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Unsere Wirtschaft - IHK Lüneburg-Wolfsburg

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INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG märz 2013<br />

<strong>Unsere</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

weiter weg<br />

Wie spanische Fachkräfte<br />

nach Deutschland kommen<br />

blick für das<br />

wesentliche<br />

Mit Licht holt Wolfgang<br />

Graemer Menschen in die Stadt<br />

sparsam und stark<br />

Warum LEDs in vielen Bereichen<br />

das Leuchtmittel der Zukunft sind


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Diagnose:<br />

Muskelschwund<br />

Wie geht es weiter, was kann man tun und wer hilft?<br />

Was ist Muskelschwund?<br />

Ganz grob sagt der Begriff „Muskelschwund“<br />

schon viel über diese Krankheit aus – „Muskeln<br />

schwinden“. Diese einfache Erklärung trifft zwar<br />

den Kern, bzw. das schwerwiegendste Symptom,<br />

doch hinter diesem Begriff steht noch sehr<br />

viel mehr.<br />

Wurde ein Arm oder Bein längere Zeit durch<br />

einen Gips stillgelegt, so merkt man sehr schnell<br />

nach Abnahme des Gipses, wie die Muskulatur<br />

durch das „nicht bewegen“ abgebaut hat.<br />

Mit gezieltem Training kann die Muskulatur<br />

meist schnell wieder aufgebaut werden.<br />

Bei Menschen, die an Muschkelschwund leiden,<br />

ist das leider nicht so.<br />

Bei von Muskelschwund Betroffenen entsteht<br />

der Abbau der Muskulatur entweder durch<br />

einen Gendefekt, der den Muskelstoffwechsel<br />

betrifft (Muskeldystrophien) oder basiert auf<br />

einer Veränderung der Nerven, die vom Rückenmark<br />

zum Muskel ziehen und die Muskulatur<br />

aktivieren (Muskelatrophien). Des weiteren gibt<br />

es sekundäre Muskeldystrophien, bei denen<br />

dann entzündliche, immunologische oder<br />

hormonelle Ursachen vorliegen.<br />

Muskelschwund ist bis heute nicht heilbar.<br />

Durch Medikamente lassen sich bestenfalls die<br />

Symptome behandeln. Durch eine intensive<br />

Bewegungstherapie kann das Fortschreiten des<br />

Muskelabbaus und die Gelenkversteifung zwar<br />

etwas verzögert, aber nicht aufgehalten werden.<br />

Die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V.<br />

Die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V. (DMH)<br />

ist ein in Hamburg ansässiger gemeinnütziger<br />

Verein, der sich ausschließlich durch Spenden<br />

finanziert.<br />

Die DMH wurde 1982 von Joachim W. A. Friedrich<br />

( 16.02.2012) gegründet. Er selbst erkrankte<br />

in seiner Kindheit an Muskelschwund und<br />

machte aus seiner Krankheit eine Lebensaufgabe,<br />

um anderen Muskelkranken zu helfen. Sein Ziel<br />

war es immer, den betroffenen Menschen Mut<br />

zumachen, trotz ihrer schweren Erkrankung<br />

selbstbewusst ihr Leben zu meistern. Heute wird<br />

die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V. von Dirk<br />

Rosenkranz geführt, der ebenfalls seit frühester<br />

Jugend an einer Muskelkrankheit leidet und<br />

somit die Ängste, Sorgen und Probleme der<br />

Betroffenen und denen Angehörigen aus eigener<br />

Erfahrung kennt.<br />

Die Hauptaufgaben und Leistungen der DMH:<br />

Seelische und psychische Betreuung von<br />

Betroffenen und deren Angehörigen<br />

Allgemeine Beratung und Unterstützung<br />

bei der gezielten Vermittlung zu Fachärzten,<br />

Kliniken und Reha-Einrichtungen sowie<br />

Beratung bei Hilfsmitteln<br />

Unterstützung bei allgemeinen Antragsund<br />

Widerspruchsverfahren gegenüber<br />

Kostenträgern<br />

Hilfe und Beratung bei behindertengerechter,<br />

notwendig gewordener häuslicher und barrierefreier<br />

Umgestaltung<br />

Individuelle Schwerstbehinderten betreuung<br />

von schulpflichtigen Kindern im schulischen<br />

Alltag<br />

Unterhaltung eines eigenen Fahrdienstes für<br />

die Beförderung von Muskelkranken und<br />

schwerbehinderten Menschen<br />

Förderung der Einbindung und Teilhabe<br />

von muskelkranken Menschen im täglichen<br />

Leben sowie der Berufswelt<br />

Unterstützung der medizinischen Forschung<br />

mit dem Ziel, neue Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten<br />

zu erschließen<br />

Deutsche Muskelschwund-Hilfe e. V.<br />

Alstertor 20, 20095 Hamburg<br />

Telefon (040) 32 32 31-0<br />

Fax (040) 32 32 31-31<br />

info@muskelschwund.de<br />

www.muskelschwund.de<br />

Spenden bitte an die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e. V.,<br />

Hamburger Sparkasse, Konto-Nr.: 1230 125 005, BLZ: 200 505 50


Editorial<br />

Kontroversen<br />

in Sicht?<br />

Seit dem 19. Februar ist die neue<br />

niedersächsische Landesregierung<br />

unter Ministerpräsident Stephan<br />

Weil im Amt. Teilweise ist es<br />

eine ausgesprochen bittere<br />

Medizin, die Rot-Grün der<br />

<strong>Wirtschaft</strong> verabreichen will.<br />

Martin Exner ist stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer unserer <strong>IHK</strong>.<br />

Auch die aktuelle Ausgabe des Fokus<br />

Niedersachsen widmet sich dem<br />

Thema Haushaltskonsolidierung.<br />

Die Publikation durchleuchtet die Stabilitätskriterien,<br />

nach denen die Finanzen<br />

der Bundesländer bewertet werden.<br />

Fokus Niedersachsen zum Download:<br />

www.n-ihk.de<br />

Wer auf Basis des Koalitionsvertrags verschiedene<br />

Politikfelder beurteilt, findet natürlich<br />

immer positive und negative Aspekte. Und<br />

natürlich sind auch nicht alle Unternehmen von allen<br />

Vorhaben mit gleicher Intensität betroffen. Doch zentrale<br />

Punkte können der <strong>Wirtschaft</strong> im Land, können<br />

den Unternehmen im Bezirk unserer <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<br />

<strong>Wolfsburg</strong> nicht schmecken, soviel ist schon jetzt klar.<br />

Nur einige Beispiele: Die neue Landesregierung will<br />

sich nicht nur für eine Anhebung des Spitzensteuersatzes<br />

bei der Einkommenssteuer, eine Anhebung der<br />

Grunderwerbssteuer und eine Reform der Grundsteuer<br />

einsetzen, sondern auch die Gewerbesteuer durch<br />

die stärkere Einbeziehung gewinnunabhängiger Elemente<br />

wie Fremdkapitalzinsen, Mieten und Pachten<br />

„reformieren“. Sie will die Vermögenssteuer wieder<br />

einführen, die Erbschaftssteuer anheben, das Umsatzsteuerrecht<br />

neu regeln (unter anderem indem der reduzierte<br />

Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen wieder<br />

abgeschafft werden soll) und eine Rohstoffförderabgabe<br />

unter anderem auf Kies und Sand einführen. Auch<br />

wenn das Ziel der Haushaltskonsolidierung ein ehrenwertes<br />

ist und von der <strong>Wirtschaft</strong> mitgetragen wird –<br />

wir hätten uns gewünscht, dass sich die Regierung mit<br />

der Ausgabenseite ähnlich intensiv beschäftigt hätte.<br />

Doch Fehlanzeige!<br />

Auch bei der eigentlichen <strong>Wirtschaft</strong>spolitik liegen<br />

Licht und Schatten eng beieinander. Die <strong>Wirtschaft</strong><br />

darf sich freuen über ein wenn auch nur halbherziges<br />

Bekenntnis zum Ausbau der Infrastruktur. Sowohl A 20<br />

als auch A 39 sollen weiter geplant werden, die Mittel<br />

zur Planungsbeschleunigung werden jedoch umgeleitet.<br />

Die Koalition bekennt sich zu einer neuen Schleuse bei<br />

Scharnebeck und zum Ausbau der Amerikalinie. Im<br />

Koalitionsvertrag erkennen die Parteien den Tourismus<br />

als einen niedersächsischen Leitmarkt an.<br />

Aber ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 Euro,<br />

die Einbeziehung sachfremder Kriterien wie Tariftreue<br />

und Mindestlohn in das Landesvergabegesetz, die Begrenzung<br />

von Minijobs, die Haltung zum Thema Lang-<br />

Lkw, die Einführung der Hygiene-Ampel (trotz massiver<br />

rechtlicher Bedenken) – in all diesen Punkten steuert<br />

die rot-grüne Landesregierung auf eine Kontroverse mit<br />

der <strong>Wirtschaft</strong> zu.<br />

Was heißt das nun für die Industrie- und Handelskammern?<br />

Zum einen gilt hier sicherlich das „Struck‘sche<br />

Gesetz“: Nichts kommt aus einem Parlament so he raus<br />

wie es hinein ging. Es wird unsere Aufgabe sein, die<br />

neue Landesregierung bei allen Vorhaben auf die Konsequenzen<br />

hinzuweisen, die sich für die Unternehmen<br />

abzeichnen. Und ich bin sicher, dass die Politik unsere<br />

Argumente in ihre Beratungen einfließen lässt. Denn<br />

den Auftrag, sie aus Sicht der <strong>Wirtschaft</strong> zu beraten,<br />

den hat sie uns selbst im <strong>IHK</strong>-Gesetz auf den Weg gegeben.<br />

Diesen Auftrag werden wir erfüllen. ■<br />

Foto: Andreas Tamme<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3


<strong>Unsere</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

Inhalt3/2013<br />

Editorial 3<br />

Namen und Nachrichten<br />

Stadt- und Citymarketing Die niedersächsischen Initiativen<br />

sind in den letzten Jahren deutlich professioneller geworden 6<br />

Gema-Tarifreform Die neuen Lizenzgebühren für Veranstaltungen<br />

treten erst 2014 in Kraft, derzeit gilt eine Übergangslösung 7<br />

Konjunkturprognose Auf Basis deutschlandweiter Umfragen<br />

erwartet der D<strong>IHK</strong> ein Wachstum von 0,7 Prozent 8<br />

Chancengleichheit Teilnehmer für eine Studie des Landes<br />

Niedersachsen und des Europäischen Sozialfonds gesucht 10<br />

IDEE-Förderpreis Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen<br />

können sich noch bis Ende Juli bewerben 10<br />

Ressourceneffizienz In einem fünftägigen Seminar erfahren<br />

Teilnehmer, wie sich Rohstoffe und Energie sparen lassen 10<br />

Top-Arbeitgeber Die Volksbank eG Braunschweig <strong>Wolfsburg</strong><br />

wurde für ihre herausragende Personalarbeit ausgezeichnet 11<br />

Tourismustag Niedersachsen 2013 „Besser werden“ lautet<br />

das Motto der Veranstaltung am 25. und 26. April in Göttingen 11<br />

JUBILÄUM<br />

100 Jahre SVO Der Stromversorger hat sich zu einem Anbieter<br />

von Energie und Wasser mit umfangreichen Services gewandelt 12<br />

TITELTHEMA<br />

LED-Revolution Der Bispinger Leuchtenhersteller WE-EF hat sich<br />

früh mit der neuen Technik beschäftigt und ist weltweit aktiv 14<br />

Mythen und Wahrheiten Wissenswertes zu unterschiedlichen<br />

Lampentypen und energieeffizienter Verwendung 20<br />

Lichtkunst Mit viel Gefühl lässt Wolfgang Graemer den<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Stintmarkt und den Wasserturm strahlen 22<br />

Reflektoren Im Heideort Egestorf produziert Peter Geller<br />

Profi-Zubehör für Fotografen – und ist mittlerweile Marktführer 26<br />

<strong>IHK</strong>-Report<br />

<strong>IHK</strong>-Unternehmertag 2013 Eine Informationsveranstaltung<br />

für Gründer und junge Unternehmer am 5. April in <strong>Lüneburg</strong> 30<br />

Bockwurstkonvent Die neue Gesprächsrunde im Anschluss<br />

einer Sitzung der <strong>IHK</strong>-Vollversammlung in Buchholz 30<br />

4 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Handarbeit: Leuchten von WE-EF<br />

werden von zahlreichen Mitarbeitern<br />

bearbeitet und getestet. Das macht<br />

der hohe Qualitätsanspruch des<br />

Unternehmens nötig. Seite 14<br />

Fotos: Hans-Jürgen Wege, Benjamin Jehne, Liv friis-larsen/shutterstock.com<br />

Ausspannen erlaubt: Arbeitgeber<br />

dürfen einmal genehmigten Urlaub<br />

nur im Notfall widerrufen. Ein personeller<br />

Engpass reicht als Begründung<br />

dazu nicht aus. Seite 44<br />

Einfache Idee, große Wirkung:<br />

Während eines Shootings erfand der<br />

Fotograf Peter Geller Reflektoren,<br />

die er unter dem Namen „California<br />

Sunbounce“ vertreibt. Seite 26<br />

Sicherheit im Einzelhandel In zwei Schulungen lernten<br />

Unternehmer, auf unauffällige Weise Falschgeld zu identifizieren 31<br />

Weiterbildung Die kommenden Informationsveranstaltungen,<br />

Beratungen und Lehrgänge in unserer <strong>IHK</strong> 32<br />

Logistik in Russland Zertifizierungs- und Zollexperten<br />

informieren über rechtliche Fragen und Besonderheiten 34<br />

Innovation aktuell 34<br />

Neues aus Berlin und Brüssel 35<br />

MAGAZIN<br />

Fachkräftezuwanderung Mehr und mehr deutsche Unternehmen<br />

suchen im Ausland nach gut ausgebildeten Mitarbeitern 36<br />

Energiewende Kommunale Unternehmen investieren gezielt in<br />

die notwendige Infrastruktur vor Ort 40<br />

Interviews Die Stadtwerke Munster-Bispingen treiben geothermische<br />

Bohrungen voran, die Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> bezuschussen den<br />

Kauf von Erdgasfahrzeugen und bauen ein Stromtankstellennetz auf 42<br />

Service<br />

Recht 44<br />

Börsen 46<br />

Buchvorstellungen 48<br />

Veranstaltungen, Seminare und Lehrgänge 50<br />

Impressum 50<br />

Sie mögen „<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />

Besuchen Sie uns auf Facebook:<br />

www.facebook.com/unserewirtschaft<br />

<strong>Unsere</strong> Mediadaten finden Sie im Internet unter www.ihk-lueneburg.de/media<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 5


Namen und Nachrichten<br />

<strong>Wirtschaft</strong>liche<br />

Eckdaten<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Jahr 2005 = 100<br />

Auftragseingang (1) Dez. 2011 Dez. 2012 (2)<br />

insgesamt 118,4 117,6<br />

aus dem Inland 111,2 107,2<br />

aus dem Ausland 124,6 126,6<br />

Produktion<br />

insgesamt ohne Bau 110,5 109,3<br />

Investitionsgüter 113,7 109,4<br />

Verbrauchsgüter 102,9 105,6<br />

Konsumklimaindikator (GfK)<br />

Jan. 2012 Jan. 2013<br />

5,7 5,7<br />

Verbraucherpreisindex<br />

Jahr 2005 = 100 Jan. 2012 Jan. 2013<br />

102,8 104,5<br />

Arbeitsmarkt<br />

im <strong>IHK</strong>-Bezirk<br />

Jan. 2012 Jan. 2013<br />

Arbeitslose 39.253 39.183<br />

offene Stellen 6.868 6.232<br />

Arbeitslosenquoten (in Prozent)<br />

Deutschland 6,7 7,4<br />

Niedersachsen 6,4 7,1<br />

Stärken in die Welt hinaus<br />

zwitschern: Akteure des<br />

Stadt- und Citymarketings<br />

nutzen zahlreiche Kanäle für<br />

ihre Kommunikation.<br />

Landkreise<br />

Celle 7,4 7,9<br />

Gifhorn 4,9 5,5<br />

Harburg 4,7 5,2<br />

Heidekreis 6,8 7,5<br />

Lüchow-Dannenberg 10,2 11,0<br />

<strong>Lüneburg</strong> 6,3 6,9<br />

Uelzen 7,0 7,7<br />

Stadt <strong>Wolfsburg</strong> 4,8 5,1<br />

Mehr Zahlen zu unserem <strong>IHK</strong>-Bezirk unter<br />

www.ihk-lueneburg.de/regionaldaten<br />

(1) verarbeitendes Gewerbe ohne<br />

Nahrungs- und Genussmittelgewerbe<br />

(2) vorläufi g<br />

Stadt- und Citymarketing kann einen Standort attraktiver machen.<br />

Viele Städte und Gemeinden investieren deshalb verstärkt in die<br />

Professionalität, wie eine N<strong>IHK</strong>-Umfrage zeigt. Von Harald Kätker<br />

Mehr Geld für höhere Umsätze<br />

Der Konkurrenzdruck im regionalen<br />

Wettbewerb nimmt zu. Umso wichtiger<br />

ist es für Städte und Gemeinden,<br />

die Vorzüge und Stärken des eigenen<br />

Standorts hervorzuheben. Das haben zahlreiche<br />

Kommunen erkannt und unterstützen<br />

das Engagement der Händler und<br />

Gastronomen vor Ort auch finanziell umfangreicher.<br />

Das Stadt- und Citymarketing<br />

ist in Niedersachsen weitaus verbindlicher<br />

organisiert als noch vor fünf Jahren, ergab<br />

eine Umfrage der niedersächsischen Industrie-<br />

und Handelskammern (N<strong>IHK</strong>), an der<br />

sich 87 Initiativen beteiligten.<br />

Zum Zeitpunkt der letzten <strong>IHK</strong>-Erhebung<br />

im Jahr 2007 waren im Stadt- und Citymarketing<br />

noch Arbeitskreise und informelle<br />

Gesprächskreise üblich. Mittlerweile haben<br />

sich nicht nur die Zahl der Akteure,<br />

sondern auch die Professionalität deutlich<br />

Illustration: Thomas Di Paolo, Foto: Pixel Embargo/shutterstock.com<br />

6 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Namen und Nachrichten<br />

erhöht. Die häufigste Organisationsform<br />

ist dabei der eingetragene Verein, mit<br />

klarer Mitgliederliste und geklärtem Mitspracherecht.<br />

Auch die Jahresetats sind in<br />

den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen,<br />

von durchschnittlich 92.000 Euro<br />

Unerlässlich ist, dass sich<br />

öffentliche Hand und<br />

gewerbliche <strong>Wirtschaft</strong> auf<br />

Augenhöhe begegnen<br />

im Jahr 2007 auf 154.000 Euro 2012. Besonders<br />

positiv: Die Kommunen stellen<br />

sich zunehmend ihrer Verantwortung, sie<br />

haben ihr finanzielles Engagement deutlich<br />

erhöht. Entscheidend für den Erfolg<br />

der Projekte ist aus Sicht des N<strong>IHK</strong>, dass<br />

nicht nur Einzelhändler und Gastronomen,<br />

sondern auch Filialisten, Kultureinrichtungen<br />

und Immobilienbesitzer an dem<br />

Stadt- und Citymarketingprozess beteiligt<br />

werden. Unerlässlich ist dabei, dass sich<br />

öffentliche Hand und gewerbliche <strong>Wirtschaft</strong><br />

auf Augenhöhe begegnen.<br />

Ein gut ausgestattetes und organisiertes<br />

Stadt- und Citymarketing bleibt<br />

jedoch nur ein Aspekt eines erfolgreichen<br />

Standorts. Um eine Stadt für Kunden<br />

und Händler so attraktiv wie möglich<br />

zu machen, muss das Marketing durch<br />

gut durchdachte Einzelhandelskonzepte,<br />

die bestmögliche verkehrliche Erreichbarkeit,<br />

ein professionelles Leerstandsmanagement<br />

und eine vorausschauende<br />

Grundstückspolitik ergänzt werden. Für<br />

Stadt- und Citymarketing-Initiativen kann<br />

es hilfreich sein, über den Tellerrand zu<br />

schauen und so zu sehen, wie andere mit<br />

den Herausforderungen umgehen. Die Daten<br />

der Umfrage hat der N<strong>IHK</strong> deshalb in<br />

einer umfangreichen Dokumentation zusammengefasst.<br />

■<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 11293<br />

Gema-Tarifreform verschoben<br />

Wer hört, muss zahlen:<br />

Über Lizenzgebühren<br />

beteiligt die Gema die<br />

Musikschaffenden an der<br />

Nutzung ihrer Werke.<br />

Die umstrittene Tarifreform der Musik-<br />

Verwertungsgesellschaft Gema ist für’s<br />

Erste vom Tisch. Massive Widerstände<br />

und Verhandlungen mit Betroffenen und<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sverbänden haben dazu geführt,<br />

dass Änderungen erst 2014 greifen sollen.<br />

Übergangsweise haben sich die Gema<br />

und die Bundesvereinigung der Musikveranstalter<br />

für das Jahr 2013 auf moderate<br />

Zuschläge geeinigt: fünf Prozent mehr<br />

für alle Veranstaltungen. Diskothek- und<br />

Clubbetreiber müssen ab April einen weiteren<br />

Zuschlag in Höhe von zehn Prozent<br />

zahlen, dafür fällt aber der sogenannte<br />

Vervielfältigungszuschlag für den Einsatz<br />

von Laptops und selbst gebrannten CDs<br />

weg. Ansonsten gelten die bisherigen Berechnungsgrundlagen.<br />

Für das laufende<br />

Jahr haben die Veranstalter nun zumindest<br />

Planungssicherheit.<br />

Eine Schiedsstelle beim Deutschen Patent-<br />

und Markenamt überprüft die von<br />

der Gema geplanten neuen Tarife; ein<br />

Ergebnis ist im Frühjahr oder Sommer zu<br />

erwarten. Auf dieser Grundlage soll dann<br />

die neue Tarifstruktur für 2014 entwickelt<br />

werden. Alle anderen, nicht von diesem<br />

Streit erfassten Gema-Tarife steigen übrigens<br />

ab Januar 2013 um 2,2 Prozent. chs<br />

www.gema.de<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>


Namen und Nachrichten<br />

Noch passt nicht alles:<br />

Wie die Zukunft aussieht,<br />

hängt zum Beispiel von<br />

der Verfügbarkeit von<br />

Fachkräften ab.<br />

Die Konjunkturprognose des D<strong>IHK</strong> spiegelt die verhaltenen<br />

Geschäftserwartungen der deutschen <strong>Wirtschaft</strong> wider.<br />

Die Unternehmen wollen investieren und Personal einstellen –<br />

eine gewisse Verunsicherung aber bleibt. Von Christina Kohl<br />

Stabile Lage,<br />

geringes Wachstum<br />

Das Jahr 2013 hat das Zeug, konjunkturell<br />

ein gutes Jahr zu werden.<br />

Seine Einschätzung gründet D<strong>IHK</strong>-<br />

Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben<br />

auf die Ergebnisse der Konjunkturumfragen<br />

von 80 Industrie- und Handelskammern<br />

deutschlandweit. Insgesamt haben<br />

rund 28.000 Unternehmer daran teilgenommen.<br />

Für das laufende Jahr erwartet<br />

der D<strong>IHK</strong> ein Wachstum von 0,7 Prozent.<br />

Die zwischenzeitliche Krisenstimmung hat<br />

sich zu Jahresbeginn beruhigt; die aktuelle<br />

Geschäftslage der Unternehmen stabilisiert<br />

sich. Die Erwartungen hellen sich in<br />

allen <strong>Wirtschaft</strong>szweigen etwas auf, am<br />

stärksten in der Industrie. Erste Erfolge bei<br />

der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise<br />

zeigen nun Wirkung. Auch die Investitions-<br />

und Beschäftigungsabsichten lassen<br />

auf eine sicherere Lage schließen. Große<br />

Sprünge sind zwar nicht in Sicht – die Einschätzungen<br />

der Unternehmen sprechen<br />

jedoch dafür, dass die <strong>Wirtschaft</strong> im Laufe<br />

des Jahres Fahrt aufnimmt.<br />

Die Beschäftigung steigt weiter – im Jahresdurchschnitt<br />

um 150.000 Stellen. Das<br />

ist der achte Anstieg in Folge und ein Novum<br />

seit der Wiedervereinigung. Selbst in<br />

der Bundesrepublik gab es das zuletzt zu<br />

Zeiten des <strong>Wirtschaft</strong>swunders. Der Aufbau<br />

speist sich jedoch vornehmlich aus der<br />

sogenannten stillen Reserve und aus ganz<br />

Europa. Er wird also nicht eins zu eins zu<br />

einer Verringerung der Arbeitslosenzahl in<br />

Deutschland führen.<br />

Eine gewisse Verunsicherung der Unternehmen<br />

ist jedoch nach wie vor spürbar:<br />

Zu frisch sind die Eindrücke der Schuldenkrise.<br />

In der Industrie deuten die Planungen<br />

trotz Auftragseinbußen zumindest<br />

auf eine stabile Beschäftigungsentwicklung<br />

hin. Konsumorientierte Branchen wie der<br />

Einzelhandel sind trotz gestiegener Erwartungen<br />

zurückhaltend – gerade hier hält<br />

sich die Sorge um die Inlandsnachfrage.<br />

Demgegenüber setzen unternehmensbezogene<br />

Dienstleister wie FuE-Anbieter<br />

den Stellenaufbau fort; die Nachfrage nach<br />

spezialisierten Services bleibt hoch. Der<br />

Fachkräftemangel erweist sich zunehmend<br />

8 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Namen und Nachrichten<br />

als Wachstumsbremse. Rund ein Drittel<br />

der Unternehmer sieht hier eine konkrete<br />

Gefahr für ihr Geschäft, unter den Unternehmen<br />

mit expansiven Personalplanungen<br />

sogar jeder Zweite. Bewahrheitet sich<br />

diese Sorge, droht der mögliche Stellenaufbau<br />

ins Leere zu laufen.<br />

Überproportional häufig suchen unternehmensbezogene<br />

Dienstleister (41 Prozent)<br />

und IT-Dienstleister (46 Prozent)<br />

nach qualifiziertem Personal. Doch die<br />

Herausforderung der Fachkräftesicherung<br />

bleibt nicht auf technische Tätigkeiten beschränkt.<br />

Auch im Gastgewerbe (51 Prozent)<br />

und in der Baubranche (42 Prozent)<br />

ist gut ausgebildetes Personal rar. In den<br />

Gesundheits- und sozialen Diensten suchen<br />

64 Prozent der Unternehmen oftmals<br />

vergebens. Am gravierendsten scheint der<br />

Fachkräftemangel die Zeitarbeitsagenturen<br />

zu betreffen: In der Befragung nannten<br />

71 Prozent dieses Risiko.<br />

Für das Ausfuhrgeschäft wurde Schlimmeres<br />

erwartet, hier kehrt jedoch merklich<br />

Zuversicht zurück. Weniger Unternehmen<br />

als zuvor befürchten eine rückläufige Auslandsnachfrage.<br />

Vereinzelt kommen aus<br />

den Krisenstaaten bereits gute Nachrichten<br />

über Produktion und Exporte. Aus der<br />

Eurozone erwarten die Unternehmen aber<br />

noch keine spürbaren Impulse. Die Exporteinschätzungen<br />

reichen daher nicht an<br />

den Durchschnitt der vergangenen Jahre<br />

heran. Mit einer dynamischen Nachfrage<br />

ist weiterhin vor allem aus den Schwellenländern<br />

Asiens zu rechnen. Gute Geschäfte<br />

in den USA stehen unter dem Vorbehalt<br />

der Lösung der Haushaltskrise.<br />

Mit ihren Investitionen rüsten sich<br />

die Unternehmen für einen steileren<br />

Aufwärtspfad der Konjunktur.<br />

Im Fokus steht die Neuentwicklung von<br />

Produkten, bei 29 Prozent aller Unternehmen<br />

und sogar bei 57 Prozent unter<br />

den Elektrotechnikanbietern sowie bei<br />

55 Prozent beim Fahrzeugbau. Wie stark<br />

sich die Investitionstätigkeiten insgesamt<br />

entwickeln, hängt allerdings sehr von den<br />

wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />

ab. Je stärker Unternehmen die <strong>Wirtschaft</strong>spolitik<br />

als Risiko empfinden, umso<br />

weniger investieren sie. Umgekehrt führt<br />

ein geringer gespürtes Risiko zu einer größeren<br />

Investitionsneigung. Derzeit sehen<br />

41 Prozent der Umfrageteilnehmer in den<br />

wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />

ein Risiko für ihre Geschäftsentwicklung<br />

in den kommenden Monaten. Als<br />

größte Hindernisse nennen sie die Finanzierungssituation,<br />

mögliche Steuerreformen<br />

und die Infrastruktur.<br />

Die öffentliche Infrastruktur ist vielerorts<br />

vernachlässigt worden: Bund, Länder und<br />

Kommunen haben über Jahre hinweg nicht<br />

einmal das investiert, was den Wertever-<br />

41 Prozent der Unternehmen<br />

empfinden die wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen<br />

als Risiko – ihre Investitionsneigung<br />

sinkt<br />

zehr ausgeglichen hätte. Allein beim Erhalt<br />

der Straßen liegt der Nachholbedarf bei<br />

mehr als 30 Milliarden Euro. Im Bundesverkehrswegeplan<br />

stauen sich Projekte für<br />

89 Milliarden Euro. Es drohen Extrastaus,<br />

Verspätungen und Warteschlangen – und<br />

damit Kosten für die Volkswirtschaft, auch<br />

über den Winter hinaus.<br />

Angesichts der Rekordsteuereinnahmen<br />

wäre ausreichend Geld für diese Investitionen<br />

vorhanden. Das Finanzielle betrifft<br />

aber nur die eine Seite, auf der anderen<br />

Seite ist größere Akzeptanz nötig. Großprojekte<br />

müssen auch künftig in Deutschland<br />

möglich sein, und Infrastrukturprojekte<br />

müssen schneller umgesetzt werden.<br />

Betroffene sollten stärker zu Beteiligten<br />

werden, zum Beispiel durch eine transparente<br />

Verfahrensgestaltung. ■<br />

Foto: Victor Correia/shutterstock.com<br />

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<strong>IHK</strong>_Vital_1+3_1212_RZ.indd 3 21.12.12 09:42<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 9


Namen und Nachrichten<br />

Seminar zur<br />

Ressourceneffizienz<br />

Teilnehmer an<br />

Studie zur<br />

Chancengleichheit<br />

gesucht<br />

Wer bitte darf‘s denn sein? Eine<br />

erfolgreiche Führungsmannschaft<br />

sollte unterschiedliche Charaktere<br />

und Geschlechter umfassen.<br />

Unternehmen aus dem Konvergenzgebiet,<br />

die mindestens 50 Mitarbeiter beschäftigen<br />

und wenigstens über zwei Führungsebenen<br />

verfügen, können jetzt an einer Studie zur<br />

Chancengleichheit von Frauen und Männern<br />

teilnehmen. Anschließend besteht<br />

die Möglichkeit, einen Veränderungsprozess<br />

im Unternehmen einzuleiten, um die<br />

Personalentwicklung zu verbessern und<br />

Führungskompetenzen aufzubauen.<br />

Der Schwerpunkt der Machbarkeitsstudie<br />

TRiGA liegt darauf, die Erfahrungen der<br />

Führungskräfteentwicklung im Hinblick<br />

auf die Gleichstellung von Männern und<br />

Frauen zu evaluieren. Sie wird im Auftrag<br />

des Landes Niedersachsen und des<br />

Europäischen Sozialfonds erstellt. Angesprochen<br />

sind Unternehmen, die zwar in<br />

Chancengleichheit investiert haben, aber<br />

keine geeigneten Führungskräfte rekrutieren<br />

konnten. Es können aber auch Betriebe<br />

teilnehmen, die sich bislang nicht oder<br />

wenig mit Chancengleichheit auseinandergesetzt<br />

haben. Die Unternehmensbefragung<br />

soll höchstens zwei Stunden dauern.<br />

Die Studie läuft noch bis Ende Juli. Da ran<br />

soll sich ein Personalentwicklungs projekt<br />

anschließen, das den Teilnehmern ein<br />

Konzept für ihre unternehmensspezifische<br />

Personalentwicklung unter Diver sity- und<br />

Genderaspekten an die Hand gibt. Die<br />

Teilnahme ist kos tenfrei. red<br />

Weitere Informationen:<br />

www.confido-coaching.de<br />

In dem Seminar „Mitarbeiterqualifizierung<br />

Ressourceneffizienz“ vermittelt der Dozent<br />

Dr.-Ing. Günter Keiner sein als Facharbeiter,<br />

Wissenschaftler und Berater erworbenes<br />

Wissen. Teilnehmer erfahren vor Ort in<br />

einem Betrieb, wie sich Material, Rohstoffe<br />

und Energie in der Produktion sparsamer<br />

einsetzen lassen. Beratungen zeigen, dass<br />

kleine und mittlere Unternehmen durchschnittlich<br />

mehr als 200.000 Euro jährlich<br />

bei den Materialkosten einsparen können.<br />

Dafür sind oft keine großen Investitionen<br />

notwendig. Das vom Bundesumweltministerium<br />

geförderte 5-tägige Seminar mit einem<br />

zweitägigen Praxisteil kostet 498 Euro.<br />

Termine:<br />

1. Block (Theorie): 23. bis 25. April<br />

in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong><br />

2. Block (Praxis): 28. und 29. Mai<br />

in einem teilnehmenden Betrieb<br />

Informationen:<br />

Gerd Ludwig, ludwig@lueneburg.ihk.de<br />

Tel. 04131 / 742-138<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 253783<br />

Darboven fördert<br />

Gründerinnen<br />

Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen<br />

können sich noch bis Ende Juli<br />

um den Darboven IDEE-Förderpreis bewerben.<br />

Stifter des Preises ist der Hamburger<br />

Kaffeeunternehmer Albert Darboven; alle<br />

zwei Jahre unterstützt er drei wegweisende<br />

und erfolgversprechende Gründungsideen<br />

von Frauen, die noch nicht länger als drei<br />

Jahre selbstständig tätig sind, mit einer<br />

Gesamtsumme von 65.000 Euro.<br />

Die Jury und Darboven rufen insbesondere<br />

Sozialunternehmerinnen und Gründerinnen<br />

mit Migrationshintergrund auf, sich<br />

für den IDEE-Förderpreis zu bewerben. In<br />

diesem Jahr wird erstmals auch ein Publikumsvoting<br />

in die Auswahl integriert. Die<br />

Preisverleihung ist im November in Hamburg<br />

geplant. red<br />

www.darboven.com<br />

Fotos: vgstudio, Piotr Marcinski/shutterstock.com, compamedia<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Namen und Nachrichten<br />

Volksbank BraWo<br />

ist ausgezeichneter<br />

Arbeitgeber<br />

Die Volksbank eG Braunschweig <strong>Wolfsburg</strong><br />

ist als Top-Arbeitgeber 2013 ausgezeichnet<br />

worden. Die Jury des Top-Job-<br />

Awards hob das dynamische und motivierende<br />

Unternehmensklima der Bank<br />

hervor: Das Kreditinstitut beteilige die<br />

eigenen Mitarbeiter an richtungsweisenden<br />

Projekten, anstatt externe Berater zu<br />

beauftragen. Für das betriebliche Ideenmanagement<br />

steht ein Jahresbudget von<br />

75.000 Euro zur Verfügung. Infolge einer<br />

Mitarbeiterbefragung führte das Unternehmen<br />

im vergangenen Jahr außerdem<br />

ein Vorgesetztenfeedback ein.<br />

Das Siegel Top Job steht für hervorragende<br />

Arbeitgeberqualitäten. Seit 2002 bewertet<br />

die Initiative mit wissenschaftlicher Unterstützung<br />

der Universität St. Gallen die<br />

Personalarbeit deutscher Mittelständler.<br />

Die 100 Besten werden ausgezeichnet; die<br />

Volksbank BraWo war in diesem Jahr das<br />

einzige Unternehmen aus unserem <strong>IHK</strong>-<br />

Bezirk <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />

„Der Top-Job-Award ist Auszeichnung<br />

und Ansporn zugleich“, sagt Martin Satzky,<br />

Personalleiter der Volksbank BraWo:<br />

„Wir haben gemeinsam schon sehr viel<br />

erreicht, was ein angenehmes und motivierendes<br />

Arbeitsklima betrifft. Mithilfe<br />

der neu gewonnenen Erkenntnisse können<br />

wir nun unsere Personalarbeit weiter<br />

optimieren.“ ck<br />

Auszeichnung und Ansporn zugleich: Martin Satzky<br />

und Maren Maibom von der Volksbank BraWo mit<br />

Top-Job-Mentor Wolfgang Clement.<br />

Tourismustag Niedersachsen 2013<br />

am 25. und 26. April in Göttingen<br />

Positionierung – Professionalisierung – Profilierung<br />

Chancen für den niedersächsischen Tourismus!<br />

Die Märkte wandeln sich, die Herausforderungen<br />

werden immer größer. Mehr Professionalität<br />

ist gefragt. Mit welchen Mitteln<br />

und Ideen kann man aus dem, was wir heute<br />

bereits haben, noch mehr machen? An<br />

welchen Stellschrauben kann jedes Unternehmen,<br />

jede Destination und jede Kommune<br />

drehen, damit der niedersächsische<br />

Tourismus noch mehr Profil gewinnt?<br />

Wer besser werden will, braucht Mut, Kreativität,<br />

Kooperationsbereitschaft, Innovationsgeist<br />

und muss bereit sein, neue Wege<br />

zu gehen. Er muss über den Tellerrand<br />

hi nausblicken und offen sein, von anderen<br />

zu lernen. <strong>Unsere</strong> Referenten auf dem<br />

Tourismustag Niedersachsen 2013 geben<br />

Ihnen frischen Input für Ihre tägliche Arbeit<br />

und zeigen, wie man zum Beispiel mit<br />

begrenztem Budget viel erreichen kann.<br />

Wir – die Niedersächsischen Industrieund<br />

Handelskammern und ihre Partner –<br />

möchten, dass Sie von diesem Tourismustag<br />

mit guten Ideen nach Hause fahren, die<br />

Sie in Ihrem Unternehmen und bei der Arbeit<br />

in Ihrer touristischen Destination umsetzen<br />

können. Niedersachsens Tourismus<br />

ist gut – nutzen wir die Chance, gemeinsam<br />

noch besser zu werden!<br />

Die niedersächsischen <strong>IHK</strong>s und ihre Partner<br />

laden Sie deshalb herzlich zum Tourismustag<br />

Niedersachsen 2013 am 25. und<br />

26. April in das Tagungs- und Eventhotel<br />

„Freizeit In“ nach Göttingen ein.<br />

Bitte melden Sie sich bis 11. April ausschließlich<br />

online an. Noch bis 31. März<br />

steht ein Zimmerkontingent im „Freizeit<br />

In“ zur Verfügung. di<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.tourismustag-niedersachsen.de<br />

Ansprechpartner:<br />

Birke Dikken, dikken@lueneburg.ihk.de<br />

Tel. 04131 / 742-174<br />

Besser werden: Die Referenten auf dem Tourismustag<br />

geben frischen Input für die tägliche Arbeit.<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 11


Jubiläum<br />

100 Jahre SVO, Celle<br />

Die Jahrhundert-Energiewende<br />

Um die ländliche Region mit Strom<br />

zu versorgen, entstanden 1913 in<br />

den Landkreisen Celle und Uelzen<br />

zwei Überlandzentralen. Sie haben den<br />

Strom über die Leitungsnetze in die Landkreise<br />

verteilt. Erzeugt und in die beiden<br />

Zentralen eingeleitet haben den Strom<br />

die seit 1909 unter dem Namen „Allerzentralen“<br />

bekannten Wasser- und Dampfkraftwerke<br />

der Stadt Celle. Im Jahr 1942<br />

schlossen sich diese Überlandzentralen<br />

zum Stromversorgungsverband Osthannover<br />

(SVO) zusammen.<br />

1963 übernahm der Verband die Betriebsführung<br />

für die Wasserversorgung in<br />

beiden Landkreisen, betreute also den<br />

technischen Bereich und war für die Abrechnung<br />

zwischen Kunden und Verband<br />

verantwortlich. Für die neuen Aufgaben<br />

war bald mehr Platz nötig: 1966 wurde<br />

ein neues Gebäude in der Celler Sprengerstraße<br />

gebaut. Hier befindet sich noch<br />

heute der Hauptsitz des Unternehmens.<br />

Der Verband wurde Anfang der Siebzigerjahre<br />

in eine GmbH umgewandelt.<br />

Unter Kapitalbeteiligung der Hannover-<br />

Braunschweigischen Stromversorgungs<br />

AG (HASTRA) war es möglich, das bestehende<br />

Stromnetz in der Region in ein leistungs-<br />

und zukunftsfähigeres Stromnetz<br />

auszubauen.<br />

Kräftig und stolz: Mitarbeiter der SVO setzten<br />

die Stromversorgung in den Landkreisen Celle<br />

und Uelzen in Gang.<br />

Der Wasserversorgungsverband im Landkreis<br />

Celle (WVC) beteiligte sich 1994<br />

an der SVO GmbH und übertrug ihr die<br />

Wasserversorgung im Kreis. Zusätzlich begann<br />

die Gesellschaft im gleichen Jahr, die<br />

Region mit Erdgas zu versorgen. 2001 fusionierte<br />

die SVO mit den städtischen Versorgungsbetrieben<br />

Celle zur SVO Energie<br />

GmbH und bietet seitdem auch Strom und<br />

Erdgas in der Stadt Celle an.<br />

Die Gesellschaft hat sich in den<br />

vergangenen Jahren zu einer Unternehmensgruppe<br />

gewandelt. Aus<br />

einem Unternehmen wurden drei: Unter<br />

dem Dach der SVO Holding GmbH sind<br />

die SVO Vertrieb GmbH als Energie- und<br />

Wasseranbieter und die Celle-Uelzen Netz<br />

GmbH, ehemals SVO Energie GmbH, als<br />

Netzbetreiber tätig. Mit rund 380 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern bietet die SVO<br />

heute Strom, Erdgas und Wasser aus einer<br />

Hand. Ergänzt wird die Grundversorgung<br />

durch ein umfassendes Serviceangebot,<br />

zum Beispiel durch Energieberatungen<br />

und Erdgastankstellen.<br />

Den Geschäftsführern Dr. Ulrich Finke<br />

und Wolfgang Fragge ist wichtig, ihren<br />

240.000 Privat- und Geschäftskunden gegenüber<br />

kein anonymer Betrieb zu sein,<br />

sondern Gesicht zu zeigen. Mit dem regelmäßigen<br />

Jahresbericht, dem Bericht zu erneuerbaren<br />

Energien, den Kundenzentren<br />

in Celle und Uelzen sowie Service vor Ort<br />

wollen sie diese Philosophie umsetzen.<br />

Und die Rechnung geht offenbar auf: Mehr<br />

als 90 Prozent der Strom- und Wasserkunden<br />

entschieden sich in diesem Jahr wieder<br />

für die SVO, sagt Pressesprecher Ralf<br />

Horst. Und alle Kommunen der Landkreise<br />

sowie die Stadt Celle vergaben 2011 die<br />

Stromkonzession erneut an die SVO.<br />

Ein Anliegen des Unternehmens ist es<br />

auch, die Energiewende aktiv mitzugestalten.<br />

Die SVO baut das Stromnetz gezielt<br />

aus und unterstützt Anlagenbetreiber vor<br />

Ort, dezentral erzeugten Ökostrom einzuspeisen.<br />

Im Gebiet der SVO wird bereits<br />

über die Hälfte des Strombedarfs über erneuerbare<br />

Energien, zum Beispiel aus Biogas-<br />

und Windenergieanlagen, gedeckt. Gt<br />

www.celle-uelzennetz.de<br />

Fotos: SVO<br />

<strong>IHK</strong> gratuliert<br />

Die <strong>IHK</strong> gratuliert folgenden Betrieben<br />

zu ihrem Jubiläum und wünscht ihnen<br />

für ihre weitere Tätigkeit guten Erfolg:<br />

50 Jahre<br />

Michael Brase<br />

Versicherungen<br />

Bomlitz (1. April)<br />

Horst Kästner GmbH<br />

Stelle (1. April)<br />

Husen Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Buchholz i.d.N. (1. April)<br />

Hermann Witzke<br />

Erdbewegungsarbeiten<br />

<strong>Wolfsburg</strong> (1. April)<br />

25 Jahre<br />

M B K Maschinenbau Koetke GmbH<br />

Lüder (1. Februar)<br />

ICEWIND Produktionsund<br />

Vertriebsgesellschaft mbH.<br />

Buchholz i.d.N. (26. Februar)<br />

MANTUA SURGELATI<br />

Tiefkühlvertriebsgesellschaft mbH.<br />

Buchholz i.d.N. (26. Februar)<br />

Arbeitsjubiläums-Urkunden für Ihre<br />

Mitarbeiter können Sie bei Bärbel Doneck<br />

bestellen: 04131 / 742-102.<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 8434<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 13


Revolution an der Werkbank: Der Bispinger Leuchtenhersteller WE-EF hat vor fünf Jahren seine erste LED-Straßenbeleuchtung vorgestellt. Die neue<br />

Technologie verändert die Anforderungen an die Branche. Mitarbeiter müssen sowohl LED-Leuchten als auch herkömmliche Lampen verbauen können.<br />

14 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


HIGH-TECH<br />

VON<br />

HAND<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 15


Schwerpunkt<br />

HIGH-TECH<br />

VON<br />

HAND<br />

DIE STEIGENDE VERBREITUNG VON LED-LEUCHTEN HAT DAS GESCHÄFT DES<br />

AUSSENBELEUCHTUNGSSPEZIALISTEN WE-EF GEHÖRIG VERÄNDERT. DAS BISPINGER<br />

UNTERNEHMEN STELLT NUN IM GROSSEN STIL STRASSENBELEUCHTUNG HER –<br />

UND HILFT DEN KOMMUNEN, JEDE MENGE ENERGIE ZU SPAREN. VON CHRISTINA KOHL<br />

Lässt sich nicht blenden: Bevor eine Lampe verbaut wird, muss sie die Prüfungen von<br />

Dr. Nguyen Van Quang bestehen. Seit fast zwanzig Jahren arbeitet der Ingenieur bei WE-EF.<br />

16 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Schwerpunkt<br />

BEI EINEM Gespräch<br />

Stephan<br />

mit<br />

Fritzsche<br />

merkt man schnell, dass Licht ein politisches<br />

Thema ist. Klar, Licht ist Elektrik und Licht ist auch<br />

immer mehr Elektronik. Aber welche Aufträge Stephan<br />

Fritzsche, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

des Leuchtenherstellers WE-EF wann bekommt,<br />

hängt auch von politischen Entscheidungen ab.<br />

So wie die Europäische Union entschied, die liebgewonnene,<br />

aber energetisch leider völlig ineffiziente<br />

Glühlampe zu verbieten und Konsumenten herausfordert<br />

sich mit möglichen Alternativen auseinanderzusetzen,<br />

so entschieden die Institutionen in Brüssel<br />

auch, einige sogenannte Hochdruck-Gasentladungslampen,<br />

zum Beispiel Quecksilberdampflampen mit<br />

niedriger Effizienzklasse, Schritt für Schritt aus dem<br />

Verkehr zu ziehen. Diese Lampen werden vor allem<br />

im industriellen Bereich eingesetzt, etwa für die Architektur-<br />

und Straßenbeleuchtung. Genau dort ist<br />

WE-EF seit Jahrzehnten tätig.<br />

Wolfgang Fritzsche gründete den Betrieb 1950 in Bispingen<br />

in der <strong>Lüneburg</strong>er Heide, zunächst als Elektroinstallationsunternehmen.<br />

In den Sechzigerjahren<br />

begann er, selbst industrielle Beleuchtung zu bauen.<br />

Als die Söhne Thomas und Stephan Fritzsche Mitte<br />

der Achtzigerjahre ans Ruder kamen, investierten<br />

sie mehr und mehr in die Architekturbeleuchtung.<br />

WE-EF war an der Lichttechnik für das Berliner<br />

Sony Center und das Bundeskanzleramt, für das<br />

Opernhaus in Sydney und das Stadion des Fußballclubs<br />

Manchester City beteiligt. Mittlerweile besteht<br />

die WE-EF-Gruppe aus acht Unternehmen mit neun<br />

Standorten auf vier Kontinenten. Rund 140 Menschen<br />

arbeiten in Bispingen, 425 weltweit.<br />

Seit einigen Jahren macht sich das Familienunternehmen<br />

auch im Straßenbeleuchtungssektor wieder<br />

einen Namen. Das hat mit technologischen, aber,<br />

wie sich später noch zeigen wird, auch mit politischen<br />

Gründen zu tun. „Erst die LED-Technik hat<br />

uns in diesen Bereich zurückgebracht“, sagt Stephan<br />

Fritzsche. In der Anfangszeit des Unternehmens<br />

entwickelte der Gründer Wolfgang Fritzsche auch<br />

Straßenbeleuchtung, fast drei Jahrzehnte haben seine<br />

Nachfolger den Markt aber kaum bearbeitet. Sie<br />

konzentrierten sich auf die Architekturbeleuchtung.<br />

Die Entwicklung von massentauglichen LEDs, die<br />

Abkürzung steht für light-emitting diodes, habe die<br />

Beleuchtungsindustrie jedoch auf den Kopf gestellt,<br />

sagt Stephan Fritzsche. Denn LEDs enthalten keinen<br />

Glühfaden, der durch Stromzufuhr Licht abstrahlt.<br />

LEDs sind Licht emittierende Halbleiter-Bauelemente<br />

– also im Prinzip kleine Computerchips. „Wir<br />

Sprühen und schrauben: Viele der filigranen Arbeiten bei WE-EF<br />

lassen sich nicht von Maschinen ausführen. Das hat auch mit dem<br />

hohen Qualitätsanspruch des Unternehmens zu tun. Scheinwerferkomponenten<br />

werden pulverbeschichtet (oben), Kabel werden in<br />

Leuchtengehäuse verbaut und anschließend geprüft.<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 17


tausend Stunden aus. Diese Ergebnisse<br />

basieren auf Rechenmodellen – aber die<br />

Langzeittests, die WE-EF durchführt, bestätigen<br />

diese Modelle bislang. Das Unternehmen<br />

garantiert seinen Kunden eine<br />

Nennlebensdauer von 60.000 Stunden.<br />

Das wären fast sieben Jahre ununterbrochener<br />

Betrieb. Drittens: LEDs verlängern<br />

die Wartungszyklen der Leuchten. Weil die<br />

Lampen so lange durchhalten und in der<br />

Regel nie ganz ausfallen, sondern höchstens<br />

etwas an Leuchtkraft verlieren, müssen<br />

sie auch seltener ausgetauscht werden.<br />

Das reduziert Arbeit und letztlich Abfall.<br />

Heiß und flüssig: In der Bispinger<br />

Produktion ist noch eine alte Hochdruckgussmaschine<br />

im Einsatz. Hier<br />

werden Aluminiumtöpfe gegossen, die<br />

später im Boden verschwinden.<br />

ECH<br />

AND<br />

machen zwar Licht“, sagt Fritzsche: „Die<br />

Basis ist aber Elektronik.“ Und das erfordert<br />

ein Umdenken. Nicht nur bei den<br />

erfahrenen Spezialisten von WE-EF, die eigene<br />

Linsensysteme für LED-Module entwickeln,<br />

sondern auch bei den Architekten,<br />

Lichtplanern und Elektrikern, die die<br />

LED-Leuchten aussuchen und einbauen.<br />

LEDs gelten als Alleskönner. „In vielen Bereichen<br />

sind sie tatsächlich das Leuchtmittel<br />

der Zukunft“, sagt Stephan Fritzsche.<br />

Erstens: Sie sind sparsam. Im Vergleich<br />

zu den herkömmlichen Glühlampen und<br />

auch zu den verbreiteten Hochdruck-Gasentladungslampen<br />

ist viel weniger elektrische<br />

Energie nötig, um die gleiche oder<br />

sogar stärkere Helligkeit zu erzielen. In<br />

einer Straßenbeleuchtungsanlage konnte<br />

WE-EF Energieeinsparungen von mehr als<br />

80 Prozent nachweisen. Zweitens: LEDs<br />

sind langlebig. Theoretisch geht man von<br />

einer Lebensdauer von mehreren hundert-<br />

DOCH GANZ<br />

so einfach ist es im konkreten Anwendungsfall<br />

häufig nicht. Manchmal sind<br />

mehrere Stunden nötig, um Kunden die<br />

wesentlichen Vor- und Nachteile, Voraussetzungen<br />

und zu erwartenden Veränderungen<br />

des LED-Einsatzes zu erläutern.<br />

Außerdem seien viele qualitativ minderwertige<br />

LED-Leuchten auf dem Markt, sagt<br />

Stephan Fritzsche. Ihre Leistung reicht bei<br />

Weitem nicht an die hohen Erwartungen<br />

heran – kann aber das Vertrauen mancher<br />

Anwender in die Technik direkt verspielen.<br />

Und auch bei der Leuchtenherstellung gibt<br />

es einige Dinge zu beachten. Die Dioden<br />

vertragen zum Beispiel wenig Hitze. Das<br />

wird etwa bei einem Einsatz in Wüstenstaaten<br />

zum Problem – und die Region erlebt<br />

derzeit einen regelrechten Bauboom.<br />

Zu den Herausforderungen von WE-EF<br />

zählt also unter anderem das Thermomanagement:<br />

Die Leuchten müssen so<br />

konstruiert sein, dass sie die Wärme abführen<br />

– aber trotzdem gut aussehen. Denn<br />

das Unternehmen ist für das Design seiner<br />

Produkte bekannt. Bei seinen Kunden erfahre<br />

er ein wachsendes Verständnis, dass<br />

ein technisches Produkt nicht unbedingt<br />

hässlich sein muss, sagt Stephan Fritzsche.<br />

Immer mehr Geld fließe schließlich in Architektur<br />

und Stadtmarketing. Umgekehrt<br />

müssten gut gestaltete Produkte nicht notwendigerweise<br />

teurer sein als weniger attraktive<br />

Alternativen. Letztlich gehen jeder<br />

Neuentwicklung intensive Abstimmungen<br />

zwischen Technikern, Ingenieuren und Industriedesignern<br />

voraus.<br />

18 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


BEVOR EINE<br />

LED verbaut wird und ein Produkt bei<br />

WE-EF in Serie geht, muss es auch das Labor<br />

von Dr. Nguyen Van Quang passieren.<br />

Der Ingenieur testet die Lichtquellen photometrisch,<br />

um zum Beispiel Lichtstärke,<br />

Lichtfarbe und Wirkungs grade zu bestimmen.<br />

Dr. Van Quang macht Dauer tests,<br />

misst den Lichtstrom der Lampen nach<br />

Anlieferung und später nach bestimmten<br />

Zeitabständen. Allein auf Herstellerangaben<br />

verlässt sich WE-EF nicht. Dr. Van<br />

Quang verfügt über ein stattliches Arsenal<br />

an Produktmustern und Messlampen, eine<br />

Sammlung aus fast 20 Jahren, die er bereits<br />

bei WE-EF arbeitet. Die Daten, die er<br />

hier erhebt, garantieren die durchgängig<br />

hohe Qualität der Leuchten, sagt Dr. Van<br />

Quang. Und sie seien besonders wichtig<br />

für die Lichtplaner, um zu entscheiden, wo<br />

sie welche Produkte einsetzen.<br />

Nach den photometrischen Tests müssen<br />

die WE-EF-Leuchten noch allerhand Strapazen<br />

überstehen: Sie werden Wasser, Wärme<br />

und Staub ausgesetzt, all jenen Einflüssen,<br />

denen sie auch während ihres späteren<br />

Einsatzes standhalten sollten. Dabei spielt<br />

es keine Rolle, ob ein Produkt tatsächlich<br />

in einer überschwemmungs gefährdeten<br />

Region oder in der Wüste ins talliert wird.<br />

WE-EF hat Standards entwi ckelt, die für<br />

das gesamte Sortiment – und das sind<br />

mehrere Tausend Artikel – gelten. Langlebigkeit<br />

sei Teil der Grundphilosophie des<br />

Unternehmens, sagt Stephan Fritzsche:<br />

„Wir bauen keine Produkte, die man nach<br />

zehn Jahren wegschmeißen kann.“<br />

Dass LEDs gerade in der deutschen Straßenbeleuchtung<br />

eine wachsende Rolle<br />

spielen, haben politische Rahmenbedingungen<br />

befördert. Zunächst das europaweite<br />

Verbot, eine bestimmte Form der<br />

Hochdruck-Gasentladungslampen weiter<br />

zu produzieren und in der Folge einzubauen;<br />

anschließend ein Förderprogramm<br />

des Bundesumweltministeriums, das Umrüstungen<br />

in der kommunalen Außenbeleuchtung<br />

bezuschusst. 2008 stellte WE-<br />

Grundphilosophie Langlebigkeit:<br />

Stephan Fritzsche, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der WE-EF Leuchten<br />

GmbH & Co. KG.<br />

EF auf der Frankfurter Lichtmesse „Light +<br />

Building“ seine erste LED-Straßenbeleuchtung<br />

vor. „Wir haben bereits zu einem Zeitpunkt<br />

optische Systeme entwickelt, als die<br />

Technik noch in den Kinderschuhen steckte“,<br />

sagt Stephan Fritzsche. Das habe WE-<br />

EF einen Vorsprung verschafft. Die Zahl<br />

der Mitbewerber ist überschaubar, steigt jedoch<br />

kontinuierlich. Aber selten verfügen<br />

sie neben der technischen auch über so<br />

lange Anwendungs erfahrung mit Licht wie<br />

der Traditions betrieb aus der <strong>Lüneburg</strong>er<br />

Heide. Stephan Fritzsche sieht hier noch<br />

einen großen Markt: Die Zahl der Straßenleuchten,<br />

die bundesweit in den kommenden<br />

Jahren ausgetauscht werden müssen,<br />

gehe in die Millionen. Die eigentliche<br />

Chance bestehe jedoch in der weltweiten<br />

Akzeptanz der LED als Leuchtmittel in allen<br />

Bereichen des täglichen Lebens. ■<br />

www.weef.de<br />

Fotos: Hans-Jürgen Wege<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 19


Solche Messlampen wie hier bei WE-EF bekommt man kaum im normalen Baumarkt. Aber trotzdem wird es immer komplizierter, sich für die richtigen<br />

Leuchtmittel zu entscheiden – und sie energieeffizient einzusetzen. Ein paar Hintergrundinformationen können helfen, den Überblick zu behalten.<br />

AS<br />

RENNT<br />

ENN DA?<br />

Früher entschied man sich zwischen großer<br />

oder kleiner Fassung, matt oder klar, 40, 60<br />

oder 100 Watt. Heute gibt es Regale voller<br />

Lampen – nur eine ist so gut wie nicht mehr<br />

dabei: die gute alte Glühlampe. Hier erfahren<br />

Sie, was Sie über die neuen Lampentypen<br />

wissen sollten – und wann welches<br />

Modell das richtige ist.<br />

HALOGENLAMPEN<br />

Halogenlampen haben eine sehr gute<br />

Farbwiedergabe, verbrauchen aber bei einer<br />

relativ geringen Lichtausbeute (10 Lumen)<br />

und kurzer Lebensdauer (1.500 bis<br />

5.000 Stunden) viel Energie. Im Vergleich<br />

ist Halogenlicht das teuerste. Es sollte –<br />

wenn überhaupt – nur sehr sparsam, zum<br />

Beispiel in Vitrinen, eingesetzt werden.<br />

ENERGIESPARLAMPEN<br />

Auch wenn ihre Farbwiedergabe mittlerweile<br />

mindestens zufriedenstellend ist, eignen<br />

sich Energiesparlampen längst nicht für<br />

alle Einsätze. Wo über eine lange Zeit Licht<br />

brennt, machen sie am meisten Sinn. In der<br />

Regel halten sie das zwischen 8.000 und<br />

12.000 Stunden durch. Ihre Lichtausbeute<br />

liegt bei etwa 35 Lumen.<br />

LED-LAMPEN<br />

LED-Lampen sind die Allrounder unter<br />

den Leuchtmitteln: Sie können praktisch<br />

überall eingesetzt werden, geben viel Licht<br />

(30 Lumen), halten bis zu 100.000 Stunden<br />

lang und verbrauchen wenig Strom. Über<br />

die gesamte Lebensdauer gerechnet kosten<br />

sie kaum mehr als Energiesparlampen.<br />

OLEDS<br />

Sogenannte organische Leuchtdioden sind<br />

Folien, die elektrische Energie in mattweißes<br />

Licht verwandeln – und das hocheffizient.<br />

Noch sind sie Luxusprodukte. Doch<br />

in einigen Jahren kann sich das ändern.<br />

Forscher arbeiten mit Hochdruck an bezahlbaren<br />

Lösungen in größeren Maßen.<br />

GLÜHLAMPE<br />

Es hat seinen Grund, warum die Glühlampe<br />

in der Europäischen Union ausgemustert<br />

wurde: Schwache Lichtausbeute (4 Lumen),<br />

kurze Lebensdauer (1.000 Stunden),<br />

starke Wärmeentwicklung und sehr hoher<br />

Energieverbrauch. Viel Gutes hatte sie eigentlich<br />

nicht zu bieten. Aber sie hat uns<br />

eben mehr als 100 Jahre lang begleitet.<br />

20 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Schwerpunkt<br />

NICHT NUR<br />

WATT IST WICHTIG<br />

Bislang haben die meisten Lampenkäufer<br />

auf die Watt-Angabe auf der Packung<br />

geachtet: Je höher der Wert, umso stärker<br />

das Licht. Doch eigentlich gibt die Watt-<br />

Zahl lediglich die elektrische Leistung der<br />

Lampe an, der Lichtstrom – also die wahrgenommene<br />

Helligkeit – wird in Lumen<br />

(abgekürzt lm) gemessen. Inzwischen<br />

muss auch dieser Wert auf jeder Packung<br />

stehen. Denn die frühere Watt-Kennzeichnung<br />

allein ist für die Leuchtkraft der<br />

Lampen nicht mehr aussagekräftig. Eine<br />

60-Watt-Glühbirne bringt es zum Beispiel<br />

auf rund 700 Lumen. Energiesparlampen<br />

benötigen für die gleiche Lichtausbeute<br />

aber nur etwa 12 Watt – sie verbrauchen<br />

so immerhin 80 Prozent weniger Strom.<br />

Neueste LED-Lampen erreichen sogar noch<br />

bessere Werte.<br />

TIPPS ZUM THEMA<br />

DENA LOTSE<br />

INNENBELEUCHTUNG<br />

Dieses Online-Tool der Deutschen Energie-<br />

Agentur hilft systematisch bei der Planung<br />

energieeffizienter Innenbeleuchtung für<br />

Bürogebäude oder Produktionshallen in<br />

Industrie und Gewerbe. Es unterscheidet<br />

Informationen für privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen, Kommunen und Energieberater<br />

oder Fachplaner.<br />

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LED-CHECKLISTE<br />

Der Fachverband Licht des ZVEI hat eine<br />

Checkliste als Entscheidungshilfe für<br />

die Auswahl von LED-Außenleuchten<br />

veröffentlicht:<br />

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MYTHOS<br />

ODER<br />

WAHRHEIT?<br />

Man liest und hört so einiges über verschiedene<br />

Leuchtmittel, deren Eigenschaften und<br />

Energieverbrauch. Aber was von alldem<br />

stimmt? Wir haben die gängigsten Vorurteile<br />

zu künstlichem Licht geprüft.<br />

STROM GLEICH ENERGIE<br />

Stimmt nur zum Teil. Energie umfasst nicht<br />

nur die elektrische, sondern vor allem die<br />

Heizenergie, mit der wir Räume und Gebäude<br />

erwärmen. Mit rund 75 Prozent hat<br />

sie in deutschen Haushalten den höchsten<br />

Energieverbrauch. Strom ist dahinter der<br />

Energiefresser Nummer zwei.<br />

BEWEGUNGSMELDER<br />

HELFEN, STROM ZU SPAREN<br />

Kann sein, muss aber nicht. Bewegungsmelder<br />

verbrauchen selbst Strom, um<br />

funktionieren zu können; er liegt erfahrungsgemäß<br />

zwischen 1 und 5 Watt. Verbraucht<br />

der Bewegungsmelder mehr als<br />

7 Watt, lohnt sich schon eine einfache<br />

Ener giesparlampe im Dauereinsatz.<br />

ENERGIESPARLAMPEN UND LEDS<br />

LIEFERN NUR KALTES LICHT<br />

War so, hat sich aber geändert. Die ersten<br />

Generationen der Energiesparlampen haben<br />

wirklich kein besonders gemütliches,<br />

warmes Licht gemacht. Mittlerweile aber<br />

gibt es viele verschiedene Arten der besonders<br />

energiesparenden LED-Lampen<br />

zu kaufen – darunter auch solche, deren<br />

Licht dem gewohnten Glühbirnenlicht in<br />

„warm-weiß“ kaum nachsteht.<br />

Von Lars Böker und Christina Kohl<br />

ENERGIESPARLAMPEN UND LEDS<br />

LASSEN SICH NICHT DIMMEN<br />

Das gilt auch nur für die ganz einfachen,<br />

häufig günstigsten Varianten. Grundsätzlich<br />

gibt es für praktisch jeden Einsatz<br />

heute auch die passende dimmbare Energiespar-<br />

oder LED-Lampe.<br />

ENERGIESPARLAMPEN HALTEN<br />

WENIGER LANG, WENN MAN SIE<br />

HÄUFIG AN- UND AUSSCHALTET<br />

So hieß es früher immer. Aber auch das<br />

entspricht nicht mehr der Wahrheit. Selbstverständlich<br />

belastet häufiges Ein- und<br />

Ausschalten die Lebensdauer der Energiesparlampe<br />

– das galt auch schon für die<br />

herkömmlichen Glühlampen. Durch die<br />

Nutzung von elektronischen Vorschaltgeräten<br />

gibt es aber keinen signifikanten<br />

Haltbarkeitsunterschied mehr. Sie ermöglichen<br />

einen flimmerfreien Sofortstart<br />

und entkoppeln die Lebensdauer von der<br />

Schalthäufigkeit.<br />

LAMPENLICHT IST<br />

BESSER ALS TAGESLICHT<br />

Stimmt nicht. Natürliches Tageslicht fördert<br />

die Leistungsfähigkeit und hilft Unfälle<br />

am Arbeitsplatz zu vermeiden, heißt es<br />

vom Fachverband Tageslicht und Rauchschutz.<br />

Sofern baulich möglich, sollte das<br />

Sonnenlicht durch Oberlichter oder Fenster<br />

voll ausgenutzt werden. Kombiniert mit<br />

künstlicher Beleuchtung lässt sich zusätzlich<br />

eine Menge Energie sparen.<br />

Fotos: Hans-Jürgen Wege<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 21


Schwerpunkt<br />

Postkartenreif: Der <strong>Lüneburg</strong>er Stintmarkt während der<br />

Hansetage 2012. Wolfgang Graemer illuminierte die<br />

Gebäude, den Alten Kran und die historischen Schiffe.


Schwerpunkt<br />

IM<br />

DUNKEL<br />

VIEL<br />

SEHEN


Schwerpunkt<br />

MIT LICHT BETONT WOLFGANG GRAEMER DAS WESENTLICHE:<br />

ZUM BEISPIEL ARCHITEKTONISCHE DETAILS ODER AUSSERGEWÖHNLICHE<br />

STIMMUNGEN. LICHT HELFE, LEUTE IN DIE STADT ZU HOLEN,<br />

SAGT DER LÜNEBURGER KÜNSTLER. VON CHRISTINA KOHL<br />

IM<br />

DUNKEL<br />

VIEL<br />

SEHEN<br />

Zeigen was da ist: Wolfgang Graemer setzte die Nacht der<br />

Romantik im <strong>Lüneburg</strong>er Kurpark in Szene und das gotische<br />

Mittelschiff mit dem Sterngewölbe in der Nicolaikirche.<br />

ES MUSS<br />

schon dunkel<br />

sein, zumindest<br />

dämmern, damit Wolfgang Graemers<br />

Kunst zur Geltung kommt. Denn Graemer<br />

arbeitet mit Licht, illuminiert Kirchen,<br />

Schlösser, Parkanlagen oder ganze Gebäudeensembles.<br />

Er begleitet Konzerte<br />

mit aufwendigen Lichtinszenierungen und<br />

Projektionen, schafft Atmosphäre auf Veranstaltungen.<br />

Zuletzt kamen immer mehr<br />

Aufträge von Städten und Gemeinden.<br />

Da leuchtet der <strong>Lüneburg</strong>er Wasserturm,<br />

ein über hundertjähriges Bauwerk, das<br />

Ende der Neunzigerjahre restauriert wurde<br />

und seitdem als Aussichts-, Ausstellungsund<br />

Veranstaltungsort dient, in warmem<br />

Rot und Orange. Zwischen den Backsteinsäulen<br />

zieht sich das Licht entlang. Der<br />

Stintmarkt, ein historisches Viertel rund<br />

um den ehemaligen Hafen der Hansestadt,<br />

zog Ende Juni vergangenen Jahres noch<br />

mehr Menschen an als sonst. Anlässlich<br />

des Hansetags, einem mehrtägigen internationalen<br />

Volksfest, das 2012 erstmals in<br />

<strong>Lüneburg</strong> stattfand, illuminierte Wolfgang<br />

Graemer jedes Haus auf seine Weise – manche<br />

eher weiß, manche eher golden. Gemeinsam<br />

mit dem Alten Kran am Wasser<br />

fügten sie sich zu einem Gesamtkunstwerk<br />

zusammen. Zwei Tage und Nächte hatte es<br />

gedauert, bis alles so aussah, wie er es sich<br />

vorgestellt hatte.<br />

Wie kommt man darauf Architektur zu<br />

beleuchten, wie lernt man so etwas? Bei<br />

Wolfgang Graemer spielten wohl Neugier,<br />

regionale Verbundenheit und Talent die<br />

Hauptrollen. Zum Licht fand er als Jugend-<br />

Fotos: Andreas Tamme<br />

24<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Schwerpunkt<br />

Gewerbebau in Stahl<br />

Fand als Jugendlicher zum Licht:<br />

Wolfgang Graemer nutzt seine<br />

Erfahrung und sein Gefühl, wenn<br />

er die Scheinwerfer aufbaut.<br />

licher in der CVJM-Organisation. In der<br />

Gruppe „Ten Sing“ brachten sie regelmäßig<br />

Musicals auf die Bühne; Graemer schauspielerte<br />

zunächst, ging dann hinter die<br />

Kulissen in die Organisation, zur Technik.<br />

„Irgendwann habe ich mir das Licht ausgesucht“,<br />

sagt Wolfgang Graemer: „Warum,<br />

weiß ich gar nicht mehr so genau.“<br />

Jedenfalls blieb er dabei. Machte zwar<br />

zunächst eine Tischlerausbildung, kaufte<br />

dann aber einem Bekannten seine Beleuchtungstechnik<br />

ab, setzte Modenschauen,<br />

Konzerte und Partys ins rechte Licht – immer<br />

mit dem Ziel, irgendwann davon leben<br />

zu können. Nach ein paar Jahren war er<br />

im Geschäft. Wolfgang Graemer begleitete<br />

Tourneen durch ganz Deutschland, arbeitete<br />

als Beleuchter in der Hamburger „Fabrik“,<br />

betreute lange Zeit die Technik im<br />

<strong>Lüneburg</strong>er „Kulturforum“. Zudem legte er<br />

die Prüfung zum Bühnenmeister ab. Noch<br />

immer setzt der Unternehmer Graemer auf<br />

mehrere Standbeine: öffentliche und private<br />

Veranstaltungen, Performances, Installationen,<br />

Architekturbeleuchtung; außerdem<br />

vermietet er seine Technik.<br />

Aber irgendwie hatte es der Wasserturm<br />

Wolfgang Graemer angetan. „Ich habe mir<br />

schon immer gewünscht, ihn zu beleuchten“,<br />

sagt Graemer, der seit seiner Schulzeit<br />

in <strong>Lüneburg</strong> lebt. Der quadratische Sockel,<br />

der runde Aufbau, die Höhe, das wollte er<br />

gern mit Licht herausarbeiten. Überhaupt<br />

ist das Wolfgang Graemers Motivation:<br />

zeigen, was da ist. Aber zeigen im Sinne<br />

von bewusst machen. Bei der Architekturbeleuchtung<br />

habe er in Stein gehauene<br />

Vorgaben. Ihm gehe es darum, die Besonderheiten,<br />

prägende Merkmale zu betonen.<br />

Die Dunkelheit spielt Graemer dann in die<br />

Hände. Das Spiel mit Licht und Schatten<br />

gibt ihm die Möglichkeit Akzente zu setzen,<br />

die bei Tageslicht verschwimmen, ansonsten<br />

unsichtbar sind.<br />

AUCH JETZT<br />

denkt Wolfgang Graemer hin und wieder<br />

an Bauwerke, die er gern zeigen würde, auf<br />

seine Art. Die Berliner Schlösser, Charlottenburg<br />

etwa: „Vieles wird lediglich angestrahlt.<br />

Ich glaube, das kann man besser<br />

machen.“ Oder den Kölner Dom: „Diese<br />

Detailvielfalt, die sich bis in den hintersten<br />

Winkel zieht.“ Wie exakt er das letztlich<br />

macht, ist manchmal geplant, manchmal<br />

stimmungsabhängig. Graemer nutzt seine<br />

Erfahrung und sein Gefühl, wenn er die<br />

Scheinwerfer aufbaut.<br />

Es ist natürlich nicht völlig neu, Bauwerke<br />

zu beleuchten. Museen, Schlösser oder<br />

Brücken sollen die Menschen ja auch bei<br />

Dunkelheit sehen können. Lichtkunst<br />

aber, Installationen für bestimmte Anlässe,<br />

Kombinationen mit Musik, Konzepte,<br />

die dem Wohlfühlen und der Orientierung<br />

dienen, all das ist in Deutschland noch<br />

nicht wirklich lang verbreitet. Geschweige<br />

denn üblich. „Seit ein paar Jahren gibt es<br />

diese Mode“, sagt Wolfgang Graemer. Es<br />

fasziniere Menschen, wenn sich der Fokus<br />

verschiebe. Etwas Helles in der Nacht.<br />

Plötzlich ist etwas da, von dem man vorher<br />

nichts ahnte. Hinzu komme, dass Scheinwerfer<br />

immer günstiger werden, LED-<br />

Scheinwerfer den Stromverbrauch reduzieren.<br />

Und Lichtaktionen wirken sich aus,<br />

davon ist Wolfgang Graemer überzeugt.<br />

„Vor allem abends kann man Menschen auf<br />

diese Weise in die Städte locken. Dann sind<br />

zwar die Geschäfte geschlossen – es gibt<br />

aber immer noch viel zu sehen.“ ■<br />

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3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>


Schwerpunkt<br />

DER FOTOGRAF PETER GELLER WOLLTE DAS PERFEKTE LICHT.<br />

WEIL DAS NICHT IMMER VON NATUR AUS DA IST, SCHUF ER ES BEI EINEM SHOOTING<br />

IN LOS ANGELES VOR ZWANZIG JAHREN KURZERHAND SELBST. MIT SEINEN<br />

PROFI-REFLEKTOREN IST GELLER HEUTE MARKTFÜHRER. VON CHRISTINA KOHL<br />

DER DIE<br />

SONNE FÄNGT<br />

Erfunden in Kalifornien, produziert in<br />

Egestorf: Je nach Bespannung fangen<br />

die Reflektoren von Peter Geller das Licht<br />

ein, reduzieren es oder geben es je nach<br />

Einfallswinkel wieder ab. Weil der Platz<br />

in der früheren Ferkelaufzucht knapp<br />

wurde, bezieht das Unternehmen nun<br />

ein größeres Gebäude im Nachbarort.<br />

26 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Schwerpunkt<br />

Licht ist das<br />

MIT DEM so eine Sache.<br />

Ohne geht es nicht – aber wenn es<br />

da ist, wünscht man sich häufig ein anderes.<br />

Oder weniger. Oder aus der entgegengesetzten<br />

Himmelsrichtung. Irgendein<br />

Licht jedenfalls reicht selten. Zumindest<br />

wenn man als Werbefotograf Aufnahmen<br />

nach den Wünschen der Kunden macht.<br />

Peter Geller war so einer. Reiste fünfzehn<br />

Jahre durch die Welt, war zu seinen aufregendsten<br />

Zeiten 250 von 365 Tagen unterwegs,<br />

erzählt er. Arbeitete für Kodak,<br />

Bayer und Polaroid, fotografierte in den<br />

Königspalästen der Himalaya-Staaten und<br />

an den Stränden der Côte d‘Azur. Meistens<br />

in kleinen Teams, sechs, sieben Menschen,<br />

das war ihm wichtig. Models, Visagist und<br />

Stylist, ein oder zwei Mitarbeiter des Kunden,<br />

sein Assistent und er selbst. Keine<br />

große Staffage, kein großes Aufsehen. Das<br />

Shooting sollte unkompliziert sein, die Fotos<br />

natürlich wirken.<br />

Mag sein, dass sich Peter Geller diese Vorliebe<br />

aus seiner früheren Tätigkeit bewahrt<br />

hat. Bis Anfang der Siebzigerjahre belieferte<br />

der gebürtige Hamburger als Pressefotograf<br />

die norddeutschen Zeitungen, vor<br />

allem das Hamburger Abendblatt. Demos,<br />

Promis, Unfälle: Wo etwas los war, fuhr er<br />

hin. Sein Vater fotografierte schon gern,<br />

als Kind habe er ihn oft begleitet, sagt Peter<br />

Geller. Er machte zunächst eine Lehre<br />

zum Außenhandelskaufmann, wollte mit<br />

der Fotografie eigentlich sein Jurastudium<br />

finanzieren. Das klappte gut – so gut allerdings,<br />

dass er das Studium irgendwann<br />

aufgab. „Jeden Morgen schlug ich die Zeitung<br />

auf und zählte die Bilder von mir“,<br />

sagt Peter Geller. Je Abdruck gab es Geld.<br />

„Da kam ich manchmal auf mehrere hundert<br />

Mark an einem Tag. Ich hatte meistens<br />

mehr im Blatt als die anderen Abendblatt-<br />

Fotografen zusammen.“<br />

Und dann kam der 29. Dezember 1971.<br />

Geller hörte im Radio von einem Bankraub<br />

mit Geiselnahme in Köln. Soll ich da mal<br />

hinfahren, fragte er in der Redaktion. „Kein<br />

Risiko für die Zeitung, sie hätte lediglich die<br />

Fahrt und vielleicht die Übernachtung zahlen<br />

müssen.“ Also folgte Peter Geller wie<br />

alle anderen Pressefotografen den Polizeiwagen,<br />

die sich auf der Bundesstraße 41 –<br />

bei Saarbrücken tauchten die Entführer<br />

wieder auf – an die Fersen der Kriminellen<br />

hefteten. Dann aber, als die Verfolgungsjagd<br />

bei Baltersweiler im Saarland zum<br />

Stillstand kam und einer der Bankräuber<br />

mit einem Polizisten verhandelte, sonderte<br />

sich Geller ab. „Alle suchten eine gute Posi-<br />

27<br />

Foto: Andreas Tamme<br />

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Schwerpunkt<br />

ER DIE<br />

ONNE FÄNGT<br />

tion für einen Überblick.“ Geller aber ging<br />

die Straße herunter, schaute in die Linsen<br />

seiner Kollegen gegenüber. „Solche Vorfälle<br />

folgen einer bestimmten Choreographie“,<br />

sagt Geller: „Ich hatte im Laufe der Jahre<br />

ein Gespür entwickelt, was als nächstes<br />

passieren würde.“<br />

Ein sehr sicheres Gespür, wie sich zeigen<br />

sollte. Auf Peter Gellers Foto sieht man, wie<br />

ein Polizist auf der Mitte der Straße hockt,<br />

neben ihm liegt der Bandenführer am Boden<br />

– der Kommissar hatte ihn durch seine<br />

Manteltasche hindurch erschossen. Es war<br />

das einzige Motiv dieser Art. Es wurde das<br />

World Press Photo of the Year 1971.<br />

Diese Geschichte erzählt Peter Geller nicht<br />

als erstes, wenn man ihn trifft. Aber wenn<br />

man ihn darauf anspricht, erzählt er sie<br />

gern. Man kann sie auch auf seiner Unternehmenswebsite<br />

nachlesen.<br />

Wer ein wenig über Fotografie weiß, der<br />

weiß auch, dass das World Press Photo of<br />

the Year eine Auszeichnung ist, die einem<br />

Ritterschlag gleicht; ähnlich vielleicht der<br />

Auszeichnung mit dem Pulitzer-Preis für<br />

Autoren. Die Juroren zeichnen ein Foto<br />

aus Zehntausenden Einsendungen weltweit<br />

aus, das ihrer Meinung nach ein Thema,<br />

eine Situation oder ein Ereignis von<br />

hoher journalistischer Bedeutung auf eine<br />

Weise einfängt, die ein außergewöhnlich<br />

hohes Maß an visuellem Wahrnehmungsvermögen<br />

und Kreativität beweist, wie<br />

es auf der offiziellen Website des Preises<br />

heißt. Im Jahr 1972, ein Jahr nach Peter<br />

Geller, erhielt der vietnamesische Fotograf<br />

Nick Ut den begehrten Preis. Sein Foto<br />

zeigt vietnamesische Kinder, die weinend<br />

und mit durch Napalm verursachten Verbrennungen<br />

aus einem irrtümlich bombardierten<br />

Ort fliehen. Sie laufen direkt auf<br />

den Fotografen zu. Das Foto ging damals<br />

um die Welt und gehört noch heute zu den<br />

Ikonen jener Zeit.<br />

Peter Geller erzählt die Geschichte allerdings<br />

nicht, weil er nach vierzig Jahren<br />

noch gelobt werden möchte. Im Gegenteil:<br />

Er habe lange Zeit gar nicht da rüber gespro-<br />

chen, weil er die Bewunderung übertrieben<br />

fand, sagt er heute. Sein Geschäftspartner<br />

Ulrich Götze habe ihn jedoch ermuntert,<br />

sie mit seinem Unternehmen zu verbinden.<br />

Götze ist Marketingprofi. Bevor er begann<br />

für Peter Geller zu arbeiten, war er Verkaufsleiter<br />

von Olympus Deutschland.<br />

Die Geschichte von der World-Press-Photo-<br />

Auszeichnung ist vor allem deshalb wichtig,<br />

weil sie Peter Gellers eigener Geschichte<br />

eine entscheidende Wendung gab: Er<br />

wurde vom Presse- zum Werbefotografen.<br />

Der international wirksame Preis brachte<br />

ihm so viele Anfragen potenzieller Kunden<br />

ein, dass er ein eigenes Studio in Hamburg<br />

eröffnete, das bald aber eher Durchgangsstation<br />

als Arbeitsort war. Denn gearbeitet<br />

hat Peter Geller dort, wo seine Kunden ihn<br />

wollten: rund um den Globus. Und während<br />

einer dieser Aufträge legte Geller die<br />

Basis für die nächste Wendung in seiner<br />

Geschichte: vom Werbefotografen zum<br />

produzierenden Unternehmer.<br />

Kleines Team, wenig Equipment: Peter Geller<br />

bei der Arbeit in Fürstenfeldbruck bei München.<br />

Auseinandergebaut wiegt der Reflektor meist<br />

weniger als eine Kamera.<br />

Wie so oft bei Erfindungen suchte Peter<br />

Geller die Lösung für ein Problem. Während<br />

eines Shootings Anfang der Neunzigerjahre<br />

in Los Angeles machte ein Sturm<br />

die Arbeit am Set unmöglich. Die herkömmlichen<br />

Lichtreflektoren waren zu<br />

leicht, sie hielten dem Wind nicht stand.<br />

Stabiles Hollywood-Equipment zu leihen<br />

hätte allerdings zusätzliche Beleuchter,<br />

Lkw und höhere Kosten bedeutet. „Als<br />

wir den zweiten Tag in Folge nicht arbeiten<br />

konnten, hatte ich die Erleuchtung“,<br />

sagt Peter Geller. Rund 15.000 D-Mark<br />

habe der Auftraggeber Agfa an einem Tag<br />

Stillstand verloren. Geller besorgte also<br />

im nächsten Baumarkt Aluminiumrohre,<br />

Foto: Benjamin Jehne<br />

28 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


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kaufte goldenen und silbernen Faschingsstoff.<br />

Auf dem Balkon seines Hotelzimmers<br />

baute er seinen eigenen Reflektor – leicht<br />

zu halten und flexibel einsetzbar, aber dennoch<br />

stabil. Eine Art Prototyp für die Produkte,<br />

die Geller heute unter dem Namen<br />

„California Sunbounce“ verkauft. Benannt<br />

nach dem Ort seiner Erfindung, produziert<br />

wird aber in Egestorf, mitten in der <strong>Lüneburg</strong>er<br />

Heide.<br />

JE NACH Bespannung<br />

fangen die Reflektoren<br />

von Peter Geller das Sonnen- oder<br />

Kunstlicht ein, absorbieren oder reduzieren<br />

es oder geben es je nach Einfallswinkel<br />

wieder ab. So lassen sich Motive aufhellen<br />

oder abdunkeln, auch Schatten erzeugen,<br />

wie gewünscht. Sowohl Profifotografen als<br />

auch Kameraleute vom Film nutzen die Reflektoren<br />

aus dem Sunbounce-Sortiment.<br />

Sie sind in einem Dutzend verschiedenen<br />

Größen und mit mehr als 30 unterschiedlichen<br />

Stoffen zu haben. Das Aluminiumgestell<br />

auseinandergenommen und die Bespannung<br />

aufgerollt passt das Arbeitsmittel<br />

in einen länglichen Beutel, der meist weniger<br />

wiegt als die Kamera.<br />

Als Peter Geller aus Los Angeles zurück<br />

nach Deutschland kam, meldete er sofort<br />

ein Patent an. Er wusste, dass seine Idee<br />

gut war, und er ahnte, dass sie irgendwann<br />

auch andere nachahmen wollten. Ihm gefiel<br />

die Aussicht, nach drei Jahrzehnten<br />

eine berufliche Alternative zur Fotografie<br />

aufzubauen. Geller ließ 500 Reflektoren<br />

bauen, die ihm praktisch aus den Händen<br />

gerissen wurden. Doch bis seine Erfindung<br />

tatsächlich zum Geschäft wurde, dauerte<br />

es eine Weile. „Ich bin Fotograf, kein Verkäufer“,<br />

sagt Peter Geller. Er habe schnell<br />

gemerkt, dass er als Profi über seine Reflektoren<br />

sprach, es aber längst nicht nur mit<br />

Profis zu tun hatte. Geller tingelte durch<br />

Redaktionen, präsentierte auf Messen. In<br />

einer früheren Ferkelaufzucht in Garlstorf<br />

im Landkreis Harburg baute er eine kleine<br />

Produktion auf. Rund 30 Mitarbeiter<br />

beschäftigt er heute. Über die Sunbounce-<br />

Website und Händler auf der ganzen Welt<br />

verkauft das Unternehmen mittlerweile<br />

außer den Reflektoren auch anderes Fotografie-Zubehör.<br />

„Seit zehn Jahren läuft es<br />

richtig gut“, sagt Geller.<br />

So gut, dass das Unternehmen umgezogen<br />

ist in ein neues Gebäude im Gewerbegebiet<br />

Hauskoppel in dem benachbarten Egestorf.<br />

Es ist schon ein kleiner Bruch, wenn<br />

man – den Blick auf die Felder, Landluft in<br />

der Nase – Peter Geller so reden hört, von<br />

dem World Press Photo Award und dem<br />

schicksalhaften Shooting in Los Angeles.<br />

Noch als Kind habe er sich in die Heide<br />

verliebt, erklärt Geller, mit der Familie eines<br />

Freundes verbrachte er die Wochenenden<br />

regelmäßig in Hanstedt. Und schon früh<br />

habe er die Idee gehabt, entweder in einer<br />

Windmühle oder in einem Leuchtturm zu<br />

wohnen. Vor 30 Jahren fand er in Garlstorf<br />

was er suchte: Zwischen seinen Reisen restaurierte<br />

Geller eine Getreidemühle aus<br />

dem neunzehnten Jahrhundert und baute<br />

sie zum Wohnhaus um.<br />

Jetzt will Peter Geller Egestorf zu einem<br />

Fotografen-Mekka entwickeln. In dem<br />

neuen Firmensitz richtet er einen großen<br />

verglasten Raum ein, in dem regelmäßig<br />

Workshops stattfinden sollen. Geller lädt<br />

Koryphäen ein, mit denen er selbst immer<br />

wieder gearbeitet hat. Gemeinsam werden<br />

die Teilnehmer Streifzüge durch die Natur<br />

machen, sagt Geller, lernen, auf verschiedene<br />

Weisen die Reflektoren einzusetzen. Ein<br />

Hauch Internationalität könnte dann in<br />

Egestorf Einzug halten. Werbung, gegen die<br />

wohl niemand etwas hat.<br />

Gibt es das perfekte Licht? „Oh ja, das gibt<br />

es.“ Peter Geller blickt versonnen in den<br />

Raum. „Dieses Licht im Frühjahr, nachdem<br />

es so lange nicht vorhanden war. Wer das<br />

auf einem Foto einfangen kann, so dass man<br />

als Betrachter auch diesen ganz bestimmten<br />

Duft riecht, der ist für mich etwas Besonderes.“<br />

Braucht man dazu Ihren Reflektor?<br />

Peter Geller grinst. „Ja. Natürlich!“ ■<br />

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Baukosten-Kalkulator im Internet.<br />

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Sie gerne Holger Kersten an<br />

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<strong>IHK</strong>-Report<br />

<strong>IHK</strong>-Unternehmertag 2013<br />

Gründen – Etablieren – Expandieren<br />

am 5. April in der Ritterakademie in <strong>Lüneburg</strong><br />

Programm<br />

<strong>IHK</strong>-Unternehmertag<br />

5. April, 10:45 – 18:15 Uhr, Ritterakademie <strong>Lüneburg</strong><br />

Gründen - Etablieren - Expandieren<br />

Junge Unternehmen erfolgreich im In- und Ausland.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und Anmeldung<br />

unter www.ihk-lueneburg.de/unternehmertag oder bei Gudrun Braun,<br />

braun@lueneburg.ihk.de (Tel. 04131-742-139).<br />

Viel zu beachten: Die Veranstaltung behandelt die<br />

verschiedenen Lebensphasen von Unternehmen.<br />

Auf dem <strong>IHK</strong>-Unternehmertag erhalten<br />

junge Unternehmer wertvolle<br />

Informationen zu Gründungsalterna<br />

tiven, Marketingansätzen, Vertrieb im<br />

In- und Ausland, Finanzierungsmöglich-<br />

keiten und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Parallel zum Programm sind Besucher<br />

eingeladen, sich mit Experten auszutauschen<br />

und mit Besuchern zu vernetzen.<br />

Am Vormittag erklären Finanzierungs- und<br />

Außenwirtschaftsexperten, wie Auslandsgeschäfte<br />

vorbereitet, finanziert und abgesichert<br />

werden. Außerdem geht es um<br />

professionelles Innovationsmanagement in<br />

kleinen Unternehmen.<br />

Der Nachmittag beginnt mit einem Vortrag<br />

des bundesweit bekannten Autors und<br />

Effectuation-Experten Dr. René Mauer, der<br />

seine Methode einer schrittweisen Weiterentwicklung<br />

der Gründungsidee und des<br />

Geschäftskonzepts vorstellt. Jungunternehmer<br />

erhalten Informationen, wie sie<br />

Marken sichern und Kunden gewinnen. Es<br />

werden auch spezielle Gründungsformen<br />

vorgestellt: zum Beispiel die Übernahme<br />

eines bestehenden Betriebs und sich als<br />

Freiberufler in der Kreativwirtschaft selbstständig<br />

zu machen.<br />

Im Anschluss an die Vorträge diskutieren<br />

Unternehmer und Experten über die Erfolgsfaktoren<br />

einer Unternehmerpersönlichkeit.<br />

Beendet wird der Gründertag mit<br />

der Preisverleihung des <strong>IHK</strong>-Schülerwettbewerbs<br />

„Deine Idee – Dein Geschäft“. schl<br />

www.ihk-lueneburg.de/unternehmertag<br />

10:45 Uhr: Veranstaltungseröffnung<br />

Expandieren und Finanzieren<br />

11:15 Uhr: Rechtliche Vorbereitung<br />

des Auslandsgeschäfts<br />

Finanzierung von Dienstleistern<br />

12:00 Uhr: Fallstricke beim Aufbau eines<br />

internationalen Vertriebs<br />

Rating von Dienstleistungsunternehmen<br />

12:45 Uhr: Internationalisierung starten:<br />

Förderprogramme, Institutionen<br />

13:10 Uhr: Sicher im Ausland<br />

wirtschaften<br />

12:45 Uhr: Innovationsmanagement<br />

Gründen und Etablieren<br />

14:00 Uhr: Effectuation,<br />

eine Planungsmethode für Start-ups<br />

15:00 Uhr: Selbstständig in der<br />

Kultur- und Kreativwirtschaft<br />

Vertriebsergänzung E-Business<br />

15:45 Uhr: Marken sichern<br />

und schützen<br />

Kunden gewinnen über Pressearbeit<br />

16:30 Uhr: Nachfolge statt Neustart<br />

Social Media<br />

17:15 Uhr: Podiumsdiskussion<br />

„Unternehmergeist“<br />

17:45 Uhr: Preisverleihung des <strong>IHK</strong>-<br />

Schülerwettbewerbs „Deine Idee –<br />

Dein Geschäft“<br />

Wir laden Sie herzlich ein:<br />

am 14. März um 18.30 Uhr<br />

in die OTG Lager- und<br />

Frachtkontor GmbH & Co. KG<br />

Lager Nord<br />

Meilsener Straße 8b<br />

21244 Buchholz-Steinbeck<br />

Das Treffen von <strong>Wirtschaft</strong> und Politik<br />

Der Bockwurstkonvent. Geben Sie Ihren Senf dazu.<br />

Am 14. März treffen sich Vertreter<br />

aus <strong>Wirtschaft</strong> und Politik zum ersten<br />

Bockwurstkonvent: Das ist unser<br />

neues <strong>IHK</strong>-Veranstaltungsformat im<br />

Anschluss einer Sitzung der <strong>IHK</strong>-<br />

Vollversammlung.<br />

An diesem Abend werden keine Vorträge<br />

gehalten, an diesem Abend geht<br />

es um Sie: um die Menschen, die bei<br />

einem Snack rund um die Wurst mit<br />

Vollversammlungsmitgliedern, Menschen<br />

aus regionaler Politik und Verwaltung<br />

ins Gespräch kommen.<br />

Wen und was<br />

Sie erwarten können:<br />

<strong>IHK</strong>-Präsident Olaf Kahle (Willkommen)<br />

Landrat Joachim Bordt (Grußwort)<br />

Michael Spethmann, Milford Tea (Grußwort)<br />

Gespräche mit <strong>Wirtschaft</strong> und Politik<br />

Bitte melden Sie sich an:<br />

www.ihk-lueneburg.de/bockwurstkonvent<br />

Sabine Lukaszczyk, Tel. 04131 / 742-112<br />

Fotos: Diego Cervo/shutterstock.com, Harald Kätker/<strong>IHK</strong><br />

30<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


<strong>IHK</strong>-Report<br />

Zwei <strong>IHK</strong>-Schulungen gingen Sicherheit im Einzelhandel<br />

ganz praktisch an: Teilnehmer lernten Falschgeld zu<br />

identifizieren und wie sie sich bei Ladendiebstahl und<br />

Raubüberfall verhalten können. Von Harald Kätker<br />

Blüten lassen sich ertasten<br />

Theoretisch weiß wohl jeder Mitarbeiter<br />

im Einzelhandel, wie wichtig<br />

es ist, nur echte Geldscheine anzunehmen.<br />

Doch würde er Falschgeld auch<br />

tatsächlich erkennen, wenn es über die<br />

Ladentheke gereicht wird? In zwei <strong>IHK</strong>-<br />

Schulungen – je eine fand in <strong>Lüneburg</strong> und<br />

<strong>Wolfsburg</strong> statt – haben rund 70 Teilnehmer<br />

den Ernstfall getestet.<br />

Der volkswirtschaftliche Schaden, den<br />

Falschgeld anrichtet, war mit etwa 2,2 Millionen<br />

Euro im Jahr 2012 deutlich geringer<br />

als man vermuten könnte. Rein statistisch<br />

kommen auf 10.000 Bundesbürger lediglich<br />

fünf Falschnoten. Im Einzelhandel<br />

Plastik statt Schein? Längst<br />

nicht überall. Im Einzelhandel<br />

werden mehr als die Hälfte der<br />

Zahlungen in bar abgewickelt.<br />

Leichte Kippbewegungen dienen<br />

als Schnelltest im hektischen<br />

Alltag an der Ladenkasse<br />

werden allerdings mehr als die Hälfte der<br />

Zahlungen in bar abgewickelt – die Branche<br />

ist deshalb überproportional betroffen.<br />

Für viele Kaufleute ist Falschgeld ein<br />

echtes Problem. Denn wenn eine Blüte in<br />

der Kasse landet und die Bank diese nicht<br />

annimmt, ist dies immer ärgerlich. „Für<br />

Falschgeld gibt es keinen Ersatz“, berichtet<br />

Konrad Velt, Falschgeldexperte der Bundesbank<br />

in Hannover.<br />

Im Einzelhandel liegt die Identifikationsquote<br />

von Falschgeld bei etwa zehn<br />

bis fünfzehn Prozent. Oftmals helfe es<br />

schon, die Situation richtig einzuschätzen:<br />

„Falschgeldbanden haben das Ziel, möglichst<br />

viel echtes Wechselgeld zu bekommen“,<br />

sagt Velt. Wenn also jemand einen<br />

kleinen Betrag mit einem großen Schein<br />

bezahlt oder einen großen Schein gewechselt<br />

haben möchte, sollte man aufmerksam<br />

werden. Velt verriet einige Tricks, um auch<br />

im hektischen Alltag an der Ladenkasse<br />

einen Schnelltest durchzuführen, ohne<br />

dem Kunden sein Misstrauen offen zu<br />

zeigen. Bestimmte Merkmale lassen sich<br />

schnell ertasten oder durch leichte Kippbewegungen<br />

sehen, davon konnten sich<br />

die Seminar-Teilnehmer anhand von „echtem<br />

Falschgeld“ überzeugen. Konrad Velt<br />

gab außerdem Verhaltenshinweise, wenn<br />

tatsächlich ein Verdachtsfall eintritt.<br />

Das kostenlose <strong>IHK</strong>-Seminar drehte<br />

sich auch um Ladendiebstahl und<br />

Raubüberfall. Vertreter der lokalen<br />

Polizeiinspektionen referierten zu den<br />

rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen,<br />

wenn ein Ladendieb auf frischer Tat er-<br />

wischt wird oder dringender Verdacht besteht.<br />

Zudem informierte ein Vertreter der<br />

Berufsgenossenschaft für Handel und Warendistribution<br />

über mögliche Folgen, falls<br />

Mitarbeiter Opfer eines Überfalls werden.<br />

Die Veranstaltungsteilnehmerin Birgit Korduan-Preiml<br />

aus <strong>Wolfsburg</strong> lobte das Veranstaltungsformat:<br />

„Ich habe heute in drei<br />

Stunden viel mehr gelernt als durch die<br />

zahllosen Broschüren, die dem Einzelhandel<br />

zur Verfügung stehen.“ Die Veranstaltung<br />

soll auch im kommenden Jahr wieder<br />

stattfinden. Interessierte Betriebe können<br />

sich schon jetzt bei unserer <strong>IHK</strong> melden. ■<br />

Ansprechpartner:<br />

Harald Kätker, Tel. 04131 / 742-143<br />

kaetker@lueneburg.ihk.de<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 31


Jubiläum<br />

Erfolgsfaktor<br />

Weiterbildung<br />

Wer in qualifizierte Mitarbeiter investiert,<br />

stärkt nachhaltig auch das Unternehmen.<br />

Diese Angebote sollen Sie dabei unterstützen.<br />

32<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


<strong>IHK</strong>-Report<br />

Unternehmen sichern<br />

Fachkräfte durch Weiterbildung<br />

Weiterbildung rückt verstärkt in das Blickfeld<br />

der niedersächsischen Unternehmen. Angesichts<br />

einer deutlich sinkenden Zahl von Erwerbspersonen<br />

in den kommenden Jahren ist<br />

die gezielte Weiterbildung in vielen Betrieben<br />

das wichtigste Instrument, um Fachkräfte zu<br />

gewinnen und zu sichern. Das ist das Ergebnis<br />

einer Weiterbildungsumfrage des Niedersächsischen<br />

Industrie- und Handelskammertags.<br />

Mehr als 300 Unternehmen nahmen daran teil.<br />

Der demografische Wandel verschärft den<br />

Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt. Wenn<br />

nicht gegengesteuert wird, stehen im Jahr<br />

2030 eine halbe Million Erwerbspersonen weniger<br />

zur Verfügung. Die Unternehmen reagieren<br />

darauf mit Weiterbildung: Ein Schwerpunkt<br />

liegt auf der Zielgruppe Frauen und Absolventen<br />

einer dualen Berufsausbildung im Betrieb.<br />

54 Prozent der Umfrageteilnehmer nutzen<br />

Weiterbildung, um Frauen den Wiedereinstieg<br />

in den Beruf zu ermöglichen. 53 Prozent haben<br />

vor, mit Weiterbildungsangeboten ihre fertigen<br />

Auszubildenden an den Betrieb zu binden.<br />

62 Prozent der Befragten wollen ihre Weiterbildungsaktivitäten<br />

in den kommenden zwei<br />

Jahren mindestens konstant halten; 35 Prozent<br />

der Unternehmen haben sogar vor, ihr Angebot<br />

deutlich auszubauen. ap<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 20646<br />

Weiterbildungsberatungstag<br />

am 12. März von 16 bis 18 Uhr<br />

in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong><br />

Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften<br />

ist groß. Weiterbildungsinteressierten fehlt jedoch<br />

häufig die Transparenz über das Angebot<br />

und die Fördermöglichkeiten der Region.<br />

Die <strong>IHK</strong>-Weiterbildungsberater stellen den beruflichen<br />

Bildungsweg vor und gehen dabei<br />

auf folgende Fragen ein:<br />

• Was sollte ich vor der Wahl eines<br />

Lehrgangs klären?<br />

• Was unterscheidet die<br />

Weiterbildungsprofile voneinander?<br />

• Welche Datenbanken bieten sich zur<br />

Recherche an?<br />

• Welche Fördermöglichkeiten<br />

gibt es für berufliche Weiterbildung?<br />

Nach der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit,<br />

individuelle Gespräche mit den Beratern<br />

zu führen oder Termine zu vereinbaren. Die<br />

Teilnahme ist kostenfrei.<br />

Weitere Termine:<br />

am 27. Mai von 16 bis 18 Uhr<br />

in der <strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle Celle<br />

am 16. Oktober von 16 bis 18 Uhr<br />

in der <strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />

Information und Anmeldung:<br />

Katharina Pletz, Tel. 04131 / 742-164<br />

pletz@lueneburg.ihk.de<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 15143256<br />

Treff.Personal – Tagung für<br />

Personalverantwortliche<br />

Zukunft sichern: Erfolgsfaktor Mitarbeiter<br />

am 16. April von 16.30 bis ca. 19 Uhr<br />

in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong><br />

Der Erfolg eines Unternehmens entscheidet<br />

sich im Wesentlichen durch die Qualität des<br />

eingesetzten Personals. Erfahren Sie, welche<br />

personalwirtschaftlichen Entscheidungen und<br />

Ausrichtungen in Ihrem Unternehmen den Erfolg<br />

ausbauen und sichern. In der Tagung für<br />

Personalverantwortliche erhalten Sie praxisorientierte<br />

Empfehlungen, wie Sie die Ergebnisse<br />

im Betrieb durch Führung und konsequente<br />

Delegation steigern können.<br />

Lernen Sie die wesentlichen Elemente geeigneter<br />

Führungsinstrumente kennen. Dazu gehören<br />

die Kompetenzmatrix, das Führen mit<br />

Zielvereinbarungen, die Leistungsbeurteilung<br />

und das Mitarbeitergespräch. Ein weiteres<br />

praxiserprobtes Instrument ist der Problemlösungsprozess,<br />

der Mitarbeiter zu mehr Eigenverantwortung,<br />

Können und damit zu mehr<br />

Leistung führt. Von diesen Elementen erfolgreicher<br />

Führung profitieren beide Seiten: der<br />

Mitarbeiter und nachhaltig das Unternehmen.<br />

Im zweiten Teil der Veranstaltung erfahren Sie,<br />

wie Sie betriebliche Weiterbildung finanziell<br />

fördern lassen können.<br />

Information und Anmeldung:<br />

Antje Possler, Tel. 04131 / 742-159<br />

possler@lueneburg.ihk.de<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 15158022<br />

Zielgruppe Frauen: Mehr<br />

als die Hälfte der Unternehmen<br />

nutzt Weiterbildung,<br />

um Mitarbeiterinnen<br />

den Wiedereinstieg<br />

zu ermöglichen.<br />

Kombilehrgang<br />

Geprüfte/-r <strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in<br />

und Geprüfte/-r Betriebswirt/-in<br />

ab 4. April in der <strong>IHK</strong> in <strong>Wolfsburg</strong><br />

Erstmals bietet unsere <strong>IHK</strong> einen kombinierten<br />

Intensiv-Lehrgang in der Aufstiegsfortbildung<br />

an. Leistungsbereite Teilnehmer<br />

können berufsbegleitend innerhalb von einem<br />

Jahr den Abschluss zum / zur Geprüften<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in und anschließend in<br />

weiteren knapp zwei Jahren den Abschluss<br />

zum / zur Geprüften Betriebswirt/-in machen.<br />

Damit erreichen sie die höchste Fortbildungsebene<br />

in der <strong>IHK</strong>-Aufstiegsfortbildung.<br />

Der kombinierte Lehrgang richtet sich an<br />

Fachkräfte mit hoher Lernmotivation, die Führungspositionen<br />

anstreben. Die Teilnehmer<br />

lernen, eigenverantwortlich Managementaufgaben<br />

zu übernehmen und betriebswirtschaftliche<br />

Ziele zu verwirklichen.<br />

Der Lehrgang ist förderfähig nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />

(AFBG):<br />

Sie können also 30,5 Prozent der Prüfungsund<br />

Lehrgangsgebühr als Zuschuss erhalten,<br />

der nicht zurückgezahlt werden muss.<br />

Teilnahmeentgelt:<br />

5.849 Euro für <strong>IHK</strong>-Mitglieder<br />

Termine:<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt:<br />

4. April 2013 bis 31. Oktober 2014<br />

Betriebswirt:<br />

18. November 2014 bis 30. Juni 2016<br />

jeweils dienstags und donnerstags von<br />

17 bis 21.15 Uhr, samstags von 8 bis 13 Uhr<br />

Information und Anmeldung:<br />

Elvira Fuchs, Tel. 05361 / 2954-22<br />

fuchs@lueneburg.ihk.de<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 15158715<br />

Fotos: Kzenon, Pressmaster, stockyimages, RGtimeline, Kinga, mangostock, michaeljung/shutterstock.com<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 33


<strong>IHK</strong>-Report<br />

Zertifizierung, Zollabwicklung<br />

und Logistik in Russland<br />

Informationsveranstaltung am 18. April in <strong>Lüneburg</strong><br />

Für viele Exporteure stellt die Lieferung<br />

von Waren nach Russland eine Herausforderung<br />

dar. Nicht nur zollrechtliche Fragen<br />

und Besonderheiten, sondern auch Konformitätsnachweise<br />

wie GOST-R/TR-Zertifikate<br />

oder sonstige Registrierungen müssen<br />

im Vorfeld erbracht werden. Mit Einführung<br />

der Zollunion zwischen der Russischen<br />

Föderation, Belarus und Kasachstan<br />

sowie dem Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation<br />

(WTO) hat es viele Veränderungen<br />

gegeben: Unternehmen sind<br />

mit einem veränderten Regelwerk bei Zollabwicklung,<br />

Zollsätzen und Produktzulassungen<br />

konfrontiert. Zertifizierungs- und<br />

Zollexperten der SGS Germany GmbH<br />

und des Speditions- und Logistikkonzerns<br />

Militzer & Münch GmbH erklären Ihnen<br />

im Rahmen unserer Veranstaltung, wie<br />

Wareneinfuhr, Produktzertifizierung und<br />

-registrierung in Russland ablaufen. Sie informieren<br />

auch über aktuelle Änderungen.<br />

Teilnahmeentgelt: 50 Euro<br />

Information und Anmeldung:<br />

Lars Heidemann, Tel. 04131 / 742-125<br />

heidemann@lueneburg.ihk.de<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 15158752<br />

Attraktiver Markt mit manchen<br />

Besonderheiten: Für viele Exporteure<br />

ist die Warenlieferung nach Russland<br />

eine Herausforderung.<br />

Innovation aktuell<br />

Pizza aus dem 3-D-Drucker<br />

Das Essen der Zukunft kommt nicht mehr unbedingt aus dem Ofen<br />

oder vom Herd – sondern aus 3-D-Druckern. Ziel des EU-Forschungsprojekts<br />

„Performance“ ist es, personalisierte Nahrungsmittel herzustellen.<br />

Je nach individuellen Bedürfnissen können sie zum Beispiel mit<br />

Spurenelementen und Vitaminen angereichert und in vorgegebenen<br />

Portionsgrößen auf den Teller gedruckt werden.<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 255733<br />

Online-Plattform vereinfacht Technologietransfer<br />

Ob ein Lizenzangebot, die Recherche von Technologien oder die Partnersuche<br />

für neue Projekte: Die <strong>IHK</strong>-Technologiebörse ist eine kostenlose<br />

Online-Plattform für Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />

und freie Erfinder, um Angebote und Gesuche einzustellen.<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 19828<br />

Möglichkeiten der Innovationsförderung<br />

Lesen Sie in dieser Broschüre der NBank, wie Land, Bund und EU helfen,<br />

um Innovationen in Unternehmen nachhaltig zu fördern. Förderbeispiele<br />

zeichnen die Erfolgsgeschichten anderer Unternehmen nach.<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 26984 (pdf)<br />

Ernsthaft lernen mit Computerspielen<br />

Fremdsprachen lernen, gesunde Ernährung einüben, Stress verarbeiten<br />

– mit sogenannten Serious Games lässt sich Wissen spielerisch vermitteln.<br />

In drei neuen Forschungsprojekten an der Leuphana Universität<br />

<strong>Lüneburg</strong> wollen Wissenschaftler mehr über das Potenzial solcher<br />

Anwendungen herausfinden.<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 255605<br />

CFK-Antennen für den Weltraum<br />

Sie glänzen kupfern, sind superleicht und ein echter technischer Durchbruch:<br />

die innen und außen metallisierten Antennen aus kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kunststoff CFK. Sie sollen für ein Radar-Antennensystem<br />

von Satelliten zum Einsatz kommen und wichtige Umweltinformationen<br />

vom Zustand der Erde übermitteln.<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 255642<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 256<br />

<strong>Unsere</strong>n Newsletter finden Sie unter<br />

www.ihk-lueneburg.de/newsletter<br />

Foto: Irina Burmistrova/shutterstock.com<br />

34 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


<strong>IHK</strong>-Report<br />

Neues aus Berlin und Brüssel<br />

<strong>Wirtschaft</strong> will Teilzeitausbildung stärken<br />

Berlin. Zwei Jahre nach Unterzeichnung des neuen Ausbildungspakts<br />

haben die Paktpartner im Februar eine positive Zwischenbilanz ihrer<br />

Aktivitäten gezogen. 2011 und 2012 waren die Ausbildungschancen<br />

für junge Menschen sehr gut. Die <strong>Wirtschaft</strong> hat ihre Zusagen, jährlich<br />

60.000 neue Ausbildungsplätze und 30.000 neue Ausbildungsbetriebe<br />

zu gewinnen, weit übertroffen. Größte Herausforderung der<br />

kommenden Jahre sei es, weitere Potenziale zu heben. D<strong>IHK</strong>-Präsident<br />

Hans Heinrich Driftmann betonte: „<strong>Unsere</strong> betriebliche Ausbildung ist<br />

international gefragt wie nie zuvor. Im eigenen Land hingegen geht<br />

uns der Nachwuchs aus. Wir müssen uns dafür stark machen, den<br />

betrieblichen Karriereweg noch attraktiver für die verschiedenen Zielgruppen<br />

zu machen.“ Für junge Mütter und Väter sei etwa eine Ausbildung<br />

in Teilzeit eine gute Chance, sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren.<br />

Driftmann versprach: „D<strong>IHK</strong> und <strong>IHK</strong>s werden bei unseren<br />

Betrieben noch intensiver für diese Möglichkeit werben.“<br />

Liquiditätsvorschriften für Banken entschärft<br />

Berlin. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat die neuen Liquiditätsvorschriften<br />

für Banken entschärft. Damit wurde eine zentrale<br />

Forderung des D<strong>IHK</strong> erfüllt. Die Geldhäuser sollen künftig mehr liquide<br />

Mittel halten, um Krisen im Bankensektor besser zu überstehen.<br />

Ziel ist es, teure Rettungsmaßnahmen und Ansteckungseffekte zu<br />

verhindern. Der D<strong>IHK</strong> unterstützt zwar grundsätzlich die Einführung<br />

von Liquiditätsvorschriften – gegenüber der ursprünglichen Fokussierung<br />

auf Staatsanleihen als liquide Mittel hatte die <strong>Wirtschaft</strong> jedoch<br />

erhebliche Bedenken geäußert. Das hätte die Abhängigkeit zwischen<br />

Banken sektor und Staatsfinanzierung erhöht. Dass Staatsanleihen<br />

ebenfalls mit Risiken behaftet sind, zeigt die Schuldenkrise in Europa<br />

deutlich. Der Baseler Ausschuss hat im Januar 2013 auf die Kritik reagiert<br />

und die Bandbreite der anerkannten liquiden Mittel erweitert,<br />

zum Beispiel um Unternehmensanleihen. Zudem ist nun eine stufenweise<br />

Einführung der Liquiditätspuffer vorgesehen.<br />

völkerung sicherzustellen.<br />

Gol dbeck_LUEN93_A05. pdf Sei t e 3 05. 04. 12, 16: 30<br />

Altmaiers Strompreisbremse nutzt der <strong>Wirtschaft</strong> wenig<br />

Berlin. Der überraschend veröffentlichte Notfallplan für das Energie-<br />

Einspeise-Gesetz von Bundesumweltminister Peter Altmaier sieht vor,<br />

dass jede Gruppe eine Kröte schlucken muss: Die Vergütungssätze für<br />

alte und neue Anlagen sollen beschnitten, die Ausnahmen für energieintensive<br />

Betriebe gekürzt, Eigenstromerzeugung soll mit EEG-Umlage<br />

belegt und die Umlage bei 5,3 Cent/kWh eingefroren werden. Der<br />

D<strong>IHK</strong> hält eine Reform des EEGs vor allem im Interesse des Mittelstands<br />

für notwendig, lehnt die geplanten Belastungen für energieintensive<br />

Unternehmen aber ab. Vorschlag: Um kurzfristig etwas gegen die steigenden<br />

Strompreise zu unternehmen, sollte die Stromsteuer gesenkt<br />

werden. Das würde Mittelstand und Verbraucher direkt entlasten.<br />

Etappensieg gegen Abitur für Pflegeberufe<br />

Brüssel. Zehn Jahre Schulausbildung sollen auch künftig ausreichen,<br />

um Gesundheits- und Krankenpfleger zu werden. Vor dem Hintergrund<br />

des zunehmenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen<br />

hatte sich der D<strong>IHK</strong> vehement gegen Pläne der EU-Kommission gewandt,<br />

Abitur als Zugangsvoraussetzung für Pflegeberufe vorzuschreiben.<br />

Nun ein Etappensieg: Der zuständige Binnenmarktausschuss im<br />

EU-Parlament hat das Kommissionsvorhaben abgelehnt. Im Mai wird<br />

das EU-Parlament darüber abstimmen.<br />

Infrastrukturausbau intensivieren<br />

Berlin. Bei der Auftaktveranstaltung zum <strong>IHK</strong>-Jahresthema „Infrastruktur<br />

– Wege für morgen“ forderte D<strong>IHK</strong>-Präsident Hans Heinrich Driftmann<br />

die Politik auf, den Ausbau in Deutschland zügig voranzutreiben.<br />

„Notwendig sind Planungs sicherheit und eine angemessene finanzielle<br />

Ausstattung über mehrere Jahre“, unterstrich Driftmann vor rund 200<br />

Teilnehmern. Vertreter aus <strong>Wirtschaft</strong> und Politik waren sich einig: Die<br />

Bürger müssen künftig von Anfang an in den Planungsprozess von<br />

Großbauvorhaben einbezogen werden, um die Akzeptanz in der Be-<br />

Gewerbebau mit<br />

System: wirtschaftlich,<br />

schnell und nachhaltig<br />

konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de<br />

GOLDBECK West GmbH, Niederlassung Hannover<br />

30855 Langenhagen, Frankenring 31–33<br />

Tel. 05 11 / 9 78 92-0


Magazin<br />

Tausche Urlaubsparadies gegen<br />

Arbeitsplatz: Angetrieben von zunehmender<br />

Perspektivlosigkeit sind<br />

immer mehr junge Spanier bereit,<br />

ihr Heimatland zu verlassen.<br />

Adiós Barcelona<br />

36 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Magazin<br />

Um den deutschen Fachkräftemangel zu mildern, suchen immer<br />

mehr Unternehmen im Ausland nach qualifiziertem Personal –<br />

vor allem in Südeuropa. Verschiedene Institutionen helfen dabei,<br />

geeignete Bewerber zu finden. Von Sven Heitmann<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

Wer an Fachkräftemangel in<br />

Deutschland denkt, hat häufig<br />

zunächst einmal Ärzte oder Ingenieure<br />

vor Augen. In der öffentlichen<br />

Wahrnehmung sind es vor allem die fehlenden<br />

Akademiker, die die wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit Deutschlands bedrohen.<br />

Dies ist allerdings nur die halbe<br />

Wahrheit. Denn vakante Arbeitsplätze<br />

mit examinierten Altenpflegekräften oder<br />

Schweißern zu besetzen, gestaltet sich<br />

mittlerweile ähnlich schwierig.<br />

Aktuell sind vor allem die IT-Branche, die<br />

Gesundheits- und Metallberufe sowie das<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe vom Fachkräftemangel<br />

betroffen. Laut einer <strong>IHK</strong>-<br />

Umfrage aus dem vergangenen Herbst<br />

bewerten rund ein Drittel der Unternehmen<br />

den Fachkräftemangel als eine der<br />

großen unternehmerischen Herausforderungen<br />

für die Zukunft. Jedes zweite<br />

Dienstleis tungsunternehmen gab an, dass<br />

es offene Stellen nicht innerhalb von drei<br />

Monaten besetzen kann; fast jedem dritten<br />

Industrie unternehmen geht es genauso.<br />

Um vakante Stellen zu besetzen, suchen<br />

Arbeitgeber vor allem auf dem deutschen<br />

Arbeitsmarkt Personal. Doch allein durch<br />

die Mobilisierung des inländischen Fachkräftepotenzials<br />

wird der Bedarf an qualifizierten<br />

Mitarbeitern künftig nicht zu<br />

decken sein. Das zeigt schon ein Blick auf<br />

die demografische Entwicklung bundesweit<br />

und in weiten Teilen unserer Region.<br />

Ohne zusätzliche ausländische Fachkräfte<br />

droht Deutschland den wirtschaftlichen<br />

Anschluss zu verlieren.<br />

Es ist deutlich zu spüren, dass sich immer<br />

mehr deutsche Unternehmen für Personal<br />

aus dem europäischen Ausland interessieren,<br />

insbesondere aus Südeuropa. Angetrieben<br />

von einer hohen Arbeitslosigkeit<br />

und zunehmender Perspektivlosigkeit<br />

steigt die Bereitschaft der überwiegend<br />

qualifizierten jungen Arbeitskräfte, ihre<br />

Heimatländer wie Spanien oder Griechenland<br />

zu verlassen – ideale Voraussetzungen<br />

also für deutsche Arbeitgeber, ihr Fachkräfteproblem<br />

zu entschärfen.<br />

Wäre da nicht Deutschlands (Image-)Problem.<br />

Im internationalen Wettbewerb um<br />

die besten Köpfe belegt die Bundesrepublik<br />

lediglich einen Platz im Mittelfeld.<br />

Trotz Änderungen der Zuwanderungsbestimmungen<br />

für Nicht-EU-Ausländer –<br />

zum Beispiel durch die neue Positivliste<br />

für Akademiker seit Juli 2011 und die sogenannte<br />

Blue Card seit August 2012 – sehen<br />

Ausländer ihre berufliche Zukunft noch<br />

zu selten in Deutschland. Bisher wurden<br />

37<br />

Foto: PHOTOCREO Michal Bednarek/shutterstock.com


Schwerpunkt<br />

Zielgruppe: Attraktive Fachkräftemärkte<br />

für deutsche Unternehmen<br />

sind vor allem Spanien, Italien und<br />

Griechenland.<br />

an und wollen sie für einen Arbeitsplatz<br />

fern der Heimat begeistern. Unterstützt<br />

werden sie von der Zentralen Auslandsund<br />

Fachvermittlung (ZAV) der Agentur<br />

für Arbeit, der Deutschen Handelskammer<br />

für Spanien und Dienstleistern wie der<br />

<strong>IHK</strong> Barcelona. Die Institutionen organisieren<br />

Recruitingveranstaltungen, betreuen<br />

Unternehmerdelegationen in Spanien und<br />

suchen individuell nach geeigneten Bewerbern<br />

für einzelne Positionen. Auch Sprachschulungen<br />

– noch im Heimatland – sind<br />

möglich (siehe Kasten rechts).<br />

lediglich 2.500 der neuen Aufenthaltsgenehmigungen<br />

ausgegeben.<br />

Am Beispiel der spanischen Fachkräfte<br />

werden die Prioritäten auf dem internationalen<br />

Arbeitsmarkt besonders deutlich:<br />

Hinter den USA, Südamerika, Großbritannien<br />

und Frankreich belegt Deutschland<br />

lediglich Rang fünf der beliebtesten Auswanderungsländer<br />

der Iberer. Dass es für<br />

ausländische Facharbeiter noch keine wesentlichen<br />

Erleichterungen im deutschen<br />

Einwanderungsrecht gibt, ist sicherlich ein<br />

zusätzlicher Negativfaktor für die Integrationsbemühungen<br />

Deutschlands.<br />

Diesen Eindruck bestätigt eine Studie der<br />

Organisation für wirtschaftliche Zusam-<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen für<br />

die Zuwanderung von Fachkräften<br />

Positivliste<br />

Dahinter verbirgt sich eine Liste mit<br />

sogenannten Mangelberufen, für die<br />

qualifizierte Fachkräfte gesucht werden.<br />

Für Akademiker gibt es diese Liste<br />

schon; im Juli will das Bundesarbeitsministerium<br />

eine solche Liste auch für<br />

Ausbildungsberufe vorlegen.<br />

Blue Card<br />

Auch die Ausgabe von Blue Cards soll<br />

die Zuwanderung von Hochqualifizierten<br />

aus EU-Ländern vereinfachen. In<br />

dem vergangenen halben Jahr wurden<br />

etwa 2.500 Karten ausgegeben. Sie<br />

sind auf ein bis vier Jahre befristet.<br />

menarbeit und Entwicklung (OECD): Sie<br />

stellt Deutschland ein schlechtes Zeugnis<br />

für die geringe Zuwanderung von ausländischen<br />

Fachkräften aus. Die Gründe dafür<br />

sind vielfältig: Durch Reformen wie die<br />

Einführung der Blue Card ist Deutschland<br />

zwar mittlerweile eines der OECD-Länder<br />

mit den geringsten Beschränkungen für<br />

hochqualifizierte Arbeitskräfte – aber niemand<br />

scheint es zu wissen. Laut OECD<br />

sind das größte Problem die deutschen<br />

Arbeitgeber, die noch zu selten aktiv nach<br />

ausländischen Mitarbeitern suchen. Eine<br />

Befragung von OECD und D<strong>IHK</strong> ergab,<br />

dass unter 1.100 Arbeitgebern lediglich jeder<br />

fünfte plant, Mitarbeiter aus dem Ausland<br />

einzustellen. Insbesondere kleine und<br />

mittelständische Unternehmen empfinden<br />

das Verfahren als zu kompliziert.<br />

Ein zweites Hemmnis für mehr Zuwanderung<br />

macht die OECD in den<br />

fehlenden oder nur rudimentären<br />

Deutschkenntnissen vieler Bewerber aus.<br />

Es gibt zu wenige fundierte Deutschkurse,<br />

die spezifisches Berufsvokabular zum Beispiel<br />

für Altenpfleger oder Auszubildende<br />

in technischen Berufen vermitteln. Und<br />

letztlich vermisst die OECD in Deutschland<br />

noch immer eine Willkommenskultur<br />

wie in den USA oder Kanada, die sich traditionell<br />

als Einwanderungsländer verstehen<br />

und Fachkräfte ausdrücklich begrüßen. Die<br />

Bundesrepublik hat hier Nachholbedarf.<br />

Erste Integrationsprojekte zeigen jedoch,<br />

dass sich auch bei uns etwas tut: Unternehmen<br />

sprechen gezielt spanische Fachkräfte<br />

Deutsche Unternehmen haben<br />

auf diese Weise sowohl spanische<br />

Fachkräfte als auch Auszubildende<br />

gesucht – und gefunden. Um ihren<br />

Aufenthalt in Deutschland so attraktiv<br />

wie möglich zu gestalten, stellen sie den<br />

neuen Mitarbeitern zum Beispiel Paten bereit,<br />

die sie bei Behördengängen begleiten,<br />

bei der Wohnungssuche unterstützen oder<br />

ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm<br />

organisieren. Wie erfolgreich diese ersten<br />

Schritte in Richtung Willkommenskultur<br />

sind und ob auch die Familien der ausländischen<br />

Fachkräfte nach Deutschland folgen,<br />

muss sich noch zeigen. Viele Regionen<br />

– insbesondere in Süddeutschland – pflegen<br />

bereits enge Beziehungen zu Partnerregionen<br />

in Südeuropa. Doch bis es für ganz<br />

Deutschland selbstverständlich sein wird,<br />

Fachkräfte gezielt im Ausland zu akquirieren<br />

und auf Einwanderung zu setzen, wird<br />

wahrscheinlich noch einige Zeit vergehen.<br />

Vertreter der ZAV, der Deutschen Auslandshandelskammer<br />

in Spanien und der <strong>IHK</strong><br />

Barcelona haben ihre Angebote in einer<br />

Informationsveranstaltung unserer <strong>IHK</strong><br />

Mitte Februar in <strong>Lüneburg</strong> vorgestellt. Teilnehmer<br />

aus Unternehmen verschiedens ter<br />

Branchen machten deutlich, dass sie mittelfristig<br />

neue Wege bei der Akquise gehen<br />

und ihren Fokus nicht mehr allein auf den<br />

deutschen Arbeitsmarkt richten wollen.<br />

In weiteren Gesprächsrunden soll erörtert<br />

werden, wie gemeinsame Integrationsprojekte<br />

mehrerer Unternehmen aussehen<br />

könnten und wie unsere <strong>IHK</strong> dabei unterstützen<br />

kann. ■<br />

Ansprechpartner:<br />

Sven Heitmann, Tel. 04131 / 742-117<br />

heitmann@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Magazin<br />

Drei Wege zu<br />

spanischen Fachkräften<br />

Zentrale Auslands- und<br />

Fachvermittlung (ZAV)<br />

Die Angebote der ZAV richten sich auf<br />

die sogenannten Mangelberufe aus.<br />

Dazu zählen Ingenieure und technische<br />

Berufe, Ärzte und Gesundheitspersonal<br />

sowie Hotel- und Gastronomiefachkräfte.<br />

Über das Netzwerk der europäischen<br />

Arbeitsverwaltungen (EURES) werden Recruitingveranstaltungen<br />

im europäischen<br />

Ausland organisiert. Zudem unterhält<br />

EURES eine europaweite Bewerberdatenbank.<br />

Ansprechpartner für alle Angebote<br />

ist der Arbeitgeberservice der örtlichen<br />

Arbeitsagentur.<br />

Zusätzlich bietet die Arbeitsagentur<br />

in Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitsministerium<br />

seit dem laufenden<br />

Jahr Zuschüsse für die Einstellung junger<br />

Menschen aus EU-Staaten an. Bewerber<br />

müssen aus dem EU-Ausland kommen,<br />

zwischen 18 und 35 Jahre alt sein, über<br />

eine abgeschlossene Schulausbildung<br />

oder eine berufliche Qualifikation verfügen<br />

und eine Position in den Mangelberufen<br />

besetzen. Im Wesentlichen werden<br />

Sprachkurse, Reise- und Unterbringungskosten<br />

bezahlt. Pro Person stehen<br />

etwa 800 Euro zur Verfügung.<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

Deutsche Handelskammer<br />

für Spanien<br />

Die Auslandshandelskammer (AHK)<br />

betreibt ein eigenes Jobportal, in dem<br />

deutsche Unternehmen Stellenanzeigen<br />

schalten können. Als zusätzlichen Service<br />

übernimmt die AHK das komplette<br />

Auswahlverfahren und stellt den Unternehmen<br />

in der Regel drei Bewerber<br />

zur abschließenden Auswahl vor. In den<br />

technischen Berufen vermittelt die AHK<br />

Universitätsabsolventen für vier- bis<br />

sechsmonatige Traineeprogramme.<br />

www.ahk.es<br />

<strong>IHK</strong> Barcelona<br />

Über die <strong>IHK</strong> Barcelona können deutsche<br />

Unternehmen ihre gesamte Personalsuche<br />

– von der Erstellung eines Bewerberprofils<br />

über die Suche und Auswahl<br />

der Bewerber bis hin zur Vorstellung der<br />

drei am besten geeigneten Bewerber –<br />

abwickeln.<br />

www.cambrabcn.org<br />

Wir freuen uns auf die inhaltliche<br />

und menschliche Bereicherung<br />

Die Senioren Residenz Uelzen empfing vor<br />

Kurzem zwei neue Mitarbeiterinnen, spanische<br />

Krankenschwestern. Über die He rausforderung<br />

Fachkräftemangel und die Voraussetzungen<br />

für ein Zu-Hause-Gefühl sprach Sven Heitmann<br />

mit der Leiterin Meike Jürs.<br />

Frau Jürs, ist die Rede von fehlenden Fachkräften,<br />

gilt die Gesundheitswirtschaft als eine der am<br />

stärksten betroffenen Branchen. Wie hat sich der<br />

Fachkräftemangel für Sie bemerkbar gemacht?<br />

Der in Deutschland vorherrschende Fachkräftemangel<br />

im Bereich der Altenpflege<br />

ist, auch politisch, in aller Munde. Nach<br />

den neuesten Zahlen der Bundesagentur<br />

für Arbeit sind in Deutschland derzeit<br />

14.000 Stellen in der Altenpflege unbesetzt.<br />

Auch die Senioren Residenz Uelzen<br />

setzt sich bereits seit geraumer Zeit<br />

strategisch mit diesem Thema auseinander.<br />

Wir verspüren diesen Mangel derzeit<br />

zwar (noch) nicht, wollen und müssen<br />

aber vorbeugend tätig werden. Ende des<br />

letzten Jahres ist daher innerhalb der Geschäftsführung<br />

und gemeinsam mit dem<br />

Betriebsrat die Entscheidung gefallen, uns<br />

als Arbeitgeber dem spanischen Fachkräftemarkt<br />

gegenüber zu öffnen. Ende Februar<br />

kamen nun unsere ersten beiden spanischen<br />

Mitarbeiterinnen – zwei diplomierte<br />

Krankenschwestern mit mehrjähriger Berufserfahrung.<br />

Warum ist gerade Spanien für Sie ein interessanter<br />

Fachkräftemarkt?<br />

Aus Arbeitgebersicht bin ich mir sicher,<br />

dass uns die unterschiedlichen kulturellen<br />

Hintergründe sowie das ausgezeichnete<br />

spanische Gesundheitssystem – und somit<br />

auch die sehr hochwertige Ausbildung dieser<br />

Fachkräfte – noch weiter voranbringen<br />

werden. Unser Ziel insgesamt ist, unseren<br />

Fachkräftebedarf nachhaltig und langfristig<br />

zu sichern.<br />

Was tun Sie, um die neuen Mitarbeiter bei der<br />

Integration zu unterstützen?<br />

Wir als Arbeitgeber investieren in den<br />

nächsten Monaten bewusst in einen intensiven<br />

und individuellen Sprachunterricht,<br />

der in 50 Prozent der Arbeitszeit stattfinden<br />

und mit dem Ablegen der Prüfung des<br />

gesetzlich geforderten B2-Sprachniveaus<br />

abgeschlossen wird. Ab diesem Zeitpunkt<br />

dürfen die neuen Mitarbeiterinnen als<br />

Fachkraft beschäftigt und eingesetzt werden.<br />

Weiterhin haben wir ein Patensystem<br />

Kollegin gesucht: In der Altenpflege sind derzeit<br />

14.000 Stellen unbesetzt. Die Senioren Residenz<br />

Uelzen kümmert sich rechtzeitig um Fachkräfte.<br />

initiiert. Es steht im beruflichen wie privaten<br />

Umfeld je ein erfahrener Mitarbeiter<br />

unseres Hauses zur Seite, der den neuen<br />

Mitarbeitern helfen wird, Alltag aber auch<br />

Freizeit zu bewältigen und zu gestalten.<br />

Für das Zu-Hause-Gefühl sorgt durch uns<br />

angemieteter Wohnraum in der Innenstadt,<br />

und zum Erkunden der Umgebung<br />

stehen den Mitarbeiterinnen Fahrräder zur<br />

Verfügung. Die Liste lässt sich sicher noch<br />

ergänzen.<br />

Aus einer aktuellen OECD-Studie geht Deutschland<br />

als Land mit relativ geringer Zuwanderung<br />

hervor. Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern,<br />

damit Deutschland im internationalen Vergleich<br />

attraktiver wird?<br />

Vielen Menschen fällt es schwer, sich auf<br />

unbekannte Kulturen und Gewohnheiten<br />

einzulassen. Toleranz und Flexibilität sind<br />

in meinen Augen heutzutage unerlässlich<br />

im menschlichen Miteinander. In Verbindung<br />

mit gesundem Menschenverstand<br />

und einer angemessenen Skepsis fällt es<br />

leichter, nicht-deutschsprachige Bürger zu<br />

empfangen und in Deutschland heimisch<br />

werden zu lassen. Wir freuen uns in jedem<br />

Fall auf diese inhaltliche und menschliche<br />

Bereicherung in unserem Hause. Und ich<br />

bin mir sicher, dass unsere Bewohner und<br />

deren Angehörige das genauso sehen! ■<br />

Fotos: dalmingo, Flashon Studio/shutterstock.com<br />

39


Kommunale Unternehmen wie Stadtwerke investieren gezielt in die<br />

notwendige Infrastruktur für die Energiewende. Mit ihrer Tätigkeit<br />

vor Ort werben sie bei den Bürgern für Transparenz und Vertrauen.<br />

Von Hans-Joachim Reck<br />

Akzeptanz für<br />

neue Wege schaffen<br />

Kommunale Unternehmen stellen<br />

den Bürgern täglich wichtige Infrastrukturdienstleistungen<br />

zur Verfügung.<br />

Sie versorgen sie mit Strom, Gas,<br />

Wärme und Wasser, entsorgen Abwasser<br />

und Abfälle und reinigen die Städte. Damit<br />

leisten sie zusammen mit der <strong>Wirtschaft</strong><br />

einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität<br />

vor Ort, zum Erhalt regionaler<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sstandorte und zur Attraktivität<br />

von Kommunen. Und dafür investieren sie<br />

jährlich knapp acht Milliarden Euro, die<br />

zum Großteil der regionalen <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

und damit vor allem dem Handwerk und<br />

dem Mittelstand, zu Gute kommen.<br />

40 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Magazin<br />

Hans-Joachim Reck ist Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbands<br />

Kommunaler Unternehmen (VKU).<br />

Gerade mit Blick auf den demografischen<br />

Wandel, den Klima-, Umwelt- und<br />

Ressourcenschutz, den Umbau des Energiesystems<br />

und die nachhaltige Nutzung<br />

von Wasser und Wertstoffen brauchen wir<br />

auch perspektivisch einen weiteren Ausund<br />

Umbau von Infrastrukturen. Um dies<br />

zu gewährleisten, bündeln kommunale<br />

Unternehmen ihr technisches Know-how.<br />

Sie setzen solche Projekte um und profitieren<br />

dabei insbesondere von Synergieeffekten.<br />

Besondere Bedeutung kommt<br />

hier zum Beispiel dem Um- und Ausbau<br />

von Breitbandinfrastrukturen und Smart<br />

Grids zu.<br />

Ressourcen schonen: Gerade mit Blick auf den<br />

Klima- und Umweltschutz brauchen wir einen<br />

weiteren Aus- und Umbau von Infrastrukturen.<br />

Smart Grids – also intelligente Netze –<br />

sind ein wichtiger Baustein der Energiewende,<br />

da sie die Energieerzeugung,<br />

-netze, -speicher und -verbraucher miteinander<br />

verbinden und es erlauben, diese<br />

aufeinander abzustimmen. Wenngleich<br />

derzeit vor allem Großprojekte wie die<br />

Offshore-Windenergie im Mittelpunkt der<br />

Diskus sion zum Ausbau der Netze stehen,<br />

liegt die entscheidende Herausforderung<br />

auf der Ebene der Verteilnetze. Denn hier<br />

werden heute bereits 97 Prozent der erneuerbaren<br />

Energien eingespeist. Stadtwerke<br />

veranschlagen für den notwendigen<br />

Ausbau der Verteilnetze zur Integration<br />

der Erneuerbaren Investitionen in Höhe<br />

von 25 Milliarden Euro bis 2030; weitere<br />

sieben Milliarden Euro im gleichen Zeitraum<br />

werden VKU-Schätzungen zufolge<br />

für den Umbau zu Smart Grids notwendig.<br />

Diese Systeme basieren auf moderner Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie<br />

(IKT). Flächendeckende, leistungsfähige<br />

Breitbandnetze sind dafür eine<br />

wesentliche Voraussetzung. Kommunale<br />

Unternehmen bauen schon heute in ganz<br />

Deutschland Breitbandinfrastrukturen<br />

auf. Ihre langjährige Erfahrung macht sie<br />

Die Herausforderung liegt im<br />

Ausbau der Verteilnetze, wo<br />

97 Prozent der erneuerbaren<br />

Energien eingespeist werden<br />

dabei zum idealen Partner für die regionale<br />

Versorgung mit schnellem Internet<br />

durch Glasfaser. Vor allem in ländlichen<br />

Räumen, in denen private Unternehmen<br />

aufgrund fehlender Renditeerwartungen<br />

nicht investieren, leisten sie einen entscheidenden<br />

Beitrag für die Standort sicherung<br />

von Unternehmen und der Anbindung der<br />

Bürger an das schnelle Internet der Zukunft.<br />

Synergieeffekte beim Ausbau von<br />

Breitbandinfrastrukturen lassen sich bereits<br />

in der Planungsphase nutzen. Unter<br />

den Straßen liegen zahlreiche Leitungen.<br />

Wird eine verlegt oder erneuert, dann<br />

kommen bei Bedarf gleichzeitig Glasfaser-,<br />

Strom-, Gas-, Fernwärme-, Wasserund<br />

Abwasserleitungen hinzu. Dadurch<br />

können die Grabungskosten auf mehrere<br />

Gewerke verteilt werden. Kommunen, Infrastrukturunternehmen<br />

und Verbraucher<br />

können so bares Geld sparen.<br />

Neue Wege gehen kommunale Unternehmen<br />

auch im Bereich der Elektromobilität.<br />

Stadtwerke erproben vielerorts nachhaltige<br />

Mobilitätskonzepte, bauen Ladeinfrastrukturen<br />

auf und beteiligen sich in<br />

Modellregionen am flächendeckenden<br />

Aufbau der Elektromobilität (lesen Sie<br />

dazu auch das Interview auf Seite 43).<br />

Zudem gehören auch Konzepte für eine<br />

nachhaltige Mobilität und Klimaschutz<br />

im öffentlichen Nahverkehr zumeist zum<br />

Aufgabenspektrum kommunaler Unternehmen.<br />

Stadtwerke sind hierfür prädestiniert,<br />

da sie Stromverteilnetze betreiben<br />

und zugleich die städtebaulichen, verkehrsplanerischen<br />

Strukturen sowie den<br />

lokalen Bedarf am besten überschauen.<br />

So können sie Ladeinfrastrukturen bedarfsgerecht<br />

einführen. Rund ein Drittel<br />

der kommunalen Unternehmen im VKU<br />

engagieren sich bereits für eine elektromobile<br />

Zukunft oder planen es.<br />

Zukunftsweisend sind auch die Anstrengungen<br />

kommunaler Unternehmen<br />

in den klassischen Bereichen<br />

der Daseinsvorsorge, wie der Wasserversorgung.<br />

Was viele nicht wissen: Trinkwasser<br />

aus der Leitung muss in Deutschland<br />

höheren Standards entsprechen als Mineralwasser<br />

aus der Flasche. Diese Standards<br />

lassen sich nur mit einer modernen<br />

Infrastruktur aufrechterhalten. Das macht<br />

in hohem Maße Investitionen, zum Beispiel<br />

in das Kanalnetz, notwendig, die<br />

sich zum Teil jedoch erst nach Jahrzehnten<br />

auszahlen. Langfristiges Denken und<br />

Handeln ist daher das A und O.<br />

Allen Infrastrukturprojekten ist eine zentrale<br />

Herausforderung gemein: die Akzeptanz<br />

in der Bevölkerung. Gerade bei<br />

großen Infrastrukturprojekten regt sich<br />

oft Widerstand unter den Bürgern. Sie<br />

befürchten, zum Teil aus Unwissenheit,<br />

negative Beeinträchtigungen im eigenen<br />

Umfeld. Deren Ursache liegt nur zu oft in<br />

mangelnder Einbindung oder Aufklärung.<br />

Erst zu entscheiden und dann zu diskutieren<br />

steht konträr zu den Erwartungen und<br />

zeugt nicht von gewollter Partizipation.<br />

Information ist dabei die einfachste Art<br />

der Beteiligung und stellt gleichzeitig ein<br />

Minimum an Partizipation dar. Das schafft<br />

Transparenz und Vertrauen. Kommunale<br />

Unternehmen sind vor Ort tätig. Damit<br />

haben sie großes Potenzial zusammen mit<br />

den Eigentümern, den Kommunen, die<br />

Bürger mitzunehmen und Akzeptanz für<br />

Neuerungen zu schaffen, um damit auch<br />

künftig wichtige Infrastrukturprojekte auf<br />

den Weg zu bringen. ■<br />

Fotos: Andrei S/shutterstock.com, VKU<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 41


Magazin<br />

Die Stadtwerke Munster-Bispingen wollen in tiefengeothermische Bohrungen in Munster investieren –<br />

und könnten Kunden bereits in zwei Jahren Energie aus Erdwärme liefern. Grit Preibisch sprach darüber<br />

mit dem Geschäftsführer Bernd Reichelt.<br />

Die Geothermie-Potenziale brachliegen<br />

zu lassen grenzt an Verschwendung<br />

Bernd Reichelt ist Geschäftsführer<br />

der Stadtwerke Munster-Bispingen.<br />

Herr Reichelt, das „Tiefengeothermieprojekt <strong>Lüneburg</strong>er<br />

Heide“ ist das erste kommerzielle Projekt<br />

in Norddeutschland, das sehr tiefe geothermische<br />

Reservoirs erschließen möchte. Was versprechen<br />

sich die Stadtwerke davon?<br />

Zu den größten Herausforderungen der<br />

heutigen Zeit gehört die Schaffung einer<br />

nachhaltigen Energieversorgung, um Emissionen<br />

klimaschädlicher Gase durch den<br />

Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren.<br />

Zudem muss der Ausstieg aus der<br />

Kernenergie durch einen stärkeren Anteil<br />

erneuerbarer Energien kompensiert werden.<br />

Wir setzen dazu auf natürliche Ressourcen<br />

der Erde und Energie aus dem<br />

Erdboden. Mit Geothermie produzieren<br />

wir kostengünstige Energie und reduzieren<br />

den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß. In Norddeutschland<br />

liegen die größten Potenziale<br />

für diese Technologie brach. Diese ungenutzt<br />

zu lassen, würde beinahe an Verschwendung<br />

grenzen.<br />

Was zeichnet Munster gegenüber anderen Standorten<br />

einer Geothermie-Anlage aus?<br />

In Munster gibt es eine gesicherte Abnehmerstruktur<br />

für Wärmekunden. Eine Bundesliegenschaft<br />

käme als erster Großkunde<br />

mit einem vorhandenen Fernwärmenetz<br />

für eine Wärmeversorgung mit Erdwärme<br />

in Frage. Eine Versorgung von Privathaushalten<br />

wäre zu einem späteren Zeitpunkt<br />

möglich. Das Stadtgebiet Munster zeichnet<br />

sich durch hervorragende geologische<br />

Voraussetzungen für die Erdwärmenutzung<br />

aus. Insgesamt gelten die geologischen Rahmenbedingungen<br />

im Norddeutschen Becken<br />

als bundesweit größte und attraktivste<br />

Ressource für die Erdwärmenutzung.<br />

Ab wann können Menschen in Munster Erdwärme<br />

beziehen?<br />

Die beiden Bohrungen für das „Tiefengeothermieprojekt<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide“ sind<br />

für 2014 oder 2015 geplant. Ab Mitte 2015<br />

ist denkbar, dass wir die Anlage in Betrieb<br />

nehmen und Wärme an Kunden liefern<br />

können.<br />

Welche Vor- und Nachteile hat die Geothermie?<br />

Solar- und Windkraftanlagen produzieren<br />

nur Energie, wenn es Tageszeit und Witterungsbedingungen<br />

zulassen. Die Wärme<br />

der Erde steht hingegen als CO₂-freie Energiegewinnung<br />

gleichbleibend, unabhängig<br />

von der Jahres- und Tageszeit zur Verfügung<br />

und ist damit grundlastfähig. Eine besondere<br />

Herausforderung bei der geothermischen<br />

Wärmeversorgung sind die hohen<br />

Investitionskosten. Nach Erschließung des<br />

geothermischen Reservoirs steht die Erdwärme<br />

fast kostenfrei zur Verfügung.<br />

Kann Erdwärme den Energiebedarf ganzer Städte<br />

und Kommunen decken?<br />

Neben den Großprojekten der Tiefengeothermie<br />

mit Bohrungen in bis zu 5.000<br />

Metern Tiefe gibt es die oberflächennahe<br />

Geothermie, mit der etwa Einfamilienhäuser<br />

beheizt werden. Die mitteltiefe Geothermie<br />

mit Tiefen bis zu 1.000 Metern<br />

eignet sich wiederum, um große Verwaltungsgebäude<br />

mit Energie zu versorgen.<br />

Wegen dieser Vielfältigkeit kann Erdwärme<br />

theoretisch durchaus den Energiebedarf<br />

ganzer Kommunen decken. Bei dem „Tiefengeothermieprojekt<br />

<strong>Lüneburg</strong>er Heide“<br />

erwarten die Experten eine thermische<br />

Leis tung von rund 14 Megawatt Wärme<br />

und rund einem Megawatt Strom.<br />

Halten sie Geothermie für eine Technologie der<br />

Zukunft?<br />

Die Geothermie in Deutschland steckt immer<br />

noch in den Kinderschuhen. Aber sie<br />

hat beachtliches Potenzial, zu einer tragenden<br />

Säule der künftigen Energieversorgung<br />

zu werden. Nur mit Hilfe eines Zusammenspiels<br />

aller erneuerbaren Energien kann<br />

die Energiewende gelingen. Damit könnte<br />

auch die Tiefengeothermie schon bald einen<br />

höheren Stellenwert unter den erneuerbaren<br />

Energien einnehmen als bisher. ■<br />

Fotos: privat, iconspro, Przemyslaw Wasilewski/shutterstock.com<br />

42 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Magazin<br />

Dr. Frank Kästner ist Vorstand<br />

der Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> AG.<br />

Die Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> haben in der Region ein<br />

Stromtankstellennetz aufgebaut und bezuschussen den<br />

Kauf von Erdgasfahrzeugen. Was er sich davon verspricht,<br />

erklärte der Vorstand Dr. Frank Kästner Grit Preibisch.<br />

Kunden interessieren sich<br />

für neue Antriebsformen<br />

Dicht an dicht: Je mehr Erdgasfahrzeuge auf der<br />

Straße sind, umso mehr Tankmöglichkeiten wird<br />

es geben. Geladen wird aber vor allem zu Hause.<br />

Herr Dr. Kästner, die Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> unterstützen<br />

den Kauf von Erdgas-Neufahrzeugen<br />

mit finanziellen Zuschüssen und betreiben<br />

E-Tankstellen. Warum machen Sie das?<br />

Unser Tochterunternehmen LSW LandE-<br />

Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> sieht in dem Erdgasantrieb<br />

von Kraftfahrzeugen und in Elektrofahrzeugen<br />

eine sinnvolle Alternative zu<br />

konventionell angetriebenen Fahrzeugen.<br />

Wir liefern bereits sowohl Strom als auch<br />

Erdgas in der Region an unsere Kunden.<br />

Deshalb ist es naheliegend, dass wir auch<br />

für diese Nutzung eine wichtige Rolle spielen<br />

wollen.<br />

Welche Standortvorteile bietet <strong>Wolfsburg</strong> für<br />

elektrisch- und gasbetriebene Fahrzeuge?<br />

Viele Menschen arbeiten in <strong>Wolfsburg</strong> für<br />

Volkswagen. Aus diesem Kreis haben wir<br />

sehr aufgeschlossene Kunden, die sich für<br />

Mobilität im Allgemeinen und neue Antriebsformen<br />

im Speziellen interessieren.<br />

Außerdem bietet Volkswagen mit seinen<br />

verschiedenen Marken heute schon verschiedene<br />

Erdgasfahrzeuge an und wird in<br />

absehbarer Zeit neben den Hybridfahrzeugen<br />

auch rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge<br />

auf den Markt bringen.<br />

Welche Vorteile haben Erdgasfahrzeuge gegenüber<br />

Elektroautos?<br />

Gegenwärtig sprechen für Erdgasfahrzeuge<br />

eine größere Reichweite und kürzere Zeiten<br />

für das Betanken. Die Elektro mobilität<br />

wird sich aber weiterentwickeln, so dass in<br />

wenigen Jahren diese Unterschiede nahezu<br />

verschwinden können.<br />

Wie engmaschig sollte das Netz von Strom- und<br />

Erdgastankstellen in <strong>Wolfsburg</strong> sein?<br />

Bisherige Untersuchungen zeigen: Das Laden<br />

von Elektrofahrzeugen geschieht eher<br />

zu Hause über Nacht oder am Arbeitsplatz.<br />

Dort müssen entsprechende Möglichkeiten<br />

geschaffen werden. Für das Tanken von<br />

Erdgas ist auch jetzt schon eine gute Versorgung<br />

gewährleistet. Ich gehe aber davon<br />

aus, dass bei der weiteren Verbreitung von<br />

entsprechenden Erdgasfahrzeugen noch<br />

die eine oder andere Tankmöglichkeit entsteht,<br />

vor allem in der Nähe von Autobahnen.<br />

Strom sparen wollen, aber Stromautos fördern<br />

klingt paradox. Wie lösen Sie diesen Widerspruch<br />

auf?<br />

Der mögliche Einsatz von Strom für Elektromobilität<br />

tut den Sparzielen keinen Abbruch,<br />

da die Energiemenge am Gesamtverbrauch<br />

gemessen eher gering ist. Andererseits<br />

wird durch das Fahren mit Strom<br />

Benzin- oder Dieselverbrauch ersetzt. Das<br />

rechtfertigt die zusätzliche Nutzung elektrischer<br />

Energie.<br />

Die Bundesregierung hat erklärt, bis 2020 eine<br />

Million Elektroautos auf die Straße bringen zu<br />

wollen. Ist das ein realistisches Ziel?<br />

Ich glaube, dass dieser Plan wohl nicht<br />

realisiert werden kann. Aber Elektrofahrzeuge<br />

werden einen Anteil ausmachen.<br />

Die weitere technische Entwicklung wird<br />

entscheiden, ob und wann die Anzahl von<br />

einer Million Elektrofahrzeugen erreicht<br />

wird. ■<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 43


Recht<br />

Gläubiger, die ein berechtigtes Interesse darlegen, können sich<br />

ab sofort über ein Internet-Portal informieren, ob Schuldner<br />

eine eidesstattliche Versicherung abgegeben haben. Die gedruckten<br />

Verzeichnisse wurden abgsechafft. Von Andreas Kinski<br />

Schuldnerverzeichnis<br />

wird nur noch online geführt<br />

Seit Jahresbeginn steht das Schuldnerverzeichnis<br />

nur noch online zur Verfügung.<br />

Eintragungen über die Abgabe<br />

einer eidesstattlichen Versicherung und<br />

über Haftanordnungen zur Erzwingung<br />

ihrer Abgabe werden seit 1. Januar 2013 in<br />

einem gemeinsamen Vollstreckungsportal<br />

der Bundesländer unter geführt. Sie können<br />

kostenpflichtig abgerufen werden. Je<br />

Datensatz fallen 4,50 Euro an, die im Nachhinein<br />

in Rechnung gestellt werden.<br />

Die Änderungen sind Bestandteil einer<br />

grundlegenden Reform des Zwangsvollstreckungsrechts.<br />

Die bisher von den<br />

Amtsgerichten geführten Schuldnerverzeichnisse<br />

werden in Niedersachsen jetzt<br />

von dem Amtsgericht Goslar als zentralem<br />

Vollstreckungsgericht fortgeführt.<br />

Gleichzeitig entfällt die Möglichkeit, das<br />

Schuldnerverzeichnis in gedruckter Form<br />

zu beziehen. Ob es zu einem späteren<br />

Zeitpunkt wieder eine gedruckte Fassung<br />

geben wird, ist noch unklar, weil der Bezug<br />

der Datensätze mit erheblich höheren<br />

Kosten verbunden ist.<br />

Über das Vollstreckungsportal können sich<br />

Gläubiger bundesweit über eventuelle Einträge<br />

im Schuldnerverzeichnis informieren.<br />

Allerdings ist immer nur ein Einzelabruf<br />

unter Angabe des Vor- und Nachnamens<br />

oder der Firma des Schuldners möglich.<br />

Wie bereits bisher wird jedem die Einsicht<br />

in das Vollstreckungsportal gestattet,<br />

der ein berechtigtes Interesse darlegt: zum<br />

Beispiel, weil er die Daten im Rahmen der<br />

Zwangsvollstreckung oder zur Abwendung<br />

wirtschaftlicher Nachteile benötigt.<br />

Um das Vollstreckungsportal zu nutzen,<br />

muss man sich einmalig registrieren. Anschließend<br />

wird eine Bestätigungs-E-Mail<br />

und wenige Tage später per Post eine PIN<br />

verschickt, mit der sich der Zugang freischalten<br />

lässt.<br />

Eintragungen, die bis zum 31. Dezember<br />

2012 erfolgt sind, werden weiterhin<br />

ausschließlich in dem bisherigen Schuldnerverzeichnis<br />

bei den zuständigen Amtsgerichten<br />

geführt und nicht in das neue<br />

Online-Portal übertragen. Sie lassen sich<br />

deshalb auch nur schriftlich bei dem jeweiligen<br />

Gericht erfragen. ■<br />

www.vollstreckungsportal.de<br />

Weitere Informationen, auch zur Registrierung,<br />

finden Sie auf der Website des<br />

Amtsgerichts Goslar: www.amtsgerichtgoslar.niedersachsen.de,<br />

Klick auf<br />

„Zentrales Vollstreckungsgericht“ und<br />

„Aufgaben und Zuständigkeiten“.<br />

Telefonisch erreichen Sie das Amtsgericht<br />

unter 05321 / 705-0.<br />

D<strong>IHK</strong>-Steuerratgeber<br />

aktualisiert<br />

Bei der Abrechnung von Lohnsteuern und<br />

Reisekosten müssen Arbeitgeber wie Arbeitnehmer<br />

seit Jahresbeginn einige Änderungen<br />

anwenden. Der neue D<strong>IHK</strong>-Ratgeber<br />

„Lohnsteuer / Reisekosten 2013“ stellt<br />

praxisnah, verständlich und an zahlreichen<br />

Beispielen die neuen Abrechnungsmodalitäten<br />

dar.<br />

In seiner 17. Auflage berücksichtigt der<br />

Ratgeber die Neuerungen im Lohnsteuerrecht<br />

sowie bei der Abrechnung von Reisekosten.<br />

Er hilft Arbeitgebern, diese Neuerungen<br />

haftungssicher umzusetzen und die<br />

lohnsteuerliche Gestaltung zu optimieren.<br />

Neben den gesetzlichen Änderungen stellt<br />

das Buch auch die neuen Lohnsteuer-Hinweise<br />

2013 vor und geht auf Detailfragen<br />

zur elektronischen Lohnsteuerkarte ein.<br />

Zudem werden die Neuregelung bei der<br />

Abrechnung von Mini-Jobbern sowie die<br />

Neuausrichtung des steuerlichen Reisekostenrechts<br />

dargestellt. Beschrieben werden<br />

auch die Reaktion der Finanzverwaltung<br />

auf die Finanzrechtsprechung aus 2012<br />

sowie die Folgen, die sich daraus für die<br />

Unternehmen ergeben. Der Ratgeber enthält<br />

schließlich auch einen Überblick über<br />

die Reisekostenreform, die ab 2014 zur Anwendung<br />

kommt.<br />

Prüfungsrelevant ist ferner die Erfassung<br />

und Bewertung von geldwerten Vorteilen.<br />

Bestandteile der Publikation sind die<br />

aktuellen Entwicklungen aus der Finanzverwaltung<br />

und der Rechtsprechung auf<br />

die Anerkennung von Gutscheinen als<br />

Sachzuwendungen, die Abrechnung von<br />

Betriebsveranstaltungen, die Dienstwagengestellung<br />

und die Entwicklungen bei der<br />

Pauschalierung nach § 37b EStG. red<br />

Internet-Bestellshop: www.dihk-verlag.de<br />

44


Recht<br />

Wer Kunden mit finanziellen Problemen zum Beispiel<br />

durch Ratenzahlung entgegenkommen möchte, kann selbst<br />

in Schwierigkeiten geraten: dann nämlich, wenn bei einer<br />

späteren Insolvenz Geld zurückverlangt wird.<br />

Gute Absichten können<br />

zum eigenen Nachteil werden<br />

Der Bundesgerichtshof hat einen Unternehmer<br />

verurteilt, an einen Insolvenzverwalter<br />

rund 112.000 Euro<br />

nebst Zinsen seit September 2005 zurückzuzahlen<br />

(Urteil vom 6. Dezember<br />

2012, Az. IX ZR 3/12); Grundlage war die<br />

Vorsatzanfechtung nach § 133 Insolvenzordnung<br />

(InsO). Der Warenlieferant war<br />

bereit, seinem gewerblich tätigen Kunden<br />

Aufmerksam<br />

handeln: Gibt es<br />

Hinweise auf eine<br />

drohende Zahlungsunfähigkeit<br />

des Kunden, sollten<br />

Lieferanten keine<br />

großzügigen Vereinbarungen<br />

treffen.<br />

bei der Rückzahlung fälliger Rechnungen<br />

entgegenzukommen. Daher schloss er<br />

mit dem Kunden seit März 2004 meh rere<br />

Teilzahlungsvereinbarungen, die sich an<br />

dessen finanziellen Möglichkeiten orientierten.<br />

Anderthalb Jahre später wurde<br />

gleichwohl das Insolvenzverfahren eröffnet.<br />

Nunmehr, über sieben Jahre später,<br />

muss der Lieferant einen großen Teil der<br />

erhaltenen Ratenzahlungen an den Insolvenzverwalter<br />

zurückzahlen.<br />

Nach § 133 Abs. 1 InsO ist eine Zahlung<br />

des Schuldners anfechtbar, wenn er sie<br />

innerhalb von zehn Jahren vor dem Insolvenzantrag<br />

mit dem Vorsatz erbracht hat,<br />

seine Gläubiger zu benachteiligen, und der<br />

Empfänger diesen Vorsatz kannte. Durch<br />

diese Regelung kann es allerdings passieren,<br />

dass die Bereitschaft, gemeinsam mit<br />

langjährigen Kunden nach Wegen aus deren<br />

Krise zu suchen – etwa durch Stundung<br />

der Zahlungen oder Ratenvereinbarung<br />

– im Prinzip bestraft wird.<br />

Jedes Indiz für eine Zahlungsunfähigkeit,<br />

zum Beispiel eine Rücklastschrift, hohe offene<br />

Forderungen oder die Bitte des Kunden<br />

um Teilzahlungen, kann Lieferanten<br />

in einem späteren Insolvenzverfahren zum<br />

Verhängnis werden. Für sich genommen<br />

oder in Verbindung mit anderen Indizien<br />

können Insolvenzverwalter und Gerichte<br />

sie so deuten, dass der Lieferant auf eine<br />

Krise des Kunden schließen musste. Entlasten<br />

kann sich der Lieferant später nur,<br />

wenn er beweisen kann, dass die „Kenntnis“<br />

von der Zahlungsunfähigkeit bei der<br />

Zahlung wieder entfallen war.<br />

Sicherheit hätte ein Lieferant wohl nur,<br />

wenn er sich für den Zeitpunkt jeder Zahlung<br />

eine Liquiditätsbilanz vorlegen ließe.<br />

Gibt der Kunde keinen Einblick in seine<br />

betriebswirtschaftlichen Zahlen, müsste<br />

der Lieferant wohl eine Zahlungsvereinbarung<br />

ablehnen und vollstrecken oder dem<br />

Kunden einen sofortigen Insolvenzantrag<br />

empfehlen. red<br />

Fotos: mast3r, vasabii, Fotokon, Liv friis-larsen/shutterstock.com<br />

Genehmigter Urlaub darf nur<br />

im Notfall widerrufen werden<br />

Ruhig ausspannen:<br />

Wegen eines personellen<br />

Engpasses<br />

können Arbeitgeber<br />

Mitarbeiter nicht aus<br />

dem Urlaub holen.<br />

Hat ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer<br />

Urlaub genehmigt, kann er ihn nur im<br />

Notfall widerrufen. Ein personeller Engpass<br />

erfüllt diese Voraussetzung nicht.<br />

Das entschied das Landesarbeitsgericht<br />

Köln im Fall einer Verkäuferin in einem<br />

Bekleidungsunternehmen. Sie hatte ihren<br />

genehmigten Urlaub nicht unterbrochen,<br />

obwohl der Arbeitgeber ihn wegen eines<br />

verkaufsoffenen Wochenendes wider rufen<br />

hatte (Urteil vom 27. September 2012,<br />

Az. 6 Sa 449/12). Der Arbeitgeber sah darin<br />

eine Arbeitsverweigerung, die er zum<br />

Anlass für eine fristlose Kündigung nahm.<br />

In seiner Begründung weist das Gericht<br />

darauf hin, dass der Arbeitgeber einen<br />

einmal genehmigten Urlaub nur in einem<br />

Notfall widerrufen könne – also dann,<br />

wenn eine zwingende Notwendigkeit<br />

vorliege. Ein personeller Engpass erfülle<br />

nicht die Voraussetzung einer solchen<br />

Notlage. Auch ohne den Einsatz der Arbeitnehmerin<br />

habe der Arbeitgeber sein<br />

Ladengeschäft öffnen können. Da kein<br />

zwingender Grund für den Widerruf des<br />

Urlaubs vorlag, stelle die Weigerung, den<br />

Urlaub zu unterbrechen, keine Pflichtverletzung<br />

dar. Die Arbeitnehmerin sei ihrer<br />

Arbeit daher berechtigt ferngeblieben. Die<br />

fristlose Kündigung sei unwirksam. red<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 45


Service<br />

Kooperationsbörse<br />

Wir veröffentlichen Ihre Kooperationswünsche<br />

als chiffrierte Anzeigen. Interessenten<br />

für die veröffentlichten Wünsche können sich<br />

ebenfalls an unsere <strong>IHK</strong> wenden. Wir leiten<br />

die Zuschriften ungeöffnet an die Inserenten<br />

weiter. Den Erfassungsbogen der kostenlosen<br />

Anzeige in der Kooperationsbörse finden Sie<br />

im Internet: Dok.-Nr. 6484<br />

Ihre Ansprechpartnerin für die<br />

Kooperations- und<br />

Unternehmensnachfolgebörse:<br />

Gudrun Braun<br />

Tel. 04131 – 742-139, -239 (Fax)<br />

braun@lueneburg.ihk.de<br />

Bei Inseraten aus <strong>IHK</strong>-Börsen gelten die<br />

Bedingungen der jeweiligen Börse<br />

Unternehmensnachfolgebörse<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>IHK</strong> unterstützt Existenzgründer bei<br />

der Suche nach übernahmefähigen Betrieben<br />

und Betriebsinhaber bei der Suche nach geeigneten<br />

Nachfolgern. Sie können Angebote<br />

und Nachfragen entweder als Textentwurf bei<br />

uns einreichen oder direkt im Internet unter<br />

www.nexxt-change.org eingeben, einer bundesweiten<br />

Nachfolgebörse. Die Chiffre-Veröffentlichung<br />

in „<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ und im<br />

Internet ist unentgeltlich. Zuschriften leiten<br />

wir unter Wahrung der Anonymität der Inserenten<br />

weiter. Dok.-Nr. 19476<br />

ANGEbotE<br />

LG-A-13-1001 – Professionell geführter Pflegedienst<br />

aus Altersgründen zu verkaufen.<br />

Mit viel Herz und Engagement hat sich die<br />

Firmeninhaberin gemeinsam mit ihrem<br />

Mann und fünf Mitarbeitern seit über 16<br />

Jahren der häuslichen Pflege von alten,<br />

kranken und behinderten Menschen verschrieben.<br />

Das gesamte Team verweist auf<br />

einen sehr guten und hohen Ausbildungsstand<br />

und genießt neben seiner fachlichen<br />

Kompetenz auch ein hohes Maß an Vertrauen<br />

bei den Kunden, was sich am Kundenzulauf<br />

und dem guten Leumund widerspiegelt.<br />

Dieser wirtschaftliche Erfolg ist<br />

weiter ausbaubar, wird jedoch aus Altersgründen<br />

nicht mehr angestrebt. Da aus der<br />

Familie keine Nachfolge möglich ist, soll<br />

das Unternehmen verkauft werden. Für<br />

eine Übernahme ist eine Pflegedienstleitung<br />

mit Berufserfahrung notwendig. Bei<br />

Interesse geben Sie bitte neben der Chiffre-<br />

Nr. auch die Referenznummer 312617 an.<br />

LG-A-13-1002 – Nachfolger für exklusive<br />

Landgastronomie gesucht. Wunderschönes,<br />

denkmalgeschütztes Anwesen, von<br />

Grund auf saniert, präsentiert sich in modernem,<br />

privatem Ambiente. Das Haus<br />

wurde im Jahre 1880 erbaut. Es weist Alleinstellungsmerkmale<br />

auf, was dieses Objekt<br />

überaus interessant macht. Durch bauliche<br />

Erweiterung besteht die Möglichkeit<br />

der Expansion. Drei Hotelzimmer stehen<br />

zum Ausbau bereits zur Verfügung. Bevorzugt<br />

wird das Restaurant von einem anspruchsvollen<br />

Publikum frequentiert und<br />

genießt einen hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad,<br />

unter anderem bedingt<br />

durch die ausgezeichnete, gehobene deutsche<br />

sowie internationale Küche. Gesamtnutzfläche<br />

ca. 550 qm inkl. Einliegerwohnung,<br />

die zurzeit noch vom Eigentümer<br />

genutzt wird. Der Außenbereich weist 270<br />

Plätze auf und ist erweiterungsfähig. Verkauf<br />

aus Altersgründen. Bei Interesse geben<br />

Sie bitte unsere Referenznummer<br />

311898 an.<br />

LG-A-13-1003 – Onlineshop für individuelle/<br />

frische Backwaren zu verkaufen. Der Kunde<br />

hat die Möglichkeit, die Backwaren<br />

komplett selbst zusammenzustellen. Aber<br />

auch ein Menü mit bereits ausgesuchten<br />

Zutaten ist vorhanden. Die Seite ist jetzt<br />

seit ca. einem Jahr online und hat bereits<br />

für viel Interesse gesorgt. Ich verkaufe den<br />

Onlineshop, da mir die Zeit fehlt, mich intensiv<br />

mit ihm zu beschäftigen und weiter<br />

voranzutreiben. Der Shop ist auf dem System<br />

xt-commerce aufgebaut. So hat der Inhaber<br />

selbst die Möglichkeit, alle Texte und<br />

Menü-Punkte zu ändern. Auf Wunsch können<br />

die Domains .de und .com übernommen<br />

werden.<br />

LG-A-13-1004 – Nachfolger gesucht! Seit 37<br />

Jahren stetig gewachsenes Gartencenter in<br />

kaufkräftigem Umfeld im südlichen „Speckgürtel“<br />

von Hamburg (zentrale, gut erreichbare<br />

Lage) möchte seinen Erfolgsweg<br />

fortsetzen. Die Daten im Detail: Verkaufsbaumschule<br />

mit zwei Gewächshäusern<br />

(wahlweise beheizt) für Saisonpflanzen,<br />

Zimmerpflanzen, Hardware, ausreichend<br />

Parkplätze. Gesamtverkaufsfläche: 5.500<br />

qm, davon 1.200 qm Verkaufsgewächshäuser<br />

und Freiflächen. Breites, ausgewogenes<br />

Sortiment von traditionell über Neuheiten<br />

bis Raritäten, Dekotrends für Haus und<br />

Garten, Zubehör und Pflanzenschutz, Dünger<br />

und Geschenkartikel, In- und Outdoor-<br />

Börsen<br />

Hartwaren. Großes Dienstleistungsspektrum:<br />

Gartenplanung, Pflanzlisten, Neu- und<br />

Umgestaltung, Pflanz- und Pflegearbeiten,<br />

Gala-Bau.<br />

LG-A-13-1006 – Nachfolger für Onlinehandel<br />

mit Kinderwagen gesucht. Unser Betrieb<br />

wurde vor zwei Jahren als Nebenerwerb gegründet.<br />

Die Kinderwagen wurden von uns<br />

entwickelt und aus Fernost importiert. Der<br />

Vertrieb wird über unsere Webseite sowie<br />

Rakuten und einen eBay-Shop organisiert.<br />

Ein möglicher Interessent sollte mindestens<br />

vier Stunden am Tag zum Weiterbetrieb aufwenden.<br />

Die Ablösesumme für Webseite,<br />

Shops und Markenrechte liegt bei etwa<br />

10tsd Euro, zuzüglich Warenbestand.<br />

LG-A-13-1007 – Folienverarbeitender Betrieb<br />

aus Altersgründen zu verkaufen. Wir fertigen<br />

Beutel, Säcke und Abschnitte für Verpackungen,<br />

schneiden vorhandene Folienrollen<br />

auf Maß u. ä. Die alteingesessene<br />

Firma wird zurzeit gebremst gefahren, ist<br />

aber wieder ausbaufähig. Die ca. 1.000 qm<br />

große, beheizbare Halle mit Büro und Sozialräumen<br />

kann auch anders genutzt werden.<br />

Sie liegt in Autobahnnähe, zwischen<br />

Hannover und Verden auf einem 3.000 qm<br />

großen Grundstück, das durch Zukauf erweitert<br />

werden kann.<br />

LG-A-13-1008 – Gastronomie in bester Lage<br />

<strong>Lüneburg</strong>s aus Altersgründen abzugeben.<br />

Das seit 1987 betriebene Restaurant liegt<br />

im Herzen <strong>Lüneburg</strong>s in einer „Kneipenmeile“.<br />

Es soll zeitnah abgegeben werden.<br />

LG-A-13-1009 – Wir suchen den richtigen<br />

Nachfolger. Das Unternehmen beschäftigt<br />

drei Mitarbeiter, ist im Großraum Hamburg<br />

aktiv, weist konstante Umsätze und Gewinne<br />

aus und ist bestens bekannt. Eine begleitende<br />

Übergabe durch den jetzigen Inhaber<br />

wird für bis zu einem Jahr sichergestellt.<br />

Das Unternehmen ist voll eingerichtet und<br />

ausgestattet und soll mit allen <strong>Wirtschaft</strong>sgütern<br />

übergeben werden.<br />

LG-A-13-1011 – Aus Altersgründen gebe ich<br />

mein Geschäft in Kleinstadt ab (absolute<br />

Vollexistenz). Beste Innenstadtlage, konkurrenzlos,<br />

hoher Stammkundenanteil,<br />

günstige Miete. Umsatz: 450.000 Euro +<br />

20.000 Euro Lotto-Provision. Kapital für<br />

Übernahme und Warenbestand erforderlich.<br />

LG-A-13-1012 – Systemgastronomie mit mehreren<br />

Filialen und Partyservice im Großraum<br />

Braunschweig, komplett und gut<br />

46<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Service<br />

eingerichtet, abzugeben. Hoher Bekanntheitsgrad,<br />

langfristige Mietverträge, gutes<br />

Personal, bekannte und beliebte Eigenprodukte.<br />

LG-A-3949-5 – Einwegpaletten, unbehandeltes<br />

Holz. Bei uns fallen täglich zahlreiche Einwegpaletten<br />

mit unterschiedlichen Maßen<br />

an. Diese sind gestapelt, einfach foliert und<br />

mit einem Umreifungsband gesichert. Die<br />

Paletten sind teilweise unbeschädigt, teilweise<br />

beschädigt. Menge: 40 bis 60 Stück, Häufigkeit:<br />

wöchentlich, Transport: nach Absprache,<br />

Preis: nach Absprache, Anfallstelle:<br />

21220 Seevetal, Maschen<br />

Unter www.ihk-recyclingboerse.de können<br />

die in der Datenbank vorhandenen Inserate<br />

angesehen sowie neue Angebote und Gesuche<br />

selbst eingegeben werden.<br />

NACHFRAGEN<br />

LG-N-13-201 – Zur Erweiterung unserer seit<br />

1995 bestehenden Immobilienverwaltung<br />

suchen wir zusätzlichen Verwaltungsbestand<br />

bzw. eine kleine bis mittelständische<br />

Hausverwaltung im Raum Hamburg / Winsen<br />

/ <strong>Lüneburg</strong> / Uelzen / Soltau, die als<br />

separates Unternehmen oder Niederlassung<br />

bestehen bleiben soll, wenn das Büro<br />

nicht in <strong>Lüneburg</strong> ist. Die Übernahme von<br />

Personal, Geschäftsinventar und -räumen<br />

ist möglich bzw. verhandelbar.<br />

LG-N-13-202 – Dipl.-<strong>Wirtschaft</strong>sing. sucht<br />

Handels- oder Industrieunternehmen.<br />

Teamfähiger Generalist, 49 Jahre, verheiratet,<br />

Auslandsaufenthalte, mit Erfahrungen<br />

in der Geschäftsleitung und im internationalen<br />

Vertrieb sucht eine Beteiligung oder<br />

Übernahme, gerne auch im Rahmen einer<br />

Unternehmensnachfolge. Gesucht wird ein<br />

kleines bis mittleres Unternehmen, das erklärungsbedürftige<br />

technische Produkte<br />

wie Maschinen, Elektrogeräte oder -anlagen,<br />

Industrieausrüstung oder Komponenten<br />

dafür vermarktet bzw. produziert.<br />

Standort: Hamburg, Nordost-Niedersachsen.<br />

HL-A-3947-2 – Kaltschaum in Streifen und<br />

auch als Flocken möglich. Menge: 300 kg,<br />

ca. 14 Kubikmeter, Häufigkeit: monatlich,<br />

Verpackungsart: in Säcken, Transport: Anlieferung<br />

möglich, Anfallstelle: Hamburg<br />

STD-A-3854-2 – PET-PP-EVOH-PP (Ethylen-<br />

Vinylalkohol-Copolymer). Wir suchen Abnehmer<br />

für eine Verbundfolie (zusammenhängende<br />

Stanzgitterrollen), welche ursprünglich<br />

zum Siegeln von PP-Schalen<br />

verwendet wurde. Menge: 1.000 kg, Häufigkeit:<br />

monatlich, Verpackungsart: nach Absprache,<br />

Transport: nach Absprache, Preis:<br />

VB, Anfallstelle: Cuxhaven<br />

STD-A-3899-1 – Eisen-III-Chlorid, ältere Charge,<br />

gelagert im Edelstahltank, Sicherheitsdatenblatt<br />

und Produktdatenblatt liegen vor.<br />

Menge: 21 t, ca. 14.000 l, Häufigkeit: einmalig,<br />

Verpackungsart: lose, Anlieferung im<br />

TKW, Transport: kann angeliefert werden,<br />

Preis: nach Absprache, Anfallstelle: Norddeutschland<br />

Ihr Ansprechpartner für die Recyclingbörse:<br />

Gerd Ludwig<br />

Tel. 04131 – 742-138, -180 (Fax)<br />

ludwig@lueneburg.ihk.de<br />

Aktuelle Bauleitplanung<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>IHK</strong> wird regelmäßig angehört,<br />

wenn Änderungen von Bebauungsplänen<br />

und Flächennutzungsplänen anstehen, die<br />

große Bedeutung für die Nutzung der jeweiligen<br />

Flächen haben können. Wir vertreten<br />

dabei die Interessen betroffener Gewerbebetriebe.<br />

Bitte teilen Sie uns Ihre Hinweise<br />

und Bedenken mit. Wir nehmen sie gern in<br />

unsere Stellungnahmen auf.<br />

www.ihk-lueneburg.de/bauleitplanung<br />

Bekanntmachung<br />

Die nächste Sitzung der Vollversammlung<br />

der Industrie- und Handelskammer <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />

findet statt am 14. März um<br />

15 Uhr bei der Milford Tea GmbH & Co.<br />

KG in Buchholz (Nordheide).<br />

LG-N-13-203 – Generalist (Diplom-Ökonom,<br />

37 Jahre) mit besonderen Kenntnissen im<br />

Bereich Personal sowie internationaler Erfahrung<br />

sucht Einstieg als Berater oder Manager,<br />

um Unternehmen weiterzuführen.<br />

Angestrebt wird die Nachfolge eines (gerne<br />

auch international tätigen) KMU oder aktive<br />

Beteiligung – mit begleiteter Übergangszeit<br />

durch Eigentümer. Alter des Unternehmens<br />

> 3 Jahre, Rechtsform zweitrangig.<br />

Erstkontakt über Regionalpartner und persönliches<br />

Gespräch bevorzugt.<br />

Recyclingbörse<br />

angebote<br />

Foto: Maridav/shutterstock.com<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

47


Service<br />

Bücher<br />

Das sollten Sie lesen<br />

Empfehlungen von Christina Schrödter,<br />

Tourismusreferentin in unserer <strong>IHK</strong><br />

FRANK SIMMETH:<br />

Gebrauchsanleitung Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter gastorientiert führen<br />

Nur weil man gut ausgebildet, mit ausreichend<br />

Berufserfahrung gesegnet und bereit<br />

ist, den nächsten Schritt auf der Karriereleiter<br />

in Angriff zu nehmen, heißt das noch<br />

lange nicht, dass man auch Mitarbeiter führen<br />

kann. Das Buch „Gebrauchsanleitung<br />

Mitarbeiter“ richtet sich an Führungskräfte<br />

im Gastgewerbe – und solche, die es mal<br />

werden wollen. Verständlich und in verdaulichen<br />

Häppchen gibt der Autor psychologisches<br />

Hintergrundwissen, wie das Gefüge<br />

zwischen Führungskraft und Mitarbeitern<br />

funktioniert. Die Theorie ist dennoch<br />

schmackhaft. Denn sie ist gespickt mit Beispielen<br />

und Geschichten aus dem wahren<br />

Leben, die nicht selten zum Lachen sind,<br />

und hilfreichen Praxistipps.<br />

Eine hilfreiche und vergnügliche Lektüre<br />

für alle, die als Führungskraft das Beste aus<br />

ihren Mitarbeitern herauskitzeln möchten!<br />

ISBN 978-3-87515-079-7, 32 Euro, Matthaes Verlag<br />

SANDRA WARDEN<br />

Wegweiser für Ausbilder<br />

Erfolg durch Ausbildungsqualität<br />

Der Wettbewerb um junge Nachwuchskräfte<br />

wird härter – und auch im Gastgewerbe wird<br />

es immer schwieriger, offene Ausbildungsplätze<br />

mit geeigneten Bewerbern zu besetzen.<br />

Nicht zuletzt deshalb ist es unerlässlich, dass<br />

das Gastgewerbe sich gegenüber Bewerbern,<br />

Auszubildenden und auch deren Eltern als<br />

professionelles, vielseitiges und zukunftstaugliches<br />

Berufsfeld präsentiert.<br />

Einen ausgesprochen praxisnahen Ratgeber<br />

für Ausbilder im Gastgewerbe hat jetzt der<br />

Dehoga herausgegeben. Der „Wegweiser für<br />

Ausbilder“ führt Schritt für Schritt mit zahlreichen<br />

Checklisten und Musterschreiben<br />

durch den Ablauf einer gastgewerblichen<br />

Ausbildung: vom Schnupperpraktikum über<br />

das Auswahlverfahren und den Ausbildungsvertrag,<br />

Tipps für den ersten Ausbildungstag,<br />

Ausbildungsplänen und Beurteilungsgesprächen<br />

bis hin zur Abschlussprüfung. Das Kapitel<br />

„Karrierewege“ zeigt auf, wie man es<br />

jungen Talenten auch nach Ausbildungsende<br />

schmackhaft machen kann, im Gastgewerbe<br />

zu bleiben.<br />

Checklisten und Textvorschläge werden auf<br />

der zum Buch gehörenden CD gleich mitgeliefert.<br />

Eine lohnende Investition für alle<br />

gastgewerblichen Ausbilder und die, die es<br />

noch werden wollen!<br />

29,90 Euro (19,90 Euro für Mitglieder)<br />

Dehoga-Bundesverband / Interhoga<br />

ANDREAS STEINLE, THOMAS HUBER,<br />

HARRY GATTERER: Familienmärkte<br />

Wie der Wandel der Familien neue<br />

Chancen eröffnet<br />

Es gibt sie noch, die klassische Familie bestehend<br />

aus Mama, Papa, Kind(ern) und<br />

Hund – möglichst einem Golden Retriever.<br />

Aber Familie ist längst zu einem Gestaltungsraum<br />

geworden, der sehr unterschiedlich<br />

definiert wird. In der aktuellen Studie<br />

„Familienmärkte“ zeigen die Autoren, welches<br />

wirtschaftliche Potenzial in Familien<br />

steckt: Familien wenden im Schnitt<br />

3.017 Euro im Monat für privaten Konsum<br />

auf – deutlich mehr als Singles und Paare<br />

ohne Kinder. Es lohnt sich also für <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmen,<br />

einen genaueren<br />

Blick auf die Zielgruppe Familie zu werfen.<br />

Neun verschiedene Familien-Märkte hat<br />

die Studie typisiert, die sich teilweise überschneiden:<br />

von „MommaDaddy-Märkten“<br />

über „Chaos-Märkte“ bis hin zu „Chillout-<br />

Märkten“ werden verschiedene Familientypen<br />

mit ihren spezifischen Bedürfnissen<br />

und Besonderheiten vorgestellt. Dazu erläutern<br />

die Autoren, für welche Branchen<br />

sie besondere Marktchancen bieten.<br />

ISBN 978-3-938284-68-1, 250 Euro,<br />

Zukunftsinstitut GmbH<br />

Sie sind Buchhändler und möchten<br />

Ihre Literaturtipps gern<br />

unseren Lesern weitergeben?<br />

Melden Sie sich bei uns:<br />

redaktion@lueneburg.ihk.de<br />

48 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Branchenspiegel<br />

Service<br />

Arbeitssicherheit<br />

Internationale Demo-Show<br />

Spedition<br />

Werbeagentur<br />

live<br />

Bühnen /Regale<br />

Kranvermietung<br />

Werbeagentur<br />

Energieberatung<br />

INTERNET<br />

KUNDENMAGAZINE<br />

IMAGE- UND<br />

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Verbesserung der Energieeffizienz<br />

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im <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />

Wenn Sie dabei sein möchten, setzen Sie sich mit uns in Verbindung:<br />

Hamburger Buch- und Zeitschriftenverlag GmbH<br />

Doormannsweg 22, 20259 Hamburg,<br />

Fon: 040 4143338-30, Fax: 040 4143338-18<br />

info@hbzv.com, www.hbzv.com<br />

Sie sind ebenfalls Buchhändler und möchten Ihre Literaturtipps gern unseren<br />

Lesern weitergeben? Melden Sie sich bei uns: redaktion@lueneburg.ihk.de<br />

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3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

49


<strong>Unsere</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong><br />

Herausgeber:<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />

Am Sande 1, 21335 <strong>Lüneburg</strong><br />

Telefon: 04131 / 742-0, -180 (Fax)<br />

E-Mail: redaktion@lueneburg.ihk.de<br />

Internet: www.ihk-lueneburg.de<br />

<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle Celle<br />

Südwall 26, 29221 Celle<br />

Telefon: 05141 / 9196-0, -54 (Fax)<br />

E-Mail: service-ce@lueneburg.ihk.de<br />

<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />

Am Mühlengraben 22-24<br />

38440 <strong>Wolfsburg</strong><br />

Telefon: 05361 / 2954-0, -54 (Fax)<br />

E-Mail: service-wob@lueneburg.ihk.de<br />

Verantwortlich:<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Michael Zeinert<br />

Chefredaktion:<br />

Markus Mews, Christina Kohl<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Sukau<br />

Grafik:<br />

zwei:c communication<br />

Doormannsweg 22<br />

20259 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 414 33 38-0<br />

info@zwei-c.com<br />

www.zwei-c.com<br />

Verlag:<br />

Hamburger Buch- und<br />

Zeitschriftenverlag GmbH<br />

Doormannsweg 22<br />

20259 Hamburg<br />

Telefon: 040 / 414 33 38-30<br />

Telefon: 040 / 414 33 38-18<br />

anzeigen@hbzv.com<br />

Anzeigenleitung:<br />

Henner Schulz-Karstens<br />

Telefon: 040 / 414 33 38-13<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Verlagsvertretung Hirsch<br />

Inke Hirsch<br />

Telefon: 040 / 414 33 38-25<br />

Anzeigenschluss:<br />

ca. 1. des Vormonats<br />

Gültiger Anzeigentarif:<br />

Mediadaten 1. Januar 2013<br />

Druck: Neef + Stumme premium<br />

printing GmbH & Co. KG, Wittingen<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> ist das offizielle<br />

Organ der <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />

Der Bezug von <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen<br />

Beitragspflicht als Mitglied der <strong>IHK</strong>.<br />

Erscheinungsdatum: 7. März 2013<br />

Erscheinungsweise: 11 Ausgaben<br />

(Doppelausgabe Juli /August)<br />

64. Jahrgang, Verbreitete<br />

Auflage im 4. Quartal 2012:<br />

36.683 Exemplare<br />

ISSN 1439-829X<br />

Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Auffassung der <strong>IHK</strong> wieder.<br />

Movimentos-Festwochen<br />

Bereits zum elften Mal veranstaltet die <strong>Wolfsburg</strong>er Autostadt die Movimentos-Festwochen,<br />

in diesem Jahr zwischen dem 2. April und dem 5. Mai. Tanzensembles aus aller Welt treten<br />

mit zahlreichen Deutschlandpremieren auf, zum Beispiel zwei Choreografien des Fabulous<br />

Beast Dance Theatre aus Irland (Foto). Jedes Jahr haben die Festwochen ein bestimmtes Thema<br />

– 2013 stehen die Konzerte, Lesungen und Theater aufführungen im Zeichen der Toleranz.<br />

Veranstaltungen<br />

Ort Datum Titel Informationen<br />

<strong>Wolfsburg</strong> -7.4. Ausstellung Licht.Schatten.Farbe. www.phaeno.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong> -16.6. Steve McCurry – Im Fluss der Zeit. Fotografien<br />

aus Asien 1980-2011<br />

www.kunstmuseum-wolfsburg.de<br />

Celle -11.8. LEGO ® Bausteinwelten aus der Sammlung Lange www.bomann-museum.de<br />

Seevetal-Hittfeld 9.+10.3. 23. Hittfelder Ostereiermarkt www.hittfelderostereiermarkt.de<br />

Bardowick 10.3. Verkaufsoffener Sonntag www.bardowick.de<br />

Celle 10.3. Celler Wasa-Lauf www.celler-wasa-lauf.de<br />

Winsen (Luhe) 10.3. Verkaufsoffener Sonntag www.winsen.de<br />

Küsten, OT Lübeln 16.+17.3. Kunst am Ei – 28. Wendländischer Ostereiermarkt www.rundlingsmuseum.de<br />

Gifhorn 16.+17.3. Handgemacht-Markt 2013 www.suedheide-gifhorn.de<br />

Winsen (Luhe) 16.+17.3. Österlicher Kunsthandwerkermarkt www.marstall-winsen.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 16.+17.3. Art + Life – Kunsthandwerker- und Lifestyle-Messe www.wolfsburg.de<br />

Darchau 17.3. Frühlings- und Ostermarkt www.lueneburg.de<br />

Dannenberg 17.3. Ostermarkt www.tourismusverein-elbtalauedannenberg.de<br />

Seevetal-Hittfeld 23.3. Leben&Art – Markt für Kunst, Design, Mode,<br />

Leckeres<br />

www.lebenundart.de<br />

Hankensbüttel 23.+24.3. Frühlingsmarkt im Otterzentrum www.otterzentrum.de<br />

Bad Bevensen 23.+24.3. Antik- und Trödelmarkt www.bad-bevensen-tourismus.de<br />

Bussau 24.3. Bauern- und Ostermarkt im Rundlingsdorf Bussau www.region-wendland.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong>-Fallersleben 24.3. Verkaufsoffener Sonntag www.fallersleben.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 2.4.-5.5. Movimentos-Festwochen in der Autostadt www.movimentos.de<br />

Reppenstedt 6.+7.4. <strong>Wirtschaft</strong>s- und Verkaufsmesse www.gellersen-messe.de<br />

<strong>Wolfsburg</strong>-Vorsfelde 14.4. Verkaufsoffener Sonntag www.wolfsburg.de<br />

Winsen (Luhe) 19.-22.4. Frühjahrsmarkt / Verkaufsoffener Sonntag www.winsen.de<br />

Wittingen 20.+21.4. 9. Nordkreismesse www.hgv-wittingen.de<br />

Scharnebeck 20.+21.4. 5. Patchworkmesse www.patchworkscharnebeck.jimdo.com<br />

Celle 20.-22.4. Niedersächsisches Gartenfestival www.niedersaechsischesgartenfestival.de<br />

Winsen-Hoopte 24.-28.4. landKULT im Frühjahr landkult.jimdo.com<br />

Bösel 26.4. Buerbeerfest www.buerbeer.de<br />

Soltau 26.-28.4. Frühjahrsmarkt / Verkaufsoffener Sonntag www.soltau.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 26.-29.4. Frühjahrsmarkt www.lueneburg.de<br />

Bad Bodenteich 27.4.-1.5. 17. Burgspektakel www.burg-bodenteich.de<br />

<strong>Lüneburg</strong> 28.4. Verkaufsoffener Sonntag www.lueneburg.de<br />

Winsen (Luhe) 28.4. Tulpenfest www.winsen.de<br />

Gifhorn 28.4. Verkaufsoffener Sonntag www.gifhorn4u.de<br />

Bitte senden Sie Ihre Veranstaltungshinweise per E-Mail an redaktion@lueneburg.ihk.de<br />

Foto: Movimentos / Johan Persson<br />

50<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013


Impressum / Kalender<br />

<strong>Wirtschaft</strong>stermine<br />

Service<br />

Ort Datum Titel Anmeldung<br />

www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr.<br />

Professorengespräch, Termine auf Anfrage 04131 / 742-142 14621<br />

Innovationsaudit, Termine auf Anfrage 04131 / 742-142 22294<br />

Verden 21.3. Patent- und Markenberatungstag 04141 / 524-190 81026<br />

<strong>Lüneburg</strong> 28.3. <strong>IHK</strong>-Beratungssprechtag für Existenzgründer 04131 / 742-139 26557<br />

(vormittags)<br />

<strong>IHK</strong>-Steuerberatersprechtag für Existenzgründer 04131 / 742-139 17629<br />

(nachmittags)<br />

<strong>Lüneburg</strong> 2.4. Runder Tisch für Innovationsförderung 04131 / 742-142 14623<br />

Stade 3.4. Patent- und Markenberatungstag 04141 / 524-190 81026<br />

<strong>Lüneburg</strong> 5.4. <strong>IHK</strong>-Unternehmertag www.ihk-lueneburg.de/unternehmertag<br />

Celle 8.4. Öffentlicher Vortrag mit Bischof<br />

hfe@achilles.de<br />

a. D. Wolfgang Huber<br />

Buchholz 9.4. Die vierte Dimension – wie die Zukunftstechnologie 04181 / 92360 www.wlh.eu<br />

(Nordheide)<br />

Laserscanning das Bauwesen, die Architektur und<br />

den Anlagenbau revolutioniert<br />

<strong>Lüneburg</strong> 11.4. NBank-Sprechtag 04131 / 742-125 15135348<br />

Celle 18.4. Patent- und Markenberatungstag 04131 / 742-142 6259<br />

2500<br />

Referenzen<br />

sprechen eine<br />

deutliche Sprache<br />

<strong>IHK</strong>-Seminare und -Lehrgänge<br />

Ort Datum Titel Preis (für Mitglieder)<br />

Ansprechpartnerin: Christina Möller, Tel. (04131) 742-163; Fax: (04131) 742-263, www.ihk-lueneburg.de/weiterbildung<br />

<strong>Lüneburg</strong> 4.4. Erfolgreich präsentieren – Die wichtigsten Techniken und<br />

175 (165) Euro<br />

meine Wirkung – <strong>IHK</strong>-Azubitraining Modul 2<br />

<strong>Wolfsburg</strong> ab 4.4. Kombilehrgang Geprüfte/-r <strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in und Geprüfte/r 6.499 (5.849) Euro<br />

Betriebswirt/-in<br />

<strong>Lüneburg</strong> ab 5.4. Buchführung und Abschluss, <strong>IHK</strong>-Zertifikatslehrgang 490 (450) Euro<br />

Online ab 8.4. E-Tourism-Manager (<strong>IHK</strong>), <strong>IHK</strong>-Zertifikatslehrgang 1.428 Euro<br />

Celle 8.4. Zeitgemäße Akquise – Neukundengewinnung in der Praxis 280 (260) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 9.4. Grundlagen der internationalen Mitarbeiterentsendung 280 (260) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 9.4. Azubi-Knigge – Erfolgsrezepte für die gute Zusammenarbeit und<br />

175 (165) Euro<br />

moderne Umgangsformen<br />

Celle 9.4. Stressprävention am Arbeitsplatz – Stressmanagement verbessern 280 (260) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> ab 9.4. Geprüfte/-r <strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in 3.900 (3.575) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 10.4. Zugelassener Ausführer und AEO 280 (260) Euro<br />

Celle 10.4. Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung 115 (105) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 11.4. Crashkurs Export – Der Einstieg in die Praxis des Exportgeschäfts 280 (260) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 11.4. Aktuelle Urteile und Tipps im Maklerrecht 175 (165) Euro<br />

Celle 11.4. Neues zur elektronischen Steuerbilanz 280 (260) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> ab 12.4. Geprüfte/-r Fachwirt/-in für Versicherungen und Finanzen 3.360 (3.080) Euro<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 15.4. Hygieneschulung für Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung 175 (165) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> ab 15.4. Grundlagen der Personalarbeit, <strong>IHK</strong>-Zertifikatslehrgang 330 (290) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> ab 15.4. Prüfungsvorbereitung für Bürokaufleute – Rechnungs- und<br />

150 Euro<br />

Personalwesen<br />

Celle 16.4. Konflikte bewusst angehen 280 (260) Euro<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 17.4. Modernes Einkaufsmanagement effektiv und optimiert 280 (260) Euro<br />

<strong>Wolfsburg</strong> 18.4. Nie wieder Fusseln im Mund! Rhetorik mal anders 280 (260) Euro<br />

Celle 18.4. Perfekt in Sekretariat und Assistenz 280 (260) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 18.4. Anlagevermögen – Aktuelles zur Buchführung und Bilanzierung 280 (260) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 22.4. Anstellungsvertrag, Vergütung und Altersversorgung – Teil III der Seminarreihe<br />

280 (260) Euro<br />

„Die erfolgreiche GmbH-Geschäftsführung“<br />

<strong>Lüneburg</strong> 23./24.4. Methodenkoffer zur Problemlösung und Ideenfindung 440 (420) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 23.4. Umsatzsteuer im grenzüberschreitenden Lieferungs- und Leistungsverkehr<br />

280 (260) Euro<br />

– Update<br />

<strong>Lüneburg</strong> 25.4. Abmahnung und verhaltensbedingte Kündigung 210 (185) Euro<br />

<strong>Lüneburg</strong> 26.4. Lieferantenverhandlungen bei schwankenden Märkten 280 (260) Euro<br />

Online ab 7.5. Geprüfte/-r <strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in 2.280 Euro<br />

Wir weisen darauf hin, dass verschiedene Lehrgänge, die auf <strong>IHK</strong>-Prüfungen vorbereiten, auch von anderen<br />

Veranstaltern angeboten werden. Anschriften können bei der <strong>IHK</strong> erfragt werden.<br />

Das individuelle Bau-System<br />

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❏ Entwurf und Planung<br />

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❏ Festpreis<br />

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40 Jahre Erfahrung<br />

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GmbH & Co. KG<br />

Postfach 12 61 · 24591 Hohenwestedt<br />

Telefon 04871 / 778-0 · Fax 778-105<br />

eMail info@bartram-bau.de<br />

MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON<br />

www.bartram-bau.de<br />

3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

51


ICH BIN<br />

EIN<br />

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STARKER<br />

ANREIZ<br />

ZUM<br />

HANDELN<br />

I am the power of print.<br />

Im Durchschnitt werden mit jedem Euro der in Direct Mails investiert wird, 14 €<br />

generiert - mit manchen Kampagnen sogar bis zu 40 €. Ob Akquise, Kundenbindung<br />

oder Up-Selling - der Erfolg von Direct Mails ist direkt messbar.<br />

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