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Vinomed Ausgabe 25, 2013 - Deutsches Weininstitut

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Kongressbericht vinomed<br />

zehn Jahren auch den Einfluss alkoholischer<br />

Getränke (Weyerer et al., 2011).<br />

Bei Konsumenten von Alkohol fand<br />

er – auch nach Kontrolle soziodemografischer,<br />

klinischer und genetischer<br />

Einflussfaktoren – ein um rund 30 %<br />

vermindertes relatives Demenzrisiko.<br />

Das relative Risiko, an Alzheimer zu<br />

erkranken, lag sogar um 42 % niedriger<br />

als bei Abstinenzlern. Diese Ergebnisse<br />

stimmen mit internationalen Studien<br />

überein (Neafsey und Collins, 2011).<br />

Prof. Weyerer schloss mit einem Zitat<br />

von Harvey Finkel, der befand: „Alter<br />

ist kein Grund für Abstinenz.“<br />

dass ein moderater Konsum alkoholischer<br />

Getränke auch bei gesund lebenden<br />

Menschen für zusätzlichen Benefit<br />

sorgt (Mukamal, 2006). Daher ist<br />

regelmäßiger, aber mäßiger Weingenuss<br />

inzwischen als Bestandteil<br />

eines gesunden Lebensstils anerkannt<br />

(Ford, 2011).<br />

Gesunder Lebensstilfaktor<br />

Wein<br />

Prof. Nicolai Worm, Ernährungswissenschaftler<br />

und Publizist aus München,<br />

versorgte das Auditorium mit einem<br />

wissenschaftlichen Update zum Thema<br />

„Alkoholische Getränke bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen“.<br />

Dazu hob Worm<br />

die besondere Bedeutung der Insulinresistenz<br />

als Auslöser verschiedenster<br />

Stoffwechselstörungen wie erhöhten<br />

Insulin-, Blutzucker-, Blutdruck und<br />

Harnsäurewerten sowie einem verminderten<br />

HDL-Cholesterin hervor. Anhand<br />

aktueller Studien (z. B. Costanzo,<br />

2010; Brien, 2011) konnte Worm zeigen,<br />

dass ein regelmäßiger, moderater<br />

Konsum alkoholischer Getränke das<br />

HDL-Cholesterin bessert, den Blutdruck<br />

und – im Austausch gegen<br />

Kohlenhydrate verzehrt – auch die<br />

Blutfette senkt. Damit übereinstimmend<br />

gehen vernünftige Trinkmuster<br />

auch mit signifikant verminderten<br />

Risiken für das metabolische Syndrom<br />

(siehe Seite 3) und die Zuckerkrankheit<br />

einher sowie mit einer verminderten<br />

Sterblichkeit (Ronksley, 2011).<br />

Von den günstigen Effekten alkoholischer<br />

Getränke profitieren auch Menschen,<br />

die sich gesund ernähren, nicht<br />

rauchen und sportlich aktiv sind. Beispielsweise<br />

fand die amerikanische<br />

Health Professionals Follow-up Studie,<br />

Magazin für Wein, Genuss & Gesundheit<br />

Prof. Nicolai Worm<br />

Zusammenhang zwischen aktuellem Konsum alkoholischer Getränke, inzidenter Demenz<br />

(insgesamt) und Alzheimerkrankheit bei 3.202 über 75-Jährigen in sechs deutschen Großstädten<br />

Multivariate HR (95 % CI)<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

1–9 10–19 20–29 30–39 40 +<br />

1–9 10–19 20–29 30–39 40 +<br />

Inzidente Demenzen (insgesamt)<br />

Inzidente Alzheimerkrankheit<br />

Art des alkoholischen Getränks (Baseline) Multivariate HR (95 % CI) p-Wert<br />

Inzidente Demenzen (insgesamt)<br />

abstinent<br />

nur Wein<br />

nur Bier<br />

mehrere alkoholische Getränke<br />

(Wein, Bier und andere)<br />

Inzidente Alzheimerkrankheit<br />

abstinent<br />

nur Wein<br />

nur Bier<br />

mehrere alkoholische Getränke<br />

(Wein, Bier und andere)<br />

signifikante Risikosenkung<br />

1 (Referenzgruppe)<br />

0,79 (0,55–1,13)<br />

0,87 (0,56–1,35)<br />

0,35 (0,17–0,69)<br />

1 (Referenzgruppe)<br />

0,76 (0,46–1,23)<br />

0,60 (0,30–1,21)<br />

0,14 (0,03–0,56)<br />

abstinent<br />

1 (Referenzgruppe)<br />

Alkoholkonsum (Baseline)<br />

Gramm pro Tag<br />

0,196<br />

0,528<br />

0,003<br />

0,<strong>25</strong>9<br />

0,152<br />

0,006<br />

Multivariate Hazard Ratios (HR) kontrolliert nach Geschlecht, Alter, Bildung,<br />

Lebenssituation, instrumentellen Einschränkungen der Alltagsaktivitäten, somatischer<br />

Komorbidität, Depression, apoE4, leichte kognitive Einschränkungen und Rauchen<br />

(Fettdruck = signifikante Werte).<br />

5

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