1959 - Geologische Bundesanstalt
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Liegendfalten, wie sie z. B. am von Mautstadt gegen NE ziehenden Kamm gegen Kote<br />
769 oder ca. auf halbem Wege zwischen Mautstadt und Pernegg am Waldrand an der Straße<br />
beobachtbar sind, allgemeine Gültigkeit haben. Kleinere Aufschlüsse geben meistens keinen<br />
Einblick in diese an Großaufschlüssen gewonnenen Erkenntnisse des generellen Faltenbaus.<br />
Die Faltenachsen streichen N 50—70 E im Westabschnitt. Gegen Osten schwenken die Achsen<br />
leicht gegen N mit N 30 ! —40 E Streichen ein, zumindest im Bereich, in dem das Grazer<br />
Paläozoikum am weitesten gegen Norden vorstoßt, das ist nördlich und nordöstlich des<br />
Eiweggsaltels. Durch diese Verwaltung kommt es im Rennfeldkristallin durchwegs zu mehr oder<br />
weniger NW und: SE fallende s-Flächen.<br />
Besonders auffallend ist das verstärkte Auftreten von aplitiscben Lagen (Bänder) (meist<br />
feinkörnig) im Bereiche von Amphiboliten, die mit den Biotitgneisen und leicht hornblendeführenden<br />
Biotitgneisen wechsellagern. Nicht selten schalten sich Glimmerschiefer und Glimmerquarzite<br />
neben Scbiefergneisen ein«.<br />
Die Profilbegehungen an den, Südabhängen des Rennfeld-Hauptkammes geben vor allem seit<br />
den im Vorjahr stattgefundenen Unwetterkatastrophen, bei denen der Schutt der Gräben<br />
ausgeräumt wurde, guten Einblick in die Geologie des Raumes (leider ist eine gute Profildarstellung<br />
durch die dzt. sehr schlechten Kartenunterlageni nicht möglich):<br />
Im wesentlichen besteht eine rege Wechsellagerung von Amphiboliten und Biotitgneisen in<br />
zahlreichen Variationen je nach Vorherrschen einzelner Mineralgemengteile, die auf eine<br />
ehemals sedimentäre Anlage schließen läßt, Diese Ansicht wird durch einzelne Marmorvorkommien<br />
am Südhang des Rennfeld-Hauptkammes bestärkt. Diese grobkörnigen, weißen, teilweise<br />
tremiolitführenden Marmore sind mit Mächtigkeiten von 30 cm bis 1 in in sechs Profilen<br />
immer wieder zwischen der 850er und 1000er Höhenlinie zwischen Amphiboliten im -s- aufgeschlossen<br />
und 1 dürften daher einem Horizont (Marmorband) entsprechen (vgl. E. SY 1967).<br />
Anders scheint die Stellung eines weiter südlich im Feisterergraben südlich Kote 796 aufgeschlossenen<br />
Marmorbandes zu sein, das mit 1—5 m Mächtigkeit in der Eiwegglinie liegt. Dieses<br />
letztgenannte Marmorvorkommen, welches gleiche Stellung mit dem, des von J. STINI 1915 an<br />
der Mündung des Gabraunigrabems ins M'urtal beschriebenen Kalkes aufzuweisen hat, könnte<br />
man ev. als Einschuppung eines paläozoischen Kalkes betrachten.<br />
Die Eiwegglinie ist in ihrer markanten morphologischen Erscheinung seit W. SCHMIDT (19-20)<br />
in der geolog. Literatur als Großstörungslinie bekannt. Sie ist als Störungslinie aufzufassen, die<br />
annähernd parallel zium Schichtstreichen durchzieht und an der eine starke Zerbrechung von<br />
kristallinen und auch schwach metamorphen paläozoischen Gesteinen (Bereich Eiweggsattel) vor<br />
sich gegangen ist. Eine leichte Diaphthorese macht sich von dieser Linie ausgehend in einem<br />
schmalen Streifen gegen Norden und Süden bemerkbar. Die Hebung des Rennfeldes an der Eiwegglinie<br />
gegenüber dem südlich angrenzenden Kristallinteilen wird allgemein angenommen.<br />
E. SY (unv. Diss. 1957) weist auch auf eine horizontale Verschiebung in der Eiwegglinie hin.<br />
Sie ist seit E. CLAR U. a. (1939) die Trennlinie zwischen der Rennfeldmasse und Breitenauermasse,<br />
die petrographi&ch gleiche Gesteine aufweisen.<br />
Die relative Hebung der Rennfeldmasse an der Eiwegglinie zeigt sich auch nördlich des Rennfeld-Hauptkammes<br />
in einer zur Eiwegglinie parallelen Störungslinie. Sie ist zwar nicht ganz so<br />
markant in der Morphologie ausgeprägt wie die Eiwegglinie, aber in ihrer Erscheinung voll und<br />
ganz dieser zur Seite zu stellen. Beide Störungsliniien sind gleichen Alters. An ihnen wurde das<br />
Rennfeld gegenüber seinen Nord- und Südabfällen gehoben. Besonders deutlich ist diese<br />
Störungslinie zwischen den Koten 1170 (Mitterriegel) und 1205 (nordwestlich gerichteter Kammauslauf<br />
des Schwarzkogels 1449m) östlich Gehöft Mitterriegler ausgeprägt, weshalb ich diese<br />
Störungslinie „M i 11 e r r i e ;g e 11 i n i e" nenne.<br />
Markiert wird die Mitterriegellinie in ihrem ca. N 55 E Streichen durch folgende Punkte<br />
und parallelziehende Gräben von SW gegen NE: vom hintersten Kaltbachgraben bei ca. 1020 m<br />
gegen Einsattelung südöstlich Mitteregger des vom Rennfeld (1630 m) gegen NW ziehenden<br />
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