Das ist mein/e W unschmoderator/in!
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FORSCHUNG<br />
<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> <strong>me<strong>in</strong></strong>/e W<strong>unschmoderator</strong>/<strong>in</strong>!<br />
Wenn Mädchen und Jungen ihren eigenen Lernbegleiter<br />
entwerfen könnten<br />
Andrea Holler/Anne Egerer/Judith Schwarz 1<br />
E<strong>in</strong>e IZI-Studie mit 3.339 K<strong>in</strong>dern aus<br />
27 Ländern untersuchte, welche/n<br />
LernbegleiterIn sich K<strong>in</strong>der für<br />
Wissenssendungen im Fernsehen<br />
wünschen würden.<br />
Formatstudien zu Wissenssendungen<br />
fanden heraus, wie wichtig der/die ModeratorIn<br />
e<strong>in</strong>er Sendung <strong>ist</strong>. 2 Er oder sie<br />
<strong>ist</strong> die Anknüpfungsfigur für das K<strong>in</strong>d<br />
vor dem Fernseher und eröffnet den<br />
Zugang zum Lernraum und zum Lern<strong>in</strong>halt.<br />
Für das K<strong>in</strong>d stellt er oder sie den<br />
»Lernbegleiter« dar und <strong>ist</strong> deshalb sehr<br />
wichtig im H<strong>in</strong>blick auf das Anknüpfen<br />
an den Inhalt, den Lern erfolg und die<br />
Beliebtheit der Sendung. Deshalb muss<br />
e<strong>in</strong>e zur Zielgruppe passende Person<br />
als LernbegleiterIn gefunden werden.<br />
Medienanalysen belegen, dass im K<strong>in</strong>derfernsehen<br />
weiße männliche Protagon<strong>ist</strong>en<br />
– mit typischen Eigenschaften<br />
im H<strong>in</strong>blick z. B. auf die Gesichtsstruktur<br />
(Schlote & Gröller, 2008) – dom<strong>in</strong>ieren.<br />
E<strong>in</strong>e aktuelle Studie, die Wissenssendungen<br />
für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Deutschland, Großbritannien<br />
und den USA mit Blick auf das<br />
Geschlecht, die ModeratorInnenkonstellation<br />
und die Diversität der LernbegleiterInnen<br />
untersuchte, ergab e<strong>in</strong><br />
ähnliches Bild: Männliche Lernbegleiter<br />
dom<strong>in</strong>ieren das K<strong>in</strong>derfernsehen, und<br />
optisch s<strong>in</strong>d drei Viertel der LernbegleiterInnen<br />
der Mehrheitsgesellschaft mit<br />
weißer Hautfarbe ohne erkennbaren<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund zuzurechnen<br />
(vgl. Schlote <strong>in</strong> dieser Ausgabe).<br />
Aber s<strong>in</strong>d weiße Männer wirklich das,<br />
was K<strong>in</strong>der im Fernsehen wollen? Bislang<br />
gibt es zu dieser Frage ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalen<br />
Studien mit K<strong>in</strong>dern verschiedener<br />
ethnischer Herkunft aus unterschiedlichen<br />
Ländern. Studien geben zwar<br />
e<strong>in</strong>deutige H<strong>in</strong>weise darauf, dass K<strong>in</strong>der<br />
häufig Fernsehcharaktere des gleichen<br />
Geschlechts und der gleichen ethnischen<br />
Herkunft bevorzugen (vgl. Götz, 2010).<br />
Aber wie sieht es mit ModeratorInnen<br />
e<strong>in</strong>er Wissenssendung aus?<br />
Wie soll der/die ideale<br />
Lernbegleiter<strong>in</strong> aussehen?<br />
3.339 K<strong>in</strong>der zwischen 7 und 10 Jahren,<br />
etwa zur Hälfte Jungen (48 %)<br />
Abb. 1: Fragebogen der IZI-Studie: Die K<strong>in</strong>der wurden gebeten, sich selbst und ihre/n ideale/n<br />
LernbegleiterIn nach vorgegebenen Kategorien zu beschreiben<br />
Forschungsmaterial © IZI; Fotos s. Anmerkung 3<br />
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FORSCHUNG<br />
und zur Hälfte Mädchen (52 %), aus<br />
27 Ländern (Deutschland, Argent<strong>in</strong>ien,<br />
Kuba, Großbritannien, USA, Kanada,<br />
Australien, Brasilien, Indien, Thailand,<br />
Türkei, Philipp<strong>in</strong>en, Slowenien, Rumänien,<br />
Niederlande, Italien, Pak<strong>ist</strong>an, Nepal,<br />
Uganda, Ghana, Nigeria, Tansania,<br />
Kenia, Ägypten, Japan, Ukra<strong>in</strong>e und<br />
Schweden) füllten e<strong>in</strong>en standardisierten,<br />
altersgerecht gestalteten Fragebogen<br />
aus (s. Abb. 1). Der Fragebogen<br />
umfasste e<strong>in</strong>e Seite, auf der die K<strong>in</strong>der<br />
ihre/n ideale/n FernsehmoderatorIn<br />
beschrieben (mit Alter, Geschlecht,<br />
Haut-, Augen- und Haarfarbe, Figur,<br />
Brille/ke<strong>in</strong>e Brille, ethnischer Herkunft),<br />
und e<strong>in</strong>e weitere Seite, auf der sie sich<br />
selbst nach den gleichen Kategorien<br />
beschreiben sollten. Im Gegensatz zu<br />
anderen Studien setzten wir hier nicht<br />
auf e<strong>in</strong>e dritte Person, die das Äußere<br />
des K<strong>in</strong>des beschrieb, sondern auf die<br />
eigene Wahrnehmung durch das K<strong>in</strong>d.<br />
Gleiches Geschlecht, junger und<br />
normalgewichtiger Erwachsener<br />
oder Jugendlicher<br />
Wir fragten die K<strong>in</strong>der: Wie soll e<strong>in</strong>e<br />
Person, e<strong>in</strong>e Art Moderator oder<br />
Moderator<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derfernsehsendung<br />
se<strong>in</strong>, mit der ihr zusammen<br />
etwas Neues, das richtig Spaß macht,<br />
erforscht? Die Antwort: 84 % der<br />
befragten Mädchen wünschen sich<br />
e<strong>in</strong>e Moderator<strong>in</strong>, 84 % der befragten<br />
Jungen e<strong>in</strong>e männliche Person<br />
als Lernbegleiter. Die Mehrheit der<br />
K<strong>in</strong>der wünscht sich somit e<strong>in</strong>e/n<br />
gleichgeschlechtliche/n ModeratorIn.<br />
Vom Alter her wünscht sich jedes<br />
dritte K<strong>in</strong>d entweder e<strong>in</strong>en jungen<br />
Erwachsenen (35 %) oder e<strong>in</strong>en Jugendlichen<br />
(26 %). E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d oder e<strong>in</strong><br />
älterer Erwachsener als LernbegleiterIn<br />
wurden seltener genannt.<br />
Bei der Haut- und Augenfarbe verteilen<br />
sich die Wünsche. Von der Figur her bevorzugt<br />
der größte Teil der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e/n<br />
normalgewichtige/n ModeratorIn. E<strong>in</strong>e<br />
extrem dünne Person wird von 17 % der<br />
K<strong>in</strong>der favorisiert, etwas dickere bzw.<br />
© IZI<br />
übergewichtige Ersche<strong>in</strong>ungsformen<br />
nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen (s. u.).<br />
Soll der/die Lernbegleiter<strong>in</strong><br />
so aussehen wie das<br />
K<strong>in</strong>d selbst?<br />
Wir baten die K<strong>in</strong>der, sich selbst bezüglich<br />
ihres Aussehens e<strong>in</strong>zuschätzen, und<br />
verglichen dies mit den Angaben, die sie<br />
zu ihrem/ihrer idealen LernbegleiterIn<br />
machten. <strong>Das</strong> Ergebnis <strong>ist</strong> <strong>in</strong> vielen<br />
Bereichen deutlich: K<strong>in</strong>der wünschen<br />
sich überwiegend LernbegleiterInnen<br />
des gleichen Geschlechts, aber etwas<br />
älter als sie selbst. Jungen wünschen sich<br />
dabei eher ältere LernbegleiterInnen,<br />
während die Hälfte der befragten Mädchen<br />
e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d oder e<strong>in</strong>e/n Jugendliche/n<br />
als LernbegleiterIn möchte.<br />
Haarfarbe<br />
Bei der Haarfarbe variiert die Idealvorstellung.<br />
Etwa die Hälfte der schwarzhaarigen,<br />
blonden oder braunhaarigen<br />
K<strong>in</strong>der möchte LernbegleiterInnen mit<br />
der gleichen Haarfarbe wie sie selbst.<br />
Nur bei den K<strong>in</strong>dern mit roten Haaren<br />
s<strong>in</strong>kt dieser Anteil auf e<strong>in</strong> Viertel.<br />
Augenfarbe<br />
Bei der Frage nach der Augenfarbe<br />
tritt es vor allem bei den blauäugigen<br />
K<strong>in</strong>dern häufig auf (69 %), dass sie<br />
sich ihre Augenfarbe auch für den/die<br />
ModeratorIn wünschen. Bei brauner,<br />
Abb. 2: Erhebungssituation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Schule: Pak<strong>ist</strong>anische Mädchen füllen den<br />
Fragebogen aus<br />
schwarzer oder grauer Augenfarbe <strong>ist</strong><br />
es etwa die Hälfte der K<strong>in</strong>der. Bei den<br />
grünäugigen K<strong>in</strong>dern h<strong>in</strong>gegen <strong>ist</strong> es<br />
nur jedes vierte K<strong>in</strong>d, das sich dieselbe<br />
Augenfarbe auch für den/die LernbegleiterIn<br />
wünscht.<br />
Figur<br />
Die me<strong>ist</strong>en K<strong>in</strong>der beschreiben<br />
sich selbst als schlank bzw. normalgewichtig<br />
und wünschen sich e<strong>in</strong>e/n<br />
LernbegleiterIn mit dieser Körperform.<br />
K<strong>in</strong>der, die sich als extrem dünn wahrnehmen,<br />
möchten nur zu e<strong>in</strong>em Drittel<br />
ModeratorInnen mit der gleichen<br />
Figur, der größere Anteil hätte lieber<br />
e<strong>in</strong>e/n etwas normalgewichtigere/n<br />
ModeratorIn.<br />
Ordnen sich die K<strong>in</strong>der selbst als etwas<br />
pummelig bzw. übergewichtig e<strong>in</strong>,<br />
wünschen sie sich eher e<strong>in</strong>e/n LernbegleiterIn,<br />
der/die dünner <strong>ist</strong> als sie<br />
selbst. Bei K<strong>in</strong>dern, die sich selbst als<br />
übergewichtig (adipös) e<strong>in</strong>stufen, <strong>ist</strong><br />
der Wunsch nach e<strong>in</strong>em/e<strong>in</strong>er LernbegleiterIn<br />
mit Übergewicht überrepräsentiert.<br />
Insgesamt gilt: Je dünner/pummeliger<br />
sich e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d selbst wahrnimmt,<br />
desto dünner/pummeliger soll der/die<br />
W<strong>unschmoderator</strong>In se<strong>in</strong>. Diese Korrelation<br />
zwischen der Figur des befragten<br />
K<strong>in</strong>des und dem/der ModeratorIn <strong>ist</strong><br />
bei Mädchen e<strong>in</strong> wenig häufiger.<br />
Ethnischer H<strong>in</strong>tergrund<br />
© BR/Saxonia Media/Bloghaus.tv<br />
Die ethnische Gruppe, die die me<strong>ist</strong>en<br />
Nennungen bei der Frage nach dem/<br />
der W<strong>unschmoderator</strong>In erhält, <strong>ist</strong><br />
immer die, der sich das K<strong>in</strong>d selbst<br />
zugehörig fühlt.<br />
Bei den beiden Gruppen »weiß« und<br />
»asiatisch« fällt der Wunsch nach<br />
e<strong>in</strong>em/r ModeratorIn der gleichen Herkunft<br />
wie der eigenen am e<strong>in</strong>deutigsten<br />
aus. Jeweils zwei Drittel der K<strong>in</strong>der<br />
wünschen sich e<strong>in</strong>e/n LernbegleiterIn<br />
mit dem gleichen ethnischen H<strong>in</strong>tergrund<br />
wie sie selbst. Bei K<strong>in</strong>dern, die<br />
sich selbst <strong>in</strong> die Gruppe »late<strong>in</strong>amerikanisch«<br />
oder »nahöstlich/südeuro-<br />
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FORSCHUNG<br />
päisch« e<strong>in</strong>ordnen, s<strong>in</strong>kt der Wunsch<br />
nach e<strong>in</strong>em/r ModeratorIn mit dem<br />
gleichen ethnischen H<strong>in</strong>tergrund auf<br />
etwas unter die Hälfte bzw. etwas mehr<br />
als e<strong>in</strong> Drittel. Mädchen und Jungen, die<br />
sich selbst als »südostasiatisch« oder<br />
»schwarz« beschreiben, möchten am<br />
wenigsten e<strong>in</strong>e/n LernbegleiterIn mit<br />
dem gleichen ethnischen H<strong>in</strong>tergrund.<br />
Hautfarbe<br />
Auf e<strong>in</strong>er Hautfarbenskala gaben die<br />
K<strong>in</strong>der ihren selbst wahrgenommenen<br />
Hautton sowie die Ausprägung, die<br />
sie gerne bei ihrem/r LernbegleiterIn<br />
hätten, an. K<strong>in</strong>der, die sich selbst e<strong>in</strong>en<br />
hellen/weißen Hautton zuschreiben,<br />
wünschen sich diese Hautfarbe auch<br />
für ihre/n ideale/n LernbegleiterIn.<br />
K<strong>in</strong>der mit dunklerer Haut wollen<br />
entweder ModeratorInnen mit derselben<br />
Hautfarbe wie sie selbst oder mit<br />
hellerem Hautton im Fernsehen sehen.<br />
Zwei Fünftel der K<strong>in</strong>der mit dunklem,<br />
»afrikanischem« Hautton (»schwarz«)<br />
wünschen sich diesen Hautton auch<br />
für ihre/n LernbegleiterIn. Die anderen<br />
K<strong>in</strong>der wünschen sich hellhäutigere<br />
ModeratorInnen als sie selbst.<br />
Fazit<br />
Die Ergebnisse der Studie zeigen e<strong>in</strong>e<br />
klare Tendenz: Die me<strong>ist</strong>en K<strong>in</strong>der<br />
wünschen sich als ideale/n LernbegleiterIn<br />
e<strong>in</strong>en Menschen des gleichen<br />
Geschlechts – Jungen wie Mädchen<br />
gleichermaßen. Diese Genderrepräsentation<br />
f<strong>in</strong>den sie so nicht im K<strong>in</strong>derfernsehen.<br />
K<strong>in</strong>der würden gleichermaßen e<strong>in</strong>e/n<br />
FernsehmoderatorIn des anderen<br />
Geschlechts akzeptieren und für<br />
genauso viele Mädchen wie Jungen<br />
<strong>ist</strong> e<strong>in</strong>/e ModeratorIn des anderen<br />
Geschlechts besonders attraktiv. Die<br />
Ergebnisse widerlegen den Mythos, der<br />
<strong>in</strong> Fernsehkreisen kursiert, dass Jungen<br />
ke<strong>in</strong>e Held<strong>in</strong>nen und Moderator<strong>in</strong>nen<br />
im Fernsehen möchten. Es heißt, die<br />
me<strong>ist</strong>en Jungen würden e<strong>in</strong>en Moderator<br />
bevorzugen, aber – wie bei den<br />
Mädchen – gibt es auch Jungen, die<br />
gerne Moderator<strong>in</strong>nen im Fernsehen<br />
sehen möchten. Auch <strong>in</strong> der weiteren<br />
Ausdifferenzierung des Aussehens<br />
bleibt die Tendenz erhalten, das eigene<br />
Aussehen <strong>in</strong> dem/der LernbegleiterIn<br />
widergespiegelt bekommen zu wollen,<br />
doch kommen mehr Varianten dazu.<br />
Tendenziell erhärtet sich der E<strong>in</strong>druck,<br />
dass es e<strong>in</strong>ige Merkmale gibt, die<br />
dichter an e<strong>in</strong>em gesellschaftlich geschaffenen<br />
Ideal liegen (wie z. B. blaue<br />
Augen, blonde Haare, schlanke Figur<br />
und weißer/heller Hautton), und dass<br />
die K<strong>in</strong>der diese Eigenschaften prozentual<br />
häufiger ihrem/ihrer idealen<br />
ModeratorIn zuschreiben. Haben die<br />
K<strong>in</strong>der nach eigener Wahrnehmung<br />
andere äußere Merkmale (wie z. B.<br />
dunkle Hautfarbe, Übergewicht, grüne<br />
Augen und rote Haare), wünschen sie<br />
sich weniger häufig e<strong>in</strong>e/n ModeratorIn,<br />
der/die ihnen ähnlich <strong>ist</strong>. Die<br />
H<strong>in</strong>tergründe s<strong>in</strong>d sicherlich vielfältig,<br />
doch liegt die Vermutung nahe, dass<br />
K<strong>in</strong>der zum e<strong>in</strong>en weniger positiv<br />
besetzte ModeratorInnen mit diesen<br />
Merkmalen aus dem Fernsehen kennen<br />
und sie es sich zum anderen entsprechend<br />
schlechter vorstellen können,<br />
dass e<strong>in</strong>/e attraktive/r LernbegleiterIn<br />
so aussehen könnte.<br />
Dunkelhäutige K<strong>in</strong>der mit afrikanischem<br />
H<strong>in</strong>tergrund, wie z. B. die Befragten<br />
aus Nigeria, s<strong>in</strong>d sich durchweg<br />
unsicher, dass sie jemandem ihres Aussehens<br />
zutrauen würden, ihnen etwas<br />
zu zeigen oder erklären. Sie wachsen<br />
mit K<strong>in</strong>dersendungen auf, die fast<br />
ausschließlich <strong>in</strong> den USA produziert<br />
werden. <strong>Das</strong> hat möglicherweise e<strong>in</strong>en<br />
nachhaltigen E<strong>in</strong>fluss auf ihr Bild e<strong>in</strong>es<br />
idealen »Welterklärers«. Angesichts der<br />
Tatsache, dass Lernsendungen bei K<strong>in</strong>dern<br />
erwiesenermaßen E<strong>in</strong>fluss auf das<br />
Verständnis der Welt haben, <strong>ist</strong> hier aus<br />
pädagogischer Sicht Sensibilität <strong>in</strong> der<br />
Wahl der ModeratorInnen gefragt. Und<br />
es bietet sich e<strong>in</strong> guter Ansatzpunkt<br />
für die Qualitätsförderung im K<strong>in</strong>derfernsehen:<br />
ModeratorInnen, die <strong>in</strong><br />
Geschlecht, Aussehen und Körperlichkeit<br />
die real vorkommende Bandbreite<br />
der Menschen des jeweiligen Landes<br />
widerspiegeln. Es liegt <strong>in</strong> den Händen<br />
der ProduzentInnen von K<strong>in</strong>derfernsehen,<br />
den K<strong>in</strong>dern mit ihren Sendungen<br />
vielfältige Universen anzubieten, und <strong>in</strong><br />
den Händen der MedienwissenschaftlerInnen,<br />
weiter zu untersuchen, wie und<br />
was K<strong>in</strong>der auf der ganzen Welt von<br />
FernsehmoderatorInnen lernen.<br />
ANMERKUNGen<br />
1<br />
Mit Dr. Diana Nastasia und Prof. Sor<strong>in</strong> Nastasia,<br />
Kr<strong>ist</strong>en McGregor, Meryl Alper (USA), Lynn Whitaker,<br />
Alexandra Swann (Großbritannien), Aldana Duhalde<br />
und Alejandra Rabu<strong>in</strong>i (Argent<strong>in</strong>ien), Pablo<br />
Ramos Rivero† (Kuba), Murari und Khem Guraga<strong>in</strong><br />
(Nepal), Stephanie Schaidt, Peter Mugano und Anthony<br />
Kimbugwe (Uganda), Thaissa Armond (Brasilien),<br />
Subha <strong>Das</strong> Mollick, Dr. Arathi S<strong>in</strong>gh (Indien),<br />
Kayen De Vera und Grace Panganiban (Philipp<strong>in</strong>en),<br />
Stefania Simon (Rumänien), Felicity Woodward (Australien),<br />
Mimi Dadson, Afua Dake, George Nketiah<br />
und George Crentsil (Ghana), Oluy<strong>in</strong>ka Esan (Nigeria),<br />
Seham Nasser (Ägypten), Joseph<strong>in</strong>e Wareta<br />
und Natascha Schwanke (Kenia), Mart<strong>in</strong>a Peštaj<br />
(Slowenien), Marieke van Oostrum und Marianne<br />
van Oostrum (Niederlande), Macharia Koigi (Tansania),<br />
Prof. Dr. Nilüfer Pembecioğlu (Türkei), Cissa<br />
Carvalho und Camila Aguiar (Brasilien), Suzanne<br />
Wilson und Alicja Wic<strong>in</strong>ski (Kanada), Noman Here<br />
(Pak<strong>ist</strong>an), Markus Nikel (Italien), Andreas Klemp<strong>in</strong><br />
(Thailand), Charu Uppal (Schweden), Yuri Kitagami<br />
(Japan), Margerita Stukanova (Ukra<strong>in</strong>e)<br />
2<br />
Vgl. u. a. Götz, Maya (2004). Lernen mit Wissens- und<br />
Dokumentationssendungen. TelevIZIon 17(1), 33-42;<br />
Holler, Andrea (2013). »Da wird sozusagen das Wissen<br />
getestet«. TelevIZIon 26(1), 22-25; Schlote, Elke<br />
& Maier, Claudia (2008). »Weil man’s sieht, konnte<br />
man sich das besser vorstellen«. TelevIZIon 21(2),<br />
28-32.<br />
3<br />
Fotos (v.l.o. nach r.u.): Wavebreak Media Ltd/123RF.<br />
com; privat; Detlev Beutler/Pixelio; Dieter Schütz/<br />
Pixelio; Flashon Studio/123RF.com; Ulla Trampert/Pixelio;<br />
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Rodriguez/123RF.com; Andy Dean/123RF.<br />
com; Cathy Yeulet/123RF.com; o.N./123RF; Yuri<br />
Arcurs/123RF.com; Alvaro Puig/123RF.com; Arv<strong>in</strong>d<br />
Balaraman/123RF.com; Warren Goldswa<strong>in</strong>/123RF.<br />
com; Warren Goldswa<strong>in</strong>/123RF.com; Leung Cho<br />
Pan/123RF.com; Qi Zhou/123RF.com; William<br />
Casey/123RF.com; Suprijono Suharjoto/123RF.com;<br />
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designpics/123RF.com; Mauricio Jordan De Souza<br />
Coelho/123RF.com, Yuri Arcurs/123RF.com<br />
LITERATUR<br />
Götz, Maya (2010). Black, White, or Turkish? TelevIZIon,<br />
23(E), 16-19.<br />
Schlote, Elke & Gröller, Monika (2008). Present<strong>in</strong>g the<br />
same faces <strong>in</strong> the same roles? Gender and typical roles<br />
of children’s TV presenters <strong>in</strong> Germany. TelevIZIon,<br />
21(E), 26-27.<br />
50 26/2013/2