:<br />

• ewi-Abonnenten oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

• regulärer Preis: 900,00 €<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.ewi-erwaermen.de<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

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25


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Hannover Messe 2013:<br />

Mit Integrated Industry wettbewerbsfähiger in die Zukunft<br />

Unter dem Leitthema ‚Integrated Industry‘<br />

werden in Hannover die neuesten<br />

Technologien und Lösungen für die intelligente<br />

Produktion der Zukunft präsentiert.<br />

Die Besucher treffen alle relevanten Marktführer<br />

und knüpfen <strong>international</strong>e Kontakte<br />

zu den führenden Anbietern von Industrieautomation,<br />

Energie-, Antriebs- und Produktionstechnologien<br />

sowie der industriellen<br />

Zulieferung. Damit ist die Messe ein Pflichttermin,<br />

der entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen beiträgt, denn<br />

dort finden sie innovative Technologien<br />

zur Steigerung der Kosteneffizienz, Produktqualität<br />

und Nachhaltigkeit“, erläutert<br />

Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes<br />

der Deutschen Messe AG, das Leitthema<br />

der diesjährigen Hannover Messe, die vom<br />

8. bis zum 12. April stattfinden wird. Der<br />

aktuelle Anmeldestand deutet darauf hin,<br />

dass das Messegelände zur kommenden<br />

Veranstaltung voll belegt sein wird. Erwartet<br />

werden mehr als 6.000 Unternehmen<br />

aus 60 Ländern. Mit dem Leitthema „Integrated<br />

Industry“ wird der aktuelle Trend der<br />

zunehmenden Vernetzung aller Bereiche<br />

der Industrie aufgegriffen.<br />

„Integrated Industry“ bezieht sich neben<br />

der technischen und elektronischen Vernetzung<br />

auch auf die Herausforderung an die<br />

Industrie, unternehmens- und branchenübergreifend<br />

zusammenzuarbeiten. „Künftig<br />

werden branchenübergreifende Allianzen<br />

noch mehr als bisher eine entscheidende<br />

Rolle spielen“, erläutert Köckler. „Dabei stehen<br />

unter anderem Wissenstransfer und<br />

neue Formen der Zusammenarbeit im Vordergrund<br />

– zum Beispiel zwischen Industrieunternehmen<br />

und Software-Anbietern.“<br />

Das Messeereignis vereint in diesem Jahr elf<br />

Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation,<br />

Motion, Drive & Automation, Energy, Wind,<br />

MobiliTec, Digital Factory, ComVac, Industrial<br />

Supply, SurfaceTechnology, IndustrialGreenTec<br />

und Research & Technology. Damit liegen die<br />

Schwerpunkte auf Industrieautomation und IT,<br />

Energie- und Umwelttechnologien, Antriebsund<br />

Fluidtechnik, Industrieller Zulieferung, Produktionstechnologien<br />

und Dienstleistungen<br />

sowie Forschung und Entwicklung. Zusätzlich<br />

setzt die Messe auf messebegleitende Foren,<br />

Konferenzen und Sonderveranstaltungen,<br />

beispielsweise die Außenwirtschaftsplattform<br />

Global Business & Markets, die Recruitingplattform<br />

Job & Career Market, die Nachwuchsinitiative<br />

TectoYou oder der Fachkongress<br />

WoMenPower.<br />

Unterstrichen wird die Internationalität<br />

der Messe jedes Jahr durch einen Partnerlandauftritt.<br />

In diesem Jahr präsentiert sich<br />

Russland als führende Wirtschaftsnation.<br />

Die Schwerpunktthemen der russischen<br />

Beteiligung sind Energieübertragung und<br />

Verteilung, Internationale Energiewirtschaft,<br />

industrielle Wertschöpfung, Technologiepartnerschaften,<br />

Innovationen in Forschung<br />

und Entwicklung sowie der Standort Russland<br />

im Hinblick auf strategische Partnerschaften<br />

und Investitionsmöglichkeiten.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.hannovermesse.de<br />

Hotline So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. Stephan Schalm 0201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen, M.A. 0201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz: Silvija Subasic, M.A. 0201/82002-15 s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf: Bettina Schwarzer-Hahn 0201/82002-24 b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Leserservice: Martina Grimm 0931/41704-13 mgrimm@datam-services.de<br />

Hotline_184,5x35.indd 1 15.12.11 15:13<br />

26 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

ENGINEER<br />

SUCCESS<br />

New technologies<br />

New solutions<br />

New networks<br />

Jetzt Termin vormerken:<br />

8.–12. April 2013<br />

Welche Zulieferlösungen machen Ihre<br />

Produktion effizienter?<br />

Die Industrial Supply präsentiert das gesamte Spektrum an<br />

Innovationen in den Bereichen Werkstoffe, Komponenten, Systeme<br />

und Verfahren entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Auf dem <strong>international</strong>en Treffpunkt der Zulieferindustrie treffen Sie<br />

weltweite Lieferanten und sichern sich neuestes Branchen-Know-how<br />

zum Beispiel im Bereich Leichtbau und Materialeffizienz.<br />

Besuchen Sie das weltweit wichtigste Technologieereignis.<br />

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NEW TECHNOLOGY FIRST<br />

8.–12. April 2013 · Hannover · Germany<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

27<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. +49 511 89-0, hannovermesse@messe.de


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Messe Düsseldorf, VDMA, CECOF und heat processing initiieren<br />

Thermoprozess-Gipfel ITPS<br />

Am 9. und 10. Juli 2013 trifft sich in Düsseldorf<br />

das Topmanagement der Thermoprozesstechnik-Branche<br />

zum International<br />

Thermoprocess Summit.<br />

Mit einem Paukenschlag hatte im Juni<br />

vergangenen Jahres das Technologiemessen-Quartett<br />

GIFA, METEC, THERMPROCESS<br />

und NEWCAST in der Branche eingeschlagen.<br />

Mit 79.000 Besuchern aus 83 Ländern<br />

und 1.958 Ausstellern bestätigten die vier<br />

Veranstaltungen eindrucksvoll ihre Stellung<br />

als Leitmessen ihrer Branche.<br />

Für die THERMPROCESS-Aussteller waren<br />

es vor allem die Fachleute aus Übersee, hier<br />

insbesondere aus Indien, die ihnen neue<br />

Absatzmärkte erschlossen. Da die Innovationszyklen<br />

in der Branche jedoch immer<br />

kürzer werden, initiieren Messe Düsseldorf,<br />

VDMA (mit dem Fachverband Thermoprozesstechnik,<br />

Frankfurt), der europäische<br />

Thermoprozessverband CECOF (European<br />

Committee of Industrial Furnace and Heating<br />

Equipment Associations, Frankfurt)<br />

sowie die Fachzeitschrift „heat processing“<br />

des Vulkan-Verlags unter dem Namen ITPS<br />

einen Internationalen Thermoprozess Gipfel<br />

(International Thermprocess Summit), der<br />

am 9. und 10. Juli 2013 als hochkarätiger Kongress<br />

die Fachwelt nach Düsseldorf einlädt.<br />

Zielgruppe der Veranstaltung werden die<br />

CEOs und Führungskräfte aus den Abnehmerbranchen,<br />

den Schlüsselindustrien<br />

wie Metallproduktion und -verarbeitung,<br />

Automobilindustrie, Glas-, Keramik- und<br />

Zementindustrie sowie der chemischen<br />

und petrochemischen Bereiche sein. Messe-<br />

Director Friedrich-Georg Kehrer: „Unser Ziel<br />

ist es, hier ganz gezielt die Anwender mit<br />

den Anlagenherstellern zusammenzubringen<br />

und ihnen neben der Zeit für fachliche<br />

Gespräche noch ein hochqualifiziertes<br />

Vortragsprogramm zu bieten.“ Mit der<br />

idealen Kombination aus Networking und<br />

fachlichem Austausch hätte eine Teilnahme<br />

am ITPS für beide Seiten einen gewaltigen<br />

Zusatznutzen, ergänzt Kehrer.<br />

Das Programm des ITPS orientiert sich<br />

an den brennenden Fragen unserer Zeit<br />

rund um die Begriffe Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung<br />

und Energieeffizienz. Aufgabenfelder,<br />

denen sich insbesondere die<br />

Vertreter der Schlüsselindustrien heute und<br />

in Zukunft stellen müssen. Beleuchtet wird<br />

unter anderem die Zukunft energieintensiver<br />

Industrien in Europa, die gegenwärtige<br />

wirtschaftliche Marktsituation, technische<br />

Entwicklungstrends in der Thermoprozesstechnik<br />

sowie unter dem Motto „Der Kunde<br />

als Motor der technologischen Innovation“,<br />

die Anforderungen, die von den Abnehmern<br />

an die Hersteller gestellt werden.<br />

Neben der Vortragsveranstaltung gibt<br />

es für interessierte Unternehmen die Möglichkeit<br />

als Sponsoren des ITPS aufzutreten<br />

und sich während des Gipfels im Foyer des<br />

Congress Center CCD Süd der Messe Düsseldorf<br />

zu präsentieren. Dabei begrenzt<br />

sich das Sponsoring nicht nur auf die zwei<br />

Veranstaltungstage, sondern umfasst auch<br />

den Webauftritt auf www.itps-online.<br />

com. Der Eintritt für ITPS beträgt 1.500 Euro<br />

– mit einem Bonus für Frühbucher. Weitere<br />

Informationen finden Sie unter:<br />

www.itps-online.com<br />

28 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Nachbericht<br />

NACHRICHTEN<br />

3. ewi-Praxisseminar „Schmelzen & Gießen” –<br />

erneut ein voller Erfolg<br />

Das zweitägige Praxisseminar „Induktives<br />

Schmelzen & Gießen von Eisenund<br />

Nichteisenmetallen“, das am 5. und 6.<br />

November 2012 im Atlantic Congress Hotel<br />

bereits zum dritten Mal in Essen stattfand,<br />

war mit über 60 Teilnehmern und acht Referenten<br />

erneut ein voller Erfolg.<br />

Die Veranstaltung wurde organisiert<br />

von dem Institut für Elektroprozesstechnik<br />

der Leibniz Universität Hannover und dem<br />

Vulkan Verlag, vertreten durch die Fachzeitschrift<br />

ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>.<br />

Über die zahlreichen Teilnehmer aus namhaften<br />

Unternehmen freuten sich die Veranstalter,<br />

vor allem wegen des entgegengebrachtem<br />

Vertrauens in Puncto Know-how<br />

und Kompetenz.<br />

Begleitet wurde das Seminar von einer<br />

Fachausstellung, die zur Information und zum<br />

regen Austausch zwischen Teilnehmern und<br />

Vertretern aus der Industrie genutzt wurde.<br />

IDEALE DISKUSSIONSRUNDE<br />

Das Besondere an diesem Seminar waren<br />

zwei themenspezifische Workshops, zwischen<br />

denen die Teilnehmer bei der Anmeldung<br />

wählen konnten. Durch die Aufteilung<br />

in Workshop 1 (Eisenmetalle) und Workshop<br />

2 (Nichteisenmetalle) konnten sich die Referenten<br />

nicht nur detaillierter vorbereiten,<br />

sondern sie konnten auch spezifischer auf<br />

ihre Zuhörer eingehen. Die Workshops<br />

boten den Seminarteilnehmern damit ein<br />

ideales Forum, um ihre eigenen Fragen<br />

und aktuelle Problemstellungen mit Experten<br />

aus der Praxis zu diskutieren.<br />

Das Seminar gab einen weitreichenden<br />

Überblick über den aktuellen Stand des<br />

induktiven Schmelzens, Warmhaltens und<br />

Gießens. Am Haupttag wurden folgende<br />

Inhalte thematisiert:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Physikalische Grundlagen des induktiven<br />

Schmelzens<br />

Aufbau und Funktion von Tiegel-, Rinnen-<br />

und Gießöfen<br />

Chargiersysteme und Schmelzprozessführung<br />

Rückkühlanlagen und Abwärmenutzung<br />

Energiemanagement<br />

Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen.<br />

GELUNGENER ABSCHLUSS<br />

Wichtig war den Veranstaltern neben einem<br />

gelungenen Seminar<br />

auch das leibliche<br />

Wohlbefinden<br />

der Teilnehmer. Bei<br />

der Abendveranstaltung<br />

wurde herzlich<br />

zu Speis’ und Trank<br />

in die Rüttenscheider<br />

Hausbrauerei<br />

geladen. In gemütlicher,<br />

ungezwungener<br />

Atmosphäre<br />

entspannen sich zahlreiche Gespräche unter<br />

den Teilnehmern, auch die Referenten stellten<br />

sich gerne weiteren Fragen.<br />

Das positive Feedback der Teilnehmer<br />

bewies einmal mehr, dass die Nachfrage<br />

nach Weiterbildung wie diese in Fachbranchen<br />

ungebremst bleibt.<br />

Das nächste, nunmehr vierte Praxisseminar<br />

„Induktives Schmelzen & Gießen von Eisenund<br />

Nichteisenmetallen“ findet vom 20. bis<br />

zum 22. November 2013 in Dortmund im<br />

Radisson Blu Hotel am BVB-Westfalenstadion<br />

statt. Um Neueinsteigern, aber auch erfahrenen<br />

Teilnehmern, die Möglichkeit der Vertiefung<br />

in die Thematik des Schmelzens und<br />

Gießens zu geben, wird erstmalig und optional<br />

ein vorgelagerter Nachmittag mit Grundlagenvorträgen<br />

angeboten werden. Weitere<br />

Informationen finden Sie demnächst unter:<br />

www.ewi-schmelzen.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

29


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

30 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

Egbert Baake ist neuer UIE-Präsident<br />

Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake ist neuer Präsident<br />

der UIE International Union for<br />

Electricity applications. Baake wurde am<br />

4. Dezember 2012 in Brüssel<br />

von der Delegiertenversammlung<br />

der UIE einstimmig<br />

zum neuen<br />

Präsidenten gewählt<br />

und löst<br />

damit Prof. Dr.-<br />

Ing. Ronnie Belmans<br />

als lang-<br />

jährigen Präsidenten an der Spitze der<br />

UIE ab. Der 52-jährige Egbert Baake ist<br />

hauptamtlich Professor und Akademischer<br />

Direktor am Institut für Elektroprozesstechnik<br />

der Leibniz Universität Hannover.<br />

Bereits seit 1998 ist er in der UIE aktiv und<br />

übernahm 2008 als Chairman die Leitung<br />

der UIE-Working Group 3 Education,<br />

Research & Dissemination of Knowledge.<br />

„Die Weiterentwicklung, Förderung<br />

und Verbreitung der vielseitigen effizienten<br />

Anwendungen elektrischer Energie<br />

im industriellen, gewerblichen und<br />

privaten Umfeld unter Einbeziehung von<br />

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ist<br />

die Mission der UIE“ betont Baake. „Dank<br />

des zunehmenden Anteils regenerativer<br />

Energiequellen wird der Einsatz von<br />

elektrischer Energie in Zukunft eine<br />

Schlüsselrolle spielen. Dies lässt mich<br />

sehr optimistisch in eine Zukunft blicken,<br />

in der die elektrische Energie vielseitig<br />

neue Anwendungen und hohes Innovationspotenzial<br />

bieten wird.“, so der neue<br />

UIE-Präsident.<br />

Die UIE wurde 1901 gegründet und hat<br />

ihren Sitz in Paris. Zu den weltweit verteilten<br />

Mitgliedern gehören u. a. Energieversorgungsunternehmen,<br />

Industriefirmen, Verbände<br />

und Organisationen aus dem Bereich der<br />

elektrischen Energietechnik sowie Vertreter<br />

aus der entsprechenden Forschung und<br />

Lehre. Innerhalb der UIE werden u. a. aktuelle<br />

Themen zur jetzigen und zukünftigen<br />

Anwendung elektrischer Energie bearbeitet<br />

und in vielfältiger Form zur Förderung der<br />

sicheren und effizienten elektrischen Energieanwendung<br />

verbreitet.<br />

Powered by<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

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Ein Forum von und für Experten und<br />

Entscheider der <strong>international</strong>en<br />

Wärmebehandlungs-Branche:<br />

ITPS, Sommer 2013, Düsseldorf –<br />

wir sehen uns dort!<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

www.itps-online.com<br />

Dr.-Ing. Andreas Seitzer<br />

Managing Director<br />

SMS Elotherm GmbH<br />

31


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

Aufsichtsrat bestellt Karsten Lork<br />

zum Vorstandsmitglied für Europa und Asien<br />

Der Aufsichtsrat<br />

der Klöckner<br />

& Co SE, Duisburg,<br />

hat am<br />

10. Januar 2013<br />

Karsten Lork zum<br />

Mitglied des Vorstands<br />

für das<br />

Ressort Europa und Asien bestellt.<br />

Lork, der seine Tätigkeit zum 1. Februar<br />

2013 aufgenommen hat, ist seit über zwanzig<br />

Jahren in der Stahl- und Metallindustrie<br />

tätig. Nach diversen Managementpositionen<br />

im Krupp- und nachfolgend ThyssenKrupp-<br />

Konzern war der Diplom-Kaufmann zuletzt<br />

Vertriebsvorstand der inzwischen zu Outokumpu<br />

gehörenden Inoxum-Gruppe (vormals<br />

ThyssenKrupp Stainless Segment).<br />

Karsten Lork übernimmt die Verantwortung<br />

für das Ressort Europa und Asien vom<br />

Vorstandsvorsitzenden Gisbert Rühl. Damit<br />

wird die seit längerem angekündigte Vorstandserweiterung<br />

abgeschlossen. Der Vorstand<br />

besteht künftig aus vier Mitgliedern.<br />

P.C. Abraham ist Geschäftsführer bei Loesche India<br />

Zum 1. Oktober 2012 wurde P.C. Abraham<br />

zum Geschäftsführer der Loesche India<br />

(Pvt.) Ltd. ernannt. In seiner neuen Position<br />

als Geschäftsführer ist er verantwortlich für<br />

das Management der Loesche India (Pvt.) Ltd.<br />

Abraham arbeitet seit dem 1. März 1995<br />

als Abteilungsleiter des Bereichs Technik für<br />

die Loesche India Pvt. Ltd. Unter seiner Leitung<br />

wurde bei der Loesche India Pvt. Ltd.<br />

eine erfolgreiche und kompetente Abteilung<br />

„Technischer Kundendienst“ etabliert. Ferner<br />

war er maßgeblich am Wachstum des After-<br />

Sales-Services der Firma beteiligt, welches<br />

seinem umfangreichen Wissen über die<br />

Zementindustrie in Indien in Kombination<br />

mit seiner Führungskompetenz und seinem<br />

Organisationstalent entscheidend ermöglichte.<br />

Unter seiner Leitung wird die Loesche<br />

India Pvt. Ltd. weiter wachsen und mit ihren<br />

Dienstleistungen eine entscheidende Rolle<br />

innerhalb der Loesche Gruppe spielen.<br />

Martin Schulteis neuer kaufmännischer<br />

Geschäftsführer bei SMS Elotherm<br />

Martin Schulteis (40) ist seit dem<br />

1. Januar 2013 neuer kaufmännischer<br />

Geschäftsführer bei SMS Elotherm. Er löst<br />

Philipp Kannengießer ab, der zur SMS Concast<br />

gewechselt ist und dort die Funktion<br />

des Geschäftsführers übernehmen wird.<br />

Schulteis ist seit rund zehn Jahren für verschiedene<br />

Unternehmen der SMS group tätig,<br />

zuletzt war er kaufmännischer Leiter der SMS<br />

Mevac. Zusammen mit seinem Geschäftsführungskollegen<br />

Dr. Andreas<br />

Seitzer wird er bei der<br />

SMS Elotherm den Ausbau<br />

des <strong>international</strong>en Geschäfts<br />

vorantreiben.<br />

Michael Eckerle neuer Geschäftsleiter bei Alfing Kessler<br />

Seit dem 1. August 2012 ist Dr. Michael<br />

Eckerle bei der Maschinenfabrik Alfing<br />

Kessler GmbH als Leiter des Geschäftsbereiches<br />

Härtemaschinen tätig und hat<br />

somit die Nachfolge von Dr. Jan Lugtenburg<br />

angetreten. Am 1. November 2012<br />

wurde Dr. Eckerle die Prokura erteilt.<br />

Michael Eckerle war nach seinem<br />

Studium der Elektrotechnik in diversen<br />

Bereichen der Bahntechnik, der Automobilzulieferindustrie<br />

und dem Maschinen-/<br />

Anlagenbau tätig.<br />

32 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Handbook of<br />

Thermoprocessing Technologies<br />

The Handbook of Thermoprocessing<br />

Technologies provides a detailed overview<br />

of the entire thermoprocessing sector,<br />

structured on practical criteria, and will be of<br />

particular assistance to students of all relevant<br />

disciplines and to engineers in this field. The<br />

first volume examines the basic principles,<br />

procedures and processes involved in thermoprocessing<br />

technology.<br />

Content of the book: introduction, fundamentals<br />

of materials engineering, heat transfer, fuels<br />

and combustion, electrothermal processes,<br />

energy balances and energy efficiency for<br />

industrial furnaces, thermoprocesses with gas<br />

recirculation, furnace atmospheres, materials<br />

for industrial furnace construction, appendix.<br />

INFO<br />

von Franz Beneke,<br />

Bernard Nacke,<br />

Herbert Pfeifer,<br />

Volume 1: Fundamentals<br />

| Processes | Calculations,<br />

2 nd Edition 2012,<br />

700 Seiten, Hardcover,<br />

mit DVD (eBook),<br />

200,00 €,<br />

ISBN: 978-3-8027-2966-9,<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Websites für Energiemanagement<br />

und ‐beschaffung<br />

Strom und Gas beschaffen, den Verbrauch<br />

transparent im Blick behalten und das Verbrauchsverhalten<br />

optimieren: Im Rahmen<br />

einer neuen Partnerschaft bieten enPortal.<br />

de, Online-Beschaffungsplattform für Strom<br />

und Gas, und das Energiemanagement-Portal<br />

meine-energie.de einen breit gefächerten<br />

und webbasierten Werkzeugkasten rund<br />

um das Thema Energie. Zielgruppe für das<br />

gemeinsame Angebot sind Unternehmen<br />

mit einem Energieverbrauch von mehr als<br />

500.000 kWh pro Jahr.<br />

enPortal bietet die Möglichkeit, über einen<br />

sicheren Webzugang Ausschreibungen für<br />

den Strom- und Gasbezug zu erstellen und<br />

damit mehr als 400 potenzielle Lieferanten zu<br />

adressieren. In der Regel liegen die Angebote<br />

schon wenige Stunden nach Versand der Ausschreibung<br />

vor. Dabei werden von enPortal<br />

Vorlagen für die Vertragsgestaltung vorgegeben.<br />

Die Angebote sind vergleichbar, komplexe<br />

und wenig durchschaubare Vertragswerke<br />

werden von vornherein ausgeschlossen.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit meineenergie.de<br />

kann jetzt aber nicht nur der<br />

Beschaffungsprozess optimiert werden, sondern<br />

auch das Verbrauchsverhalten an den<br />

einzelnen Abnahmestellen. Dazu werden die<br />

Verbrauchsdaten automatisch von meineenergie.de<br />

übernommen und über ein Energiekonto<br />

transparent dargestellt. Sie können<br />

dann nach unterschiedlichen Gesichtspunkten<br />

analysiert werden. Dabei sind auch Benchmarks<br />

mit anderen Standorten möglich.<br />

Über die integrierte Rechnungsprüfung<br />

können die Abwicklung der über enPortal<br />

geschlossen Lieferverträge geprüft und die<br />

Zahlungen in der Finanzbuchhaltung freigegeben<br />

werden. Damit stehen für die nächste Ausschreibung<br />

dann Verbrauchsdaten mit hoher<br />

Qualität zur Verfügung, da diese Daten bereits<br />

mit den Rechnungen abgeglichen wurden.<br />

Neben der Möglichkeit, ein umfassendes<br />

Energiecontrolling aufbauen zu können,<br />

liefert das Energiemanagement von<br />

meine-energie.de aber auch die Basis, um<br />

die Vorgaben der ISO 50001 erfüllen zu können<br />

– für viele Unternehmen künftig eine<br />

unverzichtbare Voraussetzung, wenn es um<br />

die Reduzierung der EEG-Umlagen geht. In<br />

einem nächsten Schritt sollen beide Portale<br />

gekoppelt werden, damit Verbrauchs- und<br />

Vertragsdaten automatisch übernommen<br />

werden können.<br />

INFO<br />

von Meine-Energie<br />

GmbH und enPortal<br />

Online-Beschaffungsplattform<br />

www.enPortal.de<br />

www.meine-energie.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

33


NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von Robert H. Mnookin,<br />

aus dem Englischen von<br />

Jürgen Neubauer,<br />

Campus Verlag GmbH,<br />

Frankfurt am Main,<br />

2012, broschiert,<br />

349 Seiten, 24,99 €,<br />

ISBN 978-3-593-39364-3,<br />

www.campus.de<br />

Verhandeln mit dem Teufel<br />

Verhandeln oder nicht? Diese Entscheidung<br />

ist besonders schwierig, wenn man<br />

es mit Kontrahenten zu tun hat, die einem in<br />

der Vergangenheit bewusst Schaden zugefügt<br />

haben oder dies in Zukunft noch tun<br />

könnten. Robert H. Mnookin bietet pragmatischen<br />

Rat in komplizierten Verhandlungssituationen:<br />

Er zeigt, wann man mit seinem<br />

Gegner verhandeln sollte und wann man<br />

stattdessen kämpfen muss.<br />

Sollte man sich mit jemandem an den Verhandlungstisch<br />

setzen, der nichts Gutes im<br />

Schilde führt? Verhandeln mit den Taliban?<br />

Dem Iran? Nordkorea? Oder mit terroristischen<br />

Geiselnehmern? Politiker müssen solch<br />

bedeutende und schwierige Entscheidungen<br />

immer wieder treffen. Aber auch im ganz normalen<br />

Berufsalltag oder im Privatleben kann<br />

man in Situationen geraten, in denen eine<br />

Verhandlung besonders schwer fällt. Etwa,<br />

wenn man von einem Geschäftspartner hintergangen<br />

wurde, der jetzt bessere Konditionen<br />

heraushandeln will. Oder wenn die Ehe<br />

in die Brüche geht und der Partner oder die<br />

Partnerin erpresserische Forderungen stellt.<br />

In solchen Fällen nicht Rache üben zu wollen,<br />

sondern eine Einigung herbeizuführen,<br />

also den Kompromiss statt die Konfrontation<br />

zu suchen, ist nicht einfach. Aus seiner<br />

langjährigen Beratungspraxis kennt der Autor<br />

Konflikte in allen Größenordnungen. In seinem<br />

Buch bietet er pragmatische Leitlinien<br />

für die schwierigen und moralisch komplizierten<br />

Verhandlungsfälle. Er zeigt, welche<br />

rationalen Überlegungen die Entscheidung<br />

„Will ich mit meinem Gegner verhandeln,<br />

oder muss ich meine persönlichen Grenzen<br />

verteidigen und kämpfen?“ begleiten sollte.<br />

Dazu gehört etwa, Kosten und Nutzen systematisch<br />

zu vergleichen, potenzielle Alternativen<br />

zu analysieren und das Verhältnis von<br />

moralischem Empfinden und Pragmatismus<br />

richtig zu gewichten.<br />

Der Autor bietet acht spannende Beispiele<br />

aus Politik, Wirtschaft und Privatleben, die<br />

zeigen, wie heiß Verhandlungen werden<br />

können. Von Churchills Weigerung, mit Hitler<br />

zu verhandeln, über den „Softwarekrieg“<br />

zwischen IBM und Fujitsu bis hin zu einem<br />

vertrackten Erbschaftsstreit: Mnookin gelingt<br />

es auch die verfahrensten Situationen zu<br />

durchleuchten.<br />

INFO<br />

von Claudia Kemfert,<br />

Murmann Verlag,<br />

Hamburg, ca. 140 Seiten,<br />

Klappenbroschur,<br />

14,90 €,<br />

ISBN 978-3-86774-257-3,<br />

www.murmann-verlag.de<br />

Kampf um Strom<br />

Mythen, Macht und Monopole<br />

Seit Angela Merkel mit der „Energiewende“<br />

den Turbo ein- und die Atomkraftwerke<br />

ausschaltete, herrscht in punkto Energieversorgung<br />

das blanke Chaos. Das Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG) soll erst abgeschafft<br />

werden, dann doch wieder nicht. Offshore-<br />

Windparks werden mit viel Wind gestartet,<br />

dann gestoppt. Stromnetze werden geplant,<br />

aber nicht gebaut. Plötzlich weiß niemand<br />

mehr, wo es eigentlich langgeht. „Kurz vor<br />

dem anstehenden Bundestagswahlkampf<br />

hat sich die Energiepolitik in Deutschland in<br />

ein Schlachtfeld verwandelt. Ein Schlachtfeld,<br />

auf dem laut gestritten und dabei jegliches<br />

Handeln blockiert wird“, so Claudia Kemfert.<br />

Wem und vor allem was können wir<br />

noch glauben? Ist Ökostrom ein Luxusgut?<br />

Betreiben wir mit dem Gesetz über erneuerbare<br />

Energien Planwirtschaft? Drohen<br />

Deutschland Blackouts? Rollt eine Tsunami-<br />

Welle von Kosten auf uns zu? In „Kampf um<br />

Strom“ räumt die renommierte Ökonomin<br />

vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung<br />

mit Öko-Mythen und Energie-<br />

Irrtümern auf. Kemfert, die den Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien offen befürwortet,<br />

liefert eine argumentative Auseinandersetzung<br />

mit den Thesen und Schlachtparolen<br />

der Gegenseite. Sie fordert ein klares<br />

Energieversorgungskonzept und mutige<br />

Politiker, die sich gegen den Widerstand<br />

der Lobbyisten aller Couleur durchsetzen.<br />

34 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


www.elektrowaerme-online.de<br />

Medien NACHRICHTEN<br />

Einführung in das Energiewirtschaftsrecht<br />

D<br />

as Buch führt in das 2011 erneut umfassend reformierte<br />

Energiewirtschaftsrecht ein. Ein Grundlagenteil erläutert<br />

die rechtlichen, politischen, technischen, historischen und<br />

ökonomischen Hintergründe des geltenden Energiewirtschaftsgesetzes<br />

(EnWG). Im Zentrum der Abhandlung steht<br />

das Ziel des europäischen und deutschen Gesetzgebers,<br />

auf den ehemals monopolistisch organisierten Märkten der<br />

leitungsgebundenen Elektrizitäts- und Gasversorgung wirksamen<br />

Wettbewerb zu schaffen und vorhandene Wettbewerbsdefizite<br />

weiter abzubauen.<br />

Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Energieregulierungsrecht,<br />

dem Energiekartellrecht und dem Recht der Energielieferverträge.<br />

Von diesen Schwerpunkten ausgehend<br />

werden die Bezüge zu anderen Teilgebieten des Energierechts,<br />

insbesondere dem Energieumweltrecht oder auch dem Energiehandelsrecht,<br />

hergestellt.<br />

Das Buch verknüpft die normativen Aspekte des Energiewirtschaftsrechts<br />

mit den aktuellen Entwicklungen in Energiepolitik<br />

und Energiewirtschaft und beleuchtet dabei insbesondere<br />

auch die 2011 von der Bundesregierung beschlossene<br />

Energiewende sowie den Stand ihrer Umsetzung. Auf diese<br />

Weise präsentiert das Buch das Energiewirtschaftsrecht als<br />

das, was es ist: ein überaus spannendes, vielseitiges und<br />

hochinteressantes Rechtsgebiet.<br />

Angesprochen sind neben Juristen auch Wirtschaftswissenschaftler<br />

und Studierende bzw. Angehörige technischer<br />

Disziplinen wie (Wirtschafts-)Ingenieure oder Elektrotechniker,<br />

die Interesse an energiewirtschaftsrechtlichen Fragestellungen<br />

haben.<br />

Das Buch enthält zahlreiche Beispiele und Fallstudien.<br />

Der Autor Prof. Dr. Andreas Klees ist Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Bürgerliches Recht und Unternehmensrecht am Institut für<br />

Rechtswissenschaften an der TU Braunschweig.<br />

INFO<br />

von Andreas Klees,<br />

Deutscher Fachverlag<br />

GmbH, Frankfurt am<br />

Main, Oktober 2012,<br />

Reihe „Für die Praxis“,<br />

XXVIII, 372 Seiten,<br />

kartoniert, 49,00 Euro,<br />

ISBN: 978-3-8005-1529-5,<br />

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ewi - <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

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Die Fachzeitschrift<br />

für elektrothermische<br />

Prozesse<br />

Das führende Branchenmagazin für die elektrothermische<br />

Prozesstechnik und den elektrisch beheizten Industrieofenbau.<br />

Nachrichten aus Unternehmen, Forschung<br />

und Verbänden sowie strukturierte Informationen über<br />

Produkte, Verfahren und technologische Entwicklungen<br />

liefern die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen.<br />

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1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

35


NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von Ralph Scheuss,<br />

Campus Verlag GmbH,<br />

Frankfurt am Main,<br />

2. akt. u. erw. Aufl. 2012,<br />

gebunden, 424 Seiten,<br />

62 Abb., 42,00 Euro,<br />

ISBN 978-3-593-39632-3,<br />

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Handbuch der Strategien<br />

220 Konzepte der weltbesten Vordenker<br />

Das strategische Management ist weltweit<br />

im Umbruch. Ralph Scheuss, Strategie-<br />

Experte aus St. Gallen, hat mit der aktualisierten<br />

Neuauflage das Standardwerk zur<br />

Strategie um einen praktischen Strategie-<br />

Check erweitert.<br />

Strategien sind die Denk- und Handlungswerkzeuge,<br />

mit denen Manager den Erfolgspfad<br />

für die Zukunft ihres Unternehmens<br />

gestalten. Im strategischen Management gibt<br />

es kaum dominante Theorien und erstaunlich<br />

wenig Konsens unter Wissenschaftlern, Beratern<br />

und Führungskräften, welches die ideale<br />

Strategie für eine bestimmte Konstellation sei.<br />

Entsprechend groß ist die Nachfrage nach<br />

professioneller Orientierung und Übersicht<br />

in der Strategievielfalt.<br />

Der Autor vereint in seinem Nachschlagewerk<br />

für Entscheidungsträger im Business<br />

die bedeutendsten Denker aus Europa,<br />

Asien und den USA mit ihren wichtigsten<br />

Konzepten. Ob Lean Management, Disruptive<br />

Innovation, Wachstum entlang der<br />

Wurzel, Profit Pools oder Business Reengineering,<br />

der Autor erläutert über zweihundert<br />

strategisch relevante Instrumente<br />

und Konzepte zur Stärkung der Markt- und<br />

Wettbewerbsstellung. Scheuss veranschaulicht<br />

die zugrundeliegenden Theorien durch<br />

zahlreiche Praxisbeispiele und ordnet die<br />

neuesten strategischen Denk- und Handlungsempfehlungen<br />

weltweiter Business-<br />

Experten aus Wissenschaft, Beratung und<br />

Unternehmenspraxis in das Gesamtbild der<br />

<strong>international</strong>en Strategiediskussion ein.<br />

Für die Neuauflage hat der Autor einen<br />

Strategie-Check entwickelt, der einen<br />

schnellen Zugang zu den strategischen<br />

Schlüsselthemen bietet, die für das eigene<br />

Unternehmen wichtig sind. Ralph Scheuss<br />

liefert mit seiner spannenden Tour durch<br />

die Welt des modernen strategischen<br />

Managements einen fundierten und praxistauglichen<br />

Überblick über die aktuellen<br />

Strategiekonzepte und den neuesten Stand<br />

der Strategiediskussion.<br />

2. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 26.03.2013<br />

Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Veranstalter<br />

Zielgruppe:<br />

• Mittwoch, 27.03.2013<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr) von Härte- und Schmiedeanlagen<br />

36<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.ewi-erwaermen.de<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

Härten XL: Induktionstechnik<br />

mit rotierender Kurbelwelle<br />

von Stefan Dappen, Dirk M. Schibisch<br />

Kurbelwellen werden in Verbrennungsmotoren eingesetzt, um die Hubbewegung des Pleuels im Zylinder in eine rotatorische<br />

Bewegung zum Antrieb der Achsen umzusetzen. Dabei treten im Betrieb Torsions- und Biegewechselbelastungen<br />

auf, die meist eine Wärmebehandlung der Kurbelwelle erfordern. Das induktive Härteverfahren mit rotierender Kurbelwelle<br />

hat sich dabei weltweit gegenüber konkurrierenden Methoden durchgesetzt und ermöglicht den Motorenbauern<br />

zudem eine hohe Flexibilität in Bezug auf verschiedene geometrische Ausführungen, Ausbildungen der gehärteten<br />

Zone sowie Anpassung an steigende Produktionsmengen.<br />

Hardening XL: Induction technology with rotating<br />

crankshaft<br />

Crankshafts are used in combustion engines, transforming the con rod’s stroke into a rotatory motion for driving the axle<br />

shaft. Along with this, torsional and flexural fatigue appears and demands a special heat treatment process. The induction<br />

hardening with a rotating crankshaft has mostly replaced competitive methods and provides the engine builders with<br />

a flexible production process for varying geometries, different hardening zones as well as increasing production rates.<br />

Die wachsende Mittelschicht in den Gesellschaften<br />

weltweit führt nachhaltig zu einer höheren Mobilität.<br />

Während in den westlichen Ländern der Absatz von<br />

Automobilen einen Höhepunkt erreicht hat, ist vor allem in<br />

asiatischen Ländern noch kein Ende abzusehen. Wachstumsraten<br />

im mittleren zweistelligen Bereich sind keine Seltenheit<br />

und führen zu einer Steigerung der Produktion von Verbrennungsmotoren<br />

im gleichen Maße. Neben den klassischen<br />

Automobilmotoren werden aber zunehmend auch Motoren<br />

von schienengebundenen Fahrzeugen und Schiffsmotoren<br />

gefertigt, um dem hohen Bedarf zu Lande und zu Wasser<br />

gerecht zu werden. Insbesondere im Bereich der Schiffsmotoren<br />

mit Großkurbelwellen deutet sich durch steigende Schiffstreibstoffkosten<br />

für Schweröl sowie die Reduzierung zulässiger<br />

Emissionen ein Trend zu umweltfreundlicheren Gasmotoren<br />

an, deren Kurbelwellen höheren Belastungen ausgesetzt sind.<br />

Ein ebenso wachsendes Einsatzfeld sind Dieselgeneratoren<br />

verschiedener Größen zur lokalen Stromerzeugung.<br />

In der überwiegenden Zahl kommen dabei induktiv gehärtete<br />

Kurbelwellen zum Einsatz, die je nach Anwendung zwischen<br />

500 mm bis über 10 m Länge haben können. Dem<br />

Rotationshärten mit sich drehender Kurbelwelle und lokal<br />

gehärteten Lagerstellen kommt dabei die größte Bedeutung<br />

zu. Hintergrund sind die Vorteile gegenüber anderen Verfahren,<br />

die zu einer hohen Reproduzierbarkeit der Härteergebnisse<br />

führen. Induktiv gehärtet können selbst schmale<br />

Lagerausführungen hohen Belastungen standhalten und<br />

gleichzeitig die Motorengröße verringern.<br />

DER PROZESS DES INDUKTIVEN<br />

RANDSCHICHTHÄRTENS<br />

Induktives Härten kann in zwei zeitlich aufeinanderfolgende<br />

Prozessschritte unterteilt werden: das induktive Erwärmen<br />

und das Abschrecken mit Kühlmedium. Beide Teilprozesse<br />

sind gleichbedeutend in ihrer Wichtigkeit für reproduzierbare<br />

Prozessergebnisse.<br />

Beim induktiven Erwärmen erzeugt eine von Wechselstrom<br />

durchflossene Spule, der in Form und Größe an das<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

37


FACHBERICHTE<br />

Magnetisches<br />

Wechselfeld<br />

Wirbelstrom<br />

Im anschließenden Abschreckprozess wird das austenitisierte<br />

Material schnell und kontrolliert abgekühlt. Die kritische<br />

Diffusionsgeschwindigkeit überschreitend findet keine Rückbildung<br />

in ein ferritisch-perlitisches Gefüge statt. Das Mikrogefüge<br />

kann aufgrund der zusätzlich eingebauten Kohlenstoffatome<br />

nicht mehr in das kubisch–raumzentrierte α-Eisen<br />

übergehen. Es entsteht ein durch das Kohlenstoffatom tetragonal-verzerrtes,<br />

kubisch-raumzentriertes Gitter, Martensit<br />

genannt. Dabei ist die durch unterschiedliche Abschreckmedien<br />

(Wasser mit Zusätzen) steuerbare Abkühlgeschwindigkeit<br />

für das Ausmaß der Martensitbildung verantwortlich. Es gilt:<br />

je schneller die Abkühlung, desto mehr Martensit bildet sich.<br />

In diesem abgeschreckten Zustand ist das Material<br />

sehr hart und spröde. In einem abschließenden Anlassvorgang<br />

können die Härte vermindert und die gewünschten<br />

Gebrauchseigenschaften (Härte, Zugfestigkeit und Zähigkeit)<br />

des Werkstoffs eingestellt werden.<br />

Spulenstrom<br />

Bild 1: Induktionsprinzip<br />

Werkstück angepasste Induktor, ein magnetisches Wechselfeld,<br />

welches im Material Wirbelströme induziert (Bild 1).<br />

Die Eindringtiefe der Induktion hängt von der Frequenz der<br />

Wechselspannung ab. Je höher die Frequenz, desto geringer<br />

die Eindringtiefe (Skin-Effekt). Die Temperatur und die<br />

Einwärmtiefe kann somit über die Frequenz, die Stromstärke<br />

im Induktor und die Dauer der Stromzufuhr beeinflusst<br />

werden. Im Gegensatz zu anderen Erwärmungsverfahren<br />

wird die Wärme im Material selbst erzeugt, muss also nicht<br />

durch Konvektion oder Strahlung übertragen werden. Dies<br />

hat den Vorteil, dass bei gleicher übertragener Leistung bei<br />

der induktiven Erwärmung eine deutlich geringere Überhitzung<br />

der Oberfläche entsteht. Somit kann mit sehr hohen<br />

Leistungsdichten gearbeitet werden. Um zu verhindern, dass<br />

sich das Werkstück durch Wärmeleitung vollständig durchwärmt,<br />

ist die Dauer der Stromzufuhr kurz. Somit sind bei<br />

kleinen Einwärmtiefen verfahrensbedingt Prozesszeiten von<br />

nur wenigen Sekunden möglich.<br />

Durch das Induktionsprinzip wird das Material auf eine<br />

Temperatur oberhalb der werkstoffabhängigen A 3 -Temperatur<br />

erwärmt. Dabei wandelt sich das bei Raumtemperatur<br />

vorliegende α-Eisen (Ferrit) in γ-Eisen (Austenit) um, in dem<br />

wesentlich mehr Kohlenstoff aus den vorhandenen Karbiden<br />

gelöst werden kann als im Ferrit. Aus diesem Grund muss ein<br />

Stahl mindestens 0,2 % Kohlenstoff enthalten, um gehärtet<br />

werden zu können. Anderenfalls muss in einem vorgeschalten<br />

Prozessschritt entsprechend aufgekohlt werden.<br />

VORTEILE DES ROTATORISCHEN INDUK-<br />

TIVEN RANDSCHICHTHÄRTENS<br />

Das rotatorische Induktionshärten hat sich weltweit zum<br />

Standard in den Motorenwerken entwickelt. Während es<br />

in Europa seit Jahrzehnten eingesetzt und weiterentwickelt<br />

wurde, haben die Motorenbauer in den asiatischen<br />

Ländern, allen voran China, dieses Verfahren von ihren<br />

westlichen Joint-Venture-Partnern übernommen und in<br />

ihre zahlreichen neuen Werke integriert. Die zunehmende<br />

Bauteil-Minimierung von Motorenkomponenten, die durch<br />

die steigenden Benzinpreise und CO 2 -Reduzierungszwänge<br />

weltweit gefordert wird, führt aktuell auch zu einer<br />

Kehrtwende in den NAFTA-Ländern. Während dort in der<br />

Vergangenheit vorwiegend ungehärtete, dafür aber große<br />

Kurbelwellen in großvolumigen Motoren eingesetzt wurden,<br />

kommen auch dort zunehmend rotatorisch induktiv<br />

gehärtete Kurbelwellen mit deutlich kleineren Abmessungen<br />

zum Einsatz. Diese meist aufgeladenen 3- oder<br />

4-Zylinder-Motoren stehen ihren großen Vorgängern dabei<br />

leistungsmäßig in nichts nach.<br />

Voraussetzung für diese Entwicklung waren die klaren<br />

Vorteile des rotatorischen Verfahrens, bei der die Kurbelwelle<br />

zwischen Futter und Spitze gespannt, in eine Drehbewegung<br />

versetzt, mit Halbschalen-Induktoren erwärmt und mit einer<br />

integrierten Brause anschließend abgeschreckt wird.<br />

Beim Rotationshärten dreht sich die PKW-Kurbelwelle<br />

mit 30–60 U/min unter einem Halbschaleninduktor (Bild 2).<br />

So wird der gesamte Umfang der Lagerstelle in gleicher,<br />

reproduzierbarer Tiefe auf Austenitisierungstemperatur<br />

gebracht – eine zwingende Voraussetzung für die Ausbildung<br />

einer gleichmäßig ausgebildeten Härtezone.<br />

Anschließend stehen für den ebenso kritischen<br />

Abschreckprozess nahezu 360° Umfangswinkel (davon<br />

180° mit forcierter Abschreckung durch Brausen) zur Verfügung,<br />

so dass sichergestellt werden kann, dass die kritische<br />

38 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

Abkühlgeschwindigkeit zur Erzeugung eines homogenen<br />

martensitischen Gefüges auch tatsächlich erreicht wird.<br />

Ein geometrisches Kennzeichen einer Kurbelwelle sind die<br />

unterschiedlichen Masseverhältnisse am Umfang der Lager,<br />

vor allem der Hublagerstellen. Während am oberen Totpunkt<br />

seitlich kaum Material ist, befinden sich am unteren Totpunkt<br />

des gleichen Lagers auf beiden Seiten die Wangen des Hublagers.<br />

Da beim Induktionshärten, wie beschrieben, die Wärme<br />

im Bauteil selbst erzeugt wird, führt die Verteilung der Masse<br />

in der Nähe der Erwärmungszone zu einem unterschiedlich<br />

ausgeprägten Wärmefluss, der zwangsläufig zu unterschiedlichen<br />

Temperaturen führt. Um das zu vermeiden, erlaubt das<br />

Rotationshärten sogenanntes „Power Pulsing“. Hierbei können<br />

in Abhängigkeit der Winkellage des Lagers immer die optimale<br />

Energiemenge zugeführt und somit immer gleichbleibende<br />

Erwärmungsbedingungen erzeugt werden. Am oberen Totpunkt<br />

des Hublagers wird dementsprechend weniger Energie<br />

zugeführt, weil auch weniger in die Umgebung abfließen<br />

kann, am unteren Totpunkt dafür mehr, um den Wärmefluss<br />

in die Wangen auszugleichen.<br />

Mit dem beschriebenen, exakt steuerbaren rotatorischen<br />

Bearbeitungsprozess ist nicht nur ein reproduzierbares<br />

Härteergebnis sichergestellt, sondern auch der Verzug<br />

der Kurbelwelle minimiert. Dieser ergibt sich durch das<br />

lokale Materialwachstum im Erwärmungsbereich, insbesondere<br />

bei der Radienhärtung. Der Verzug wird durch<br />

eine Kombination aus Verzugssimulation, intelligenter Härtereihenfolge<br />

der Lagerstellen, gezielte Leistungssteuerung<br />

(Power Pulsing) und speziellen mechanischen Werkstückführungen<br />

minimiert. In der Folge ergeben sich verzugsarme<br />

Kurbelwellen mit exakt gehärteter Randschicht und<br />

den gewünschten Gefügeeigenschaften [1].<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das induktive<br />

Rotationshärten die beiden kritischen Teilprozesse „Erwärmen<br />

über Austenitisierungstemperatur“ und „Abschrecken<br />

mit der erforderlichen Abkühlrate“ zur reproduzierbaren<br />

Ausbildung des Martensits sehr kontrolliert beherrscht.<br />

Während man für den Abschreckprozess auf die<br />

klassischen Prozessüberwachungen der Temperatur,<br />

Zusammensetzung, Sauberkeit sowie des Durchflusses<br />

des Abschreckmittels zurückgreift, hat SMS Elotherm für<br />

den Erwärmungsprozess ein Verfahren entwickelt, das<br />

die für die Austenitisierung des Werkstücks notwendige<br />

Energie prozesssicher ermittelt.<br />

Hier findet die patentierte Werkstückwirkleistungsmessung<br />

[2] ihre Anwendung. Mit dieser ist es möglich, genau zu<br />

überwachen, welche elektrische Leistung tatsächlich in das<br />

Werkstück induziert und folglich in Wärmeenergie umgewandelt<br />

wird. Kennzeichen dieses Systems ist die Berücksichtigung<br />

der gesamten Verlustleistung zwischen Energieeinspeisung<br />

und Induktor, so dass die effektive Wirkenergie als Kenngröße<br />

für die Qualität des Aufheizprozesses nicht nur angezeigt,<br />

sondern auch protokolliert wird. Im Vergleich zu anderen<br />

ROTATIONSHÄRTEN VS.<br />

DREHUNGSFREIES STANDHÄRTEN:<br />

EIN VERFAHRENSVERGLEICH<br />

Das Rotationshärten hat sich weltweit als Standardverfahren für die<br />

Kurbelwellenhärtung etabliert.<br />

Daneben hat sich mit dem drehungsfreien Standhärten ein Verfahren entwickelt,<br />

bei dem die Lagerstellen der Kurbelwelle, von nahezu umschließenden<br />

Induktoren erwärmt werden.<br />

Während dieses Verfahren einerseits durch einen einfacheren Maschinenbau<br />

besticht, da das Bauteil nicht in Rotation versetzt werden muss,<br />

bestehen andererseits prozesstechnische Einschränkungen bei der Erreichung<br />

eines homogenen, martensitischen Gefüges.<br />

Verfahrensbedingt ist eine gleichmäßige Erwärmung nur eingeschränkt<br />

möglich, da die spezielle Induktorausführung für eine gleichmäßige<br />

Erwärmung nicht optimal ist bzw. über die fehlende Rotation zu keiner<br />

Vergleichmäßigung der Erwärmungszone beigetragen wird.<br />

Zudem behindert der Induktor den freien Zugang des Abschreckmediums<br />

zur Lagerstelle, was zu unkontrollierter Abkühlung führt und damit die<br />

Martensitbildung behindern kann. Beide Teilprozesse, also Austenitisieren<br />

und Abschrecken, können beim Rotationshärten optimal aufeinander<br />

abgestimmt werden, um eine reproduzierbare, homogene Härtezone<br />

auszubilden.<br />

Während beim drehungsfreien Standhärten verfahrensbedingt nur eine<br />

Leistung für die Erwärmung verwendet werden kann und somit immer<br />

ein Kompromiss gesucht werden muss, damit der Werkstoff am oberen<br />

Totpunkt nicht überhitzt und am unteren Totpunkt ausreichend warm<br />

wird, erlaubt die winkelabhängige Leistungssteuerung (Power Pulsing)<br />

beim Rotationshärten den jeweils optimalen Energieeintrag.<br />

Im direkten Vergleich der beiden Verfahren zeigt sich zudem, dass das<br />

rotatorische Härten deutlich weniger zu einer lokalen Überhitzung im<br />

Bereich der Öllöcher neigt und eine gleichmäßigere Gefügeumwandlung<br />

über dem Lagerquerschnitt bewirkt.<br />

Die beschriebenen Möglichkeiten zur Reduzierung von Verzügen der<br />

Kurbelwellen beim Rotationshärten, wie Leistungssteuerung, spezielle<br />

Werkstückaufnahmen oder geeignete Härtereihenfolgen, sind beim<br />

Standhärten so nicht gegeben. In der Folge sind deshalb beim drehungsfreien<br />

Härten größere Verzüge zu erwarten, die nicht zuletzt zu einer<br />

azentrischen Positionierung im Induktor und letztlich zu größerem Werkzeugverschleiß<br />

führen.<br />

Zusammenfassend überwiegen somit die prozesstechnischen Vorteile des<br />

Rotationshärtens und rechtfertigen einen etwas aufwendigeren Maschinenbau,<br />

so dass sich dieses Verfahren bei nahezu allen Motorenbauern<br />

weltweit durchgesetzt hat.<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

39


FACHBERICHTE<br />

Systemen, die lediglich die Umrichterausgangsleistung messen,<br />

gestattet die werkstückbezogene Protokollierung der<br />

Wirkleistung eine 100-prozentige Kontrolle ohne die sonst<br />

unerlässliche werkstückzerstörende Qualitätsprüfung.<br />

Insbesondere für kritische Bauteile wie Kurbelwellen<br />

wird dem Motorenbauer ein System an die Hand<br />

gegeben, das die hohen Anforderungen moderner<br />

Qualitätsaudits ebenso erfüllt wie die Bedingungen<br />

an lückenlose Teilerückverfolgung.<br />

Bild 2: Halbschaleninduktor zum induktiven Randschichthärten<br />

von Kurbelwellen<br />

Bild 3: EloCrank für PKW-Kurbelwellen<br />

(Quelle: SMS Elotherm)<br />

Bild 4: EloCrank XL für Großkurbelwellen<br />

(Quelle: SMS Elotherm)<br />

VON DER ELOCRANK<br />

ZUR ELOCRANK XL<br />

Durch die unterschiedlichen Anwendungen von Kurbelwellen,<br />

angefangen in Kleinmotoren für Gartengeräte über<br />

PKW- und LKW-Motoren, Diesellokomotiven bis hin zu Generatoren<br />

und Schiffsdieseln hat sich eine entsprechende Vielzahl<br />

unterschiedlicher Größen und Geometrien entwickelt.<br />

Dementsprechend gibt es unterschiedliche Kurbelwellenhärtemaschinen,<br />

die aber durch ihre modulare Bauweise<br />

jeweils einen großen Geometriebereich abdecken.<br />

Die EloCrank von SMS Elotherm ist ein typisches Beispiel<br />

für eine flexible Induktionshärtemaschine für PKW-Kurbelwellen<br />

unterschiedlicher Größe. Flexibel hinsichtlich der Länge<br />

und des Hüllkreises der Kurbelwelle können in Abhängigkeit<br />

der Produktionsstückzahlen sowohl die Anzahl der Bearbeitungsstationen<br />

als auch die Anzahl der individuellen Induktoren<br />

gewählt werden.<br />

Der modulare Aufbau und das Werkzeugmaschinendesign<br />

mit Möglichkeiten der Prozesseinsicht und einer bedienerfreundlichen<br />

Menüführung werden ergänzt durch dem Fertigungsfluss<br />

der Motorenbauer angepasste Belademöglichkeiten.<br />

Neben dem klassischen Hubbalkentransport stehen<br />

Shuttlelösungen bzw. Direktbeladung in die Maschine durch<br />

ein Portal zur Auswahl.<br />

Automatisch umrüstbar auf unterschiedliche Werkstücke<br />

können so auf einer Maschine mit zwei Härtestationen (Bild 3)<br />

beispielsweise 4-Zylinder-Kurbelwellen in rund 30 Sekunden<br />

Taktzeit gehärtet werden. Auch sind unterschiedliche Anlassprozesse<br />

zur Reduzierung der Restspannungen wie induktives<br />

Anlassen oder Anlassen aus der Restwärme möglich.<br />

Für Kurbelwellen aus dem LKW-Bereich steht die EloCrank<br />

L. Der wesentliche Unterschied ist neben der Möglichkeit,<br />

Kurbelwellen bis 1.500 mm zu härten, vor allem der linear<br />

verfahrbare Schlitten mit den Induktoren. Damit kann man<br />

sehr flexibel auf unterschiedliche Stückzahlanforderungen<br />

reagieren, da sowohl mit einer Minimalausstattung an Induktoren<br />

für den sukzessiven Härteprozess, als auch mit einer<br />

Werkzeug-Vollbestückung von 13 Transformator-Induktor-<br />

Einheiten gefahren werden kann.<br />

Für Großkurbelwellen steht ein modularer Baukasten an<br />

induktiven Härtemaschinen aus der EloCrank XL-Reihe zur<br />

Verfügung. Vor allem unterschiedlich lange Maschinenbetten<br />

ermöglichen damit das sukzessive Härten von Kurbelwellen<br />

40 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

bis 12 m Länge und 8 t Stückgewicht. Damit können zum<br />

Beispiel Kurbelwellen für Schiffsantriebe, Lokomotiven oder<br />

für ortsfeste Aggregate wie Generatoren, Kompressoren und<br />

Pumpen induktiv gehärtet werden (Bild 4).<br />

Je nach Kundenanforderung können investitionsschonende<br />

Grundausstattungen oder höhere Ausbaustufen für deutlich<br />

verkürzte Taktzeiten gewählt werden. Möglich sind Bestückungen<br />

mit bis zu sechs Transformator-Induktor-Einheiten<br />

sowie der Betrieb von zwei separaten Frequenzumrichtern,<br />

den Leistungsversorgern der Induktion, zum parallelen Härten<br />

von zwei Lagerstellen.<br />

Der Härteprozess ist für alle Lagerstellen separat einstellbar<br />

und erfolgt vollautomatisch.<br />

Im Folgenden werden auf einen induktiven Härteprozess<br />

einer Großkurbelwelle mit hinterschnittenen Radien näher<br />

eingegangen und die Besonderheiten erläutert.<br />

ANWENDUNGSBEISPIEL GROSSKURBEL-<br />

WELLEN AUF DER ELO CRANK XL<br />

Das Standardhärteverfahren für viele Großkurbelwellen<br />

ist nach wie vor die Laufflächenhärtung. Dabei wird nur<br />

die zylindrische Außenfläche der Lagerstelle gehärtet. Die<br />

Induktoren haben Kupferheizschleifen, deren aktiver Teil aus<br />

einem einzigen Profil gefertigt wird und vor allem im Bereich<br />

der Queräste wirkt. Die wärmebeeinflusste Zone beschränkt<br />

sich auf das Lager und wirkt nicht in den Bereich der Lagerwangen,<br />

wodurch kein nennenswerter Verzug der Kurbelwelle<br />

beim Härten auftreten kann. Die Laufflächenhärtung<br />

ist im Wesentlichen eine Verschleißhärtung mit zusätzlicher<br />

Stabilisierung gegenüber Torsionsbeanspruchungen.<br />

Die Härtung der Radien zusammen mit der Lauffläche<br />

als zweites Verfahren dient der weiteren Aussteifung der<br />

Kurbelwelle, insbesondere gegen eine Biegewechselbeanspruchung.<br />

Die Induktoren müssen stärker an die zusätzlichen<br />

Härteanforderungen in den Radien angepasst werden<br />

und bestehen aus komplexen Kupferheizschleifen, wobei<br />

insbesondere die radiusseitigen Heizleiteräste Feldkonzentratoren<br />

haben. Die Radienhärtung erfordert mehr Leistung<br />

und kann zu einem Verzug der Welle führen. Bei Wahl einer<br />

geeigneten Härtefolge kann dieser Wert aber auf einen<br />

Betrag unterhalb des Schleifaufmaßes reduziert werden.<br />

Die Hinterschnitthärtung ist eine Weiterentwicklung der<br />

Radienhärtung. Im Bereich der Großkurbelwellen werden<br />

typischerweise seit Langem erprobte Werkstückgeometrien<br />

verwendet, die aber bisher meist nur vergütet und<br />

teilweise zusätzlich nitriert werden. Dort sind auch Hinterschnittradien<br />

zu finden.<br />

Mit steigender mechanischer Belastung einer Kurbelwelle<br />

können die Radien zu Schwachpunkten werden. Eine weitere<br />

Vergrößerung der Radien zur Absenkung der Spannungsüberhöhung<br />

verbietet sich aber oft wegen der Reduzierung der<br />

nutzbaren Lagerfläche, so dass die vergrößerten Radien auf<br />

Kosten der Wangen eingestochen, also hinterstochen werden.<br />

Besteht die Anforderung der Hinterschnitthärtung, muss der<br />

Induktor in den Hinterschnitt eintauchen und den dortigen<br />

Radius aufheizen (Bild 5).<br />

Die vorliegenden Härteergebnisse zur Hinterschnitthärtung<br />

erfolgten auf einer EloCrank XL mit einer installierten<br />

MF-Leistung von 1.200 kW. Die Leistung wird durch zwei<br />

600-kW-Umrichter bereitgestellt, die in einem Frequenzbereich<br />

von 2,5–10 kHz arbeiten. Dieser Leistungs- und Frequenzbereich<br />

erlaubt es, sich an unterschiedliche Härteanforderungen<br />

anzupassen.<br />

Die Anlage verfügt über vier Transformator-Induktor-Einheiten:<br />

zwei große Blocktransformatoren für eine gute Lagestabilität<br />

und hohe Leistung, sowie zwei Scheibentransforma-<br />

Bild 5: Beispielhafte Magnetfeldausbreitung im Hinterschnitt<br />

Bild 6a: Härtezone mit einseitigem Hinterschnitt<br />

Bild 6b: Härtezone für beidseitigen Hinterschnitt<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

41


FACHBERICHTE<br />

Bild 7a: Lage des Induktors im Hinterschnitt<br />

(Bauteil wurde dafür aufgeschnitten)<br />

Bild 7b: Aufheizbild des Hinterschnittinduktors<br />

toren für kleinere Lagerstichmaße und mittlere Leistungen.<br />

Die Maschine erlaubt den automatischen Betrieb mit bis<br />

zu vier unterschiedlichen Induktoren, so dass für normale<br />

Großkurbelwellen eine vollautomatische Härtung ohne<br />

Induktorwechsel möglich ist. Die Kurbelwelle wird einseitig<br />

in einem kardanischen Futter gehalten und liegt auf bis zu<br />

vier Prismenböcken auf, die in Abhängigkeit der Härteposition<br />

programmgesteuert motorisch angestellt werden.<br />

Bild 6a zeigt die Härtezone einer einseitigen Hinterschnitthärtung,<br />

wobei hier der Induktor zunächst auf das Lager<br />

abgesenkt wird und dann axial in den Hinterschnitt gefahren<br />

wird. Die beidseitige Härtung in Bild 6b ist demgegenüber<br />

deutlich aufwendiger, da der Heizleiter beide Hinterschnitte<br />

erwärmen muss.<br />

Bild 7a und Bild 7b zeigen die Lage des Induktors in<br />

einem zur besseren Darstellung aufgeschnittenen Werkstück<br />

und den Heizvorgang. Zu erkennen ist die besondere Ausführung,<br />

um in den Radienbereich eintauchen zu können, und die<br />

Bestückung mit Feldkonzentratoren zur gezielten Erwärmung.<br />

FAZIT<br />

Die Mobilisierung breiter Bevölkerungsschichten weltweit<br />

einerseits und die Verknappung fossiler Ressourcen verbunden<br />

mit der Notwendigkeit nachhaltig emissionsärmerer Technologien<br />

andererseits führen zu einer wachsenden Bedeutung<br />

moderner Motorenauslegungen. Deren Miniaturisierung<br />

bedingt zunehmend kompaktere Motorenkomponenten<br />

– ein Trend, der auch die Kurbelwelle nicht ausschließt.<br />

Somit nehmen die spezifischen Belastungen dieser Kurbelwellen<br />

zu, so dass dem Verfahren des induktiven Härtens<br />

der Lagerstellen eine immer größere Bedeutung zukommt.<br />

Prozessbedingt hat sich das induktive Rotationshärten bei<br />

allen Motorenbauern durchgesetzt, da so auf wirtschaftliche<br />

Weise reproduzierbare Qualitätsergebnisse erzielt werden<br />

können. Das beruht im Wesentlichen auf der exakt kontrollierten<br />

Abstimmung der beiden Teilprozesse zur Erzeugung<br />

eines homogenen martensitischen Materialgefüges: dem Austenitisieren<br />

der Lagerstellen und dem gezielten Abschrecken.<br />

Neben der Vielzahl der Kurbelwellentypen für den automobilen<br />

Einsatz kommt den Großkurbelwellen für stationäre<br />

und mobile Anwendungen zu Wasser und zu Lande<br />

immer größere Bedeutung zu, da diese Großmotoren in<br />

vielen Fällen zum ressourcenschonenden Transport großer<br />

Menschenmengen oder Gütervolumina eingesetzt werden.<br />

Zukünftig werden wahrscheinlich auch die konventionellen<br />

2-Takter-Dieselaggregate in der Schifffahrt durch moderne<br />

Gasmotoren ersetzt, die wiederum durch die spezielle Zündcharakteristik<br />

höhere Anforderungen an die Festigkeit der<br />

Kurbelwellen stellen, welche durch das induktive Rotationshärten<br />

zu erreichen ist.<br />

Somit stellt das Verfahren der induktiven Härtung der<br />

Lagerstellen, mit oder ohne hinterschnittene Radien, einen<br />

wichtigen Beitrag zur umweltschonenden Mobilisierung der<br />

Weltbevölkerung dar.<br />

LITERATUR<br />

[1] Dappen, S.; Amiri, F.: Verzugsminimiertes Induktionshärten<br />

von Kurbelwellen. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (2008) Nr. 3<br />

[2] Vorrichtung und Verfahren zum induktiven Erwärmen von<br />

Werkstücken. SMS Elotherm Patent EP 0 427 879 B1<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Stefan Dappen<br />

SMS Elotherm GmbH<br />

Remscheid<br />

Tel. 02191/891-204<br />

s.dappen@sms-elotherm.com<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dirk M. Schibisch<br />

SMS Elotherm GmbH<br />

Remscheid<br />

Tel.: 02191 891-300<br />

d.schibisch@sms-elotherm.com<br />

42 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

Induktive Bolzenerwärmung für<br />

Strangpressanwendungen<br />

von Stefan Beer<br />

Die induktive Erwärmung von großformatigen Aluminiumbolzen bei modernen Strangpresslinien bietet erhebliche<br />

prozesstechnische Vorteile. Dabei nimmt der Anteil an Sonderlegierungen, bei gleichzeitig immer kleineren Produktionslosgrößen,<br />

immer weiter zu, was eine Verbesserung und höhere Flexibilität in der Prozessführung notwendig macht.<br />

Dieser Bericht beschreibt ein Anlagenkonzept, das vor kurzem bei einer der weltweit größten Aluminiumstrangpressen<br />

in Betrieb genommen wurde.<br />

Inductive ingot heating for extrusion press applications<br />

Inductive heating of large-format aluminium ingots on modern extrusion press lines generates significant processengineering<br />

benefits. In addition, the proportion of special alloys processed is continuously increasing, accompanied<br />

simultaneously by ever smaller production batches, both of which are factors necessitating improvement of and greater<br />

flexibility in process-cycle control. This report examines a system concept recently commissioned on one of the world's<br />

largest aluminium extrusion presses.<br />

Das Strangpressen ist ein Umformverfahren zum<br />

Herstellen von Stäben, Drähten, Rohren und unregelmäßig<br />

geformten Profilen. In diesem Verfahren<br />

wird ein auf Umformtemperatur erwärmter metallischer<br />

Bolzen mit einem Stempel durch eine Matrize gedrückt.<br />

Im Bild 1 ist der Strangpressprozess beim direkten Pressverfahren<br />

schematisch dargestellt.<br />

Das Verfahren wird aber vor allem für Aluminium und<br />

Aluminiumlegierungen, Kupfer und Kupferlegierungen<br />

angewendet. Strangpressanwendungen für Sonderwerkstoffe<br />

wie Titan-, Stahl- oder Magnesiumlegierungen haben<br />

einen erheblich geringeren Verbreitungsgrad.<br />

Die Vorteile des Strangpressverfahrens liegen darin, komplexe<br />

Profilformen auch aus schwer umformbaren Werkstoffen<br />

herstellen zu können, bei gleichzeitig relativ geringen<br />

Werkzeugkosten. Dadurch ist gerade bei kleinen Losgrößen<br />

das Strangpressverfahren sehr flexibel und wirtschaftlich.<br />

Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung verzeichnete<br />

in den letzten Jahren insbesondere China einen<br />

überdurchschnittlichen Bedarf an Großpressen. Die<br />

damit herzustellenden Großprofile werden vor allem<br />

für den Bau von Schienenfahrzeugen eingesetzt (Bild 2).<br />

Mit Hilfe der Großprofilbauweise lassen sich hier leichte<br />

Fahrzeuge wirtschaftlich herstellen. Zur Herstellung<br />

dieser Großprofile sind natürlich auch Strangpressen mit<br />

entsprechender Presskraft notwendig.<br />

Werkzeug<br />

Pressbolzen<br />

Rezipient<br />

Pressstempel<br />

Bild 1: Schematische Darstellung Strangpressprozess<br />

(Quelle: Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG)<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

43


FACHBERICHTE<br />

Bild 2: Typische Aluminium-Großprofile für Schienenfahrzeuge<br />

(Quelle: Jilin Liyuan Aluminium Profiles Ltd.)<br />

Bild 3: Werksvormontage der 150 MN bei SMS Meer GmbH<br />

in Mönchenglachbach (Quelle: SMS Meer GmbH)<br />

Bild 4: Aufheizdiagramm<br />

Wenn man den Begriff „Großpresse“ oberhalb von<br />

75 MN Presskraft definiert, dann arbeiten bereits jetzt<br />

in China weitaus mehr Strangpressen in diesem Leistungsbereich<br />

als in der übrigen Welt zusammen. An<br />

Großpressen, die hochfeste Legierungen und/oder sehr<br />

schwere Bolzen verarbeiten, kommen die Vorteile der<br />

induktiven Erwärmung – ihre große Flexibilität und die<br />

hohe Leistungsdichte bei geringem Platzbedarf – in<br />

besonderem Maße zur Geltung [1].<br />

Es gibt im Leistungsbereich bis 100 MN wenige Anlagen,<br />

die sogenannte Kombinationslösungen, bestehend<br />

aus Gas- und Induktionstaperofen, einsetzen. Allerdings<br />

ist der Ausnutzungsgrad des Induktionsofens bei diesen<br />

Blockabmessungen eher ungünstig. Der Induktionsofen<br />

wird hier nur für einen kurzen Zeitanteil mit Volllast<br />

betrieben. Der größte Anteil innerhalb eines Heizzyklus<br />

entfällt auf das Ausgleichen und Durchwärmen. Der<br />

Durchsatz ist hier allein durch die Wärmeleiteigenschaft<br />

des Einsatzgutes bestimmt.<br />

Die Randbedingungen, denen ein Presswerk Rechnung<br />

tragen muss, unterscheiden sich möglicherweise signifikant.<br />

Unterschiedliche Losgrößen, das Spektrum zu verarbeitender<br />

Werkstoffe, angestrebtes Marktsegment, wirtschaftliche<br />

Überlegungen – diese und eine Reihe weiterer<br />

Punkte müssen bei der Festlegung der jeweils richtigen<br />

Erwärmungsstrategie berücksichtigt werden.<br />

Die richtige Bolzentemperatur ist von zentraler Bedeutung<br />

für einen wirtschaftlichen und qualitätsgerechten<br />

Strangpressbetrieb. Die Problematik des Aufwärmprozesses<br />

unterscheidet heute in der Regel zwei Teilaufgaben:<br />

die Erwärmung des Bolzens auf Presstemperatur und<br />

die Erzeugung eines axialen Temperaturprofils (Taper),<br />

welches die Erwärmung während des Umformprozesses<br />

derart kompensiert, dass ein isothermischer Pressprozess<br />

erreicht wird [1].<br />

Insbesondere die kopfseitige Blocktemperatur ist<br />

wichtig, da hier bei komplexen Profilstrukturen zu<br />

Beginn des Pressvorganges erhebliche mechanische<br />

Belastungen auf das formgebende Werkzeug entstehen.<br />

Gleichzeitig sorgt der axiale Gradient für eine höhere<br />

Produktivität sowie für ein konstantes Temperaturprofil<br />

im Aluminiumstrang am Pressenauslauf.<br />

In den letzten Jahren sind die prozesstechnischen Anforderungen<br />

der Temperaturführung bei der Erwärmung von<br />

Aluminiumbolzen stetig gestiegen. Ebenso ist aufgrund<br />

einer immer höheren Bandbreite, bezüglich Einsatzmaterialien<br />

und Losgrößen letztlich eine erheblich stärkere<br />

Flexibilität bei den Erwärmungsöfen gefordert [2].<br />

Angesichts dieses Anforderungsspektrums ist der Einbolzen-Induktionsofen<br />

besonders bei größeren Strangpressanlagen<br />

die bevorzugte Wahl. Sein wichtigster Vorteil<br />

ist die im Gegensatz zum Gasofen große Flexibilität<br />

bei gleichzeitig geringem Platzbedarf. Dabei wiegen<br />

44 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 5: Anlagenansicht induktive Blockerwärmung für 150 MN Strangpresse<br />

die Vorteile einer flexiblen und<br />

reproduzierbaren Erwärmung die<br />

etwas höheren Energiekosten im<br />

Vergleich zu einer ausschließlich<br />

gasbeheizten Blockerwärmungsanlage<br />

auf [2].<br />

Bei den sogenannten Großpressen<br />

sind aufgrund der enormen<br />

Abmessungen und hohen spezifischen<br />

Leistungsdichten viele<br />

Details zu beachten, um im Dauerbetrieb<br />

zuverlässig die Anforderungen<br />

erfüllen zu können.<br />

Gerade in diesem Leistungsbereich<br />

hat im Jahr 2012 die größte<br />

Rohr- und Strangpresse moderner<br />

Bauart mit einer Presskraft von 150<br />

MN weltweit für Aufmerksamkeit<br />

gesorgt. Diese Anlage wurde bei<br />

dem chinesischen Unternehmen<br />

Yankuang Alumininum in Shandong Province im vergangenen<br />

Jahr installiert und in Betrieb gesetzt (Bild 3).<br />

In der Zwischenzeit befindet sich eine zweite 150<br />

MN Strangpresse in der Inbetriebnahmephase und für<br />

2014 ist in China sogar eine 160 MN Strangpresse mit<br />

Blocklängen von bis zu 2.500 mm geplant.<br />

Bei der hier vorgestellten Anlage werden Blockdurchmesser<br />

von 550, 638 und 785 mm bei einer maximalen<br />

Länge von 2.000 mm erwärmt. Das maximale Blockstückgewicht<br />

beträgt ca. 2.620 kg bei einer Gesamtoberfläche<br />

von 5,9 m 2 .<br />

Die Anwärmleistungen variieren aufgrund des Produktspektrums<br />

von 2.000 kg/Stunde bis 10.000 kg/Stunde.<br />

Dies allein veranschaulicht die Anforderungen an die<br />

Erwärmungsanlage (Bild 4). In diesem Fall ist nicht allein<br />

das Erwärmungskonzept, sondern darüber hinaus das<br />

spezielle, individuell zugeschnittenen Fördertechnikkonzept<br />

in Verbindung mit der Prozessdatenverarbeitung<br />

ausschlaggebend gewesen (Bild 5).<br />

Durch den Einsatz moderner mehrzoniger IGBT-<br />

Umrichter (Bild 6) lassen sich die einzelnen Spulensegmente<br />

mit individuellen Sollwertvorgaben ansteuern.<br />

Aufgrund des kleinen Verhältnisses der Eindringtiefe<br />

zum Blockdurchmesser muss sichergestellt werden, dass<br />

Bild 6: IGBT Umrichteranlage Bauart IAS ITN-3<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

45


FACHBERICHTE<br />

Bild 7: Ansicht Ofenanlage/Tragschalenkonzept<br />

Bild 8: Rückwärtige Ofenansicht mit Zuführrollgang und Feldverteiler<br />

hier die Leistungsdichte nicht zu groß wird. Speziell bei<br />

Legierungen mit schlechten Wärmeleitziffern entstehen<br />

hier extreme radiale Temperaturunterschiede, die unter<br />

Umständen auch zu einer Rissbildung führen können.<br />

Aus diesem Grund ist hier eine radiale Temperaturgradientenregelung<br />

vorhanden, um den Prozessanforderungen<br />

Rechnung zu tragen. In dem aus der Prozessdatenbank<br />

erstellten Diagramm (Bild 4) kann man erkennen,<br />

dass hier die Leistungsregelung einen axialen Temperaturunterschied<br />

von bis zu 90 °C bewirkt.<br />

Die Anlage verfügt über zwei 6-zonige IGBT-Umrichter<br />

mit einer maximalen Leistung von jeweils 1.900 kW. Um die<br />

Leitungsverluste so gering wie möglich zu halten, ist die Kompensationseinheit<br />

so dicht wie möglich an der Spule installiert.<br />

Weiterhin gab es die Aufgabenstellung, das Blockhandling<br />

möglichst ohne Beschädigungen, wie Riefen oder<br />

Kratzer auszuführen, da sich dies negativ auf das Produkt<br />

auswirken kann. Aus diesem Grund erfolgt das Blockhandling<br />

mit zwei Überkopfmanipulatoren, und der Bolzen wird<br />

mit einem sogenannten Tragschalensystem in die Spule<br />

eingeschoben (Bild 7).<br />

Hierbei ist es wichtig, die erhebliche Wärmeausdehnung<br />

des Einsatzgutes zu kompensieren. Bei einer Blocklänge<br />

von bis zu 2.000 mm beträgt die Wärmedehnung<br />

von der kalten bis zur gewünschten Presstemperatur ca.<br />

25 mm. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass der<br />

Bolzen während des Erwärmungsvorgangs exakt in der<br />

Spule fixiert ist. Um dies sicherzustellen, wird der Bolzen<br />

bei reduzierter Leistung auf der Feldverteilerseite kurz<br />

entspannt. Der sogenannte Feldverteiler ist rückwärtig<br />

angeordnet (Bild 8) und ist funktionstechnisch ein wassergekühlter<br />

Dummy, der ungewünschte Feldeinflüsse<br />

aufgrund ungünstiger Blocklängen kompensiert. Hier ist<br />

im Nennbetrieb je nach Blocklänge eine unerwünschte<br />

Verbraucherquelle vorhanden. Aus diesem Grund ist der<br />

Feldverteiler auf eine halbe Zonenlänge begrenzt, und<br />

die beeinflusste Zone wird mit geringeren Sollwerten<br />

beaufschlagt, um hier die Verluste zu minimieren.<br />

FAZIT<br />

Aufgabenstellungen dieser Art beinhalten immer hohe<br />

Anforderungen an die jeweiligen Baugruppen. Auch wenn<br />

bei den Großpressen langsam das Marktpotential erfüllt ist,<br />

sind solche Installationen wichtig für die Weiterentwicklung<br />

bestehender Anlagentechnik und spezieller Produktionsverfahren.<br />

Solche Sonderanlagen stellen schon aufgrund<br />

des speziellen Anwendungsprofils immer eine Ausnahme<br />

dar, aber gerade die erfolgreiche Umsetzung solch einer<br />

extremen Aufgabenstellung zeigt die Leistungsfähigkeit<br />

der induktiven Erwärmungstechnik.<br />

LITERATUR<br />

[1] Johne, P.: Bolzenerwärmung an Großpressen. Aluminium<br />

10/2011, S. 20–24<br />

[2] Beer, S.: Optimale Bolzenerwärmung im Strangpressbetrieb.<br />

Aluminium 80 (2004) 5<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Stefan Beer<br />

I.A.S. Induktions-Anlagen + Service<br />

GmbH + Co. KG<br />

Iserlohn<br />

Tel.: 02371/434630<br />

s.beer@ias-gmbh.de<br />

46 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


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4-2012 heat processing<br />

47


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nutzung 48 personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre heat ich processing mich damit einverstanden, 4-2012 dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE<br />

Induktives Härten von Tellerund<br />

Antriebskegelrädern<br />

von Marcus Nuding, Christian Krause<br />

Wegen der immer größer werdenden Forderung nach Energie-, Zeit- und Kostenersparnissen und im Hinblick auf<br />

umweltbewusstere Fertigungsverfahren wird ein SDF ® -(Simultaneous-Dual-Frequency-)Induktionserwärmungsverfahren<br />

zum konturnahen Härten von Tellerrädern und Antriebskegelrädern vorgestellt. Mit diesem verzugsarmen Härteprozess<br />

können nachfolgende Hartbearbeitungsschritte, beispielsweise das Richten, Schleifen oder Läppen, verkürzt werden<br />

oder komplett entfallen. Somit ergibt sich ein großes Einsparpotential von Energie und vor allem Zeit und Kosten.<br />

Inductive hardening of ring gears and pinions<br />

Because of the expanding demand for energy, time and cost savings, and in terms of environmentally conscious manufacturing<br />

processes, a SDF ® (Simultaneous Dual Frequency) induction heating process for close contour hardening of<br />

ring gears and pinions is presented. With this low-distortion hardening process, subsequent hard machining steps such<br />

as straightening, grinding or lapping can be reduced or completely eliminated. This results in large savings of energy<br />

and especially time and costs.<br />

Tellerräder und Antriebskegelräder (Bild 1) sind<br />

Bestandteile von Kegelradgetrieben. Ihre Aufgabe<br />

ist die Übertragung von Drehmomenten zwischen<br />

Getriebe und Antriebsrädern. Es gibt drei verschiedene<br />

Grundformen: geradverzahnte, schrägverzahnte und spiralverzahnte<br />

Kegelradgetriebe (Bild 2) [1]. Es werden die<br />

spiralverzahnte Kegelradgetriebe betrachtet, da sie besondere<br />

Sorgfalt bei der Induktorgeometrie und insbesondere<br />

der Feldführungselemente benötigen.<br />

BETRACHTUNG DES DERZEITIGEN<br />

HÄRTEPROZESSES<br />

Alle geometrischen Veränderungen eines Werkstückes<br />

werden als Verzug bezeichnet. Da jeder Verzug kostspielige<br />

Nachbearbeitungsprozesse nach sich zieht, wird versucht,<br />

ihn so gering wie möglich zu halten. Zu den unvermeidbaren<br />

Verzügen gehört beim martensitischen Härten die<br />

Volumenzunahme des zu härtenden Bereiches. Durch thermische<br />

Spannungen, Eigenspannungen und Bearbeitungsspannungen<br />

werden vermeidbare Verzüge verursacht.<br />

Diese werden umso höher, je länger die Härtetemperatur<br />

gehalten wird [1, 2].<br />

Ein bestehender Härteprozess für Kegelräder ist das<br />

Aufkohlen, das mehrere Stunden (8–20 Stunden) dauern<br />

kann [3].<br />

Das Abschrecken kann dabei erheblich zum Verzug<br />

Bild 1: Antriebskegelrad (links) und Tellerrad<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

49


FACHBERICHTE<br />

Bild 2: Formen von Kegelradgetriebe [1] Bild 3: Leidenfrost-Effekt [4]<br />

beitragen. Durch die geometrischen Verhältnisse des<br />

Kegelradgetriebes liegen am Zahnkopf und am Zahngrund<br />

unterschiedliche Verhältnisse für die Umströmung des<br />

Abschreckmediums vor.<br />

Bei verdampfenden Abschreckmedien, wie wässrige<br />

Polymerlösungen oder Öle, muss verhindert werden, dass<br />

der Leidenfrost-Effekt zu stark zum Tragen kommt. Es darf<br />

zu keiner ausgeprägten Dampfhautphase kommen. Falls<br />

es jedoch zu einer Dampfhaut kommt, bildet sich mit<br />

sinkender Temperatur die Kochphase und mit weiterer<br />

Abkühlung die Konvektionsphase (Bild 3). Da diese<br />

drei nacheinander folgenden Phasen unterschiedliche<br />

Abkühlungsgeschwindigkeiten besitzen, erzeugen sie im<br />

Bauteil einen inhomogenen Spannungszustand. Durch<br />

die Zähne bzw. die Zahnlücken ist dort eine gleichmäßige<br />

Umströmung nicht gegeben und es kann an diesen Stellen<br />

zu festsitzenden Dampfblasen kommen, die lokal zu einer<br />

niedrigeren Abkühlgeschwindigkeit und somit zu einer nicht<br />

vollständigen martensitischen Umwandlung führen können.<br />

Als Lösung können komplexe Badbewegungen eingesetzt<br />

werden, um eine genügend hohe Umspülung innerhalb des<br />

Abschreckmediums zu gewährleisten. Beim Induktionshärten<br />

wird meistens mit einer wässrigen Polymerlösung gearbeitet.<br />

Um dort den Leidenfrost-Effekt möglichst gering zu halten,<br />

werden dem Werkstück entsprechend geeignete Brausen<br />

mit angemessenem Lochbild eingesetzt.<br />

Beim Einsatz von Abschreckmedien, die nicht direkt<br />

durch die erwärmte Bauteiloberfläche verdampfen,<br />

wie Salz- oder Metallschmelzen, kommt es nicht zu der<br />

Problemstellung des Leidenfrost-Effektes. Der Einsatz dieser<br />

Abschreckmedien ist aber aufgrund ihrer Umwelteinflüsse<br />

bedenklich. Gase gehören zu den Abschreckmedien,<br />

die einen von der Temperatur nahezu unabhängigen<br />

Wärmeübergangskoeffizienten haben. Deren Abschreckgeschwindigkeit<br />

fällt jedoch deutlich geringer aus.<br />

Aufgrund dieser geringeren Abschreckintensität ist ihr<br />

Einsatz durch die Masse des Werkstückes stark begrenzt [1].<br />

Die Verzüge von Tellerrädern machen sich hauptsächlich<br />

in einem Planschlag und einer unrunden Bohrung<br />

bemerkbar. Falls die Tellerräder nach der Wärmebehandlung<br />

nicht geschliffen oder hartgeschält werden, muss für einen<br />

nachfolgenden Läppprozess gewährleistet sein, dass ein<br />

ausreichend genauer Rund- und Planlauf vorhanden<br />

ist. Dies kann nur beim Abschrecken unter Formzwang<br />

(Fixturhärten) realisiert werden. Beim Fixturhärten wird<br />

das auf Härtetemperatur aufgeheizte Tellerrad auf eine<br />

Härtevorrichtung gebracht (Bild 4). Dabei wird es<br />

über den Spreizdorn (3) auf die Grundplatte (2) gelegt.<br />

Anschließend wird die Vorrichtung geschlossen, indem<br />

der Dorn (4) den Spreizdorn mit einer definierten Kraft<br />

weitet und nachfolgend die Planringe (5 und 6), ebenfalls<br />

mit einer definierten Kraft, das Tellerrad niederhalten. Das<br />

Abschreckmedium beginnt das Tellerrad zu umspülen,<br />

sobald der Spreizdorn geweitet ist. Der geweitete<br />

Spreizdorn sorgt für die Ausrichtung des Tellerrades und die<br />

Fixierung der Tellerradbohrung. Durch die Planringe wird<br />

gewährleistet, dass der Flansch sowie der Zahnkopfbereich<br />

plan gehalten wird [1].<br />

DAS SDF ® -VERFAHREN<br />

SDF ® zeichnet sich, wie der Name (Simultaneous Dual Frequency)<br />

schon sagt, dadurch aus, dass mit zwei Frequenzen<br />

gleichzeitig mit einem Induktor gearbeitet werden<br />

kann. Dabei gibt es drei Hauptparameter zum Einstellen<br />

50 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

des Härteprozesses: Leistungsanteil Mittelfrequenz (MF),<br />

Leistungsanteil Hochfrequenz (HF) und Heizzeit. Diese Parameter<br />

müssen für jedes Werkstück abgestimmt werden.<br />

Das SDF ® -Verfahren hat zudem folgende Merkmale: kurze<br />

Heizzeiten (zwischen 100 und 500 ms) und eine hohe Leistungsdichte.<br />

Durch die kurzen Heizzeiten muss der Induktor<br />

sehr genau dem Werkstück angepasst werden. Prinzipiell<br />

lässt sich sagen, dass der MF-Anteil überwiegend im Zahngrund<br />

und der HF-Anteil überwiegend im Zahnkopf wirkt.<br />

Da sich diese zwei Leistungen unabhängig voneinander<br />

einstellen lassen, kann mit dem SDF ® -Induktionsverfahren<br />

und der Wahl der entsprechenden Parameter ein konturgetreues<br />

oder konturnahes Härtebild bei einer Verzahnung<br />

erzeugt werden. Weil nur eine kurze Zeit geheizt wird und<br />

ein kleineres Volumen des Werkstückes gehärtet wird, führt<br />

dies zu einem geringeren Verzug. Ein weiterer Vorteil der<br />

kurzen Heizzeit ist die Bildung einer nur dünnen Zunderschicht,<br />

die sich während des Heizvorganges bildet. Weil<br />

diese sehr dünn ist, reduziert sich ihre Nachbearbeitung<br />

oder sie entfällt ganz [3].<br />

MIT SDF ® INDUKTIONSHÄRTE-<br />

VERFAHREN GEHÄRTETES TELLERRAD<br />

Ein konturnahes Härtebild ist zurzeit nur für Verzahnung<br />

mit Modulen zwischen 1,8 und 5 möglich. Es ist immer<br />

abhängig von der Zahngeometrie und muss für jedes Bauteil<br />

eingerichtet und geprüft werden.<br />

Da es sich bei dieser Betrachtung um Spiralverzahnungen<br />

handelt, tritt der sogenannte „Fingernagel“-Effekt<br />

deutlich in Erscheinung.<br />

Das Erreichen einer konturnahen Härtung ist immer<br />

noch kompliziert, wenn es sich um ein Werkstück mit<br />

einer Schräg- oder Spiralverzahnung handelt, da beim<br />

Induktionshärten solcher Verzahnungen in jedem Zahn<br />

ein typisches asymmetrisches Härtebild beobachtet<br />

werden kann. Auf einer Seite eines jeden Zahnes<br />

erscheint eine weiche Zone, die „Fingernagel“ genannt<br />

wird. Diese Stelle ist vorhanden, weil die induzierten<br />

Ströme auf dem kürzesten Weg fließen, ohne diesen<br />

Bereich zu beeinflussen. Dieser Effekt ist abhängig vom<br />

Winkel dieser Verzahnung: je größer der Winkel ist,<br />

desto größer ist auch die weiche Stelle. Ein typischer<br />

Härteverlauf ist in Bild 5 zu sehen.<br />

Numerische Simulationen haben gezeigt, dass die<br />

Lösung dieses Problems erreicht werden kann, indem<br />

man den Strom in die Richtung lenkt, die auch die<br />

Zähne besitzen. Die Aufgabe ist es, einen Induktor zu<br />

entwickeln, der den Strom wie oben erwähnt fließen<br />

lässt und in der Lage ist eine ausreichende Menge<br />

Energie (im Bereich von 10 kW/cm 2 ) zu übertragen.<br />

Die Übertragung dieser Energiemenge in Zeiten<br />

bis etwa 300 ms setzt voraus, dass die Kühlung des<br />

Induktors sehr sorgfältig ausgelegt werden muss und<br />

die Gesamtlänge des Induktors so kurz wie möglich<br />

gehalten wird, um die Spannung an der Anschlussstelle<br />

des Induktors zu verringern. Diese Designprobleme<br />

wurden bisher noch nicht vollständig gelöst.<br />

Ein weiterer Ansatz sieht vor, den Widerstand des<br />

Werkstückes durch Anbringen von Feldkonzentratoren<br />

auf der Ober- und Unterseite des Zahnrades zu modifizieren<br />

(siehe Bild 6). Als Konsequenz werden die<br />

magnetischen Feldlinien homogen in den Zahn gelenkt<br />

und demzufolge die Erwärmungsasymmetrie reduziert [5].<br />

Eine Methode, die die Härteasymmetrie in Schräg-<br />

Bild 4: Härtevorrichtung Fixturhärten [1]<br />

Bild 5: Härteverlauf entlang einer induktionsgehärteten<br />

Schrägverzahnung<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

51


FACHBERICHTE<br />

verzahnungen komplett verhindert, ist noch nicht<br />

bekannt und wird eine wichtige Entwicklungsaufgabe<br />

für die nächsten Jahre.<br />

Um das Schema aus Bild 6 zu erhalten und somit eine<br />

Reduzierung des „Fingernagels“ zu bewerkstelligen<br />

wurde dementsprechend eine Aufnahme konstruiert.<br />

Der Induktor wurde der Schräge der Verzahnung<br />

angepasst und die Abschreckbrause ist mit diesem<br />

verbunden. Das Lochbild der Abschreckbrause wurde<br />

ebenfalls dem Werkstück angepasst. Um die Stabilität<br />

des Induktors zu gewährleisten und zu verhindern,<br />

dass sich dieser durch die hohen elektromagnetischen<br />

Kräfte während des Heizvorgangs bewegt, wurde diese<br />

Induktor-Brause-Kombination mechanisch verstärkt. Der<br />

Induktor selbst wurde auch mit Feldkonzentratoren<br />

versehen, um seine Effektivität zu erhöhen.<br />

Der Heizprozess gliedert sich in folgende Schritte:<br />

Vorheizung, Einwirkzeit und Aufheizung auf Härtetemperatur.<br />

Bei diesem Bauteil wird mit einer Vorwärmzeit<br />

von unter einer Sekunde und einer SDF ® -Leistung<br />

von ca. 300 kW gearbeitet. Der eingebrachten<br />

Wärme wird eine entsprechende Zeit gegeben, um<br />

sich gleichmäßig im oberflächennahen Bereich zu<br />

verteilen. Anschließend folgt der Heizvorgang auf<br />

Austenitisierungstemperatur mit einer Zeit von unter<br />

300 ms und einer SDF ® -Leistung von ca. 2.000 kW. Um<br />

beim eigentlichen Härtevorgang, also dem Abschrecken,<br />

keine Risse zu erhalten, sollte das Abschreckmittel – eine<br />

hochprozentige wässrige Polymerlösung – eine erhöhte<br />

Temperatur besitzen. In Bild 7 sind zwei beispielhafte<br />

Härtekonturen abgebildet.<br />

Bild 6: Schema zur Reduktion des „Fingernagel“-Effektes [5]<br />

MIT SDF ® INDUKTIONSHÄRTE-VERFAHREN<br />

GEHÄRTETES ANTRIEBSKEGELRAD<br />

Da das Antriebskegelrad ebenso wie das Tellerrad eine<br />

Spiralverzahnung besitzt, spielt der „Fingernagel“-Effekt<br />

hier ebenfalls eine Rolle. Bei dem Antriebskegelrad ist<br />

die Verzahnung nicht wie beim Tellerrad flach angebracht,<br />

sondern hat eine kegelige Form, daher lassen<br />

sich die Feldkonzentratoren eher wie im Schema von<br />

Bild 6 anbringen. Das Werkstück wird in eine formgerechte<br />

Aufnahme gebracht. Der Induktor ist ein ein- oder<br />

mehrwindiger Ringinduktor, dessen elektrisches Feld<br />

zielgerichtet dem Antriebskegelrad angepasst wird. Der<br />

Versuchsaufbau wird in Bild 8 dargestellt. Der Heizprozess<br />

gliedert sich wie beim Tellerrad in dieselben<br />

drei Bearbeitungsschritte. Die Aufheizung auf Austenitisierungstemperatur<br />

liegt im gleichen Zeitbereich wie<br />

beim Tellerrad und benötigt eine SDF ® -Leistung von ca.<br />

700 kW. Da es sich hierbei um einen Innenfeld-Induktionsprozess<br />

handelt, ist hier der thermische Wirkungsgrad<br />

des Induktors deutlich höher als der des beim Tellerrad-<br />

Prozess eingesetzten Induktors [6]. Die Windung bzw.<br />

Bild 7: Makroskopische Härteverläufe von 2 Tellerrädern mit einem<br />

Verzahnungsmodul zwischen 4 und 5<br />

52 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

Bild 8: Versuchsaufbau eines Antriebskegelrades Bild 9: Makroskopischer Härteverlauf Kegelrad mit Modul 4–5<br />

Windungen des Induktors werden bei diesem Härteprozess<br />

ebenfalls mechanisch stabilisiert. Zum Abschrecken<br />

wird eine Ringbrause, die sich unterhalb des Induktors<br />

befindet, eingesetzt. Ein beispielhaftes Härtebild wird<br />

in Bild 9 gezeigt.<br />

FAZIT<br />

Mit dem SDF ® -Verfahren lassen sich konturnahe Härteprofile<br />

bei Tellerrädern und Antriebskegelräder verschiedener<br />

Größen erzeugen. Durch Einstellen der MF- und HF-Leistungen<br />

lässt sich die Form des Härtebereiches variieren<br />

und so unterschiedliche Härtetiefen realisieren. Durch den<br />

geringen Bereich der aufgeheizt wird und der kurzen Heizzeit<br />

lassen sich so die Verzüge minimieren. Somit ergibt<br />

sich, dass nachfolgende Hartbearbeitungsschritte verkürzt<br />

werden oder entfallen. Infolgedessen ergibt sich ein großes<br />

Einsparpotential von Energie, Zeit und Kosten.<br />

Aufgrund bisheriger Erkenntnisse wirkt sich<br />

der „Fingernagel“-Effekt bei den untersuchten<br />

Verzahnungstypen nicht negativ auf die Dauerfestigkeit<br />

aus. Voraussetzung dafür ist, dass dieser relativ klein ist<br />

und nicht in den Bereich der Traglast hineinragt.<br />

Zusätzlich kann eine Prozessumstellung vom<br />

Aufkohlen auf das Induktivhärten der Härteprozess in die<br />

Fertigungslinie integriert werden. Dadurch vereinfachen<br />

sich interne Fertigungsabläufe.<br />

LITERATUR<br />

[1] Klingelnberg, J.: Kegelräder: Grundlagen, Anwendungen.<br />

Springer Verlag, Berlin, 2008<br />

[2] Benkowsky: Induktionserwärmung, 5. Auflage. Verlag<br />

Technik, Berlin<br />

[3] Krause, C.; Biasutti, F.; Davis, M.: Induction hardening of gears<br />

with superior quality and flexibility using Simultaneous Dual<br />

Frequency (SDF ® ). American Gear Manufacturers Association,<br />

Fall Technical Meeting 2011<br />

[4] Läpple, V.: Wärmebehandlung des Stahls – Grundlagen,<br />

Verfahren und Werkstoffe, 9. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel<br />

[5] Schwenk, W.; Nacke, B.; Ulferts, A.; Häußler, A.; Biasutti, F.:<br />

Härteeinrichtung. Patent DE102008021306A, 2009<br />

[6] Schubotz, S.; Stiele, J.: Energieeffizienz von Anlagen zum<br />

induktiven Randschichthärten. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

(2012) Nr. 3<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. (FH) Marcus Nuding<br />

eldec Schwenk Induction GmbH<br />

Dornstetten<br />

Tel.: 07443/ 9649-85<br />

marcus.nuding@eldec.de<br />

Dr.-Ing. Christian Krause<br />

eldec Schwenk Induction GmbH<br />

Dornstetten<br />

Tel.: 07443/ 9649-73<br />

christian.krause@eldec.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

53


FACHBERICHTE<br />

Tiegel- und Spulenüberwachung<br />

beim Schmelzbetrieb<br />

von Induktionstiegelöfen<br />

von Erwin Dötsch, Christoph Forsthövel, Marco Rische<br />

Beim induktiven Schmelzen erfordert die unmittelbare Nähe der bis über 1.600 °C heißen Metallschmelze zur Induktionsspule<br />

eine hohe Zuverlässigkeit der Überwachungssysteme, um den gefährlichen Kontakt der Schmelze mit dem<br />

kühlwasserführenden Kupferprofil zu vermeiden. Eine Standardlösung dafür stellt die Erdschlussüberwachung dar, bei<br />

der der elektrische Widerstand zwischen Schmelze und Spule kontinuierlich gemessen wird. Dieses seit langem eingeführte<br />

System wird in seiner Zuverlässigkeit im Alltagseinsatz durch Automatisierungen verbessert und der modernen<br />

Anlagentechnik angepasst, beispielsweise an den synchronen Tandembetrieb von zwei Tiegelöfen mit einer gemeinsamen<br />

Umrichterstromversorgung. Eine ergänzende Überwachungseinrichtung stellt die Messung der von der Wanddicke<br />

abhängigen Frequenz und Wirkleistung dar. Die Verarbeitung der Messwerte im Schmelzprozessor ermöglicht<br />

zusammen mit der Sichtkontrolle die Beurteilung des integralen Tiegelzustandes und eine zuverlässige Einschätzung<br />

der Lebensdauer des aktuellen Tiegels.<br />

Crucible and coil monitoring during melting operations<br />

in induction crucible furnaces<br />

The immediate proximity of the metal melt, with a temperature of up to above 1,600 °C, to the induction coil in inductive<br />

melting necessitates highly reliable monitoring systems, in order to prevent dangerous contact between the melt and<br />

the cooling-water-conducting copper section. Ground-fault monitoring, in which the electrical resistance between the<br />

melt and the coil is continuously measured, is a standard solution for this function. Everyday use of this long-established<br />

system has been made more dependable by automating a number of functions, and the system has also been adapted<br />

to modern plant technology, including synchronous tandem operation of two crucible furnaces from a common<br />

converter power supply, for example. Measurement of frequency and effective power, as a function of wall thickness,<br />

is a supplementary monitoring strategy. Processing of the measured data in the melt processor, in combination with<br />

visual assessment, permits appraisal of the integral crucible state and reliable estimation of the remaining service-life<br />

of the current crucible.<br />

Die Feuerfestauskleidung ist ein wichtiges Bauteil des<br />

Induktionstiegelofens, das während des Schmelzbetriebs<br />

extremen thermischen, mechanischen,<br />

chemischen und, aufgrund der Anwesenheit des elektromagnetischen<br />

Feldes, auch elektrischen Beanspruchungen<br />

ausgesetzt ist. Die Folge sind Verschleißerscheinungen in<br />

unterschiedlicher Form wie beispielsweise Auswaschungen,<br />

Lochfraß, Rissbildungen, Metallzungen sowie Infiltration von<br />

54 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

flüssigen und dampfförmigen Stoffen. Diese Verschleißvorgänge<br />

sind im Zusammenhang damit zu sehen, dass der bis<br />

über 1.600 °C heißen Metallschmelze die Induktionsspule mit<br />

ihrem wassergekühlten Kupferprofil im Abstand der Tiegelwanddicke<br />

von circa 120 mm gegenüber steht. Bis zur Spule<br />

vordringendes Metall hat elektrische Überschläge zwischen<br />

den Spulenwindungen zur Folge, die zum Betriebsstillstand<br />

und im schlimmsten Fall zum Aufschmelzen des Kupferprofils<br />

mit gefährlichem Austreten des Kühlwassers führen.<br />

Diese Verhältnisse zeigen, dass an die Überwachungseinrichtungen<br />

hohe Zuverlässigkeitsanforderungen<br />

gestellt werden. Seit Beginn des industriellen Einsatzes<br />

des Induktionsofens vor über 70 Jahren hatte daher die<br />

Entwicklung entsprechender Systeme einen hohen Stellenwert,<br />

die den Tiegelofen zu einem betriebssicheren<br />

Schmelzaggregat gemacht haben. Im Folgenden werden<br />

die jüngsten Lösungen auf diesem Gebiet vorgestellt,<br />

indem zunächst auf die elektronische Verschleißmessung,<br />

dann auf die Erdschlussüberwachung mit Kontrolle<br />

des elektrischen Widerstandes zwischen Schmelze und<br />

Spule eingegangen wird.<br />

Bild 1: Schema der Anordnung von Schmelze, Tiegel<br />

und Spule im Induktionstiegelofen<br />

(Quelle: ABP Induction)<br />

INTEGRALE VERSCHLEISSMESSUNG<br />

Die schematische Darstellung in Bild 1 zeigt, dass der<br />

Feuerfesttiegel für das elektromagnetische Feld den<br />

Koppelspalt zwischen Spule und Schmelze darstellt. Bei<br />

Abnahme der Wanddicke wird demnach der Koppelspalt<br />

kleiner; dadurch nimmt die Impedanz des Schwingkreises<br />

ab. Da die Kapazität der Kondensatoren unverändert<br />

bleibt, steigt die Frequenz an. Aufgrund der reduzierten<br />

Impedanz und der höheren Frequenz wird die Wirkleistung<br />

erhöht. Diese physikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />

lassen sich zu einer integralen Verschleißbeurteilung des<br />

Tiegels nutzen, indem bei reproduzierbaren Bedingungen<br />

(gleiche Ofenspannung und Schmelzetemperatur<br />

sowie gleicher Ofeninhalt) die Frequenz und die Wirkleistung<br />

gemessen und im Schmelzprozessor ausgewertet<br />

werden. Auf dem Monitor lassen sich die prozentualen<br />

Frequenz- und Leistungsänderungen und somit der<br />

zeitliche Verlauf des Tiegelverschleißes graphisch darstellen,<br />

wie in Bild 2 beispielhaft für vier Tiegelreisen<br />

gezeigt. Mit entsprechender Erfahrung und zusammen<br />

mit einer Sichtkontrolle nach dem Abstich bei dunkelroter<br />

Tiegelwand ergibt sich ein zuverlässiges Bild über den<br />

aktuellen Tiegelzustand und seinen Entwicklungstrend.<br />

Einschränkend ist zu erwähnen, dass das Integralsystem<br />

lokale Verschleißerscheinungen wie Metallzungen u. ä.<br />

nicht erkennt. Es ist daher immer in Kombination mit der<br />

im Folgenden beschriebenen Erdschlussüberwachung<br />

oder anderen Warneinrichtungen einzusetzen.<br />

Bild 2: Zeitlicher Verlauf der prozentualen Änderungen von Frequenz<br />

und Wirkleistung eines Tiegelofens über vier Tiegelreisen<br />

(Quelle: ABP Induction)<br />

Bild 3: Erdschlussüberwachung am Induktionstiegelofen<br />

(Quelle: ABP Induction)<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

55


FACHBERICHTE<br />

ERDSCHLUSSÜBERWACHUNG MIT INTEG-<br />

RIERTER KONTROLLE DES MESSKREISES<br />

Funktionsprinzip<br />

Zur Standardausrüstung der Tiegel- und Spulenüberwachung<br />

gehört die Messung des elektrischen Widerstandes zwischen<br />

Schmelze und Spule, auch Erdschlussanzeige genannt. Entsprechend<br />

der schematischen Darstellung in Bild 3 wird die<br />

Schmelze mit einer Bodenelektrode elektrisch kontaktiert;<br />

sie besteht aus mindestens drei bis zu 4 mm dicken Drähten<br />

aus einer hochschmelzenden austenitischen Legierung, die<br />

bei der Zustellung in den Feuerfestboden eingebaut werden.<br />

Die Schmelze ist mindestens über eine dieser Elektroden<br />

geerdet. Zwischen der Spule und der Erde ist über einen<br />

Serienschwingkreis eine Einrichtung zur Erdschlussüberwachung<br />

eingebaut, die mit einer separaten niederfrequenten<br />

Spannung über den sich einstellenden Stromfluss zur Erde<br />

den Isolationswiderstand ermittelt. Dabei werden die Hochspannung<br />

des Ofens und weitere Störspannungen durch<br />

den Serienschwingkreis ausgefiltert. Sobald der Isolationswiderstand<br />

unter einen vorgegebenen Wert absinkt, wird<br />

„Erdschluss“ angezeigt und die Überwachungseinheit sendet<br />

ein Fehlersignal an die SPS, die den Umrichter abschaltet. Als<br />

erste Maßnahme ist dann zu ermitteln, ob der Erdschluss<br />

durch Kontakt der Schmelze mit der Spule oder durch andere<br />

Kontakte der Spule mit der Ofenkonstruktion, beispielsweise<br />

den Blechpaketen, bzw. in der sonstigen Spannungsversorgung<br />

des Ofens aufgetreten ist. Zeigen sich keine elektrischen<br />

Schäden dieser Art, ist die Feuerfestauskleidung des Ofens<br />

auszubrechen und der Grund für den Schmelze/Spule-Kontakt<br />

zu analysieren.<br />

<strong>Automatischer</strong> Test der Erdschlussüberwachung<br />

Zur Sicherstellung der Funktion der Erdschlussüberwachung<br />

wird von der SPS einmal pro Tag bei Betriebsstillstand<br />

ein künstlicher Erdschluss erzeugt. Dieser muss von<br />

der Überwachungseinrichtung erkannt und an die SPS<br />

gemeldet werden. Geschieht dies, so wird die Störmeldung<br />

automatisch zurückgesetzt und die Anlage ist wieder<br />

einschaltbereit. Geschieht dies nicht, wird das Einschalten<br />

des Ofens blockiert. Der Test dauert nur wenige Sekunden.<br />

Bild 4: Anordnung zur Überprüfung der Baderdung<br />

(Quelle: ABP Induction)<br />

Bild 5: Anordnung zur Erdschlussüberwachung und Messung<br />

des Ableitstroms beim TwinPower-Betrieb<br />

(Quelle: ABP Induction)<br />

<strong>Automatischer</strong> Test der Baderdung<br />

Der Kontakt zwischen Bodenelektrode und Schmelze ist<br />

bekanntlich Voraussetzung für das Funktionieren der Erdschlussmessung.<br />

Da die Gefahr besteht, dass der Kontakt<br />

im Laufe des Betriebs unterbrochen wird, beispielsweise bei<br />

Feuerfestreparaturen am Tiegelboden, ist eine regelmäßige<br />

Überprüfung der Baderdung vorgeschrieben. Dies geschieht<br />

normalerweise unter Verwendung einer Messlanze. Mithilfe<br />

der in Bild 4 dargestellten Anordnung lässt sich der Vorgang<br />

automatisieren, sodass der Faktor „Mensch“ an dieser Stelle<br />

weitgehend ausgeschaltet wird. Dazu wird über eine zusätzliche<br />

isoliert eingeführte Bodenantenne ein Prüfstrom in den<br />

Ofen mit flüssiger Schmelze geleitet. Bei ordnungsgemäßer<br />

Erdung fließt der Strom über die Schmelze und Bodenantenne<br />

zur Erde. Über einen Schwellwertschalter wird dann<br />

entschieden, ob die Erdung ausreichend ist oder nicht. Der<br />

Test wird von der SPS ausgelöst und dauert nur wenige<br />

Sekunden. Kann keine Baderdung festgestellt werden, wird<br />

der Umrichter automatisch ausgeschaltet.<br />

Automatisches Wiedereinschalten der deaktivierten<br />

Erdschlussüberwachung<br />

Neu zugestellte oder reparierte Tiegel führen durch Feuchtigkeit<br />

zu einem niederohmigen Ofen, sodass dann zeitwei-<br />

56 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FACHBERICHTE<br />

se die Auslösung der Erdschlussüberwachung deaktiviert<br />

werden muss. Dabei wird automatisch auch die maximale<br />

Ofenspannung begrenzt. Die Wahrscheinlichkeit eines<br />

Überschlages und auch das Risiko eines Ofendurchbruchs<br />

werden durch die verringerte Spannung bzw. Leistung<br />

zwar vermindert, jedoch muss sich jeder Bediener bewusst<br />

sein, dass ein Fahren des Ofens ohne Erdschluss-Auslösung<br />

die Gefahr für einen Ofendurchbruch erhöht. Generell soll<br />

die Betriebszeit mit deaktivierter Erdschluss-Auslösung<br />

daher so kurz wie möglich gehalten werden.<br />

Um ein versehentliches oder zu langes Deaktivieren zu<br />

verhindern, wird die Deaktivierung zeitlich befristet. Nach 24 h<br />

schaltet sich eine deaktivierte Erdschluss-Auslösung automatisch<br />

wieder „scharf“. Löst die Erdschlussüberwachung direkt<br />

wieder aus, so kann der Bediener diese wieder unmittelbar<br />

deaktivieren. Wenn nicht, ist keine weitere Handlung erforderlich<br />

und es kann im normalen, sicheren Betrieb mit aktiver<br />

Erdschluss-Auslösung weitergefahren werden.<br />

Erdschlussüberwachung für Twin-Power ®<br />

Beim Twin-Power ® -Betrieb von zwei Öfen mit einer<br />

Umrichter-Stromversorgung gibt es das Problem, dass die<br />

Isolationsmessgeräte beider Öfen sich bei gemeinsamer<br />

Leistungsbeaufschlagung gegenseitig beeinflussen und<br />

somit die Messung verfälschen. Ein zuverlässiges Messergebnis<br />

des Isolationswiderstandes jeden Ofens mit den<br />

in Bild 5 dargestellten Erdschlussüberwachungsgeräten<br />

Nr.1 und Nr.2 lässt sich nur bei ausgeschaltetem Umrichter<br />

ermitteln. Während des Umrichterbetriebes erfolgt<br />

die Überwachung entsprechend dem Schaltplan in Bild 5<br />

zum Einen mithilfe einer dritten Erdschlussanzeige, die<br />

den Widerstand der Gesamtanlage misst, und zum Zweiten<br />

über die parallele Messung des so genannten Ableitstroms.<br />

Dazu ist die Verbindung der beim Twin-Power ® -<br />

Betrieb in Reihe geschalteten Wechselrichter über einen<br />

Kondensator geerdet. Mit einem Stromwandler wird<br />

dann der zur Erde abfließende Strom gemessen und der<br />

Umrichter bei Überschreiten einer vorgegebenen Stromschwelle<br />

abgeschaltet. Diese Abschaltung erfolgt in sehr<br />

kurzer Reaktionszeit: Sie wird bereits bei Überschreiten<br />

der Schwelle innerhalb weniger Millisekunden ausgelöst.<br />

Die Erdschlussüberwachung Nr. 3 und die Messung des<br />

Ableitstroms ergänzen sich in Bezug auf ihre Reaktionszeit<br />

und ihr Ansprechen bei niedriger Ofenleistung; sie<br />

stellen damit auch während des synchronen Betriebs<br />

beider Öfen eine permanente und reaktionsschnelle<br />

Kontrolle der Isolationswiderstände sicher (Bild 6).<br />

Einsatz der Igelspule<br />

Eine frühzeitige Anzeige der Annäherung von Schmelze<br />

an die Spule wird durch die so genannte Igelspule<br />

erreicht. Im Abstand von 30 bis 40 cm sind etwa 10 mm<br />

lange Stifte auf das Kupferprofil gelötet, die von dem<br />

Bild 6: Instrumente zur Anzeige von Isolationswiderstand und<br />

Ableitstrom einer TwinPower-Anlage (Quelle: ABP Induction)<br />

Bild 7: Werkbild eines Teils einer Igelspule<br />

(Quelle: ABP Induction)<br />

Bild 8: Auslösung des Erdschlusses durch Kontakt von eingedrungener<br />

Schmelze mit der Igelspule (Quelle: ABP Induction)<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

57


FACHBERICHTE<br />

Spulenputz bündig überdeckt werden (Bild 7). Entsprechend<br />

Bild 8 erfüllen sie die Aufgabe, Metallansammlungen,<br />

die sich aufgrund von Rissen oder unzulässiger<br />

Porosität vor dem Spulenputz als letzter Isolation in<br />

größerer Ausdehnung aufbauen, frühzeitig anzuzeigen,<br />

bevor ein gefährlicher Kontakt zwischen dem eingedrungenen<br />

Metall und der Spule selbst auftritt.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Überwachung von Tiegel und Spule beim Schmelzbetrieb<br />

von Induktionsöfen ist zur Abschätzung der Lebensdauer<br />

der Feuerfestauskleidung und vor allem zur Gewährleistung<br />

der Betriebssicherheit von großer Bedeutung. Zur<br />

Beurteilung des integralen Verschleißzustandes des Tiegels<br />

bis zur nächsten Neuzustellung werden Frequenz und<br />

Wirkleistung bei definierten Bedingungen gemessen und<br />

im Schmelzprozessor ausgewertet. Zusammen mit einer<br />

Sichtkontrolle erhält man ein zuverlässiges Bild über den<br />

aktuellen Tiegelzustand. Die Erdschlussüberwachung kontrolliert<br />

den zu Störungen führenden Kontakt von Schmelze<br />

mit der wassergekühlten Spule; durch den Einsatz einer<br />

Igelspule wird er rechtzeitig angezeigt. Das schon seit erster<br />

industrieller Nutzung des Tiegelofens bekannte System der<br />

Erdschlussanzeige wird durch eine Reihe von Maßnahmen<br />

in seiner Zuverlässigkeit verbessert, zusätzlich sensibilisiert<br />

und zur sicheren Überwachung von zwei Tiegelöfen im<br />

synchronen Tandembetrieb weiter entwickelt.<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Erwin Dötsch<br />

ABP Induction Systems GmbH<br />

Dortmund<br />

Tel.: 0231/ 997-2415<br />

erwin.doetsch@abpinduction.com<br />

Christoph Forsthövel<br />

ABP Induction Systems GmbH<br />

Dortmund<br />

Tel.: 0231/ 997-2632<br />

christoph.forsthoevel@abpinduction.com<br />

Marco Rische<br />

ABP Induction Systems GmbH<br />

Dortmund<br />

Tel.: 0231/ 997-2709<br />

marco.rische@abpinduction.com<br />

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THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

Organized by<br />

The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />

58 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Folge 8<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Die Energiewende lohnt<br />

sich langfristig“<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke ist Leiter des Instituts für Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover.<br />

Im Interview mit <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (ewi)* spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische<br />

Herausforderungen und verrät, was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />

Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine Prognose?<br />

Nacke: Regenerative Energien werden stark zunehmen:<br />

Windkraft, Photovoltaik und zentrale Solarthermieanlagen.<br />

Fossile Brennstoffe werden in absehbarer Zeit aber<br />

weiterhin eine große Rolle spielen (Schwerpunkte in<br />

China und Indien, aber auch die Kernkraft wird in vielen<br />

Ländern noch einen erheblichen Anteil zur elektrischen<br />

Energieerzeugung leisten.<br />

Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag<br />

der Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />

verändert haben? Was tanken die Menschen?<br />

Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />

Wagen Sie ein Szenario!<br />

Nacke: Nicht brennstoffbeheizte Häuser werden zunehmen,<br />

durch CO 2 -freie Erzeugung von Strom durch Wind und<br />

Photovoltaik wird mehr Strom zum Heizen genutzt werden.<br />

Die Elektromobilität wird zunehmen, ein großer Teil der<br />

Fahrzeuge auf der Straße, insbesondere der Schwerverkehr,<br />

wird allerdings weiterhin mit Verbrennungsmotoren<br />

ausgerüstet sein.<br />

Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />

Energiequelle halten Sie für die mit der<br />

größten Zukunft?<br />

Nacke: Alle regenerativen Energiequellen werden ihre<br />

Bedeutung haben, Wind und Sonne können sich ideal<br />

ergänzen. Die Windparks in der Nordsee und in anderen<br />

Meeresregionen werden einen erheblichen Energieanteil<br />

liefern, Sonnenparks in Wüstengegenden werden aufgebaut<br />

werden, Wasserkraft ist in vielen Ländern bereits etabliert<br />

und wird noch weiter ausgebaut werden, Erdwärmeanlagen<br />

mit Wärmepumpen, versorgt mit Strom aus regenerativen<br />

Energien, werden im häuslichen Bereich stark zunehmen.<br />

* Das Interview führten Dipl.-Ing. Stephan Schalm und Silvija Subasic.<br />

In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />

würden Sie demnach heute investieren?<br />

Nacke: In Windenergieanlagen natürlich, zusammen<br />

mit der notwendigen Infrastruktur, dem Ausbau<br />

der notwendigen Energienetze, Sonnenparks in<br />

Wüstenregionen und in die dazu notwendige<br />

Energiespeicherung und den Energietransport.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />

Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />

Nacke: Eine gewisse Zeit werden Kohle und Gas noch einen<br />

notwendigen Beitrag zur Beheizung in Haushalten und<br />

insbesondere im Bereich der industriellen Prozesswärme<br />

leisten. Öl wird immer mehr auf die Herstellung von<br />

Kraftstoffen reduziert werden. Kohle und Gas werden noch<br />

geraume Zeit einen erheblichen Anteil an der Erzeugung<br />

elektrischer Energie bereitstellen müssen.<br />

Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />

Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />

Nacke: In Deutschland wird die Atomkraft kurzfristig<br />

durch regenerative Energien, im Wesentlichen Windkraft,<br />

wie geplant ersetzt werden. In anderen Ländern aber<br />

wird sie weiterhin eine tragende Rolle bei der Erzeugung<br />

elektrischer Energie spielen.<br />

Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />

sich auf politischer, auch welt-politischer, auf gesellschaftlicher<br />

und ökologischer Ebene ergeben, damit<br />

man realistisch von einer Wende sprechen kann?<br />

Nacke: Auf politischer Ebene muss tatsächlich der Wille<br />

dahinterstehen, diese zu realisieren. Gesellschaftlich<br />

müssen die neuen Formen der Energiebereitstellung<br />

akzeptiert werden, das bedeutet insbesondere, dass<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> eine neue Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />

Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der elektrothermischen Prozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

59


NACHGEFRAGT Folge 8<br />

sie bezahlbar sind, und dieses bedeutet wiederum,<br />

dass sie wirtschaftlich vergleichbar zu fossilen<br />

Energieträgern sein müssen. Auch Anlagen zur<br />

regenerativen Energiewandlung müssen, auch bei der<br />

Herstellung und der späteren Entsorgung, ökologische<br />

Randbedingungen einhalten.<br />

Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem<br />

Zusammenhang?<br />

Nacke: Die Energiewende muss in allen energieverbrauchenden<br />

Bereichen sinnvoll umgesetzt werden,<br />

die Voraussetzungen dazu müssen weitblickend und<br />

langfristig zielführend geschaffen werden. Die Akzeptanz<br />

im privaten und industriellen Bereich muss durch gezielte<br />

Anreize herbeigeführt werden. Es muss in allen Bereichen<br />

erkannt werden, dass die Energiewende sich langfristig<br />

lohnt.<br />

Die erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />

Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />

Nacke: Die Bereitstellung der Infrastruktur bedarf Zeit<br />

und Kosten, aber ohne diese wird die Energiewende nicht<br />

machbar sein. Das Beharrungsvermögen der Etablierten<br />

kann nur durch zentrale Maßnahmen und Anreize, aber in<br />

manchen Bereichen vielleicht auch nur durch Druck seitens<br />

der Bundesregierung gebrochen<br />

werden.<br />

Unabhängig von<br />

der Energieform<br />

und Technologie,<br />

viele halten das<br />

Stichwort „Energieeffizienz“<br />

für den Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft.<br />

Wie schätzen Sie das Thema ein? Was halten Sie<br />

für die bedeutendste Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />

Nacke: Energieeffizienz ist in allen Verbraucherbereichen<br />

immer die erste Aufgabe. In einigen Bereichen wird<br />

dieses schon seit Jahren erfolgreich verfolgt, aber auch<br />

hier gibt es noch Potenziale. In vielen Bereichen sind<br />

jedoch noch erhebliche Möglichkeiten vorhanden.<br />

Bedeutende Entwicklungen der letzten Jahre waren<br />

bestimmt die Niedrigenergie-Bauweise von Gebäuden<br />

und die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs im Verkehr.<br />

Große Potentiale in den nächsten Jahren sehe ich in<br />

der industriellen Prozesswärme, denn diese benötigt<br />

z. B. in Deutschland rund zwei Drittel des industriellen<br />

Energiebedarfs.<br />

Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach elektrische<br />

Prozesswärmeverfahren?<br />

Nacke: Elektrische Prozesswärmeverfahren weisen eine<br />

ganze Reihe von Vorteilen auf: energieeffizientes Erwärmen,<br />

kurze Prozesszeiten, höchste Materialqualitäten, sie sind in<br />

die Produktion integrierbar, sie sind umweltfreundlich. Ein<br />

Nachteil sind lediglich die hohen Kosten der elektrischen<br />

Energie. Daher war die elektrische Prozesstechnik schon<br />

immer stark davon geprägt, energieeffizient zu sein, um<br />

mit brennstoffbeheizten Verfahren auch primärenergetisch<br />

konkurrieren zu können.<br />

Wie stehen Sie der Branche der Wärmebehandlung<br />

gegenüber?<br />

Nacke: Wärmebehandlungsverfahren spielen eine<br />

große Rolle bei den Projekten unseres Instituts;<br />

Schwerpunkt ist dabei im Moment das induktive<br />

Randschichthärten und das Presshärten. Für komplexe<br />

induktive Randschichthärteverfahren müssen neue<br />

“Für das Presshärten<br />

sind neue Verfahren zu<br />

entwickeln.”<br />

60 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Folge 8<br />

NACHGEFRAGT<br />

Auslegungswerkzeuge auf Basis der numerischen<br />

Simulation entwickelt werden. Für das Presshärten sind<br />

neue Verfahren zu entwickeln, um den Anforderungen<br />

der Automobilindustrie (hohe Stückzahlen, kurze<br />

Produktionszeiten) Rechnung zu tragen. Das Institut<br />

für Elektroprozesstechnik arbeitet auf beiden Gebieten<br />

eng mit der Industrie zusammen, um die gestellten<br />

Anforderungen mit neuen Prozessen zu realisieren.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />

Nacke: Effizienzsteigerung in Industrieprozessen ist,<br />

wie bereits gesagt, eine der wichtigsten Aufgaben der<br />

nächsten Zukunft, denn sie ermöglicht, kurzfristig den<br />

Energieverbrauch zu senken und damit bei steigenden<br />

Energiekosten wirtschaftlich zu bleiben. Ein besonders<br />

großes Potenzial sehe ich bei den brennstoffbeheizten<br />

Verfahren, aber auch die elektrischen Verfahren haben<br />

noch Potenziale, insbesondere auch durch Nutzung der<br />

Wärmerückgewinnung.<br />

Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />

nach verändern?<br />

Nacke: Der Gesamtenergieverbrauch wird sich in den<br />

westlichen Ländern weiter verringern. Dieses betrifft<br />

sowohl den Energiebedarf der Industrie, trotz weiterer<br />

Steigerung der Produktion, als auch die Haushalte<br />

durch weitere Maßnahmen zur Wärmedämmung von<br />

Gebäuden sowie den Verkehr durch Reduzierung des<br />

spezifischen Energieverbrauchs. Bei den Energieträgern<br />

werden sich dabei Verschiebungen ergeben, ein immer<br />

größerer Anteil wird durch elektrische Energie, die<br />

regenerativ erzeugt ist, übernommen werden.<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

Geb. 8. März 1954 in Giesen/Ahrbergen<br />

(Kreis Hildesheim)<br />

Ausbildung<br />

Dipl.-Ing. für Elektrotechnik an der<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Promotion zum Dr.-Ing. am Institut für Elektrowärme<br />

(heute Elektroprozesstechnik) der Leibniz Universität Hannover<br />

Berufliche Tätigkeit<br />

1981–1988 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für<br />

Elektrowärme der Leibniz Universität Hannover<br />

1989–2000 Berechnungsingenieur, Entwicklungsleiter, Qualitätsmanager<br />

und Proficenterleiter Mechanik ABB, Bereich<br />

Induktionsanlagen in Dortmund<br />

Seit 2000 Leiter des Instituts für Elektroprozesstechnik der<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Seit 2001 Geschäftsführer der Vereinigung der Förderung des<br />

Instituts für Elektrowärme der Universität Hannover e.V.<br />

Honorarprofessor an der TU Darmstadt,<br />

Fach Elektrothermische Prozesstechnik<br />

Mitherausgeber der Zeitschrift ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

verheiratet<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />

Energiemarkt?<br />

Nacke: Das Institut für Elektroprozesstechnik ist<br />

aktiv auf Gebieten des Energiemarktes tätig. Dazu<br />

gehören, wie bereits erwähnt, Maßnahmen zur<br />

Reduzierung des Energieverbrauchs in der Industrie<br />

durch Weiterentwicklung von Prozessen, dazu<br />

gehören spezielle Forschungsprojekte im Bereich der<br />

Wind- und Solarenergie, Projekte zur Optimierung<br />

des Energiemanagements in Industriebetrieben<br />

sowie Studien, die der Frage nachgehen, mit<br />

welchen Energieträgern die verschiedenen<br />

Prozesswärmeverfahren in Zukunft versorgt werden.<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem Energiemarkt<br />

in 20 Jahren?<br />

Nacke: Ich gehe heute davon aus, dass auch noch in<br />

20 Jahren viele interessante Aufgabenstellungen von<br />

unserem Institut übernommen werden, sowohl im<br />

© ABP Induction Systems GmbH<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

61


NACHGEFRAGT Folge 8<br />

Bereich der Prozessentwicklung als auch im Bereich der<br />

effizienten Energienutzung.<br />

Was wird die wichtigste Innovation/das wichtigste<br />

Projekt Ihres Unternehmens sein?<br />

Nacke: Das ist aus heutiger Sicht schwer zu sagen,<br />

da viele Entwicklungen vom industriellen und<br />

wirtschaftlichen Umfeld abhängen. Sicherlich wird aber<br />

die Entwicklung von elektromagnetischen Verfahren zur<br />

Materialbehandlung im Vordergrund stehen, bekannt<br />

unter dem englischen Kurzbegriff EPM (Electromagnetic<br />

Processing of Materials).<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen<br />

(wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />

Nacke: Wirtschaftlich bedeutend für Institute der<br />

Ingenieurwissenschaften ist die anwendungsorientierte<br />

Forschung, die von der Industrie als direkte<br />

Auftragsforschung oder als öffentlich geförderte<br />

Verbundforschung mit der Industrie finanziert<br />

wird. Aktuell investiert die Industrie viel Geld in die<br />

direkte Auftragsforschung, während die öffentliche<br />

Förderung anwendungsorientierter Forschung<br />

offensichtlich abnimmt. Eine Balance zwischen beiden<br />

ist jedoch wichtig, um auch eine anwendungsbezogene<br />

Grundlagenforschung zu betreiben. Hier ist zu hoffen,<br />

dass die öffentliche Förderung weiterhin einen<br />

bedeutenden Stellenwert für die Forschung an den<br />

Universitäten haben wird, um neue Technologien zu<br />

fördern, die von den Unternehmen nicht direkt finanziert<br />

werden können. Die anwendungsorientierte Forschung<br />

muss neben der Lehre die gesellschaftliche Aufgabe der<br />

technisch geprägten Universitäten bleiben.<br />

Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />

Ihr Geschäft?<br />

Nacke: Der wissenschaftliche Austausch im Bereich der<br />

Elektroprozesstechnik ist schon seit vielen Jahren <strong>international</strong><br />

ausgerichtet. So unterhält unser Institut Kooperationen mit<br />

vielen Universitäten in der EU, in Russland und in China.<br />

Kooperationen mit anderen Universitäten sind besonders<br />

wichtig, wenn es um die Beantragung von Forschungsund<br />

Netzwerkprojekten geht, die von der EU gefördert<br />

werden. Globalisierung bedeutet für ein Hochschulinstitut<br />

aber auch Projekte mit <strong>international</strong>en Industriepartnern,<br />

und so hat unser Institut inzwischen enge Forschungs- und<br />

Entwicklungskooperationen mit Industriefirmen aus vielen<br />

Ländern der EU sowie aus Südafrika, Südkorea und den USA.<br />

Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />

im industriellen Bereich?<br />

Nacke: Markennamen prägen sich ein und sind daher<br />

auch für neu entwickelte Verfahren und Anlagen in<br />

der Forschung von Bedeutung. So wird das Institut für<br />

Elektroprozesstechnik in Zukunft verstärkt Markennamen<br />

für neu entwickelte Erwärmungsprozesse oder Pilotanlagen<br />

einführen.<br />

Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />

nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />

können?<br />

Nacke: In der Hochschullandschaft bedeutet Fachkräftemangel<br />

im Wesentlichen den Mangel an Absolventen,<br />

die sich weiterqualifizieren und promovieren wollen. Hier<br />

bestand in den letzten Jahren eine gewisse Problematik<br />

für ein Hochschulinstitut, denn bei einem hohen<br />

Angebot an Stellen für unsere Hochschulabsolventen in<br />

der Industrie, was wir ja unseren Absolventen durchaus<br />

wünschen, entscheiden sich weniger Absolventen<br />

für eine Promotion. Dank der engen Kooperationen<br />

mit ausländischen Hochschulen konnten wir solche<br />

Engpässe in der Regel ausgleichen, so dass unser Institut<br />

in den vergangenen Jahren weniger Probleme mit dem<br />

wissenschaftlichen Nachwuchs hatte. Außerdem ist die<br />

sehr breit angelegte wissenschaftliche Ausbildung und die<br />

Industrienähe der Forschung in der Elektroprozesstechnik<br />

häufig ein Anreiz zur Promotion gewesen.<br />

62 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Folge 8<br />

NACHGEFRAGT<br />

Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />

um Investoren und Anleger zu überzeugen?<br />

Nacke: Medienkompetenz ist für ein anwendungsorientiertes<br />

Hochschulinstitut von besonderer Bedeutung,<br />

sowohl um Industriefirmen von der fachlichen Kompetenz<br />

zu überzeugen als auch um sich innerhalb der Hochschule<br />

beim internen Ranking in Lehre und Forschung profilieren<br />

zu können.<br />

Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern wollen?<br />

Nacke: Unser Institut steht im Vergleich mit anderen<br />

Instituten hinsichtlich des Drittmittelaufkommens sehr gut<br />

da. Dieses liegt im Wesentlichen an der praxisorientierten<br />

Ausrichtung der Forschung. Wünschenswert wäre<br />

eine Stärkung von strategischen und längerfristigen<br />

Projekten mit der Industrie, da ein wesentlicher Anteil<br />

des Drittmittelaufkommens heute aus zeitlich befristeten<br />

Projekten besteht.<br />

Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen<br />

im Ausland?<br />

Nacke: „Expansionen“ für ein Hochschulinstitut sind<br />

Kooperationen mit Partnerhochschulen im Ausland. Das<br />

Institut für Elektroprozesstechnik betreibt hierzu seit<br />

über 20 Jahren enge Kooperationen mit der Universität<br />

in Lettland, der Elektrotechnischen Universität in St.<br />

Petersburg und der Staatlichen Universität in Samara,<br />

Russland, wo wir mit verschiedenen Forschergruppen<br />

intensiv zusammenarbeiten und Forschungsprojekte,<br />

auch mit der Industrie, gemeinsam bearbeiten. Diese<br />

Kooperationen sind in den letzten Jahren intensiviert<br />

worden, und sie helfen beiden Seiten bei der weiteren<br />

wissenschaftlichen Entwicklung der Universitäten.<br />

Ist Ihr Unternehmen offen für erneuerbare Energien?<br />

Nacke: Das Institut für Elektroprozesstechnik arbeitet seit<br />

vielen Jahren bereits auf dem Gebiet der Photovoltaik,<br />

z. B. in Projekten zur Verbesserung der Herstellung<br />

und der Qualität von Solarzellen durch Einsatz<br />

elektromagnetischer Felder. In den letzten Jahren sind<br />

neue Projekte dazu gekommen, die die Fertigung von<br />

Windkraftanlagen verbessern und wirtschaftlicher<br />

machen können, z. B. durch das induktiv unterstützte<br />

Laserschweißen von Stahlkonstruktionen oder durch<br />

das induktive Härten von Lagerringen.<br />

Nutzt Ihr Unternehmen bereits erneuerbare Energien?<br />

Nacke: Zu Lehr- und Forschungszwecken hat unser<br />

Institut bereits in den 90er Jahren eine Photovoltaikanlage<br />

auf einem Nachbargebäude installiert, die neben der<br />

Energieeinspeisung auch zur Datenerfassung und<br />

‐auswertung von Betriebsdaten im Rahmen der Lehre<br />

genutzt wird.<br />

Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technologien?<br />

Nacke: Ein Hochschulinstitut im Bereich der Ingenieurwissenschaften<br />

muss natürlich offen sein für neue<br />

Technologien. Die Erforschung und Entwicklung<br />

neuer Technologien ist die wichtigste Aufgabe eines<br />

Hochschulinstituts neben der Lehre.<br />

Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich für Investitionen<br />

aus?<br />

Nacke: In den letzten zehn Jahren wurden an unserem<br />

Institut viele neue Anlagen investiert, die sowohl aus<br />

Mitteln unserer Universität als auch aus Mitteln des Bundes<br />

und des Landes Niedersachsen, aus Industriebeiträgen und<br />

aus Spenden von Fördervereinen getätigt werden konnten.<br />

Im Durchschnitt betrugen die Investitionen rund 20 % der<br />

Institutsmittel.<br />

Was war/ist Ihre größte Energiesparleistung als<br />

Privatmann?<br />

Nacke: Der Bau eines Niedrigenergiehauses vor etwa<br />

zehn Jahren, das gegenüber dem alten Haus mit etwa<br />

50 % Energie bei vergleichbarer Größe auskommt,<br />

und die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem<br />

Hausdach vor zwei Jahren, die erlaubt, 30 % des eigenen<br />

Strombedarfes direkt zu erzeugen.<br />

Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern charakterisieren?<br />

Nacke: Als Hochschulprofessor und Betreuer von<br />

Doktoranden ist mein Hauptanliegen, die Mitarbeiter<br />

fachlich zu fördern, wobei ihnen aber genügend Freiraum<br />

für die eigenständige Entwicklung gelassen werden muss. In<br />

einem Institut mit einem hohen Anteil an Industrieprojekten<br />

werden die Mitarbeiter im Projektmanagement gefördert,<br />

aber, wie in der späteren Praxis, natürlich auch gefordert.<br />

Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />

Nacke: Die fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, objektive<br />

Entscheidungen und positives Denken.<br />

Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />

aktuell?<br />

Nacke: Ehrlichkeit, Vertrauen und Verantwortung.<br />

Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht immer<br />

nur von internen und externen Herausforderungen in<br />

Anspruch genommen zu werden?<br />

Nacke: Im Sommer durch Entspannen im Garten mit<br />

vielen praktischen Bestätigungsmöglichkeiten, im Urlaub<br />

durch das Genießen von neuen Eindrücken, durch<br />

ausgiebige Radtouren mit Familie und Freunden und<br />

durch leidenschaftliches Kochen und das anschließende<br />

Genießen mit einem Glas Wein.<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

63


NACHGEFRAGT Folge 8<br />

Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Nacke: Der Friedensgedanke von Mahatma Gandhi hat<br />

mich sehr beeindruckt.<br />

Wie wurden Sie erzogen?<br />

Nacke: Friedlich und behütet im dörflichen Umfeld mit<br />

vielen Möglichkeiten, Anreizen und Herausforderungen<br />

für die eigene Entwicklung, geprägt von einer Zeit, in<br />

der technische Herausforderungen das ingenieurmäßige<br />

Denken förderten und interessant machten.<br />

Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />

Nacke: Verantwortungsbewusst, mit genügend Freiraum zur<br />

Selbstentwicklung, aber auch mit klaren Grenzen und Ritualen.<br />

Welcher guten Sache würden Sie Ihr letztes Hemd opfern?<br />

Nacke: Dem Frieden in der Welt.<br />

Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />

Nacke: In Frieden und Anerkennung des Anderen die<br />

Probleme der Zukunft – Umwelt und Energie – zu meistern.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Nacke: Das Leben und den Erfolg zu genießen und<br />

Anderen das Gleiche zu wünschen.<br />

Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrhunderts?<br />

Nacke: Die Halbleiter- und Mikrotechnologie.<br />

Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />

wichtig?<br />

Nacke: Vertrauen, Fairness, Objektivität.<br />

Welche drei Wörter würden Sie am besten beschreiben?<br />

Nacke: Friedfertig, ausgeglichen, ehrgeizig.<br />

Wessen Karriere hat Sie am meisten beeindruckt?<br />

Nacke: Die von Berthold Beitz.<br />

Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Nacke: Selten, aber bei guter und mitreißender Musik.<br />

64 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Folge 8<br />

NACHGEFRAGT<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />

Nacke: Die Probleme der Welt gemeinsam und in Frieden<br />

zu lösen und die Welt für alle Menschen lebenswert zu<br />

gestalten.<br />

Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Nacke: Mein Patenonkel, der mich<br />

in jungen Jahren schon mit seinen<br />

Reisen ins Ausland, mit französischem<br />

Rotwein und mit seiner weltoffenen<br />

Art beeindruckt hat.<br />

Auf was können Sie ganz und<br />

gar nicht verzichten?<br />

Nacke: Auf die Familie, auf Reisen, auf ein Glas Rotwein<br />

und französischen Ziegenkäse.<br />

Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Nacke: Ich bin sehr zufrieden und würde mich für den<br />

gleichen Beruf entscheiden.<br />

“Der Friedensgedanke<br />

von Mahatma<br />

Gandhi hat mich sehr<br />

beeindruckt.”<br />

Was ist Ihrer Meinung nach der Sinn des Lebens?<br />

Nacke: Das Leben nach den eigenen Wünschen und Zielen<br />

zu gestalten, den Erfolg und das Leben zu genießen.<br />

Was würden Sie anders im Leben machen, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Nacke: Nichts.<br />

Was wünschen Sie der Welt?<br />

Nacke: In Frieden zu leben,<br />

den Andersdenkenden zu<br />

akzeptieren, allen Menschen einen<br />

ausreichenden Lebensstandard<br />

und Glück.<br />

In welchem Land würden Sie gerne leben?<br />

Nacke: In der Freizeit und zum Lebengenießen in<br />

Südfrankreich, zum Arbeiten in Deutschland, dazwischen<br />

aber auch beeindruckende Länder wie Südafrika erleben.<br />

In welches Land würden Sie auswandern?<br />

Nacke: In keines.<br />

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?<br />

Nacke: Ich hoffe, immer noch aktiv für technische<br />

Herausforderungen der Elektroprozesstechnik und für<br />

die Weitergabe meines Wissens an junge Wissenschaftler.<br />

Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />

offene Gespräch.<br />

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1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

65


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nutzung 66 personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre heat ich processing mich damit einverstanden, 4-2012 dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


Folge 9<br />

IM PROFIL<br />

IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen, Institute, Verbände und Organisationen<br />

im Bereich der elektrothermischen Prozesstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich die Forschungsgemeinschaft<br />

Industrieofenbau e. V. – FOGI im Profil.<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

Industrieofenbau e.V. – FOGI<br />

Die Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau<br />

e.V. (FOGI) wurde 1967<br />

von Mitgliedsfirmen des Fachverbandes<br />

Thermoprozesstechnik (TPT) im VDMA<br />

gegründet.<br />

Das Ziel, das sich die Forschungsgemeinschaft<br />

gesetzt hat, ist die <strong>international</strong>e<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsfirmen<br />

durch Forschung im vorwettbewerblichen<br />

Bereich zu sichern und zu<br />

stärken. Es soll weiterhin ein Ausgleich zu<br />

strukturbedingten Nachteilen von mittelständischen<br />

Unternehmen gegenüber<br />

der Großindustrie geschaffen werden. Die<br />

Gemeinschaftsforschung ist als Grundlage<br />

für firmeneigene, produktbezogene<br />

Entwicklungen zu sehen. Der <strong>international</strong>e<br />

Wettbewerb wird vor allem durch<br />

erfolgreiche Umsetzung von Innovationen<br />

entschieden.<br />

Auf dem Gebiet der Thermoprozesstechnik<br />

ist deshalb<br />

eine verstärkte und<br />

praxisnahe Forschung<br />

als Basis der<br />

angestrebten Innovationen<br />

notwendig,<br />

um den hohen<br />

technischen und<br />

wirtschaftlichen<br />

Stand zu erhalten.<br />

Für die meist<br />

mittelständischen<br />

Unternehmen des<br />

Industrieofenbaus<br />

ist die notwendige<br />

Grundlagenforschung<br />

finanziell<br />

nur in Firmengemeinschaftsforschung<br />

mit unabhängigen<br />

Forschungsinstituten möglich.<br />

Grundlagenforschung wird auf den Gebieten<br />

der Wärmeübertragung, der Prozessführung<br />

und der Verbrennungstechnik<br />

betrieben.<br />

Getragen wird die FOGI von ihren Mitgliedsfirmen.<br />

Zu den Mitgliedern gehören<br />

Firmen aus der Metall-, Keramik- und Chemiebranche,<br />

Brenner- und Komponentenhersteller<br />

des Industrieofenbaues.<br />

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Bild 1: FOGI-Kommunikationsdiagramm<br />

Ressourcenschonung: Energieeinsparung,<br />

CO 2 - und NO x -Reduzierung, Verbrennungsvorgänge<br />

Werkstoffe des Ofenbaus: Umweltverträglichkeit,<br />

chemische und thermische<br />

Beständigkeit<br />

Produktionsoptimierung: Automatisierung,<br />

Prozesssimulation, Visualisierung<br />

des Anlagenzustands<br />

■■<br />

Mensch-Maschine-Interaktion: Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz, Arbeitsplatzbedingungen,<br />

Anlagensicherheit.<br />

MITGLIEDER<br />

Ordentliche Mitglieder der FOGI sind die<br />

Hersteller von Wärmeerzeugungs- und<br />

industriellen Erwärmungsanlagen, Produzenten<br />

von Komponenten von Industrieöfen<br />

bzw. industriellen Erwärmungsanlagen,<br />

sowie Engineering-Unternehmen und<br />

Betreiber von Industrieöfen.<br />

Zu den außerordentlichen Mitgliedern werden<br />

die Leiter von wissenschaftlichen Instituten<br />

des In- und Auslands im Bereich Wärmeund<br />

Verfahrenstechnik gezählt. Ehrenmitglieder<br />

sind Prof. Dr. Günther Woelk, vormals<br />

Institut für Industrieofenbau in Aachen und die<br />

langjährigen Vorsitzenden Dr. Bernd Edenhofer,<br />

vormals Ipsen Kleve und Dipl.-Ing. Friedherz<br />

Becker, vormals Riedhammer Nürnberg.<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

67


IM PROFIL Folge 9<br />

Bild 2: Industriebrenner in Aktion – Forschungsergebnisse verbessern stets den Schadstoffausstoß und die Energieeffizienz<br />

in Thermoprozessanlagen<br />

Mitgliederversammlung<br />

und Vorstand<br />

Die Mitgliederversammlung setzt sich aus<br />

den ordentlichen und den außerordentlichen<br />

Mitgliedern sowie dem Ehrenmitglied<br />

zusammen. Wie bei gemeinnützigen Vereinen<br />

üblich, ist sie zusammen mit dem Vorstand<br />

das oberste Entscheidungsgremium.<br />

Der Vorstand wird repräsentiert durch:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Dr.-Ing. Dominik Schröder, LOI Thermprocess,<br />

Essen (Vorsitzender)<br />

Dr.-Ing. Klaus Löser, ALD Vacuum Technologies,<br />

Erlensee (stellv. Vorsitzender)<br />

Dipl.-Ing. Rolf Schwartz, Schwartz Wärmebehandlungsanlagen,<br />

Simmerath<br />

(stellv. Vorsitzender)<br />

Dr.-Ing. Heinz-Peter Gitzinger, Elster LBE,<br />

Wuppertal (Vorsitzender des wissenschaftlichen<br />

Beirats)<br />

Die Geschäftsführung der FOGI liegt in den<br />

Händen von Dr.-Ing. Franz Beneke.<br />

DER WISSENSCHAFTLICHE<br />

BEIRAT UND DIE<br />

FORSCHUNGS STELLEN<br />

Der wissenschaftliche Beirat besteht aus den<br />

Vertretern der Mitgliedsfirmen und den Leitern<br />

der Forschungsinstitute bzw. Inhabern<br />

der Lehrstühle, die auf den Gebieten Verfahrens-,<br />

Wärme- und Feuerungstechnik oder<br />

Industrieofenbau tätig sind.<br />

Der wissenschaftliche Beirat hat die Aufgabe,<br />

Forschungsprojekte, die von den Mitgliedsfirmen<br />

oder den Forschungs instituten<br />

vorgestellt werden, zu bewerten. Ergebnisse<br />

der Forschungsvorhaben tragen die Forscher<br />

in diesem Gremium vor.<br />

Beauftragte Forschungsstellen sind renommierte<br />

Lehr- und Forschungsinstitute der<br />

RWTH Aachen, TU Chemnitz, TU Clausthal,<br />

Universität Duisburg-Essen, TU Bergakademie<br />

Freiberg, Universität Hannover und Universität<br />

Magdeburg, sowie Forschungseinrichtungen<br />

und Stiftungen wie OWI Aachen, IWT Bremen,<br />

GWI Essen und BFI Düsseldorf.<br />

PROJEKTBEGLEITENDE<br />

AUSSCHÜSSE<br />

Eine zentrale Funktion bei der Durchführung<br />

von Forschungsvorhaben kommt<br />

neben dem/n Forschungsinstitut/en, dem<br />

Projektbegleitenden Arbeitskreis (PAK) zu.<br />

Schon zum Beginn eines Forschungsvorhabens<br />

legen die Mitglieder des PAK die<br />

genauen Forschungsziele fest und begleiten<br />

während der Durchführung das Projekt.<br />

Der PAK trifft sich i. R. halbjährlich mit<br />

der/den Forschungsstelle(n). Zusätzlich<br />

werden die Forschungsergebnisse auf<br />

den Sitzungen des wissenschaftlichen<br />

Beirats vorgestellt und diskutiert. So ist<br />

sichergestellt, dass die Forschungsziele<br />

den Interessen der Mitglieder dienen.<br />

Die Forschungsergebnisse werden nach<br />

Abschluss des Projektes, entsprechend<br />

den Regeln veröffentlicht.<br />

FORSCHUNGSPROJEKTE<br />

Seit Gründung der Forschungsgemeinschaft<br />

Industrieofenbau e.V. – FOGI sind mehr als<br />

100 Forschungsvorhaben durchgeführt worden.<br />

Die Finanzierung der Projekte erfolgt<br />

sowohl aus den Mitgliedsbeiträgen als auch<br />

aus öffentlichen Fördermitteln, z. B. BMWi.<br />

Öffentlich geförderte und laufende Forschungsprojekte<br />

sind:<br />

■■<br />

Vorrichtung zur Volumenstrommessung<br />

bei Hochkonvektionsanlagen zur Wärmebehandlung<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Stofftransporthemmende abriebbeständige<br />

Schichten für Leichtbau-Chargiergestelle<br />

Prozessanpassung in Hochdruckgasabschrecksystemen<br />

für komplexe Bauteile<br />

und Chargenaufbauten<br />

Bestimmung von örtlichen Temperaturen<br />

bei der Wärmebehandlung von<br />

gestapelten Gütern in Industrieöfen<br />

Entwicklung von MoSi 2 -Beschichtungen<br />

zum Schutz von Ofenkomponenten vor<br />

Hochtemperaturkorrosion in oxidierenden<br />

und aggressiven Atmosphären<br />

Oberflächeneinfluss metallischer Ofenbauwerkstoffe<br />

auf das Hochtemperaturkorrosionsverhalten.<br />

Ergebnisse von Forschungsprojekten, die<br />

ohne öffentliche Unterstützung d. h. aus<br />

Mitgliedsbeiträgen finanziert werden,<br />

stehen ausschließlich den Mitgliedern zur<br />

Verfügung. Als Beispiele seien genannt die<br />

FOGI - Stoffwertedatenbank mit mehr als<br />

28.000 temperaturabhängigen Stoffwerten<br />

oder ein Simulationsprogramm, mit<br />

dem die dreidimensionale Temperaturverteilung<br />

eines Kammerofens berechnet<br />

und visualisiert wird.<br />

WISSENSTRANSFER<br />

IN DIE PRAXIS:<br />

DIE FOGI-SEMINARE<br />

Zum Transfer der Forschungsergebnisse<br />

in den Mitgliedsfirmen wird jährlich ein<br />

zweitägiges Seminar abgehalten, das für<br />

die Mitarbeiter der Mitgliedsfirmen den<br />

Stand der Forschung zu einer bestimmten<br />

Thematik darstellt und den Praktikern<br />

die Nutzung der Forschungsergebnisse<br />

erleichtert. Selbstverständlich ist dabei die<br />

68 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


Darstellung der erforderlichen Grundlagen<br />

als auch die ausführliche Diskussion zwischen<br />

den Teilnehmern.<br />

Zusätzlich führt die FOGI Seminare zur<br />

Aus- und Weiterbildung für Praktiker und Einsteiger<br />

in die Thermoprozessbranche durch.<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT<br />

ANDEREN FORSCHUNGS-<br />

VEREINIGUNGEN<br />

Die Thermoprozesstechnik ist eine komplexe<br />

und heterogene Branche. Deshalb ist<br />

Zusammenarbeit zwischen Herstellern und<br />

Betreibern – auch in der Forschung – sinnvoll.<br />

Die FOGI pflegt folglich eine intensive<br />

Kooperation mit anderen Forschungsvereinigungen<br />

wie z. B. Arbeitsgemeinschaft<br />

Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />

e. V. in Bremen (AWT).<br />

Die Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau<br />

e.V. – FOGI ist über das Forschungskuratorium<br />

Maschinenbau (FKM)<br />

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen e.V. (AiF).<br />

VORTEILE DER FOGI<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Forschungsprojekte und Ergebnisse<br />

Mitgliedsfirmen initiieren Forschungsthemen<br />

und Projekte. Damit ist gewährleistet, dass die<br />

Forschungsziele trotz des Charakters der Vorwettbewerblichkeit<br />

der indus triellen Gemeinschaftsforschung<br />

praxisnah bleiben. Der direkte<br />

Einfluss und Zugang zu den Forschungsprojekten<br />

sichert Wissens- und Marktvor sprung<br />

und Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit.<br />

Vielfältiger Nutzen<br />

Vielfältiger Nutzen aus der Zusammenarbeit<br />

mit zahlreichen Forschungsinstituten.<br />

Neueste Forschungserkenntnisse<br />

Anschluss der Mitgliedsunternehmen an<br />

neueste Forschungserkenntnisse.<br />

Innovativ – Schnell – Wettbewerbsfähig<br />

Realisierbarkeit von Entwicklungsaufgaben,<br />

die die Leistungsfähigkeit des Einzelunternehmens<br />

übersteigen.<br />

Technologietransfer<br />

Weiterbildung und Schulung der Firmenmitarbeiter<br />

durch FOGI-Seminare zur Förderung<br />

des Wissensaufbaus, der Vermittlung,<br />

Nutzung und Weiterentwicklung des<br />

Ofenbaues.<br />

Autor:<br />

Dr. Franz Beneke<br />

Kontakt:<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

Industrieofenbau e.V.<br />

FOGI<br />

Lyoner Str. 18<br />

D-60528 Frankfurt/Main<br />

Tel.: 069/ 6603-1854<br />

Fax: 069/ 6603-2854<br />

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nutzung 70 personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre heat ich processing mich damit einverstanden, 4-2012 dass ich<br />

von DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Wärme- und Stofftransport beim<br />

induktiven Skull-Schmelzen von<br />

Gläsern und Oxiden<br />

von Bernard Nacke, Benjamin Niemann, Dirk Schlesselmann<br />

Die Skull-Melting-Technologie stellt ein<br />

Schmelzverfahren für innovative Werkstoffe<br />

im Bereich von Gläsern dar, die als<br />

Linsen, Fasern oder Filter zum Einsatz kommen,<br />

das gleichzeitig hohe Prozesstemperaturen<br />

und die Einhaltung von geforderten<br />

Reinheiten ermöglicht. Bei der Herstellung<br />

sind strenge Anforderungen hinsichtlich<br />

der optischen Eigenschaften zu erfüllen,<br />

die maßgeblich beim Aufschmelzen aus<br />

dem Gemenge und dem anschließenden<br />

Läutern definiert werden.<br />

Ein bisher ungelöstes Problem beim<br />

Schmelzen von Gläsern mittels der induktiven<br />

Skull-Melting-Technologie bestand in<br />

der Tatsache, dass die Prozesse im Inneren<br />

der Schmelze weitestgehend unbekannt<br />

sind, weil Messungen von Temperaturen<br />

und Strömungen im flüssigen Glas bei den<br />

hohen Temperaturen praktisch unmöglich<br />

sind. Der Temperatur- und Strömungsverteilung<br />

in der Schmelze kommt jedoch<br />

hinsichtlich der Sicherheit des Schmelzverfahrens,<br />

der Prozesssteuerung für die<br />

Herstellung der geforderten Eigenschaften<br />

sowie der Weiterentwicklung der Schmelzaggregate<br />

eine enorme Bedeutung zu.<br />

Der Beitrag gibt einen Überblick über das<br />

am Institut für Elektroprozesstechnik entwickelte<br />

induktive Skull-Schmelzverfahren<br />

für Gläser im Induktortiegel und stellt ein<br />

dafür neu entwickeltes numerisches Modell<br />

vor, mit dem der Wärme- und Stofftransport<br />

in der Glasschmelze simuliert werden<br />

kann. Die Simulationsergebnisse geben ein<br />

umfassendes Bild der im praktischen Versuch<br />

verborgenen Strömungsabläufe in der<br />

Glasschmelze und erlauben eine zukünftige<br />

Optimierung der Auslegung des Induktortiegels<br />

und des Schmelzprozesses.<br />

Der vorliegende Beitrag beschreibt ein<br />

neu entwickeltes numerisches Modell, das<br />

ermöglicht, die instationäre dreidimensionale<br />

Schmelzenströmung beim Schmelzen<br />

von Gläsern und Oxiden mittels des<br />

Skull-Schmelzverfahrens zu simulieren.<br />

Dabei werden elektromagnetische Kräfte,<br />

Auftriebskräfte und Marangonikräfte<br />

berücksichtigt. Das numerische Modell<br />

erlaubt eine umfassende Einsicht in die in<br />

der Schmelze ablaufenden Wärme- und<br />

Stofftransportvorgänge.<br />

Mittels des entwickelten numerischen<br />

Modells wurden Schmelzvorgänge für<br />

verschiedene Gläser und Oxide simuliert<br />

und die Ergebnisse mit experimentellen<br />

Ergebnissen verglichen. Der Vergleich<br />

zeigt zunächst einmal eine gute Übereinstimmung<br />

von numerischen und experimentellen<br />

Daten an der Schmelzenoberfläche.<br />

Die numerischen Ergebnisse<br />

erlauben zudem einen Blick in das Innere<br />

der Schmelze und ergeben interessante<br />

Effekte des Wärme- und Stofftransports,<br />

die bisher unbekannt waren.<br />

EINLEITUNG<br />

Am Institut für Elektroprozesstechnik (ETP)<br />

der Leibniz Universität Hannover steht<br />

seit einigen Jahre eine induktive Skull-<br />

Schmelzanlage (Bild 1a) zur Verfügung, die<br />

es erlaubt, Schmelzversuche unterschiedlicher<br />

elektrisch schwachleitender Materialien<br />

durchzuführen. Insbesondere wurde die<br />

Anlage in den letzten Jahren zur Herstellung<br />

von optischen Gläsern, zum Schmelzen von<br />

Hochtemperaturoxiden, zur Durchführung<br />

von chemischen Reaktionen bei hohen<br />

Temperaturen und zur Kristallisation von oxidischen<br />

und Halbleiterkristallen eingesetzt.<br />

Die typischen Schmelzentemperaturen<br />

liegen dabei zwischen 1.500 und 2.500 °C,<br />

aber auch Temperaturen über 3.000 °C, z. B.<br />

beim Schmelzen und Überhitzen von Zirkoniumoxid,<br />

wurden bereits erreicht. Dazu<br />

wird üblicherweise das klassische Prinzip des<br />

„kalten Tiegels“ (Bild 1c) für das Schmelzen<br />

von Oxiden und das neu entwickelte Prinzip<br />

des Induktortiegels (Bild 1b) für das Schmelzen<br />

von Gläsern verwendet.<br />

Bei dem Kalten-Tiegel-Prinzip wird ein<br />

wassergekühlter metallischer Tiegel eingesetzt,<br />

der von einer einwindigen Spule<br />

umgeben ist, während beim Induktortiegel-Prinzip<br />

die ebenfalls einwindige und<br />

wassergekühlte Spule direkt als Tiegel<br />

dient. Durch die intensive Kühlung des<br />

Tiegels bildet sich zwischen der heißen<br />

Schmelze innerhalb des Tiegels und der<br />

wassergekühlten Tiegelwand eine Schicht<br />

festen Materials, die als Skull-Schicht<br />

bezeichnet wird. Die Skull-Schicht schützt<br />

die Schmelze vor Verunreinigungen durch<br />

den Tiegel und den Tiegel vor der Beschädigung<br />

durch die heiße Schmelze.<br />

Bild 1b zeigt einen Induktortiegel aus<br />

Kupfer, der am ETP verwendet wird. Der<br />

Tiegel ist unten mit einem gekühlten Boden<br />

verschlossen, der aus einem Material mit<br />

sehr hoher thermischer Leitfähigkeit (150 W/<br />

m 2 K) und mit sehr geringer elektrischer Leitfähigkeit<br />

besteht, damit das magnetische<br />

Feld sich um den Induktortiegel schließen<br />

kann. Eine weitere wichtige Komponente<br />

des Induktortiegels ist der Kühlfinger, der vor<br />

dem Spalt der Induktoranschlüsse plaziert<br />

wird, um Spannungsüberschläge in diesem<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

71


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Bild 1: Skull-Schmelzanlage am ETP: (a) Schmelzkammer, (b) Induktortiegel mit Kühlfinger und Keramikring zum Glasschmelzen;<br />

(c) Kalter Tiegel mit separatem Induktor zum Schmelzen von Oxiden<br />

Bereich zu vermeiden. Der Kühlfinger reduziert<br />

die Temperatur in diesem Bereich und<br />

erhöht damit den Widerstand des Schmelzmaterials,<br />

da dessen elektrische Leitfähigkeit<br />

mit abnehmender Temperatur stark<br />

zunimmt. Der Kalte Tiegel (Bild 1c) besteht<br />

aus mehreren wassergekühlten Kupfersegmenten.<br />

Durch den Einsatz eines zusätzlichen<br />

Induktors erhöhen sich die Verluste<br />

und der elektrische Wirkungsgrad ist damit<br />

geringer als beim Induktortiegel.<br />

Alle Komponenten sind in einer Kammer<br />

(Bild 1a) untergebracht, die mit Schutzgas<br />

oder Vakuum betrieben werden kann. Die<br />

Energieversorgung besteht aus einem<br />

MOSFET-Transistor-Generator mit einem<br />

Parallelschwingkreis und hat eine maximale<br />

Ausgangsleistung von 350 kW in<br />

einem Frequenzbereich von 80–300 kHz.<br />

In Abhängigkeit vom erforderlichen Prozess<br />

kann der Generator spannungs- oder leistungsgeregelt<br />

gefahren werden. Ein Datenerfassungssystem<br />

speichert alle wichtigen<br />

Prozessdaten wie Generatorleistung und<br />

‐frequenz sowie die Temperaturen und<br />

Durchflussraten jedes Kühlstranges des Kühlsystems.<br />

Damit können wichtige Daten wie<br />

die Tiegel-, Boden- oder Induktorverluste<br />

bestimmt und die energetische Bilanz des<br />

Schmelzprozesses dargestellt werden [1].<br />

Der induktive Skull-Schmelzprozess ist<br />

sehr komplex und daher aufgrund diverser<br />

charakteristischer Eigenschaften sehr<br />

schwierig zu bestimmen. Dazu gehören<br />

die stark nichtlinearen Materialeigenschaften<br />

bei sich verändernden Temperaturen.<br />

Des Weiteren wird die Schmelze durch drei<br />

unterschiedliche Mechanismen angetrieben:<br />

durch Marangonikräfte, Auftriebs- und<br />

Lorentzkräfte. Zudem ist die Wärmequellenverteilung<br />

in der Schmelze aufgrund des<br />

ausgeprägten Skineffektes sehr inhomogen.<br />

Ein nicht weniger wichtiger Aspekt ist, dass<br />

die Messung von Prozessdaten unterhalb<br />

der Schmelzenoberfläche wegen der hohen<br />

Prozesstemperatur unmöglich ist.<br />

Trotzdem kann die genaue Kenntnis der<br />

Vorgänge in der Schmelze sehr bedeutend<br />

sein, da z. B. eine Überhitzung der Schmelze<br />

zur Emission von toxischen Gasen oder<br />

zu einer Zerstörung der Skullschicht zwischen<br />

Schmelze und Tiegel führen kann.<br />

Chemische Reaktionen können zu einem<br />

Überkochen der Schmelze führen und so<br />

die gesamte Schmelzeinheit beschädigen<br />

oder die Qualität der optischen Gläser<br />

beeinträchtigen, die besonderen Anforderungen<br />

genügen muss. Daher ist eine gute<br />

Durchmischung der Schmelze von besonderer<br />

Bedeutung. Um kritische Prozesszustände<br />

zu vermeiden und einen optimalen<br />

Schmelzablauf zu gewährleistungen, kann<br />

eine numerische Simulation eingesetzt<br />

werden, die die Vorgänge innerhalb der<br />

Schmelze im Voraus darstellt. Daher dient<br />

das hier vorgestellte 3D-Simulationsmodell<br />

zur Bestimmung des instationären Wärmeund<br />

Stofftransports dazu, die inneren Vorgänge<br />

beim Schmelzen von Materialien<br />

mittels des Skull-Schmelzverfahren besser<br />

verstehen zu können.<br />

NUMERISCHES MODELL<br />

Für die Modellierung des induktiven Skull-<br />

Schmelzprozesses sind drei physikalische<br />

Größen von wesentlicher Bedeutung:<br />

die Temperatur-, die Strömungs- und die<br />

elektromagnetische Feldverteilung in der<br />

Schmelze. Die Simulation der Temperatur-<br />

und Strömungsverteilung dient zur<br />

Bestimmung der Charakteristika des realen<br />

Schmelzprozesses. Das elektromagnetische<br />

Feld erzeugt die Wärmequellen in der<br />

Schmelze und ist damit für die Erwärmung<br />

der Schmelze und den Wirkungsgrad des<br />

Schmelzprozesses verantwortlich.<br />

Die Optimierung aller drei Größen<br />

steht bei der Auslegung eines induktiven<br />

Skull-Schmelzprozesses im Vordergrund.<br />

Allerdings beeinflussen sich alle Größen<br />

gegenseitig, wie in Bild 2 dargestellt. Das<br />

numerische Modell muss alle drei einzelnen<br />

Größen wie auch deren Einfluss untereinander<br />

berücksichtigen. Bei der Entwicklung<br />

des entsprechenden Simulationsmodells<br />

wurden zwei verschiedene kommerzielle<br />

Simulationswerkzeuge zur Berechnung<br />

des Skull-Schmelzprozesses benutzt, das<br />

Softwarepaket ANSYS zur Berechnung<br />

des elektromagnetischen Feldes und das<br />

Softwareprogramm CFX zur Berechnung<br />

des Temperatur- und Strömungsfeldes.<br />

72 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Die temperaturabhängigen Eigenschaften<br />

der Dichte ρ(T) und der dynamischen<br />

Viskosität η(T) haben einen Einfluss auf die<br />

Schmelzenströmung, wobei der Term ν →<br />

·gradϑ andererseits die Veränderung der<br />

Temperatur durch die Schmelzenströmung<br />

beschreibt. Diese Kopplungsmechanismen<br />

werden intern im Programm CFX realisiert.<br />

Die weiteren Kopplungsmechanismen werden<br />

in dem Gesamtmodell durch selbstprogrammierte<br />

Subroutinen berücksichtigt [2].<br />

Da der Einfluss der Schmelzenströmung auf<br />

das elektromagnetische Feld κ (ν → x B → ) vernachlässigt<br />

werden kann (die magnetische<br />

Reynoldszahl R m ist etwa 10 −8 in dem hier<br />

vorliegenden Schmelzprozess), bleiben nur<br />

drei zusätzliche Kopplungsmechanismen<br />

über: die Lorentzkraft S →<br />

x B → , die die Schmelzenströmung<br />

beeinflusst, die Wärmequellenverteilung<br />

p = κ -1 · S →2 , die die Erwärmung<br />

der Schmelze wesentlich bestimmt und die<br />

elektrische Leitfähigkeit κ(T) als eine Funktion<br />

der Temperatur.<br />

Bezüglich der Schmelzenströmung werden<br />

drei Arten von Antriebskräften in dem<br />

numerischen Modell berücksichtigt:<br />

Lorentzkräfte: f → t = x B →<br />

S→<br />

Die Schmelze wird sowohl vom elektromagnetischen<br />

Feld als auch von induzierten<br />

Strömen durchsetzt. Das Kreuzprodukt der<br />

Stromdichte S →<br />

und der magnetischen Flussdichte<br />

B →<br />

ergibt die Lorentzkraftdichte.<br />

Thermische Auftriebskräfte:<br />

(f ↓ g) → = (g → ρ) ↓ 0α(ϑ - ϑ ↓ 0)<br />

Die Erwärmung der Schmelze führt<br />

zu einer Ausdehnung und damit zu einer<br />

Dichteänderung der Schmelze. Bei einer<br />

inhomogenen Temperaturverteilung in der<br />

Schmelze kommt es damit zu Strömungen<br />

aufgrund thermischer Auftriebskräfte.<br />

Antriebskräfte durch die Marangoni-<br />

Konvektion:<br />

→<br />

f<br />

m<br />

d<br />

= − γ dϑ<br />

grad ϑ<br />

Oberfläche vom warmen<br />

zu kälteren Bereichen<br />

strömen lässt.<br />

Unter Berücksichtigung<br />

der Materialkonstante<br />

− d γ<br />

dϑ<br />

lässt sich daraus eine<br />

Oberflächenkraftdichte<br />

bestimmen [3].<br />

NUMERISCHE<br />

UND EXPERIMENTELLE<br />

UNTERSUCHUNG UNTER-<br />

SCHIEDLICHER GLÄSER<br />

Die Schmelzenströmung wird von den<br />

einzelnen Antriebsmechanismen abhängig<br />

von den Materialeigenschaften des<br />

untersuchten Materials unterschiedlich<br />

stark beeinflusst. Um das unterschiedliche<br />

Verhalten beim Schmelzen zu untersuchen,<br />

wurden drei verschiedene Gläser<br />

ausgewählt und sowohl experimentell als<br />

auch numerisch untersucht.<br />

Die ausgewählten Glassorten repräsentieren<br />

das gesamte Spektrum von Gläsern,<br />

die mittels des induktiven Skull-Schmelzverfahrens<br />

geschmolzen werden können<br />

(Tabelle 1). Die wichtigsten Materialparameter<br />

für die Kopplung des elektromagnetischen<br />

Feldes mit der Schmelze sind die elektrische<br />

Leitfähigkeit und die dynamische Viskosität.<br />

Wenn die elektrische Leitfähigkeit ausreichend<br />

hoch ist, induziert das elektromagnetische<br />

Feld des Induktors Wärmequellen innerhalb<br />

der Schmelze. Die dynamische Viskosität hat<br />

andererseits einen Einfluss auf die Durchmischung<br />

und Homogenisierung der Schmelze,<br />

die durch die drei Strömungsmechanismen<br />

angetrieben wird. Diese beiden Parameter<br />

sind für Glas 1 hoch, haben einen mittleren<br />

Wert für Glas 2 und sind für Glas 3 gering.<br />

Hinsichtlich der Geometrie wurden zwei<br />

verschiedene numerische Modelle für die<br />

Bild 2: Gegenseitige Kopplung der Feldgrößen<br />

Berechnung der verwendeten Gläser eingesetzt.<br />

Im Allgemeinen beschreiben die beiden<br />

Modelle den Induktortiegel, der in den<br />

Experimenten verwendet wurde. Das erste<br />

Modell berücksichtigt den halben Tiegel,<br />

den Kühlfinger und eine Skullschicht von<br />

1 mm Dicke. Damit wird in diesem Modell<br />

nur die Hälfte der Schmelze berechnet,<br />

es wird für Glas 1 verwendet. Das zweite<br />

Modell, das für Glas 2 und Glas 3 benutzt<br />

wird, berechnet den gesamten Schmelztiegel<br />

und die gesamte Schmelze. Ein Kühlfinger<br />

wird hierbei nicht berücksichtigt, weil<br />

er auch in den Experimenten nicht verwendet<br />

wurde. Zu Beginn des Schmelzprozesses<br />

wird angenommen, dass das Glas eine<br />

homogene Temperatur von 50 bis 100 K<br />

niedriger als die reale Prozesstemperatur hat.<br />

Dies bedeutet, dass es zu Beginn der Simulation<br />

eine kurze Übergangsphase von der<br />

Ausgangssituation zu einem global stationären<br />

Prozess hinsichtlich der Temperatur- und<br />

der Strömungsverteilung in der Schmelze<br />

gibt. Die Simulationsergebnisse ermöglichen<br />

eine Verifikation des Modells durch<br />

den Vergleich der eingesetzten Leistung,<br />

der Induktorspannung, der Oberflächentemperatur,<br />

der Strömungsgeschwindigkeit<br />

und der spezifischen Oberflächenstruktur. In<br />

diesem Beitrag wird schwerpunktmäßig auf<br />

den Vergleich der Oberflächenstruktur der<br />

Schmelze eingegangen.<br />

Die Marangoni-Konvektion entsteht<br />

infolge einer inhomogenen<br />

Temperaturverteilung entlang<br />

einer freien Schmelzenoberfläche.<br />

Der Gradient der temperaturabhängigen<br />

Oberflächenspannung<br />

erzeugt einen Schubspannungssprung,<br />

der die Schmelze an der<br />

Tabelle 1: Übersicht der Materialparameter der untersuchten Gläser<br />

Parameter Glas 1 Glas 2 Glas 3<br />

Prozesstemperatur [°C] 1.500–1.600 1.200–1.250 1.100–1.150<br />

Elektr. Leitfähigkeit [1/Ωm] 115–150 45–60 33–40<br />

Dichte [kg/m 3 ] 2.750 (1.300 °C) 3.830 (1.200 °C) 6.300 (1.000 °C)<br />

Therm. Ausdehnungskoeffizient 9,0 ∙ 10 −5 4,5 ∙ 10 −5 2,57 ∙ 10 −5<br />

Dynamische Viskosität [Ns/m 2 ] 0,475 (1.550 °C) 0,075 (1.250 °C) 0,0012 (1.120 °C)<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

73


FORSCHUNG AKTUELL<br />

(a)<br />

(b)<br />

(c)<br />

Bild 3: Globaler stationärer Zustand<br />

Glas 1 nach 90 s:<br />

(a) Temperaturverteilung;<br />

(b) Strömungsgeschwindigkeit;<br />

(c) Strömungslinien<br />

Die Simulationsergebnisse für den global stationären Zustand<br />

von Glas 1 ist in Bild 3 zu sehen. Die Temperaturverteilung in Bild 3a<br />

kann in verschiedene Bereiche unterteilt werden. Der erste Bereich ist<br />

der kälteste und liegt direkt über dem Boden des Tiegels und längs<br />

der Tiegelwandung. Der zweite Bereich der Schmelze liegt weiter<br />

innerhalb des Tiegels. Er hat ein Volumen von ungefähr zwei Drittel<br />

des Tiegels, wobei hier die höchsten Temperaturen auftreten. Dieser<br />

Bereich enthält einen Kanal relativ kalten Materials. Der Kanal ist ein<br />

Ergebnis des globalen Schmelzflusses. Das Material, das in der Nähe<br />

der Tiegelwandung erwärmt wird, steigt bis an die Oberfläche auf,<br />

bewegt sich zur Mitte des Tiegels und strömt dann wieder abwärts.<br />

Bild 3b zeigt, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Schmelze ihr<br />

Maximum innerhalb des Kanals aufweist. Neben dem großen Wirbel,<br />

der durch thermische Auftriebskräfte angetrieben wird und in Bild<br />

3c zu sehen ist, gibt es einen kleineren Wirbel nahe der Tiegelwand.<br />

Dieser Wirbel ist asymmetrisch aufgrund des Einflusses des Kühlfingers<br />

und der Stromzuführung des Induktortiegels.<br />

Bild 3a zeigt auch die typischen Strömungsmuster auf der Oberfläche<br />

der Schmelze, die durch Marangonikonvektion verursacht<br />

werden. Die Oberflächenstruktur zeigt verzweigte Kanäle, die nahe<br />

an der Tiegelwand beginnen und sich über die Schmelzenoberfläche<br />

ausbreiten. Die Kanäle stellen Bereiche (Zellen) mit heißerer Schmelze<br />

dar. Entsprechend Bild 3b ist die Geschwindigkeit auf der Oberfläche<br />

am Rand der Kanäle größer als in der Mitte und dem inneren Teil<br />

einer Zelle. In Bild 3a ist bereits ein global stationärer Prozess erreicht,<br />

trotzdem sind immer noch Veränderungen der Oberflächenstruktur<br />

zu beobachten. Allerdings verändern sich die Anordnung und die<br />

Form der Zellen nur langsam mit der Zeit. Dies ist mit der Marangonikonvektion<br />

erklärbar, die die Strömungsmuster auf der Schmelzenoberfläche<br />

stabilisiert. Die Marangonikonvektion bewirkt eine Kraft<br />

in Richtung des negativen Temperaturgradienten von warmen zu<br />

kühleren Bereichen. Die Kraft und die relativ kleine Geschwindigkeit<br />

der Schmelze innerhalb der Kanäle bedeuten auch, dass das Material<br />

innerhalb der Kanäle sich länger an der Oberfläche aufhält als das<br />

Material an den Rändern und daher durch Strahlungsverluste deutlich<br />

abkühlt. Dieser Effekt wiederum erhält den Temperaturgradienten,<br />

der für die Marangoni-Konvektion verantwortlich ist. Aufgrund der<br />

sehr geringen elektrischen Leitfähigkeit hat die Lorentzkraft weder<br />

einen signifikanten Einfluss auf die Oberflächenströmungsmuster<br />

noch auf die globale Schmelzenströmung. Ein Vergleich zwischen<br />

der experimentell aufgenommenen Oberflächenstruktur (Bild 4a)<br />

und dem Simulationsergebnis (Bild 4b) zeigt eine sehr gute Übereinstimmung.<br />

In beiden Fällen gibt es vier Kanäle in jeder Hälfte des<br />

Tiegels und keine Kanäle in der Nähe des Kühlfingers.<br />

Die grundlegenden Phänomene für das Verhalten von Glas 1<br />

gelten auch für die anderen Gläser. Daher werden im Folgenden<br />

nur die Unterschiede im Hinblick auf die Oberflächenmuster<br />

und der Vergleich zwischen Experiment und Simulation berücksichtigt.<br />

Entsprechend Bild 5 zeigen die Simulationsergebnisse<br />

und die experimentell aufgenommenen Oberflächenstrukturen<br />

wiederum eine gute Übereinstimmung für Glas 2 und für Glas<br />

3. Es gibt wesentlich mehr Kanäle bei Glas 2 im Vergleich zu<br />

Glas 1. Die Kanäle entstehen etwa 40 mm von der Tiegelwand<br />

74 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FORSCHUNG AKTUELL<br />

entfernt und sind weniger breit. Dies ist<br />

3<br />

3<br />

vor allem auf die viel kleinere dynamische<br />

4<br />

3<br />

3<br />

4<br />

Viskosität von Glas 2 zurückzuführen. 2 Das 2<br />

4<br />

Durchmischen der Schmelze ist daher viel<br />

intensiver. Glas 3 hat noch mehr Kanäle<br />

als Glas 2. Darüber hinaus gibt es nicht<br />

nur Kanäle, die von der Tiegelwand in<br />

Richtung Zentrum verlaufen, sondern die 1<br />

1<br />

Hauptkanäle sind auch durch kurze Kanäle<br />

verbunden. Die Verteilung der Kanäle ist<br />

wesentlich unregelmäßiger. Ein Grund für<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

dieses Verhalten ist, dass Glas 3 die<br />

a)<br />

kleinste Bild a) 4: Vergleich der Oberflächenmuster<br />

b)<br />

Glas 1: (a) Experiment; b) (b) Simulation<br />

dynamische Viskosität aller Gläser aufweist<br />

und damit bei Glas 3 größere Turbulenzen<br />

in der Schmelze auftreten, die dann<br />

die Entstehung von größeren, stabileren<br />

Kanälen verhindern.<br />

NUMERISCHE UNTERSUCHUNG<br />

EINER OXIDSCHMELZE UND<br />

VERGLEICH MIT DEN GLAS-<br />

SCHMELZEN<br />

Als Oxid für die experimentelle und numerische<br />

Untersuchung wurde eine Keramik<br />

von 50 Gew.-% Zirkonium und 50 Gew.-%<br />

Aluminiumoxid verwendet. Das numerische<br />

Modell berücksichtigt den kalten Tiegel in<br />

Bild 1c mit den einzelnen Kupfersegmenten,<br />

den Kupferboden und den Induktor.<br />

Aufgrund der wesentlich höheren Strömungsgeschwindigkeiten<br />

der Oxidschmelze<br />

wurde in diesem Fall die LES-Methode<br />

als Turbulenzmodell verwendet. Allerdings<br />

wurden die ersten Zeitschritte zur Simulation<br />

des instationären Strömungsverhaltens<br />

wegen der besseren Konvergenz mit dem<br />

k-ε-Modell berechnet.<br />

Die Turbulenz der Schmelze bedeutet<br />

auch, dass es keinen global stationären<br />

Zustand gibt. Innerhalb von Sekunden<br />

ändert sich das Muster der Oberfläche<br />

der Schmelze signifikant, im Gegensatz<br />

zu den untersuchten Gläsern. Bild 6 zeigt<br />

die Ergebnisse für die Simulation zu einem<br />

zufälligen Zeitpunkt, nachdem die Übergangsphase<br />

der Simulation beendet ist. Die<br />

Oberfläche der Schmelze besteht aus Zellen<br />

mit einer Temperatur von 2.150–2.300 °C<br />

und kälteren Bereichen dazwischen mit<br />

2.000–2.150 °C. Die Geschwindigkeiten der<br />

Schmelze auf der Oberfläche sind im Vergleich<br />

zu Glas 1 doppelt so hoch (Bild 3b).<br />

Die Flächenmuster in Bild 6a und Bild 6b<br />

zeigen eine andere Charakteristik als die<br />

untersuchten Gläser. Bei der Oxidschmelze<br />

wird die Oberflächenstruktur nicht durch<br />

die Marangoni-Konvektion bestimmt. Die<br />

Schnittdarstellung in Bild 6c zeigt, dass es<br />

Doppelwirbel innerhalb der Schmelze gibt.<br />

Dies bedeutet, dass die Lorentz-Kraft in diesem<br />

Fall eine wichtige Rolle spielt. Jedoch<br />

sind die oberen Wirbel größer als die unteren,<br />

was darauf hindeutet, dass auch der<br />

thermische Auftrieb die Schmelzenströmung<br />

beeinflusst. Im Allgemeinen unterscheidet<br />

sich die Schmelzenströmung für<br />

das Oxid erheblich von denen der drei Gläser.<br />

Dies liegt daran, dass im Falle des Oxids<br />

die dynamische Viskosität 10mal kleiner und<br />

die Lorentz-Kraft bis zu 100mal größer ist.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Es wurde ein numerisches Modell vorgestellt,<br />

das erlaubt, die dreidimensionale<br />

instationäre Erwärmung und Schmelzenströmung<br />

eines Skull-Schmelzprozesses zu<br />

Bild 4: Vergleich Bild 4: Vergleich der Oberflächenmuster der Oberflächenmuster Glas 1: (a) Glas Experiment; 1: (a) Experiment; (b) Simulat (b<br />

4<br />

(a) (b) (c) (d)<br />

Bild 5: Typische Oberflächenmuster für Glas 2: (a) Experiment, (b) Simulation und für Glas 3: (c) Experiment, (d) Simulation<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

75


FORSCHUNG AKTUELL<br />

(a) (b) (c)<br />

Bild 6: Simulationsergebnisse für ZrO 2 -Al 2 O 3 : (a) Temperaturverteilung auf der Schmelzenoberfläche;<br />

(b) Geschwindigkeit der Oberflächenströmung; (c) Strömungslinien in der Schmelze<br />

berechnen. Das Modell berücksichtigt alle<br />

relevanten physikalischen Größen, deren<br />

gegenseitige Beeinflussung und verschiedene<br />

Antriebskräfte der Schmelzenströmung.<br />

Es ist geeignet, die Vorgänge im Inneren der<br />

Schmelze und auf ihrer Oberfläche besser zu<br />

verstehen. Die Schmelzen von drei Gläsern<br />

wurden numerisch und experimentell untersucht,<br />

um das Modell zu verifizieren. Dabei<br />

konnte eine sehr gute Übereinstimmung<br />

erzielt werden. Es wurde gezeigt, dass die<br />

thermischen Auftriebskräfte vor allem die<br />

globale Strömung in den Glasschmelzen<br />

antreiben, während die Marangoni-Konvektion<br />

für die typischen Oberflächenstrukturen<br />

verantwortlich ist. Bei der numerischen<br />

Untersuchung einer Oxidschmelze wurden<br />

sowohl Lorentzkräfte als auch thermische<br />

Auftriebskräfte als ausschlaggebend für<br />

den Antrieb der Schmelze erkannt. Diese<br />

Erkenntnisse vertiefen das Verständnis eines<br />

Skull-Schmelzprozesses und können genutzt<br />

werden, um die Prozesszuverlässigkeit und<br />

‐sicherheit zu erhöhen. Weiterhin kann das<br />

Modell verwendet werden, um das Verhalten<br />

von neuen Materialien vorherzusagen,<br />

bevor ein kosten- und zeitintensives Experiment<br />

zur Prüfung der Durchführbarkeit<br />

durchgeführt wird.<br />

LITERATUR<br />

[1] Kudryash, M.: Experimental investigation<br />

of induction melting in cold crucible for<br />

high temperature processing of oxides<br />

using HF transistor power supply. Sierke<br />

Verlag, 2011<br />

[2] Niemann, B.; Nacke, B.; Geza, V.; Jakovics,<br />

A.: Simulation of the 3D mass transfer of<br />

molten glasses in the inductor-crucible.<br />

International conference on Electromagnetic<br />

Processing of Materials (EPM) 2009,<br />

Proceedings, S. 525–528<br />

[3] Niemann, B.: Untersuchung des 3D Wärmeund<br />

Stofftransports von flüssigem Glas im<br />

Induktortiegel. Sierke Verlag, 2011<br />

AUTOREN<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Hannover<br />

Tel.: 0511/762-5533<br />

nacke@etp.uni-hannover.de<br />

Dipl.-Ing. Dirk Schlesselmann<br />

Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Hannover<br />

Tel.: 0511/762-2290<br />

schlesselmann@etp.uni-hannover.de<br />

Dr.-Ing. Benjamin Niemann<br />

Auer Lighting GmbH<br />

Bad Gandersheim<br />

Tel.: 05382/701-310<br />

benjamin.niemann@auer-lighting.com<br />

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76 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Hochtemperaturbeständige,<br />

thermisch gespritzte Diffusionsbarriereschichten<br />

auf CFC-Leichtbauchargiergestellen<br />

von Rico Drehmann, Christian Rupprecht, Bernhard Wielage, Thomas Lampke, Maria Gilbert,<br />

Volker Uhlig, Dimosthenis Trimis, Volker Heuer<br />

Chargiergestelle erfüllen in Wärmebehandlungs-<br />

und Hochtemperaturlötprozessen<br />

die Aufgabe der Positionierung<br />

und des Transports der Werkstücke. Konventionell<br />

werden sie aus Stahl oder Gusseisen<br />

hergestellt, seit einigen Jahren setzen<br />

jedoch immer mehr Unternehmen auf Chargiergestelle<br />

aus Leichtbauwerkstoffen wie<br />

Graphit oder kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kohlenstoff (CFC). Der Hauptnachteil dieser<br />

kohlenstoffbasierten Werkstückträger<br />

besteht in der unerwünschten Aufkohlung<br />

der aufliegenden Bauteile durch Diffusionsprozesse.<br />

Aus diesem Grund wurden<br />

im Rahmen des vorgestellten Forschungsprojektes<br />

thermisch gespritzte Schichten<br />

auf CFC aufgebracht und umfangreichen<br />

Tests hinsichtlich ihrer Eignung als Hochtemperaturdiffusionsbarriere<br />

unterzogen.<br />

Zum Einsatz kamen die keramischen Pulver<br />

Al 2 O 3 , Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 , Al 2 O 3 /TiO 2 und<br />

ZrO 2 /Y 2 O 3 , die mittels Pulverflamm- (PFS)<br />

und atmosphärischen Plasmaspritzens<br />

(APS) verarbeitet wurden. Molybdän und<br />

Siliziumcarbid dienten als Haftvermittlerschichten.<br />

Die Schichtcharakterisierung<br />

umfasste materialographische Analysen,<br />

Haftzug-, Verschleiß- sowie Langzeit-<br />

Hochtemperaturtests sowohl im Labormaßstab<br />

als auch in der industriellen Praxis.<br />

Insbesondere die Al 2 O 3 - und Al 2 O 3 /<br />

Cr 2 O 3 -Schichten auf siliziertem CFC zeigten<br />

hierbei exzellente Ergebnisse, wodurch<br />

sich ein großes Anwendungspotential für<br />

thermisch gespritzte keramische Schichten<br />

auf kohlenstoffbasierten Leichtbaumaterialien<br />

eröffnet.<br />

EINLEITUNG<br />

Die Substitution von konventionellen Stahloder<br />

Gusseisenchargiergestellen durch<br />

Werkstückträger aus CFC ist aus mehreren<br />

Gründen erstrebenswert. Sein geringes<br />

Gewicht (ρ CFC ≈ 1,6 g/cm 3 ) ermöglicht es,<br />

bei gleicher Chargen-Gesamtmasse mehr<br />

Bauteile auf dem Gestell zu platzieren. Weiterhin<br />

werden Aufheiz- und Abkühlzeiten<br />

durch die geringere thermische Masse von<br />

CFC wesentlich verkürzt, was in signifikanten<br />

Energieeinsparungen resultiert [1–3]. Darüber<br />

hinaus besitzt CFC auch bei hohen<br />

Temperaturen eine ausgezeichnete Dimensionsstabilität,<br />

während Kriechprozesse bei<br />

metallischen Chargenträgern schon nach<br />

relativ kurzer Einsatzzeit zu unerwünschten<br />

plastischen Verformungen des Gestells führen<br />

(Bild 1a, b).<br />

Oberhalb von 1.000 °C kommt es jedoch<br />

zur Aufkohlung von Bauteilen, die sich im<br />

Kontakt mit dem CFC-Gestell befinden [1,<br />

2, 5]. Übliche Gegenmaßnahmen sind die<br />

Verwendung von Pasten und Anstrichen<br />

auf Basis von Al 2 O 3 oder hexagonalem<br />

Bornitrid (h-BN), welche aber bereits nach<br />

wenigen Zyklen wieder erneuert werden<br />

müssen. Alternativ werden unerwünschte<br />

Diffusionsprozesse durch den Einsatz von<br />

keramischen Platten und sonstigen Positionierhilfen<br />

vermieden. Bisher in der Litera-<br />

Bild 1a: Konventioneller Gusseisen-Gitterrost nach<br />

neun Monaten Einsatzzeit [4]<br />

Bild 1b: CFC-Chargenträger nach sieben Jahren im Einsatz [4]<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

77


FORSCHUNG AKTUELL<br />

tur vorgeschlagene permanente Lösungen<br />

wie das Packbeschichtungsverfahren, die<br />

Schlickerinfiltration oder die chemische<br />

Gasphasenabscheidung (CVD) erweisen<br />

sich als teuer und/oder zeitaufwendig.<br />

Aus diesem Grund liegt der Fokus der vorliegenden<br />

Arbeit auf der Applikation von<br />

langzeitbeständigen Schichten mittels thermischen<br />

Spritzens, was im Vergleich zu den<br />

vorgenannten Beschichtungsprozessen<br />

als schnelle und zugleich kostengünstige<br />

Methode einzustufen ist.<br />

EXPERIMENTELLES<br />

Als Substratmaterial wurde der kohlenstofffaserverstärkte<br />

Kohlenstoff CF 226 der<br />

Schunk GmbH verwendet. Hinsichtlich der<br />

Haftvermittlerschicht wurden zwei verschiedene<br />

Konzepte verfolgt. Zum einen<br />

wurden mittels APS und PFS applizierte<br />

Molybdänzwischenlagen eingesetzt,<br />

zum anderen wurde auf einem Teil der<br />

CFC-Substrate in einem Schlickersilizierprozess<br />

eine Siliziumcarbidschicht aufgebracht.<br />

Die von der GTV GmbH bezogenen<br />

Pulver Al 2 O 3 , Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 94/6, Al 2 O 3 /<br />

TiO 2 97/3 und ZrO 2 /Y 2 O 3 92/8 (−45 µm<br />

+20 µm) wurden mittels der Spritzsysteme<br />

GTV F6 (APS) bzw. CastoDyn 3000 (PFS) als<br />

Beschichtungsmaterial für die keramische<br />

Decklage verarbeitet. Die entsprechenden<br />

Beschichtungsparameter finden sich in<br />

Tabelle 1. Aus Vergleichsgründen wurden<br />

auch Proben auf nicht-silizierten Substraten<br />

ohne jegliche Zwischenschicht hergestellt.<br />

Um das Risiko spannungsinduzierter<br />

Risse und großflächiger Abplatzungen zu<br />

minimieren, wurden außerdem Proben mit<br />

einer strukturierten keramischen Beschichtung<br />

hergestellt und mit Proben mit konventionellen,<br />

geschlossenen Schichten<br />

Tabelle 1: Beschichtungsparameter<br />

APS<br />

PFS<br />

Molybdän Keramik Molybdän Keramik<br />

Spritzabstand 135 mm 110 mm ca. 110 mm ca. 110 mm<br />

Argonfluss 47 l/min 41 l/min – –<br />

Wasserstofffluss 10 l/min 12 l/min – –<br />

Acetylen – – 0,5–0,7 bar 0,6–0,7 bar<br />

Sauerstoff – – 4,3 bar 4 bar<br />

Luft – – 3 bar –<br />

verglichen. Die Strukturierung wurde<br />

mithilfe eines handelsüblichen Drahtgitters,<br />

welches auf die Probe aufgespannt<br />

wurde, realisiert. Das Beschichtungsmaterial<br />

wurde anschließend durch das Gitter<br />

hindurch auf das Substrat appliziert, was<br />

in einer rhombusförmigen Oberflächenstruktur<br />

(Rhombus-Diagonalen 4 mm bzw.<br />

2,5 mm) resultierte.<br />

Die Schichtcharakterisierung erfolgte<br />

mittels Lichtmikroskopie, Porositätsmessungen<br />

(Software Olympus a4i), Röntgenbeugungsanalyse<br />

(XRD), tribometrischen<br />

Stift-Scheibe-Versuchen (0,1 m/s Rotationsgeschwindigkeit,<br />

zwei 100Cr6-Stifte, bis zu<br />

6.400 Übergänge) und Schicht-Haftzugversuchen<br />

(in Anlehnung an DIN EN 582).<br />

Darüber hinaus wurden die Proben umfangreichen<br />

Hochtemperaturtests unterzogen,<br />

beginnend mit Versuchen im Labormaßstab<br />

in einem widerstandsbeheizten Ofen mit<br />

Schutzgasanschluss (Ar, N 2 ). Die Proben wurden<br />

unter Hochvakuum (10 −2 bis 10 −5 mbar)<br />

bei einer Heizrate von 20 K/min auf 1.250 °C<br />

erwärmt. Nach einer Haltezeit von 10 min<br />

folgte eine freie Ofenabkühlung bei einer<br />

Kühlrate von etwa 10 K/min. Anschließend<br />

wurden die Proben hinsichtlich Rissbildung,<br />

Abplatzungen, Masseverlust und farblichen<br />

Veränderungen begutachtet. Beschädigte<br />

Proben wurden aussortiert, die verbleibenden<br />

Schichten unterliefen bis zu 47 Hochtemperaturzyklen.<br />

Jene Proben, die sich in<br />

diesen Tests als beständig erwiesen, wurden<br />

im Anschluss Abschrecktests in einer Wärmebehandlungsanlage<br />

von ALD unterzogen.<br />

Die Maximaltemperatur betrug hierbei<br />

1.100 °C. Durch Stickstoffflutung konnten<br />

Abschreckraten von 155 K/min erreicht werden.<br />

Die Tests umfassten bis zu 18 Zyklen.<br />

Nachfolgend wurden die Schichtsysteme,<br />

die die Labortests erfolgreich absolviert<br />

hatten, bei drei Industriepartnern in<br />

sechsmonatigen Langzeit-Hochtemperaturtests<br />

unter praxisrelevanten Bedingungen<br />

auf ihre Thermoschockbeständigkeit<br />

untersucht. Bei den Unternehmen wurden<br />

die Proben sowohl Härte- als auch Lötprozessen<br />

mit Maximaltemperaturen von<br />

1.120 °C bis 1.250 °C und Abschreckdrücken<br />

von 1,5 bis 9,5 bar unterzogen. Die<br />

Proben wurden in regelmäßigen Abständen<br />

optisch begutachtet, beschädigte<br />

Schichten wurden aussortiert und an die<br />

Forschungsstellen zur metallographischen<br />

Untersuchung zurückgesendet. Abschließend<br />

wurden im Labormaßstab Hochtemperaturkorrosionstests<br />

in verschiedenen<br />

Ofenatmosphären durchgeführt. Neben<br />

Tests im Feinvakuum (10 −2 –10 −3 mbar)<br />

wurde die Beständigkeit der Schichtsysteme<br />

in Stickstoff, Wasserstoff und Endogas<br />

(20 % CO, 40 % H 2 , 40 % N 2 ) untersucht.<br />

Die Zyklenzahl betrug jeweils 10 Durchläufe,<br />

die Maximaltemperatur im Falle von<br />

Stickstoff 1.100 °C, im Falle von Endogas<br />

1.050 °C, ansonsten 1.250 °C.<br />

ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Thermisches Spritzen<br />

Sowohl mittels APS als auch mittels PFS<br />

konnten gut haftende Molybdän- und<br />

Keramikbeschichtungen hergestellt werden.<br />

Dabei zeigte sich, dass die silizierten<br />

CFC-Substrate eine ausreichend hohe<br />

Oberflächenrauheit besitzen, sodass das<br />

dem thermischen Spritzen üblicherweise<br />

vorgelagerte Korundstrahlen im Gegensatz<br />

zu den nicht-silizierten Proben entfallen<br />

konnte. Dies ist als wichtiger Vorteil<br />

zu werten, da Strahlversuche zeigten, dass<br />

bereits geringe Strahldrücke eine starke<br />

Schädigung der oberflächennahen Fasern<br />

verursachten, was negative Auswirkungen<br />

auf die strukturelle Integrität und Festigkeit<br />

des CFC-Substrats haben kann. Der<br />

Einsatz einer Zwischenschicht ist deshalb<br />

zu empfehlen. Sowohl auf der Molybdän-<br />

Zwischenlage als auch auf der Siliziumcarbidschicht<br />

zeigten die keramischen<br />

Decklagen ein sehr gutes Anbindungsverhalten.<br />

Die in Bild 2 sichtbaren Delaminationseffekte<br />

im CFC-Mo-Interface belegen<br />

jedoch, dass der Haftvermittler selbst eine<br />

78 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FORSCHUNG AKTUELL<br />

teilweise ungenügende Anbindung am<br />

Substrat aufweist. Im Gegensatz dazu<br />

zeigte die SiC-Schicht der silizierten Proben<br />

eine exzellente Haftung sowohl mit<br />

dem Substrat als auch der keramischen<br />

Decklage (Bild 3).<br />

Die pulverflammgespritzten Beschichtungen<br />

zeigten erwartungsgemäß eine<br />

deutlich höhere Porosität (15 % Mo,<br />

35 % Keramik) als die plasmagespritzten<br />

Schichten (7 % Mo, 1–4 % Keramik). Im<br />

Hinblick auf den beabsichtigten Anwendungsfall<br />

ist dies jedoch nicht notwendigerweise<br />

als negativ zu bewerten, da<br />

Wärmeausdehnungsunterschiede zwischen<br />

dem CFC-Substrat und dem keramischen<br />

Beschichtungsmaterial durch<br />

eine poröse Mikrostruktur in der Regel<br />

besser kompensiert werden als durch<br />

eine vollkommen dichte Schicht. Die<br />

Herstellung der Proben mit der strukturierten<br />

Oberfläche verlief problemlos.<br />

Das Drahtgitter konnte nach dem<br />

Beschichtungsvorgang ohne sichtbare<br />

Schädigung vom Substrat abgenommen<br />

werden. In den nachfolgenden Hochtemperaturtests<br />

sollte überprüft werden, ob<br />

die Strukturierung ein vielversprechender<br />

Ansatz zur Schichteigenspannungsreduzierung<br />

ist.<br />

Haftzug- und Verschleißtest<br />

Die Haftzugtests bestätigten den Eindruck,<br />

der durch die Auswertung der Schliffbilder<br />

gewonnen wurde. Sämtliche auf siliziertem<br />

CFC abgeschiedenen Schichten<br />

(in Bild 4 grün dargestellt) zeigten eine<br />

deutlich höhere Haftzugfestigkeit als die<br />

Proben mit Molybdänzwischenlage oder<br />

ohne jeglichen Haftvermittler. Auch die<br />

Schadensbilder stellten sich sehr unterschiedlich<br />

dar. Konnten für viele der auf<br />

nicht-silizierten Substraten aufgebrachten<br />

Schichten großflächige Delaminationen<br />

beobachtet werden, so kam es bei den<br />

Proben mit SiC-Zwischenlage nur zu lokalen<br />

Schädigungen im Bereich des Haftzugstempels.<br />

Hier trat das Versagen auch nicht<br />

im Interface CFC/Schicht, sondern im CFC-<br />

Substrat selbst auf. Dies korreliert mit den<br />

hohen Haftzugwerten der silizierten Proben,<br />

die fast an den Wert des unbeschichteten<br />

Substrats heranreichen (die beiden<br />

linken Balken in Bild 4).<br />

Die an einem<br />

Stift-Scheibe-Tribometer<br />

durchgeführten<br />

Verschleißtests<br />

ermöglichten einen<br />

direkten Vergleich<br />

der Verschleißbeständigkeit<br />

der thermisch<br />

gespritzten<br />

APS-Schichten mit<br />

drei in der Industrie<br />

eingesetzten Anstrichen<br />

(HeBo Coat,<br />

Fiberfrax QF-180, Carbosave).<br />

Während die<br />

Anstriche schon nach<br />

200 Umdrehungen<br />

tiefe, bis auf das CFC-<br />

Substrat reichende<br />

Verschleißspuren aufwiesen,<br />

konnten die<br />

auf den plasmagespritzten<br />

Keramikbeschichtungen<br />

erkennbaren<br />

Spuren selbst<br />

nach 3200 Umdrehungen<br />

(entspricht<br />

6.400 Stiftüberläufen)<br />

ohne sichtbare Schädigung<br />

der Schichten<br />

leicht abgewischt werden,<br />

was dafür spricht,<br />

dass der dunkle Abrieb<br />

ausschließlich von den<br />

Stahlstiften stammte<br />

(Bild 5).<br />

Thermozyklische<br />

Tests<br />

Während der Hochtemperaturversuche<br />

konnten grundsätzlich<br />

vier verschiedene Schadensmechanismen<br />

beobachtet werden. Insbesondere die Proben<br />

mit Molybdän-Haftvermittler oder ohne<br />

jegliche Zwischenlage zeigten umfangreiche<br />

Rissbildung und großflächige Abplatzungen<br />

nach spätestens 12 Zyklen. Darüber hinaus<br />

wiesen die mit Al 2 O 3 /TiO 2 beschichteten<br />

Proben eine deutliche Schwärzung der<br />

Oberfläche auf (Bild 6), was als Indikator<br />

für eine unerwünschte Kohlenstoffdiffusion<br />

gewertet wurde. 15‐minütige Kontakttests<br />

Bild 2: APS-Schicht Mo + Al 2 O 3 auf ungestrahltem CFC<br />

Bild 3: APS-Schicht Al 2 O 3 /TiO 2 auf siliziertem CFC<br />

Bild 4: Ergebnisse der Haftzugversuche<br />

mit aufgelegten Cr-Ni-Stahlplättchen bestätigten<br />

diese Vermutung, da es bei Temperaturen<br />

von etwa 1.200 °C zu einer teilweisen<br />

Verschmelzung des Plättchens mit dem<br />

beschichteten Substrat kam. Im Gegensatz<br />

dazu konnte bei den Al 2 O 3 - und den Al 2 O 3 /<br />

Cr 2 O 3 -Proben keine Schwärzung beobachtet<br />

werden. Dementsprechend zeigten diese<br />

Schichtsysteme auch ein chemisch inertes<br />

Verhalten in den Kontaktversuchen. Schließlich<br />

ergaben Wägungen vor, während und<br />

nach den thermozyklischen Tests, dass die<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

79


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Bild 5: Vergleich der Verschleißspuren Keramikanstrich /<br />

APS-Beschichtung<br />

Bild 6: Farbunterschiede ausgewählter APS-Schichten auf<br />

siliziertem CFC vor (Z0, as-sprayed) und nach (Z12)<br />

12 zyklischen Tests im Hochvakuum<br />

Bild 7: Strukturierte und geschlossene Al 2 O 3 -, Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -<br />

und Al 2 O 3 /TiO 2 -APS-Schichten nach 29 bzw. 30 Zyklen<br />

(Hochvakuum, T max = 1.250 °C)<br />

Bild 8: Von links nach rechts: Geschlossene und strukturierte<br />

Al 2 O 3 - sowie geschlossene und strukturierte<br />

Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -Proben nach 100 Zyklen im Industrieversuch<br />

(Abschreckdruck 1,5 bar N 2 , Maximaltemperatur<br />

1.120 °C)<br />

Masse der mit den silizierten Substraten hergestellten Proben über die<br />

Versuchsdauer nahezu konstant blieb, während die übrigen Schichtsysteme<br />

Masseverluste von bis zu 0,5 % aufwiesen. Dies lässt den<br />

Schluss zu, dass die SiC-Schicht das CFC-Substrat vor unerwünschten<br />

chemischen Reaktionen sowohl mit der Ofenatmosphäre als auch<br />

mit dem Beschichtungsmaterial schützt.<br />

Grundsätzlich zeigten die Proben auf siliziertem CFC ein deutlich<br />

besseres Hochtemperatur- und Thermoschockverhalten. Die bereits<br />

beschriebene Schwärzung der Al 2 O 3 /TiO 2 -Schichten wurde jedoch<br />

von der Ausbildung eines stetig wachsenden Rissnetzwerkes auf<br />

der keramischen Oberfläche begleitet (rot markiert in Bild 7f). Im<br />

Zusammenhang mit dem oben beschriebenen Kontakttest muss<br />

dies als Ausschlusskriterium für Al 2 O 3 /TiO 2 als Beschichtungsmaterial<br />

gewertet werden. Auch die mit ZrO 2 /Y 2 O 3 beschichteten Proben<br />

wiesen schon nach wenigen Zyklen größere Risse und in der Folge<br />

Abplatzungen auf. Dies wird auf den im Vergleich zu den übrigen<br />

keramischen Beschichtungswerkstoffen und auch zum Substratmaterial<br />

relativ hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von<br />

Zirkoniumoxid (10 ∙ 10 −6 K −1 ) zurückgeführt. Wie aus den Abbildungen<br />

7a und b ersichtlich wird, waren nach 29 Hochtemperaturzyklen bei<br />

den strukturierten Al 2 O 3 -Schichten und in geringerem Maße auch<br />

bei den Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -Schichten Abplatzungen einzelner Segmente zu<br />

beobachten. Wäre das Abplatzen vereinzelter Segmente noch akzeptabel,<br />

da die umliegenden Segmente den Kontakt des aufliegenden<br />

Bauteils mit dem CFC verhindern, so ist die in Bild 7a sichtbare Anzahl<br />

an Fehlstellen bereits als grenzwertig einzustufen. Die nachfolgenden<br />

Industrieversuche sollten Klarheit darüber schaffen, inwiefern die<br />

strukturierten Oberflächen für den praktischen Einsatz geeignet sind.<br />

Im Gegensatz zu den strukturierten Proben zeigten die geschlossenen<br />

Al 2 O 3 - und Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -Schichten bis zum Ende der Labortests mit<br />

freier Ofenabkühlung keinerlei Schädigungen (Bild 7d und e). Al 2 O 3 /<br />

Cr 2 O 3 zeigte auch in den Abschreck- und Hochtemperaturkorrosionsversuchen<br />

die besten Resultate. Selbst in Wasserstoffatmosphäre, bei<br />

denen die anderen getesteten Schichtsysteme versagten, waren nach<br />

10 Zyklen keine größeren Schädigungen erkennbar.<br />

Nach 47 Zyklen mit freier Abkühlung, 18 Abschreckversuchen<br />

und den Korrosionsversuchen im Labormaßstab ließ sich somit<br />

festhalten, dass die plasmagespritzten den pulverflammgespritzten<br />

Schichten im Hinblick auf Rissbildung und Delamination deutlich<br />

überlegen waren und dass Molybdän in Hochtemperaturanwendungen<br />

als Haftvermittler für keramische Schichten auf CFC<br />

ungeeignet ist.<br />

Die abschließenden Langzeituntersuchungen in der industriellen<br />

Praxis bestätigten weitestgehend die Resultate der Labortests.<br />

Die ZrO 2 /Y 2 O 3 -Schichten versagten auch hier schon nach wenigen<br />

Zyklen. Die Langzeitbeständigkeit der strukturierten Proben war<br />

in entscheidendem Maße von den Prozessparametern abhängig,<br />

die die jeweiligen Firmen gewählt hatten. Abschreckdrücke<br />

von bis zu 9,5 bar N 2 und Maximaltemperaturen von 1.250 °C<br />

führten zu vermehrten Segmentabplatzungen. Im Gegensatz<br />

dazu waren bei einem Druck von 1,5 bar N 2 und einer Temperatur<br />

von 1.120 °C auch nach 100 Zyklen keine Schädigungen sichtbar<br />

(Bild 8). Letzteres galt auch für die geschlossenen Al 2 O 3 - und Al 2 O 3 /<br />

80 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


FORSCHUNG AKTUELL<br />

Cr 2 O 3 -Schichten, welche sich sogar unter<br />

den zuvor genannten höheren Abschreckdrücken<br />

und Maximaltemperaturen als<br />

beständig erwiesen und, abgesehen von<br />

einer leichten Schwärzung, auch nach 81<br />

Zyklen kaum Schädigungen zeigten.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Mittels atmosphärischen Plasmaspritzens<br />

(APS) und mittels Pulverflammspritzens (PFS)<br />

wurden unter Verwendung von haftvermittelnden<br />

Zwischenschichten (SiC, Mo) keramische<br />

Beschichtungen auf kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kohlenstoff (CFC) hergestellt.<br />

Auf siliziertem CFC applizierte Schichten<br />

zeigten das beste Anbindungsverhalten, was<br />

durch Haftzugtests verifiziert werden konnte.<br />

Hochtemperaturtests im Vakuum führten<br />

bei einem Teil der Proben zu umfangreicher<br />

Rissbildung und Delaminationen, was in der<br />

Schlussfolgerung resultierte, dass Molybdän<br />

für die beabsichtigte Anwendung ungeeignet<br />

ist, während insbesondere die geschlossenen<br />

Al 2 O 3 - und Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 -Schichten auf<br />

siliziertem CFC ein exzellentes Hochtemperatur-<br />

und Thermoschockverhalten zeigten.<br />

Nach 47 Zyklen bei einer Maximaltemperatur<br />

von 1.250 °C waren bei diesen Proben keine<br />

sichtbaren Schädigungen erkennbar. Diesen<br />

Untersuchungen im Labormaßstab folgten<br />

praxisrelevante Tests in drei Unternehmen,<br />

wo die Schichtsysteme über einen Zeitraum<br />

von sechs Monaten in bis zu 100 Zyklen in<br />

verschiedenen Wärmebehandlungsprozessen<br />

mitgefahren wurden. Hierbei bestätigte<br />

sich, dass Al 2 O 3 und Al 2 O 3 /Cr 2 O 3 die vielversprechendsten<br />

Beschichtungsmaterialien für<br />

thermisch belastete CFC-Bauteile sind. Dies<br />

eröffnet ein großes Anwendungspotential<br />

für thermisch gespritzte Keramikschichten<br />

nicht nur auf CFC-Chargiergestellen, sondern<br />

ganz allgemein auf CFC-basierten Leichtbaukomponenten.<br />

DANKSAGUNG<br />

Das IGF-Vorhaben 16572 BR 1/2 des Forschungskuratoriums<br />

Maschinenbau e.V.<br />

(FKM) wurde über die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen „Otto<br />

von Guericke“ e.V. (AiF) im Rahmen des Programms<br />

zur Förderung der Industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung und ‐entwicklung<br />

(IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie aufgrund eines Beschlusses<br />

des Deutschen Bundestages gefördert.<br />

Die Forschungsstellen bedanken sich herzlich<br />

für die Finanzierung des Forschungsvorhabens.<br />

Großer Dank gebührt ebenfalls<br />

den Mitgliedern des projektbegleitenden<br />

Ausschusses für tatkräftige Unterstützung<br />

sowie wertvolle Hinweise und Anregungen.<br />

LITERATUR<br />

[1] Wank, A.; Wielage, B.; Reisel, G.; Ahrens, S.;<br />

Martinez, L.; Schnick, T.: Diffusionssperrschichten<br />

für Leichtbaugestelle aus Grafit<br />

und C/C in Wärmebehandlungs- und Lötprozessen.<br />

Tagungsband WTK 2005, S. 245–250.<br />

– ISBN 3-00-016841-9<br />

[2] Klemm, H.; Nake, K.; Thebault, S.: Oberflächenpassivierung<br />

von CFC‐Sinter un ter lagen.<br />

In: H. Kolaska: Hochleistungsprodukte der<br />

Pulvermetallurgie – Vorträge des Hagener<br />

Symposiums. Witten: Heimdall, 2005 (Pulvermetallurgie<br />

in Wissenschaft und Praxis 21), S.<br />

267–276. – ISBN 3-9807736-5-5<br />

[3] Henrich, M.; Regener, D.; Weiß, R.: Charakterisierung<br />

des Festigkeits- und Bruchverhaltens<br />

von kohlenstofffaserverstärktem Kohlenstoff<br />

(C/C) und siliziertem kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kohlenstoff (C/C-SiC) unter<br />

Biegebeanspruchung. Materialwissenschaft<br />

und Werkstofftechnik, 33 (2002) 9, S. 524–<br />

533.<br />

[4] Weiß, R.: Industrielle CMC-Anwendungen –<br />

heute und in der Zukunft. Präsentation.<br />

http://www.dlr.de/bk/Portaldata/35/Resources/dokumente/Industrielle_CMC-Anwendungen_-_heute_und_in_der_Zukunft.pdf<br />

[5] Demmel, J.: Werkstoffwissenschaftliche<br />

Aspekte der Entwicklung neuartiger Werkstückträger<br />

für Hochtemperaturprozesse<br />

aus Faserverbundkeramik C-C und weiteren<br />

Hochtemperaturwerkstoffen. Dissertation.<br />

TU Bergakademie Freiberg, 2003<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Rico Drehmann<br />

Institut für Werkstoffwissenschaft und<br />

Werkstofftechnik (IWW), TU Chemnitz<br />

Chemnitz<br />

Tel.: 0371/531-39331<br />

rico.drehmann@mb.tu-chemnitz.de<br />

Dr.-Ing. habil. Christian Rupprecht<br />

Institut für Werkstoffwissenschaft und<br />

Werkstofftechnik (IWW), TU Chemnitz<br />

Chemnitz<br />

Tel.: 0371/531-35220<br />

christian.rupprecht@mb.tu-chemnitz.de<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Wielage<br />

Institut für Werkstoffwissenschaft und<br />

Werkstofftechnik (IWW), TU Chemnitz<br />

Chemnitz<br />

Tel.: 0371/531-36169<br />

bernhard.wielage@mb.tu-chemnitz.de<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Lampke<br />

Institut für Werkstoffwissenschaft und<br />

Werkstofftechnik (IWW), TU Chemnitz<br />

Chemnitz<br />

Tel.: 0371/531-36163<br />

thomas.lampke@mb.tu-chemnitz.de<br />

Dipl.-Ing. Maria Gilbert<br />

Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik<br />

(IWTT), TU Bergakademie Freiberg<br />

Freiberg<br />

Tel.: 03731/39-2013<br />

maria.gilbert@iwtt.tu-freiberg.de<br />

Dr.-Ing. Volker Uhlig<br />

Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik<br />

(IWTT), TU Bergakademie Freiberg<br />

Freiberg<br />

Tel.: 03731/39-2177<br />

volker.uhlig@iwtt.tu-freiberg.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis<br />

Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik<br />

(IWTT), TU Bergakademie Freiberg<br />

Freiberg<br />

Tel.: 03731/39-3940<br />

trimis@iwtt.tu-freiberg.de<br />

Dr.-Ing. Volker Heuer<br />

ALD Vacuum Technologies GmbH<br />

Hanau<br />

Tel.: 06181/307-3372<br />

dr.volker.heuer@ald-vt.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

81


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AUS DER PRAXIS<br />

Neuer Gusswerkstoff für den<br />

Tieftemperatureinsatz<br />

konstruiert werden<br />

und das spart nicht nur<br />

Gewicht, sondern auch<br />

Kosten.<br />

Anstatt auf austenitische<br />

setzt man bei<br />

Schmolz + Bickenbach<br />

Guss für Aufgaben im<br />

Tieftemperaturbereich<br />

seit neuestem auf martensitische<br />

Stähle – das<br />

ist das Ergebnis eines<br />

vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Technologie geförderten<br />

umfangreichen<br />

Forschungsprojekts.<br />

Diese Werkstoffe lassen<br />

sich ausgezeichnet<br />

vergüten und weisen<br />

damit auch eine deutlich<br />

höhere Streckgrenze<br />

(Rp0,2 ≥ 490 N/<br />

mm 2 ) auf als die alternativ<br />

einzusetzenden<br />

austenitischen Stähle.<br />

Eine Eigenschaft, die<br />

bei solch extremen<br />

Temperaturen von<br />

Bild 1: Trockeneis (Quelle: © panthermedia /vkovalcik)<br />

besonderem Vorteil<br />

ist. Allerdings werden<br />

An Stähle, die im Tieftemperaturbereich nicht nur an die Festigkeit, sondern auch<br />

zum Einsatz kommen, werden besondere<br />

Anforderungen gestellt – müssen sie dere Ansprüche gestellt. Voraussetzung<br />

an die Zähigkeit (KV (-196 °C) ≥ 40 J) beson-<br />

doch Temperaturen von bis zu −196 °C für eine hohe Zähigkeit bei tiefen Temperaturen<br />

sind vor allem niedrige Gehalte an<br />

standhalten. Bisher wird dabei auf austenitische<br />

Stähle zurückgegriffen. Diese sind ausgewählten Spurenelementen. Andernfalls<br />

führen die dadurch hervorgerufenen<br />

aufgrund ihrer niedrigen Streckgrenze<br />

allerdings der Gefahr der frühen Verformung<br />

ausgesetzt und müssen deshalb Gussteils. Die Herausforderung bestand<br />

Seigerungen zu einer Versprödung des<br />

besonders dickwandig gegossen werden. darin, die sichere Herstellung der Gussteile<br />

mit dem Fokus auf einem optimierten<br />

Das war der Ausgangspunkt für die Entwicklung<br />

eines neuen kaltzähen Werkstoffs,<br />

der bei einer guten Zähigkeit deut-<br />

Zähigkeit zu realisieren – und zwar ohne<br />

Gefüge und damit einer ausreichenden<br />

lich höhere Festigkeitswerte aufweist. dass Risse im Volumen des Gussteils auftreten.<br />

Dadurch kann das Gussteil dünnwandiger<br />

UMFANGREICHE ENTWICK-<br />

LUNGSARBEIT<br />

Ausgangspunkt des Forschungsprojekts<br />

war der kaltzähe Werkstoff X8Ni9. Dieser<br />

wird als Blech- und Schmiedematerial standardmäßig<br />

für Anwendungen bis -196 °C<br />

eingesetzt. Eine Gussvariante des Werkstoffs<br />

existierte aufgrund der hohen Rissempfindlichkeit<br />

des grobkörnigen Primärgefüges<br />

bisher aber nicht. Ziel war es, durch die<br />

Kombination von Erkenntnissen aus Analytik,<br />

Metallurgie und Wärmebehandlung den<br />

Werkstoff auch als Gussmodifikation darzustellen.<br />

Neben ausführlichen Werkstoffuntersuchungen<br />

und einer umfassenden<br />

Literaturrecherche wurde dazu mit externen<br />

Experten zusammengearbeitet. Dabei griff<br />

man auf modernste Technologien zurück,<br />

so z. B. auf eine Simulation der Gießtechnik,<br />

thermodynamische Berechnungen des<br />

Werkstoffes und der Wärmebehandlung<br />

und neueste Analysemethoden zur Auswertung<br />

der Untersuchungsergebnisse. So<br />

wurde unter anderem festgestellt, dass die<br />

Anforderungen an den Reinheitsgrad der<br />

Einsatzstoffe sowie an die Schmelz- und<br />

Formtechnik von besonderer Bedeutung<br />

sind. Zusätzlich müssen auch die Wärmebehandlungsparameter<br />

hochpräzise eingestellt<br />

werden. Auf Grundlage der gewonnenen<br />

Erkenntnisse erfolgte im Anschluss eine<br />

Versuchsfertigung – von der Erschmelzung<br />

und dem Abguss über die Wärmebehandlung<br />

bis hin zur mechanischen Erprobung.<br />

Nach dem Abguss wurden die Gussteile<br />

dabei umfangreichen Kontrollen unterzogen.<br />

Das umfasste neben Sicht- und<br />

Farbeindringungsprüfungen auch Ultraschall-<br />

und Röntgenuntersuchungen. Hier<br />

konnte nachgewiesen werden, dass das<br />

Legierungskonzept zusammen mit den<br />

gewählten Abkühlbedingungen tatsächlich<br />

rissfreie Gussstücke generiert. Zusätzlich<br />

fand zur Optimierung der mechanischen<br />

Kennwerte eine Reihe von Wärmebehandlungsversuchen<br />

statt.<br />

84<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 2. Schiff bei Flüssiggastransport (Quelle: © Carabay – Fotolia.com)<br />

Ergebnis dieser Versuchsreihe ist der<br />

neue kaltzähe Werkstoff DUX CRYO ® .<br />

Dieser zeichnet sich durch eine erhöhte<br />

Streckgrenze und eine hervorragende<br />

Tieftemperaturzähigkeit aus. Damit kann<br />

das Gussteil deutlich dünnwandiger konstruiert<br />

und gebaut werden. Das ermöglicht<br />

eine höhere Gestaltungsfreiheit, spart<br />

Gewicht sowie Kosten und schont darüber<br />

hinaus Ressourcen. Für das Unternehmen<br />

ist aufgrund der chemischen Zusammensetzung<br />

der neue Werkstoff günstiger als<br />

Austenite, weil er bei ähnlichen Nickelgehalten<br />

kein Chrom enthält.<br />

VIELFÄLTIGE EINSATZ-<br />

GEBIETE<br />

Der neue Werkstoff DUX CRYO ® ist für alle<br />

Bereiche geeignet, in denen mit Temperaturen<br />

zwischen -100 °C und -196 °C gearbeitet<br />

wird, und damit z. B. überall dort, wo Kryogene<br />

wie Trockeneis oder flüssiger Sauerund<br />

Stickstoff zum Einsatz kommen. Das gilt<br />

unter anderem für Luftverflüssigungs- und<br />

‐zerlegungsanlagen, in denen Luftkomponenten<br />

durch thermische Trennverfahren<br />

getrennt werden, um Stickstoff, Sauerstoff,<br />

Argon und andere Edelgase in hochreiner<br />

Konzentration und in flüssiger Form<br />

sowie gasförmig zu gewinnen. Ein weiteres<br />

zukunftsträchtiges Einsatzfeld ist darüber<br />

hinaus die Erdgasverflüssigung: Hier wird<br />

das Erdgas in sogenannten LNG-Terminals<br />

auf bis zu -164 °C heruntergekühlt – entsprechend<br />

hoch sind auch die Anforderungen<br />

an die eingesetzten Komponenten. Ähnliches<br />

gilt für die Kaltvermahlung und das<br />

kryogene Recycling. Diese Verfahren werden<br />

z. B. in der Lebensmittelindustrie und im<br />

Bereich der Verbundstoffe genutzt. Ziel ist<br />

dabei die Zerkleinerung von Werkstoffen<br />

mit geringem Erweichungspunkt. „Auch in<br />

den Bereichen Bodengefrierung, industrielle<br />

Kältetechnik sowie Ölsandgewinnung könnten<br />

für diesen Werkstoff noch interessante<br />

Potenziale liegen“, erläutert Dr. Becker, Leiterin<br />

Forschung & Entwicklung. Das Gleiche<br />

gilt für alle Bauteile, die bei tiefen Außentemperaturen<br />

eingesetzt werden: ob Pumpen<br />

in Alaska oder Offshore-Anwendungen in<br />

der Tiefsee.<br />

Die Vorteile des kaltzähen Werkstoffes DUX<br />

CRYO® auf einen Blick:<br />

■■<br />

Hohe Festigkeit und hohe Streckgrenze,<br />

■■<br />

Hervorragende Tieftemperaturzähigkeit,<br />

■■<br />

Möglichkeit der dünnwandigeren<br />

und trotzdem verformungsstabilen<br />

Konstruktion,<br />

■■<br />

Einsparung von Gewicht und Kosten.<br />

Kontakt:<br />

Schmolz + Bickenbach Guss<br />

Krefeld<br />

Tel.: 02151 764-1257<br />

v.jansen@schmolz-bickenbach.com<br />

www.guss.schmolz-bickenbach.com<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

85


AUS DER PRAXIS<br />

Umfassende Energiemonitoring-Lösung<br />

für Gießerei-Betriebe<br />

Sechs elektrisch betriebene Gießereiöfen<br />

(Bild 1) laufen bei der Bergmann Automotive<br />

GmbH in Barsinghausen – und benötigen<br />

vergleichsweise so viel Strom wie eine kleine<br />

Stadt. Ein systematisches Energiemanagement<br />

spielt vor diesem Hintergrund eine zentrale<br />

Rolle. Zusammen mit Siemens hat das mittelständische<br />

Unternehmen jetzt ein umfassendes<br />

Energiemonitoringsystem realisiert.<br />

ENERGIE ALS KOSTENFAKTOR<br />

Bergmann Automotive stellt Zylinderlaufbuchsen<br />

her, die in Hubkolbenmotoren als Lauffläche<br />

für den Kolben eingesetzt. Rund 10 % des<br />

Unternehmensumsatzes entfallen auf Energiekosten.<br />

Das entspricht einem Verbrauch<br />

etwa 36 Mio. kWh Strom pro Jahr – so viel<br />

verbrauchen 5.800 Deutsche im Durchschnitt.<br />

Energieeffizienz wird damit zum zentralen Faktor<br />

für den Unternehmenserfolg.<br />

Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) gab dann letztlich den<br />

Ausschlag für den Geschäftsführer Bernhard<br />

Büthe und seine Mitarbeiter, die bisherigen<br />

Bild 1: Das Herzstück von Bergmann Automotive bildet eine Gießerei für Schleuderguss<br />

Maßnahmen durch ein durchgängiges und<br />

umfassendes Energiemonitoringsystem<br />

zu ersetzen. Denn das neue EEG entlastet<br />

zwar das produzierende Gewerbe durch<br />

eine Erstattung der Umlagen für erneuerbare<br />

Energien, knüpft diese Erstattung aber<br />

gleichzeitig an bestimmte Bedingungen. So<br />

müssen nach § 41 Unternehmen mit einem<br />

Verbrauch von über 10 GWh pro Jahr zum<br />

Zeitpunkt der Antragstellung über ein nach<br />

DIN EN ISO 50001 zertifiziertes Energiemanagementsystem<br />

verfügen.<br />

Voraussetzung dafür ist eine systematische<br />

Erfassung des Energieverbrauchs<br />

und die fachkundige Analyse möglicher<br />

Einsparpotenziale. Das zentrale Werkzeug,<br />

um die in beiden Normen formulierten<br />

Ziele zu erreichen, sind Energiemonitoringsysteme.<br />

Sie ermöglichen es, softwaregestützt<br />

die Energieströme eines<br />

Unternehmens in allen Produktions- und<br />

Nebenanlagen detailliert zu erfassen, den<br />

Energieverbrauch zu analysieren und auszuwerten.<br />

Aus diesem Datenmaterial lassen<br />

sich dann im gesamten Unternehmen<br />

Einsparpotenziale bestimmen.<br />

ALLE VERBRAUCHER IM BLICK<br />

Von Anfang an stand fest, dass ein solches<br />

Energiemonitoringsystem nicht nur die<br />

Hauptverbraucher in der Produktion, sondern<br />

alle Verbrauchsstellen im gesamten<br />

Betrieb umfassen sollte. Bis zu 200 Zähler<br />

sollten zu diesem Zweck ausgetauscht<br />

werden. Nach einem umfangreichen<br />

Benchmarking der Anbieter für Energiedatenerfassungssysteme<br />

entschieden<br />

sich die elektrotechnischen wie auch die<br />

kaufmännischen Experten für das Energiemonitoringsystem<br />

von Siemens, bestehend<br />

aus Messgeräten der 7KM PAC-Reihe<br />

(Bild 2) und aus der Software Powermanager.<br />

Am Standort Barsinghausen sind<br />

mittlerweile rund 100 vernetzte Messgeräte<br />

installiert. Weitere werden folgen, um<br />

mittelfristig wirklich alle Nebenverbraucher<br />

zu integrieren.<br />

Die Software Powermanager überwacht<br />

und archiviert die von den Zählern erfassten<br />

elektrischen Kenngrößen wie Spannungen,<br />

Ströme, Leistungen, Energiewerte<br />

und Frequenzen. Einzige Voraussetzung:<br />

ein Windows-PC und ein LAN-Netzwerk für<br />

Modbus TCP. Auf dem PC werden die Leistungsmittelwerte<br />

der überwachten Kenngrößen<br />

in Ganglinienform angezeigt und<br />

können miteinander verglichen werden.<br />

So lassen sich beispielsweise Lastgänge<br />

verschiedener Fertigungslinien oder Firmenstandorte<br />

gegenüberstellen. Ebenso<br />

angezeigt werden Störungen in der Energieverteilung,<br />

auf die sofort reagiert werden<br />

kann. Die Darstellung der Berichte ist<br />

in Form vorinstallierter Vorlagen möglich,<br />

zum Beispiel mit Kostenstellenzuordnung,<br />

im Messwertevergleich oder als Dauerlinie.<br />

Sie kann aber auch frei nach den individuellen<br />

Anforderungen gestaltet werden.<br />

Voreinstellungen sorgen dafür, dass die<br />

Messgeräte schnell einsatzbereit sind.<br />

86<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


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AUS DER PRAXIS<br />

Und auch die nachfolgende DIN EN ISO<br />

50001:2011, die die Bedingungen im Hinblick<br />

auf den Nachweis der Energieeffizienz<br />

nochmals verschärft hat, erfüllt die<br />

Siemens-Lösung. Das Energiemonitoringsystem<br />

macht Energieflüsse transparent<br />

und liefert Kennzahlen in Echtzeit. Doch es<br />

liefert noch sehr viele weitere Erkenntnisse<br />

und Informationen aus dem System, die<br />

man für den Nachweis der Energieeffizienz<br />

gar nicht bräuchte, die aber wertvolle Hinweise<br />

geben. So kann beispielsweise aus<br />

Fehlerverläufen herausgelesen werden,<br />

wie die einzelnen Maschinen reagieren.<br />

Ein Mehrverbrauch kann dann auf eine<br />

Störung hinweisen, ehe diese in der<br />

Produktion offensichtlich wird. Mit dem<br />

umfangreichen Datenmaterial lassen sich<br />

die einzelnen Parameter analysieren und<br />

Energieflüsse und Produktionsprozesse<br />

optimieren.<br />

Bild 2: Zum Energiemonitoringsystem gehörende Messgeräte der 7KM PAC-Reihe (links)<br />

WERTVOLLE INFORMATION<br />

Das ursprüngliche Ziel einer Anerkennung<br />

nach DIN EN 16001, dem Vorgänger der<br />

aktuellen DIN EN ISO 50001, wurde mit der<br />

Zertifizierung im November 2011 erreicht.<br />

Kontakt:<br />

Siemens AG<br />

Rainer Goes<br />

Low Voltage & Products<br />

Regensburg<br />

www.siemens.de/lowvoltage<br />

Wissen aus einem Guss<br />

Fachzeitschrift für alle Bereiche der Gießereitechnik<br />

Fachzeitschrift für alle Bereiche der Gießereitechnik<br />

The World of Die Casting Technology<br />

Präzision erreichen wir maschinell,<br />

Qualität garantieren wir persönlich.<br />

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Die GIESSEREI-PRAXIS ist eine der ältesten und am weitesten verbreiteten<br />

Fachzeitschriften für die Gießerei-Industrie, die umfassend und aktuell<br />

über alle Neuerungen im Gießereiwesen berichtet. Ab 2013 erscheinen fünf<br />

Fachhefte DRUCKGUSS als Sonderteil der GIESSEREI-PRAXIS.<br />

10 Ausgaben jährlich<br />

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Jahresabo: € 145,50 im Inland (im Ausland € 167,00, inkl. Porto)<br />

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* Bitte geben Sie das Stichwort „ewi“ an.<br />

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Das bewährte Standardwerk des Gießereiwesens bietet die aktuellste Zusammenstellung<br />

relevanter Normen und fachlicher Informationen und nimmt sich<br />

in komplett überarbeiteter und optimierter Form sämtlicher Fachgebiete des<br />

Gießereiwesens mit den diesjährigen Schwerpunktthemen Druckguss und<br />

Metallografie an. Das Expertenteam um die Herausgeberin Dipl.-Ing. Simone<br />

Franke beantwortet wichtige Fragen der täglichen Praxis und stellt einen umfangreichen<br />

Tabellenteil, aktuelle Informationen zum Arbeitsschutz und einen<br />

Veranstaltungskalender bereit. Ganz neu in diesem Jahr: Das „TBG“ erscheint<br />

inklusive App für iOS und Android!<br />

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1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

87


TECHNIK AKTUELL<br />

Anpassungsfähiger Leistungssteller mit TÜV-Zertifikat<br />

Der TÜV Süd bestätigt die CE-Konformitätserklärung<br />

von Gefran für die<br />

Leistungssteller der GTF-Serie und damit<br />

die richtlinienkonforme Produktion des<br />

Sensorikspezialisten.<br />

Eingesetzt in der Steuerung elektrischer<br />

Industriebeheizungen passen Leistungssteller<br />

wie der GTF plus den Strom beziehungsweise<br />

die Spannung variabel den jeweiligen<br />

Anforderungen an und reagieren flexibel<br />

auf Änderungen der elektrischen Last oder<br />

Netzspannungsschwankungen.<br />

Die Leistungssteller erleichtern die Prozessdiagnose<br />

und ermöglichen die Anbindung<br />

an Automatisierungsnetzwerke. Sie<br />

eignen sich für vier Betriebsarten: nullspannungsschaltend,<br />

(optimierte) Pulspaketsteuerung<br />

sowie Phasenanschnittsteuerung. Sie<br />

können mit unterschiedlichen Heizlasten<br />

verknüpft werden. Herkömmliche Widerstände<br />

oder solche aus Kanthal oder Super<br />

Kanthal lassen sich ebenso anschließen<br />

wie Heizelemente aus Siliziumkarbid, Primärwicklungen<br />

von Transformatoren oder<br />

lang-, mittel- und kurzwellige Infrarotstrahler.<br />

Zudem benötigen<br />

die modernen Steller<br />

weniger Verkabelungsaufwand,<br />

sparen<br />

Platz im Schaltschrank<br />

und verringern die<br />

Anschaffungskosten.<br />

Die Softstart-<br />

Funktion DSC (Dynamic<br />

System Control)<br />

erlaubt ein sanftes<br />

Hochregeln der Lastspannung,<br />

reduziert<br />

Stromspitzen beim<br />

Einschalten und senkt<br />

insgesamt den Stromverbrauch. Untersuchungen<br />

zeigen, dass allein aufgrund<br />

dieser Funktion 20 % der Kosten für neue<br />

Strahler eingespart werden können. Überdies<br />

ermöglicht die Softstart-Funktion die<br />

Ansteuerung von Transformatoren.<br />

Einphasensteller vom Typ GTF eignen<br />

sich für Nennströme von 25 bis 250 A und<br />

Nennspannungen von 600 VAC und können<br />

bei Bedarf durch zwei weitere Slave-<br />

Module zu einem Dreiphasensteller erweitert<br />

werden. Dies gilt jedoch nur für die<br />

Betriebsarten „Nullspannungsschaltend“<br />

und „Pulspaketsteuerung“. Ihre Ansteuerung<br />

ist über Potentiometer, Digital- oder<br />

Analogsignal oder über Modbus RTU-<br />

Protokoll möglich.<br />

Gefran spa<br />

www.gefran.com<br />

Optimierte Prozesspumpen für die Ledertrocknung<br />

Oerlikon Leybold Vacuum bietet nun<br />

optimierte Lösungen für Anwendungen<br />

in der Ledertrocknung. Einer der wichtigsten<br />

Prozesse in der Lederbearbeitung<br />

ist die Entfernung von überschüssigem<br />

Wasser. Leder erhält seine endgültige Textur,<br />

Konsistenz und Flexibilität während des<br />

Trocknungsvorgangs. Die Vakuumtrocknung<br />

ist somit ein wesentlicher Bestandteil<br />

für die Oberflächenveredelung des Leders,<br />

weil dabei eine höhere Lederqualität und<br />

Korrekturen von strukturellen Fehlern<br />

erzielt werden können. Das Ergebnis: Die<br />

Lebensdauer des Materials erhöht sich<br />

erheblich.<br />

Während der Vakuumtrocknung wird<br />

das feuchte Leder auf einer Heizplatte in<br />

einer isolierten Kammer platziert und der<br />

Wassergehalt durch Erzeugen eines Vakuums<br />

entzogen. Unter Vakuum erfolgt die<br />

Verdunstung der Feuchtigkeit schneller,<br />

und gleichzeitig kann das Abwasser reduziert<br />

werden.<br />

Heutzutage sind die Auswirkungen auf<br />

unsere Umwelt ein kritischer Faktor für<br />

die Unternehmen. Die Lederindustrie, im<br />

hohen Maß auf weltweite Exporte angewiesen,<br />

ist hier besonders angesprochen.<br />

Ältere Technologien, basierend auf Flüssigringpumpen,<br />

erfordern die Aufbereitung<br />

des entstehenden Abwassers, was zu<br />

deutlichen Kostensteigerungen führt. Trockene<br />

Schraubenvakuumpumpen bieten<br />

eine wartungsfreie Leistung über einen<br />

langen Zeitraum, da diese Pumpen in der<br />

Lage sind, mit Wasserdampf und organischen<br />

Dämpfen umzugehen. Zudem<br />

haben sie ein gutes Saugvermögen und<br />

erzeugen einen hohen Enddruck. Dabei ist<br />

die Technologie sauber und energetisch<br />

optimiert. Das prädestiniert sie für den<br />

Einsatz in der Lederindustrie.<br />

Die Schraubenvakuumpumpe DRYVAC<br />

von Oerlikon Leybold Vacuum gehört zu<br />

einer neuen Familie trocken verdichtender<br />

Vakuumpumpen. Je nach Anwendung<br />

sind die Pumpen in diversen Varianten mit<br />

verschiedenen Anlagenkomponenten verfügbar.<br />

Die DRYVAC-Serie wurde speziell<br />

für die Prozessindustrie entwickelt. Alle<br />

Versionen der DRYVAC-Familie sind wassergekühlt,<br />

kompakt und können problemlos<br />

an unterschiedliche Vakuum-Systeme<br />

montiert werden.<br />

Oerlikon Leybold Vacuum GmbH<br />

www.oerlikon.com/leyboldvacuum/de/<br />

88 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


TECHNIK AKTUELL<br />

Neuer Gehörschutz bietet Sicherheit bis 37 Dezibel<br />

Trotz ihres auffällig schlanken Designs<br />

bieten die fünf neuen Peltor Modelle<br />

von 3M eine maximale Dämpfung – vom<br />

Peltor X1 zum Schutz vor schwachem Lärm<br />

bis hin zum X5 für Arbeiten in extrem lärmbelasteter<br />

Umgebung. Fünf verschiedene<br />

Farbcodes kennzeichnen die unterschiedlichen<br />

Dämpfungsniveaus von 27 bis 37<br />

Dezibel und vereinfachen so die Auswahl<br />

des passenden Gehörschutzes je nach Einsatzbereich.<br />

Ein neuer Dichtungsring aus<br />

hochentwickeltem Schaumstoff bei den<br />

Modell X3 bis X5 sowie neu entwickelte<br />

Dämmkissen der Modelle X4 und X5 garantieren<br />

vor allem bei hoher Lärmbelastung<br />

maximalen Schutz.<br />

Um die Trageakzeptanz von Gehörschutz<br />

zu erhöhen, wurde bei der Entwicklung der<br />

neuen X-Serie ein besonderer Fokus auf die<br />

Komfortmerkmale gelegt. So zeichnen sich<br />

alle fünf Modelle durch ein besonders geringes<br />

Gewicht und eine optimale Balance aus.<br />

Das neue Doppelbügel-Design lässt sich einfach<br />

anpassen und sorgt auch bei langer Tragezeit<br />

für einen angenehmen Sitz und einen<br />

konstanten Andruck. Die doppelschaligen<br />

Kapseln bieten innenseitig viel Platz und<br />

minimieren somit Wärme und Feuchtigkeit.<br />

Im breiten Kopfbügel eingefasst befindet<br />

sich ein rostfreier Federstahlbügel, der auch<br />

bei der aktuellen Serie 3M Peltor Optime<br />

zum Einsatz kommt. Durch dieses neue<br />

Design sind die Stahlbügel elektrisch isoliert<br />

und der gesamte Gehörschutz robuster<br />

sowie leichter zu reinigen. Alle fünf Modelle<br />

sind auch ohne Kopfbügel für die Befestigung<br />

am Schutzhelm erhältlich.<br />

3M<br />

www.3marbeitsschutz.de<br />

Kommunikation und Konfiguration mit HART-Modem<br />

Neben dem HART-fähigen Sensorenprogramm<br />

für nahezu alle industriellen<br />

Applikationen wie Temperatur-, Druck-,<br />

Kraft-, Durchfluss- und Feuchtemessung<br />

bietet die Müller Industrie-Elektronik GmbH<br />

auch ein breites Spektrum an Komponenten<br />

und Zubehör für die industrielle<br />

Mess- und Regeltechnik an. Dazu gehört<br />

auch das HART-Modem DEV-HM, das in<br />

Verbindung mit PC und mitgeliefertem<br />

Bedienprogramm für die Inbetriebnahme,<br />

Konfiguration, Signalanalyse bis hin<br />

zur Datensicherung und Dokumentation<br />

eines entsprechenden HART-fähigen Feldgerätes<br />

verwendet werden kann. Als PC-<br />

Schnittstelle wird über den mitgelieferten<br />

Treiber ein virtueller COM-Port erzeugt. Im<br />

aktiven Betriebsmodus des Modems ist<br />

keine zusätzliche<br />

Sensorversorgung<br />

und somit<br />

keine weitere<br />

Hilfsenergie<br />

notwendig,<br />

da die integrierte<br />

Stromschleifenversorgung<br />

einen Stand-<br />

Alone-Betrieb<br />

zur Konfiguration<br />

einzelner Geräte ermöglicht und<br />

eine galvanische Trennung mit einer Isolationsspannung<br />

bis zu 1,5 kVAC zwischen<br />

HART-Modem und PC erfolgt. Im passiven<br />

Betriebsmodus können Feldgeräte,<br />

die bereits in Anlagen installiert sind, wie<br />

gewohnt konfiguriert werden.<br />

Das Modem ist einfach zu bedienen und<br />

kann zur Konfiguration HART-fähiger Feldgeräte<br />

direkt per USB-2.0-Port an den PC<br />

angeschlossen werden. Zum Lieferumfang<br />

gehört außerdem eine PC-Software mit<br />

grafisch und menügeführtem Bedienprogramm<br />

sowie HART-Kabel und USB-Kabel.<br />

Das Gerät entspricht der Schutzart IP20 und<br />

das Gehäuse aus ABS-Kunststoff hat eine<br />

Größe von 105 x 66 x 20 mm.<br />

Müller Industrie-Elektronik GmbH<br />

www.mueller-ie.com<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

89


TECHNIK AKTUELL<br />

Schwingflügel zur Füllstandsmessung für Schüttgüter<br />

Man sieht nichts, aber man fühlt es: Das<br />

messerförmige Messgerät vibriert.<br />

Schon bei der kleinsten Berührung hört die<br />

Schwingung auf und ein leises „Klick“ verrät<br />

einen Schaltvorgang: Der Alarm wurde ausgelöst.<br />

Dieses Szenario spielt sich in einem<br />

Pulver-Vorratssilo eines Chemiewerkes bei<br />

der Füllstandmessung für die „Voll“-Meldung<br />

ab. Schnell entleert sich<br />

das Silo wieder und<br />

erneut ist ein kaum<br />

wahrnehmbares<br />

„Klick“ zu hören.<br />

Der MBA700 vibriert<br />

wieder.<br />

Es handelt sich<br />

um einen Schwingflügel<br />

der MBA Instruments<br />

GmbH, kaum 20<br />

mm schmal und dünn<br />

wie ein Messer. Robust,<br />

zuverlässig, energieeffizient<br />

und hoch sensibel<br />

– so können die Vorzüge<br />

des Schwingflügels<br />

beschrieben werden: Ein<br />

patentierter Vibrations-Einstab<br />

aus der Produktpalette<br />

der Schüttgutmesstechnik von MBA. Nur<br />

wenige Millimeter muss der Schwingflügel<br />

in extrem leichtes Schüttgut eintauchen,<br />

schon wird ein Signal gesendet. Was für<br />

leichte Pulver gilt, betrifft natürlich auch<br />

Granulat, Pellets oder Kieselsteine. Doch<br />

sollte hier die Sensibilität etwas verringert<br />

werden, damit das Signal auch sicher im<br />

Bedarfsfall ertönt.<br />

Der MBA700 ist ein echter Allrounder,<br />

was Feinstäube betrifft. Die schwertartige<br />

Form des „Einstabs“ verhindert Ablagerungen<br />

auf dem vibrierenden Teil, besonders<br />

dann, wenn er in Fließrichtung eingebaut<br />

ist. Aber auch bei zäh fließenden Materialien<br />

wie Hochleistungsklebestoffe oder Harze ist<br />

der MBA700 ein effizienter Signalgeber. Der<br />

moderne Schwingflügel MBA700 vibriert bei<br />

290 Hz mit solch geringer Energie, dass er<br />

sich selbst nicht „freischaufeln“ kann, wie es<br />

häufig bei Schwinggabeln und Schwingstäben<br />

vorkommt. Das Messverfahren beruht<br />

darauf, einen Stab aus Stahl mithilfe eines<br />

Piezoelements zum Schwingen zu bringen.<br />

Besser noch zum Vibrieren, weil das Schwingen<br />

mit einer hohen Frequenz stattfindet.<br />

Kommt das vibrierende Element mit einem<br />

flüssigen oder festen Stoff in Berührung, so<br />

ändert sich die Vibration, sie wird gedämpft<br />

oder sogar gestoppt. Das erkennt die Elektronik<br />

und schaltet ein Signal.<br />

Als schwingendes System ist die geometrische<br />

Form der Stimmgabel aus der<br />

Musik lange bekannt. Aber zwischen den<br />

Gabelzinken kann sich Schüttgut verklemmen,<br />

was zu einem Fehlalarm führt. Die<br />

Geometrie der Gabel wurde immer wieder<br />

modifiziert und verbessert, bis daraus ein<br />

massiver, vibrierender Stab aus Edelstahl<br />

entstand. Für eine maximale mechanische<br />

Stabilität erhielt der Stab einen Querschnitt<br />

in Form einer abgeflachten Raute. Dieser<br />

verhindert ebenfalls das Anbacken von<br />

Pulver, wenn das Gerät in Richtung Materialfluss<br />

eingebaut ist. Wird der vibrierende<br />

Schwingflügel doch einmal durch mechanische<br />

Einwirkung verbogen: Er schwingt<br />

weiter. Fehlmessungen durch Hohlraumbildung<br />

werden vermieden. Und ein Verkeilen<br />

von größeren Schüttgutbrocken, wie es bei<br />

einer Schwinggabel oft der Fall ist, kann hier<br />

ebenfalls nicht erfolgen.<br />

MBA Instruments GmbH<br />

www.smb-group.de/mba-instrumentsfuellstandmesstechnik.html<br />

Flexibles Visualisierungssystem für vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

Hauptmerkmal des Visualisierungssystems<br />

ME multiView X omnium von Mauell ist<br />

die Erfassung vielfältiger Quellen, z. B. von<br />

Anwendungen, Desktops, Kameras und Grafiksignalen<br />

über ein IP-Netzwerk, unabhängig<br />

von jeglichen räumlichen Einschränkungen.<br />

Die verteilte Verarbeitung steht für eine<br />

unabhängige und umfassende Verwaltung<br />

der unterschiedlichen Display-Anordnungen<br />

in Leitwarten, Netzbetriebszentren, Datenzentren<br />

usw. Durch den Wegfall spezieller<br />

Grafikmanager oder Einzel-Wall-Controller<br />

erhöht sich die Verfügbarkeit des Visualisierungssystems.<br />

Es lässt sich problemlos in<br />

professionelle LCD- oder Rückprojektions-<br />

Visualisierungssysteme integrieren unabhängig<br />

davon, ob diese Systeme an einem<br />

Ort zusammengefasst oder dezentralisiert<br />

sind. Die hohe Flexibilität ermöglicht vollständige<br />

Freiheit bei Erweiterungen, Übertragungen<br />

und Standortwechseln.<br />

Bilfinger Mauell GmbH<br />

www.xomnium.de<br />

90 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


TECHNIK AKTUELL<br />

Neue Stopfensteuerung für Gießöfen<br />

Die Herstellung hochwertiger Gussteile<br />

auf automatisierten Formanlagen stellt<br />

hohe Anforderungen an das dosierte Füllen<br />

der Sandformen. Der Einsatz von druckbeaufschlagten<br />

Gießöfen mit Stopfensteuerung<br />

und Gießregelsystem ist, neben den<br />

unbeheizten Gießeinrichtungen mit Stopfensteuerung,<br />

zweifelsfrei eine sehr gute<br />

technische Lösung für diese Aufgabe.<br />

Neben der Tatsache, dass die Taktzeiten<br />

bei derartigen Formanlagen unter 10 Sekunden<br />

liegen können, sind teilweise Gießkurven<br />

mit stark wechselnden Gießleistungen<br />

zu realisieren. Die Abgüsse müssen dabei<br />

stets exakt reproduziert werden. Die Dosiergenauigkeit<br />

wird dabei unter anderem von<br />

den technischen Merkmalen der Stopfensteuerung<br />

und des zugehörigen Antriebs<br />

bestimmt. Für das präzise Arbeiten des<br />

Stopfenantriebs sind daher vor allem eine<br />

hohe Stellgeschwindigkeit und Genauigkeit<br />

gefragt. Eine einstellbare, geregelte<br />

Schließkraft des Stopfens, eine automatische<br />

Korrektur des Düsenverschleißes sowie<br />

Einrichtungen zur Düsenreinigung und zum<br />

Einreiben des Stopfens sind weitere Anforderungen.<br />

Der von Otto Junker entwickelte<br />

neue elektrische Stopfenantrieb erfüllt diese<br />

Anforderungen mit hoher Zuverlässigkeit.<br />

Bei der neuen Stopfensteuerung wird der<br />

Stopfen durch einen echten Linearantrieb<br />

mittels Magnetkraft bewegt. Einziges bewegliches<br />

Bauteil ist das Schubrohr (Sekundärteil)<br />

mit spiralförmig gedrehter Nut. Zwischen diesem<br />

und einer Statorhohlwelle (Primärteil,<br />

2-polig gewickeltes Blechpaket) befindet sich<br />

ein definierter Luftspalt. Damit arbeitet dieser<br />

Antrieb praktisch verschleißfrei.<br />

Bei einem eventuellen Stromausfall fällt<br />

der Stopfen aufgrund der geringen Selbsthemmung<br />

des Linearantriebs durch sein<br />

Eigengewicht nach unten und verschließt<br />

die Ausgussdüse. Mittels einer integrierten<br />

Hebelvorrichtung kann der Stopfen<br />

sehr einfach manuell in eine mechanische<br />

Schnapp-Halterung gehoben werden. Beim<br />

Abschalten der Stopfensteuerung nach Produktionsende<br />

hebt der Linearantrieb den<br />

Stopfen ebenfalls in diese Schnapp-Halterung.<br />

Anschließend wird der Leistungsteil<br />

des Antriebs automatisch abgeschaltet.<br />

Beim Einschalten der Stopfensteuerung<br />

wird der Leistungsteil eingeschaltet und der<br />

Linearantrieb fährt den Stopfen selbsttätig<br />

aus der Schnapp-Halterung bis in die Ausgussdüse.<br />

Zusätzlich zur eigenen Gewichtskraft<br />

des Stopfens wird dieser dabei mit<br />

einer einstellbaren, geregelten Anpresskraft<br />

in die Ausgussdüse gepresst. Verschleiß an<br />

Stopfen und/oder Düse wird auf diese Weise<br />

bis zu einer einstellbaren Verschleißgrenze<br />

automatisch korrigiert.<br />

Otto Junker GmbH<br />

www.otto-junker.de<br />

Empfindlichkeitssteigerung mit ETV und ICP-OES-Spektrometer<br />

Mit der elektrothermischen Verdampfung<br />

(ETV) als Probenzuführung<br />

gelingt es Spectro, die Messempfindlichkeit<br />

des ICP-OES-Spektrometers SPECTRO<br />

ARCOS in werkstoffanalytischen Anwendungen<br />

deutlich zu steigern. Versuchsreihen<br />

belegen, dass damit um eine Größenordnung<br />

niedrigere Nachweisgrenzen<br />

erreicht<br />

werden können.<br />

Das ICP-<br />

Gerät dringt<br />

damit, zu<br />

deutlich geringeren<br />

Gerätekosten,<br />

in den Empfindlichkeitsbereich<br />

von<br />

Glimmentladungs-Sektorfeld-Massenspektro-<br />

metern vor. Der ICP-Technologie erschließt<br />

sich damit ein neuer Anwendungsbereich<br />

in der Feststoffanalyse.<br />

Üblicherweise werden bei einem ICP-<br />

OES die Proben erst in Lösung gebracht<br />

und dann dem Gerät über einen Zerstäuber<br />

zugeführt. Bei der elektrothermischen<br />

Verdampfung hingegen werden die Feststoffproben<br />

in einem Ofen bei bis zu 3.000<br />

Grad Celsius verdampft. Die Verdampfungskammer<br />

besteht aus Graphit, als Schutzgas<br />

dient Argon. Nach der Verdampfung wird<br />

der Analyt über einen Argon-/Reaktionsgasstrom<br />

dem ICP-Gerät als trockenes<br />

Aerosol zugeführt. Die Verdampfung der<br />

Probe dauert nur zwei Minuten.<br />

Bei der ETV wird die Probe nicht verdünnt,<br />

sondern fließt dem Gerät als konzentrierter<br />

Strom von Mikropartikeln zu.<br />

Dies steigert die Messempfindlichkeit<br />

des ICP-Gerätes enorm, und verschiebt<br />

den Empfindlichkeitsbereich des SPECT-<br />

RO ARCOS in den Bereich weniger Mikrogramm<br />

pro Kilogramm. Damit werden<br />

mit der ICP-OES-Technologie erstmals<br />

Anwendungen in der Reinstmetallanalytik<br />

möglich, auch weil im Gegensatz zur Laserablation,<br />

welche besser für Spotuntersuchungen<br />

geeignet ist, eine erheblich größere<br />

Probenmenge analysiert wird. Damit<br />

wirken sich Homogenitäts-Unterschiede<br />

innerhalb der Probe weniger stark auf das<br />

Analysenergebnis aus.<br />

Bei schlecht löslichen Proben bietet<br />

die ETV ebenfalls neue Möglichkeiten.<br />

So muss keramisches Material, wie das<br />

äußerst resistente Siliziumcarbid, nicht<br />

mehr langwierig per Aufschluss in Lösung<br />

gebracht werden. Die elektrothermische<br />

Verdampfung als Probenaufschluss ist<br />

bereits seit einiger Zeit auf dem Markt<br />

verfügbar.<br />

Spectro Analytical Instruments GmbH<br />

www.spectrolive.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

91


TECHNIK AKTUELL<br />

Lasermesssystem für Gießanlagen<br />

Mit Simetal Opal bietet Siemens Metals<br />

Technologies Betreibern von Stranggießanlagen<br />

ein integriertes Lasermesssystem<br />

für eine exakte Ausrichtung der<br />

Strangführungsrollen. Das System erreicht<br />

eine hohe Messgenauigkeit von ±0,07 mm<br />

auch unter den rauen Umgebungsbedingungen<br />

in einem Stahlwerk. Simetal Opal<br />

erfasst die aktuellen Positionierungen der<br />

einzelnen Strangführungsrollen und speichert<br />

die Messdaten qualitätsgesichert<br />

in einer Logdatei. Eine intuitiv bedienbare<br />

Oberfläche und automatisierte Messsequenzen<br />

erleichtern den Einsatz vor Ort<br />

und reduzieren Messzeiten. Die gespeicherten<br />

Messwerte dienen als Basis für<br />

eine zustandsorientierte Instandhaltung<br />

der Strangführung. Dies senkt die Instandhaltungskosten.<br />

Das System kann in neue<br />

und bestehende Anlagen integriert werden.<br />

Betreiber von Stranggießanlagen<br />

müssen heute eine große Bandbreite<br />

von Stahlgüten und Gießquerschnitten<br />

bei reproduzierbar hoher Produktqualität<br />

abdecken können. Gleichzeitig sollen<br />

Anlagenkomponenten eine hohe Lebensdauer<br />

bei möglichst geringem Instandhaltungsaufwand<br />

erreichen. Eine wesentliche<br />

Voraussetzung dafür ist eine präzise<br />

arbeitende Strangführung. Dazu ist eine<br />

schnelle und einfache Lösung für die Ausrichtung<br />

der Führungsrollen erforderlich.<br />

Das dafür von Siemens entwickelte<br />

Messsystem Simetal Opal nutzt einen<br />

hochpräzisen Rotationslaser, dessen<br />

Strahlen im Raum eine Ebene aufspannen.<br />

Diese wird als Referenz für die Vermessung<br />

der Strangführungsrollen verwendet. Ein<br />

Laserempfänger mit integriertem Mikroprozessor<br />

erfasst die Messwerte und überträgt<br />

sie drahtlos an eine Steuerungseinheit.<br />

Dort werden sie mithilfe der speziell<br />

dafür entwickelten Simetal-Opal-Software<br />

automatisch analysiert und gesichert. Zu<br />

jedem Messvorgang erzeugt das System<br />

einen archivierbaren Testbericht. Dies<br />

erlaubt den präzisen Vergleich zwischen<br />

Soll- und Ist-Positionen. Zusätzlich verfügt<br />

das System über ein intelligentes Messdatenmanagement,<br />

das mit der Zustandsüberwachung<br />

der Stranggießanlage verbunden<br />

werden kann. Dies unterstützt<br />

den Anlagenbetreiber bei der Einhaltung<br />

der erforderlichen Wartungs- und Instandhaltungsintervalle.<br />

Siemens AG<br />

www.siemens.com/metals<br />

Erratum:<br />

In Heft 4/2012 ist der Redaktion bei der Rubrik „Technik Aktuell“ ein Fehler unterlaufen. Die Pressemeldung der Firma Linn High Therm GmbH<br />

ist hier nun mit dem dazu gehörenden Bild neu abgedruckt. Die Redaktion der ewi entschuldigt sich für das Versehen.<br />

Drehrohröfen zur<br />

Wärmebehandlung<br />

Linn High Therm, seit 1969 führender<br />

Hersteller von Industrie- und Laboröfen,<br />

präsentiert Drehrohröfen zum Wärmebehandeln,<br />

Kalzinieren von Pulvern,<br />

Granulaten und Fasern, Pyrolyse, Recycling<br />

und Produktion von Seltenen Erden.<br />

FDHK-5-1400/10800/450<br />

T max 550 °C<br />

Einsatzrohr 1.4562 und 1.4401,<br />

Innendurchmesser ca. 1.400 mm,<br />

Länge ca. 16.500 mm<br />

Beheizte Länge ca. 10.800 mm,<br />

Heizleistung ca. 1.500 kW.<br />

Begasungseinrichtung für Luft<br />

FDHK-5-1800/10800/550<br />

T max 650 °C<br />

Einsatzrohr 1.4401,<br />

Innendurchmesser ca. 1.800 mm,<br />

Länge ca. 16.500 mm<br />

Beheizte Länge ca. 10.800 mm,<br />

Heizleistung ca. 600 kW,<br />

Begasungseinrichtung für Luft<br />

Linn High Therm GmbH<br />

www.linn.de<br />

92 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


2. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

TECHNIK AKTUELL<br />

26.- 27. März 2013, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

NEU<br />

NEU<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke,<br />

Leibniz Universität Hannover, Institut für Elektroprozesstechnik<br />

Themenblock 1 Grundlagen und Anlagendesign<br />

• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />

• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />

• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />

Themenblock 2: Anlagen- und Energieeffizienz<br />

• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Härteanlagen<br />

• Auslegung und Aufbau induktiver Schmiedeerwärmungsanlagen<br />

• Energieeffizienz von Induktionsanlagen<br />

Workshop 1<br />

Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Induktives Verzahnungshärten<br />

• Härten von Zahnrädern mit kleinen Modulen<br />

• Härten von Kurbelwellen<br />

Workshop 2<br />

Praxisanforderungen bei der induktiven Schmiedeerwärmung<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Induktive Erwärmung zur Halbwarmumformung<br />

• Induktive Blockerwärmung<br />

• Induktive Stangenerwärmung<br />

MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH,<br />

EFD Induction GmbH, Eldec Schwenk Induction GmbH,<br />

Leibniz Universität Hannover, SMS Elotherm GmbH<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 26.03.2013<br />

Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung<br />

ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 27.03.2013<br />

Zwei Workshops zur Auswahl<br />

(09:00 – 12:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />

Härte- und Schmiedeanlagen<br />

Teilnahmegebühr:<br />

• ewi-Abonnenten oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />

• regulärer Preis: 900,00 €<br />

Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt jeweils<br />

folgende Leistungen ein: Teilnahme an beiden Tagen, Tagungsunterlagen,<br />

Mittagessen, Erfrischungen in den Pausen und Abendveranstaltung<br />

am ersten Tag. Übernachtungspreise sind in der Teilnahmegebühr<br />

nicht enthalten. Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung<br />

(auch per Internet möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und<br />

erhalten eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach dem 1.<br />

März 2013 oder bei Nichterscheinen wird die volle Teilnahmegebühr<br />

berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer gestellt werden.<br />

Stornierungen vor diesem Termin werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand<br />

berechnet. Die Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.ewi-erwaermen.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-erwaermen.de<br />

Ich bin <strong>elektrowärme</strong>-Abonnent<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Praxisanforderungen beim induktiven Härten oder<br />

Workshop 2 Praxisanforderungen bei der induktiven Schmiedeerwärmung<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

93


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma Seite Firma Seite<br />

ALD Vacuum Technologies GmbH, Hanau 11<br />

ITPS 2013, Düsseldorf 28<br />

Maschinenfabrik ALFING KESSLER GmbH, Aalen<br />

4. Umschlagseite<br />

Optris GmbH, Berlin 15<br />

ALUMINIUM CHINA 2013, Shanghai, Volksrepublik China 30<br />

AMBRELL B.V., Almelo, Niederlande 21<br />

SAET S.p.A., Leini – Torino, Italien 23<br />

Fachverlag Schiele & Schön GmbH, Berlin 85<br />

Graphite Materials GmbH, Zirndorf 19<br />

Hannover Messe 2013, Hannover 27<br />

ifm electronic gmbh, Essen 13<br />

SMS ELOTHERM GmbH, Remscheid<br />

Solo Swiss Group, Bienne, Schweiz<br />

Marktübersicht<br />

2. Umschlagseite<br />

Titel<br />

IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />

ELEKTROWÄRME INTERNATIONAL!<br />

Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Telefon: +49 201 82002 24<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Martina Mittermayer<br />

Telefon: +49 89 203 53 66-16<br />

Telefax: +49 89 203 53 66-66<br />

E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Silvija Subasic<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

94 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


ewi<br />

<strong>elektrowärme</strong><br />

<strong>international</strong><br />

Zeitschrift für elektrothermische Prozesse<br />

2013<br />

Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

I. Thermoprozessanlagen für die<br />

elektrothermische Behandlung ............................................................................................................. 96<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe ............................................................................................................................... 106<br />

Beratung, Planung,<br />

Dienstleistungen, Engineering .............................................................................................................. 112<br />

Fachverbände, Hochschulen,<br />

Institute und Organisationen .................................................................................................................. 113<br />

V. Messegesellschaften,<br />

Aus- und Weiterbildung ................................................................................................................................ 114<br />

Kontakt:<br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel.: +49 (0)201 / 82002-24<br />

Fax: +49 (0)201 / 82002-40<br />

E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

www.elektrowaerme-markt.de


Marktübersicht 1-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

thermische Gewinnung<br />

(erzeugen)<br />

schmelzen, Gießen<br />

96 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmen<br />

Pulvermetallurgie<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

97


Marktübersicht 1-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmen<br />

98 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

99


Marktübersicht 1-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

100 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

101


Marktübersicht 1-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Wärmebehandlung<br />

Wärmerückgewinnung<br />

abkühlen und abschrecken<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Bettina Schwarzer-Hahn<br />

Tel. 0201-82002-24<br />

Fax 0201-82002-40<br />

b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

102 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Oberflächenbehandlung<br />

reinigen und trocknen<br />

Fügen<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

103


Marktübersicht 1-2013<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

Fügen<br />

104 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />

energieeffizienz<br />

recyceln<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

105


Marktübersicht 1-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

abschreckeinrichtungen<br />

Förder- und<br />

antriebstechnik<br />

härtereizubehör<br />

chargenträger (cFc)<br />

heizelemente<br />

106 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

induktoren<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

107


Marktübersicht 1-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

induktoren<br />

Mess- und regeltechnik<br />

108 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Ofenbaustoffe (nicht<br />

Feuerfeststoffe)<br />

schutz- und reaktionsgase<br />

schmiedezubehör<br />

stromversorgung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.elektrowaerme-markt.de<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

109


Marktübersicht 1-2013<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

stromversorgung<br />

Prozessautomatisierung<br />

110 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

reinigungs- und<br />

trocknungsanlagen<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

Powered by<br />

INTERNATIONAL<br />

THERM<br />

PROCESS<br />

SUMMIT<br />

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The Key Event<br />

for Thermo Process Technology<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Congress Center<br />

Düsseldorf, Germany<br />

09-10 July 2013 www.itps-online.com<br />

111


Marktübersicht 1-2013<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

112 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

1-2013 Marktübersicht<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

113


Marktübersicht 1-2013<br />

V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

2. Praxisseminar<br />

Induktives Erwärmen zum<br />

HÄRTEN&SCHMIEDEN<br />

NEU<br />

+ 2 Workshops<br />

+ Fachausstellung<br />

Termin:<br />

• Dienstag, 26.03.2013<br />

Seminar (09:30 – 17:00 Uhr)<br />

Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Veranstalter<br />

Zielgruppe:<br />

• Mittwoch, 27.03.2013<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

Zwei Workshops zur Auswahl (09:00 – 12:30 Uhr) von Härte- und Schmiedeanlagen<br />

114 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.ewi-erwaermen.de


www.vulkan-verlag.de<br />

energie sparen und<br />

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ein Leitfaden für Aufbau und Betrieb eines<br />

energiemanagementsystems<br />

Dieses fachbuch vermittelt erstmals das Grundwissen für den<br />

Aufbau von energiemanagementsystemen auf Basis der DIN eN<br />

ISO 50001.<br />

Die im April 2012 eingeführte Norm definiert die Anforderungen<br />

von energiemanagementsystemen und löst die DIN eN 16001<br />

aus dem Jahr 2009 ab. Neben technischen Grundlagen der<br />

Verbrauchsmessung und energieabrechnung erfahren die Leser<br />

in kompakter, transparenter form Methoden zur Datenerfassung<br />

und Datenanalyse sowie zur zielgerichteten<br />

Nutzung der gewonnenen ergebnisse. Die ergänzenden<br />

digitalen In halte bieten – gemeinsam mit dem eBook – zudem<br />

praktischen Nutzen für den mobilen einsatz.<br />

ein Werk für alle, die mit der Beschaffung und Bereitstellung<br />

von energie betraut sind und sich mit der Planung sowie mit<br />

der Umsetzung von effi zienzsteigernden Verfahren in Unternehmen<br />

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1. Auflage 2012, 303 Seiten mit DVD (inkl. eBook), Hardcover<br />

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Zukunft<br />

Vorteilsanforderung per fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

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1. Auflage 2012 – ISBN: 978-3-8027-2382-7<br />

für € 90,- (zzgl. Versand)<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste rechnung belohnt.<br />

firma/Institution<br />

Vorname, Name des empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

e-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, fax, e-Mail) oder durch rücksendung der Sache widerrufen. Die frist beginnt nach erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 essen.<br />

Bankleitzahl<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

nutzung personenbezogener Daten: für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per e-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

PADIN52012


FIRMENPORTRÄT<br />

AICHELIN Ges.m.b.H.<br />

AICHELIN Ges.m.b.H.<br />

KONTAKT:<br />

Harald Berger<br />

Leitung<br />

Marktkommunikation<br />

Tel.: +43 (0)2236/ 23646-210<br />

harald.berger@aichelin.com<br />

FIRMENNAME/ORT:<br />

Aichelin Ges.m.b.H.<br />

Fabriksgasse 3<br />

A-2340 Mödling<br />

Österreich<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

Dr. Markus Reinhold<br />

GESCHICHTE:<br />

Als Produzent von Kochherden und Wohnzimmeröfen wurde<br />

Aichelin 1868 in Stuttgart gegründet. Nach dem ersten Weltkrieg<br />

erfolgte eine Konzentration ausschließlich auf die Produktion von<br />

Industrieöfen. 1960 erwarb Aichelin die Victorin-Werke in Mödling<br />

bei Wien, um den Markt hinter dem „Eisernen Vorhang“ besser<br />

bedienen zu können. 1997 gingen die Firmenanteile mehrheitlich<br />

an die Berndorf Gruppe über und aus dem einst deutschen Unternehmen<br />

wurde ein leistungsfähiger, moderner Produktionsbetrieb<br />

mit Stammsitz in Mödling.<br />

KONZERN:<br />

Die Aichelin Ges.m.b.H. ist Teil der <strong>international</strong> tätigen Aichelin<br />

Gruppe. Diese wiederum ist Tochtergesellschaft der in Niederösterreich<br />

ansässigen Berndorf Gruppe.<br />

MITARBEITERZAHL:<br />

93 Mitarbeiter<br />

EXPORTQUOTE<br />

90 %<br />

PRODUKTSPEKTRUM:<br />

Aichelin ist Technologieführer bei der Herstellung von elektrischoder<br />

gasbeheizten Industrieofenanlagen und weist hohe Wärmebehandlungskompetenz<br />

sowie erprobtes Verfahrens-Know-How auf.<br />

Der Produktumfang beinhaltet z.B. Mehrzweckkammer-, Durchstoß-,<br />

Förderband-, Ringherd-, Drehherd- oder Rollenherd-Ofenanlagen.<br />

Das Leistungsspektrum von Aichelin wird durch Reinigungsanlagen,<br />

Schutzgaserzeuger und Automatisierungstechnik ergänzt und<br />

erstreckt sich von der Projektierung bis zum After Sales Service.<br />

PRODUKTION:<br />

Alle Anlagen werden in der hauseigenen Fertigung zusammengebaut<br />

und ausgiebig getestet, vom Kunden vorabgenommen<br />

und ausgeliefert.<br />

WETTBEWERBSVORTEILE:<br />

Anlagen mit hoher Energie-Effizienz und Verfügbarkeit,<br />

Langjährige Erfahrung und spezialisiertes Know-How,<br />

Kontinuierliche Produktweiterentwicklung zusammen mit Kunden,<br />

Internationales Vertriebsnetzwerk.<br />

ZERTIFIZIERUNG:<br />

Zertifizierung ISO 9001 (seit 1994)<br />

SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />

Instandhaltung von Anlagen, Steigerung der Energieeffizienz bei<br />

neuen und bestehenden Anlagen, Modernisierung & Umbau von<br />

bestehenden Anlagen, Anlagensicherheit, Ersatzteillogistik, technische<br />

Beratungen & Schulungen, Sicherheitsschulungen, Kundentrainings.<br />

INTERNET: www.aichelin.at<br />

116 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2013


1-2013 IMPRESSUM<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

71. Jahrgang · Heft 1 · März 2013<br />

Organschaft<br />

Herausgeber<br />

Beirat<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur<br />

Redaktionsbüro<br />

Redaktionsassistenz<br />

Anzeigenverkauf<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Abonnements/<br />

Organ des Instituts für Elektroprozesstechnik der Universität Hannover, des Fachverbandes THERMOPROZESS-<br />

TECHNIK im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt am Main, und des Zentralverbandes<br />

Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V., Fachverband Elektrowärme anlagen, Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr.-Ing. B. Nacke, Institut für Elektroprozesstechnik, Leibniz Universität Hannover,<br />

Dr.-Ing. A. Seitzer, SMS Elotherm GmbH<br />

Dr.-Ing. W. Andree, ABP Induction Systems GmbH, Prof. Dr.-Ing. K. Krüger, Institut für Automatisierungstechnik, Universität<br />

der Bundeswehr Hamburg, Dipl.-Ing. H. Linn, Linn High Therm GmbH, Dr. D. Pauschinger, Hüttinger Elektrotechnik GmbH<br />

& Co. KG, Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen, Dr.-Ing. H. Stiele, EFD Induction<br />

GmbH, Dipl.-Ing. M. D. Werner, Otto Junker GmbH, Dr.-Ing. T. Würz, VDMA e. V.<br />

Dipl.-Ing. F. Andrä, Prof. Dr.-Ing. E. Baake, Dipl.-Ing. S. Beer, Dr.-Ing. F. Beneke, Dipl.-Ing. A. Book, Dr.-Ing. E. Dötsch,<br />

Dr.-Ing. O. Irretier, Dr.-Ing. C. Krause, Dipl.-Wirt.-Ing. D.M. Schibisch, Dipl. Wirtsch.-Ing. St. Schubotz,<br />

Dr.-Ing. D. Trauzeddel, Dr.-Ing. E. Wrona, Dr.-Ing. P. Wübben<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 201 82002-12, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Annamaria Frömgen, M.A., Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 201 82002-91, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Silvija Subasic, M.A., Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 201 82002-15, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

Bettina Schwarzer-Hahn, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Tel. +49 201 82002-24, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />

Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag GmbH/DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-16, Fax: +49 89 203 53 66-66, E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />

Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />

Einzelheftbestellung Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Tel.: +49 931 4170-1616, Fax: +49 931 4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Bezugsbedingungen<br />

<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint viermal pro Jahr.<br />

Bezugspreise 2013:<br />

Abonnement (Deutschland): € 166,- + € 12,- Versand<br />

ePaper (als PDF):<br />

Abonnement: € 166,-; Einzelheft € 48,-<br />

Abonnement (Ausland): € 166,- + € 14,- Versand Abo Plus (Print + ePaper):<br />

Einzelheft (Deutschland): € 48,- + € 3,- Versand Abonnement (Deutschland): € 215,80 + € 12,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 48,- + € 3,50 Versand Abonnement (Ausland): € 215,80 + € 14,- Versand<br />

Satz und Gestaltung<br />

Druck<br />

Verlag<br />

Geschäftsführer<br />

Spartenleiter<br />

ISSN 0340-3521<br />

Studenten: 50 % Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />

außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Auch die Rechte der Weitergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren<br />

oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte und benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem.<br />

§ 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethe straße 49, 80336<br />

München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Daniel Klunkert, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Druckerei Chmielorz, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1957 Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52–56, 45128 Essen,<br />

Telefon +49 201 82002-0, Telefax +49 201 82002-40<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Stephan Schalm<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

1-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>


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