Umweltbericht - Stadt Bad Saulgau

Verwaltungsgemeinschaft Bad Saulgau/Herbertingen 

Umweltbericht 

zur sachlichen Teilfortschreibung des 

Flächennutzungsplans „Nutzung der 

Windenergie“ 

Endgültige Fassung vom 17. 01.2014


Umweltbericht 

zur sachlichen Teilfortschreibung des 

Flächennutzungsplans „Nutzung der Windenergie“ 

Endgültige Fassung vom 17.01.2014 

Auftraggeber: 

VG Bad Saulgau / Herbertingen 

Frau Bürgermeisterin Doris Schröter 

Oberamteistraße 11 

88348 Bad Saulgau 

Tel. 07581 / 207-100 

Fax. 07581 / 207-865 

buergermeisterin@bad-saulgau.de 

Auftragnehmer: 

365° freiraum + umwelt 

Klosterstraße 1 

88662 Überlingen 

Tel. 07551 / 949 558-0 

Fax 07551 / 949 558-9 

www.365grad.com 

Projektleitung: 

Dipl.-Ing. (FH) Bernadette Siemensmeyer 

Tel. 07551 / 949 558-4 

b.siemensmeyer@365grad.com 

Bearbeitung: 

B. Eng. Angela Maichel 

Dipl.-Biologe Jochen Kübler 

(Artenschutzrechtliche Prüfung, avifaunistische Kartierung) 

Tel. 07551 949558-3, j.kuebler@365grad.com 

Dr. Hendrik Turni, Tübingen 

(Konfliktpotenzialanalyse Fledermäuse)


Umweltbericht zur Teilfortschreibung des FNP „Nutzung der Windenergie“ 

Inhaltsverzeichnis 

1. Vorbemerkungen .................................................................................................................................................................... 4 

2. Beschreibung der Planung .................................................................................................................................................. 5 

2.1 Angaben zum Standort (Nutzungsmerkmale).................................................................................................... 5 

2.2 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte der Flächennutzungsplanänderung ............................................. 5 

3. Umweltschutzziele aus übergeordneten Planungen ................................................................................................. 7 

4. Standortalternativenprüfung und weiterer Untersuchungsumfang .................................................................... 9 

4.1 Sinnvolle Alternativen (Darstellung und Beurteilung) .................................................................................... 9 

4.2 Hinweise zum weiteren Untersuchungsbedarf im B-Plan-Verfahren ..................................................... 10 

5. Beschreibung der Prüfmethoden ................................................................................................................................... 11 

5.1 Methodisches Vorgehen .......................................................................................................................................... 11 

5.2 Hinweise auf Schwierigkeiten in der Zusammenstellung der Informationen ...................................... 11 

6. Beschreibung der Umweltbelange und der Auswirkungen der Planung ......................................................... 12 

6.1 Mensch .......................................................................................................................................................................... 12 

6.2 Pflanzen/Biotope/Biologische Vielfalt ................................................................................................................ 14 

6.3 Tiere ................................................................................................................................................................................ 15 

6.4 Schutzgebiete ............................................................................................................................................................. 24 

6.5 Geologie und Boden ................................................................................................................................................. 25 

6.6 Wasser ........................................................................................................................................................................... 26 

6.7 Klima/Luft..................................................................................................................................................................... 27 

6.8 Landschaft.................................................................................................................................................................... 28 

6.9 Kultur- und Sachgüter ............................................................................................................................................. 41 

6.10 Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen ..................................................................................... 43 

Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen ..................................................................................... 44 

7. Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung ..................................................................................................... 46 

8. Kompensationsmaßnahmen ............................................................................................................................................ 47 

9. Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen ................................................................................. 47 

10. Allgemeinverständliche Zusammenfassung .............................................................................................................. 48 

Quellen ............................................................................................................................................................................................. 56 

ANHANG ......................................................................................................................................................................................... 59 

Fotodokumentation 

ANLAGEN 

- Artenschutzrechtliche Prüfung 

- Konfliktpotenzialanalyse für Fledermäuse im Zusammenhang mit Windenergieanlagen 

in einer Konzentrationszone bei Bad Saulgau 

365° freiraum + umwelt 2



Abbildungen 

Abb. 1: Lage der Konzentrationszone "Steinbronnen" auf der Gemarkung von Bad Saulgau ..........................4 

Abb. 2: Lage der Konzentrationszone „Steinbronnen“ mit Luftbild ............................................................................5 

Abb. 3: Ausschnitt aus dem FNP 2010 der VG Bad Saulgau / Herbertingen ..........................................................6 

Abb. 4: Ausschnitt aus dem Regionalplan Bodensee-Oberschwaben/Teilregionalplan Windenergie ............8 

Abb. 5: Ausschnitt aus dem Regionalplan Bodensee-Oberschwaben (1996) .........................................................9 

Abb. 6: Nachgewiesene und potentiell vorhandene Fledermausarten im Untersuchungsgebiet .................. 18 

Abb. 7: Lage der Schutzgebiete im Umfeld des Plangebiets ...................................................................................... 24 

Abb. 8: Blickbezüge zur geplanten Konzentrationszone ............................................................................................. 33 

Abb. 9: Vollständige Sichtbarkeit von WEA in Offenland- und Siedlungsbereich ............................................. 35 

Abb. 10: Vollständige Sichtbarkeit von WEA im Wald-, Offenland- und Siedlungsbereich.............................. 36 

Abb. 11: Sichtbarkeitsanalyse und Empfindlichkeit der regional bedeutsamen Kulturgüter ............................ 42 

Tabellen 

Tabelle 1: Beurteilung der Raumeinheiten .......................................................................................................................... 30 

Tabelle 2: Beurteilung weiterer bedeutender Landschafts- und Erholungsbereiche............................................ 31 

Tabelle 3: Einstufung der Erheblichkeit für die Raumeinheiten .................................................................................. 37 

Tabelle 4: Einstufung der Erheblichkeit für bedeutende Landschafts- und Erholungsbereiche ....................... 38 

Tabelle 5: Auswirkungen des Vorhabens auf die Umweltbelange .............................................................................. 44 

Pläne 

Nr. 1211/1 Gesamträumliche Planungskonzeption M: 1:30.000 

Nr. 1211/2 Sichtbarkeitsanalyse im Nahbereich (5 km) M: 1:30.000 

Nr. 1211/3 Sichtbarkeitsanalyse Fernbereich NW M: 1:40.000 

Nr. 1211/4 Sichtbarkeitsanalyse Fernbereich SW M: 1:40.000 

Nr. 1211/5 Sichtbarkeitsanalyse Fernbereich NO M: 1:40.000 

Nr. 1211/6 Sichtbarkeitsanalyse Fernbereich SO M: 1:40.000 




1. Vorbemerkungen 

Aufgrund der neuen Gesetzeslage in Baden-Württemberg sind die Städte und Kommunen befähigt, die 

Steuerung der Windenergienutzung auf Flächennutzungsplanebene selbst vorzunehmen. Um einer 

ungesteuerten Entwicklung der Windenergie im Gemeindegebiet entgegenzuwirken, plant die Verwaltungsgemeinschaft 

Bad Saulgau/Herbertingen die sachliche Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans 

„Nutzung der Windenergie“. Als planerische Grundlage wurde 2013 eine Gesamträumliche 

Planungskonzeption mit Standortprüfung erstellt, die die Suche nach Konzentrationszonen 

beinhaltet. 

Die gesamträumlichen Planungskonzeption kommt zu dem Ergebnis, dass unter Beachtung von Ausschlusskriterien, 

die die Belange von gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnissen, der Erholung, des 

Orts- und Landschaftsbildes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Rohstoffabbaus, Verkehrs, 

der Infrastruktur und der Landesverteidigung berücksichtigt, nur ein geeigneter Standort für die 

Nutzung von Windenergie auf der Gemarkung der Verwaltungsgemeinschaft verbleibt. Dieser Standort 

stimmt mit der Abgrenzung des Vorranggebietes vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben 

„Steinbronnen“ überein. 

Die Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans wird einer Umweltprüfung unterzogen. Dabei werden 

der aktuelle Zustand und die zu erwartenden Beeinträchtigungen der einzelnen Umweltbelange ermittelt 

und dargestellt sowie Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung vorgeschlagen. Weiterer 

Bestandteil ist eine artenschutzrechtliche Prüfung gemäß § 44 BNatSchG. Die Ergebnisse werden in 

einem Umweltbericht gemäß Baugesetzbuch § 2 [4] als separater Bestandteil der Begründung zum 

Flächennutzungsplan dargestellt. 

Abb. 1: Lage der Konzentrationszone "Steinbronnen" auf der Gemarkung von Bad Saulgau 




Abb. 2: Lage der Konzentrationszone „Steinbronnen“ mit Luftbild 

2. Beschreibung der Planung 

2.1 Angaben zum Standort (Nutzungsmerkmale) 

Die Konzentrationszone „Steinbronnen“ liegt am östlichen Gemarkungsrand von Bad Saulgau, nördlich 

von Steinbronnen und Renhardsweiler und nordwestlich von Bierstetten. Im Nordosten bis Nordwesten 

des Standorts befinden sich die Ortschaften Allmannsweiler, Untereggatsweiler und Braunenweiler. Im 

Westen liegt Bondorf, im Osten Reichenbach. 

Die Konzentrationszone ist ca. 75 ha groß und würde für die Installation von bis zu 5 Windkraftanlagen 

ausreichen. Auf ca. zwei Drittel der Fläche befindet sich Wald, ein Drittel umfasst landwirtschaftlich 

genutzte Flächen. 

2.2 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte der Flächennutzungsplanänderung 

In der derzeit wirksamen Fassung des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Bad 

Saulgau/Herbertingen vom 31.12.2010 ist das Plangebiet als forst- bzw. landwirtschaftliche Fläche 

dargestellt. Ein kleiner Teil im Süden ist als Schutzgebiet für die Grundwassergewinnung geplant. Im 

Westen des Plangebiets verläuft die Gebietsgrenze zur Gewinnung von Erdwärme. Die geplante Trasse 

der Verlegung der L283 Steinbronnen - Bierstetten verläuft ca. 300 m südlich der Konzentrationszone. 

Die bisherigen Nutzungen sollen auch weiterhin dort stattfinden, da sie mit der Nutzung von Windenergie 

vereinbar sind. 




Abb. 3: Ausschnitt aus dem FNP 2010 der VG Bad Saulgau/Herbertingen 

In der Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes „Nutzung der Windenergie“ ist die Ausweisung 

einer Konzentrationszone mit ca. 75 ha Fläche geplant. Dort können bis zu 5 raumbedeutsame Windenergieanlagen 

mit einer Gesamthöhe von ca. 200 m platziert werden. 




3. Umweltschutzziele aus übergeordneten Planungen 

Landesentwicklungsplan 

Für die Energieversorgung des Landes gilt grundsätzlich, sie so auszubauen, dass landesweit ein ausgewogenes, 

bedarfsgerechtes und langfristig gesichertes Energieangebot zur Verfügung steht. Auch 

kleinere regionale Energiequellen sind zu nutzen. Darüber hinaus sollen für die Stromerzeugung 

verstärkt regenerierbare Energien wie Wasserkraft, Windkraft und Solarenergie, Biomasse, Biogas und 

Holz sowie die Erdwärme genutzt werden. Der Einsatz moderner, leistungsstarker Technologien zur 

Nutzung regenerierbarer Energien soll gefördert werden. 

Landesplanungsgesetz (i. V. m. Windenergieerlass BW) 

Im Jahr 2012 wurde das Landesplanungsgesetz geändert. Dadurch wurde die sogenannte „Schwarz- 

Weiß-Planung“ aufgehoben, indem nun auf Regionalplanebene zwar immer noch Vorranggebiete für 

Windenergie ausgewiesen werden, in denen die Nutzung von Windenergie vorrangig ist. Jedoch besteht 

nicht mehr die Möglichkeit Ausschlussgebiete für Windenergie festzulegen. Somit sind nun die 

Städte und Gemeinden befähigt die Steuerung der Windenergienutzung auf Flächennutzungsplanebene 

selbst vorzunehmen. Erfolgt keine planerische Steuerung, richtet sich die Zulässigkeit von Windenergieanlagen 

einzig und allein nach den Vorschriften des Bundesimmissionsschutzgesetzes. Zum 

1.1.2013 wurden die bisherigen Festlegungen der Regionalpläne bezüglich der Vorranggebiete und v. 

a. Ausschlussgebiete zur Windenergie aufgehoben. Bei der Festlegung von Windenergiestandorten 

müssen die Belange des Klimaschutzes mit anderen gewichtigen städtebaulichen und landschaftlich 

relevanten Belangen abgewogen werden. Für raumbedeutsame Windenergieanlagen (größer als 50 m) 

darf die kommunale Planung nicht von den Zielen der Raumordnung (z. B. Regionale Vorranggebiete) 

abweichen. 

„Der Windenergieerlass bildet eine wichtige Grundlage für die Umsetzung der energiepolitischen 

Zielsetzungen bei der Nutzung der Windenergie. (…) Der Windenergieerlass soll allen an dem gesamten 

Verfahren zur Planung, Genehmigung und Bau von Windenergieanlagen beteiligten Fachstellen, 

Behörden, Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern sowie Investoren eine praxisorientierte Handreichung 

und Leitlinie für das gesamte Verfahren bieten. 

Für die nachgeordneten Behörden ist der Erlass verbindlich. Für die Träger der Regionalplanung, die 

Kommunen und sonstigen Träger der Bauleitplanung bietet der Erlass eine Hilfestellung für die 

Planung. Die Planungsträger treffen dabei unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Abwägung 

aller öffentlichen und privaten Belange eigenständige planerische Entscheidungen“ (Windenergieerlass 

BW 2012.) 




Regionalplan 

Im Regionalplan Bodensee-Oberschwaben/Teilregionalplan Windenergie Fortschreibung – Entwurf 

2012 waren insgesamt 24 Vorrangflächen für regional bedeutsame Windenergieanlagen dargestellt, 

welche in Bereichen mit Windhöffigkeiten von mind. > 5,5 m/s in 140 m Höhe ausgewiesen wurden. 

Der bisherige Planentwurf, der für die Gemarkung Bad Saulgau/Herbertingen relevant ist, ist in Abb. 4 

(links) zu sehen. Demnach gab es zwei Vorrangflächen für Windenergie: 14 „Steinbronnen“ und 15 

„Atzenberger Höhe“. Mittlerweile wurde das Plankonzept überarbeitet. In dem von der Verbandsversammlung 

am 26.04.2013 beschlossenen Teilregionalplan Windenergie verbleiben in der Region 

unter Berücksichtigung der größeren Siedlungsabstände sowie der zum Ausschluss führenden Belange 

des Artenschutzes und des Militärs insgesamt noch 8 Standorte. Danach gibt es auf der Gemarkung 

von Bad Saulgau nur noch das Vorranggebiet 14 „Steinbronnen“ mit einer Flächengröße von ca. 75 ha. 

Die militärischen Schutzbereiche werden im weiteren Verfahren als Ausschlussflächen betrachtet. Eine 

Bauhöhenbeschränkung aufgrund des Flugsicherungsradars wird den Standort voraussichtlich nicht 

tangieren. Das Vorranggebiet ist als übergeordnetes Ziel der Raumordnung zwingend von der kommunalen 

Bauleitplanung zu übernehmen. 

Steinbronnen 

14 

15 

Atzenberger Höhe 

Abb. 4: Ausschnitt aus dem Regionalplan Bodensee-Oberschwaben/Teilregionalplan Windenergie Fortschreibung – Entwurf 

2012 (links) und neue Abgrenzung der Vorranggebiete Nr. 14 und 15, Stand April 2013 (rechts) 




Im Regionalplan Bodensee-Oberschwaben (1996) sind Teile des Plangebietes als schutzbedürftige Bereiche 

für die Forst- und für die Wasserwirtschaft ausgewiesen. Die Ausweisung einer Konzentrationszone 

wird als unkritisch betrachtet, da die Grundzüge der Planung laut RVBO nicht betroffen sind. 

Regionalverband 

Donau-Iller 

Abb. 5: Ausschnitt aus dem Regionalplan Bodensee-Oberschwaben (1996), Lage des Plangebietes blau 

Landschaftsrahmenplan 

Im Landschaftsrahmenplan der Region Bodensee-Oberschwaben ist derzeit in Bearbeitung. 

Flächennutzungsplan 2010 

Siehe Kapitel 2.2. 

Landschaftsplan 2010 

Der Landschaftsplan der VG Bad Saulgau/Herbertingen trifft keine Aussagen für den Bereich der 

Konzentrationszone. Nachrichtlich ist dort ein geschütztes Waldbiotop „Tümpel im Schellenberg“ 

Nr. 279234371291 dargestellt. 

4. Standortalternativenprüfung und weiterer Untersuchungsumfang 

4.1 Sinnvolle Alternativen (Darstellung und Beurteilung) 

Im Rahmen der gesamträumlichen Planungskonzeption wurde die gesamte Gemarkung der Verwaltungsgemeinschaft 

auf mögliche Windkraftstandorte überprüft. Ausschlaggebende Kriterien waren 

hierbei eine Windhöffigkeit von mind. > 5,5 m/s in 140 m Höhe und eine Mindestflächengröße von 

20 ha für eine gute Nutzbarkeit (Konzentrationsmöglichkeit von mind. 3 Anlagen). Die zu Grunde gelegte 

Mindestwindhöffigkeit ist lt. Windenergieerlass BW erforderlich, um mit ausreichender Wahrscheinlichkeit 

den für eine Förderung erforderlichen Referenzwert von mind. 60% des EEG-Gesetzes 

erreichen zu können. Im Potenzialatlas Erneuerbare Energien des Landes BW werden Standorte mit 

Windhöffigkeiten zwischen 5,5 und 6,0m/s als bedingt geeignet beurteilt. Bereiche mit noch geringeren 

Windhöffigkeiten werden gar nicht in Betracht gezogen. Zu den Ausschlussflächen, die sich 

weitgehend an den Vorgaben des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben orientierten, zählten 




vor allem Siedlungsbereiche, Verkehrsflächen, Infrastrukturtrassen, Flächen für die Rohstoffsicherung, 

die Landesverteidigung, den Gewässerschutz sowie zum Arten- und Biotopschutz. Zu den jeweiligen 

Ausschlussflächen sind entsprechende Schutzabstände einzuhalten, die sich v. a. hinsichtlich der Siedlungsbereiche 

dadurch begründen lassen, dass aufgrund des erwarteten Trends im Bereich der Technik, 

Pufferbereiche zu den Siedlungen geschaffen werden sollen, die auch größere bzw. immissionsintensivere 

Windkraftanlagen zulassen. 

Die gesamträumliche Planungskonzeption kam zum Ergebnis, dass der Standort „Steinbronnen“ auf der 

Gemarkung der Verwaltungsgemeinschaft als einzige Fläche verbleibt, auf der eine Konzentration von 

ca. 5 Windenergieanlagen mit ausreichender Windhöffigkeit möglich ist. Da bei der Planung von 

raumbedeutsamen Windenergieanlagen (größer als 50 m) die kommunale Planung nicht von den 

Zielen der Raumordnung abweichen darf, wurde die aktuelle Abgrenzung des regionalen Vorranggebietes 

Nr. 14 „Steinbronnen“ übernommen. Diese könnte sich jedoch durch die Auslösung von artenschutzrechtlichen 

Verbotstatbeständen noch verkleinern, im Extremfall sogar ganz ausgeschlossen 

werden. Die abschließende Prüfung der Artenschutzbelange kann jedoch erst auf der Genehmigungsebene 

der konkreten Anlagen erfolgen (s. a. Artenschutzrechtliche Prüfung in der Anlage). 

4.2 Hinweise zum weiteren Untersuchungsbedarf im B-Plan-Verfahren 

Im Rahmen der Aufstellung eines Bebauungsplans oder der Durchführung eines immissionsschutzrechtlichen 

Genehmigungsverfahrens sind weitere Untersuchungen durchzuführen: 

UVS nach UVPG 

Umweltbericht nach BauGB 

FFH-Erheblichkeitsprüfung 

Differenzierte Kartierung nach dem LUBW-Datenschlüssel 

Floristische Untersuchung 

Faunistische Untersuchung, Artengruppen: 

Vögel Amphibien Fledermäuse Laufkäfer 

Heuschrecken Schmetterlinge Sonstige: .............................. 

Entwässerungskonzept, Regenwassermanagement 

Geo-, hydro-, oder limnologische Untersuchung 

Klimauntersuchung 

Immissionsschutzgutachten: Schall, Schatten, Eiswurf 

Verkehrsgutachten 

Altlastenerkundung 

Sonstige Erkundungen / Gutachten: Windmessungen über mind. ein Jahr 

Es ist zu beachten, dass im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung zum immissionsschutzrechtlichen 

Genehmigungsverfahren die Kollisionsgefährdung von Vögeln im Einzelfall für die relevanten 

Arten neu zu überprüfen und zu bewerten ist (365° KÜBLER 2013). Auf allen Flächen, die in die engere 

Auswahl für die Errichtung von Windkraftanlagen gelangen, müssen konkrete Erfassungen durchgeführt 

werden, um das tatsächliche Risikopotenzial für Fledermäuse ermitteln und die Auswirkung der 

Errichtung von Windenergieanlagen auf die lokalen Fledermauspopulationen anhand konkreter Daten 

beurteilen zu können (TURNI 2013). 




Für die Rodung von Waldbeständen ist eine Waldumwandlungserklärung und –genehmigung erforderlich 

und an anderer Stelle ein forstrechtlicher Ausgleich zu erbringen. 

5. Beschreibung der Prüfmethoden 

5.1 Methodisches Vorgehen 

Im Umweltbericht zur Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans werden die Auswirkungen der 

Ausweisung der Konzentrationszone zur Windenergienutzung „Steinbronnen“ auf alle 

umweltrelevanten Belange inklusive deren Wechselwirkungen analysiert und dargestellt. Die 

Ausweisung basiert auf den Ergebnissen der gesamträumlichen Planungskonzeption, welche auch die 

Standortalternativenprüfung dokumentiert (siehe Anhang). Der Umweltbericht basiert auf den 

Aussagen des Landesentwicklungsplanes, des Regionalplanes und des Flächennutzungsplanes sowie 

einer Bestandserfassung vor Ort. Eine allgemeinverständliche Zusammenfassung ermöglicht der 

Öffentlichkeit, die wesentlichen voraussichtlichen Umweltwirkungen beurteilen zu können. 

5.2 Hinweise auf Schwierigkeiten in der Zusammenstellung der Informationen 

Bei der Zusammenstellung der Grundlagen haben sich keine Schwierigkeiten ergeben. 




6. Beschreibung der Umweltbelange und der Auswirkungen der Planung 

Nachfolgend werden die relevanten Funktionen der einzelnen Umweltbelange sowie die erheblichen 

Auswirkungen der Planung auf die Umweltbelange beschrieben. 

Der jeweilige Wirkungsraum resultiert aus der zu erwartenden Reichweite erheblicher Wirkungen. 

6.1 Mensch 

Im Vordergrund der Betrachtung stehen die Aspekte Gesundheit und Wohlbefinden sowie Wohnumfeld-/Erholungsfunktion 

der in der Umgebung lebenden und arbeitenden Menschen. 

Im Umfeld des Plangebietes liegen mehrere Ortschaften: Steinbronnen, Bierstetten, Renhardsweiler, 

Bondorf, Braunenweiler, Untereggatsweiler sowie auf der Nachbargemarkung Allmannsweiler und 

Reichenbach. Im Rahmen der gesamträumlichen Planungskonzeption wurde ein Siedlungsabstand von 

mind. 800 m zu allgemeinen Wohngebieten, 700 m zu Mischgebieten und wohngenutzten Einzelhäusern 

im Außenbereich sowie 1.120 m zu Kurgebieten, Krankenhäusern, Pflegeanstalten, Altenheimen, 

Schulen und Kindergärten vorgegeben. Da diese Siedlungsabstände teilweise von den 

Vorgaben des Regionalverbandes abweichen, die raumordnerischen Vorgaben (hier: die Abgrenzung 

des Vorranggebietes) jedoch eingehalten werden müssen, beträgt der konkrete erweiterte Siedlungsabstand 

zur Grundschule von Renhardsweiler ca. 950 m. 

Das Plangebiet ist im Waldbereich von mehreren Waldwegen erschlossen, welche für Spaziergänge, 

Sport von der ortsansässigen Bevölkerung genutzt werden. Die im Süden gelegenen Ackerflächen sind 

für Spaziergänger nicht begehbar. 

Bedeutung und Empfindlichkeit 

Aufgrund der einzuhaltenden Entfernung von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung hat das Plangebiet 

eine geringe Bedeutung als direktes Wohnumfeld. Die Waldwege haben als Spazier- und Radwege 

eine Bedeutung für die ortsnahe Erholung. 

Insgesamt liegt das Plangebiet in einer reizvollen und abwechslungsreichen, kleinstrukturierten Landschaft, 

die für Oberschwaben typisch ist. Aufgrund der exponierten Lage der Konzentrationszone auf 

einer Anhöhe von bis zu 675 m ü. NN ist die Empfindlichkeit gegenüber Bebauung generell hoch. 

Durch die Errichtung von Windenergieanlagen besteht grundsätzlich eine Beeinträchtigungsmöglichkeit 

durch bedrängende Wirkung auf den Menschen, Schlagschattenwurf, Blitzlichtreflektionen und 

Lichtimmissionen durch Hinderniskennzeichnung sowie Lärmimmissionen. 

Vorbelastung 

Es besteht eine geringe Vorbelastung des Plangebietes durch die Nähe zu den Kreisstraßen K8259 und 

K8260. Bei Durchführung der geplanten Verlegung der L283 würde eine weitere (Vor-)Belastung hinzukommen. 




Auswirkungen durch Umsetzung des Vorhabens 

Aufgrund der erweiterten Siedlungsabstände, die über die Immissionsrichtwerte nach TA Lärm hinausgehen, 

wird einer Beeinträchtigung der Gesundheit des Menschen durch Lärmimmissionen vorgebeugt. 

Laut Windenergieerlass 2012 sollten im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

„den Genehmigungsbehörden gesicherte Datenblätter vorliegen, in denen unabhängige 

Institute das Geräuschverhalten der Anlage in allen regulären Betriebszuständen mindestens bis zum 

Erreichen der Nennleistung belegen. Die Anforderungen an die Emissionsdaten sind in der Technischen 

Richtlinie für Windenergieanlagen, Teil 1: „Bestimmung der Schallemissionswerte“, Revision 18, Stand: 

1. 2. 2008 (Herausgeber: FGW, Fördergesellschaft für Windenergie e.V., Oranienburger Straße 45, 

10117 Berlin) beschrieben.“ 

Weitere mögliche Immissionen könnten durch Schattenwurf und Lichtimmissionen auf die Gesundheit 

des Menschen einwirken. Hierbei sind laut Windenergieerlass die „Hinweise zur Beurteilung der 

optischen Immissionen von Windenergieanlagen (WEA-Schattenwurf-Hinweise)“ der LAI vom 13. März 

2002“ heranzuziehen. Durch technische Maßnahmen, ist sicherzustellen, dass eine Beeinträchtigung 

des Menschen durch die Beschattung von Windenergieanlagen die maximal zulässige Beschattungsdauer 

von 8 Stunden im Jahr und max. 30 min am Tag nicht überschreitet. Nach der Allgemeinen 

Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen (AVV Luftfahrtkennzeichnung) ist 

es möglich, insbesondere durch die Verwendung von Sichtweitenmessgeräten bei guter Sicht die 

Befeuerung zu reduzieren und überdies zu synchronisieren. Dies ist dem Projektierer im immissionsschutzrechtlichen 

Genehmigungsverfahren als Auflage aufzugeben. 

Aufgrund des neuesten Stands der Technik dürften Lichtreflektionen durch die matte Beschichtung 

der Rotorblätter keine nennenswerte Rolle spielen. Der bedrängenden Wirkung wird durch den erweiterten 

Siedlungsabstand vorgebeugt. Zudem ist die regionale Vorrangfläche „Atzenberger Höhe“ 

deutlich auf einen südlichen Teil reduziert worden, sodass für die Ortschaften Steinbronnen, 

Bierstetten und Renhardsweiler keine bedrängende Wirkung durch weitere Konzentrationszonen im 

Umfeld zu erwarten sind. Die Möglichkeit der Naherholung bleibt im Nahbereich in beeinträchtigter 

Form bestehen. 




6.2 Pflanzen/Biotope/Biologische Vielfalt 

Naturräumliche Lage 

Das Plangebiet liegt naturräumlich gesehen im Randbereich des Naturraums 40 Donau-Ablach-Platten, 

in der Großlandschaft 4 Donau-Iller-Lech-Platte (LUBW Daten- und Kartenservice, online 2013). 

Potenzielle natürliche Vegetation 

Die potenzielle natürliche Vegetation im Gebiet ist ein „Reicher Hainsimsen-Buchenwald mit Seegras“. 

Aktueller Zustand/Reale Vegetation 

Die Kartierung des Plangebiets erfolgt nach dem Leitfaden „Arten, Biotope, Landschaft – Schlüssel zum 

Erfassen, Beschreiben, Bewerten“ der LUBW (2009). 

Das Plangebiet wird zu 2/3 forstwirtschaftlich und zu 1/3 landwirtschaftlich genutzt. Der Waldbereich 

im Norden ist überwiegend von Fichtenbestand mit einzelnen Laubbaumvorkommen (Buche, Ahorn) 

geprägt. Es handelt sich um einen naturfernen Waldbestand mit Fichten mittleren Alters (59.44) auf 

einem Standort, auf dem von Natur aus kein Fichten-Wald vorkommt. Im Süden schließt sich eine 

weitgehend ausgeräumte Ackerlandschaft (37.11) an, die keine linienhaften Biotopstrukturen (z. B. 

Feldhecken) aufweist. 


Den intensiv genutzten Ackerflächen und überwiegend von Fichtenwald (mittleren Alters) geprägten 

Waldflächen kommt aus naturschutzfachlicher Sicht eine untergeordnete Bedeutung zu, da aufgrund 

der starken anthropogenen Nutzung die Artenvielfalt gering ist. Die Empfindlichkeit gegenüber einer 

punktuellen Bebauung durch Windkraftanlagen ist auf den Acker- und Waldflächen als mittel – gering 

einzustufen. 

Vorbelastung 

Das Gebiet ist durch die teilweise intensive landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzung vorbelastet. 

Auswirkungen durch die Umsetzung des Vorhabens 

Mit der punktuellen Versiegelung der Wald- und Ackerflächen werden geringfügig Lebensräume von 

untergeordneter Bedeutung für Pflanzen überbaut. Für die Rodung von Waldbeständen ist eine Waldumwandlungserklärung 

und –genehmigung erforderlich und an anderer Stelle ein forstrechtlicher 

Ausgleich zu erbringen. 




6.3 Tiere 

Das Schutzgut Tiere befasst sich hinsichtlich der Beeinträchtigungen durch Windenergieanlagen 

schwerpunktmäßig mit besonders empfindlichen Artengruppen. Dazu zählen vor allen Dingen Vögel 

und Fledermäuse. 

Die Einschätzung der Beeinträchtigung von Vögeln erfolgte im Rahmen einer artenschutzrechtlichen 

Prüfung, für die Fledermäuse wurde in Abstimmung mit dem Landratsamt im Rahmen der Flächennutzungsplanung 

eine Konfliktpotenzialanalyse erstellt. Beide Dokumente befinden sich in ihrer Ausführlichkeit 

im Anhang. Prüfungsrelevant sind alle windenergieempfindlichen Arten des Anhangs IV 

der FFH-Richtlinie (Fledermäuse) und die von der LUBW definierten windkraftempfindlichen Vogelarten 

(Hinweise für den Untersuchungsumfang zur Erfassung von Vogelarten bei Bauleitplanung und 

Genehmigung von Windenergieanlagen (LUBW 01.03.2013). 

Vögel 

Methodisches Vorgehen 

Die Erhebungen erfolgten in Absprache mit dem Landratsamt Sigmaringen nicht in dem vollen von der 

LUBW (2013) empfohlenen Untersuchungsumfang. Diese Aufnahmen, die im immissionsschutzrechtlichen 

Verfahren zwingend durchzuführen sind, sind sehr aufwändig, spiegeln aber nur eine 

Momentaufnahme der aktuellen Brutsaison (2013) wider. Bis zu einem immissionsschutzrechtlichen 

Genehmigungsverfahren einer Anlage in einigen Jahren kann sich unter Umständen viel verändern. 

Windkraftsensible Arten können die Umgebung der Windenergieanlage neu besiedeln oder auch 

daraus verschwinden. Auch eine Aufnahme bevorzugter Nahrungshabitate und Flugkorridore im 

Untersuchungsgebiet erschien im Rahmen der Bestandsaufnahmen im Rahmen des FNP nicht zielführend. 

Die Nutzung bestimmter Nahrungshabitate ist stark abhängig von der jeweiligen Flächennutzung 

(Fruchtfolge, Mahd- und Erntetermine). Zudem kann sich die Aktivität stark verändern, wenn 

der Horststandort oder der Standort benachbarter Brutpaare sich verschieben. Die Untersuchungen 

2013 konzentrierten sich auf die Suche der Horste (Fortpflanzungsstätten) der windkraftsensiblen 

Vogelarten. 

Die Bewertung erfolgt nach folgendem Prinzip: 

Wird innerhalb des Standorts eine Fortpflanzungsstätte (Horst) einer oder mehrerer windkraftsensibler 

Arten festgestellt, wird dem Standort ein artenschutzrechtlich hohes bis sehr hohes Konfliktpotenzial 

zugeordnet. In diesem Fall ist davon auszugehen, dass ein auf der Planung beruhendes Vorhaben 

gegen artenschutzrechtliche Verbote verstößt. 

Befindet sich eine Fortpflanzungsstätte knapp außerhalb des relevanten Wirkraums oder liegen bei den 

Begehungen festgestellte bedeutende Nahrungshabitate oder häufig genutzte Flugkorridore (vorläufige 

Einschätzung, keine umfassende Erhebung nach LUBW 2013) innerhalb des Standortes, wird 

dem Standort ein mittleres artenschutzrechtliches Konfliktpotenzial zugeordnet. Ein Verstoß gegen 

artenschutzrechtliche Verbote liegt damit nicht zwingend vor. Eine fachgutachterliche Einschätzung 

der Betroffenheit reicht in diesem Fall nicht aus, um den Standort aus artenschutzrechtlicher Sicht 

auszuschließen. 




Wird keine kollisionsgefährdete windkraftempfindliche Vogelart festgestellt, wird dem Standort ein 

voraussichtlich geringes Konfliktpotenzial attestiert. Im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen 

Verfahrens sind die Untersuchungen nach den Vorgaben der LUBW dennoch durchzuführen, um Verbotstatbestände 

sicher ausschließen zu können. Es ist beispielsweise denkbar, dass zwischen der 

Erfassung 2013 und dem Untersuchungsjahr zum Zeitpunkt des immissionsschutzrechtlichen Verfahrens 

eine Neuansiedlung einer windkraftsensiblen Vogelart erfolgt ist. 

Bestandserfassung 

Die sechs Begehungen erfolgten am: 07.04.2013, 14.04.2013, 30.04.2013, 23.06.2013, 5.07.2013 und 

am 12.07.2013 und dauerten jeweils 4 – 5 Stunden. Bei den Begehungen im April wurde schwerpunktmäßig 

im Bereich der Konzentrationsfläche und in einem Radius von 1.000 m um diese Flächen 

nach Horsten windkraftempfindlicher Arten gesucht. Dabei wurden alle größeren Laubbäume im noch 

unbelaubten Zustand nach Horsten abgesucht. Darüber hinaus wurden revieranzeigendes Verhalten 

und Balzflüge festgehalten. Da im April keine Horste von Milanen und anderen windkraftsensiblen 

Arten gefunden wurden, aber Balzflüge und weitere mögliche Hinweise auf Horste (auf Baumkronen 

sitzende Vögel am Waldrand) festgestellt wurden, erfolgten Ende Juni/Anfang Juli weitere Begehungen. 

Aufgrund des geringen Laubholzanteils war nicht auszuschließen, dass die Milane in Nadelbäumen 

brüteten. Diese Horste sind nur ausnahmsweise zu entdecken. Milanbruten im Untersuchungsbiet 

kann man in diesem Zeitraum mittels bettelnder Jungvögel und futtertragender Altvögel 

bestätigen. Bei sämtlichen Begehungen wurden alle Flugbewegungen (Revieranzeigen, Nahrungsflüge, 

Durchzügler) windkraftsensibler Arten erfasst. 

Fledermäuse 

Methodisches Vorgehen 

Zur Erfassung und Dokumentation fledermausrelevanter Landschaftsstrukturen (Leitstrukturen, potenzielle 

Jagd- und Quartierhabitate, Wanderkorridore) erfolgte am 16.04.2013 eine Geländebegehung. 

Anhand bereits vorhandener Daten und der im Gelände erhobenen Daten erfolgte im Rahmen dieser 

Arbeit eine Konfliktanalyse für das potenzielle Standortgebiet für Windenergieanlagen mit dem Ziel, 

die sensiblen und die weniger sensiblen Bereiche darzustellen. 

In Anlehnung an das empfohlene Vorgehen gemäß EUROBATS Leitfaden (Rodrigues et al. 2008) 

wurden für die Konfliktpotenzialanalyse zunächst folgende Datenquellen herangezogen: 

- Luftbilder / Topografische Karten 

- Verbreitungskarten der Fledermausarten (BRAUN & DIETERLEN 2003, LUBW 2012) 

- Daten der Belegsammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe 

- Eigene Daten aus einer Erhebung bei Bad Schussenried (TURNI 2005) 





Vögel 

Von den nach LUBW als windenergieempfindlich eingestuften Vogelarten wurden im Untersuchungsraum 

(1.000 m Radius) folgende Arten beobachtet: Baumfalke, Kormoran, Lachmöwe, Graureiher, 

Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzstorch, Weißstorch und Kiebitz. 

Das Untersuchungsgebiet und seine Biotopstrukturen wird von den genannten Vogelarten vor allem 

als Nahrungsgebiet, Ansitzwarte, Balzrevier und Überflugzone mit „Thermikschläuchen“ genutzt. 

Nicht beobachtet wurden Wespenbussard, Uhu und Wanderfalke. Unregelmäßige Vorkommen des 

Wespenbussards sind unwahrscheinlich. Die Fels- und z. T. Gebäudebrüter Uhu und Wanderfalke sind 

im Untersuchungsgebiet und dessen Umfeld ebenfalls nicht zu erwarten. Beide Arten kommen erst in 

größerer Entfernung zum Vorhaben, z. B. im Oberen Donautal vor. 

Aufgrund der geringen Entfernung (ca. 6 km Luftlinie) zum Federsee, einem landesweit bedeutsamem 

Brut- und Rastgebiet für zahlreiche seltene und gefährdete Vogelarten, könnten folgende ebenfalls 

nicht beobachtete Arten das Untersuchungsgebiet als unregelmäßige Durchzügler temporär nutzen 

oder überfliegen: Raubwürger, Purpur- und Silberreiher, Sumpfohreule, Wachtelkönig, weitere 

Wiesenlimikolen, Korn- und Wiesenweihe sowie Zwergdommel. 

Die übrigen windkraftsensiblen Vogelarten können ausgeschlossen werden, da das Untersuchungsgebiet 

außerhalb des Verbreitungsgebietes der Arten liegt, bzw. im relevanten Umkreis keine 

geeigneten Bruthabitate vorhanden sind: Alpensegler, Auerhuhn, Haselhuhn und Ziegenmelker. Brutkolonien 

von Möwen, Seeschwalben, Kormoran liegen in größerer Entfernung als 1 km (z. T. am Federsee 

in 6 km Entfernung). 

Fledermäuse 

Der Wald ist strukturreich, mit Laubbäumen unterschiedlicher Sukzessionsstadien, hohem Nadelbaumanteil 

(z. B. Fichte, Lärche und Kiefer) und kleineren Freiflächen. Dichte und undurchdringliche 

Bestände (z. B. auf Aufforstungsflächen) finden sich vor allem im nördlichen und südwestlichen 

Bereich des Untersuchungsgebietes. Bei der Übersichtsbegehung konnten einzelne Baumhöhlen festgestellt 

werden. 

Die Offenlandbereiche weisen kaum Leitstrukturen für Fledermäuse auf, lediglich die Randbereiche des 

Waldgebietes könnten als Flugwege bzw. Jagdhabitate dienen. In den Randbereichen sind einzelne 

ältere Bäume vorhanden, die als Quartier (Sommerquartier, Wochenstubenquartier, Zwischenquartier 

oder Balz- bzw. Paarungsquartier) genutzt werden könnten, jedoch konnten bei der Erstbegehung 

keine Höhlen oder Spalten festgestellt werden. 

Im südwestlichen Bereich des Untersuchungsgebietes befindet sich ein Feuchtbiotop mit zwei kleineren 

Teichen, die für Fledermäuse ein wichtiges Jagdhabitat darstellen können. Das direkt umliegende 

Gebiet enthält zudem einige Entwässerungsgräben, was ein vermehrtes Insektenvorkommen in diesen 

Bereichen vermuten lässt. 




Nachgewiesene und potentiell vorhandene Fledermausarten im Untersuchungsgebiet: 

Art 

Wissenschaftl. Name Deutscher Name FFH § RL B-W RL D 

Myotis daubentonii Wasserfledermaus IV s 3 * 

Myotis myotis Großes Mausohr II, IV s 2 V 

Myotis nattereri Fransenfledermaus IV s 2 * 

Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus IV s 3 V 

Nyctalus leisleri Kleiner Abendsegler IV s 2 D 

Nyctalus noctula Großer Abendsegler IV s i V 

Pipistrellus nathusii Rauhautfledermaus IV s i * 

Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus IV s 3 * 

Plecotus auritus Braunes Langohr IV s 3 V 

Vespertilio murinus Zweifarbfledermaus IV s i D 

Abb. 6: Nachgewiesene und potentiell vorhandene Fledermausarten im Untersuchungsgebiet (Quelle: Turni 2013) 

Vorbelastung 

Das Gebiet ist durch die teilweise intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung und die Siedlungsstrukturen 

vorbelastet. 





Vögel 

Folgende Wirkungen auf die im vorigen Kapitel genannten windkraftsensiblen und andere seltene und 

streng geschützten Vogelarten sind zu betrachten: 

- Kollision: Diese betriebsbedingten Wirkungen können bei Brutvögeln, aber auch Nahrungs- und 

Wintergästen und Durchzüglern auftreten, welche mit den sich drehenden Rotoren kollidieren. 

Diese betriebsbedingte Wirkung ist für alle beobachteten Arten relevant. 

- Meide- oder Ausweichverhalten: Optische oder akustische Signale durch die Anlage können 

dazu führen, dass sensible Arten das Umfeld einer Windenergieanlage meiden (anlage- und 

betriebsbedingte Wirkung). 

- Barrierewirkung: bei WEA/Windparks in Sattel- oder Kuppenlage mit Zugkonzentrationen und 

bekannten Zugkorridoren mit regionaler bzw. nationaler Bedeutung (anlage- und 

betriebsbedingte Wirkung). Die Kuppe des Schellenbergs könnte für durchziehende Vogelarten 

eine Bedeutung erlangen. 

- Habitatverluste/Flächenzerschneidung: durch direkte Flächeninanspruchnahme für die Anlage 

und Zufahrtswege, z. B. Verlust wertvoller Waldhabitate wie Altbeständen mit Spechtbäumen 

für Schwarzspecht und Hohltaube (anlagebedingte Wirkung). 

- Störungen: beim Bau- und Betrieb der Anlagen mit Zufahrtswegen (baubedingte Wirkung) 

Nach aktuellem Kenntnisstand liegen keine Hinweise auf ein Eintreten der Verbotstatbestände des 

§ 44 Abs. 1 BNatSchG vor. Folgende Einschätzungen werden für die im Untersuchungsraum angetroffenen 

windkraftempfindlichen Vogelarten getroffen: 

Baumfalke 

Der Baumfalke besitzt keine ausgeprägte Horstbindung. Dementsprechend könnte der Baumfalke in 

naher Zukunft als Brutvogel im Untersuchungsgebiet auftreten. Die Habitateignung des Untersuchungsgebietes, 

insbesondere im westlichen Bereich wäre grundsätzlich gegeben. Auf Ebene des 

Flächennutzungsplans können keine abschließenden Aussagen hinsichtlich des Kollisionsrisikos des 

Baumfalken innerhalb der geplanten Konzentrationszone „Steinbronnen“ getroffen werden. Im 

Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

ist die Kollisionsgefährdung zu überprüfen. 

Kormoran 

Ein Kollisionsrisiko für brütende Kormorane ist auszuschließen. Offensichtlich gibt es im östlichen 

Bereich des Höhenrückens „Schellenberg“ häufig Aufwinde. Diese guten thermischen Verhältnisse 

nutzten durchziehen Vögel, um sich in einem „Thermikschlauch“ in die Höhe zu schrauben und dann 

auf größerer Höhe weiter zu gleiten. Erfolgt der Weiterzug in westlicher Richtung, könnten die dann 

in größere Höhe gleitenden Vögel in den Gefahrenbereich der Rotoren gelangen. Im Rahmen der 

artenschutzrechtlichen Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

müssen Beobachtungen zur Zeit des Vogelzuges erfolgen, um das die Kollisionsrisiko für Zugvögel 

besser abschätzen zu können. 




Reiher 

Beeinträchtigungen durch eine mögliche Anlage während der Brutzeit sind auszuschließen. Das Kollisionsrisiko 

für durchziehende oder überfliegende Individuen aus der Familie der Reiher (Grau-, Silberund 

Purpurreiher) wird als gering eingeschätzt. Dennoch sollten Beobachtungen während des Vogelzuges 

erfolgen (siehe Ausführungen Kormoran). 

Rohrweihe 

Da die Kapazitätsgrenze des Lebensraums am Federsee erreicht sein dürfte (EINSTEIN 2007), könnte die 

Rohrweihe in naher Zukunft auch pessimale Habitate in der Umgebung des Federsees, möglicherweise 

auch im Untersuchungsgebiet besiedeln, auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist. Auf Ebene des 

Flächennutzungsplans können keine abschließenden Aussagen hinsichtlich des Kollisionsrisikos 

innerhalb der geplanten Konzentrationszone „Steinbronnen“ getroffen werden. Im Rahmen der artenschutzrechtlichen 

Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens ist 

die Kollisionsgefährdung für die Rohrweihe nochmals zu überprüfen. 

Rotmilan 

Eine Brut des Rotmilans im Untersuchungsgebiet konnte zwar nicht nachgewiesen werden, ein Brutversuch 

war aber aufgrund der festgestellten territorialen Verhaltensweisen auch nicht völlig auszuschließen. 

Die Feldflur südlich der geplanten Konzentrationszone ist ein regelmäßig genutztes 

Nahrungshabitat des Rotmilans. Es ist daher nicht völlig auszuschließen, dass kreisende Rotmilane 

während ihrer Nahrungssuchflüge oder beim Thermikkreisen in den Gefahrenbereich einer Windkraftanlage 

auf dem Schellenberg kommen. Dies trifft sowohl für die Bereiche der geplanten Konzentrationszone 

zu, die im Offenland liegen, als auch für die Waldflächen, da der Wald um die Windkraftanlagen 

gerodet wird. Diese dann gehölzfreien Bereiche bilden dann ebenfalls potenzielle Nahrungshabitate 

des Rotmilans. Da der Rotmilan ebenfalls keine feste Brutplatzbindung zeigt, können auf 

Ebene des Flächennutzungsplans keine abschließenden Aussagen hinsichtlich des Kollisionsrisikos 

innerhalb der geplanten Konzentrationszone „Steinbronnen“ getroffen werden. Im Rahmen der artenschutzrechtlichen 

Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens ist 

die Kollisionsgefährdung für den Rotmila erneut zu überprüfen. 

Schwarzmilan 

Die Kollisionsgefahr für in der weiteren Umgebung brütende Schwarzmilane wird als unwahrscheinlich 

eingestuft. Allerdings wurden im Süden des Untersuchungsgebietes rastende Durchzügler des 

Schwarzmilans beobachtet. Zur potenziellen Gefährdung von Zugvögeln siehe Ausführungen unter 

Kormoran. 

Schwarzstorch 

Brutvorkommen im Umkreis von 3 km um die Konzentrationszone Steinbronnen sind auszuschließen. 

Ansiedlungen sind wegen des Fehlens großflächiger Wälder mit Feuchtgebieten im nahen Umkreis 

auch nicht zu erwarten. Im weiteren Umkreis sind jedoch solche Habitate vorhanden (z. B. Federseegebiet). 

Ob die Beobachtung eines thermikkreisenden Schwarzstorches eine Zufallsbeobachtung war, 

oder dieser die Waldfläche Steinbronnen regelmäßig überfliegt, ist im Rahmen der artenschutzrechtlichen 

Untersuchungen im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Verfahrens zu überprüfen. Eine 




Gefährdung thermikkreisender Schwarzstorche muss aufgrund der Seltenheit der Art in Baden- 

Württemberg zwingend ausgeschlossen werden können. 

Weißstorch 

Eine Gefährdung des Bad Saulgauer Weißstorchpaares ist aufgrund der großen Entfernung von über 

3 km zum Horst ausgeschlossen. 

„Wiesenlimikolen" (Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz) 

Brutvorkommen des Brachvogels und der Bekassine können ausgeschlossen werden. Im Rahmen der 

Untersuchung wurden durchziehende und rastende Limikolen beobachtet. Das Gebiet nordöstlich der 

Biogasanlage im Süden des Plangebietes ist jedoch als Bruthabitat für den Kiebitz potenziell geeignet. 

Im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen 

Genehmigungsverfahrens ist das Untersuchungsgebiet nochmals auf brütende Kiebitze hin zu überprüfen, 

um eine Kollisionsgefährdung ausschließen zu können. 

Wiesenweihe und Kornweihe 

Da beide Arten nicht als Brutvögel vorkommen, kann eine signifikante Erhöhung des Tötungsrisikos 

während der Brutzeit ausgeschlossen werden. Auch eine Kollision während des Winters (unregelmäßige 

Durchzügler?) ist sehr unwahrscheinlich, da eine mögliche Windkraftanlage im/am Wald 

stehen würde. Im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung zu immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren 

ist die Kollisionsgefährdung im Einzelfall zu überprüfen. 

Weitere nicht windkraftempfindliche Vogelarten 

Die innerhalb der Konzentrationszone vorkommenden Waldbestände sind aufgrund ihres jungen 

Bestandsalters und des hohen Nadelholzanteils keine potenziell hochwertigen Vogellebensräume. Es 

sind keine unüberwindbaren Konflikte zu erwarten, die sich bei der Errichtung der Anlage und der 

damit verbundenen Waldumwandlung ergeben könnten. Für die dort potenziell vorkommenden Vogelarten 

kann im Regelfall davon ausgegangen werden, dass die ökologische Funktion der betroffenen 

Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird (§ 44 Abs. 5 

BNatSchG). Verstöße gegen das Tötungsverbot des § 44 Abs. Nr. 1 BNatSchG und das Störungsverbot 

des § 44 Abs. Nr. 2 BNatSchG können durch Beschränkungen der Bauzeiten vermieden werden. 

Fazit: Vögel 

Zusammenfassend kommt die artenschutzrechtliche Prüfung zum Ergebnis, dass die Konzentrationszone 

für Windkraft bei Steinbronnen keine offensichtlichen Verbotstatbestände für Vögel erkennen 

lässt, da innerhalb keine Fortpflanzungsstätte (Horst) einer windkraftsensiblen Art im Untersuchungsgebiet 

und ihrem relevanten Umfeld nachgewiesen wurde. Dennoch gibt es Hinweise, dass artenschutzrechtliche 

Verbotstatbestände nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden können. Sollte der 

Standort als Konzentrationszone für Windenergie ausgewiesen werden, sind im Rahmen der artenschutzrechtlichen 

Prüfung zum immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren die Kollisionsgefährdung 

im Einzelfall für die relevanten Arten neu zu überprüfen und zu bewerten. 

Zum jetzigen Zeitpunkt wird dem Standort ein mittleres artenschutzrechtliches Konfliktpotenzial 

zugeordnet. 




Fledermäuse 

Die Auswertung der bereits vorhandenen Daten und der im Gelände erhobenen Daten ergaben, dass 

bau- und anlagebedingt folgende Auswirkungen auf Fledermäuse im Untersuchungsgebiet bei Bad 

Saulgau nicht auszuschließen sind: 

- Verlust von Fledermausquartieren durch Fällen von Quartierbäumen 

- Tötung von Fledermäusen bei der Fällung von Quartierbäumen 

- Verschlechterung oder Verlust von wichtigen Jagdhabitaten durch die Zerstörung von 

Baumbeständen 

Betriebsbedingt kann es an Windenergieanlagen zur Tötung von Fledermäusen durch Kollision mit den 

Rotorblättern kommen (Verstoß gegen das Tötungsverbot, § 44 Abs.1 Nr.1 BNatSchG). Der Tötungstatbestand 

nach § 44 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG ist individuen- und nicht populationsbezogen auszulegen. 

Er ist als erfüllt anzusehen, wenn sich das Kollisionsrisiko für die betroffene Tierart in signifikanter 

Weise erhöht. Die Auswertung der Daten ergab, dass im Suchraum der Gemeinde Bad Saulgau 

einige der Arten vorkommen, die in Baden-Württemberg bereits häufig als Schlagopfer unter Windkraftanlagen 

auftraten. Es ist daher davon auszugehen, dass bei der Errichtung von Windenergieanlagen 

im Untersuchungsgebiet die Gefahr besteht, dass sich das Kollisionsrisiko signifikant erhöht. 

Fazit: Fledermäuse 

Im Waldgebiet ist mit einem hohen Konfliktpotential für Fledermäuse zu rechnen. Die beiden Offenlandflächen 

wurden mit der Kategorie „mittel“ bewertet. Diese Flächen sind am ehesten als geeignet 

einzuschätzen. Im Waldgebiet gibt es mehrere Areale mit gutem Quartierpotenzial für die Fransenfledermaus, 

den Kleinen Abendsegler, Wasserfledermaus, Rauhautfledermaus und das Braune Langohr. 

Weiterhin gibt es Bereiche, die als Jagdhabitate für Fledermäuse in Frage kommen, vor allem im 

Bereich der Gewässer ist mit einem guten Insektenangebot zu rechnen. Aufgrund der höheren Fledermausaktivität 

im Wald wird davon ausgegangen, dass hier ein grundsätzlich höheres Kollisionsrisiko 

herrscht (DÜRR & BACH 2004). Der angrenzende Bierstetter Bach könnte als Leitstruktur dienen und 

somit Teil eines Zugkorridors sein, so dass während der Zugzeiten eine erhöhte Aktivität im Gebiet 

denkbar ist. Es wäre dann nicht auszuschließen, dass ein Teil der Fledermausarten während der Zugzeiten 

in dem betroffenen Waldgebiet Rast macht. 

Weiteres Vorgehen 

Auf allen Flächen, die in die engere Auswahl für die Errichtung von Windkraftanlagen gelangen, 

müssen konkrete Erfassungen durchgeführt werden, um das tatsächliche Risikopotenzial für Fledermäuse 

ermitteln und die Auswirkung der Errichtung von Windenergieanlagen auf die lokalen Fledermauspopulationen 

anhand konkreter Daten beurteilen zu können. Diese Erfassungen sind auch auf 

Flächen notwendig, deren Risikopotenzial bei einer ersten Einschätzung als „gering“ oder „mittel“ eingestuft 

wurde. 

Auf der Ebene des Immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens (oder eines Bebauungsplanverfahrens) 

sind dazu konkrete Erfassungen zum Artenspektrum, der Aktivität sowie der Jahresphänologie 

der im Untersuchungsraum auftretenden Fledermausarten erforderlich. Der LUBW-Entwurf 




(Stand 11.02.2013) sieht hierfür automatische Dauererfassungen bzw. Transektbegehungen von Mitte 

März bis Ende Oktober vor. Ein Aufzeichnungsgerät sollte in einer Höhe von 100 m installiert werden 

(z. B. an einem Windmessmast). Für die Ermittlung der Fledermausquartiere müssen Transektbegehungen 

durchgeführt werden, da im Umfeld der Quartiere generell mit einer höheren Kollisionsgefahr 

gerechnet werden muss. 

Eine Baumhöhlenkartierung wird im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

erforderlich, wenn im Untersuchungsraum mit dem Vorkommen windkraftempfindlicher 

Fledermausarten zu rechnen ist, die durch den vorhabensbedingten Verlust der Fortpflanzungs- und 

Ruhestätten beeinträchtigt werden können und für diese Quartierpotenzial besteht. Baumhöhlenkartierungen 

können in der Regel nur in der unbelaubten Zeit (November bis März) durchgeführt 

werden. Innerhalb des Untersuchungsraumes werden alle geeigneten Bäume auf potenzielle Höhlenund 

Spaltenquartiere hin untersucht. Der Untersuchungsraum umfasst alle durch das Vorhaben unmittelbar 

betroffene Flächen inklusive eines Pufferbereiches von 500m. 

In Gebieten, in welchen mit dem Vorkommen baumhöhlenbewohnender, windkraftempfindlicher 

Fledermausarten zu rechnen ist und Quartierpotenzial für die betreffenden Arten festgestellt wurde, 

wird eine Kurzzeittelemetrie durchgeführt. Die Kenntnis der Quartiernutzung ist zur Beurteilung der 

Eingriffswirkung unabdingbar. Netzfänge stellen dabei eine geeignete Methode dar, um der zu telemetrierenden 

Tiere habhaft zu werden. Das zu besendernde Artenspektrum umfasst je nach Vorkommen 

die neun in Baden-Württemberg reproduzierenden Fledermausarten, die regelmäßig Quartiere 

in Baumhöhlen beziehen (Bechsteinfledermaus, Große Bartfledermaus, Braunes Langohr, Fransenfledermaus, 

Kleiner Abendsegler, Mopsfledermaus, Mückenfledermaus, Nymphenfledermaus und 

Wasserfledermaus). 

In der Balz- und Paarungszeit (Spätsommer/Herbst) müssen Detektorbegehungen durchgeführt 

werden. 




6.4 Schutzgebiete 

Das Plangebiet liegt außerhalb von NATURA2000-Gebieten, Naturschutz- und Landschafts- und Waldschutzgebieten. 

Im Plangebiet liegt ein nach § 30a LWaldG/§ 32 NatSchG geschütztes Waldbiotop 

„Tümpel im Schellenberg“ Nr. 279234371291, welches im Zuge der Planung der genauen Anlagenstandorte 

berücksichtigt werden muss. Naturdenkmale sind von der Planung nicht betroffen. Das 

nächstgelegene FFH-Gebiet „Feuchtgebiete um Altshausen“ Nr. 8023341 befindet sich in 1.300 m 

südlicher Richtung. Ca. 5 km nordöstlich liegt das großflächige Vogelschutzgebiet „Federseeried“ Nr. 

7923401, das FFH-Gebiet „Federsee und Blinder See bei Kanzach“ Nr. 7923341, das Naturschutzgebiet 

„Südliches Federseeried“ Nr. 4.240 und das Landschaftsschutzgebiet „Steinhauser Ried“ Nr. 4.26.024. 

Für das Vogelschutzgebiet „Federseeried“ müsste im Zuge der Bauleitplanung eine NATURA2000-Vorprüfung 

erfolgen, da es sich innerhalb des 6 km-Prüfbereichs für windenergieempfindliche Vogelarten 

befindet. Schutzgegenstand sind hierbei: u. a. Rohr- u. Kornweihe, Rot- u. Schwarzmilan, Wachtelkönig, 

Weißstorch, Flussseeschwalbe, Silberreiher. 

Abb. 7: Lage der Schutzgebiete im Umfeld des Plangebiets (Daten- und Kartendienst der LUBW, abgerufen am 11.07.2013) 




6.5 Geologie und Boden 

Den Untergrund im Plangebiet bilden rißzeitliche Moränensedimente (früher u. a. „Geschiebemergel“), 

die sich aus schluffigen, sandigen bis hin zu kiesigen Anteilen zusammensetzen. 

Es befinden sich keine Geotope im Plangebiet. 


Bei den Ackerböden im Plangebiet handelt es sich vorwiegend um Lehmböden und sandige Lehmböden. 

Die Leistungsfähigkeit der Böden ist als Standort für Kulturpflanzen, als Ausgleichskörper im 

Wasserkreislauf und als Filter und Puffer für Schadstoffe mit mittel bis hoch bewertet. Die Wertigkeit 

als Standort für natürliche Vegetation ist überwiegend geringwertig. Die vorhandenen Lehmböden 

besitzen eine hohe Empfindlichkeit gegenüber von Bodenverdichtung. Für die Böden im Bereich des 

Waldes liegen keine Bodenschätzungsdaten vor. 

Vorbelastung 

Geringfügige Beeinträchtigung der Bodenfunktionen bestehen durch den Eintrag von Düngemitteln 

und Pestiziden aus der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung. 


Durch das geplante Vorhaben werden im Bereich der Fundamente (ca. 500 m² je Anlage), der Nebenanlagen 

(Trafostation etc.) und der Zuwegung die Böden vollständig versiegelt. Insgesamt ist bei einem 

Windpark von 5 Anlagen mit einem Versiegelungsgrad von mind. 2 ha zu rechnen. Dabei gehen alle 

Bodenfunktionen dauerhaft verloren. Die Gründung ist von der Bodenbeschaffenheit abhängig. Meist 

wird eine Flachgründung vorgenommen (3 – 4 m tief). Für Kranstellflächen, Montage- und Lagerflächen 

wird der Boden temporär teilversiegelt. Im Bereich der zu verlegenden Kabeltrassen wird das 

Bodengefüge oberflächlich verändert, ein dauerhafter Eingriff findet jedoch nicht statt. Das Ausmaß 

der erforderlichen Ertüchtigung der Zuwegung ist im nachfolgenden Genehmigungsverfahren zu 

konkretisieren. Je nach Geländeneigung und Wegeverlauf kann dies zu unterschiedlich intensiven 

Eingriffen führen. 




6.6 Wasser 

Wasserschutzgebiete/Überschwemmungsgebiete 

Das Plangebiet grenzt östlich an das Wasserschutzgebiet „Erlenstauden“ Nr. 437017 Zone III und IIIA. 

Es liegt außerhalb von Überschwemmungsgebieten. 

Grundwasser 

Das Plangebiet liegt in der hydrogeologischen Einheit „fluvioglaziale Kiese und Sande im Alpenvorland“, 

welche als Grundwasserleiter gelten. Über den Grundwasserstand im Plangebiet liegen keine 

Angaben vor. 


Das Plangebiet hat selbst keine Bedeutung für die Trinkwassergewinnung. 

Vorbelastung 

Beeinträchtigung des Grundwassers durch den Eintrag von Düngemitteln und Pestiziden aus der intensiven 

landwirtschaftlichen Nutzung. 


Geringfügige Verminderung der Grundwasserneubildung auf einer Fläche von 500 m² je Anlage durch 

zusätzliche Neuversiegelung. 

Oberflächengewässer 

Im Westen des Plangebietes befinden sich zwei kleine künstlich angelegte Tümpel, die nach § 30a 

LWaldG/§ 32 NatSchG als geschützte Biotope „Tümpel im Schellenberg“ (Nr. 279234371291) ausgewiesen 

sind. 


Geschützte Biotoptypen sind die Tauch- und Schwimmblattvegetation, die Röhrichtbestände und die 

Tümpel selbst als naturnahe Bereiche stehender Binnengewässer. Sie sind für zahlreiche Tierarten von 

Bedeutung. 

Vorbelastung 

Es sind keine Beeinträchtigungen erkennbar. 


Bei der genauen Standortplanung der einzelnen Anlagen ist der Bereich der geschützten Biotope auszusparen 

und ein ausreichender Pufferabstand einzuhalten. 




6.7 Klima/Luft 

Die übergeordneten Winde kommen aus Südwesten und Nordosten. Im Norden und Süden befinden 

sich die höchsten Punkte des Plangebietes. Im Nordwesten zieht sich ein Tal von Osten nach Westen. 

Der Geländeverlauf fällt nach Südosten hin ab. Das Plangebiet liegt auf einer Hochfläche östlich von 

Bad Saulgau auf einer Höhe von bis zu 675 m ü. NN. Aus der Exposition der Fläche begründet sich 

auch die vergleichsweise hohe Windhöffigkeit. 


Die Waldflächen wirken schadstoff- und staubfilternd und produzieren Frischluft. Die Ackerflächen 

fungieren als Kaltluftentstehungsgebiete. Die Kaltluft fließt bedingt durch das Relief im Talverlauf 

Richtung Westen, ansonsten Richtung Süden/Südosten ab. Im Süden und Osten grenzen Kaltluftentstehungsflächen 

an das Plangebiet an. Die Empfindlichkeit gegenüber Bebauung ist aus klimatischer 

Sicht als unproblematisch einzustufen, da Windkraftanlagen durch ihre Kubatur keinen Kaltluftstau 

erzeugen. 

Vorbelastung 

Es bestehen lediglich geringfügige Beeinträchtigungen der Luftqualität durch die Staub- und Schadstoffemissionen 

aus der Landwirtschaft. 


Durch die punktuelle Versiegelung gehen geringfügig Kaltluft- und Frischluftflächen verloren. Dort 

ändert sich das Lokalklima geringfügig. Im Umfeld der Windenergieanlagen bleiben diese Funktionen 

jedoch erhalten. 

Die Erzeugung von Windenergie führt langfristig zu einer Verringerung von CO2-Emissionen und trägt 

somit zum Klimaschutz bei. 




6.8 Landschaft 

Im Rahmen der Landschaftsbildbetrachtung steht auch das Landschaftserleben, welches sich dadurch 

kennzeichnen lässt, dass die Landschaft auf den Menschen physisch und psychisch eine positive 

Wirkung haben kann. Dies ist vor allem in Bereichen, die sich durch Vielfalt, Eigenart und Schönheit 

auszeichnen, der Fall. 

Bad Saulgau liegt im Herzen Oberschwabens zwischen dem Bodensee und der Donau in der typischen 

leicht bewegten Landschaft auf einer Höhe von ca. 587 m ü. NN. Das Relief und der Wechsel zwischen 

Acker-, Grünland- und Waldflächen sowie kleineren Ortschaften bestimmen das Landschaftsbild. Das 

Plangebiet liegt im Bereich der rißeiszeitlich geprägten Moränenlandschaft, exponiert auf einer Hochfläche, 

die bis zu 675 m ü. NN hoch liegt. 

Methodik 

Das Landschaftsbild wird nach dem Bewertungsmodell der Landkreise Bodenseekreis, Ravensburg und 

Sigmaringen (2012) beurteilt, welches in Anlehnung an die Arbeiten von Werner Nohl entwickelt 

wurde. Auf Flächennutzungsplanebene erfolgt eine verbal argumentative Einschätzung, die jedoch auf 

den Parameter des Bewertungsmodells basiert. 

Wesentliche Kriterien für die Bedeutung des Landschaftsbildes sind (gem. Bewertungsmodell, Anlage 2 

zu § 8 ÖKVO, Tabelle 5): 

- Harmonie der Landschaft zur Bebauung 

- Harmonie der Nutzung zur Bebauung 

- Ausgeprägtheit der Landschaftselemente 

- Erlebniswert der Landschaft 

- Lärmfreiheit 

- Lichtimmissionen und Schatten 

- Besondere Landschaftsformen von landeskundlicher Bedeutung, Kulturhistorische Elemente 

Eine Bilanzierung zur Ermittlung des Kompensationsumfangs wird erst auf Bebauungsplanebene vorgenommen. 

Grundlage für die Beschreibung und Beurteilung des Landschaftsbildes sind eigene Erhebungen. 

Der zu prüfende Wirkbereich im Umkreis der geplanten Konzentrationszone wird unterteilt in 

einen Nahbereich von bis zu 5 km Entfernung und einen Fernbereich bis zu 10 km Entfernung. 

Die Parameter, die in die Beurteilung des Eingriffs in das Landschaftsbild einfließen, sind: 

- Eingriffstyp: Art des Eingriffsobjektes 

- Beeinträchtigung von Wirkräumen: Abgrenzung von vorgegebenen Radien um das 

Eingriffsobjekt 

- Bedeutung der Raumeinheiten: Bildung und Bewertung von Raumeinheiten 

- Erheblichkeitsfaktor: Berücksichtigung des Eigenwertverlusts der Raumeinheit 

durch den Eingriff 




- Wahrnehmungskoeffizient: Berücksichtigung der abnehmenden Fernwirkung des 

Eingriffsobjektes 

Zur Einschätzung der Auswirkungen auf das Landschaftsbild wurde im Rahmen des Umweltberichts 

eine Sichtbarkeitsanalyse erstellt (GEOINFORMATION + PLANUNG | REICHERT + PARTNER INGENIEURE, 

19.07.2013). Grundlage war das Digitale Geländemodell mit 10 m Auflösung (DGM10). Für die abschirmende 

Wirkung der Wald- und Siedlungsflächen wurde ein pauschaler Aufschlag von 25 m (Wald) 

und 10 m (Siedlung) berücksichtigt. Grundlage hierfür sind innerhalb von Baden-Württemberg die 

ATKIS-Daten. Ausgegangen wird von 5 potentiellen Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 140 m 

und einer Gesamthöhe von 180 m, wovon 4 im Wald und 1 im Offenland stehen. Es wurde eine Betrachterhöhe 

von 1,5 m festgelegt. Der Mindestabstand zum Berechnungspunkt (WEA) beträgt 1 m, 

der maximale Berechnungsradius beträgt 20 km, wobei dazwischen weitere Entfernungsdistanzen 

(2,5 km, 5 km, 10 km) eingerechnet wurden. Die Sichtbarkeit der Windkraftanlagen wird kleinräumig 

durch Streuobstwiesen, Hecken und sonstige Baumgruppen und Gehölzbestände eher noch verringert. 

Dies konnte in der Sichtbarkeitsanalyse nicht berücksichtigt werden. 


Generell ist bei der Errichtung von Windenergieanlagen von einer starken Überprägung des Landschaftsbildes 

auszugehen. 

Das Plangebiet selbst hat im Bereich der Waldflächen aus Fichtenbestand keine besonders typische 

Eigenart vorzuweisen. Die Ackerflächen sind zwar Bestandteil der typischen Kulturlandschaft Oberschwabens, 

dennoch sind sie innerhalb des Plangebiets großflächig ausgeräumt und bieten keine besondere 

Strukturierung durch vertikale Landschaftselemente. Insgesamt handelt es sich bei der direkten 

Eingriffsfläche um einen relativ eintönigen Landschaftsausschnitt. Südlich grenzt im Bereich des 

markanten Endmoränenwalls bei Lampertsweiler und Renhardsweiler ein wesentlich strukturreicherer 

Landschaftsraum an. In ca. 2 km südwestlicher Entfernung befindet sich das Booser-Musbacher-Ried, 

welches durch überwiegend landwirtschaftliche Nutzung (v. a. Grünland und Riedwiesen) gekennzeichnet 

ist. Kulturhistorisch handelt es sich dort um Niedermoorbereiche, in denen früher Torf abgebaut 

wurde. Im Nordosten befindet sich in ca. 6 km Entfernung das Federseebecken mit dem Federsee. 

In diesem Bereich befindet sich das größte Moor Südwestdeutschlands, welche mit dem Europaprädikat 

ausgezeichnet ist (Europareservat). Im Nordwesten der geplanten Konzentrationszone liegt ca. 

6 km entfernt das Schwarzachtal, welches in diesem Bereich eine hohe Bedeutung für die Erholungsund 

Freizeitnutzung hat und kulturhistorisch durch die Nutzung der Wasserkraft im Siebenmühlental 

eine wichtige Rolle spielt. In größerer Entfernung (mehr als 10 km) liegt das Donautal welches im 

Bereich Binzwangen, Hundersingen und Blochingen eine hohe Bedeutung aufgrund der angrenzenden 

Molassehänge aufweist. Im Westen von Bad Saulgau steht in ca. 6,5 km Entfernung vom Standort 

„Steinbronnen“ das ehemalige Dominikanerkloster Sießen, das mit seinem Umfeld von landschaftlich 

hoher Qualität als bedeutender Naherholungsraum vor den Toren der Stadt Bad Saulgau anzusehen ist. 




Vorgehen 

Um die Bedeutung der Funktion des Schutzgutes Landschaft im Umfeld des Planungsgebietes einschätzen 

zu können, werden sogenannte Raumeinheiten gebildet. Dabei handelt es sich um 

Landschaftsbereiche, die sich in ihrem Erscheinungsbild vom Umfeld unterscheiden. Zur Beurteilung 

werden Aspekte, die bereits unter Punkt „Vorgehen“ erläutert wurden, wie Harmonie der Landschaft zu 

Bebauung, Harmonie zur Nutzung und Vegetation, Ausgeprägtheit der Landschaftselemente und - 

strukturen, Erlebniswert der Landschaft, Lärmfreiheit Vorkommen von besonderen Landschaftsformen 

von landeskundlicher Bedeutung und kulturhistorischen Landschaftselementen oder Siedlungsstrukturen 

herangezogen. Danach wird die Wertigkeit der jeweiligen Raumeinheit und somit die 

Empfindlichkeit der Raumeinheit gegenüber dem Eingriff (gem. Bewertungsmodell der Landkreise BO, 

RV und Sigmaringen, Anlage 2 zu § 8 ÖKVO, Tabelle 5) eingestuft. 

Folgende grobe Raumeinheiten wurden im Umkreis von 10 km (und darüber hinaus) um die geplante 

Konzentrationszone abgegrenzt und beurteilt (teilweise an den Landschaftstypen gem. Umweltbericht 

zum Teilregionalplan des RVBO orientiert): 

Tabelle 1: Beschreibung/Beurteilung der landschaftlichen Raumeinheiten 

Raumeinheit Beschreibung Einstufung der 

Bedeutung 

gem. 

Bewertungsmodell 

der Lkr. 

BO, RV, Sig 

Federsee, Federseebecken 

und 

Umgebung 

Donautal im Bereich 

Binzwangen, 

Hundersingen und 

Blochingen mit seinen 

angrenzenden 

Molassehängen 

Ausgedehntes Niedermoor mit in der Würmeiszeit 

entstandenem Federsee im Zentrum. Moorlandschaft von 

herausragender Bedeutung (Europaprädikat) mit 

Übergangsmoor, Streuwiesen, Feuchtwiesen und 

Bannwald in der Umgebung. 

Mehr als 5 km von der geplanten Konzentrationszone 

entfernt. 

Ausgedehnte Riedflächen südöstlich der Donau. 

Molassehänge westlich der Donau: kleinräumig 

strukturiert und reich an verschiedenen Nutzungsformen 

und naturnahen Bereichen. Ausgedehntes Blickfeld 

Richtung Nordosten, Osten, Südosten und Süden. 

Mehr als 10 km von der geplanten Konzentrationszone 

entfernt. 

5 

4 




Großflächige 

Offenlandbereiche mit 

Acker- und 

Grünlandnutzung und 

kleineren Ortschaften 

im oberschwäbischen 

Hügelland 

Gleichmäßig von Landwirtschaft, Wald und kleinen 

Ortschaften geprägte Landschaft mit bewegtem Relief. 

Dörfliche Siedlungsstruktur, Landschaft teilweise durch 

Landschaftselemente gegliedert, Naturgeräusche 

größtenteils wahrnehmbar. Kleinräumig besondere 

Erholungsbereiche vorhanden, Blickbeziehungen durch die 

Topographie oft eingeschränkt. 

Die Raumeinheit reicht vom direkten Umfeld bis zu einem 

Umkreis von ca. 10 km um die geplante Konzentrationszone. 

3 

1 = sehr gering 

2 = gering 

3 = mittel 

4 = hoch 5 = sehr hoch 

Darüber hinaus werden im Folgenden betroffene besondere, kleinräumige Landschafts- und Erholungsbereiche 

betrachtet und deren Empfindlichkeit gegenüber dem geplanten Vorhaben 

eingeschätzt. 

Tabelle 2: Beurteilung weiterer bedeutender Landschafts- und Erholungsbereiche 

Bedeutender 

Landschafts- und 

Erholungsbereich 

Schwarzachtal im 

Bereich des 

Siebenmühlentals 

Beschreibung 

Ca. 1,5 km breites Tal mit angrenzenden steil abfallenden/terrassierten 

Molassehängen. Zusammenhängende 

Wiesenlandschaft und kulturhistorische Nutzung der 

Wasserkraft durch mehrere Mühlen. Wichtiger Naherholungsraum. 

Ca. 6 km in nord-westlicher Richtung vom 

Vorhaben entfernt. 

Einstufung der 

Bedeutung 

gem. 


der Lkr. 

BO, RV, Sig 

5 

Kaiser- und Schillerhöhe 

Bewaldete Geländekante oberhalb des Ortskerns von Bad 

Saulgau und Lindenallee. Im Westen schließen sich landwirtschaftlich 

genutzte Flächen an. 

Bedeutsamer Naherholungsbereich mit mehreren Wanderwegen 

für Erholungssuchende aus den Wohngebieten und 

Kurgäste. Teilweise ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet. 

Ca. 5 km in westlicher Richtung vom Vorhaben 

entfernt. 

4 




Bedeutender 



Beschreibung 

Einstufung der 

Bedeutung 

gem. 


der Lkr. 

BO, RV, Sig 

Kloster Sießen und 

Umgebung 

Kliniken von Bad 

Saulgau mit Kurgarten 

Landschaftsschutzgebiete 

Bedeutendes Kulturdenkmal der Region (ehem. Dominikanerkloster) 

umgeben von Alleen und Klostergarten. 

Wichtiges Erholungsgebiet mit Wanderwegen und Obstlehrpfad. 

Ca. 6,5 km in westlicher Richtung vom Vorhaben 

entfernt. 

Klinikkomplex „Am schönen Moos“ und im „Siebenkreuzerweg" 

mit Sonnenhoftherme und Kurgarten im 

Westen von Bad Saulgau. Ca. 6 km in westlicher Richtung 

vom Vorhaben entfernt. 

Altshausen-Moosbach-Fleischwangen 

Booser-Musbacher-Ried 

Höhe 646,4 m südlich Haid 

Höhe 652,4 m südwestlich von Boms 

Landschaftsteil bei der Frauenkapelle 

Michelsbühlhöhe 

Oberes Rißtal 

Ödung bei Zwirtenberg 

Ostrand des Donau- und Schwarzachtales zwischen 

Marbach und Riedlingen 

Rosengarten 

Steinhauser Ried 

Weiher östlich Reichenbach 

3 

3 

3 – 4 

1 = sehr gering 

2 = gering 

3 = mittel 

4 = hoch 5 = sehr hoch 

Bedeutende Landschafts- und Erholungsbereiche, die vom Vorhaben nicht betroffen sind: 

- Endmoränenhänge westlich Lampertsweiler und südwestlich Renhardsweiler 

- Krähbachtal mit östlich angrenzenden Molassehängen zwischen Herbertingen und Mieterkingen 

- Tiergartenbachtal 




- Molassehänge südlich und südwestlich von Fulgenstadt 

- Talbereich des Wagenhausener Bachs 

- Nordwestflanken des Hungerbergs bei Herbertingen 

- Schwarzachtalseen 

- Tal- und Hangbereiche des Stadtbaches zwischen Bad Saulgau, Sießen, Bogenweiler und 

Golfplatz 

- Weitere Landschaftsgebiete im Umkreis von 10 km 

Im Rahmen der Begehung wurden die Sichtbezüge von bestimmten Hochpunkten der Umgebung betrachtet 

(siehe Fotodokumentation im Anhang). In der folgenden Abbildung sind die Sichtpunkte, die 

einen Blickbezug zur geplanten Konzentrationszone bieten, dargestellt (einige Hochpunkte lagen sehr 

nah beisammen, daher sind nicht alle 12 Standorte aufgeführt). 

Standort 10: Kirche Hundersingen, Bereich 

Molassehänge des Donautals 

Standort 11: Nördlich Moosburg, 

Bereich Umgebung 

Fd 

Standort 7: östlich Braunenweiler 

Standort 9: Schwarzachtal 

Standort 12: LSG bei der 

Standort 5: südlich 

Standort 4: Kreisgrenze nordöstlich Bierstetten 

Standort 1: Kloster Sießen 

Standort 3: südlich Renhardsweiler 

Abb. 8: Blickbezüge zur geplanten Konzentrationszone 




Vorbelastung 

Das Landschaftsbild ist im Bereich des Eingriffsgebietes nicht vorbelastet. Im Umkreis von ca. 2 km 

befinden sich zwei 20 kV-Leitungen. Im Untersuchungsraum bestehen, im Bereich der Blickbezüge von 

bestimmten Hochpunkten aus, Vorbelastungen in Form von Hochspannungsmasten /-leitungen, Gewerbegebieten 

und sonstigen hochgeschossigen Gebäuden. 


Im Rahmen der Baumaßnahmen kann es durch die Errichtung von Zufahrts- und Erschließungswegen, 

Kranstellflächen, Betriebsgebäuden, dem Fundament und damit verbundenen Waldrodungen sowie 

durch Maßnahmen zur Netzanbindung zu einer Zerschneidung/Störung von landschaftlichen Zusammenhängen 

kommen. Das Landschaftsbild und seine Eigenart wird durch die Errichtung von Windenergieanlagen 

beeinträchtigt und verändert. Dies begründet sich aus der enormen Größe der 

Bauwerke von bis zu 200 m Gesamthöhe und der damit verbundenen weitreichenden Sichtbarkeit, die 

eine Fernwirkung erzeugt. Hinzu kommt die Beeinträchtigung von Sichtbezügen durch die Bewegung 

der Rotoren. Durch die Mastanlage mit Rotor besteht die Gefahr der Überprägung der Landschaft. Die 

Landschaft wird mit technischen Elementen angereichert und bedingt durch die Höhe der Anlagen 

wird eine Veränderung der Maßstäblichkeit in der Landschaft bewirkt. Maßnahmen zur Minimierung 

sind praktisch kaum möglich. Lediglich eine farbliche Angleichung im Bereich des Turmfußes und die 

Platzierung der Anlagen im Wald bewirken eine leichte Minderung der Beeinträchtigung. Durch den 

Betrieb von Windenergieanlagen kann es darüber hinaus durch die Rotordrehung zu Bewegungsunruhe 

kommen, die die Aufmerksamkeit anzieht sowie zu Beeinträchtigungen durch Lärm- und 

Lichtimmissionen aufgrund von nächtlicher Beleuchtung. 

Die Intensität einer Störungsempfindung durch die genannten Beeinträchtigungen hängt stark vom 

jeweiligen Betrachter und dessen persönlichem Hintergrund ab. 

Nach dem Bewertungsmodell der Landkreise BO, RV, Sigmaringen (Anlage 2 zu § 8 ÖKVO, Tabelle 4) 

wird der Eingriffstyp 1 festgelegt. Dieser wird u. a. bei Windkraftanlagen mit Höhen über 100 m und 

Windenergieparks mit mehr als drei Windkraftanlagen angewandt. Für den Eingriffstyp 1 gelten 

folgende Wirkzonen: 

- I 0 – 200 m 

- II 200 – 1.500 m 

- III 1.500 – 5.000 (hier zusätzlich bis 10.000 m) 

Als Wirkraum werden nur die Bereiche bezeichnet, die durch den Eingriff tatsächlich beeinträchtigt 

werden. Hierbei kommt die Sichtbarkeitsanalyse zum Tragen, die bereits die Flächen ausspart, für die 

aufgrund von Topographie und abschirmender Wirkung von Wald- und Siedlungsflächen kein Sichtbezug 

zur geplanten Konzentrationszone besteht. Bei den farbig dargestellten Flächen in folgenden 

Abbildungen handelt es sich also jeweils um die Wirkräume im Offenland- und Siedlungsbereich. Im 

Siedlungsbereich ist jedoch zu beachten, dass ein Sichtbezug aufgrund von Gebäuden nur bedingt 

gegeben sein kann. Auch in der Landschaft können Gehölzbestände, Obstwiesen einzelne Hecken und 

gewässerbegleitende Gehölze die Sichtbarkeit weiter reduzieren. 




Ergebnis der Sichtbarkeitsanalyse 

Die Sichtbarkeit der Windenergieanlagen wird eingeteilt in: 

- Nutzung der Umgebung: Offenland, Siedlung, Wald 

- Welche Teile der Anlage sind sichtbar: - gesamte WEA sichtbar, 

- WEA ab Rotorunterkante (bedingt) sichtbar 

- WEA ab Nabe (bedingt) sichtbar 

Eine weitgehend uneingeschränkte Sichtbarkeit der Windenergieanlagen besteht v. a. in Offenlandund 

Siedlungsbereichen, wo unter Beachtung von Topographie und Elementen mit abschirmender 

Wirkung die gesamte Anlage (ab 10 m bzw. 20 m Höhe) sichtbar ist. 

Abb. 9: Vollständige Sichtbarkeit von WEA in Offenland- und Siedlungsbereich 




Waldflächen besitzen zwar eine abschirmende Wirkung für den Betrachter, dennoch wird die Sichtbarkeit 

in diesen Bereichen der vorhergehenden Abbildung gegenüber gestellt. Von einer erheblichen 

Beeinträchtigung des Landschaftsbildes ist in Waldbereichen jedoch nicht auszugehen. 

Abb. 10: Vollständige Sichtbarkeit von WEA im Wald-, Offenland- und Siedlungsbereich 

Die umfassende Sichtbarkeitsanalyse mit Darstellung aller betroffenen Bereiche im Umfeld von mind. 

10 km befindet sich im Anhang. 




Auf Grundlage der gebildeten und bewerteten Raumeinheiten wird nun anhand eines Erheblichkeitsfaktors 

die Intensität der Beeinträchtigung auf die jeweilige Raumeinheit ermittelt. Der Faktor basiert 

auf den Vorgaben des Bewertungsmodells (Anlage 2 zu § 8 ÖKVO, Tabelle 4) und bewegt sich in 

Schritten von 0,1 zwischen 0,0 (= Wirkungsintensität nicht erheblich) und 1 (= sehr hohe Wirkungsintensität, 

s. a. Fotodokumentation im Anhang). 

Die Erheblichkeitsfaktor wurde für die Raumeinheiten bezüglich der Auswirkungen durch die 

Konzentrationszone, wie folgt, festgelegt: 

Tabelle 3: Einstufung der Erheblichkeit für die Raumeinheiten 

Raumeinheit Definition des Erheblichkeitsfaktors und Begründung Erheblichkeitsfaktor 

Federsee, Federseebecken 

und 

Umgebung 

Donautal im Bereich 

Binzwangen, 

Hundersingen und 

Blochingen mit seinen 

angrenzenden 

Molassehängen 

Großflächige 

Offenlandbereiche mit 

Acker- und 

Grünlandnutzung und 

kleineren Ortschaften 

im oberschwäbischen 

Hügelland 

Eingriff sehr geringer Wirkungsintensität, der eine 

Verstärkung der Überprägung der Landschaft bewirkt. 

Geringe Beeinträchtigung des Eigenwerts der Landschaft 

aufgrund der topographisch bedingten Tieflage, der dadurch 

beschränkten Sichtbezüge und der Entfernung 

von mind. 6 km. Anlagen größtenteils nur teilweise 

(Rotor) sichtbar. Vollständige Sichtbarkeit südlich und 

nördlich Oggelshausen sowie im Bereich der Riedwiesen 

(Moosburg, Seeburg und Umgebung). Konzentrationszone 

liegt in der Hauptblickrichtung (Süden/Südwesten). 

Eingriff geringer Wirkungsintensität, der eine 

Verstärkung der Überprägung der Landschaft bewirkt. 

Geringe Beeinträchtigung des Eigenwerts der Landschaft 

aufgrund der großräumigen Entfernung von mehr als 

10 km. Sichtbarkeit der vollständigen Anlagen nur in 

bestimmten Bereichen gegeben. Blickfeld ist bereits 

vorbelastet durch das Gewerbegebiet von Herbertingen. 

Nahbereich (bis 5 km Entfernung vom Vorhaben): 

Eingriff hoher Wirkungsintensität, der starke 

Überprägung der Landschaft bewirkt. Starke 

Beeinträchtigung des Eigenwertes der Landschaft. 

Landschaft vorbelastet. Empfindlichkeit gegenüber dem 

Eingriff hoch. Sichtbezug aufgrund der bewegten 

Topographie kleinräumig wechselnd. 

Fernbereich (5 – 10 km Entfernung vom Vorhaben): 

Eingriff mittlerer Wirkungsintensität, der Verstärkung 

der Überprägung der Landschaft bewirkt. Mittlere 

Beeinträchtigung des Eigenwertes der Landschaft. 

Landschaft vorbelastet, Empfindlichkeit gegenüber dem 

Eingriff mittel aufgrund der abnehmenden 

0,4 = gering 

0,4 = gering 

0,8 = hoch 

0,6 = mittel 




Wahrnehmung bei größerer Entfernung. Dennoch hohe 

Fernwirkung, da ca. 200 m Höhe der Anlagen. Aufgrund 

der bewegten Topographie Sichtbezüge nur bedingt 

gegeben. 

Ebenfalls wurde für die kleinräumig abgegrenzten bedeutenden Landschafts- und Erholungsbereiche 

der Erheblichkeitsfaktor definiert. 

Tabelle 4: Einstufung der Erheblichkeit für bedeutende Landschafts- und Erholungsbereiche 

Bedeutender 



Schwarzachtal im 

Bereich des 

Siebenmühlentals 

Kaiser- und Schillerhöhe 

Kloster Sießen und 

Umgebung 

Kliniken von Bad 

Saulgau mit Kurgarten 

Landschaftsschutzgebiete 

Definition des Erheblichkeitsfaktors und Begründung 

Eingriff geringer Wirkungsintensität aufgrund von 

eingeschränktem Sichtbezug durch zahlreiche Gehölze 

und Tallage. Ca. 6,5 km in westlicher Richtung vom 


Sichtbezug eher von angrenzenden Molassehängen 

gegeben, die allerdings nicht erschlossen sind. 

Eingriff mittlerer Wirkungsintensität aufgrund der 

Höhenlage und dem daraus folgendem Sichtkontakt. 

Anlagen in weiten Bereichen vollständig sichtbar. Im 

Bereich der Gehölzstrukturen Sicht jedoch stark 

eingeschränkt. Ca. 6 km in westlicher Richtung vom 


Eingriff geringer – mittlerer Wirkungsintensität. Anlagen 

werden weitgehend vollständig sichtbar sein, liegen 

jedoch nicht in Hauptblickrichtung. Der Blick zum 

Bussen wird nicht beeinträchtigt. Ca. 6,5 km in westlicher 

Richtung vom Vorhaben entfernt. Das Sichtfeld ist 

durch die Kliniken im Vordergrund vorbelastet. 

Eingriff geringer Wirkungsintensität aufgrund von guter 

Durchgrünung des Gebiets und somit eingeschränktem 

Sichtkontakt. Wohnräume innerhalb der Klinikgebäude 

hauptsächlich nach Süden ausgerichtet. Ca. 6 km in 

östlicher Richtung vom Vorhaben entfernt. 

Altshausen-Moosbach-Fleischwangen: 

Ca. 12 km in süd-westlicher Richtung vom Vorhaben 

entfernt. Anlagen nur in einem bestimmten Bereich und 

nur Teile der Anlagen (Rotor) sichtbar. 

Konzentrationszone liegt nicht in Hauptblickrichtung. 

Erheblichkeitsfaktor 

0,4 = gering 

0,5 = mittel – 

gering 

0,5 = 

mittel – gering 

0,3 = gering – 

sehr gering 

0,2 = sehr 

gering 




Bedeutender 




Booser-Musbacher-Ried: 

Ca. 2,5 km in südlicher Richtung vom Vorhaben entfernt. 

Nur in bestimmten Bereichen Teile der Anlagen (Rotor) 

sichtbar. Konzentrationszone liegt nicht in 

Hauptblickrichtung. 

Höhe 646,4 m südlich Haid: 

Ca. 5,5 km in süd-westlicher Richtung vom Vorhaben 

entfernt. Windkraftanlagen in ihrer Gesamtheit sichtbar. 

Höhe 652,4 m südwestlich von Boms: 


entfernt. Nur Teile der Anlagen sichtbar (Rotor). 

Konzentrationszone liegt nicht in Hauptblickrichtung. 

Landschaftsteil bei der Frauenkapelle: 


entfernt. Windkraftanlagen aufgrund von 

verschattenden Elementen (Gehölzen) nur in Teilen 

sichtbar (Rotor). 

Michelsbühlhöhe: 


entfernt. Anlagen sind nur in einem bestimmten Bereich 

vollständig sichtbar. 

Oberes Rißtal: 

Mind. ca. 6 km in östlicher Richtung vom Vorhaben 

entfernt. Windkraftanlagen in wenigen Bereichen 

teilweise (Rotor) sichtbar. 

Ödung bei Zwirtenberg: 

Ca. 6 km in südlicher Richtung vom Vorhaben entfernt. 

Es sind nur Teile der Anlagen sichtbar (Rotor). 

Ostrand des Donau- und Schwarzachtales zwischen 

Marbach und Riedlingen: 

Ca. 9 km in nordwestlicher Richtung vom Vorhaben 

entfernt. Windkraftanlagen in wenigen Bereichen 

vollständig bzw. teilweise (Rotor) sichtbar. 

Konzentrationszone liegt teilweise in der 

Hauptblickrichtung. 


0,3 = gering – 

sehr gering 

0,4 = gering 

0,2 = sehr 

gering 


sehr gering 

0,4 = gering 

0,4 = gering 

0,4 = gering 


gering 




Bedeutender 




Rosengarten: 


entfernt. LSG liegt im Wohngebiet von Bad Saulgau. 

Windkraftanlagen in ihrer Gesamtheit bedingt sichtbar. 

Steinhauser Ried: 

Ca. 5 km in östlicher Richtung vom Vorhaben entfernt. 

Anlagen in bestimmten Bereichen teilweise (Rotor) 

sichtbar. 

Weiher östlich Reichenbach 

Ca. 4 km in östlicher Richtung vom Vorhaben entfernt. 

Nur Teile der Anlagen (Rotor) sichtbar. 


0,4 = gering 

0,4 = gering 

0,4 = gering 

Fazit 

Im regionalen Vergleich ergibt sich eine eher geringe Erheblichkeit des Vorhabens auf das Landschaftsbild. 

Dies bedingt sich aus dem kleinräumigen Wechsel der hügeligen Landschaft Oberschwabens 

und der Berücksichtigung der Konzentration der Anlagen an einem Standort. Zudem sind 

keine Landschaftsräume von herausragender Bedeutung für das Landschaftsbild betroffen. Von einer 

erheblichen Beeinträchtigung ist „nur“ im Nahbereich von 5 km auszugehen, wo auch zahlreiche 

Siedlungsbereiche von der Sichtbarkeit der Anlagen betroffen sind. Jedoch ist dort die mindernde 

Wirkung der Gebäude und Gehölze zu berücksichtigen. Dies gilt auch im Offenland, wo durch Baumgruppen, 

Streuobstwiesen und Heckenstrukturen die Sichtbarkeit weiter eingeschränkt wird. Auch ist 

zu beachten, dass am ehesten die Bereiche nördlich der Konzentrationszone betroffen sind, da dort die 

Hauptblickrichtung Süden/Südwesten Richtung Alpen ist und die Windkraftanlagen somit im Hauptsichtfeld 

liegen werden. In Bereichen südlich der geplanten Konzentrationszone, also von Steinbronnen, 

Renhardsweiler und Bierstetten aus, ist dies nicht der Fall. Die Beeinträchtigung von bestimmten 

Landschaftsbereichen und deren Erholungswert hängt jeweils auch davon ab, inwieweit 

diese erschlossen und zugänglich sind. 

Je nach Eingriffstyp wird bezogen auf die Wirkzonen I, II und III darüber hinaus ein Wahrnehmungskoeffizient 

ermittelt, der später auf Bebauungsplanebene bei der Ermittlung des Kompensationsbedarf 

mit in die Berechnung einfließt. Auf Flächennutzungsplanebene ist dies nicht erforderlich. Es wird 

allerdings festgehalten, dass nach den Erkenntnissen der Wahrnehmungspsychologie ein Eingriffsobjekt 

i. d. R. umso weniger stört, je weiter weg es sich vom Betrachter befindet. Die Wahrnehmung ist 

von der Entfernung und der Höhe der Windkraftanlagen abhängig, die im vorliegenden Fall die 

bisherigen Maßstäbe der Landschaft übersteigt. 




6.9 Kultur- und Sachgüter 

Als Sachgüter sind die land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen zu nennen. Zu Kulturgütern 

werden sowohl historische Kulturlandschaften, als auch schützenswerte, regionalbedeutsame Kultur-, 

Bau- und Bodendenkmale gezählt. Im Umfeld des Plangebietes befinden sich nur sehr kleinteilig traditionell 

bedeutende landwirtschaftliche Nutzungen, wie z. B. Streuobst. Der Aspekt historische Kulturlandschaft 

ist somit als nachrangig zu betrachten. Im Umkreis des Plangebietes befinden sich zahlreiche 

Kulturdenkmäler. Von einer Beeinträchtigung der Kulturdenkmäler ist dann auszugehen, wenn 

diese durch eine exponierte Lage, sei es am Ortsrand, innerörtlich oder einzeln stehend, landschaftsbildprägend 

sind und ein Sichtbezug zu den Windkraftanlagen besteht. Eine sehr erhebliche Beeinträchtigung 

ist bis zu einer Entfernung von 5 km (orientiert an den Aussagen des RVBO, 2012) 

möglich. 


Im Umkreis von 5 km liegen nach Vorgaben der Regionalverbände Bodensee-Oberschwaben und 

Donau-Iller 5 regional bedeutsame Kulturdenkmäler: 

Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (Bad Saulgau, 4,3 km entfernt) 

Katholische Filialkirche zum Heiligen Kreuz (Altmannsweiler, 1,5 km entfernt) 

Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul (Bad Buchau, Kappel, 4,3 km entfernt) 

Katholische Pfarrkirche St. Sebastian, Blasius, Agatha (Bad Schussenried, Reichenbach, 2,7 km 

entfernt) 

Historischer Ortskern mit katholischer Pfarrkirche St. Johannes (Dürnau, 4,2 km entfernt) 

Die Sichtbarkeitsanalyse diente auch der Einschätzung der Beeinträchtigung von regional bedeutsamen 

Kulturgütern. Das Ergebnis der Sichtbarkeitsanalyse ist in folgender Abbildung zu sehen. Die 

Denkmäler liegen alle im Siedlungsbereich, der zumindest teilweise in einem Sichtbarkeitsfeld der 

Konzentrationszone liegt. Die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Bad Saulgau und die 

katholische Filialkirche zum Heiligen Kreuz in Altmannsweiler liegen vollständig in einem Bereich, von 

wo aus man mindestens eine Windkraftanlage in ihrer Gesamtheit sehen kann. Die katholische 

Pfarrkirche St. Peter und Paul (Bad Buchau, Kappel), die katholische Pfarrkirche St. Sebastian, Blasius, 

Agatha (Bad Schussenried, Reichenbach) und der historische Ortskern mit katholischer Pfarrkirche St. 

Johannes (Dürnau) befinden sich im Randbereich von Sichtfeldern. Dabei ist nur der historische 

Ortskern mit St. Johannes in einem Bereich, wo mindestens eine WKA vollständig sichtbar ist. Für 

St. Peter und Paul sowie St. Sebastian, Blasius und Agatha gilt jeweils nur eine bedingte Sichtbarkeit 

der Anlagen (sichtbar ab mind. Rotorunterkante). 

Somit ergibt sich eine Empfindlichkeit gegenüber den Windenergieanlagen vor allem für die Kulturdenkmäler 

St. Johannes der Täufer in Bad Saulgau und der Filialkirche zum Heiligen Kreuz. 




Katholische Filialkirche zum 

Heiligen Kreuz (Allmannsweiler) 

Abb. 11: Sichtbarkeitsanalyse und Empfindlichkeit der regional bedeutsamen Kulturgüter 

Vorbelastung 

Es sind keine Vorbelastungen der Kulturdenkmäler bekannt. 


Es befindet sich lediglich ein regional bedeutendes Kulturdenkmal in unmittelbarer Entfernung (bis zu 

1,5 km) zur Konzentrationszone. Daher wäre nur für die Filialkirche zum Heiligen Kreuz mit einer 

dominanten Wirkung der Windenergieanlagen auf dessen Umgebung zu rechnen. Die Analyse der 

Sichtbarkeit jeder einzelnen potentiellen Windenergieanlage zeigte für die am meisten betroffenen 




Kulturdenkmäler (St. Johannes der Täufer und Filialkirche zum Heiligen Kreuz), dass jeweils 3 Anlagen 

vollständig sichtbar sein würden und jeweils 2 Anlagen mind. ab Rotorunterkante. Da sich alle Kirchen 

im Siedlungsverband befinden, wo aufgrund der umgebenen Gebäude eine bedingte Sichtbarkeit 

gegeben ist und höchstens 3 Anlagen von dort aus vollständig sichtbar sein würden, wird die Beeinträchtigung 

von Windenergieanlagen auf die regional bedeutsamen Kulturdenkmäler der Umgebung 

als nicht erheblich eingestuft. 

Weitere regional bedeutsame Kulturdenkmale, die im Umkreis von 10 km der Konzentrationszone und 

im Sichtbarkeitsfeld der potentiellen Windenergieanlagen liegen, sind: 

- Ehem. Dominikanerkloster Sießen (Bad Saulgau, ca. 7 km entfernt) 

- Pfarrkirche Unsere liebe Frau von la Salette (Boms, ca. 6,5 km entfernt) 

- Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul (Bad Schussenried, ca. 9 km entfernt) 

- Ehem. Damenstift (Bad Buchau, ca. 5,5 km entfernt) 

Aufgrund der weiteren Entfernung und der abschirmenden Lage im Siedlungsbereich (ausgenommen 

Kloster Sießen) ist nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung der Kulturdenkmäler auszugehen. 

Kloster Sießen ist als einziges Kulturdenkmal besonders sensibel, da es außerhalb einer Siedlung liegt. 

Es befindet sich jedoch relativ weit von der Konzentrationszone entfernt. Zudem bestehen weiterhin 

unbeeinträchtigt die prägenden Sichtbezüge Richtung Sießen von Bad Saulgau aus Richtung Westen, 

also außerhalb der Sichtbezüge zur Konzentrationszone. Der zweite markante Sichtbezug ist von 

Ostrach/Bolstern kommend ab der Waldgrenze Richtung Nordosten. Hier dominiert jedoch das Kloster 

direkt im Vordergrund. Erhebliche Beeinträchtigungen der Erlebbarkeit des Klosters Sießen durch die 

7 km entfernte Konzentrationszone sind demnach nicht zu erwarten. 

Die als Sachgut anzusehenden land- und forstwirtschaftlichen Flächen werden durch den Bau der 

Windenergieanlagen teilweise verloren gehen. 

6.10 Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen 

Bei der Beschreibung der Wechselwirkungen geht es um die Wirkungen, die durch eine gegenseitige 

Beeinflussung der Umweltbelange entstehen. 

Im Plangebiet sind durch das geplante Vorhaben vor allem Wechselwirkungen durch die Beeinflussung 

des Landschaftsbildes auf die Eignung der Naherholung zu erwarten. Versiegelungen in unmittelbarer 

Nähe von Oberflächengewässern können den Wasserhaushalt und somit die Standortbedingungen an 

diesen Stellen beeinträchtigen. 

Laut Umweltbericht zum Teilregionalplan Windenergie gehört der Standort „Steinbronnen“ nicht zu 

einem Kumulationsraum hinsichtlich der Wirkung von mehreren Vorranggebieten für Windenergie auf 

die Schutzgüter Landschaft und Kultur- und Sachgüter. Summationswirkungen könnten im Zusammenhang 

mit dem Vorranggebiet „Atzenberger Höhe“ auf der Gemarkung von Ebersbach-Musbach (ca. 

4 km entfernt) auftreten. 

Trotz der langfristigen Reduktion von CO2, führt die Errichtung der Windenergieanlagen zumindest 

temporär zu einer Reduzierung der Frischluftentstehungsgebiete. 




Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen 

In der folgenden Tabelle werden die Auswirkungen der Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans 

auf die Umweltbelange zusammenfassend dargestellt und in ihrer Erheblichkeit beurteilt: 

Mensch Lärm- und Lichtimmissionen durch Anlagenbetrieb 

Schlagschattenwurf 

Beeinträchtigung durch bedrängende Wirkung 

Verlust an Attraktivität für die Naherholung 

 

 

 

 

Pflanzen/Biotope/ 

Biologische Vielfalt 

Tiere 

 

 

Verlust von Flächen mit geringer Bedeutung als Lebensraum 

(Fichtenforst mittleren Alters) 

Weitgehender Erhalt der Biotopstrukturen im Umfeld der 

installierten Windenergieanlagen 

Vögel 

Störung beim Bau und Betrieb 

Meide- und Ausweichverhalten 

Barrierewirkung 

Habitatverluste/Flächenzerschneidung 

Kollision 

Fledermäuse 

Tötung bei Fällung von Quartierbäumen 

Verschlechterung/Verlust von wichtigen Jagdhabitaten 

Tötung durch Kollision 

Tabelle 5: Auswirkungen des Vorhabens auf die Umweltbelange 

Umweltbelang Einschätzung der Umweltauswirkungen Erheblichkeit 

 

- 

 

 

 

 

 

- 

 

- 

Prüfung ist 

auf den 

nachfolgenden 

Planungsebenen 

zu 

vertiefen 

Boden Verlust der Bodenfunktionen von mittel bis hochwertiger 

Leistungsfähigkeit. Neuversiegelung ca. 500 m² je Anlage 

zuzügl. Zuwegung und Nebenanlagen. 

Oberflächengewässer 

Zwei nach § 30a LWaldG/§ 32 NatSchG geschützte Tümpel im 

Plangebiet 

 

- 

Grundwasser Geringfügige Verringerung der Grundwasserneubildung 

Luft / Klima Geringfügiger Verlust von Kaltluftproduktionsflächen 

Langfristige Verringerung von CO2-Emissionen 

Erhalt von Wald- und Gehölzbeständen als Schadstofffilter und 

Frischluftproduzent 

Landschaft / Ortsbild Zerschneidung/Störung von landschaftlichen Zusammenhängen 

Überprägung der Landschaft 

 

+ 

+ 

 

 




 

 

 

 

Anreicherung der Landschaft mit technischen Elementen 

Veränderung der Maßstäblichkeit in der Landschaft 

Beeinträchtigung von Sichtbezügen im Nahbereich 

Fernwirkung durch Höhe der Anlage und weite Sichtbarkeit 

Kultur- + Sachgüter Beeinträchtigung von regionalbedeutsamen Kulturgütern durch 

Sichtbezüge zu Windkraftanlagen 

Verlust von landwirtschaftlichen Flächen 

Wechselwirkungen Beeinträchtigung der Naherholungsqualität durch Veränderung 

Landschaftsbildes 

 

 

 

Evtl. Beeinträchtigung des Wasserhaushalts und der 

Standortbedingungen von Oberflächengewässern (Tümpel) 

durch Versiegelung in unmittelbarer Nähe 

Evtl. Kumulative Wirkungen im Zusammenhang mit 

„Atzenberger Höhe“ 

Temporäre Reduzierung von Frischluftentstehungsgebieten 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

sehr erheblich/ erheblich/ weniger erheblich/ - nicht erheblich/ + voraussichtlich positive Wirkung 

Für die Schutzgüter Tiere und Landschaftsbild sind durch das Vorhaben erhebliche bis sehr erhebliche 

Beeinträchtigungen zu erwarten. Allerdings muss vor allem für das Schutzgut Tiere im Rahmen des 

immissionsschutzrechtlichen Verfahrens bzw. Bebauungsplanverfahrens die Beeinträchtigung durch 

das Vorhaben nach den Hinweisen für den Untersuchungsumfang zur Erfassung von Vogelarten bei 

Bauleitplanung und Genehmigung von Windenergieanlagen (LUBW 01.03.2013) zwingend noch 

vertiefter geprüft werden. Auf die Umweltbelange Kulturgüter und Wechselwirkungen sind erhebliche 

Beeinträchtigungen zu erwarten. Die übrigen Schutzgüter werden durch das Vorhaben voraussichtlich 

weniger erheblich beeinträchtigt. 




7. Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung 

Standortwahl 

Durch die umfassende gesamträumliche Planungskonzeption im Vorfeld, wurden bereits weitreichende 

Entscheidungen im Sinne der Vermeidung und Minimierung der Auswirkungen auf den Naturhaushalt 

getroffen. In der Prüfung möglicher Standortalternativen wurde der einzig mögliche und relativ 

konfliktarme Standort „Steinbronnen“ gewählt. Die restliche Gemarkungsfläche von Bad Saulgau und 

Herbertingen werden im Gegenzug von einer raumrelevanten Windkraftnutzung ausgeschlossen. 

Folgende Planungsebenen 

Auf Ebene der Bauleitplanung bzw. eines immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens sind 

aufgrund der Dimensionen von Windkraftanlagen nur begrenzt Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen 

zur Reduktion der Beeinträchtigungen auf die Umweltbelange möglich. Folgende Maßnahmen 

sind zu empfehlen: 

 

 

Umsichtige Standortwahl der einzelnen Anlagen mit Aussparung sensibler Bereiche 

(bedeutende Landschaftsbereiche, geschützte Biotope, Lebensstätten von Vögeln und 

Fledermäusen), größtmöglichem Abstand zu Wohnbebauung und weitgehender Nutzung 

vorhandener Erschließungswege 

Technische Möglichkeiten (z. B. Abschalten zu gewissen Zeiten) zur Reduzierung der Kollision 

gefahren von windkraftsensiblen Tieren 

Baumfällungen außerhalb der Brutzeit und in günstigem Zeitfenster für Fledermäuse (Nov. – 

Mitte März) 

 

 

 

Farbliche Angleichung im unteren Bereich des Turmes an die umgebene Landschaft 

Synchronisation und Reduzierung der Befeuerung auf das unbedingt notwendige Maß 

technische Maßnahmen, die sicherstellen, dass eine Beeinträchtigung des Menschen durch die 

Beschattung von Windenergieanlagen die maximal zulässige Beschattungsdauer von 8 Stunden 

im Jahr und max. 30 min am Tag nicht überschreitet 




8. Kompensationsmaßnahmen 

Durch das geplante Vorhaben sind voraussichtlich erhebliche Eingriffe in die Schutzgüter Boden, 

Pflanzen/Biotope/Biologische Vielfalt, Tiere und Landschaft zu erwarten. Diese sind nach dem Modell 

der Ökokontoverordnung von Baden-Württemberg zu kompensieren. Eine detaillierte Bilanzierung des 

Kompensationsbedarfs erfolgt erst im Umweltbericht zum Bebauungsplan. 

Mögliche Kompensationsmaßnahmen sind: 

 

 

 

 

 

Boden: Maßnahmen zur Aufwertung des Schutzgutes Boden (z. B. Entsiegelung, 

Oberbodenauftrag auf regenerationsbedürftigen Böden) 

Forstrechtlicher Ausgleich: Wiederaufforstung von Waldflächen im selben Naturraum 

Pflanzen/Biotope/Biologische Vielfalt: Schaffung neuer Biotopstrukturen und Lebensräume 

Artenschutz: (CEF-Maßnahmen), z. B. Schaffung neuer Habitate 

Landschaftsbild: Im Ausnahmefall: schutzgutbezogene landschaftsgestaltende Maßnahmen 

(z. B. Ersetzen von Strommasten durch Erdkabel, Abbau eines Landschaftsbild 

beeinträchtigenden Bauwerks) 

9. Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen 

Die genannten Maßnahmen zur Vermeidung- und Minimierung von Eingriffen sowie die Ermittlung 

des Kompensationsbedarfs und die entsprechenden Kompensationsflächen werden im Rahmen des 

Bebauungsplanverfahrens festgesetzt. Dort werden auch konkrete Maßnahmen zur Überwachung 

festgesetzt. Ein Monitoring der CEF-Flächen ist für einen längeren Zeitraum (mind. 10 Jahre) zu 

gewährleisten. Ebenfalls kann eine Monitoring zur Einschätzung der Auswirkungen auf Vögel und 

Fledermäuse erforderlich sein. 




10. Allgemeinverständliche Zusammenfassung 

Aufgrund der neuen Gesetzeslage in Baden-Württemberg sind die Städte und Kommunen befähigt die 

Steuerung der Windenergienutzung auf Flächennutzungsplanebene selbst vorzunehmen. Um einer 

ungesteuerten Entwicklung der Windenergie im Gemeindegebiet entgegenzuwirken, plant die Verwaltungsgemeinschaft 

Bad Saulgau/Herbertingen die sachliche Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans 

„Nutzung der Windenergie“. Dafür wurde im Frühjahr 2013 eine gesamträumliche Planungskonzeption 

mit Standortprüfung erstellt, die die Suche nach Konzentrationszonen beinhaltet. 

Die gesamträumlichen Planungskonzeption kommt zu dem Ergebnis, dass unter Beachtung von Ausschlusskriterien, 

die die Belange von gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnissen, der Erholung, des 

Orts- und Landschaftsbildes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Rohstoffabbaus, 

Verkehrs, der Infrastruktur und der Landesverteidigung berücksichtigt, nur ein geeigneter Standort für 

Windenergie auf der Gemarkung der Verwaltungsgemeinschaft verbleibt. Dieser Standort stimmt mit 

der Abgrenzung des Vorranggebietes vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben „Steinbronnen“ 

überein. 

Die Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans wird einer Umweltprüfung unterzogen. Dabei werden 

der aktuelle Zustand und die zu erwartenden Beeinträchtigungen der einzelnen Umweltbelange ermittelt 

und dargestellt sowie Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung vorgeschlagen. Weiterer 

Bestandteil ist eine artenschutzrechtliche Prüfung gemäß § 44 BNatSchG. 

Die Konzentrationszone „Steinbronnen“ liegt am östlichen Gemarkungsrand von Bad Saulgau, nördlich 

von Steinbronnen und Renhardsweiler und nordwestlich von Bierstetten. Im Nordosten bis Nordwesten 

des Standorts befinden sich die Ortschaften Allmannsweiler, Untereggatsweiler und Braunenweiler. Im 

Westen liegt Bondorf, im Osten Reichenbach. 

In der Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes „Nutzung der Windenergie“ ist die Ausweisung 

einer Konzentrationszone mit ca. 75 ha Fläche geplant, die für die Installation von bis zu 5 raumbedeutsamen 

Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe von ca. 200 m ausreichen würde. Auf ca. zwei 

Drittel der Fläche befindet sich Wald, ein Drittel umfasst landwirtschaftlich genutzte Flächen. 

Auswirkungen 

Im Folgenden werden die zu erwartenden Auswirkungen, die aufgrund der Ausweisung der Konzentrationszone 

für Windkraft „Steinbronnen“ zu erwarten sind, dargestellt. 

Mensch 

Aufgrund der erweiterten Siedlungsabstände, die über die Immissionsrichtwerte nach TA Lärm 

hinausgehen, wird einer Beeinträchtigung der Gesundheit des Menschen durch Lärmimmissionen 

vorgebeugt. Laut Windenergieerlass 2012 sollten im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

„den Genehmigungsbehörden gesicherte Datenblätter vorliegen, in denen 

unabhängige Institute das Geräuschverhalten der Anlage in allen regulären Betriebszuständen 

mindestens bis zum Erreichen der Nennleistung belegen. 

Weitere mögliche Immissionen könnten durch Schattenwurf und Lichtimmissionen auf die Gesundheit 

des Menschen einwirken. Hierbei sind laut Windenergieerlass die „Hinweise zur Beurteilung der 




optischen Immissionen von Windenergieanlagen (WEA-Schattenwurf-Hinweise)“ der LAI vom 13. März 

2002“ heranzuziehen. Durch technische Maßnahmen, ist sicherzustellen, dass eine Beeinträchtigung 

des Menschen durch die Beschattung von Windenergieanlagen die maximal zulässige Beschattungsdauer 

von 8 Stunden im Jahr und max. 30 min am Tag nicht überschreitet. Nach der Allgemeinen 

Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen ist es möglich, insbesondere 

durch die Verwendung von Sichtweitenmessgeräten bei guter Sicht die Befeuerung zu reduzieren und 

überdies zu synchronisieren. Dies ist dem Projektierer im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren 

als Auflage aufzugeben. 

Aufgrund des neuesten Stands der Technik dürften Lichtreflektionen durch die matte Beschichtung 

der Rotorblätter keine nennenswerte Rolle spielen. Der bedrängenden Wirkung wird durch den erweiterten 

Siedlungsabstand vorgebeugt. Zudem ist die regionale Vorrangfläche „Atzenberger Höhe“ 

deutlich auf einen südlichen Teil reduziert worden, sodass für die Ortschaften Steinbronnen, Bierstetten 

und Renhardsweiler keine bedrängende Wirkung durch weitere Konzentrationszonen im 

Umfeld zu erwarten sind. Die Möglichkeit der Naherholung bleibt im Nahbereich in beeinträchtigter 

Form bestehen. 

Pflanzen/Biotope/Biologische Vielfalt 

Mit der punktuellen Versiegelung der Wald- und Ackerflächen werden geringfügig Lebensräume von 

untergeordneter Bedeutung für Pflanzen überbaut. Für die Rodung von Waldbeständen ist eine Waldumwandlungserklärung 

und –genehmigung erforderlich und an anderer Stelle ein forstrechtlicher 

Ausgleich zu erbringen. 

Tiere 

Vögel 

Folgende Wirkungen auf windkraftsensiblen und andere seltene und streng geschützten Vogelarten 

sind zu betrachten: 

- Kollision: Diese betriebsbedingten Wirkungen können bei Brutvögeln, aber auch Nahrungs- und 

Wintergästen und Durchzüglern auftreten, welche mit den sich drehenden Rotoren kollidieren. 

Diese betriebsbedingte Wirkung ist für alle beobachteten Arten relevant. 

- Meide- oder Ausweichverhalten: Optische oder akustische Signale durch die Anlage können 



- Barrierewirkung: bei WEA/Windparks in Sattel- oder Kuppenlage mit Zugkonzentrationen und 

bekannten Zugkorridoren mit regionaler bzw. nationaler Bedeutung (anlage- und betriebsbedingte 

Wirkung). Die Kuppe des Schellenbergs könnte für durchziehende Vogelarten eine 

Bedeutung erlangen. 

- Habitatverluste/Flächenzerschneidung: durch direkte Flächeninanspruchnahme für die Anlage 

und Zufahrtswege, z. B. Verlust wertvoller Waldhabitate wie Altbeständen mit Spechtbäumen 


- Störungen: beim Bau- und Betrieb der Anlagen mit Zufahrtswegen (baubedingte Wirkung) 





für Windkraft bei „Steinbronnen“ keine offensichtlichen Verbotstatbestände für Vögel 

erkennen lässt, da innerhalb keine Fortpflanzungsstätte (Horst) einer windkraftsensiblen Art im Untersuchungsgebiet 

und ihrem relevanten Umfeld nachgewiesen wurde. Dennoch gibt es Hinweise, dass 

artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden können. Sollte 

der Standort als Konzentrationszone für Windenergie ausgewiesen werden, sind im Rahmen der 

artenschutzrechtlichen Prüfung zum immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren die 

Kollisionsgefährdung im Einzelfall für die relevanten Arten neu zu überprüfen und zu bewerten. 

Zum jetzigen Zeitpunkt wird dem Standort ein mittleres artenschutzrechtliches Konfliktpotenzial 

zugeordnet. 

Fledermäuse 

Die Auswertung der bereits vorhandenen Daten und der im Gelände erhobenen Daten ergaben, dass 

bau- und anlagebedingt folgende Auswirkungen auf Fledermäuse im Untersuchungsgebiet bei Bad 

Saulgau nicht auszuschließen sind: 

- Verlust von Fledermausquartieren durch Fällen von Quartierbäumen 

- Tötung von Fledermäusen bei der Fällung von Quartierbäumen 

- Verschlechterung oder Verlust von wichtigen Jagdhabitaten durch die Zerstörung von 

Baumbeständen 

Betriebsbedingt kann es an Windenergieanlagen zur Tötung von Fledermäusen durch Kollision mit den 

Rotorblättern kommen (Verstoß gegen das Tötungsverbot, § 44 Abs.1 Nr.1 BNatSchG). Der Tötungstatbestand 

nach § 44 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG ist individuen- und nicht populationsbezogen auszulegen. 

Er ist als erfüllt anzusehen, wenn sich das Kollisionsrisiko für die betroffene Tierart in signifikanter 

Weise erhöht. Die Auswertung der Daten ergab, dass im Suchraum der Gemeinde Bad Saulgau 

einige der Arten vorkommen, die in Baden-Württemberg bereits häufig als Schlagopfer unter Windkraftanlagen 

auftraten. Es ist daher davon auszugehen, dass bei der Errichtung von Windenergieanlagen 

im Untersuchungsgebiet die Gefahr besteht, dass sich das Kollisionsrisiko signifikant erhöht. 

Im Waldgebiet ist mit einem hohen Konfliktpotential für Fledermäuse zu rechnen. Die beiden 

Offenlandflächen wurden mit der Kategorie „mittel“ bewertet. Diese Flächen sind am ehesten als 

geeignet einzuschätzen. Im Waldgebiet gibt es mehrere Areale mit gutem Quartierpotenzial für die 

Fransenfledermaus, den Kleinen Abendsegler, Wasserfledermaus, Rauhautfledermaus und das Braune 

Langohr. Weiterhin gibt es Bereiche, die als Jagdhabitate für Fledermäuse in Frage kommen, vor allem 

im Bereich der Gewässer ist mit einem guten Insektenangebot zu rechnen. Aufgrund der höheren 

Fledermausaktivität im Wald wird davon ausgegangen, dass hier ein grundsätzlich höheres 

Kollisionsrisiko herrscht (DÜRR & BACH 2004). Der angrenzende Bierstetter Bach könnte als Leitstruktur 

dienen und somit Teil eines Zugkorridors sein, so dass während der Zugzeiten eine erhöhte 

Aktivität im Gebiet denkbar ist. Es wäre dann nicht auszuschließen, dass ein Teil der Fledermausarten 

während der Zugzeiten in dem betroffenen Waldgebiet Rast macht. 




Schutzgebiete 

Das Plangebiet liegt außerhalb von NATURA2000-Gebieten, Naturschutz- und Landschafts- und 

Waldschutzgebieten. Im Plangebiet liegt ein nach § 30a LWaldG/§ 32 NatSchG geschütztes Waldbiotop 

„Tümpel im Schellenberg“ Nr. 279234371291, welches im Zuge der Planung der genauen 

Anlagenstandorte berücksichtigt werden muss. Naturdenkmale sind von der Planung nicht betroffen. 

Das nächstgelegene FFH-Gebiet „Feuchtgebiete um Altshausen“ Nr. 8023341 befindet sich in 1.300 m 

südlicher Richtung. Ca. 5 km nordöstlich liegt das großflächige Vogelschutzgebiet „Federseeried“ Nr. 

7923401, das FFH-Gebiet „Federsee und Blinder See bei Kanzach“ Nr. 7923341, das Naturschutzgebiet 

„Südliches Federseeried“ Nr. 4.240 und das Landschaftsschutzgebiet „Steinhauser Ried“ Nr. 4.26.024. 

Für das Vogelschutzgebiet „Federseeried“ müsste im Zuge der Bauleitplanung eine NATURA2000- 

Vorprüfung erfolgen, da es sich innerhalb des 6 km-Prüfbereichs für windenergieempfindliche Vogelarten 

befindet. Schutzgegenstand sind hierbei: u. a. Rohr- u. Kornweihe, Rot- u. Schwarzmilan, 

Wachtelkönig, Weißstorch, Flussseeschwalbe, Silberreiher. 

Geologie und Boden 

Durch das geplante Vorhaben werden im Bereich der Fundamente (ca. 500 m² je Anlage), der Nebenanlagen 

(Trafostation etc.) und der Zuwegung die Böden vollständig versiegelt. Insgesamt ist bei einem 

Windpark von 5 Anlagen mit einem Versiegelungsgrad von mind. 2 ha zu rechnen. Dabei gehen alle 

Bodenfunktionen dauerhaft verloren. Die Gründung ist von der Bodenbeschaffenheit abhängig. Meist 

wird eine Flachgründung vorgenommen (3 – 4 m tief). Für Kranstellflächen, Montage- und Lagerflächen 

wird der Boden temporär teilversiegelt. Im Bereich der zu verlegenden Kabeltrassen wird das 

Bodengefüge oberflächlich verändert, ein dauerhafter Eingriff findet jedoch nicht statt. Das Ausmaß 

der erforderlichen Ertüchtigung der Zuwegung ist im nachfolgenden Genehmigungsverfahren zu 

konkretisieren. Je nach Geländeneigung und Wegeverlauf kann dies zu unterschiedlich intensiven 

Eingriffen führen. 

Wasser 

Es ist von einer geringfügige Verminderung der Grundwasserneubildung auf einer Fläche von 500 m² 

je Anlage durch zusätzliche Neuversiegelung auszugehen. 

Bei der genauen Standortplanung der einzelnen Anlagen ist der Bereich der geschützten Biotope auszusparen 

und ein ausreichender Pufferabstand einzuhalten. 

Klima/Luft 

Durch die punktuelle Versiegelung gehen geringfügig Kaltluft- und Frischluftflächen verloren. Dort 

ändert sich das Lokalklima geringfügig. Im Umfeld der Windenergieanlagen bleiben diese Funktionen 

jedoch erhalten. 

Die Erzeugung von Windenergie führt langfristig zu einer Verringerung von CO2-Emissionen und trägt 

somit zum Klimaschutz bei. 

Landschaft 

Im Rahmen der Baumaßnahmen kann es durch die Errichtung von Zufahrts- und Erschließungswegen, 

Kranstellflächen, Betriebsgebäuden, dem Fundament und damit verbundenen Waldrodungen sowie 




durch Maßnahmen zur Netzanbindung zu einer Zerschneidung/Störung von landschaftlichen Zusammenhängen 

kommen. Das Landschaftsbild und seine Eigenart wird durch die Errichtung von Windenergieanlagen 

beeinträchtigt und verändert. Dies begründet sich aus der enormen Größe der 

Bauwerke von bis zu 200 m Gesamthöhe und der damit verbundenen weitreichenden Sichtbarkeit, die 

eine Fernwirkung erzeugt. Hinzu kommt die Beeinträchtigung von Sichtbezügen durch die Bewegung 

der Rotoren. Durch die Mastanlage mit Rotor besteht die Gefahr der Überprägung der Landschaft. Die 

Landschaft wird mit technischen Elementen angereichert und bedingt durch die Höhe der Anlagen 

wird eine Veränderung der Maßstäblichkeit in der Landschaft bewirkt. Maßnahmen zur Minimierung 

sind praktisch kaum möglich. Lediglich eine farbliche Angleichung im Bereich des Turmfußes und die 

Platzierung der Anlagen im Wald bewirken eine leichte Minderung der Beeinträchtigung. Durch den 

Betrieb von Windenergieanlagen kann es darüber hinaus durch die Rotordrehung zu Bewegungsunruhe 

kommen, die die Aufmerksamkeit anzieht sowie zu Beeinträchtigungen durch Lärm- und 

Lichtimmissionen aufgrund von nächtlicher Beleuchtung. 

Die Intensität einer Störungsempfindung durch die genannten Beeinträchtigungen hängt stark vom 

jeweiligen Betrachter und dessen persönlichem Hintergrund ab. 

Im regionalen Vergleich ergibt sich eine eher geringe Erheblichkeit des Vorhabens auf das Landschaftsbild. 

Dies bedingt sich aus dem kleinräumigen Wechsel der hügeligen Landschaft Oberschwabens 

und der Berücksichtigung der Konzentration der Anlagen an einem Standort. Zudem sind 

keine Landschaftsräume von herausragender Bedeutung für das Landschaftsbild betroffen. Von einer 

erheblichen Beeinträchtigung ist „nur“ im Nahbereich von 5 km auszugehen, wo auch zahlreiche 

Siedlungsbereiche von der Sichtbarkeit der Anlagen betroffen sind. Jedoch ist dort die mindernde 

Wirkung der Gebäude und Gehölze zu berücksichtigen. Dies gilt auch im Offenland, wo durch Baumgruppen, 

Streuobstwiesen und Heckenstrukturen die Sichtbarkeit weiter eingeschränkt wird. Auch ist 

zu beachten, dass am ehesten die Bereiche nördlich der Konzentrationszone betroffen sind, da dort die 

Hauptblickrichtung Süden/Südwesten Richtung Alpen ist und die Windkraftanlagen somit im Hauptsichtfeld 

liegen werden. In Bereichen südlich der geplanten Konzentrationszone, also von Steinbronnen, 

Renhardsweiler und Bierstetten aus, ist dies nicht der Fall. Die Beeinträchtigung von 

bestimmten Landschaftsbereichen und deren Erholungswert hängt jeweils auch davon ab, inwieweit 

diese erschlossen und zugänglich sind. 

Je nach Eingriffstyp wird bezogen auf die Wirkzonen ein Wahrnehmungskoeffizient ermittelt, der 

später auf Bebauungsplanebene bei der Ermittlung des Kompensationsbedarf mit in die Berechnung 

einfließt. Auf Flächennutzungsplanebene ist dies nicht erforderlich. Es wird allerdings festgehalten, 

dass nach den Erkenntnissen der Wahrnehmungspsychologie ein Eingriffsobjekt i. d. R. umso weniger 

stört, je weiter weg es sich vom Betrachter befindet. Die Wahrnehmung ist von der Entfernung und 

der Höhe der Windkraftanlagen abhängig, die im vorliegenden Fall die bisherigen Maßstäbe der 

Landschaft übersteigt. 

Kultur- und Sachgüter 

Es befindet sich lediglich ein regional bedeutendes Kulturdenkmal in unmittelbarer Entfernung (bis zu 

1,5 km) zur Konzentrationszone. Daher wäre nur für die Filialkirche zum Heiligen Kreuz mit einer 

dominanten Wirkung der Windenergieanlagen auf dessen Umgebung zu rechnen. Die Analyse der 

Sichtbarkeit jeder einzelnen potentiellen Windenergieanlage zeigte für die am meisten betroffenen 




Kulturdenkmäler (St. Johannes der Täufer und Filialkirche zum Heiligen Kreuz), dass jeweils 3 Anlagen 

vollständig sichtbar sein würden und jeweils 2 Anlagen mind. ab Rotorunterkante. Da sich alle Kirchen 

im Siedlungsverband befinden, wo aufgrund der umgebenen Gebäude eine bedingte Sichtbarkeit 

gegeben ist und höchstens 3 Anlagen von dort aus vollständig sichtbar sein würden, wird die Beeinträchtigung 

von Windenergieanlagen auf die regional bedeutsamen Kulturdenkmäler der Umgebung 

als nicht erheblich eingestuft. 

Weitere regional bedeutsame Kulturdenkmale, die im Umkreis von 10 km der Konzentrationszone und 

im Sichtbarkeitsfeld der potentiellen Windenergieanlagen liegen, sind: 

- Ehem. Dominikanerkloster Sießen (Bad Saulgau, ca. 7 km entfernt) 

- Pfarrkirche Unsere liebe Frau von la Salette (Boms, ca. 6,5 km entfernt) 

- Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul (Bad Schussenried, ca. 9 km entfernt) 

- Ehem. Damenstift (Bad Buchau, ca. 5,5 km entfernt) 

Aufgrund der weiteren Entfernung und der abschirmenden Lage im Siedlungsbereich (ausgenommen 

Kloster Sießen) ist nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung der Kulturdenkmäler auszugehen. 

Kloster Sießen ist als einziges Kulturdenkmal besonders sensibel, da es außerhalb einer Siedlung liegt. 

Es befindet sich jedoch relativ weit von der Konzentrationszone entfernt. Zudem bestehen weiterhin 

unbeeinträchtigt die prägenden Sichtbezüge Richtung Sießen von Bad Saulgau aus Richtung Westen, 

also außerhalb der Sichtbezüge zur Konzentrationszone. Der zweite markante Sichtbezug ist von 

Ostrach/Bolstern kommend ab der Waldgrenze Richtung Nordosten. Hier dominiert jedoch das Kloster 

direkt im Vordergrund. Erhebliche Beeinträchtigungen der Erlebbarkeit des Klosters Sießen durch die 7 

km entfernte Konzentrationszone sind demnach nicht zu erwarten. 

Die als Sachgut anzusehenden land- und forstwirtschaftlichen Flächen werden durch den Bau der 

Windenergieanlagen teilweise verloren gehen. 

Wechselwirkungen 

Im Plangebiet sind durch das geplante Vorhaben vor allem Wechselwirkungen durch die Beeinflussung 

des Landschaftsbildes auf die Eignung der Naherholung zu erwarten. Versiegelungen in unmittelbarer 

Nähe von Oberflächengewässern können den Wasserhaushalt und somit die Standortbedingungen an 

diesen Stellen beeinträchtigen. 

Laut Umweltbericht zum Teilregionalplan Windenergie gehört der Standort „Steinbronnen“ nicht zu 

einem Kumulationsraum hinsichtlich der Wirkung von mehreren Vorranggebieten für Windenergie auf 

die Schutzgüter Landschaft und Kultur- und Sachgüter. Summationswirkungen könnten im Zusammenhang 

mit dem Vorranggebiet „Atzenberger Höhe“ auf der Gemarkung von Ebersbach-Musbach (ca. 

4 km entfernt) auftreten. 

Trotz der langfristigen Reduktion von CO2, führt die Errichtung der Windenergieanlagen zumindest 

temporär zu einer Reduzierung der Frischluftentstehungsgebiete. 




Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung 

Standortwahl 

Durch die umfassende gesamträumliche Planungskonzeption im Vorfeld, wurden bereits weitreichende 

Entscheidungen im Sinne der Vermeidung und Minimierung der Auswirkungen auf den Naturhaushalt 

getroffen. In der Prüfung möglicher Standortalternativen wurde der einzig mögliche und relativ 

konfliktarme Standort „Steinbronnen“ gewählt. Die restliche Gemarkungsfläche von Bad Saulgau und 

Herbertingen werden im Gegenzug von einer raumrelevanten Windkraftnutzung ausgeschlossen. 

Folgende Planungsebenen 

Auf Ebene der Bauleitplanung sind aufgrund der Dimensionen von Windkraftanlagen nur begrenzt 

Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen zur Reduktion der Beeinträchtigungen auf die Umweltbelange 

möglich. Folgende Maßnahmen sind zu empfehlen: 

 

 

Umsichtige Standortwahl der einzelnen Anlagen mit Aussparung sensibler Bereiche 

(bedeutende Landschaftsbereiche, geschützte Biotope, Lebensstätten von Vögeln und 

Fledermäusen), größtmöglichem Abstand zu Wohnbebauung und weitgehender Nutzung 

vorhandener Erschließungswege 

Technische Möglichkeiten (z. B. Abschalten zu gewissen Zeiten) zur Reduzierung der Kollision 

gefahren von windkraftsensiblen Tieren 

Baumfällungen außerhalb der Brutzeit und in günstigem Zeitfenster für Fledermäuse (Nov. – 

Mitte März) 

 

 

 

Farbliche Angleichung im unteren Bereich des Turmes an die umgebene Landschaft 

Synchronisation und Reduzierung der Befeuerung auf das unbedingt notwendige Maß 

technische Maßnahmen, die sicherstellen, dass eine Beeinträchtigung des Menschen durch die 

Beschattung von Windenergieanlagen die maximal zulässige Beschattungsdauer von 8 Stunden 

im Jahr und max. 30 min am Tag nicht überschreitet 

Kompensationsmaßnahmen 

Mögliche Kompensationsmaßnahmen sind: 

 

 

 

 

 

Boden: Maßnahmen zur Aufwertung des Schutzgutes Boden (z. B. Entsiegelung, Oberbodenauftrag 

auf regenerationsbedürftigen Böden) 

Forstrechtlicher Ausgleich: Wiederaufforstung von Waldflächen im selben Naturraum 

Pflanzen/Biotope/Biologische Vielfalt: Schaffung neuer Biotopstrukturen und Lebensräume 

Artenschutz: (CEF-Maßnahmen), z. B. Schaffung neuer Habitate 

Landschaftsbild: Im Ausnahmefall: schutzgutbezogene landschaftsgestaltende Maßnahmen 

(z. B. Ersetzen von Strommasten durch Erdkabel, Abbau eines Landschaftsbild 

beeinträchtigenden Bauwerks) 




Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen 

Die genannten Maßnahmen zur Vermeidung- und Minimierung von Eingriffen sowie die Ermittlung 

des Kompensationsbedarfs und die entsprechenden Kompensationsflächen werden im Rahmen des 

Bebauungsplanverfahrens festgesetzt. Dort werden auch konkrete Maßnahmen zur Überwachung 

festgesetzt. Ein Monitoring von CEF-Flächen ist für einen längeren Zeitraum (mind. 10 Jahre) zu 

gewährleisten. Ebenfalls kann ein Monitoring zur Einschätzung der Auswirkungen auf Vögel und 

Fledermäuse erforderlich sein. 




11. Quellen 

Literatur 

HHP HAGE+HOPPENSTEDT PARTNER RAUMPLANER – LANDSCHAFTSARCHITEKTEN (2012) 

Umweltprüfung Teilregionalplan Windenergie Juli 2012 

GEOINFORMATION + PLANUNG | REICHERT + PARTNER INGENIEURE (2013) 

Sichtbarkeitsanalyse zur Konzentrationszone „Steinbronnen“ im Umkreis von 20 km 

LANDRATSAMT BODENSEEKREIS, RAVENSBURG UND SIGMARINGEN (2012) 

Naturschutzrechtliche und bauplanungsrechtliche Eingriffsbeurteilung, Kompensationsbewertung und 

Ökokonten – Bewertungsmodell der Landkreise Bodenseekreis, Ravensburg und Sigmaringen 

LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG (LUBW) 

Arten, Biotope, Landschaft – Schlüssel zum Erfassen, Beschreiben, Bewerten (2009) 

Daten und Kartendienst der LUBW: 

Schutzgebietsabgrenzungen Stand Juli 2013 

LANDESANSTALT FÜR UMWELTSCHUTZ BADEN – WÜRTTEMBERG (LFU) (1992): 

Potentielle natürliche Vegetation und Naturräumliche Einheiten, Band 21 

REGIONALVERBAND BODENSEE-OBERSCHWABEN 

Regionalplan Bodensee-Oberschwaben 1996 

Teilregionalplan Windenergie 2012 

Abgrenzung der aktuellen regionalen Vorrangflächen Stand April 2013 

Allgemeine Beratung und Information zum Thema Windkraft 

Regionale Kulturdenkmale des RVBO und RVDI 

STAUSS & TURNI GUTACHTERBÜRO FÜR FAUNISTISCHE UNTERSUCHUNGEN (2013) 

Konfliktpotenzialanalyse für Fledermäuse im Zusammenhang mit Windenergieanlagen in einer 

Konzentrationszone bei Bad Saulgau (03.08..2013) 

KÜBLER, J. (2013) 365° FREIRAUM + UMWELT 

Artenschutzrechtliche Prüfung nach § 44 BNatSchG zur Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans 

„Nutzung der Windenergie“ (26.07.2013) 

VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT BAD SAULGAU/HERBERTINGEN 

Flächennutzungsplan 2010 

Umweltbericht zum Flächennutzungsplan 2010 

Teilflächennutzungsplan „Nutzung der Windenergie“ 2013 

Luftbilder 

WIRTSCHAFTSMINISTERIUM BADEN- WÜRTTEMBERG (2002) 

Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg 

MINISTERIUM FÜR UMWELT, KLIMA UND ENERGIEWIRTSCHAFT, MINISTERIUM FÜR LÄNDLICHEN RAUM UND 

VERBRAUCHERSCHUTZ, MINISTERIUM FÜR VERKEHR UND INFRASTRUKTUR UND MINISTERIUM FÜR FINANZEN UND 

WIRTSCHAFT (2012) 




Windenergieerlass Baden-Württemberg, Gemeinsame Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für 

Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, 

des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur und des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft. 

Vom 09. Mai 2012 

POTENZIALATLAS ERNEUERBARE ENERGIEN DES LANDES BW(2013) 

Karten 

LANDESVERMESSUNGSAMT BADEN-WÜRTTEMBERG 

Top 25, 50 Baden-Württemberg, digital 

GEOLOGISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG (1996) 

Vorläufige Geologische Karte Baden-Württemberg (Stand 1996) 

Rechtliche Vorgaben 

 

Raumordnungsgesetz (ROG) ROG Ausfertigungsdatum: 22.12.2008 (BGBl. I S. 2986), zuletzt 

geändert durch Artikel 9 des Gesetzes vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) 

Landesplanungsgesetz (LplG) in der Fassung vom 10. Juli 2003 letzte Änderung: §§ 11, 30, 42, 

44 und 51 geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 22. Mai 2012 (GBl. S. 285) 

 

 

 

 

 

 

 

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom 25. Oktober 2008 (BGBI. I S. 2974), Letzte Änderung 

durch: Art. 5 G vom 20. Dezember 2012 

Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) in der 

Fassung vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), Zuletzt geändert durch Artikel 4 Absatz 100 des 

Gesetzes vom 7. August 2013 (BGBl. I S. 3154) 

Gesetz zum Schutz der Natur, zur Pflege der Landschaft und über die Erholungsvorsorge in der 

freien Landschaft (Naturschutzgesetz-NatSchG-) v. 13.12.2005 (GBl. Nr. 18/2005 S. 745, ber. 

S. 319), zuletzt geändert durch Art. 13 des Gesetzes vom 17.12.2009 (GBl. Nr. 23/2009 S. 809) 

Wassergesetz für Baden-Württemberg (WG) vom 20. Januar 2005 (GBl. S. 219) zuletzt geändert 

durch das Gesetz zur Neuordnung des Wasserrechts in Baden-Württemberg am 

27.11.2013 (Drucksache 15/4404) 

Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) Ausfertigungsdatum: 

31.07.2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. April 2013 

(BGBl. I S. 734) 

Landes-Bodenschutz- und Altlastengesetz (LBodSchAG) vom 14.12.2004, § 6 zuletzt geändert 

durch Artikel 10 des Gesetzes vom 17. Dezember 2009 (GBl. S. 809, 815) 

Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten 

(BBodSchG) in der Fassung vom 17.03.1998, zuletzt geändert durch Artikel 5 Absatz 30 des 

Gesetzes vom 24. Februar 2012 (BGBl. I S. 212) 




 

Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 

2013 (BGBl. I S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 2. Juli 2013 (BGBl. I 

S. 1943) 

Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) vom 26.8.1998 

Landeswaldgesetz Baden-Württemberg in der Fassung vom 01.07.2004, aktualisiert 10.1.2009 

 

 

 

 

 

Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004, BGBl. I 

S. 2414, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) 

Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung vom 23.01.1990, zuletzt geändert durch 

Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) 

Landesbauordnung für Baden-Württemberg (LBO) vom 5. März 2010 (GBl. Nr. 7, S. 358, zuletzt 

geändert durch Artikel 70 der Verordnung vom 25.01.2012 (GBl. S. 65) 

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der Bekanntmachung vom 

24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 25. Juli 

2013 (BGBl. I S. 2749) 

Luftverkehrsgesetz vom 1. August 1922 (RGBl. 1922 I S. 681), das durch Artikel 29 des 

Gesetzes vom 26. Juni 2013 (BGBl. I S. 1809) geändert worden ist 




ANHANG Fotodokumentation 

Standort 1: Hochpunkt bei Kloster Sießen, Blick nach Osten in Richtung „Steinbronnen“ 

Standort 2: Hochpunkt bei der Suchtklinik Bad Saulgau, Blick nach Osten in Richtung „Steinbronnen“ 

Standort 3: südlich von Renhardsweiler, Blick nach Norden in Richtung „Steinbronnen“ 




Standort 4: nördlich von Bierstetten, Blick nach Westen in Richtung „Steinbronnen“ 

Standort 5: südlich von Allmannsweiler, Blick nach Südwesten in Richtung „Steinbronnen“ 

Standort 6: westlich von Allmannsweiler, Blick nach Südwesten in Richtung „Steinbronnen“ 




Standort 7: östlich von Braunenweiler, Blick nach Südosten in Richtung „Steinbronnen“ 

Standort 8: westlich von Braunenweiler, Blick nach Südosten in Richtung „Steinbronnen“ 

Standort 9: Blick aus dem Schwarzachtal nach Südwesten in Richtung „Steinbronnen“ 




Standort 10: von der Kirche in Hundersingen, Blick nach Südosten in Richtung „Steinbronnen“ 

(Vordergrund Gewerbegebiet von Herbertingen) 

Standort 11: nordöstlich von Moosburg, Blick nach Südwesten in Richtung „Steinbronnen“ 

(Vordergrund Bad Buchau) 

Standort 12: östlicher Ortsrand von Bad Saulgau, Blick nach Osten in Richtung „Steinbronnen“ 




ANLAGEN 

Artenschutzrechtliche Prüfung 

Konfliktpotenzialanalyse für Fledermäuse im Zusammenhang mit 

Windenergieanlagen in einer Konzentrationszone bei Bad Saulgau 

365° freiraum + umwelt



ANLAGE 

Artenschutzrechtliche Prüfung nach § 44 BNatSchG 



Artenschutzrechtliche Prüfung nach § 44 BNatSchG 

zur Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans „Nutzung der Windenergie“ 

26.07.2013 

Auftraggeber: 


Frau Bürgermeisterin Doris Schröter 



Tel. 07581/207-100 

Fax. 07581/207-865 

buergermeisterin@bad-saulgau.de 

Auftragnehmer: 

365° freiraum + umwelt 



Tel.: 07551 / 949 558-0 

Fax: 07551 / 949 558-9 

www.365grad.com 

Bearbeitung: 

Dipl.-Biologe Jochen Kübler 

Tel.: 07551 / 949 558-3 

j.kuebler@365grad.com

VG Bad Saulgau/Herbertingen 

Artenschutzrechtliche Prüfung zum FNP „Nutzung der Windenergie“ 

1. Vorbemerkung 

Im Rahmen der sachlichen Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans „Nutzung der Windenergie“ 

der Verwaltungsgemeinschaft Bad Saulgau – Herbertingen ist eine Prüfung der artenschutzrechtlichen 

Bestimmungen des §§ 44 BNatSchG erforderlich. 

Prüfungsrelevant sind auf der Stufe der vorbereitenden Bauleitplanung neben den windenergieempfindlichen 

Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie (Fledermäuse) die von der LUBW 1 

(2013) definierten 

windkraftempfindlichen Vogelarten. 

Zur Beurteilung des Eintretens artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wurden im Frühjahr/Sommer 

2013 Erhebungen durchgeführt. Daneben wurden Gebietskenner und örtliche Vogelkundler, Forstrevierleiter 

und Jagdpächter befragt. Zudem erfolgte eine Einschätzung der Habitateignung des Untersuchungsgebietes 

für die windkraftsensiblen und sonstigen Vogelarten. 

2. Methodisches Vorgehen 

Die Erhebungen erfolgten in Absprache mit dem Landratsamt Sigmaringen nicht in dem vollen von der 

LUBW (2013) empfohlenen Untersuchungsumfang. Diese Aufnahmen, die im immissionsschutzrechtlichen 

Verfahren zwingend durchzuführen sind, sind sehr aufwändig, spiegeln aber nur eine 

Momentaufnahme der aktuellen Brutsaison (2013) wider. Bis zu einem immissionsschutzrechtlichen 

Genehmigungsverfahren einer Anlage in einigen Jahren kann sich unter Umständen viel verändern. 

Windkraftsensible Arten können die Umgebung der Windenergieanlage neu besiedeln oder auch daraus 

verschwinden. Auch eine Aufnahme bevorzugter Nahrungshabitate und Flugkorridore im Untersuchungsgebiet 

erschien im Rahmen der Bestandsaufnahmen im Rahmen des FNP nicht zielführend. 


(Fruchtfolge, Mahd- und Erntetermine). Zudem kann sich die Aktivität stark verändern, wenn der 

Horststandort oder der Standort benachbarter Brutpaare sich verschieben. 

Die Untersuchungen 2013 konzentrierten sich auf die Suche der Horste (Fortpflanzungsstätten) der 

windkraftsensiblen Vogelarten. 

1 

Hinweise für den Untersuchungsumfang zur Erfassung von Vogelarten bei Bauleitplanung und Genehmigung 

von Windenergieanlagen (LUBW 01.03.2013). 




Die Bewertung erfolgt nach folgendem Prinzip: 

Wird innerhalb des Standorts eine Fortpflanzungsstätte (Horst) einer oder mehrerer windkraftsensibler 

Arten festgestellt, wird dem Standort ein artenschutzrechtlich hohes bis sehr hohes Konfliktpotenzial 

zugeordnet. In diesem Fall ist davon auszugehen, dass ein auf der Planung beruhendes Vorhaben 

gegen artenschutzrechtliche Verbote verstößt. 

Abb. 1: Eintreten artenschutzrechtlicher Konflikte zu erwarten 

Befindet sich eine Fortpflanzungsstätte knapp außerhalb des relevanten Wirkraums oder liegen bei den 

Begehungen festgestellte bedeutende Nahrungshabitate oder häufig genutzte Flugkorridore (vorläufige 

Einschätzung, keine umfassende Erhebung nach LUBW 2013) innerhalb des Standortes, wird 

dem Standort ein mittleres artenschutzrechtliches Konfliktpotenzial zugeordnet. Ein Verstoß gegen 

artenschutzrechtliche Verbote liegt damit nicht zwingend vor. Eine fachgutachterliche Einschätzung 

der Betroffenheit reicht in diesem Fall nicht aus, um den Standort aus artenschutzrechtlicher Sicht 

auszuschließen. 

Abb. 2: Eintreten artenschutzrechtliche Konflikte nicht auszuschließen 




Wird keine kollisionsgefährdete windkraftempfindliche Vogelart festgestellt, wird dem Standort ein 

voraussichtlich geringes Konfliktpotenzial attestiert. Im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Verfahrens 

sind die Untersuchungen nach den Vorgaben der LUBW dennoch durchzuführen, um Verbotstatbestände 

sicher ausschließen zu können. Es ist beispielsweise denkbar, dass zwischen der Erfassung 

2013 und dem Untersuchungsjahr zum Zeitpunkt des immissionsschutzrechtlichen Verfahrens eine 

Neuansiedlung einer windkraftsensiblen Vogelart erfolgt ist. 

Abb. 3: Eintreten artenschutzrechtliche Konflikte unwahrscheinlich 




Bestandserfassung im Frühjahr / Sommer 2013 

Die sechs Begehungen erfolgten am: 07.04.2013, 14.04.2013, 30.04.2013, 23.06.2013, 5.07.2013 und 

am 12.07.2013 und dauerten jeweils 4 – 5 Stunden. 

Abb. 4: Untersuchungsgebiet (blau) innerhalb des 1.000m-Bereiches um die Konzentrationsfläche (grün). Schwarze Linie: 

Gemeinde/ Kreisgrenze. 

Bei den Begehungen im April wurde schwerpunktmäßig im Bereich der Konzentrationsfläche und in 

einem Radius von 1.000 m um diese Flächen nach Horsten windkraftempfindlicher Arten gesucht. 

Dabei wurden alle größeren Laubbäume im noch unbelaubten Zustand nach Horsten abgesucht. 

Darüber hinaus wurden revieranzeigendes Verhalten und Balzflüge festgehalten. 

Da im April keine Horste von Milanen und anderen windkraftsensiblen Arten gefunden wurden, aber 

Balzflüge und weitere mögliche Hinweise auf Horste (auf Baumkronen sitzende Vögel am Waldrand) 

festgestellt wurden, erfolgten Ende Juni/Anfang Juli weitere Begehungen. 

Aufgrund des geringen Laubholzanteils war nicht auszuschließen, dass die Milane in Nadelbäumen 

brüteten. Diese Horste sind nur ausnahmsweise zu entdecken. Milanbruten im Untersuchungsbiet kann 

man in diesem Zeitraum mittels bettelnder Jungvögel und futtertragender Altvögel bestätigen. 

Bei sämtlichen Begehungen wurden alle Flugbewegungen (Revieranzeigen, Nahrungsflüge, Durchzügler) 

windkraftsensibler Arten erfasst. 




Untersuchte Windkraftsensible Vogelarten 

Als windkraftempfindlich gelten die in Tabelle 1 der „Hinweise für den Untersuchungsumfang zur Erfassung 

von Vogelarten bei Bauleitplanung und Genehmigung für Windenergieanlagen" (LUBW 

21.05.2012) aufgeführten Vogelarten. 

Tabelle 1: Liste der windkraftempfindlichen Brutvogelarten in Baden-Württemberg (LUBW 2013). 

Die Art der Windkraftempfindlichkeit ist wie folgt definiert: K: Kollisionsgefährdet, M: Meideverhalten 

gegenüber WEA. Fettdruck = Im UG beobachtet 

Vogelart 

Wissenschaftlicher 

Name 

Art der 

Windkraftempfindlichkeit 

Untersuchungsradius 

zur Ermittlung der 

Fortpflanzungsstätten 

[in m] 

Untersuchungsradius zur 

Ermittlung des Prüfbereiches 

für die Datenrecherche 

[in m] 

Alpensegler Tachymarptis K 3.000 3.000 

melba 

Auerhuhn Tetrao urogallus M 1.000 1.000 

Baumfalke Falco subbuteo K 1.000 4.000 

Haselhuhn Tetrastes 

M 1.000 1.000 

bonasia 

Kormoran Phalacrocorax K 1.000 4.000 

(Brutkolonien) carbo 

Kornweihe Circus cyaneus K 1.000 6.000 

Mowen 

Laridae K 1.000 4.000 

(Brutkolonien) 

Raubwurger Lanius excubitor K, M 500 500 

Reiher Ardeidae K 1.000 4.000 

Rohrweihe Circus 

K 1.000 6.000 

aeruginosus 

Rotmilan Milvus milvus K 1.000 6.000 

Schwarzmilan Milvus migrans K 1.000 4.000 

Schwarzstorch Ciconia nigra K, M 3.000 10.000 

Seeschwalben Sternidae K 1.000 4.000 

(Brutkolonien) 

Sumpfohreule Asio flammaeus K 1.000 6.000 

Uhu Bubo bubo K 1.000 6.000 

Wachtelkonig Crex crex M 1.000 1.000 

Wanderfalke Falco peregrinus K 1.000 1.000 

Weißstorch Ciconia ciconia K 1.000 6.000 

Wespenbussard Pernis apivoris K 1.000 4.000 

Wiesenlimikolen 

(Großer 

Brachvogel, 

Bekassine, Kiebitz) 

Numenius 

arquata, 

Gallinago 

gallinago, 

Vanellus 

vanellus 

K, M 1.000 1.000 

Wiesenweihe Circus pygargus K 1.000 6.000 

Ziegenmelker Caprimulgus K, M 500 500 

europaeus 

Zwergdommel Ixobrychus 

minutus 

M 1.000 4.000 




3. Ergebnisse 

Von den in Tabelle 1 aufgeführten Arten wurden folgende Vogelarten im Untersuchungsgebiet beobachtet: 

Baumfalke, Kormoran, Lachmöwe, Graureiher, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzstorch, 

Weißstorch und Kiebitz. 

Nicht beobachtet wurden Wespenbussard, Uhu und Wanderfalke. Unregelmäßige Vorkommen des 

Wespenbussards sind unwahrscheinlich. Die Fels- und z. T. Gebäudebrüter Uhu und Wanderfalke sind 

im Untersuchungsgebiet und dessen Umfeld ebenfalls nicht zu erwarten. Beide Arten kommen erst in 

größerer Entfernung zum Vorhaben, z. B. im Oberen Donautal vor. 

Aufgrund der geringen Entfernung (ca. 6 km Luftlinie) zum Federsee, einem landesweit bedeutsamem 

Brut- und Rastgebiet für zahlreiche seltene und gefährdete Vogelarten, könnten folgende ebenfalls 

nicht beobachtete Arten das Untersuchungsgebiet als unregelmäßige Durchzügler temporär nutzen 

oder überfliegen: Raubwürger, Purpur- und Silberreiher, Sumpfohreule, Wachtelkönig, weitere Wiesenlimikolen, 

Korn- und Wiesenweihe sowie Zwergdommel. 

Die übrigen genannten windkraftsensiblen Vogelarten können ausgeschlossen werden, da das Untersuchungsgebiet 

außerhalb des Verbreitungsgebietes der Arten liegt, bzw. im relevanten Umkreis keine 

geeigneten Bruthabitate vorhanden sind: Alpensegler, Auerhuhn, Haselhuhn und Ziegenmelker. 

Brutkolonien von Möwen, Seeschwalben, Kormoran liegen in größerer Entfernung als 1 km (z. T. am 

Federsee in 6 km Entfernung). 

Prüfung der betroffenen windkraftsensiblen Vogelarten (gem. LUBW 2013) im Bereich der 

Konzentrationszone „Steinbronnen“ 

Alpensegler 

Der Alpensegler hat keine Brutvorkommen im Gebiet (nächstes Vorkommen Tuttlingen). 

Auerhuhn 

Das Auerhuhn hat keine Brutvorkommen im Gebiet (nächstes Vorkommen württembergisches Allgäu). 

Baumfalke 

Der Baumfalke kommt häufig in der Nähe von Feuchtgebieten vor, da u. a. Großlibellen zu seinem 

Nahrungsspektrum gehören. Er brütet in der Regel in alten Krähennestern, meist am Waldrand, in Feldgehölzen 

oder auch in Baumreihen des Offenlandes. Da der Baumfalke als Zugvogel die Nester erst spät 

im Jahr besetzt und diese dann bereits von anderen Arten belegt sein können, tritt der Baumfalke nicht 

jährlich im selben Bereich auf. 

Der Baumfalke konnte bei einer Begehung (23.06.) überfliegend beobachtet werden. Die weiteren Begehungen 

erbrachten keine Nachweise des Baumfalken. Eine Brut im Untersuchungsgebiet im Jahr 

2013 ist daher auszuschließen. 

Haselhuhn 

Das Haselhuhn hat keine Brutvorkommen im Gebiet (nächstes Vorkommen Mittlerer Schwarzwald). 

Kormoran 

Der Kormoran tritt am Federsee als regelmäßiger Wintergast auf. 40 – 60 Exemplare können dort 

regelmäßig beobachtet werden (NABU Federsee). Die Ansiedlung einer Brutkolonie am Federsee in den 

nächsten Jahren ist bei der aktuellen Ausbreitungstendenz der Art nicht auszuschließen. 




Ein Trupp von 12 Kormoranen wurde am 07.04. beobachtet. Diese flogen aus östlicher Richtung (vermutlich 

vom Federsee) an und schraubten sich in einem „Thermikschlauch“ im östlichen Bereich des 

Untersuchungsgebietes nach oben, um dann in größerer Höhe nach Westen weiter zu ziehen. 

Kornweihe 

Die Kornweihe ist in Baden-Württemberg nahezu ausgestorben (RL 1, LUBW 2004). Bekannte Brutvorkommen 

der Kornweihe mit sehr geringen Bestandszahlen liegen in der Oberrheinebene, im Tauberland 

und auf der Südwestalb. Im Untersuchungsgebiet befinden sich keine Brutstandorte der Kornweihe. 

Die Kornweihe tritt im Federseegebiet regelmäßig als Wintergast auf (NABU Federsee). Im Untersuchungsgebiet 

wurde sie bei den 6 Begehungen nicht beobachtet. 

Möwen 

Eine große Lachmöwenkolonie befindet sich im Bereich des Federsees in 6 km Entfernung (NABU 

Federsee). Einzelne Lachmöwen wurden gesichtet. 

Raubwürger 

Im Untersuchungsgebiet existieren keine Brutvorkommen des Raubwürgers, der in Baden-Württemberg 

vom Erlöschen bedroht ist (RL 1, LUBW 2004). Ein Vorkommen des Raubwürgers im Untersuchungsraum 

während der Wintermonate ist eher unwahrscheinlich. Allenfalls im westlichen Teil des Untersuchungsgebietes 

wo es Hecken und Feldgehölze gibt, könnte er präsent sein. 

Reiher 

Aus der Familie der Reiher waren im Untersuchungsgebiet potenziell folgende Artbeobachtungen 

möglich: Graureiher, Silberreiher und Purpurreiher. Während der Graureiher, der früher meist in 

Kolonien brütete, seit einigen Jahren verstärkt auch Einzelbruten macht und daher als Brutvogel nicht 

grundsätzlich auszuschließen war, waren Letztere allenfalls als seltene Durchzügler zu erwarten. Der 

Graureiher wurde im Untersuchungsgebiet nur überfliegend beobachtet. Es gab keinerlei Hinweise auf 

Bruten. Silberreiher und Purpurreiher wurden nicht festgestellt. 

Alle drei Arten kommen im Federseegebiet in 6 km Entfernung vor. 

Rohrweihe 

Die Rohrweihe ist in ihrer Lebensweise an größere Schilf- und Röhrichtbestände gebunden. In den 

letzten Jahrzehnten kommt es jedoch auch zunehmend zu Bruten in Getreide- und Rapsfeldern. Sie 

jagt bevorzugt über dem Röhrichtgürtel und den anschließenden Verlandungszonen von Gewässern. 

Die Rohrweihe ist ein regelmäßiger Brutvogel am Federsee mit 15 – 20 Brutpaaren (Einstein 2007). Die 

Rohrweihe wurde bei Nahrungssuchflügen an drei Beobachtungsdurchgängen im südlichen und östlichen 

Bereich des Untersuchungsgebietes beobachtet: Am 14.04.2013 (ein ) im Osten bei Allmannsweiler, 

am 5.7.2013 und am 12.07.2013 ein und im Süden nahe der Biogasanlage. 

Rotmilan 

Der Rotmilan besiedelt vielfältig strukturierte Landschaften, die durch einen Wechsel von Wald und 

Offenland charakterisiert sind. Er brütet in der Regel in älteren Laubbäumen meist am Waldrand, in 

Feldgehölzen oder auch in Baumreihen des Offenlandes. Die Waldfläche „Schellenberg“ besteht vorwiegend 

aus Fichten-Altersklassenwäldern mit geringen Laubholzanteilen unterschiedlichen Alters 

wobei im westlichen Bereich Stangen- und Baumhölzer vorherrschend sind. Lediglich oberhalb von 

Steinbronnen findet man einen kleinen älteren Buchenbestand. In Folge dessen sind im Untersuchungsgebiet 

geeignete Brutbäume rar. Nadelbäume werden nur ausnahmsweise angenommen. 




Der Rotmilan konnte bei allen 6 Begehungen bei Nahrungssuchflügen teils mit mehreren Individuen 

beobachtet werden. Die Nahrungssuchflüge erfolgten meist über der freien Feldflur, teilweise kreisten 

die Milane auch über den Waldflächen, meist über Schlagfluren. Die freie Feldflur um den Schellenberg 

sowie die Schlagfluren innerhalb des Waldes sind regelmäßig genutztes Nahrungshabitat des Rotmilans. 


(Fruchtfolge, Mahd- und Erntetermine). Häufig kann beobachtet werden, dass Milane von 

weit her fliegen, um frisch gemähte Wiesen nach Nahrung abzusuchen. Häufig können 5 und mehr 

Milane kreisend über frisch gemähten Wiesen oder frisch gepflügten Äckern beobachtet werden. 

Ferner wurden Balzflüge von Rotmilanen und revieranzeigende Verhaltensweisen bei allen Begehungen 

im April festgestellt. 

Im östlichen Bereich des Untersuchungsgebietes wurden balzfliegende Milane beobachtet. Auch das 

exponierte Sitzen auf Baumwipfeln am Rand eines kleinen Kahlschlags eines Rotmilans im Osten des 

Untersuchungsgebietes war ein Hinweis auf einen möglichen nahe gelegenen Horst des Rotmilans. Die 

Suche nach einem besetzten Horst im Umkreis dieser Beobachtungen blieb ohne Ergebnis. Auch die 

Suche nach futterbettelnden größeren Jungvögeln im Horst Ende Juni bis Mitte Juli erbrachte keine 

Nachweise. Ein direkter Brutnachweis gelang damit nicht. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass es zu 

Bruten/Brutversuchen des Rotmilans im Untersuchungsgebiet kam. Da Horste in Nadelhölzern nur sehr 

schwer zu entdecken sind, könnte ein Horst trotz der intensiven Suche und dem Einsatz von Klangattrappen 

übersehen worden sein. Auch ist denkbar, dass dem nassen Frühjahr und Frühsommer 2013 

Jungvögel zum Opfer gefallen sind. 

Beim Weißstorch gab es Brutverluste von über 50 % nach dem Dauerregen am 2./3. Juni 2013. Auch 

bei Greifvögeln sind solche Verluste wahrscheinlich, da die zu dem Zeitpunkt schon großen Jungvögel 

nicht mehr gehudert werden konnten und die Altvögel Schwierigkeiten hatten, die Nahrungsversorgung 

zu gewährleisten. 

Eine Brut des Rotmilans im Bereich der geplanten Konzentrationszone und ihrem unmittelbaren 

Umfeld ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da hier nur vergleichsweise jüngere Waldformationen 

vorhanden sind. 

In der Feldflur im südlichen Bereich des Untersuchungsgebietes zwischen der Waldfläche Schellenberg 

im Norden und Bierstetten im Süden unweit der Biogasanlage wurden am 14.04. acht vermutlich 

durchziehende Rotmilane zusammen mit 14 Mäusebussarden und 11 Schwarzmilanen (!) beobachtet. 

Teilweise badeten sie in einer Flutmulde in einem Acker. Die frisch gepflügten Äcker boten reichlich 

Nahrung (z. B. Regenwürmer). Am 14.04 und am 30.04. wurden über längere Zeit thermikkreisende 

Milane beobachtet. Besonders am 14.04. schraubten sich im östlichen Bereich des Untersuchungsgebietes 

Rotmilane in die Höhe, um dann in verschiedene Richtungen abzugleiten. 

Die Höhenkuppe des Schellenbergs hat also offensichtlich eine Bedeutung für durchziehende Rotmilane, 

da einerseits die gute Thermik der Kuppenlage zum Thermikkreisen genutzt wird und andererseits 

die Ackerflur mit der wohl über längere Zeit gefüllten Flutmulde offensichtlich für durchziehende/rastende 

Rotmilane eine gewisse Attraktivität ausübt. 

Schwarzmilan 

Der Schwarzmilan besiedelt wie der Rotmilan vielfältig strukturierte Landschaften, kommt aber häufig 

in der Nähe größerer Gewässer vor. Größere Vorkommen gibt es daher im Bereich der oberschwäbischen 

Seen, im Donautal und auch am Bodensee. Auch der Schwarzmilan brütet in der Regel 

in älteren Laubbäumen meist am Waldrand, in Feldgehölzen oder auch in Baumreihen des Offenlandes. 

Ein Paar Schwarzmilane wurde bei drei Beobachtungstagen bei Nahrungssuchflügen und auch 

thermikkreisend im östlichen Bereich des Plangebietes beobachtet. Die Schwarzmilane glitten nach 

dem Thermikkreisen in östliche Richtung ab. 

Am 14.04. wurden zusammen mit den 8 Rotmilanen und 14 Mäusebussarden (nicht relevant) auch 11 

(!) Schwarzmilane im südlichen Bereich des Plangebietes zwischen der Waldfläche Schellenberg und 

Bierstetten beobachtet. 




Hinweise auf Bruten des Schwarzmilans im Untersuchungsgebiet gibt es nicht. Der südöstliche Bereich 

des Untersuchungsgebietes ist ein regelmäßig genutztes Nahrungshabitat des Schwarzmilans. Das 

Untersuchungsgebiet erlangt aufgrund der guten Thermik der Kuppenlage auch eine Bedeutung für 

durchziehende Schwarzmilane. 

Schwarzstorch 

Im Gegensatz zum Weißstorch lebt der Schwarzstorch meistens verborgen in alten, aber nicht zu 

dichten, reich strukturierten Wäldern. Laubwälder und Laubmischwälder mit Lichtungen, Fließgewässern, 

Tümpeln und Teichen sind sein idealer Lebensraum. Ebenso gehören waldnah gelegene, 

feuchte, extensiv genutzte Wiesen zu einem optimalen Schwarzstorchhabitat. 

Die Art ist zur Jahrtausendwende als Brutvogel nach Baden-Württemberg zurückgekehrt. Aktuell gibt 

es 6 Brutpaare, darunter Brutvorkommen im Altdorfer Wald, im Bereich der Blitzenreuter Seenplatte, 

zwischen Stockach und Pfullendorf und bei Wangen im Allgäu. Da die Art in Ausbreitung begriffen ist, 

ist mit weiteren Ansiedlungen in geeigneten Habitaten Oberschwabens zu rechnen. Der Schwarzstorch 

unternimmt regelmäßig Nahrungsflügen bis > 20 km vom Horst (JANSSEN et al. 2004) 

Bei der Begehung am 05. Juli wurde ein thermikkreisender Schwarzstorch im östlichen Bereich des 

Untersuchungsgebietes beobachtet, der etwa eine Viertelstunde lang zusammen mit vier Rotmilanen 

sich an einem Thermikschlauch hochschraubte, um dann in westliche Richtung weiter zu ziehen. 

Das Untersuchungsgebiet hat ansonsten vermutlich keine Bedeutung für den Schwarzstorch. Brutvorkommen 

sind auch in einer Umgebung von 3 km um den Horst nicht zu erwarten, da geeignete 

große und alte Waldbestände fehlen. 

Wie schon beim Rot- und Schwarzmilan aufgeführt, scheint insbesondere der östliche Bereich der 

Kuppe Schellenberg für thermikkreisende Vögel attraktiv zu sein. 

Seeschwalben 

Eine Kolonie der Flussseeeschwalbe befindet sich im Bereich des Federsees in 6 km Entfernung auf 

Brutflößen. 

Sumpfohreule 

Die Sumpfohreule gilt in Baden-Württemberg als ausgestorben. Ein Brutvorkommen der Art im Untersuchungsraum 

wird ausgeschlossen. Im Bereich des Federseeriedes kann die Art gelegentlich als 

Durchzügler beobachtet werden. 

Uhu 

Vorkommen des Felsbrüters Uhu sind im weiteren Umkreis der Konzentrationszone nicht bekannt. Die 

nächst bekannten Vorkommen liegen in weiter Entfernung im Oberen Donautal. 

Wachtelkönig 

Es sind keine Brutstandorte des Wachtelkönigs im Plangebiet bekannt. Im Federseeried tritt er als unregelmäßiger 

Brutvogel auf. Dieses befindet sich in einer Entfernung von 6 km zum Untersuchungsgebiet. 




Wanderfalke 

Vorkommen des Fels- und Gebäudebrüters Wanderfalke sind im weiteren Umkreis der Konzentrationszone 

nicht bekannt. Die nächst bekannten Vorkommen liegen in weiter Entfernung (> 10 km) im 

Oberen Donautal. 

Weißstorch 

Der Weißstorch brütet seit vielen Jahren meist erfolgreich auf der Kirche in Bad Saulgau. Der Horst 

liegt in einer Entfernung von 3,5 km zum geplanten Windkraftstandort. Der Weißstorch wurde am 

23.06.2013 bei der Nahrungssuche im Feuchtgrünland zwischen Braunenweiler und Obereggatsweiler 

beobachtet. 

Wespenbussard 

Der Wespenbussard wurde nicht beobachtet. Ein unregelmäßiges Brutvorkommen dieser Art im Untersuchungsgebiet 

erscheint nicht wahrscheinlich, da in der weitgehend intensiv genutzten Landschaft 

nicht ausreichend geeignete Nahrungshabitate zur Verfügung stehen. 

"Wiesenlimikolen" (Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz) 

Im Bereich einer Flutmulde nordöstlich der Biogasanlage wurden am 14.04.2013 10 Kiebitze und am 

23.6. 2013 6 Kiebitze beobachtet. An den anderen Beobachtungstagen konnten keine Kiebitze 

beobachtet werden. Vermutlich befanden sie sich auf dem Durchzug. Revieranzeigende Verhaltensweisen 

wurden ebenfalls nicht festgestellt. Brutvorkommen des Kiebitzes in der Feldflur des südlichen 

Plangebietes im Bereich der Flutmulde wären aber von den vorhandenen Habitatstrukturen her 

denkbar. 

Am 05.07.2013 wurde an der Flutmulde ein durchziehender Flussuferläufer beobachtet. 

Wiesenweihe 

Die Wiesenweihe ist in Baden-Württemberg nahezu ausgestorben (RL 1, LUBW 2004). Die Wiesenweihe 

wird im Federseegebiet unregelmäßig als Wintergast beobachtet (NABU Federsee). 

Weitere nicht windkraftsensible Vogelarten 

Für die Ausweisung von Flächennutzungsplänen nach § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB (Konzentrationszonen) 

ist die Erhebung der nicht windkraftempfindlichen Brutvogelarten nach den Hinweisen zur Erfassung 

von Vogelarten bei der Planung von Windenergieanlagen LUBW 2012 nicht erforderlich. Die Erfassung 

nicht windkraftempfindlicher Vogelarten hat im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

zu erfolgen. 

Die innerhalb der Konzentrationsfläche vorkommenden Waldbestände sind aufgrund ihres jungen 

Bestandsalters und des hohen Nadelholzanteils keine potenziell hochwertigen Vogellebensräume. Brutvorkommen 

wertgebender Waldarten wie Schwarzspecht, Hohltaube oder Grauspecht sind nicht zu 

erwarten. 

Bemerkenswert war die beobachtung von ca. 450 – 500 rastenden Ringeltauben im Bereich des Offenlandbereiches 

der geplanten Konzentrationszone. 




4. Konflikte 

Folgende Wirkungen auf die im vorigen Kapitel aufgeführten windkraftsensiblen und andere seltene 

und streng geschützten Vogelarten sind zu betrachten: 

• Kollision: Diese betriebsbedingten Wirkungen können bei Brutvögeln, aber auch Nahrungsund 

Wintergästen und Durchzüglern auftreten, welche mit den sich drehenden Rotoren 

kollidieren. Diese betriebsbedingte Wirkung ist für alle beobachteten Arten relevant. 

• Meide- oder Ausweichverhalten: Optische oder akustische Signale durch die Anlage können 



• Barrierewirkung: bei WEA/Windparks in Sattel- oder Kuppenlage mit Zugkonzentrationen und 

bekannten Zugkorridoren mit regionaler bzw. nationaler Bedeutung (anlage- und betriebsbedingte 

Wirkung). Die Kuppe des Schellenbergs könnte für durchziehende Vogelarten eine 

Bedeutung erlangen. 

• Habitatverluste /Flächenzerschneidung: durch direkte Flächeninanspruchnahme für die 

Anlage und Zufahrtswege, z. B. Verlust wertvoller Waldhabitate wie Altbeständen mit Spechtbäumen 


• Störungen: beim Bau- und Betrieb der Anlagen mit Zufahrtswegen (baubedingte Wirkung) 

Im Folgenden werden nur die Arten betrachtet, die im Untersuchungsgebiet aktuell oder auch potenziell 

vorkommen können. Nach aktuellem Kenntnisstand liegen keine Hinweise auf ein Eintreten der 

Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG vor. 

Baumfalke 

Der Baumfalke wurde im Jahr 2013 als unregelmäßiger Gast im Untersuchungsgebiet festgestellt. Das 

Konfliktpotential ist aktuell gering. 

Der Baumfalke besitzt allerdings keine ausgeprägte Horstbindung. Dementsprechend könnte der 

Baumfalke in naher Zukunft als Brutvogel im Untersuchungsgebiet auftreten. Die Habitateignung des 

Untersuchungsgebietes, insbesondere im westlichen Bereich wäre grundsätzlich gegeben. Auf Ebene 

des Flächennutzungsplans können keine abschließenden Aussagen hinsichtlich des Kollisionsrisikos des 

Baumfalken innerhalb der Konzentrationszone „Steinbronnen“ getroffen werden. Im Rahmen der 

artenschutzrechtlichen Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

ist die Kollisionsgefährdung zu überprüfen. 

Kormoran 

Brutkolonien des Kormorans befinden sich in größerer Entfernung als 1.000 m zur geplanten Konzentrationszone. 

Damit ist ein Kollisionsrisiko für brütende Kormorane auszuschließen. 

Offensichtlich gibt es im östlichen Bereich des Höhenrückens „Schellenberg“ häufig Aufwinde. Diese 

guten thermischen Verhältnisse nutzten durchziehen Vögel, um sich in einem „Thermikschlauch“ in die 

Höhe zu schrauben und dann auf größerer Höhe weiter zu gleiten. 

Erfolgt der Weiterzug in westlicher Richtung, könnten die dann in größere Höhe gleitenden Vögel in 

den Gefahrenbereich der Rotoren gelangen. 




Im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

müssen Beobachtungen zur Zeit des Vogelzuges erfolgen, um das die 

Kollisionsrisiko für Zugvögel besser abschätzen zu können. 

Reiher 

Brutvorkommen von Reihern liegen deutlich mehr als ein Kilometer von der Konzentrationszone für 

Windkraft Steinbronnen entfernt. Beeinträchtigungen durch eine mögliche Anlage während der 

Brutzeit sind daher auszuschließen. 

Das Kollisionsrisiko für durchziehende oder überfliegende Individuen aus der Familie der Reiher (Grau-, 

Silber- und Purpurreiher) wird ebenfalls als gering eingeschätzt. Dennoch sollten Beobachtungen 

während des Vogelzuges erfolgen (siehe Ausführungen Kormoran). 

Rohrweihe 

Die Rohrweihe wurde als gelegentlicher Nahrungsgast im Untersuchungsgebiet festgestellt. Auswirkungen 

auf die Brutvorkommen im 6 km entfernten Federseegebiet sind auszuschließen. Da die 

Rohrweihen auf ihren Nahrungssuchflügen meist in geringer Höhe über dem Boden fliegen, besteht 

nur ein geringes Kollisionsrisiko für umherstreifende Rohrweihen, wie sie 2013 beobachtet wurden. 

Da die Kapazitätsgrenze des Lebensraums am Federsee erreicht sein dürfte (Einstein 2007), könnte die 

Rohrweihe in naher Zukunft auch pessimale Habitate in der Umgebung des Federsees, möglicherweise 

auch im Untersuchungsgebiet besiedeln, auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist. Auf Ebene des 

Flächennutzungsplans können keine abschließenden Aussagen hinsichtlich des Kollisionsrisikos 

innerhalb der Konzentrationszone „Steinbronnen“ getroffen werden. Im Rahmen der artenschutzrechtlichen 

Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens ist die 

Kollisionsgefährdung für die Rohrweihe nochmals zu überprüfen. 

Rotmilan 

Der Rotmilan hat in Baden-Württemberg einen Verbreitungsschwerpunkt, weshalb dem Land eine besondere 

Verantwortung zum Schutz der Art zukommt (LUBW 2006). Zahlreiche Untersuchungen belegen 

ein erhöhtes Kollisionsrisiko des Rotmilans im Vergleich zu anderen windkraftsensiblen Vogelarten 

an Windenergieanlagen. Bisher sind 182 Schlagopferfälle aus Deutschland bekannt (LANGGEMACH & 

DÜRR 2012). Die Autoren vermuten, dass bei einem Bau aller genehmigten Windenergieanlagen in 

Brandenburg, die Verlustrate bei 4 – 5 % des Bestandes liegt. Damit ist eine erhebliche Beeinträchtigung 

des lokalen Bestandes verbunden. 

In der Waldfläche auf dem Schellenberg fehlen die für den Rotmilan wichtigen Laubholz- Altbestände. 

Allerdings nimmt der Rotmilan auch kleinere Laubbäume oder auch Nadelhölzer als Horstbaum an, 

wenn er keine Alternativen hat. 

Eine Brut des Rotmilans im Untersuchungsgebiet konnte zwar nicht nachgewiesen werden, ein Brutversuch 

war aber aufgrund der festgestellten territorialen Verhaltensweisen auch nicht völlig auszuschließen. 

Die Feldflur südlich der geplanten Konzentrationszone ist ein regelmäßig genutztes Nahrungshabitat 

des Rotmilans. Es ist daher nicht völlig auszuschließen, dass kreisende Rotmilane während ihrer 

Nahrungssuchflüge oder beim Thermikkreisen in den Gefahrenbereich einer Windkraftanlage auf dem 

Schellenberg kommen. Dies trifft sowohl für die Bereiche der Konzentrationszone zu, die im Offenland 

liegen, als auch für die Waldflächen, da der Wald um die Windkraftanlagen gerodet wird. Diese dann 

gehölzfreien Bereiche bilden dann ebenfalls potenzielle Nahrungshabitate des Rotmilans 

Da der Rotmilan ebenfalls keine feste Brutplatzbindung zeigt, können auf Ebene des Flächennutzungsplans 

keine abschließenden Aussagen hinsichtlich des Kollisionsrisikos innerhalb der geplanten 




Konzentrationszone „Steinbronnen“ getroffen werden. Im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung 

im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens ist die Kollisionsgefährdung für 

den Rotmilan erneut zu überprüfen. 

Schwarzmilan 

Der Schwarzmilan wurde bei Nahrungssuchflügen und thermikkreisend nur im Osten des Plangebietes 

beobachtet. 

Die Kollisionsgefahr für in der weiteren Umgebung brütende Schwarzmilane wird als unwahrscheinlich 

eingestuft. 

Allerdings wurden im Süden des Untersuchungsgebietes rastende Durchzügler des Schwarzmilans 

beobachtet. Zur potenziellen Gefährdung von Zugvögeln siehe Ausführungen unter Kormoran. 

Schwarzstorch 

Brutvorkommen im Umkreis von 3 km um die Konzentrationszone Steinbronnen sind auszuschließen. 

Ansiedlungen sind wegen des Fehlens großflächiger Wälder mit Feuchtgebieten im nahen Umkreis auch 

nicht zu erwarten. Im weiteren Umkreis sind jedoch solche Habitate vorhanden (z. B. Federseegebiet). 

Ob die Beobachtung eines thermikkreisenden Schwarzstorches eine Zufallsbeobachtung war, oder 

dieser die Waldfläche Steinbronnen regelmäßig überfliegt, ist im Rahmen der artenschutzrechtlichen 

Untersuchungen im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Verfahrens zu überprüfen. 

Eine Gefährdung thermikkreisender Schwarzstorche muss aufgrund der Seltenheit der Art in Baden- 

Württemberg zwingend ausgeschlossen werden können. 

Weißstorch 

Eine Gefährdung des Bad Saulgauer Weißstorchpaares ist aufgrund der großen Entfernung von über 

3 km zum Horst ausgeschlossen. 

„Wiesenlimikolen" (Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz) 

Brutvorkommen des Brachvogels und der Bekassine können ausgeschlossen werden. Im Rahmen der 

Untersuchung wurden durchziehende und rastende Limikolen beobachtet. Das Gebiet nordöstlich der 

Biogasanlage im Süden des Plangebietes ist jedoch als Bruthabitat für den Kiebitz potenziell geeignet. 

Im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

ist das Untersuchungsgebiet nochmals auf brütende Kiebitze hin zu überprüfen, 

um eine Kollisionsgefährdung ausschließen zu können. 

Wiesenweihe und Kornweihe 

Da beide Arten nicht als Brutvögel vorkommen, kann eine signifikante Erhöhung des Tötungsrisikos 

während der Brutzeit ausgeschlossen werden. 

Auch eine Kollision während des Winters (unregelmäßige Durchzügler?) ist sehr unwahrscheinlich, da 

eine mögliche Windkraftanlage im/am Wald stehen würde. Im Rahmen der artenschutzrechtlichen 

Prüfung zu immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren ist die Kollisionsgefährdung im 

Einzelfall zu überprüfen. 




Weitere nicht windkraftempfindliche Vogelarten 

Die innerhalb der Konzentrationsfläche vorkommenden Waldbestände sind aufgrund ihres jungen 

Bestandsalters und des hohen Nadelholzanteils keine potenziell hochwertigen Vogellebensräume. Es 

sind keine unüberwindbaren Konflikte zu erwarten, die sich bei der Errichtung der Anlage und der 

damit verbundenen Waldumwandlung ergeben könnten. Für die dort potenziell vorkommenden Vogelarten 

kann im Regelfall davon ausgegangen werden, dass die ökologische Funktion der betroffenen 

Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird (§ 44 Abs. 5 

BNatSchG). Verstöße gegen das Tötungsverbot des § 44 Abs. Nr. 1 BNatSchG und das Störungsverbot 

des § 44 Abs. Nr. 2 BNatSchG können durch Beschränkungen der Bauzeiten vermieden werden. 

5. Zusammenfassende Bewertung 

Die artenschutzrechtlichen Verbote nach § 44 f BNatSchG gelten in der Bauleitplanung nicht unmittelbar, 

da noch nicht der Bauleitplan, sondern erst die Errichtung der Windenergieanlage die verbotsrelevante 

Handlung darstellt. Die Verbote sind aber insoweit bereits auf Planungsebene zu beachten, 

als sie die Vollzugsunfähigkeit des Bauleitplans bewirken können. Die Planungsträger müssen im Verfahren 

der Planaufstellung im Sinne einer Prognose vorausschauend ermitteln und beurteilen, ob die 

vorgesehenen Festlegungen auf unüberwindbare artenschutzrechtliche Hindernisse treffen würden 

(vgl. Abschnitt 4.2.5 des Windenergieerlasses). Allerdings werden die Regelungen des Artenschutzes in 

der Bauleitplanung nicht abschließend behandelt. Die Aufstellung von Bauleitplänen lässt die artenschutzrechtlichen 

Regelungen unberührt, sodass diese Verbote auch bei der Zulassung von Windkraftanlagen 

im Einzelfall (auch im Geltungsbereich von Bebauungsplänen) gelten (LUBW 2013). 

Im Rahmen der Untersuchungen wurde keine Fortpflanzungsstätte einer windkraftsensiblen Vogelart 

innerhalb des Radius aus Tab. 1 Spalte 4 festgestellt, so dass nicht von Vornherein davon auszugehen 

ist, dass eine Windkraftanlage bei Steinbronnen gegen artenschutzrechtliche Verbote verstößt. 

Folgende Beobachtungen führen allerdings dazu, dass auch der Umkehrschluss nicht zulässig ist, 

nämlich, dass artenschutzrechtliche Verbotstatbestände auszuschließen sind: 

Territoriales Verhalten von Rotmilanen (Balzflüge, exponiertes Sitzen auf Baumkronen) lassen den 

Schluss zu, dass die Waldfläche des Schellenbergs trotz ihrer potenziell geringen Eignung (Fehlen von 

Laubholz-Althölzern, geringes Bestandsalter, hoher Nadelbaumanteil) ein potenzielles Bruthabitat für 

den Rotmilan darstellt. Dies unterstreichen auch die regelmäßigen Nahrungssuchflüge im gesamten 

Bereich des Untersuchungsgebietes, besonders in den südlichen und östlichen Bereichen. Mehrmals 

wurden auf der geplanten Konzentrationszone überfliegende Rotmilane beobachtet. 

Die Greifvögel Rot- und Schwarzmilan, die in großer Zahl auf dem Durchzug beobachtet wurden, aber 

auch Schwarzstorch und Kormoran nutzen die Aufwinde („Thermikschläuche), die an der südexponierten 

Kuppenlage des Schellenbergs entstehen, um mit geringem Energieaufwand in größere 

Höhen zu kreisen und dann abzustreichen. Es ist nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen, dass die 

Arten beim Thermikkreisen oder nachfolgendem Abgleiten in den Gefahrenbereich einer Windkraftanlage 

gelangen und kollidieren. 


für Windkraft bei Steinbronnen keine offensichtlichen Verbotstatbestände erkennen 

lässt, da innerhalb keine Fortpflanzungsstätte (Horst) einer windkraftsensiblen Art im Untersuchungsgebiet 

und ihrem relevanten Umfeld nachgewiesen wurde. Dennoch gibt es Hinweise, 

dass artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden können. 

Sollte der Standort als Konzentrationszone für Windenergie ausgewiesen werden, sind im Rahmen 

der artenschutzrechtlichen Prüfung zum immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren die 

Kollisionsgefährdung im Einzelfall für die relevanten Arten neu zu überprüfen und zu bewerten. 




Zum jetzigen Zeitpunkt wird dem Standort (laut Kapitel 2) ein mittleres artenschutzrechtliches 

Konfliktpotenzial zugeordnet. 




Literatur 

BAUER,H.-G.,BEZZEL,E.&W-FIEDLER [HRSG.] (2005): 

Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Bd. 2 – Nonpasseriformes. 2. Aufl., Aula-Verlag, 

Wiebelsheim. 

HÖLZINGER,J.&M.BOSCHERT (2001): 

Die Vögel Baden-Württembergs. Bd.2/2. Ulmer, Stuttgart, 2001. 

HÖLZINGER,J.&U.MAHLER (2001): 

Die Vögel Baden-Württembergs. Bd.2/3. Ulmer, Stuttgart, 2001. 

HÖLZINGER, J. (1987): 

Die Vögel Baden-Württembergs. Bd.1/2. Ulmer, Karlsruhe, 1987. 

EINSTEIN,JOST (2007): 

Bestandsentwicklung (1937– 2007) und Bruterfolg (1975–2007) der Rohrweihe (Circus aeruginosus) am 

Federsee (Baden-Württemberg). Ornithologische Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. - www.ogbw.de 

Ornithol. Jh. Bad.-Württ. 23: 157-166 (2007) 

DDA (2012): 

Bundesweite Milanerfassung. Leitfaden für die Geländearbeit. 

http://www.dda-web.de/downloads/surveyplaners/rotmilan_leitfaden_d.pdf 

LUBW LANDESANSTALT FÜR UMWELT,MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG (2013): 

Hinweise für den Untersuchungsumfang zur Erfassung von Vogelarten bei Bauleitplanung und 

Genehmigung für Windenergieanlagen 

LANGGEMACH &DÜRR (2012): 

Einflüsse der Windenergienutzung auf Vögel. Landesamt für Umwelt, Gesundheit und 

Verbraucherschutz Staatliche Vogelschutzwarte 

http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/vsw_dokwind_voegel.pdf 

TRAUTNER, J. (2008): 

Artenschutz im novellierten BNatSchG – Übersicht für die Planung, Begriffe und fachliche 

Annäherung. – Naturschutz in Recht und Praxis – online (2008) Heft 1: 2 – 20. 

JANSSEN,G.,M.HORMANN &C.ROHDE (2004): 

Der Schwarzstorch. Neue Brehm- Bücherei 468. Hohenwarsleben. 


!( 

!( 

!( 

!( 

!( 

!( 

!( 

!( 

!( 

!( 

Standorte von Krähen und Greifvogelhorsten 

!( 

Rabenkrähe - Nester (07.04.2013) 

!( 

Greifvogel - Horst, unbesetzt (23.06.2013) 

!( 

Mäusebussard - Horst (14.04.2013) 

Sonstiges 

Konzentrationszone "Steinbronnen" 

1000 m - Puffer 

Gemarkungsgrenze 

± 

0 500 1.000 Meter 

Projekt 

Auftraggeber 

Sachliche Teilfortschreibung FNP 

"Nutzung der Windenergie" 

Bad Saulgau / Herbertingen 




Plan 

Bestandsplan- Avifauna 

Datum 29.07.2013 Maßstab 1 : 15.000 Plan-Nr. 1301/1 

Bearbeiter Kübler Blattgröße A3 

Änderungen 

!( 

-

Baumfalke 

überfliegend (23.06.2013) 

Rohrweihe 

Nahrungssuchflüge / Kreisen 

(07.04.2013) 


(12.07.2013) 

Sonstiges 




0 500 1.000 Meter 

Projekt 

Auftraggeber 







Plan 


Datum 29.07.2013 Maßstab 1 : 15.000 Plan-Nr. 


Änderungen 

1301/2 

± 

-

1 

8 

15 

Kormoran 

Kreisen (15 Stück, 07.04.2013) 

Kiebitz 

Sitzen auf Acker (8 Stück, 23.06.2013) 

Flussregenpfeifer 

Sitzen auf Acker (1 Stück, 05.07.2013) 

Schwarzstorch 

Kreisen (05.07.2013) 

Sonstiges 




0 500 1.000 Meter 

Projekt 

Auftraggeber 







Plan 


Datum 29.07.2013 Maßstab 1 : 15.000 Plan-Nr. 1301/3 


Änderungen 

± 

-

1 

5 

3 

"l l 

"l 

Rotmilan 

Erhebungsdatum 

07.04.2013 

14.04.2013 

30.04.2013 

23.06.2013 

05.07.2013 

12.07.2013 


l exponiertes Sitzen 

Sitzen auf Acker 

Balzflüge 

überfliegend 

Sonstiges 




0 500 1.000 Meter 

Projekt 

Auftraggeber 







Plan 




Änderungen 

1301/4 

± 

-

3 

8 

Schwarzmilan 


(07.04.2013) 


(14.04.2013) 


(30.04.2013) 


(05.07.2013) 

Sitzen auf Acker (30.04.2013) 

Sonstiges 




0 500 1.000 Meter 

Projekt 

Auftraggeber 







Plan 




Änderungen 

1301/5 

± 

-



ANLAGE 




Teilfortschreibung FNP "Nutzung der Windenergie" 




(Foto: D. Nill, mit freundlicher Genehmigung) 

AUFTRAGGEBER: 365° freiraum + umwelt 



BEARBEITUNG: 

STAUSS & TURNI 

GUTACHTERBÜRO FÜR FAUNISTISCHE UNTERSUCHUNGEN 

Dr. Hendrik Turni 

Dipl.-Biol. Anna Vogeler 

Dipl.-Biol. Susanne Zhuber-Okrog 

Datum: 03.08.2013

Inhaltsverzeichnis 

Seite 

1 Rechtliche Grundlagen .............................................................................................3 

2 Beeinträchtigungen von Fledermäusen durch WEA ..............................................3 

3 Vorhaben, Methoden ................................................................................................5 

4 Untersuchungsgebiet ...............................................................................................6 

4.1 Waldgebiet.................................................................................................................7 

4.2 Offenland .................................................................................................................10 

4.3 Gewässer .................................................................................................................12 

5 Potenzielles Artenspektrum ...................................................................................13 

5.1 Nachgewiesene und potenziell vorhandene Fledermausarten ............................13 

5.2 Charakterisierung der potenziell vorhandernen Fledermausarten......................14 

6 Mögliche Wirkungen von WEA auf Fledermäuse .................................................19 

6.1 Bau- und anlagebedingte Auswirkungen ..............................................................19 

6.2 Betriebsbedingte Auswirkungen ...........................................................................20 

6.3 Bewertung des Risikos der Betroffenheit der einzelnen Arten ...........................20 

6.3.1 Verlust von Fledermausquartieren und Jagdhabitaten ........................................20 

6.3.2 Tötung durch Kollision ...........................................................................................21 

7 Mögliche Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen..........................................22 

7.1 Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich der bau- und 

anlagebedingten Auswirkungen ............................................................................22 

7.2 Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich betriebsbedingter 

Auswirkungen .........................................................................................................24 

8 Bewertung der Potenzialflächen ............................................................................26 

8.1 Bewertung der Fläche "Waldgebiet" .....................................................................27 

8.2 Bewertung der Fläche "Offenland"........................................................................28 

8.3 Zusammenfassende Bewertung ............................................................................29 

9 Weiteres Vorgehen .................................................................................................29 

10 Literaturverzeichnis ................................................................................................30 

Konzentrationszone Saulgau / Herbertingen – Konfliktpotenzial Fledermäuse Seite 2

1 Rechtliche Grundlagen 

Fledermäuse unterliegen in Deutschland strengem Schutz gemäß § 7, Abs. 2, Nr. 14 

des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege (BNatSchG). Gemäß § 44 ist es 

nach Absatz 1 verboten, 

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu 

verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu 

beschädigen oder zu zerstören, 

2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während 

der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu 

stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand 

der lokalen Population verschlechtert, 

3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten 

aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. 

In § 44 Abs. 5 BNatSchG wird relativiert, dass für nach § 15 zulässige Eingriffe, sowie 

für Eingriffe, welche im Sinne des § 18 Abs. 2 Nr. 1 BNatSchG nach den Vorschriften 

des Baugesetzbuches (Bau GB) zulässig sind, ein Verstoß gegen das nach § 44 Abs. 1 

Nr. 3 BNatSchG und in Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchtigungen 

der streng geschützten Arten auch gegen das Verletzungs- und Tötungsverbot des 

§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG nicht vorliegt, insofern die ökologische Funktion der vom 

Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätte im räumlichen Zusammenhang weiterhin 

erfüllt wird. Soweit erforderlich können dazu auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen 

festgesetzt werden. Werden Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 in Verbindung 

mit Abs. 5 BNatSchG mit Bezug auf die streng geschützten Arten erfüllt, müssen 

für eine Projektzulassung die Ausnahmevoraussetzungen des § 45 Abs. 7 BNatSchG 

erfüllt sein. 

2 Beeinträchtigungen von Fledermäusen durch Windenergieanlagen (WEA) 

Windenergieanlagen können grundsätzlich für Fledermauspopulationen mit Problemen 

verbunden sein (Brinkmann et al. 2006, Rodriguez et al. 2008), u.a. durch: 

• Störung oder Zerstörung von Flugkorridoren 

• Störung oder Zerstörung von Quartieren (Fortpflanzungsstätten, Ruhestätten) 

• ein erhöhtes Kollisionsrisiko für in großer Höhe fliegende Fledermäuse 

• Störung oder Zerstörung essentieller Nahrungshabitate 


Während sich die Störungen oder Zerstörungen von Quartieren, Nahrungshabitaten und 

Flugkorridoren kaum beziffern lassen, liegen zumindest für Kollisionen hinreichend Zahlen 

vor. In der Zentralen Fundkartei Dürr (2013) waren im April 2013 für Deutschland 

aus den vergangenen Jahren bereits 1.895 Kollisionsopfer aus 17 Fledermausarten 

registriert. Häufigste Arten waren der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) mit 35 % 

aller Funde, dann folgten Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) mit 24,9 %, die 

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) mit 20,9 %, der Kleine Abendsegler (Nyctalus 

leisleri) mit 5,0 % und die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus) mit 4,3 %. 

Bei den genannten Fledermausarten handelt es sich um Arten, die regelmäßig (Großer 

Abendsegler) oder zumindest zeitweilig sehr hoch fliegen und im freien Luftraum jagen 

bzw. Transferflüge gelegentlich auch unabhängig von Orientierung bietenden Vegetationsstrukturen 

vornehmen können. 

Andere Arten werden gelegentlich Kollisionsopfer, wenn sie z.B. Insektenschwärmen in 

größere Höhen folgen. Möglicherweise geraten Fledermäuse auch dadurch in Gefahr, 

dass der Anlageturm bis in den Rotornabenbereich von Fledermäusen als potenzielles 

Quartier inspiziert wird. 

In der nachfolgenden Tabelle sind alle bislang als Kollisionsopfer gemeldeten badenwürttembergischen 

Fledermausarten dargestellt: 

Tabelle 1 

Wissenschaftl. Name 

Verhalten von Fledermäusen im Bereich von Windenergieanlagen. 

(aus: Rodrigues et a. 2008, verändert) 

Jagd nah an 

Habitatstrukturen 

Wanderung 

oder 

großräumige 

Bewegung 

Hoher Flug 

(> 40m) 

Niedriger 

Flug 

Angezogen 

vom Licht 

Risiko Nachgewiesene 

Verlust Kollision 

Jagdhabitat 

Barbastella barbastellus x x 

Eptesicus nilssonii x x x 

Eptesicus serotinus ? x x x 

Myotis alcathoe x x 

Myotis bechsteinii x x 

Myotis brandtii x x x x 

Myotis daubentonii x x x x 

Myotis emarginatus x ? x x 

Myotis myotis x x x x 

Myotis mystacinus x x 

Myotis nattereri x x 

Nyctalus leisleri x x x x x 

Nyctalus noctula x x x x x 

Pipistrellus nathusii x x x x x x 

Pipistrellus pipistrellus x x x x x 

Pipistrellus pygmaeus x x x x x x 

Pipistrellus kuhlii x x x x x 

Plecotus auritus x x x x 

Plecotus austriacus x x x x 

Rhinolophus ferrumequinum x x 

Vespertilio murinus x x x x x 


Ein erhöhtes Kollisionsrisiko besteht vermutlich in der Nähe von Gehölzstrukturen und 

Waldrändern (Dürr & Bach 2004). So stellten die Autoren fest, dass 89 % aller Funde 

auf Anlagen entfielen, deren Mast maximal 100m von Gehölzstrukturen entfernt standen. 

Einige Opfer fallen in der Balz- und Schwärmzeit im Spätsommer an (z.B. Zwergfledermaus, 

Mückenfledermaus), viele Opfer betreffen jedoch Langstreckenflieger wie 

den Abendsegler und die Rauhautfledermaus während der Zugzeit (Behr et al. 2011). 

Hochrechnungen auf Grundlage von systematischen Schlagopfernachsuchen für 

verschiedene Anlagen ergaben Schätzwerte zwischen 0 und über 50 geschlagene 

Fledermäuse pro Anlage und Jahr, wobei ein Großteil in den Zeitraum der Zugzeit fällt 

(Niermann et al. 2011). 

3 Vorhaben, Methoden 

Die Windenergienutzung soll in Baden-Württemberg in den nächsten Jahren stark ausgebaut 

werden. Zu diesem Zweck können die Gemeinden in ihren Flächennutzungsplänen 

Vorrangflächen für die Windkraft ausweisen. Eine solche Änderung des Flächennutzungsplans 

ist auch für die Gemeinde Bad Saulgau geplant. 

In den letzten Jahren zeigte sich, dass Windkraftanlagen ein Problem für Fledermäuse 

darstellen können, da diese mit den sich drehenden Rotorblättern der Anlagen 

kollidieren und zu Tode kommen können. Alle Fledermausarten sind nach 

europäischem Recht (FFH-Richtlinie) sowie durch das deutsche Bundesnaturschutzgesetz 

(BNatSchG) streng geschützt. Für diese streng geschützten Arten gilt 

nach § 44 Abs.1 Nr. 1 BNatSchG ein Tötungsverbot. Fledermäuse können zudem durch 

den Bau von Windenergieanlagen beeinträchtigt werden, wenn dabei ihre 

Lebensstätten, z.B. durch die Rodung von Quartierbäumen, zerstört werden. Dies 

entspricht einem Verstoß gegen das Schädigungsverbot nach § 44 Abs.1 Nr. 3 

BNatSchG. Bei der Ausweisung von Vorrangflächen für Windkraft müssen die Belange 

des gesetzlichen Artenschutzes berücksichtigt werden. Es ist daher erforderlich zu 

untersuchen, inwieweit auf den für die Windkraftnutzung in den Gemeindegebieten 

vorgesehenen Flächen mit Beeinträchtigungen von Fledermäusen zu rechnen ist. 

Im Rahmen einer Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes sollen in der 

Umgebung von Bad Saulgau geeignete Flächen für Windenergieanlagen ermittelt 

werden. In Anlehnung an das empfohlene Vorgehen gemäß EUROBATS Leitfaden 

(Rodrigues et al. 2008) wurden für die Konfliktpotenzialanalyse zunächst folgende 

Datenquellen herangezogen: 

• Luftbilder / Topografische Karten 

• Verbreitungskarten der Fledermausarten (Braun & Dieterlen 2003, LUBW 2012) 


• Daten der Belegsammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe 

• Eigene Daten aus einer Erhebung bei Bad Schussenried (Turni 2005) 

Zur Erfassung und Dokumentation fledermausrelevanter Landschaftsstrukturen (Leitstrukturen, 

potenzielle Jagd- und Quartierhabitate, Wanderkorridore) erfolgte am 

16.04.2013 eine Geländebegehung. Anhand bereits vorhandener Daten und der im Gelände 

erhobenen Daten erfolgte im Rahmen dieser Arbeit eine Konfliktanalyse für die 

potenziellen Standortgebiete für Windenergieanlagen mit dem Ziel, die sensiblen und 

die weniger sensiblen Bereiche darzustellen. 

4 Untersuchungsgebiet 

Das potentielle Windnutzungsgebiet befindet sich östlich von Bad Saulgau zwischen 

Bondorf und Allmannsweiler im Messtischblatt 7923 (TK 25) (Abb. 1). Es handelt sich 

um ein Waldgebiet, mit Laubbäumen in verschiedenen Sukzessionsstadien und großen 

Anteilen an Nadelbäumen und Aufforstungsbereichen. Im südlichen Waldbereich befinden 

sich zwei kleinere Teiche. Im westlichen und südlichen Bereich des Untersuchungsgebietes 

gibt es zudem große Offenlandbereiche (Abb. 2). 

Abbildung 1 Untersuchungsgebiet Bad Saulgau (zentrales Polygon grün) mit Pufferzonen 

(blau) 


Abbildung 2 Das Untersuchungsgebiet (rot umgrenzt) mit leitenden Saumstrukturen (grün), 

Laubbaumanteil (blau) mit hoher Anzahl an Jungbäumen (< 4 m und zwischen 4 und 10 m) und 

wenigen Altbäumen (u.a. Buchen). 

4.1 Waldgebiet 

Der Wald ist strukturreich, mit Laubbäumen unterschiedlicher Sukzessionsstadien, hohem 

Nadelbaumanteil (z.B. Fichte, Lärche und Kiefer) und kleineren Freiflächen. Dichte 

und undurchdringliche Bestände (z.B. auf Aufforstungsflächen) finden sich vor allem im 

nördlichen und südwestlichen Bereich des Untersuchungsgebietes. Bei der Übersichtsbegehung 

konnten einzelne Baumhöhlen festgestellt werden. 


Abbildung 3 Nadelwald in unterschiedlichen Altersstrukturen mit geringem Unterwuchs 

Abbildung 4 Offene Flächen an Waldwegen 


Abbildung 5 Typische Gebietsstrukturen mit einzelnen Laubbaum- und Nadelholzbeständen 

Abbildung 6 Reiner Fichtenbestand mit geringem Unterwuchs 


Abbildung 7 Baumhöhle im Waldgebiet 

4.2 Offenland 

Die offenen Bereiche im Süden des Untersuchungsgebietes bestehen aus weitreichenden 

Acker- und Grünlandflächen sowie Maisfeldern. Lineare Gehölzstrukturen sind 

kaum vorhanden. Die Offenlandbereiche weisen kaum Leitstrukturen für Fledermäuse 

auf, lediglich die Randbereiche des Waldgebietes könnten als Flugwege bzw. Jagdhabitate 

dienen (Abb. 2). In den Randbereichen sind einzelne ältere Bäume vorhanden, die 

als Quartier (Sommerquartier, Wochenstubenquartier, Zwischenquartier oder Balz- bzw. 

Paarungsquartier) genutzt werden könnten, jedoch konnten bei der Erstbegehung keine 

Höhlen oder Spalten festgestellt werden. 


Abbildungen 8 und 9 Offene Flächen im südlichen (oben) und westlichen (unten) Bereich 

des Untersuchungsgebietes 


4.3 Gewässer 

Im südwestlichen Bereich des Untersuchungsgebietes befindet sich ein Feuchtbiotop 

mit zwei kleineren Teichen, die für Fledermäuse ein wichtiges Jagdhabitat darstellen 

können. Das direkt umliegende Gebiet enthält zudem einige Entwässerungsgräben, 

was ein vermehrtes Insektenvorkommen in diesen Bereichen vermuten lässt. 

Abbildung 10 

Gewässer südlich des Falchen 


Abbildungen 11 und 12 Gewässer südlich des Falchen (links) sowie einer der 

Entwässerungsgräben im westlichen Nadelholzbestand (rechts) 

5 Potenzielles Artenspektrum 

5.1 Nachgewiesene und potentiell vorhandene Fledermausarten im Untersuchungsgebiet 

Das bislang gemeldete (LUBW 2012) Fledermausinventar im betroffenen Messtischblatt 

7923 (TK 25) sowie die Daten eigener Untersuchungen sind in der nachfolgenden Tabelle 

zusammengestellt: 

Tabelle 2 

Liste der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen und potenziell vorhandene 

Fledermausarten mit Angaben zum Schutzstatus 

Art 

Wissenschaftl. Name Deutscher Name FFH § RL B-W RL D 

Myotis daubentonii Wasserfledermaus IV s 3 * 

Myotis myotis Großes Mausohr II, IV s 2 V 

Myotis nattereri Fransenfledermaus IV s 2 * 


Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus IV s 3 V 

Nyctalus leisleri Kleiner Abendsegler IV s 2 D 

Nyctalus noctula Großer Abendsegler IV s i V 

Pipistrellus nathusii Rauhautfledermaus IV s i * 

Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus IV s 3 * 

Plecotus auritus Braunes Langohr IV s 3 V 

Vespertilio murinus Zweifarbfledermaus IV s i D 

Erläuterungen: 

Rote Liste 

D Gefährdungsstatus in Deutschland (Meinig et al. 2009) 

BW Gefährdungsstatus in Baden-Württemberg (Braun et al. 2003) 

1 vom Aussterben bedroht 

2 stark gefährdet 

3 gefährdet 

i gefährdete wandernde Tierart 

G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt 

D Daten defizitär, Einstufung nicht möglich 

V Vorwarnliste 

* nicht gefährdet 

FFH 

Fauna-Flora-Habitatrichtlinie 

II Art des Anhangs II 

IV Art des Anhangs IV 

§ Schutzstatus nach Bundesartenschutzverordnung in Verbindung mit weiteren Richtlinien und 

Verordnungen 

s streng geschützte Art 

5.2 Charakterisierung der nachgewiesenen und potentiell vorhandenen 

Fledermausarten im Untersuchungsgebiet 

Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) 

Wie schon der Name vermuten lässt, ist die Wasserfledermaus an wasserreiche Biotope 

gebunden. Bevorzugt werden stehende Gewässer oder Flüsse mit ruhigen, langsam 

fließenden Abschnitten. Am häufigsten sind Wasserfledermäuse im Auwald- und Altwassergürtel 

breiter Flusstäler. Quartiere liegen meist gewässernah in einer Entfernung 

von weniger als 2,5km von den Jagdgebieten und wesentlich häufiger am Waldrand als 

mitten im Bestand (Geiger & Rudolph 2004). Die meist zwischen 20 und 40 Weibchen 

umfassenden Wochenstubenverbände nutzen mehrere Quartiere, die häufig gewechselt 

werden. Deshalb ist im Quartierlebensraum ein ausreichendes Angebot geeigneter 

Baumhöhlen erforderlich. Wasserfledermäuse jagen in einer Höhe von 5 bis 20 cm über 

der Wasseroberfläche. Die georteten Beutetiere werden mit den großen Hinterfüßen 


und der Schwanzflughaut von der Wasseroberfläche abgegriffen oder im Flug gekeschert 

und im Flug verzehrt. Wasserfledermäuse fliegen ihre Jagdhabitate aus Entfernungen 

von bis zu 10 km an. Die Strecken zwischen Quartier und Jagdgebiet werden 

auf „Flugstraßen“ entlang markanter Landschaftsstrukturen wie Hecken und Alleen, 

wenn möglich entlang von Gewässern und Gewässer begleitender Strukturen zurückgelegt. 

In Baden-Württemberg ist die Wasserfledermaus eine häufige Art. Zahlreiche Wochenstuben 

sind beispielsweise auch in der Rheinebene bekannt (Häussler & Nagel 

2003). In der Roten Liste Baden-Württembergs ist die Wasserfledermaus als gefährdet 

eingestuft (Braun et al. 2003). 

Großes Mausohr (Myotis myotis) 

Das Große Mausohr ist eine wärmeliebende Art, die klimatisch begünstigte Täler und 

Ebenen bevorzugt. Jagdhabitate sind Laubwälder, kurzrasiges Grünland, seltener Nadelwälder 

und Obstbaumwiesen. Die Jagd auf große Insekten (Laufkäfer etc.) erfolgt im 

langsamen Flug über dem Boden und auch direkt auf dem Boden. Zu den Jagdhabitaten 

werden Entfernungen von 10 bis 15 km zurückgelegt, im Einzelfall können die 

Jagdgebiete jedoch bis zu 25 km vom Quartier entfernt liegen (Dietz et al. 2007). 

Abbildung 13 

Großes Mausohr (Myotis myotis) über gemähter Wiese nach Laufkäfern 

jagend. Foto: D. Nill (mit freundlicher Genehmigung). 


Wochenstuben befinden sich fast ausschließlich in Dachstöcken von Kirchen. Einzeltiere 

sowie Männchen- und Paarungsquartiere finden sich auch in Baumhöhlen oder Nistkästen. 

Sommerquartiere liegen in Höhenlagen bis zu 500 m, selten darüber. Winterquartiere 

in Baden-Württemberg befinden sich hauptsächlich in Lagen zwischen 600 

und 800 m ü. M. (Kulzer 2003). Die Überwinterung erfolgt in Felshöhlen, Stollen oder 

tiefen Kellern. In Baden-Württemberg ist das Große Mausohr stark gefährdet (Braun et 

al. 2003). 

Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) 

Die Kleine Bartfledermaus ist ein typischer Bewohner menschlicher Siedlungen, wobei 

sich die Sommerquartiere in warmen Spaltenquartieren und Hohlräumen an und in Gebäuden 

befinden. Genutzt werden z. B. Fensterläden oder enge Spalten zwischen Balken 

und Mauerwerk sowie Verschalungen. Im Juni kommen die Jungen zur Welt, ab 

Mitte/Ende August lösen sich die Wochenstuben wieder auf. Bevorzugte Jagdgebiete 

sind lineare Strukturelemente wie Bachläufe, Waldränder, Feldgehölze und Hecken. 

Gelegentlich jagen die Tiere in Laub- und Mischwäldern mit Kleingewässern sowie im 

Siedlungsbereich in Parks, Gärten, Viehställen und unter Straßenlaternen. Die individuellen 

Jagdreviere sind ca. 20 ha groß und liegen in einem Radius von ca. 650 m (max. 

2,8 km) um die Quartiere. In der Roten Liste Baden-Württembergs ist die Kleine Bartfledermaus 

als gefährdet eingestuft (Braun et al. 2003). 

Fransenfledermaus (Myotis nattereri) 

Die Fransenfledermaus lebt bevorzugt in unterholzreichen Laubwäldern mit lückigem 

Baumbestand. Als Jagdgebiete werden außerdem reich strukturierte, halboffene Parklandschaften 

mit Hecken, Baumgruppen, Grünland und Gewässern aufgesucht. Die 

Jagdflüge erfolgen vom Kronenbereich bis in die untere Strauchschicht. Zum Teil gehen 

die Tiere auch in Kuhställen auf Beutejagd. Als Wochenstuben werden Baumquartiere 

(v.a. Höhlen, abstehende Borke) sowie Nistkästen genutzt. Darüber hinaus werden 

auch Dachböden und Viehställe bezogen, wo sich die Tiere vor allem in Spalten und 

Zapfenlöchern aufhalten. Die Kolonien bestehen meist aus mehreren Gruppen von 10- 

30 Weibchen, die gemeinsam einen Quartierverbund bilden. Ab Ende Mai/Anfang Juni 

bringen die standorttreuen Weibchen ihre Jungen zur Welt. Die Wochenstubenquartiere 

können ein bis zweimal in der Woche gewechselt werden, ab Mitte August werden sie 

aufgelöst. In der Roten Liste Baden-Württembergs ist die Fransenfledermaus als stark 

gefährdet eingestuft (Braun et al. 2003). 


Abbildung 14 

Fransenfledermaus (Myotis nattereri); Foto: H. Turni 

Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri) 

Der Kleine Abendsegler ist eine typische Waldfledermaus, die in waldreichen und strukturreichen 

Parklandschaften vorkommt. Seine Jagdgebiete sind Waldlichtungen, Kahlschläge, 

Waldränder und Waldwege. Außerdem werden Offenlandlebensräume wie 

Grünländer, Hecken, Gewässer und beleuchtete Plätze im Siedlungsbereich aufgesucht. 

Kleine Abendsegler jagen im freien Luftraum in einer Höhe von meist über 10m. 

Die individuellen Jagdgebiete können 1-9 (max. 17) km weit vom Quartier entfernt sein. 

Als Wochenstuben- und Sommerquartiere werden vor allem Baumhöhlen, Baumspalten 

sowie Nistkästen, seltener auch Jagdkanzeln oder Gebäudespalten genutzt. In Baden- 

Württemberg ist diese Art stark gefährdet (Braun et al. 2003). 

Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) 

Der Große Abendsegler ist eine typische Waldfledermaus, die vor allem Baumhöhlen in 

Wäldern und Parklandschaften nutzt. Der Große Abendsegler jagt in großen Höhen 

zwischen 10-50 m über großen Wasserflächen, Waldgebieten, Agrarflächen sowie über 

beleuchteten Plätzen im Siedlungsbereich. Die Jagdgebiete können mehr als 10 km 

vom Quartier entfernt sein. In Baden-Württemberg handelt es meist um Männchenquartiere, 

Wochenstuben sind absolute Ausnahme. Weibchen ziehen zur Reproduktion bis 


nach Nordostdeutschland, Polen und Südschweden. Die Männchen verbleiben oft im 

Gebiet und warten auf die Rückkehr der Weibchen im Spätsommer, die Paarungszeit ist 

im Herbst. In Baden-Württemberg gilt der Große Abendsegler als „gefährdete wandernde 

Art“, die besonders zur Zugzeit im Frühjahr und Spätsommer bzw. Herbst auftritt. 

Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) 

Die Rauhautfledermaus ist eine typische Waldart, die in strukturreichen Landschaften 

mit einem hohen Wald- und Gewässeranteil vorkommt. Besiedelt werden Laub- und 

Kiefernwälder, wobei Auwaldgebiete in den Niederungen größerer Flüsse bevorzugt 

werden. Als Jagdgebiete werden vor allem insektenreiche Waldränder, Gewässerufer 

und Feuchtgebiete in Wäldern aufgesucht. Als Sommer- und Paarungsquartiere werden 

Spaltenverstecke an Bäumen bevorzugt, die meist im Wald oder an Waldrändern in 

Gewässernähe liegen. Genutzt werden auch Baumhöhlen, Fledermauskästen, Jagdkanzeln, 

seltener auch Holzstapel oder waldnahe Gebäudequartiere. Die Paarung findet 

während des Durchzuges von Mitte Juli bis Anfang Oktober statt. Dazu besetzen die 

reviertreuen Männchen individuelle Paarungsquartiere. Die Rauhautfledermaus wird in 

der Roten Liste Baden-Württembergs als gefährdete wandernde Art eingestuft, die in 

Baden-Württemberg nicht reproduziert, obwohl zumindest im Bodenseegebiet einzelne 

Reproduktionen nachgewiesen wurden. 

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) 

Zwergfledermäuse sind Gebäudefledermäuse, die in strukturreichen Landschaften, vor 

allem auch in Siedlungsbereichen als Kulturfolger vorkommen. Als Hauptjagdgebiete 

dienen Gewässer, Kleingehölze sowie aufgelockerte Laub- und Mischwälder. Im Siedlungsbereich 

werden parkartige Gehölzbestände sowie Straßenlaternen aufgesucht. 

Die Tiere jagen in 2-6 m Höhe im freien Luftraum oft entlang von Waldrändern, Hecken 

und Wegen. Die individuellen Jagdgebiete können bis zu 2,5 km um das Quartier liegen. 

Als Wochenstuben werden fast ausschließlich Spaltenverstecke an und in Gebäuden 

aufgesucht, insbesondere Hohlräume hinter Fensterläden, Rollladenkästen, Flachdächer 

und Wandverkleidungen. Baumquartiere sowie Nistkästen werden nur selten 

bewohnt, in der Regel nur von einzelnen Männchen. Ab Mitte Juni werden die Jungen 

geboren. Ab Anfang/Mitte August lösen sich die Wochenstuben wieder auf. Gelegentlich 

kommt es im Spätsommer zu „Invasionen“, bei denen die Tiere bei der Erkundung 

geeigneter Quartiere zum Teil in großer Zahl in Gebäude einfliegen. Die Zwergfledermaus 

wird in der Roten Liste der Säugetiere Baden-Württembergs (Braun et al. 2003) 

als gefährdet eingestuft. 

Braunes Langohr (Plecotus auritus) 

Als Waldfledermaus bevorzugt das Braune Langohr unterholzreiche, mehrschichtige 

lichte Laub- und Nadelwälder mit einem größeren Bestand an Baumhöhlen. Als Jagd- 


gebiete dienen außerdem Waldränder, gebüschreiche Wiesen, strukturreiche Gärten, 

Streuobstwiesen und Parkanlagen im Siedlungsbereich. Braune Langohren jagen bevorzugt 

in niedriger Höhe (0,5-7 m) im Unterwuchs. Als Wochenstuben werden neben 

Baumhöhlen, Spalten und Nistkästen oftmals auch Quartiere in und an Gebäuden 

(Dachböden, Spalten) bezogen. Im Wald lebende Kolonien wechseln alle 1-4 Tage das 

Quartier. Der Winterschlaf beginnt im Oktober/November und dauert bis Anfang März. 

In Baden-Württemberg gilt das Braune Langohr als gefährdete Art (Braun et al. 2003). 

Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus) 

Die Zweifarbfledermaus ist eine ursprünglich felsbewohnende Art felsreicher Waldgebiete. 

Heute bewohnt sie als Kulturfolger ersatzweise auch Gebäude. Geeignete Jagdgebiete 

sind strukturreiche Landschaften mit Grünlandflächen und einem hohen Waldund 

Gewässeranteil im Siedlungs- und siedlungsnahen Bereich. Dort fliegen die Tiere 

meist in großen Höhen zwischen 10-40 m. Männchen halten sich teilweise auch im 

Sommer in den Überwinterungs- und Durchzugsgebieten auf, wo sie oftmals sehr hohe 

Gebäude (z.B. Hochhäuser in Innenstädten) als Balz- und Winterquartiere nutzen. Von 

Oktober bis Dezember führen sie ihre Balzflüge aus. In Baden-Württemberg gilt die 

Zweifarbfledermaus als gefährdete wandernde Art (Braun et al. 2003). 

6 Mögliche Wirkungen von WEA auf Fledermäuse 

6.1 Bau- uns anlagebedingte Auswirkungen 

Bau- und anlagebedingte Auswirkungen können durch Zerstörung von Waldbeständen 

bzw. Windwurfflächen durch die Anlage von Fundamenten und Zufahrtstraßen auftreten. 

Zum einen kann es dabei zur Zerstörung von Fledermausquartieren kommen, wenn 

während der Bauarbeiten Bäume gefällt werden müssen, zum anderen können dabei 

Jagdhabitate von Fledermäusen dauerhaft verändert werden (Verstoß gegen das 

Schädigungsverbot, § 44 Abs.1 Nr. 3 BNatSchG). Beim Fällen von Quartierbäumen, in 

welchen sich gerade Fledermäuse aufhalten, besteht zudem die Gefahr der Tötung von 

einzelnen Individuen (Verstoß gegen das Tötungsverbot nach § 44 Abs.1 Nr.1 

BNatSchG). Der Verlust von Jagdhabitaten ist nur dann als Verbotstatbestand nach § 

44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG zu werten, wenn dadurch Fortpflanzungs- und Ruhestätten 

entwertet werden. 

Die Auswertung der bereits vorhandenen Daten und der im Gelände erhobenen Daten 

ergaben, dass bau- und anlagebedingt folgende Auswirkungen auf Fledermäuse im Untersuchungsgebiet 

bei Bad Saulgau nicht auszuschließen sind: 

• Verlust von Fledermausquartieren durch Fällen von Quartierbäumen 


• Tötung von Fledermäusen bei der Fällung von Quartierbäumen 

• Verschlechterung oder Verlust von wichtigen Jagdhabitaten durch die Zerstörung 

von Baumbeständen 

Die Betroffenheit der einzelnen Fledermausarten in den beiden Teilgebieten des Suchraumes 

wird in Kapitel 8 in den Tabellen 3 und 4 dargestellt. 

6.2 Betriebsbedingte Auswirkungen 

Betriebsbedingt kann es an Windenergieanlagen zur Tötung von Fledermäusen durch 

Kollision mit den Rotorblättern kommen (Verstoß gegen das Tötungsverbot, § 44 Abs.1 

Nr.1 BNatSchG). Der Tötungstatbestand nach § 44 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG ist individuen- 

und nicht populationsbezogen auszulegen. Er ist als erfüllt anzusehen, wenn sich 

das Kollisionsrisiko für die betroffene Tierart in signifikanter Weise erhöht. Dabei sind 

allerdings Maßnahmen zur Kollisionsvermeidung oder Kollisionsminimierung in die Betrachtung 

einzubeziehen. Gegen das Tötungsverbot wird dann nicht verstoßen, wenn 

das Vorhaben nach naturschutzfachlicher Einschätzung unter Berücksichtigung der 

Vermeidungsmaßnahmen kein signifikant erhöhtes Risiko kollisionsbedingter Verluste 

von Einzelexemplaren verursacht und damit die Auswirkungen des Vorhabens unter der 

Gefahrenschwelle in einem Risikobereich verbleiben, welcher Risiken aufgrund des Naturgeschehens 

entspricht. 

Die Auswertung der Daten ergab, dass im Suchraum der Gemeinde Bad Saulgau einige 

der Arten vorkommen, die in Baden-Württemberg bereits häufig als Schlagopfer unter 

Windkraftanlagen auftraten (s. Tabelle 1). Es ist daher davon auszugehen, dass bei der 

Errichtung von Windenergieanlagen im Untersuchungsgebiet die Gefahr besteht, dass 

sich das Kollisionsrisiko signifikant erhöht. Die Betroffenheit der einzelnen Arten in den 

beiden Teilgebieten des Suchraumes ist in Kapitel 8 in den Tabellen 3 und 4 dargestellt. 

6.3 Bewertung des Risikos der Betroffenheit der einzelnen Fledermausarten in 

den Untersuchungsgebieten 

6.3.1 Verlust von Fledermausquartieren und Jagdhabitaten 

Quartierverluste sind für alle Arten zu erwarten, die Höhlen- und Spaltenquartiere in und 

an Bäumen nutzen. Dabei sind besonders die Fledermausarten zu berücksichtigen, die 

ihre Wochenstuben in Baumhöhlen beziehen. In der Region Bad Saulgau kommen hier- 


für die Arten Fransenfledermaus, Wasserfledermaus, Kleiner Abendsegler und Braunes 

Langohr in Frage, die vom Verlust an Wochenstubenquartieren betroffen sein könnten. 

Baumhöhlen und -spalten werden auch als Ruhestätten (meist) einzelner Männchen 

und als Paarungsquartiere genutzt. Im Untersuchungsbereich könnten durch den Verlust 

dieser Quartiere der Kleine Abendsegler, der Große Abendsegler und die Rauhautfledermaus 

betroffen sein. 

Durch die Zerstörung von Waldbeständen gehen auch Jagdhabitate verloren, wovon 

v.a. Arten betroffen sind, die vegetationsgebunden bzw. am Boden jagen. Dazu zählen 

in der Region Bad Saulgau die Arten Großes Mausohr, Braunes Langohr, Fransenfledermaus 

und der Kleine Abendsegler, der im Bereich von Baumkronen und entlang von 

Waldwegen jagt. Der Große Abendsegler und die Zweifarbfledermaus jagen im freien 

Lufftraum über dem Wald, die Zweifarbfledermaus auch am Waldrand. 

Der Verlust von Jagdgebieten gilt erst dann als Verbotstatbestand, wenn es sich dabei 

um essentielle Jagdhabitate handelt. Dies ist dann der Fall, wenn aufgrund der Zerstörung 

des Jagdgebiets nicht mehr ausreichend Jagdfläche zur Verfügung steht und 

dadurch Quartiere in der nahen Umgebung nicht mehr genutzt werden können. Ob ein 

Verbotstatbestand nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG eintritt, kann jeweils nur im Einzelfall 

beurteilt werden, wenn genau abgeschätzt werden kann, wie viel Fläche beansprucht 

wird. Betroffen könnten vor allem Arten sein, die nur einen kleinen Aktionsradius 

haben. Unter den besprochenen Arten ist ein Verlust von essentiellen Jagdhabitaten 

für die Fransenfledermaus und das Braune Langohr möglich. 

Für andere Fledermausarten können durch die Öffnung von Waldflächen im Zuge des 

Baues von Windenergieanlagen neue Jagdhabitate entstehen. Das sind v.a. Arten, die 

entlang von Gehölzrändern jagen. Unter den im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen 

und potentiell vorkommenden Arten könnten die Zwergfledermaus, Kleine Bartfledermaus, 

Kleiner Abendsegler und die Zweifarbfledermaus von der baubedingten Entstehung 

von Lichtungen profitieren. Mit der Entstehung dieser Lichtungen in unmittelbarerer 

Umgebung der Windenergieanlagen steigt unter Umständen jedoch auch das Kollisionsrisiko 

für diese Fledermausarten. Zur Ermittlung der dann tatsächlich eintretenden 

Fledermausaktivität wird nach der Errichtung der Windenergieanlagen deshalb ein 

Gondelmonitoring erforderlich. 

6.3.2 Tötung durch Kollision 

Ein erhöhtes Tötungsrisiko durch Kollision mit Windenergieanlagen ist v.a. für Fledermausarten 

zu erwarten, die im freien Luftraum jagen und/oder Wanderungen zwischen 

Sommer- und Winterquartieren durchführen (vgl. Tabelle 1). Andere Arten werden gelegentlich 

Kollisionsopfer, wenn sie z.B. Insektenschwärmen in größere Höhen folgen 


oder den Anlageturm bis in den Rotornabenbereich als potenzielles Quartier inspizieren. 

Im Expertenpapier der BAG Fledermausschutz (2012) wird darauf hingewiesen, 

dass hochgerechnet durchschnittlich 10 Fledermäuse pro Anlage und Jahr zum Kollisionsopfer 

werden. Vor dem Hintergrund, dass Fledermäuse in der Regel pro Jahr maximal 

nur 1-2 Jungtiere bekommen, können solche Verluste nur schwer ausgeglichen 

werden. Bei häufig betroffenen Arten wie dem Großen Abendsegler oder der Rauhautfledermaus 

sind deshalb dramatische Populationseinbrüche zu befürchten. 

Im Untersuchungsgebiet können folgende nachgewiesenen und potenziell vorkommenden 

Arten betroffen sein: Großer Abendsegler, Rauhautfledermaus, Zwergfledermaus, 

Kleiner Abendsegler und Zweifarbfledermaus. 

Die Arten Wasserfledermaus, Großes Mausohr, Kleine Bartfledermaus, Fransenfledermaus 

und das Braune Langohr sind wenig kollisionsgefährdet. Diese Arten jagen in der 

Regel sehr dicht an der Vegetation und bleiben auch bei Transferflügen dicht an Leitstrukturen 

(Gehölzränder). Dadurch gelangen diese Arten nur in seltenen Fällen in den 

Einflussbereich der Rotorblätter von Windenergieanlagen und wurden bisher gar nicht 

oder nur selten als Schlagopfer unter Windenergieanlagen gefunden (Dürr 2013). 

7 Mögliche Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen 

Im Folgenden werden in allgemeiner Form und als Überblick mögliche Vermeidungsund 

Ausgleichsmaßnahmen dargestellt, die generell dazu geeignet sind, Verstöße gegen 

das Bundesnaturschutzgesetz zu vermeiden oder auszugleichen und die somit bei 

der Bewertung potentieller WEA-Standorte von Bedeutung sind. Der Umfang dieser 

Maßnahmen variiert je nach Standort, so dass der Maßnahmenbedarf auf jedem potenziellen 

Standort ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Festlegung der WEA- 

Standorte darstellt. 

7.1 Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich der bau- und anlagebedingten 

Auswirkungen 

Durch den Bau von Windenergieanlagen kann es zu Verstößen gegen das Tötungsund 

Schädigungsverbot kommen, wenn das Fällen von Quartierbäumen notwendig ist. 

Die Zerstörung von Jagdhabitaten kann einen Verstoß gegen das Artenschutzgesetz 

darstellen, wenn es sich um essentielle Jagdhabitate handelt. Durch Vermeidungs- und 

Ausgleichsmaßnahmen können Verstöße gegen das § 44 BNatSchG vermieden werden. 


Maßnahme 1: Vermeidung von Lebensstättenverlust durch die Verschiebung der 

Standorte 

Sollte sich im Rahmen der konkreten Standortplanung zeigen, dass essentielle Lebensstätten 

von Fledermäusen betroffen sind, ist zunächst anzuraten, zur Vermeidung des 

Lebensstättenverlusts eine Verschiebung der Anlagen zu prüfen. Hierfür sollten Standorte 

in weniger wertvollen Habitaten, z.B. innerhalb von jungen Aufforstungen oder auf 

Freiflächen, gewählt werden, wo nicht mit Baumhöhlen zu rechnen ist und die eine geringere 

Wertigkeit als Jagdgebiet für vegetationsgebunden jagende Arten aufweisen. 

Sollte dies nicht möglich sein, muss der Lebensstättenverlust ausgeglichen werden. 

Maßnahme 2: Ausgleich von Lebensstättenverlust durch das Schaffen neuer Habitate 

(CEF-Maßnahme) 

Der Verlust von Lebensstätten kann durch sogenannte CEF-Maßnahmen zur Sicherung 

der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität ausgeglichen werden. Die vorgezogenen 

Ausgleichsmaßnahmen zielen darauf ab, den Verlust von Quartieren bzw. von essentiellen 

Jagdhabitaten zu kompensieren. Nach § 44 Abs. 5 BNatSchG liegt ein Verstoß 

gegen das Verbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 (Schädigungsverbot, s.o.) und in Hinblick 

auf damit verbundene vermeidbare Beeinträchtigungen der streng geschützten Arten 

auch gegen das Verbot des Abs. 1 Nr. 1 (Tötungsverbot) nicht vor, soweit die ökologische 

Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätte 

im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Um die ökologische Funktion 

zu gewährleisten, können dazu auch vorgezogene Ausgleichmaßnahmen festgesetzt 

werden. 

Als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme zum Verlust potentieller Fledermausquartiere 

werden gewöhnlich in der Nähe des Eingriffsbereiches Waldgebiete ausgewiesen, die 

dann nicht mehr bewirtschaftet werden. Hierdurch kann es zur Zunahme potenzieller 

Fledermausquartiere kommen, weil mehr Specht- und Fäulnishöhlen entstehen können. 

Um die ökologische Funktion eines Gebietes aufrecht zu erhalten, sollten diese Gebiete 

ein möglichst großes Entwicklungspotenzial für Fledermausquartiere aufweisen. So 

können die lokalen Populationen mittelfristig durch das Entstehen neuer Quartiermöglichkeiten 

unterstützt werden. Auch ein Ausgleich für den möglichen Verlust von Jagdhabitaten 

kann auf diese Weise geschaffen werden. Die Größe der Ausgleichsflächen 

ist je nach Bedeutung und Potenzial der Eingriffsfläche zu bemessen. 

Zur kurzfristigen Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität können 

darüber hinaus in unmittelbarer Nähe des Eingriffsbereiches Fledermauskästen angebracht 

werden, die den Quartierverlust kurzfristig ausgleichen können (Runge et al. 

2009). Das Aufhängen von Fledermauskästen als alleinige Maßnahme ist jedoch nicht 


ausreichend, da dies keine auf Dauer angelegte Habitatverbesserung darstellt und daher 

auch nicht alleine als CEF-Maßnahme anerkannt werden kann. 

Maßnahme 3: Vermeidung des Tötungsrisikos 

Baumhöhlen mit einem Stammdurchmesser < 30cm sind in der Regel nicht als Winterquartier 

geeignet, da die Wanddicke zu gering und die Höhle damit nicht frostsicher ist. 

Wenn Winterquartiere ausgeschlossen werden können, dürfen Baumfällungen während 

zwischen 01. November bis 15. März durchgeführt werden, um eine Verletzung oder 

Tötung von Fledermäusen zu vermeiden. Bei Unsicherheit sollte das Fällen der Bäume 

im genannten Zeitfenster an wärmeren Tagen ohne Frost stattfinden, für den Fall, dass 

sich doch Fledermäuse in den Höhlen aufhalten, so dass die Tiere etwas mobiler sind 

und flüchten können. Zudem sollte für diesen Fall ein Fledermausexperte bei den 

Baumfällungen anwesend sein. 

7.2 Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich betriebsbedingter Auswirkungen 

Es ist davon auszugehen, dass an allen Standorten ein Kollisionsrisiko besteht, da auf 

jeden Fall ein Vorkommen der Zwergfledermaus, in den meisten Fällen auch ein Auftreten 

weiterer kollisionsgefährdeter Arten zu erwarten ist. Um einen Verstoß gegen das 

Tötungsverbot § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG zu vermeiden, müssen daher voraussichtlich 

an allen Standorten Vermeidungsmaßnahmen festgelegt und durchgeführt werden. 

Eine signifikante Erhöhung des Kollisionsrisikos und damit eine Erfüllung des Tötungstatbestands 

kann jedoch vermieden werden, indem die Windenergieanlagen zu Risikozeiten 

abgeschaltet werden. Die Kollisionsgefahr besteht vor allem dadurch, dass Fledermäuse 

die sich an den Außenspitzen bis 250 km/h schnell drehenden Rotorblätter 

nicht oder zu spät orten. Die Gefahr einer Kollision mit Anlagen, die sich nicht im Betrieb 

befinden, ist als sehr gering einzuschätzen. Ein fledermausfreundlicher Betrieb von 

Windenergieanlagen zu Risikozeiten hat sich auch in der Praxis bereits in mehreren 

Fällen als wirkungsvolle Vermeidungsmaßnahme erwiesen (Arnett et al. 2008; Baerwald 

et al. 2008). Durch die Auflage von Abschaltzeiten muss erreicht werden, dass 

Fledermäuse allenfalls selten und in geringer Zahl zu Tode kommen, so dass nicht 

mehr von einem signifikant erhöhten Kollisionsrisiko ausgegangen werden kann. 

Die im Folgenden vorgeschlagenen Maßnahmen wurden in einem bundesweiten Forschungsvorhaben 

entwickelt (Brinkmann et al. 2011). 


Pauschale Abschaltzeiten im ersten Betriebsjahr 

Allein auf Grundlage von Voruntersuchungen ist es nicht möglich, das Kollisionsrisiko 

an einem Anlagenstandort genau zu prognostizieren. Dies liegt daran, dass die Aktivitätsdichten 

der festgestellten Fledermausarten am Boden andere sind als in Gondelhöhe 

(Behr et al. 2011), Messungen aber meist am Boden durchgeführt werden. Zudem 

wird das Habitat beim Bau der Anlage verändert, so dass danach mit einer veränderten 

Artenzusammensetzung und -dichte zu rechnen ist. Aus diesem Grund müssen für das 

erste Betriebsjahr vorsorglich relativ pauschale Abschaltzeiten festgelegt werden. 

Auch ohne Kenntnis der Höhe und der genauen Phänologie der Fledermausaktivität an 

einem bestimmten Standort ist eine gewisse Einschränkung der Abschaltzeiten bezüglich 

Witterungsdaten möglich. In den letzten Jahren wurden weltweit Studien darüber 

durchgeführt, bei welchen Witterungsbedingungen die gemessene Fledermausaktivität 

besonders hohe Werte erreicht. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass die Aktivität 

mit zunehmender Windgeschwindigkeit signifikant abnahm (z.B. Arnett 2005, Horn et al. 

2008, Behr et al. 2011). Nach Behr et al. (2011) liegt die Aktivitätsschwelle der Zwergfledermaus 

bei 98 % der registrierten Individuen unterhalb von 6 m/s Windgeschwindigkeit, 

Rauhhautfledermäuse waren auch noch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 8 

m/s aktiv. Auch bei Temperaturen unter 10 °C war die Aktivität der Fledermäuse stark 

reduziert. Eine Einschränkung der Abschaltzeiten im ersten Betriebsjahr in Abhängigkeit 

von Windgeschwindigkeit und Temperatur ist somit sinnvoll. Durch diesen fledermausfreundlichen 

Betrieb wird mit großer Wahrscheinlichkeit gewährleistet, dass das Kollisionsrisiko 

für Fledermäuse in der ersten Zeit nach Inbetriebnahme der Anlagen nicht 

signifikant erhöht ist. 

Anlagenspezifische Abschaltzeiten ab dem zweiten Betriebsjahr 

Brinkmann et al. (2011) entwickelten eine Methode, um die pauschalen Abschaltzeiten 

an Windenergieanlagen weiter zu reduzieren, ohne dabei den Fledermausschutz zu 

vernachlässigen. Dazu wird das spezifische Aktivitätsmuster von Fledermäusen im Bereich 

der Windenergieanlage untersucht und auf dieser Datengrundlage konkrete Gefährdungszeiträume 

eingegrenzt. Die Aufnahme solcher Aktivitätsmuster ist erst möglich, 

wenn die Anlagen errichtet sind, da erst dann die Aktivität im Bereich der Gondel 

und des Rotorblattes über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet werden kann. 

Dazu werden Ultraschalldetektoren direkt im Bereich der Gondel angebracht, die die 

Fledermausaktivität dauerhaft erfassen. Auf Grundlage dieser Aktivitätsdaten wird ein 

Modell entwickelt, dass die Vorhersage der Fledermausaktivität aus den Einflussfaktoren 

Temperatur, Windgeschwindigkeit und Jahreszeit ermöglicht (Behr et al 2011). Ein 

weiteres Modell, das im Rahmen des Forschungsvorhabens aus Daten von Schlagopfernachsuchen 

entwickelt wurde, wird zur Vorhersage der Zahl der Schlagopfer aus der 


ermittelten Fledermausaktivität genutzt (Brinkmann et al. 2011). Die Verknüpfung beider 

Modelle ermöglicht es, aus der Windgeschwindigkeit, Jahres- und Nachtzeit einen Erwartungswert 

für die Zahl getöteter Fledermäuse zu ermitteln. Übersteigt dieser Wert 

eine festgelegte Schwelle, so werden die Anlagen abgeschaltet. 

Einschränkend muss jedoch festgehalten werden, dass dieses Modell nur jene Fledermausarten 

repräsentativ erfasst, die über sehr laute Rufe (z.B. Abendsegler) mit großer 

Reichweite (bis 100 m) verfügen. Alle standardmäßig eingesetzten Erfassungsanlagen 

mit Ultraschalldetektoren (z.B. Batcorder oder Anabat) sind nicht in der Lage, Fledermausrufe 

mit weitaus geringerer Reichweite (mehrere windkraftrelevante Fledermausarten 

sind oft erst unterhalb von 20-30 m Entfernung registrierbar) repräsentativ zu erfassen. 

Insbesondere aus dem Bereich der 60 m von der Gondel entfernten Rotorblattspitzen 

sind deshalb keine zuverlässigen Daten zu erwarten. 

8 Bewertung der Potenzialflächen 

Die Gemeinde Bad Saulgau hat eine Potenzialfläche ausgewählt, die als Vorrangfläche 

für Windenergieanlagen im veränderten Flächennutzungsplan ausgewiesen werden 

soll. Im Folgenden wird diese Fläche hinsichtlich ihres Risikopotenzials für Fledermäuse 

bewertet, dabei werden das Risiko der bau- und anlagebedingten Zerstörung von Quartier- 

und Nahrungshabitaten und das Risiko der betriebsbedingten Kollision bewertet. 

Die Bewertung erfolgte nach den Richtlinien der LUBW (Stand 11.02.2013) in die drei 

Kategorien hoch – mittel – gering. 

Kollisionsrisiko im Bereich 

der geplanten WEA 

Faktor 

Hoch 

Reproduktionsnachweise 

Schwärm- und Überwinterungsquartiere 

Hohes Quartierpotenzial 

Potenzielle Zugkonzentrationsräume 

Bedeutende Nahrungshabitate 

Hohes Jagdgebietspotenzial 

Mittel 

Regelmäßige Einzelnachweise 

Mittleres Quartierpotenzial 

Mittleres/hohes Jagdgebietspotenzial 

Gering 

Sporadische Einzelbeobachtungen 

Geringes Quartierpotenzial 

Geringes/mittleres Jagdgebietspotenzial 


Zugkonzentrationskorridore von Fledermäusen gelten in Baden-Württemberg laut Windenergieerlass 

als Tabubereiche für die Errichtung von Windenergieanlagen, wenn die 

WEA zu einer signifikanten Erhöhung des Tötungs- und Verletzungsrisikos oder zu einer 

erheblichen Scheuchwirkung führen können. 

Kollisionsrisiko gemäß fach- 

Untersuchungsmethoden 

gutachterlicher Einschätzung 

Vor Errichtung der WEA Nach Errichtung der WEA 

Hoch Erfassungen erforderlich Gondelmonitoring 

Mittel Erfassungen dringend empfohlen Gondelmonitoring 

Gering Erfassungen empfohlen Gondelmonitoring 

Auf den Untersuchungsflächen wurden für jede Art das Risiko der Zerstörung der Lebensstätten 

und die Kollisionsgefahr getrennt beurteilt. Im Anschluss erfolgte eine Gesamtbewertung 

des Konfliktpotenzials auf der jeweiligen Fläche. Aus diesen Bewertungen 

wurde dann der weitere Untersuchungsbedarf ermittelt. 

8.1 Bewertung Fläche „Waldgebiet“ (inkl. Gewässer) 

Tabelle 3 

Konfliktpotenzial +++ hoch, ++ mittel, + gering, - nicht zu erwarten 

Bau- und anlagebedingte 

Kollisionsrisiko 

Fledermausart 

Auswirkungen 

(Transfer- und 

Konfliktpotenzial 

Jagdflüge) 

Quartiere Jagdgebiete 

Myotis daubentonii ++ - - mittel 

Myotis myotis + + - gering 

Myotis mystacinus - + - gering 

Myotis nattereri ++ + - mittel 

Nyctalus leisleri ++ + +++ hoch 

Nyctalus noctula + - +++ hoch 

Pipistrellus nathusii ++ + +++ hoch 

Pipistrellus pipistrellus + + +++ hoch 


Plecotus auritus ++ + - mittel 

Vespertilio murinus - - +++ hoch 

Σ 

hoch 

Untersuchungsbedarf: 

Zugbeobachtungen bzw. Dauererfassung (Kollisionsrisiko) 

Baumhöhlenkontrollen, Netzfänge (Fortpflanzungs- und Ruhestätten), 

Transektbegehungen Detektor, Gondelmonitoring 

8.2 Bewertung Flächen „Offenland“ 

Tabelle 4 

Konfliktpotenzial +++ hoch, ++ mittel, + gering, - nicht zu erwarten 

Bau- und anlagebedingte 

Kollisionsrisiko 

Fledermausart 

Auswirkungen 

(Transfer- und 

Konfliktpotenzial 

Jagdflüge) 

Quartiere Jagdgebiete 

Myotis daubentonii - - - gering 

Myotis myotis - - - gering 

Myotis mystacinus - + - gering 

Myotis nattereri - - - gering 

Nyctalus leisleri - + ++ mittel 

Nyctalus noctula - + ++ mittel 

Pipistrellus nathusii - + ++ mittel 

Pipistrellus pipistrellus - + ++ mittel 

Plecotus auritus - - - gering 

Vespertilio murinus - - ++ mittel 

Σ 

mittel 

Untersuchungsbedarf: 

Zugbeobachtungen bzw. Dauererfassung (Kollisionsrisiko) 

Gondelmonitoring 


8.3 Zusammenfassende Bewertung 

Im Waldgebiet ist mit einem hohen Konfliktpotential für Fledermäuse zu rechnen. Die 

Offenlandflächen wurden mit der Kategorie „mittel“ bewertet. Diese Flächen sind am 

ehesten als geeignet einzuschätzen. Im Waldgebiet gibt es mehrere Areale mit gutem 

Quartierpotenzial für die Fransenfledermaus, den Kleinen Abendsegler, Wasserfledermaus, 

Rauhautfledermaus und das Braune Langohr. Weiterhin gibt es Bereiche, die als 

Jagdhabitate für Fledermäuse in Frage kommen, vor allem im Bereich der Gewässer ist 

mit einem guten Insektenangebot zu rechnen. Aufgrund der höheren Fledermausaktivität 

im Wald wird davon ausgegangen, dass hier ein grundsätzlich höheres Kollisionsrisiko 

herrscht (Dürr & Bach 2004). Der angrenzende Bierstetter Bach könnte als Leitstruktur 

dienen und somit Teil eines Zugkorridors sein, so dass während der Zugzeiten 

eine erhöhte Aktivität im Gebiet denkbar ist. Es wäre dann nicht auszuschließen, dass 

ein Teil der Fledermausarten während der Zugzeiten in dem betroffenen Waldgebiet 

Rast macht. 

9 Weiteres Vorgehen 

Auf allen Flächen, die in die engere Auswahl für die Errichtung von Windkraftanlagen 

gelangen, müssen konkrete Erfassungen durchgeführt werden, um das tatsächliche 

Risikopotenzial für Fledermäuse ermitteln und die Auswirkung der Errichtung von Windenergieanlagen 

auf die lokalen Fledermauspopulationen anhand konkreter Daten beurteilen 

zu können. Diese Erfassungen sind auch auf Flächen notwendig, deren Risikopotenzial 

bei einer ersten Einschätzung als „gering“ oder „mittel“ eingestuft wurde. 

Auf der Ebene des Immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens sind dazu 

konkrete Erfassungen zum Artenspektrum, der Aktivität sowie der Jahresphänologie der 

im Untersuchungsraum auftretenden Fledermausarten erforderlich. Der LUBW-Entwurf 

(Stand 11.02.2013) sieht hierfür automatische Dauererfassungen bzw. Transektbegehungen 

von Mitte März bis Ende Oktober vor. Ein Aufzeichnungsgerät sollte in einer 

Höhe von 100 m installiert werden (z.B. an einem Windmessmast). Für die Ermittlung 

der Fledermausquartiere müssen Transektbegehungen durchgeführt werden, da im 

Umfeld der Quartiere generell mit einer höheren Kollisionsgefahr gerechnet werden 

muss. 

Eine Baumhöhlenkartierung wird im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens 

erforderlich, wenn im Untersuchungsraum mit dem Vorkommen 

windkraftempfindlicher Fledermausarten zu rechnen ist, die durch den vorhabensbedingten 

Verlust der Fortpflanzungs- und Ruhestätten beeinträchtigt werden können und 

für diese Quartierpotenzial besteht. Baumhöhlenkartierungen können in der Regel nur 

in der unbelaubten Zeit (November bis März) durchgeführt werden. Innerhalb des Un- 


tersuchungsraumes werden alle geeigneten Bäume auf potenzielle Höhlen- und Spaltenquartiere 

hin untersucht. Der Untersuchungsraum umfasst alle durch das Vorhaben 

unmittelbar betroffene Flächen inklusive eines Pufferbereiches von 500m. 

In Gebieten, in welchen mit dem Vorkommen baumhöhlenbewohnender, windkraftempfindlicher 

Fledermausarten zu rechnen ist und Quartierpotenzial für die betreffenden 

Arten festgestellt wurde, wird eine Kurzzeittelemetrie durchgeführt. Die Kenntnis der 

Quartiernutzung ist zur Beurteilung der Eingriffswirkung unabdingbar. Netzfänge stellen 

dabei eine geeignete Methode dar, um der zu telemetrierenden Tiere habhaft zu werden. 

Das zu besendernde Artenspektrum umfasst je nach Vorkommen die neun in Baden-Württemberg 

reproduzierenden Fledermausarten, die regelmäßig Quartiere in 

Baumhöhlen beziehen (Bechsteinfledermaus, Große Bartfledermaus, Braunes Langohr, 

Fransenfledermaus, Kleiner Abendsegler, Mopsfledermaus, Mückenfledermaus, Nymphenfledermaus 

und Wasserfledermaus). 

In der Balz- und Paarungszeit (Spätsommer / Herbst) müssen Detektorbegehungen 

durchgeführt werden. 

10 Literaturverzeichnis 

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