Auszug - Blinden
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VERMISCHTES<br />
DAS ETWAS ANDERE<br />
HOCHZEITSGESCHENK<br />
Am 20. 8. 2011 bekamen meine holde Angetraute und ich von unseren Kollegen der Massage und<br />
des BSVWNB ein originelles Hochzeitsgeschenk: Eine Nacht im Baumzelt.<br />
Tolles Geschenk – das fast zwei<br />
Jahre brauchte, um eingelöst zu<br />
werden. An einem sommerlichen<br />
Wochenende war es dann endlich<br />
soweit. Mit Schlafsäcken,<br />
Stirnlampen und Isomatten ging<br />
es über München ins Allgäu nach<br />
Kempten/Ried, wo ein schöner,<br />
liebevoll gestalteter Hochseilgarten<br />
auf uns wartete. Das<br />
Team des Höllschlucht-Hochseilgartens<br />
hatte sich schnell auf<br />
unsere Sehbehinderung eingestellt.<br />
Und ein Hochseilgarten<br />
ist ja ein sicheres Plätzchen, um<br />
auch als sehbehinderter Mensch<br />
seine Klettergelüste auszuleben.<br />
Mit einfachem Sicherungssystem<br />
ging’s quer durch den Wald, mit<br />
flying foxes quer über den Bach<br />
und dann immer anspruchsvoller<br />
werdende Strecken rauf und<br />
runter. Nachdem wir den ganzen<br />
Tag wie die Wilden Bäume hoch<br />
und herunter geklettert waren,<br />
ging’s am Nachmittag dann an<br />
die Einschulung fürs „Baumschlafen“.<br />
„UNSER“ BAUM WARTET<br />
Mit einem Sicherungsgerät (Krikri)<br />
und einer Aufstiegshilfe<br />
übten wir das Erklimmen von<br />
schwindelerregenden Höhen –<br />
nicht unanstrengend, aber interessant.<br />
Toll wie „einfach“ man<br />
mit einer Aufstiegshilfe doch so<br />
beachtliche Höhen erklimmen<br />
kann (Erinnerungen an das Seilklettern<br />
in der Schule wurden<br />
geweckt).<br />
Nach einem gemeinsamen<br />
Grillabend ging’s dann mit einem<br />
eigenen Guide zu „unserem“<br />
Baum – einer schönen großen<br />
Buche mit kolossalem Panorama<br />
auf das bayrische Bergland bis<br />
hin nach Tirol. Vollmond sei Dank<br />
war auch die Waldlichtung fein<br />
ausgeleuchtet und das Panorama<br />
in ein gespenstisches Licht<br />
getaucht. Mit Hilfe unseres Guides<br />
bauten wir das Zelt auf und<br />
er verankerte uns die Seile sicher<br />
im Geäst. Das Zelt wurde dann in<br />
ca. 8 m Höhe im Baum befestigt,<br />
und Rucksack und Schlafsack<br />
wurden gesichert – da das ganze<br />
Konstrukt ja nur an einem Seil<br />
hängt und so ein wenig instabil<br />
wird. Deswegen äußerst ratsam:<br />
Das Zeltchen synchron zu erklimmen<br />
– und auch gleichzeitig<br />
einzusteigen. Mit viel Geächze,<br />
Gestöhne und vor allem Lachen<br />
plumpsten wir in unsere schwingende<br />
Behausung.<br />
Ein wenig gewöhnungsbedürftig,<br />
Schuhe, Kleidungsstücke,<br />
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