Standespolitik aktuell Inhalt Editorial .................................................. 1 Unmut <strong>der</strong> Spitalsärzte ist berechtigt .................... 3 Wie man den Turnus zu einem Gewinn für alle machen kann ...................................4–7 Turnus in Kärnten.at....................................... 8 Vergleich zeigt: Unmut <strong>der</strong> Spitalsärzte ist berechtigt Präs. Dr. Josef Huber KABEG sorgt für Ärger .................................9–10 Gesundheitsreform – unrealistische Sparziele ......... 11–12 Umfrage Teilzeitarbeit ................................12–13 Innovative Lösung auch für Landärzte gefragt............ 13 Europäische HIV-Testwoche...........................14–15 Betreubares Wohnen – ethische Investition des Wohlfahrtsfonds..............16–17 Barrierefreie Arztpraxen ..............................18–19 Leiden Sie an Diabetes mellitus und haben (Nerven-)Schmerzen?............................. 20 Vorsorgen & Veranlagen............................. 21–30 Die Kärntner Medikamentenarena 2013...............31–32 25 Jahre Abteilung für Herzchirurgie in Klagenfurt........ 33 Qualitätskriterien für <strong>die</strong> Selbstevaluierung .......... 34–35 Leserbrief von Dr. Othmar Haas.......................... 36 Nachruf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37 Exlibris .............................................. 38–39 Kultur................................................ 40–41 Standesmeldungen/Kleinanzeigen................ Mittelteil Fortbildungsveranstaltungen ..................... Mittelteil Die Primarärzte <strong>der</strong> von den <strong>Turnusärzte</strong>n bestbewerteten Kärntner <strong>Abteilungen</strong> beim Meinungsaustausch mit Vertretern <strong>der</strong> Ärztekammer. Impressum · Me<strong>die</strong>ninhaber (Verleger): Alleiniger Me<strong>die</strong>ninhaber (Verleger) <strong>der</strong> „Kärntner Ärztezeitung” ist <strong>die</strong> Ärztekammer für Kärnten, Körperschaft öffentlichen Rechts, 9020 Klagenfurt, St. Veiter Straße 34. · Herausgeber: Ärztekammer für Kärnten, 9020 Klagenfurt, St. Veiter Straße 34, Tel.: 0463/5856-26, Fax: 0463/5856-82, E-Mail: presse@aekktn.at · Homepage: www.aekktn.at · Anzeigenverwaltung: Werbeagentur Maria Eberdorfer, Inh. 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Darüber hinaus <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> „Kärntner Ärztezeitung” <strong>der</strong> Wahrnehmung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gemeinsamen beruflichen, sozialen und wirtschaftlichen Belange <strong>der</strong> Kammermitglie<strong>der</strong> sowie <strong>der</strong> Wahrung des ärztlichen Berufsansehens und <strong>der</strong> ärztlichen Berufspflichten. Namentlich gezeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des Verfassers dar und decken sich nicht unbedingt mit <strong>der</strong> Kammermeinung. Gen<strong>der</strong>-Mainstreaming Aus Gründen <strong>der</strong> Lesbarkeit verzichten wir in <strong>die</strong>ser Broschüre auf <strong>die</strong> Formulierung Ärztinnen /Ärzte und Fachärztinnen/-ärzte o<strong>der</strong> MedizinerInnen. Es ist selbstverständlich, dass wir in allen Texten immer beide Geschlechter ansprechen. Der Unmut, <strong>der</strong> unter Kärntner Spitalsärzten spürbar ist, wird umso verständlicher, wenn man <strong>die</strong> Kennzahlen <strong>der</strong> heimischen Krankenhäuser jenen an<strong>der</strong>er Bundeslän<strong>der</strong> gegenüberstellt. In <strong>die</strong>ser Ausgabe finden Sie <strong>die</strong> Vergleichsziffern. Kurz zusammengefasst ergibt sich folgendes Ergebnis: In keinem an<strong>der</strong>en Bundesland müssen so wenige Ärzte ein solches Leistungspensum erbringen wie in Kärnten. In Wien gab es Diskussionen, dass im AKH <strong>die</strong> Versorgung gefährdet wäre, wenn für Ärzte <strong>die</strong> maximale 25-Stunden-Grenze am Stück gilt und daher mehr Personal notwendig wäre. Wenn man weiß, dass in Wien auf 1.000 Betten 552 Ärzte, in Kärnten aber nur 325 Ärzte fallen, erkennt man, wie prekär <strong>die</strong> Lage in unserem Bundesland ist. Man fragt sich, welche nicht nachvollziehbare Strategie <strong>die</strong> KABEG verfolgt, wenn sie trotz <strong>die</strong>ser Ausgangslage versucht, <strong>die</strong> Bedingungen für <strong>die</strong> Mediziner weiter zu verschlechtern. Den Vorschlag, den sie <strong>der</strong> Ärzteschaft in Bezug auf Dienstzeiten, <strong>der</strong>en Durchrechnung und <strong>der</strong>en Entlohnung präsentiert hat, kann man keinesfalls akzeptieren. Offenbar haben <strong>die</strong> Verantwortlichen <strong>die</strong> Zeichen <strong>der</strong> Zeit nicht erkannt. Kärnten wird sich, wie an<strong>der</strong>e Regionen, bemühen müssen, als Ärzte-Standort attraktiv zu sein, ansonsten droht ein Mangel an Ärzten. Es ist beunruhigend, dass hierfür das Problembewusstsein fehlt. Die zuletzt heftig geführte politische Diskussion über <strong>die</strong> Nachbesetzung des KABEG-Vorstandsposten zeigt, dass es bei wichtigen Entscheidungen nach wie vor an <strong>der</strong> nötigen Transparenz mangelt. Zu hinterfragen ist auch, ob es nicht sinnvoller wäre, <strong>die</strong> KABEG wie<strong>der</strong> in <strong>die</strong> Landesverwaltung zu integrieren und <strong>die</strong> Verantwortung über <strong>die</strong> Landeskrankenanstalten wie<strong>der</strong> direkt in <strong>die</strong> Hand <strong>der</strong> Politik zu legen. Wie auch immer wird sich das Management von Krankenhäusern vor allem damit beschäftigen müssen, wie es ausreichend und dauerhaft ärztliches Know-how für das Unternehmen sichert. Es ist dringend notwendig, das Entlohnungssystem für Mediziner zu än<strong>der</strong>n. Es mag sein, dass es bisher eine Art stillschweigenden Konsens gegeben hat, dass Ärzte nur ein niedriges Grundgehalt erhalten, das mit entsprechend vielen Überstunden aufgebessert werden kann. So wurde <strong>der</strong> Spitalsbetrieb darauf aufgebaut, dass Ärzte permanent an ihre Belastungsgrenzen kommen, um ein adäquates Gehalt zu erzielen. Das hat vor kurzem auch Dr. Peter Husslein, Chef <strong>der</strong> Universitäts- Frauenklinik in Wien, <strong>der</strong> ORF-Sendung „Im Zentrum“ mit den Worten angeprangert: „Die jungen Ärzte werden schamlos ausgenützt.“ Dieses System ist längst zu Ende. Die neue Ärztegeneration spielt da nicht mehr mit. Lehrbeispiel Nie<strong>der</strong>österreich Die Zeit, in <strong>der</strong> sich Ärzte in ein Korsett überlanger Arbeitszeiten zwängen ließen, ist vorbei. Kärnten sollte sich daher an Nie<strong>der</strong>österreich orientieren. Hier hat man den Medizinern <strong>die</strong> Möglichkeit eingeräumt, dass sie ihre Grenzen an Arbeitszeiten frei wählen dürfen. Die Maßnahme hat sich bewährt. Die Zufriedenheit <strong>der</strong> Spitalsärzte hat sich in Nie<strong>der</strong>österreich messbar verbessert. In Kärntens Landesspitälern ist es lei<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s. Hier wehrt man sich gegen eine solche Systemän<strong>der</strong>ung und man riskiert damit, dass <strong>der</strong> Frust <strong>der</strong> Ärzte weiter zunimmt. Obwohl <strong>die</strong> Arbeitsbelastung <strong>der</strong> Kärntner Spitalsärzte das Maß des Erträglichen übersteigt, ergibt sich für <strong>die</strong> Zukunft eine neue Problemstellung. Auch Kärntens Spitälern wird es in Zukunft erlaubt, zusätzliche ambulante Einrichtungen sowie dislozierte Tages- und Wochenkliniken außerhalb des Stammhauses zu gründen. Es wäre fatal, wenn <strong>die</strong> Politik glaubt, mit den so knapp bemessenen bestehenden medizinischen Fachkräften noch weitere Strukturen bespielen zu können. Die Mängel, <strong>die</strong> es im nie<strong>der</strong>gelassenen Bereich gibt, weil <strong>die</strong> GKK seit Jahren trotz steigenden Bedarfs nur wenige neue Kassenstellen zugelassen hat, dürfen nicht dazu führen, dass den Spitalsärzten noch weitere Aufgaben aufgebürdet werden. Die Ärztekammer stellte daher in ihrer Stellungnahme zum Kärntner Zielsteuerungsvertrag drei For<strong>der</strong>ungen: • ein Bekenntnis zur Entlastung <strong>der</strong> Spitalsambulanzen; • den bedarfsgerechten Ausbau des nie<strong>der</strong>gelassenen Bereiches; • mehr Unterstützung für <strong>die</strong> Landmedizin. In den Zielsteuerungsvertrag sind auch <strong>die</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Ärzteausbildung und das Bekenntnis zur Spitzenmedizin aufzunehmen. 2 November 2013 · www.aekktn.at November 2013 · www.aekktn.at 3