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mingdienst und dem deutschen Anwender.<br />
Sich selbst einen Proxy zu suchen, ist kompliziert,<br />
aber viele Entwickler haben benutzerfreundliche<br />
Hilfen dafür geschaffen. Eine der<br />
einfachsten funktioniert mit Firefox und You-<br />
Tube: das Add-on Proxtube (addons.mozilla.<br />
org/de/firefox/addon/proxtube/). Es merkt,<br />
wenn der Surfer auf eine Ländersperre trifft<br />
und sucht aus einer regelmäßig aktualisierten<br />
Liste einen geeigneten Proxy-Server. Dann<br />
ändert es temporär die Proxy-Einstellungen<br />
des Browsers. Der Anwender muss das bestätigen,<br />
dann lädt das Video erneut und startet<br />
– interessanterweise mit deutscher Werbung,<br />
denn die lässt Google sich nicht entgehen,<br />
komme, wer da wolle.<br />
Die Bestätigungsmeldung kann in den Einstellungen<br />
von ProxTube auch deaktiviert werden,<br />
so dass der Freischaltprozess ohne Störungen<br />
abläuft. Ähnliche Add-ons gibt es für den Musiktauschdienst<br />
Grooveshark, der sein Angebot<br />
in Deutschland nach Rechtsstreitigkeiten<br />
zurückgezogen hat. Die Firma hat Ihren offiziellen<br />
Sitz in den USA und ist dort legal: Laut<br />
Homepage liegt sie in Verhandlungen mit den<br />
Musiklabels. Grooveshark nach Deutschland<br />
zu holen, ist für den Anwender komplizierter,<br />
denn es gibt drei Add-ons, die mal funktionieren<br />
und mal nicht: Gooveshark Unlocker<br />
(addons.mozilla.org/de/firefox/addon/<br />
grooveshark-unlocker), Grooveshark Proxy<br />
(addons.mozilla.org/de/firefox/addon/<br />
grooveshark-proxy) und SciLor‘s Grooveshark<br />
Unlocker for Germany (addons.mozilla.org/<br />
de/firefox/addon/scilors-grooveshark-unlocker).<br />
Das Letztgenannte scheint derzeit<br />
am besten zu funktionieren. Der Anwender<br />
sieht kurz die Sperrseite für deutsche Nutzer,<br />
dann lädt ganz normal der US-Dienst. SciLor‘s<br />
gibt es auch für Chrome und den IE. Bei den<br />
anderen beiden Add-ons ist es oft hilfreich,<br />
die Proxy-Listen zu aktualisieren (über das<br />
Firefox-Menü Add-ons/Erweiterungen, dann<br />
beim jeweiligen Add-on: Einstellungen).<br />
Anonym und international<br />
Etwas mehr Möglichkeiten erhält der Anwender<br />
mit einer „richtigen“ Proxy-Software, die<br />
sich komplett vor den Internet-Zugang des Anwenders<br />
setzt. Dort verschlüsselt sie sämtliche<br />
Daten und überträgt sie zum Proxy-Server.<br />
Der entschlüsselt die Anfrage und leitet sie<br />
an den Web-Server weiter. Dieses Verfahren<br />
anonymisiert die komplette Verbindung. Der<br />
Webserver erfährt nicht, welcher Rechner ursprünglich<br />
die Anfrage gestartet hat, er sieht<br />
nur die IP-Adresse des Proxys. Und dadurch,<br />
dass die Verbindung zwischen den Rechnern<br />
des Anwenders und des Proxy-Anbieters verschlüsselt<br />
ist, bleibt die Kommunikation auch<br />
für dazwischen liegende Stationen verborgen,<br />
z.B. für den Zugangsprovider des Anwenders<br />
oder für den Betreiber eines öffentlichen<br />
WLANs.<br />
Noch sicherer wird das Verfahren, wenn mehrere<br />
Proxys dazwischengeschaltet sind, eine<br />
so genannte Rechnerkaskade. Das verschleiert<br />
die Verbindung am effektivsten. Proxy-<br />
Dienste gibt es nicht kostenlos, denn die Anbieter<br />
müssen Rechenleistung zur Verfügung<br />
stellen. Zum Ausprobieren eignet sich Okay<br />
Freedom von Steganos (www.okayfreedom.<br />
com), das immerhin 1 GByte Datendurchsatz<br />
umsonst zur Verfügung stellt, darüber hinaus<br />
kostet der Dienst ab 4,95 Euro im Monat. Bei<br />
Okay Freedom kann der Anwender mit einem<br />
Klick festlegen, mit welcher nationalen<br />
Identität er browsen möchte: Deutschland,<br />
Schweiz, Großbritannien oder USA. Außerdem<br />
integriert sich das Programm mit einem<br />
Add-on im Firefox- und Chrome-Browser und<br />
erkennt Ländersperren automatisch. So spart<br />
der Anwender Datendurchsatz, indem sich<br />
Okay Freedom erst dann einschaltet, wenn<br />
der Anwender es braucht. Nutzer, die komplett<br />
anonym surfen möchten, arbeiten mit<br />
dem Dienst im Dauerbetrieb.<br />
YouTube-Clips in MP3 konvertieren<br />
Noch ein YouTube-Streit schwelt: der<br />
um die MP3-Konvertierer. Denn Google<br />
geht gegen Betreiber von Kopier- und<br />
Konvertierungsdiensten im Internet wie<br />
YouTubeMP3 (www.youtube-mp3.org)<br />
vor. Vorwurf: Sie widersprächen den Nutzungsbedingungen.<br />
Gleichzeitig versucht<br />
die Musikindustrie in den USA, Download-Portale<br />
dazu zu zwingen, Konvertierungs-Tools<br />
aus dem Angebot zu nehmen<br />
– bislang erfolglos. Noch funktionieren<br />
YoutTubeMP3 und ähnliche Angebote.<br />
Als stationäres Tool für den <strong>PC</strong> eignet<br />
sich Free FLV-Converter (www.koyotesoft.<br />
com). Das Tool sucht Videos bei YouTube<br />
und anderen Plattformen wie MyVideo,<br />
Vimeo oder MySpace. Die gefundenen<br />
Videos lassen sich abspielen und im FLV-<br />
Format herunterladen. Anschließend<br />
kann der Anwender sie in verschiedene<br />
Video- und Audio-Standards wandeln:<br />
WMV, AVI, WMA, SWF, MP3, iPod, iPhone<br />
und weitere. Dazu klickt er auf den<br />
Button FLV-Konvertieren und wählt die<br />
gewünschte FLV-Datei aus. Unter Ausgabekonfiguration<br />
wählt er das gewünschte<br />
Format, für MP3 zum Beispiel Audio only.<br />
Unter Audio bestimmt er anschließend<br />
Die Proxy-Sortware Okay Freedom von Steganos<br />
lässt dem Anwender die Wahl, unter welcher<br />
nationalen Identität er online reisen möchte.<br />
Ein GByte Datendurchsatz ist gratis.<br />
Ähnliche Angebote kommen von JonDonym<br />
(www.anonym-surfen.de) oder SAD (cyberghostvpn.com).<br />
Wer zudem Angst vor der europäischen<br />
Vorratsspeicherung hat (die in<br />
Deutschland ja gerade ausgesetzt ist), sollte<br />
einen US-Anbieter wählen, zum Beispiel Hot-<br />
SpotShield (www.hotspotshield.com). Von<br />
diesem gibt es sogar eine kostenlose Variante,<br />
die Werbung einblendet. Wer das ertragen<br />
kann, surft quasi dauerhaft unterm Sternenbanner<br />
– und das nur zu gern!<br />
whs<br />
den Codec (MP3) und die gewünschte<br />
Bit rate (192 oder mehr). Mit Konvertieren<br />
erzeugt er dann seine Musikdatei.<br />
Einfacher funktioniert der Free You Tube<br />
to MP3 Converter (www.dvdvideosoft.<br />
com), der nur Dateien herunterlädt und<br />
in diverse Formate wandeln. Übrigens:<br />
Die MP3-Tags müssen bei allen diesen<br />
Tools per Hand nachbearbeitet bzw. gefüllt<br />
werden, falls diese auf dem Player<br />
angezeigt werden sollen. Dazu klickt man<br />
beispielsweise im <strong>Windows</strong> Explorer mit<br />
der rechten Maustaste auf die neu konvertierte<br />
MP3-Datei und kann so Künstler,<br />
Titel, Album und weitere <strong>Info</strong>s bequem<br />
eintragen.<br />
Mit Diensten wie YouTubeMP3 konvertiert<br />
der Anwender Videos in Musikdateien.<br />
www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 10/2012