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Juni 2013 - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

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intern 06/13 3<br />

Feierliche Profess<br />

von Frater Magnus Morhardt<br />

Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes<br />

legte am Pfingstsamstag Frater<br />

Magnus Morhardt (34) in der <strong>Krankenhaus</strong>kirche<br />

St. Pius seine Feierliche Profess<br />

ab. Damit bindet sich der Ordensmann<br />

mit den Gelübden „der Keuschheit,<br />

der Armut, des Gehorsams und<br />

der Hospitalität im Dienst der Armen<br />

und Kranken“, wie es in der Professformel<br />

heißt, endgültig an den Orden.<br />

Das vierte Gelübde der Hospitalität ist<br />

die Besonderheit bei den <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong>n. Die letzte Feierliche Profess<br />

in der Bayerischen Ordensprovinz liegt<br />

fast genau drei Jahre zurück – am 8. Mai<br />

2010 hatte Frater Seraphim Schorer seine<br />

feierlichen Gelübde abgelegt.<br />

Bevor er kniend, die Hand auf dem Evangeliar,<br />

vor Provinzial Frater Emerich<br />

Steigerwald die Professformel sprach,<br />

legte sich der Professkandidat als uraltes<br />

Zeichen der Ganzhingabe an Gott vor<br />

dem Altar auf den Boden. Mehr als 100<br />

Gäste - Familienangehörige, Freunde,<br />

Angehörige aus seiner Heimatpfarrei,<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong>, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter - waren gekommen,<br />

um diesen bewegenden Augenblick im<br />

Leben von Frater Magnus mitzufeiern.<br />

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes<br />

hatte der Männergesangverein<br />

1860 <strong>Regensburg</strong> übernommen.<br />

Hauptzelebrant Pater Leodegar Klinger,<br />

der gemeinsam mit sechs Mitzelebranten<br />

am Altar stand, ging in seiner Predigt<br />

auf die Gelübde ein. Das Gelübde der<br />

Armut beispielsweise sei heute nicht in<br />

erster Linie äußerlich zu verstehen, sondern<br />

solle zu einer innerlichen „Freiheit<br />

des Herzens und zur Offenheit vor Gott“<br />

führen. Es gehe um das Freiwerden von<br />

unnützen oder „verkehrten Bindungen“.<br />

Gott, der die Liebe sei, „will in unseren<br />

Herzen wohnen“, sagte der Prediger.<br />

Gerade beim Gelübde der Hospitalität,<br />

der Hinwendung zu kranken und<br />

hilfsbedürftigen Menschen, reiche eine<br />

qualifizierte Ausbildung nicht aus – „die<br />

Liebe muss hinzukommen“, forderte Pater<br />

Leodegar.<br />

Frater Magnus Morhardt legt seine Ordensgelübde vor Frater Emerich Steigerwald, dem<br />

Provinzial der Bayerischen Ordensprovinz der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong>, ab.<br />

Nikolaus Morhardt, so der Taufname<br />

von Frater Magnus, wuchs als älterer<br />

von zwei <strong>Brüder</strong>n auf einem kleinen<br />

Bauernhof in Lengenfeld (Ostallgäu)<br />

auf und entwickelte schon früh den<br />

Wunsch, Priester zu werden. Nach dem<br />

Abitur trat er deshalb in das Augsburger<br />

Priesterseminar ein und begann Theologie<br />

zu studieren. Schließlich entschied er<br />

sich aber, das Priesterseminar zu verlassen,<br />

das Theologiestudium setzte er fort.<br />

Parallel zum Studium und nach dessen<br />

Abschluss schrieb er die Heimatchronik<br />

seines Ortes.<br />

Die Aussage von Papst Johannes Paul<br />

II. beim Weltjugendtag in Toronto 2002,<br />

die jungen Christen sollten „die Heiligen<br />

des dritten Jahrtausends“ sein, animierte<br />

ihn, seinen geistlichen Weg in einem<br />

Orden zu suchen. Schließlich lernte er<br />

die <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> kennen, deren<br />

Dasein für kranke, behinderte und hilfsbedürftige<br />

Menschen in der Nachfolge<br />

des heiligen Johannes von Gott überzeugte<br />

ihn.<br />

Bei seiner Einkleidung im Januar 2006<br />

erhielt Nikolaus Morhardt den Ordensnamen<br />

Frater Magnus, nach dem im Allgäu<br />

besonders verehrten Heiligen. Nach<br />

dem zweijährigen Noviziat legte er am<br />

20. Januar 2008 in <strong>Regensburg</strong> seine<br />

Einfachen Gelübde ab. Im <strong>Regensburg</strong>er<br />

<strong>Krankenhaus</strong> absolvierte er dann die<br />

Ausbildung zum Krankenpfleger, arbeitete<br />

anschließend in der Klinikseelsorge<br />

mit und bildete sich auf diesem Gebiet<br />

auch weiter. Gemeinsam mit Kerstin<br />

Laumer betreut er seit zwei Jahren den<br />

Auftritt der Bayerischen Ordenprovinz<br />

in dem sozialen Netzwerk facebook und<br />

im letzen Jahr absolvierte er einen Kurs<br />

zum kirchlichen Archivar.<br />

Sich schriftlich auszudrücken fällt dem<br />

sonst eher scheu wirkenden Bruder nicht<br />

schwer. Im Vorfeld der Seligsprechung<br />

von Frater Eustachius Kugler brachte<br />

er in Buchform ein „geistliches Profil“<br />

des ehemaligen Provinzials der Bayerischen<br />

Ordensprovinz heraus – Titel:<br />

„Gottvertrauen und Nächstenliebe“.<br />

Dieses Motiv steht sicher auch über<br />

dem weiteren Ordensleben von Frater<br />

Magnus Morhardt.<br />

Johann Singhartinger

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