Jahrbuch 2011 - Ingenieurkammer Thüringen
Jahrbuch 2011 - Ingenieurkammer Thüringen
Jahrbuch 2011 - Ingenieurkammer Thüringen
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Ingenieure aus <strong>Thüringen</strong><br />
Ein Gemeinschaftsprojekt der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
mit der Neuen Thüringer Illustrierten
Thüringer Energie- und<br />
GreenTech-Agentur (ThEGA)<br />
<strong>Thüringen</strong> soll der „Grüne Motor“ Deutschlands werden – und GreenTech<br />
ist der Katalysator. Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Technologie stellt die Weichen für eine ökologische Industriepolitik. Mit<br />
dem Programm „<strong>Thüringen</strong> – GreenTech“ und der Thüringer Energie- und<br />
GreenTech-Agentur, kurz ThEGA, sind wichtige Instrumente in diesem<br />
Zusammenhang entstanden. Als zentrale Einrichtung koordiniert die ThEGA<br />
die Zusammenarbeit von Industrie-, Energie- und Ressourcenpolitik mit<br />
Unternehmen und Kommunen und unterstützt damit effizient die ökologische<br />
Modernisierung in <strong>Thüringen</strong>.<br />
Die ThEGA informiert als Thüringer Kompetenz-, Beratungs- und<br />
Informationszentrum Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen,<br />
Kommunen und Verwaltungen sowie private Verbraucher schwerpuntmäßig<br />
zu folgenden Themen:<br />
❱ Erneuerbare Energien<br />
❱ Energieeffizienz<br />
❱ Nachhaltige Mobilität<br />
❱ Ressourceneffizienz<br />
Fotonachweise<br />
Tanja Bagusat - Fotolia.com<br />
christian42 - Fotolia.com<br />
arsdigital.de - Fotolia.com<br />
Kontakt:<br />
Thüringer Energieund<br />
GreenTech-Agentur<br />
c/o Landesentwicklungs gesellschaft<br />
<strong>Thüringen</strong> mbH (LEG)<br />
Mainzerhofstraße 12<br />
99084 Erfurt<br />
www.thega.de<br />
Besucheradresse:<br />
Maximilian-Welsch-Straße 2a<br />
99084 Erfurt<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. rer. nat. Dieter Sell<br />
Leiter Thüringer Energieund<br />
GreenTech-Agentur<br />
Telefon 0361 5603-220<br />
Telefax 0361 5603-327
Editorial<br />
Neues Denken<br />
<strong>Thüringen</strong> will als Konsequenz aus<br />
der verheerenden Atomreaktorkatastrophe<br />
im japanischen Fukushima<br />
eine schnellere Energiewende erreichen.<br />
Darauf einigten sich CDU,<br />
SPD, Die Linke und FDP in seltener<br />
Eintracht im Thüringer Landtag.<br />
„Papier ist geduldig. Jetzt kommt es<br />
darauf an, den Formulierungen und<br />
Bekenntnissen Taten folgen zu lassen“,<br />
kommentierte dazu die Neue<br />
Thüringer Illustrierte in der Ausgabe<br />
3/<strong>2011</strong> und forderte ein Mehr an<br />
Energieeffizienz in allen Bereichen,<br />
die Erzeugung und konsequente<br />
Nutzung von erneuerbaren Energien<br />
vor Ort sowie regionale und geschlossene<br />
Kreisläufe. „Es wird darauf<br />
ankommen, Beispiellösungen<br />
zusammenzuführen, über Gebäudegrenzen<br />
hinaus zu denken und zu<br />
vernetzen, branchenübergreifend zu<br />
handeln, ja ganz neue Formen der<br />
Zusammenarbeit und Partnerschaften<br />
zu erreichen.“<br />
Echter Erfindergeist und ein langer<br />
Atem sind nötig, um die neue Energiewelt<br />
vor Ort aktiv zu gestalten.<br />
Dem Thüringer Ingenieurwesen<br />
kommt dabei eine Schrittmacherrolle<br />
zu.<br />
Wenn es nach Bodo Ramelow, dem<br />
Fraktionschef der Partei Die Linke im<br />
Thüringer Landtag, geht, sollte auch<br />
das Engagement der Kinder und Jugendlichen<br />
für eine saubere Energie-<br />
Zukunft gefördert werden: „Jede<br />
Schule mit einem Energiesparvertrag<br />
ausstatten und die Schüler zu<br />
Spar-Spezialisten ausbilden.“<br />
Es macht Sinn, die Facharbeiter und<br />
Ingenieure von morgen auf das<br />
neue Denken vorzubereiten, Interesse<br />
zu wecken, sie frühzeitig in<br />
Prozesse einzubeziehen. Nicht nur<br />
die geburtenschwachen Jahrgänge<br />
machen der Wirtschaft und dem<br />
Ingenieurwesen das Leben bei der<br />
Nachwuchsgewinnung schwer. Es<br />
sind auch das bei Mädchen und<br />
Jungen weit verbreitete Desinteresse<br />
an Politik und gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen, das mangelnde<br />
Verständnis für Zusammenhänge,<br />
die Mentalität, Wege des geringsten<br />
Widerstandes zu gehen, die zum<br />
Fachkräfte-Dilemma beitragen.<br />
Darauf muß auch das Bildungswesen<br />
reagieren. Zur Zeit scheiden<br />
sich die Geister am neuen Schulkonzept<br />
des Thüringer Kultusministers<br />
Christoph Matschie (SPD).<br />
Ob es für Kinder wirklich förderlich<br />
ist, wenn es in den ersten Klassen<br />
keine Zensuren und fraglicher noch,<br />
wenn es keine Sitzenbleiber nach<br />
den Klassen drei, fünf und sieben<br />
mehr geben soll? Ohne den Kampf<br />
um Punkte und Tore wäre doch der<br />
Sport für Aktive und Zuschauer<br />
gleichermaßen langweilig. Ohne<br />
das Leistungsprinzip würde unsere<br />
Gesellschaft nicht funktionieren. Das<br />
darf auch Schülern behutsam verinnerlicht<br />
werden. Und ist Sitzenbleiben<br />
eigentlich eine Schande? Eine<br />
solche Erfahrung kann für Betroffene<br />
allemal besser sein, als das Gefühl,<br />
„durchgeschleppt“ zu werden. Es<br />
kann auch eine Chance zum Innehalten<br />
und für einen Neuanfang<br />
bedeuten.<br />
JÖRG SCHUSTER<br />
Chefredakteur der Neuen<br />
Thüringer Illustrierten<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
Flughafenstraße 4<br />
99092 Erfurt<br />
Telefon: 0361 22873-0<br />
Fax: 0361 22873-50<br />
www.ikth.de<br />
Neue Thüringer Illustrierte<br />
Legefelder Hauptstraße 14a<br />
99428 Weimar-Legefeld<br />
Telefon: 03643 903224<br />
Fax: 03643 511933<br />
www.wst-verlag.de<br />
Gestaltung<br />
wst Werbestudio in<br />
<strong>Thüringen</strong> GmbH<br />
Rudolstädter Straße 119<br />
99099 Erfurt<br />
Telefon: 0361 5402623<br />
Fax: 0361 5402665<br />
www.wst-werbeagentur.de<br />
Redaktionsschluß:<br />
30. März <strong>2011</strong><br />
Druck<br />
Buch- und Kunstdruckerei Keßler<br />
GmbH, Weimar<br />
Wer in <strong>Thüringen</strong> etwas zu sagen<br />
hat, sagt es in der NTI.<br />
Die »Neue Thüringer Illustrierte« betrachtet alle Bereiche des gesellschaftlichen<br />
Lebens aus wirtschaftlicher und politischer Sicht. Mit ausführlichen Reportagen<br />
aus allen Wirtschaftsbereichen<br />
sowie Interviews mit Landes- und<br />
Kommunalpolitikern und Vertretern von<br />
Interessenvereinigungen bietet die<br />
NTI der Leserschaft wichtige Hintergrundinformationen.<br />
Und das seit 20<br />
Jahren.<br />
Die NTI – jeden Monat neu.<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Neues Denken 3<br />
Ingenieure braucht das Land – gerne auch mit Diplom 6<br />
Vielfältige Aufgaben und Chancen 12<br />
„Ein großartiger Ort, Zukunft zu denken“ 16<br />
Forschung für die Zukunft 20<br />
Führungspositionen als Perspektive 22<br />
Am Ball bleiben 24<br />
Oberflächennahe Geothermie und deren praktische Umsetzung 25<br />
Mit Gütesiegel für Sachverstand 28<br />
Thüringer Sachverständige zu allen Ingenieurbereichen 28<br />
Mitglieder der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
Fachartikel<br />
Fachartikel zur Pilzbildung bei Bauelementen aus Holz<br />
Leimholzbinder in Feuchträumen 36<br />
Planungsgruppe Mönnig - International Centre for Consultancy Services<br />
Fachartikel zur Baugrund- und Bauwerkserkundung<br />
Blick in die Tiefe 37<br />
geotechnik heiligenstadt gmbh<br />
Fachartikel zu Biotech-Design und anwendungsorientierte Nanotechnologie<br />
Zukunftsorientierte Forschung in der Bauwirtschaft 38<br />
AIG GmbH Beraten & Planen<br />
Fachartikel über Energiekonzepte<br />
Energiekonzepte sind Teamaufgaben 40<br />
Ingenieurbüro für Wärme- und Haustechnik IBP GmbH<br />
Fachartikel zu Entwässerungsanlagen<br />
Mit Optimierung zum Ziel 41<br />
Dipl.-Ing. Klaus Kunter – Ingenieurgesellschaft für Wasserwirtschaft mbH<br />
Objektberichte<br />
Objektbericht: Universitätsklinikum Jena-Lobeda<br />
Brennpunkt Uni-Klinikum 42<br />
BEB Jena Consult GmbH<br />
Objektbericht: Meininger Theater<br />
Das Meininger Theater wird zur Wanderbühne! 43<br />
PGS+P Planungsgesellschaft Steiner und Palme mbH<br />
Objektbericht: Rekonstruktion und Wiederaufbau der historischen<br />
Rathausfassade zu Wesel<br />
Historisches Gesicht der Hansestadt Wesel wieder hergestellt 44<br />
Bau-Consult Hermsdorf Gesellschaft beratender Ingenieure mbH<br />
Objektbericht: Katastererneuerung Erfurt, Ortsteil Alach<br />
Die Vermessung eines Stückchens Welt 45<br />
Vermessungsbüro Lencer
Objektbericht: Ausbau Mittlerer Ring Südwest in München<br />
Planung und deren Ausführung in Serie 46<br />
Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt GmbH & Co. KG<br />
Objektbericht: B 283, OD Pößneck, Neubau Kotschauvertunnelung<br />
Bauzeit erfolgreich minimiert 47<br />
Ingenieurbüro VTU GmbH<br />
Jubilare<br />
Jubiläum: 60 Jahre Ingenieurbüro – 1950 - 2010<br />
Ingenieure für Verkehre 48<br />
INVER-Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen GmbH<br />
Seit 20 Jahren planen Ingenieure und Architekten<br />
der SEHLHOFF GMBH in Jena<br />
Fachkompetenz verbindet Tradition und Innovation 50<br />
SEHLHOFF GMBH Ingenieure + Architekten<br />
20 Jahre Beberhold Ingenieure + Planer<br />
Rück- und Ausblicke 52<br />
Ingenieurbüro Beberhold<br />
20 Jahre Ingenieurbüro Dipl.-Ing. (TU) Werner Schröder<br />
Entwicklung eines Planungsbüros 53<br />
Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Werner Schröder<br />
20 Jahre Ingenieurbüro für Tragwerksplanung<br />
Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger<br />
Beachtliche Bilanz 54<br />
Ingenieurbüro für Tragwerksplanung VBI<br />
20 Jahre Kompetenz, Erfahrung und Verlässlichkeit am Bau<br />
Kosten und Versprechen einhalten 55<br />
Planungs- und Ingenieurbüro KWR GmbH Worbis<br />
Firmenportraits<br />
An wichtigen Verkehrsprojekten beteiligt 56<br />
Ingenieurgruppe BEB GmbH<br />
Generalplanung als Chance 57<br />
HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER architekten und ingenieure<br />
Gut durchdacht 58<br />
IBA GmbH INGENIEURE ARCHITEKTEN<br />
Herausforderung EU-Wasserrahmenrichtlinie 59<br />
Ingenieurbüro IBU Bauplanung und Umweltschutz<br />
Ingenieurdienstleistungen aus einer Hand 60<br />
igr AG<br />
Regional und international engagiert 61<br />
KREBS UND KIEFER Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH<br />
Für die Zukunft gewappnet 62<br />
Bauplanungsbüro Wohlfarth GmbH
Redaktion<br />
Ingenieure braucht das Land – gerne<br />
auch mit Diplom<br />
Mit „Planen und Bauen im neuen Jahrzehnt – Hoffnungen und Realitäten“<br />
war der diesjährige gemeinsame Neujahrsempfang der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> und der Architektenkammer <strong>Thüringen</strong> überschrieben. Was<br />
speziell die Thüringer Ingenieure von der Gegenwart und nahen Zukunft<br />
erwarten, darüber berichtet Kammerpräsident Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-<br />
Ulrich Mönnig im Interview:<br />
NTI: Auf dem gemeinsamen Neujahrsempfang<br />
Mitte Januar in Erfurt<br />
haben Sie die für Ihren Berufsstand<br />
hoch spannende Frage gestellt: Was<br />
sind Ingenieurleistungen heutzutage<br />
wert? Die pragmatische Antwort<br />
darauf ist die Honorarordnung<br />
für Architekten und Ingenieure<br />
(HOAI) in der Fassung vom 30. April<br />
2009, der der Bundesrat am 12. Juni<br />
2009 zugestimmt hat. Was aber ist<br />
Ihre Antwort als Präsident der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
<strong>Thüringen</strong>?<br />
MÖNNIG: Ihre Frage besteht eigentlich<br />
aus zwei Teilen. Der eine<br />
davon ist die Honorarordnung in<br />
ihrer aktuellen Form, die wir als<br />
Interessenvertreter unserer vorwiegend<br />
selbstständig tätigen Ingenieure<br />
kritisieren. Und zwar deshalb,<br />
weil wesentliche Planungsleistungen,<br />
zu nennen wäre hier die Geodäsie,<br />
die Bauphysik, die Baugrunduntersuchung<br />
oder der Schallschutz,<br />
einfach aus dem geregelten Teil<br />
der HOAI herausgenommen worden.<br />
Das ist inakzeptabel und hat<br />
in der Folge zu einem desaströsen<br />
Wettbewerb bei diesen Leistungen<br />
geführt mit der Konsequenz, dass<br />
im Schadensfall in der Regel die<br />
Gesellschaft und damit der Steuerzahler<br />
in die Haftung genommen<br />
werden. Das kann so nicht gewollt<br />
sein. Ingenieure erbringen wichtige<br />
gesellschaftliche Leistungen. Für<br />
die sollen sie die persönliche Verantwortung<br />
übernehmen und deshalb<br />
müssen diese auch entsprechend<br />
sicher honoriert werden.<br />
Die jüngsten Berichte zur weiteren<br />
inhaltlichen Reformierung der HOAI<br />
stimmen in dieser Richtung wieder<br />
hoffnungsvoller. So hat jetzt ein<br />
Gutachten bestätigt, dass die Leistungen<br />
der ehemaligen HOAI-Teile<br />
VI sowie X bis XIII Planungsleistungen<br />
sind und deshalb verbindlich<br />
geregelt werden müssen. Wir<br />
hoffen, dass sich diese Einschätzung<br />
auch bei den Politikern durchsetzt<br />
und damit dieses Thema, zumindest<br />
für den deutschen Binnenmarkt,<br />
abschließend geregelt wird.<br />
Der zweite Teil Ihrer Frage bezieht<br />
sich auf die gesellschaftliche Akzeptanz<br />
und insofern auf die Wahrnehmung<br />
von Ingenieurleistungen<br />
in der Öffentlichkeit.<br />
NTI: Und wie werden diese wahrgenommen?<br />
MÖNNIG: Die uns praktisch in allen<br />
Lebens- und Arbeitsbereichen<br />
umgebende Technik, in der immer<br />
auch Ingenieurleistungen stecken,<br />
wird, solange sie ihre Funktionen<br />
erfüllt, wie selbstverständlich hingenommen.<br />
Auch die Tatsache, dass<br />
viele ingenieurtechnischen Resultate<br />
auf der einen Seite häufig<br />
ohne große Investitionen auskommen<br />
und auf der anderen viel gesellschaftlichen<br />
Mehrwert kreieren, erfährt<br />
keine besondere Würdigung.<br />
In den Medien und damit in der<br />
Öffentlichkeit findet die Arbeit der<br />
Ingenieure eigentlich nur dann<br />
statt, wenn über spektakuläre Ereignisse,<br />
wie zum Beispiel den Einsturz<br />
des Kölner Stadtarchivs oder<br />
aktuell über die Risiken der Atomenergie<br />
berichtet wird. An diesem<br />
Missverhältnis und dem damit einhergehenden<br />
Imageverlust sind<br />
wir als Ingenieure natürlich nicht<br />
unschuldig, unsere Öffentlichkeitsarbeit<br />
muss einfach besser werden.<br />
Kammerpräsident Professor<br />
Dr.-Ing. habil. Hans-Ulrich Mönnig<br />
NTI: Diese ehrliche Einschätzung<br />
führt direkt zur nächsten Frage.<br />
Gemäß der Thüringer Fachkräftestudie<br />
benötigt <strong>Thüringen</strong> bis zum<br />
Jahr 2020 etwa 4.200 Ingenieure<br />
und 5.800 Techniker. Sonst drohe<br />
der Wirtschaft ein akuter Fachkräftemangel.<br />
Gleichzeitig konstatiert<br />
Ihre Kammer in der Öffentlichkeit<br />
ein allgemeines Technikdesinteresse,<br />
das mitunter sogar bis hin<br />
zur -feindlichkeit reicht. Was kann<br />
und sollte man gegen dieses gleich<br />
doppelte Dilemma unternehmen?<br />
MÖNNIG: Hier ist zum einen die<br />
Bildungspolitik angesprochen. Von<br />
der fordern wir, dass an den Thüringer<br />
Schulen mehr Komplexe mit<br />
technischen und naturwissenschaftlichen<br />
Themen eingeführt<br />
und gelehrt werden. Dazu müssen<br />
die Techniker und Ingenieure selbst<br />
aus der Defensive kommen, mehr<br />
von und über ihre Arbeit reden, das<br />
Berufsbild des Ingenieurs in die<br />
Schulen tragen und die jungen<br />
Leute für die Naturwissenschaften<br />
und die Technik begeistern. Unter<br />
dieser Maßgabe beteiligt sich die<br />
Thüringer <strong>Ingenieurkammer</strong> mittlerweile<br />
an einer ganzen Reihe von<br />
Schüler- und Studentenwettbewerben,<br />
wenn deren Ausrichtung technisch<br />
orientiert ist.<br />
NTI: Sowohl die Ingenieur- als auch<br />
die Architektenkammer haben den<br />
Entwurf für ein neues Thüringer<br />
Vergabe- und Mittelstandsfördergesetz<br />
abgelehnt. Aus welchen<br />
Gründen und welche Nachbesserungen<br />
fordern Sie von Wirtschaftsminister<br />
Machnig?<br />
6 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Thüringer Staatspreis<br />
für Ingenieurleistungen <strong>2011</strong><br />
Um den Stellenwert ingenieurtechnischer Leistungen in<br />
der Gesellschaft zu erhöhen und die enormen Leistungen<br />
der Thüringer Ingenieure zu würdigen, wurde in den<br />
Jahren 1998 bis 2006 der „Große Thüringer Ingenieurpreis“<br />
von der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit Thüringer Universitäten, Hochschulen<br />
und nicht zuletzt Ingenieurverbänden und -vereinen<br />
ausgelobt. Seit 2009 lobt das Thüringer Ministerium für<br />
Bau, Landesentwicklung und Verkehr den „Thüringer<br />
Staatspreis für Ingenieurleistungen“ im 2-Jahresrhythmus<br />
aus. Auch in diesem Jahr vergeben das TMBLV und<br />
die <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>, gemeinsam mit den<br />
o.g. Thüringer Institutionen, erneut diesen Preis.<br />
Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> sowie der Thüringer Ingenieurverbände<br />
oder -vereine. Ferner sind auch Schüler der<br />
12. Klassen Thüringer Gymnasien sowie Studenten<br />
ingenieurtechnischer Fachrichtungen, die an Thüringer<br />
Hoch- oder Fachhochschulen immatrikuliert sind, zur<br />
Einreichung von Projekten aufgerufen.<br />
Einsendeschluss: 14. Juni <strong>2011</strong>, 12.00 Uhr<br />
Die Wettbewerbsunterlagen sind einzureichen beim:<br />
Landesamt für Bau und Verkehr, Abt. 5 - Hochbau Erfurt<br />
Europaplatz 3, 99091 Erfurt<br />
Telefonische Rückfragen: 0361 3781536<br />
Telefax: 0361 3781565<br />
Preisverleihung: November <strong>2011</strong><br />
Gewinner der ausgelobten Preise auf dem Ingenieursektor (Auswahl)<br />
Thüringer Staatspreis für Ingenieurleistungen 2009<br />
1. Preis: Überbauung Bestandsgebäude Kreiskrankenhaus<br />
Schmalkalden, Ingenieurbüro Trabert + Partner<br />
Großer Thüringer Ingenieurpreis 2006<br />
1. Preis: Neubau der Saalebrücke, BAB 4 bei Jena Göschwitz,<br />
Ingenieurbüro Kleb GmbH, Dipl.-Ing. Thomas Kleb<br />
Weitere Informationen und Veröffentlichung http://www.ikth.de<br />
und http://www.thueringen.de/de/tmblv<br />
Erläuterungen zum Verfahren erteilt:<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> • Flughafenstraße 4 • 99092 Erfurt • Telefon: 0361 22873-0 • www.ikth.de<br />
Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit • Dipl.-Kffr. (FH) Helena Georg • E-Mail: pr@ikth.de
Redaktion<br />
MÖNNIG: Die Landesregierung beabsichtigt<br />
ein Vergabegesetz zu<br />
verabschieden, das nicht allein<br />
den Preis als Vergabekriterium bestimmt.<br />
Diesem Anliegen stimmen<br />
wir ausdrücklich zu. Wogegen sich<br />
beide Kammern wehren, das sind<br />
die in der Gesetzesnovelle definierten<br />
vergabefremden Faktoren.<br />
Denn die entziehen sich unserer<br />
Meinung nach einer rechtssicheren<br />
Beurteilung und Überprüfung<br />
seitens der von uns vertretenen<br />
Architekten und Ingenieure. Man<br />
kann nicht etwas fordern, was man<br />
auch in Folge der Globalisierung<br />
entweder gar nicht oder nur mit<br />
einem unverhältnismäßig großen<br />
Aufwand kontrollieren kann.<br />
Wie soll denn ein Mitbewerber in<br />
einem Vergabeverfahren beispielsweise<br />
bei einem importierten Natursteinpflaster<br />
wirklich beurteilen<br />
und sicherstellen können, dass der<br />
Hersteller aus China, Indien oder<br />
Nordafrika keine menschenverachtenden<br />
Produktionsmethoden anwendet<br />
und keine Kinder, Frauen<br />
oder Menschen mit Behinderung<br />
für schwere körperliche Arbeiten<br />
einsetzt. Diese Einschätzung betrifft<br />
auch solche Kriterien wie die<br />
Einhaltung einer Frauenquote oder<br />
eine angemessene Jugendförderung.<br />
Die mögen wohl gut gemeint<br />
sein, könnten aber im Einzelfall für<br />
unsere Kollegen in den Ingenieuroder<br />
Architekturbüros ganz schnell<br />
zur existenzgefährdenden Haftungsfalle<br />
werden. Deshalb appellieren<br />
wir dafür, entweder auf dieses Gesetz<br />
gänzlich zu verzichten, da<br />
durch die VOB entsprechende Regelungsgrundlagen<br />
bereits bundesweit<br />
existieren, oder aber auf Arbeitsebene<br />
einen anderen Kriterienkatalog<br />
zu erarbeiten, der für die<br />
Ingenieure sowohl praxistauglich<br />
als auch rechtlich gesehen sicher<br />
in seiner Anwendung ist.<br />
NTI: Die Kammer ist der Interessenvertreter<br />
der überwiegend selbstständig<br />
tätigen Ingenieure in <strong>Thüringen</strong>.<br />
Was fordern Sie für diese von<br />
den öffentlichen Auftraggebern?<br />
MÖNNIG: …na, in erster Linie die<br />
„wirtschaftliche“ Verwendung von<br />
Steuergeldern bei öffentlichen Aufträgen<br />
sicherzustellen. Das kann<br />
aber nur erreicht werden, wenn<br />
eine entsprechende fachliche und<br />
nachgewiesene Qualifikation bei<br />
den Akteuren vorhanden sind.<br />
Dem sind unsere Mitglieder per Gesetz<br />
verpflichtet. Daraus ergibt sich<br />
die logische Schlussfolgerung, für<br />
solche Aufgaben nur Kammermitglieder<br />
zu beauftragen, insbesondere<br />
Ingenieure, die in die Liste<br />
der Beratenden Ingenieure eingetragen<br />
sind. Sie sind zur Unabhängigkeit,<br />
d.h. zur Freiheit von Lieferund<br />
Leistungsinteressen, verpflichtet.<br />
Hier sehen wir aber auch noch<br />
einen wichtigen politischen Regelungsbedarf,<br />
bestimmte Ingenieurbereiche<br />
in die reglementierten<br />
Berufe aufzunehmen, um den Verbraucherinteressen,<br />
auch im Hinblick<br />
auf den „Schutz von Leib und<br />
Leben", besser zu entsprechen. Die<br />
Evaluierung der Berufsanerkennungsrichtlinie<br />
(BARL) könnte dies<br />
erreichen und die Ingenieure dann<br />
den Architekten in der Berufsanerkennung<br />
gleich stellen.<br />
NTI: Der akademische Grad Diplomingenieur<br />
hat kürzlich seinen 111.<br />
Geburtstag gefeiert und ist gleichzeitig<br />
wegen des Bologna-Prozesses<br />
vom Aussterben bedroht.<br />
Zumindest in <strong>Thüringen</strong>. Dagegen<br />
kann man in Mecklenburg-Vorpommern<br />
wieder und im Freistaat<br />
Sachsen immer noch Diplomingenieur<br />
werden. Was rät der Diplomingenieur<br />
Prof. Mönnig den Thüringer<br />
Bildungspolitikern?<br />
MÖNNIG: Der hofft, dass bei denen<br />
die Einsicht reift, den Diplomingenieur<br />
nicht einfach unwidersprochen<br />
und kampflos aufzugeben. Denn<br />
der ist gewissermaßen eine Marke.<br />
Die steht für Tradition, eine qualitativ<br />
hochwertige akademische<br />
Ausbildung und international erfolgreiche<br />
Produkte und Ingenieurleistungen<br />
„Made in Germany“.<br />
Wenn man dann noch bedenkt, wie<br />
schwer es ist, eine solche Marke<br />
aufzubauen und wie wichtig es<br />
auch in Zukunft sein wird, sich im<br />
globalen Wettbewerb zu behaupten,<br />
ab- und durchzusetzen, dann<br />
kann man über den scheinbar politisch<br />
gewollten schleichenden Tod<br />
des Diplomingenieurs nur den Kopf<br />
schütteln. Denn wer wird perspek-<br />
IKT-Neujahrsempfang <strong>2011</strong>: In<br />
seiner Ansprache forderte Kammerpräsident<br />
Professor Mönnig<br />
die anwesenden Landtagsabgeordneten<br />
auf, dem neuen Thüringer<br />
Vergabe- und Mittelstandsfördergesetz<br />
nicht zuzustimmen.<br />
tivisch in der Wirtschaft, Forschung<br />
und Entwicklung für das Mehr an<br />
Qualität, Ideenreichtum und Effizienz<br />
sorgen? Das werden hochqualifizierte<br />
und bestens ausgebildete<br />
Leute sein. Und für eben die sollte<br />
auch in Zukunft der Diplomingenieur<br />
stehen. Diese Einschätzung,<br />
die auch von den übrigen Länderkammern<br />
und den anderen Ingenieurverbänden<br />
getragen wird,<br />
richtet sich dabei ausdrücklich<br />
nicht gegen die Reformabsichten<br />
des Bologna-Prozesses. Sondern<br />
die versteht sich als ein Plädoyer<br />
für den Erhalt eines national und<br />
international geachteten Qualitätsstandards,<br />
den der Diplomingenieur<br />
unzweifelhaft verkörpert und<br />
den wir auch in Zukunft in <strong>Thüringen</strong><br />
brauchen.<br />
NTI: Grünen Technologien gehört<br />
die Zukunft. Das meint nicht nur<br />
der Freistaat <strong>Thüringen</strong>, der dabei<br />
auf den Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien, auf mehr Energieeffizienz<br />
sowie auf Forschung und Entwicklung<br />
im Rahmen der Thüringer<br />
Energie- und Klimastrategie 2015<br />
setzt. Welche Chancen und neue<br />
8 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Mit Sicherheit eine<br />
gute Ingenieurleistung<br />
Beratende Ingenieure planen, schreiben<br />
aus, überwachen und prüfen unabhängig<br />
und frei von Lieferinteressen, denn<br />
sie sind nur ihrem Auftraggeber verpflichtet.<br />
Damit das so bleibt, werden<br />
sie von der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
geprüft, verpflichtet und gelistet.<br />
Dann bleibt es für Sie mit Sicherheit<br />
eine gute Ingenieurleistung.<br />
Diese Qualität sollten Sie nutzen!<br />
beraten planen überwachen prüfen<br />
Sie haben ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches<br />
oder ingenieurtechnisches<br />
Studium, haben nach<br />
dem Thüringer Architekten- und<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong>gesetz die Berechtigung,<br />
die Berufsbezeichnung „Ingenieur/-in“<br />
zu führen und sind der<br />
Sache der Technik verpflichtet, dann<br />
können Sie Mitglied der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> werden und<br />
sich in einer starken Gemeinschaft<br />
berufspolitisch vertreten lassen.<br />
Sie haben nach dem Thüringer Architekten-<br />
und <strong>Ingenieurkammer</strong>gesetz<br />
die Berechtigung, die o.g.<br />
Berufsbezeichnung zu führen und<br />
wollen als Angestellter oder freiberuflicher<br />
Ingenieur für private und<br />
öffentliche Bauherren planerisch<br />
tätig werden, dann gibt Ihnen die<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> die<br />
Möglichkeit, sich in die Liste der<br />
bauvorlageberechtigten Ingenieure<br />
eintragen zu lassen und Ihnen<br />
neue berufliche Perspektiven in einer<br />
Gemeinschaft Gleichgesinnter zu ermöglichen.<br />
Sie sind nach dem Thüringer Architekten-<br />
und <strong>Ingenieurkammer</strong>gesetz<br />
Ingenieur und in Ihren beruflichen<br />
Entscheidungen nicht weisungsgebunden<br />
und wirtschaftlich unabhängig,<br />
dann bietet Ihnen die <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> die Möglichkeit,<br />
nach einem besonderen Eintragungsverfahren<br />
in die Liste der Beratenden<br />
Ingenieure aufgenommen zu werden<br />
und zu einem herausgehobenen<br />
Kreis an qualifizierten Ingenieuren<br />
zu gehören, die für private und<br />
öffentliche Auftraggeber anspruchsvolle<br />
Ingenieuraufgaben erfüllen.<br />
Informieren Sie sich im Internet<br />
über www.ikth.de oder schreiben<br />
Sie uns, wir informieren Sie gern.<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> • Flughafenstraße 4 • 99092 Erfurt • Telefon: 0361 22873-0 • www.ikth.de
Redaktion<br />
Traditionell gingen Vorstand und Geschäftsführung der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> im ostthüringischen Eyba bei Saalfeld in Klausur (v.l.):<br />
Elektroingenieur Dipl.-Ing. (FH) Reinhard Schmidt (Schatzmeister), Bauingenieur Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger (2. Vizepräsident), Prof.<br />
Dr.-Ing. habil. Hans-Ulrich Mönnig (Präsident), Dipl-Ing. Elmar Dräger, Bauingenieur Dr.-Ing. Ulrich Dressel, Vermessungsingenieur Dipl.-Ing.<br />
Gunter Lencer (1. Vizepräsident), Ingenieur für Wasserbau Dipl.-Ing. (TU) Karl-Heinz Bartl, Dipl.-Betriebswirtin (FH) Barbara Wellendorf<br />
(stellv. Geschäftsführerin) und Dr.-Ing. Rico P. Löbig (Geschäftsführer).<br />
Betätigungsfelder ergeben sich<br />
unter dieser Strategie für das Thüringer<br />
Ingenieurwesen?<br />
MÖNNIG: Neben der demografischen<br />
Entwicklung ist das Thema<br />
Energie die zweite große Herausforderung<br />
für die Gesellschaft und<br />
beinahe schon zur Glaubensfrage<br />
geworden. Wir als Kammer unterstützen<br />
die Strategie der Thüringer<br />
Landesregierung, <strong>Thüringen</strong><br />
zum grünen Motor Deutschlands<br />
zu entwickeln. So sind wir zum<br />
Beispiel aktiv in die Arbeit der neu<br />
gegründeten Thüringer Energieund<br />
GreenTech-Agentur, kurz<br />
ThEGA, eingebunden. Die will, ich<br />
zitiere, „Forschungsschwerpunkte<br />
setzen, vorhandene Aktivitäten<br />
bündeln und forcieren, Strategien<br />
für Energie- und Ressourceneffizienz<br />
erarbeiten, neue Unternehmensprojekte<br />
initiieren sowie Kommunen<br />
beraten und Öffentlichkeitsarbeit<br />
betreiben“. Für alle diese<br />
Aufgabenstellungen wird man die<br />
fachliche Kompetenz und die Leistungsfähigkeit<br />
unserer Ingenieure<br />
benötigen. Sowohl konzeptionell<br />
und damit bei der Beantwortung<br />
der Frage, was nachhaltiges Wirtschaften<br />
eigentlich heißt, als auch<br />
bei der Umsetzung von konkreten<br />
Projekten zum Ressourcenschutz<br />
oder für mehr Energieeffizienz.<br />
Ganz sicher ist: Ohne die Leistungen<br />
unserer Ingenieure wird es<br />
keine grüne Wende in der Energiepolitik<br />
geben.<br />
NTI: Das Jahr 2019 wird neben dem<br />
100. Bauhausgeburtstag und dem<br />
Auslaufen des Solidarpaktes II die<br />
Internationale Bauausstellung (IBA)<br />
nach <strong>Thüringen</strong> bringen. Die soll<br />
eine Antwort darauf geben, wie<br />
nachhaltig und zukunftsfähig sich<br />
die Anpassung und Weiterentwicklung<br />
der Infrastruktur in <strong>Thüringen</strong><br />
unter den Bedingungen des gesellschaftlichen,<br />
wirtschaftlichen,<br />
klimatischen und demografischen<br />
Wandels gestaltet. Welche Erwartungen<br />
verbindet die <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> mit der IBA?<br />
MÖNNIG: Mit der IBA soll ein Prototyp<br />
zur regionalen Modernisierung<br />
auch im internationalen euro-<br />
päischen Maßstab geschaffen werden,<br />
der <strong>Thüringen</strong> mit seinen landschaftlichen<br />
und kulturellen Ressourcen<br />
als Ganzes anspricht. Im<br />
Kern geht es also um ein vermarktungsfähiges<br />
Beispiel für die Entwicklung<br />
einer Region des ehemaligen<br />
Ostblocks unter der Fragestellung,<br />
wie man Aspekte wie Infrastruktur,<br />
Wirtschaftsansiedlung,<br />
Energiewirtschaft oder Demografie<br />
mit der gebotenen sozialen Verantwortung<br />
verbindet. Insofern müsste<br />
die Klammer für die im Werkstattprinzip<br />
in allen Regionen des Freistaates<br />
organisierte IBA sein: Welche<br />
Instrumente gibt es und sind<br />
dafür geeignet, damit die Menschen<br />
in <strong>Thüringen</strong> gerne leben und stolz<br />
auf ihr Land sind? In welcher Weise<br />
unsere Kammer in die Vorbereitung<br />
der IBA eingebunden wird,<br />
darüber berät aktuell eine Arbeitsgruppe<br />
im Thüringer Ministerium<br />
für Bau, Landesentwicklung und<br />
Verkehr. Unsere grundsätzliche Bereitschaft<br />
für eine Mitarbeit steht.<br />
Das Interview führte<br />
JÜRGEN RAABE.<br />
10 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Mitgliedschaft qualifiziert<br />
Die <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> (IKT)<br />
ist eine Körperschaft öffentlichen<br />
Rechts. Sie besteht seit 1994 und vertritt<br />
die berufsständischen Interessen<br />
der Ingenieure gegenüber der Politik,<br />
der Wirtschaft und der allgemeinen<br />
Öffentlichkeit. Gesetzliche Grundlage<br />
ihrer Tätigkeit ist das Thüringer Gesetz<br />
über die Architektenkammer, die <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
und den Schutz von<br />
Berufsbezeichnungen (Thüringer<br />
Architekten- und <strong>Ingenieurkammer</strong>-<br />
gesetz – ThürAIKG –) vom 5. Februar<br />
2008 sowie die Thüringer Bauordnung<br />
(ThürBO) vom 16. März 2004.<br />
Rechtsaufsichtsbehörde ist das Thüringer<br />
Ministerium für Bau, Landesentwicklung<br />
und Verkehr.<br />
Zugangsvoraussetzungen für die Eintragung als …<br />
wortung für eine ordnungsgemäße<br />
Berufsausübung und Fortbildung<br />
ihrer Mitglieder. Zugleich wird damit<br />
ein hoher Standard der Sicherheit<br />
und des Verbraucherschutzes gewährleistet.<br />
Ausbildungsabschluss<br />
als Master<br />
Regelfall<br />
Beratender Ingenieur<br />
Hauptwohnsitz oder berufliche<br />
Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad plus 2-jährige<br />
Berufspraxis in den letzten drei<br />
Jahren<br />
Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />
in der Berufsausübung<br />
Bauvorlageberechtigter<br />
Ingenieur<br />
Hauptwohnsitz oder berufliche<br />
Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad in der Fachrichtung<br />
Hochbau oder im Bauingenieurwesen<br />
Berufspraxis von mindestens<br />
2 Jahren auf dem Gebiet der<br />
Objektplanung von Gebäuden<br />
(nach ThürBO § 65 Abs. 4)<br />
Mitglied<br />
Hauptwohnsitz oder<br />
berufliche Niederlassung<br />
in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad<br />
praktische Tätigkeit als<br />
Ingenieur/-in<br />
Ausbildungsabschluss<br />
als Bachelor<br />
Sonderfall<br />
Hauptwohnsitz oder berufliche<br />
Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad plus<br />
4-jährige Berufspraxis in den<br />
letzten fünf Jahren<br />
Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />
in der Berufsausübung<br />
Hauptwohnsitz oder berufliche<br />
Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad in der Fachrichtung<br />
Hochbau oder im Bauingenieurwesen<br />
Berufspraxis von mindestens<br />
2 Jahren auf dem Gebiet der<br />
Objektplanung von Gebäuden<br />
(nach ThürBO § 65 Abs. 4)<br />
Hauptwohnsitz oder<br />
berufliche Niederlassung<br />
in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad<br />
praktische Tätigkeit als<br />
Ingenieur/-in<br />
Ausbildungsabschluss<br />
als Diplomingenieur/-in<br />
oder<br />
Ingenieur/-in<br />
Hauptwohnsitz oder berufliche<br />
Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad plus<br />
2-jährige Berufspraxis in den<br />
letzten drei Jahren<br />
Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />
in der Berufsausübung<br />
Hauptwohnsitz oder berufliche<br />
Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad in der Fachrichtung<br />
Hochbau oder im Bauingenieurwesen<br />
Berufspraxis von mindestens<br />
2 Jahren auf dem Gebiet der<br />
Objektplanung von Gebäuden<br />
(nach ThürBO § 65 Abs. 4)<br />
Hauptwohnsitz oder<br />
berufliche Niederlassung<br />
in <strong>Thüringen</strong><br />
akademischer Grad<br />
praktische Tätigkeit als<br />
Ingenieur/-in<br />
Ingenieure, die bei den Bauverwaltungen<br />
der Städte und Kreise eine<br />
Bauvorlage, z.B. für ein Einfamilienhaus,<br />
einreichen wollen, müssen<br />
bei der <strong>Ingenieurkammer</strong> registriert<br />
sein. Dies gilt auch für Beratende<br />
Ingenieure, die unabhängig von<br />
Firmen und Produkten ihre Kunden<br />
in ingenieurtechnischen Fragen beraten.<br />
Darüber hinaus haben sich<br />
viele Ingenieure anderer Branchen<br />
bei der <strong>Ingenieurkammer</strong> aufnehmen<br />
lassen, weil sie an den vielfältigen<br />
Dienstleistungen der IKT<br />
interessiert sind. Die Eintragung in<br />
die jeweilige Liste der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
ist an gesetzlich festgelegte<br />
Zugangsbedingungen gebunden.<br />
Auf diese Weise übernimmt<br />
die <strong>Ingenieurkammer</strong> die Verant-<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> • Flughafenstraße 4 • 99092 Erfurt • Telefon: 0361 22873-0 • www.ikth.de
Redaktion<br />
Minister Christian Carius: Wir wollen Konzepte für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit entwickeln. Foto: TMBLV<br />
Vielfältige Aufgaben und Chancen<br />
„Ingenieure aus <strong>Thüringen</strong>, das ist ein Markenzeichen für qualifizierte und innovative Arbeit. 30.000 bis 40.000<br />
dieser Spezialisten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen von der Energie bis zum Bau gibt es im Freistaat<br />
<strong>Thüringen</strong>. Das ist ein Wissenspotenzial, mit dem wir wuchern können.“ Das stellte Christian Carius, Thüringer<br />
Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, in seinem Vorwort zum <strong>Ingenieurkammer</strong>jahrbuch 2010<br />
fest. Im Interview zur aktuellen Ausgabe erläutert nun der Minister, welche Potenziale der GreenTech-Bereich<br />
für das Thüringer Ingenieurwesen bietet, wie die Landesregierung den Studienstandort <strong>Thüringen</strong> stärken will<br />
und mit welchen Schwerpunktthemen sich die Internationale Bauausstellung (IBA) 2019 in <strong>Thüringen</strong> beschäftigen<br />
wird.<br />
NTI: <strong>Thüringen</strong> will zum grünen<br />
Motor Deutschlands werden und<br />
setzt dabei auf den Ausbau der<br />
erneuerbaren Energien, auf Energieeffizienz<br />
und Energieeinsparung<br />
sowie auf Bildung, Qualifizierung,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
im Rahmen der Energie- und<br />
Klimastrategie 2015. Welche wirtschaftlichen<br />
Potenziale und Möglichkeiten<br />
sehen Sie im so genannten<br />
GreenTech-Bereich für das Thüringer<br />
Ingenieurwesen? Welche<br />
Aktivitäten, Netzwerke und Förderprogramme<br />
können und sollen<br />
dieses Vorhaben unterstützen?<br />
Carius: Im staatlichen Hochbau<br />
finden ökologische Aspekte wie<br />
eine verstärkte Nutzung erneuerbarer<br />
Energien, ein sparsamer Energieverbrauch<br />
und der weitgehende<br />
Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen<br />
eine besondere Beachtung.<br />
Nach zahlreichen großen Neubauund<br />
umfassenden Sanierungsmaßnahmen<br />
in den vergangenen Jahren<br />
liegt der aktuelle Schwerpunkt in<br />
der Werterhaltung und vor allem in<br />
der energetischen Sanierung von<br />
öffentlichen Gebäuden. Außerdem<br />
wird auch zukünftig der Einsatz<br />
erneuerbarer Energien unterstützt.<br />
Neben einer vorgesehenen Steigerung<br />
des Biomasseanteils an der<br />
Wärmeversorgung der Landesliegenschaften<br />
auf 10 Prozent bis<br />
2015 spielt der beispielhafte Einsatz<br />
der Photovoltaik im Rahmen<br />
unserer Landesinitiative „Photo-<br />
voltaik auf Landesdächern“ eine<br />
zentrale Rolle.<br />
Anfang Februar <strong>2011</strong> haben wir<br />
den Rahmenkooperationsvertrag<br />
„Nachwuchsförderung Gebäude-<br />
Energieeffizienz in <strong>Thüringen</strong><br />
(NaGET)“ mit der Bauhaus-Universität<br />
Weimar unterzeichnet. Die Kooperation<br />
wird maßgeblich dazu<br />
beitragen, die landeseigenen Gebäude<br />
noch energieeffizienter und<br />
nachhaltiger zu gestalten. Die Zusammenarbeit<br />
konzentriert sich<br />
darauf, den Immobilienbestand des<br />
Freistaats in zwei Stufen energetisch<br />
zu analysieren und zubewerten.<br />
Zudem wollen wir Konzepte für<br />
mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />
entwickeln.<br />
12 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Grußwort
Redaktion<br />
NTI: Laut dem aktuellen Bildungsmonitor<br />
2010 können die Thüringer<br />
Universitäten und Hochschulen als<br />
die Kaderschmiede für Ingenieure<br />
angesehen werden. Parallel dazu<br />
hat wegen der starken Abwanderung<br />
von Absolventen und jungen<br />
Ingenieuren die einheimische Wirtschaft<br />
große Probleme, ihren Bedarf<br />
an Nachwuchsingenieuren zu decken.<br />
Was kann <strong>Thüringen</strong> gegen<br />
dieses Dilemma unternehmen?<br />
Carius: Mit dem Projekt NaGET<br />
soll der Ingenieur- und Architektennachwuchs<br />
in <strong>Thüringen</strong> in ein<br />
beispielhaftes Projekt zum Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien und<br />
der Verbesserung der Energieeffizienz<br />
eingebunden werden. Damit<br />
werden Nachwuchsingenieure für<br />
eine anspruchsvolle Zukunftsaufgabe<br />
in <strong>Thüringen</strong> interessiert sowie<br />
gefördert und praxisbezogen<br />
weiter qualifiziert. Das heißt: Mit<br />
diesem Forschungsprojekt setzen<br />
wir wirkungsvolle Umweltpolitik<br />
zum Nutzen der Bürgerinnen und<br />
Bürger um. Zudem stärken wir den<br />
Studienstandort <strong>Thüringen</strong> und<br />
leisten gleichwohl einen ökonomischen<br />
Beitrag zur Fachkräftesicherung.<br />
NTI: Sowohl aus demografischen<br />
Gründen als auch wegen der ehrgeizigen<br />
Energie- und Klimaziele<br />
ist der Stadtumbau und die Stadtentwicklung<br />
eine zentrale Herausforderung<br />
für die Thüringer Landespolitik.<br />
Welche Aufgabenfelder<br />
und Chancen sehen Sie in diesem<br />
Kontext für die Thüringer Ingenieure?<br />
Carius: Die Aufgaben und Chancen<br />
bei Stadtumbau und Stadtentwicklung<br />
für Ingenieure sind wichtig<br />
und vielfältig: Sie müssen die Erfordernisse<br />
des Klimaschutzes und<br />
den schonenden Umgang mit den<br />
natürlichen Ressourcen in Einklang<br />
bringen. Dazu bedarf es weiterer<br />
technischer Innovationen zur Energieeinsparung,<br />
zur Anwendung<br />
und zum Ausbau regenerativer<br />
Energien, zum Ressourcenschutz,<br />
für mehr Energieeffizienz, zur Bautechnik,<br />
für zukunftsweisende Bautechnologien<br />
oder für Baustoffe.<br />
Eine weitere Herausforderung wird<br />
der demografische Wandel bringen.<br />
Sinkende Bevölkerungszahlen und<br />
Fachkräftemangel fordern die Ingenieure<br />
heraus, gut ausgebildete Mitarbeiter<br />
zu finden und langfristig<br />
an ihr Unternehmen zu binden.<br />
NTI: Das Jahr 2019 dürfte ein spannendes<br />
werden. Der Solidarpakt II<br />
läuft aus, das Bauhaus feiert seinen<br />
100. Geburtstag und <strong>Thüringen</strong><br />
wird zur Bühne für die Internationale<br />
Bauausstellung (IBA). Die<br />
Letztgenannte soll neben neuen<br />
Strategien und Ideen für die Baukultur<br />
eine Antwort darauf geben,<br />
wie nachhaltig die Anpassung und<br />
Weiterentwicklung der Infrastruktur<br />
in <strong>Thüringen</strong> unter den Bedingungen<br />
des gesellschaftlichen,<br />
wirtschaftlichen, klimatischen und<br />
demografischen Wandels gelungen<br />
ist. Wie beantworten Sie 20 Jahre<br />
nach der Wiedervereinigung und<br />
ein Jahrzehnt vor der IBA diese<br />
Frage?<br />
Carius: Wichtig ist die Demografieorientierung.<br />
Denn die öffentlichen<br />
Einrichtungen müssen an die zukünftigen<br />
Aufgaben des Freistaates<br />
angepasst werden. Energieeffizienz<br />
bedeutet: Alle baulichen Vorhaben<br />
und Eingriffe folgen grundsätzlich<br />
dem Prinzip der Reduzierung<br />
des Energieverbrauchs bei<br />
Strom, Wärme, Lüftung und Kühlung.<br />
Im Vordergrund stehen CO 2<br />
-<br />
neutrale Energieerzeugung, Biomasse,<br />
Photovoltaik und eine energiesparende<br />
Haustechnik. Darüber<br />
hinaus verfolgen wir bei öffentlichen<br />
Bauten das Prinzip der Nachhaltigkeit.<br />
Ziel ist die Optimierung<br />
eines Gebäudes über den gesamten<br />
Lebenszyklus insbesondere beim<br />
Energie- und Ressourcenverbrauch<br />
und der Umweltbelastung. Zudem<br />
hat <strong>Thüringen</strong> eine lange Tradition<br />
des vorbildlichen Bauens im gestalterischen<br />
wie technischen Bereich.<br />
Und öffentliche Investitionen folgen<br />
selbstverständlich dem Prinzip der<br />
Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.<br />
<strong>Thüringen</strong> ist hier bereits seit<br />
langem offen für neue Wege. Für<br />
größere Investitionsvorhaben werden<br />
umfangreiche Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />
erstellt und<br />
alternative Betreibermodelle berücksichtigt.<br />
Es geht auch beim IBA-Projekt konkret<br />
darum, Anpassungsstrategien<br />
für absehbare künftige Entwicklungen<br />
zu entwickeln und beispielhaft<br />
zu erproben. Demografische<br />
und energetische Herausforderungen<br />
werden dabei zwei wichtige<br />
Schwerpunkte sein. Dazu bedarf<br />
es neben der Fachkompetenz<br />
von Architekten, Ingenieuren und<br />
Forschern auch der Mitwirkung<br />
von Institutionen, Vereinen, Verbänden,<br />
Kammern und möglichst<br />
vieler Bürgerinnen und Bürger.<br />
Die Fragen stellte<br />
JÜRGEN RAABE<br />
14 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Redaktion<br />
„Ein großartiger Ort, Zukunft zu denken“<br />
Schloss Ettersburg, ein besonderer<br />
Ort. Das klingt erst einmal nur nach<br />
Marketing. Zu einem solchen gehört<br />
ein Corporate Design, zu dem wiederum<br />
ein Logo. Das neue Logo für<br />
das Schloss Ettersburg ist fertig.<br />
Das wirkt kompakt und ein wenig<br />
unübersichtlich zugleich. Mit<br />
schnörkelloser weißer Schrift auf<br />
goldenem Grund stehen da um<br />
SCHLOSS ETTERSBURG die Titel:<br />
Kultur, Bauhaus Akademie, Stiftung,<br />
Tagungsort, Restaurant. Verstehen<br />
die Wörter sich als eine bloße Aufzählung<br />
in dem Sinne, was Schloss<br />
Ettersburg alles zu bieten hat und<br />
insofern für verschiedene Zielgruppen<br />
und Nutzer sein kann? Oder<br />
doch vielmehr als miteinander verbundene<br />
Bausteine für ein Gesamtwerk<br />
unter nur einem Dach?<br />
Die im gewichtigen, attraktiven Programmheft<br />
für das 1. Halbjahr <strong>2011</strong><br />
nachzulesende Geschichte von<br />
Schloss Ettersburg ist eine spannende.<br />
Die geht auf die Architektur<br />
bezogen in Kurzform so:<br />
„In den Jahren 1706 bis 1711 ließ<br />
Herzog Wilhelm Ernst auf den<br />
Grundmauern eines 1084 gegründeten<br />
Chorherrenstifts und späteren<br />
Augustinerklosters (die heutige<br />
Schlosskirche als Chor der alten<br />
Stiftskirche lässt dessen Größe<br />
ahnen) ein Jagdschloss errichten.<br />
Johann Sebastian Bach musizierte<br />
im Festsaal der schlicht schönen<br />
Dreiflügelanlage am Nordhang des<br />
Ettersberges. Um 1738 wurde das<br />
Corps de Logis fertig gestellt. Dieses<br />
von Herzog Ernst August in Auftrag<br />
gegebene Neue Schloss war<br />
von barocken Parterres umgeben.<br />
Anna Amalia wählte nach dem Regierungsantritt<br />
ihres Sohnes Carl<br />
August 1775 Ettersburg zum Sommersitz.<br />
Um das Schloss entstand<br />
eine empfindsame Parklandschaft.“<br />
Parallel zur baulichen gibt es die<br />
menschliche Geschichte. Die ist<br />
gekennzeichnet von Kreativität<br />
und Geselligkeit in hier untrennbarer,<br />
eigenwilliger Verbindung<br />
von Kultur und Natur. Übersetzt in<br />
die Gegenwart war Schloss Ettersburg<br />
zu jener Zeit eine Mixtur aus<br />
Landtagsdebatte, „Anne Will“ und<br />
exklusiven Clubs. „Draußen allerlei<br />
Tollheit, extemporierte Comödie:<br />
Goethe, Wieland, Bertuch, Herder<br />
waren häufig zu Gast auf Schloss<br />
Ettersburg; es wurde musiziert, gelesen,<br />
geliebt, gejagt … und heftig<br />
literarisch kritisiert.“ Kurzum, es<br />
ging hoch her. Und weiter: „Schönheit<br />
wird bestürmt und bedrängt.<br />
Ein neuer Stil, Klassik bildet sich<br />
heraus. Angezogen von der schöpferischen<br />
Ruhe, die auch nach der<br />
Geniezeit dem Schloss eigen blieb,<br />
beendete Friedrich Schiller im Frühjahr<br />
1800 hier seine Maria Stuart.<br />
Zu einer Prunkjagd auf dem Ettersberg<br />
erschienen 1808 der russische<br />
Zar, der Kaiser der Franzosen, fast<br />
alle deutschen Fürsten.“<br />
Abseits des Mainstreams: Das „Festival Schloss Ettersburg“ feiert über Pfingsten seine<br />
Premiere.<br />
Nimmt man den Wechsel der Jahreszeiten<br />
als Spiegelbild für die Geschichte,<br />
fällt Schloss Ettersburg<br />
danach für ein knappes halbes<br />
Jahrhundert in einen Winterschlaf.<br />
Anschließend wird es wieder Frühling,<br />
das Schloss erwacht und blüht<br />
auf. Das bedeutet auf der menschlichen<br />
Seite: „Dank Carl Alexander<br />
und seiner Gattin, der niederländischen<br />
Prinzessin Sophie, wurde<br />
Ettersburg Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
erneut zum herausragenden<br />
Ort künstlerischer Begegnungen.<br />
Die intellektuelle Elite der jungen<br />
Weimarer Gesellschaft traf sich hier.<br />
Wieder wurde im Zauberschloss<br />
gedichtet, geschrieben, gespielt,<br />
entworfen. Der Anwesenheit Franz<br />
Liszts, Hans Christian Andersens,<br />
Emanuel Geibels, Friedrich Hebbels<br />
... verdankt Schloss Ettersburg<br />
eine weitere Blüte.“<br />
Aber nicht nur der, möchte man hinzufügen.<br />
Denn auch die baulichen<br />
Umgestaltungen am und vor allem<br />
rund um das Schlossensemble sind<br />
verantwortlich für die zweite Hochzeit<br />
am Fuße des Weimarer Hausberges:<br />
„Der 1844 zum Weimarer<br />
Hofgärtner berufene Eduard Petzold<br />
wurde beauftragt, den Park<br />
englisch umzugestalten. Dessen<br />
Lehrmeister Hermann von Pückler-<br />
Muskau selbst legte 1845 den bis<br />
zur Kuppe des Berges reichenden<br />
Pücklerschlag an: eine etwa 900<br />
Meter lange Waldwiese, die zu den<br />
bedeutendsten Gartendenkmalen<br />
Europas gehört. Der Landschaftspark<br />
Ettersburg ist ein einzigartiges<br />
Beispiel für die kühnen landschaftskünstlerischen<br />
Gestaltungsideen<br />
der Zeit.“<br />
Dann wurde es wieder Winter. Nach<br />
den zwischenzeitlichen Nutzungen<br />
als „Hermann-Lietz-Schule“, zu<br />
deren Absolventen der V2-Mitentwickler<br />
Wernher von Braun sowie<br />
der Publizist und Verleger Jobst<br />
Siedler gehörten, als sowjetische<br />
Offiziersschule und schlussendlich<br />
als Altenheim in der DDR, verfiel<br />
das Schlossgelände in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft des KZ Buchenwald.<br />
Und zwar bis vor etwa<br />
fünf Jahren und trotz des im Jahr<br />
1998 erlangten Status als Teil des<br />
UNESCO-Weltkulturerbes Klassisches<br />
Weimar. Die dritte Blütezeit<br />
beginnt mit der Verpachtung des<br />
16 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Ingenieure gesucht!<br />
Praxisintegriertes Studium an den Berufsakademien in<br />
<strong>Thüringen</strong><br />
Die Staatliche Studienakademie <strong>Thüringen</strong> mit ihren Berufsakademien<br />
in Eisenach und Gera bietet acht verschiedene<br />
duale Bachelor-Studiengänge mit betriebswirtschaftlicher,<br />
technischer und sozialwissenschaftlicher Ausrichtung<br />
in insgesamt 22 Spezialisierungen an. Das 3-jährige<br />
Studium erfolgt in wechselnden Theorie- und Praxisphasen<br />
an den Berufsakademien und bei einem Ausbildungsunternehmen<br />
als Praxispartner, mit dem der/die Studierende<br />
einen Ausbildungsvertrag geschlossen hat. Voraussetzungen<br />
für ein Studium an der Staatlichen Studienakademie<br />
<strong>Thüringen</strong> sind die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife<br />
sowie ein Ausbildungsvertrag mit einem Praxispartner.<br />
Besonders qualifizierte Berufstätige, die keine<br />
Hochschulzugangsberechtigung besitzen, sind zum Studium<br />
in einem bestimmten Studiengang berechtigt, wenn<br />
sie eine Eingangsprüfung bestehen. Nach erfolgreichem<br />
Studium verleiht der Freistaat <strong>Thüringen</strong> je nach Studiengang<br />
die staatlichen Abschlüsse „Bachelor of Arts“,<br />
„Bachelor of Engineering“ oder „Bachelor of Science“,<br />
welche den entsprechenden Abschlüssen der Fachhochschulen<br />
und Universitäten bundesweit hochschulrechtlich<br />
gleichgestellt sind und zum weiterführenden Master-<br />
Studium berechtigen.<br />
Folgende ingenieurwissenschaftliche Studiengänge werden<br />
an den Berufsakademien in Eisenach und Gera angeboten:<br />
• Engineering mit den Spezialisierungen in Konstruktion,<br />
Mechatronik und Automation, Technisches Management,<br />
Produktionstechnik oder Kunststofftechnik<br />
• Elektrotechnik/Automatisierungstechnik<br />
• Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
• Praktische Informatik<br />
Seit Jahren erfreut sich das duale Studium an den Berufsakademien<br />
Eisenach und Gera wachsender Beliebtheit.<br />
So hat sich allein in den letzten fünf Jahren die Zahl der<br />
Studierenden an beiden Standorten um rund ein Viertel<br />
Warum ein duales Studium?<br />
- Kurze Studiendauer von 3 Jahren<br />
- Praxisphase in jedem Semester<br />
- Eigenes Gehalt<br />
- Beste Übernahmechancen<br />
- Akkreditierte Bachelor-Abschlüsse<br />
Details unter: www.ba-thueringen.de<br />
auf derzeit etwa 1.500 erhöht. Diese Zuwächse verzeichneten<br />
insbesondere die technischen Studiengänge. Infolge<br />
dessen wurde die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung<br />
an beiden Standorten personell und labortechnisch erweitert.<br />
Dadurch wurde es auch möglich, verschiedene durch<br />
Praxispartner gestiftete Maschinen in den Studienabteilungen<br />
Eisenach und Gera räumlich unterzubringen, so<br />
dass diese, ganz nach dem dualen Prinzip der Berufsakademien,<br />
in das Unterrichtsgeschehen eingebunden<br />
werden können. Das sind beste Ausbildungsbedingungen<br />
für Ingenieure von morgen!<br />
Staatliche Studienakademie <strong>Thüringen</strong><br />
Berufsakademien Eisenach und Gera<br />
University of Cooperative Education<br />
Weg der Freundschaft 4A, 07546 Gera<br />
Telefon: 0365 4341-0, Fax: 0365 4341-103<br />
E-Mail: info@ba-gera.de
Redaktion<br />
Das „neue“ Schloss Ettersburg: Pilgerstätte für die freien und die streitbaren Köpfe.<br />
Immobilienensembles aus zwei<br />
Schlössern, der Kapelle und dem<br />
Park an das Bildungswerk BAU<br />
Hessen-<strong>Thüringen</strong>. Dieser in Form<br />
eines eingetragenen Vereins organisierte<br />
Bildungsdienstleister sanierte<br />
für etwa neun Millionen Euro<br />
zwischen 2006 und 2008 die ruinösen<br />
Gebäude umfassend und gründete<br />
anschließend die Bauhaus Akademie<br />
Schloss Ettersburg gemeinnützige<br />
GmbH, die sich der umfassenden<br />
akademischen Fortbildung<br />
aller am Baugeschehen Beteiligten<br />
verschrieben hat.<br />
Seither entwickelt sich Schloss<br />
Ettersburg wieder zu einer Pilgerstätte<br />
für die freien und die streitbaren<br />
Köpfe. Nicht nur Architekten,<br />
Ingenieure und Sachverständige<br />
treffen sich regelmäßig zu Seminaren,<br />
Workshops und Tagungen<br />
über die Zukunft und die Nachhaltigkeit<br />
am Bau. Auch andere<br />
Zielgruppen haben das Refugium<br />
der einstigen Weimarer Eliten mittlerweile<br />
für sich entdeckt. Das<br />
deutsche Baumanagement, die<br />
Wissenschaft, Industrieverbände<br />
und Gewerkschaften diskutieren<br />
hier ihre Probleme mit der kleinen<br />
und der großen Politik. Und die<br />
Letztgenannte auch mal nur unter<br />
sich. Dabei scheint das Ende der<br />
Fahnenstange noch längst nicht<br />
erreicht.<br />
Seit März 2010 leitet Dr. Peter Krause<br />
die Akademie und das Schloss. Und<br />
hat dabei ehrgeizige Ziele. „Unsere<br />
Absicht ist es, in Würdigung der<br />
wechselvollen Tradition Fortbildung<br />
und Forschung, akademisches<br />
Gespräch und politischen Diskurs,<br />
Kunst und eine heitere Geselligkeit<br />
auf Schloss Ettersburg neu<br />
zusammenzuführen.“ Die dafür not-<br />
wendigen Mosaiksteine fügen sich<br />
jetzt zusammen. „Ein großartiger<br />
Ort, Zukunft zu denken“, sagt Professor<br />
Dr. Klaus Töpfer, Vorstandsvorsitzender<br />
der Stiftung Schloss<br />
Ettersburg, und in diesem Sinn<br />
wurde von Peter Krause ein Leitbild<br />
für das Schloss erarbeitet: Intellektuelle<br />
Revitalisierung, Stärkung des<br />
kreativen Images, kunstsinnige<br />
Ausstrahlung, Vielfalt als geistigästhetische<br />
Einheit. Mit dem Kolleg<br />
Friedrich Nietzsche Weimar wurde<br />
ein Philosophicum begründet, als<br />
Gäste werden Peter Sloterdijk,<br />
Rüdiger Safranski und Martin Mosebach<br />
erwartet. An einen Masterplan<br />
für die komplexe touristische<br />
Anbindung des Ettersberges an<br />
die Stadt und das hochattraktive<br />
Weimarer Umland ist gedacht, für<br />
das hauseigene Restaurant wurde<br />
ein Spitzenkoch verpflichtet, der<br />
für eine gehobene Gastronomie zu<br />
moderaten Preisen mit frischer Küche<br />
und eigener Patisserie steht.<br />
Am Tage arbeiten und diskutieren,<br />
mit der Familie oder innerhalb der<br />
Firma feiern und anschließend übernachten:<br />
Dafür bietet das Schloss<br />
dank seines Raumangebotes und<br />
der hervorragend ausgestatteten<br />
Zimmer und Suiten wahlweise ein<br />
barockes, romantisches oder<br />
schlicht-modernes, aber in jedem<br />
Fall anspruchsvolles Ambiente.<br />
Dazu kommt jetzt noch ein prall gefülltes<br />
Kulturprogramm, das man<br />
im eingangs erwähnten Programmheft<br />
studieren kann. Dessen Zuschnitt<br />
mit Lesungen, Theateraufführungen,<br />
dem Schlossball am<br />
7. Mai und diversen Konzerten mit<br />
klassischer, populärer und Jazz-<br />
Musik dürfte einerseits breit<br />
gefächerte Zielgruppen und Ge-<br />
schmäcker auch aus dem Umfeld<br />
der Klassikerstadt ansprechen und<br />
andererseits Schloss Ettersburg als<br />
überregional ernst zu nehmenden<br />
Veranstaltungsort für Kunst und<br />
Kultur abseits des Mainstreams positionieren.<br />
Eben diesen Anspruch<br />
verfolgt auch das erste „Festival<br />
Schloss Ettersburg“ mit rund 40 Veranstaltungen,<br />
die um kulturhistorische<br />
Führungen durch das Schloss<br />
und den Park, um Vorträge, Exkursionen<br />
und Wanderungen ergänzt<br />
werden.<br />
„Pfingsten <strong>2011</strong> finden auf Schloss<br />
Ettersburg erstmals Festtage statt,<br />
deren Idee darin besteht, zunächst<br />
die ästhetisch-intellektuelle Tradition,<br />
sodann die kreative Aura des<br />
geselligen Ortes in einem ebenso<br />
anspruchsvollen wie abwechslungsreichen<br />
Programm zu vereinen:<br />
Theater, Lesungen, alte und<br />
klassische Musik, Lieder, Schlager,<br />
Jazz, Soul, Pop, Experiment... Die<br />
Iphigenie auf Tauris wird gespielt,<br />
Hebbels Nibelungen von Thomas<br />
Thieme inszeniert, renommierte<br />
wie junge Schauspieler werden<br />
aus Ettersburger Werken lesen, so<br />
Renate Krößner aus Schillers Maria<br />
Stuart, sie werden rezitieren, deklamieren,<br />
die Texte interpretieren.<br />
CROSSOVER verstanden als Einbettung<br />
in die ungewöhnliche<br />
Wirkungsgeschichte, die tragende<br />
wie belastende, und als Zusammenspiel:<br />
Klassische Zeit, Silbernes<br />
Zeitalter, Gegenwart, Anspruch,<br />
Erlebnis, Unterhaltung.“<br />
Mit diesem Zitat ist zum Festival<br />
alles gesagt. Und mit dem Rest<br />
womöglich auch das neue Logo<br />
erklärt.<br />
JÜRGEN RAABE<br />
18 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Wir wollen, dass Ihre<br />
Kundenzeitung gern gelesen wird.<br />
Damit Kundenzeitungen wirklich den Mieter erreichen,<br />
und nicht vorschnell den Papierkorb, setzen<br />
wir mit unserer Text- und Bildredaktion alles daran,<br />
um Ihr Hausmedium und häufig wichtigstes Kommunikationsmittel<br />
für den Leser interessant, unterhaltsam<br />
und optisch ansprechend zu gestalten.<br />
Dabei bedienen wir uns aller journalistischen Genres<br />
wie etwa einem bebilderten Bericht über die aktuellen<br />
Bauvorhaben oder lassen die verantwortlichen<br />
Köpfe im Interview zu Wort kommen. Mit einem<br />
professionellen Graphic Design und dem abschließenden<br />
Druck Ihrer Kundenzeitschrift erhalten Sie<br />
alle notwendigen Leistungen aus einer Hand. Mitunter<br />
organisieren wir sogar den Vertrieb, bis buchstäblich<br />
in die Briefkästen Ihrer Kunden.<br />
wst Werbestudio in <strong>Thüringen</strong> GmbH<br />
ansehen: www.wst-werbeagentur.de<br />
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anschreiben: 99099 Erfurt<br />
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Beratende Ingenieure gesucht!<br />
Die Entwicklung einer neuen Technologie oder einer Innovation erfordert oftmals finanzielle und zeitliche<br />
Investitionen. Damit es für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in <strong>Thüringen</strong> einfacher wird, den damit<br />
verbundenen Know-How-Transfer zu bewältigen, fördert der Freistaat <strong>Thüringen</strong> Beratungsleistungen,<br />
die insbesondere auf technische Innovationen abzielen, mit bis zu 70 Prozent von maximal 60 Tagwerken<br />
à 550 Euro. Dadurch können Produktionsprozesse analysiert, optimiert oder neu konzipiert werden.<br />
Insbesondere »Beratende Ingenieure« mit technischem, naturwissenschaftlichem Abschluss sowie einer<br />
dreijährigen Berufspraxis werden dabei unbedingt benötigt.<br />
Nutzen Sie die Fördermöglichkeiten für die Entwicklung von Technischen<br />
Innovationen – sowohl als »Beratender Ingenieur« als auch als kleines oder<br />
mittleres Unternehmen (KMU).<br />
RKW <strong>Thüringen</strong> GmbH – Ansprechpartner: Bertram Tittel<br />
Konrad-Zuse-Straße 15, 99099 Erfurt, Telefon: 0361 5514-330,<br />
Fax: 0361 5514-327, Web: www.rkw-thueringen.de
Technische Universität Ilmenau<br />
Forschung für die Zukunft<br />
Mit ihren anerkannten Spitzenleistungen<br />
in der Forschung setzt die<br />
einzige Technische Universität <strong>Thüringen</strong>s<br />
immer wieder Maßstäbe.<br />
Für Schlagzeilen in der wissenschaftlichen<br />
wie auch in der Alltagswelt<br />
sorgten Ilmenauer Wissenschaftler<br />
zum Beispiel mit der Entwicklung<br />
des MP3-Formats, mit der<br />
präzisesten Waage der Welt, mit<br />
Mini-Hubschraubern zur Wiederherstellung<br />
zusammengebrochener<br />
Mobilfunknetze, mit Diminished<br />
Reality, einer Technologie, mit der<br />
Objekte aus Videos weggezaubert<br />
werden ...<br />
Schon 2007 hat die TU Ilmenau ihre<br />
Forschungsbereiche „Mikro- und<br />
Nanosysteme“ und „Intelligente<br />
Ingenieurwissenschaftliche Systemtechnik<br />
und IT“ auf sechs zukunftsorientierte<br />
Forschungscluster<br />
fokussiert. Diese strategischen Forschungsschwerpunkte<br />
decken sich<br />
eins zu eins mit den Megatrends, die<br />
das Thüringer Wirtschaftsministerium<br />
im aktuellen Trendatlas – einer<br />
istockphoto.com-FernandoAH<br />
Studie der renommierten Unternehmensberatung<br />
Roland Berger – identifiziert<br />
hat, darunter umweltfreundliche<br />
Energien und GreenTech, Mikro-<br />
und Nanotechnik, Automotive,<br />
Service-Robotik, Life Sciences und<br />
Kunststoffe und Keramik. In den<br />
Clustern arbeiten Wissenschaftler<br />
aus allen Disziplinen hochgradig<br />
interdisziplinär.<br />
Energie- und Umwelttechniken<br />
Angesichts des weltweit steigenden<br />
Rohstoffbedarfs bei immer knapper<br />
werdenden fossilen Ressourcen forciert<br />
die TU Ilmenau die Forschung<br />
und Entwicklung innovativer<br />
Energie- und Umwelttechniken. Im<br />
Institut für Energie, Antriebs- und<br />
Umweltsystemtechnik entwickeln<br />
Forscher ressourcenschonende,<br />
verbrauchsorientierte und umweltschützende<br />
Technologien. Und im<br />
Spitzencluster „Solarvalley Mitteldeutschland“,<br />
einem Verbund von<br />
Forschungseinrichtungen und Solarfirmen,<br />
arbeitet die TU Ilmenau an<br />
Technologien, die es ermöglichen,<br />
Solarstrom schon in spätestens fünf<br />
Jahren zu gleichen Preisen wie konventionellen<br />
Strom anzubieten.<br />
Mobilität<br />
Das „Thüringer Innovationszentrum<br />
Mobilität“, das soeben gegründet<br />
wurde, wird den Wandel hin zu nachhaltiger<br />
Mobilität beschleunigen.<br />
Unter seinem Dach entwickeln<br />
Wissenschaftler der TU Ilmenau in<br />
enger Zusammenarbeit mit der Industrie<br />
Neuerungen zur Elektromobilität,<br />
zur Optimierung von Verbrennungsmotoren,<br />
zu Technologien und<br />
Baugruppen für Fahrzeugantriebe<br />
und zu Leichtbaumaterialien.<br />
Mikro- und Nanotechnologien<br />
Im Institut für Mikro- und Nanotechnologien<br />
IMN MacroNano®<br />
betreiben über 120 Wissenschaftler<br />
aus 39 Fachgebieten Querschnittsforschung<br />
in den Bereichen<br />
Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie<br />
für die Anwendungsfelder<br />
Energieeffizienz und Life<br />
Sciences. Die Mikro-Nano-Integration<br />
wurde strategisch erheblich<br />
ausgebaut. Dabei werden kleinste<br />
Nano-Bauteile, das sind Bauteile<br />
kleiner als ein 10 000stel Millimeter,<br />
in Mikrosysteme mit Abmessungen<br />
wesentlich kleiner als ein<br />
Millimeter integriert. Durch die<br />
Nutzung zusätzlicher Nanoeffekte<br />
können die Mikrosysteme mit neuen<br />
Funktionalitäten ausgestattet werden.<br />
Die Universität kooperiert mit zahlreichen<br />
Industrieunternehmen –<br />
Global Playern wie die Deutsche<br />
Telekom, Audi, Bosch und Siemens,<br />
aber auch kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen. Insbesondere<br />
Betriebe ohne großen Etat für<br />
eigene Forschung und Entwicklung<br />
finden in der TU Ilmenau<br />
einen potenten wissenschaftlichen<br />
Partner.<br />
Rektor<br />
Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h.c.<br />
Prof. h.c. Peter Scharff<br />
Prorektor für Bildung<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Petzoldt<br />
Prorektor für Wissenschaft<br />
Prof. Dr.-Ing. Klaus Augsburg<br />
Kanzlerin<br />
Dr. oec. Margot Bock<br />
Fünf Fakultäten<br />
• Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
• Informatik und Automatisierung<br />
• Maschinenbau<br />
• Mathematik und Naturwissenschaften<br />
• Wirtschaftswissenschaften<br />
Technische Universität Ilmenau<br />
Ehrenbergstraße 29<br />
98693 Ilmenau<br />
Tel. 03677 69-0<br />
Fax 0677 69-1701<br />
www.tu-ilmenau.de<br />
6 439 Studierende im<br />
Wintersemester 2010/11<br />
20 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Fachhochschule Jena<br />
Führungspositionen als Perspektive<br />
Seit dem Jahr 2007 bietet der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der<br />
Fachhochschule Jena einen Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
mit dem Abschluss Master of Science (M. Sc.) an. Über das konkrete<br />
Berufsbild, die Studieninhalte und -ziele sowie über die beruflichen<br />
Perspektiven informierte der Dekan des Fachbereiches Prof. Dr. Wolfgang<br />
Eibner im Interview.<br />
NTI: Was ist das Ausbildungsziel<br />
dieses noch relativ jungen Jenaer<br />
Master-Studienganges?<br />
Prof. Dr. Eibner: Ziel des Master-<br />
Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen<br />
ist es, an dem Technologiestandort<br />
Jena sehr gute Absolventen<br />
von Bachelor- und Diplomstudiengängen<br />
im Wirtschaftsingenieurwesen<br />
sowie solche passender<br />
ingenieurwissenschaftlicher Bachelor-<br />
und Diplomstudiengänge<br />
zum Master-Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen<br />
zu führen.<br />
Das Ausbildungsziel ist dabei ein<br />
Manager, der zu profunder Analyse,<br />
strukturiertem Denken und realitätsbezogenem<br />
Handeln in der<br />
Lage ist. Die Absolventen sollen in<br />
der Lage sein, regional, bundesweit<br />
und international rasch in Führungspositionen<br />
von Industrie- und<br />
Dienstleistungsunternehmen hineinzuwachsen.<br />
Die vermittelte wissenschaftliche<br />
Ausbildung zum<br />
Master of Science befähigt die Absolventen<br />
zudem zur Aufnahme<br />
eines Promotionsverfahrens in den<br />
Bereichen Technik und Wirtschaft<br />
und ermöglicht den Zugang zum<br />
höheren Dienst.<br />
NTI: Welches könnten die zukünftigen<br />
Aufgaben am Arbeitsplatz<br />
und die beruflichen Perspektiven<br />
Ihrer Absolventen sein?<br />
Prof. Dr. Eibner: Das Berufs- und<br />
Tätigkeitsfeld der Absolventen ist<br />
der wirtschaftlich-technische Integrationsbereich,<br />
das heißt das Finden,<br />
Beschaffen, Realisieren sowie<br />
der Vertrieb technischer und technisch-wirtschaftlicher<br />
Lösungen.<br />
Der Studiengang ermöglicht, erfolgreich<br />
Führungs-, Lenkungs-, Planungs-<br />
und Koordinierungsaufgaben<br />
wahrzunehmen, Projekte zu<br />
leiten sowie Effizienzsicherungs-,<br />
Evaluierungs- und Controlling-<br />
systeme zu implementieren. Hierzu<br />
darf der Absolvent nicht in festgefahrenen<br />
organisatorischen Mustern<br />
oder der Methodik einer Fachdisziplin<br />
befangen sein, sondern muss<br />
offen, zielorientiert und kreativ<br />
nach der optimalen Lösung, zum<br />
Beispiel für die Beschaffung: „make<br />
or buy“, Lizenzierung, Kooperation,<br />
inländische oder ausländische Anbieter,<br />
Ausweichen auf andere technische<br />
Lösungen, suchen. Daher<br />
wird weitgehend auf Lehrgebiete<br />
verzichtet, die typisch für das Berufsbild<br />
des „reinen“ Betriebswirts<br />
oder des „reinen“ Ingenieurs sind.<br />
Der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen<br />
sieht die Integration<br />
der unterschiedlichsten Fachdisziplinen,<br />
Denkweisen und Methoden<br />
als Hauptgarant dafür, dass die Absolventen<br />
die für einen Wirtschaftsingenieur<br />
besonders relevanten Berufs-<br />
und Tätigkeitsfelder erfolgreich<br />
besetzen können.<br />
NTI: Ganz wichtig für die zukünftigen<br />
beruflichen Perspektiven der<br />
Absolventen ist eine möglichst<br />
praxisbezogene Ausbildung. Wie<br />
sieht es in dieser Hinsicht beim<br />
Master-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
aus?<br />
Prof. Dr. Eibner: Der Fachbereich<br />
Wirtschaftsingenieurwesen legt<br />
auf eine praxisnahe Ausbildung ein<br />
ganz besonderes Gewicht. Bereits<br />
in der Vergangenheit haben wir mit<br />
unserem Diplom-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
die Erfahrung<br />
gemacht, dass durch diesen<br />
Vorzug der sehr hohen Praxisnähe<br />
ein direkter Berufseintritt der Absolventen<br />
und eine große Arbeitgeberzufriedenheit<br />
gewährleistet<br />
sind.<br />
Genau diese Praxisnähe ist auch<br />
der große Vorteil unseres anwendungsorientierten<br />
Master-Studienganges<br />
im Gegensatz zu einer stär-<br />
ker forschungsorientierten Master-<br />
Ausbildung, die für die typischen<br />
Aufgabenfelder unserer in der Praxis<br />
sehr erfolgreichen Absolventen<br />
eher von untergeordneter Bedeutung<br />
ist.<br />
NTI: Was sind die Studienschwerpunkte<br />
des Master-Studienganges?<br />
Prof. Dr. Eibner: Das Studium zur<br />
Erlangung des Master of Science<br />
Wirtschaftsingenieurwesen ist auf<br />
eine Studiendauer von drei Semestern<br />
angelegt. Im ersten Semester<br />
konzentriert sich die Ausbildung<br />
auf die Bereiche Technischer Vertrieb,<br />
Supply Chain Management,<br />
Qualitätsmanagement, den digitalen<br />
Fortschritt in Unternehmen<br />
und auf die kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesse in einem<br />
Unternehmen. Im zweiten Semester<br />
wird die Ausbildung in den<br />
gerade für kleine und mittlere Unternehmen<br />
wichtigen Bereichen IT-Systeme<br />
im Unternehmen, Projektmanagement,<br />
Internationaler Wettbewerb<br />
mit den Schwerpunkten<br />
Wettbewerbsrecht und Wettbewerbsfähigkeit<br />
sowie Controlling<br />
und Finanzierung fortgesetzt.<br />
Zudem werden wir ab dem kommenden<br />
Wintersemester unseren<br />
Masterstudiengang durch ein<br />
deutlich vergrößertes Angebot von<br />
konkret praxisnahen Wahlmöglichkeiten<br />
noch attraktiver und erfolgsorientierter<br />
gestalten.<br />
Im dritten Semester wird das Stu-<br />
22 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Redaktion<br />
dium dann mit einer i. d. R. in Zusammenarbeit<br />
mit der Praxis erstellten<br />
Masterarbeit und einem Kolloquium<br />
abgeschlossen.<br />
NTI: Welche Zulassungsvoraussetzungen<br />
müssen die zukünftigen<br />
Master of Science erfüllen?<br />
Prof. Dr. Eibner: Für die Aufnahme<br />
des Studiums im Masterstudiengang<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
(M. Sc.) ist ein Abschluss (7 Semester)<br />
in einem Bachelor-Studiengang<br />
oder ein als gleichwertig anerkannter<br />
akademischer Grad im<br />
Bereich Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Voraussetzung. Absolventen<br />
anderer mindestens 7-semestriger<br />
Bachelor-Studiengänge des Ingenieurwesens<br />
können das Masterstudium<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
(M. Sc.) aufnehmen, wenn sie vor<br />
Beginn des Master-Studienganges<br />
Vorleistungen in den Gebieten Controlling,<br />
Wirtschaftsrecht, Produktionsplanung<br />
und -steuerung, Angewandte<br />
Wirtschaftspolitik und<br />
Wirtschafts- und Finanzpolitik erbringen.<br />
Die als Voraussetzung zu<br />
belegenden Module werden vom<br />
Fachbereich festgelegt. Absolventen<br />
6-semestriger Bachelor-Studiengänge<br />
des Ingenieurwesens oder Wirtschaftsingenieurwesens<br />
können<br />
das Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen<br />
(M. Sc.) beginnen,<br />
wenn sie vor Aufnahme des Master-<br />
Studienganges Vorleistungen erbringen<br />
(mindestens 30 ECTS-Punkte).<br />
Auch hier werden die als Voraussetzung<br />
zu belegenden Module<br />
vom Fachbereich festgelegt.<br />
Die Zulassung zum Studium im<br />
Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
setzt ferner ein<br />
positives Ergebnis in einem von<br />
dem Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen<br />
der FH Jena durchgeführten<br />
Auswahlverfahren voraus.<br />
Das Auswahlverfahren wird im<br />
Rahmen eines Einzelgespräches<br />
und Gruppenarbeit durchgeführt.<br />
Hierbei muss der Bewerber logi-<br />
sches Denkvermögen, Sozialkompetenz<br />
sowie gute Sprachkenntnisse<br />
in Deutsch und Englisch nachweisen.<br />
Im Auswahlverfahren werden<br />
auch Auslandsstudien, Praktika und<br />
Berufserfahrung berücksichtigt.<br />
Das Interview führte<br />
JÜRGEN RAABE.<br />
Am Ball bleiben<br />
Insbesondere für Beratende Ingenieure könnte sich in naher Zukunft ein<br />
neues Geschäftsfeld erschließen, denn Ingenieurleistungen werden stärker<br />
bei der Prozessoptimierung erforderlich, aus der sowohl neue Technologien<br />
als auch der Neubau einer Produktionsanlage resultieren können.<br />
Können Sie sich noch erinnern,<br />
wann Sie das letzte Mal eine Diskette<br />
gebraucht haben? Immerhin<br />
war dieser kleine 3,5-Zoll-Datenträger<br />
vor nur 15 Jahren mit seinen<br />
1,44 Megabyte Speichervolumen<br />
ein Muss für jeden Computer. Die<br />
technische Entwicklung hat ihn<br />
inzwischen genauso in das Archiv<br />
technischer Museen befördert, wie<br />
Röhrenmonitore, Analogkameras<br />
oder die CD-ROM. Damit zeigt sich,<br />
in welch hoher Geschwindigkeit<br />
gegenwärtig Technologien entwickelt<br />
werden.<br />
Beispielsweise werden in der Hoch-,<br />
Elektro-, Halbleiter- oder der Nanotechnolgie<br />
in rascher Folge neue<br />
Forschungsergebnisse generiert,<br />
deren kurzfristige Umsetzung zum<br />
Entscheidungsfaktor über ein Unternehmerleben<br />
werden kann.<br />
Denn aus dem generellen Ziel der<br />
Prozessoptimierung, die Qualität<br />
zu optimieren, die Kosten zu senken<br />
und die Kundenzufriedenheit zu<br />
steigern, kann nur allzu schnell ein<br />
entscheidender Wettbewerbsvorteil<br />
werden.<br />
Um es insbesondere kleinen und<br />
mittleren Unternehmen in <strong>Thüringen</strong><br />
zu erleichtern, mit der technologischen<br />
Entwicklung Schritt zu<br />
halten, stellt der Freistaat <strong>Thüringen</strong><br />
dafür spezielle Fördermittel<br />
zur Verfügung. Insbesondere werden<br />
die dazu notwendigen Beraterleistungen<br />
bis zu 70 Prozent bezuschusst.<br />
Solche Berater können<br />
beispielsweise Maßnahmen zur<br />
Rationalisierung entwickeln, Fertigungsprozesse<br />
optimieren oder<br />
die Einführung eines Qualitätssystems<br />
planen. Also Leistungen,<br />
die durch einen Beratenden Ingenieur<br />
mit technischem Studienabschluss,<br />
dreijähriger Berufspraxis<br />
und entsprechenden Referenzen<br />
erbracht werden können. Die erforderliche<br />
Akkreditierung sowie die<br />
Antragstellung erfolgt dazu über<br />
die RKW <strong>Thüringen</strong> GmbH.<br />
Interessant erscheint diese Möglichkeit<br />
auch für eine Vielzahl produzierender<br />
Unternehmen im Freistaat.<br />
Wenn also ein Unternehmer<br />
in den letzten 15 Jahren mehrere<br />
kleine technische Erweiterungen<br />
realisierte, die zwischenzeitlich<br />
in ihrer Gesamtheit nicht mehr<br />
effizient zusammenarbeiten, kann<br />
so ein externer Berater den Fertigungsprozess<br />
analysieren, Engpässe<br />
feststellen und Lösungswege<br />
entwickeln. Ohne dass der<br />
Unternehmer sein Tagesgeschäft<br />
vernachlässigen muss. Wenn Absolventen<br />
eine Innovation für den<br />
Elektronikmarkt zur Marktreife entwickelt<br />
haben, kann durch einen<br />
Berater die industrielle Serienfertigung<br />
durchgeplant werden und<br />
die Existenzgründer können in<br />
kürzeren Zeiträumen liefern.<br />
BERND KUHN<br />
24 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Redaktion<br />
Oberflächennahe Geothermie und deren<br />
praktische Umsetzung<br />
1. Einleitung<br />
Die Nutzung geothermischer Energie<br />
gewinnt in Deutschland immer<br />
mehr an Bedeutung. Die Wärme<br />
aus dem Erdinneren liegt in unseren<br />
zeitlichen Maßstäben nahezu unerschöpflich<br />
vor. Vor allem die oberflächennahe<br />
Geothermie bietet sich<br />
hierbei an, um eine nachhaltige<br />
Energieform für die Zukunft für<br />
jedermann zu erschließen und im<br />
Einklang mit der Umwelt Ressourcen<br />
schonend zu nutzen.<br />
Geothermie ist der Fachbegriff aus<br />
den beiden Termen Geo = Erde/Erdsowie<br />
Thermie = Wärme und kann<br />
somit synonym zu Erdwärme verwendet<br />
werden.<br />
Wenn von oberflächennaher Geothermie<br />
die Rede ist, wird der Bereich<br />
bis einschließlich 400 m Tiefe<br />
(Bohrtiefe ab Oberfläche, unabhängig<br />
von der geodätischen Höhenlage<br />
des jeweiligen Standorts) angesprochen.<br />
Für die Erschließung der ökologischen<br />
Wärmequelle haben sich verschiedene<br />
Verfahren (Erdwärmesonden,<br />
Erdwärmekollektoren,<br />
Grundwasserbrunnen) etabliert,<br />
welche an nahezu jedem Standort<br />
eine Nutzung für Heiz- oder auch<br />
Kühlzwecke mittels der regenerativen<br />
Energiequelle Erdreich zulassen.<br />
2. Heiztechnologien im Neubau –<br />
Entwicklung in <strong>Thüringen</strong> 2005<br />
im Vergleich zu 2009<br />
In den vergangenen fünf Jahren hat<br />
der Wärmepumpensektor deutlich<br />
an Bedeutung gewonnen. Dies<br />
wird besonders in den Statistiken<br />
des Thüringer Landesamtes zu<br />
eingesetzten Heiztechnologien im<br />
Neubau verdeutlicht. Ist noch 2005<br />
eine deutliche Dominanz der fossilen<br />
Energieträger – Öl und Gas –<br />
mit einem Anteil von mehr als 3/4<br />
erkennbar (der Stellenwert der<br />
Wärmepumpe ist zu diesem Zeitpunkt<br />
noch gering), so werden<br />
2009 (siehe Statistik 2009) die<br />
fossilen Energieträger zunehmend<br />
durch die Wärmepumpentechnologie<br />
abgelöst.<br />
Weniger als die Hälfte aller Neubauten<br />
werden nur noch mit den<br />
althergebrachten Technologien ausgestattet.<br />
Der Anteil an Wärmepumpen<br />
hat in etwa den gleichen<br />
Stellenwert wie der gasbefeuerter<br />
Anlagen erreicht (Abbildung 1).<br />
3. Verfahren zur Erdwärmenutzung<br />
Das am weitesten verbreitete Verfahren<br />
zur Erdwärmenutzung ist<br />
der Einsatz von Erdwärmesonden.<br />
Dies sind vertikal in den Boden<br />
eingebrachte Wärmeübertrager<br />
mit einem Glykol-Wasser-Gemisch<br />
als Wärmeträgermedium, welche<br />
zumeist als Doppel-U-Rohr-Sonden<br />
– sogenannte Duplex-Sonden – ausgeführt<br />
sind. Diese können sowohl<br />
2005<br />
2009<br />
71%<br />
42,6%<br />
9%<br />
als Einzelsonden als auch als Mehrsondenanlagen<br />
erstellt werden.<br />
Die Längen variieren in Abhängigkeit<br />
der Beschaffenheit des Gesteins,<br />
der realisierbaren Bohrteufe<br />
und dem Zweck der Nutzung<br />
(i.d.R. 50 bis 250 m).<br />
Daneben existieren sogenannte<br />
Direktverdampfersonden. Bei diesen<br />
Anlagen wird der Wärmeübertrager<br />
unmittelbar als verdampfendes<br />
Element der Wärmepumpe eingesetzt.<br />
In diesem Typ von Erdwärmesonden<br />
zirkuliert somit ein<br />
Kältemittel, das Arbeitsmedium der<br />
Wärmepumpe.<br />
Als eine Alternative zu oben genannter<br />
Erdwärmeerschließung<br />
gelten die Erdwärmekollektoren.<br />
43,9%<br />
Gas Wärmepumpe Strom Öl<br />
Sonstige (Kohle, Solar,<br />
Fernwärme, Biomasse)<br />
Abbildung 1: Heiztechnologien im Neubau [Thüringer Landesamt für Statistik]<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
25
Redaktion<br />
Abbildung 2: Verfahren zur Erdwärmenutzung<br />
Erdwärmesonden<br />
Die Leitungen werden bei entsprechend<br />
vorliegender Fläche in einer<br />
frostfreien Tiefe von 1,20 bis 1,80 m<br />
in horizontalen Abständen von 50<br />
bis 80 cm als Rohrregister (analog<br />
zu einer Fußbodenheizung) eingebracht.<br />
Hierbei wird über das Doppelte<br />
der zu beheizenden Fläche<br />
benötigt. Bei eingeschränkten Platzverhältnissen<br />
können optional Grabenkollektoren<br />
verbaut werden.<br />
In Regionen mit oberflächennahem<br />
Grundwasser sind die konstanten<br />
Temperaturen dieses Mediums direkt<br />
nutzbar, sofern die Erschließung<br />
mittels sogenannter Grundwasserdubletten<br />
(Saug- und<br />
Schluckbrunnen) in wirtschaftlichen<br />
Maßstäben umsetzbar und genehmigungsfähig<br />
ist. Diese Variante<br />
der Erdwärmenutzung stellt mitunter<br />
eine effizientere Option gegenüber<br />
den vorher genannten Anwendungen<br />
dar.<br />
Mit diesen Verfahren ist es möglich,<br />
im Großteil des Bundesgebietes<br />
die Wärmequelle Erdreich<br />
zu erschließen und eine sowohl<br />
ökonomische als auch ökologische<br />
Alternative gegenüber der Klimatisierung<br />
mit fossilen Brennstoffen<br />
zu realisieren (Abbildung 2).<br />
4. Geothermieaktivitäten – FITR<br />
Der Einsatz regenerativer Energien<br />
in denkmalgeschützten Gebäuden<br />
stellt aufgrund des erhöhten Energiebedarfs,<br />
des Sanierungsaufwandes<br />
und der nur teilweise zur Verfügung<br />
stehenden Flächen für Niedertemperaturheizsysteme<br />
erhöhte<br />
Anforderungen an Bau und Betrieb.<br />
Die FITR gemeinnützige GmbH beschäftigt<br />
sich seit mehr als sieben<br />
Jahren in unterschiedlichsten For-<br />
Erdwärmekollektoren<br />
Grundwasserbrunnen [bwp e.V.]<br />
schungs- und Entwicklungsprojekten<br />
mit der Nutzung geothermischer<br />
Energiepotenziale. Um sowohl<br />
dem innovativen als auch energetisch-ökologischen<br />
Aspekt gerecht<br />
zu werden, ist am neuen Institutssitz<br />
der FITR gGmbH, dem Max-<br />
Zöllner-Haus in Weimar, ein Geothermiefeld<br />
für Heizung und Kühlung<br />
erstellt worden.<br />
Dank tatkräftiger Unterstützung des<br />
Bauherrn und des Haustechnikplaners<br />
wurde statt der geplanten<br />
Gastherme ein bivalentes Heizsystem<br />
mit teilweiser Niedertemperaturheizung<br />
in das zu sanierende<br />
Gebäude integriert. Mittels Erdwärme<br />
erfolgt so eine Grundlastabdeckung<br />
des Heizenergiebedarfs,<br />
welche in Verbindung mit der<br />
Wärmepumpenanlage das Kernstück<br />
der Heizanlage bildet.<br />
Außerdem wird durch das Geothermiefeld<br />
eine passive Kühlung<br />
des Dachgeschosses sowie des<br />
Vortragssaales realisiert.<br />
Das Erdwärmesondenfeld, welches<br />
aus neun Erdwärmesonden mit<br />
einer jeweiligen Teufe von 75 m<br />
besteht, ermöglichte es gleichzeitig,<br />
mehrere Projekte des Fachbereichs<br />
Energie und Umwelt umzusetzen.<br />
Hierbei wurden unter anderem die<br />
neuesten Innovationen auf dem Gebiet<br />
der oberflächennahen Erdwärme<br />
eingebaut und erprobt.<br />
Die Besonderheit des Geothermiefeldes<br />
besteht darin, dass sich alle<br />
Sonden voneinander unterscheiden.<br />
Die unterschiedlichen Bauformen<br />
und Bauweisen werden durch<br />
die Implementierung vielfältiger<br />
Mess- und Überwachungstechnik<br />
(ortsaufgelöste faseroptische Temperaturmesstechnik,<br />
zusätzliche<br />
Temperaturmessfühler und Durchflussmesser)<br />
im Betrieb vergleichend<br />
untersucht.<br />
Gleichzeitig können durch gezielte<br />
Messreihen Wechselwirkungen sowohl<br />
zwischen den Sonden als auch<br />
mit dem umgebenen Erdreich in Abhängigkeit<br />
von den geologischen<br />
und hydrogeologischen Standortbedingungen<br />
betrachtet und nachgewiesen<br />
werden. Dies sind unter<br />
anderem Ziele des durch das BMWi<br />
(Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie) geförderten Forschungsvorhabens<br />
„Geothermiefeld“<br />
(Abbildung 3).<br />
Für geothermisch gekoppelte Verfahren<br />
werden in der Praxis oftmals<br />
konventionelle Rohrmaterialien<br />
Abbildung 3: Bohrarbeiten<br />
26 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Redaktion<br />
Abbildung 4: Einbau Erdwärmesonden<br />
(Polyethylen – PE 100), welche<br />
sich im Rohrleitungsbau bewährt<br />
haben, eingesetzt. Diese besitzen<br />
jedoch nur schlechte Wärmeleiteigenschaften.<br />
Aufgrund dessen<br />
wurden in einem Verbundvorhaben<br />
(gefördert durch das BMWi) mit<br />
Praxispartnern und dem Lehrstuhl<br />
für Kunststofftechnik Erlangen (LKT,<br />
Universität Erlangen-Nürnberg)<br />
neuartige Kunststoffe entwickelt,<br />
welche bei gleichbleibenden physikalischen<br />
Eigenschaften ca. dreimal<br />
so wärmeleitfähig wie herkömmliche<br />
Rohrmaterialien sind.<br />
Diese innovativen „Erdwärmesonden<br />
aus wärmeleitfähigem Kunststoff“<br />
werden unter Betriebsbedingungen<br />
in Langzeittests auf ihre<br />
Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
im Geothermiefeld Max-<br />
Zöllner-Haus untersucht (Abbildung<br />
4).<br />
Zahlreiche Messungen belegen,<br />
dass es im Bereich der oberen Bodenzone<br />
bis hin zu einer Teufe von<br />
ca. 25 m zu saisonal bedingten<br />
Temperaturschwankungen kommt.<br />
Aufgrund dieser Bodencharakteristik<br />
wird bei den „Energieoptimierten<br />
Erdwärmesonden“ (FuE-Vorhaben<br />
gefördert durch das BMWi)<br />
eine Differenzierung bzgl. der Wärmeleitfähigkeit<br />
in vertikaler Richtung<br />
in isolierende und wärmeleitende<br />
Bereiche vorgenommen.<br />
Durch eine Kombination von wärmedämmenden<br />
und thermisch verbesserten<br />
Verpressmaterialien in einem<br />
Bohrloch kann hierbei die Energieeffizienz<br />
von Erdwärmesonden wesentlich<br />
erhöht werden. Das neue<br />
Einbauverfahren mit innovativen<br />
Verpressmaterialien kommt in der<br />
Versuchsanlage zur Anwendung<br />
und kann mit konventionellen Bauweisen<br />
in gleicher Geologie und<br />
Hydrogeologie verglichen werden.<br />
Die Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
einer geothermischen<br />
Anlage ist im hohen Maße<br />
von der Qualität der Bauausführung<br />
abhängig. Qualitätssicherung<br />
und -überwachung sind somit unerlässlich.<br />
Geeignete Verfahren<br />
hierfür fehlen derzeit auf dem Markt.<br />
Die FITR gGmbH hat sich deshalb<br />
das Ziel gestellt, ein System zur<br />
Qualitätssicherung und -überwachung<br />
auf der Basis faseroptischer<br />
Temperaturmesstechnik zu entwickeln<br />
(gefördert durch das BMWi).<br />
Eine der eingebauten Sonden wurde<br />
zu diesem Zweck mit Baufehlern,<br />
eine weitere mit einem Leerrohr,<br />
einem Heizband sowie zusätzlicher<br />
Faseroptik ausgestattet.<br />
Neue Untersuchungsmethoden<br />
können so an diesem Standort getestet<br />
und überprüft werden.<br />
Durch die Anwendung neuer innovativer<br />
Verfahren und Technologien<br />
soll die Effizienz und Effektivität<br />
geothermischer Anlagen verbessert,<br />
Kosten eingespart und damit<br />
der Anteil an erneuerbarer Energie<br />
Erdwärme zur Deckung des Gesamtenergiebedarfs<br />
signifikant gesteigert<br />
werden.<br />
Nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Bauherr,<br />
Haustechnikplanern, Architekten<br />
und Forschern konnten an dem<br />
Standort Gutenbergstraße 29a in<br />
Weimar sowohl Klima- als auch<br />
Denkmalschutz unter einem Dach<br />
vereint und das Objekt Max-Zöllner-<br />
Haus für die Nutzung der Erdwärme<br />
in einer Jugendstilvilla mit dem<br />
Preis „Ausgewählter Ort 2010“ im<br />
Rahmen des Wettbewerbs „365<br />
Orte im Land der Ideen“ am 24. August<br />
2010 ausgezeichnet werden.<br />
Das Gebäude ist darüber hinaus<br />
Bestandteil des Projektes „EnEff:<br />
Stadt Weimar“.<br />
5. Energieeffiziente Stadt –<br />
EnEff:Stadt Altes Zöllnerviertel<br />
Weimar<br />
In einem durch das BMWi geförderten<br />
Projekt wurde im Zuge des<br />
5. Energieforschungsprogramms<br />
der Bundesregierung das alte<br />
Zöllnerviertel in Weimar als Pilotprojekt<br />
ausgewählt, um innovative<br />
Technologien im städtischen<br />
Raum einzusetzen.<br />
Zentraler Baustein ist ein Quartier-Energiekonzept,<br />
das zu einer<br />
möglichst energieeffizienten und<br />
niedrig-exergetischen Versorgung<br />
des Gebietes auf der Basis regenerativer<br />
Energien (Solar bzw. Photovoltaik<br />
und Geothermie), der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung, eines Nahwärmenetzes<br />
sowie der Verwendung<br />
effektiver Steuer- und Regelungstechnik<br />
führen soll. Die Energieeinsparungen<br />
werden neben der<br />
Verbesserung der Umweltsituation<br />
zu einer Reduzierung der Betriebskosten<br />
führen und somit zur nachhaltigen<br />
Steigerung der Wohnattraktivität<br />
beitragen. Die Umsetzung<br />
des sich derzeit in der Vorplanung<br />
befindlichen Konzepts<br />
sind im Rahmen der Förderung<br />
durch das BMWi ebenso geplant<br />
wie ein anschließendes Monitoring.<br />
Dipl-Ing. UTE BÜCHNER<br />
FITR, Leiterin Fachbereich Energie<br />
und Umwelt<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
27
Sachverständige <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
Mit Gütesiegel für Sachverstand<br />
Öffentlich bestellt werden nur Fachleute<br />
mit herausragender Qualifikation.<br />
Um das Gütesiegel der öffentlichen<br />
Bestellung zu erhalten, muss<br />
man sich einem aufwändigen Prüfverfahren<br />
unterziehen. Die Tätigkeit<br />
eines öffentlich bestellten und<br />
vereidigten Sachverständigen steht<br />
unter ständiger Aufsicht der vom<br />
Staat beauftragten Bestellkörperschaften<br />
(z. B. Industrie- und Handelskammern).<br />
In <strong>Thüringen</strong> sind derzeitig rund 250<br />
öffentlich bestellte und vereidigte<br />
Sachverständige bei den IHKs Erfurt,<br />
Gera und Suhl gelistet. Bei den<br />
IHKs liegen Sachverständigenverordnungen<br />
vor, in denen die Voraussetzungen,<br />
das Verfahren zur Bestellung<br />
sowie die Pflichten des öffentlich<br />
bestellten und vereidigten Sachverständigen<br />
geregelt sind. Die<br />
öffentliche Bestellung und Vereidigung<br />
berechtigt den Sachverständigen<br />
bei der Gutachtenerstellung zur<br />
Verwendung eines Rundstempels.<br />
Nur öffentlich bestellte und vereidigte<br />
Sachverständige dürfen das vom<br />
Institut für Sachverständigenwesen<br />
e. V. entwickelte Gütesiegel für Sachverstand<br />
bei Werbungs- und Geschäftsdrucksachen<br />
einsetzen. Das<br />
Zeichen symbolisiert die entscheidenden<br />
Qualitäten eines Sachverständigen<br />
mit dem Analysieren,<br />
dem Bewerten und dem absoluten<br />
Willen zur Objektivität. Diese Qualitäten<br />
werden durch die Symbolik<br />
eines Auges, dem angedeuteten<br />
Rundsiegel und die Symmetrie der<br />
blauen Kreishälften für die Unparteilichkeit<br />
dargestellt.<br />
Mit dem deutschlandweiten Sachverständigen-Verzeichnis<br />
sowie dem<br />
Gütesiegel für Sachverstand ist es<br />
dem Auftraggeber möglich, aus dem<br />
großen Angebot im Sachverständigenwesen<br />
den passenden qualifizierten<br />
Sachverständigen zu finden.<br />
Wer öffentlich bestellte und ver-<br />
Anspruchsvolles Qualitätssiegel: Das Signet<br />
der öffentlich bestellten und vereidigten<br />
Sachverständigen wird vom Institut für Sachverständigenwesen<br />
Köln (IfS) seit 1999 vergeben<br />
und steht für Analysieren, Bewerten<br />
und Unabhängigkeit.<br />
eidigte Sachverständige beauftragt,<br />
erhält Sicherheit für unternehmerische,<br />
gerichtliche und private Entscheidungen.<br />
Dipl.-Ing. INGO SCHLEGEL<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger für Betonschäden,<br />
Betoninstandsetzung,<br />
Betontechnologie<br />
Thüringer Sachverständige zu allen Ingenieurbereichen<br />
In der nachfolgenden Liste finden Sie Mitglieder der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>, die als „öffentlich bestellte<br />
und vereidigte Sachverständige“ oder „Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure“ tätig sind. Die Aufnahme<br />
in die Liste erfolgte mit Zustimmung der Mitglieder. Suchen Sie weitere Sachverständige, können<br />
Sie sich gern an die <strong>Ingenieurkammer</strong> wenden. Ein deutschlandweites Sachverständigenverzeichnis<br />
finden Sie hier: http://svv.ihk.de/.<br />
Altlasten-Erkundung,<br />
Bewertung<br />
e.t.a. Sachverständigenbüro<br />
Reyer<br />
Dipl.-Geol. Sylvia Reyer<br />
Haarbergstraße 37<br />
99097 Erfurt<br />
Telefon: 0361 4229000<br />
Fax: 0361 4229005<br />
E-Mail: eta-reyer@t-online.de<br />
Baugrunderkundung, Grundbau,<br />
Baugrunddynamik<br />
SV-Sozietät Geotechnik<br />
Dr. Gotschol & Partner<br />
Dr.-Ing. Alexander Gotschol<br />
Pfortenteich 5<br />
99974 Mühlhausen<br />
Telefon: 03601 48170<br />
Fax: 03601 481717<br />
E-Mail: geotechnik@gotschol.de<br />
Baugrunduntersuchung<br />
Geotechnik Dr. Nottrodt Weimar<br />
GmbH<br />
Dr.-Ing. Hans-Peter Nottrodt<br />
Industriestraße 1a<br />
99427 Weimar<br />
Telefon: 03643 88570<br />
Fax: 03643 885711<br />
E-Mail: hpn@gnw-geotechnik.de<br />
Baupreisermittlung und Abrechnung<br />
im Hoch- und Ingenieurbau<br />
Dipl.-Ing. Heiko Müller<br />
Harzstraße 30<br />
99734 Nordhausen<br />
Telefon: 03631 990247<br />
Fax: 03631 479465<br />
Baupreisermittlung und Abrechnung<br />
im Hoch- und Ingenieurbau sowie<br />
Bauablaufstörungen<br />
RKS Ingenieurgesellschaft<br />
Dr.-Ing. Hermann Kraft<br />
Scheidlerstraße 29<br />
07745 Jena<br />
Telefon: 03641 489925<br />
Fax: 03641 489926<br />
E-Mail: jena@rks.de<br />
Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonbau<br />
SIB Schlegel<br />
Sachverständigen- und<br />
Ingenieurbüro für Bauwesen<br />
Hauptniederlassung Mitte<br />
Dipl.-Ing. Ingo Schlegel<br />
H.-v.-Fallersleben-Straße 2<br />
99423 Weimar<br />
Telefon: 03643 491160<br />
Fax: 03643 4911619<br />
E-Mail: mitte@sib-schlegel.de<br />
28 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
SIB Schlegel<br />
Sachverständigen- und<br />
Ingenieurbüro für Bauwesen<br />
Zweigniederlassung West<br />
Dipl.-Ing. Ingo Schlegel<br />
Otto-Hahn-Straße 19<br />
34253 Lohfelden<br />
Telefon: 0561 4751717<br />
Fax: 0561 4751718<br />
E-Mail: west@sib-schlegel.de<br />
SIB Schlegel<br />
Sachverständigen- und<br />
Ingenieurbüro für Bauwesen<br />
Zweigniederlassung Ost<br />
Dipl.-Ing. Ingo Schlegel<br />
Bayreuther Straße 12<br />
09130 Chemnitz<br />
Telefon: 0371 6661590<br />
Fax: 0371 6661592<br />
E-Mail: ost@sib-schlegel.de<br />
SIB Schlegel<br />
Sachverständigen- und<br />
Ingenieurbüro für Bauwesen<br />
Zweigniederlassung Nord<br />
Dipl.-Ing. Ingo Schlegel<br />
Dargersdorfer Straße 85<br />
17268 Templin<br />
Telefon: 03987 208076<br />
Fax: 03987 208078<br />
E-Mail: nord@sib-schlegel.de<br />
Ingenieurbüro für Bauwesen<br />
Krüger, Jungmann & Partner<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Krüger<br />
Lyonel-Feininger-Straße 1<br />
99425 Weimar<br />
Telefon: 03643 83340<br />
Fax: 03643 833420<br />
E-Mail: info@ibb-weimar.de<br />
Bewertung von bebauten und<br />
unbebauten Grundstücken<br />
Bauplanungs- und Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. Frank Raßmann<br />
Brunnenplatz 8<br />
98634 Wasungen<br />
Telefon: 036941 72065<br />
Fax: 036941 72066<br />
E-Mail: bauplanungrassmann@t-online.de<br />
Bauplanungs-, Ingenieur- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. Herbert Klinzing<br />
Scheerstädter Weg 33<br />
36456 Barchfeld<br />
Telefon: 036961 4522<br />
Fax: 036961 4523<br />
E-Mail: herbert.klinzing@freenet.de<br />
Ingenieur- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
für Bauwesen<br />
Dipl.-Ing. Werner Huke<br />
Oststraße 40<br />
37339 Breitenworbis<br />
Telefon: 036074 93880<br />
Fax: 036074 205914<br />
E-Mail: w.huke@isbhuke.de<br />
Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />
Greuling<br />
Dipl.-Ing. (FH) Roland Greuling<br />
Hammerberg 11<br />
96529 Mengersgereuth-Hämmern<br />
Telefon: 03675 703236<br />
Fax: 03675 703237<br />
E-Mail: webmaster@isb-greuling.de<br />
Ingenieur- und<br />
Sachverständigenbüro Herrmann<br />
Dipl.-Ing. Thomas Herrmann<br />
Breitunger Weg 31<br />
98596 Trusetal<br />
Telefon: 036840 80204<br />
Fax: 0322 23768605<br />
E-Mail: herrmann-trusetal@tonline.de<br />
Planungs- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Müller<br />
Schulstraße 10<br />
98639 Walldorf<br />
Telefon: 03693 803686<br />
Fax: 03693 897535<br />
E-Mail: svb-mueller@web.de<br />
Sachverständigenbüro Th. Kozlik<br />
Dipl.-Ing. Thomas Kozlik<br />
Helenstraße 16a<br />
98617 Meiningen<br />
Telefon: 03693 43351, 41206<br />
Fax: 03693 41212<br />
E-Mail: koshman2@arcor.de<br />
Bewertung von bebauten und<br />
unbebauten landwirtschaftlichen<br />
Grundstücken<br />
Bauplanungs- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. (FH) Klaus Tölle<br />
August-Bebel-Platz 12<br />
99734 Nordhausen<br />
Telefon: 03631 895882<br />
Fax: 03631 895882<br />
E-Mail: klaus.toelle@toelle.info<br />
Boden- und Felsmechanik<br />
geotechnik heiligenstadt gmbh<br />
Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />
Aegidienstraße 14<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
Telefon: 03606 55400<br />
Fax: 03606 554040<br />
E-Mail: draeger@geotechnik.com<br />
Bodenprüfung im Erd- und<br />
Verkehrswegebau<br />
geotechnik heiligenstadt gmbh<br />
Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />
Aegidienstraße 14<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
Telefon: 03606 55400<br />
Fax: 03606 554040<br />
E-Mail: draeger@geotechnik.com<br />
Dachdeckerhandwerk<br />
Hartlep und Höch Ingenieure<br />
Dipl.-Ing. Ingo Hartlep<br />
OT Leinefelde, Bahnhofstraße 38<br />
37327 Leinefelde-Worbis<br />
Telefon: 03605 501605<br />
Fax: 03605 501606<br />
E-Mail: info@hartlepundhoech.de<br />
Erd- und Grundbau<br />
Bauhaus Universität Weimar<br />
Prof. Dr.-Ing. Karl Josef Witt<br />
Coudraystraße 11<br />
99421 Weimar<br />
Telefon: 03643 584560<br />
Fax: 03643 584571<br />
E-Mail: kj.witt@uni-weimar.de<br />
geotechnik heiligenstadt gmbh<br />
Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />
Aegidienstraße 14<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
Telefon: 03606 55400<br />
Fax: 03606 554040<br />
E-Mail: draeger@geotechnik.com<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
29
Sachverständige <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
Erkundung und Bewertung von<br />
Steine- und Erden-Lagerstätten<br />
geoinform GmbH<br />
Dipl.-Geol. Thomas Schmidt<br />
Stadtrodaer Straße 69<br />
07548 Gera<br />
Telefon: 0365 824500<br />
Fax: 0365 8245070<br />
E-Mail: tsc@geo-n.com<br />
Geotechnik, Umweltgeotechnik-<br />
Deponiebau<br />
Bauhaus Universität Weimar<br />
Prof. Dr.-Ing. Karl Josef Witt<br />
Coudraystraße 11<br />
99421 Weimar<br />
Telefon: 03643 584560<br />
Fax: 03643 584571<br />
E-Mail: kj.witt@uni-weimar.de<br />
Holzschutz<br />
Bauingenieur- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. (FH) Jörg Stibi<br />
Marstallstraße 10<br />
04600 Altenburg<br />
Telefon: 03447 504270<br />
Fax: 03447 500846<br />
E-Mail: stibi.joerg@t-online.de<br />
Holzschutz in der Denkmalpflege<br />
Ingenieur- & Sachverständigenbüro<br />
Schleder Holzbau<br />
Dipl.-Ing. Bernd Schleder<br />
Herrenstraße 45<br />
99428 Nohra<br />
Telefon: 03643 770777<br />
Fax: 03643 770776<br />
E-Mail: holzsan-nohra@gmx.de<br />
Hydrogeologie<br />
e.t.a. Sachverständigenbüro<br />
Reyer<br />
Dipl.-Geol. Sylvia Reyer<br />
Haarbergstraße 37<br />
99097 Erfurt<br />
Telefon: 0361 4229000<br />
Fax: 0361 4229005<br />
E-Mail: eta-reyer@t-online.de<br />
Kläranlagen für kommunales und<br />
biologisch abbaubares industrielles<br />
Abwasser<br />
Ingenieurbüro Payer GmbH<br />
Dipl.-Ing. Peter Payer<br />
Schillerstraße 68<br />
99096 Erfurt<br />
Telefon: 0361 2257675<br />
Fax: 0361 228690<br />
E-Mail: info@ib-payer.com<br />
Kleinwasserkraftanlagen<br />
Ingenieurgesellschaft für Wasserkraftanlagen<br />
Richter mbH<br />
Dipl.-Ing. Sven Richter<br />
Hauptstraße 6<br />
99439 Wohlsborn<br />
Telefon: 03643 415020<br />
Fax: 03643 4150220<br />
E-Mail: mail@wasserkraft.de<br />
Konstruktiver Ingenieurbau (Statik)<br />
Ingenieurbüro für Bauwesen<br />
Krüger, Jungmann & Partner<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Krüger<br />
Lyonel-Feininger-Straße 1<br />
99425 Weimar<br />
Telefon: 03643 83340<br />
Fax: 03643 833420<br />
E-Mail: info@ibb-weimar.de<br />
Kostenträgerrechnung in der Energiewirtschaft<br />
Ingenieurbüro für Energiewirtschaft<br />
Dr.-Ing. Dirk Schramm<br />
Landsbergerstraße 18a<br />
98617 Meiningen<br />
Telefon: 03693 880090<br />
Fax: 03693 8800999<br />
E-Mail: dr.schramm@ifegmbh.de<br />
Lichttechnik und Ingenieurhonorare<br />
in diesem Bereich<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. (TU) Ulf Greiner Mai<br />
Washingtonstraße 53 A<br />
99423 Weimar<br />
Telefon: 03643 851280<br />
Fax: 03643 851278<br />
E-Mail: ugm_sv@hotmail.com<br />
Maurer- und Betonbauerhandwerk<br />
Hartlep und Höch Ingenieure<br />
Dipl.-Ing. Ingo Hartlep<br />
OT Leinefelde, Bahnhofstraße 38<br />
37327 Leinefelde-Worbis<br />
Telefon: 03605 501605<br />
Fax: 03605 501606<br />
E-Mail: info@hartlepundhoech.de<br />
Ingenieurbüro Seidel<br />
Dipl.-Ing. (FH) Frank Seidel<br />
Johann-Sebastian-Bach-Straße 78a<br />
98529 Suhl<br />
Telefon: 03681 311911<br />
Fax: 03681 311912<br />
E-Mail:<br />
f.seidel@ing-buero-seidel.de<br />
Mieten für Grundstücke und Gebäude<br />
Sachverständigenbüro Th. Kozlik<br />
Dipl.-Ing. Thomas Kozlik<br />
Helenstraße 16a<br />
98617 Meiningen<br />
Telefon: 03693 43351, 41206<br />
Fax: 03693 41212<br />
E-Mail: koshman2@arcor.de<br />
Pflaster, Platten und Einfassungen<br />
Sachverständigenbüro<br />
schröter-ingenieur<br />
Dipl.-Ing. (FH) Dietmar Schröter<br />
Sundhäuser Straße 39<br />
99867 Gotha<br />
Telefon: 03621 302660<br />
Fax: 03621 302666<br />
E-Mail: d.schroeter@<br />
its-ingenieurgesellschaft.de<br />
Schäden an Gebäuden<br />
Bau-Ing.- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dr.-Ing. Stefan Weyhe<br />
Bahnhofstraße 9<br />
99947 Bad Langensalza<br />
Telefon: 03603 894188<br />
Fax: 03603 894187<br />
E-Mail: weyhe-s@t-online.de<br />
Hartlep und Höch Ingenieure<br />
Dipl.-Ing. Ingo Hartlep<br />
OT Leinefelde, Bahnhofstraße 38<br />
37327 Leinefelde-Worbis<br />
Telefon: 03605 501605<br />
Fax: 03605 501606<br />
E-Mail: info@hartlepundhoech.de<br />
30 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Ingenieurbüro<br />
Dipl.-Ing. Christine Scholze<br />
Gustav-Freytag-Straße 39<br />
99096 Erfurt<br />
Telefon: 0361 3458335<br />
Fax: 0361 3458377<br />
E-Mail: ch-scholze@gmx.de<br />
Dipl.-Ing. Heiko Müller<br />
Harzstraße 30<br />
99734 Nordhausen<br />
Telefon: 03631 990247<br />
Fax: 03631 479465<br />
Planungs- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Müller<br />
Schulstraße 10<br />
98639 Walldorf<br />
Telefon: 03693 803686<br />
Fax: 03693 897535<br />
E-Mail: svb-mueller@web.de<br />
BISKOP<br />
Architekten + Ingenieure GbR<br />
Dipl.-Ing. Roland Biskop<br />
Schillerstraße 18<br />
99423 Weimar<br />
Telefon: 03643 903964<br />
Fax: 03643 505511<br />
E-Mail: info@biskop.de<br />
Bau- und Sachverständigenbüro<br />
Niebergall<br />
Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Niebergall<br />
Gutbierstraße 66<br />
99947 Bad Langensalza<br />
Telefon: 03603 843000<br />
Fax: 03603 843002<br />
E-Mail: f.niebergall@web.de<br />
Ingenieurbüro für Bauwesen<br />
Dipl.-Ing. Horst Hoyer<br />
Schöne Allee 1<br />
99867 Gotha<br />
Telefon: 03621 400656<br />
Fax: 03621 751415<br />
E-Mail: h.hoyer@pgm-gotha.de<br />
Planungs- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. (FH) Ralf Schmeißer<br />
OT Großenlupnitz, Buggasse 121<br />
99820 Hörselberg-Hainich<br />
Telefon: 036920 80403<br />
Fax: 036920 80339<br />
E-Mail: ralfschmeisser@<br />
t-online.de<br />
Schadensfeststellung von Gebäuden<br />
und baulichen Anlagen<br />
der Landwirtschaft<br />
Bauplanungs- und<br />
Sachverständigenbüro<br />
Dipl.-Ing. (FH) Klaus Tölle<br />
August-Bebel-Platz 12<br />
99734 Nordhausen<br />
Telefon: 03631 895882<br />
Fax: 03631 895882<br />
E-Mail: klaus.toelle@toelle.info<br />
Stahlhochbau (Statik, Stahlbau, Konstruktiver<br />
Ingenieurbau)<br />
Ingenieurbüro für<br />
Statik und Stahlbau<br />
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Engelmann<br />
Gustav-Freytag-Straße 16 a<br />
99096 Erfurt<br />
Telefon: 0361 3461682<br />
Fax: 0361 3461683<br />
E-Mail: engelmann@fh-erfurt.de<br />
Tragwerke (Statik und Konstruktion)<br />
im Stahlhochbau<br />
Ingenieurbüro Bruchwalski<br />
Dipl.-Ing. Dieter Bruchwalski<br />
Hauptstraße 10<br />
37355 Niederorschel<br />
Telefon: 036076 40506<br />
Fax: 036076 40786<br />
E-Mail: info@bruchwalski.com<br />
Verifizierung im Treibhausgas-Emissionshandel<br />
(TEH)<br />
Ingenieurbüro für Energiewirtschaft<br />
Dr.-Ing. Dirk Schramm<br />
Landsbergerstraße 18a<br />
98617 Meiningen<br />
Telefon: 03693 880090<br />
Fax: 03693 8800999<br />
E-Mail: dr.schramm@ifegmbh.de<br />
Vorbeugender Brandschutz<br />
Sachverständigenbüro<br />
für Brandschutz<br />
Hauptniederlassung Weimar<br />
Dipl.-Ing. Erhard Arnhold<br />
Lyonel-Feininger-Straße 5<br />
99425 Weimar<br />
Telefon: 07000 2764653<br />
Fax: 07001 2764653<br />
E-Mail:<br />
ibarnwe@arnhold-muellenberg.de<br />
Zimmererhandwerk<br />
Hartlep und Höch Ingenieure<br />
Dipl.-Ing. Ingo Hartlep<br />
OT Leinefelde, Bahnhofstraße 38<br />
37327 Leinefelde-Worbis<br />
Telefon: 03605 501605<br />
Fax: 03605 501606<br />
E-Mail: info@hartlepundhoech.de<br />
Öffentlich bestellte<br />
Vermessungsingenieure<br />
Kataster-/Liegenschaftsvermessung,<br />
Bodenordnung, Gutachten<br />
Bartenstein & Eberhard - ÖbVI<br />
Dipl.-Ing. Uwe Eberhard<br />
Obere Braugasse 15<br />
98646 Hildburghausen<br />
Telefon: 03685 40510<br />
Fax: 03685 405121<br />
E-Mail: vermessung@bartenstein-eberhard-hbn.de<br />
Kataster-/Liegenschaftsvermessung<br />
Vermessungsbüro Seidel - ÖbVI<br />
Dipl.-Ing. (FH) Dieter Seidel<br />
Beunten 13<br />
07922 Tanna<br />
Telefon: 036646 21401<br />
Fax: 036646 21122<br />
E-Mail: seidel@vb-seidel.de<br />
Kataster-/Liegenschaftsvermessung,<br />
Gutachten<br />
Öffentlich bestellter<br />
Vermessungsingenieur<br />
Beratender Ingenieur<br />
Dipl.-Ing. Jens Platz<br />
Seewiesenweg 17<br />
99887 Gräfenhain<br />
Telefon: 03624 401584<br />
Fax: 03624 315155<br />
E-Mail: oebvijensplatz@aol.com<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
31
forschung in weimar<br />
IFF - Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V.<br />
Forschen für die Wirtschaft<br />
IFF Weimar e. V. - Neues Technikum und Bürogebäude in Tröbsdorf<br />
Forschung und Entwicklung für die Baubranche bestimmen<br />
die Leistungsstärke und Wettbewerbsfähigkeit des Institutes<br />
für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V. (IFF). Es gilt,<br />
Trends und Anforderungen frühzeitig zu erkennen und zukunftsweisende<br />
Lösungen zu entwickeln. Investitionen in den<br />
Ausbau der Infrastruktur des Institutes sind die Basis für effiziente<br />
Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in den Bereichen<br />
Fertigteiltechnik, Baustoffe und Fertigbau. Nach dem<br />
Umzug des Institutes in ein eigenes Bürogebäude (2.400 qm<br />
für zukünftig bis zu 80 Mitarbeiter) im Februar wurde am<br />
30. April 2010 der Grundstein für den Technikumsneubau auf<br />
eigenem Grundstück gelegt.<br />
Nach lediglich 6 Monaten Bauzeit wurde das IFF-Technikum am<br />
3. November 2010 feierlich eröffnet. Auf 1.500 qm befinden<br />
sich maschinentechnische Versuchsfelder, das Baustofflabor<br />
mit integrierter Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle<br />
(anerkannt als VPMA-Prüfstelle) sowie modernste messtechnische<br />
Einrichtungen und Anlagen.<br />
Die Investitionskosten für Grundstück, Umbau Bürogebäude<br />
und Neubau Technikum belaufen sich auf rund 3,1 Mio. EUR<br />
und wurden vom Freistaat <strong>Thüringen</strong> sowie durch Mittel der<br />
europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für<br />
regionale Entwicklung (EFRE) zu 50 % gefördert.<br />
Mit seinem neuen Technikum stellt sich der IFF Weimar e. V.<br />
der Forderung, die Kreativität der Forschung mit den individuellen<br />
Bedürfnissen unterschiedlichster Industriepartner zu<br />
verbinden und den Weg von der Idee zur Problemlösung zu<br />
verkürzen. Modernste Versuchs- und Prüfanlagen, wie Vibrationsformen,<br />
Rohr- und Steinfertiger, erlauben die Herstellung<br />
von Betonerzeugnissen zu Versuchszwecken und ermöglichen<br />
praxisgerechte Untersuchungen im labor- bzw. kleintechnischen<br />
Maßstab. Weiterhin verfügt das Technikum über Einrichtungen<br />
zur Prüfung weiterer Baustoffe und Bauprodukte,<br />
wie z. B. eine keramische Versuchsstrecke sowie umfangreiche<br />
mobile und stationäre Messsysteme. Nachfolgend zeigen wir<br />
ausgewählte Beispiele:<br />
Grundsteinlegung für das IFF-Technikum am 30. April 2010 Feierliche Eröffnung des IFF-Technikums am 3. November 2010<br />
Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V. • Über der Nonnenwiese 1 • 99428 Weimar • www.iff-weimar.de<br />
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Ulrich Palzer • Telefon: 03643 8684-0 • Fax: 03643 8684-113 • E-Mail: kontakt@iff-weimar.de
Betonsteinfertiger mit harmonischer Formvibration<br />
Die Herstellung von Betonsteinen durch die Formgebung und<br />
Verdichtung mit harmonischer Vibration ist ein am IFF Weimar<br />
e. V. entwickeltes flexibles Verfahren mit deutlich verbessertem<br />
Umweltverhalten durch Lärm- und Schwingungsreduzierung.<br />
Der als Funktionsmuster entwickelte und erprobte Betonsteinfertiger<br />
mit harmonischer Formvibration macht das Verdichtungsverfahren<br />
durch eine Massenreduktion der bewegten Komponenten<br />
effizienter, verbessert die Steinqualität und erlaubt die Herstellung<br />
unterschiedlicher Betonwaren in kleinen Stückzahlen.<br />
Die 3D-Schwingprüfanlage ist für die Belastungsprüfung mechanischer,<br />
elektrischer und elektronischer Komponenten ausgelegt,<br />
die bei ihrer Nutzung sehr hohen dynamischen Stoß- und Schwingungseinwirkungen<br />
ausgesetzt sind, wie z. B. die Baugruppen in<br />
Geländefahrzeugen, Bau- und Baustoffmaschinen. Aus der gezielten<br />
Prüfung von Schwingungsfestigkeit, Funktionssicherheit und<br />
Ermüdungsverhalten lassen sich umfassende Erkenntnisse für eine<br />
nutzerorientierte und -optimierte Produktqualität ableiten.<br />
Impedanzrohr zur Messung der Schallabsorption<br />
Blick in das neue IFF-Technikum<br />
Das Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V. wird<br />
sich künftig verstärkt mit der Problematik des Schallschutzes<br />
im Bauwesen beschäftigen. Die dazu errichtete normgerechte<br />
Prüfkammer im IFF-Technikum erlaubt die Messung der Schalldämmung<br />
von Wandkonstruktionen. Weitere Untersuchungen<br />
zur Schallabsorption von Bau- und Akustikmaterialien sowie von<br />
Baukonstruktionen ermöglicht ein neuer Impedanzversuchsstand.<br />
Seit nunmehr 6 Jahren führt der IFF Weimar e. V. die Tradition der<br />
Weimarer Ziegelforschung fort. Das am 23. Februar <strong>2011</strong> ins Leben<br />
gerufene 1. IFF-Baustoff-FORUM war deshalb dem „Ziegel –<br />
Entwicklungen. Trends. Perspektiven“ gewidmet. Vertreter aus<br />
Forschungseinrichtungen, Prüfinstituten und Industrieunternehmen<br />
trafen sich, um aktuelle baustoffliche Fragen zu diskutieren.<br />
Geplant ist die jährliche Durchführung eines Baustoff-FORUMs.<br />
Im Fokus stehen dabei praxisnahe Themen. Informiert wird zu aktuellen<br />
Entwicklungen, innovativen Produkten und neuen Technologien<br />
in der Baustoffbranche.<br />
forschung in weimar<br />
3D-Schwingprüfanlage<br />
Keramische Versuchsstrecke<br />
Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V. • Über der Nonnenwiese 1 • 99428 Weimar • www.iff-weimar.de<br />
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Ulrich Palzer • Telefon: 03643 8684-0 • Fax: 03643 8684-113 • E-Mail: kontakt@iff-weimar.de
forschung in weimar<br />
Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e. V.<br />
Innovationen für<br />
den Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Im Jahre 1991 wurde das Forschungsinstitut für Tief- und<br />
Rohrleitungsbau Weimar e. V. (FITR) als gemeinnütziger eingetragener<br />
Verein gegründet. Die FITR-Gesellschaft für Innovation<br />
im Tief- und Rohrleitungsbau Weimar mbH wurde als zusätzliche<br />
Struktureinheit 1995 geschaffen. Seit dem 1. Januar<br />
2008 führt die FITR – Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau<br />
gemeinnützige GmbH, als Rechtsnachfolger des Forschungsinstitutes<br />
für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e. V.,<br />
die Forschungstätigkeit fort und ist auf dem gesamten Gebiet<br />
des Tief- und Rohrleitungsbaus und darüber hinaus tätig.<br />
Mittlerweile kann der Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Weimar e. V. auf 52 Mitglieder der rohrleitungsherstellenden<br />
Industrie, Tief- und Rohrbaufirmen, Ingenieurbüros,<br />
Versorgungsunternehmen und Fachexperten aus allen Bundesländern<br />
verweisen. Das FITR ist strukturiert in die Fachbereiche<br />
„Energie und Umwelt“, „Infrastruktur“ und „Leitungsbionik“.<br />
Seit dem 1. Juli 2010 ist das sanierte Max-Zöllner-Haus in Weimar<br />
der neue Institutssitz.<br />
Im Fachbereich „Leitungsbionik“ werden bionische Vorbilder<br />
als Grundstock für Innovationen im Rohrleitungsbau genutzt.<br />
Besonders die Erkenntnisse auf dem Gebiet sich selbstreinigender<br />
Oberflächen waren die Initialzündung dafür, die<br />
Innenseite von Rohrleitungen zu strukturieren, um dem Problem<br />
von Ablagerungen entgegenzutreten. Mehrjährige Untersuchungen<br />
brachten makroskopische Strukturen hervor,<br />
die selbst bei niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten und bei<br />
geringem Gefälle durch Erzeugung von künstlichen Wirbeln<br />
den Abtrag von Feststoffen beschleunigen und neue Ablagerungen<br />
verhindern. Anwendung findet die Neuentwicklung<br />
u. a. in Entwässerungsrinnen aus Beton. Die Fa. RHEBAU Rheinische<br />
Beton- und Bauindustrie GmbH aus Dormagen stellt<br />
die selbstreinigende Rinne in Lizenz der FITR Weimar GmbH<br />
her und präsentierte den Prototyp (Abb. 1) erstmalig auf der<br />
IFAT Entsorga 2010.<br />
Zur weiteren Erhöhung der Leitungssicherheit wurde das Rohrleitungssystem<br />
„Safe Pipe“ mit mehreren Forschungspartnern<br />
entwickelt, welches selbständig über ein Sensorsystem unkontrollierte<br />
Belastungen und Gasaustritte erfassen kann. Ideengeber<br />
ist der natürliche Prozess der Informationsübertragung<br />
über das Nervensystem. Darüber hinaus liefern Konstruktionen<br />
der Natur auch für die Optimierung von Bauteilen interessante<br />
Vorlagen. Im Speziellen für einen reibungsfreien Strömungswächter<br />
mit elastischem Verschlussmechanismus.<br />
Das Augenmerk der Forschungs- und Entwicklungsarbeit im<br />
Fachbereich „Energie und Umwelt“ lag in der Vergangenheit<br />
vorrangig im Bereich der Baustoffentwicklung für den Tief- und<br />
Rohrleitungsbau.<br />
In den letzten Jahren sind weitere Schwerpunkte auf dem Gebiet<br />
der Bauverfahren und des Hochwasserschutzes sowie der<br />
Nutzung regenerativer Energien, hier insbesondere der Geothermie,<br />
hinzugekommen.<br />
Abb. 1: Selbstreinigende Entwässerungsrinne aus<br />
der Serie AQUAWAY ®<br />
Abb. 2: Deichsanierung mittels Injektion von<br />
modifizierten Tongemischen<br />
Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e. V. • Gutenbergstraße 29a • 99423 Weimar • Web: www.fitr.de<br />
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Wolfgang Berger • Telefon: 03643 8268-0 • Fax: 03643 8268-26 • E-Mail: wolfgang.berger@fitr.de
Auf dem Gebiet des Hochwasserschutzes stehen neue Deichkonstruktionen<br />
und alternative Sanierungsverfahren im Vordergrund.<br />
Zu nennen ist u. a. das vom FITR initiierte und von<br />
der EU geförderte Forschungsvorhaben PRODICON „Land<br />
Protection by Improvement of Dike Construction“.<br />
Das FITR arbeitete mit Partnern aus Holland, Polen, Tschechien<br />
und Deutschland gemeinsam an der Entwicklung eines<br />
Deichsanierungsverfahrens zum gezielten Einbau von modifizierten<br />
Tonen mittels Injektion (Abb. 2). Hierdurch können u. a.<br />
Hohlräume und Undichtigkeiten im Deich gezielt abgedichtet<br />
werden.<br />
Abb. 3: Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2010“<br />
v. l. n. r.: Jörg Schmiedel (Leiter Investment & Finanz-Center,<br />
Deutsche Bank Weimar), Dipl.-Ing. Ute Büchner (Leiterin<br />
Fachbereich „Energie und Umwelt“, FITR gGmbH),<br />
Christine Lieberknecht (Ministerpräsidentin des Freistaates<br />
<strong>Thüringen</strong>), Dr.-Ing. Wolfgang Berger (Geschäftsführer der<br />
FITR gGmbH) und Oliver Florschütz (Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Bayern-Nord/<strong>Thüringen</strong>, Deutsche Bank)<br />
Wachsender Energiebedarf und abnehmende Ressourcen der<br />
klassischen Energiequellen Öl und Gas bringen eine gesteigerte<br />
Nachfrage nach alternativen Energieformen mit sich. Deshalb<br />
widmet man sich im Fachbereich der Geothermie – eine<br />
unerschöpfliche, erneuerbare, umweltschonende und wirtschaftliche<br />
Energiequelle. Nähere Informationen zu den Aktivitäten<br />
sind einem gesonderten Beitrag zu entnehmen.<br />
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit des FITR wurde am<br />
24. August 2010 im Max-Zöllner-Haus in Weimar besonders<br />
gewürdigt. Das Konzept für „Erdwärme in Jugendstilvilla – ein<br />
Forschungsinstitut ermöglicht Klima- und Denkmalschutz unter<br />
einem Dach“ wurde als „Ausgewählter Ort 2010“ im Rahmen<br />
des bundesweiten Wettbewerbs „365 Orte im Land der<br />
Ideen“ ausgezeichnet (Abb. 3). Damit ist das FITR nach der<br />
Auszeichnung für „Safe Pipe“ im Jahr 2009 bereits zum zweiten<br />
Mal ein Preisträger des Innovationswettbewerbs.<br />
Ein Tätigkeitsfeld im Fachbereich „Infrastruktur“ stellen Entwicklungen<br />
auf dem Gebiet der Inspektionstechnik dar.<br />
Weitere Forschungsarbeiten umfassen u. a. neue Technologien<br />
und Produkte zur Leitungssanierung und die Wärmenutzung<br />
aus Abwasser. Außerdem unterhält der Fachbereich ein<br />
Rohrlabor zur Bestimmung der Nutzungsdauer von metallischen<br />
Rohrleitungen.<br />
Auf dem Gebiet der Wärmenutzung aus Abwasser werden zurzeit<br />
drei Projekte durchgeführt. Zur unmittelbaren Nutzung der<br />
Abwasserwärme aus dem Abwasserkanal wurde im FITR eine<br />
Wärmetauschermatte, welche bei der Innenrohrsanierung oder<br />
Nachrüstung mittels Schlauchliningverfahren in die Abwasserkanalisation<br />
auch bei kleineren Querschnitten eingebracht<br />
wird, entwickelt.<br />
Im Rahmen eines weiteren Forschungsprojektes entwickelt<br />
das FITR einen Gebäudesegmentwärmetauscher, welcher zur<br />
Nachrüstung oder Neuinstallation in industriellen, gewerblichen<br />
oder häuslichen Abwasseranlagen geeignet ist und dort<br />
Abb. 4: Pilotprojekt „Thermpipe“<br />
in horizontalen und vertikalen Abwasserleitungen installiert werden<br />
kann. Mit dem entwickelten Rohrsystem „Thermpipe“ kann<br />
Wärme aus dem System Boden – Kanal, d. h. zum einen aus<br />
dem im Inneren des Rohres fließenden Abwassers und der dort<br />
befindlichen Luft und zum anderen aus dem das als Abwasserrohr<br />
verlegte Rohr umgebenden Boden, zurückgewonnen werden.<br />
Im Rahmen dieses Projektes wird z. Zt. in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Weimar und seinen Stadtwerken ein Pilotprojekt<br />
durchgeführt (Abb. 4), welches zum Ziel hat, die Warmwasserbereitung<br />
für das dortige Wimaria Stadion durch die Abwasserwärme<br />
eines in der Nähe befindlichen Abwasserkanals<br />
abzusichern.<br />
Mit der Durchführung dieses Pilotprojekts sind die Beteiligten<br />
Vorreiter für die Anwendung dieses neuen Systems der Abwasserwärmenutzung.<br />
Gleichzeitig stellt dieses Projekt eine gelungene<br />
Symbiose zwischen Kommune und dem ansässigen Forschungsinstitut<br />
für eine nachhaltige Forschung dar. Die Anlage<br />
wurde am 11. Mai <strong>2011</strong> im Rahmen eines Pressetermins an die<br />
Stadt Weimar übergeben.<br />
forschung in weimar<br />
Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e. V. • Gutenbergstraße 29a • 99423 Weimar • Web: www.fitr.de<br />
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Wolfgang Berger • Telefon: 03643 8268-0 • Fax: 03643 8268-26 • E-Mail: wolfgang.berger@fitr.de
Technische Infrastruktur, Tragwerksplanung, Spezialtiefbau, Expertisen<br />
Beratender und bauvorlagenberechtigter Ingenieur<br />
Weimar<br />
Fachartikel zur Pilzbildung bei Bauelementen aus Holz<br />
Leimholzbinder in Feuchträumen<br />
Leimholzbinder sind interessante<br />
konstruktive Bauteile für weitgespannte<br />
Hallen. Die notwendigen<br />
Kontrollen und die Langzeitwartung<br />
sind spätestens nach der<br />
Katastrophe von Bad Reichenhall<br />
in das allgemeine Bewusstsein gerückt.<br />
Obgleich das Problem des<br />
richtigen Klebers für die Verleimung<br />
der Brettschichten durch die Industrie<br />
gelöst zu sein scheint, gibt es<br />
unter bestimmten Nutzungs- und<br />
Einsatzbedingungen Bereiche, die<br />
sowohl in der Planung, als auch in<br />
der Bauüberwachung höchster<br />
Sorgfalt bedürfen. Dies ist bei solchen<br />
Einsatzfällen besonders geboten,<br />
wo hohe Luftfeuchtigkeitsbelastung<br />
und extreme Temperaturwechselzonen<br />
vorliegen. Bei Überdachungen<br />
von Hallenbädern hat<br />
sich die Verwendung von transluzenten<br />
Membrankissen-Segmenten<br />
zwischen den Leimholzbindern<br />
bewährt. Die zwischen den Trägern<br />
unter Druckluft stabilisierten<br />
Kunststoffmembranen sind robust<br />
und erfüllen da, wo eine entsprechende<br />
Luftschicht vorliegt, auch<br />
die Wärmeschutzanforderungen.<br />
Die verjüngten, gegen Null auslaufenden<br />
Verankerungszonen<br />
der Kissen über den Trägern sind<br />
natürliche Wärmebrücken und<br />
kondensatgefährdet. Soweit die<br />
dafür auf der Oberseite der Leimholzbinder<br />
vorgesehenen kondensatabführenden<br />
Tropfrinnen entsprechend<br />
dimensioniert und wartungssicher<br />
verlegt werden, ergeben<br />
sich nach bisheriger Erfahrung<br />
keine Probleme.<br />
Schwierig zu beherrschen sind die<br />
Durchdringungspunkte im Auflagerbereich,<br />
weil das Wasserdampfdargebot<br />
im Spalt zwischen Leimholzbinder<br />
und umgebendem<br />
Mauerwerk bzw. der Vordachkonstruktion<br />
wie an den übrigen<br />
Oberflächen des Innenraumes ansteht,<br />
aber nicht durchgängig von<br />
einer funktionierenden Dampfsperre<br />
blockiert wird.<br />
Außenansicht der Durchdringung mit Pilz- und Witterungsschäden<br />
Desgleichen, von innen<br />
Im vorliegenden Fall kam es nach<br />
relativ kurzer Nutzung eines Freizeitbades<br />
zu äußerlich sichtbaren<br />
Verfärbungen der Leimholzbinder.<br />
Die Analyse mit Wärmebildkamera<br />
zeigt, dass im Durchdringungsbereich<br />
der Binder kalte, Kondenswasser<br />
gefährdete Flächen vorliegen,<br />
die nicht nur die Struktur<br />
der Holzkonstruktion im physikalischen<br />
Sinne, sondern auch durch<br />
Pilzbefall gravierend schädigen.<br />
Die Untersuchung des Beispiels<br />
hat gezeigt, dass sich diese Vorgänge<br />
gewissermaßen im Verborgenen,<br />
also in solchen Zonen<br />
abspielen, die eine turnusmäßige<br />
Revision nicht ermöglichen. Da<br />
sich daraus Standsicherheitsrisiken<br />
für die Leimholzbinder ergeben<br />
können, muss die konstruktive<br />
Durchbildung dieser Detailpunkte<br />
so vorgenommen werden,<br />
dass ein sicherer Schutz gegen<br />
Wasserdampftransport in nicht<br />
kontrollierbare Bereiche der Leimholzbinder<br />
gegeben ist und durch<br />
entsprechende Wärmedämmmaßnahmen<br />
gegebenenfalls auch durch<br />
gezielte segmentierte Belüftungen<br />
diesem Schadensrisiko zu begegnen<br />
ist. Im vorliegenden Fall waren alle<br />
Durchdringungen zu eröffnen, eine<br />
intensive Inspektion der Holzkonstruktion<br />
vorzunehmen und den<br />
oben genannten Regeln entsprechend<br />
wieder zu verschließen.<br />
Dabei ist auf einen Luft-/Feuchtetransport<br />
über Risse im Leimholzbinder<br />
zu achten, die für sich genommen<br />
unschädlich sind.<br />
Durchdringung Außenbereich mit Wärmebild<br />
und Fehlstellen im Maueranschluss<br />
Planungsgruppe Mönnig - International<br />
Centre for Consultancy Services<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Ulrich Mönnig<br />
Belvederer Allee 25<br />
99425 Weimar<br />
www.iccs-weimar.de<br />
Telefon 03643 516538<br />
Fax 03643 516540<br />
E-Mail sekretariat@iccs-weimar.de<br />
36 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Baugrund, Geotechnik, Drucksondierung<br />
Beratender Ingenieur<br />
Heilbad Heiligenstadt<br />
Wasserseitige Drucksondierungen unter erschwerten Bedingungen<br />
Fachartikel: Baugrund- und Bauwerkserkundung<br />
Blick in die Tiefe<br />
Effektive Verkehrssysteme sind in<br />
Ballungszentren unverzichtbar für<br />
die wirtschaftliche Entwicklung,<br />
Beschäftigung und den Wohlstand<br />
der Region. Wasserstraßen leisten<br />
hierzu einen wesentlichen Beitrag<br />
und das nachweislich schon seit<br />
dem Jahr 1298. Der Güterverkehr<br />
über die Wasserstraßen ist umweltfreundlich,<br />
sicher, energiesparend<br />
und kostengünstig. Ein modernes<br />
Binnenschiff kann bis zu 50<br />
LKW ersetzen und so die Lebensqualität<br />
und Funktionsfähigkeit<br />
unserer Städte und Regionen erhöhen.<br />
Gleichzeitig ermöglichen die<br />
Wasserstraßen eine umfangreiche<br />
Freizeit- und Erholungsnutzung,<br />
bieten Lebensraum für seltene<br />
Pflanzen und Tiere und dienen der<br />
Hochwasserabfuhr und der Energiegewinnung.<br />
Aus diesem Grund<br />
ist die Gewährleistung der Sicherheit<br />
und Funktionsfähigkeit des<br />
Verkehrsweges Wasserstraße auch<br />
für die Hauptstadt der Bundesrepublik<br />
Deutschland Berlin von entscheidender<br />
Bedeutung. Da häufig<br />
jedoch der außen sichtbare nicht<br />
mit dem wahren technischen Zustand<br />
eines Bauwerkes gleichzusetzen<br />
ist und auch z. B. die Standsicherheiten<br />
von Ufermauern von<br />
entscheidender Bedeutung sind,<br />
wurden vom Wasserstraßen-Neubauamt<br />
Berlin aus einer Liste der<br />
am dringlichsten zu bearbeitenden<br />
Uferabschnitte (Schadensklasse/<br />
SK 4) 7 Teilstrecken zur Baugrundund<br />
Bauwerkserkundung ausgewiesen.<br />
Davon befinden sich 5<br />
in der Spree-Oder-Wasserstraße<br />
(SOW) und je eine im Teltowkanal<br />
(TeK) und dem Charlottenburger<br />
Verbindungskanal (CVK). Mit der<br />
Durchführung eines umfangreichen<br />
Untersuchungsprogramms unter<br />
schwierigsten Bedingungen, landseitige<br />
Erkundung in beengten<br />
Verhältnissen sowie wasserseitige<br />
Erkundung mit unterschiedlichsten<br />
Randbedingungen, wurde die<br />
ivers brunnenbau gmbh unter der<br />
maßgeblichen Mitwirkung der<br />
geotechnik heiligenstadt gmbh beauftragt.<br />
Das Aufgabengebiet der<br />
geotechnik heiligenstadt gmbh<br />
reichte von der Projektkoordinierung<br />
(Arbeitstrupps, Eigentümer,<br />
Genehmigungsstellen, Labor) bis<br />
zur Ausführung von Drucksondierungen<br />
mit integrierter magnetischer<br />
Spitze zu Land und zu Wasser,<br />
was selbst für die Metropole<br />
Berlin ein Novum darstellte.<br />
Eine entscheidende Grundlage für<br />
die erfolgreiche Abwicklung solch<br />
komplexer Aufgaben bildet das<br />
interdisziplinäre Team aus 50 Mitarbeitern,<br />
die als kompetente Part-<br />
Für die Felduntersuchungen<br />
zur Baugrunderkundung wurden<br />
die folgenden Aufschlussverfahren<br />
angewandt:<br />
• Bohrung mit durchgehender<br />
Gewinnung nicht gekernter<br />
Proben bzw. an ausgewählten<br />
Bohrungen und ausgewählten<br />
Tiefen gekernte Proben (Linerbohrungen)<br />
im Trockenbohrverfahren<br />
mit Verrohrung DIN<br />
22475-1:2006, Bohrdurchmesser<br />
mind. 100 mm, inkl. Entnahme<br />
von Proben der Güteklasse<br />
1 (2) sog. Sonderproben<br />
und Liner und Durchführung<br />
von Standard Penetration Tests<br />
(SPT nach DIN 4094-2:2003-05)<br />
im Bohrloch<br />
• Kleinbohrung nicht verrohrte<br />
Bohrung nach DIN 22475-1:2006<br />
Tabelle 2, Zeile 9<br />
• Drucksondierung mit integrierter<br />
magnetischer Spitze zur<br />
Munitionsortung (CPT-E nach<br />
DIN 4094 bzw. CPT, Typ TE1<br />
nach DIN 22476-1: 2005-04)<br />
• Rammsondierung mit der<br />
Schweren Rammsonde (DPH<br />
nach DIN 4094 und DIN 22476-<br />
2: 2005-05)<br />
• Mauerwerksbohrungen über<br />
und unter Wasser nach Merkblatt<br />
BAW<br />
• Kampfmittelfreigabe mit Tauchereinsatz.<br />
ner für private und öffentliche Auftraggeber<br />
sowie Forschungsinstitute<br />
in allen Gebieten der Geotechnik<br />
(Planung, Beratung, Gutachten<br />
und Baugrunderkundung, Dienstleistungen,<br />
Geothermie und Baustoffe,<br />
Umwelt, Infrastruktur) zur<br />
Verfügung stehen. Seit der Gründung<br />
der geotechnik heiligenstadt<br />
gmbh durch Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />
im Jahr 1995 wurde ein Entwicklungspotenzial<br />
konsequent ausgeschöpft,<br />
die Ingenieurinnen und<br />
Ingenieure bearbeiten heute alle<br />
komplexen geotechnischen Aufgaben<br />
bundesweit und darüber<br />
hinaus in ganz Europa.<br />
geotechnik heiligenstadt gmbh<br />
Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />
Aegidienstraße 14<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
www.geotechnik.com<br />
Telefon 03606 5540-0<br />
Fax 03606 5540-40<br />
E-Mail info@geotechnik.com<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
37
Hochbau, Ingenieurbau, Straßenbau und Erschließung, Gebäudetechnik, Gesamtplaner<br />
Beratende und bauvorlageberechtigte Ingenieure<br />
Leinefelde-Worbis, Großräschen<br />
Entwurf eines Energie-Plus-Hauses<br />
Fachartikel: Biotech-Design und anwendungsorientierte Nanotechnologie<br />
Zukunftsorientierte Forschung in der Bauwirtschaft<br />
Die Bauwirtschaft ist eine Branche<br />
mit einem hohen Innovationspotenzial.<br />
Allerdings ist der Weg von der<br />
Idee bis zur Ausführung auf der<br />
Baustelle aufgrund besonderer Anforderungen<br />
an die Sicherheit und<br />
Dauerhaftigkeit von Bauprodukten<br />
und -verfahren besonders lang und<br />
„steinig“. Querschnittstechnologien,<br />
wie Nanotechnik und Bionisches<br />
Design, bieten jedoch Erfolg versprechende<br />
Ansätze für die Entwicklung<br />
„wirklicher Bauinnovationen“,<br />
welche der Bauwirtschaft<br />
völlig neue Perspektiven eröffnen<br />
könnten. Dabei werden Verbindungen<br />
zu Themen wie Klimaschutz<br />
sowie Energie- und Ressourceneffizienz<br />
hergestellt. Die Vorstellung<br />
von Hybridsteinmodulen schlägt<br />
zudem eine Brücke zu innovativen<br />
Bauprojekten und -produkten. Der<br />
Geschäftsführer der AIG GmbH<br />
Beraten und Planen, Dipl.-Ing. Peter<br />
Ignaz Kirsten, beschäftigt sich seit<br />
mehr als fünf Jahren mit der Frage<br />
der bauwirtschaftlichen Untersuchung<br />
zur Leistungsfähigkeit von<br />
Hybridsteinmodulen bei nachhaltig<br />
ökonomisch-ökologischen Gebrauch<br />
unter Ausnutzung verbesserter<br />
Stoffeigenschaften von hybriden<br />
UHPC-Konstruktionen, mit einer<br />
patentierten Eigenentwicklung,<br />
dem Hybridstein als Energiespeichersystem<br />
in Gebäudehüllen für<br />
den Einsatz in Smart Green Citys.<br />
Vor allem unter den Aspekten der<br />
ressourcen- und energiesparenden<br />
Entwicklung von neuartigen Materialien,<br />
wie z.B. Ultra Hochfesten<br />
Beton (UHFB/UHPC) und den daraus<br />
resultierenden nachhaltigen Bauweisen,<br />
kann sich ein Hybridsteinbauwerk<br />
als zukunftsweisende Variante<br />
etablieren.<br />
Im Bereich der energetischen Gebäudeoptimierung,<br />
aber nicht zuletzt<br />
in der Gebäudesanierung ist<br />
absehbar, dass sich mit zunehmender<br />
Energie- und Ressourcenverknappung,<br />
bei der klassischen<br />
Mauerwerksbauweise ein Alternativ-Konzept<br />
abzeichnen könnte.<br />
Das vorliegende Forschungsergebnis<br />
verfolgt die Zielsetzung, Anwendungskriterien<br />
zu formulieren, um<br />
den Einstieg auf umweltgerechtere,<br />
technisch und wirtschaftlich optimierte<br />
Gebäudeelemente aus UHPC<br />
sowie die Akzeptanz für die gewonnenen<br />
Erkenntnisse der Anwendungsforschung<br />
von hybriden<br />
Betonstrukturen zu stärken. „Stand<br />
der Technik, Stand der Forschung,<br />
eigene Vorarbeit.“ Aus der Fokussierung<br />
auf den Themenkomplex<br />
Hybridstein lassen sich vielfältige<br />
Anwendungen sowohl auf dem<br />
Gebiet Massivbau als auch in den<br />
zukunftsnahen Bereichen modulare<br />
Speichermedien und energiesparendes<br />
Bauen generieren.<br />
Die Vorteile des Hybridsteins<br />
gegenüber einschlägigen Baumaterialien<br />
liegen in seiner multiplen<br />
Einsatzfähigkeit in verschiedenen<br />
Anwendungsgebieten und der<br />
Möglichkeit, alternative Baustoffe<br />
in ein und derselben Konfiguration<br />
verwenden zu können. Kernperformance<br />
des Hybridsteines ist dabei<br />
immer seine duale Fähigkeit, sowohl<br />
konstruktiv starken Anforderungen<br />
gerecht zu werden, als auch nachhaltige,<br />
energetisch vorteilhafte<br />
TGA-Konzepte als innenliegende<br />
38 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Rahmentragwerk aus Ultra Hochfesten Beton<br />
(UHPC) Druckfestigkeit von 120-420 N/mm²;<br />
Bild oben: Stab, Bild unten: Knoten.<br />
Speichersysteme zu integrieren. In<br />
folgendem Umriss soll sein prinzipielles<br />
modulares Raumbildungssystem<br />
aufgezeigt, neuartige Anwendungen<br />
im Bereich Decken,<br />
Dächer und Wände ausformuliert<br />
sowie Vergleiche zu herkömmlichen<br />
Baustoffen gezogen und<br />
schließlich Konzepte zu einer<br />
nachhaltigen Nutzung des Hybridsteins<br />
als innenliegendes Speichermedium<br />
beschrieben werden.<br />
Hinsichtlich der experimentellen<br />
Ergebnisse meiner Idee und Vorarbeit<br />
am konstruktiven Hybridsteinmodul<br />
zeigt sich, dass der<br />
Hybridstein für ein Mauerwerk<br />
hohe Gesamtdruckfähigkeiten aufweist.<br />
Neben den Ergebnissen für<br />
die Druckfestigkeit sehen die Materialersparnisse<br />
beim Hybridstein<br />
sehr vielversprechend aus. Bei dem<br />
nicht genormten Stein ergibt sich<br />
im Vergleich zum Mauerwerksstandard<br />
MG IIIa aus monolithischen<br />
Vollziegeln eine Materialersparnis<br />
von bis zu 70%. Damit könnte der<br />
Hybridstein zu einem ressourcenschonenden<br />
nachhaltigen Ersatz<br />
für herkömmliche Bausteine werden.<br />
Die Möglichkeiten, den Stein in<br />
modularer Bauweise als Decken-,<br />
Dach- und Wandelement zu nutzen,<br />
sollen die Kernkompetenzen der<br />
AIG GmbH Beraten & Planen<br />
Architekt Dipl.-Ing. Peter Ignaz Kirsten<br />
Hybridsteinmodell<br />
zukünftigen Entwicklungsarbeit<br />
werden. Dabei wäre vor allem dem<br />
Vorteil der Füllung, dem Innenleben<br />
als Energieträger, im Besonderen<br />
eine genaue Beachtung zu<br />
schenken. Bei der Bewertung der<br />
Wirtschaftlichkeit ist nicht nur die<br />
Gesamtwirtschaftlichkeit des Vorhabens<br />
sicherzustellen, sondern<br />
jeder einzelne Planungsschritt ist<br />
für sich auf Wirtschaftlichkeit zu<br />
hinterfragen. Dazu ist die Nachhaltigkeit<br />
bei der Bauteilentwicklung<br />
umzusetzen. Hierbei ist es erforderlich,<br />
dass das Planungsteam,<br />
bestehend aus den verschiedenen<br />
Fachdisziplinen, unter der Federführung<br />
des für die Gesamtkoordination<br />
verantwortlichen Planers<br />
im Hinblick auf die Nachhaltigkeit<br />
eng zusammenarbeitet. Im<br />
Rahmen einer Qualitätssicherung<br />
sollen die Ergebnisse der Bauproduktentwicklung<br />
und der Planung<br />
gemessen, dokumentiert und bewertet<br />
(Monitoring) werden. Stichwörter<br />
hierfür sind: Optimierung<br />
der Entwicklung im Hinblick auf<br />
Ökologie, Ökonomie, Funktionalität<br />
und Gestaltung, lange Nutzungsdauer<br />
von Bauwerken und<br />
Dauerhaftigkeit der Gebäude.<br />
Möglichkeit zur Mehrfach-Nutzung<br />
/ Umnutzung bei Wegfall der bisherigen<br />
Nutzung. Dauerhaftigkeit<br />
von Baustoffen und Bauteilen zur<br />
Verlängerung der Lebensdauer der<br />
Gebäudemodule und Reduzierung<br />
des Unterhaltungs- und Erneuerungsaufwandes.<br />
Optimierung der<br />
Bauteilgeometrien zur Erhöhung<br />
von Nutzwerten, zur größeren Verwendungsbreite,<br />
besseren Weiterund<br />
Wiederverwendung und ein-<br />
Birkunger Straße 1a<br />
37327 Leinefelde<br />
www.aig-leinefelde.de<br />
facheren Wartung / Inspektion.<br />
Vermeidung von schwer trennbaren<br />
Verbundbaustoffen und -teilen zur<br />
besseren Recyclingfähigkeit und<br />
planmäßigen Förderung der Aufarbeitung<br />
und Weiter- und Wiederverwendung<br />
gebrauchter Baustoffe<br />
und -teile. Geringe Schadstoffbelastung<br />
der Baustoffe und -teile zur<br />
leichteren Weiter- und Wiederverwendung,<br />
einfachen Entsorgung<br />
nichtverwendbarer Reststoffe zum<br />
Schutz des Bodens und des Grundwassers<br />
vor schädlichen Stoffeinträgen,<br />
kontrollierter Rückbau bei<br />
Wegfall jeglicher Nutzungsmöglichkeiten<br />
zur Trennung von Stofffraktionen<br />
und weitestgehend hochwertiger<br />
Weiter- und Wiederverwendung.<br />
In erster Linie ist es eine Anforderung<br />
an die Architektur und integrierte<br />
Gebäudeplanung, durch<br />
die richtige Wahl von Geometrien,<br />
Werkstoffkomponenten und Bauprodukten<br />
die technische Ausrüstung<br />
zu minimieren und zu optimieren.<br />
Hierdurch können die Bauund<br />
Folgekosten und mit ihnen<br />
die Umweltbelastungen erheblich<br />
gesenkt werden.<br />
In interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />
aller an der Entwicklung Beteiligten<br />
sollte frühzeitig ein Konzept<br />
zur Nachhaltigkeit von Bauprodukten<br />
(Hybridsteinmodul) entwickelt<br />
werden. Hierdurch werden<br />
Lösungen entwickelt, die gleichermaßen<br />
durch Architektur, Funktionalität,<br />
Gesundheitsverträglichkeit,<br />
Arbeitssicherheit, Behaglichkeit,<br />
Gestaltung, Wirtschaftlichkeit,<br />
Konstruktion und ökologischer<br />
Qualität überzeugen.<br />
Telefon 03605 555-0<br />
Fax 03605 555-111<br />
E-Mail gf@aig-leinefelde.de<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
39
Planungsbüro Haustechnik<br />
Beratender Ingenieur<br />
Erfurt<br />
Fachartikel über Energiekonzepte<br />
Energiekonzepte sind Teamaufgaben<br />
Die Erstellung von Konzepten zur<br />
Verbesserung der Energieeffizienz<br />
und der Reduzierung des Wärmeund<br />
Elektroenergiebedarfs sind<br />
Arbeitsalltag im Ingenieurbüro. Die<br />
Überreichung des Energiesparpreises<br />
2000 war Ansporn für unser<br />
Team von IBP, den beschrittenen<br />
Weg fortzuführen. EnEV-Novellierungen,<br />
Regenerative Energien und<br />
neue Baustandards fordern interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit, intensive<br />
Abstimmung und höhere<br />
Vernetzung.<br />
Im PPP-Verfahren zur energetischen<br />
Sanierung der Schulen des Landkreises<br />
Offenbach sowie verschiedener<br />
Schulen in Frankfurt a.M.<br />
werden die Investitionen durch<br />
Energie- und Verbrauchskosteneinsparungen<br />
refinanziert. Effiziente<br />
Anlagentechnik, bedarfsgerechte<br />
Fahrweise, konsequentes Vertragsmanagement,<br />
gute Wartung und<br />
ständige Überwachung stellen<br />
Grundbausteine für den Erfolg des<br />
PPP-Vorhabens dar. IBP arbeitet mit<br />
der Planung energiesparender Technik<br />
und Überwachung qualitäts-<br />
gerechter Installationen an einer<br />
Vielzahl von Projekten mit dem<br />
Wettbewerbssieger HochTief Construction<br />
AG in Erfurt und Heusenstamm<br />
intensiv zusammen.<br />
Die Thüringer Energie- und Green-<br />
Tech-Agentur (Thega) in Erfurt wird<br />
im Heizwerk Brühl angesiedelt. Dazu<br />
wurde seitens der LEG <strong>Thüringen</strong><br />
im Herbst 2010 ein VOF-Verfahren<br />
durchgeführt. Dabei hat die ARGE<br />
Adobe/Rittmannsperger unter<br />
Mitwirkung von Frank-Uwe Pöhlmann<br />
das beste Energiekonzept als<br />
Grundlage für den 2. Preis im VOF-<br />
Verfahren erarbeitet. Der denkmalgeschützte<br />
Industriebau wurde als<br />
Energie-Plus-Haus konzipiert, welches<br />
nicht nur mehr Energie produziert<br />
als es verbraucht, sondern<br />
auch jährlich einen Energiekostenüberschuss<br />
erwirtschaften würde.<br />
Der Wettbewerb forderte nicht nur<br />
Systemskizzen, sondern fundierte<br />
Berechnungen zum baulichen und<br />
technischen Energiestandard. Diese<br />
Aufgabe konnte nur durch gute Zusammenarbeit<br />
mit Architektur-, Technik-<br />
und Energieberatung gelingen.<br />
Bestes Energiekonzept: Heizwerk Erfurt /<br />
Brühl – 2. Preis<br />
Im Stadtumbau-Wettbewerb Zeulenroda-Triebes<br />
hat das Büro in Zusammenarbeit<br />
mit den Architekten<br />
Osterwold Schmidt einen 1. Preis<br />
erhalten. Dazu das Preisgericht:<br />
„Die gesamte Arbeit zeichnet sich<br />
durch ein intelligent durchdachtes,<br />
mehrschichtiges Energiekonzept<br />
aus und setzt damit das Energiekonzept<br />
der Stadt Zeulenroda<br />
(autarke Versorgung) konkret um.<br />
Das Energiekonzept ist schlüssig<br />
dargestellt und sinnvoll. Ein guter<br />
Dämmstandard (KfW70) wird in<br />
Verbindung mit einer konsequenten<br />
Nutzung erneuerbarer Energien eingesetzt.<br />
Besonders hervorzuheben<br />
ist die dezentrale Einbindung von<br />
Solarthermie und der Bezug auf das<br />
Energiekonzept von Zeulenroda. Die<br />
Hackschnitzelheizungen sollen als<br />
BHKW ausgeführt werden. Die Verfasser<br />
haben ihre tragende Idee, die<br />
in Teilen kontrovers diskutiert wurde,<br />
bis ins Detail qualitätsvoll umgesetzt.<br />
Sie zeigen eine für Zeulenroda<br />
realistische, umsetzbare Lösung auf<br />
und leisten einen wertvollen Beitrag<br />
zur Stadtentwicklung.“<br />
Ingenieurbüro für Wärme- und Haustechnik<br />
IBP GmbH<br />
Frank-Uwe Pöhlmann<br />
Straße des Friedens 19<br />
99094 Erfurt<br />
www.ibp-erfurt.de<br />
Telefon 0361 223240<br />
Fax 0361 2232499<br />
E-Mail info@ibp-erfurt.de<br />
40 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Wasserwirtschaft, Straßenbau, Tiefbau<br />
Beratender Ingenieur<br />
Arnstadt<br />
Fachartikel zu Entwässerungsanlagen<br />
Mit Optimierung zum Ziel<br />
Baukostenoptimierung von Ortsentwässerungsanlagen<br />
Die Kanalnetze sind das teuerste<br />
Infrastrukturgut Deutschlands. Wer<br />
dafür zuständig ist und sparen will,<br />
macht es dort, indem er Überdimensionierungen<br />
verhindert.<br />
Die wirtschaftlichen Erfolge belegen,<br />
dass selbst in kleinen Netzen<br />
Optimierungspotenzial schlummert.<br />
Beschreibung der Vorgehensweise<br />
Konventionelle Berechnungen<br />
Üblicherweise werden Kanalnetze<br />
für kleine und mittelgroße Orte nach<br />
dem Fließzeitverfahren dimensioniert.<br />
Die versiegelten und abflusswirksamen<br />
Flächen werden dafür vorab<br />
anhand von Musterflächen für<br />
charakteristische Einzugsgebiete<br />
ermittelt.<br />
Mischwasserentlastungsanlagen<br />
werden für Orte mit Einzelanlagen<br />
nach dem ATV-Arbeitsblatt A 128<br />
dimensioniert. Hierfür ist lediglich<br />
ein Vordruck auszufüllen.<br />
Innovative Vorgehensweise<br />
Anhand von Luftbildern wird der<br />
tatsächliche Befestigungsgrad der<br />
an die Kanalisation bereits angeschlossenen<br />
und der noch anzuschließenden<br />
Flächen ermittelt und<br />
durch Ortsbesichtigungen überprüft.<br />
Die Optimierung des Netzes wird<br />
anschließend so durchgeführt, dass<br />
zuerst der maßgebende Regen festgestellt<br />
wird. Auf dieser Datengrundlage<br />
wird anschließend das<br />
komplette Entwässerungsnetz<br />
hydrodynamisch überrechnet, um<br />
den tatsächlichen Auslastungsgrad<br />
der vorhandenen Kanalisation<br />
zu ermitteln.<br />
Der Teil des Netzes, der noch zu<br />
errichten ist, wird so oft hydrodynamisch<br />
berechnet und optimiert,<br />
bis für den maßgebenden Berechnungsregen<br />
keine schädlichen<br />
Überstauungen mehr auftreten.<br />
Darauf aufbauend wird mit den<br />
hierbei gewonnenen Daten die<br />
Schmutzfrachtsimulation zur Berechnung<br />
der erforderlichen Größe<br />
der Entlastungsanlage durchgeführt.<br />
Die Dimensionierung und der anschließende<br />
Nachweis erfolgen gemäß<br />
der Thüringer „Richtlinie zur<br />
Beseitigung von Niederschlagswasser“<br />
vom September 1996.<br />
Kosteneffizienz<br />
Die bisher nachgewiesene maximale<br />
Kosteneffizienz liegt bei einem<br />
2007 ausgelieferten Projekt bei<br />
einer Viertelmillion Euro in den<br />
Bauabschnitten 2008 und 2009 –<br />
nach Abzug unseres Honorars und<br />
der Fördermittel des Freistaates!<br />
Seit 2002 führen wir Optimierungen<br />
von Kanalsystemen und<br />
Mischwasserentlastungsanlagen<br />
durch.<br />
Für das 2002 geplante und<br />
2003/2004 realisierte Projekt<br />
Haynrode/Eichsfeld wurden wir<br />
beim Großen Thüringer Ingenieurpreis<br />
2004 ausgezeichnet.<br />
Es folgten:<br />
• Ortsentwässerung Dachwig,<br />
AZV Mittlere Unstrut<br />
• Ortsentwässerung Dippach<br />
ZV „Horschlitter Mulde<br />
- Berka/Werra“<br />
• Ortsentwässerung Neustadt,<br />
WAZ Eichsfelder Kessel<br />
• Ortsentwässerung Ilfeld,<br />
AZV Südharz<br />
• Ortsentwässerung Beuren,<br />
WAZ Obereichsfeld<br />
• Gewerbegebiet Oettersdorf,<br />
ZVWA „Obere Saale“<br />
• Wolfsburg-Unkeroda,<br />
ZV „Horschlitter Mulde<br />
- Berka/Werra“<br />
• Ortsentwässerung Döllstädt,<br />
AZV Mittlere Unstrut<br />
• Ortsentwässerung Breitenbach,<br />
WAZ Eichsfelder Kessel<br />
• Ortsentwässerung Gefell,<br />
ZVWA „Obere Saale“<br />
• weitere Maßnahmen bei<br />
den o. g. Auftraggebern<br />
Dipl.-Ing. Klaus Kunter – Ingenieurgesellschaft<br />
für Wasserwirtschaft mbH<br />
Dipl.-Ing. Klaus Kunter<br />
Bierweg 27<br />
99310 Arnstadt<br />
www.igfw.de, www.kanalnetzoptimierer.de<br />
Telefon 03628 56190<br />
Fax 03628 561910<br />
E-Mail sekretariat@igfw.de<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
41
Baugrund, Erdbau, Beweissicherung<br />
Beratender Ingenieur<br />
Jena<br />
Luftbild Klinikum 1 Bestand<br />
beispielhafter Geländeschnitt<br />
Objektbericht: Universitätsklinikum Jena-Lobeda<br />
Brennpunkt Uni-Klinikum<br />
Die Neubauten des 2. Bauabschnittes<br />
des Universitätsklinikums<br />
in Jena-Lobeda sind derzeit das<br />
größte Einzelvorhaben im Freistaat<br />
<strong>Thüringen</strong> und werden in zwei Bauphasen<br />
mit einer Anbindung an<br />
den 1. BA realisiert. Der Abbruch<br />
vorhandener Bausubstanz erfolgt<br />
in mehreren Stufen (KIM-Komplex).<br />
Der Neubaukomplex gliedert sich<br />
in der Endausbaustufe in zwei Einzelbaukörper,<br />
das Eltern-Kind-Zentrum<br />
(ElKi) und das Medizinische<br />
Zentrum (MZ II und MZ III).<br />
Das Eltern-Kind-Zentrum erstreckt<br />
sich über fünf Vollgeschosse. Während<br />
das Medizinische Zentrum II<br />
aus sieben Vollgeschossen besteht,<br />
sind beim Medizinischen Zentrum<br />
III sechs Vollgeschosse vorgesehen.<br />
Die Grundrissabmessungen der<br />
Baumaßnahmen betragen für das<br />
Eltern-Kind-Zentrum ca. 100 x 47 m<br />
und für das Medizinische Zentrum II<br />
und III ca. 180 x 57 m. Im Bauteil A<br />
beträgt die Gesamtbauhöhe von der<br />
Bodenplatte bis zum Dach der<br />
Technikzentrale ca. 24 m. Für das<br />
BEB Jena Consult GmbH<br />
Baugrund-Erdbau-Beweissicherung<br />
Hans-Heiner Agsten, Olaf Fischer<br />
Bauteil B erreicht die Gesamtbauhöhe<br />
beim MZ II ca. 32 m.<br />
Tangierende Planungen der Hauptbaumaßnahme<br />
sind in südöstlicher<br />
Richtung die Parkgarage über mindestens<br />
zwei Geschosse, ein Verwaltungsgebäude<br />
sowie der Neubau<br />
des Forschungszentrums 3.<br />
Alle primären Elemente des Tragwerks<br />
bestehen aus Stahlbeton. Je<br />
nach Lage im Bauwerk sind Stützenlasten<br />
zwischen 500 und 7300<br />
kN im Baugrund abzutragen.<br />
Die Hauptbaukörper werden über<br />
Großbohrpfähle im Sandstein gegründet.<br />
Im Bereich der aussteifenden<br />
Erschließungskerne im Bauteil<br />
A und B werden die Bohrpfähle<br />
über eine 1,20 m starke Pfahlkopfplatte<br />
gekoppelt, um die hohen<br />
Vertikallasten und Aussteifungskräfte<br />
sicher und gleichmäßig in<br />
den Baugrund abzutragen. Die<br />
Bodenplatte zwischen den Stützen<br />
wird prinzipiell als freitragende<br />
Stahlbetonbodenplatte mit einer<br />
Stärke von 30 cm geplant.<br />
Das Baugebiet ist durch zahlreiche<br />
Spitzweidenweg 107<br />
07743 Jena<br />
www.beb-jena-consult.de<br />
herzyn streichende Leistenschollen<br />
im Untergrund im Übergang<br />
vom Oberen zum Mittleren Buntsandstein<br />
zerlegt, die für die z.T.<br />
starken Mächtigkeitssprünge an<br />
den Störungslinien zwischen den<br />
Sandsteinoberkanten verantwortlich<br />
sind. Für die vorgeschlagene<br />
Tiefgründung sind Differenzen<br />
zwischen Gründungsebene und<br />
der Oberkante Sandstein zwischen<br />
sieben und 17 m zu überwinden. Als<br />
die bei größeren Lasten hinsichtlich<br />
Setzungsverhalten sicherste<br />
und dann auch wirtschaftlichste<br />
Lösung bietet sich sowohl für die<br />
Bauwerke des ElKi und für die Gebäude<br />
des MZ ausschließlich eine<br />
Tiefgründung für die Aufnahme<br />
hoher Lasten und nahezu setzungsfreier<br />
Gründungen auch im<br />
Hinblick auf die zeitlich versetzte<br />
Herstellung der Anschlussgebäude<br />
nach Norden in zwei Bauabschnitten<br />
an.<br />
Aus Baugrundsicht wurden Großbohrpfähle<br />
empfohlen, die zudem<br />
im Klinikgelände den Vorteil relativ<br />
erschütterungsarmer Herstellung<br />
bieten.<br />
Telefon 03641 4527-0<br />
Fax 03641 452730<br />
E-Mail beb-jena@beb-jena-consult.de<br />
42 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Ingenieurarchitektur, Tragwerksplanung, Hoch- und Tiefbau, Brandschutz<br />
Beratender Ingenieur und bauvorlageberechtigte Ingenieure<br />
Suhl<br />
Objektbericht: Meininger Theater<br />
Das Meininger Theater wird zur Wanderbühne!<br />
Die erste Generalsanierung des<br />
Meininger Theaters seit 50 Jahren<br />
ist momentan die größte Herausforderung<br />
für die PGS+P Planungsgesellschaft<br />
Steiner und Palme mbH,<br />
deren Symbiose aus Architektur<br />
und Ingenieurwissen hier besonders<br />
zum Tragen kommt.<br />
Seit 2009 plant und bauüberwacht<br />
PGS+P in den Leistungsbereichen<br />
Gebäude, Freianlage, Wärmeschutz<br />
und Tragwerksplanung diese gewaltige<br />
Aufgabe, bei der es vor allem<br />
auf das Zusammenfügen vieler Details<br />
zu einem einheitlichen Ganzen<br />
ankommt. Und der Theatergänger<br />
nach der Wiedereröffnung im November<br />
<strong>2011</strong> „sein“ Theater im<br />
neuen Glanz vorfindet, die neue<br />
Technik jedoch nur in ihren Wirkungen<br />
empfindet.<br />
Die Rückseite des Gebäudes ist die<br />
einzige Stelle, an der die Außenhülle<br />
des Theaters eine sichtbare<br />
Bearbeitung erfährt. Nach Variantenuntersuchung<br />
ergab sich die<br />
Verschiebung des Ostgiebels um<br />
5 Meter als relevante Möglichkeit,<br />
die Hinterbühne auf eine szenisch<br />
funktionierende Größe zu bringen.<br />
Dies setzte natürlich umfangreiche<br />
Gespräche mit der Denkmalschutz-<br />
behörde voraus. Technisch wurde<br />
die Verschiebung des 522 t schweren<br />
Ostgiebels auf 4 Gleitbahnen<br />
realisiert, die homogen in der Durchfahrung<br />
der Bestandsfundamente<br />
auf Stahlbetonbalken gelagert waren.<br />
Der Hub erfolgte hydraulisch,<br />
die horizontale Verfahrung auf<br />
Schwerlastmodulen, deren Stickstoffpolster<br />
unter einem Druck von<br />
120 bar standen. Folgende Probleme<br />
standen im Fokus:<br />
• Gewährleistung der Standsicherheit<br />
in allen Bauzuständen<br />
• minimale und übergangsarme<br />
Verformungen im Verschiebezustand<br />
• Minimierung der Setzungen in<br />
der Endstellung der translozierten<br />
Wand<br />
• Vermeidung des Eindringens<br />
von Oberflächen- und Grundwasser<br />
in die Baugrube und<br />
damit in das Bauwerk<br />
Die Grundwassersituation wurde<br />
in der Planungsphase intensiv erkundet,<br />
besondere Überlegungen<br />
wurden zusätzlich notwendig durch<br />
einen 4 Meter von der Baugrube entfernten<br />
See, dessen Wasserspiegel<br />
2,47 Meter über der Baugrubensohle<br />
liegt.<br />
Unter regem Interesse der am Bau<br />
Beteiligten, der Theaterleute und<br />
der Bevölkerung Meiningens glückte<br />
die Translozierung des Ostgiebels<br />
des Meininger Theaters am 1. Oktober<br />
2010 von 9 bis 13 Uhr.<br />
Wir laden auf diesem Wege alle<br />
technisch Interessierten ein, dieses<br />
Interesse mit einem künstlerischen<br />
zu verbinden und das wunderschöne<br />
Meininger Theater nach seiner<br />
Wiedereröffnung zu besuchen.<br />
Die Wand wandert.<br />
PGS+P Planungsgesellschaft Steiner und<br />
Palme mbH, Dipl.-Arch. Sabine Steiner,<br />
Dipl.-Ing. Bernd Palme<br />
Neundorfer Straße 2<br />
98527 Suhl<br />
www.pgsp.de<br />
Telefon 03681 712720<br />
Fax 03681 712729<br />
E-Mail info@pgsp.de<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
43
Tragwerksplanung, Bauen im Bestand<br />
Beratende Ingenieure<br />
Hermsdorf<br />
Objektbericht: Rekonstruktion und Wiederaufbau der historischen Rathausfassade zu Wesel<br />
Historisches Gesicht der Hansestadt Wesel wiederhergestellt<br />
Was wäre ein Haus ohne Fassade,<br />
vor allem wenn es sich um eine<br />
kunsthistorisch einmalige Natursteinfassade<br />
im spätgotisch-flämischen<br />
Stil handelt?<br />
Das dachten sich auch die Mitglieder<br />
der „Bürgerinitiative Historisches<br />
Rathaus Wesel e. V.“, als sie<br />
in den 80er Jahren den folgenden<br />
Vereinszweck formulierten: „Der<br />
Verein setzt sich die Wiedererrichtung<br />
des Historischen Rathauses<br />
in Wesel zum Ziel. Dazu gehört die<br />
Gestaltung des Großen Marktes<br />
im Hinblick auf seine historische<br />
Vergangenheit“. Für wissenschaftliche<br />
Informationen, Wiederaufbau-<br />
Rekonstruktion und bautechnische<br />
Durchführbarkeit stand dabei der<br />
Architekt und Dombaumeister<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Deurer, dem<br />
erst kürzlich für seine Verdienste<br />
bei der Sanierung der Stadtkirche<br />
St. Michael die Ehrendoktorwürde<br />
der Universität Jena verliehen<br />
wurde.<br />
Die Besonderheit und große Geschichte<br />
der kleinen Kreisstadt Wesel<br />
an Rhein und Lippe, die in den letzten<br />
Monaten des zweiten Weltkrieges<br />
zu 97 % zerstört wurde,<br />
lässt sich heute nur noch erahnen.<br />
Architektonische Glanzlichter im<br />
„gesichtslosen Nachkriegs-Wiederaufbau“<br />
wie der gotische Willibrordi-Dom<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zum historischen Rathaus,<br />
die Zitadelle von 1700 und das barocke<br />
Berliner Tor sind Erinnerungsstücke<br />
an diese längst vergangenen<br />
Zeiten.<br />
Mit der Rekonstruktion der historischen<br />
Rathausfassade soll wieder<br />
auf die Identität dieser Stadt hingewiesen<br />
werden, welche durch<br />
eine angemessene Platzgestaltung<br />
mit Rathaus und Dom zum Ausdruck<br />
gebracht werden soll.<br />
Als wir mit der Tragwerksplanung<br />
für dieses außergewöhnliche Rekonstruktionsprojekt<br />
beauftragt<br />
wurden, suchten wir sowohl nach<br />
einer statisch sinnvollen als auch<br />
praktisch ausführbaren Tragstruktur.<br />
Planung der Stahlbeton-<br />
Tragkonstruktion<br />
Aus Sicht der Statik liegt die Besonderheit<br />
bei der letztlich gewählten<br />
Konstruktion in der frei stehenden<br />
Sandsteinfassade, die nur punktuell<br />
mit dem dahinter liegenden bestehenden<br />
Stahlbetonbau verbunden<br />
wird. Das Bestandsgebäude<br />
steht seit dem Jahre 1994 anstelle<br />
des zerstörten Rathauses. Unter den<br />
mit großer Steinmetzkunst hergestellten<br />
Fassadensteinen sorgt eine<br />
Stahlbetonkonstruktion aus Ortbetonstützen<br />
und Fertigteilriegeln, die<br />
in die Hauptachsen der Fassade<br />
eingeordnet sind, für sicheren Lastabtrag.<br />
Um beispielsweise Figuren und Baldachine<br />
zu befestigen, wurden Einbauteile<br />
aus Edelstahl einbetoniert<br />
und entsprechende Aussparungen<br />
in den Natursteinelementen vorgesehen.<br />
Die vollständige historische Rathausfassade<br />
nach altem Vorbild<br />
krönt der Turm an der linken Fassadenseite.<br />
Für dessen Gewicht<br />
Fassadenansicht mit Stahlbeton-<br />
Tragkonstruktion<br />
Vasenkonsole mit darüber liegender Stahl-<br />
Kragplatte zur Figurenaufstellung<br />
wurde bereits bei der Planung des<br />
Bestandsgebäudes eine entsprechende<br />
Last eingerechnet.<br />
Durch die Rekonstruktion erhalten<br />
Stadt und Bürger nicht nur ein Stück<br />
Identität zurück, sondern es ergibt<br />
sich auch die Möglichkeit einer vielfältigen<br />
öffentlichen Nutzung des<br />
Gebäudes.<br />
Projektdaten<br />
Bauherr<br />
Bürgerstiftung Historisches<br />
Rathaus Wesel<br />
Architekt<br />
Dombaumeister Prof. Dr.-Ing.<br />
Dr.h.c. Wolfgang Deurer<br />
Leistung Bau-Consult Hermsdorf<br />
Statik und Ausführungsplanung<br />
für die Tragkonstruktion aus Stahl<br />
und Stahlbeton sowie die Nachweise<br />
für die Natursteinfassade<br />
und deren Befestigungsmittel,<br />
Bearbeiter: Dipl.- Ing. (FH)<br />
Henrik Hinterbrandner<br />
Bauausführung<br />
Bennert Restaurierungen GmbH,<br />
Utzberg<br />
Naturstein-Werkplanung<br />
Pronag, Dresden<br />
Bearbeitungszeitraum<br />
11/2009 bis 04/<strong>2011</strong><br />
Weiterführende Informationen<br />
www.historisches-rathauswesel.de<br />
Bau-Consult Hermsdorf<br />
Gesellschaft beratender Ingenieure mbH<br />
Dipl. Ing. Thomas Haustein<br />
Uthmannstraße 14<br />
07629 Hermsdorf<br />
www.bauconsult-hdf.de<br />
Telefon 036601 574-0<br />
Fax 036601 574-21<br />
E-Mail bch@bauconsult-hdf.de<br />
44 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Vermessungswesen, Geoinformationssysteme, Fernerkundung<br />
Beratender Ingenieur<br />
Gotha, Erfurt<br />
Aktualisierte Katasterkarte: Überalterter „versagender Katasternachweis“ (links) und neu vermessene und gültige Flurkarte (rechts).<br />
Objektbericht: Katastererneuerung Erfurt, Ortsteil Alach<br />
Die Vermessung eines Stückchens Welt<br />
Das Ingenieurbüro Lencer hatte im<br />
zwanzigsten Jahr seines Bestehens<br />
eine interessante Aufgabe zu bearbeiten,<br />
nämlich die komplette Neuaufstellung<br />
des amtlichen Liegenschaftskatasters<br />
des nördlichen<br />
Teils von Alach, einem Ortsteil der<br />
thüringischen Landeshauptstadt<br />
Erfurt.<br />
Das Liegenschaftskataster in <strong>Thüringen</strong><br />
entstand mehrheitlich etwa<br />
in der Zeit von 1830 bis 1880. Es<br />
war ein Steuerkataster und sollte<br />
die durch Kriege und schlechte<br />
wirtschaftliche Bedingungen leeren<br />
Kassen der damaligen Kleinstaaten<br />
füllen. So entstanden auf dem Gebiet<br />
des heutigen Freistaates zehn<br />
verschiedene Katastersysteme mit<br />
der zeichnerischen und beschreibenden<br />
Dokumentation des Eigentums<br />
an Grund und Boden. Während<br />
in den ehemals preußischen<br />
Gebieten vorrangig die Feldlagen<br />
vermessen wurden, existierte für<br />
die Ortslagen aufgrund der damaligen<br />
Steuerprämissen nur ein sehr<br />
schlechtes und ungenaues Aufmaß.<br />
Weite Teile der Flurkarten stimmten<br />
dadurch nicht mit den tatsächlichen<br />
Eigentumsverhältnissen<br />
überein, wichen also grob von den<br />
örtlichen Nutzungsverhältnissen<br />
ab und hatten dazu noch den Nachteil,<br />
dass der Gebäudebestand<br />
überwiegend fehlte. Auch war ein<br />
Großteil der Grenzpunkte nicht abgemarkt,<br />
d. h. örtlich nicht gekennzeichnet.<br />
Bei der Katastererneuerung<br />
Alach kam noch hinzu, dass<br />
für die meisten Teile der Ortslage<br />
weder ein zahlenmäßiger Nachweis<br />
in Form von bemaßten Zeichnungen<br />
(sog. Fortführungsrisse)<br />
vorlag und auch die Flurkarte als<br />
graphischer Nachweis der Eigentumsverhältnisse<br />
grob fehlerbehaftet<br />
war. Der Fachmann spricht<br />
in einem solchen Fall von einem<br />
„versagenden Katasternachweis“!<br />
Entsprechend den gesetzlichen<br />
Regelungen kann das Liegenschaftskataster<br />
dann berichtigt<br />
werden, wenn sich die jeweiligen<br />
benachbarten Grundstückseigentümer<br />
auf einen Grenzverlauf (i. d.<br />
R. den örtlichen) einigen und nach<br />
sachverständigen Ermessen anzunehmen<br />
ist, dass dieser auch der<br />
rechtmäßigen Grenze entspricht.<br />
Dieser Grenzverlauf wird dann<br />
aufgemessen, in einem Grenzfeststellungsvertrag<br />
protokolliert und<br />
nach Durchlaufen aller Regularien<br />
in das Liegenschaftskataster übernommen.<br />
Kommt keine Einigung<br />
zustande, wird dieser Grenzverlauf<br />
in den öffentlichen Büchern<br />
als „strittige Grenze“ geführt. Im<br />
Ergebnis entsteht so erstmals ein<br />
– im wörtlichen Sinn – maßgeblicher<br />
Katasternachweis, der auch<br />
allen Belangen eines modernen Koordinatenkatasters<br />
gerecht wird.<br />
Diese Verfahren der Katastererneuerung<br />
werden staatlicherseits<br />
angeordnet und im Wege der freihändigen<br />
Vergabe nach Maßgabe<br />
einer hierfür gültigen Verwaltungskostenordnung<br />
abgerechnet.<br />
In Alach war die Bereitschaft der<br />
rund 60 Höfe zur aktiven Mitarbeit<br />
erstaunlich groß, da in einer sogenannten<br />
Aufklärungsversammlung<br />
zu Beginn des Verfahrens allen Beteiligten<br />
die Vorteile dieser Katasterneuaufstellung<br />
bis hin zur kostenfreien<br />
Gebäudeeinmessung erläutert<br />
wurden.<br />
Trotz zeitaufwendiger Recherchen<br />
zur Beteiligung von Erbgemeinschaften,<br />
Klärung von Erbfolgen<br />
und Beteiligung von nicht ortsansässigen<br />
Betroffenen, konnte diese<br />
Katastererneuerung in einem<br />
knappen Jahr bearbeitet werden.<br />
Es bleibt das Resümee: kein Widerspruch,<br />
keine strittige Grenze und<br />
zu 100 % unterschriebene Grenzfeststellungsverträge.<br />
Nicht nur<br />
die Grundstücke haben an Wert<br />
dazugewonnen, auch der Ingenieurberuf<br />
bleibt in Alach in guter<br />
Erinnerung.<br />
Vermessungsbüro Lencer<br />
Dipl. Ing. (TU) Gunter Lencer<br />
Margarethenstraße 39<br />
99867 Gotha<br />
www.Lencer.de, www.Geodatik.de,<br />
Telefon 03621 4519-0<br />
Telefax 03621 4519-19<br />
E-Mail info@lencer.de<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
45
Ingenieurbauwerke, Verkehrsanlagen, Hochbau, Bauwerksüberwachung, Vermessung, Bauüberwachung<br />
Beratende und bauvorlageberechtigte Ingenieure<br />
Weimar<br />
Objektbericht: Ausbau Mittlerer Ring Südwest in München<br />
Planung und deren Ausführung in Serie<br />
Das Mega-Infrastruktur-Projekt im<br />
Großraum München ist der Ausbau<br />
des Mittleren Rings. In Abschnitten<br />
wird die Hauptverkehrsader unter<br />
die Erde verlegt. Die Vorteile liegen<br />
auf der Hand: Bündelung des Verkehrs<br />
auf leistungsfähige Achsen,<br />
Entlastung der Oberfläche sowie<br />
der Parallelstraßen und damit vor<br />
allem eine Aufwertung der angrenzenden<br />
Wohngebiete.<br />
In der aktuellen Phase wird der südwestliche<br />
Abschnitt ausgebaut.<br />
Unter laufendem Verkehr wird unter<br />
Anwendung der bewährten Deckelbauweise<br />
ein Tunnelbauwerk<br />
erstellt, das in seiner Größe und<br />
Komplexität seinesgleichen sucht.<br />
Der Abschnitt Südwest umfasst<br />
zwei Tunnelbauwerke, ein Trogbauwerk<br />
sowie ein Brückenbauwerk<br />
über die A96. Das nördliche<br />
Tunnelbauwerk (Länge 1530 m)<br />
erstreckt sich von der A96 bis zum<br />
Luise-Kieselbach-Platz und endet<br />
in Höhe der Murnauer Straße.<br />
Weiterhin dienen 3 Seitentunnel<br />
unter dem Luise-Kieselbach-Platz<br />
zur Anbindung an die A95. Im Kreuzungsbereich<br />
mit dem Haupttunnel<br />
entsteht ein zweistöckiges Tunnelbauwerk.<br />
In der Heckenstallerstraße verläuft<br />
der Mittlere Ring als Trog offen in<br />
Tieflage (Länge 400 m) zwischen<br />
der Murnauer Straße und Friedrich-<br />
Hebbel-Straße/ Höglwörther Straße.<br />
Das östliche Ende des Abschnitts<br />
bildet der Tunnel Heckenstallerstraße<br />
(Länge 620 m). Ergänzt werden<br />
die Tunnelbauwerke durch 16<br />
Nebenbauwerke, 14 Löschwasserkammern,<br />
Grundwasserwannen,<br />
Rettungsstollen und Rampenstützwände.<br />
Die Nebenbauwerke gliedern<br />
sich weiterhin in vier Betriebsstationen<br />
mit Pumpwerken für die<br />
Tunnelentwässerung, einen Abluftkanal<br />
und 11 Notausgänge.<br />
Die Tunnelbauwerke werden mit<br />
insgesamt 218 Blöcken und einer<br />
durchschnittlichen Blocklänge von<br />
ca. 10 m erstellt.<br />
Unter der Prämisse der Erstellung<br />
bei laufendem Verkehr sind umfangreiche<br />
Verkehrsumlegungen<br />
notwendig. Der Verkehr wird zwischen<br />
Häuserfronten verlegt, so<br />
dass auf den freiwerdenden Baufeldern<br />
die Herstellung und Abdichtung<br />
des späteren Tunneldeckels<br />
abschnittsweise erfolgen<br />
kann. Nach Komplettierung der<br />
Deckel und Verfüllung der Deckelbaugrube<br />
erfolgt der Aushub des<br />
Tunnelquerschnitts, der Einbau von<br />
Mittelwänden, Tunnelentwässerung<br />
und Tunnelsohle.<br />
In weitere 55 Blöcke gliedern sich<br />
die Trog- und Rampenbereiche.<br />
Begleitet wird die Bauphase von<br />
umfangreichen Verlegungen der<br />
Versorgungsleitungen (Abwasserkanäle,<br />
Wasser, Gas, Fernheizung,<br />
Strom, Telemedien).<br />
Die Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt<br />
GmbH & Co. KG bildet mit<br />
einem Münchner Ingenieurbüro<br />
eine Planungsgemeinschaft und<br />
hat bislang folgende Leistungen<br />
erbracht: Ausführungsplanung<br />
für die Tunnelbauwerke, Betriebsstationen,<br />
Abluftkanal, Notausgänge,<br />
Löschwasserkammern und<br />
Rampenbereiche. Trotz serienmäßigen<br />
Umfangs der Baumaßnahme<br />
sind die einzelnen Bauteile dennoch<br />
aufgrund der vielfältigen Randbedingungen<br />
aus Geometrie, Ausstattung<br />
und Herstellungsreihenfolge<br />
einzigartig.<br />
Bis Ende 2013 werden die Bohrpfähle<br />
und Decken hergestellt.<br />
Bis 2014 erfolgen der Erdaushub<br />
sowie der Innenausbau. Der Abschluss<br />
des technischen Innenausbaus<br />
ist für 2015 vorgesehen,<br />
danach erfolgt die stufenweise<br />
Verkehrsfreigabe. Die Fertigstellung<br />
der Oberflächenmaßnahmen<br />
ist für 2017 veranschlagt.<br />
Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt GmbH<br />
& Co. KG; Dr.-Ing. J. Barthl,<br />
Dipl.-Ing. G. Schnelle, Dipl.-Ing. U. Wente<br />
Kantstraße 5<br />
99425 Weimar<br />
www.setzpfandt.de<br />
Telefon 03643 54280<br />
Fax 03643 542899<br />
E-Mail weimar@setzpfandt.de<br />
46 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Tiefbau, Brückenbau, Straßenbau<br />
Beratende Ingenieure<br />
Gera<br />
Straßenbau) erfolgte nach ca. 8 Monaten<br />
Bauzeit am 26.11.2010 die Verkehrsfreigabe<br />
der B 283.<br />
Dank der kooperativen Zusammenarbeit<br />
zwischen den Planungsbüros,<br />
Baufirmen, Behörden und dem Auftraggeber<br />
Straßenbauamt Ostthüringen<br />
konnte die frist- und qualitätsgerechte<br />
Ausführung gesichert<br />
werden.<br />
Objektbericht B 283, OD Pößneck, Neubau Kotschauvertunnelung<br />
Bauzeit erfolgreich minimiert<br />
Die ca. 1920 gebaute Bachvertunnelung<br />
in der Ernst-Thälmann-Straße<br />
war akut einbruchgefährdet. Im<br />
April 2009 wurde als Havariemaßnahme<br />
ein Deckenabschnitt durch<br />
Überbauung gesichert.<br />
Ein Jahr später, am 15.3.2010, begann<br />
der Neubau zusammen mit<br />
Baumaßnahmen des ZV WA Orla<br />
(TW und MW-Kanal), der Stadtwerke,<br />
der Stadt Pößneck (Gas, Elt,<br />
SB) und der Telekom.<br />
Die Ausführung der durch unser<br />
Büro geplanten Baumaßnahme<br />
erfolgte unter Vollsperrung der<br />
B 283.<br />
Der Durchgangsverkehr wurde<br />
großräumig, der innerstädtische<br />
Verkehr in Pößneck umgeleitet. Die<br />
daraus resultierenden inneren und<br />
äußeren insgesamt 6 Umleitungsstrecken<br />
führten aufgrund des<br />
sehr hohen Anteils von Schwerlastverkehr<br />
zu extremen Beanspruchungen<br />
in den betroffenen<br />
Ortschaften.<br />
Zur Minimierung der Bauzeit wurde<br />
das ca. 360 m lange Brückenbauwerk,<br />
mit Ausnahme der monolithischen<br />
Übergangsbauwerke<br />
an den Bauenden, aus Fertigteilen<br />
(FT) hergestellt. Die FT-Verlegung<br />
erfolgte auf einer Gesamtlänge<br />
von ~325,0 m in 4 Abschnitten,<br />
begann am 29.6. und wurde nach<br />
knapp 2 Monaten am 27.8.2010 abgeschlossen!<br />
Es wurden insgesamt<br />
117 Rahmen-FT (lichte B = 3,60 m,<br />
lichte H = 2,0 m, Regellänge<br />
L = 3,00 m, Einzelgewicht 36 t)<br />
mit einem 200-t-Autokran verlegt.<br />
Die begehbare Bodenplatte wurde<br />
mit 35 cm tiefem Fließgerinne und<br />
beidseitigen Banketten ausgebildet.<br />
Außerhalb der geradlinigen Verlegung<br />
bestehen Richtungsknicke<br />
und Kurvenabschnitte (R = 100 m)<br />
aus FT-Sonderelementen.<br />
Das Verlegen der FT im Bereich<br />
einer Engstelle (keine Kranmontage<br />
möglich) erfolgte auf der 51 m<br />
langen Verschubbahn mit Seilwinde<br />
in nur 2 Tagen Bauzeit! Die<br />
Verschubbahn bestand aus 2 im<br />
Unterbeton verlegten Stahlträgern.<br />
Im Auftrag der Fa. Streicher Tiefund<br />
Ingenieurbau Jena GmbH<br />
lieferte, setzte und verschob die<br />
Fa. Kleihues GmbH die Fertigteile.<br />
Die FT-Fugen wurden mit einer<br />
werkseitig aufgeklebten Doppelkeilgleitdichtung<br />
abgedichtet.<br />
Der Hohlraum zwischen beiden<br />
Doppelkeilen kann im Bedarfsfall<br />
nachträglich mit Elastomerharz<br />
auf PU-Basis verpresst werden.<br />
Nach Abschluss aller weiteren Bauarbeiten<br />
(Leitungs-/ Kanal- und<br />
Kranmontage in beengter Baugrube<br />
Bereich Engstelle: FT-Verschub mit Seilwinde<br />
auf Trägern<br />
200-Tonnen-Autokran zur Montage<br />
der 36 Tonnen FT<br />
Ingenieurbüro VTU GmbH<br />
Verkehrsbau – Tiefbau – Umweltschutz<br />
René Stock, Christian Kertscher<br />
Platanenstraße 5b<br />
07549 Gera<br />
www.vtu-gera.de<br />
Telefon 0365 73420<br />
Fax 0365 7342455<br />
E-Mail info@vtu-gera.de<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
47
Verkehrsplanung, -anlagen, Ingenieurbauwerke, Verkehrstechnik, Immissionsschutz, Freianlagen, Tiefbauplanung<br />
Beratende Ingenieure<br />
Erfurt<br />
A 38 im Eichsfeld, Wegebrücken<br />
Jubiläum: 60 Jahre Ingenieurbüro – 1950 - 2010<br />
Ingenieure für Verkehre<br />
Das Ingenieurbüro INVER-Ingenieurbüro<br />
für Verkehrsanlagen<br />
erbringt Beratungs- und Planungsleistungen<br />
für die Infrastruktur.<br />
Das Büro kann auf eine 60-jährige<br />
Tradition, insbesondere in der<br />
Planung von Straßen und Brücken<br />
zurückblicken. Am 23. September<br />
2010 feierte INVER gemeinsam mit<br />
Mitgliedern des Bundestages, des<br />
Landtages des Freistaates <strong>Thüringen</strong>,<br />
Auftraggebern und Mitarbeitern<br />
sein Jubiläum.<br />
Das Ingenieurbüro wurde 1950 als<br />
Entwurfsbüro für Straßenwesen<br />
(EfS) mit Sitz in Erfurt gegründet.<br />
Neben den Abteilungen für Straßenbau,<br />
Brückenbau und hochbauliche<br />
Anlagen des Kraftverkehrs<br />
wurde später, nach der Beseitigung<br />
der Kriegsschäden, zur Bewältigung<br />
neuer verkehrsplanerischer<br />
Aufgaben die Abteilung Planung<br />
von Straßenverkehrsanlagen gebildet.<br />
Auf dem Wege eines Management-Buy-Out<br />
(MBO) wurde das<br />
heutige Büro INVER – Ingenieurbüro<br />
für Verkehrsanlagen GmbH<br />
1991 gegründet.<br />
20 Jahre nach der Wiedervereinigung<br />
kann das Büro stolz auf bedeutende<br />
Verkehrsbauvorhaben<br />
verweisen: Die Stadtbahnlinien<br />
Ringelberg und Bindersleben in<br />
Erfurt, die Ostumfahrung Erfurt,<br />
die Südharzautobahn A 38 einschl.<br />
Heidkopftunnel – Tunnel der<br />
Deutschen Einheit – und die bald<br />
durchgängige A 71 nördlich von<br />
Erfurt. Dr. Räder-Großmann dankte<br />
den Ingenieuren, Technikern und<br />
Zeichnern und würdigte insbesondere<br />
die Arbeit der Frauen, die 60 %<br />
der Beschäftigten bei INVER ausmachen.<br />
Er sprach den Mitarbeitern<br />
Mut zu, sich zu engagieren, auch<br />
Stadtbahn Erfurt, Verlängerung Bindersleben,<br />
Umbau Binderslebener Knie<br />
INVER-Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen<br />
GmbH; Dr. Thomas Koppe, Jürgen<br />
Krüger, Dr. Thomas Räder-Großmann<br />
Maximilian-Welsch-Str. 2a<br />
99084 Erfurt<br />
www.inver-erfurt.de<br />
Telefon 0361 2238-0<br />
Fax 0361 2238-101<br />
E-Mail info@inver-erfurt.de<br />
48 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
in einer Zeit, in der die gesellschaftliche<br />
Wertschätzung von Ingenieurarbeit,<br />
die doch auf das Wohl<br />
der Öffentlichkeit gerichtet ist,<br />
größer sein könnte.<br />
Drei Säulen tragen das Unternehmen.<br />
Die Geschäftsbereiche Verkehrsplanung<br />
(GF: Dr. Thomas<br />
Räder-Großmann), Straßen- und<br />
Tiefbau (GF: Jürgen Krüger) und<br />
Ingenieurbauwerke (GF: Dr. Thomas<br />
Koppe) bilden die bewährte<br />
Struktur von INVER. 55 erfahrene<br />
Mitarbeiter am Stammsitz in Erfurt<br />
und in der Niederlassung Suhl bilden<br />
ein jederzeit flexibles Planungsteam.<br />
Mit dieser Struktur pflegt das<br />
Büro seine Kernkompetenz sowohl<br />
für komplexe Infrastrukturleistungen<br />
als auch für fachspezifische<br />
Verkehrsplanung und Beratung.<br />
Schwerpunkte der Planungstätigkeit<br />
sind die Profile Verkehrsanlagen,<br />
Ingenieurbauwerke und<br />
Tragwerksplanung im Bereich der<br />
Straßen- und Autobahnen, Straßenbahnen<br />
für Wege, Plätze und<br />
andere Anlagen. Hierbei übernehmen<br />
wir für öffentliche Auftraggeber<br />
auch die Generalplanung oder<br />
die Projektsteuerung. Zunehmend<br />
werden Fachbereichsleistungen<br />
der Verkehrs- und Stadtplanung,<br />
Verkehrsprognose, Verkehrstechnik<br />
(LSA und andere Verkehrsbeeinflussung),<br />
Umwelt- und Landschaftsbeiträge<br />
sowie Schall- und<br />
luftschadstofftechnische Beiträge,<br />
auch für Dritte, erbracht.<br />
Das Ingenieurbüro ist mit seinen<br />
Geschäftsführern als Beratende<br />
Ingenieure bei der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
<strong>Thüringen</strong> eingetragen. Wir<br />
sind Mitglied im VBI und in der<br />
Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />
und Verkehrswesen (FGSV).<br />
In der FGSV sind wir darüber hinaus<br />
in Fachgremien, u. a. zur Erarbeitung<br />
und Fortschreibung des<br />
technischen Regelwerks im Straßenwesen<br />
vertreten. Dadurch und<br />
im Rahmen unserer Betreuungstätigkeiten<br />
für Forschungsaufgaben,<br />
z. B. für die Bundesanstalt<br />
für Straßenwesen (BASt), bringen<br />
wir immer wieder Know-how in<br />
das tägliche Planungsgeschäft ein<br />
oder beschreiten neue Wege in der<br />
Ingenieurberatung.<br />
B 4 Ortsumfahrung Sondershausen<br />
A 73 Talbrücke Wallersbach<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
49
Bauingenieurwesen, Hoch- und Industriebau<br />
Beratende Ingenieure<br />
<strong>Thüringen</strong>: Jena, Eisenach<br />
Laborgebäude Biotech, Wacker Chemie AG<br />
Seit 20 Jahren planen Ingenieure und Architekten der SEHLHOFF GMBH in Jena<br />
Fachkompetenz verbindet Tradition und Innovation<br />
Vor 45 Jahren gründete Werner Sehlhoff<br />
im bayrischen Vilsbiburg ein<br />
Ingenieurbüro, das seit 1999 von<br />
seinen Söhnen Axel und Karsten<br />
Sehlhoff geleitet wird. Heute ist die<br />
SEHLHOFF GMBH als Planungsund<br />
Beratungsgesellschaft für Ingenieur-<br />
und Architekturleistungen<br />
mit circa 150 Mitarbeitern ein weltweit<br />
agierendes Unternehmen. Von<br />
mehreren Niederlassungen und<br />
Regionalbüros in Deutschland aus<br />
werden die Inlandskunden mit hohem<br />
fachlichen Know-how betreut.<br />
Die Firmenzentrale in Vilsbiburg kooperiert<br />
darüber hinaus mit internationalen<br />
Partnern und bietet ihre<br />
Leistungen für unterschiedlichste<br />
Großprojekte an.<br />
Am 15. April <strong>2011</strong> feierte der thüringische<br />
Standort der SEHLHOFF<br />
GMBH in Jena sein 20-jähriges<br />
Bestehen.<br />
Die Niederlassung in Jena startete<br />
vor 20 Jahren mit vier Mitarbeitern<br />
und beschäftigt heute 45 engagierte<br />
Fachkräfte. Mit 36 Prozent ist der<br />
weibliche Anteil der Belegschaft erfreulich<br />
hoch, zudem werden jährlich<br />
ein bis zwei Auszubildende betreut.<br />
Die Entscheidung für den Bürostandort<br />
Jena fiel 1991 mit Blick auf<br />
das große Entwicklungspotenzial in<br />
Mitteldeutschland und hoher Innovationskraft<br />
infolge der in Jena angesiedelten<br />
interessanten Einrichtungen<br />
und Institutionen wie die<br />
Friedrich-Schiller-Universität, die<br />
Fachhochschule, den diversen Wissenschaftsinstituten<br />
sowie Firmen<br />
wie Zeiss, Schott, Jenoptik, den<br />
Stadtwerken, zahlreichen mittelständischen<br />
Industrieunternehmen<br />
sowie mehreren Wohnungsgenossenschaften.<br />
Darüber hinaus fand Werner Sehlhoff<br />
in Jena fachlich gut ausgebildete<br />
und hoch engagierte Ingenieure,<br />
welche nach kurzer Einarbeitungszeit<br />
die anspruchsvollen Ingenieurleistungen<br />
eigenständig, innovativ<br />
und in hoher Qualität erledigten.<br />
Damit wurde von Anfang an eine<br />
solide Basis des Vertrauens zu den<br />
öffentlichen und privaten Auftraggebern<br />
für eine erfolgreiche Büroentwicklung<br />
geschaffen.<br />
Unter der Leitung von Axel und<br />
Karsten Sehlhoff sowie der örtlichen<br />
Geschäftsführer Jürgen Paatsch und<br />
Uwe Müller entwickelte sich das ursprünglich<br />
auf Tiefbau spezialisierte<br />
Büro zu einem der leistungsstärksten<br />
Gesamtplaner für <strong>Thüringen</strong>s<br />
Bauwesen.<br />
Aus einer Hand werden Ingenieurleistungen<br />
für Hoch- und Industriebau,<br />
konstruktiven Ingenieurbau,<br />
Tragwerksplanung, Verkehrswesen,<br />
Wasserwirtschaft und Ingenieurvermessung<br />
realisiert.<br />
Das Spektrum umfasst mit Beratung,<br />
Konzeption, Planung, Ausschreibung,<br />
Vergabe, Bauüberwachung<br />
sowie Gewährleistungsbetreuung<br />
alle Leistungsphasen für die Bauvorhaben<br />
öffentlicher und privater<br />
Auftraggeber.<br />
Bei zahlreichen Projekten in der Region<br />
Jena hat die SEHLHOFF GMBH<br />
ihre Leistungsfähigkeit in den letzten<br />
Jahren erfolgreich bewiesen. So<br />
u. a. am Campus Beutenberg – Bioinstrumentezentrum<br />
/ Ernst-Abbe-<br />
Stiftung, Laborgebäude Wacker<br />
Biotech, bei der Erschließung der<br />
Wohngebiete Himmelreich und<br />
Fuchslöcher, zahlreichen Verkehrsbauvorhaben,<br />
unter anderem B 88<br />
Maua / Rothenstein, B 7 Jenzigweg,<br />
Wiesenstraße, L 1077 Jena etc.,<br />
Abwasserbehandlungsanlage Jena-<br />
Süd incl. Kläranlage Maua, Wohnanlage<br />
„Nordlichter“ / WG Carl Zeiss,<br />
50 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Bioinstrumentezentrum Ernst-Abbe-Stiftung<br />
Erschließung der Gewerbegebiete<br />
Maua, Konversion Camburger Straße<br />
/ LEG <strong>Thüringen</strong>, Kindertagesstätte<br />
Dorndorf-Steudnitz etc.<br />
In allen Unternehmensbereichen<br />
setzt die SEHLHOFF GMBH auf ein<br />
zertifiziertes Qualitätsmanagement.<br />
Kundenorientierte Auftragsabwicklung<br />
durch ein erfahrenes, bestens<br />
qualifiziertes Team von Ingenieuren,<br />
Architekten und Technikern sowie<br />
Reaktionsschnelligkeit und sichere<br />
Entscheidungskompetenz sind auch<br />
bei komplizierter Sachlage gegeben.<br />
Diese schlagkräftige Struktur, kombiniert<br />
mit neuesten Kommunikationstechnologien,<br />
intelligenter Vernetzung<br />
sowie fachspezifischer Software<br />
garantieren den Bauherren<br />
höchste Beratungskompetenz, verlässliche<br />
Planung und Bauabwicklung,<br />
Kostensicherheit und Termintreue<br />
sowie eine zukunftsorientierte<br />
Nachhaltigkeit der Bauwerke.<br />
Ein Beispiel für den Einsatz<br />
innovativer Software ist das<br />
3D-Laserscanning:<br />
3D-CAD beginnt mit 3D-Scan<br />
Bauen im Bestand gehört heute<br />
und morgen zum Tagesgeschäft im<br />
Hoch- und Tiefbau. Präzise 3-D-Planungswerkzeuge<br />
können nur dann<br />
konfliktfrei eingesetzt werden, wenn<br />
der bauliche Bestand vergleichbar<br />
aufbereitet werden kann.<br />
Die SEHLHOFF GMBH führt seit<br />
2010 mit eigenem Gerät 3D-Rotationslaser-Scannings<br />
durch. Die<br />
exakte Geometrie von Stadträumen,<br />
SEHLHOFF GMBH<br />
Ingenieure + Architekten<br />
Axel Sehlhoff, Karsten Sehlhoff<br />
Gebäuden und Inneneinrichtungen<br />
wird dabei digital erfasst.<br />
Die Abtastpunkte (in der Summe als<br />
Punktwolke bezeichnet) geben ihre<br />
x-y-z-Koordinaten, Helligkeit und<br />
Farbe preis. Addiert und visualisiert<br />
entsteht ein Abbild der realen<br />
Umgebung, das waagerecht durchschnitten<br />
zu Grundrissen, vertikal<br />
durchtrennt zu z. B. Gebäudeschnitten<br />
an beliebiger Stelle weiterverarbeitet<br />
wird.<br />
Vermaschen der Punkte zu einem<br />
Netz (Triangulation) und virtuelles<br />
Füllen der Dreiecke führt zu den<br />
Oberflächen, die z. B. in der 3D-<br />
Computergrafik zur Visualisierung<br />
verwendet werden können.<br />
Derartige Bestandsvermessung hat<br />
ihren Schwerpunkt in der Denkmalpflege.<br />
Mit der Punktwolke gelingt<br />
das Archivieren von Zeugnissen der<br />
Baukultur. Verformte und beschädigte<br />
Bauwerke mit räumlich komplizierten<br />
Strukturen begegnen den<br />
Ingenieuren aber auch im Industriebau<br />
(Re-Engineering) und Tiefbau.<br />
Auch zur Analyse von Verformungen<br />
(Katastrophen) und zur Qualitätssicherung<br />
(Maßhaltigkeit) bietet<br />
SEHLHOFF 3D-Laserscanning an.<br />
Dieses Verfahren kommt unter anderem<br />
bei der Generalplanung durch<br />
die SEHLHOFF GMBH für ein Großprojekt<br />
der BMW AG zum Einsatz.<br />
Derart gut aufgestellt sieht die<br />
SEHLHOFF GMBH der Entwicklung<br />
am expandierenden Standort Jena<br />
optimistisch entgegen. Die Wahl für<br />
den Bürostandort Jena hat sich als<br />
Heinrich-Heine-Straße 1<br />
07749 Jena<br />
www.sehlhoff.eu<br />
richtige Entscheidung erwiesen.<br />
Neuesten Pressemeldungen zufolge<br />
hat die Universitätsstadt Jena nach<br />
einem neuen Ranking des Berlin-<br />
Institutes eine Spitzenstellung unter<br />
den deutschen Regionen und damit<br />
entsprechendes Entwicklungspotenzial,<br />
auch für die SEHLHOFF GMBH<br />
als Gesamtplaner im Bauwesen.<br />
Insbesondere die Universität, wissenschaftliche<br />
Einrichtungen und<br />
Institute, gekoppelt mit innovativen<br />
Industrieunternehmen, die gesamte<br />
Stadtentwicklung selbst sowie die<br />
umliegenden Landkreise sind potenzielle<br />
Auftraggeber heute und in Zukunft<br />
und bieten ein umfangreiches<br />
Leistungsspektrum. Infolge der sich<br />
abzeichnenden Entwicklung, unter<br />
anderem infolge der expandierenden<br />
Jenaer Groß- und mittelständischen<br />
Industrie im Ausland und des weiteren<br />
Ausbaus des Wissenschaftsstandortes,<br />
ist Jena aus Sicht der<br />
planenden Ingenieure ein exzellenter<br />
Standort.<br />
Bei neuen Aufträgen, unter anderem<br />
der Tragwerksplanung für<br />
das neue Forschungsinstitut Abbe<br />
Center of Photonics der Friedrich-<br />
Schiller-Universität Jena oder der<br />
infrastrukturellen Erschließung des<br />
Gewerbegebiets Jena-Süd, wird das<br />
Unternehmen seine innovative Kreativität<br />
und Leistungsfähigkeit erneut<br />
unter Beweis stellen.<br />
Planung der Verkehrsanlagen der neuen<br />
B 88 im Bereich Jena Maua durch die<br />
SEHLHOFF GMBH<br />
Fotoquelle: Visualisierung BEB<br />
Telefon 03641 5800-0<br />
Fax 03641 5800-30<br />
E-Mail info@sehlhoff.de<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
51
Tragwerksplanung, Bewertung historischer Baukonstruktionen, Brandschutz<br />
Beratender Ingenieur<br />
Weimar<br />
20 Jahre Beberhold Ingenieure + Planer<br />
Rück- und Ausblicke<br />
Zwei Jahrzehnte sind keine Ewigkeit,<br />
und dennoch: Vom Bauboom<br />
bis Konjunkturschwäche, von „Ingenieurschwemme“<br />
bis Nachwuchsmangel,<br />
vom Siegeszug der<br />
Computerstatik und Verschwinden<br />
der Reißbretter, von europäischer<br />
Währungs- und Normungsunion<br />
über Fall und Wiederauferstehung<br />
der Honorarordnung HOAI bis hin<br />
zur Anglisierung und teilweisen<br />
Rückkehr deutscher Studienabschlüsse<br />
– die Umstellungen waren<br />
vielfältig und vielfach unbeständig.<br />
Zwei Jahrzehnte sind aber auch<br />
eine überaus sichtbare Veränderung<br />
unserer gebauten Umwelt.<br />
Zufriedenheit und Dankbarkeit erfüllen<br />
Dipl.-Ing. Bodo Beberhold,<br />
dem Gründer und Senior des Unternehmens,<br />
im Hinblick auf die<br />
zahlreichen Bauwerke, an deren<br />
Planung sein Ingenieurbüro mitwirken<br />
durfte. Als großes Privileg<br />
sieht er zudem die mit seiner langjährigen<br />
Tätigkeit als Prüfingenieur<br />
für Baustatik verbundenen zahllosen<br />
Begegnungen mit Fachkollegen<br />
der Tragwerksplanung an.<br />
Die Leitung des aktuell sieben Mitarbeiter<br />
zählenden Teams obliegt<br />
inzwischen Dipl.-Ing. Udo Beberhold.<br />
Gestützt auf die Erfahrung der zurückliegenden<br />
20 Jahre und auf die<br />
aktuell große Nachfrage nach Ingenieurdienstleistungen<br />
im Bauwesen<br />
sieht das Ingenieurbüro<br />
Beberhold optimistisch in die Zukunft<br />
und vielfältigen neuen Aufgaben<br />
entgegen.<br />
Dipl.-Ing. Bodo Beberhold<br />
Saarlouis: Neubau Freibad Steinrausch<br />
Dresden-Rossendorf: Neubau ROTOP-Pharmaka<br />
Dipl.-Ing. Udo Beberhold<br />
Weimar: Neubau Stadtverwaltung<br />
Kernkompetenzen des Büros<br />
sind<br />
• Tragwerksplanung und<br />
• Brandschutzkonzeption,<br />
begleitet von ergänzenden<br />
Planungsleistungen, wie<br />
- Wärmeschutznachweisen,<br />
- Nachweisen zur Energieeinsparung<br />
nach EnEV,<br />
- Energieausweisen und<br />
- Schallschutznachweisen.<br />
Weimar: Neubau Kindertagesstätte „An der Windmühle“<br />
Ingenieurbüro Beberhold<br />
Dipl.-Ing. Udo Beberhold<br />
Windmühlenstr. 43<br />
99425 Weimar<br />
Telefon 03643 8376-0<br />
Fax 03643 8376-20<br />
E-Mail mail@beberhold.de<br />
52 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Objektplanung, Tragwerksplanung, Brandschutz, Bauleitung<br />
Beratender und bauvorlageberechtigter Ingenieur<br />
Jena<br />
20 Jahre Ingenieurbüro Dipl.-Ing. (TU) Werner Schröder<br />
Entwicklung eines Planungsbüros<br />
Nach 33-jähriger Tätigkeit als Statiker<br />
und Planungsingenieur hat der<br />
Verfasser am 03.01.91 auf der Grundlage<br />
eines großen Erfahrungspotenzials<br />
nochmals den Mut zur Gründung<br />
eines eigenen Ingenieurbüros<br />
aufgebracht.<br />
Angefangen hat alles im gemieteten<br />
Wohnbereich mit zwei Mitarbeitern.<br />
Das zunächst auf das Grundwissen<br />
über die Gebäudesubstanz des VEB<br />
Carl-Zeiss aufgebaute Bürokonzept<br />
ließ sich jedoch nicht umsetzen, so<br />
dass ein neuer Markt erschlossen<br />
werden musste.<br />
Uneigennützige Hilfe und Beratung<br />
beim Aufbau des Büros erhielt der<br />
Verfasser von einem Ingenieurbüro<br />
aus Weilburg mit reichen Erfahrungen<br />
aus der Altstadtsanierung in<br />
Limburg.<br />
Aus gemeinsamer Gutachtertätigkeit<br />
zum Alten Rathaus Jena und<br />
den Frommanschen Häusern entwickelte<br />
sich das Interesse für die<br />
Altbausanierung. Im Hochbauamt<br />
der Stadt Jena erinnerte man sich<br />
sehr schnell an den Wissensträger<br />
zu den inzwischen von der Stadt<br />
Jena zu betreuenden Kultur- und<br />
Sportbauten der ehemaligen Carl-<br />
Zeiss-Stiftung.<br />
Nach ersten kleinen Aufträgen<br />
folgte eine erste Herausforderung.<br />
In nur 4 Monaten für Planung und<br />
Realisierung war bis zur Eröffnung<br />
der 2. Bundesliga-Saison als Forderung<br />
des DFB eine neue Sitzplatztribüne<br />
zu errichten. Hier zahlte<br />
sich bereits aus, dass mit der Neugründung<br />
des Büros sofort auf moderne<br />
CAD-und Rechentechnik umgestellt<br />
wurde.<br />
Die Planung des Umbaus von Sportinternat<br />
mit Flachbau für Großküche<br />
und Speisesaal zum Tagungshotel<br />
der Sozialakademie folgte.<br />
Das Büro wuchs auf 8 Mitarbeiter.<br />
Ein neues Büro wurde im alten Gut<br />
Lobeda der Carl-Zeiss-Stiftung ausgebaut.<br />
Als beratender Ingenieur mit Bauvorlageberechtigung<br />
erweiterte sich<br />
der Aufgabenbereich ständig. Nach<br />
den statisch-konstruktiven Gutachten<br />
zu den historischen Bauten Altes<br />
Rathaus und Stadtmuseum Göhre<br />
in Jena folgten mit anschließender<br />
Planung und Bauüberwachung die<br />
notwendigen Sicherungsmaßnahmen.<br />
Kenntnisse zur historischen Bausubstanz<br />
des Volkshauses mit Ernst-<br />
Abbe-Bibliothek und Saalgebäude<br />
als Spielstätte der Jenaer Philharmonie<br />
führten zum Auftrag der<br />
Planung für die gesamte Sanierung<br />
des Volkshauses in einzelnen<br />
Bauabschnitten.<br />
Der aus Brandschutzgründen notwendige<br />
Abriss der alten Holztribüne<br />
im Ernst-Abbe-Stadion und<br />
der Ersatz durch eine überdachte<br />
Sitzplatztribüne für 4000 Zuschauer<br />
mit diversen Funktionsunterlagerungen<br />
war für die übertragene Gesamtplanung<br />
eine weitere große<br />
Herausforderung.<br />
In fruchtbarer Zusammenarbeit mit<br />
anderen Architekturbüros für die<br />
Arbeitsbereiche der Tragwerksplanung,<br />
Bauphysik und Brandschutz<br />
folgten Bauten im Gesundheitswesen<br />
wie z.B. das Nothilfezentrum<br />
Jena, das DRK-Gebäude in Jena,<br />
Altenpflegeheime in Stadtroda und<br />
Elsterberg, im Forschungsbereich<br />
für das Hans-Knöll-Institut (HKI)<br />
und das Institut Mikrobiologie<br />
(IMB) Jena sowie Schulbauten z.T.<br />
mit Turnhallen in Jena, Milda und<br />
Potsdam und Studentenwohnhäuser<br />
in Jena.<br />
Verbunden bleibt das Büro weiterhin<br />
mit der Planung zur Sanierung<br />
weiterer historischer Bauten in<br />
Jena sowie für die Sanierung von<br />
Sportbauten im Sportforum Jena in<br />
Lobeda-West sowie im Ernst-Abbe-<br />
Sportfeld.<br />
Jüngste vom Büro betreute Bauvorhaben<br />
sind der Umbau und die Erweiterung<br />
der Leichtathletik-Trainingshalle<br />
sowie die Hochbauten<br />
für die Errichtung eines Sportparkes<br />
in der Oberaue.<br />
Volkshaussaal Jena<br />
Lobdeburgschule Jena<br />
Ernst-Abbe-Stadion Jena<br />
In Rückbesinnung an noch vorhandene<br />
Kenntnisse zur Bausubstanz<br />
ehemaliger Zeiss-Bauten betreut<br />
das Büro heute wieder notwendige<br />
Baumaßnahmen von Zeiss, Jenoptik<br />
und der Goethegalerie in Jena.<br />
Die Erarbeitung von Brandschutzkonzepten<br />
überregional für öffentliche<br />
Bauten, Schulen und Industrie<br />
hat sich inzwischen als eigenständiges<br />
Arbeitsfeld entwickelt.<br />
Modernste CAD-Technik erfüllt<br />
heute auch Anforderungen zur Visualisierung<br />
von Projekten.<br />
Die hier in diesem Bericht genannten<br />
Projekte sind ein Auszug aus<br />
unserem gesamten Leistungsvolumen<br />
zum Verständnis unseres<br />
breiten Arbeitsspektrums.<br />
An dieser Stelle möchte ich allen<br />
Auftraggebern für das in uns gesetzte<br />
Vertrauen danken.<br />
Der Verfasser und sein Team wollen<br />
sich auch in Zukunft den Herausfordungen<br />
stellen und den Auftraggebern<br />
dabei immer ein unabhängiger<br />
und sachkundiger Fachberater<br />
und Planer sein.<br />
Ingenieurbüro<br />
Dipl.-Ing. Werner Schröder<br />
Bärengasse 4<br />
07747 Jena<br />
www.ibschroeder.net<br />
Telefon 03641 3380-6<br />
Fax 03641 392877<br />
E-Mail ibschroeder@jetzweb.de<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
53
Tragwerksplanung<br />
Beratender Ingenieur<br />
Weimar<br />
20 Jahre Ingenieurbüro für Tragwerksplanung Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger<br />
Beachtliche Bilanz<br />
Das Ingenieurbüro für Tragwerksplanung<br />
Dr.-Ing. Hans-Reinhard<br />
Hunger konnte im Jahre 2010 auf<br />
sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken.<br />
Seit der Gründung sind<br />
mehr als 610 Projekte auf dem<br />
Gebiet des Hochbaus sowie über<br />
1.100 Standorte von Mobilfunkanlagen<br />
realisiert worden. Neben<br />
allen Leistungen der Tragwerksplanung,<br />
wie z. B. Statische Berechnungen,<br />
Ausführungsplanungen<br />
und Baustellenkontrollen, wird auch<br />
die Erstellung von statischen Gutachten<br />
angeboten. Zur Bearbeitung<br />
der Planungen kann auf einen bewährten<br />
Stamm von festangestellten<br />
und freien Mitarbeitern zurückgegriffen<br />
werden, so dass eine<br />
qualitätsgerechte, wirtschaftliche<br />
und termingerechte Bearbeitung<br />
gewährleistet ist.<br />
Im vorliegenden <strong>Jahrbuch</strong> soll ein<br />
Objekt aus dem Gebiet des Neubaus<br />
näher vorgestellt werden.<br />
Für das Handwerker-Bildungszentrum<br />
e. V. Weimar (HBZ) wurden für<br />
das Haus 3 die kompletten tragwerksplanerischen<br />
Leistungen erbracht.<br />
Im HBZ findet die Ausbildung<br />
und berufliche Weiterbildung<br />
von verschiedenen Berufszweigen<br />
des Handwerks statt. Zur Verbesserung<br />
der Ausbildung im<br />
KFZ-Gewerbe wurde eine Ausbildungshalle<br />
sowie ein Verbinder<br />
zu den bestehenden Gebäuden<br />
benötigt.<br />
Die Abmessungen der Halle betragen<br />
12,00 m x 19,10 m mit einer<br />
Firsthöhe von 7,50 m. Als tragende<br />
Konstruktion sind Binder aus Brettschichtholz<br />
mit gekrümmter Unterkante<br />
und Stahlbetonstützen gewählt<br />
worden. Aufgrund der ungünstigen<br />
Baugrundverhältnisse erfolgte<br />
ein Bodenaustausch in Form<br />
einer 0,85 m bzw. 1,30 m dicken<br />
Schottertragschicht, auf der die<br />
Streifenfundamente und die Bodenplatte<br />
aufgelagert sind.<br />
Am 04.09.2009 konnte, nach nur<br />
fünf Monaten Bauzeit, die Einweihung<br />
der neuen Gebäude gefeiert<br />
werden.<br />
Auf dem Gebiet des Hochbaus liegt<br />
der Schwerpunkt des Büros auf der<br />
Bearbeitung von Objekten der Denkmalpflege<br />
bzw. der Sanierung von<br />
Gebäuden und technischen Anlagen.<br />
Ein Spezialgebiet ist die Sanierung<br />
von Kirchtürmen, über die<br />
schon in vorliegenden Jahrbüchern<br />
berichtet wurde. Beim Neubau sind<br />
insbesondere Wohnhäuser und<br />
Schulgebäude als Tätigkeitsfelder<br />
des Büros zu nennen.<br />
Tragwerksplanung für 230 Quadratmeter große Werkhalle mit verschiedenen Raffinessen.<br />
Ingenieurbüro für Tragwerksplanung VBI<br />
Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger<br />
Steubenstraße 35a<br />
99423 Weimar<br />
www.drhunger.de<br />
Telefon 03643 59549<br />
Fax 03643 59516<br />
E-Mail Dr._Hunger@t-online.de<br />
54 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Hochbau, Tiefbau, Bauleitplanung, Freiraumgestaltung, Dorferneuerung<br />
Bauvorlageberechtigter Ingenieur<br />
Leinefelde-Worbis<br />
Kommualer Hochbau (Kindergarten)<br />
20 Jahre Kompetenz, Erfahrung und Verlässlichkeit am Bau<br />
Kosten und Versprechen einhalten<br />
Am 01. September 1990 gründeten<br />
die Ingenieure Klingebiel, Wehr und<br />
Rittmeyer das Planungs- und Ingenieurbüro<br />
KWR GmbH Worbis. Seither<br />
bietet das Büro ein umfangreiches<br />
Spektrum von Dienstleistungen für<br />
bauwillige gewerbliche, kommunale<br />
und private Kunden.<br />
Auf eine mehr als 20-jährige Berufserfahrung<br />
kann in folgenden<br />
ingenieurtechnischen und fachplanerischen<br />
Fachbereichen verwiesen<br />
werden:<br />
- Hochbau & Architektur<br />
- Bauleitplanung & Entwicklungskonzepte<br />
- Dorferneuerung & Städtebauförderung<br />
- Freiraumplanung & Landschaftsarchitektur<br />
- Tief- & Wasserbau<br />
- Ingenieur- & Straßenbau<br />
- Energieausweise & -beratungen<br />
- Farb- & Gestaltungskonzepte<br />
Durch die umfangreichen Tätigkeitsbereiche<br />
kann von der Entwicklung<br />
und Vorbereitung städtebaulicher<br />
Konzepte bis zur Erstellung schlüsselfertiger<br />
Objekte alles aus einer<br />
Hand angeboten werden.<br />
Mit Hilfe topaktueller Soft- & Hardware<br />
werden vom Planungsbüro<br />
KWR GmbH Worbis innovative Lösungen<br />
im Hoch- und Tiefbau entwickelt<br />
und umgesetzt. So wird im<br />
Hochbau mit AUTODESK REVIT AR-<br />
CHITECTUR <strong>2011</strong> eine zeitgemäße<br />
2D- und 3D-Planung von Innen- und<br />
Außenbereichen erstellt. Für die<br />
überwiegend öffentlichen Kunden<br />
in den Bereichen Tief- & Ingenieurbau,<br />
kommt bei der Entwicklung<br />
wirtschaftlicher Lösungen AUTO-<br />
DESK CIVIL 3D sowie eine moderne<br />
Straßen- & Tiefbausoftware (B&B<br />
Software) zum Einsatz. Eine leistungsfähige<br />
Büroausstattung und<br />
modernste Hardware hilft dem<br />
sechsköpfigen Team der KWR bei<br />
der Erstellung der gestellten Aufgaben.<br />
Mit Hilfe einer hochwertigen<br />
Wärmebildkamera im Zusammenhang<br />
mit einem neuen E-CAD-Programm<br />
und graphischer Ermittlung<br />
bzw. Visualisierung der Gebäudehülle<br />
können eine kompetente Beratung<br />
der Bauherren in allen Bereichen<br />
der Baupysik erfolgen und<br />
Sanierungsvorschläge unterbreitet<br />
werden. Einen besonderen Schwerpunkt<br />
der KWR stellt die Planung<br />
in der Städtebauförderung und<br />
Dorferneuerung dar. Seit 1990 wurden<br />
und werden so mehr als 30 Gemeinden<br />
in Nordthüringen umfangreich<br />
betreut. Mit Leidenschaft und<br />
der notwendigen Erfahrung wurden<br />
in den vergangenen 20 Jahren mehr<br />
als 1.000 kleine, große, interessante<br />
und wertvolle Projekte in der Freiraumgestaltung<br />
sowie im Hochund<br />
Tiefbau erfolgreich bearbeitet.<br />
Der Kern der Bürophilosophie besteht<br />
darin, stets innovative Baulösungen<br />
mit hoher Qualität zu<br />
liefern und so den anspruchsvollen<br />
Wünschen der Auftraggeber mit<br />
Fachkunde und Ehrlichkeit bezüglich<br />
Kosten- und Terminvereinbarungen<br />
nachhaltig gerecht zu werden.<br />
Mit den Festsetzungen der neuen<br />
HOAI haben wir Ingenieure und<br />
Architekten eine große Verpflichtung<br />
gegenüber der Kostenentwicklung<br />
im Bau und unseren Auftraggebern<br />
übernommen. Dieses Gut sollten<br />
wir allzeit achten.<br />
Sport- & Freizeitanlagen (Sporthaus,<br />
Erschließung & Freiflächengestaltung)<br />
Ver- & Entsorgungsanlagen mit Straßenbau<br />
(Dorferneuerung/Leader+)<br />
Privater Hochbau (Massiv- & Holzrahmenbau)<br />
Dorfentwicklung und Bauleitplanung<br />
(DE Rahmenplan)<br />
Wärmeschutznachweis und Energiepass<br />
(Wärmebildaufnahme)<br />
Planungs- und Ingenieurbüro KWR GmbH<br />
Worbis<br />
Dipl.-Ing. (FH) Edgar Klingebiel<br />
Nordhäuser Straße 30-34<br />
37339 Leinefelde-Worbis<br />
www.kwr-worbis.de<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
Telefon 036074 38511<br />
Fax 036074 38520<br />
E-Mail e.klingebiel@kwr-worbis.de<br />
55
Autobahnbau, Bundesfernstraßenbau<br />
Beratender Ingenieur<br />
Weimar<br />
An wichtigen Verkehrsprojekten beteiligt<br />
Unternehmen<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 in<br />
Weimar hat sich die Ingenieurgruppe<br />
BEB GmbH in herausragender<br />
Weise in den Bereichen Autobahnund<br />
Bundesfernstraßenbau profiliert.<br />
Von der Beratung über die Entwurfsplanung<br />
bis hin zur Baubetreuung<br />
(Bauoberleitung, Bauüberwachung<br />
und Projektsteuerung)<br />
kann unser hochqualifiziertes und<br />
erfahrenes Team alle relevanten Ingenieurleistungen<br />
realisieren. Allein<br />
am wohl anspruchsvollsten Autobahnprojekt<br />
der letzten Jahre, der<br />
Thüringer Waldautobahn (BAB A71/<br />
A73), war die Ingenieurgruppe BEB<br />
mit Planungs- und Baubetreuungsleistungen<br />
auf über 100 km beteiligt.<br />
Entwicklung<br />
Die kontinuierliche und aufstrebende<br />
Entwicklung wird durch die zu -<br />
nehmende Anzahl an Mitarbeitern<br />
und der wachsenden Expansion des<br />
Tätigkeitsfeldes ins Ausland belegt.<br />
Zurzeit hat die Ingenieurgruppe<br />
35 Mitarbeiter. Das Durch schnittsalter<br />
der Mitarbeiter be trägt 39 Jahre.<br />
Alle Mitarbeiter der Ingenieurgruppe<br />
werden regelmä ßig extern<br />
und intern geschult. Es erfolgt eine<br />
regelmäßige Auswertung der Projekte,<br />
um eine qualitäts- und termingerechte<br />
Leistung zu ge währleisten.<br />
Kooperationen<br />
Durch feste Partnerschaften können<br />
wir den gesamten Bereich einer<br />
komplexen Planung und Bauausführung<br />
des Verkehrswegebaus abdecken.<br />
Durch diese partnerschaftliche<br />
Verbundenheit ist unser Unter nehmen<br />
in der Lage, potenzielle Auftraggeber<br />
sachkundig zu beraten, Lösungsvorschläge<br />
anzubieten und<br />
deren Realisierung zu überwachen.<br />
Qualitätssicherung<br />
Mit unserem TÜV-geprüften und zertifizierten<br />
Qualitätsmanagementsystem<br />
können wir unseren Auftrag gebern<br />
eine gleichbleibend hohe Qualität<br />
und Effizienz unserer Leistungen<br />
garantieren.<br />
Referenzen im Ausland<br />
Rostov-am-Don, Russland<br />
Planung eines 91 km langen Abschnittes<br />
der Autobahn M4 von<br />
Moskau nach Rostov-am-Don.<br />
Damaskus, Syrien<br />
Vorplanung des 70 km langen südl.<br />
Autobahnringes von Damaskus<br />
Almati, Kasachstan<br />
Autobahnplanung für einen 20 km<br />
langen Teilabschnitt des neu zu errichtenden<br />
65 km langen Autobahnringes<br />
von Almati<br />
Referenzen PPP<br />
A4 Hörselberge<br />
Ausführungsplanung des 6-streifigen<br />
Neubaus der BAB A4 (22,5 km)<br />
A5 Offenburg-Malsch<br />
Ausführungsplanung des 6-streifigen<br />
Ausbaus der BAB A5 (41 km)<br />
Referenzen Planung/ Projektsteuerung<br />
/ Visualisierung<br />
B88 Ortsumgehung<br />
Rothenstein: Visualisierung des<br />
Endzustandes<br />
S289 Verlegung Neukirchen<br />
Ausführungsplanung/ Visualisierung<br />
für den ca. 5 km langen Neubau<br />
im RQ 10,5<br />
Referenzen BOL / BÜ<br />
A4 Ronneburg-Schmölln<br />
Sechsstreifiger Ausbau der BAB A4<br />
auf einer Länge von 9,6 km<br />
A4 Jagdbergtunnel bei Jena<br />
Sechsstreifiger Neubau der BAB A4<br />
auf einer Länge von 11,6 km<br />
A1 Vechta - Lohne/Dinklage<br />
Sechsstreifiger Ausbau der BAB A1<br />
auf einer Länge von 9,3 km<br />
Ingenieurgruppe BEB GmbH<br />
Dipl.-Ing. Bernhard Blümel<br />
Über der Nonnenwiese 7<br />
99423 Weimar<br />
www.beb-weimar.de<br />
Telefon 03643 74 66 10<br />
Fax 03643 74 66 29<br />
E-Mail kontakt@beb-weimar.de<br />
B88 Ortsumgehung Rothenstein, Visualisierung<br />
BAB A4 Jagdbergtunnel, Bauüberwachung und PR-Arbeit<br />
BAB A1 Vechta, Bauüberwachung<br />
Autobahnkreuz Almati, Vorplanung und Visualisierung<br />
56 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Hochbau, Tiefbau, Wasser, Abwasser, Verkehr<br />
Beratender Ingenieur<br />
Suhl<br />
Generalplanung als Chance<br />
Es gibt wohl nur wenige Unternehmen<br />
in <strong>Thüringen</strong> oder Sachsen,<br />
die von sich sagen können, die Krise<br />
habe sie nicht erreicht. Deshalb<br />
ist es umso erfreulicher, dass dem<br />
Architektur- und Ingenieurbüro<br />
HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER<br />
mit Sitz in Suhl sogar ein Neustart<br />
in 2010 gelungen ist.<br />
1990 gründete das bayerische Unternehmen<br />
BAURCONSULT in Suhl,<br />
Jena und Crimmitschau seine ostdeutschen<br />
Niederlassungen. Diese<br />
entwickelten sich in fast 20 Jahren<br />
überraschend gut und konnten in<br />
2009 eine durchweg positive Bilanz<br />
ziehen. Im Interesse der regional<br />
tätigen Kundschaft entschloss<br />
sich der Thüringer Mitinhaber<br />
Jens Hoffmann, seinen Firmenanteil<br />
auszugliedern und gemeinsam<br />
mit führenden Mitarbeitern aus den<br />
ostdeutschen Niederlassungen ein<br />
neues Unternehmen zu gründen.<br />
So entstand ab 1. Januar 2010 das<br />
Architektur- und Ingenieurbüro<br />
HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER.<br />
Zum Jahresbeginn <strong>2011</strong> wurde die<br />
Partnerschaft um einen dritten<br />
Partner, Felix Harbig, mit seinem<br />
Erfurter Büro erweitert. Felix Harbig<br />
ist Architekt und seit über 10 Jahren<br />
freiberuflich in Erfurt tätig. Damit<br />
gehört HOFFMANN.SEIFERT.<br />
PARTNER mit 70 Mitarbeitern inkl.<br />
40 Architekten und Ingenieuren<br />
bereits zu den größeren Planungsbüros<br />
in den neuen Bundesländern.<br />
Neben dem Stammhaus in Suhl,<br />
gibt es mit Crimmitschau, Erfurt,<br />
Leipzig, Hildburghausen, Oberweißbach<br />
und Jena weitere Niederlassungen<br />
in <strong>Thüringen</strong> und Sachsen.<br />
Die breitgefächerte Kompetenz des<br />
Büros gilt als großes Plus. Durch<br />
die Leistungsbereiche Architektur,<br />
Städtebau, Technische Ausrüstung,<br />
Tragwerksplanung, Wasserversorgung,<br />
Abwasserbehandlung, Verkehrsanlagen,<br />
Umwelttechnik und<br />
Landschaftsplanung können Auftraggebern<br />
alle Leistungen aus<br />
einer Hand selbst für komplexe<br />
Projekte angeboten werden. Gerade<br />
in letzter Zeit ist die Nachfrage<br />
nach ganzheitlichen Planungsstrategien<br />
– der Generalplanung<br />
– wieder besonders stark.<br />
Für qualifizierten Nachwuchs sorgt<br />
das Büro selbst. Seit 1990 werden<br />
ununterbrochen Lehrlinge ausgebildet,<br />
derzeit sind es fünf Lehrlinge.<br />
Weiter bestehen Ausbildungskooperationen<br />
mit der Fachhochschule<br />
Adam Ries in Erfurt, der<br />
Fachhochschule für Bau, Wirtschaft<br />
und Verkehr in Gotha und mit der<br />
TU Dresden sowie der Akademie<br />
in Glauchau.<br />
Nachdem bereits 2009 erheblich<br />
in die Büroinfrastruktur investiert<br />
worden ist, wurde 2010 mit der<br />
Anschaffung modernster Hardund<br />
Software noch einmal kräftig<br />
nachgelegt.<br />
Für das gerade bei der Neugründung<br />
entgegengebrachte Vertrauen<br />
möchten sich Jens Hoffmann,<br />
Thomas Seifert und Felix Harbig<br />
im Namen aller Mitarbeiter von<br />
HSP bei allen Kunden und Partnern<br />
herzlich bedanken.<br />
HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER<br />
architekten und ingenieure<br />
Jens Hoffmann<br />
Rennsteigstraße 10<br />
98528 Suhl<br />
www.hsp-plan.de<br />
Telefon 03681 44 88-0<br />
Fax 03681 44 88-32<br />
E-Mail info@hsp-plan.de<br />
Betonsanierung der Filterhalle Wienrode<br />
Natursteinmauer für die Schwarza, Schwarzatal<br />
Pumpenstaffel der Trinkwasseraufbereitung, Scheibe-Alsbach<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
57
Bauplanung, Planung Haustechnik, Bauüberwachung, Energieberatung, Fachplanung für Brandmeldeanlagen<br />
Beratender Ingenieur<br />
Jena<br />
Gut durchdacht<br />
Das Dienstleistungsangebot<br />
des Planungsbüros IBA GmbH<br />
zeichnet sich durch allumfassende<br />
Planungsleistungen aus. Dabei<br />
bieten wir dem Bauherrn sowohl<br />
die Architektenleistungen und<br />
die Planung der vollständigen<br />
Gebäudetechnik als auch die<br />
Bauüberwachung für das gesamte<br />
Gebäude sowie die Sicherheitsund<br />
Gesundheitsschutzkoordination<br />
aus einer Hand an. Somit kann<br />
eine maximale Kosten-, Qualitäts-,<br />
Termin- und Rechtssicherheit gewährleitet<br />
werden, in die neue Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen aus der<br />
täglichen Arbeit stetig einfließen.<br />
Schwerpunkte unserer Arbeit sind<br />
die Erbringung aller notwendigen<br />
Planungsleistungen für Krankenhäuser,<br />
Kliniken und Pflegeheime,<br />
Kindereinrichtungen, Industrieund<br />
Gewerbebau, Wohngebäude,<br />
Bürogebäude sowie Bauen im<br />
Bestand.<br />
In Zusammenarbeit mit langjährigen<br />
Partnern aus den Fachbereichen<br />
Statik, Tiefbau und Landschaftsarchitektur<br />
wird unser Leistungsangebot<br />
als Generalplaner<br />
abgerundet.<br />
IBA GmbH INGENIEURE ARCHITEKTEN<br />
Dipl.-Ing. (FH) Jens Fischer (GF),<br />
Dipl.-Ing. Kay Otto (GF)<br />
Leistungsprofil<br />
Planung, Betreuung und Überwachung<br />
von Objekten in den<br />
Bereichen:<br />
- Wohnungsbau<br />
- Industriebau<br />
- Institute und Bürobauten<br />
- Krankenhäuser und klinische<br />
Einrichtungen<br />
- Sozialbauten wie Kindergärten,<br />
Pflegeheime, Hospize<br />
- Erstellung von Energieausweisen<br />
- Sicherheits- und Gesundheitsschutzpläne<br />
Ein wichtiges Referenzprojekt stellt<br />
der Neubau der VACOM-Fertigungshalle<br />
in Großlöbichau dar, das<br />
aus einer Produktionshalle für die<br />
Herstellung von Zulieferteilen aus<br />
Edelstahl für Vakuum-Komponenten<br />
und -Messtechnik besteht und<br />
einem Betriebsgebäude, dessen<br />
Architektur als Würfel konzipiert<br />
ist, der an den „CF-Kubus“, ein<br />
Produkt des Bauherrn, erinnert<br />
und somit werbewirksam in Form<br />
und Farbe bis zur Bundesstraße<br />
wirkt. Auch die technischen Anlagen<br />
Heizung, Lüftung, Sanitär und<br />
Elektro wurden durch IBA geplant.<br />
Fischergasse 10<br />
07743 Jena<br />
www. iba-jena.de<br />
Kooperationen/Referenzen<br />
• Alere Technologies GmbH<br />
• ASKLEPIOS Kliniken GmbH<br />
• AWO Kreisverband Jena-<br />
Weimar e. V.<br />
• Baskets Jena GmbH<br />
• Jenaer Baugenossenschaft eG<br />
• Jenapharm GmbH & Co. KG<br />
• jenawohnen GmbH<br />
• Katholisches Pfarramt Jena<br />
• Kommunale Immobilien Jena<br />
• Kommunalservice Jena<br />
• Max-Planck-Gesellschaft zur<br />
Förderung der Wissenschaften<br />
e. V.<br />
• OBI Markt Jena<br />
• SCHOTT AG – SCHOTT<br />
Jenaer Glas GmbH<br />
• Stadtwerke Jena<br />
• Stahlwerk <strong>Thüringen</strong><br />
• Streicher GmbH Tief- und<br />
Ingenieurbau Jena<br />
• Thüringer Landesamt für<br />
Bau und Verkehr<br />
• UNITAS Leipzig eG<br />
• Universitätsklinikum Jena<br />
• VACOM Vakuum Komponenten<br />
& Messtechnik GmbH<br />
• Wohnungsbaugenossenschaft<br />
„Glück Auf“ Gera eG<br />
Telefon 03641 59570<br />
Fax 03641 595715<br />
E-Mail info@iba-jena.de<br />
VACOM-Fertigungshalle: Vom Beginn der Bauarbeiten bis zur Nutzung vergingen gerade einmal sieben Monate.<br />
Effektive Kombination von Form und<br />
Funktion.<br />
Außergewöhnliche Architektur: Ein Bauteil aus der Produktion von VACOM als übergroßes<br />
Wahrzeichen des neuen Gebäudes.<br />
58 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Kommunaler Tief- und Straßenbau, Gewässerplanung, naturnaher Gewässerausbau<br />
Beratender und bauvorlagenberechtigter Ingenieur<br />
Rudolstadt<br />
Herausforderung EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
Das Ingenieurbüro für Bauplanung<br />
und Umweltschutz - IBU wurde am<br />
15. Juni 1990 vom Inhaber Dipl.-<br />
Ing. (TU) Karl-Heinz Bartl in Rudolstadt<br />
gegründet. Kommunaler Tiefbau,<br />
Straßen- und Wegebau, Gewässerplanung,<br />
naturnaher Gewässerausbau<br />
und ländliche Entwicklung<br />
sind das Leistungsprofil<br />
des freiberuflichen Unternehmens.<br />
In über 20 Jahren Zusammenarbeit<br />
mit Kommunen, Verbänden und<br />
Ämtern hat sich das Ingenieurunternehmen,<br />
bestehend aus<br />
Diplomingenieuren, Architekten,<br />
Technikern und Zeichnern, zu<br />
einem zuverlässigen und gefragten<br />
Ingenieurdienstleister entwickelt.<br />
Von der Beratung über Planung,<br />
Ausschreibung und Bauüberwachung<br />
wird eine Komplettleistung<br />
mit hohem Qualitätsanspruch<br />
(zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO<br />
9001:2008) erbracht. Qualifizierte<br />
Mitarbeiter und modernste Planungs-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
gewährleisten eine hohe Qualität<br />
der Planung und Flexibilität<br />
sowie Effizienz in der Bearbeitung.<br />
Die ständige Qualifizierung und<br />
Weiterbildung aller Mitarbeiter<br />
ist dabei ein selbstverständliches<br />
Muss.<br />
Mehr als 100 Städte und Gemeinden<br />
wurden bisher bei verschiedensten<br />
Maßnahmen betreut. Über<br />
50 Orte und Ortsteile wurden im<br />
Rahmen der Dorferneuerung betreut,<br />
75 km ländliche Wege geplant<br />
und in der Bauausführung<br />
überwacht, ebenso dutzende Kilometer<br />
Kanäle und Trinkwasserleitungen.<br />
Gewässerentwicklungsplanungen,<br />
Bebauungs- und<br />
Flächennutzungspläne sowie naturschutzrechtliche<br />
und wasserrechtliche<br />
Genehmigungsplanungen<br />
sind ebenfalls Bestandteil des<br />
Leistungsumfangs.<br />
Geschätzt wird das Ingenieurbüro<br />
für seine Kenntnisse im komplizierten<br />
Dschungel des Fördermittelmanagements,<br />
steht und fällt doch<br />
so manches Vorhaben mit der Sicherung<br />
der finanziellen Mittel.<br />
Im Mai 2010 wurde Dipl.-Ing. (TU)<br />
K.-H. Bartl in die Fachliste der Gewässerfachleute<br />
aufgenommen.<br />
Grundlage dafür sind der Studienabschluss<br />
als Dipl.–Ing. für Was-<br />
serbau an der TU Dresden und die<br />
langjährige Berufserfahrung auf<br />
diesem Gebiet.<br />
Das Ingenieurbüro stellt sich den<br />
Anforderungen der perspektivischen<br />
Entwicklung auf dem Gebiet<br />
der erneuerbaren Energien<br />
und nachwachsenden Rohstoffe.<br />
Innovative Ingenieurtechnik im<br />
ländlichen Raum wird als Chance<br />
einer zukunftsfähigen Entwicklung<br />
im ländlich geprägten <strong>Thüringen</strong><br />
verstanden und soll auch<br />
künftig die Grundlage des Ingenieurbüros<br />
sein.<br />
Der Planungsschwerpunkt der<br />
kommenden Jahre wird u. a. im<br />
Bereich der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
und des naturnahen<br />
Gewässerausbaus gesehen.<br />
Hier verfügt das Ingenieurunternehmen<br />
bereits über zahlreiche<br />
Referenzen.<br />
Erste Schritte zur weltweiten Vermarktung<br />
von Ingenieurleistungen<br />
im ländlichen Raum wurden in<br />
den Jahren 2007/2008 unternommen<br />
und weitere sollen folgen.<br />
Ingenieurbüro IBU<br />
Bauplanung und Umweltschutz<br />
Dipl.-Ing. (TU) Karl-Heinz Bartl<br />
Am Wachtelberg 10<br />
07407 Rudolstadt<br />
www.ibu-bartl.de<br />
Telefon 03672-412742<br />
Fax 03672-413421<br />
E-Mail ibu-bartl@t-online.de<br />
Rückbau Wehranlage „Katzewehr“ in Katzhütte<br />
– vorher ...<br />
Gewässerentwicklungsplan Gemeinde Katzhütte<br />
Rückbau Wehranlage „Katzewehr“ in Katzhütte<br />
– nachher<br />
Sanierung Wasserkraftanlage, Katzhütte<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
59
Verkehrsanlagen, Siedlungswasserwirtschaft, Raumplanung und Umwelt<br />
Beratender und bauvorlagenberechtigter Ingenieur<br />
Erfurt<br />
Ingenieurdienstleistungen aus einer Hand<br />
Seit 25 Jahren bieten wir als Unternehmen<br />
von der vorbereitenden<br />
Studie über die Objektplanung bis<br />
zur Ausführungsbetreuung ganzheitliche<br />
Leistungen in den Schwerpunktbereichen<br />
Verkehrsanlagen,<br />
Siedlungswasserwirtschaft, Städtebau<br />
und Raumplanung an. Die<br />
Stärken der igr AG in der Umweltschutz-<br />
und Energieeffizienzberatung<br />
werden durch Kommunen<br />
und Privatinvestoren zunehmend<br />
stark nachgefragt.<br />
Durch Projekte, die in jeder Phase<br />
durchdacht sind, eine Kommunikation,<br />
die Freude macht und unsere<br />
innovativen Ideen sparen unsere<br />
Kunden viel Zeit und Geld.<br />
Die igr AG agiert mit dieser Herangehensweise<br />
erfolgreich von mehreren<br />
Standorten aus: Mit der Niederlassung<br />
Erfurt ist die igr AG<br />
seit 1991 in der thüringischen Landeshauptstadt<br />
vertreten. Die Mitarbeiter<br />
der Niederlassung gehören<br />
als Team zu den rund 100 Mitarbeitern<br />
der igr AG. Neben dem<br />
Stammsitz im rheinland-pfälzischen<br />
Rockenhausen, ist das Unternehmen<br />
mit Niederlassungen und Projektbüros<br />
auch in Berlin, Bitburg,<br />
Leipzig, München, Niederstetten,<br />
Rheinmünster und im kroatischen<br />
Zagreb vor Ort. Projektleiter der<br />
igr AG sind als Projektmanagementfachleute<br />
(gpm) zertifiziert<br />
und arbeiten projektübergreifend<br />
zusammen.<br />
Zum ganzheitlichen Ansatz der igr<br />
AG gehört auch, dass sie ihre Fachleute<br />
dort einsetzt, wo sie ihre Erfahrungen<br />
am besten einbringen<br />
können. Mit dieser Herangehensweise<br />
haben wir uns als Ingenieurdienstleister<br />
u. a. zu einem der<br />
führenden Anbieter in Deutschland<br />
für die Planung und Bauüberwachung<br />
von Flughäfen entwickelt.<br />
Erfurter Mitarbeiter wirken erfolgreich<br />
an Großprojekten der igr AG<br />
(z. B. Entwicklung der Flughäfen<br />
Leipzig und Berlin) sowie an<br />
interessanten Vorhaben in Kroatien<br />
und Albanien mit.<br />
Mit ihrem fachübergreifenden Ansatz<br />
– dazu gehört zum Beispiel<br />
auch anerkannte Fachkompetenz<br />
in den Bereichen Bauleitplanung,<br />
Umweltschutz, Vermessung und<br />
SiGeKoordination – hat die igr AG<br />
viele Tiefbauprojekte in <strong>Thüringen</strong><br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
Besonders erfolgreich ist die igr AG<br />
in <strong>Thüringen</strong> bei der Umsetzung<br />
von komplexen Erschließungsmaßnahmen<br />
(Planung und Baubetreuung).<br />
Herausragende Beispiele sind<br />
das Industriegebiet „A71-Geraberg“,<br />
der Industrie- und Gewerbepark<br />
„An der Salzbrücke“ in Ritschenhausen<br />
und die Erschließung<br />
des Gefahrenabwehrzentrums II in<br />
der Landeshauptstadt Erfurt.<br />
Studien zu Themen der kommunalen<br />
Ver- und Entsorgung, der Energieversorgung,<br />
Generalentwässerungspläne/Abwasserbeseitigungskonzepte<br />
sowie die Vorbereitung<br />
und Umsetzung von Vorhaben der<br />
Kanalsanierung, der Trinkwasserversorgung<br />
und Abwasserbehandlung<br />
werden erfolgreich bearbeitet.<br />
Aufträge der Straßenbauverwaltung<br />
für Ausbau und Instandsetzung<br />
des Bundes- und Landesstraßennetzes<br />
und ortstypisch<br />
gestaltete Verkehrsanlagen in<br />
Städten und Gemeinden gehören<br />
einschließlich der Moderation von<br />
Entscheidungsprozessen und der<br />
Betreuung von Förderanträgen<br />
zum Leistungsspektrum.<br />
igr AG<br />
Werner Andreas, Hubert Bruch,<br />
Bernd Piechottka, Veit Bachmann<br />
Hohenwindenstraße 14<br />
99086 Erfurt<br />
www.igr.de<br />
Telefon 0361 7439-0<br />
Fax 0361 7439-100<br />
E-Mail info@ef.igr.de<br />
Kanalsanierung Hugo-John-Straße, Erfurt<br />
Erweiterung Grabower Straße, Magdeburg<br />
Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />
Freianlagen Kindertagesstätte, Marinroda<br />
60 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Objektplanung, Tragwerksplanung, Bautechnische Prüfungen, Gutachten<br />
Beratende Ingenieure<br />
Erfurt<br />
Regional und international engagiert<br />
Krebs und Kiefer, Beratende Ingenieure<br />
für das Bauwesen, sind<br />
seit über sechzig Jahren bundesweit<br />
und international in allen<br />
Bereichen des Bauwesens tätig.<br />
Ca. 300 Mitarbeiter, davon etwa<br />
170 Ingenieure, stehen an 10 Standorten<br />
in ganz Deutschland für Planungs-<br />
und Bauüberwachungsaufgaben<br />
bereit. Durch die enge<br />
Zusammenarbeit der einzelnen<br />
Büros können wir permanent auf<br />
das gesamte Erfahrungs- und Personalpotenzial<br />
zurückgreifen. Eine<br />
termingerechte und ortsbezogene<br />
Bearbeitung ist für uns selbstverständlich.<br />
Die 10 Standorte werden projektbezogen<br />
durch weitere Büros ergänzt,<br />
um schnell und flexibel auf<br />
die Anforderungen unserer Kunden<br />
reagieren zu können.<br />
International haben wir Büros oder<br />
Beteiligungsgesellschaften in<br />
Algier, Skopje und Tunis. Darüber<br />
hinaus bearbeiten wir anspruchsvolle<br />
Projekte in Bosnien-Herzegowina,<br />
Luxemburg, Rumänien, Russland<br />
und in der Ukraine.<br />
Alle Gesellschaften sind nach ISO<br />
9001 zertifiziert.<br />
Unser Ziel ist es, durch qualifizierte,<br />
termingerechte und persönlich<br />
engagierte Leistungen zu überzeugen.<br />
So wollen wir immer aufs<br />
Neue den Grundstock für eine<br />
langjährige Zusammenarbeit und<br />
Partnerschaft mit unseren Auftraggebern<br />
legen.<br />
Es gehört zu unseren besonderen<br />
Fähigkeiten, alle Aspekte eines<br />
Projektes – technische und wirtschaftliche<br />
– zu einem stimmigen<br />
Ganzen zusammenzufügen.<br />
Wir bringen alle am Projekt Beteiligten<br />
an einen Tisch und verknüpfen<br />
sämtliche Leistungen zu einem<br />
Ganzen. Dabei schauen wir immer<br />
über den Tellerrand einer Aufgabenstellung<br />
hinaus, betrachten<br />
die Wirkung unserer Projekte<br />
auf andere Fachgebiete, auf die<br />
Umwelt und den städtebaulichen<br />
Kontext.<br />
Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit<br />
sind neben der Erreichung<br />
von ökologischen Zielen wichtiges<br />
Merkmal unserer Projektbearbeitung.<br />
Krebs und Kiefer, Erfurt, hat 1991<br />
seine Tätigkeit aufgenommen und<br />
beschäftigt zurzeit 16 Mitarbeiter.<br />
Wir sind schwerpunktmäßig im<br />
Rahmen der Objekt- und Tragwerksplanung<br />
für Ingenieurbauwerke<br />
und der Tragwerksplanung<br />
für Hochbauten tätig. Im Bundesland<br />
<strong>Thüringen</strong> haben wir bei zahllosen<br />
Bauvorhaben die Objektund<br />
Tragwerksplanung oder die<br />
bautechnische Prüfung durchgeführt.<br />
Unsere Leistungen<br />
- Gesamtplanungen<br />
- Objektplanung Ingenieurbauwerke<br />
und Verkehrsanlagen<br />
- Tragwerksplanung Ingenieurbauwerke<br />
und Hochbau<br />
- Bautechnische Prüfungen<br />
- Bauüberwachung und Bauoberleitung<br />
- Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination<br />
- Gutachten, Brückenprüfungen<br />
- Projektsteuerung und<br />
Vertragsmanagement<br />
KREBS UND KIEFER<br />
Beratende Ingenieure für das Bauwesen<br />
GmbH<br />
Am Seegraben 2<br />
99099 Erfurt<br />
www. kuk.de<br />
Telefon 0361 42064-0<br />
Fax 0361 42064-12<br />
E-Mail kuk@ef.kuk.de<br />
Beitrag zum Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld Erfurt (zusammen mit Heinisch Landschaftsarchitekten Gotha). Der<br />
Beitrag erhielt die beste Bewertung von der Jury.<br />
Schmalkaldetalbrücke, B 19: Objekt- und<br />
Tragwerksplanung, Ausschreibung<br />
Umbau Hauptbahnhof Erfurt: Bautechnische<br />
Prüfungen und bauaufsichtliche Kontrollen<br />
Brücke über die Gera in Erfurt-Gispersleben:<br />
Objekt- und Tragwerksplanung.<br />
<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />
61
Tragwerksplanung, Hoch- und Tiefbau, Straßen- und Ingenieurbau, Versorgungsbau<br />
Beratender Ingenieur<br />
Gräfenthal<br />
Für die Zukunft gewappnet<br />
Qualität spielt für die Bauplanungsbüro<br />
Wohlfarth GmbH schon seit<br />
ihrer Gründung im Mai 1990 eine<br />
große Rolle. Nicht umsonst ist das<br />
Qualitätsmanagementsystem des<br />
Unternehmens schon seit über neun<br />
Jahren zertifiziert.<br />
Mit neun Mitarbeitern realisiert das<br />
Team um Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />
David Scheidig und Prokuristin Dipl.-<br />
Ing. Brit Wohlfarth das gesamte<br />
bauplanerische Leistungsspektrum<br />
rund um die Tragwerksplanung, den<br />
Hoch- und Tiefbau, Ingenieurbau<br />
und auch den Versorgungsbau.<br />
Mit den hohen Ansprüchen an die<br />
eigenen Leistungen hat sich das Unternehmen<br />
in den zurückliegenden<br />
zwanzig Jahren einen ausgezeichneten<br />
Ruf erworben. Dies wird<br />
nicht zuletzt bei einem Blick in die<br />
Auftragsbücher erkennbar. Hier findet<br />
man das Thüringer Landesamt<br />
für Bau und Verkehr ebenso, wie die<br />
Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau,<br />
die Katholische Hospitalvereinigung<br />
<strong>Thüringen</strong>, die <strong>Thüringen</strong> Kliniken<br />
„Georgius Agricola“, das Hufeland<br />
Klinikum Bad Langensalza oder die<br />
MEDINOS Kliniken des Landkreises<br />
Sonneberg.<br />
Diese Aufzählung macht auch deutlich,<br />
dass es sich bei der Bauplanungsbüro<br />
Wohlfarth GmbH um ein<br />
Unternehmen handelt, bei dem die<br />
Vorhaben der Träger von Gesundheitseinrichtungen<br />
in den besten<br />
Händen sind. Beim Neubau des<br />
Kreiskrankenhauses Sonneberg beispielsweise<br />
realisierte das Wohlfarth-Team<br />
im 3. und 4. Bauabschnitt<br />
die gesamte Tragwerksplanung und<br />
bei der Sanierung sowie Erweiterung<br />
der MEDINOS-Kliniken Sonneberg<br />
konnte das Gräfenthaler Bauplanungsbüro<br />
seine Auftraggeber<br />
bei der Tragwerksplanung für den<br />
Umbau des Angiographie-Bereiches<br />
überzeugen.<br />
Auch im Bereich Straßen- und Ingenieurbau<br />
ist die Bauplanungsbüro<br />
Wohlfarth GmbH ein bewährter<br />
Partner bei Baumaßnahmen im<br />
Freistaat <strong>Thüringen</strong>. Zu den Auftraggebern<br />
zählen unter anderem das<br />
Straßenbauamt Mittelthüringen, die<br />
Thüringer Staatsbauämter, mehrere<br />
Städte und Gemeinden, Wasser- und<br />
Abwasserzweckverbände sowie<br />
zahlreiche private Bauherren. Im<br />
Rahmen der Tiefbauplanungen engagiert<br />
sich das Unternehmen be-<br />
sonders auf dem Gebiet der Dorferneuerung.<br />
Straßenbaumaßnahmen<br />
für die Dorferneuerungen wie die<br />
in Lichtentanne, Kleinneundorf und<br />
Probstzella sind praktische Beispiele<br />
für eine zielorientierte und wirtschaftliche<br />
Planung der Baumaßnahmen.<br />
Eine Vielzahl von Brücken<br />
mit Stützweiten bis 20 Meter sind<br />
im Landkreis Saalfeld – Rudolstadt<br />
und darüber hinaus mit dem technischen<br />
Know-how des Büros neu<br />
entstanden oder saniert worden.<br />
Teilweise wurden die Bauvorhaben<br />
als Gesamtplanung und mit Übernahme<br />
der Bauleitung betreut.<br />
Das Unternehmen ist, über seine<br />
Kernaufgaben als Tragwerksplaner<br />
und Tiefbauer hinaus, kompetenter<br />
Berater auch auf Gebieten des Umweltschutzes,<br />
der Energieeinsparung<br />
und Betriebskosten. Mit Fachkompetenz<br />
und Kreativität wird sich<br />
die Bauplanungsbüro Wohlfarth<br />
GmbH auch in den kommenden<br />
Jahren diesen Herausforderungen<br />
stellen.<br />
Bauplanungsbüro Wohlfarth GmbH<br />
Dipl.-Ing. David Scheidig,<br />
Dipl.-Ing. (FH) Brit Wohlfarth<br />
Probstzellaer Straße 16b<br />
98743 Gräfenthal<br />
www.bpwo.de<br />
Telefon 036703 880-0<br />
Fax 036703 880-50<br />
E-Mail bpwo@bpwo.de<br />
Neubau Krankenhaus, Rudolstadt<br />
Neubau Ärztehaus, Piesau<br />
Neubau Ringschluss „Hohe Straße“, Probstzella<br />
62 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>
Der Wert eines Dialogs<br />
hängt vor allem von der Vielfalt der<br />
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zu Politik, Wirtschaft, Tourismus,<br />
Sport und Kultur.
Die schöne Freiheit für das Wesentliche<br />
Seit 2008 erstrahlt das vom Bildungswerk BAU Hessen-<strong>Thüringen</strong> e.V. sanierte Schloss<br />
Ettersburg in neuem Glanz. Das im 18. Jh. erbaute Ensemble steht seit 1998 auf der<br />
Weltkulturerbeliste der UNESCO. Der frühere Musenhof Anna Amalias, das dezente<br />
Jagdschloss, das schon Großherzog Carl Alexander zu einem Refugium freier Geister<br />
machen wollte, ist traditionell verbunden mit Klausur, Gestaltungswille, Konzentration,<br />
zugleich mit ästhetischer Lebensfreude - und weitsichtiger Inspiration. In Würdigung der<br />
spannungsreichen Geschichte werden hier Forschung, Kunst, akademisches Gespräch,<br />
politischer Austausch und heitere Geselligkeit neu zusammengeführt.<br />
Bauhaus Akademie Tagungsort und Restaurant<br />
Moderne Bildung trifft auf historische Aura.<br />
Um den hohen Anforderungen an Führungskräfte<br />
Rechnung zu tragen und die<br />
Zukunftsfähigkeit aller am Baugeschehen<br />
Beteiligten zu sichern, setzt die Bauhaus<br />
Akademie auf anspruchsvolle Fortbildung<br />
für Akademiker. Sowohl in der Bauplanung<br />
und -ausführung als auch im Baumanagement<br />
liegen die Schwerpunkte der anforderungsbedingten<br />
Qualifizierung. Mit namhaften<br />
Referenten und in enger Kooperation<br />
mit der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />
will die Bauhaus Akademie auch international<br />
Wirkung entfalten. Sie steht für die<br />
Perspektiven des deutschen Bauwesens,<br />
bringt Fachkräfte interdisziplinär zusammen.<br />
An der Bauhaus Akademie finden<br />
Bauherren, Planer und Bauleiter, kommunale<br />
Entscheider und Wohnungswirtschaftler<br />
ein aktuelles Fortbildungsangebot.<br />
Für Konferenzen und Seminare finden Sie<br />
hier vollkommene Bedingungen: neueste<br />
Technik und individuelle Betreuung sorgen<br />
für einen reibungslosen Ablauf Ihrer Veranstaltung.<br />
Die Tagungsatmosphäre ist<br />
nicht nur angenehm und produktiv, sie ist<br />
professionell. Und natürlich schafft der<br />
Charme des Ortes den exklusiven Rahmen<br />
für Festlichkeiten aller Art: auf Schloss<br />
Ettersburg trifft zurückhaltende Eleganz<br />
auf Funktionalität. Tagen oder feiern und<br />
übernachten! Schloss Ettersburg verfügt<br />
über 23 Zimmer und fünf Suiten, eingerichtet<br />
im zeitlosen Stil. Exzellente Menüs,<br />
gutbürgerliche Gerichte, hausgebackener<br />
Kuchen, feine Snacks: die hauseigene<br />
Gastronomie hat einen hohen Anspruch<br />
an Qualität und Service.<br />
Schloss Ettersburg<br />
Am Schloss 1<br />
99439 Ettersburg<br />
Telefon: 03643 742 84 20<br />
E-Mail: info@schlossettersburg.de<br />
www.schlossettersburg.de<br />
B A U H A U S<br />
A K A D E M I E<br />
S C H L O S S<br />
ETTERSBURG<br />
European Academy<br />
of Construction<br />
Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Am Schloss 1<br />
99439 Ettersburg<br />
Telefon: 03643 74 284 17<br />
E-Mail: info@bauhausakademie.de<br />
www.bauhausakademie.de<br />
Gewehrsaal<br />
Kaminzimmer<br />
Schlosshof