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Edutainment - Mythos und Machbarkeit aus didaktischer Sicht

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doing Situation, die offiziell keinerlei formellpädagogische Ausbildung vor<strong>aus</strong>setzt.<br />

Methode: Der Education-Anteil im <strong>Edutainment</strong> muss auch, oder vielleicht gerade für Schüler,<br />

wohlüberlegt <strong>und</strong> geplant sein. Zu oft noch beschränken sich die didaktischen Überlegungen<br />

zur Vermittlung in Erlebniswelten klassischerweise auf kleinere additive Angebot in Form von<br />

Rallyebögen, Führungen, Fühlkisten, Videos, (sehr) langen Texten u.ä. Eine intensive Spezialisierung<br />

gar, wie sie in den Szenarien bildungsorientierter Freizeitparks (s.o.) formuliert werden, steht<br />

derzeit noch <strong>aus</strong>. Die gezielte Auswahl von Methoden in Erlebniswelten ist natürlich nicht nur <strong>aus</strong><br />

didaktischen, sondern auch <strong>aus</strong> dramaturgischen Gründen von Bedeutung. Es ist davon<br />

<strong>aus</strong>zugehen, dass Gäste nicht primär <strong>aus</strong> Interesse am Gegenstand (lernen bestimmter<br />

Sachverhalte), sondern, typisch für den Freizeitbereich, <strong>aus</strong> Interesse an den möglichen Aktivitäten<br />

eine Erlebniswelt besuchen (z.B. wegen Fahrgeschäften, soziale Interaktion, Essen) (vgl.<br />

Schiefele/Käller 1998, 193). Dementsprechend sollte nach Schiefele/Schreyer (1994, 2) in<br />

gegenstands-versus tätigkeitszentrierter intrinsischer Motivation unterschieden werden.<br />

Struktur: Vor allem für das Segment der informell motivierten Gäste-bzw.<br />

Schülergruppen(Klassenfahrt, Ausflug) gilt: Die schiere Quantität der höchstens lose strukturiert<br />

präsentierten Inhalte ist, oftmals nicht zuletzt auf Gr<strong>und</strong> der unzusammenhängenden<br />

Wissensbestände, weit mehr als das, was sinnvoll aufgenommen <strong>und</strong> verarbeitet werden kann. Der<br />

Strukturierung <strong>und</strong> vor allem Reduktion von kognitiven Inhalten wird eindeutig zu wenig<br />

Aufmerksamkeit gewidmet. Dies erscheint nicht zuletzt deswegen notwendig, weil ein konsistentes<br />

Angebot als reizvoller erlebt wird, was somit die Attraktivität der Erlebniswelt erhöhen kann.<br />

3.3 Optimale Aufbereitung von Inhalten<br />

Bei Struktur geht es um die optimale Aufbereitung von Inhalten, so dass diese auch so einfach wie<br />

möglich aufgegriffen <strong>und</strong> kontextualisiert werden können. Dies ist hilfreich bei informellen wie auch bei<br />

nonformalen Gruppen. Wichtig ist auch hier wieder möglichst von Anfang an didaktisch-dramaturgische<br />

Fragen mit in die Planung einfließen zu lassen. Das geht bspw. bereits bei der Architektur einer<br />

Einrichtung los. Ein Beispiel für die unterschiedliche Aufbereitung von (hier: Spiel-)Inhalten bietet Tab. 2.<br />

Wohlers, Lars (2002): <strong>Edutainment</strong> – <strong>Mythos</strong> <strong>und</strong> <strong>Machbarkeit</strong> <strong>aus</strong> <strong>didaktischer</strong> <strong>Sicht</strong>. In: Nahrstedt, W., Brinkmann, D., Theile, H., Röcken, G. (Hg.): Lernen<br />

in Erlebniswelten – Perspektiven für Politik, Management <strong>und</strong> Wissenschaft. Dokumentation IFKA 22, Bielefeld: Institut für Freizeitwissenschaft <strong>und</strong><br />

Kulturarbeit e.V. (IFKA).<br />

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