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DISKUSSION<br />
nen Vertikalausrichtung wurde von Zwergal und Kollegen (2009) in deren Studie<br />
widerlegt. Bei ihnen unterschieden sich die SVV-Beträge der Patienten- und<br />
Kontrollgruppe zwischen beiden Testmethoden nicht signifikant voneinander.<br />
Die „Leuchtstabmethode“ hat sich in einer Vielzahl von Studien als verlässliche<br />
Diagnosemethode der SVV unter statischen (Bonan et al, 2006a; Dyde et al,<br />
2006; Kerkhoff und Zoelch, 1998; Böhmer, 1997) und mobilen (Böhmer und<br />
Rickenmann, 1995) Testbedingungen etabliert. In der vorliegenden Arbeit waren<br />
mehrere Gründe für die Anwendung dieser Methode ausschlaggebend. Genauso<br />
wie die Eimermethode ist sie ein einfach und schnell durchzuführendes<br />
Messverfahren, welches unter erschwerten Klinikbedingungen auch bei bettlägerigen<br />
Patienten nach akuten, unilateralen, vestibulären Läsionen zur Erhebung<br />
der SVV zuverlässig einsetzbar ist. Anders als bei computergestützten<br />
Messmethoden, bei denen der Proband den Leuchtstab anhand eines Joysticks<br />
selbst vertikal ausrichtet (Trousselard et al, 2004), stellt bei dieser Leuchtstabmethode<br />
der Untersucher den Stab in die vom Probanden empfundene Vertikalstellung.<br />
Dadurch werden Einstellungsungenauigkeiten von Probanden mit<br />
manuellen Feinjustierungsschwierigkeiten umgangen. Weitere Studien erhoben<br />
die SVV mit computergesteuerten Leuchtlinien und einer Präzision von 0,01 bis<br />
0,2° (Mazibrada et al, 2008; Mc Kenna et al, 2004; Trousselard et al, 2004). Bei<br />
manueller Justierung des Leuchtstabs ist eine Messpräzision von 1° adäquat,<br />
solange die Reliabilität der Messwerte durch mehrfache Messwiederholungen<br />
gewährleistet ist.<br />
Während der Testdurchführung wurden die Probanden dazu angehalten, ihren<br />
Kopf und Körper aufrecht zu halten, waren dabei aber nicht fixiert. Gesunde<br />
sind unabhängig von einer fixierten (statischen) oder nicht fixierten (mobilen)<br />
Kopfhaltung im Aufrechten in der Lage, die subjektive visuelle Vertikalitätsrichtung<br />
sehr zuverlässig anzugeben (Dubs, 1997), weil Informationen aus somästhetischer<br />
und vestibulärer Gravizeption kongruent in die Beurteilung der Vertikalität<br />
eingehen (Barra et al, 2010), solange die Schwerkraftrezeptoren der<br />
Otolithenorgane intakt sind (Van Nechel et al, 2001). In dieser Studie kam der<br />
mobile SVV-Test bei Probanden mit kortikalen zentral-vestibulären Läsionen<br />
zum Einsatz, bei denen das Vorliegen einer peripher-vestibulären Störung zu-<br />
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