Liebe FW im FSJ- im Ausland, - ijgd

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Zwischenbericht 2012 IJFD / FSJ im Ausland 2012/13 Freiwilligen empfangen und es gab, wie könnte es anders sein, Pizza und Pasta. Schnell wurden wir integriert und sehr gut aufgenommen. Außerdem durften wir unseren ersten Sonnenuntergang von der Terrasse bestaunen. Hier ein Eindruck davon: Unsere Hauptaufgabe in der Misericordia besteht darin, Patienten hinten in der Ambulanz zu begleiten oder alleine im Fiat Panda, Doblo oder Kleinbus ins Krankenhaus zu fahren. Angeleitet wurden wir von verschiedenen Freiwilligen, die uns bei regelmäßigen Fahrten (zum Beispiel Dialysepatienten) die Straßen zeigten oder uns in die Bedienung der Ambulanz einwiesen. Die Einweisung verlief sehr angenehm und unproblematisch, da nahezu alle Mitarbeiter der Misericordia sehr nett und hilfsbereit, wenn auch manchmal ein wenig desorientiert sind. Schon bald erledigten wir regelmäßige Fahrten alleine und bekamen auch bei der Fahrbegleitung immer mehr Seite 2 von 4
Zwischenbericht 2012 IJFD / FSJ im Ausland 2012/13 Routine. Wir hatten das große Glück, dass während unserer ersten Woche hier ein ehemaliger Freiwilliger hier zu Besuch war, der uns helfen konnte, wenn wir etwas nicht verstanden hatten, was uns den Start erleichterte. Außerdem stellte er uns Italienern außerhalb der Misericordia vor, sodass wir schnell erste Kontakte knüpften. Mittlerweile werden uns auch Fahrten zugetraut, bei denen wir die Straßen nicht kennen, was jedoch kein Problem darstellt, da in den Dörfern jeder jeden kennt und die Italiener im Großen und Ganzen sehr hilfsbereit sind (sogar zu uns "tedeschi"). Die Arbeit ist abwechslungsreicher und macht mir mehr Spaß, als ich anfangs gedacht habe. Besonders die regelmäßigen Patienten mit ihren individuellen Macken habe ich alle sehr lieb gewonnen und es gibt kaum Fahrten, die ich ungern mache. Sei es das krebskranke Mädchen, das mir arabisch beibringt, der ältere Herr, der nur Frauen im Kopf hat und sich zum Kartenspielen in eine Bar fahren lässt oder der kettenrauchende Dialysepatient mit dem Metallbein: Alle sind sehr liebenswürdig und dankbar. Unsere Arbeitszeiten sind sehr variabel, weil patientenabhängig und Landschaft, sowie urbane Kultur, die man während der Fahrten sieht, sind sowieso über jeden Zweifel erhaben. Auch die Sprache beherrschen wir inzwischen so gut, dass wir fast alles verstehen und sagen können. Mit den meisten Mitarbeitern hier verstehen wir uns sehr gut, obwohl auch sie ihre individuellen Macken haben. Viele von ihnen sind italienische Urgesteine, die sich genauso verhalten, wie man es erwartet (Sie essen Pasta, sind laut und impulsiv). Untergebracht sind wir im Hauptgebäude der Misericordia, jeweils zu zweit in einem Zimmer. Zeitweise vermisse ich ein wenig Freiraum, da sowohl Musik hören, als auch machen nicht so möglich ist, wie ich es mir manchmal wünschen würde. In eine sehr unangenehme Situation bin ich einmal geraten, als einer von uns eine Fahrt vergessen hat. Ich musste die Erfahrung machen, dass wir zumindest in den Köpfen der Chefetage keine Individuen, sondern "die Deutschen" sind. Da ich zu diesem Zeitpunkt am besten italienisch konnte, musste ich alleine zum Chef und die gesamte Schuld (auch für verschiedene andere Sachen) auf mich nehmen. Ich habe das am nächsten Tag noch einmal angesprochen und es war wieder alles in Ordnung, als wäre nichts gewesen. Zwar war die Situation sehr unangenehm für mich, jedoch habe ich auch gelernt, dass die Menschen hier nicht nachtragend sind. Seite 3 von 4
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