Von der Heimarbeit zur Industrie - Bubikon
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Blick von <strong>der</strong> SBB- Verla<strong>der</strong>ampe <strong>zur</strong> Baumwollreisserei<br />
wolle sowie die Verarbeitung von Baumwollab<br />
fällen dazu. Für diese Erweiterung zeigte sich die<br />
neuerstellte Bahnlinie wie auch <strong>der</strong> eigene Gelei<br />
seanschluss als sehr wertvoll.<br />
Dass die Firma nach dem frühen Tod des Grün<br />
<strong>der</strong>s Emanuel Otto Schätti weiterhin bestand, ist<br />
seiner tüchtigen Frau, <strong>der</strong> gebürtigen Ringwiler<br />
Bauerntochter Aline Grimm zu verdanken, die<br />
nebst <strong>der</strong> Erziehung ihrer drei Kin<strong>der</strong> auch die<br />
Geschäftsführung übernahm. Nach wechselvollen<br />
Jahren, bedingt auch durch die Kriegszeit, ent<br />
stand ein leistungsfähiger Aufbereitungsbetrieb<br />
für Faserabfälle.<br />
Mitten im Textilgebiet des Zürcher Oberlandes<br />
gelegen, bezieht die Firma ihren Rohstoff, näm<br />
lich Baumwollabfälle, meist in Form von Flocken,<br />
von Spinnereien, Webereien und Wattefabriken<br />
<strong>der</strong> näheren und weiteren Umgebung. Das Flokkenmaterial<br />
wird den Reinigungsmaschinen zu<br />
geführt und von Schalen und Staub befreit; Fa<br />
denabfälle hingegen werden auf <strong>der</strong> sogenannten<br />
Reissmaschine in ihr ursprüngliches Fasermaterial<br />
<strong>zur</strong>ückverwandelt. Der interne Materialtransport<br />
von Maschine zu Maschine, <strong>der</strong> früher mühsam<br />
mit Karren und Aufzügen erfolgte, wird heute<br />
grösstenteils von För<strong>der</strong>bän<strong>der</strong>n und Ventilatoren<br />
besorgt. Zu Ballen von etwa 280 kg gepresst, mit<br />
Jute und Metallbän<strong>der</strong>n zusammengehalten, wer<br />
den die verarbeiteten Baumwollabfälle bis zum<br />
Versand in den grossen Lagerhallen gestapelt.<br />
Das auch in <strong>der</strong> Schweiz durch die weltweite<br />
Umstrukturierung <strong>der</strong> Textilindustrie einsetzende<br />
Spinnereisterben zwang teilweise <strong>zur</strong> Erschlies<br />
sung neuer Bezugsquellen in den Nachbarstaaten.<br />
Der grösste Teil <strong>der</strong> Produktion wird nach wie vor<br />
in Europa abgesetzt. Die gereinigten und bearbei<br />
teten Baumwollabfallprodukte dienen einerseits<br />
als Rohstoff für Grobgarne, welche zu Putzlappen,<br />
Arbeitsblusen, Jeans, Dekorationsstoffen und<br />
technischen Geweben benötigt werden, aber auch<br />
Automatische Ballen<br />
beschickungsanlage<br />
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