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Dichtungstechnik Dichtungen für Chemie und Verfahrenstechnik (Vorschau)

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ISSN 1436-526X<br />

VULKAN-VERLAG ESSEN<br />

Ausgabe<br />

2/2013<br />

Schwerpunkt<br />

<strong>Dichtungen</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Chemie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

Termin<br />

XVIII. Dichtungskolloquium<br />

25.-26. 09 2013<br />

in Rheine<br />

Mit Einkaufs-<br />

Berater<br />

Jörg Skoda, Stefan Schulz<br />

Qualitätsmerkmale von statischen Dichtsystemen<br />

Marco Schildknecht, Theresa Steinert<br />

Einfluss der Dichtflächenbeschaffenheit auf die<br />

Leckageperformance<br />

Anne Christine Bern, Rolf Limpert, Heinrich Wilming<br />

Der VCI-Leitfaden zur Flanschmontage – praktikable<br />

Umsetzungshilfe der VDI 2290 zur Erfüllung der TA Luft<br />

Heiko Friedrich<br />

Oberflächenveredelung von <strong>Dichtungen</strong>:<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen


Unsere Leistungen<br />

› F&E im Rahmen öffentlich geförderter Forschungsprojekte<br />

in Zusammenarbeit mit industriellen Partnern<br />

› Ermittlung von Einsatzkriterien, Kennwerten <strong>und</strong> funktionellen Abhängigkeiten<br />

von <strong>Dichtungen</strong> <strong>und</strong> Flanschsystemen<br />

› Prüfung von Dichtelementen nach gängigen Normen (DIN, EN, TA Luft, US Normen etc.)<br />

› FEM-Spannungs- <strong>und</strong> Verformungsanalysen<br />

› Entwickung <strong>und</strong> Bau von Sonderprüfständen<br />

› Verwaltung der Dichtungsdatenbank www.gasketdata.org<br />

Kontakt<br />

Fachhochschule Münster<br />

Center of Sealing Technologies<br />

Forschungsbereich <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Bürgerkamp 3<br />

48565 Steinfurt<br />

Tel. 02551 9-62683<br />

dichtlab@fh-muenster.de<br />

Aktuelle Informationen finden<br />

Sie auch im Internet<br />

www.fh-muenster.de/dichtungstechnik


VORWORT<br />

Um „Sichere <strong>und</strong> zuverlässige<br />

Dichtverbindungen“ …<br />

… geht es beim XVIII. internationalen Dichtungskolloquiums in Rheine bei<br />

Münster in Westfalen am 25. <strong>und</strong> 26. September 2013, das gemeinsam<br />

von der Fachhochschule Münster <strong>und</strong> unserer Zeitschrift „<strong>Dichtungstechnik</strong>“<br />

unter der Leitung von Professor Alexander Riedl veranstaltet wird.<br />

Da die Dichtheit einer Flanschverbindung nicht allein von der Qualität<br />

der Dichtung abhängt, ist eine weitaus differenziertere Sichtweise auf<br />

dieses Thema notwendig. Auf dem XVIII. Dichtungskolloquium wird dazu<br />

unter anderem die Rolle des Flansches, der Schrauben, der Dichtung<br />

<strong>und</strong> besonders auch der Montage der Dichtung beleuchtet. Auch die<br />

Anforderungen der einschlägigen Richtlinien werden in diesem Kontext<br />

behandelt. Es wird also sowohl im Anschluss an die neunzehn Vorträge als<br />

auch auf der gemeinsamen Abendveranstaltung aller Teilnehmer genügend<br />

Diskussionsstoff geben.<br />

WOLFGANG MÖNNING<br />

Chefredakteur<br />

w.moenning@vulkan-verlag.de<br />

Detaillierte Informationen zum Programm <strong>und</strong> zum Ablauf finden Sie unter<br />

www.dichtungskolloquium.de.<br />

Zum Redaktionsschluss dieses Heftes waren <strong>für</strong> das XVIII. Kolloquium neben<br />

Teilnehmern aus Deutschland bereits Besucher aus Belgien, der Niederlande,<br />

Österreich, der Schweiz, Polen, Slowenien <strong>und</strong> der Tschechischen<br />

Republik angemeldet. Eine kurzfristige Anmeldung ist noch bis zum Tag vor<br />

der Veranstaltung möglich. Wir laden Sie hiermit herzlich ein, an dieser<br />

aktuellen Veranstaltung teilzunehmen.<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

1


INHALT<br />

FACHBERICHTE<br />

15 JÖRG SKODA, STEFAN SCHULZ<br />

Qualitätsmerkmale von statischen Dichtsystemen<br />

19 MARCO SCHILDKNECHT, THERESA STEINERT<br />

Einfluss der Dichtflächen beschaffenheit auf die Leckageperformance<br />

24 ANNE CHRISTINE BERN, ROLF LIMPERT, HEINRICH WILMING<br />

Der VCI-Leitfaden zur Flanschmontage – praktikable Umsetzungshilfe der VDI<br />

2290 zur Erfüllung der TA Luft<br />

29 HEIKO FRIEDRICH<br />

Oberflächenveredelung von <strong>Dichtungen</strong>: Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

JOURNAL<br />

WIRTSCHAFT UND UNTERNEHMEN<br />

OVE Plasmatec<br />

4 Neues Beschichtungszentrum<br />

IDG-<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

4 Von Festo ausgezeichnet<br />

Trelleborg Sealing Solutions<br />

5 Mit Bosch-Lieferantenpreis ausgezeichnet<br />

Fachgruppen DT <strong>und</strong> SAT<br />

6 Informationstag „Lebensmittelzulassungen“<br />

C. O. Gehrckens<br />

8 O-Ring-Akademie® jetzt als Webinar<br />

O-Ring-Akademie<br />

8 Sonderseminar im zweiten Halbjahr 2013<br />

COG<br />

5 Europas größtes O-Ring Lager jetzt noch<br />

größer<br />

PERSÖNLICHES<br />

9 Wolfgang Tietze †<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

XVIII. Dichtungskolloquium in Rheine<br />

6 Sichere <strong>und</strong> zuverlässige Dicht verbindungen<br />

Trelleborg Sealing Solutions Germany<br />

9 Carsten Stehle neuer Geschäftsführer<br />

Frenzelit<br />

9 Bertram Axmann Vertriebsleiter des Geschäftsbereichs<br />

<strong>Dichtungen</strong><br />

2 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN<br />

10 O-Ring als Speichermedium erweitert Leistungsspektrum<br />

von <strong>Dichtungen</strong><br />

10 Neuer FEPM Hochleistungs-Compo<strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

extreme Anwendungen<br />

11 Neue Generation von Dichtungswerkstoffen<br />

<strong>für</strong> Biokraftstoff-Systeme<br />

K Messe, Düsseldorf<br />

Halle 12 I Stand E19<br />

16. – 23. Oktober 2013<br />

12 PU-Dichtungswerkstoff mit EU-Zulassung <strong>für</strong><br />

den Lebensmittelbereich<br />

12 Schnellverbindungen <strong>für</strong> Rohre <strong>und</strong> andere<br />

Bauteile<br />

13 Neue Flachdichtung mit verbesserter Dichtigkeit<br />

14 K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> anwendungsorientierte<br />

Dichtungslösungen<br />

Gieß- <strong>und</strong> Formteile<br />

14 Leistungssteigerung der Dichtungsfunktion<br />

in Hydraulikzylindern<br />

15 Qualitätsmerkmale von statischen Dichtsystemen<br />

SERVICE<br />

32 Impressum<br />

Für alles die richtige Form<br />

Multifunktional, leistungsfähig, verschleißfest<br />

<strong>und</strong> sicher – das sind unsere Gieß- <strong>und</strong><br />

Formteile aus Polyurethan-Elastomeren.<br />

Vom Abstreifer über Federelemente bis hin<br />

zu Kupplungspaketen <strong>und</strong> Walzen. Was uns<br />

auszeichnet: jahrelange Erfahrung, hohe<br />

Dienstleistungsflexibilität durch eigenen<br />

Formen- <strong>und</strong> Werkzeugbau sowie ein breites<br />

PUR-Halbzeuge-Programm.<br />

Dicht, dichter, SPÄH.<br />

www.spaeh.de<br />

40 Inserentenverzeichnis<br />

33 Einkaufsberater<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

3


WIRTSCHAFT UND UNTERNEHMEN<br />

OVE PLASMATEC<br />

Neues Beschichtungszentrum<br />

Die OVE Plasmatec GmbH aus Weil im Schönbuch, Spezialist<br />

<strong>für</strong> die Oberflächenveredelung von Elastomeren hat<br />

ein neues Beschichtungszentrum eröffnet.<br />

Die stetig wachsende Nachfrage nach den angebotenen<br />

Dienstleistungen <strong>für</strong> elastomere <strong>Dichtungen</strong> wie Nassreinigung<br />

der Oberflächen, Plasmabehandlungen (LABS-Freiheit) <strong>und</strong><br />

Gleitlackbeschichtungen zur Reibungsreduzierung hat 2011<br />

zur Entscheidung <strong>für</strong> den Neubau geführt.<br />

Der Ende 2012 abgeschlossene Neubau beherbergt<br />

zusätzlich auf insgesamt 1.500 Quadratmetern insgesamt<br />

elf Trommel-Beschichtungsanlagen, vier Handspritzstände<br />

sowie ein Qualitätszentrum. Durch die hinzugewonnene<br />

Fläche ist eine Steigerung der bisher bearbeiteten Teile<br />

(durchschnittlich 80 Millionen Stück pro Monat) gewährleistet.<br />

Die gewohnt kurzen Lieferzeiten sind mit dem Neubau<br />

ebenfalls gesichert.<br />

Neu ist zudem eine Anlage zur Aufbereitung des anfallenden<br />

Schmutzwassers aus dem Nassreinigungsprozess. Das<br />

Abwasser wird hierbei verdampft, die Rückstände werden<br />

umweltgerecht entsorgt <strong>und</strong> das aufbereitete Wasser kann<br />

wiederverwendet werden. ■<br />

IDG-DICHTUNGSTECHNIK<br />

Von Festo ausgezeichnet<br />

Hans-Werner Hübsch <strong>und</strong> Geschäftsführer Hans-Ulrich<br />

von Dungen (rechts) mit der Auszeichnnung<br />

Die Firma Festo zeichnete IDG-<strong>Dichtungstechnik</strong> GmbH<br />

<strong>für</strong> eine „ausgezeichnete Produkt- <strong>und</strong> Lieferperformance“<br />

aus. Im Jahr 2012 erreichten die Dichtungsspezialisten im<br />

internen Ratingsystem von Festo 95 von möglichen 100<br />

Punkten. Damit gehört IDG-<strong>Dichtungstechnik</strong> GmbH zum<br />

Kreis der Elite-Lieferanten.<br />

„Diese Auszeichnung mit dem „Festo Supplier Elite Award“<br />

ist eine sichtbare Bestätigung unserer strikten K<strong>und</strong>enorientierung“,<br />

freut sich Hans-Werner Hübsch, der zusammen<br />

mit Geschäftsführer Hans-Ulrich von Dungen den Award in<br />

Form einer Tafel aus Edelstahl <strong>und</strong> Acryl entgegennehmen<br />

durfte. „Das motiviert natürlich dran zu bleiben <strong>und</strong> unser<br />

Ehrgeiz ist geweckt, das Erreichte noch zu steigern“.<br />

Die IDG-<strong>Dichtungstechnik</strong> GmbH mit Sitz im schwäbischen<br />

Kirchheim unter Teck zählt zu den Technologietreibern der<br />

industriellen <strong>Dichtungstechnik</strong>. Neben der Konstruktion <strong>und</strong><br />

Entwicklung, insbesondere von PTFE-<strong>Dichtungen</strong> <strong>und</strong> speziellen<br />

Hightech-Elastomer-Elementen baut das Unternehmen<br />

auf eine Produktion auf Basis modernster Technologien. ■<br />

4 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


TRELLEBORG SEALING SOLUTIONS<br />

Mit Bosch-Lieferantenpreis ausgezeichnet<br />

Die Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH in<br />

Stuttgart wurde von der Robert Bosch GmbH mit dem<br />

Bosch Global Supplier Award ausgezeichnet. Der<br />

Dichtungsspezialist erhält den Lieferantenpreis in der<br />

Kategorie Mechanik <strong>und</strong> Handelsware <strong>für</strong> herausragende<br />

Leistungen bei der Herstellung <strong>und</strong> Lieferung<br />

von Produkten oder Dienstleistungen.<br />

Trelleborg Sealing Solutions ist seit über 30 Jahren<br />

Partner von Bosch <strong>und</strong> liefert vor allem O-Ringe,<br />

PTFE-<strong>Dichtungen</strong> sowie Formteile u. v. m. vorwiegend<br />

an den Bereich Kraftfahrzeugtechnik. Darüber hinaus<br />

wird jedoch auch an die Geschäftsbereiche Drive<br />

and Control (Bosch Rexroth) sowie Powertools <strong>und</strong><br />

Thermotechnik weltweit geliefert.<br />

Beeindruckt waren die Bosch-Verantwortlichen bei<br />

Gesprächen anlässlich der Preisverleihung auch von<br />

Trelleborgs neuestem Produkt Rubore ® . Die neuartige<br />

Technologie zur Herstellung von mehrlagigen Gummi-<br />

Metall-Verbindungen <strong>für</strong> Dichtungsanwendungen im<br />

Automotive-Bereich ist so revolutionär, dass sofort über<br />

Einsatzmöglichkeiten diskutiert wurde.<br />

Insgesamt hat Bosch 38 Lieferanten aus neun Ländern<br />

in fünf Kategorien prämiert. “Der Bosch Global<br />

Supplier Award ist Auszeichnung <strong>und</strong> Ansporn zugleich.<br />

Wir honorieren damit die Verdienste unserer<br />

besten Lieferanten. Alle anderen wollen wir animieren,<br />

ebenfalls Spitzenleistungen zu erbringen”, sagte Dr.<br />

Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung,<br />

anlässlich der Preisverleihung in Stuttgart. Das<br />

Technologie- <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen hat den<br />

Lieferantenpreis in diesem Jahr zum 13. Mal verliehen.<br />

■<br />

COG<br />

Europas größtes O-Ring Lager<br />

jetzt noch größer<br />

Der unabhängige Dichtungshersteller C. Otto Gehrckens<br />

– kurz COG - hat am Standort Pinneberg weiter stark<br />

investiert. Im August 2013 wurde nach knapp einjähriger<br />

Bauzeit ein neues Lagergebäude mit integrierten<br />

Büroflächen in Betrieb genommen. Automatisierte Lagertechnik<br />

<strong>und</strong> optimierte Logistikabläufe sorgen <strong>für</strong> kürzeste<br />

Lieferzeiten <strong>und</strong> einen hohen Servicegrad. Das neue<br />

Hochregallager mit über 14.000 Lagerplätzen schafft<br />

zudem Raum <strong>für</strong> eine noch größere Auswahl an abrufbaren<br />

Elastomerdichtungen.<br />

„Mit drei zusätzlichen Büroetagen (insgesamt ca. 1000<br />

m² Gr<strong>und</strong>fläche) <strong>und</strong> einer annähernden Verdopplung unserer<br />

Lagerkapazitäten sind wir jetzt <strong>für</strong> unsere starkes Wachstum<br />

gut aufgestellt <strong>und</strong> blicken optimistisch in die Zukunft.“,<br />

so der geschäftsführende Gesellschafter Jan Metzger.<br />

COG wurde 1867 in Pinneberg bei Hamburg<br />

gegründet <strong>und</strong> gehört zu den führenden Anbietern <strong>für</strong><br />

Elastomerdichtungen. Das Unternehmen mit heute mehr<br />

als 200 Mitarbeitern verließ schrittweise den alten<br />

Stammsitz in der Innenstadt von Pinneberg <strong>und</strong> baute<br />

am Stadtrand in mehreren Bauphasen seine neue<br />

Zentrale auf. ■<br />

Europas größtes O-Ring-Lager<br />

über 45.000 Positionen<br />

Elastomere Formteile<br />

auch nach K<strong>und</strong>enzeichnung<br />

Unser Beitrag zu<br />

Eigene Entwicklung <strong>und</strong> Fertigung<br />

Auch in Kleinstserien stark<br />

Verschiedenste Werkstoffe inkl. FFKM<br />

Freigaben/Zulassungen <strong>für</strong> diverse Werkstoffe:<br />

FDA, USP, KTW, DVGW, NSF/ANSI 61, WRAS BS 6920 uvm.<br />

Shanghai<br />

28.10. – 31.10.2013<br />

Halle E 5, Stand B 2-1<br />

German EngineeRING<br />

Präzisions-O-Ringe vom Spezialisten<br />

Dass deutsche Ingenieurskunst weltweit einen glänzenden Ruf besitzt,<br />

hat viel mit Zuverlässigkeit zu tun. Da<strong>für</strong> sind – in aller Bescheidenheit –<br />

auch unsere Präzisions-O-Ringe verantwortlich. Seit über 100 Jahren<br />

achtet COG darauf, dass bei „German Engineering“<br />

größter Wert auf die letzte Silbe gelegt wird.<br />

Der direkte<br />

Draht in unser Lager<br />

www.COG.de<br />

Tel. 04101 5002-0<br />

Fax 04101 5002-83<br />

C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG<br />

Gehrstücken 9 • 25421 Pinneberg<br />

www.cog.de • info@cog.de<br />

5<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

Wenn’s drauf ankommt …<br />

Premium-Qualität<br />

seit 1867


JOURNAL<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

XVIII. DICHTUNGSKOLLOQUIUM IN RHEINE<br />

Sichere <strong>und</strong> zuverlässige Dicht verbindungen<br />

Die Dichtheit einer Flanschverbindung hängt nicht allein von<br />

der Qualität der Dichtung ab. Eine weitaus differenziertere<br />

Sichtweise auf dieses Thema bietet das XVIII. internationale<br />

Dichtungskolloquium am 25. <strong>und</strong> 26. September in<br />

Rheine, das unter anderem die Rolle des Flansches, der<br />

Schrauben, der Dichtung <strong>und</strong> besonders auch der Montage<br />

der Dichtung beleuchtet – kurzum es wird gezeigt, wie<br />

die Anforderungen der einschlägigen Richtlinien optimal<br />

erfüllt werden können. Veranstalter sind der Fachbereich<br />

Physikalische Technik/Forschungsbereich <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

der Fachhochschule Münster <strong>und</strong> der Vulkan-Verlag.<br />

Zielgruppe dieser traditionellen Veranstaltung unter der<br />

Leitung von Professor Dr. Alexander Riedl, FH Münster,<br />

sind Mitarbeiter von<br />

■ Anlagenbetreibern,<br />

■ Dichtungsherstellern,<br />

■ F&E-Abteilungen,<br />

■ Behörden <strong>und</strong><br />

■ Hochschulen.<br />

Die Tagungsgebühren betragen 639,- Euro plus MwSt.<br />

(<strong>für</strong> Abonnenten der Zeitschrift <strong>Dichtungstechnik</strong> 589,- Euro).<br />

Sie enthalten den Tagungsband, das Mittagessen an beiden<br />

Tagen, die Pausenversorgung <strong>und</strong> die Teilnahme an<br />

der gemeinsamen Abendveranstaltung.<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter<br />

www.dichtungskolloquium.de oder Tel. 0201 8200228. ■<br />

FACHGRUPPEN DT UND SAT<br />

Informationstag „Lebensmittelzulassungen“<br />

Lebensmittel kommen auf ihrem Weg von der Erzeugung bis<br />

zum Verzehr ständig mit anderen Stoffen <strong>und</strong> Materialien, zum<br />

Beispiel Verpackungen, Förderbändern oder Auffangbehältern,<br />

in Kontakt. Der Technische Handel ist als Berater der Lebensmittelhersteller<br />

ein starker Partner, denn er vertreibt die benötigten<br />

Bedarfsgegenstände <strong>für</strong> die Produktion, zum Beispiel Schläuche<br />

aus Gummi <strong>und</strong> Kunststoffen oder <strong>Dichtungen</strong> aus Elastomeren.<br />

Um den Status als wichtigen Berater zu gewährleisten,<br />

bedarf es ständiger Fortbildung. Denn <strong>für</strong> diese Produkte gelten<br />

Vorschriften <strong>und</strong> Nachweise, die deren Zulassungen im<br />

Lebensmittelbereich erst erlauben. Neben der EG-Verordnung<br />

existieren noch einzelne länderspezifische Vorschriften in der<br />

Europäischen Union <strong>und</strong> auch der amerikanische Standard<br />

muss häufig beachtet werden. Einen Überblick über die aktuellen<br />

Vorschriften <strong>für</strong> Bedarfsgegenstände, die im Produktionsprozess<br />

in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden dürfen,<br />

zu geben, war Ziel eines Informationstages, der von den beiden<br />

VTH-Fachgruppen „<strong>Dichtungstechnik</strong>“ <strong>und</strong> „Schlauch- <strong>und</strong><br />

Armaturentechnik“ in Düsseldorf organisiert wurde.<br />

Rahmenverordnung mit zahlreichen Ergänzungen<br />

Zum Auftakt vermittelte Dr. Sieglinde Stähle vom B<strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

Lebensmittelrecht <strong>und</strong> Lebensmittelk<strong>und</strong>e e.V. (BLL, Berlin) die<br />

Gr<strong>und</strong>lagen zum Thema. Generell gilt die EG-Rahmenverordnung<br />

1935/2004. Sie besagt, dass alle Materialien <strong>und</strong><br />

Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen<br />

– also Verpackungen, Verarbeitungsmaschinen, Rohrleitungen,<br />

Transportbänder, Tanks, Geschirr usw. – keine ges<strong>und</strong>heitsgefährdenden<br />

Bestandteile an die Lebensmittel abgeben<br />

oder eine unvertretbare Veränderung der Zusammensetzung<br />

des Lebensmittels herbeiführen dürfen. Außerdem gilt <strong>für</strong> alle<br />

Gegenstände <strong>und</strong> Materialien eine Kennzeichnungspflicht,<br />

z.B. durch das Glas-Gabel-Symbol. Regelungsinstrumente<br />

sind etwa Verzeichnisse aller zugelassenen Stoffe (Positivlisten),<br />

Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit oder Konformitätserklärungen.<br />

Die EG-Verordnung 1935/2004 ist allerdings nur als<br />

„Rahmen“ anzusehen. Ebenfalls gilt <strong>für</strong> Lebensmittelkontaktmaterial<br />

die EG-Verordnung 2023/2006 GMP, die <strong>für</strong> „gute<br />

Herstellungspraxis“ (engl. Good Manufacturing Practice) steht.<br />

Ergänzend dazu gibt es diverse Einzelmaßnahmen wie etwa<br />

die konsolidierte EU-Kunststoff-Verordnung Nr. 10/2011 PIM<br />

(Plastic Implementation Measure).<br />

Für bestimmte Materialien wie Kunststoff oder Keramik seien<br />

Konformitätserklärungen zu leisten, die belegen, dass diese<br />

Materialien den geltenden Vorschriften entsprechen, so Dr.<br />

Stähle. Neben diesem gesetzlich geregeltem Mittel gebe<br />

es aber auch freiwillige Spezifikationen, die eine Kommunikation<br />

in der Lieferkette des späteren Produkts vereinfachten.<br />

„Das Wissen über verarbeitete Stoffe wird entlang der Lieferkette<br />

vom Rohstoff über verschiedene Vorprodukte <strong>und</strong> Veredelungen<br />

bis hin zum Handel immer geringer. Parallel dazu steigt<br />

aber die Verantwortung <strong>für</strong> dieses Produkt“, wies Dr. Stähle<br />

auf bestehende Missstände hin.<br />

Das Produkt ist entscheidend Heino Fangmann von der<br />

TÜV-Süd Management GmbH (München) widersprach in<br />

6 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 21 / 2013


seinem Vortrag über die IFS-Zertifizierung<br />

im Punkt Konformitätserklärungen<br />

der Vorgehensweise des BLL. Laut der<br />

aktuellen Version 6 des International<br />

Food Standard (IFS), der Qualitäts- <strong>und</strong><br />

Lebensmittelsicherheitsstandards <strong>für</strong><br />

Eigenmarken des Handels entwickelt<br />

hat, sollten Konformitätserklärungen<br />

<strong>für</strong> alle eingesetzten Materialien <strong>und</strong><br />

Bedarfsgegenstände mit Lebensmittelkontakt<br />

vorliegen. Existieren <strong>für</strong> einen<br />

Stoff keine Gesetzesvorgaben, so müssen<br />

Nachweise vorliegen, dass alle<br />

Materialien <strong>und</strong> Bedarfsgegenstände<br />

<strong>für</strong> den geplanten Gebrauch geeignet<br />

sind. Fangmann erklärte den Aufbau<br />

einer Konformitätserklärung, in der<br />

neben Informationen zu den verwendeten<br />

Stoffen auch eingetragen ist, welche<br />

Lebensmittel wie lange <strong>und</strong> bei welcher<br />

Temperatur mit dem zu prüfenden<br />

Material in Berührung kommen dürfen.<br />

„Dieser Punkt ist von großer Bedeutung.<br />

Eine Dichtung, die <strong>für</strong> Abfüllanlagen<br />

von Mineralwasser geeignet ist, kann<br />

<strong>für</strong> Abfüllanlagen von Speiseöl absolut<br />

untauglich sein <strong>und</strong> umgekehrt. Die<br />

Aufgabe des Technischen Handels<br />

bzw. seiner K<strong>und</strong>en besteht darin,<br />

den Lebensmittelherstellern mit diesen<br />

Informationen zu helfen, damit sie eine<br />

Konformitätserklärung erstellen können“,<br />

so Fangmann.<br />

BfR-Empfehlungen <strong>für</strong> nationale<br />

Zulassungen Über die Empfehlungen<br />

des B<strong>und</strong>esinstituts <strong>für</strong> Risikoforschung<br />

(BfR), das die Stoffzulassungen von<br />

Kunststoffen <strong>und</strong> anderen Hochpolymeren<br />

in Deutschland regelt, referierte Volker<br />

Krings vom wdk Wirtschaftsverband<br />

der deutschen Kautschukindustrie e.V.<br />

(Frankfurt) <strong>und</strong> Mitglied der BfR-Kommission<br />

<strong>für</strong> Bedarfsgegenstände (Berlin).<br />

Die BfR-Empfehlungen sind keine<br />

Rechtsnormen. Sie stellen aber den<br />

derzeitigen Stand von Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Technik <strong>für</strong> die Bedingungen dar,<br />

unter denen Bedarfsgegenstände aus<br />

hochpolymeren Stoffen im Hinblick auf<br />

ihre ges<strong>und</strong>heitliche Unbedenklichkeit<br />

den Bestimmungen des Lebensmittel-,<br />

Bedarfsgegenstände- <strong>und</strong> Futtermittelgesetzes<br />

<strong>und</strong> der Rahmenverordnung<br />

EG 1935/2004 entsprechen. Es<br />

gibt dabei kein Zulassungsverfahren,<br />

sondern nur Zulassungen <strong>für</strong> einzelne<br />

Stoffe, die nach den Regeln der europäischen<br />

Lebensmittelbehörde EFSA<br />

erfolgen.<br />

Die äußeren Umstände, unter denen<br />

ein Lebensmittel produziert wird, sind<br />

<strong>für</strong> den Zulassungsprozess von großer<br />

Bedeutung. Krings machte das am Beispiel<br />

der BfR-Empfehlung XXI <strong>für</strong> Bedarfsgegenstände<br />

auf Basis von Natur- <strong>und</strong><br />

Synthesekautschuk deutlich, die derzeit<br />

überarbeitet wird. Die Anforderungen<br />

<strong>für</strong> aus diesem Material hergestellten<br />

Bedarfsgegenstände werden in vier<br />

Kategorien eingeteilt, die sich in der<br />

Dauer des Kontaktes unterscheiden.<br />

„Sie sind in der Pflicht, sich darüber<br />

zu informieren, welche Lebensmittel Ihr<br />

K<strong>und</strong>e produziert <strong>und</strong> unter welchen<br />

Bedingungen dies geschieht“, so Krings<br />

zu den Tagungsteilnehmern. „Nur so<br />

können Sie ihn optimal beraten, welche<br />

Produkte er <strong>für</strong> seinen Produktionsprozess<br />

verwenden darf <strong>und</strong> kann.“<br />

Vorgehensweise der Hersteller<br />

Nach der Theorie am Vormittag wurde es<br />

am Nachmittag etwas praxisbezogener.<br />

Dazu erzählten Vertreter von vier<br />

Lieferanten des Technischen Handels,<br />

wie ihr Unternehmen mit dem Thema<br />

Lebensmittelzulassungen umgeht.<br />

Michael Krüger von der Firma C.<br />

Otto Gehrckens GmbH & Co. KG<br />

(Pinneberg) zum Beispiel sieht eine<br />

Schwierigkeit darin, der Rahmenverordnung<br />

EG 1935/2004 immer<br />

gerecht zu werden, zumal bei COG<br />

in der Entwicklung von Elastomerdichtungen<br />

immer häufiger auch noch weitere<br />

Regelwerke <strong>und</strong> Vorschriften wie<br />

die der FDA, REACH oder TSE-Freiheit<br />

beachtet werden müssen. Er appellierte<br />

an die Technischen Händler: „Sprechen<br />

Sie mit uns, welche Produkte Ihre K<strong>und</strong>en<br />

benötigen. Wir können in unserer<br />

Entwicklung darauf eingehen.“<br />

Nicht nur die Lieferanten, sondern auch<br />

zahlreiche Tagungsteilnehmer forderten<br />

eine verstärkte Zusammenarbeit entlang<br />

der Lieferkette, um der Verantwortung<br />

jedes einzelnen Beteiligten gerecht zu<br />

werden. ■<br />

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<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

7


JOURNAL<br />

TERMINKALENDER<br />

24. Sept. <strong>Dichtungstechnik</strong> leicht gemacht<br />

Seminar des HDT Essen in Berlin<br />

auch am 05. 11. 2013 in Essen<br />

hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

25. Sept. Verfahren zur Montage <strong>und</strong><br />

Demontage von Dichtverbindungen an<br />

Rohrleitungen <strong>und</strong> Apparaten<br />

Seminar des HDT Essen in Berlin<br />

auch am 06. 11. 2013 in Essen<br />

hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

25.-26. Sept. XVIII. Dichtungskolloquium<br />

in Steinfurt<br />

www.dichtungskolloquium.de<br />

26. Sept. <strong>Dichtungen</strong> – Schrauben – Flansche<br />

Seminar des HDT Essen in Berlin<br />

auch am 07. 11. 2013 in Essen<br />

hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

5. Nov. <strong>Dichtungstechnik</strong> leicht gemacht<br />

Seminar im HDT Essen<br />

hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

5.-6. Nov. O-Ring <strong>Dichtungen</strong> – Auslegung,<br />

Einsatzgrenzen <strong>und</strong> Anwendungen<br />

Seminar in Oberstenfeld<br />

info@o-ring-prueflabor.de,<br />

www.o-ring-prueflabor.de<br />

6. Nov. Verfahren zur Montage <strong>und</strong><br />

Demontage von Dichtverbindungen an<br />

Rohrleitungen <strong>und</strong> Apparaten<br />

Seminar im HDT Essen<br />

hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

7. Nov. <strong>Dichtungen</strong> – Schrauben – Flansche<br />

Seminar im HDT Essen<br />

hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

7. Nov. Sicheres Abdichten mit O-Ringen<br />

inkl. Prüfung <strong>und</strong> Schadensanalyse<br />

COG-Seminar in Pinneberg<br />

info@cog.de, www.cog.de<br />

12.-13. Nov. Schadensanalyse von elastomeren<br />

<strong>Dichtungen</strong><br />

Seminar in Oberstenfeld<br />

info@o-ring-prueflabor.de<br />

www.o-ring-prueflabor.de<br />

14. Nov. <strong>Dichtungstechnik</strong> im Rohrleitungs<strong>und</strong><br />

Apparatebau<br />

Seminar im HDT Essen<br />

hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

15. Nov. Elastomerdichtungen in Lebensmittel<strong>und</strong><br />

Pharmaanwendungen – Aktuelle<br />

Richtlinien, Zulassungen & Freigaben +<br />

Entwicklungstrends<br />

COG-Webinar; info@cog.de, www.cog.de<br />

3.-4. Dez. Prüfung von elastomeren <strong>Dichtungen</strong> –<br />

Seminar <strong>und</strong> Workshop<br />

Seminar in Großbottwar<br />

info@o-ring-prueflabor.de,<br />

www.o-ring-prueflabor.de<br />

C. O. GEHRCKENS<br />

O-Ring-Akademie ®<br />

jetzt als Webinar<br />

Die O-Ring-Akademie ® bietet zusätzlich zu den konventionellen<br />

Seminaren mit der Webinar-Reihe ein komfortables<br />

Online-Angebot an. Dieses richtet sich sowohl an versierte<br />

Experten als auch technisch oder kaufmännisch orientierte<br />

Personen, die sich über Spezialthemen der <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

kurz, kompakt <strong>und</strong> kompetent informieren möchten.<br />

Am Freitag, 15. November, 10.30 h bis 11.30 h<br />

ist das Thema „Elastomerdichtungen in Lebensmittel- <strong>und</strong><br />

Pharmaanwendungen – Aktuelle Richtlinien, Zulassungen<br />

<strong>und</strong> Freigaben, Entwicklungstrends. Referent bei diesem<br />

kostenlosen Webinar ist Dipl.-Ing. Michael Krüger, Leiter<br />

Anwendungstechnik, C. Otto Gehrckens GmbH & Co.<br />

KG <strong>und</strong> Mitglied in verschiedenen Normungsausschüssen.<br />

In kaum einer anderen Branche sind die Anforderungen<br />

an moderne Hochleistungsdichtungen in den letzten<br />

Jahren so stark gestiegen, wie in der Pharma- <strong>und</strong> Lebensmittelindustrie.<br />

Alle Materialien, die im Produktionsprozess<br />

mit dem zu produzierenden Medium in Kontakt kommen,<br />

müssen entsprechende Normen/Zulassungen erfüllen (z.<br />

B. FDA, USP, Verordnung (EG) 1935/2004) <strong>und</strong> diese<br />

können auch länderspezifisch unterschiedlich ausfallen.<br />

Der Bereich der Zulassungen/Freigaben unterliegt kontinuierlichen<br />

Veränderungen, die <strong>für</strong> den Anwender von<br />

wesentlicher Bedeutung sind.<br />

In diesem 1-stündigen Webinar wird der Teilnehmer<br />

einen detaillierten Überblick über aktuelle Anforderungen,<br />

Richtlinien, Zulassungen <strong>und</strong> Freigaben von Elastomerdichtungen<br />

in Lebensmittel-/Pharmaanwendungen erhalten. Darüber<br />

hinaus werden noch aktuelle Status-Informationen aus<br />

Normungsausschüssen <strong>und</strong> Trends beschrieben.<br />

Weitere Informationen: info@o-ring-akademie.de oder<br />

telefonisch 04101 5002-348. ■<br />

O-RING-AKADEMIE<br />

Sonderseminar im zweiten<br />

Halbjahr 2013<br />

Der unabhängige Hersteller <strong>für</strong> Elastomerdichtungen C.<br />

Otto Gehrckens schult seit vielen Jahren erfolgreich Mitarbeiter<br />

verschiedener Firmen. Die Nachfrage nach diesen<br />

Schulungen steigt in den letzten Jahren zunehmend <strong>und</strong><br />

deshalb hat COG die O-Ring Akademie ® gegründet. Diese<br />

bietet sowohl versierten Experten als auch technisch oder<br />

kaufmännisch orientierten Personen auf dem Einsteiger-Level<br />

die Möglichkeit, sich über das komplexe Thema O-Ring<br />

<strong>Dichtungen</strong> in unterschiedlichen Seminaren fortzubilden.<br />

8 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


Im zweiten Halbjahr 2013 erwartet die Teilnehmer unter anderem<br />

ein Sonder-Seminar, <strong>und</strong> zwar ein Technisches Vertiefungsseminar<br />

am 7. November: „Sicheres Abdichten mit O-Ringen inklusive<br />

Prüfung <strong>und</strong> Schadensanalyse“<br />

Der Anmeldeschluss <strong>für</strong> diesen O-Ring-Vertiefungskurs ist<br />

am 24. Oktober 2013. Zielgruppe sind Entwickler, Konstrukteure,<br />

Techniker, Anwender. Die Seminargebühr beträgt<br />

380,- zzgl. MwSt.<br />

Themenüberblick:<br />

■ Vor- <strong>und</strong> Nachteile von verschiedenen Ela sto -<br />

merdichtungswerkstoffen<br />

■ Elastomer-Werkstoffprüfung<br />

■ Schadensanalyse von Elastomerdichtungen inkl.<br />

Schadensmuster<br />

– Herstellungsfehler<br />

– Anwendungsfehler<br />

■ Praktische Übung in der Schadensanalyse<br />

■ Laborbesichtigung inkl. Laborvorführungen <strong>und</strong> Übungen<br />

Umfassendere Informationen unter www.O-Ring-Akademie.de<br />

oder seminar@o-ring-akademie.de ■<br />

PERSÖNLICHES<br />

Wolfgang Tietze †<br />

Ende April 2013 verstarb Professor Dr.-Ing. Wolfgang Tietze.<br />

Professor Tietze war elf Jahre lang bis zum Oktober 2004<br />

im Fachbereich Physikalische Technik der Fachhochschule<br />

Münster tätig.<br />

Wolfgang Tietze war Mitbegründer des im zweijährigen<br />

Rhythmus stattfindenden Dichtungskolloquiums, das am<br />

25./26. September zum 18. Mal stattfinden wird – inzwischen<br />

unter der Leitung seines Nachfolgers <strong>und</strong> Schülers<br />

Professor Riedl. Zudem war Tietze seit ihrer<br />

Gründung im Jahre 1998 Herausgeber<br />

der Fachzeitschrift <strong>Dichtungstechnik</strong> <strong>und</strong> Herausgeber<br />

<strong>und</strong> Autor mehrerer Fachbücher<br />

aus dem Bereich der <strong>Dichtungstechnik</strong>, unter<br />

anderem vom „Handbuch Dichtungspraxis“,<br />

dem Standardwerk auf diesem Gebiet in<br />

Deutschland. ■<br />

TRELLEBORG SEALING SOLUTIONS GERMANY<br />

Carsten Stehle neuer Geschäftsführer<br />

Carsten Stehle ist seit 1. Juli 2013 neuer Geschäftsführer der<br />

Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH. Der 47-jährige<br />

Betriebswirt <strong>und</strong> MBA-Absolvent mit großer Auslandserfahrung<br />

übernimmt zugleich den Vorsitz der Geschäftsleitung. Er löst<br />

in dieser Funktion den bisherigen Vorsitzenden Jochen Sanguinette<br />

ab, der künftig das weltweite Automotivegeschäft der<br />

Trelleborg Sealing Solutions verantwortet.<br />

Neben großer industrieller <strong>und</strong> vertrieblicher<br />

Erfahrung in der Antriebstechnik sowie<br />

in der Pumpen- <strong>und</strong> Fluidtechnik bringt<br />

Stehle seine Erfahrungen als Direktor <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer der Steinbeis-Hochschule<br />

Berlin, der größten deutschen Business<br />

School, ein.■<br />

FRENZELIT<br />

Bertram Axmann Vertriebsleiter<br />

des Geschäftsbereichs <strong>Dichtungen</strong><br />

Bertram Axmann ist neuer Vertriebsleiter des Frenzelit-Geschäftsbereiches<br />

<strong>Dichtungen</strong>. Als studierter Diplom-Kaufmann arbeitete<br />

Axmann bisher ausschließlich <strong>für</strong> technologisch geprägte Unternehmen.<br />

Zuletzt war er bei der Rehau AG + Co als Leiter der<br />

Business Unit Flächenheizungen <strong>und</strong> Flächenkühlungen<br />

tätig. Seit Januar 2013 zeichnet der<br />

45-Jährige nun bei Frenzelit <strong>für</strong> den Vertrieb des<br />

Geschäftsbereichs <strong>Dichtungen</strong> verantwortlich.<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

9


PRODUKTE &<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

O-Ring als Speichermedium erweitert Leistungsspektrum<br />

von <strong>Dichtungen</strong><br />

Parker-Prädifa ist es gelungen, O-Ring <strong>Dichtungen</strong> mit RFID-<br />

Chips auszustatten. RFID (Radio Frequency Identification)<br />

erlaubt den berührungslosen Zugang zu den auf einem RFID-<br />

Transponder gespeicherten Informationen. Die von Parker verwendeten<br />

RFID-Transponder, die von einem entsprechenden<br />

Lesegerät aktiviert <strong>und</strong> ausgelesen werden, benötigen keine<br />

eigene Stromversorgung. Die Größe des RFID-Chips liegt im<br />

Bereich von ca. 1 Millimeter. Eine effektive Implementierung<br />

in Dichtungslösungen wie O-Ringen mit einer Schnurstärke von<br />

mehr als 3,5 mm ist somit möglich.<br />

Über einen speziell entwickelten Herstellprozess wird der<br />

RFID-Chip in den O-Ring mit einvulkanisiert. Die Position des<br />

RFID-Transponders kann dabei genau kontrolliert werden, so<br />

dass dieser zentral innerhalb des O-Ring-Querschnitts sitzt. Die<br />

RFID-Technologie lässt sich in alle gängigen Dichtungsmaterialien<br />

integrieren. Die so ausgestatteten O-Ringe können in<br />

einem breiten Medien- <strong>und</strong> Temperaturspektrum eingesetzt<br />

werden. Dabei wird die Leistungsfähigkeit des Dichtelements<br />

wie der Druckverformungsrest oder das Verhalten im Anwendungsmedium<br />

nur marginal beeinflusst, wie Laborprüfungen<br />

bestätigt haben.<br />

Die RFID-Chips lassen sich k<strong>und</strong>enspezifisch programmieren<br />

<strong>und</strong> aus einer Entfernung von mehreren Metern auslesen. Zur<br />

exakten Identifizierung jedes einzelnen mit einem RFID-Transponder<br />

ausgestatteten Parker O-Rings besitzt jeder RFID-Chip<br />

eine eindeutige Identifizierungsnummer. Diese Identifizierungsnummer<br />

wird ausgelesen <strong>und</strong> kann über das Parker Tracking<br />

System mit spezifischen Informationen verknüpft werden.<br />

Mit dem Parker Tracking System (PTS) wird K<strong>und</strong>en ein<br />

web-basierter Service angeboten. Er erlaubt den komfortablen<br />

Zugang zu den gespeicherten Informationen, die mit RFIDausgestatteten<br />

O-Ringen verknüpft sind. Dabei wird bereits<br />

standardmäßig eine Vielzahl von Produktinformationen erfasst.<br />

Zur eindeutigen Identifizierung der O-Ringe werden sowohl<br />

k<strong>und</strong>enspezifische, logistikspezifische als auch materialspezifische<br />

Informationen berücksichtigt.<br />

PARKER HANNIFIN GMBH<br />

Seal Group Europe<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Tel.: +49 7142 351-0<br />

christine.stehmans@parker.com<br />

Neuer FEPM Hochleistungs-Compo<strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

extreme Anwendungen<br />

Hochwertige Elastomerdichtungen<br />

kommen<br />

in unterschiedlichsten<br />

Bereichen<br />

in der Industrie zum<br />

Einsatz. Speziell in<br />

Anwendungen mit<br />

aggressiven Chemikalien<br />

<strong>und</strong> Medien kann<br />

es bei Elastomerdichtungen<br />

zu Leckageproblemen<br />

kommen.<br />

Für diese Anwendungen hat C. Otto Gehrckens (COG) auf<br />

Basis eines Viton® Extrem-ETP den Hochleistungsdichtungswerkstoff<br />

Vi 982 in einer Härte von 75 Shore A entwickelt.<br />

Dieser ist <strong>für</strong> Anwender mit besonders hohen Anforderungen,<br />

zum Beispiel in der <strong>Chemie</strong>- <strong>und</strong> Lackierindustrie, eine<br />

interessante Lösung. Dieser neue FEPM-Werkstoff ist durch<br />

seine hervorragenden mechanischen <strong>und</strong> guten physikalischen<br />

Eigenschaften sehr vielseitig einsetzbar. Darüber hinaus wird<br />

die per se hervorragende Chemikalienbeständigkeit von Fluorkautschuk<br />

mit dem Werkstoff Vi 982 noch übertroffen. Die<br />

gute Hitzebeständigkeit <strong>und</strong> Kälteflexibilität als auch eine<br />

hervorragende Alterungsbeständigkeit r<strong>und</strong>en das Profil dieses<br />

FEPMs ab.<br />

C. OTTO GEHRCKENS GMBH & CO. KG<br />

25421 Pinneberg<br />

Tel.: +49 4101 5002-0<br />

h.wrage@cog.de<br />

10 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


Neue Generation von Dichtungswerkstoffen<br />

<strong>für</strong> Biokraftstoff-Systeme<br />

Biokraftstoffe werden bis 2020 den überwiegenden Beitrag<br />

zur Erfüllung des EU-Ziels von 10 % erneuerbarer Energien im<br />

Straßenverkehr leisten <strong>und</strong> bis 2050 soll ihr Anteil sogar auf<br />

bis zu 70 % steigen. Die chemische Zusammensetzung von<br />

Biodiesel – <strong>und</strong> noch wichtiger in diesem Zusammenhang die<br />

von Bioethanol – unterscheidet sich jedoch gr<strong>und</strong>legend von<br />

konventionellen Diesel- oder Ottokraftstoffen.<br />

Erfolgreicher Spagat zwischen Medienverträglichkeit <strong>und</strong><br />

Kälteflexibilität Parker-Prädifa hat mit der Entwicklung einer<br />

neuen Generation von FKM-Werkstoffen mit der Bezeichnung<br />

V8890-80 <strong>und</strong> V8880-80 den Spagat zwischen Medienverträglichkeit<br />

<strong>und</strong> Kälteflexibilität erfolgreich bewältigt. Beide<br />

Werkstofflösungen weisen ein solides elastisches Leistungsprofil<br />

in Verbindung mit gutem Druckverformungsrest <strong>und</strong> Kälteflexibilität<br />

bei tiefen (TR10: -29 °C) <strong>und</strong> tiefsten Temperaturen<br />

(TR10: -39 °C) auf.<br />

Die neue Generation von tieftemperaturfähigen Parker-FKM-<br />

Werkstoffen setzt im Hinblick auf Kältflexibilität in Verbindung<br />

mit Biokraftstoff-Verträglichkeit neue Standards. Dabei weist<br />

V8890-80 mit einem TR10-Wert von -29 °C die hervorragende<br />

Ethanol- <strong>und</strong> Methanol-Beständigkeit auf, die bislang nur<br />

bei hochfluorierten FKM-Compo<strong>und</strong>s wie dem Parker-Werkstoff<br />

V8684-75 mit einem TR10-Wert von -7 °C erzielt wurde.<br />

Beim neuen Werkstoff V8880-80 konnte der bislang vom<br />

Werkstoff V8802-80 erzielte TR10-Wert von -29 °C sogar<br />

bis auf -39 °C gesenkt werden.<br />

Prädestiniert <strong>für</strong> neue Antriebsgenerationen Mit dem neuen<br />

FKM-Werkstoff V8890-80 hat Parker-Prädifa ein Material<br />

entwickelt, das sehr gute Kälteflexibilität (TR10: -29 °C) mit<br />

ausgezeichneter Biokraftstoff-Verträglichkeit (Bioethanol) verbindet.<br />

Ausgezeichnete Tiefsttemperatur-Flexibilität mit einem<br />

TR10-Wert von -39 °C konnte bei dem neuen FKM-Werkstoff<br />

V8880-80 realisiert werden, der gleichzeitig aktuelle FKM-<br />

Materiallösungen wie V8802-80 im Hinblick auf Medienverträglichkeit<br />

(Bioethanol) übertrifft. Damit sind die beiden<br />

neuen Werkstoffe uneingeschränkt kompatibel in so genannten<br />

Flexfuel- bzw. FFV-Anwendungen, das heißt bei Fahrzeugen,<br />

die mit Benzin <strong>und</strong> den Alkoholen Methanol <strong>und</strong> Ethanol bzw.<br />

Mischungen davon betrieben werden können, <strong>und</strong> prädestiniert<br />

<strong>für</strong> den Einsatz in den anspruchsvollen Umgebungen<br />

neuer Motorengenerationen.<br />

PARKER HANNIFIN GMBH<br />

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<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

11


PRODUKTE &<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

PU-Dichtungswerkstoff mit EU-Zulassung <strong>für</strong><br />

den Lebensmittelbereich<br />

Die SKF ECONOMOS Deutschland GmbH hat ein weiteres<br />

Polyurethan-Compo<strong>und</strong> <strong>für</strong> den Einsatz in der Lebensmittel- <strong>und</strong><br />

Getränkeindustrie auf den Markt gebracht. Das Unternehmen<br />

bietet erstmals einen hochwertigen Dichtungswerkstoff auf<br />

PU-Basis an, der die strengen Anforderungen der EU-Richtlinie<br />

EC 1935/2004 erfüllt. Der blaue Dichtungswerkstoff ECO-<br />

PUR ® 95A-bl FG ist darüber hinaus auch FDA-konform.<br />

Mit ECOPUR ® 95A-bl FG können Abstreifer, Rotations-,<br />

Kolben- <strong>und</strong> Stangendichtungen <strong>für</strong> die Fleischverarbeitung<br />

sowie sehr widerstandsfähige Dichtelemente <strong>für</strong> die Getränke-,<br />

Milch- <strong>und</strong> Schokoladenindustrie nach anwendungsspezifischen<br />

Vorgaben gefertigt werden. Wie schon die bewährte<br />

FDA-konforme Variante H-ECOPUR ® verfügt auch ECOPUR ®<br />

95A-bl FG über eine hohe Verschleiß- <strong>und</strong> Reißfestigkeit sowie<br />

über einen niedrigen Druckverformungsrest. Darüber hinaus<br />

deckt ECOPUR ® 95A-bl FG das Temperaturspektrum von<br />

-50 °C bis +110 °C ab.<br />

Im Prozess machen sich diese hervorragenden mechanischen<br />

Eigenschaften durch verlängerte Standzeiten bemerkbar:<br />

ein zusätzlicher Vorteil <strong>für</strong> Anlagenhersteller <strong>und</strong> Anwender in<br />

der Food and Beverage-Industrie. PU-Dichtungswerkstoffe von<br />

SKF ECONOMOS verfügen darüber hinaus über eine gute<br />

Resistenz gegenüber Reinigungsmedien<br />

wie zum<br />

Beispiel 3 %iger Natronlauge<br />

bis 85 °C.<br />

Neben den<br />

genannten PU-<br />

Werkstoffen bietet<br />

SKF ECONOMOS<br />

ein breites Spektrum<br />

zusätzlicher Werkstoffe<br />

<strong>für</strong> lebensmitteltechnische<br />

Anwendungen an, darunter<br />

Elastomere, PTFE <strong>und</strong> Compo<strong>und</strong>s sowie Thermoplaste <strong>und</strong> verschiedene<br />

weitere Spezialmaterialien. Zu den lieferbaren Konformitäten<br />

gehören unter anderem FDA § 177.2600, CFR 21,<br />

USA, EC 1935/2004, EC 10/2011 (EC 2002/72) oder<br />

BfRXXI/4 (XXXIX/1)BGA.<br />

Dank des flexiblen SKF SEAL JET Fertigungsverfahrens können<br />

Dichtungslösungen aus da<strong>für</strong> geeigneten Werkstoffen spanend<br />

oder auch als gespritzte Großserien hergestellt werden.<br />

WWW.SKF.DE/DICHTUNGEN<br />

Schnellverbindungen <strong>für</strong> Rohre <strong>und</strong> andere Bauteile<br />

Schnellverbindungen bestehen aus zwei Flanschen, einer<br />

Dichtung <strong>und</strong> der Spannkette. Die Flansche können auch<br />

an den zu verbindenden Teilen direkt angearbeitet werden.<br />

Schnellverbindungen verbinden Rohre <strong>und</strong> andere Bauteile<br />

in einem Bruchteil der Zeit gegenüber geschraubten Flanschverbindungen.<br />

Der Haupteinsatzbereich liegt deshalb auch<br />

dort, wo Verbindungen schnell oder häufig geschlossen <strong>und</strong><br />

geöffnet werden müssen. Weitere Vorteile sind der geringe<br />

Platzbedarf <strong>und</strong> die leichte Montage, besonders an schlecht<br />

zugänglichen Einsatzstellen.<br />

Das Ausrichten von Schraubenlöchern <strong>und</strong> das Handhaben<br />

von Kleinteilen wie Schrauben, Muttern <strong>und</strong> Unterlegscheiben<br />

entfallen. Je nach Ausführung ist auch werkzeuglose Montage<br />

möglich. Die Verbindungen werden aus Aluminium <strong>und</strong> Edelstahl<br />

gefertigt. Der Hersteller bietet neben einem Standardprogramm<br />

auch k<strong>und</strong>enspezifische Sonderkonstruktionen an. So<br />

können geeignete Schnellverbindungen <strong>für</strong> jeden Einsatzfall<br />

geliefert werden. Durchmesser von 10 mm bis einige Meter,<br />

Drücke bis einige tausend bar, Kräfte bis einige tausend kN,<br />

Temperaturen bis 400 °C. Alle Dichtungsarten, auch Metalldichtungen,<br />

können eingesetzt werden.<br />

ACHILLES CONNECTORS GMBH<br />

59174 Kamen<br />

Tel. 02307 260900<br />

mail@achilles-connectors.de<br />

12 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


Neue Flachdichtung mit<br />

verbesserter Dichtigkeit<br />

präsentieren:<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer neuartigen Beschichtung (CO) in Kombination<br />

mit einer metallischen Einfassung (ME) <strong>und</strong> einem neuartigen<br />

Bördelverfahren erfüllt die Dichtung AFM 34 CO ME selbst<br />

höchste gesetzliche Vorgaben. Die Flanschdichtung mit Edelstahl-Inneneinfassung<br />

wird insbesondere in der chemischen<br />

<strong>und</strong> petrochemischen sowie der Erdgasindustrie zur Sicherung<br />

höherer Flüssigkeits- <strong>und</strong> Gasdrücke eingesetzt.<br />

Durch die aktuelle Weiterentwicklung ist die erfolgreiche<br />

Dichtung AFM 34 CO ME zusätzlich mit einer dünnen <strong>und</strong><br />

sehr anpassungsfähigen Beschichtung ausgestattet (Coating).<br />

Das Ergebnis ist eine wesentlich verbesserte Mikroanpassung<br />

<strong>und</strong> Leckagerate.<br />

Darüber hinaus ist es den Entwicklern gelungen, die Blechdicke<br />

des Innenbördels entscheidend zu verringern <strong>und</strong> parallel<br />

die Bördeltechnologie zu optimieren. Die metallische<br />

Einfassung ist dadurch noch perfekter formbar. Als weiterer<br />

positiver Effekt entzieht der Bördel dem Dichtungsverb<strong>und</strong> im<br />

verbauten Zustand deutlich weniger Flächenpressung. Damit<br />

ist die AFM 34 CO ME prädestiniert <strong>für</strong> Flanschabmessungen<br />

mit niedrigen Flächenpressungen.<br />

„Mit dieser neuen Flachdichtung steigern wir nicht nur die<br />

Dichtigkeit, wir schaffen auch optimale Voraussetzungen zur<br />

Erfüllung der aktuellen Vorgaben des Gesetzgebers“, erklärt<br />

Volker Etzel, Anwendungsingenieur, Vertrieb Allgemeine Industrie.<br />

„Erste Richtlinien (VDI 2290) fordern <strong>für</strong> spezielle Medien,<br />

die unter die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft fallen,<br />

strengere Leckageraten, die mit herkömmlich gebördelten<br />

<strong>Dichtungen</strong> nicht zu erzielen sind. Unsere AFM 34 CO ME<br />

schafft hier Sicherheit <strong>für</strong> unsere K<strong>und</strong>en.“<br />

Die neue Flachdichtung AFM 34 CO ME gehört zu den<br />

ausblassichersten <strong>Dichtungen</strong> mit Edelstahl-Inneneinfassung<br />

<strong>für</strong> Flanschverbindungen. Das Konzept bietet maximale Gasdichtheit<br />

auch bei geringen Flächenpressungen.<br />

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<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

13


PRODUKTE &<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> anwendungsorientierte Dichtungslösungen<br />

Trelleborg Sealing Solutions baut den Bereich der K<strong>und</strong>enlösungen<br />

stark aus. Aufgr<strong>und</strong> der großen Kompetenz in der<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Herstellung von Sonderlösungen sollen K<strong>und</strong>en<br />

zukünftig noch öfter genau die passende Dichtungslösung ohne<br />

Kompromisse erhalten. Durch Unterstützung bei der Entwicklung<br />

maßgeschneiderter Gummi-Formteile, die sich an den ganz spezifischen<br />

Einsatzbedingungen orientieren, profitieren Anwender<br />

von dem riesigen Know-how. Der Hersteller verspricht Vorteile<br />

bei Kosten, Funktionen, Herstellung <strong>und</strong> Leistungsperspektive.<br />

Für K<strong>und</strong>enlösungen kann der Hersteller auf mehr als 1.600<br />

zum großen Teil eigene Materialien zu rückgreifen. Dazu gehören<br />

Werkstoffe, die beständig gegenüber extremen Temperaturen<br />

<strong>und</strong> aggressiven Medien, außerordentlich rein sowie über<strong>und</strong><br />

unterdruckfest sind. Findet sich daraus kein Material, das<br />

die speziellen K<strong>und</strong>enanforderungen erfüllen kann, werden in<br />

den eigenen Polymer-Laboren neue Werkstoffe entwickelt oder<br />

vorhandene Materialen entsprechend verbessert.<br />

Bei der Entwicklung eines maßgeschneiderten Produkts, die<br />

neuesten Technologien der virtuellen Konstruktion <strong>und</strong> Techniken<br />

der Finite-Element-Methode zum Einsatz. Die Muster der Prototypenentwicklung<br />

können vor dem Start der Serienproduktion entweder<br />

direkt in der Anwendung oder mit speziell darauf ausgelegten<br />

Prüfausrüstungen in einem der globalen Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungszentren<br />

von Trelleborg Sealing Solutions getestet werden.<br />

Je nach Wunsch erarbeiten die Entwickler auch gemeinsam<br />

mit dem K<strong>und</strong>en Teilegeometrien, die <strong>für</strong> eine automatisierte<br />

Montage geeignet sind, oder bieten Unterstützung bei der<br />

Suche nach geeigneten Montagemaschinen an. Ebenso können<br />

Fertigungsprozesse bewertet <strong>und</strong> Möglichkeiten aufgezeigt<br />

werden wie sich durch eine innovative Konstruktion von<br />

<strong>Dichtungen</strong> Produktionskosten senken lassen.<br />

TRELLEBORG SEALING SOLUTIONS<br />

Germany GmbH<br />

70565 Stuttgart<br />

T: +49 711 7864-0<br />

gisela.mayer-marc@trelleborg.com<br />

Leistungssteigerung der Dichtungsfunktion in Hydraulikzylindern<br />

Stangendichtungen aus einem einzigen Werkstoff haben oft<br />

ihre Funktionsgrenzen. Sind zum Beispiel gegenläufige Werkstoffanforderungen<br />

(zum Beispiel Extrusionsfestigkeit <strong>und</strong> dynamische<br />

Dichtheit) zu erfüllen, muss der Hersteller oft zusätzlich<br />

Bauteile integrieren oder auf eine Lösung zurückgreifen, die<br />

nur Teilanforderungen erfüllen kann.<br />

Die Lösung: HDR-2C, ein neuartiger Zwei-Komponenten-<br />

Nutring. Er kombiniert zwei Werkstoffe mit unterschiedlichen<br />

physikalischen Eigenschaften: den weichen Werkstoff 92 AU<br />

21 100 mit sehr hoher Elastizität <strong>und</strong> den harten Werkstoff<br />

98 AU 928, der bei hohen Drücken außergewöhnliche Festigkeit<br />

aufweist. Dadurch ist die Stangendichtung HDR-2C<br />

bei gegenläufigen Werkstoffanforderungen geradezu ideal.<br />

In vielen Fällen macht er den Einsatz von zusätzlichen Dichtungselementen<br />

im Hydraulikzylinder überflüssig.<br />

Deutliche Kostenersparnis Diese Stangendichtung weist eine<br />

um 50 % längere Lebensdauer als herkömmliche Dichtungslösungen<br />

auf <strong>und</strong> umfasst einen Temperatur-Einsatzbereich von<br />

-50 °C bis 110 °C. Zudem ermöglicht sie größere Spaltweiten<br />

<strong>und</strong> dadurch höhere Funktionssicherheit. Für den Hersteller<br />

bedeutet dies: In Neukonstruktionen<br />

von Hydraulikzylindern<br />

ermöglicht<br />

die HDR-2C deutliche<br />

Einsparungen. Selbst<br />

vorhandene Systeme,<br />

die nach DIN ISO<br />

5597 ausgelegt<br />

sind, können mit der<br />

Zwei-Komponenten-<br />

Stangendichtung<br />

ohne große Investitionen<br />

entscheidend<br />

optimiert werden.<br />

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Freudenberg Sealing Technologies<br />

GmbH & Co. KG<br />

69469 Weinheim<br />

Tel.:+49 1805-746748,<br />

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14 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


FACHBEITRAG<br />

Qualitätsmerkmale von<br />

statischen Dichtsystemen<br />

In diesem Beitrag wird anhand von Beispielen gezeigt, dass es trotz gültiger Regelwerke <strong>und</strong><br />

Normen zum Teil deutliche herstellerabhängige <strong>und</strong> qualitative Unterschiede im Bereich der<br />

statischen Dichtsysteme gibt. Eine größere Präzisierung der Spezifikationen ist also zwingend<br />

zu vollziehen. Auf Betreiberebene sind die Erkenntnisse teilweise bereits in interne Normen<br />

eingeflossen, haben aber noch keine Dokumentation in nationalen <strong>und</strong> europäischen Normen gef<strong>und</strong>en.<br />

JÖRG SKODA, STEFAN SCHULZ<br />

Seit Inkraftsetzung der Ersten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift<br />

zum B<strong>und</strong>es–Immissionsschutzgesetz<br />

„Technische Anleitung zur Reinhaltung der<br />

Luft – TA Luft“ im Jahre 2002 befindet sich die <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

im steten Wandel.<br />

Die mangelnde Präzisierung <strong>für</strong> die Auslegung von<br />

Flanschverbindungen wurde erst mit Verabschiedung<br />

der VDI-Richtlinie 2290 „Emissionsminderung - Kennwerte<br />

<strong>für</strong> dichte Flanschverbindungen“ im Juni 2012<br />

neu definiert <strong>und</strong> ist damit wesentliche, theoretische<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Beurteilung der technischen Dichtheit<br />

von Flüssigkeiten <strong>und</strong> gasförmigen Medien, <strong>für</strong> die<br />

emissionsbegrenzende Anforderungen nach TA Luft<br />

festgelegt sind; dabei gilt die Richtlinie VDI 2290 <strong>für</strong><br />

Flanschverbindungen in Rohrleitungen, an Apparaten<br />

<strong>und</strong> Armaturen.<br />

Gr<strong>und</strong>legende Forderungen sind:<br />

•¡<br />

Zum bisherigen Festigkeits- ist ergänzend<br />

ein Dichtheitsnachweis mit einer geforderten<br />

Leckageklasse von 10-2 mg/(s ∙ m) zu<br />

erbringen; der Nachweis kann u. a. durch die<br />

Berechnungsmethode nach EN 1591-1 erfolgen.<br />

Die technisch sachgerechte Durchführung des<br />

Montagevorganges unter Anwendung der unter 1)<br />

ermittelten Drehmomente.<br />

Die Wichtigkeit einer fachgerechten Montage ist ergänzend<br />

durch die FprEN 1591-4 „Qualifizierung der<br />

Befähigung von Personal zur Montage von Schraubverbindungen<br />

in druckbeaufschlagten Systemen im<br />

kritischen Einsatz“ <strong>und</strong> den durch den Verband der<br />

Chemischen Industrie e.V. (VCI) veröffentlichten Leitfaden<br />

zur Montage untermauert.<br />

Für die oben geforderte, sichere Auslegung von<br />

Flanschverbindungen ist gr<strong>und</strong>sätzlich das Gesamtsystem<br />

bestehend aus a) Flansch b) Schraube <strong>und</strong> c)<br />

Dichtung zu betrachten. Für letztgenannte ergibt sich<br />

aus Herstellersicht, trotz geltender Regelwerke aber teilweise<br />

fehlender Detaillierung konstruktiver <strong>und</strong> materialspezifischer<br />

Eigenschaften, weiterer Handlungsbedarf.<br />

Maßliche Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> gestanzte/gebördelte<br />

<strong>Dichtungen</strong> <strong>für</strong> den Einsatz in Flanschen mit PN-Bezeichnung<br />

ist die EN 1514-1 „Flachdichtungen aus nichtmetallischem<br />

Werkstoff mit oder ohne Einlagen“; Ausgangsmaterialien<br />

<strong>für</strong> diese <strong>Dichtungen</strong> werden in den<br />

„Technischen Lieferbedingungen <strong>für</strong> Dichtungsplatten“<br />

nach DIN 28091 spezifiziert.<br />

Abweichend hierzu werden Metall-Weichstoff-Kombinations-<br />

oder Metalldichtungen sowohl maßlich als<br />

auch konstruktiv in den Normen nach EN 1514-2 bis 8<br />

beschrieben.<br />

Im Folgenden wird exemplarisch der Präzisierungsbedarf<br />

sowohl in der DIN 28091 als auch in der<br />

EN 1514 an je einem Beispiel aufgezeigt.<br />

Zuerst richten wir das Augenmerk auf die Qualitätsvorgaben<br />

<strong>für</strong> Graphitplatten bzw. daraus hergestellte<br />

Graphitdichtungen. Die Güte von Graphitplatten ist in<br />

der DIN 28091:Teil 4 „Technische Lieferbedingungen<br />

<strong>für</strong> Dichtungsplatten GR“ definiert. In dieser Norm sind<br />

technische Eckdaten hinterlegt, die eine Graphitplatte<br />

erreichen muss; dazu gehört unter anderem die Druckstandsfestigkeit<br />

nach DIN 52913. Der Wert σ dE<br />

16<br />

stellt die Restflächenpressung nach 16 h bei einer aufgebrachten<br />

Flächenpressung von 50 MPa <strong>und</strong> einer<br />

Temperatur von 300 °C dar. Dieser Parameter lässt<br />

einen Rückschluss auf den dauerhaften Einsatz in der<br />

Praxis zu, es gilt: Je höher die Restflächenpressung,<br />

desto sicherer ist die Flanschverbindung im Betrieb einzustufen.<br />

Das Regelwerk schreibt hier eine zu erreichende<br />

Restflächenpressung von >45 N/mm 2 vor. Problem<br />

allerdings ist, dass es durchaus Graphitmaterialien auf<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

15


FACHBEITRAG<br />

Bild 1: Beispiel <strong>für</strong> eine typische Wellringdichtung mit<br />

Graphitauflage<br />

Bild 2: Wellring im Schnitt<br />

dem Markt gibt, die diesen Wert teilweise deutlich<br />

unterschreiten, aber dennoch, entweder unwissentlich<br />

oder aus vordergründig wirtschaftlichen Aspekten,<br />

eingesetzt werden. Wünschenswert wäre es daher,<br />

wenn betreiberseitig auf die Einhaltung der nach<br />

DIN 28091 geforderten Kennwerte geachtet wird.<br />

Ferner wird in der DIN 28091 die Reinheit des<br />

Graphites (Kohlenstoffanteil) definiert; es ist eine<br />

Verunreinigung (Aschewert) von ≤ 2 % zulässig. Somit<br />

ergibt sich eine Reinheit <strong>für</strong> den Graphit von 98 % als<br />

Mindestanforderung <strong>für</strong> Standardgraphitdichtungen;<br />

eine höhere Reinheit – wie zum Beispiel 99,85%<br />

(Nuklearqualität) – ist fertigungstechnisch herstellbar.<br />

Neben den Vorgaben des Korrosionsschutzes<br />

wurde der Reinheitsgrad definiert, um eine Aussage<br />

über das Oxidationsverhalten von Graphitfolien/-<br />

platten treffen zu können. Der Aschewert kann aber<br />

Anteile von katalytisch wirkenden Zusatzstoffen enthalten,<br />

die den Abbrand fördern. Hat man hohe<br />

Anteile eben dieser oxidationsfördernder Verunreinigungen<br />

bedeutet dies in der Praxis, dass bei<br />

erhöhten Temperaturen der Graphit schneller oxidiert<br />

(verbrennt) <strong>und</strong> zum Ausfall der Flanschverbindung<br />

führen kann. Irritierend wirken daher die auf dem<br />

Markt zum Teil angegebenen Aschewerte ≤ 1 %<br />

mit einen Kohlenstoffanteil von ≥ 99 %, die auf den<br />

ersten Blick als hochwertige Qualität einzustufen<br />

wären, aber dennoch sehr hohe Anteile an oxidationsfördernden<br />

Katalysatoren aufweisen können.<br />

Die Unschärfe der Forderungen der DIN 28091 in<br />

diesem Punkt ist erkannt worden <strong>und</strong> wird aktuell in<br />

die überarbeitete Fassung als „Oxidationsrate“ mit<br />

aufgenommen.<br />

Die Normenreihen der EN 1514 Teil 1-8 weisen<br />

zum Teil ebenfalls technisch unpräzise Spezifikationen<br />

auf. Dies soll exemplarisch an der EN 1514-<br />

4 „<strong>Dichtungen</strong> aus Metall mit gewelltem, flachem<br />

oder gekerbtem Profil <strong>für</strong> Stahlflansche“ anhand des<br />

Dichtsystems „Wellringdichtung mit Graphitauflage“<br />

(Bild 1) aufgezeigt werden.<br />

Gemeinhin wird dieses Dichtsystem als hochwertig<br />

im Sinne der TA Luft eingestuft. Problematisch aber<br />

ist, dass diese EN-Norm keine detaillierte Spezifikation<br />

über die konstruktive, fertigungstechnische Auslegung<br />

dieses Dichtsystems enthält, sondern es sich<br />

hierbei um eine reine Maßnorm <strong>für</strong> den Innen- <strong>und</strong><br />

Außendurchmesser handelt. Um jedoch ein qualitativ<br />

hochwertiges Dichtsystem zu erhalten, ist gerade<br />

die konstruktive Gestaltung der sinusförmigen Geometrie<br />

in Kombination mit der optimalen Stärke <strong>und</strong><br />

Dichte der Weichstoff-/Graphitauflage – neben den<br />

ergänzenden Forderungen der DIN 28091 – entscheidend.<br />

Wesentlich im Sinne der mechanischen<br />

<strong>und</strong> leckagetechnischen Kennwerte ist dabei die<br />

darauf abgestimmte, optimale Teilung zwischen den<br />

Wellenbergen (Bild 2):<br />

Aufgr<strong>und</strong> langjähriger Untersuchungen <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

in der Praxis hat sich eine Teilung von 3 bis<br />

4 mm, eine Blechdicke von 0,5 mm <strong>und</strong> eine Auflagenstärke<br />

des Weichstoffs von 0,8 mm als konstruktiv<br />

optimale Systembeschreibung herausgestellt <strong>und</strong> als<br />

Standard bei namhaften Anlagenbetreibern etabliert.<br />

Die EN 1514-4 macht hinsichtlich dieser Erkenntnisse<br />

keine notwendigen Angaben <strong>und</strong> lässt eine saubere<br />

Spezifikation bis heute vermissen.<br />

Welchen negativen Einfluss die Teilung des Wellringes<br />

auf die gemessene Leckage nach EN 13555<br />

hat zeigt Bild 3. Besonderes Augenmerk ist auch<br />

darauf zu richten, dass die geforderte, konstruktive<br />

Ausbildung des Wellringes über alle Nennweiten <strong>und</strong><br />

Druckstufen hinweg sichergestellt ist. Da der Referenzprüfling<br />

<strong>für</strong> die Kennwertermittlung nach EN 13555<br />

nur die Nennweite DN 40 PN 40 ist, kann daraus<br />

nicht abgeleitet werden, dass die geforderte Spezifi-<br />

16 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


Leckagerate [mg/m/s]<br />

1,00E+00<br />

1,00E-01<br />

1,00E-02<br />

1,00E-03<br />

1,00E-04<br />

13<br />

14<br />

19<br />

26<br />

30<br />

Wellring mit 4 mm Teilung<br />

Wellring mit 3 mm Teilung<br />

57<br />

p = 40 bar<br />

T = 25 °C<br />

He<br />

1,00E-05<br />

64<br />

1,00E-06<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Flächenpressung [MPa]<br />

Bild 3: Vergleich der Leckagekurven<br />

bei unterschiedlichen<br />

Teilungen<br />

kation auch <strong>für</strong> alle Nennweiten nachgestellt werden<br />

kann. Nicht jeder Hersteller kann die vorgegebene<br />

Teilung aufgr<strong>und</strong> notwendiger Verformungskräfte im<br />

Herstellprozess realisieren; oftmals werden dann<br />

Wellringdichtungen behelfsweise mit einer größeren<br />

Teilung hergestellt. Dies hat zur Folge, dass diese<br />

Systeme rechnerisch nicht mehr als TA-Luft-konform<br />

(VDI 2290) einzustufen sind. Wichtig ist also <strong>für</strong> den<br />

Betreiber, sich von jeweiligen Hersteller/Lieferanten<br />

die durchgängig gleiche Teilung <strong>für</strong> alle Nennweiten<br />

<strong>und</strong> Nenndruckstufen bestätigen zu lassen.<br />

Ergänzend sei erwähnt, dass auch das Verfahren<br />

zur Aufbringung des Haftvermittlers zwischen<br />

Wellring <strong>und</strong> Weichstoffauflage einen signifikanten<br />

Einfluss auf die dichtungstechnischen Eigenschaften<br />

des Systems haben kann. Neben der Auswahl des<br />

geeigneten Klebers ist die Reproduzierbarkeit der<br />

Schichtstärke wesentliches Merkmal eines optimierten<br />

Fertigungsprozesses. Vergleichende Analysen<br />

haben gezeigt, dass einige Hersteller den Kleber<br />

in <strong>und</strong>osierten Mengen auftragen, dadurch bedingt<br />

die Täler des Wellringes nahezu gefüllt sind <strong>und</strong> dies<br />

im Ergebnis zu einer negativen Beeinflussung des<br />

Abdichtverhaltens im Betrieb führen kann.<br />

Analoge Präzisierung der Vorschriften ist auch<br />

<strong>für</strong> das in der EN 1514-6 beschriebene Dichtsystem<br />

„Kammprofildichtungen <strong>für</strong> Stahlflansche“<br />

wünschenswert.<br />

FAZIT<br />

Anhand dieser Beispiele sollte aufgezeigt werden,<br />

dass es trotz gültiger Regelwerke <strong>und</strong> Normen sehr<br />

wohl herstellerabhängige <strong>und</strong> qualitative Unterschiede<br />

im Bereich der statischen Dichtsysteme gibt <strong>und</strong><br />

die größere Präzisierung der Spezifikationen zwingend<br />

zu vollziehen ist; auf Betreiberebene sind die<br />

Erkenntnisse teilweise bereits in interne Normen eingeflossen,<br />

haben aber noch keine Dokumentation<br />

in nationalen <strong>und</strong> europäischen Normen gef<strong>und</strong>en.<br />

Für die Auslegung des Systems „Flansch-Schraube-<br />

Dichtung“ ist neben dem Leckagenachweis nach EN<br />

1591 die begleitende <strong>und</strong> vollständige Dokumentation<br />

insbesondere <strong>für</strong> TA-Luft-Anwendungen erforderlich<br />

<strong>und</strong> im Allgemeinen zu empfehlen. Für den Bereich<br />

der statischen Dichtsysteme gehören hierzu unter<br />

anderem die technischen Freigaben, die Kennwerte<br />

nach EN 13555 wie auch der Herstellernachweis<br />

über die Einhaltung der Qualitätsmerkmale im Herstellprozess<br />

<strong>für</strong> alle in Betracht stehenden Nennweiten<br />

<strong>und</strong> Druckstufen.<br />

AUTOREN<br />

DIPL.-ING. JÖRG SKODA<br />

Leiter Anwendungstechnik<br />

IDT Industrie- <strong>und</strong><br />

<strong>Dichtungstechnik</strong> GmbH<br />

45307 Essen<br />

Tel.: +49 201 85511-0<br />

j.skoda@idt-dichtungen.de<br />

DIPL.-WIRT.-ING.<br />

STEFAN SCHULZ<br />

Anwendungstechnik<br />

IDT Industrie- <strong>und</strong><br />

<strong>Dichtungstechnik</strong> GmbH<br />

09456 Annaberg-Buchholz<br />

Tel.: +49 3733 505-0<br />

s.schulz@idt-dichtungen.de<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

17


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Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur<br />

Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice Industriearmaturen,<br />

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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung <strong>für</strong> die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBEITRAG<br />

Einfluss der Dichtflächenbeschaffenheit<br />

auf die<br />

Leckageperformance<br />

Zur stetigen Verbesserung der Qualität, Senkung der diffusen Emissionen <strong>und</strong> die damit einhergehende<br />

Optimierung der Dichtverbindung wird ein hoher Aufwand betrieben. Seitens der Dichtungshersteller<br />

werden in zum Teil wochenlanger Arbeit Dichtungskennwerte ermittelt, die <strong>für</strong> Berechnungen nach<br />

neuesten Normen erforderlich sind. Seitens der Betreiber wird immer mehr Aufwand in die Qualifizierung<br />

des Montagepersonals investiert, um die Fehlerquellen durch den „Faktor Mensch“ zu minimieren.<br />

Dieser Beitrag gibt einen detaillierten Einblick in die Auswirkungen von nicht ordnungsgemäß<br />

gereinigten Dichtflächen auf die Performance im Flansch. Soviel sei vorweggenommen: Ohne<br />

sorgfältige Entfernung alter Dichtungsreste spiegeln die im Labor ermittelten Dichtungskennwerte<br />

nicht mehr die Realität wider – es stellen sich zum Teil deutlich höhere Leckageraten ein.<br />

MARCO SCHILDKNECHT, THERESA STEINERT<br />

Wie bei vielen technischen Gegenständen ist<br />

die Geschichte der Flachdichtung jung <strong>und</strong><br />

bewegt. Aufgekommen mit der Industrialisierung<br />

durch die Dampfmaschine begann ein mühevoller<br />

Leidensweg mit der Haut von Tieren: Leder. Mit steigenden<br />

Temperaturen verkürzte sich die Standzeit der<br />

<strong>Dichtungen</strong> stetig. Ein revolutionärer Sprung gelang mit<br />

der Einführung der Asbestdichtung. Plötzlich waren vernünftige,<br />

den Wartungsintervallen der Dampfaggregate<br />

angemessene Standzeiten möglich. Nach r<strong>und</strong> 80 bis<br />

90 Jahren kam es zu einer neuerlichen Revolution: Asbest<br />

wurde als Werkstoff in weiten Teilen Europas verboten.<br />

Nach einigen zum Teil schmerzlichen Lernprozessen in<br />

der asbestfreien Dichtungswelt hat man jedoch schnell<br />

begriffen, dass ohne Asbest als Hauptwirkstoff die Herstellung<br />

von wesentlich leistungsfähigeren Dichtwerkstoffen<br />

hinsichtlich der Leckage möglich geworden ist.<br />

Nicht zuletzt durch eine immer mehr in den Fokus<br />

rückende Nachhaltigkeit im Sinne von Emissionsreduzierung,<br />

wurden Leckagen von Dichtverbindungen<br />

mehr <strong>und</strong> mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Ebenso<br />

wurde vermehrt der materielle Verlust eines Mediums<br />

wahrgenommen. Durch Regelwerke wie die TA Luft [1]<br />

<strong>und</strong> die inhaltlich damit verb<strong>und</strong>enen VDI-Richtlinien<br />

2240 [2], 2200 [3] <strong>und</strong> neuerdings auch 2290 [4]<br />

ist ein neuer Standard in der <strong>Dichtungstechnik</strong> gesetzt<br />

worden. Vereinfacht ausgedrückt: <strong>Dichtungen</strong> müssen<br />

einen gewissen Mindeststandard erfüllen <strong>und</strong> die<br />

unvermeidlichen Dichtverbindungen sind durch einen<br />

rechnerischen Dichtheitsnachweis in der Lage, eine<br />

Dichtheitsklasse L 0,01<br />

im Betrieb einzuhalten. Für diesen<br />

rechnerischen Nachweis ist ein umfangreicher Satz<br />

dichtungstechnischer Kennwerte <strong>für</strong> den jeweiligen<br />

Dichtungstyp gemäß DIN EN 13555 [5] anzufertigen.<br />

Über diese Thematik ist bereits viel geschrieben <strong>und</strong><br />

zum Teil kontrovers diskutiert worden.<br />

DIE PRAXIS<br />

Bei Berechnungen von Dichtverbindungen geht man<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich von ordnungsgemäß positionierten<br />

Dichtflächen aus, das heißt Form- <strong>und</strong> Lagetoleranzen<br />

bewegen sich auf einem Niveau, das eine einwandfreie<br />

Montage ermöglicht. In der Praxis erhält man<br />

durch den rechnerischen Dichtheitsnachweis üblicherweise<br />

Anziehdrehmomente <strong>für</strong> die korrekte Montage<br />

der Dichtverbindung. Die möglichen Streuungen durch<br />

das Anziehverfahren sind in der Berechnung bereits<br />

berücksichtigt. Naturgemäß ist der „Faktor Mensch“<br />

mathematisch jedoch nicht kalkulierbar. Es können sich<br />

unter anderem folgende Fehler einstellen:<br />

•¡<br />

Falsche oder fehlende Schraubenbehandlung<br />

(Schmierung)<br />

•¡<br />

Schraubenmontage mit einem zu geringen oder zu<br />

hohen Anziehdrehmoment<br />

•¡<br />

Anziehen der Schrauben in der falschen Reihenfolge<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

19


FACHBEITRAG<br />

Bild 1: Reste einer hochwertigen Graphitfolie nach<br />

30 MPa Flächenpressung zwischen zwei Flanschen über<br />

48 St<strong>und</strong>en bei 300 °C<br />

•¡<br />

Aufbringen des Anziehdrehmomentes in zu wenigen<br />

Schritten (insbesondere bei anpassungsfähigen<br />

Graphitdichtungen kann sich das zu starke Anziehen<br />

der ersten Schraube extrem nachteilig auswirken)<br />

•¡<br />

Unsachgemäße bzw. ungenügende Entfernung der<br />

Dichtungsreste von den Dichtflächen<br />

GEGENSTAND DER UNTERSUCHUNG<br />

Während beispielsweise das Anziehen der Schrauben<br />

„über Kreuz“ <strong>und</strong> in mehreren Schritten unbestreitbar zu<br />

einer korrekten Dichtungsmontage dazugehört, gibt es<br />

beim Reinigen der Flansche erfahrungsgemäß keine<br />

allgemeingültige Vorgehensweise. Nachfolgend sollen<br />

die Auswirkungen einer nur teilweisen oder nicht erfolgten<br />

Flanschreinigung untersucht werden. Beim Reinigen<br />

der Flansche gibt es nur einen schmalen Grat, der<br />

einen dauerhaft sicheren Betrieb einer Dichtverbindung<br />

zulässt. Genau dann, wenn durch die Flanschreinigung<br />

die Reste der alten Dichtung komplett entfernt, jedoch<br />

Bild 3: Dickenverlauf der Graphitreste einer demontierten Flanschhälfte<br />

Bild 2: Reste einer mit Edelstahleinlage verstärkten<br />

Graphitdichtung<br />

der Dichtfläche keinerlei Beschädigungen zugefügt worden<br />

sind, ist der optimale Zustand erreicht. In der Praxis<br />

ist dies allerdings sehr unwahrscheinlich. Viel häufiger<br />

findet man entweder mehr oder weniger stark beschädigte<br />

Flansche oder Dichtungsreste auf der Dichtfläche.<br />

GRAPHIT HAFTET IMMER AM FLANSCH<br />

Graphit hat sich als Dichtungswerkstoff weltweit<br />

durchgesetzt. Die universelle chemische Eignung <strong>und</strong><br />

das unkomplizierte Temperaturverhalten hochwertiger<br />

Graphitprodukte hat diese Erfolgsgeschichte möglich<br />

gemacht. Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Graphit<br />

hat durchaus auch Schwachpunkte. In diesem<br />

Zusammenhang sei das unvermeidliche Anhaften des<br />

Graphits an den Dichtflächen genannt. Eine aufwändige<br />

Reinigung der Flanschflächen ist praktisch immer<br />

erforderlich – mit allen oben beschriebenen Problemen.<br />

Die Bilder 1 <strong>und</strong> 2 zeigen typische Erscheinungsbilder<br />

beim Ausbau von Graphitdichtungen. Bild 1 zeigt<br />

eine hochwertige Graphitfolie (99 % Reinheit), die mit<br />

30 MPa Flächenpressung zwischen zwei Edelstahlflanschen<br />

verbaut, 48 St<strong>und</strong>en bei 300 °C ausgelagert,<br />

<strong>und</strong> anschließend wieder demontiert worden ist. Bild 2<br />

zeigt die Reste einer mit Edelstahleinlage verstärkten<br />

Graphitdichtung, wie sie üblicherweise eingesetzt wird.<br />

Die Verteilung der Graphitreste ist vollkommen zufällig.<br />

Auf beiden Bildern kann man jedoch gut erkennen, dass<br />

Bereiche mit Anhaftungen großer Dicke direkt neben Bereichen<br />

ohne Anhaftungen liegen können. Die topographischen<br />

Aufnahmen in Bild 3 zeigen als Beispiel den Dickenverlauf<br />

der Graphitreste einer demontierten Flanschhälfte.<br />

Die Größe der Dickensprünge hängt selbstverständlich<br />

von der vorher verwendeten Dichtungsdicke ab. In der<br />

folgenden Betrachtung gehen wir von einer marktüblichen<br />

Graphitrohdichte von 1 g/cm³ aus. Bei einer<br />

2 mm dicken Dichtung mit einer Verstärkungseinlage<br />

beträgt die unverpresste Graphitschichtdicke 1,0 mm.<br />

Im ausgebauten – also verpressten – Zustand stellt sich<br />

bei üblichen Flächenpressungen eine Dicke der Graphitschicht<br />

von ca. 0,6 mm ein. Im ungünstigsten Fall kann<br />

20 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


es also zu Dickensprüngen von ca. 0,6 mm kommen. Bei<br />

3 mm Dichtungsdicke können die verpressten Graphitreste<br />

entsprechend dicker ausfallen. In der Praxis kann<br />

sich die verbleibende Restschichtdicke noch verdoppeln,<br />

weil gr<strong>und</strong>sätzlich beide Dichtflächen betroffen sind.<br />

LECKAGEMESSUNGEN AN NICHT<br />

GEREINIGTEN FLANSCHEN<br />

Nun soll der Einfluss der nicht ordnungsgemäß gereinigten<br />

Dichtflächen auf die Dichtheit untersucht werden.<br />

Dazu wurden verschiedene Graphitdichtungstypen<br />

betrachtet. Um die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse<br />

zu gewährleisten, wurden die Verunreinigungen<br />

durch vorverpresste Graphitstapel verschiedener Dicken<br />

simuliert. Einzellagen aus 0,25 mm dickem Graphit<br />

der Dichte 1,0 g/cm³ wurden verpresst <strong>und</strong> versetzt<br />

gestapelt (Bild 4). Es wurden Muster zur Graphitrestsimulation<br />

folgender Dicken verwendet: 0,55 mm, 0,64<br />

mm, 0,79 mm, 0,88 mm, 0,96 mm <strong>und</strong> 1,08 mm.<br />

Dabei wurde einerseits ein stufenweiser Anstieg der<br />

Schichtdicke, andererseits ein in der Praxis vorkommender<br />

Komplettabriss des Graphits simuliert. Die Muster<br />

wurden einseitig auf die zu testende Dichtung aufgelegt.<br />

Bild 5 zeigt die Verteilung der Pressung mittels Fujifilm-Messung<br />

mit der Empfindlichkeit medium bei 30<br />

MPa installierter durchschnittlicher Flächenpressung.<br />

Bild 6 zeigt die Ergebnisse der Leckagemessungen,<br />

die an Flanschen DN 40/PN 40 mit einer Dichtflächenrauheit<br />

von Rz = 6,3µm <strong>und</strong> einer Einbauflächenpressung<br />

von 30 MPa durchgeführt worden sind.<br />

In Bild 7 wird insbesondere der Unterschied zwischen<br />

einem sauberen Flansch <strong>und</strong> einer nur relativ<br />

geringen Graphitrestdicke deutlich. Die Leckage verdreifacht<br />

sich im Schnitt, bezogen auf die Ausgangsmessung<br />

bei einer Schichtdicke von nur 0,55 mm.<br />

Bild 4: Simulierung von Verunreinigungen durch vorverpresste<br />

Graphitstapel verschiedener Dicken<br />

DER AUSWEG AUS DEM DILEMMA<br />

Wie vermeidet man den drastischen Anstieg der Leckage?<br />

Die Schlussfolgerung aus den Untersuchungen ist<br />

eindeutig: Eine sorgfältige Flanschreinigung ist unerlässlich,<br />

wenn man das berechnete Niveau der Dichtheit<br />

einhalten möchte. Eine weitere Möglichkeit wäre die<br />

Verwendung von Antihaftbeschichtungen. Die herkömmlichen<br />

Antihaftbeschichtungen basieren auf organischen<br />

Bestandteilen, die in Sachen Temperatur- <strong>und</strong><br />

Medienbeständigkeit weit hinter den Eigenschaften<br />

des Graphits liegen. Erfahrungsgemäß sorgen diese<br />

organischen Antihaftbeschichtungen <strong>für</strong> eine deutliche<br />

Verschlechterung der Leckage. Sie schwächen daher<br />

die Gesamtkonstruktion der Dichtung systematisch.<br />

EINE REVOLUTIONÄRE ENTWICKLUNG<br />

Die XP-Technologie <strong>für</strong> novaphit wurde Ende 2012 von<br />

den Frenzelit Werken zur Serienreife gebracht. Diese<br />

Technologie ist eine völlig neuartige Veredelung des<br />

Graphits. Sie kommt ohne jede Organik aus <strong>und</strong> ist im<br />

gesamten Temperaturspektrum einer Graphitdichtung<br />

einsetzbar. Sie wurde bereits mit verschiedensten Medien,<br />

Bild 5: Verteilung der Pressung<br />

bei 30 MPa installierter durchschnittlicher<br />

Flächenpressung<br />

Bild 6: Ergebnisse von Leckagemessungen an Flanschen DN 40/PN 40 mit einer Dichtflächenrauheit<br />

von Rz = 6,3µm <strong>und</strong> einer Einbauflächenpressung von 30 MPa<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

21


FACHBEITRAG<br />

Bild 8: Paralleltest zu Bild 1: Bei der Graphitfolie mit<br />

XP-Technologie konnte das Flanschpaar nach dem Lösen<br />

der Schrauben ohne großen Kraftaufwand getrennt <strong>und</strong> die<br />

Graphitdichtung rückstandsfrei entfernt werden<br />

Bild 7: Unterschied zwischen einem sauberen Flansch <strong>und</strong> einer nur relativ<br />

geringen Graphitrestdicke<br />

wie Abgas, Dampf <strong>und</strong> Lösemitteln in verschiedenen Temperaturbereichen<br />

bis zu 550 °C über mehrere Monate<br />

getestet. Die Wirksamkeit ist stets vollständig gegeben.<br />

Die XP-Technologie kann optional auf die bewährten<br />

Dichtungsprodukte der novaphit-Linie angewandt<br />

werden. Sie wirkt sich in zweierlei Richtungen aus.<br />

Zum einen erhöht sich die Oxidationsbeständigkeit des<br />

Graphits, was sich positiv auf die Langzeitperformance<br />

in Anwendungen bei höheren Temperaturen auswirkt.<br />

Zum anderen verhilft die XP-Technologie der Dichtung<br />

zu einer nachhaltig wirksamen Antihaft-Eigenschaft.<br />

Bild 8 zeigt den Paralleltest zu Bild 1. Hier wurde die<br />

Graphitfolie mit XP-Technologie behandelt. Nach dem<br />

Lösen der Schrauben konnte das Flanschpaar ohne<br />

großen Kraftaufwand getrennt <strong>und</strong> die Graphitdichtung<br />

rückstandsfrei entfernt werden.<br />

VORTEILE UND NUTZEN DER<br />

XP-TECHNOLOGIE FÜR NOVAPHIT<br />

Der in der Regel absolut rückstandsfreie Ausbau der Graphitdichtung<br />

sorgt nicht nur <strong>für</strong> eine perfekte Ausgangslage<br />

<strong>für</strong> die neue Dichtungsmontage <strong>und</strong> somit zur Einhaltung der<br />

berechneten Werte. Darüber hinaus muss keine Beschädigung<br />

der Flansche durch den Reinigungsprozess mehr<br />

be<strong>für</strong>chtet werden. Dies steigert weiterhin die Prozesssicherheit<br />

der Anlage. Ebenso stellt das enorme Zeiteinsparpotenzial<br />

einen weiteren signifikanten Vorteil dar.<br />

FAZIT<br />

Die neue XP-Technologie <strong>für</strong> novaphit macht Schluss<br />

mit der unvermeidlichen <strong>und</strong> aufwändigen Flanschreinigung<br />

bei Wartungsarbeiten mit Graphitdichtungen.<br />

Die Zeit <strong>für</strong> das Reinigen entfällt ebenso wie die<br />

unausweichliche Beschädigung der Dichtflächen. Die<br />

neue Dichtverbindung kann in der Praxis das halten,<br />

was die theoretische Berechnung zum Beispiel nach<br />

DIN EN 1591-1 [6] ergeben hat. Diffuse Emissionen<br />

bleiben auf denkbar kleinem Niveau – ein Beitrag<br />

zur Nachhaltigkeit der Dichtverbindungen einer jeden<br />

Produktionsanlage.<br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

[1] Technische Anleitung zur Reinerhaltung der Luft (TA Luft); 24.<br />

Juli 2002; Inkrafttreten: 1. Oktober 2002<br />

[2] VDI 2240 Emissionsminderungen Mineralölindustrie (11-2000)<br />

[3] VDI 2200 Dichte Flanschverbindungen - Auswahl, Auslegung,<br />

Gestaltung <strong>und</strong> Montage von verschraubten Flanschverbindungen<br />

Emissionsminderungen Mineralölindustrie (07-2007)<br />

[4] VDI 2290 Emissionsminderung - Kennwerte <strong>für</strong> dichte Flanschverbindungen<br />

(06-2012)<br />

[5] DIN EN 13555 Flansche <strong>und</strong> ihre Verbindungen – Dichtungskennwerte<br />

<strong>und</strong> Prüfverfahren <strong>für</strong> die Anwendung der Regeln <strong>für</strong><br />

die Auslegung von Flanschverbindungen mit r<strong>und</strong>en Flanschen<br />

<strong>und</strong> <strong>Dichtungen</strong> (02-2005)<br />

[6] DIN EN 1591-1 Flansche <strong>und</strong> Flanschverbindungen - Regeln<br />

<strong>für</strong> die Auslegung von Flanschverbindungen mit r<strong>und</strong>en Flanschen<br />

<strong>und</strong> Dichtung - Teil 1: Berechnungsmethode (08-2011)<br />

AUTOREN<br />

DIPL.-ING. MARCO<br />

SCHILDKNECHT<br />

Leiter Anwendungstechnik, Geschäftsbereich<br />

<strong>Dichtungen</strong><br />

Frenzelit Werke GmbH<br />

95460 Bad Berneck<br />

Tel.: +49 9273 72-0<br />

info@frenzelit.de<br />

B. ENG. THERESA STEINERT<br />

Frenzelit Werke GmbH<br />

95460 Bad Berneck<br />

Tel.: +49 9273 72-0<br />

info@frenzelit.de<br />

22 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


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vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung <strong>für</strong> die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBEITRAG<br />

Der VCI-Leitfaden zur<br />

Flanschmontage – praktikable<br />

Umsetzungshilfe der VDI 2290<br />

zur Erfüllung der TA Luft<br />

Die TA Luft 2002 fordert die Begrenzung diffuser Emissionen an Flanschverbindungen. Mit der<br />

Richtlinie VDI 2290 reichen die bisherigen Maßnahmen bei der Montage von Flanschverbindungen<br />

nicht mehr aus. Der VCI-Leitfaden zur Flanschmontage zeigt einen praktikablen Weg zur Umsetzung<br />

auf. Der Leitfaden wurde 2011 erstmals veröffentlicht <strong>und</strong> im Januar 2013 aktualisiert. Mit der<br />

Anwendung des Dokumentes werden die Anforderungen der Richtlinie VDI 2290 in Bezug auf das<br />

Managementsystem <strong>und</strong> die einzuhaltenden Dichtheitsklassen als erfüllt angesehen. Es werden die<br />

technischen <strong>und</strong> organisatorischen Maßnahmen aufgezeigt, sowie insbesondere der Montagevorgang<br />

detailliert beschrieben. Die dazugehörigen Anhänge umfassen eine Kurzanweisung <strong>für</strong> das Montagepersonal,<br />

die Dokumentation zur Prüfung der Flanschverbindungen <strong>und</strong> die wesentlichen Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>für</strong> die ermittelten Anzugsmomente.<br />

ANNE CHRISTINE BERN, ROLF LIMPERT, HEINRICH WILMING<br />

Die TA Luft [1], als Verwaltungsvorschrift zum<br />

B<strong>und</strong>es-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) [2],<br />

legt Grenzwerte <strong>für</strong> Immissionen <strong>und</strong> Emissionen<br />

fest. Als Verwaltungsvorschrift ist sie in<br />

erster Linie <strong>für</strong> die Behörden von Bedeutung, die <strong>für</strong> die<br />

Durchführung des BImSchG zuständig sind. Sie richtet<br />

sich nicht unmittelbar an die Betreiber von verfahrenstechnischen<br />

Anlagen der chemischen <strong>und</strong> pharmazeutischen<br />

Industrie. Die Anforderungen der TA Luft werden<br />

erst über Anordnungen der Behörde zum Beispiel durch<br />

Genehmigungsbescheide <strong>für</strong> Neuanlagen <strong>und</strong> Änderungsbescheide<br />

<strong>für</strong> bestehende Anlagen verbindlich.<br />

Wie die Emissionen begrenzt werden sollen, ist<br />

seit 2007 in der von der Kommission „Reinhaltung der<br />

Luft“ herausgegebenen Richtlinie VDI 2200 [3] „Dichte<br />

Flanschverbindungen; Auswahl, Auslegung, Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Montage von verschraubten Flanschverbindungen“<br />

beschrieben mit den Schwerpunkten – Auswahl der<br />

Komponenten einer Flanschverbindung, Berechnung<br />

mit Festigkeits- <strong>und</strong> Dichtheitsnachweis <strong>und</strong> Montage.<br />

Bisher gab es jedoch keine Vorgaben <strong>für</strong> die in der<br />

Berechnung anzuwendende Dichtheitsklasse. Diese<br />

Lücke wurde mit der Richtlinie VDI 2290 [4] „Kennwerte<br />

<strong>für</strong> dichte Flanschverbindungen“ geschlossen.<br />

Bisherige Praxis war, bauteilgeprüfte <strong>Dichtungen</strong> in<br />

nach AD 2000-Regelwerk [5] ausgelegten Flanschverbindungen<br />

vorzusehen <strong>und</strong> zu montieren. Das reicht<br />

heute nicht mehr aus, wenn die Behörde den Nachweis<br />

der Begrenzung der diffusen Emissionen <strong>für</strong> Flanschverbindungen<br />

nach TA Luft mit Berücksichtigung der<br />

Richtlinie VDI 2290 von einem Betreiber verlangt.<br />

Da die TA Luft mit ihren Grenzwerten sowohl <strong>für</strong><br />

neue wie auch bestehende Anlagen gilt, muss sich<br />

jeder Betreiber, der TA Luft relevante Medien in seinen<br />

Anlagen handhabt, mit den Anforderungen aus der<br />

Richtlinie VDI 2290 befassen.<br />

Die Richtlinie VDI 2290 (Stand Juni 2012) hat gemäß<br />

ihrem Anwendungsbereich das Ziel, den Stand der Emissionsminderungstechnik<br />

im Sinne der TA Luft an Flanschverbindungen<br />

<strong>und</strong> insbesondere die Nummer 5.2.6.3 der<br />

TA Luft im Hinblick auf die Anforderung einer technisch<br />

dichten Flanschverbindung zu präzisieren. In mehreren<br />

Punkten stellt die Richtlinie VDI 2290 eine Verschärfung<br />

der Anforderungen aus der TA Luft dar (Tabelle1). Das<br />

Minimierungsgebot <strong>für</strong> Stoffe nach 5.2.7 <strong>für</strong> krebserzeugende,<br />

erbgutverändernde oder reproduktionstoxische<br />

24 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


Tabelle 1: Vergleich der Anforderungen von TA Luft <strong>und</strong> Richtlinie VDI 2290<br />

TA Luft VDI 2290<br />

Die TA Luft stellt an Flanschverbindungen Anforderungen in<br />

denen gasförmige Emissionen beim Verarbeiten, Fördern,<br />

Umfüllen oder Lagern von flüssigen organischen Stoffen auftreten<br />

können. Es wird die Einhaltung einer spezifischen Leckagerate<br />

von 10-5 kPa · l/(s · m) durch eine Bauartprüfung entsprechend<br />

den Richtlinien VDI 2440 [6][1]/VDI 2200 gefordert.<br />

Es gibt keine Aussagen zu Dichtheitsklassen.<br />

Die TA Luft stellt direkt keine Anforderungen an die Montage<br />

bzw. das Montagepersonal.<br />

In der Richtlinie VDI 2200 werden Montageanforderungen<br />

formuliert.<br />

Die Richtlinie VDI 2290 erweitert die zu beurteilenden<br />

Flanschverbindungen um solche, in denen neben flüssigen auch<br />

gasförmige Medien gefördert werden.<br />

Die Richtlinie VDI 2290 sieht die Anforderungen an Flanschverbindungen<br />

erst als hochwertig im Sinne der TA Luft an, wenn<br />

<strong>für</strong> die Auswahl der Dichtung <strong>und</strong> die Auslegung der Flanschverbindung<br />

die Dichtheitsklasse L0,01 mit der spezifischen Leck agerate<br />

≤ 0,01 mg·s-1·m -1 <strong>für</strong> das Prüfmedium Helium angewendet wird. Die<br />

zulässigen Spannungen der Bauteile sind dabei auszuschöpfen.<br />

Die Richtlinie VDI 2290 fordert: Die Montage einer<br />

Flanschverbindung muss von sachk<strong>und</strong>igem Personal, das<br />

schriftlich zu benennen ist, durchgeführt werden. Dazu sollen<br />

Qualitätssicherungsverfahren installiert werden, die während der<br />

Montage eine unabhängige Stichprobenprüfung der montierten<br />

Flanschverbindungen gewährleisten.<br />

Stoffe sowie schwer abbaubare, leicht anreicherbare <strong>und</strong><br />

hochtoxische organische Stoffe ist zu beachten.<br />

Um sich auf das Handeln der Behörde einstellen zu<br />

können, hat die Richtlinie VDI 2290 auch <strong>für</strong> die Betreiber<br />

von chemischen <strong>und</strong> pharmazeutischen Anlagen im Rahmen<br />

der Betriebsgenehmigung eine besondere Bedeutung.<br />

Eine Arbeitsgruppe im Verband der chemischen<br />

Industrie (VCI) aus Vertretern namhafter <strong>Chemie</strong>- <strong>und</strong><br />

Planungsfirmen sowie Lehrstühlen, unter Federführung der<br />

Interessengemeinschaft Regelwerke (IGR e. V.), hat sich<br />

mit dem Ziel der Erarbeitung eines Leitfadens zusammengef<strong>und</strong>en,<br />

um <strong>für</strong> die Betreiber von verfahrenstechnischen<br />

Anlagen eine möglichst einheitliche <strong>und</strong> praxisnahe<br />

Umsetzung der Anforderungen der TA Luft mit den Präzisierungen<br />

durch die Richtlinien VDI 2200 <strong>und</strong> VDI 2290<br />

zu erreichen. Mit der Anwendung des VCI-Leitfadens<br />

werden die Anforderungen der Richtlinie VDI 2290 in<br />

Bezug auf die einzuhaltenden Dichtheitsklassen <strong>und</strong> das<br />

Managementsystem als erfüllt angesehen.<br />

VCI-LEITFADEN ZUR MONTAGE VON<br />

FLANSCHVERBINDUNGEN IN VERFAH-<br />

RENSTECHNISCHEN ANLAGEN<br />

Der VCI-Leitfaden kann angewendet werden bei der<br />

Montage <strong>und</strong> Demontage von metallischen Flanschverbindungen<br />

an Rohrleitungen zum Beispiel nach<br />

EN 13480 [7] <strong>und</strong> Apparaten in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen. Für die Flanschmontage an Maschinen<br />

zum Beispiel Pumpen, Verdichter <strong>und</strong> Apparate<br />

(zum Beispiel ausgelegt nach EN 13445 [8] können<br />

weitere Anforderungen gelten. Er gilt nicht <strong>für</strong> Flanschverbindungen<br />

an emaillierten Rohrleitungen, Glasrohrleitungen<br />

<strong>und</strong> Rohrleitungen aus Kunststoff <strong>und</strong><br />

kunststoffausgekleideten Rohrleitungen, kann jedoch<br />

hier<strong>für</strong> <strong>für</strong> das organisatorische Vorgehen als<br />

Erkenntnis quelle dienen.<br />

Für die Flanschmontage an Rohrleitungen <strong>und</strong> Apparaten<br />

gelten im Betrieb verschiedene Rechtsanforderungen,<br />

wie Arbeitsschutzgesetz [9], Betriebssicherheitsverordnung<br />

[10], TA Luft etc. Die Gr<strong>und</strong>idee des VCI-Leitfadens<br />

ist, unabhängig von diesen Rechtsanforderungen, eine<br />

einheitliche Vorgehensweise in Bezug auf die Auslegung<br />

der Flanschverbindung mit Ermittlung von Anzugsmomenten<br />

(Drehmomenten), Qualifikation des Personals, Dokumentation,<br />

usw. anzuwenden. Unterschiede ergeben<br />

sich je nach Einstufung, zum Beispiel nach BetrSichV <strong>und</strong><br />

TA Luft bei dem Umfang der anzuwendenden Prüfungen.<br />

Dem VCI-Leitfaden liegen umfangreiche Auslegungsrechnungen<br />

nach EN 1591-1 [11] mit Festigkeits- <strong>und</strong><br />

Dichtheitsnachweis <strong>für</strong> L0,01 an Flanschverbindungen<br />

zugr<strong>und</strong>e. Die Ergebnisse dieser Rechnungen sind sehr<br />

übersichtlich in zwei Drehmomenttabellen in Abhängigkeit<br />

der Dichtungsausführung <strong>und</strong> Dichtungsbreite<br />

zusammengefasst. Die hohe Anforderung der Dichtheitsklasse<br />

L0,01 setzt den Einsatz hochfester Schrauben<br />

wie zum Beispiel 25CrMo4 voraus, um den Flansch<br />

an seiner mechanischen Auslegungsgrenze zu belasten.<br />

In den überwiegenden Fällen sind die zulässigen<br />

Spannungen <strong>für</strong> mindestens ein Bauteil der Flanschverbindung<br />

ausgeschöpft. Die mit der Vorgehensweise<br />

erreichte Komplexitätsreduzierung <strong>und</strong> damit reduzierte<br />

Fehlerwahrscheinlichkeit kompensiert die wenigen Fälle<br />

der nicht maximal ausgelasteten Spannungen.<br />

Der Nachweis <strong>für</strong> die Dichtheitsklasse lässt sich nur<br />

gewährleisten, wenn in der Praxis mit reibungsvermindernden<br />

Maßnahmen wie Schmierung <strong>und</strong> Unterlegscheiben<br />

gearbeitet wird. Gr<strong>und</strong>sätzlich muss bei Schrauben ab<br />

M24 ein Drehmomentschlüssel eingesetzt werden. Bei<br />

kleineren Schraubengrößen werden Verlängerungen mit<br />

definierten Hebellängen empfohlen. Die Randbedingungen<br />

<strong>für</strong> die Gültigkeit der Berechnungen sind im Anhang<br />

C des VCI-Leitfadens explizit beschrieben.<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

25


FACHBEITRAG<br />

Bei der Arbeit mit Rohrklassen lassen sich die Bedingungen<br />

durch die abgestimmte Auswahl der Komponenten<br />

Flansch, Schraube <strong>und</strong> Dichtung einfach umsetzen.<br />

Bis DN 500 können die Drehmomenttabellen<br />

sowohl <strong>für</strong> die bisherigen DIN-Flansche wie auch <strong>für</strong><br />

Flansche nach EN 1092-1 [12] eingesetzt werden.<br />

Neben den Montageanzugsmomenten sind die<br />

Prüfmomente unter Berücksichtigung des dichtungsspezifischen<br />

Setzverhaltens angegeben. Zu betonen<br />

ist, dass die Prüfungen frühestens 4 St<strong>und</strong>en nach der<br />

Montage <strong>und</strong> vor der Beschichtung (zum Beispiel Korrosionsschutz)<br />

<strong>und</strong> der ersten Druckbeaufschlagung der<br />

Flanschverbindung (Entlastung) durchgeführt werden<br />

muss.<br />

Der VCI-Leitfaden legt neben technischen auch organisatorische<br />

Anforderungen fest. Die Flanschverbindungen<br />

werden je nach Einstufung <strong>für</strong> den Betrieb entsprechend<br />

einer Gefährdungsbeurteilung nach BetrSichV bzw. TA<br />

Luft in verschiedene Montageklassen gruppiert. Von<br />

der Montageklasse hängen die Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />

ab (Tabelle 2). Je nach betrieblicher<br />

Bewertung kann von den Einstufungen nach Tabelle 2<br />

im Sinne einer Mindesteinstufung abgewichen werden.<br />

Aus der Montageklasse ergibt sich, welche Maßnahmen<br />

zur Qualitätssicherung einschließlich der zugehörigen<br />

Dokumentation erforderlich sind.<br />

Für die Stichprobenkontrolle gilt:<br />

•¡<br />

durch Montagepersonal (durch einen zweiten<br />

Monteur)<br />

•¡<br />

Umfang: 2 % bzw. 10 % der Flanschverbindungen<br />

•¡<br />

Bei Abweichungen vom vorgegebenen Drehmomentbereich<br />

ist der Prüfumfang zu erweitern<br />

•¡<br />

Dokumentation<br />

Für die Gegenkontrolle gilt:<br />

•¡<br />

Durch unabhängige Person<br />

•¡<br />

Umfang: 2 % der Flanschverbindungen<br />

•¡<br />

Dokumentation<br />

•¡<br />

Bei Abweichungen vom vorgegebenen<br />

Drehmomentbereich ist der Prüfumfang zu erweitern.<br />

Dabei wird als Unabhängige Person im VCI-Leitfaden<br />

eine Person definiert, die durch ihre Berufsausbildung,<br />

ihre Berufserfahrung <strong>und</strong> ihre zeitnahe berufliche Tätigkeit<br />

über die erforderlichen Fachkenntnisse zur Prüfung<br />

von Flanschverbindungen verfügt. Sie muss die<br />

erforderliche Zuverlässigkeit besitzen, über geeignete<br />

Prüfeinrichtungen verfügen <strong>und</strong> darf hinsichtlich der<br />

Prüfergebnisse keinen Weisungen unterliegen. Sie<br />

kann sowohl Mitarbeiter des Betreibers, des Montageunternehmens<br />

oder eines sonstigen Dienstleisters sein.<br />

MONTAGE DER FLANSCHVERBINDUNG<br />

Die Montage von Flanschverbindungen darf nur von<br />

qualifiziertem <strong>und</strong> geschultem Personal durchgeführt<br />

werden. Bereits die BetrSichV fordert in § 9 „Unterrichtung<br />

<strong>und</strong> Unterweisung“ den Nachweis, dass den<br />

Mitarbeitern, die mit der Benutzung der Arbeitsmittel<br />

(hier Werkzeuge zur Flanschmontage) verb<strong>und</strong>enen<br />

Gefahren bekannt sind <strong>und</strong> sie in der Anwendung der<br />

Arbeitsmittel geschult sind.<br />

Zu der Montage der Flanschverbindung werden im<br />

VCI-Leitfaden [13] die einzelnen Vorgänge detailliert<br />

beschrieben:<br />

•¡<br />

Sichtprüfung Oberflächenbeschaffenheit Flansch -<br />

dichtflächen<br />

•¡<br />

Sichtprüfung vor der Montage<br />

•¡<br />

Schmierung <strong>und</strong> Schmierstoffe<br />

•¡<br />

Einbau <strong>und</strong> Zentrierung der Dichtung<br />

•¡<br />

Aufbringen der erforderlichen Anzugsmomente<br />

•¡<br />

Systematik <strong>für</strong> das Anziehen von Schrauben; hier<br />

wird ein alternatives Anzugsverfahren vorgestellt,<br />

dass die Rüstzeit der Montage verkürzen kann<br />

(s. Kasten auf Seite 27)<br />

•¡<br />

Qualitätssicherung <strong>und</strong> Dokumentation der Montage<br />

•¡<br />

Druck- <strong>und</strong> Dichtheitsprüfung.<br />

Zu dem VCI-Leitfaden gehören Anhänge, die eine Kurzanweisung<br />

<strong>für</strong> das Montagepersonal, die Dokumen-<br />

Tabelle 2: Mindesteinstufung der Rohrleitung in Montageklassen nach VCI-Leitfaden<br />

Montageklasse nach VCI-Leitfaden<br />

Rohrleitung 1 2 3<br />

BetrSichV, Abschnitt 3,Prüfpflicht durch<br />

befähigte Person<br />

BetrSichV, Abschnitt 3, Prüfpflicht durch ZÜS<br />

•<br />

•<br />

TA Luft Medien<br />

•<br />

Sonstige Rohrleitungen<br />

•<br />

Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

keine weitergehenden<br />

Prüfungen<br />

Stichprobenkontrolle<br />

bei 2 % der Flanschverbindungen<br />

Stichprobenkontrolle<br />

bei 10 % der Flanschverbindungen<br />

mit<br />

Gegenkontrolle<br />

26 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


ANZUGSVERFAHREN FÜR FLANSCHSCHRAUBEN (AUS [13])<br />

Anzugsverfahren 1<br />

Die Schrauben sind<br />

1. über Kreuz, wie in Bild 1a dargestellt, mit 30 % des Sollanzugsmomentes anzuziehen,<br />

2. analog zu 1. mit 60 % des Sollanzugsmomentes anzuziehen,<br />

3. analog zu 1. mit 100 % des Sollanzugsmomentesanzuziehen <strong>und</strong><br />

4. nochmals mit vollem Sollanzugsmoment umlaufend nachzuziehen. Dieser Vorgang ist so oft zu wiederholen,<br />

bis sich die Muttern bei Aufbringen des vollen Anzugsmomentes nicht mehr weiterdrehen<br />

lassen.<br />

Bild 1a: Kreuzweises Anziehen der Schrauben (Anzugsverfahren 1)<br />

In Einzelfällen erfordert das „Setzen“ der Dichtung (Anpassen an die Flanschdichtfläche) ein Nachziehen<br />

der Schrauben. Die Schrauben sind dann nach einigen St<strong>und</strong>en bzw. nach der ersten thermischen<br />

Belastung bei Raumtemperatur <strong>und</strong> im drucklosen Zustand der Flanschverbindung nachzuziehen. Erfolgt<br />

das Nachziehen im Betrieb bei erhöhter Temperatur ist nach TRBS 2141 Teil 3 eine gesonderte<br />

Gefährdungsbeurteilung erforderlich.<br />

Anzugsverfahren 2<br />

Ab DN 200 kann alternativ folgendes Anzugsverfahren angewendet werden:<br />

1. Wie in Bild 1b dargestellt, vier Schrauben mit 20 % des Sollanzugsmomentes anziehen,<br />

2. analog zu 1. mit 60 % des Sollanzugsmomentes anziehen,<br />

3. analog zu 1. mit 105 % des Sollanzugsmomentes anziehen <strong>und</strong><br />

4. umlaufendes Anziehen aller restlichen Schrauben mit 105 %,<br />

5. wiederholen des umlaufenden Nachziehens mit 105 %.<br />

Bild 1b: Alternatives Anzugsverfahren (Anzugsverfahren 2)<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

27


FACHBEITRAG<br />

tation zur Prüfung der Flanschverbindungen <strong>und</strong> die<br />

wesentlichen Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die ermittelten<br />

Anzugsmomente umfassen.<br />

Der VCI-Leitfaden steht auf www.vci.de Stichwort<br />

„Flansch“ zum Download bereit.<br />

ERFAHRUNG BEI DER ANWENDUNG DES<br />

VCI-LEITFADENS<br />

Das durchschnittliche Nennweitenspektrum einer chemischen<br />

oder pharmazeutischen Anlage lässt es in der<br />

Regel zu, den VCI-Leitfaden auf ca. 90 bis 95 % aller<br />

durch die Richtlinie VDI 2290 betroffenen Flanschverbindungen<br />

anzuwenden. Der organisatorische Ansatz<br />

ist gr<strong>und</strong>sätzlich immer anwendbar. Für Flanschverbindungen,<br />

bei denen die Randbedingungen nach<br />

Anhang C nicht erfüllt sind, zum Beispiel Dichtungskennwerte,<br />

sind die Anzugsmomente nachzurechnen.<br />

Erfahrungen aus Revisionen großer petrochemischer<br />

<strong>und</strong> chemischer Anlagen in den letzten zwei Jahren mit<br />

exemplarischer Anwendung des in dem VCI-Leitfaden<br />

beschriebenen Vorgehensmodells zeigen, dass die<br />

Dichtheit der Anlage deutlich verbessert wurde <strong>und</strong><br />

Nachbesserungen durch fehlerhafte Flanschmontagen<br />

deutlich reduziert werden konnten. Es zeigte sich auch<br />

ein Zusammenhang zwischen Schulungsniveau der<br />

Monteure <strong>und</strong> der Fehlerrate bei der Prüfung. Erste<br />

Erfahrungen deuten darauf hin, dass sich die Aufwände<br />

<strong>für</strong> Schulung, Prüfung <strong>und</strong> den Einsatz höherwertiger<br />

Arbeitsmittel als Fehlervermeidungskosten positiv mit<br />

den Kosten durch fehlerhaft montierte Flanschverbindungen<br />

verrechnen.<br />

FAZIT<br />

Die IGR <strong>und</strong> der VCI haben gemeinsam mit dem Dokument<br />

„Leitfaden zur Montage von Flanschverbindungen“<br />

einen praxisorientierten Lösungsvorschlag zur Umsetzung<br />

der Anforderungen aus der Richtlinie VDI 2290<br />

<strong>für</strong> verfahrenstechnische Anlagen erarbeitet.<br />

Der Vorteil bei der Anwendung des VCI-Leitfadens ist,<br />

dass <strong>für</strong> Flansche nach EN 1092-1 unter Verwendung<br />

von 25CrMo4-Schrauben oder Schrauben mit vergleichbarer<br />

Festigkeit <strong>und</strong> gehärteten Unterlegscheiben abhängig<br />

von der Schraubengröße Anzugsmomente nach EN<br />

1591-1 berechnet <strong>und</strong> vorgegeben werden, mit denen<br />

die Dichtheitsklasse von L0,01 erreicht werden kann.<br />

Auf den Betreiber von chemischen <strong>und</strong> pharmazeutischen<br />

Anlagen können je nach Ausprägung seiner<br />

technischen Standards <strong>und</strong> dem Status seiner Qualitätsverfahrensanweisungen<br />

<strong>und</strong> Dokumentationsvorgaben<br />

weitere Anforderungen zukommen, wie zum Beispiel<br />

Überarbeitung von Rohrklassen mit Berücksichtigung<br />

von höherwertigen Schrauben <strong>und</strong> Verwendung gehärteter<br />

Unterlegscheiben. Die Qualifikation des eigenen<br />

Personals <strong>und</strong> des Personals von Kontraktoren muss<br />

gegebenenfalls durch Schulungen verbessert werden.<br />

Nur durch Vorgabe von Anzugs- <strong>und</strong> Prüfmomenten<br />

lassen sich die hochwertige Flanschmontage <strong>und</strong> die<br />

geforderte Dichtheitsklasse erreichen.<br />

LITERATUR<br />

[1] TA Luft 2002: Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum<br />

B<strong>und</strong>es-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung<br />

der Luft – TA Luft)<br />

[2] BImSchG: Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen<br />

durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen<br />

<strong>und</strong> ähnliche Vorgänge: B<strong>und</strong>es-Immissionsschutzgesetz<br />

[3] Richtlinie VDI 2200: Dichte Flanschverbindungen; Auswahl,<br />

Auslegung, Gestaltung <strong>und</strong> Montage von verschraubten<br />

Flanschverbindungen<br />

[4] Richtlinie VDI 2290: Emissionsminderung; Kennwerte <strong>für</strong> dichte<br />

Flanschverbindungen<br />

[5] AD 2000-Regelwerk<br />

[6] Richtlinie VDI 2440: Emissionsminderung; Mineralölraffinerien<br />

[7] EN 13480-Reihe: Metallische industrielle Rohrleitungen<br />

[8] EN 13445-Reihe: Unbefeuerte Druckbehälter<br />

[9] Arbeitsschutzgesetz<br />

[10] BetrSichV: Betriebssicherheitsverordnung<br />

[11] EN 1591-1: Flansche <strong>und</strong> ihre Verbindungen; Regeln <strong>für</strong> die<br />

Auslegung von Flanschverbindungen mit r<strong>und</strong>en Flanschen<br />

<strong>und</strong> Dichtung; Teil 1: Berechnungsmethode<br />

[12] EN 1092-1: Flansche <strong>und</strong> ihre Verbindungen; R<strong>und</strong>e Flansche<br />

<strong>für</strong> Rohre, Armaturen, Formstücke <strong>und</strong> Zubehörteile nach PN<br />

bezeichnet; Teil 1: Stahlflansche<br />

[13] Leitfaden zur Montage von Flanschverbindungen in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen. Verband der Chemischen Industrie e. V.,<br />

Frankfurt am Main, Jan. 2013<br />

AUTOREN<br />

ANNE CHRISTINE BERN<br />

Kompetenzcenter Mechanik <strong>und</strong><br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong> der IGR e.V.<br />

Siemens AG<br />

Industriepark Höchst<br />

65926 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 69 797-84570<br />

anne-christine.bern@siemens.com<br />

ROLF LIMPERT<br />

BASF SE<br />

67056 Ludwigshafen<br />

Tel.: +49 621 60-0<br />

rolf.limpert@basf.com<br />

PROF. DR.-ING. HEINRICH<br />

WILMING<br />

IBW Consulting UG<br />

46325 Borken<br />

heinrich.wilming@t-online.de<br />

28 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


FACHBEITRAG<br />

Oberflächenveredelung von<br />

<strong>Dichtungen</strong>:<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

Die heute möglichen Prozesse zur Veredelung elastomerer Oberflächen sind vielfältig. Je nach<br />

Anwendung bzw. Problemstellung gibt es mehr oder weniger prozesssichere Lösungen. Unterschiedliche<br />

Lieferanten setzen unterschiedliche Lösungen ein. Die Oberflächen verschmutzter <strong>Dichtungen</strong> können<br />

nass gereinigt werden, die Forderung nach LABS-Freiheit wird durch die Behandlung im Niederdruckplasma<br />

erreicht <strong>und</strong> bei Problemen mit hohen Reibwerten ist eine Beschichtung mit Gleitlacken<br />

(im Idealfall mit Lacken auf Wasserbasis) naheliegend. Oftmals werden <strong>Dichtungen</strong> von K<strong>und</strong>en<br />

jedoch nur als C-Teile behandelt, obwohl durch ihren Ausfall großer Schaden entstehen kann. In<br />

diesem Beitrag werden häufig auftretende Probleme sowie deren Lösungen aufgezeigt <strong>und</strong> auf<br />

technische Grenzen hingewiesen, die es zu beachten gilt.<br />

HEIKO FRIEDRICH<br />

LABS-FREIHEIT UND TECHNISCHE<br />

SAUBERKEIT<br />

LABS-Freiheit wird über die Wirkung bzw. die Effekte<br />

der Verschmutzungssubstanzen definiert. So wird eine<br />

Lackierung durch Krater gestört, wenn das Substrat<br />

nicht LABS-frei ist. Die Nachweise <strong>für</strong> eine LABS-Freiheit<br />

erfolgen beispielweise nach Volkswagen Prüfvorschrift<br />

(PV) 3.10.7 (Bild 1) oder der Fest-Norm FN 942010-2.<br />

Die Prüfung nach VW PV 3.10.7 ist relativ einfach,<br />

sofern man sich detailliert an die in der Prüfvorschrift<br />

festgelegten Anweisungen hält. Das Ergebnis kann aber<br />

interpretiert werden. Die Prüfvorschriften beschreiben<br />

eindeutige Lackbenetzungsstörungen, oft werden aber<br />

auch Bläschenbildung, Verfärbungen oder Partikeleinschlüsse<br />

detektiert.<br />

Technische Sauberkeit wiederum ist definiert über<br />

Restschmutzregularien wie VDA 19 oder ISO 16232,<br />

die die die zulässige Menge (Masse oder Volumen)<br />

relativ zur Prüflingsmasse, Oberfläche oder Volumen<br />

spezifizieren. Zusätzlich werden <strong>für</strong> Partikelgrößen (ein-,<br />

zwei- oder dreidimensional) in Klassen die jeweiligen<br />

Maximalmengen definiert. Die Materialart oder Härte<br />

der Partikel wird aber (noch) nicht berücksichtigt. Für<br />

bewegte Bauteile sind überwiegend harte Partikel<br />

unerwünscht, weil diese Verschleiß bis hin zu Fressen<br />

initiieren können. Weiche Partikel sind eher harmlos.<br />

Bei medienführenden Systemen ist entscheidend, ob<br />

die Partikel Düsen oder Bohrungen verstopfen können<br />

oder sich auf Ventil- oder Dichtflächen anlagern <strong>und</strong><br />

so Leckagen verursachen.<br />

LABS-Freiheit <strong>und</strong> technische Sauberkeit sind unterschiedliche<br />

Prozesse. Es ist möglich, dass eine LABSfreie<br />

Dichtung die Anforderungen der technischen<br />

Sauberkeit nicht erfüllt <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Die Nachfrage nach LABS-freien <strong>Dichtungen</strong> ist in<br />

den vergangenen Monaten stark gestiegen. Die Reinigungsprozesse<br />

zur Erreichung der LABS-Freiheit sind<br />

seit über 15 Jahren etabliert <strong>und</strong> erzielen zuverlässige<br />

Bild 1: LABS-Test nach VW PV 3.10.7<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

29


FACHBEITRAG<br />

dass bestimmte FKM-Werkstoffe nur schwer bzw. nicht<br />

LABS-frei zu reinigen sind. Ebenfalls sensibel sollte das<br />

Handling der LABS-frei gereinigten <strong>Dichtungen</strong> gestaltet<br />

sein. Kontaminationen beim Ein- <strong>und</strong> Auspacken der<br />

<strong>Dichtungen</strong> gilt es zu Vermeiden.<br />

Bild 2: Erhöhung der Einpresskräfte bei<br />

vermehrter Beigabe von Farbpigmenten<br />

Ergebnisse. Die LABS-Frei-Reinigung findet in Niederdruckplasmaanlagen<br />

statt. Organische Rückstände auf<br />

der Oberfläche werden hierbei chemisch verbrannt<br />

(oxidiert). Zum Reinigungseffekt kommt eine Erhöhung<br />

der Oberflächenspannung.<br />

Schwierigkeiten im Bereich LABS-Freiheit stellen sich<br />

bei „problematischen“ Werkstoffen. Dem Veredler liegen<br />

in der Regel keine Informationen über die Werkstoffzusammensetzung<br />

vor. Neben dem Basismaterial,<br />

meist synthetischer Kautschuk, sind bis zu 20 Komponenten<br />

in einem Compo<strong>und</strong> vermischt. Einige Bestandteile<br />

werden nicht chemisch geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sind frei zwischen<br />

den Makromolekülen eingebettet. Bedingt durch<br />

Umgebungsbedingungen <strong>und</strong> Zeit diff<strong>und</strong>ieren Anteile<br />

der freien Bestandteile an die Oberfläche <strong>und</strong> bilden<br />

dort Erscheinungen wie Kristalle (Fluornadeln), klebrige<br />

Schichten, pulvrige Schichten oder erneute Lackbenetzungsstörungen.<br />

So ist in letzter Zeit zu beobachten,<br />

LABS-FREIE BESCHICHTUNGEN SIND EBEN-<br />

FALLS MÖGLICH<br />

Zur Reduzierung der Reibung werden Gleitlackbeschichtungen<br />

auf Wasserbasis eingesetzt. Der hier<strong>für</strong> notwendige<br />

Prozessschritt der Niederdruckplasmabehandlung<br />

kann derart modifiziert werden, dass die beschichtete<br />

Dichtung komplett LABS-frei ist. Bis auf zwei Lacksysteme,<br />

in denen geb<strong>und</strong>en Silikone enthalten sind, können<br />

alle Beschichtungen LABS-frei ausgeführt werden.<br />

Die Auswahl möglicher Lacksysteme ist vielfältig<br />

<strong>und</strong> gründet sich auf die Anforderungen des K<strong>und</strong>en.<br />

Auswahlkriterien sind der Einsatzzweck (dynamisch,<br />

statisch), der verwendete Werkstoff, die Einsatztemperaturen,<br />

eingesetzte Medien (Öl, Benzin, Chemikalien,<br />

etc.), Verpressung, Druck des Mediums, geforderte Normen<br />

(FDA, KTW, etc.), LABS-Freiheit, UV-Indikator, …<br />

Aus den verschiedenen betrieblichen Perspektiven<br />

lässt sich eine Reihe von Vorteilen beschreiben. Erhöhen<br />

der Standzeiten, Geräusch- <strong>und</strong> Verschleißreduktion,<br />

Stick-Slip-Verhinderung, Minimierung der Losbrechkräfte,<br />

Prozesssicherheit sowie Reproduzierbarkeit sind nur<br />

eine kleine Auswahl.<br />

FARBIGE BESCHICHTUNGEN:<br />

UNTERSCHEIDUNGSMÖGLICHKEIT AUF<br />

KOSTEN DER FUNKTION<br />

Bei allen Lacksystemen besteht die Möglichkeit, Farbpigmente<br />

in den Lack einzubringen. Farbliche Kennzeichnungen<br />

wie beispielsweise gelbe Beschichtungen<br />

<strong>für</strong> Gasanwendungen oder unterschiedliche Farben<br />

<strong>für</strong> <strong>Dichtungen</strong> mit unterschiedlichen Werkstoffen aber<br />

identischen Anwendungen stößt seitens der K<strong>und</strong>en<br />

auf großes Interesse. Angestoßen durch Erfahrungen<br />

aus der Praxis sowie anschließenden Messungen von<br />

Einpresskräften ist mittlerweile jedoch bekannt, dass die<br />

x-Achse: Reibmomente cNm<br />

x-Achse: Reibmomente cNm<br />

y-Achse: Anzahl O-Ringe<br />

y-Achse: Anzahl O-Ringe<br />

Bild 3: Vergleich der Streuung der Reibmomente: links unbeschichteter O-Ring, rechts mit Gleitlack beschichtet<br />

30 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013


Beigabe von Farbpigmenten das Reibverhalten negativ<br />

beeinflusst. Je mehr Pigmente dem Lack zugefügt<br />

werden bzw. je kräftiger die Farbausprägung auf der<br />

Dichtung sein soll, desto schlechter wird die geforderte<br />

Funktion der Reibungsreduzierung erfüllt (Bild 2).<br />

Die eierlegende Wollmichsau in Gestalt einer optisch<br />

ansprechenden Beschichtung sowie maximaler Funktion<br />

in Form von niedrigen Reibwerten ist leider eine Illusion.<br />

EINSTELLBARES REIBVERHALTEN<br />

Die Erfahrungen aus den negativ veränderten Reibwerten<br />

bei einer Beigabe von Farbpigmenten haben zu<br />

einer weiteren Möglichkeit der Modifizierung geführt:<br />

einstellbare Reibwerte. Die K<strong>und</strong>enforderungen nach<br />

definierten Bandbreiten (min/max) der auftretenden<br />

Reibwerte innerhalb der Anwendung ist bisher meist<br />

daran gescheitert, dass die Dichtung zu schnell, das<br />

heißt die Reibwerte zu niedrig waren. In diesen Fällen<br />

ist nun möglich, den Lack durch die Beigabe von Feststoff<br />

dahingehend zu modifizieren, dass die geforderte<br />

Reibung nicht unterschritten wird (Bild 3).<br />

FORM FOLGT FUNKTION:<br />

SCHICHTDICKENMESSUNGEN<br />

Schichtdicken auf metallischen Substraten sind sehr präzise<br />

<strong>und</strong> vergleichsweise einfach zu messen, es wird<br />

eine große Vielfalt an Messgeräten angeboten. Auf<br />

elastomeren <strong>Dichtungen</strong> können im Trommel-Sprüh-Verfahren<br />

aufgetragene Kunstharzschichten mit einer Dicke<br />

zwischen 2 <strong>und</strong> 8 µm durch die verwendeten Verfahren<br />

nicht gemessen werden. Die Unterschiede in elektrischer<br />

Leitfähigkeit oder Wärmeleitfähigkeit, Eigenfrequenzen<br />

<strong>und</strong> Magnetismus zwischen Substrat <strong>und</strong> Beschichtung<br />

sind zu gering, um zuverlässige Ergebnisse zu zeigen.<br />

Elektronenmikroskope, Topographen oder Ähnliches<br />

sind nicht wirtschaftlich in die Prozesskette zu integrieren.<br />

Lediglich nach dem Prozessende kann anhand von<br />

Schliffbildern unter Lichtmikroskopen eine Schicht festgestellt<br />

werden (Messen ist in diesem Zusammenhang<br />

nicht anwendbar). Der Kontrast <strong>und</strong> die Trennschärfe<br />

von transparenten oder schwarzen Beschichtungen<br />

gegen die Einbettmasse <strong>und</strong> das Elastomer sind nicht<br />

ausreichend, um ein fähiges Ergebnis zu erzielen. Zwischen<br />

Elastomer <strong>und</strong> Schicht sowie zwischen Beschichtung<br />

<strong>und</strong> Einbettmaterial gibt es diffuse Mischschichten,<br />

die eine exakte Bestimmung der Schicht nicht zulassen.<br />

Bei farbigen Beschichtungen kann die Dicke von Pigmentagglomeraten<br />

bestimmt werden. Diese werden<br />

fälschlicherweise mit der Schichtdicke gleichgesetzt. Es<br />

sind keine Verfahren verfügbar, die eine Prozesssteuerung<br />

ermöglichen. Deshalb erfordert die Prozessführung<br />

ein großes Know-how <strong>und</strong> Erfahrung, um eine gleichmäßige<br />

Beschichtung von Massenteilen zu erzielen.<br />

Über den Zusatz von UV-Indikatoren kann die Abdeckung<br />

der zu beschichtenden Oberfläche während des<br />

Prozesses beobachtet werden. Bei einem eingespielten<br />

Mensch-Maschine-Team zeigt die anschließende<br />

Beurteilung der Querschliffe eine hohe Konstanz der<br />

Schichtdicke. Die Schichtdicke korreliert jedoch nicht<br />

mit den erwünschten Eigenschaften<br />

MYSTERIUM ELASTOMERWERKSTOFF<br />

„Gummi ist schwarze Magie“ – geflügelte Worte von<br />

Insidern in der Elastomerherstellung <strong>und</strong> -verarbeitung<br />

zeugen vom Respekt gegenüber einer besonderen<br />

Materialgruppe mit oft überraschenden Eigenschaften.<br />

Neben den bereits erwähnten Phänomenen hinsichtlich<br />

Verschmutzung ist ebenfalls zu beobachten, dass sich<br />

auf dem Papier identische Werkstoffe unterschiedlich<br />

verhalten. Selbst bei einem Werkstoff von einem <strong>und</strong><br />

demselben Lieferanten kann es zu Schwankungen kommen<br />

bei Lieferungen im Sommer gegenüber Lieferungen<br />

im Winter. Gründe <strong>für</strong> diese Schwankungen sind nicht<br />

zu identifizieren <strong>und</strong> müssen letztlich vom Veredelungsdienstleister<br />

erkannt <strong>und</strong> entsprechend gehandhabt<br />

werden. Ein einfaches Erfolgsrezept <strong>für</strong> den Umgang<br />

mit elastomeren <strong>Dichtungen</strong> lässt sich auf die Dimension<br />

Zeit reduzieren. Die Veredlung von Gummidichtungen<br />

benötigt einfach ihre Zeit. Wer meint, dass „Zeit Geld<br />

ist“, der hat letztlich am falschen Ende gespart <strong>und</strong><br />

ist sich der Komplexität des Werkstoffs nicht bewusst.<br />

Unabhängig von nicht vorhersehbaren Erscheinungen<br />

wie gerade beschreiben, kann es bei mangelhafter<br />

Information des Dienstleisters durch den K<strong>und</strong>en zu<br />

massiven Probleme kommen. Werkstoffe wie Thermoplastische<br />

Elastomere (TPE) oder Tieftemperaturmischungen<br />

müssen in eigens hier<strong>für</strong> entwickelten Prozessen<br />

behandelt werden. Erfolgt keine detaillierte Information<br />

durch den K<strong>und</strong>en, werden die zu behandelnden<br />

<strong>Dichtungen</strong> mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die<br />

vereinbarte Qualität aufweisen oder sie werden während<br />

des Prozesses beschädigt (Bild 4).<br />

Des Weiteren ist seit kurzem bekannt, dass das bei<br />

der Nassreinigung anfallende Abwasser nicht unbehandelt<br />

in das öffentliche Abwassernetz eingeleitet werden<br />

darf. Deshalb wird mit Hilfe eines Vakuum-Verdampfers<br />

das Waschwasser aufbereitet <strong>und</strong> wiederverwendet.<br />

Bild 4: Mangelhafte Beschichtung<br />

<strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Heft 2 / 2013<br />

31


FACHBEITRAG<br />

Wasser <strong>und</strong> Energie wird dadurch gespart <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

wird eine umweltgerechte Entsorgung der aus den<br />

<strong>Dichtungen</strong> austretenden chemischen Verunreinigungen<br />

wie beispielsweise Zink- <strong>und</strong> Bleioxid gewährleistet.<br />

FAZIT<br />

Der Veredelungsdienstleister muss die vorhandenen<br />

Schwankungen kennen <strong>und</strong> damit umgehen können.<br />

Langjährige Erfahrung aus dem Bereich der <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

<strong>und</strong> Know-how ist gefragt.<br />

AUTOR<br />

HEIKO FRIEDRICH<br />

OVE Plasmatec GmbH<br />

71093 Weil im Schönbuch<br />

Tel.: 07157 5269512<br />

heiko.friedrich@ove-plasmatec.de<br />

16. Jahrgang, Heft 2, September 2013<br />

Herausgeber<br />

Professor Alexander Riedl, Fachhochschule Münster, Fachbereich Physikalische<br />

Technik, Stegerwaldstr. 39, 48565 Steinfurt<br />

E-Mail: riedl@fh-muenster.de<br />

Redaktion<br />

Wolfgang Mönning, Tel. 0201-82002-25, Fax 0201-82002-40<br />

E-Mail: w.moenning@vulkan-verlag.de<br />

Verlag<br />

© 1997 Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Huyssenallee 52-56, 45128 Essen,<br />

Postfach 10 39 62, 45039 Essen<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Mediaberatung<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Tel. 0201-82002-35, Fax 0201-82002-40,<br />

E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de.<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag/DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Tel. +49 89 2035366-16, Fax +49 89 2035366-99<br />

E-Mail:mittermayer@di-verlag.de<br />

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Leserservice <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Telefon: +49 (0) 931 / 4170-1616, Telefax: +49 (0) 931 / 4170-492<br />

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Druck: Druckerei Chmielorz GmbH · Ostring 13 · 65205 Wiesbaden<br />

ISSN 1436-526X<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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32 <strong>Dichtungstechnik</strong><br />

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Schlösser GmbH & Co.KG, Mengen 07<br />

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<strong>Dichtungstechnik</strong> <strong>für</strong> zunächst ein Jahr (2 Ausgaben)<br />

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