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Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

Gliederung<br />

1. Eine kurze Geschichte des französischen Recht und seiner Ausstrahlung<br />

A) Die Geschichte des heutigen französischen Rechts<br />

B) Die Ausstrahlung des französischen Rechts<br />

2. Das Verfassungsrecht der V. Republik<br />

A) Die wichtigsten Organe (Präsident der Republik, Regierung und sein Premierminister, Parlament, Verfassungsrat)<br />

B) Rechtsquellen (Normenpyramide, der Titel XV über der Europäischen Union)<br />

3. Der Gerichtsaufbau<br />

A) Die ordentliche Gerichtsbarkeit, B) Die Verwaltungsgerichtsbarkeit, C) Das Tribunal des conflits (Kompetenzkonflikthof), D) Das<br />

Gerichtsverfahren<br />

4. Verwaltungsrecht<br />

A) Die Verwaltungsorganisation, B) Verwaltungsakte, C) Die Klagen vor der Verwaltungsgerichtsbarkeit, D) Die<br />

Verwaltungsaufgaben: police administrative und Service Public, E) Die Prüfung: Verwaltungsakte/Recht der EU<br />

5. Zivilrecht<br />

A) Rechtsbegriffe<br />

B) Rechtssubjekte<br />

C) Schadenshaftung<br />

D) Verträge<br />

6. Strafrecht


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Zivilrecht<br />

D) Die Verträge<br />

wichtigste Verträge<br />

• Kaufvertrag (=le contrat de vente)<br />

− Vertrag mit denen eine Person, der Verkäufer, das Eigentumsrecht einer Sache zu einer anderen Person, dem Käufer, unter der Bedingung der<br />

Kaufpreiszahlung überträgt<br />

− Merkmale:<br />

gegenseitig (=synallagmatique)<br />

Konsensual/formfrei<br />

entgeltlich (=onéreux)<br />

mit gegenseitige Leistung<br />

Eigentumsübergang


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Zivilrecht<br />

D) Die Verträge<br />

wichtigste Verträge<br />

• Kaufvertrag (=le contrat de vente)<br />

− besondere Voraussetzung: Preis<br />

von Vertragsparteien festgelegt<br />

obligatorische Bedingungen des Preises:<br />

o bestimmt oder bestimmbar<br />

o im Geld festgelegt<br />

o dinglich und ernst<br />

o rechtmäßig (=licite)


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Zivilrecht<br />

D) Die Verträge<br />

wichtigste Verträge<br />

• Kaufvertrag (=le contrat de vente)<br />

− Pflichten des Käufers:<br />

die Sache annehmen<br />

Kaufpreiszahlung<br />

− Pflichten des Verkäufers:<br />

Lieferpflicht<br />

Rechtsmängelhaftung<br />

Sachmängelhaftung


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Zivilrecht<br />

D) Die Verträge<br />

wichtigste Verträge<br />

• Mietvertrag (=le contrat de bail)<br />

− Dauer:<br />

natürliche Person: mindestens 3 Jahre<br />

juristische Person: mindestens 6 Jahre<br />

− Ende:<br />

Vermieter kündigt den Vertrag:<br />

o 6 Monaten vor dem Vertragsfrist<br />

o begründen<br />

o durch ein Gerichtsvollzieher oder per Einschreiben mit Rückschein<br />

Mieter kündigt den Vertrag:<br />

o wann er will<br />

o 3 Monaten Kündigungsfrist<br />

o keine Begründung nötig


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Zivilrecht<br />

D) Die Verträge<br />

wichtigste Verträge<br />

• Mietvertrag (=le contrat de bail)<br />

− Pflichten des Vermieters:<br />

Sache im guten Zustand zur Verfügung zu stellen<br />

dem Mieter für die Dauer des Mietvertrags den ungestörten Genuss des gemieteten Gegenstands zu garantieren<br />

große Reparaturen zu erledigen<br />

− Pflichten des Mieters:<br />

Miete zahlen<br />

Von der Sache nach dem Sorgfaltsprinzip (=en bon père de famille) Gebrauch machen<br />

die Sache nach seiner Funktion zu benutzen<br />

für die Beschädigung verantwortlich


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Strafrecht<br />

Klassifizierung der strafbaren Handlung<br />

⇒ dreigeteilte Klassifizierung – Art. 111-1 Code Pénal (CP):<br />

− Verbrechen (=le crime)<br />

− Vergehen (=le délit)<br />

− Übertretung/Ordnungswidrigkeit (=la contravention)<br />

⇒ Abstufung der Strafen aufgrund der dreigeteilten Klassifizierung – Art. 131-1 bis 131-18 CP:<br />

− Strafe für ein Verbrechen (=la peine criminelle)<br />

− Vergehensstrafe (=la peine correctionnelle)<br />

− Übertretungsstrafe (=la peine contraventionnelle)<br />

Für diese dreigeteilte Klassifizierung, wird nur die Hauptstrafe (=la peine principale) für eine natürliche Person berücksichtigt -> nicht Ersatzstrafe (=la<br />

peine alternative) und Nebenstrafe (=la peine complémentaire)<br />

− Ersatzstrafe (=la peine alternative): kann eine Hauptstrafe ersetzen<br />

− Nebenstrafe (=la peine complémentaire): ergänzt die Hauptstrafe


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Strafrecht<br />

Klassifizierung der strafbaren Handlung<br />

• Strafe für ein Verbrechen (=la peine criminelle):<br />

− Art. 131-1 bis 131-2 CP<br />

− im Rahmen eines Verbrechens<br />

− Hauptstrafe: Freiheitsstrafe -> lebenslänglich, 30 Jahre, 20 Jahre oder 10 Jahre<br />

• Vergehensstrafe (=la peine correctionnelle):<br />

− Art. 131-3 bis 131-9 CP<br />

− im Rahmen eines Vergehens<br />

− Hauptstrafen:<br />

Freiheitsstrafe (eventuell + Geldstrafe): maximal 10 Jahre<br />

Geldstrafe: Minimum 3750€


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Strafrecht<br />

Klassifizierung der strafbaren Handlung<br />

• Übertretungsstrafe (=la peine contraventionnelle)<br />

− Art. 131-12 bis 131-18 CP<br />

− im Rahmen einer Übertretung/Ordnungswidrigkeit<br />

− Hauptstrafe: Geldstrafe<br />

5 verschiedene Klassen<br />

5. Klasse: maximal 1500€<br />

⇒ Natur der strafbaren Handlung kann sich verändern:<br />

− Verbrechen: strafbare Handlung immer absichtlich – Versuchshandlung immer strafbar<br />

− Vergehen: strafbare Handlung kann absichtlich oder fahrlässig sein – Versuchshandlung strafbar wenn im Gesetz vorgesehen<br />

− Übertretung/Ordnungswidrigkeit: „materielle“ strafbare Handlung (=kein Problem ob absichtlich oder nicht) – Versuchshandlung nur<br />

ausnahmsweise strafbar


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Strafrecht<br />

Anwendungsbereich des Strafgesetzes<br />

• Anwendung in der Zeit<br />

Zeit der strafbaren Handlung / Zeit der Gerichstentscheidung -> nicht im gleichen Moment<br />

⇒ Wie funktioniert es, wenn es in der Zwischenzeit ein neues Gesetz?<br />

⇒ Muss das frühere Gesetz oder das neue Gesetz angewendet werden?<br />

‣ Code Pénal: Regelungen für drei Kategorien von Strafgesetzen (Art. 112-1 bis 112-4 CP)<br />

− bezüglich Inhaltsgesetze (=la loi de fond)<br />

− bezüglich Verfahrensgesetze (=la loi de procédure)<br />

− bezüglich Gesetze über die Durchführung und Anwendung der Strafen (=la loi d´exécution et d´application des peines)


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Strafrecht<br />

Anwendungsbereich des Strafgesetzes<br />

• bezüglich Inhaltsgesetze (=la loi de fond)<br />

− Def. Inhaltsgesetze: Texte, die den Straftatbestand und seine Strafen bestimmen<br />

− 1. Regel:<br />

anwendbares Gesetz = Gesetz welches zur Zeit der strafbaren Handlung bestand<br />

Art. 112-1, al 1 und 2 CP<br />

− 2. Regel:<br />

Rückwirkung „in mitius“: Anwendung der Inhaltsbestimmungen, die milder sind<br />

Wie kann man schätzen, ob eine Bestimmung milder ist?<br />

neues Gesetz ist milder, wenn:<br />

• die Straftatbestand abgeschafft ist<br />

• der strafschärfende Umstand abgeschafft ist<br />

• usw.


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Strafrecht<br />

Anwendungsbereich des Strafgesetzes<br />

• bezüglich Inhaltsgesetze (=la loi de fond)<br />

neues Gesetz ist härter, wenn:<br />

• Anwendungsbereich des Gesetzes erweitert wird<br />

• ein Straftatbestand hinzugefügt wird<br />

• usw.<br />

wenn das Strafgesetz gleichzeitig milder und härter ist:<br />

• prüfen, ob das Gesetz teilbar ist<br />

o wenn ja, jede mildere Bestimmung kann einzeln genommen werden<br />

o wenn nein, Richter muss eine vorherrschende Tendenz herausarbeiten und das mildere Gesetz anwenden<br />

ABER: ein neues Gesetz kann die Rechtskraft eines Urteils nicht infrage stellen


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Strafrecht<br />

Anwendungsbereich des Strafgesetzes<br />

• Anwendungsbereich im Raum<br />

Grundsatz:<br />

> französische Strafrecht wird nur auf strafbare Handlung angewendet, die auf den französischen Gebiet gemacht wurden<br />

= Territorialitätsprinzip (=le principe de territorialité)<br />

> Art. 113-1 bis 113-12 CP<br />

− Territorialitätsprinzip des Strafgesetzes (=le principe de la territorialité de la loi pénale):<br />

Strafrecht gilt für alle strafrechtlichen Handlungen auf dem fr. Gebiet<br />

Staatsangehörigkeit des Straftäters oder des Opfers unwichtig<br />

Gesetz gilt, aber nur auf dem Gebiet des Staates


Einführung in das französische Recht - WS 2013/2014<br />

5. Strafrecht<br />

Anwendungsbereich des Strafgesetzes<br />

• Anwendungsbereich im Raum<br />

− Persönlichkeitsprinzip des Strafgesetzes (=le principe de la personnalité de la loi pénale):<br />

Strafgesetz macht sich von der Person abhängig (Straftäter oder Opfer)<br />

anwendbares Strafgesetz = das von der Staatsangehörigkeit des Straftäters/des Opfers<br />

Strafgesetz vom Straftäter abhängig: aktive Persönlichkeit (=la personnalité active)<br />

Strafgesetz vom Opfer abhängig: passive Persönlichkeit (=la personnalité passive) (-> Strafgesetz folgt dem Opfer überall und gilt für<br />

Straftaten gegen ihn)<br />

− Universalitätsprinzip bei der strafrechtlichen Verfolgung:<br />

Justiz des Ergreifungsortes ist für die Verurteilung des Straftäters zuständig<br />

Grundsätzlich im frz. Recht: Territorialitätsprinzip

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