Unsere Wirtschaft - IHK Lüneburg-Wolfsburg
Unsere Wirtschaft - IHK Lüneburg-Wolfsburg
Unsere Wirtschaft - IHK Lüneburg-Wolfsburg
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INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG märz 2013<br />
<strong>Unsere</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong><br />
weiter weg<br />
Wie spanische Fachkräfte<br />
nach Deutschland kommen<br />
blick für das<br />
wesentliche<br />
Mit Licht holt Wolfgang<br />
Graemer Menschen in die Stadt<br />
sparsam und stark<br />
Warum LEDs in vielen Bereichen<br />
das Leuchtmittel der Zukunft sind
ANZEIGE<br />
Diagnose:<br />
Muskelschwund<br />
Wie geht es weiter, was kann man tun und wer hilft?<br />
Was ist Muskelschwund?<br />
Ganz grob sagt der Begriff „Muskelschwund“<br />
schon viel über diese Krankheit aus – „Muskeln<br />
schwinden“. Diese einfache Erklärung trifft zwar<br />
den Kern, bzw. das schwerwiegendste Symptom,<br />
doch hinter diesem Begriff steht noch sehr<br />
viel mehr.<br />
Wurde ein Arm oder Bein längere Zeit durch<br />
einen Gips stillgelegt, so merkt man sehr schnell<br />
nach Abnahme des Gipses, wie die Muskulatur<br />
durch das „nicht bewegen“ abgebaut hat.<br />
Mit gezieltem Training kann die Muskulatur<br />
meist schnell wieder aufgebaut werden.<br />
Bei Menschen, die an Muschkelschwund leiden,<br />
ist das leider nicht so.<br />
Bei von Muskelschwund Betroffenen entsteht<br />
der Abbau der Muskulatur entweder durch<br />
einen Gendefekt, der den Muskelstoffwechsel<br />
betrifft (Muskeldystrophien) oder basiert auf<br />
einer Veränderung der Nerven, die vom Rückenmark<br />
zum Muskel ziehen und die Muskulatur<br />
aktivieren (Muskelatrophien). Des weiteren gibt<br />
es sekundäre Muskeldystrophien, bei denen<br />
dann entzündliche, immunologische oder<br />
hormonelle Ursachen vorliegen.<br />
Muskelschwund ist bis heute nicht heilbar.<br />
Durch Medikamente lassen sich bestenfalls die<br />
Symptome behandeln. Durch eine intensive<br />
Bewegungstherapie kann das Fortschreiten des<br />
Muskelabbaus und die Gelenkversteifung zwar<br />
etwas verzögert, aber nicht aufgehalten werden.<br />
Die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V.<br />
Die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V. (DMH)<br />
ist ein in Hamburg ansässiger gemeinnütziger<br />
Verein, der sich ausschließlich durch Spenden<br />
finanziert.<br />
Die DMH wurde 1982 von Joachim W. A. Friedrich<br />
( 16.02.2012) gegründet. Er selbst erkrankte<br />
in seiner Kindheit an Muskelschwund und<br />
machte aus seiner Krankheit eine Lebensaufgabe,<br />
um anderen Muskelkranken zu helfen. Sein Ziel<br />
war es immer, den betroffenen Menschen Mut<br />
zumachen, trotz ihrer schweren Erkrankung<br />
selbstbewusst ihr Leben zu meistern. Heute wird<br />
die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V. von Dirk<br />
Rosenkranz geführt, der ebenfalls seit frühester<br />
Jugend an einer Muskelkrankheit leidet und<br />
somit die Ängste, Sorgen und Probleme der<br />
Betroffenen und denen Angehörigen aus eigener<br />
Erfahrung kennt.<br />
Die Hauptaufgaben und Leistungen der DMH:<br />
Seelische und psychische Betreuung von<br />
Betroffenen und deren Angehörigen<br />
Allgemeine Beratung und Unterstützung<br />
bei der gezielten Vermittlung zu Fachärzten,<br />
Kliniken und Reha-Einrichtungen sowie<br />
Beratung bei Hilfsmitteln<br />
Unterstützung bei allgemeinen Antragsund<br />
Widerspruchsverfahren gegenüber<br />
Kostenträgern<br />
Hilfe und Beratung bei behindertengerechter,<br />
notwendig gewordener häuslicher und barrierefreier<br />
Umgestaltung<br />
Individuelle Schwerstbehinderten betreuung<br />
von schulpflichtigen Kindern im schulischen<br />
Alltag<br />
Unterhaltung eines eigenen Fahrdienstes für<br />
die Beförderung von Muskelkranken und<br />
schwerbehinderten Menschen<br />
Förderung der Einbindung und Teilhabe<br />
von muskelkranken Menschen im täglichen<br />
Leben sowie der Berufswelt<br />
Unterstützung der medizinischen Forschung<br />
mit dem Ziel, neue Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten<br />
zu erschließen<br />
Deutsche Muskelschwund-Hilfe e. V.<br />
Alstertor 20, 20095 Hamburg<br />
Telefon (040) 32 32 31-0<br />
Fax (040) 32 32 31-31<br />
info@muskelschwund.de<br />
www.muskelschwund.de<br />
Spenden bitte an die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e. V.,<br />
Hamburger Sparkasse, Konto-Nr.: 1230 125 005, BLZ: 200 505 50
Editorial<br />
Kontroversen<br />
in Sicht?<br />
Seit dem 19. Februar ist die neue<br />
niedersächsische Landesregierung<br />
unter Ministerpräsident Stephan<br />
Weil im Amt. Teilweise ist es<br />
eine ausgesprochen bittere<br />
Medizin, die Rot-Grün der<br />
<strong>Wirtschaft</strong> verabreichen will.<br />
Martin Exner ist stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer unserer <strong>IHK</strong>.<br />
Auch die aktuelle Ausgabe des Fokus<br />
Niedersachsen widmet sich dem<br />
Thema Haushaltskonsolidierung.<br />
Die Publikation durchleuchtet die Stabilitätskriterien,<br />
nach denen die Finanzen<br />
der Bundesländer bewertet werden.<br />
Fokus Niedersachsen zum Download:<br />
www.n-ihk.de<br />
Wer auf Basis des Koalitionsvertrags verschiedene<br />
Politikfelder beurteilt, findet natürlich<br />
immer positive und negative Aspekte. Und<br />
natürlich sind auch nicht alle Unternehmen von allen<br />
Vorhaben mit gleicher Intensität betroffen. Doch zentrale<br />
Punkte können der <strong>Wirtschaft</strong> im Land, können<br />
den Unternehmen im Bezirk unserer <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<br />
<strong>Wolfsburg</strong> nicht schmecken, soviel ist schon jetzt klar.<br />
Nur einige Beispiele: Die neue Landesregierung will<br />
sich nicht nur für eine Anhebung des Spitzensteuersatzes<br />
bei der Einkommenssteuer, eine Anhebung der<br />
Grunderwerbssteuer und eine Reform der Grundsteuer<br />
einsetzen, sondern auch die Gewerbesteuer durch<br />
die stärkere Einbeziehung gewinnunabhängiger Elemente<br />
wie Fremdkapitalzinsen, Mieten und Pachten<br />
„reformieren“. Sie will die Vermögenssteuer wieder<br />
einführen, die Erbschaftssteuer anheben, das Umsatzsteuerrecht<br />
neu regeln (unter anderem indem der reduzierte<br />
Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen wieder<br />
abgeschafft werden soll) und eine Rohstoffförderabgabe<br />
unter anderem auf Kies und Sand einführen. Auch<br />
wenn das Ziel der Haushaltskonsolidierung ein ehrenwertes<br />
ist und von der <strong>Wirtschaft</strong> mitgetragen wird –<br />
wir hätten uns gewünscht, dass sich die Regierung mit<br />
der Ausgabenseite ähnlich intensiv beschäftigt hätte.<br />
Doch Fehlanzeige!<br />
Auch bei der eigentlichen <strong>Wirtschaft</strong>spolitik liegen<br />
Licht und Schatten eng beieinander. Die <strong>Wirtschaft</strong><br />
darf sich freuen über ein wenn auch nur halbherziges<br />
Bekenntnis zum Ausbau der Infrastruktur. Sowohl A 20<br />
als auch A 39 sollen weiter geplant werden, die Mittel<br />
zur Planungsbeschleunigung werden jedoch umgeleitet.<br />
Die Koalition bekennt sich zu einer neuen Schleuse bei<br />
Scharnebeck und zum Ausbau der Amerikalinie. Im<br />
Koalitionsvertrag erkennen die Parteien den Tourismus<br />
als einen niedersächsischen Leitmarkt an.<br />
Aber ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 Euro,<br />
die Einbeziehung sachfremder Kriterien wie Tariftreue<br />
und Mindestlohn in das Landesvergabegesetz, die Begrenzung<br />
von Minijobs, die Haltung zum Thema Lang-<br />
Lkw, die Einführung der Hygiene-Ampel (trotz massiver<br />
rechtlicher Bedenken) – in all diesen Punkten steuert<br />
die rot-grüne Landesregierung auf eine Kontroverse mit<br />
der <strong>Wirtschaft</strong> zu.<br />
Was heißt das nun für die Industrie- und Handelskammern?<br />
Zum einen gilt hier sicherlich das „Struck‘sche<br />
Gesetz“: Nichts kommt aus einem Parlament so he raus<br />
wie es hinein ging. Es wird unsere Aufgabe sein, die<br />
neue Landesregierung bei allen Vorhaben auf die Konsequenzen<br />
hinzuweisen, die sich für die Unternehmen<br />
abzeichnen. Und ich bin sicher, dass die Politik unsere<br />
Argumente in ihre Beratungen einfließen lässt. Denn<br />
den Auftrag, sie aus Sicht der <strong>Wirtschaft</strong> zu beraten,<br />
den hat sie uns selbst im <strong>IHK</strong>-Gesetz auf den Weg gegeben.<br />
Diesen Auftrag werden wir erfüllen. ■<br />
Foto: Andreas Tamme<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3
<strong>Unsere</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong><br />
Inhalt3/2013<br />
Editorial 3<br />
Namen und Nachrichten<br />
Stadt- und Citymarketing Die niedersächsischen Initiativen<br />
sind in den letzten Jahren deutlich professioneller geworden 6<br />
Gema-Tarifreform Die neuen Lizenzgebühren für Veranstaltungen<br />
treten erst 2014 in Kraft, derzeit gilt eine Übergangslösung 7<br />
Konjunkturprognose Auf Basis deutschlandweiter Umfragen<br />
erwartet der D<strong>IHK</strong> ein Wachstum von 0,7 Prozent 8<br />
Chancengleichheit Teilnehmer für eine Studie des Landes<br />
Niedersachsen und des Europäischen Sozialfonds gesucht 10<br />
IDEE-Förderpreis Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen<br />
können sich noch bis Ende Juli bewerben 10<br />
Ressourceneffizienz In einem fünftägigen Seminar erfahren<br />
Teilnehmer, wie sich Rohstoffe und Energie sparen lassen 10<br />
Top-Arbeitgeber Die Volksbank eG Braunschweig <strong>Wolfsburg</strong><br />
wurde für ihre herausragende Personalarbeit ausgezeichnet 11<br />
Tourismustag Niedersachsen 2013 „Besser werden“ lautet<br />
das Motto der Veranstaltung am 25. und 26. April in Göttingen 11<br />
JUBILÄUM<br />
100 Jahre SVO Der Stromversorger hat sich zu einem Anbieter<br />
von Energie und Wasser mit umfangreichen Services gewandelt 12<br />
TITELTHEMA<br />
LED-Revolution Der Bispinger Leuchtenhersteller WE-EF hat sich<br />
früh mit der neuen Technik beschäftigt und ist weltweit aktiv 14<br />
Mythen und Wahrheiten Wissenswertes zu unterschiedlichen<br />
Lampentypen und energieeffizienter Verwendung 20<br />
Lichtkunst Mit viel Gefühl lässt Wolfgang Graemer den<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Stintmarkt und den Wasserturm strahlen 22<br />
Reflektoren Im Heideort Egestorf produziert Peter Geller<br />
Profi-Zubehör für Fotografen – und ist mittlerweile Marktführer 26<br />
<strong>IHK</strong>-Report<br />
<strong>IHK</strong>-Unternehmertag 2013 Eine Informationsveranstaltung<br />
für Gründer und junge Unternehmer am 5. April in <strong>Lüneburg</strong> 30<br />
Bockwurstkonvent Die neue Gesprächsrunde im Anschluss<br />
einer Sitzung der <strong>IHK</strong>-Vollversammlung in Buchholz 30<br />
4 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Handarbeit: Leuchten von WE-EF<br />
werden von zahlreichen Mitarbeitern<br />
bearbeitet und getestet. Das macht<br />
der hohe Qualitätsanspruch des<br />
Unternehmens nötig. Seite 14<br />
Fotos: Hans-Jürgen Wege, Benjamin Jehne, Liv friis-larsen/shutterstock.com<br />
Ausspannen erlaubt: Arbeitgeber<br />
dürfen einmal genehmigten Urlaub<br />
nur im Notfall widerrufen. Ein personeller<br />
Engpass reicht als Begründung<br />
dazu nicht aus. Seite 44<br />
Einfache Idee, große Wirkung:<br />
Während eines Shootings erfand der<br />
Fotograf Peter Geller Reflektoren,<br />
die er unter dem Namen „California<br />
Sunbounce“ vertreibt. Seite 26<br />
Sicherheit im Einzelhandel In zwei Schulungen lernten<br />
Unternehmer, auf unauffällige Weise Falschgeld zu identifizieren 31<br />
Weiterbildung Die kommenden Informationsveranstaltungen,<br />
Beratungen und Lehrgänge in unserer <strong>IHK</strong> 32<br />
Logistik in Russland Zertifizierungs- und Zollexperten<br />
informieren über rechtliche Fragen und Besonderheiten 34<br />
Innovation aktuell 34<br />
Neues aus Berlin und Brüssel 35<br />
MAGAZIN<br />
Fachkräftezuwanderung Mehr und mehr deutsche Unternehmen<br />
suchen im Ausland nach gut ausgebildeten Mitarbeitern 36<br />
Energiewende Kommunale Unternehmen investieren gezielt in<br />
die notwendige Infrastruktur vor Ort 40<br />
Interviews Die Stadtwerke Munster-Bispingen treiben geothermische<br />
Bohrungen voran, die Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> bezuschussen den<br />
Kauf von Erdgasfahrzeugen und bauen ein Stromtankstellennetz auf 42<br />
Service<br />
Recht 44<br />
Börsen 46<br />
Buchvorstellungen 48<br />
Veranstaltungen, Seminare und Lehrgänge 50<br />
Impressum 50<br />
Sie mögen „<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“?<br />
Besuchen Sie uns auf Facebook:<br />
www.facebook.com/unserewirtschaft<br />
<strong>Unsere</strong> Mediadaten finden Sie im Internet unter www.ihk-lueneburg.de/media<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 5
Namen und Nachrichten<br />
<strong>Wirtschaft</strong>liche<br />
Eckdaten<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Jahr 2005 = 100<br />
Auftragseingang (1) Dez. 2011 Dez. 2012 (2)<br />
insgesamt 118,4 117,6<br />
aus dem Inland 111,2 107,2<br />
aus dem Ausland 124,6 126,6<br />
Produktion<br />
insgesamt ohne Bau 110,5 109,3<br />
Investitionsgüter 113,7 109,4<br />
Verbrauchsgüter 102,9 105,6<br />
Konsumklimaindikator (GfK)<br />
Jan. 2012 Jan. 2013<br />
5,7 5,7<br />
Verbraucherpreisindex<br />
Jahr 2005 = 100 Jan. 2012 Jan. 2013<br />
102,8 104,5<br />
Arbeitsmarkt<br />
im <strong>IHK</strong>-Bezirk<br />
Jan. 2012 Jan. 2013<br />
Arbeitslose 39.253 39.183<br />
offene Stellen 6.868 6.232<br />
Arbeitslosenquoten (in Prozent)<br />
Deutschland 6,7 7,4<br />
Niedersachsen 6,4 7,1<br />
Stärken in die Welt hinaus<br />
zwitschern: Akteure des<br />
Stadt- und Citymarketings<br />
nutzen zahlreiche Kanäle für<br />
ihre Kommunikation.<br />
Landkreise<br />
Celle 7,4 7,9<br />
Gifhorn 4,9 5,5<br />
Harburg 4,7 5,2<br />
Heidekreis 6,8 7,5<br />
Lüchow-Dannenberg 10,2 11,0<br />
<strong>Lüneburg</strong> 6,3 6,9<br />
Uelzen 7,0 7,7<br />
Stadt <strong>Wolfsburg</strong> 4,8 5,1<br />
Mehr Zahlen zu unserem <strong>IHK</strong>-Bezirk unter<br />
www.ihk-lueneburg.de/regionaldaten<br />
(1) verarbeitendes Gewerbe ohne<br />
Nahrungs- und Genussmittelgewerbe<br />
(2) vorläufi g<br />
Stadt- und Citymarketing kann einen Standort attraktiver machen.<br />
Viele Städte und Gemeinden investieren deshalb verstärkt in die<br />
Professionalität, wie eine N<strong>IHK</strong>-Umfrage zeigt. Von Harald Kätker<br />
Mehr Geld für höhere Umsätze<br />
Der Konkurrenzdruck im regionalen<br />
Wettbewerb nimmt zu. Umso wichtiger<br />
ist es für Städte und Gemeinden,<br />
die Vorzüge und Stärken des eigenen<br />
Standorts hervorzuheben. Das haben zahlreiche<br />
Kommunen erkannt und unterstützen<br />
das Engagement der Händler und<br />
Gastronomen vor Ort auch finanziell umfangreicher.<br />
Das Stadt- und Citymarketing<br />
ist in Niedersachsen weitaus verbindlicher<br />
organisiert als noch vor fünf Jahren, ergab<br />
eine Umfrage der niedersächsischen Industrie-<br />
und Handelskammern (N<strong>IHK</strong>), an der<br />
sich 87 Initiativen beteiligten.<br />
Zum Zeitpunkt der letzten <strong>IHK</strong>-Erhebung<br />
im Jahr 2007 waren im Stadt- und Citymarketing<br />
noch Arbeitskreise und informelle<br />
Gesprächskreise üblich. Mittlerweile haben<br />
sich nicht nur die Zahl der Akteure,<br />
sondern auch die Professionalität deutlich<br />
Illustration: Thomas Di Paolo, Foto: Pixel Embargo/shutterstock.com<br />
6 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Namen und Nachrichten<br />
erhöht. Die häufigste Organisationsform<br />
ist dabei der eingetragene Verein, mit<br />
klarer Mitgliederliste und geklärtem Mitspracherecht.<br />
Auch die Jahresetats sind in<br />
den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen,<br />
von durchschnittlich 92.000 Euro<br />
Unerlässlich ist, dass sich<br />
öffentliche Hand und<br />
gewerbliche <strong>Wirtschaft</strong> auf<br />
Augenhöhe begegnen<br />
im Jahr 2007 auf 154.000 Euro 2012. Besonders<br />
positiv: Die Kommunen stellen<br />
sich zunehmend ihrer Verantwortung, sie<br />
haben ihr finanzielles Engagement deutlich<br />
erhöht. Entscheidend für den Erfolg<br />
der Projekte ist aus Sicht des N<strong>IHK</strong>, dass<br />
nicht nur Einzelhändler und Gastronomen,<br />
sondern auch Filialisten, Kultureinrichtungen<br />
und Immobilienbesitzer an dem<br />
Stadt- und Citymarketingprozess beteiligt<br />
werden. Unerlässlich ist dabei, dass sich<br />
öffentliche Hand und gewerbliche <strong>Wirtschaft</strong><br />
auf Augenhöhe begegnen.<br />
Ein gut ausgestattetes und organisiertes<br />
Stadt- und Citymarketing bleibt<br />
jedoch nur ein Aspekt eines erfolgreichen<br />
Standorts. Um eine Stadt für Kunden<br />
und Händler so attraktiv wie möglich<br />
zu machen, muss das Marketing durch<br />
gut durchdachte Einzelhandelskonzepte,<br />
die bestmögliche verkehrliche Erreichbarkeit,<br />
ein professionelles Leerstandsmanagement<br />
und eine vorausschauende<br />
Grundstückspolitik ergänzt werden. Für<br />
Stadt- und Citymarketing-Initiativen kann<br />
es hilfreich sein, über den Tellerrand zu<br />
schauen und so zu sehen, wie andere mit<br />
den Herausforderungen umgehen. Die Daten<br />
der Umfrage hat der N<strong>IHK</strong> deshalb in<br />
einer umfangreichen Dokumentation zusammengefasst.<br />
■<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 11293<br />
Gema-Tarifreform verschoben<br />
Wer hört, muss zahlen:<br />
Über Lizenzgebühren<br />
beteiligt die Gema die<br />
Musikschaffenden an der<br />
Nutzung ihrer Werke.<br />
Die umstrittene Tarifreform der Musik-<br />
Verwertungsgesellschaft Gema ist für’s<br />
Erste vom Tisch. Massive Widerstände<br />
und Verhandlungen mit Betroffenen und<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sverbänden haben dazu geführt,<br />
dass Änderungen erst 2014 greifen sollen.<br />
Übergangsweise haben sich die Gema<br />
und die Bundesvereinigung der Musikveranstalter<br />
für das Jahr 2013 auf moderate<br />
Zuschläge geeinigt: fünf Prozent mehr<br />
für alle Veranstaltungen. Diskothek- und<br />
Clubbetreiber müssen ab April einen weiteren<br />
Zuschlag in Höhe von zehn Prozent<br />
zahlen, dafür fällt aber der sogenannte<br />
Vervielfältigungszuschlag für den Einsatz<br />
von Laptops und selbst gebrannten CDs<br />
weg. Ansonsten gelten die bisherigen Berechnungsgrundlagen.<br />
Für das laufende<br />
Jahr haben die Veranstalter nun zumindest<br />
Planungssicherheit.<br />
Eine Schiedsstelle beim Deutschen Patent-<br />
und Markenamt überprüft die von<br />
der Gema geplanten neuen Tarife; ein<br />
Ergebnis ist im Frühjahr oder Sommer zu<br />
erwarten. Auf dieser Grundlage soll dann<br />
die neue Tarifstruktur für 2014 entwickelt<br />
werden. Alle anderen, nicht von diesem<br />
Streit erfassten Gema-Tarife steigen übrigens<br />
ab Januar 2013 um 2,2 Prozent. chs<br />
www.gema.de<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>
Namen und Nachrichten<br />
Noch passt nicht alles:<br />
Wie die Zukunft aussieht,<br />
hängt zum Beispiel von<br />
der Verfügbarkeit von<br />
Fachkräften ab.<br />
Die Konjunkturprognose des D<strong>IHK</strong> spiegelt die verhaltenen<br />
Geschäftserwartungen der deutschen <strong>Wirtschaft</strong> wider.<br />
Die Unternehmen wollen investieren und Personal einstellen –<br />
eine gewisse Verunsicherung aber bleibt. Von Christina Kohl<br />
Stabile Lage,<br />
geringes Wachstum<br />
Das Jahr 2013 hat das Zeug, konjunkturell<br />
ein gutes Jahr zu werden.<br />
Seine Einschätzung gründet D<strong>IHK</strong>-<br />
Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben<br />
auf die Ergebnisse der Konjunkturumfragen<br />
von 80 Industrie- und Handelskammern<br />
deutschlandweit. Insgesamt haben<br />
rund 28.000 Unternehmer daran teilgenommen.<br />
Für das laufende Jahr erwartet<br />
der D<strong>IHK</strong> ein Wachstum von 0,7 Prozent.<br />
Die zwischenzeitliche Krisenstimmung hat<br />
sich zu Jahresbeginn beruhigt; die aktuelle<br />
Geschäftslage der Unternehmen stabilisiert<br />
sich. Die Erwartungen hellen sich in<br />
allen <strong>Wirtschaft</strong>szweigen etwas auf, am<br />
stärksten in der Industrie. Erste Erfolge bei<br />
der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise<br />
zeigen nun Wirkung. Auch die Investitions-<br />
und Beschäftigungsabsichten lassen<br />
auf eine sicherere Lage schließen. Große<br />
Sprünge sind zwar nicht in Sicht – die Einschätzungen<br />
der Unternehmen sprechen<br />
jedoch dafür, dass die <strong>Wirtschaft</strong> im Laufe<br />
des Jahres Fahrt aufnimmt.<br />
Die Beschäftigung steigt weiter – im Jahresdurchschnitt<br />
um 150.000 Stellen. Das<br />
ist der achte Anstieg in Folge und ein Novum<br />
seit der Wiedervereinigung. Selbst in<br />
der Bundesrepublik gab es das zuletzt zu<br />
Zeiten des <strong>Wirtschaft</strong>swunders. Der Aufbau<br />
speist sich jedoch vornehmlich aus der<br />
sogenannten stillen Reserve und aus ganz<br />
Europa. Er wird also nicht eins zu eins zu<br />
einer Verringerung der Arbeitslosenzahl in<br />
Deutschland führen.<br />
Eine gewisse Verunsicherung der Unternehmen<br />
ist jedoch nach wie vor spürbar:<br />
Zu frisch sind die Eindrücke der Schuldenkrise.<br />
In der Industrie deuten die Planungen<br />
trotz Auftragseinbußen zumindest<br />
auf eine stabile Beschäftigungsentwicklung<br />
hin. Konsumorientierte Branchen wie der<br />
Einzelhandel sind trotz gestiegener Erwartungen<br />
zurückhaltend – gerade hier hält<br />
sich die Sorge um die Inlandsnachfrage.<br />
Demgegenüber setzen unternehmensbezogene<br />
Dienstleister wie FuE-Anbieter<br />
den Stellenaufbau fort; die Nachfrage nach<br />
spezialisierten Services bleibt hoch. Der<br />
Fachkräftemangel erweist sich zunehmend<br />
8 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Namen und Nachrichten<br />
als Wachstumsbremse. Rund ein Drittel<br />
der Unternehmer sieht hier eine konkrete<br />
Gefahr für ihr Geschäft, unter den Unternehmen<br />
mit expansiven Personalplanungen<br />
sogar jeder Zweite. Bewahrheitet sich<br />
diese Sorge, droht der mögliche Stellenaufbau<br />
ins Leere zu laufen.<br />
Überproportional häufig suchen unternehmensbezogene<br />
Dienstleister (41 Prozent)<br />
und IT-Dienstleister (46 Prozent)<br />
nach qualifiziertem Personal. Doch die<br />
Herausforderung der Fachkräftesicherung<br />
bleibt nicht auf technische Tätigkeiten beschränkt.<br />
Auch im Gastgewerbe (51 Prozent)<br />
und in der Baubranche (42 Prozent)<br />
ist gut ausgebildetes Personal rar. In den<br />
Gesundheits- und sozialen Diensten suchen<br />
64 Prozent der Unternehmen oftmals<br />
vergebens. Am gravierendsten scheint der<br />
Fachkräftemangel die Zeitarbeitsagenturen<br />
zu betreffen: In der Befragung nannten<br />
71 Prozent dieses Risiko.<br />
Für das Ausfuhrgeschäft wurde Schlimmeres<br />
erwartet, hier kehrt jedoch merklich<br />
Zuversicht zurück. Weniger Unternehmen<br />
als zuvor befürchten eine rückläufige Auslandsnachfrage.<br />
Vereinzelt kommen aus<br />
den Krisenstaaten bereits gute Nachrichten<br />
über Produktion und Exporte. Aus der<br />
Eurozone erwarten die Unternehmen aber<br />
noch keine spürbaren Impulse. Die Exporteinschätzungen<br />
reichen daher nicht an<br />
den Durchschnitt der vergangenen Jahre<br />
heran. Mit einer dynamischen Nachfrage<br />
ist weiterhin vor allem aus den Schwellenländern<br />
Asiens zu rechnen. Gute Geschäfte<br />
in den USA stehen unter dem Vorbehalt<br />
der Lösung der Haushaltskrise.<br />
Mit ihren Investitionen rüsten sich<br />
die Unternehmen für einen steileren<br />
Aufwärtspfad der Konjunktur.<br />
Im Fokus steht die Neuentwicklung von<br />
Produkten, bei 29 Prozent aller Unternehmen<br />
und sogar bei 57 Prozent unter<br />
den Elektrotechnikanbietern sowie bei<br />
55 Prozent beim Fahrzeugbau. Wie stark<br />
sich die Investitionstätigkeiten insgesamt<br />
entwickeln, hängt allerdings sehr von den<br />
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />
ab. Je stärker Unternehmen die <strong>Wirtschaft</strong>spolitik<br />
als Risiko empfinden, umso<br />
weniger investieren sie. Umgekehrt führt<br />
ein geringer gespürtes Risiko zu einer größeren<br />
Investitionsneigung. Derzeit sehen<br />
41 Prozent der Umfrageteilnehmer in den<br />
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen<br />
ein Risiko für ihre Geschäftsentwicklung<br />
in den kommenden Monaten. Als<br />
größte Hindernisse nennen sie die Finanzierungssituation,<br />
mögliche Steuerreformen<br />
und die Infrastruktur.<br />
Die öffentliche Infrastruktur ist vielerorts<br />
vernachlässigt worden: Bund, Länder und<br />
Kommunen haben über Jahre hinweg nicht<br />
einmal das investiert, was den Wertever-<br />
41 Prozent der Unternehmen<br />
empfinden die wirtschaftspolitischen<br />
Rahmenbedingungen<br />
als Risiko – ihre Investitionsneigung<br />
sinkt<br />
zehr ausgeglichen hätte. Allein beim Erhalt<br />
der Straßen liegt der Nachholbedarf bei<br />
mehr als 30 Milliarden Euro. Im Bundesverkehrswegeplan<br />
stauen sich Projekte für<br />
89 Milliarden Euro. Es drohen Extrastaus,<br />
Verspätungen und Warteschlangen – und<br />
damit Kosten für die Volkswirtschaft, auch<br />
über den Winter hinaus.<br />
Angesichts der Rekordsteuereinnahmen<br />
wäre ausreichend Geld für diese Investitionen<br />
vorhanden. Das Finanzielle betrifft<br />
aber nur die eine Seite, auf der anderen<br />
Seite ist größere Akzeptanz nötig. Großprojekte<br />
müssen auch künftig in Deutschland<br />
möglich sein, und Infrastrukturprojekte<br />
müssen schneller umgesetzt werden.<br />
Betroffene sollten stärker zu Beteiligten<br />
werden, zum Beispiel durch eine transparente<br />
Verfahrensgestaltung. ■<br />
Foto: Victor Correia/shutterstock.com<br />
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3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 9
Namen und Nachrichten<br />
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Ressourceneffizienz<br />
Teilnehmer an<br />
Studie zur<br />
Chancengleichheit<br />
gesucht<br />
Wer bitte darf‘s denn sein? Eine<br />
erfolgreiche Führungsmannschaft<br />
sollte unterschiedliche Charaktere<br />
und Geschlechter umfassen.<br />
Unternehmen aus dem Konvergenzgebiet,<br />
die mindestens 50 Mitarbeiter beschäftigen<br />
und wenigstens über zwei Führungsebenen<br />
verfügen, können jetzt an einer Studie zur<br />
Chancengleichheit von Frauen und Männern<br />
teilnehmen. Anschließend besteht<br />
die Möglichkeit, einen Veränderungsprozess<br />
im Unternehmen einzuleiten, um die<br />
Personalentwicklung zu verbessern und<br />
Führungskompetenzen aufzubauen.<br />
Der Schwerpunkt der Machbarkeitsstudie<br />
TRiGA liegt darauf, die Erfahrungen der<br />
Führungskräfteentwicklung im Hinblick<br />
auf die Gleichstellung von Männern und<br />
Frauen zu evaluieren. Sie wird im Auftrag<br />
des Landes Niedersachsen und des<br />
Europäischen Sozialfonds erstellt. Angesprochen<br />
sind Unternehmen, die zwar in<br />
Chancengleichheit investiert haben, aber<br />
keine geeigneten Führungskräfte rekrutieren<br />
konnten. Es können aber auch Betriebe<br />
teilnehmen, die sich bislang nicht oder<br />
wenig mit Chancengleichheit auseinandergesetzt<br />
haben. Die Unternehmensbefragung<br />
soll höchstens zwei Stunden dauern.<br />
Die Studie läuft noch bis Ende Juli. Da ran<br />
soll sich ein Personalentwicklungs projekt<br />
anschließen, das den Teilnehmern ein<br />
Konzept für ihre unternehmensspezifische<br />
Personalentwicklung unter Diver sity- und<br />
Genderaspekten an die Hand gibt. Die<br />
Teilnahme ist kos tenfrei. red<br />
Weitere Informationen:<br />
www.confido-coaching.de<br />
In dem Seminar „Mitarbeiterqualifizierung<br />
Ressourceneffizienz“ vermittelt der Dozent<br />
Dr.-Ing. Günter Keiner sein als Facharbeiter,<br />
Wissenschaftler und Berater erworbenes<br />
Wissen. Teilnehmer erfahren vor Ort in<br />
einem Betrieb, wie sich Material, Rohstoffe<br />
und Energie in der Produktion sparsamer<br />
einsetzen lassen. Beratungen zeigen, dass<br />
kleine und mittlere Unternehmen durchschnittlich<br />
mehr als 200.000 Euro jährlich<br />
bei den Materialkosten einsparen können.<br />
Dafür sind oft keine großen Investitionen<br />
notwendig. Das vom Bundesumweltministerium<br />
geförderte 5-tägige Seminar mit einem<br />
zweitägigen Praxisteil kostet 498 Euro.<br />
Termine:<br />
1. Block (Theorie): 23. bis 25. April<br />
in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong><br />
2. Block (Praxis): 28. und 29. Mai<br />
in einem teilnehmenden Betrieb<br />
Informationen:<br />
Gerd Ludwig, ludwig@lueneburg.ihk.de<br />
Tel. 04131 / 742-138<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 253783<br />
Darboven fördert<br />
Gründerinnen<br />
Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen<br />
können sich noch bis Ende Juli<br />
um den Darboven IDEE-Förderpreis bewerben.<br />
Stifter des Preises ist der Hamburger<br />
Kaffeeunternehmer Albert Darboven; alle<br />
zwei Jahre unterstützt er drei wegweisende<br />
und erfolgversprechende Gründungsideen<br />
von Frauen, die noch nicht länger als drei<br />
Jahre selbstständig tätig sind, mit einer<br />
Gesamtsumme von 65.000 Euro.<br />
Die Jury und Darboven rufen insbesondere<br />
Sozialunternehmerinnen und Gründerinnen<br />
mit Migrationshintergrund auf, sich<br />
für den IDEE-Förderpreis zu bewerben. In<br />
diesem Jahr wird erstmals auch ein Publikumsvoting<br />
in die Auswahl integriert. Die<br />
Preisverleihung ist im November in Hamburg<br />
geplant. red<br />
www.darboven.com<br />
Fotos: vgstudio, Piotr Marcinski/shutterstock.com, compamedia<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Namen und Nachrichten<br />
Volksbank BraWo<br />
ist ausgezeichneter<br />
Arbeitgeber<br />
Die Volksbank eG Braunschweig <strong>Wolfsburg</strong><br />
ist als Top-Arbeitgeber 2013 ausgezeichnet<br />
worden. Die Jury des Top-Job-<br />
Awards hob das dynamische und motivierende<br />
Unternehmensklima der Bank<br />
hervor: Das Kreditinstitut beteilige die<br />
eigenen Mitarbeiter an richtungsweisenden<br />
Projekten, anstatt externe Berater zu<br />
beauftragen. Für das betriebliche Ideenmanagement<br />
steht ein Jahresbudget von<br />
75.000 Euro zur Verfügung. Infolge einer<br />
Mitarbeiterbefragung führte das Unternehmen<br />
im vergangenen Jahr außerdem<br />
ein Vorgesetztenfeedback ein.<br />
Das Siegel Top Job steht für hervorragende<br />
Arbeitgeberqualitäten. Seit 2002 bewertet<br />
die Initiative mit wissenschaftlicher Unterstützung<br />
der Universität St. Gallen die<br />
Personalarbeit deutscher Mittelständler.<br />
Die 100 Besten werden ausgezeichnet; die<br />
Volksbank BraWo war in diesem Jahr das<br />
einzige Unternehmen aus unserem <strong>IHK</strong>-<br />
Bezirk <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />
„Der Top-Job-Award ist Auszeichnung<br />
und Ansporn zugleich“, sagt Martin Satzky,<br />
Personalleiter der Volksbank BraWo:<br />
„Wir haben gemeinsam schon sehr viel<br />
erreicht, was ein angenehmes und motivierendes<br />
Arbeitsklima betrifft. Mithilfe<br />
der neu gewonnenen Erkenntnisse können<br />
wir nun unsere Personalarbeit weiter<br />
optimieren.“ ck<br />
Auszeichnung und Ansporn zugleich: Martin Satzky<br />
und Maren Maibom von der Volksbank BraWo mit<br />
Top-Job-Mentor Wolfgang Clement.<br />
Tourismustag Niedersachsen 2013<br />
am 25. und 26. April in Göttingen<br />
Positionierung – Professionalisierung – Profilierung<br />
Chancen für den niedersächsischen Tourismus!<br />
Die Märkte wandeln sich, die Herausforderungen<br />
werden immer größer. Mehr Professionalität<br />
ist gefragt. Mit welchen Mitteln<br />
und Ideen kann man aus dem, was wir heute<br />
bereits haben, noch mehr machen? An<br />
welchen Stellschrauben kann jedes Unternehmen,<br />
jede Destination und jede Kommune<br />
drehen, damit der niedersächsische<br />
Tourismus noch mehr Profil gewinnt?<br />
Wer besser werden will, braucht Mut, Kreativität,<br />
Kooperationsbereitschaft, Innovationsgeist<br />
und muss bereit sein, neue Wege<br />
zu gehen. Er muss über den Tellerrand<br />
hi nausblicken und offen sein, von anderen<br />
zu lernen. <strong>Unsere</strong> Referenten auf dem<br />
Tourismustag Niedersachsen 2013 geben<br />
Ihnen frischen Input für Ihre tägliche Arbeit<br />
und zeigen, wie man zum Beispiel mit<br />
begrenztem Budget viel erreichen kann.<br />
Wir – die Niedersächsischen Industrieund<br />
Handelskammern und ihre Partner –<br />
möchten, dass Sie von diesem Tourismustag<br />
mit guten Ideen nach Hause fahren, die<br />
Sie in Ihrem Unternehmen und bei der Arbeit<br />
in Ihrer touristischen Destination umsetzen<br />
können. Niedersachsens Tourismus<br />
ist gut – nutzen wir die Chance, gemeinsam<br />
noch besser zu werden!<br />
Die niedersächsischen <strong>IHK</strong>s und ihre Partner<br />
laden Sie deshalb herzlich zum Tourismustag<br />
Niedersachsen 2013 am 25. und<br />
26. April in das Tagungs- und Eventhotel<br />
„Freizeit In“ nach Göttingen ein.<br />
Bitte melden Sie sich bis 11. April ausschließlich<br />
online an. Noch bis 31. März<br />
steht ein Zimmerkontingent im „Freizeit<br />
In“ zur Verfügung. di<br />
Information und Anmeldung:<br />
www.tourismustag-niedersachsen.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Birke Dikken, dikken@lueneburg.ihk.de<br />
Tel. 04131 / 742-174<br />
Besser werden: Die Referenten auf dem Tourismustag<br />
geben frischen Input für die tägliche Arbeit.<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 11
Jubiläum<br />
100 Jahre SVO, Celle<br />
Die Jahrhundert-Energiewende<br />
Um die ländliche Region mit Strom<br />
zu versorgen, entstanden 1913 in<br />
den Landkreisen Celle und Uelzen<br />
zwei Überlandzentralen. Sie haben den<br />
Strom über die Leitungsnetze in die Landkreise<br />
verteilt. Erzeugt und in die beiden<br />
Zentralen eingeleitet haben den Strom<br />
die seit 1909 unter dem Namen „Allerzentralen“<br />
bekannten Wasser- und Dampfkraftwerke<br />
der Stadt Celle. Im Jahr 1942<br />
schlossen sich diese Überlandzentralen<br />
zum Stromversorgungsverband Osthannover<br />
(SVO) zusammen.<br />
1963 übernahm der Verband die Betriebsführung<br />
für die Wasserversorgung in<br />
beiden Landkreisen, betreute also den<br />
technischen Bereich und war für die Abrechnung<br />
zwischen Kunden und Verband<br />
verantwortlich. Für die neuen Aufgaben<br />
war bald mehr Platz nötig: 1966 wurde<br />
ein neues Gebäude in der Celler Sprengerstraße<br />
gebaut. Hier befindet sich noch<br />
heute der Hauptsitz des Unternehmens.<br />
Der Verband wurde Anfang der Siebzigerjahre<br />
in eine GmbH umgewandelt.<br />
Unter Kapitalbeteiligung der Hannover-<br />
Braunschweigischen Stromversorgungs<br />
AG (HASTRA) war es möglich, das bestehende<br />
Stromnetz in der Region in ein leistungs-<br />
und zukunftsfähigeres Stromnetz<br />
auszubauen.<br />
Kräftig und stolz: Mitarbeiter der SVO setzten<br />
die Stromversorgung in den Landkreisen Celle<br />
und Uelzen in Gang.<br />
Der Wasserversorgungsverband im Landkreis<br />
Celle (WVC) beteiligte sich 1994<br />
an der SVO GmbH und übertrug ihr die<br />
Wasserversorgung im Kreis. Zusätzlich begann<br />
die Gesellschaft im gleichen Jahr, die<br />
Region mit Erdgas zu versorgen. 2001 fusionierte<br />
die SVO mit den städtischen Versorgungsbetrieben<br />
Celle zur SVO Energie<br />
GmbH und bietet seitdem auch Strom und<br />
Erdgas in der Stadt Celle an.<br />
Die Gesellschaft hat sich in den<br />
vergangenen Jahren zu einer Unternehmensgruppe<br />
gewandelt. Aus<br />
einem Unternehmen wurden drei: Unter<br />
dem Dach der SVO Holding GmbH sind<br />
die SVO Vertrieb GmbH als Energie- und<br />
Wasseranbieter und die Celle-Uelzen Netz<br />
GmbH, ehemals SVO Energie GmbH, als<br />
Netzbetreiber tätig. Mit rund 380 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern bietet die SVO<br />
heute Strom, Erdgas und Wasser aus einer<br />
Hand. Ergänzt wird die Grundversorgung<br />
durch ein umfassendes Serviceangebot,<br />
zum Beispiel durch Energieberatungen<br />
und Erdgastankstellen.<br />
Den Geschäftsführern Dr. Ulrich Finke<br />
und Wolfgang Fragge ist wichtig, ihren<br />
240.000 Privat- und Geschäftskunden gegenüber<br />
kein anonymer Betrieb zu sein,<br />
sondern Gesicht zu zeigen. Mit dem regelmäßigen<br />
Jahresbericht, dem Bericht zu erneuerbaren<br />
Energien, den Kundenzentren<br />
in Celle und Uelzen sowie Service vor Ort<br />
wollen sie diese Philosophie umsetzen.<br />
Und die Rechnung geht offenbar auf: Mehr<br />
als 90 Prozent der Strom- und Wasserkunden<br />
entschieden sich in diesem Jahr wieder<br />
für die SVO, sagt Pressesprecher Ralf<br />
Horst. Und alle Kommunen der Landkreise<br />
sowie die Stadt Celle vergaben 2011 die<br />
Stromkonzession erneut an die SVO.<br />
Ein Anliegen des Unternehmens ist es<br />
auch, die Energiewende aktiv mitzugestalten.<br />
Die SVO baut das Stromnetz gezielt<br />
aus und unterstützt Anlagenbetreiber vor<br />
Ort, dezentral erzeugten Ökostrom einzuspeisen.<br />
Im Gebiet der SVO wird bereits<br />
über die Hälfte des Strombedarfs über erneuerbare<br />
Energien, zum Beispiel aus Biogas-<br />
und Windenergieanlagen, gedeckt. Gt<br />
www.celle-uelzennetz.de<br />
Fotos: SVO<br />
<strong>IHK</strong> gratuliert<br />
Die <strong>IHK</strong> gratuliert folgenden Betrieben<br />
zu ihrem Jubiläum und wünscht ihnen<br />
für ihre weitere Tätigkeit guten Erfolg:<br />
50 Jahre<br />
Michael Brase<br />
Versicherungen<br />
Bomlitz (1. April)<br />
Horst Kästner GmbH<br />
Stelle (1. April)<br />
Husen Verwaltungsgesellschaft mbH<br />
Buchholz i.d.N. (1. April)<br />
Hermann Witzke<br />
Erdbewegungsarbeiten<br />
<strong>Wolfsburg</strong> (1. April)<br />
25 Jahre<br />
M B K Maschinenbau Koetke GmbH<br />
Lüder (1. Februar)<br />
ICEWIND Produktionsund<br />
Vertriebsgesellschaft mbH.<br />
Buchholz i.d.N. (26. Februar)<br />
MANTUA SURGELATI<br />
Tiefkühlvertriebsgesellschaft mbH.<br />
Buchholz i.d.N. (26. Februar)<br />
Arbeitsjubiläums-Urkunden für Ihre<br />
Mitarbeiter können Sie bei Bärbel Doneck<br />
bestellen: 04131 / 742-102.<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 8434<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 13
Revolution an der Werkbank: Der Bispinger Leuchtenhersteller WE-EF hat vor fünf Jahren seine erste LED-Straßenbeleuchtung vorgestellt. Die neue<br />
Technologie verändert die Anforderungen an die Branche. Mitarbeiter müssen sowohl LED-Leuchten als auch herkömmliche Lampen verbauen können.<br />
14 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
HIGH-TECH<br />
VON<br />
HAND<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 15
Schwerpunkt<br />
HIGH-TECH<br />
VON<br />
HAND<br />
DIE STEIGENDE VERBREITUNG VON LED-LEUCHTEN HAT DAS GESCHÄFT DES<br />
AUSSENBELEUCHTUNGSSPEZIALISTEN WE-EF GEHÖRIG VERÄNDERT. DAS BISPINGER<br />
UNTERNEHMEN STELLT NUN IM GROSSEN STIL STRASSENBELEUCHTUNG HER –<br />
UND HILFT DEN KOMMUNEN, JEDE MENGE ENERGIE ZU SPAREN. VON CHRISTINA KOHL<br />
Lässt sich nicht blenden: Bevor eine Lampe verbaut wird, muss sie die Prüfungen von<br />
Dr. Nguyen Van Quang bestehen. Seit fast zwanzig Jahren arbeitet der Ingenieur bei WE-EF.<br />
16 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Schwerpunkt<br />
BEI EINEM Gespräch<br />
Stephan<br />
mit<br />
Fritzsche<br />
merkt man schnell, dass Licht ein politisches<br />
Thema ist. Klar, Licht ist Elektrik und Licht ist auch<br />
immer mehr Elektronik. Aber welche Aufträge Stephan<br />
Fritzsche, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
des Leuchtenherstellers WE-EF wann bekommt,<br />
hängt auch von politischen Entscheidungen ab.<br />
So wie die Europäische Union entschied, die liebgewonnene,<br />
aber energetisch leider völlig ineffiziente<br />
Glühlampe zu verbieten und Konsumenten herausfordert<br />
sich mit möglichen Alternativen auseinanderzusetzen,<br />
so entschieden die Institutionen in Brüssel<br />
auch, einige sogenannte Hochdruck-Gasentladungslampen,<br />
zum Beispiel Quecksilberdampflampen mit<br />
niedriger Effizienzklasse, Schritt für Schritt aus dem<br />
Verkehr zu ziehen. Diese Lampen werden vor allem<br />
im industriellen Bereich eingesetzt, etwa für die Architektur-<br />
und Straßenbeleuchtung. Genau dort ist<br />
WE-EF seit Jahrzehnten tätig.<br />
Wolfgang Fritzsche gründete den Betrieb 1950 in Bispingen<br />
in der <strong>Lüneburg</strong>er Heide, zunächst als Elektroinstallationsunternehmen.<br />
In den Sechzigerjahren<br />
begann er, selbst industrielle Beleuchtung zu bauen.<br />
Als die Söhne Thomas und Stephan Fritzsche Mitte<br />
der Achtzigerjahre ans Ruder kamen, investierten<br />
sie mehr und mehr in die Architekturbeleuchtung.<br />
WE-EF war an der Lichttechnik für das Berliner<br />
Sony Center und das Bundeskanzleramt, für das<br />
Opernhaus in Sydney und das Stadion des Fußballclubs<br />
Manchester City beteiligt. Mittlerweile besteht<br />
die WE-EF-Gruppe aus acht Unternehmen mit neun<br />
Standorten auf vier Kontinenten. Rund 140 Menschen<br />
arbeiten in Bispingen, 425 weltweit.<br />
Seit einigen Jahren macht sich das Familienunternehmen<br />
auch im Straßenbeleuchtungssektor wieder<br />
einen Namen. Das hat mit technologischen, aber,<br />
wie sich später noch zeigen wird, auch mit politischen<br />
Gründen zu tun. „Erst die LED-Technik hat<br />
uns in diesen Bereich zurückgebracht“, sagt Stephan<br />
Fritzsche. In der Anfangszeit des Unternehmens<br />
entwickelte der Gründer Wolfgang Fritzsche auch<br />
Straßenbeleuchtung, fast drei Jahrzehnte haben seine<br />
Nachfolger den Markt aber kaum bearbeitet. Sie<br />
konzentrierten sich auf die Architekturbeleuchtung.<br />
Die Entwicklung von massentauglichen LEDs, die<br />
Abkürzung steht für light-emitting diodes, habe die<br />
Beleuchtungsindustrie jedoch auf den Kopf gestellt,<br />
sagt Stephan Fritzsche. Denn LEDs enthalten keinen<br />
Glühfaden, der durch Stromzufuhr Licht abstrahlt.<br />
LEDs sind Licht emittierende Halbleiter-Bauelemente<br />
– also im Prinzip kleine Computerchips. „Wir<br />
Sprühen und schrauben: Viele der filigranen Arbeiten bei WE-EF<br />
lassen sich nicht von Maschinen ausführen. Das hat auch mit dem<br />
hohen Qualitätsanspruch des Unternehmens zu tun. Scheinwerferkomponenten<br />
werden pulverbeschichtet (oben), Kabel werden in<br />
Leuchtengehäuse verbaut und anschließend geprüft.<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 17
tausend Stunden aus. Diese Ergebnisse<br />
basieren auf Rechenmodellen – aber die<br />
Langzeittests, die WE-EF durchführt, bestätigen<br />
diese Modelle bislang. Das Unternehmen<br />
garantiert seinen Kunden eine<br />
Nennlebensdauer von 60.000 Stunden.<br />
Das wären fast sieben Jahre ununterbrochener<br />
Betrieb. Drittens: LEDs verlängern<br />
die Wartungszyklen der Leuchten. Weil die<br />
Lampen so lange durchhalten und in der<br />
Regel nie ganz ausfallen, sondern höchstens<br />
etwas an Leuchtkraft verlieren, müssen<br />
sie auch seltener ausgetauscht werden.<br />
Das reduziert Arbeit und letztlich Abfall.<br />
Heiß und flüssig: In der Bispinger<br />
Produktion ist noch eine alte Hochdruckgussmaschine<br />
im Einsatz. Hier<br />
werden Aluminiumtöpfe gegossen, die<br />
später im Boden verschwinden.<br />
ECH<br />
AND<br />
machen zwar Licht“, sagt Fritzsche: „Die<br />
Basis ist aber Elektronik.“ Und das erfordert<br />
ein Umdenken. Nicht nur bei den<br />
erfahrenen Spezialisten von WE-EF, die eigene<br />
Linsensysteme für LED-Module entwickeln,<br />
sondern auch bei den Architekten,<br />
Lichtplanern und Elektrikern, die die<br />
LED-Leuchten aussuchen und einbauen.<br />
LEDs gelten als Alleskönner. „In vielen Bereichen<br />
sind sie tatsächlich das Leuchtmittel<br />
der Zukunft“, sagt Stephan Fritzsche.<br />
Erstens: Sie sind sparsam. Im Vergleich<br />
zu den herkömmlichen Glühlampen und<br />
auch zu den verbreiteten Hochdruck-Gasentladungslampen<br />
ist viel weniger elektrische<br />
Energie nötig, um die gleiche oder<br />
sogar stärkere Helligkeit zu erzielen. In<br />
einer Straßenbeleuchtungsanlage konnte<br />
WE-EF Energieeinsparungen von mehr als<br />
80 Prozent nachweisen. Zweitens: LEDs<br />
sind langlebig. Theoretisch geht man von<br />
einer Lebensdauer von mehreren hundert-<br />
DOCH GANZ<br />
so einfach ist es im konkreten Anwendungsfall<br />
häufig nicht. Manchmal sind<br />
mehrere Stunden nötig, um Kunden die<br />
wesentlichen Vor- und Nachteile, Voraussetzungen<br />
und zu erwartenden Veränderungen<br />
des LED-Einsatzes zu erläutern.<br />
Außerdem seien viele qualitativ minderwertige<br />
LED-Leuchten auf dem Markt, sagt<br />
Stephan Fritzsche. Ihre Leistung reicht bei<br />
Weitem nicht an die hohen Erwartungen<br />
heran – kann aber das Vertrauen mancher<br />
Anwender in die Technik direkt verspielen.<br />
Und auch bei der Leuchtenherstellung gibt<br />
es einige Dinge zu beachten. Die Dioden<br />
vertragen zum Beispiel wenig Hitze. Das<br />
wird etwa bei einem Einsatz in Wüstenstaaten<br />
zum Problem – und die Region erlebt<br />
derzeit einen regelrechten Bauboom.<br />
Zu den Herausforderungen von WE-EF<br />
zählt also unter anderem das Thermomanagement:<br />
Die Leuchten müssen so<br />
konstruiert sein, dass sie die Wärme abführen<br />
– aber trotzdem gut aussehen. Denn<br />
das Unternehmen ist für das Design seiner<br />
Produkte bekannt. Bei seinen Kunden erfahre<br />
er ein wachsendes Verständnis, dass<br />
ein technisches Produkt nicht unbedingt<br />
hässlich sein muss, sagt Stephan Fritzsche.<br />
Immer mehr Geld fließe schließlich in Architektur<br />
und Stadtmarketing. Umgekehrt<br />
müssten gut gestaltete Produkte nicht notwendigerweise<br />
teurer sein als weniger attraktive<br />
Alternativen. Letztlich gehen jeder<br />
Neuentwicklung intensive Abstimmungen<br />
zwischen Technikern, Ingenieuren und Industriedesignern<br />
voraus.<br />
18 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
BEVOR EINE<br />
LED verbaut wird und ein Produkt bei<br />
WE-EF in Serie geht, muss es auch das Labor<br />
von Dr. Nguyen Van Quang passieren.<br />
Der Ingenieur testet die Lichtquellen photometrisch,<br />
um zum Beispiel Lichtstärke,<br />
Lichtfarbe und Wirkungs grade zu bestimmen.<br />
Dr. Van Quang macht Dauer tests,<br />
misst den Lichtstrom der Lampen nach<br />
Anlieferung und später nach bestimmten<br />
Zeitabständen. Allein auf Herstellerangaben<br />
verlässt sich WE-EF nicht. Dr. Van<br />
Quang verfügt über ein stattliches Arsenal<br />
an Produktmustern und Messlampen, eine<br />
Sammlung aus fast 20 Jahren, die er bereits<br />
bei WE-EF arbeitet. Die Daten, die er<br />
hier erhebt, garantieren die durchgängig<br />
hohe Qualität der Leuchten, sagt Dr. Van<br />
Quang. Und sie seien besonders wichtig<br />
für die Lichtplaner, um zu entscheiden, wo<br />
sie welche Produkte einsetzen.<br />
Nach den photometrischen Tests müssen<br />
die WE-EF-Leuchten noch allerhand Strapazen<br />
überstehen: Sie werden Wasser, Wärme<br />
und Staub ausgesetzt, all jenen Einflüssen,<br />
denen sie auch während ihres späteren<br />
Einsatzes standhalten sollten. Dabei spielt<br />
es keine Rolle, ob ein Produkt tatsächlich<br />
in einer überschwemmungs gefährdeten<br />
Region oder in der Wüste ins talliert wird.<br />
WE-EF hat Standards entwi ckelt, die für<br />
das gesamte Sortiment – und das sind<br />
mehrere Tausend Artikel – gelten. Langlebigkeit<br />
sei Teil der Grundphilosophie des<br />
Unternehmens, sagt Stephan Fritzsche:<br />
„Wir bauen keine Produkte, die man nach<br />
zehn Jahren wegschmeißen kann.“<br />
Dass LEDs gerade in der deutschen Straßenbeleuchtung<br />
eine wachsende Rolle<br />
spielen, haben politische Rahmenbedingungen<br />
befördert. Zunächst das europaweite<br />
Verbot, eine bestimmte Form der<br />
Hochdruck-Gasentladungslampen weiter<br />
zu produzieren und in der Folge einzubauen;<br />
anschließend ein Förderprogramm<br />
des Bundesumweltministeriums, das Umrüstungen<br />
in der kommunalen Außenbeleuchtung<br />
bezuschusst. 2008 stellte WE-<br />
Grundphilosophie Langlebigkeit:<br />
Stephan Fritzsche, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der WE-EF Leuchten<br />
GmbH & Co. KG.<br />
EF auf der Frankfurter Lichtmesse „Light +<br />
Building“ seine erste LED-Straßenbeleuchtung<br />
vor. „Wir haben bereits zu einem Zeitpunkt<br />
optische Systeme entwickelt, als die<br />
Technik noch in den Kinderschuhen steckte“,<br />
sagt Stephan Fritzsche. Das habe WE-<br />
EF einen Vorsprung verschafft. Die Zahl<br />
der Mitbewerber ist überschaubar, steigt jedoch<br />
kontinuierlich. Aber selten verfügen<br />
sie neben der technischen auch über so<br />
lange Anwendungs erfahrung mit Licht wie<br />
der Traditions betrieb aus der <strong>Lüneburg</strong>er<br />
Heide. Stephan Fritzsche sieht hier noch<br />
einen großen Markt: Die Zahl der Straßenleuchten,<br />
die bundesweit in den kommenden<br />
Jahren ausgetauscht werden müssen,<br />
gehe in die Millionen. Die eigentliche<br />
Chance bestehe jedoch in der weltweiten<br />
Akzeptanz der LED als Leuchtmittel in allen<br />
Bereichen des täglichen Lebens. ■<br />
www.weef.de<br />
Fotos: Hans-Jürgen Wege<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 19
Solche Messlampen wie hier bei WE-EF bekommt man kaum im normalen Baumarkt. Aber trotzdem wird es immer komplizierter, sich für die richtigen<br />
Leuchtmittel zu entscheiden – und sie energieeffizient einzusetzen. Ein paar Hintergrundinformationen können helfen, den Überblick zu behalten.<br />
AS<br />
RENNT<br />
ENN DA?<br />
Früher entschied man sich zwischen großer<br />
oder kleiner Fassung, matt oder klar, 40, 60<br />
oder 100 Watt. Heute gibt es Regale voller<br />
Lampen – nur eine ist so gut wie nicht mehr<br />
dabei: die gute alte Glühlampe. Hier erfahren<br />
Sie, was Sie über die neuen Lampentypen<br />
wissen sollten – und wann welches<br />
Modell das richtige ist.<br />
HALOGENLAMPEN<br />
Halogenlampen haben eine sehr gute<br />
Farbwiedergabe, verbrauchen aber bei einer<br />
relativ geringen Lichtausbeute (10 Lumen)<br />
und kurzer Lebensdauer (1.500 bis<br />
5.000 Stunden) viel Energie. Im Vergleich<br />
ist Halogenlicht das teuerste. Es sollte –<br />
wenn überhaupt – nur sehr sparsam, zum<br />
Beispiel in Vitrinen, eingesetzt werden.<br />
ENERGIESPARLAMPEN<br />
Auch wenn ihre Farbwiedergabe mittlerweile<br />
mindestens zufriedenstellend ist, eignen<br />
sich Energiesparlampen längst nicht für<br />
alle Einsätze. Wo über eine lange Zeit Licht<br />
brennt, machen sie am meisten Sinn. In der<br />
Regel halten sie das zwischen 8.000 und<br />
12.000 Stunden durch. Ihre Lichtausbeute<br />
liegt bei etwa 35 Lumen.<br />
LED-LAMPEN<br />
LED-Lampen sind die Allrounder unter<br />
den Leuchtmitteln: Sie können praktisch<br />
überall eingesetzt werden, geben viel Licht<br />
(30 Lumen), halten bis zu 100.000 Stunden<br />
lang und verbrauchen wenig Strom. Über<br />
die gesamte Lebensdauer gerechnet kosten<br />
sie kaum mehr als Energiesparlampen.<br />
OLEDS<br />
Sogenannte organische Leuchtdioden sind<br />
Folien, die elektrische Energie in mattweißes<br />
Licht verwandeln – und das hocheffizient.<br />
Noch sind sie Luxusprodukte. Doch<br />
in einigen Jahren kann sich das ändern.<br />
Forscher arbeiten mit Hochdruck an bezahlbaren<br />
Lösungen in größeren Maßen.<br />
GLÜHLAMPE<br />
Es hat seinen Grund, warum die Glühlampe<br />
in der Europäischen Union ausgemustert<br />
wurde: Schwache Lichtausbeute (4 Lumen),<br />
kurze Lebensdauer (1.000 Stunden),<br />
starke Wärmeentwicklung und sehr hoher<br />
Energieverbrauch. Viel Gutes hatte sie eigentlich<br />
nicht zu bieten. Aber sie hat uns<br />
eben mehr als 100 Jahre lang begleitet.<br />
20 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Schwerpunkt<br />
NICHT NUR<br />
WATT IST WICHTIG<br />
Bislang haben die meisten Lampenkäufer<br />
auf die Watt-Angabe auf der Packung<br />
geachtet: Je höher der Wert, umso stärker<br />
das Licht. Doch eigentlich gibt die Watt-<br />
Zahl lediglich die elektrische Leistung der<br />
Lampe an, der Lichtstrom – also die wahrgenommene<br />
Helligkeit – wird in Lumen<br />
(abgekürzt lm) gemessen. Inzwischen<br />
muss auch dieser Wert auf jeder Packung<br />
stehen. Denn die frühere Watt-Kennzeichnung<br />
allein ist für die Leuchtkraft der<br />
Lampen nicht mehr aussagekräftig. Eine<br />
60-Watt-Glühbirne bringt es zum Beispiel<br />
auf rund 700 Lumen. Energiesparlampen<br />
benötigen für die gleiche Lichtausbeute<br />
aber nur etwa 12 Watt – sie verbrauchen<br />
so immerhin 80 Prozent weniger Strom.<br />
Neueste LED-Lampen erreichen sogar noch<br />
bessere Werte.<br />
TIPPS ZUM THEMA<br />
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INNENBELEUCHTUNG<br />
Dieses Online-Tool der Deutschen Energie-<br />
Agentur hilft systematisch bei der Planung<br />
energieeffizienter Innenbeleuchtung für<br />
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MYTHOS<br />
ODER<br />
WAHRHEIT?<br />
Man liest und hört so einiges über verschiedene<br />
Leuchtmittel, deren Eigenschaften und<br />
Energieverbrauch. Aber was von alldem<br />
stimmt? Wir haben die gängigsten Vorurteile<br />
zu künstlichem Licht geprüft.<br />
STROM GLEICH ENERGIE<br />
Stimmt nur zum Teil. Energie umfasst nicht<br />
nur die elektrische, sondern vor allem die<br />
Heizenergie, mit der wir Räume und Gebäude<br />
erwärmen. Mit rund 75 Prozent hat<br />
sie in deutschen Haushalten den höchsten<br />
Energieverbrauch. Strom ist dahinter der<br />
Energiefresser Nummer zwei.<br />
BEWEGUNGSMELDER<br />
HELFEN, STROM ZU SPAREN<br />
Kann sein, muss aber nicht. Bewegungsmelder<br />
verbrauchen selbst Strom, um<br />
funktionieren zu können; er liegt erfahrungsgemäß<br />
zwischen 1 und 5 Watt. Verbraucht<br />
der Bewegungsmelder mehr als<br />
7 Watt, lohnt sich schon eine einfache<br />
Ener giesparlampe im Dauereinsatz.<br />
ENERGIESPARLAMPEN UND LEDS<br />
LIEFERN NUR KALTES LICHT<br />
War so, hat sich aber geändert. Die ersten<br />
Generationen der Energiesparlampen haben<br />
wirklich kein besonders gemütliches,<br />
warmes Licht gemacht. Mittlerweile aber<br />
gibt es viele verschiedene Arten der besonders<br />
energiesparenden LED-Lampen<br />
zu kaufen – darunter auch solche, deren<br />
Licht dem gewohnten Glühbirnenlicht in<br />
„warm-weiß“ kaum nachsteht.<br />
Von Lars Böker und Christina Kohl<br />
ENERGIESPARLAMPEN UND LEDS<br />
LASSEN SICH NICHT DIMMEN<br />
Das gilt auch nur für die ganz einfachen,<br />
häufig günstigsten Varianten. Grundsätzlich<br />
gibt es für praktisch jeden Einsatz<br />
heute auch die passende dimmbare Energiespar-<br />
oder LED-Lampe.<br />
ENERGIESPARLAMPEN HALTEN<br />
WENIGER LANG, WENN MAN SIE<br />
HÄUFIG AN- UND AUSSCHALTET<br />
So hieß es früher immer. Aber auch das<br />
entspricht nicht mehr der Wahrheit. Selbstverständlich<br />
belastet häufiges Ein- und<br />
Ausschalten die Lebensdauer der Energiesparlampe<br />
– das galt auch schon für die<br />
herkömmlichen Glühlampen. Durch die<br />
Nutzung von elektronischen Vorschaltgeräten<br />
gibt es aber keinen signifikanten<br />
Haltbarkeitsunterschied mehr. Sie ermöglichen<br />
einen flimmerfreien Sofortstart<br />
und entkoppeln die Lebensdauer von der<br />
Schalthäufigkeit.<br />
LAMPENLICHT IST<br />
BESSER ALS TAGESLICHT<br />
Stimmt nicht. Natürliches Tageslicht fördert<br />
die Leistungsfähigkeit und hilft Unfälle<br />
am Arbeitsplatz zu vermeiden, heißt es<br />
vom Fachverband Tageslicht und Rauchschutz.<br />
Sofern baulich möglich, sollte das<br />
Sonnenlicht durch Oberlichter oder Fenster<br />
voll ausgenutzt werden. Kombiniert mit<br />
künstlicher Beleuchtung lässt sich zusätzlich<br />
eine Menge Energie sparen.<br />
Fotos: Hans-Jürgen Wege<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 21
Schwerpunkt<br />
Postkartenreif: Der <strong>Lüneburg</strong>er Stintmarkt während der<br />
Hansetage 2012. Wolfgang Graemer illuminierte die<br />
Gebäude, den Alten Kran und die historischen Schiffe.
Schwerpunkt<br />
IM<br />
DUNKEL<br />
VIEL<br />
SEHEN
Schwerpunkt<br />
MIT LICHT BETONT WOLFGANG GRAEMER DAS WESENTLICHE:<br />
ZUM BEISPIEL ARCHITEKTONISCHE DETAILS ODER AUSSERGEWÖHNLICHE<br />
STIMMUNGEN. LICHT HELFE, LEUTE IN DIE STADT ZU HOLEN,<br />
SAGT DER LÜNEBURGER KÜNSTLER. VON CHRISTINA KOHL<br />
IM<br />
DUNKEL<br />
VIEL<br />
SEHEN<br />
Zeigen was da ist: Wolfgang Graemer setzte die Nacht der<br />
Romantik im <strong>Lüneburg</strong>er Kurpark in Szene und das gotische<br />
Mittelschiff mit dem Sterngewölbe in der Nicolaikirche.<br />
ES MUSS<br />
schon dunkel<br />
sein, zumindest<br />
dämmern, damit Wolfgang Graemers<br />
Kunst zur Geltung kommt. Denn Graemer<br />
arbeitet mit Licht, illuminiert Kirchen,<br />
Schlösser, Parkanlagen oder ganze Gebäudeensembles.<br />
Er begleitet Konzerte<br />
mit aufwendigen Lichtinszenierungen und<br />
Projektionen, schafft Atmosphäre auf Veranstaltungen.<br />
Zuletzt kamen immer mehr<br />
Aufträge von Städten und Gemeinden.<br />
Da leuchtet der <strong>Lüneburg</strong>er Wasserturm,<br />
ein über hundertjähriges Bauwerk, das<br />
Ende der Neunzigerjahre restauriert wurde<br />
und seitdem als Aussichts-, Ausstellungsund<br />
Veranstaltungsort dient, in warmem<br />
Rot und Orange. Zwischen den Backsteinsäulen<br />
zieht sich das Licht entlang. Der<br />
Stintmarkt, ein historisches Viertel rund<br />
um den ehemaligen Hafen der Hansestadt,<br />
zog Ende Juni vergangenen Jahres noch<br />
mehr Menschen an als sonst. Anlässlich<br />
des Hansetags, einem mehrtägigen internationalen<br />
Volksfest, das 2012 erstmals in<br />
<strong>Lüneburg</strong> stattfand, illuminierte Wolfgang<br />
Graemer jedes Haus auf seine Weise – manche<br />
eher weiß, manche eher golden. Gemeinsam<br />
mit dem Alten Kran am Wasser<br />
fügten sie sich zu einem Gesamtkunstwerk<br />
zusammen. Zwei Tage und Nächte hatte es<br />
gedauert, bis alles so aussah, wie er es sich<br />
vorgestellt hatte.<br />
Wie kommt man darauf Architektur zu<br />
beleuchten, wie lernt man so etwas? Bei<br />
Wolfgang Graemer spielten wohl Neugier,<br />
regionale Verbundenheit und Talent die<br />
Hauptrollen. Zum Licht fand er als Jugend-<br />
Fotos: Andreas Tamme<br />
24<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Schwerpunkt<br />
Gewerbebau in Stahl<br />
Fand als Jugendlicher zum Licht:<br />
Wolfgang Graemer nutzt seine<br />
Erfahrung und sein Gefühl, wenn<br />
er die Scheinwerfer aufbaut.<br />
licher in der CVJM-Organisation. In der<br />
Gruppe „Ten Sing“ brachten sie regelmäßig<br />
Musicals auf die Bühne; Graemer schauspielerte<br />
zunächst, ging dann hinter die<br />
Kulissen in die Organisation, zur Technik.<br />
„Irgendwann habe ich mir das Licht ausgesucht“,<br />
sagt Wolfgang Graemer: „Warum,<br />
weiß ich gar nicht mehr so genau.“<br />
Jedenfalls blieb er dabei. Machte zwar<br />
zunächst eine Tischlerausbildung, kaufte<br />
dann aber einem Bekannten seine Beleuchtungstechnik<br />
ab, setzte Modenschauen,<br />
Konzerte und Partys ins rechte Licht – immer<br />
mit dem Ziel, irgendwann davon leben<br />
zu können. Nach ein paar Jahren war er<br />
im Geschäft. Wolfgang Graemer begleitete<br />
Tourneen durch ganz Deutschland, arbeitete<br />
als Beleuchter in der Hamburger „Fabrik“,<br />
betreute lange Zeit die Technik im<br />
<strong>Lüneburg</strong>er „Kulturforum“. Zudem legte er<br />
die Prüfung zum Bühnenmeister ab. Noch<br />
immer setzt der Unternehmer Graemer auf<br />
mehrere Standbeine: öffentliche und private<br />
Veranstaltungen, Performances, Installationen,<br />
Architekturbeleuchtung; außerdem<br />
vermietet er seine Technik.<br />
Aber irgendwie hatte es der Wasserturm<br />
Wolfgang Graemer angetan. „Ich habe mir<br />
schon immer gewünscht, ihn zu beleuchten“,<br />
sagt Graemer, der seit seiner Schulzeit<br />
in <strong>Lüneburg</strong> lebt. Der quadratische Sockel,<br />
der runde Aufbau, die Höhe, das wollte er<br />
gern mit Licht herausarbeiten. Überhaupt<br />
ist das Wolfgang Graemers Motivation:<br />
zeigen, was da ist. Aber zeigen im Sinne<br />
von bewusst machen. Bei der Architekturbeleuchtung<br />
habe er in Stein gehauene<br />
Vorgaben. Ihm gehe es darum, die Besonderheiten,<br />
prägende Merkmale zu betonen.<br />
Die Dunkelheit spielt Graemer dann in die<br />
Hände. Das Spiel mit Licht und Schatten<br />
gibt ihm die Möglichkeit Akzente zu setzen,<br />
die bei Tageslicht verschwimmen, ansonsten<br />
unsichtbar sind.<br />
AUCH JETZT<br />
denkt Wolfgang Graemer hin und wieder<br />
an Bauwerke, die er gern zeigen würde, auf<br />
seine Art. Die Berliner Schlösser, Charlottenburg<br />
etwa: „Vieles wird lediglich angestrahlt.<br />
Ich glaube, das kann man besser<br />
machen.“ Oder den Kölner Dom: „Diese<br />
Detailvielfalt, die sich bis in den hintersten<br />
Winkel zieht.“ Wie exakt er das letztlich<br />
macht, ist manchmal geplant, manchmal<br />
stimmungsabhängig. Graemer nutzt seine<br />
Erfahrung und sein Gefühl, wenn er die<br />
Scheinwerfer aufbaut.<br />
Es ist natürlich nicht völlig neu, Bauwerke<br />
zu beleuchten. Museen, Schlösser oder<br />
Brücken sollen die Menschen ja auch bei<br />
Dunkelheit sehen können. Lichtkunst<br />
aber, Installationen für bestimmte Anlässe,<br />
Kombinationen mit Musik, Konzepte,<br />
die dem Wohlfühlen und der Orientierung<br />
dienen, all das ist in Deutschland noch<br />
nicht wirklich lang verbreitet. Geschweige<br />
denn üblich. „Seit ein paar Jahren gibt es<br />
diese Mode“, sagt Wolfgang Graemer. Es<br />
fasziniere Menschen, wenn sich der Fokus<br />
verschiebe. Etwas Helles in der Nacht.<br />
Plötzlich ist etwas da, von dem man vorher<br />
nichts ahnte. Hinzu komme, dass Scheinwerfer<br />
immer günstiger werden, LED-<br />
Scheinwerfer den Stromverbrauch reduzieren.<br />
Und Lichtaktionen wirken sich aus,<br />
davon ist Wolfgang Graemer überzeugt.<br />
„Vor allem abends kann man Menschen auf<br />
diese Weise in die Städte locken. Dann sind<br />
zwar die Geschäfte geschlossen – es gibt<br />
aber immer noch viel zu sehen.“ ■<br />
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3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>
Schwerpunkt<br />
DER FOTOGRAF PETER GELLER WOLLTE DAS PERFEKTE LICHT.<br />
WEIL DAS NICHT IMMER VON NATUR AUS DA IST, SCHUF ER ES BEI EINEM SHOOTING<br />
IN LOS ANGELES VOR ZWANZIG JAHREN KURZERHAND SELBST. MIT SEINEN<br />
PROFI-REFLEKTOREN IST GELLER HEUTE MARKTFÜHRER. VON CHRISTINA KOHL<br />
DER DIE<br />
SONNE FÄNGT<br />
Erfunden in Kalifornien, produziert in<br />
Egestorf: Je nach Bespannung fangen<br />
die Reflektoren von Peter Geller das Licht<br />
ein, reduzieren es oder geben es je nach<br />
Einfallswinkel wieder ab. Weil der Platz<br />
in der früheren Ferkelaufzucht knapp<br />
wurde, bezieht das Unternehmen nun<br />
ein größeres Gebäude im Nachbarort.<br />
26 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Schwerpunkt<br />
Licht ist das<br />
MIT DEM so eine Sache.<br />
Ohne geht es nicht – aber wenn es<br />
da ist, wünscht man sich häufig ein anderes.<br />
Oder weniger. Oder aus der entgegengesetzten<br />
Himmelsrichtung. Irgendein<br />
Licht jedenfalls reicht selten. Zumindest<br />
wenn man als Werbefotograf Aufnahmen<br />
nach den Wünschen der Kunden macht.<br />
Peter Geller war so einer. Reiste fünfzehn<br />
Jahre durch die Welt, war zu seinen aufregendsten<br />
Zeiten 250 von 365 Tagen unterwegs,<br />
erzählt er. Arbeitete für Kodak,<br />
Bayer und Polaroid, fotografierte in den<br />
Königspalästen der Himalaya-Staaten und<br />
an den Stränden der Côte d‘Azur. Meistens<br />
in kleinen Teams, sechs, sieben Menschen,<br />
das war ihm wichtig. Models, Visagist und<br />
Stylist, ein oder zwei Mitarbeiter des Kunden,<br />
sein Assistent und er selbst. Keine<br />
große Staffage, kein großes Aufsehen. Das<br />
Shooting sollte unkompliziert sein, die Fotos<br />
natürlich wirken.<br />
Mag sein, dass sich Peter Geller diese Vorliebe<br />
aus seiner früheren Tätigkeit bewahrt<br />
hat. Bis Anfang der Siebzigerjahre belieferte<br />
der gebürtige Hamburger als Pressefotograf<br />
die norddeutschen Zeitungen, vor<br />
allem das Hamburger Abendblatt. Demos,<br />
Promis, Unfälle: Wo etwas los war, fuhr er<br />
hin. Sein Vater fotografierte schon gern,<br />
als Kind habe er ihn oft begleitet, sagt Peter<br />
Geller. Er machte zunächst eine Lehre<br />
zum Außenhandelskaufmann, wollte mit<br />
der Fotografie eigentlich sein Jurastudium<br />
finanzieren. Das klappte gut – so gut allerdings,<br />
dass er das Studium irgendwann<br />
aufgab. „Jeden Morgen schlug ich die Zeitung<br />
auf und zählte die Bilder von mir“,<br />
sagt Peter Geller. Je Abdruck gab es Geld.<br />
„Da kam ich manchmal auf mehrere hundert<br />
Mark an einem Tag. Ich hatte meistens<br />
mehr im Blatt als die anderen Abendblatt-<br />
Fotografen zusammen.“<br />
Und dann kam der 29. Dezember 1971.<br />
Geller hörte im Radio von einem Bankraub<br />
mit Geiselnahme in Köln. Soll ich da mal<br />
hinfahren, fragte er in der Redaktion. „Kein<br />
Risiko für die Zeitung, sie hätte lediglich die<br />
Fahrt und vielleicht die Übernachtung zahlen<br />
müssen.“ Also folgte Peter Geller wie<br />
alle anderen Pressefotografen den Polizeiwagen,<br />
die sich auf der Bundesstraße 41 –<br />
bei Saarbrücken tauchten die Entführer<br />
wieder auf – an die Fersen der Kriminellen<br />
hefteten. Dann aber, als die Verfolgungsjagd<br />
bei Baltersweiler im Saarland zum<br />
Stillstand kam und einer der Bankräuber<br />
mit einem Polizisten verhandelte, sonderte<br />
sich Geller ab. „Alle suchten eine gute Posi-<br />
27<br />
Foto: Andreas Tamme<br />
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tion für einen Überblick.“ Geller aber ging<br />
die Straße herunter, schaute in die Linsen<br />
seiner Kollegen gegenüber. „Solche Vorfälle<br />
folgen einer bestimmten Choreographie“,<br />
sagt Geller: „Ich hatte im Laufe der Jahre<br />
ein Gespür entwickelt, was als nächstes<br />
passieren würde.“<br />
Ein sehr sicheres Gespür, wie sich zeigen<br />
sollte. Auf Peter Gellers Foto sieht man, wie<br />
ein Polizist auf der Mitte der Straße hockt,<br />
neben ihm liegt der Bandenführer am Boden<br />
– der Kommissar hatte ihn durch seine<br />
Manteltasche hindurch erschossen. Es war<br />
das einzige Motiv dieser Art. Es wurde das<br />
World Press Photo of the Year 1971.<br />
Diese Geschichte erzählt Peter Geller nicht<br />
als erstes, wenn man ihn trifft. Aber wenn<br />
man ihn darauf anspricht, erzählt er sie<br />
gern. Man kann sie auch auf seiner Unternehmenswebsite<br />
nachlesen.<br />
Wer ein wenig über Fotografie weiß, der<br />
weiß auch, dass das World Press Photo of<br />
the Year eine Auszeichnung ist, die einem<br />
Ritterschlag gleicht; ähnlich vielleicht der<br />
Auszeichnung mit dem Pulitzer-Preis für<br />
Autoren. Die Juroren zeichnen ein Foto<br />
aus Zehntausenden Einsendungen weltweit<br />
aus, das ihrer Meinung nach ein Thema,<br />
eine Situation oder ein Ereignis von<br />
hoher journalistischer Bedeutung auf eine<br />
Weise einfängt, die ein außergewöhnlich<br />
hohes Maß an visuellem Wahrnehmungsvermögen<br />
und Kreativität beweist, wie<br />
es auf der offiziellen Website des Preises<br />
heißt. Im Jahr 1972, ein Jahr nach Peter<br />
Geller, erhielt der vietnamesische Fotograf<br />
Nick Ut den begehrten Preis. Sein Foto<br />
zeigt vietnamesische Kinder, die weinend<br />
und mit durch Napalm verursachten Verbrennungen<br />
aus einem irrtümlich bombardierten<br />
Ort fliehen. Sie laufen direkt auf<br />
den Fotografen zu. Das Foto ging damals<br />
um die Welt und gehört noch heute zu den<br />
Ikonen jener Zeit.<br />
Peter Geller erzählt die Geschichte allerdings<br />
nicht, weil er nach vierzig Jahren<br />
noch gelobt werden möchte. Im Gegenteil:<br />
Er habe lange Zeit gar nicht da rüber gespro-<br />
chen, weil er die Bewunderung übertrieben<br />
fand, sagt er heute. Sein Geschäftspartner<br />
Ulrich Götze habe ihn jedoch ermuntert,<br />
sie mit seinem Unternehmen zu verbinden.<br />
Götze ist Marketingprofi. Bevor er begann<br />
für Peter Geller zu arbeiten, war er Verkaufsleiter<br />
von Olympus Deutschland.<br />
Die Geschichte von der World-Press-Photo-<br />
Auszeichnung ist vor allem deshalb wichtig,<br />
weil sie Peter Gellers eigener Geschichte<br />
eine entscheidende Wendung gab: Er<br />
wurde vom Presse- zum Werbefotografen.<br />
Der international wirksame Preis brachte<br />
ihm so viele Anfragen potenzieller Kunden<br />
ein, dass er ein eigenes Studio in Hamburg<br />
eröffnete, das bald aber eher Durchgangsstation<br />
als Arbeitsort war. Denn gearbeitet<br />
hat Peter Geller dort, wo seine Kunden ihn<br />
wollten: rund um den Globus. Und während<br />
einer dieser Aufträge legte Geller die<br />
Basis für die nächste Wendung in seiner<br />
Geschichte: vom Werbefotografen zum<br />
produzierenden Unternehmer.<br />
Kleines Team, wenig Equipment: Peter Geller<br />
bei der Arbeit in Fürstenfeldbruck bei München.<br />
Auseinandergebaut wiegt der Reflektor meist<br />
weniger als eine Kamera.<br />
Wie so oft bei Erfindungen suchte Peter<br />
Geller die Lösung für ein Problem. Während<br />
eines Shootings Anfang der Neunzigerjahre<br />
in Los Angeles machte ein Sturm<br />
die Arbeit am Set unmöglich. Die herkömmlichen<br />
Lichtreflektoren waren zu<br />
leicht, sie hielten dem Wind nicht stand.<br />
Stabiles Hollywood-Equipment zu leihen<br />
hätte allerdings zusätzliche Beleuchter,<br />
Lkw und höhere Kosten bedeutet. „Als<br />
wir den zweiten Tag in Folge nicht arbeiten<br />
konnten, hatte ich die Erleuchtung“,<br />
sagt Peter Geller. Rund 15.000 D-Mark<br />
habe der Auftraggeber Agfa an einem Tag<br />
Stillstand verloren. Geller besorgte also<br />
im nächsten Baumarkt Aluminiumrohre,<br />
Foto: Benjamin Jehne<br />
28 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
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kaufte goldenen und silbernen Faschingsstoff.<br />
Auf dem Balkon seines Hotelzimmers<br />
baute er seinen eigenen Reflektor – leicht<br />
zu halten und flexibel einsetzbar, aber dennoch<br />
stabil. Eine Art Prototyp für die Produkte,<br />
die Geller heute unter dem Namen<br />
„California Sunbounce“ verkauft. Benannt<br />
nach dem Ort seiner Erfindung, produziert<br />
wird aber in Egestorf, mitten in der <strong>Lüneburg</strong>er<br />
Heide.<br />
JE NACH Bespannung<br />
fangen die Reflektoren<br />
von Peter Geller das Sonnen- oder<br />
Kunstlicht ein, absorbieren oder reduzieren<br />
es oder geben es je nach Einfallswinkel<br />
wieder ab. So lassen sich Motive aufhellen<br />
oder abdunkeln, auch Schatten erzeugen,<br />
wie gewünscht. Sowohl Profifotografen als<br />
auch Kameraleute vom Film nutzen die Reflektoren<br />
aus dem Sunbounce-Sortiment.<br />
Sie sind in einem Dutzend verschiedenen<br />
Größen und mit mehr als 30 unterschiedlichen<br />
Stoffen zu haben. Das Aluminiumgestell<br />
auseinandergenommen und die Bespannung<br />
aufgerollt passt das Arbeitsmittel<br />
in einen länglichen Beutel, der meist weniger<br />
wiegt als die Kamera.<br />
Als Peter Geller aus Los Angeles zurück<br />
nach Deutschland kam, meldete er sofort<br />
ein Patent an. Er wusste, dass seine Idee<br />
gut war, und er ahnte, dass sie irgendwann<br />
auch andere nachahmen wollten. Ihm gefiel<br />
die Aussicht, nach drei Jahrzehnten<br />
eine berufliche Alternative zur Fotografie<br />
aufzubauen. Geller ließ 500 Reflektoren<br />
bauen, die ihm praktisch aus den Händen<br />
gerissen wurden. Doch bis seine Erfindung<br />
tatsächlich zum Geschäft wurde, dauerte<br />
es eine Weile. „Ich bin Fotograf, kein Verkäufer“,<br />
sagt Peter Geller. Er habe schnell<br />
gemerkt, dass er als Profi über seine Reflektoren<br />
sprach, es aber längst nicht nur mit<br />
Profis zu tun hatte. Geller tingelte durch<br />
Redaktionen, präsentierte auf Messen. In<br />
einer früheren Ferkelaufzucht in Garlstorf<br />
im Landkreis Harburg baute er eine kleine<br />
Produktion auf. Rund 30 Mitarbeiter<br />
beschäftigt er heute. Über die Sunbounce-<br />
Website und Händler auf der ganzen Welt<br />
verkauft das Unternehmen mittlerweile<br />
außer den Reflektoren auch anderes Fotografie-Zubehör.<br />
„Seit zehn Jahren läuft es<br />
richtig gut“, sagt Geller.<br />
So gut, dass das Unternehmen umgezogen<br />
ist in ein neues Gebäude im Gewerbegebiet<br />
Hauskoppel in dem benachbarten Egestorf.<br />
Es ist schon ein kleiner Bruch, wenn<br />
man – den Blick auf die Felder, Landluft in<br />
der Nase – Peter Geller so reden hört, von<br />
dem World Press Photo Award und dem<br />
schicksalhaften Shooting in Los Angeles.<br />
Noch als Kind habe er sich in die Heide<br />
verliebt, erklärt Geller, mit der Familie eines<br />
Freundes verbrachte er die Wochenenden<br />
regelmäßig in Hanstedt. Und schon früh<br />
habe er die Idee gehabt, entweder in einer<br />
Windmühle oder in einem Leuchtturm zu<br />
wohnen. Vor 30 Jahren fand er in Garlstorf<br />
was er suchte: Zwischen seinen Reisen restaurierte<br />
Geller eine Getreidemühle aus<br />
dem neunzehnten Jahrhundert und baute<br />
sie zum Wohnhaus um.<br />
Jetzt will Peter Geller Egestorf zu einem<br />
Fotografen-Mekka entwickeln. In dem<br />
neuen Firmensitz richtet er einen großen<br />
verglasten Raum ein, in dem regelmäßig<br />
Workshops stattfinden sollen. Geller lädt<br />
Koryphäen ein, mit denen er selbst immer<br />
wieder gearbeitet hat. Gemeinsam werden<br />
die Teilnehmer Streifzüge durch die Natur<br />
machen, sagt Geller, lernen, auf verschiedene<br />
Weisen die Reflektoren einzusetzen. Ein<br />
Hauch Internationalität könnte dann in<br />
Egestorf Einzug halten. Werbung, gegen die<br />
wohl niemand etwas hat.<br />
Gibt es das perfekte Licht? „Oh ja, das gibt<br />
es.“ Peter Geller blickt versonnen in den<br />
Raum. „Dieses Licht im Frühjahr, nachdem<br />
es so lange nicht vorhanden war. Wer das<br />
auf einem Foto einfangen kann, so dass man<br />
als Betrachter auch diesen ganz bestimmten<br />
Duft riecht, der ist für mich etwas Besonderes.“<br />
Braucht man dazu Ihren Reflektor?<br />
Peter Geller grinst. „Ja. Natürlich!“ ■<br />
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Zum Sportplatz 6 · 21220 Seevetal-Maschen<br />
Tel.: 0 41 05 / 86 96 - 0 · Fax: 0 41 05 / 86 96 - 20<br />
info@cuxbeton.de<br />
www.cuxbeton-gewerbebau.de
<strong>IHK</strong>-Report<br />
<strong>IHK</strong>-Unternehmertag 2013<br />
Gründen – Etablieren – Expandieren<br />
am 5. April in der Ritterakademie in <strong>Lüneburg</strong><br />
Programm<br />
<strong>IHK</strong>-Unternehmertag<br />
5. April, 10:45 – 18:15 Uhr, Ritterakademie <strong>Lüneburg</strong><br />
Gründen - Etablieren - Expandieren<br />
Junge Unternehmen erfolgreich im In- und Ausland.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen und Anmeldung<br />
unter www.ihk-lueneburg.de/unternehmertag oder bei Gudrun Braun,<br />
braun@lueneburg.ihk.de (Tel. 04131-742-139).<br />
Viel zu beachten: Die Veranstaltung behandelt die<br />
verschiedenen Lebensphasen von Unternehmen.<br />
Auf dem <strong>IHK</strong>-Unternehmertag erhalten<br />
junge Unternehmer wertvolle<br />
Informationen zu Gründungsalterna<br />
tiven, Marketingansätzen, Vertrieb im<br />
In- und Ausland, Finanzierungsmöglich-<br />
keiten und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
Parallel zum Programm sind Besucher<br />
eingeladen, sich mit Experten auszutauschen<br />
und mit Besuchern zu vernetzen.<br />
Am Vormittag erklären Finanzierungs- und<br />
Außenwirtschaftsexperten, wie Auslandsgeschäfte<br />
vorbereitet, finanziert und abgesichert<br />
werden. Außerdem geht es um<br />
professionelles Innovationsmanagement in<br />
kleinen Unternehmen.<br />
Der Nachmittag beginnt mit einem Vortrag<br />
des bundesweit bekannten Autors und<br />
Effectuation-Experten Dr. René Mauer, der<br />
seine Methode einer schrittweisen Weiterentwicklung<br />
der Gründungsidee und des<br />
Geschäftskonzepts vorstellt. Jungunternehmer<br />
erhalten Informationen, wie sie<br />
Marken sichern und Kunden gewinnen. Es<br />
werden auch spezielle Gründungsformen<br />
vorgestellt: zum Beispiel die Übernahme<br />
eines bestehenden Betriebs und sich als<br />
Freiberufler in der Kreativwirtschaft selbstständig<br />
zu machen.<br />
Im Anschluss an die Vorträge diskutieren<br />
Unternehmer und Experten über die Erfolgsfaktoren<br />
einer Unternehmerpersönlichkeit.<br />
Beendet wird der Gründertag mit<br />
der Preisverleihung des <strong>IHK</strong>-Schülerwettbewerbs<br />
„Deine Idee – Dein Geschäft“. schl<br />
www.ihk-lueneburg.de/unternehmertag<br />
10:45 Uhr: Veranstaltungseröffnung<br />
Expandieren und Finanzieren<br />
11:15 Uhr: Rechtliche Vorbereitung<br />
des Auslandsgeschäfts<br />
Finanzierung von Dienstleistern<br />
12:00 Uhr: Fallstricke beim Aufbau eines<br />
internationalen Vertriebs<br />
Rating von Dienstleistungsunternehmen<br />
12:45 Uhr: Internationalisierung starten:<br />
Förderprogramme, Institutionen<br />
13:10 Uhr: Sicher im Ausland<br />
wirtschaften<br />
12:45 Uhr: Innovationsmanagement<br />
Gründen und Etablieren<br />
14:00 Uhr: Effectuation,<br />
eine Planungsmethode für Start-ups<br />
15:00 Uhr: Selbstständig in der<br />
Kultur- und Kreativwirtschaft<br />
Vertriebsergänzung E-Business<br />
15:45 Uhr: Marken sichern<br />
und schützen<br />
Kunden gewinnen über Pressearbeit<br />
16:30 Uhr: Nachfolge statt Neustart<br />
Social Media<br />
17:15 Uhr: Podiumsdiskussion<br />
„Unternehmergeist“<br />
17:45 Uhr: Preisverleihung des <strong>IHK</strong>-<br />
Schülerwettbewerbs „Deine Idee –<br />
Dein Geschäft“<br />
Wir laden Sie herzlich ein:<br />
am 14. März um 18.30 Uhr<br />
in die OTG Lager- und<br />
Frachtkontor GmbH & Co. KG<br />
Lager Nord<br />
Meilsener Straße 8b<br />
21244 Buchholz-Steinbeck<br />
Das Treffen von <strong>Wirtschaft</strong> und Politik<br />
Der Bockwurstkonvent. Geben Sie Ihren Senf dazu.<br />
Am 14. März treffen sich Vertreter<br />
aus <strong>Wirtschaft</strong> und Politik zum ersten<br />
Bockwurstkonvent: Das ist unser<br />
neues <strong>IHK</strong>-Veranstaltungsformat im<br />
Anschluss einer Sitzung der <strong>IHK</strong>-<br />
Vollversammlung.<br />
An diesem Abend werden keine Vorträge<br />
gehalten, an diesem Abend geht<br />
es um Sie: um die Menschen, die bei<br />
einem Snack rund um die Wurst mit<br />
Vollversammlungsmitgliedern, Menschen<br />
aus regionaler Politik und Verwaltung<br />
ins Gespräch kommen.<br />
Wen und was<br />
Sie erwarten können:<br />
<strong>IHK</strong>-Präsident Olaf Kahle (Willkommen)<br />
Landrat Joachim Bordt (Grußwort)<br />
Michael Spethmann, Milford Tea (Grußwort)<br />
Gespräche mit <strong>Wirtschaft</strong> und Politik<br />
Bitte melden Sie sich an:<br />
www.ihk-lueneburg.de/bockwurstkonvent<br />
Sabine Lukaszczyk, Tel. 04131 / 742-112<br />
Fotos: Diego Cervo/shutterstock.com, Harald Kätker/<strong>IHK</strong><br />
30<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Zwei <strong>IHK</strong>-Schulungen gingen Sicherheit im Einzelhandel<br />
ganz praktisch an: Teilnehmer lernten Falschgeld zu<br />
identifizieren und wie sie sich bei Ladendiebstahl und<br />
Raubüberfall verhalten können. Von Harald Kätker<br />
Blüten lassen sich ertasten<br />
Theoretisch weiß wohl jeder Mitarbeiter<br />
im Einzelhandel, wie wichtig<br />
es ist, nur echte Geldscheine anzunehmen.<br />
Doch würde er Falschgeld auch<br />
tatsächlich erkennen, wenn es über die<br />
Ladentheke gereicht wird? In zwei <strong>IHK</strong>-<br />
Schulungen – je eine fand in <strong>Lüneburg</strong> und<br />
<strong>Wolfsburg</strong> statt – haben rund 70 Teilnehmer<br />
den Ernstfall getestet.<br />
Der volkswirtschaftliche Schaden, den<br />
Falschgeld anrichtet, war mit etwa 2,2 Millionen<br />
Euro im Jahr 2012 deutlich geringer<br />
als man vermuten könnte. Rein statistisch<br />
kommen auf 10.000 Bundesbürger lediglich<br />
fünf Falschnoten. Im Einzelhandel<br />
Plastik statt Schein? Längst<br />
nicht überall. Im Einzelhandel<br />
werden mehr als die Hälfte der<br />
Zahlungen in bar abgewickelt.<br />
Leichte Kippbewegungen dienen<br />
als Schnelltest im hektischen<br />
Alltag an der Ladenkasse<br />
werden allerdings mehr als die Hälfte der<br />
Zahlungen in bar abgewickelt – die Branche<br />
ist deshalb überproportional betroffen.<br />
Für viele Kaufleute ist Falschgeld ein<br />
echtes Problem. Denn wenn eine Blüte in<br />
der Kasse landet und die Bank diese nicht<br />
annimmt, ist dies immer ärgerlich. „Für<br />
Falschgeld gibt es keinen Ersatz“, berichtet<br />
Konrad Velt, Falschgeldexperte der Bundesbank<br />
in Hannover.<br />
Im Einzelhandel liegt die Identifikationsquote<br />
von Falschgeld bei etwa zehn<br />
bis fünfzehn Prozent. Oftmals helfe es<br />
schon, die Situation richtig einzuschätzen:<br />
„Falschgeldbanden haben das Ziel, möglichst<br />
viel echtes Wechselgeld zu bekommen“,<br />
sagt Velt. Wenn also jemand einen<br />
kleinen Betrag mit einem großen Schein<br />
bezahlt oder einen großen Schein gewechselt<br />
haben möchte, sollte man aufmerksam<br />
werden. Velt verriet einige Tricks, um auch<br />
im hektischen Alltag an der Ladenkasse<br />
einen Schnelltest durchzuführen, ohne<br />
dem Kunden sein Misstrauen offen zu<br />
zeigen. Bestimmte Merkmale lassen sich<br />
schnell ertasten oder durch leichte Kippbewegungen<br />
sehen, davon konnten sich<br />
die Seminar-Teilnehmer anhand von „echtem<br />
Falschgeld“ überzeugen. Konrad Velt<br />
gab außerdem Verhaltenshinweise, wenn<br />
tatsächlich ein Verdachtsfall eintritt.<br />
Das kostenlose <strong>IHK</strong>-Seminar drehte<br />
sich auch um Ladendiebstahl und<br />
Raubüberfall. Vertreter der lokalen<br />
Polizeiinspektionen referierten zu den<br />
rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen,<br />
wenn ein Ladendieb auf frischer Tat er-<br />
wischt wird oder dringender Verdacht besteht.<br />
Zudem informierte ein Vertreter der<br />
Berufsgenossenschaft für Handel und Warendistribution<br />
über mögliche Folgen, falls<br />
Mitarbeiter Opfer eines Überfalls werden.<br />
Die Veranstaltungsteilnehmerin Birgit Korduan-Preiml<br />
aus <strong>Wolfsburg</strong> lobte das Veranstaltungsformat:<br />
„Ich habe heute in drei<br />
Stunden viel mehr gelernt als durch die<br />
zahllosen Broschüren, die dem Einzelhandel<br />
zur Verfügung stehen.“ Die Veranstaltung<br />
soll auch im kommenden Jahr wieder<br />
stattfinden. Interessierte Betriebe können<br />
sich schon jetzt bei unserer <strong>IHK</strong> melden. ■<br />
Ansprechpartner:<br />
Harald Kätker, Tel. 04131 / 742-143<br />
kaetker@lueneburg.ihk.de<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 31
Jubiläum<br />
Erfolgsfaktor<br />
Weiterbildung<br />
Wer in qualifizierte Mitarbeiter investiert,<br />
stärkt nachhaltig auch das Unternehmen.<br />
Diese Angebote sollen Sie dabei unterstützen.<br />
32<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Unternehmen sichern<br />
Fachkräfte durch Weiterbildung<br />
Weiterbildung rückt verstärkt in das Blickfeld<br />
der niedersächsischen Unternehmen. Angesichts<br />
einer deutlich sinkenden Zahl von Erwerbspersonen<br />
in den kommenden Jahren ist<br />
die gezielte Weiterbildung in vielen Betrieben<br />
das wichtigste Instrument, um Fachkräfte zu<br />
gewinnen und zu sichern. Das ist das Ergebnis<br />
einer Weiterbildungsumfrage des Niedersächsischen<br />
Industrie- und Handelskammertags.<br />
Mehr als 300 Unternehmen nahmen daran teil.<br />
Der demografische Wandel verschärft den<br />
Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt. Wenn<br />
nicht gegengesteuert wird, stehen im Jahr<br />
2030 eine halbe Million Erwerbspersonen weniger<br />
zur Verfügung. Die Unternehmen reagieren<br />
darauf mit Weiterbildung: Ein Schwerpunkt<br />
liegt auf der Zielgruppe Frauen und Absolventen<br />
einer dualen Berufsausbildung im Betrieb.<br />
54 Prozent der Umfrageteilnehmer nutzen<br />
Weiterbildung, um Frauen den Wiedereinstieg<br />
in den Beruf zu ermöglichen. 53 Prozent haben<br />
vor, mit Weiterbildungsangeboten ihre fertigen<br />
Auszubildenden an den Betrieb zu binden.<br />
62 Prozent der Befragten wollen ihre Weiterbildungsaktivitäten<br />
in den kommenden zwei<br />
Jahren mindestens konstant halten; 35 Prozent<br />
der Unternehmen haben sogar vor, ihr Angebot<br />
deutlich auszubauen. ap<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 20646<br />
Weiterbildungsberatungstag<br />
am 12. März von 16 bis 18 Uhr<br />
in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong><br />
Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften<br />
ist groß. Weiterbildungsinteressierten fehlt jedoch<br />
häufig die Transparenz über das Angebot<br />
und die Fördermöglichkeiten der Region.<br />
Die <strong>IHK</strong>-Weiterbildungsberater stellen den beruflichen<br />
Bildungsweg vor und gehen dabei<br />
auf folgende Fragen ein:<br />
• Was sollte ich vor der Wahl eines<br />
Lehrgangs klären?<br />
• Was unterscheidet die<br />
Weiterbildungsprofile voneinander?<br />
• Welche Datenbanken bieten sich zur<br />
Recherche an?<br />
• Welche Fördermöglichkeiten<br />
gibt es für berufliche Weiterbildung?<br />
Nach der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit,<br />
individuelle Gespräche mit den Beratern<br />
zu führen oder Termine zu vereinbaren. Die<br />
Teilnahme ist kostenfrei.<br />
Weitere Termine:<br />
am 27. Mai von 16 bis 18 Uhr<br />
in der <strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle Celle<br />
am 16. Oktober von 16 bis 18 Uhr<br />
in der <strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />
Information und Anmeldung:<br />
Katharina Pletz, Tel. 04131 / 742-164<br />
pletz@lueneburg.ihk.de<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 15143256<br />
Treff.Personal – Tagung für<br />
Personalverantwortliche<br />
Zukunft sichern: Erfolgsfaktor Mitarbeiter<br />
am 16. April von 16.30 bis ca. 19 Uhr<br />
in der <strong>IHK</strong> in <strong>Lüneburg</strong><br />
Der Erfolg eines Unternehmens entscheidet<br />
sich im Wesentlichen durch die Qualität des<br />
eingesetzten Personals. Erfahren Sie, welche<br />
personalwirtschaftlichen Entscheidungen und<br />
Ausrichtungen in Ihrem Unternehmen den Erfolg<br />
ausbauen und sichern. In der Tagung für<br />
Personalverantwortliche erhalten Sie praxisorientierte<br />
Empfehlungen, wie Sie die Ergebnisse<br />
im Betrieb durch Führung und konsequente<br />
Delegation steigern können.<br />
Lernen Sie die wesentlichen Elemente geeigneter<br />
Führungsinstrumente kennen. Dazu gehören<br />
die Kompetenzmatrix, das Führen mit<br />
Zielvereinbarungen, die Leistungsbeurteilung<br />
und das Mitarbeitergespräch. Ein weiteres<br />
praxiserprobtes Instrument ist der Problemlösungsprozess,<br />
der Mitarbeiter zu mehr Eigenverantwortung,<br />
Können und damit zu mehr<br />
Leistung führt. Von diesen Elementen erfolgreicher<br />
Führung profitieren beide Seiten: der<br />
Mitarbeiter und nachhaltig das Unternehmen.<br />
Im zweiten Teil der Veranstaltung erfahren Sie,<br />
wie Sie betriebliche Weiterbildung finanziell<br />
fördern lassen können.<br />
Information und Anmeldung:<br />
Antje Possler, Tel. 04131 / 742-159<br />
possler@lueneburg.ihk.de<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 15158022<br />
Zielgruppe Frauen: Mehr<br />
als die Hälfte der Unternehmen<br />
nutzt Weiterbildung,<br />
um Mitarbeiterinnen<br />
den Wiedereinstieg<br />
zu ermöglichen.<br />
Kombilehrgang<br />
Geprüfte/-r <strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in<br />
und Geprüfte/-r Betriebswirt/-in<br />
ab 4. April in der <strong>IHK</strong> in <strong>Wolfsburg</strong><br />
Erstmals bietet unsere <strong>IHK</strong> einen kombinierten<br />
Intensiv-Lehrgang in der Aufstiegsfortbildung<br />
an. Leistungsbereite Teilnehmer<br />
können berufsbegleitend innerhalb von einem<br />
Jahr den Abschluss zum / zur Geprüften<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in und anschließend in<br />
weiteren knapp zwei Jahren den Abschluss<br />
zum / zur Geprüften Betriebswirt/-in machen.<br />
Damit erreichen sie die höchste Fortbildungsebene<br />
in der <strong>IHK</strong>-Aufstiegsfortbildung.<br />
Der kombinierte Lehrgang richtet sich an<br />
Fachkräfte mit hoher Lernmotivation, die Führungspositionen<br />
anstreben. Die Teilnehmer<br />
lernen, eigenverantwortlich Managementaufgaben<br />
zu übernehmen und betriebswirtschaftliche<br />
Ziele zu verwirklichen.<br />
Der Lehrgang ist förderfähig nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />
(AFBG):<br />
Sie können also 30,5 Prozent der Prüfungsund<br />
Lehrgangsgebühr als Zuschuss erhalten,<br />
der nicht zurückgezahlt werden muss.<br />
Teilnahmeentgelt:<br />
5.849 Euro für <strong>IHK</strong>-Mitglieder<br />
Termine:<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt:<br />
4. April 2013 bis 31. Oktober 2014<br />
Betriebswirt:<br />
18. November 2014 bis 30. Juni 2016<br />
jeweils dienstags und donnerstags von<br />
17 bis 21.15 Uhr, samstags von 8 bis 13 Uhr<br />
Information und Anmeldung:<br />
Elvira Fuchs, Tel. 05361 / 2954-22<br />
fuchs@lueneburg.ihk.de<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 15158715<br />
Fotos: Kzenon, Pressmaster, stockyimages, RGtimeline, Kinga, mangostock, michaeljung/shutterstock.com<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 33
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Zertifizierung, Zollabwicklung<br />
und Logistik in Russland<br />
Informationsveranstaltung am 18. April in <strong>Lüneburg</strong><br />
Für viele Exporteure stellt die Lieferung<br />
von Waren nach Russland eine Herausforderung<br />
dar. Nicht nur zollrechtliche Fragen<br />
und Besonderheiten, sondern auch Konformitätsnachweise<br />
wie GOST-R/TR-Zertifikate<br />
oder sonstige Registrierungen müssen<br />
im Vorfeld erbracht werden. Mit Einführung<br />
der Zollunion zwischen der Russischen<br />
Föderation, Belarus und Kasachstan<br />
sowie dem Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation<br />
(WTO) hat es viele Veränderungen<br />
gegeben: Unternehmen sind<br />
mit einem veränderten Regelwerk bei Zollabwicklung,<br />
Zollsätzen und Produktzulassungen<br />
konfrontiert. Zertifizierungs- und<br />
Zollexperten der SGS Germany GmbH<br />
und des Speditions- und Logistikkonzerns<br />
Militzer & Münch GmbH erklären Ihnen<br />
im Rahmen unserer Veranstaltung, wie<br />
Wareneinfuhr, Produktzertifizierung und<br />
-registrierung in Russland ablaufen. Sie informieren<br />
auch über aktuelle Änderungen.<br />
Teilnahmeentgelt: 50 Euro<br />
Information und Anmeldung:<br />
Lars Heidemann, Tel. 04131 / 742-125<br />
heidemann@lueneburg.ihk.de<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 15158752<br />
Attraktiver Markt mit manchen<br />
Besonderheiten: Für viele Exporteure<br />
ist die Warenlieferung nach Russland<br />
eine Herausforderung.<br />
Innovation aktuell<br />
Pizza aus dem 3-D-Drucker<br />
Das Essen der Zukunft kommt nicht mehr unbedingt aus dem Ofen<br />
oder vom Herd – sondern aus 3-D-Druckern. Ziel des EU-Forschungsprojekts<br />
„Performance“ ist es, personalisierte Nahrungsmittel herzustellen.<br />
Je nach individuellen Bedürfnissen können sie zum Beispiel mit<br />
Spurenelementen und Vitaminen angereichert und in vorgegebenen<br />
Portionsgrößen auf den Teller gedruckt werden.<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 255733<br />
Online-Plattform vereinfacht Technologietransfer<br />
Ob ein Lizenzangebot, die Recherche von Technologien oder die Partnersuche<br />
für neue Projekte: Die <strong>IHK</strong>-Technologiebörse ist eine kostenlose<br />
Online-Plattform für Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />
und freie Erfinder, um Angebote und Gesuche einzustellen.<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 19828<br />
Möglichkeiten der Innovationsförderung<br />
Lesen Sie in dieser Broschüre der NBank, wie Land, Bund und EU helfen,<br />
um Innovationen in Unternehmen nachhaltig zu fördern. Förderbeispiele<br />
zeichnen die Erfolgsgeschichten anderer Unternehmen nach.<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 26984 (pdf)<br />
Ernsthaft lernen mit Computerspielen<br />
Fremdsprachen lernen, gesunde Ernährung einüben, Stress verarbeiten<br />
– mit sogenannten Serious Games lässt sich Wissen spielerisch vermitteln.<br />
In drei neuen Forschungsprojekten an der Leuphana Universität<br />
<strong>Lüneburg</strong> wollen Wissenschaftler mehr über das Potenzial solcher<br />
Anwendungen herausfinden.<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 255605<br />
CFK-Antennen für den Weltraum<br />
Sie glänzen kupfern, sind superleicht und ein echter technischer Durchbruch:<br />
die innen und außen metallisierten Antennen aus kohlenstofffaserverstärktem<br />
Kunststoff CFK. Sie sollen für ein Radar-Antennensystem<br />
von Satelliten zum Einsatz kommen und wichtige Umweltinformationen<br />
vom Zustand der Erde übermitteln.<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 255642<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 256<br />
<strong>Unsere</strong>n Newsletter finden Sie unter<br />
www.ihk-lueneburg.de/newsletter<br />
Foto: Irina Burmistrova/shutterstock.com<br />
34 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
<strong>IHK</strong>-Report<br />
Neues aus Berlin und Brüssel<br />
<strong>Wirtschaft</strong> will Teilzeitausbildung stärken<br />
Berlin. Zwei Jahre nach Unterzeichnung des neuen Ausbildungspakts<br />
haben die Paktpartner im Februar eine positive Zwischenbilanz ihrer<br />
Aktivitäten gezogen. 2011 und 2012 waren die Ausbildungschancen<br />
für junge Menschen sehr gut. Die <strong>Wirtschaft</strong> hat ihre Zusagen, jährlich<br />
60.000 neue Ausbildungsplätze und 30.000 neue Ausbildungsbetriebe<br />
zu gewinnen, weit übertroffen. Größte Herausforderung der<br />
kommenden Jahre sei es, weitere Potenziale zu heben. D<strong>IHK</strong>-Präsident<br />
Hans Heinrich Driftmann betonte: „<strong>Unsere</strong> betriebliche Ausbildung ist<br />
international gefragt wie nie zuvor. Im eigenen Land hingegen geht<br />
uns der Nachwuchs aus. Wir müssen uns dafür stark machen, den<br />
betrieblichen Karriereweg noch attraktiver für die verschiedenen Zielgruppen<br />
zu machen.“ Für junge Mütter und Väter sei etwa eine Ausbildung<br />
in Teilzeit eine gute Chance, sich für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren.<br />
Driftmann versprach: „D<strong>IHK</strong> und <strong>IHK</strong>s werden bei unseren<br />
Betrieben noch intensiver für diese Möglichkeit werben.“<br />
Liquiditätsvorschriften für Banken entschärft<br />
Berlin. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat die neuen Liquiditätsvorschriften<br />
für Banken entschärft. Damit wurde eine zentrale<br />
Forderung des D<strong>IHK</strong> erfüllt. Die Geldhäuser sollen künftig mehr liquide<br />
Mittel halten, um Krisen im Bankensektor besser zu überstehen.<br />
Ziel ist es, teure Rettungsmaßnahmen und Ansteckungseffekte zu<br />
verhindern. Der D<strong>IHK</strong> unterstützt zwar grundsätzlich die Einführung<br />
von Liquiditätsvorschriften – gegenüber der ursprünglichen Fokussierung<br />
auf Staatsanleihen als liquide Mittel hatte die <strong>Wirtschaft</strong> jedoch<br />
erhebliche Bedenken geäußert. Das hätte die Abhängigkeit zwischen<br />
Banken sektor und Staatsfinanzierung erhöht. Dass Staatsanleihen<br />
ebenfalls mit Risiken behaftet sind, zeigt die Schuldenkrise in Europa<br />
deutlich. Der Baseler Ausschuss hat im Januar 2013 auf die Kritik reagiert<br />
und die Bandbreite der anerkannten liquiden Mittel erweitert,<br />
zum Beispiel um Unternehmensanleihen. Zudem ist nun eine stufenweise<br />
Einführung der Liquiditätspuffer vorgesehen.<br />
völkerung sicherzustellen.<br />
Gol dbeck_LUEN93_A05. pdf Sei t e 3 05. 04. 12, 16: 30<br />
Altmaiers Strompreisbremse nutzt der <strong>Wirtschaft</strong> wenig<br />
Berlin. Der überraschend veröffentlichte Notfallplan für das Energie-<br />
Einspeise-Gesetz von Bundesumweltminister Peter Altmaier sieht vor,<br />
dass jede Gruppe eine Kröte schlucken muss: Die Vergütungssätze für<br />
alte und neue Anlagen sollen beschnitten, die Ausnahmen für energieintensive<br />
Betriebe gekürzt, Eigenstromerzeugung soll mit EEG-Umlage<br />
belegt und die Umlage bei 5,3 Cent/kWh eingefroren werden. Der<br />
D<strong>IHK</strong> hält eine Reform des EEGs vor allem im Interesse des Mittelstands<br />
für notwendig, lehnt die geplanten Belastungen für energieintensive<br />
Unternehmen aber ab. Vorschlag: Um kurzfristig etwas gegen die steigenden<br />
Strompreise zu unternehmen, sollte die Stromsteuer gesenkt<br />
werden. Das würde Mittelstand und Verbraucher direkt entlasten.<br />
Etappensieg gegen Abitur für Pflegeberufe<br />
Brüssel. Zehn Jahre Schulausbildung sollen auch künftig ausreichen,<br />
um Gesundheits- und Krankenpfleger zu werden. Vor dem Hintergrund<br />
des zunehmenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen<br />
hatte sich der D<strong>IHK</strong> vehement gegen Pläne der EU-Kommission gewandt,<br />
Abitur als Zugangsvoraussetzung für Pflegeberufe vorzuschreiben.<br />
Nun ein Etappensieg: Der zuständige Binnenmarktausschuss im<br />
EU-Parlament hat das Kommissionsvorhaben abgelehnt. Im Mai wird<br />
das EU-Parlament darüber abstimmen.<br />
Infrastrukturausbau intensivieren<br />
Berlin. Bei der Auftaktveranstaltung zum <strong>IHK</strong>-Jahresthema „Infrastruktur<br />
– Wege für morgen“ forderte D<strong>IHK</strong>-Präsident Hans Heinrich Driftmann<br />
die Politik auf, den Ausbau in Deutschland zügig voranzutreiben.<br />
„Notwendig sind Planungs sicherheit und eine angemessene finanzielle<br />
Ausstattung über mehrere Jahre“, unterstrich Driftmann vor rund 200<br />
Teilnehmern. Vertreter aus <strong>Wirtschaft</strong> und Politik waren sich einig: Die<br />
Bürger müssen künftig von Anfang an in den Planungsprozess von<br />
Großbauvorhaben einbezogen werden, um die Akzeptanz in der Be-<br />
Gewerbebau mit<br />
System: wirtschaftlich,<br />
schnell und nachhaltig<br />
konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de<br />
GOLDBECK West GmbH, Niederlassung Hannover<br />
30855 Langenhagen, Frankenring 31–33<br />
Tel. 05 11 / 9 78 92-0
Magazin<br />
Tausche Urlaubsparadies gegen<br />
Arbeitsplatz: Angetrieben von zunehmender<br />
Perspektivlosigkeit sind<br />
immer mehr junge Spanier bereit,<br />
ihr Heimatland zu verlassen.<br />
Adiós Barcelona<br />
36 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Magazin<br />
Um den deutschen Fachkräftemangel zu mildern, suchen immer<br />
mehr Unternehmen im Ausland nach qualifiziertem Personal –<br />
vor allem in Südeuropa. Verschiedene Institutionen helfen dabei,<br />
geeignete Bewerber zu finden. Von Sven Heitmann<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />
Wer an Fachkräftemangel in<br />
Deutschland denkt, hat häufig<br />
zunächst einmal Ärzte oder Ingenieure<br />
vor Augen. In der öffentlichen<br />
Wahrnehmung sind es vor allem die fehlenden<br />
Akademiker, die die wirtschaftliche<br />
Leistungsfähigkeit Deutschlands bedrohen.<br />
Dies ist allerdings nur die halbe<br />
Wahrheit. Denn vakante Arbeitsplätze<br />
mit examinierten Altenpflegekräften oder<br />
Schweißern zu besetzen, gestaltet sich<br />
mittlerweile ähnlich schwierig.<br />
Aktuell sind vor allem die IT-Branche, die<br />
Gesundheits- und Metallberufe sowie das<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe vom Fachkräftemangel<br />
betroffen. Laut einer <strong>IHK</strong>-<br />
Umfrage aus dem vergangenen Herbst<br />
bewerten rund ein Drittel der Unternehmen<br />
den Fachkräftemangel als eine der<br />
großen unternehmerischen Herausforderungen<br />
für die Zukunft. Jedes zweite<br />
Dienstleis tungsunternehmen gab an, dass<br />
es offene Stellen nicht innerhalb von drei<br />
Monaten besetzen kann; fast jedem dritten<br />
Industrie unternehmen geht es genauso.<br />
Um vakante Stellen zu besetzen, suchen<br />
Arbeitgeber vor allem auf dem deutschen<br />
Arbeitsmarkt Personal. Doch allein durch<br />
die Mobilisierung des inländischen Fachkräftepotenzials<br />
wird der Bedarf an qualifizierten<br />
Mitarbeitern künftig nicht zu<br />
decken sein. Das zeigt schon ein Blick auf<br />
die demografische Entwicklung bundesweit<br />
und in weiten Teilen unserer Region.<br />
Ohne zusätzliche ausländische Fachkräfte<br />
droht Deutschland den wirtschaftlichen<br />
Anschluss zu verlieren.<br />
Es ist deutlich zu spüren, dass sich immer<br />
mehr deutsche Unternehmen für Personal<br />
aus dem europäischen Ausland interessieren,<br />
insbesondere aus Südeuropa. Angetrieben<br />
von einer hohen Arbeitslosigkeit<br />
und zunehmender Perspektivlosigkeit<br />
steigt die Bereitschaft der überwiegend<br />
qualifizierten jungen Arbeitskräfte, ihre<br />
Heimatländer wie Spanien oder Griechenland<br />
zu verlassen – ideale Voraussetzungen<br />
also für deutsche Arbeitgeber, ihr Fachkräfteproblem<br />
zu entschärfen.<br />
Wäre da nicht Deutschlands (Image-)Problem.<br />
Im internationalen Wettbewerb um<br />
die besten Köpfe belegt die Bundesrepublik<br />
lediglich einen Platz im Mittelfeld.<br />
Trotz Änderungen der Zuwanderungsbestimmungen<br />
für Nicht-EU-Ausländer –<br />
zum Beispiel durch die neue Positivliste<br />
für Akademiker seit Juli 2011 und die sogenannte<br />
Blue Card seit August 2012 – sehen<br />
Ausländer ihre berufliche Zukunft noch<br />
zu selten in Deutschland. Bisher wurden<br />
37<br />
Foto: PHOTOCREO Michal Bednarek/shutterstock.com
Schwerpunkt<br />
Zielgruppe: Attraktive Fachkräftemärkte<br />
für deutsche Unternehmen<br />
sind vor allem Spanien, Italien und<br />
Griechenland.<br />
an und wollen sie für einen Arbeitsplatz<br />
fern der Heimat begeistern. Unterstützt<br />
werden sie von der Zentralen Auslandsund<br />
Fachvermittlung (ZAV) der Agentur<br />
für Arbeit, der Deutschen Handelskammer<br />
für Spanien und Dienstleistern wie der<br />
<strong>IHK</strong> Barcelona. Die Institutionen organisieren<br />
Recruitingveranstaltungen, betreuen<br />
Unternehmerdelegationen in Spanien und<br />
suchen individuell nach geeigneten Bewerbern<br />
für einzelne Positionen. Auch Sprachschulungen<br />
– noch im Heimatland – sind<br />
möglich (siehe Kasten rechts).<br />
lediglich 2.500 der neuen Aufenthaltsgenehmigungen<br />
ausgegeben.<br />
Am Beispiel der spanischen Fachkräfte<br />
werden die Prioritäten auf dem internationalen<br />
Arbeitsmarkt besonders deutlich:<br />
Hinter den USA, Südamerika, Großbritannien<br />
und Frankreich belegt Deutschland<br />
lediglich Rang fünf der beliebtesten Auswanderungsländer<br />
der Iberer. Dass es für<br />
ausländische Facharbeiter noch keine wesentlichen<br />
Erleichterungen im deutschen<br />
Einwanderungsrecht gibt, ist sicherlich ein<br />
zusätzlicher Negativfaktor für die Integrationsbemühungen<br />
Deutschlands.<br />
Diesen Eindruck bestätigt eine Studie der<br />
Organisation für wirtschaftliche Zusam-<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen für<br />
die Zuwanderung von Fachkräften<br />
Positivliste<br />
Dahinter verbirgt sich eine Liste mit<br />
sogenannten Mangelberufen, für die<br />
qualifizierte Fachkräfte gesucht werden.<br />
Für Akademiker gibt es diese Liste<br />
schon; im Juli will das Bundesarbeitsministerium<br />
eine solche Liste auch für<br />
Ausbildungsberufe vorlegen.<br />
Blue Card<br />
Auch die Ausgabe von Blue Cards soll<br />
die Zuwanderung von Hochqualifizierten<br />
aus EU-Ländern vereinfachen. In<br />
dem vergangenen halben Jahr wurden<br />
etwa 2.500 Karten ausgegeben. Sie<br />
sind auf ein bis vier Jahre befristet.<br />
menarbeit und Entwicklung (OECD): Sie<br />
stellt Deutschland ein schlechtes Zeugnis<br />
für die geringe Zuwanderung von ausländischen<br />
Fachkräften aus. Die Gründe dafür<br />
sind vielfältig: Durch Reformen wie die<br />
Einführung der Blue Card ist Deutschland<br />
zwar mittlerweile eines der OECD-Länder<br />
mit den geringsten Beschränkungen für<br />
hochqualifizierte Arbeitskräfte – aber niemand<br />
scheint es zu wissen. Laut OECD<br />
sind das größte Problem die deutschen<br />
Arbeitgeber, die noch zu selten aktiv nach<br />
ausländischen Mitarbeitern suchen. Eine<br />
Befragung von OECD und D<strong>IHK</strong> ergab,<br />
dass unter 1.100 Arbeitgebern lediglich jeder<br />
fünfte plant, Mitarbeiter aus dem Ausland<br />
einzustellen. Insbesondere kleine und<br />
mittelständische Unternehmen empfinden<br />
das Verfahren als zu kompliziert.<br />
Ein zweites Hemmnis für mehr Zuwanderung<br />
macht die OECD in den<br />
fehlenden oder nur rudimentären<br />
Deutschkenntnissen vieler Bewerber aus.<br />
Es gibt zu wenige fundierte Deutschkurse,<br />
die spezifisches Berufsvokabular zum Beispiel<br />
für Altenpfleger oder Auszubildende<br />
in technischen Berufen vermitteln. Und<br />
letztlich vermisst die OECD in Deutschland<br />
noch immer eine Willkommenskultur<br />
wie in den USA oder Kanada, die sich traditionell<br />
als Einwanderungsländer verstehen<br />
und Fachkräfte ausdrücklich begrüßen. Die<br />
Bundesrepublik hat hier Nachholbedarf.<br />
Erste Integrationsprojekte zeigen jedoch,<br />
dass sich auch bei uns etwas tut: Unternehmen<br />
sprechen gezielt spanische Fachkräfte<br />
Deutsche Unternehmen haben<br />
auf diese Weise sowohl spanische<br />
Fachkräfte als auch Auszubildende<br />
gesucht – und gefunden. Um ihren<br />
Aufenthalt in Deutschland so attraktiv<br />
wie möglich zu gestalten, stellen sie den<br />
neuen Mitarbeitern zum Beispiel Paten bereit,<br />
die sie bei Behördengängen begleiten,<br />
bei der Wohnungssuche unterstützen oder<br />
ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm<br />
organisieren. Wie erfolgreich diese ersten<br />
Schritte in Richtung Willkommenskultur<br />
sind und ob auch die Familien der ausländischen<br />
Fachkräfte nach Deutschland folgen,<br />
muss sich noch zeigen. Viele Regionen<br />
– insbesondere in Süddeutschland – pflegen<br />
bereits enge Beziehungen zu Partnerregionen<br />
in Südeuropa. Doch bis es für ganz<br />
Deutschland selbstverständlich sein wird,<br />
Fachkräfte gezielt im Ausland zu akquirieren<br />
und auf Einwanderung zu setzen, wird<br />
wahrscheinlich noch einige Zeit vergehen.<br />
Vertreter der ZAV, der Deutschen Auslandshandelskammer<br />
in Spanien und der <strong>IHK</strong><br />
Barcelona haben ihre Angebote in einer<br />
Informationsveranstaltung unserer <strong>IHK</strong><br />
Mitte Februar in <strong>Lüneburg</strong> vorgestellt. Teilnehmer<br />
aus Unternehmen verschiedens ter<br />
Branchen machten deutlich, dass sie mittelfristig<br />
neue Wege bei der Akquise gehen<br />
und ihren Fokus nicht mehr allein auf den<br />
deutschen Arbeitsmarkt richten wollen.<br />
In weiteren Gesprächsrunden soll erörtert<br />
werden, wie gemeinsame Integrationsprojekte<br />
mehrerer Unternehmen aussehen<br />
könnten und wie unsere <strong>IHK</strong> dabei unterstützen<br />
kann. ■<br />
Ansprechpartner:<br />
Sven Heitmann, Tel. 04131 / 742-117<br />
heitmann@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Magazin<br />
Drei Wege zu<br />
spanischen Fachkräften<br />
Zentrale Auslands- und<br />
Fachvermittlung (ZAV)<br />
Die Angebote der ZAV richten sich auf<br />
die sogenannten Mangelberufe aus.<br />
Dazu zählen Ingenieure und technische<br />
Berufe, Ärzte und Gesundheitspersonal<br />
sowie Hotel- und Gastronomiefachkräfte.<br />
Über das Netzwerk der europäischen<br />
Arbeitsverwaltungen (EURES) werden Recruitingveranstaltungen<br />
im europäischen<br />
Ausland organisiert. Zudem unterhält<br />
EURES eine europaweite Bewerberdatenbank.<br />
Ansprechpartner für alle Angebote<br />
ist der Arbeitgeberservice der örtlichen<br />
Arbeitsagentur.<br />
Zusätzlich bietet die Arbeitsagentur<br />
in Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitsministerium<br />
seit dem laufenden<br />
Jahr Zuschüsse für die Einstellung junger<br />
Menschen aus EU-Staaten an. Bewerber<br />
müssen aus dem EU-Ausland kommen,<br />
zwischen 18 und 35 Jahre alt sein, über<br />
eine abgeschlossene Schulausbildung<br />
oder eine berufliche Qualifikation verfügen<br />
und eine Position in den Mangelberufen<br />
besetzen. Im Wesentlichen werden<br />
Sprachkurse, Reise- und Unterbringungskosten<br />
bezahlt. Pro Person stehen<br />
etwa 800 Euro zur Verfügung.<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
Deutsche Handelskammer<br />
für Spanien<br />
Die Auslandshandelskammer (AHK)<br />
betreibt ein eigenes Jobportal, in dem<br />
deutsche Unternehmen Stellenanzeigen<br />
schalten können. Als zusätzlichen Service<br />
übernimmt die AHK das komplette<br />
Auswahlverfahren und stellt den Unternehmen<br />
in der Regel drei Bewerber<br />
zur abschließenden Auswahl vor. In den<br />
technischen Berufen vermittelt die AHK<br />
Universitätsabsolventen für vier- bis<br />
sechsmonatige Traineeprogramme.<br />
www.ahk.es<br />
<strong>IHK</strong> Barcelona<br />
Über die <strong>IHK</strong> Barcelona können deutsche<br />
Unternehmen ihre gesamte Personalsuche<br />
– von der Erstellung eines Bewerberprofils<br />
über die Suche und Auswahl<br />
der Bewerber bis hin zur Vorstellung der<br />
drei am besten geeigneten Bewerber –<br />
abwickeln.<br />
www.cambrabcn.org<br />
Wir freuen uns auf die inhaltliche<br />
und menschliche Bereicherung<br />
Die Senioren Residenz Uelzen empfing vor<br />
Kurzem zwei neue Mitarbeiterinnen, spanische<br />
Krankenschwestern. Über die He rausforderung<br />
Fachkräftemangel und die Voraussetzungen<br />
für ein Zu-Hause-Gefühl sprach Sven Heitmann<br />
mit der Leiterin Meike Jürs.<br />
Frau Jürs, ist die Rede von fehlenden Fachkräften,<br />
gilt die Gesundheitswirtschaft als eine der am<br />
stärksten betroffenen Branchen. Wie hat sich der<br />
Fachkräftemangel für Sie bemerkbar gemacht?<br />
Der in Deutschland vorherrschende Fachkräftemangel<br />
im Bereich der Altenpflege<br />
ist, auch politisch, in aller Munde. Nach<br />
den neuesten Zahlen der Bundesagentur<br />
für Arbeit sind in Deutschland derzeit<br />
14.000 Stellen in der Altenpflege unbesetzt.<br />
Auch die Senioren Residenz Uelzen<br />
setzt sich bereits seit geraumer Zeit<br />
strategisch mit diesem Thema auseinander.<br />
Wir verspüren diesen Mangel derzeit<br />
zwar (noch) nicht, wollen und müssen<br />
aber vorbeugend tätig werden. Ende des<br />
letzten Jahres ist daher innerhalb der Geschäftsführung<br />
und gemeinsam mit dem<br />
Betriebsrat die Entscheidung gefallen, uns<br />
als Arbeitgeber dem spanischen Fachkräftemarkt<br />
gegenüber zu öffnen. Ende Februar<br />
kamen nun unsere ersten beiden spanischen<br />
Mitarbeiterinnen – zwei diplomierte<br />
Krankenschwestern mit mehrjähriger Berufserfahrung.<br />
Warum ist gerade Spanien für Sie ein interessanter<br />
Fachkräftemarkt?<br />
Aus Arbeitgebersicht bin ich mir sicher,<br />
dass uns die unterschiedlichen kulturellen<br />
Hintergründe sowie das ausgezeichnete<br />
spanische Gesundheitssystem – und somit<br />
auch die sehr hochwertige Ausbildung dieser<br />
Fachkräfte – noch weiter voranbringen<br />
werden. Unser Ziel insgesamt ist, unseren<br />
Fachkräftebedarf nachhaltig und langfristig<br />
zu sichern.<br />
Was tun Sie, um die neuen Mitarbeiter bei der<br />
Integration zu unterstützen?<br />
Wir als Arbeitgeber investieren in den<br />
nächsten Monaten bewusst in einen intensiven<br />
und individuellen Sprachunterricht,<br />
der in 50 Prozent der Arbeitszeit stattfinden<br />
und mit dem Ablegen der Prüfung des<br />
gesetzlich geforderten B2-Sprachniveaus<br />
abgeschlossen wird. Ab diesem Zeitpunkt<br />
dürfen die neuen Mitarbeiterinnen als<br />
Fachkraft beschäftigt und eingesetzt werden.<br />
Weiterhin haben wir ein Patensystem<br />
Kollegin gesucht: In der Altenpflege sind derzeit<br />
14.000 Stellen unbesetzt. Die Senioren Residenz<br />
Uelzen kümmert sich rechtzeitig um Fachkräfte.<br />
initiiert. Es steht im beruflichen wie privaten<br />
Umfeld je ein erfahrener Mitarbeiter<br />
unseres Hauses zur Seite, der den neuen<br />
Mitarbeitern helfen wird, Alltag aber auch<br />
Freizeit zu bewältigen und zu gestalten.<br />
Für das Zu-Hause-Gefühl sorgt durch uns<br />
angemieteter Wohnraum in der Innenstadt,<br />
und zum Erkunden der Umgebung<br />
stehen den Mitarbeiterinnen Fahrräder zur<br />
Verfügung. Die Liste lässt sich sicher noch<br />
ergänzen.<br />
Aus einer aktuellen OECD-Studie geht Deutschland<br />
als Land mit relativ geringer Zuwanderung<br />
hervor. Was muss sich Ihrer Meinung nach ändern,<br />
damit Deutschland im internationalen Vergleich<br />
attraktiver wird?<br />
Vielen Menschen fällt es schwer, sich auf<br />
unbekannte Kulturen und Gewohnheiten<br />
einzulassen. Toleranz und Flexibilität sind<br />
in meinen Augen heutzutage unerlässlich<br />
im menschlichen Miteinander. In Verbindung<br />
mit gesundem Menschenverstand<br />
und einer angemessenen Skepsis fällt es<br />
leichter, nicht-deutschsprachige Bürger zu<br />
empfangen und in Deutschland heimisch<br />
werden zu lassen. Wir freuen uns in jedem<br />
Fall auf diese inhaltliche und menschliche<br />
Bereicherung in unserem Hause. Und ich<br />
bin mir sicher, dass unsere Bewohner und<br />
deren Angehörige das genauso sehen! ■<br />
Fotos: dalmingo, Flashon Studio/shutterstock.com<br />
39
Kommunale Unternehmen wie Stadtwerke investieren gezielt in die<br />
notwendige Infrastruktur für die Energiewende. Mit ihrer Tätigkeit<br />
vor Ort werben sie bei den Bürgern für Transparenz und Vertrauen.<br />
Von Hans-Joachim Reck<br />
Akzeptanz für<br />
neue Wege schaffen<br />
Kommunale Unternehmen stellen<br />
den Bürgern täglich wichtige Infrastrukturdienstleistungen<br />
zur Verfügung.<br />
Sie versorgen sie mit Strom, Gas,<br />
Wärme und Wasser, entsorgen Abwasser<br />
und Abfälle und reinigen die Städte. Damit<br />
leisten sie zusammen mit der <strong>Wirtschaft</strong><br />
einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität<br />
vor Ort, zum Erhalt regionaler<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sstandorte und zur Attraktivität<br />
von Kommunen. Und dafür investieren sie<br />
jährlich knapp acht Milliarden Euro, die<br />
zum Großteil der regionalen <strong>Wirtschaft</strong>,<br />
und damit vor allem dem Handwerk und<br />
dem Mittelstand, zu Gute kommen.<br />
40 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Magazin<br />
Hans-Joachim Reck ist Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbands<br />
Kommunaler Unternehmen (VKU).<br />
Gerade mit Blick auf den demografischen<br />
Wandel, den Klima-, Umwelt- und<br />
Ressourcenschutz, den Umbau des Energiesystems<br />
und die nachhaltige Nutzung<br />
von Wasser und Wertstoffen brauchen wir<br />
auch perspektivisch einen weiteren Ausund<br />
Umbau von Infrastrukturen. Um dies<br />
zu gewährleisten, bündeln kommunale<br />
Unternehmen ihr technisches Know-how.<br />
Sie setzen solche Projekte um und profitieren<br />
dabei insbesondere von Synergieeffekten.<br />
Besondere Bedeutung kommt<br />
hier zum Beispiel dem Um- und Ausbau<br />
von Breitbandinfrastrukturen und Smart<br />
Grids zu.<br />
Ressourcen schonen: Gerade mit Blick auf den<br />
Klima- und Umweltschutz brauchen wir einen<br />
weiteren Aus- und Umbau von Infrastrukturen.<br />
Smart Grids – also intelligente Netze –<br />
sind ein wichtiger Baustein der Energiewende,<br />
da sie die Energieerzeugung,<br />
-netze, -speicher und -verbraucher miteinander<br />
verbinden und es erlauben, diese<br />
aufeinander abzustimmen. Wenngleich<br />
derzeit vor allem Großprojekte wie die<br />
Offshore-Windenergie im Mittelpunkt der<br />
Diskus sion zum Ausbau der Netze stehen,<br />
liegt die entscheidende Herausforderung<br />
auf der Ebene der Verteilnetze. Denn hier<br />
werden heute bereits 97 Prozent der erneuerbaren<br />
Energien eingespeist. Stadtwerke<br />
veranschlagen für den notwendigen<br />
Ausbau der Verteilnetze zur Integration<br />
der Erneuerbaren Investitionen in Höhe<br />
von 25 Milliarden Euro bis 2030; weitere<br />
sieben Milliarden Euro im gleichen Zeitraum<br />
werden VKU-Schätzungen zufolge<br />
für den Umbau zu Smart Grids notwendig.<br />
Diese Systeme basieren auf moderner Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie<br />
(IKT). Flächendeckende, leistungsfähige<br />
Breitbandnetze sind dafür eine<br />
wesentliche Voraussetzung. Kommunale<br />
Unternehmen bauen schon heute in ganz<br />
Deutschland Breitbandinfrastrukturen<br />
auf. Ihre langjährige Erfahrung macht sie<br />
Die Herausforderung liegt im<br />
Ausbau der Verteilnetze, wo<br />
97 Prozent der erneuerbaren<br />
Energien eingespeist werden<br />
dabei zum idealen Partner für die regionale<br />
Versorgung mit schnellem Internet<br />
durch Glasfaser. Vor allem in ländlichen<br />
Räumen, in denen private Unternehmen<br />
aufgrund fehlender Renditeerwartungen<br />
nicht investieren, leisten sie einen entscheidenden<br />
Beitrag für die Standort sicherung<br />
von Unternehmen und der Anbindung der<br />
Bürger an das schnelle Internet der Zukunft.<br />
Synergieeffekte beim Ausbau von<br />
Breitbandinfrastrukturen lassen sich bereits<br />
in der Planungsphase nutzen. Unter<br />
den Straßen liegen zahlreiche Leitungen.<br />
Wird eine verlegt oder erneuert, dann<br />
kommen bei Bedarf gleichzeitig Glasfaser-,<br />
Strom-, Gas-, Fernwärme-, Wasserund<br />
Abwasserleitungen hinzu. Dadurch<br />
können die Grabungskosten auf mehrere<br />
Gewerke verteilt werden. Kommunen, Infrastrukturunternehmen<br />
und Verbraucher<br />
können so bares Geld sparen.<br />
Neue Wege gehen kommunale Unternehmen<br />
auch im Bereich der Elektromobilität.<br />
Stadtwerke erproben vielerorts nachhaltige<br />
Mobilitätskonzepte, bauen Ladeinfrastrukturen<br />
auf und beteiligen sich in<br />
Modellregionen am flächendeckenden<br />
Aufbau der Elektromobilität (lesen Sie<br />
dazu auch das Interview auf Seite 43).<br />
Zudem gehören auch Konzepte für eine<br />
nachhaltige Mobilität und Klimaschutz<br />
im öffentlichen Nahverkehr zumeist zum<br />
Aufgabenspektrum kommunaler Unternehmen.<br />
Stadtwerke sind hierfür prädestiniert,<br />
da sie Stromverteilnetze betreiben<br />
und zugleich die städtebaulichen, verkehrsplanerischen<br />
Strukturen sowie den<br />
lokalen Bedarf am besten überschauen.<br />
So können sie Ladeinfrastrukturen bedarfsgerecht<br />
einführen. Rund ein Drittel<br />
der kommunalen Unternehmen im VKU<br />
engagieren sich bereits für eine elektromobile<br />
Zukunft oder planen es.<br />
Zukunftsweisend sind auch die Anstrengungen<br />
kommunaler Unternehmen<br />
in den klassischen Bereichen<br />
der Daseinsvorsorge, wie der Wasserversorgung.<br />
Was viele nicht wissen: Trinkwasser<br />
aus der Leitung muss in Deutschland<br />
höheren Standards entsprechen als Mineralwasser<br />
aus der Flasche. Diese Standards<br />
lassen sich nur mit einer modernen<br />
Infrastruktur aufrechterhalten. Das macht<br />
in hohem Maße Investitionen, zum Beispiel<br />
in das Kanalnetz, notwendig, die<br />
sich zum Teil jedoch erst nach Jahrzehnten<br />
auszahlen. Langfristiges Denken und<br />
Handeln ist daher das A und O.<br />
Allen Infrastrukturprojekten ist eine zentrale<br />
Herausforderung gemein: die Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung. Gerade bei<br />
großen Infrastrukturprojekten regt sich<br />
oft Widerstand unter den Bürgern. Sie<br />
befürchten, zum Teil aus Unwissenheit,<br />
negative Beeinträchtigungen im eigenen<br />
Umfeld. Deren Ursache liegt nur zu oft in<br />
mangelnder Einbindung oder Aufklärung.<br />
Erst zu entscheiden und dann zu diskutieren<br />
steht konträr zu den Erwartungen und<br />
zeugt nicht von gewollter Partizipation.<br />
Information ist dabei die einfachste Art<br />
der Beteiligung und stellt gleichzeitig ein<br />
Minimum an Partizipation dar. Das schafft<br />
Transparenz und Vertrauen. Kommunale<br />
Unternehmen sind vor Ort tätig. Damit<br />
haben sie großes Potenzial zusammen mit<br />
den Eigentümern, den Kommunen, die<br />
Bürger mitzunehmen und Akzeptanz für<br />
Neuerungen zu schaffen, um damit auch<br />
künftig wichtige Infrastrukturprojekte auf<br />
den Weg zu bringen. ■<br />
Fotos: Andrei S/shutterstock.com, VKU<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 41
Magazin<br />
Die Stadtwerke Munster-Bispingen wollen in tiefengeothermische Bohrungen in Munster investieren –<br />
und könnten Kunden bereits in zwei Jahren Energie aus Erdwärme liefern. Grit Preibisch sprach darüber<br />
mit dem Geschäftsführer Bernd Reichelt.<br />
Die Geothermie-Potenziale brachliegen<br />
zu lassen grenzt an Verschwendung<br />
Bernd Reichelt ist Geschäftsführer<br />
der Stadtwerke Munster-Bispingen.<br />
Herr Reichelt, das „Tiefengeothermieprojekt <strong>Lüneburg</strong>er<br />
Heide“ ist das erste kommerzielle Projekt<br />
in Norddeutschland, das sehr tiefe geothermische<br />
Reservoirs erschließen möchte. Was versprechen<br />
sich die Stadtwerke davon?<br />
Zu den größten Herausforderungen der<br />
heutigen Zeit gehört die Schaffung einer<br />
nachhaltigen Energieversorgung, um Emissionen<br />
klimaschädlicher Gase durch den<br />
Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren.<br />
Zudem muss der Ausstieg aus der<br />
Kernenergie durch einen stärkeren Anteil<br />
erneuerbarer Energien kompensiert werden.<br />
Wir setzen dazu auf natürliche Ressourcen<br />
der Erde und Energie aus dem<br />
Erdboden. Mit Geothermie produzieren<br />
wir kostengünstige Energie und reduzieren<br />
den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß. In Norddeutschland<br />
liegen die größten Potenziale<br />
für diese Technologie brach. Diese ungenutzt<br />
zu lassen, würde beinahe an Verschwendung<br />
grenzen.<br />
Was zeichnet Munster gegenüber anderen Standorten<br />
einer Geothermie-Anlage aus?<br />
In Munster gibt es eine gesicherte Abnehmerstruktur<br />
für Wärmekunden. Eine Bundesliegenschaft<br />
käme als erster Großkunde<br />
mit einem vorhandenen Fernwärmenetz<br />
für eine Wärmeversorgung mit Erdwärme<br />
in Frage. Eine Versorgung von Privathaushalten<br />
wäre zu einem späteren Zeitpunkt<br />
möglich. Das Stadtgebiet Munster zeichnet<br />
sich durch hervorragende geologische<br />
Voraussetzungen für die Erdwärmenutzung<br />
aus. Insgesamt gelten die geologischen Rahmenbedingungen<br />
im Norddeutschen Becken<br />
als bundesweit größte und attraktivste<br />
Ressource für die Erdwärmenutzung.<br />
Ab wann können Menschen in Munster Erdwärme<br />
beziehen?<br />
Die beiden Bohrungen für das „Tiefengeothermieprojekt<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide“ sind<br />
für 2014 oder 2015 geplant. Ab Mitte 2015<br />
ist denkbar, dass wir die Anlage in Betrieb<br />
nehmen und Wärme an Kunden liefern<br />
können.<br />
Welche Vor- und Nachteile hat die Geothermie?<br />
Solar- und Windkraftanlagen produzieren<br />
nur Energie, wenn es Tageszeit und Witterungsbedingungen<br />
zulassen. Die Wärme<br />
der Erde steht hingegen als CO₂-freie Energiegewinnung<br />
gleichbleibend, unabhängig<br />
von der Jahres- und Tageszeit zur Verfügung<br />
und ist damit grundlastfähig. Eine besondere<br />
Herausforderung bei der geothermischen<br />
Wärmeversorgung sind die hohen<br />
Investitionskosten. Nach Erschließung des<br />
geothermischen Reservoirs steht die Erdwärme<br />
fast kostenfrei zur Verfügung.<br />
Kann Erdwärme den Energiebedarf ganzer Städte<br />
und Kommunen decken?<br />
Neben den Großprojekten der Tiefengeothermie<br />
mit Bohrungen in bis zu 5.000<br />
Metern Tiefe gibt es die oberflächennahe<br />
Geothermie, mit der etwa Einfamilienhäuser<br />
beheizt werden. Die mitteltiefe Geothermie<br />
mit Tiefen bis zu 1.000 Metern<br />
eignet sich wiederum, um große Verwaltungsgebäude<br />
mit Energie zu versorgen.<br />
Wegen dieser Vielfältigkeit kann Erdwärme<br />
theoretisch durchaus den Energiebedarf<br />
ganzer Kommunen decken. Bei dem „Tiefengeothermieprojekt<br />
<strong>Lüneburg</strong>er Heide“<br />
erwarten die Experten eine thermische<br />
Leis tung von rund 14 Megawatt Wärme<br />
und rund einem Megawatt Strom.<br />
Halten sie Geothermie für eine Technologie der<br />
Zukunft?<br />
Die Geothermie in Deutschland steckt immer<br />
noch in den Kinderschuhen. Aber sie<br />
hat beachtliches Potenzial, zu einer tragenden<br />
Säule der künftigen Energieversorgung<br />
zu werden. Nur mit Hilfe eines Zusammenspiels<br />
aller erneuerbaren Energien kann<br />
die Energiewende gelingen. Damit könnte<br />
auch die Tiefengeothermie schon bald einen<br />
höheren Stellenwert unter den erneuerbaren<br />
Energien einnehmen als bisher. ■<br />
Fotos: privat, iconspro, Przemyslaw Wasilewski/shutterstock.com<br />
42 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Magazin<br />
Dr. Frank Kästner ist Vorstand<br />
der Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> AG.<br />
Die Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> haben in der Region ein<br />
Stromtankstellennetz aufgebaut und bezuschussen den<br />
Kauf von Erdgasfahrzeugen. Was er sich davon verspricht,<br />
erklärte der Vorstand Dr. Frank Kästner Grit Preibisch.<br />
Kunden interessieren sich<br />
für neue Antriebsformen<br />
Dicht an dicht: Je mehr Erdgasfahrzeuge auf der<br />
Straße sind, umso mehr Tankmöglichkeiten wird<br />
es geben. Geladen wird aber vor allem zu Hause.<br />
Herr Dr. Kästner, die Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> unterstützen<br />
den Kauf von Erdgas-Neufahrzeugen<br />
mit finanziellen Zuschüssen und betreiben<br />
E-Tankstellen. Warum machen Sie das?<br />
Unser Tochterunternehmen LSW LandE-<br />
Stadtwerke <strong>Wolfsburg</strong> sieht in dem Erdgasantrieb<br />
von Kraftfahrzeugen und in Elektrofahrzeugen<br />
eine sinnvolle Alternative zu<br />
konventionell angetriebenen Fahrzeugen.<br />
Wir liefern bereits sowohl Strom als auch<br />
Erdgas in der Region an unsere Kunden.<br />
Deshalb ist es naheliegend, dass wir auch<br />
für diese Nutzung eine wichtige Rolle spielen<br />
wollen.<br />
Welche Standortvorteile bietet <strong>Wolfsburg</strong> für<br />
elektrisch- und gasbetriebene Fahrzeuge?<br />
Viele Menschen arbeiten in <strong>Wolfsburg</strong> für<br />
Volkswagen. Aus diesem Kreis haben wir<br />
sehr aufgeschlossene Kunden, die sich für<br />
Mobilität im Allgemeinen und neue Antriebsformen<br />
im Speziellen interessieren.<br />
Außerdem bietet Volkswagen mit seinen<br />
verschiedenen Marken heute schon verschiedene<br />
Erdgasfahrzeuge an und wird in<br />
absehbarer Zeit neben den Hybridfahrzeugen<br />
auch rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge<br />
auf den Markt bringen.<br />
Welche Vorteile haben Erdgasfahrzeuge gegenüber<br />
Elektroautos?<br />
Gegenwärtig sprechen für Erdgasfahrzeuge<br />
eine größere Reichweite und kürzere Zeiten<br />
für das Betanken. Die Elektro mobilität<br />
wird sich aber weiterentwickeln, so dass in<br />
wenigen Jahren diese Unterschiede nahezu<br />
verschwinden können.<br />
Wie engmaschig sollte das Netz von Strom- und<br />
Erdgastankstellen in <strong>Wolfsburg</strong> sein?<br />
Bisherige Untersuchungen zeigen: Das Laden<br />
von Elektrofahrzeugen geschieht eher<br />
zu Hause über Nacht oder am Arbeitsplatz.<br />
Dort müssen entsprechende Möglichkeiten<br />
geschaffen werden. Für das Tanken von<br />
Erdgas ist auch jetzt schon eine gute Versorgung<br />
gewährleistet. Ich gehe aber davon<br />
aus, dass bei der weiteren Verbreitung von<br />
entsprechenden Erdgasfahrzeugen noch<br />
die eine oder andere Tankmöglichkeit entsteht,<br />
vor allem in der Nähe von Autobahnen.<br />
Strom sparen wollen, aber Stromautos fördern<br />
klingt paradox. Wie lösen Sie diesen Widerspruch<br />
auf?<br />
Der mögliche Einsatz von Strom für Elektromobilität<br />
tut den Sparzielen keinen Abbruch,<br />
da die Energiemenge am Gesamtverbrauch<br />
gemessen eher gering ist. Andererseits<br />
wird durch das Fahren mit Strom<br />
Benzin- oder Dieselverbrauch ersetzt. Das<br />
rechtfertigt die zusätzliche Nutzung elektrischer<br />
Energie.<br />
Die Bundesregierung hat erklärt, bis 2020 eine<br />
Million Elektroautos auf die Straße bringen zu<br />
wollen. Ist das ein realistisches Ziel?<br />
Ich glaube, dass dieser Plan wohl nicht<br />
realisiert werden kann. Aber Elektrofahrzeuge<br />
werden einen Anteil ausmachen.<br />
Die weitere technische Entwicklung wird<br />
entscheiden, ob und wann die Anzahl von<br />
einer Million Elektrofahrzeugen erreicht<br />
wird. ■<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 43
Recht<br />
Gläubiger, die ein berechtigtes Interesse darlegen, können sich<br />
ab sofort über ein Internet-Portal informieren, ob Schuldner<br />
eine eidesstattliche Versicherung abgegeben haben. Die gedruckten<br />
Verzeichnisse wurden abgsechafft. Von Andreas Kinski<br />
Schuldnerverzeichnis<br />
wird nur noch online geführt<br />
Seit Jahresbeginn steht das Schuldnerverzeichnis<br />
nur noch online zur Verfügung.<br />
Eintragungen über die Abgabe<br />
einer eidesstattlichen Versicherung und<br />
über Haftanordnungen zur Erzwingung<br />
ihrer Abgabe werden seit 1. Januar 2013 in<br />
einem gemeinsamen Vollstreckungsportal<br />
der Bundesländer unter geführt. Sie können<br />
kostenpflichtig abgerufen werden. Je<br />
Datensatz fallen 4,50 Euro an, die im Nachhinein<br />
in Rechnung gestellt werden.<br />
Die Änderungen sind Bestandteil einer<br />
grundlegenden Reform des Zwangsvollstreckungsrechts.<br />
Die bisher von den<br />
Amtsgerichten geführten Schuldnerverzeichnisse<br />
werden in Niedersachsen jetzt<br />
von dem Amtsgericht Goslar als zentralem<br />
Vollstreckungsgericht fortgeführt.<br />
Gleichzeitig entfällt die Möglichkeit, das<br />
Schuldnerverzeichnis in gedruckter Form<br />
zu beziehen. Ob es zu einem späteren<br />
Zeitpunkt wieder eine gedruckte Fassung<br />
geben wird, ist noch unklar, weil der Bezug<br />
der Datensätze mit erheblich höheren<br />
Kosten verbunden ist.<br />
Über das Vollstreckungsportal können sich<br />
Gläubiger bundesweit über eventuelle Einträge<br />
im Schuldnerverzeichnis informieren.<br />
Allerdings ist immer nur ein Einzelabruf<br />
unter Angabe des Vor- und Nachnamens<br />
oder der Firma des Schuldners möglich.<br />
Wie bereits bisher wird jedem die Einsicht<br />
in das Vollstreckungsportal gestattet,<br />
der ein berechtigtes Interesse darlegt: zum<br />
Beispiel, weil er die Daten im Rahmen der<br />
Zwangsvollstreckung oder zur Abwendung<br />
wirtschaftlicher Nachteile benötigt.<br />
Um das Vollstreckungsportal zu nutzen,<br />
muss man sich einmalig registrieren. Anschließend<br />
wird eine Bestätigungs-E-Mail<br />
und wenige Tage später per Post eine PIN<br />
verschickt, mit der sich der Zugang freischalten<br />
lässt.<br />
Eintragungen, die bis zum 31. Dezember<br />
2012 erfolgt sind, werden weiterhin<br />
ausschließlich in dem bisherigen Schuldnerverzeichnis<br />
bei den zuständigen Amtsgerichten<br />
geführt und nicht in das neue<br />
Online-Portal übertragen. Sie lassen sich<br />
deshalb auch nur schriftlich bei dem jeweiligen<br />
Gericht erfragen. ■<br />
www.vollstreckungsportal.de<br />
Weitere Informationen, auch zur Registrierung,<br />
finden Sie auf der Website des<br />
Amtsgerichts Goslar: www.amtsgerichtgoslar.niedersachsen.de,<br />
Klick auf<br />
„Zentrales Vollstreckungsgericht“ und<br />
„Aufgaben und Zuständigkeiten“.<br />
Telefonisch erreichen Sie das Amtsgericht<br />
unter 05321 / 705-0.<br />
D<strong>IHK</strong>-Steuerratgeber<br />
aktualisiert<br />
Bei der Abrechnung von Lohnsteuern und<br />
Reisekosten müssen Arbeitgeber wie Arbeitnehmer<br />
seit Jahresbeginn einige Änderungen<br />
anwenden. Der neue D<strong>IHK</strong>-Ratgeber<br />
„Lohnsteuer / Reisekosten 2013“ stellt<br />
praxisnah, verständlich und an zahlreichen<br />
Beispielen die neuen Abrechnungsmodalitäten<br />
dar.<br />
In seiner 17. Auflage berücksichtigt der<br />
Ratgeber die Neuerungen im Lohnsteuerrecht<br />
sowie bei der Abrechnung von Reisekosten.<br />
Er hilft Arbeitgebern, diese Neuerungen<br />
haftungssicher umzusetzen und die<br />
lohnsteuerliche Gestaltung zu optimieren.<br />
Neben den gesetzlichen Änderungen stellt<br />
das Buch auch die neuen Lohnsteuer-Hinweise<br />
2013 vor und geht auf Detailfragen<br />
zur elektronischen Lohnsteuerkarte ein.<br />
Zudem werden die Neuregelung bei der<br />
Abrechnung von Mini-Jobbern sowie die<br />
Neuausrichtung des steuerlichen Reisekostenrechts<br />
dargestellt. Beschrieben werden<br />
auch die Reaktion der Finanzverwaltung<br />
auf die Finanzrechtsprechung aus 2012<br />
sowie die Folgen, die sich daraus für die<br />
Unternehmen ergeben. Der Ratgeber enthält<br />
schließlich auch einen Überblick über<br />
die Reisekostenreform, die ab 2014 zur Anwendung<br />
kommt.<br />
Prüfungsrelevant ist ferner die Erfassung<br />
und Bewertung von geldwerten Vorteilen.<br />
Bestandteile der Publikation sind die<br />
aktuellen Entwicklungen aus der Finanzverwaltung<br />
und der Rechtsprechung auf<br />
die Anerkennung von Gutscheinen als<br />
Sachzuwendungen, die Abrechnung von<br />
Betriebsveranstaltungen, die Dienstwagengestellung<br />
und die Entwicklungen bei der<br />
Pauschalierung nach § 37b EStG. red<br />
Internet-Bestellshop: www.dihk-verlag.de<br />
44
Recht<br />
Wer Kunden mit finanziellen Problemen zum Beispiel<br />
durch Ratenzahlung entgegenkommen möchte, kann selbst<br />
in Schwierigkeiten geraten: dann nämlich, wenn bei einer<br />
späteren Insolvenz Geld zurückverlangt wird.<br />
Gute Absichten können<br />
zum eigenen Nachteil werden<br />
Der Bundesgerichtshof hat einen Unternehmer<br />
verurteilt, an einen Insolvenzverwalter<br />
rund 112.000 Euro<br />
nebst Zinsen seit September 2005 zurückzuzahlen<br />
(Urteil vom 6. Dezember<br />
2012, Az. IX ZR 3/12); Grundlage war die<br />
Vorsatzanfechtung nach § 133 Insolvenzordnung<br />
(InsO). Der Warenlieferant war<br />
bereit, seinem gewerblich tätigen Kunden<br />
Aufmerksam<br />
handeln: Gibt es<br />
Hinweise auf eine<br />
drohende Zahlungsunfähigkeit<br />
des Kunden, sollten<br />
Lieferanten keine<br />
großzügigen Vereinbarungen<br />
treffen.<br />
bei der Rückzahlung fälliger Rechnungen<br />
entgegenzukommen. Daher schloss er<br />
mit dem Kunden seit März 2004 meh rere<br />
Teilzahlungsvereinbarungen, die sich an<br />
dessen finanziellen Möglichkeiten orientierten.<br />
Anderthalb Jahre später wurde<br />
gleichwohl das Insolvenzverfahren eröffnet.<br />
Nunmehr, über sieben Jahre später,<br />
muss der Lieferant einen großen Teil der<br />
erhaltenen Ratenzahlungen an den Insolvenzverwalter<br />
zurückzahlen.<br />
Nach § 133 Abs. 1 InsO ist eine Zahlung<br />
des Schuldners anfechtbar, wenn er sie<br />
innerhalb von zehn Jahren vor dem Insolvenzantrag<br />
mit dem Vorsatz erbracht hat,<br />
seine Gläubiger zu benachteiligen, und der<br />
Empfänger diesen Vorsatz kannte. Durch<br />
diese Regelung kann es allerdings passieren,<br />
dass die Bereitschaft, gemeinsam mit<br />
langjährigen Kunden nach Wegen aus deren<br />
Krise zu suchen – etwa durch Stundung<br />
der Zahlungen oder Ratenvereinbarung<br />
– im Prinzip bestraft wird.<br />
Jedes Indiz für eine Zahlungsunfähigkeit,<br />
zum Beispiel eine Rücklastschrift, hohe offene<br />
Forderungen oder die Bitte des Kunden<br />
um Teilzahlungen, kann Lieferanten<br />
in einem späteren Insolvenzverfahren zum<br />
Verhängnis werden. Für sich genommen<br />
oder in Verbindung mit anderen Indizien<br />
können Insolvenzverwalter und Gerichte<br />
sie so deuten, dass der Lieferant auf eine<br />
Krise des Kunden schließen musste. Entlasten<br />
kann sich der Lieferant später nur,<br />
wenn er beweisen kann, dass die „Kenntnis“<br />
von der Zahlungsunfähigkeit bei der<br />
Zahlung wieder entfallen war.<br />
Sicherheit hätte ein Lieferant wohl nur,<br />
wenn er sich für den Zeitpunkt jeder Zahlung<br />
eine Liquiditätsbilanz vorlegen ließe.<br />
Gibt der Kunde keinen Einblick in seine<br />
betriebswirtschaftlichen Zahlen, müsste<br />
der Lieferant wohl eine Zahlungsvereinbarung<br />
ablehnen und vollstrecken oder dem<br />
Kunden einen sofortigen Insolvenzantrag<br />
empfehlen. red<br />
Fotos: mast3r, vasabii, Fotokon, Liv friis-larsen/shutterstock.com<br />
Genehmigter Urlaub darf nur<br />
im Notfall widerrufen werden<br />
Ruhig ausspannen:<br />
Wegen eines personellen<br />
Engpasses<br />
können Arbeitgeber<br />
Mitarbeiter nicht aus<br />
dem Urlaub holen.<br />
Hat ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer<br />
Urlaub genehmigt, kann er ihn nur im<br />
Notfall widerrufen. Ein personeller Engpass<br />
erfüllt diese Voraussetzung nicht.<br />
Das entschied das Landesarbeitsgericht<br />
Köln im Fall einer Verkäuferin in einem<br />
Bekleidungsunternehmen. Sie hatte ihren<br />
genehmigten Urlaub nicht unterbrochen,<br />
obwohl der Arbeitgeber ihn wegen eines<br />
verkaufsoffenen Wochenendes wider rufen<br />
hatte (Urteil vom 27. September 2012,<br />
Az. 6 Sa 449/12). Der Arbeitgeber sah darin<br />
eine Arbeitsverweigerung, die er zum<br />
Anlass für eine fristlose Kündigung nahm.<br />
In seiner Begründung weist das Gericht<br />
darauf hin, dass der Arbeitgeber einen<br />
einmal genehmigten Urlaub nur in einem<br />
Notfall widerrufen könne – also dann,<br />
wenn eine zwingende Notwendigkeit<br />
vorliege. Ein personeller Engpass erfülle<br />
nicht die Voraussetzung einer solchen<br />
Notlage. Auch ohne den Einsatz der Arbeitnehmerin<br />
habe der Arbeitgeber sein<br />
Ladengeschäft öffnen können. Da kein<br />
zwingender Grund für den Widerruf des<br />
Urlaubs vorlag, stelle die Weigerung, den<br />
Urlaub zu unterbrechen, keine Pflichtverletzung<br />
dar. Die Arbeitnehmerin sei ihrer<br />
Arbeit daher berechtigt ferngeblieben. Die<br />
fristlose Kündigung sei unwirksam. red<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 45
Service<br />
Kooperationsbörse<br />
Wir veröffentlichen Ihre Kooperationswünsche<br />
als chiffrierte Anzeigen. Interessenten<br />
für die veröffentlichten Wünsche können sich<br />
ebenfalls an unsere <strong>IHK</strong> wenden. Wir leiten<br />
die Zuschriften ungeöffnet an die Inserenten<br />
weiter. Den Erfassungsbogen der kostenlosen<br />
Anzeige in der Kooperationsbörse finden Sie<br />
im Internet: Dok.-Nr. 6484<br />
Ihre Ansprechpartnerin für die<br />
Kooperations- und<br />
Unternehmensnachfolgebörse:<br />
Gudrun Braun<br />
Tel. 04131 – 742-139, -239 (Fax)<br />
braun@lueneburg.ihk.de<br />
Bei Inseraten aus <strong>IHK</strong>-Börsen gelten die<br />
Bedingungen der jeweiligen Börse<br />
Unternehmensnachfolgebörse<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>IHK</strong> unterstützt Existenzgründer bei<br />
der Suche nach übernahmefähigen Betrieben<br />
und Betriebsinhaber bei der Suche nach geeigneten<br />
Nachfolgern. Sie können Angebote<br />
und Nachfragen entweder als Textentwurf bei<br />
uns einreichen oder direkt im Internet unter<br />
www.nexxt-change.org eingeben, einer bundesweiten<br />
Nachfolgebörse. Die Chiffre-Veröffentlichung<br />
in „<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong>“ und im<br />
Internet ist unentgeltlich. Zuschriften leiten<br />
wir unter Wahrung der Anonymität der Inserenten<br />
weiter. Dok.-Nr. 19476<br />
ANGEbotE<br />
LG-A-13-1001 – Professionell geführter Pflegedienst<br />
aus Altersgründen zu verkaufen.<br />
Mit viel Herz und Engagement hat sich die<br />
Firmeninhaberin gemeinsam mit ihrem<br />
Mann und fünf Mitarbeitern seit über 16<br />
Jahren der häuslichen Pflege von alten,<br />
kranken und behinderten Menschen verschrieben.<br />
Das gesamte Team verweist auf<br />
einen sehr guten und hohen Ausbildungsstand<br />
und genießt neben seiner fachlichen<br />
Kompetenz auch ein hohes Maß an Vertrauen<br />
bei den Kunden, was sich am Kundenzulauf<br />
und dem guten Leumund widerspiegelt.<br />
Dieser wirtschaftliche Erfolg ist<br />
weiter ausbaubar, wird jedoch aus Altersgründen<br />
nicht mehr angestrebt. Da aus der<br />
Familie keine Nachfolge möglich ist, soll<br />
das Unternehmen verkauft werden. Für<br />
eine Übernahme ist eine Pflegedienstleitung<br />
mit Berufserfahrung notwendig. Bei<br />
Interesse geben Sie bitte neben der Chiffre-<br />
Nr. auch die Referenznummer 312617 an.<br />
LG-A-13-1002 – Nachfolger für exklusive<br />
Landgastronomie gesucht. Wunderschönes,<br />
denkmalgeschütztes Anwesen, von<br />
Grund auf saniert, präsentiert sich in modernem,<br />
privatem Ambiente. Das Haus<br />
wurde im Jahre 1880 erbaut. Es weist Alleinstellungsmerkmale<br />
auf, was dieses Objekt<br />
überaus interessant macht. Durch bauliche<br />
Erweiterung besteht die Möglichkeit<br />
der Expansion. Drei Hotelzimmer stehen<br />
zum Ausbau bereits zur Verfügung. Bevorzugt<br />
wird das Restaurant von einem anspruchsvollen<br />
Publikum frequentiert und<br />
genießt einen hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad,<br />
unter anderem bedingt<br />
durch die ausgezeichnete, gehobene deutsche<br />
sowie internationale Küche. Gesamtnutzfläche<br />
ca. 550 qm inkl. Einliegerwohnung,<br />
die zurzeit noch vom Eigentümer<br />
genutzt wird. Der Außenbereich weist 270<br />
Plätze auf und ist erweiterungsfähig. Verkauf<br />
aus Altersgründen. Bei Interesse geben<br />
Sie bitte unsere Referenznummer<br />
311898 an.<br />
LG-A-13-1003 – Onlineshop für individuelle/<br />
frische Backwaren zu verkaufen. Der Kunde<br />
hat die Möglichkeit, die Backwaren<br />
komplett selbst zusammenzustellen. Aber<br />
auch ein Menü mit bereits ausgesuchten<br />
Zutaten ist vorhanden. Die Seite ist jetzt<br />
seit ca. einem Jahr online und hat bereits<br />
für viel Interesse gesorgt. Ich verkaufe den<br />
Onlineshop, da mir die Zeit fehlt, mich intensiv<br />
mit ihm zu beschäftigen und weiter<br />
voranzutreiben. Der Shop ist auf dem System<br />
xt-commerce aufgebaut. So hat der Inhaber<br />
selbst die Möglichkeit, alle Texte und<br />
Menü-Punkte zu ändern. Auf Wunsch können<br />
die Domains .de und .com übernommen<br />
werden.<br />
LG-A-13-1004 – Nachfolger gesucht! Seit 37<br />
Jahren stetig gewachsenes Gartencenter in<br />
kaufkräftigem Umfeld im südlichen „Speckgürtel“<br />
von Hamburg (zentrale, gut erreichbare<br />
Lage) möchte seinen Erfolgsweg<br />
fortsetzen. Die Daten im Detail: Verkaufsbaumschule<br />
mit zwei Gewächshäusern<br />
(wahlweise beheizt) für Saisonpflanzen,<br />
Zimmerpflanzen, Hardware, ausreichend<br />
Parkplätze. Gesamtverkaufsfläche: 5.500<br />
qm, davon 1.200 qm Verkaufsgewächshäuser<br />
und Freiflächen. Breites, ausgewogenes<br />
Sortiment von traditionell über Neuheiten<br />
bis Raritäten, Dekotrends für Haus und<br />
Garten, Zubehör und Pflanzenschutz, Dünger<br />
und Geschenkartikel, In- und Outdoor-<br />
Börsen<br />
Hartwaren. Großes Dienstleistungsspektrum:<br />
Gartenplanung, Pflanzlisten, Neu- und<br />
Umgestaltung, Pflanz- und Pflegearbeiten,<br />
Gala-Bau.<br />
LG-A-13-1006 – Nachfolger für Onlinehandel<br />
mit Kinderwagen gesucht. Unser Betrieb<br />
wurde vor zwei Jahren als Nebenerwerb gegründet.<br />
Die Kinderwagen wurden von uns<br />
entwickelt und aus Fernost importiert. Der<br />
Vertrieb wird über unsere Webseite sowie<br />
Rakuten und einen eBay-Shop organisiert.<br />
Ein möglicher Interessent sollte mindestens<br />
vier Stunden am Tag zum Weiterbetrieb aufwenden.<br />
Die Ablösesumme für Webseite,<br />
Shops und Markenrechte liegt bei etwa<br />
10tsd Euro, zuzüglich Warenbestand.<br />
LG-A-13-1007 – Folienverarbeitender Betrieb<br />
aus Altersgründen zu verkaufen. Wir fertigen<br />
Beutel, Säcke und Abschnitte für Verpackungen,<br />
schneiden vorhandene Folienrollen<br />
auf Maß u. ä. Die alteingesessene<br />
Firma wird zurzeit gebremst gefahren, ist<br />
aber wieder ausbaufähig. Die ca. 1.000 qm<br />
große, beheizbare Halle mit Büro und Sozialräumen<br />
kann auch anders genutzt werden.<br />
Sie liegt in Autobahnnähe, zwischen<br />
Hannover und Verden auf einem 3.000 qm<br />
großen Grundstück, das durch Zukauf erweitert<br />
werden kann.<br />
LG-A-13-1008 – Gastronomie in bester Lage<br />
<strong>Lüneburg</strong>s aus Altersgründen abzugeben.<br />
Das seit 1987 betriebene Restaurant liegt<br />
im Herzen <strong>Lüneburg</strong>s in einer „Kneipenmeile“.<br />
Es soll zeitnah abgegeben werden.<br />
LG-A-13-1009 – Wir suchen den richtigen<br />
Nachfolger. Das Unternehmen beschäftigt<br />
drei Mitarbeiter, ist im Großraum Hamburg<br />
aktiv, weist konstante Umsätze und Gewinne<br />
aus und ist bestens bekannt. Eine begleitende<br />
Übergabe durch den jetzigen Inhaber<br />
wird für bis zu einem Jahr sichergestellt.<br />
Das Unternehmen ist voll eingerichtet und<br />
ausgestattet und soll mit allen <strong>Wirtschaft</strong>sgütern<br />
übergeben werden.<br />
LG-A-13-1011 – Aus Altersgründen gebe ich<br />
mein Geschäft in Kleinstadt ab (absolute<br />
Vollexistenz). Beste Innenstadtlage, konkurrenzlos,<br />
hoher Stammkundenanteil,<br />
günstige Miete. Umsatz: 450.000 Euro +<br />
20.000 Euro Lotto-Provision. Kapital für<br />
Übernahme und Warenbestand erforderlich.<br />
LG-A-13-1012 – Systemgastronomie mit mehreren<br />
Filialen und Partyservice im Großraum<br />
Braunschweig, komplett und gut<br />
46<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Service<br />
eingerichtet, abzugeben. Hoher Bekanntheitsgrad,<br />
langfristige Mietverträge, gutes<br />
Personal, bekannte und beliebte Eigenprodukte.<br />
LG-A-3949-5 – Einwegpaletten, unbehandeltes<br />
Holz. Bei uns fallen täglich zahlreiche Einwegpaletten<br />
mit unterschiedlichen Maßen<br />
an. Diese sind gestapelt, einfach foliert und<br />
mit einem Umreifungsband gesichert. Die<br />
Paletten sind teilweise unbeschädigt, teilweise<br />
beschädigt. Menge: 40 bis 60 Stück, Häufigkeit:<br />
wöchentlich, Transport: nach Absprache,<br />
Preis: nach Absprache, Anfallstelle:<br />
21220 Seevetal, Maschen<br />
Unter www.ihk-recyclingboerse.de können<br />
die in der Datenbank vorhandenen Inserate<br />
angesehen sowie neue Angebote und Gesuche<br />
selbst eingegeben werden.<br />
NACHFRAGEN<br />
LG-N-13-201 – Zur Erweiterung unserer seit<br />
1995 bestehenden Immobilienverwaltung<br />
suchen wir zusätzlichen Verwaltungsbestand<br />
bzw. eine kleine bis mittelständische<br />
Hausverwaltung im Raum Hamburg / Winsen<br />
/ <strong>Lüneburg</strong> / Uelzen / Soltau, die als<br />
separates Unternehmen oder Niederlassung<br />
bestehen bleiben soll, wenn das Büro<br />
nicht in <strong>Lüneburg</strong> ist. Die Übernahme von<br />
Personal, Geschäftsinventar und -räumen<br />
ist möglich bzw. verhandelbar.<br />
LG-N-13-202 – Dipl.-<strong>Wirtschaft</strong>sing. sucht<br />
Handels- oder Industrieunternehmen.<br />
Teamfähiger Generalist, 49 Jahre, verheiratet,<br />
Auslandsaufenthalte, mit Erfahrungen<br />
in der Geschäftsleitung und im internationalen<br />
Vertrieb sucht eine Beteiligung oder<br />
Übernahme, gerne auch im Rahmen einer<br />
Unternehmensnachfolge. Gesucht wird ein<br />
kleines bis mittleres Unternehmen, das erklärungsbedürftige<br />
technische Produkte<br />
wie Maschinen, Elektrogeräte oder -anlagen,<br />
Industrieausrüstung oder Komponenten<br />
dafür vermarktet bzw. produziert.<br />
Standort: Hamburg, Nordost-Niedersachsen.<br />
HL-A-3947-2 – Kaltschaum in Streifen und<br />
auch als Flocken möglich. Menge: 300 kg,<br />
ca. 14 Kubikmeter, Häufigkeit: monatlich,<br />
Verpackungsart: in Säcken, Transport: Anlieferung<br />
möglich, Anfallstelle: Hamburg<br />
STD-A-3854-2 – PET-PP-EVOH-PP (Ethylen-<br />
Vinylalkohol-Copolymer). Wir suchen Abnehmer<br />
für eine Verbundfolie (zusammenhängende<br />
Stanzgitterrollen), welche ursprünglich<br />
zum Siegeln von PP-Schalen<br />
verwendet wurde. Menge: 1.000 kg, Häufigkeit:<br />
monatlich, Verpackungsart: nach Absprache,<br />
Transport: nach Absprache, Preis:<br />
VB, Anfallstelle: Cuxhaven<br />
STD-A-3899-1 – Eisen-III-Chlorid, ältere Charge,<br />
gelagert im Edelstahltank, Sicherheitsdatenblatt<br />
und Produktdatenblatt liegen vor.<br />
Menge: 21 t, ca. 14.000 l, Häufigkeit: einmalig,<br />
Verpackungsart: lose, Anlieferung im<br />
TKW, Transport: kann angeliefert werden,<br />
Preis: nach Absprache, Anfallstelle: Norddeutschland<br />
Ihr Ansprechpartner für die Recyclingbörse:<br />
Gerd Ludwig<br />
Tel. 04131 – 742-138, -180 (Fax)<br />
ludwig@lueneburg.ihk.de<br />
Aktuelle Bauleitplanung<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>IHK</strong> wird regelmäßig angehört,<br />
wenn Änderungen von Bebauungsplänen<br />
und Flächennutzungsplänen anstehen, die<br />
große Bedeutung für die Nutzung der jeweiligen<br />
Flächen haben können. Wir vertreten<br />
dabei die Interessen betroffener Gewerbebetriebe.<br />
Bitte teilen Sie uns Ihre Hinweise<br />
und Bedenken mit. Wir nehmen sie gern in<br />
unsere Stellungnahmen auf.<br />
www.ihk-lueneburg.de/bauleitplanung<br />
Bekanntmachung<br />
Die nächste Sitzung der Vollversammlung<br />
der Industrie- und Handelskammer <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />
findet statt am 14. März um<br />
15 Uhr bei der Milford Tea GmbH & Co.<br />
KG in Buchholz (Nordheide).<br />
LG-N-13-203 – Generalist (Diplom-Ökonom,<br />
37 Jahre) mit besonderen Kenntnissen im<br />
Bereich Personal sowie internationaler Erfahrung<br />
sucht Einstieg als Berater oder Manager,<br />
um Unternehmen weiterzuführen.<br />
Angestrebt wird die Nachfolge eines (gerne<br />
auch international tätigen) KMU oder aktive<br />
Beteiligung – mit begleiteter Übergangszeit<br />
durch Eigentümer. Alter des Unternehmens<br />
> 3 Jahre, Rechtsform zweitrangig.<br />
Erstkontakt über Regionalpartner und persönliches<br />
Gespräch bevorzugt.<br />
Recyclingbörse<br />
angebote<br />
Foto: Maridav/shutterstock.com<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />
47
Service<br />
Bücher<br />
Das sollten Sie lesen<br />
Empfehlungen von Christina Schrödter,<br />
Tourismusreferentin in unserer <strong>IHK</strong><br />
FRANK SIMMETH:<br />
Gebrauchsanleitung Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter gastorientiert führen<br />
Nur weil man gut ausgebildet, mit ausreichend<br />
Berufserfahrung gesegnet und bereit<br />
ist, den nächsten Schritt auf der Karriereleiter<br />
in Angriff zu nehmen, heißt das noch<br />
lange nicht, dass man auch Mitarbeiter führen<br />
kann. Das Buch „Gebrauchsanleitung<br />
Mitarbeiter“ richtet sich an Führungskräfte<br />
im Gastgewerbe – und solche, die es mal<br />
werden wollen. Verständlich und in verdaulichen<br />
Häppchen gibt der Autor psychologisches<br />
Hintergrundwissen, wie das Gefüge<br />
zwischen Führungskraft und Mitarbeitern<br />
funktioniert. Die Theorie ist dennoch<br />
schmackhaft. Denn sie ist gespickt mit Beispielen<br />
und Geschichten aus dem wahren<br />
Leben, die nicht selten zum Lachen sind,<br />
und hilfreichen Praxistipps.<br />
Eine hilfreiche und vergnügliche Lektüre<br />
für alle, die als Führungskraft das Beste aus<br />
ihren Mitarbeitern herauskitzeln möchten!<br />
ISBN 978-3-87515-079-7, 32 Euro, Matthaes Verlag<br />
SANDRA WARDEN<br />
Wegweiser für Ausbilder<br />
Erfolg durch Ausbildungsqualität<br />
Der Wettbewerb um junge Nachwuchskräfte<br />
wird härter – und auch im Gastgewerbe wird<br />
es immer schwieriger, offene Ausbildungsplätze<br />
mit geeigneten Bewerbern zu besetzen.<br />
Nicht zuletzt deshalb ist es unerlässlich, dass<br />
das Gastgewerbe sich gegenüber Bewerbern,<br />
Auszubildenden und auch deren Eltern als<br />
professionelles, vielseitiges und zukunftstaugliches<br />
Berufsfeld präsentiert.<br />
Einen ausgesprochen praxisnahen Ratgeber<br />
für Ausbilder im Gastgewerbe hat jetzt der<br />
Dehoga herausgegeben. Der „Wegweiser für<br />
Ausbilder“ führt Schritt für Schritt mit zahlreichen<br />
Checklisten und Musterschreiben<br />
durch den Ablauf einer gastgewerblichen<br />
Ausbildung: vom Schnupperpraktikum über<br />
das Auswahlverfahren und den Ausbildungsvertrag,<br />
Tipps für den ersten Ausbildungstag,<br />
Ausbildungsplänen und Beurteilungsgesprächen<br />
bis hin zur Abschlussprüfung. Das Kapitel<br />
„Karrierewege“ zeigt auf, wie man es<br />
jungen Talenten auch nach Ausbildungsende<br />
schmackhaft machen kann, im Gastgewerbe<br />
zu bleiben.<br />
Checklisten und Textvorschläge werden auf<br />
der zum Buch gehörenden CD gleich mitgeliefert.<br />
Eine lohnende Investition für alle<br />
gastgewerblichen Ausbilder und die, die es<br />
noch werden wollen!<br />
29,90 Euro (19,90 Euro für Mitglieder)<br />
Dehoga-Bundesverband / Interhoga<br />
ANDREAS STEINLE, THOMAS HUBER,<br />
HARRY GATTERER: Familienmärkte<br />
Wie der Wandel der Familien neue<br />
Chancen eröffnet<br />
Es gibt sie noch, die klassische Familie bestehend<br />
aus Mama, Papa, Kind(ern) und<br />
Hund – möglichst einem Golden Retriever.<br />
Aber Familie ist längst zu einem Gestaltungsraum<br />
geworden, der sehr unterschiedlich<br />
definiert wird. In der aktuellen Studie<br />
„Familienmärkte“ zeigen die Autoren, welches<br />
wirtschaftliche Potenzial in Familien<br />
steckt: Familien wenden im Schnitt<br />
3.017 Euro im Monat für privaten Konsum<br />
auf – deutlich mehr als Singles und Paare<br />
ohne Kinder. Es lohnt sich also für <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmen,<br />
einen genaueren<br />
Blick auf die Zielgruppe Familie zu werfen.<br />
Neun verschiedene Familien-Märkte hat<br />
die Studie typisiert, die sich teilweise überschneiden:<br />
von „MommaDaddy-Märkten“<br />
über „Chaos-Märkte“ bis hin zu „Chillout-<br />
Märkten“ werden verschiedene Familientypen<br />
mit ihren spezifischen Bedürfnissen<br />
und Besonderheiten vorgestellt. Dazu erläutern<br />
die Autoren, für welche Branchen<br />
sie besondere Marktchancen bieten.<br />
ISBN 978-3-938284-68-1, 250 Euro,<br />
Zukunftsinstitut GmbH<br />
Sie sind Buchhändler und möchten<br />
Ihre Literaturtipps gern<br />
unseren Lesern weitergeben?<br />
Melden Sie sich bei uns:<br />
redaktion@lueneburg.ihk.de<br />
48 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Branchenspiegel<br />
Service<br />
Arbeitssicherheit<br />
Internationale Demo-Show<br />
Spedition<br />
Werbeagentur<br />
live<br />
Bühnen /Regale<br />
Kranvermietung<br />
Werbeagentur<br />
Energieberatung<br />
INTERNET<br />
KUNDENMAGAZINE<br />
IMAGE- UND<br />
PRODUKT-<br />
BROSCHÜREN<br />
www.zwei-c.com<br />
Telefon 040 / 414 33 38-0<br />
Energiekostensenkung<br />
bei Gewerbe, Industrie und<br />
Wohnungs wirtschaft durch<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
– KfW- und BSU-gefördert –<br />
von Energieberatung bis Contracting<br />
T 040 / 56 36 31<br />
www.ag-energie.com<br />
Mit einer Anzeige im Branchenführer<br />
erreichen Sie über 26.000 kaufkräftige Entscheider<br />
im <strong>IHK</strong>-Bezirk <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />
Wenn Sie dabei sein möchten, setzen Sie sich mit uns in Verbindung:<br />
Hamburger Buch- und Zeitschriftenverlag GmbH<br />
Doormannsweg 22, 20259 Hamburg,<br />
Fon: 040 4143338-30, Fax: 040 4143338-18<br />
info@hbzv.com, www.hbzv.com<br />
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3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />
49
<strong>Unsere</strong><br />
<strong>Wirtschaft</strong><br />
Herausgeber:<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong><br />
Am Sande 1, 21335 <strong>Lüneburg</strong><br />
Telefon: 04131 / 742-0, -180 (Fax)<br />
E-Mail: redaktion@lueneburg.ihk.de<br />
Internet: www.ihk-lueneburg.de<br />
<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle Celle<br />
Südwall 26, 29221 Celle<br />
Telefon: 05141 / 9196-0, -54 (Fax)<br />
E-Mail: service-ce@lueneburg.ihk.de<br />
<strong>IHK</strong>-Geschäftsstelle <strong>Wolfsburg</strong><br />
Am Mühlengraben 22-24<br />
38440 <strong>Wolfsburg</strong><br />
Telefon: 05361 / 2954-0, -54 (Fax)<br />
E-Mail: service-wob@lueneburg.ihk.de<br />
Verantwortlich:<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Michael Zeinert<br />
Chefredaktion:<br />
Markus Mews, Christina Kohl<br />
Redaktionsassistenz: Daniela Sukau<br />
Grafik:<br />
zwei:c communication<br />
Doormannsweg 22<br />
20259 Hamburg<br />
Telefon: 040 / 414 33 38-0<br />
info@zwei-c.com<br />
www.zwei-c.com<br />
Verlag:<br />
Hamburger Buch- und<br />
Zeitschriftenverlag GmbH<br />
Doormannsweg 22<br />
20259 Hamburg<br />
Telefon: 040 / 414 33 38-30<br />
Telefon: 040 / 414 33 38-18<br />
anzeigen@hbzv.com<br />
Anzeigenleitung:<br />
Henner Schulz-Karstens<br />
Telefon: 040 / 414 33 38-13<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Verlagsvertretung Hirsch<br />
Inke Hirsch<br />
Telefon: 040 / 414 33 38-25<br />
Anzeigenschluss:<br />
ca. 1. des Vormonats<br />
Gültiger Anzeigentarif:<br />
Mediadaten 1. Januar 2013<br />
Druck: Neef + Stumme premium<br />
printing GmbH & Co. KG, Wittingen<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> ist das offizielle<br />
Organ der <strong>IHK</strong> <strong>Lüneburg</strong>-<strong>Wolfsburg</strong>.<br />
Der Bezug von <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />
erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen<br />
Beitragspflicht als Mitglied der <strong>IHK</strong>.<br />
Erscheinungsdatum: 7. März 2013<br />
Erscheinungsweise: 11 Ausgaben<br />
(Doppelausgabe Juli /August)<br />
64. Jahrgang, Verbreitete<br />
Auflage im 4. Quartal 2012:<br />
36.683 Exemplare<br />
ISSN 1439-829X<br />
Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Auffassung der <strong>IHK</strong> wieder.<br />
Movimentos-Festwochen<br />
Bereits zum elften Mal veranstaltet die <strong>Wolfsburg</strong>er Autostadt die Movimentos-Festwochen,<br />
in diesem Jahr zwischen dem 2. April und dem 5. Mai. Tanzensembles aus aller Welt treten<br />
mit zahlreichen Deutschlandpremieren auf, zum Beispiel zwei Choreografien des Fabulous<br />
Beast Dance Theatre aus Irland (Foto). Jedes Jahr haben die Festwochen ein bestimmtes Thema<br />
– 2013 stehen die Konzerte, Lesungen und Theater aufführungen im Zeichen der Toleranz.<br />
Veranstaltungen<br />
Ort Datum Titel Informationen<br />
<strong>Wolfsburg</strong> -7.4. Ausstellung Licht.Schatten.Farbe. www.phaeno.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong> -16.6. Steve McCurry – Im Fluss der Zeit. Fotografien<br />
aus Asien 1980-2011<br />
www.kunstmuseum-wolfsburg.de<br />
Celle -11.8. LEGO ® Bausteinwelten aus der Sammlung Lange www.bomann-museum.de<br />
Seevetal-Hittfeld 9.+10.3. 23. Hittfelder Ostereiermarkt www.hittfelderostereiermarkt.de<br />
Bardowick 10.3. Verkaufsoffener Sonntag www.bardowick.de<br />
Celle 10.3. Celler Wasa-Lauf www.celler-wasa-lauf.de<br />
Winsen (Luhe) 10.3. Verkaufsoffener Sonntag www.winsen.de<br />
Küsten, OT Lübeln 16.+17.3. Kunst am Ei – 28. Wendländischer Ostereiermarkt www.rundlingsmuseum.de<br />
Gifhorn 16.+17.3. Handgemacht-Markt 2013 www.suedheide-gifhorn.de<br />
Winsen (Luhe) 16.+17.3. Österlicher Kunsthandwerkermarkt www.marstall-winsen.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 16.+17.3. Art + Life – Kunsthandwerker- und Lifestyle-Messe www.wolfsburg.de<br />
Darchau 17.3. Frühlings- und Ostermarkt www.lueneburg.de<br />
Dannenberg 17.3. Ostermarkt www.tourismusverein-elbtalauedannenberg.de<br />
Seevetal-Hittfeld 23.3. Leben&Art – Markt für Kunst, Design, Mode,<br />
Leckeres<br />
www.lebenundart.de<br />
Hankensbüttel 23.+24.3. Frühlingsmarkt im Otterzentrum www.otterzentrum.de<br />
Bad Bevensen 23.+24.3. Antik- und Trödelmarkt www.bad-bevensen-tourismus.de<br />
Bussau 24.3. Bauern- und Ostermarkt im Rundlingsdorf Bussau www.region-wendland.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong>-Fallersleben 24.3. Verkaufsoffener Sonntag www.fallersleben.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 2.4.-5.5. Movimentos-Festwochen in der Autostadt www.movimentos.de<br />
Reppenstedt 6.+7.4. <strong>Wirtschaft</strong>s- und Verkaufsmesse www.gellersen-messe.de<br />
<strong>Wolfsburg</strong>-Vorsfelde 14.4. Verkaufsoffener Sonntag www.wolfsburg.de<br />
Winsen (Luhe) 19.-22.4. Frühjahrsmarkt / Verkaufsoffener Sonntag www.winsen.de<br />
Wittingen 20.+21.4. 9. Nordkreismesse www.hgv-wittingen.de<br />
Scharnebeck 20.+21.4. 5. Patchworkmesse www.patchworkscharnebeck.jimdo.com<br />
Celle 20.-22.4. Niedersächsisches Gartenfestival www.niedersaechsischesgartenfestival.de<br />
Winsen-Hoopte 24.-28.4. landKULT im Frühjahr landkult.jimdo.com<br />
Bösel 26.4. Buerbeerfest www.buerbeer.de<br />
Soltau 26.-28.4. Frühjahrsmarkt / Verkaufsoffener Sonntag www.soltau.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 26.-29.4. Frühjahrsmarkt www.lueneburg.de<br />
Bad Bodenteich 27.4.-1.5. 17. Burgspektakel www.burg-bodenteich.de<br />
<strong>Lüneburg</strong> 28.4. Verkaufsoffener Sonntag www.lueneburg.de<br />
Winsen (Luhe) 28.4. Tulpenfest www.winsen.de<br />
Gifhorn 28.4. Verkaufsoffener Sonntag www.gifhorn4u.de<br />
Bitte senden Sie Ihre Veranstaltungshinweise per E-Mail an redaktion@lueneburg.ihk.de<br />
Foto: Movimentos / Johan Persson<br />
50<br />
<strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 3/2013
Impressum / Kalender<br />
<strong>Wirtschaft</strong>stermine<br />
Service<br />
Ort Datum Titel Anmeldung<br />
www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr.<br />
Professorengespräch, Termine auf Anfrage 04131 / 742-142 14621<br />
Innovationsaudit, Termine auf Anfrage 04131 / 742-142 22294<br />
Verden 21.3. Patent- und Markenberatungstag 04141 / 524-190 81026<br />
<strong>Lüneburg</strong> 28.3. <strong>IHK</strong>-Beratungssprechtag für Existenzgründer 04131 / 742-139 26557<br />
(vormittags)<br />
<strong>IHK</strong>-Steuerberatersprechtag für Existenzgründer 04131 / 742-139 17629<br />
(nachmittags)<br />
<strong>Lüneburg</strong> 2.4. Runder Tisch für Innovationsförderung 04131 / 742-142 14623<br />
Stade 3.4. Patent- und Markenberatungstag 04141 / 524-190 81026<br />
<strong>Lüneburg</strong> 5.4. <strong>IHK</strong>-Unternehmertag www.ihk-lueneburg.de/unternehmertag<br />
Celle 8.4. Öffentlicher Vortrag mit Bischof<br />
hfe@achilles.de<br />
a. D. Wolfgang Huber<br />
Buchholz 9.4. Die vierte Dimension – wie die Zukunftstechnologie 04181 / 92360 www.wlh.eu<br />
(Nordheide)<br />
Laserscanning das Bauwesen, die Architektur und<br />
den Anlagenbau revolutioniert<br />
<strong>Lüneburg</strong> 11.4. NBank-Sprechtag 04131 / 742-125 15135348<br />
Celle 18.4. Patent- und Markenberatungstag 04131 / 742-142 6259<br />
2500<br />
Referenzen<br />
sprechen eine<br />
deutliche Sprache<br />
<strong>IHK</strong>-Seminare und -Lehrgänge<br />
Ort Datum Titel Preis (für Mitglieder)<br />
Ansprechpartnerin: Christina Möller, Tel. (04131) 742-163; Fax: (04131) 742-263, www.ihk-lueneburg.de/weiterbildung<br />
<strong>Lüneburg</strong> 4.4. Erfolgreich präsentieren – Die wichtigsten Techniken und<br />
175 (165) Euro<br />
meine Wirkung – <strong>IHK</strong>-Azubitraining Modul 2<br />
<strong>Wolfsburg</strong> ab 4.4. Kombilehrgang Geprüfte/-r <strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in und Geprüfte/r 6.499 (5.849) Euro<br />
Betriebswirt/-in<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 5.4. Buchführung und Abschluss, <strong>IHK</strong>-Zertifikatslehrgang 490 (450) Euro<br />
Online ab 8.4. E-Tourism-Manager (<strong>IHK</strong>), <strong>IHK</strong>-Zertifikatslehrgang 1.428 Euro<br />
Celle 8.4. Zeitgemäße Akquise – Neukundengewinnung in der Praxis 280 (260) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 9.4. Grundlagen der internationalen Mitarbeiterentsendung 280 (260) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 9.4. Azubi-Knigge – Erfolgsrezepte für die gute Zusammenarbeit und<br />
175 (165) Euro<br />
moderne Umgangsformen<br />
Celle 9.4. Stressprävention am Arbeitsplatz – Stressmanagement verbessern 280 (260) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 9.4. Geprüfte/-r <strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in 3.900 (3.575) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 10.4. Zugelassener Ausführer und AEO 280 (260) Euro<br />
Celle 10.4. Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung 115 (105) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 11.4. Crashkurs Export – Der Einstieg in die Praxis des Exportgeschäfts 280 (260) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 11.4. Aktuelle Urteile und Tipps im Maklerrecht 175 (165) Euro<br />
Celle 11.4. Neues zur elektronischen Steuerbilanz 280 (260) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 12.4. Geprüfte/-r Fachwirt/-in für Versicherungen und Finanzen 3.360 (3.080) Euro<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 15.4. Hygieneschulung für Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung 175 (165) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 15.4. Grundlagen der Personalarbeit, <strong>IHK</strong>-Zertifikatslehrgang 330 (290) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> ab 15.4. Prüfungsvorbereitung für Bürokaufleute – Rechnungs- und<br />
150 Euro<br />
Personalwesen<br />
Celle 16.4. Konflikte bewusst angehen 280 (260) Euro<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 17.4. Modernes Einkaufsmanagement effektiv und optimiert 280 (260) Euro<br />
<strong>Wolfsburg</strong> 18.4. Nie wieder Fusseln im Mund! Rhetorik mal anders 280 (260) Euro<br />
Celle 18.4. Perfekt in Sekretariat und Assistenz 280 (260) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 18.4. Anlagevermögen – Aktuelles zur Buchführung und Bilanzierung 280 (260) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 22.4. Anstellungsvertrag, Vergütung und Altersversorgung – Teil III der Seminarreihe<br />
280 (260) Euro<br />
„Die erfolgreiche GmbH-Geschäftsführung“<br />
<strong>Lüneburg</strong> 23./24.4. Methodenkoffer zur Problemlösung und Ideenfindung 440 (420) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 23.4. Umsatzsteuer im grenzüberschreitenden Lieferungs- und Leistungsverkehr<br />
280 (260) Euro<br />
– Update<br />
<strong>Lüneburg</strong> 25.4. Abmahnung und verhaltensbedingte Kündigung 210 (185) Euro<br />
<strong>Lüneburg</strong> 26.4. Lieferantenverhandlungen bei schwankenden Märkten 280 (260) Euro<br />
Online ab 7.5. Geprüfte/-r <strong>Wirtschaft</strong>sfachwirt/-in 2.280 Euro<br />
Wir weisen darauf hin, dass verschiedene Lehrgänge, die auf <strong>IHK</strong>-Prüfungen vorbereiten, auch von anderen<br />
Veranstaltern angeboten werden. Anschriften können bei der <strong>IHK</strong> erfragt werden.<br />
Das individuelle Bau-System<br />
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❏ Entwurf und Planung<br />
❏ Schlüsselfertig<br />
❏ Festpreis<br />
❏ Fixtermin<br />
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40 Jahre Erfahrung<br />
❏ Alles aus einer Hand<br />
Wir beraten Sie gern persönlich:<br />
Dipl. Ing. Fr. Bartram<br />
GmbH & Co. KG<br />
Postfach 12 61 · 24591 Hohenwestedt<br />
Telefon 04871 / 778-0 · Fax 778-105<br />
eMail info@bartram-bau.de<br />
MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON<br />
www.bartram-bau.de<br />
3/2013 <strong>Unsere</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />
51
ICH BIN<br />
EIN<br />
SEHR<br />
STARKER<br />
ANREIZ<br />
ZUM<br />
HANDELN<br />
I am the power of print.<br />
Im Durchschnitt werden mit jedem Euro der in Direct Mails investiert wird, 14 €<br />
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