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Jahrbuch 2011 - Ingenieurkammer Thüringen

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Ingenieure aus <strong>Thüringen</strong><br />

Ein Gemeinschaftsprojekt der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />

mit der Neuen Thüringer Illustrierten


Thüringer Energie- und<br />

GreenTech-Agentur (ThEGA)<br />

<strong>Thüringen</strong> soll der „Grüne Motor“ Deutschlands werden – und GreenTech<br />

ist der Katalysator. Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Technologie stellt die Weichen für eine ökologische Industriepolitik. Mit<br />

dem Programm „<strong>Thüringen</strong> – GreenTech“ und der Thüringer Energie- und<br />

GreenTech-Agentur, kurz ThEGA, sind wichtige Instrumente in diesem<br />

Zusammenhang entstanden. Als zentrale Einrichtung koordiniert die ThEGA<br />

die Zusammenarbeit von Industrie-, Energie- und Ressourcenpolitik mit<br />

Unternehmen und Kommunen und unterstützt damit effizient die ökologische<br />

Modernisierung in <strong>Thüringen</strong>.<br />

Die ThEGA informiert als Thüringer Kompetenz-, Beratungs- und<br />

Informationszentrum Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen,<br />

Kommunen und Verwaltungen sowie private Verbraucher schwerpuntmäßig<br />

zu folgenden Themen:<br />

❱ Erneuerbare Energien<br />

❱ Energieeffizienz<br />

❱ Nachhaltige Mobilität<br />

❱ Ressourceneffizienz<br />

Fotonachweise<br />

Tanja Bagusat - Fotolia.com<br />

christian42 - Fotolia.com<br />

arsdigital.de - Fotolia.com<br />

Kontakt:<br />

Thüringer Energieund<br />

GreenTech-Agentur<br />

c/o Landesentwicklungs gesellschaft<br />

<strong>Thüringen</strong> mbH (LEG)<br />

Mainzerhofstraße 12<br />

99084 Erfurt<br />

www.thega.de<br />

Besucheradresse:<br />

Maximilian-Welsch-Straße 2a<br />

99084 Erfurt<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. rer. nat. Dieter Sell<br />

Leiter Thüringer Energieund<br />

GreenTech-Agentur<br />

Telefon 0361 5603-220<br />

Telefax 0361 5603-327


Editorial<br />

Neues Denken<br />

<strong>Thüringen</strong> will als Konsequenz aus<br />

der verheerenden Atomreaktorkatastrophe<br />

im japanischen Fukushima<br />

eine schnellere Energiewende erreichen.<br />

Darauf einigten sich CDU,<br />

SPD, Die Linke und FDP in seltener<br />

Eintracht im Thüringer Landtag.<br />

„Papier ist geduldig. Jetzt kommt es<br />

darauf an, den Formulierungen und<br />

Bekenntnissen Taten folgen zu lassen“,<br />

kommentierte dazu die Neue<br />

Thüringer Illustrierte in der Ausgabe<br />

3/<strong>2011</strong> und forderte ein Mehr an<br />

Energieeffizienz in allen Bereichen,<br />

die Erzeugung und konsequente<br />

Nutzung von erneuerbaren Energien<br />

vor Ort sowie regionale und geschlossene<br />

Kreisläufe. „Es wird darauf<br />

ankommen, Beispiellösungen<br />

zusammenzuführen, über Gebäudegrenzen<br />

hinaus zu denken und zu<br />

vernetzen, branchenübergreifend zu<br />

handeln, ja ganz neue Formen der<br />

Zusammenarbeit und Partnerschaften<br />

zu erreichen.“<br />

Echter Erfindergeist und ein langer<br />

Atem sind nötig, um die neue Energiewelt<br />

vor Ort aktiv zu gestalten.<br />

Dem Thüringer Ingenieurwesen<br />

kommt dabei eine Schrittmacherrolle<br />

zu.<br />

Wenn es nach Bodo Ramelow, dem<br />

Fraktionschef der Partei Die Linke im<br />

Thüringer Landtag, geht, sollte auch<br />

das Engagement der Kinder und Jugendlichen<br />

für eine saubere Energie-<br />

Zukunft gefördert werden: „Jede<br />

Schule mit einem Energiesparvertrag<br />

ausstatten und die Schüler zu<br />

Spar-Spezialisten ausbilden.“<br />

Es macht Sinn, die Facharbeiter und<br />

Ingenieure von morgen auf das<br />

neue Denken vorzubereiten, Interesse<br />

zu wecken, sie frühzeitig in<br />

Prozesse einzubeziehen. Nicht nur<br />

die geburtenschwachen Jahrgänge<br />

machen der Wirtschaft und dem<br />

Ingenieurwesen das Leben bei der<br />

Nachwuchsgewinnung schwer. Es<br />

sind auch das bei Mädchen und<br />

Jungen weit verbreitete Desinteresse<br />

an Politik und gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen, das mangelnde<br />

Verständnis für Zusammenhänge,<br />

die Mentalität, Wege des geringsten<br />

Widerstandes zu gehen, die zum<br />

Fachkräfte-Dilemma beitragen.<br />

Darauf muß auch das Bildungswesen<br />

reagieren. Zur Zeit scheiden<br />

sich die Geister am neuen Schulkonzept<br />

des Thüringer Kultusministers<br />

Christoph Matschie (SPD).<br />

Ob es für Kinder wirklich förderlich<br />

ist, wenn es in den ersten Klassen<br />

keine Zensuren und fraglicher noch,<br />

wenn es keine Sitzenbleiber nach<br />

den Klassen drei, fünf und sieben<br />

mehr geben soll? Ohne den Kampf<br />

um Punkte und Tore wäre doch der<br />

Sport für Aktive und Zuschauer<br />

gleichermaßen langweilig. Ohne<br />

das Leistungsprinzip würde unsere<br />

Gesellschaft nicht funktionieren. Das<br />

darf auch Schülern behutsam verinnerlicht<br />

werden. Und ist Sitzenbleiben<br />

eigentlich eine Schande? Eine<br />

solche Erfahrung kann für Betroffene<br />

allemal besser sein, als das Gefühl,<br />

„durchgeschleppt“ zu werden. Es<br />

kann auch eine Chance zum Innehalten<br />

und für einen Neuanfang<br />

bedeuten.<br />

JÖRG SCHUSTER<br />

Chefredakteur der Neuen<br />

Thüringer Illustrierten<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />

Flughafenstraße 4<br />

99092 Erfurt<br />

Telefon: 0361 22873-0<br />

Fax: 0361 22873-50<br />

www.ikth.de<br />

Neue Thüringer Illustrierte<br />

Legefelder Hauptstraße 14a<br />

99428 Weimar-Legefeld<br />

Telefon: 03643 903224<br />

Fax: 03643 511933<br />

www.wst-verlag.de<br />

Gestaltung<br />

wst Werbestudio in<br />

<strong>Thüringen</strong> GmbH<br />

Rudolstädter Straße 119<br />

99099 Erfurt<br />

Telefon: 0361 5402623<br />

Fax: 0361 5402665<br />

www.wst-werbeagentur.de<br />

Redaktionsschluß:<br />

30. März <strong>2011</strong><br />

Druck<br />

Buch- und Kunstdruckerei Keßler<br />

GmbH, Weimar<br />

Wer in <strong>Thüringen</strong> etwas zu sagen<br />

hat, sagt es in der NTI.<br />

Die »Neue Thüringer Illustrierte« betrachtet alle Bereiche des gesellschaftlichen<br />

Lebens aus wirtschaftlicher und politischer Sicht. Mit ausführlichen Reportagen<br />

aus allen Wirtschaftsbereichen<br />

sowie Interviews mit Landes- und<br />

Kommunalpolitikern und Vertretern von<br />

Interessenvereinigungen bietet die<br />

NTI der Leserschaft wichtige Hintergrundinformationen.<br />

Und das seit 20<br />

Jahren.<br />

Die NTI – jeden Monat neu.<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Neues Denken 3<br />

Ingenieure braucht das Land – gerne auch mit Diplom 6<br />

Vielfältige Aufgaben und Chancen 12<br />

„Ein großartiger Ort, Zukunft zu denken“ 16<br />

Forschung für die Zukunft 20<br />

Führungspositionen als Perspektive 22<br />

Am Ball bleiben 24<br />

Oberflächennahe Geothermie und deren praktische Umsetzung 25<br />

Mit Gütesiegel für Sachverstand 28<br />

Thüringer Sachverständige zu allen Ingenieurbereichen 28<br />

Mitglieder der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />

Fachartikel<br />

Fachartikel zur Pilzbildung bei Bauelementen aus Holz<br />

Leimholzbinder in Feuchträumen 36<br />

Planungsgruppe Mönnig - International Centre for Consultancy Services<br />

Fachartikel zur Baugrund- und Bauwerkserkundung<br />

Blick in die Tiefe 37<br />

geotechnik heiligenstadt gmbh<br />

Fachartikel zu Biotech-Design und anwendungsorientierte Nanotechnologie<br />

Zukunftsorientierte Forschung in der Bauwirtschaft 38<br />

AIG GmbH Beraten & Planen<br />

Fachartikel über Energiekonzepte<br />

Energiekonzepte sind Teamaufgaben 40<br />

Ingenieurbüro für Wärme- und Haustechnik IBP GmbH<br />

Fachartikel zu Entwässerungsanlagen<br />

Mit Optimierung zum Ziel 41<br />

Dipl.-Ing. Klaus Kunter – Ingenieurgesellschaft für Wasserwirtschaft mbH<br />

Objektberichte<br />

Objektbericht: Universitätsklinikum Jena-Lobeda<br />

Brennpunkt Uni-Klinikum 42<br />

BEB Jena Consult GmbH<br />

Objektbericht: Meininger Theater<br />

Das Meininger Theater wird zur Wanderbühne! 43<br />

PGS+P Planungsgesellschaft Steiner und Palme mbH<br />

Objektbericht: Rekonstruktion und Wiederaufbau der historischen<br />

Rathausfassade zu Wesel<br />

Historisches Gesicht der Hansestadt Wesel wieder hergestellt 44<br />

Bau-Consult Hermsdorf Gesellschaft beratender Ingenieure mbH<br />

Objektbericht: Katastererneuerung Erfurt, Ortsteil Alach<br />

Die Vermessung eines Stückchens Welt 45<br />

Vermessungsbüro Lencer


Objektbericht: Ausbau Mittlerer Ring Südwest in München<br />

Planung und deren Ausführung in Serie 46<br />

Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt GmbH & Co. KG<br />

Objektbericht: B 283, OD Pößneck, Neubau Kotschauvertunnelung<br />

Bauzeit erfolgreich minimiert 47<br />

Ingenieurbüro VTU GmbH<br />

Jubilare<br />

Jubiläum: 60 Jahre Ingenieurbüro – 1950 - 2010<br />

Ingenieure für Verkehre 48<br />

INVER-Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen GmbH<br />

Seit 20 Jahren planen Ingenieure und Architekten<br />

der SEHLHOFF GMBH in Jena<br />

Fachkompetenz verbindet Tradition und Innovation 50<br />

SEHLHOFF GMBH Ingenieure + Architekten<br />

20 Jahre Beberhold Ingenieure + Planer<br />

Rück- und Ausblicke 52<br />

Ingenieurbüro Beberhold<br />

20 Jahre Ingenieurbüro Dipl.-Ing. (TU) Werner Schröder<br />

Entwicklung eines Planungsbüros 53<br />

Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Werner Schröder<br />

20 Jahre Ingenieurbüro für Tragwerksplanung<br />

Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger<br />

Beachtliche Bilanz 54<br />

Ingenieurbüro für Tragwerksplanung VBI<br />

20 Jahre Kompetenz, Erfahrung und Verlässlichkeit am Bau<br />

Kosten und Versprechen einhalten 55<br />

Planungs- und Ingenieurbüro KWR GmbH Worbis<br />

Firmenportraits<br />

An wichtigen Verkehrsprojekten beteiligt 56<br />

Ingenieurgruppe BEB GmbH<br />

Generalplanung als Chance 57<br />

HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER architekten und ingenieure<br />

Gut durchdacht 58<br />

IBA GmbH INGENIEURE ARCHITEKTEN<br />

Herausforderung EU-Wasserrahmenrichtlinie 59<br />

Ingenieurbüro IBU Bauplanung und Umweltschutz<br />

Ingenieurdienstleistungen aus einer Hand 60<br />

igr AG<br />

Regional und international engagiert 61<br />

KREBS UND KIEFER Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH<br />

Für die Zukunft gewappnet 62<br />

Bauplanungsbüro Wohlfarth GmbH


Redaktion<br />

Ingenieure braucht das Land – gerne<br />

auch mit Diplom<br />

Mit „Planen und Bauen im neuen Jahrzehnt – Hoffnungen und Realitäten“<br />

war der diesjährige gemeinsame Neujahrsempfang der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

<strong>Thüringen</strong> und der Architektenkammer <strong>Thüringen</strong> überschrieben. Was<br />

speziell die Thüringer Ingenieure von der Gegenwart und nahen Zukunft<br />

erwarten, darüber berichtet Kammerpräsident Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-<br />

Ulrich Mönnig im Interview:<br />

NTI: Auf dem gemeinsamen Neujahrsempfang<br />

Mitte Januar in Erfurt<br />

haben Sie die für Ihren Berufsstand<br />

hoch spannende Frage gestellt: Was<br />

sind Ingenieurleistungen heutzutage<br />

wert? Die pragmatische Antwort<br />

darauf ist die Honorarordnung<br />

für Architekten und Ingenieure<br />

(HOAI) in der Fassung vom 30. April<br />

2009, der der Bundesrat am 12. Juni<br />

2009 zugestimmt hat. Was aber ist<br />

Ihre Antwort als Präsident der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

<strong>Thüringen</strong>?<br />

MÖNNIG: Ihre Frage besteht eigentlich<br />

aus zwei Teilen. Der eine<br />

davon ist die Honorarordnung in<br />

ihrer aktuellen Form, die wir als<br />

Interessenvertreter unserer vorwiegend<br />

selbstständig tätigen Ingenieure<br />

kritisieren. Und zwar deshalb,<br />

weil wesentliche Planungsleistungen,<br />

zu nennen wäre hier die Geodäsie,<br />

die Bauphysik, die Baugrunduntersuchung<br />

oder der Schallschutz,<br />

einfach aus dem geregelten Teil<br />

der HOAI herausgenommen worden.<br />

Das ist inakzeptabel und hat<br />

in der Folge zu einem desaströsen<br />

Wettbewerb bei diesen Leistungen<br />

geführt mit der Konsequenz, dass<br />

im Schadensfall in der Regel die<br />

Gesellschaft und damit der Steuerzahler<br />

in die Haftung genommen<br />

werden. Das kann so nicht gewollt<br />

sein. Ingenieure erbringen wichtige<br />

gesellschaftliche Leistungen. Für<br />

die sollen sie die persönliche Verantwortung<br />

übernehmen und deshalb<br />

müssen diese auch entsprechend<br />

sicher honoriert werden.<br />

Die jüngsten Berichte zur weiteren<br />

inhaltlichen Reformierung der HOAI<br />

stimmen in dieser Richtung wieder<br />

hoffnungsvoller. So hat jetzt ein<br />

Gutachten bestätigt, dass die Leistungen<br />

der ehemaligen HOAI-Teile<br />

VI sowie X bis XIII Planungsleistungen<br />

sind und deshalb verbindlich<br />

geregelt werden müssen. Wir<br />

hoffen, dass sich diese Einschätzung<br />

auch bei den Politikern durchsetzt<br />

und damit dieses Thema, zumindest<br />

für den deutschen Binnenmarkt,<br />

abschließend geregelt wird.<br />

Der zweite Teil Ihrer Frage bezieht<br />

sich auf die gesellschaftliche Akzeptanz<br />

und insofern auf die Wahrnehmung<br />

von Ingenieurleistungen<br />

in der Öffentlichkeit.<br />

NTI: Und wie werden diese wahrgenommen?<br />

MÖNNIG: Die uns praktisch in allen<br />

Lebens- und Arbeitsbereichen<br />

umgebende Technik, in der immer<br />

auch Ingenieurleistungen stecken,<br />

wird, solange sie ihre Funktionen<br />

erfüllt, wie selbstverständlich hingenommen.<br />

Auch die Tatsache, dass<br />

viele ingenieurtechnischen Resultate<br />

auf der einen Seite häufig<br />

ohne große Investitionen auskommen<br />

und auf der anderen viel gesellschaftlichen<br />

Mehrwert kreieren, erfährt<br />

keine besondere Würdigung.<br />

In den Medien und damit in der<br />

Öffentlichkeit findet die Arbeit der<br />

Ingenieure eigentlich nur dann<br />

statt, wenn über spektakuläre Ereignisse,<br />

wie zum Beispiel den Einsturz<br />

des Kölner Stadtarchivs oder<br />

aktuell über die Risiken der Atomenergie<br />

berichtet wird. An diesem<br />

Missverhältnis und dem damit einhergehenden<br />

Imageverlust sind<br />

wir als Ingenieure natürlich nicht<br />

unschuldig, unsere Öffentlichkeitsarbeit<br />

muss einfach besser werden.<br />

Kammerpräsident Professor<br />

Dr.-Ing. habil. Hans-Ulrich Mönnig<br />

NTI: Diese ehrliche Einschätzung<br />

führt direkt zur nächsten Frage.<br />

Gemäß der Thüringer Fachkräftestudie<br />

benötigt <strong>Thüringen</strong> bis zum<br />

Jahr 2020 etwa 4.200 Ingenieure<br />

und 5.800 Techniker. Sonst drohe<br />

der Wirtschaft ein akuter Fachkräftemangel.<br />

Gleichzeitig konstatiert<br />

Ihre Kammer in der Öffentlichkeit<br />

ein allgemeines Technikdesinteresse,<br />

das mitunter sogar bis hin<br />

zur -feindlichkeit reicht. Was kann<br />

und sollte man gegen dieses gleich<br />

doppelte Dilemma unternehmen?<br />

MÖNNIG: Hier ist zum einen die<br />

Bildungspolitik angesprochen. Von<br />

der fordern wir, dass an den Thüringer<br />

Schulen mehr Komplexe mit<br />

technischen und naturwissenschaftlichen<br />

Themen eingeführt<br />

und gelehrt werden. Dazu müssen<br />

die Techniker und Ingenieure selbst<br />

aus der Defensive kommen, mehr<br />

von und über ihre Arbeit reden, das<br />

Berufsbild des Ingenieurs in die<br />

Schulen tragen und die jungen<br />

Leute für die Naturwissenschaften<br />

und die Technik begeistern. Unter<br />

dieser Maßgabe beteiligt sich die<br />

Thüringer <strong>Ingenieurkammer</strong> mittlerweile<br />

an einer ganzen Reihe von<br />

Schüler- und Studentenwettbewerben,<br />

wenn deren Ausrichtung technisch<br />

orientiert ist.<br />

NTI: Sowohl die Ingenieur- als auch<br />

die Architektenkammer haben den<br />

Entwurf für ein neues Thüringer<br />

Vergabe- und Mittelstandsfördergesetz<br />

abgelehnt. Aus welchen<br />

Gründen und welche Nachbesserungen<br />

fordern Sie von Wirtschaftsminister<br />

Machnig?<br />

6 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Thüringer Staatspreis<br />

für Ingenieurleistungen <strong>2011</strong><br />

Um den Stellenwert ingenieurtechnischer Leistungen in<br />

der Gesellschaft zu erhöhen und die enormen Leistungen<br />

der Thüringer Ingenieure zu würdigen, wurde in den<br />

Jahren 1998 bis 2006 der „Große Thüringer Ingenieurpreis“<br />

von der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit Thüringer Universitäten, Hochschulen<br />

und nicht zuletzt Ingenieurverbänden und -vereinen<br />

ausgelobt. Seit 2009 lobt das Thüringer Ministerium für<br />

Bau, Landesentwicklung und Verkehr den „Thüringer<br />

Staatspreis für Ingenieurleistungen“ im 2-Jahresrhythmus<br />

aus. Auch in diesem Jahr vergeben das TMBLV und<br />

die <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>, gemeinsam mit den<br />

o.g. Thüringer Institutionen, erneut diesen Preis.<br />

Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

<strong>Thüringen</strong> sowie der Thüringer Ingenieurverbände<br />

oder -vereine. Ferner sind auch Schüler der<br />

12. Klassen Thüringer Gymnasien sowie Studenten<br />

ingenieurtechnischer Fachrichtungen, die an Thüringer<br />

Hoch- oder Fachhochschulen immatrikuliert sind, zur<br />

Einreichung von Projekten aufgerufen.<br />

Einsendeschluss: 14. Juni <strong>2011</strong>, 12.00 Uhr<br />

Die Wettbewerbsunterlagen sind einzureichen beim:<br />

Landesamt für Bau und Verkehr, Abt. 5 - Hochbau Erfurt<br />

Europaplatz 3, 99091 Erfurt<br />

Telefonische Rückfragen: 0361 3781536<br />

Telefax: 0361 3781565<br />

Preisverleihung: November <strong>2011</strong><br />

Gewinner der ausgelobten Preise auf dem Ingenieursektor (Auswahl)<br />

Thüringer Staatspreis für Ingenieurleistungen 2009<br />

1. Preis: Überbauung Bestandsgebäude Kreiskrankenhaus<br />

Schmalkalden, Ingenieurbüro Trabert + Partner<br />

Großer Thüringer Ingenieurpreis 2006<br />

1. Preis: Neubau der Saalebrücke, BAB 4 bei Jena Göschwitz,<br />

Ingenieurbüro Kleb GmbH, Dipl.-Ing. Thomas Kleb<br />

Weitere Informationen und Veröffentlichung http://www.ikth.de<br />

und http://www.thueringen.de/de/tmblv<br />

Erläuterungen zum Verfahren erteilt:<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> • Flughafenstraße 4 • 99092 Erfurt • Telefon: 0361 22873-0 • www.ikth.de<br />

Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit • Dipl.-Kffr. (FH) Helena Georg • E-Mail: pr@ikth.de


Redaktion<br />

MÖNNIG: Die Landesregierung beabsichtigt<br />

ein Vergabegesetz zu<br />

verabschieden, das nicht allein<br />

den Preis als Vergabekriterium bestimmt.<br />

Diesem Anliegen stimmen<br />

wir ausdrücklich zu. Wogegen sich<br />

beide Kammern wehren, das sind<br />

die in der Gesetzesnovelle definierten<br />

vergabefremden Faktoren.<br />

Denn die entziehen sich unserer<br />

Meinung nach einer rechtssicheren<br />

Beurteilung und Überprüfung<br />

seitens der von uns vertretenen<br />

Architekten und Ingenieure. Man<br />

kann nicht etwas fordern, was man<br />

auch in Folge der Globalisierung<br />

entweder gar nicht oder nur mit<br />

einem unverhältnismäßig großen<br />

Aufwand kontrollieren kann.<br />

Wie soll denn ein Mitbewerber in<br />

einem Vergabeverfahren beispielsweise<br />

bei einem importierten Natursteinpflaster<br />

wirklich beurteilen<br />

und sicherstellen können, dass der<br />

Hersteller aus China, Indien oder<br />

Nordafrika keine menschenverachtenden<br />

Produktionsmethoden anwendet<br />

und keine Kinder, Frauen<br />

oder Menschen mit Behinderung<br />

für schwere körperliche Arbeiten<br />

einsetzt. Diese Einschätzung betrifft<br />

auch solche Kriterien wie die<br />

Einhaltung einer Frauenquote oder<br />

eine angemessene Jugendförderung.<br />

Die mögen wohl gut gemeint<br />

sein, könnten aber im Einzelfall für<br />

unsere Kollegen in den Ingenieuroder<br />

Architekturbüros ganz schnell<br />

zur existenzgefährdenden Haftungsfalle<br />

werden. Deshalb appellieren<br />

wir dafür, entweder auf dieses Gesetz<br />

gänzlich zu verzichten, da<br />

durch die VOB entsprechende Regelungsgrundlagen<br />

bereits bundesweit<br />

existieren, oder aber auf Arbeitsebene<br />

einen anderen Kriterienkatalog<br />

zu erarbeiten, der für die<br />

Ingenieure sowohl praxistauglich<br />

als auch rechtlich gesehen sicher<br />

in seiner Anwendung ist.<br />

NTI: Die Kammer ist der Interessenvertreter<br />

der überwiegend selbstständig<br />

tätigen Ingenieure in <strong>Thüringen</strong>.<br />

Was fordern Sie für diese von<br />

den öffentlichen Auftraggebern?<br />

MÖNNIG: …na, in erster Linie die<br />

„wirtschaftliche“ Verwendung von<br />

Steuergeldern bei öffentlichen Aufträgen<br />

sicherzustellen. Das kann<br />

aber nur erreicht werden, wenn<br />

eine entsprechende fachliche und<br />

nachgewiesene Qualifikation bei<br />

den Akteuren vorhanden sind.<br />

Dem sind unsere Mitglieder per Gesetz<br />

verpflichtet. Daraus ergibt sich<br />

die logische Schlussfolgerung, für<br />

solche Aufgaben nur Kammermitglieder<br />

zu beauftragen, insbesondere<br />

Ingenieure, die in die Liste<br />

der Beratenden Ingenieure eingetragen<br />

sind. Sie sind zur Unabhängigkeit,<br />

d.h. zur Freiheit von Lieferund<br />

Leistungsinteressen, verpflichtet.<br />

Hier sehen wir aber auch noch<br />

einen wichtigen politischen Regelungsbedarf,<br />

bestimmte Ingenieurbereiche<br />

in die reglementierten<br />

Berufe aufzunehmen, um den Verbraucherinteressen,<br />

auch im Hinblick<br />

auf den „Schutz von Leib und<br />

Leben", besser zu entsprechen. Die<br />

Evaluierung der Berufsanerkennungsrichtlinie<br />

(BARL) könnte dies<br />

erreichen und die Ingenieure dann<br />

den Architekten in der Berufsanerkennung<br />

gleich stellen.<br />

NTI: Der akademische Grad Diplomingenieur<br />

hat kürzlich seinen 111.<br />

Geburtstag gefeiert und ist gleichzeitig<br />

wegen des Bologna-Prozesses<br />

vom Aussterben bedroht.<br />

Zumindest in <strong>Thüringen</strong>. Dagegen<br />

kann man in Mecklenburg-Vorpommern<br />

wieder und im Freistaat<br />

Sachsen immer noch Diplomingenieur<br />

werden. Was rät der Diplomingenieur<br />

Prof. Mönnig den Thüringer<br />

Bildungspolitikern?<br />

MÖNNIG: Der hofft, dass bei denen<br />

die Einsicht reift, den Diplomingenieur<br />

nicht einfach unwidersprochen<br />

und kampflos aufzugeben. Denn<br />

der ist gewissermaßen eine Marke.<br />

Die steht für Tradition, eine qualitativ<br />

hochwertige akademische<br />

Ausbildung und international erfolgreiche<br />

Produkte und Ingenieurleistungen<br />

„Made in Germany“.<br />

Wenn man dann noch bedenkt, wie<br />

schwer es ist, eine solche Marke<br />

aufzubauen und wie wichtig es<br />

auch in Zukunft sein wird, sich im<br />

globalen Wettbewerb zu behaupten,<br />

ab- und durchzusetzen, dann<br />

kann man über den scheinbar politisch<br />

gewollten schleichenden Tod<br />

des Diplomingenieurs nur den Kopf<br />

schütteln. Denn wer wird perspek-<br />

IKT-Neujahrsempfang <strong>2011</strong>: In<br />

seiner Ansprache forderte Kammerpräsident<br />

Professor Mönnig<br />

die anwesenden Landtagsabgeordneten<br />

auf, dem neuen Thüringer<br />

Vergabe- und Mittelstandsfördergesetz<br />

nicht zuzustimmen.<br />

tivisch in der Wirtschaft, Forschung<br />

und Entwicklung für das Mehr an<br />

Qualität, Ideenreichtum und Effizienz<br />

sorgen? Das werden hochqualifizierte<br />

und bestens ausgebildete<br />

Leute sein. Und für eben die sollte<br />

auch in Zukunft der Diplomingenieur<br />

stehen. Diese Einschätzung,<br />

die auch von den übrigen Länderkammern<br />

und den anderen Ingenieurverbänden<br />

getragen wird,<br />

richtet sich dabei ausdrücklich<br />

nicht gegen die Reformabsichten<br />

des Bologna-Prozesses. Sondern<br />

die versteht sich als ein Plädoyer<br />

für den Erhalt eines national und<br />

international geachteten Qualitätsstandards,<br />

den der Diplomingenieur<br />

unzweifelhaft verkörpert und<br />

den wir auch in Zukunft in <strong>Thüringen</strong><br />

brauchen.<br />

NTI: Grünen Technologien gehört<br />

die Zukunft. Das meint nicht nur<br />

der Freistaat <strong>Thüringen</strong>, der dabei<br />

auf den Ausbau der Erneuerbaren<br />

Energien, auf mehr Energieeffizienz<br />

sowie auf Forschung und Entwicklung<br />

im Rahmen der Thüringer<br />

Energie- und Klimastrategie 2015<br />

setzt. Welche Chancen und neue<br />

8 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Mit Sicherheit eine<br />

gute Ingenieurleistung<br />

Beratende Ingenieure planen, schreiben<br />

aus, überwachen und prüfen unabhängig<br />

und frei von Lieferinteressen, denn<br />

sie sind nur ihrem Auftraggeber verpflichtet.<br />

Damit das so bleibt, werden<br />

sie von der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />

geprüft, verpflichtet und gelistet.<br />

Dann bleibt es für Sie mit Sicherheit<br />

eine gute Ingenieurleistung.<br />

Diese Qualität sollten Sie nutzen!<br />

beraten planen überwachen prüfen<br />

Sie haben ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches<br />

oder ingenieurtechnisches<br />

Studium, haben nach<br />

dem Thüringer Architekten- und<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong>gesetz die Berechtigung,<br />

die Berufsbezeichnung „Ingenieur/-in“<br />

zu führen und sind der<br />

Sache der Technik verpflichtet, dann<br />

können Sie Mitglied der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

<strong>Thüringen</strong> werden und<br />

sich in einer starken Gemeinschaft<br />

berufspolitisch vertreten lassen.<br />

Sie haben nach dem Thüringer Architekten-<br />

und <strong>Ingenieurkammer</strong>gesetz<br />

die Berechtigung, die o.g.<br />

Berufsbezeichnung zu führen und<br />

wollen als Angestellter oder freiberuflicher<br />

Ingenieur für private und<br />

öffentliche Bauherren planerisch<br />

tätig werden, dann gibt Ihnen die<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> die<br />

Möglichkeit, sich in die Liste der<br />

bauvorlageberechtigten Ingenieure<br />

eintragen zu lassen und Ihnen<br />

neue berufliche Perspektiven in einer<br />

Gemeinschaft Gleichgesinnter zu ermöglichen.<br />

Sie sind nach dem Thüringer Architekten-<br />

und <strong>Ingenieurkammer</strong>gesetz<br />

Ingenieur und in Ihren beruflichen<br />

Entscheidungen nicht weisungsgebunden<br />

und wirtschaftlich unabhängig,<br />

dann bietet Ihnen die <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

<strong>Thüringen</strong> die Möglichkeit,<br />

nach einem besonderen Eintragungsverfahren<br />

in die Liste der Beratenden<br />

Ingenieure aufgenommen zu werden<br />

und zu einem herausgehobenen<br />

Kreis an qualifizierten Ingenieuren<br />

zu gehören, die für private und<br />

öffentliche Auftraggeber anspruchsvolle<br />

Ingenieuraufgaben erfüllen.<br />

Informieren Sie sich im Internet<br />

über www.ikth.de oder schreiben<br />

Sie uns, wir informieren Sie gern.<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> • Flughafenstraße 4 • 99092 Erfurt • Telefon: 0361 22873-0 • www.ikth.de


Redaktion<br />

Traditionell gingen Vorstand und Geschäftsführung der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> im ostthüringischen Eyba bei Saalfeld in Klausur (v.l.):<br />

Elektroingenieur Dipl.-Ing. (FH) Reinhard Schmidt (Schatzmeister), Bauingenieur Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger (2. Vizepräsident), Prof.<br />

Dr.-Ing. habil. Hans-Ulrich Mönnig (Präsident), Dipl-Ing. Elmar Dräger, Bauingenieur Dr.-Ing. Ulrich Dressel, Vermessungsingenieur Dipl.-Ing.<br />

Gunter Lencer (1. Vizepräsident), Ingenieur für Wasserbau Dipl.-Ing. (TU) Karl-Heinz Bartl, Dipl.-Betriebswirtin (FH) Barbara Wellendorf<br />

(stellv. Geschäftsführerin) und Dr.-Ing. Rico P. Löbig (Geschäftsführer).<br />

Betätigungsfelder ergeben sich<br />

unter dieser Strategie für das Thüringer<br />

Ingenieurwesen?<br />

MÖNNIG: Neben der demografischen<br />

Entwicklung ist das Thema<br />

Energie die zweite große Herausforderung<br />

für die Gesellschaft und<br />

beinahe schon zur Glaubensfrage<br />

geworden. Wir als Kammer unterstützen<br />

die Strategie der Thüringer<br />

Landesregierung, <strong>Thüringen</strong><br />

zum grünen Motor Deutschlands<br />

zu entwickeln. So sind wir zum<br />

Beispiel aktiv in die Arbeit der neu<br />

gegründeten Thüringer Energieund<br />

GreenTech-Agentur, kurz<br />

ThEGA, eingebunden. Die will, ich<br />

zitiere, „Forschungsschwerpunkte<br />

setzen, vorhandene Aktivitäten<br />

bündeln und forcieren, Strategien<br />

für Energie- und Ressourceneffizienz<br />

erarbeiten, neue Unternehmensprojekte<br />

initiieren sowie Kommunen<br />

beraten und Öffentlichkeitsarbeit<br />

betreiben“. Für alle diese<br />

Aufgabenstellungen wird man die<br />

fachliche Kompetenz und die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Ingenieure<br />

benötigen. Sowohl konzeptionell<br />

und damit bei der Beantwortung<br />

der Frage, was nachhaltiges Wirtschaften<br />

eigentlich heißt, als auch<br />

bei der Umsetzung von konkreten<br />

Projekten zum Ressourcenschutz<br />

oder für mehr Energieeffizienz.<br />

Ganz sicher ist: Ohne die Leistungen<br />

unserer Ingenieure wird es<br />

keine grüne Wende in der Energiepolitik<br />

geben.<br />

NTI: Das Jahr 2019 wird neben dem<br />

100. Bauhausgeburtstag und dem<br />

Auslaufen des Solidarpaktes II die<br />

Internationale Bauausstellung (IBA)<br />

nach <strong>Thüringen</strong> bringen. Die soll<br />

eine Antwort darauf geben, wie<br />

nachhaltig und zukunftsfähig sich<br />

die Anpassung und Weiterentwicklung<br />

der Infrastruktur in <strong>Thüringen</strong><br />

unter den Bedingungen des gesellschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen,<br />

klimatischen und demografischen<br />

Wandels gestaltet. Welche Erwartungen<br />

verbindet die <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

<strong>Thüringen</strong> mit der IBA?<br />

MÖNNIG: Mit der IBA soll ein Prototyp<br />

zur regionalen Modernisierung<br />

auch im internationalen euro-<br />

päischen Maßstab geschaffen werden,<br />

der <strong>Thüringen</strong> mit seinen landschaftlichen<br />

und kulturellen Ressourcen<br />

als Ganzes anspricht. Im<br />

Kern geht es also um ein vermarktungsfähiges<br />

Beispiel für die Entwicklung<br />

einer Region des ehemaligen<br />

Ostblocks unter der Fragestellung,<br />

wie man Aspekte wie Infrastruktur,<br />

Wirtschaftsansiedlung,<br />

Energiewirtschaft oder Demografie<br />

mit der gebotenen sozialen Verantwortung<br />

verbindet. Insofern müsste<br />

die Klammer für die im Werkstattprinzip<br />

in allen Regionen des Freistaates<br />

organisierte IBA sein: Welche<br />

Instrumente gibt es und sind<br />

dafür geeignet, damit die Menschen<br />

in <strong>Thüringen</strong> gerne leben und stolz<br />

auf ihr Land sind? In welcher Weise<br />

unsere Kammer in die Vorbereitung<br />

der IBA eingebunden wird,<br />

darüber berät aktuell eine Arbeitsgruppe<br />

im Thüringer Ministerium<br />

für Bau, Landesentwicklung und<br />

Verkehr. Unsere grundsätzliche Bereitschaft<br />

für eine Mitarbeit steht.<br />

Das Interview führte<br />

JÜRGEN RAABE.<br />

10 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Mitgliedschaft qualifiziert<br />

Die <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> (IKT)<br />

ist eine Körperschaft öffentlichen<br />

Rechts. Sie besteht seit 1994 und vertritt<br />

die berufsständischen Interessen<br />

der Ingenieure gegenüber der Politik,<br />

der Wirtschaft und der allgemeinen<br />

Öffentlichkeit. Gesetzliche Grundlage<br />

ihrer Tätigkeit ist das Thüringer Gesetz<br />

über die Architektenkammer, die <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

und den Schutz von<br />

Berufsbezeichnungen (Thüringer<br />

Architekten- und <strong>Ingenieurkammer</strong>-<br />

gesetz – ThürAIKG –) vom 5. Februar<br />

2008 sowie die Thüringer Bauordnung<br />

(ThürBO) vom 16. März 2004.<br />

Rechtsaufsichtsbehörde ist das Thüringer<br />

Ministerium für Bau, Landesentwicklung<br />

und Verkehr.<br />

Zugangsvoraussetzungen für die Eintragung als …<br />

wortung für eine ordnungsgemäße<br />

Berufsausübung und Fortbildung<br />

ihrer Mitglieder. Zugleich wird damit<br />

ein hoher Standard der Sicherheit<br />

und des Verbraucherschutzes gewährleistet.<br />

Ausbildungsabschluss<br />

als Master<br />

Regelfall<br />

Beratender Ingenieur<br />

Hauptwohnsitz oder berufliche<br />

Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad plus 2-jährige<br />

Berufspraxis in den letzten drei<br />

Jahren<br />

Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />

in der Berufsausübung<br />

Bauvorlageberechtigter<br />

Ingenieur<br />

Hauptwohnsitz oder berufliche<br />

Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad in der Fachrichtung<br />

Hochbau oder im Bauingenieurwesen<br />

Berufspraxis von mindestens<br />

2 Jahren auf dem Gebiet der<br />

Objektplanung von Gebäuden<br />

(nach ThürBO § 65 Abs. 4)<br />

Mitglied<br />

Hauptwohnsitz oder<br />

berufliche Niederlassung<br />

in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad<br />

praktische Tätigkeit als<br />

Ingenieur/-in<br />

Ausbildungsabschluss<br />

als Bachelor<br />

Sonderfall<br />

Hauptwohnsitz oder berufliche<br />

Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad plus<br />

4-jährige Berufspraxis in den<br />

letzten fünf Jahren<br />

Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />

in der Berufsausübung<br />

Hauptwohnsitz oder berufliche<br />

Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad in der Fachrichtung<br />

Hochbau oder im Bauingenieurwesen<br />

Berufspraxis von mindestens<br />

2 Jahren auf dem Gebiet der<br />

Objektplanung von Gebäuden<br />

(nach ThürBO § 65 Abs. 4)<br />

Hauptwohnsitz oder<br />

berufliche Niederlassung<br />

in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad<br />

praktische Tätigkeit als<br />

Ingenieur/-in<br />

Ausbildungsabschluss<br />

als Diplomingenieur/-in<br />

oder<br />

Ingenieur/-in<br />

Hauptwohnsitz oder berufliche<br />

Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad plus<br />

2-jährige Berufspraxis in den<br />

letzten drei Jahren<br />

Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />

in der Berufsausübung<br />

Hauptwohnsitz oder berufliche<br />

Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad in der Fachrichtung<br />

Hochbau oder im Bauingenieurwesen<br />

Berufspraxis von mindestens<br />

2 Jahren auf dem Gebiet der<br />

Objektplanung von Gebäuden<br />

(nach ThürBO § 65 Abs. 4)<br />

Hauptwohnsitz oder<br />

berufliche Niederlassung<br />

in <strong>Thüringen</strong><br />

akademischer Grad<br />

praktische Tätigkeit als<br />

Ingenieur/-in<br />

Ingenieure, die bei den Bauverwaltungen<br />

der Städte und Kreise eine<br />

Bauvorlage, z.B. für ein Einfamilienhaus,<br />

einreichen wollen, müssen<br />

bei der <strong>Ingenieurkammer</strong> registriert<br />

sein. Dies gilt auch für Beratende<br />

Ingenieure, die unabhängig von<br />

Firmen und Produkten ihre Kunden<br />

in ingenieurtechnischen Fragen beraten.<br />

Darüber hinaus haben sich<br />

viele Ingenieure anderer Branchen<br />

bei der <strong>Ingenieurkammer</strong> aufnehmen<br />

lassen, weil sie an den vielfältigen<br />

Dienstleistungen der IKT<br />

interessiert sind. Die Eintragung in<br />

die jeweilige Liste der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

ist an gesetzlich festgelegte<br />

Zugangsbedingungen gebunden.<br />

Auf diese Weise übernimmt<br />

die <strong>Ingenieurkammer</strong> die Verant-<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> • Flughafenstraße 4 • 99092 Erfurt • Telefon: 0361 22873-0 • www.ikth.de


Redaktion<br />

Minister Christian Carius: Wir wollen Konzepte für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit entwickeln. Foto: TMBLV<br />

Vielfältige Aufgaben und Chancen<br />

„Ingenieure aus <strong>Thüringen</strong>, das ist ein Markenzeichen für qualifizierte und innovative Arbeit. 30.000 bis 40.000<br />

dieser Spezialisten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen von der Energie bis zum Bau gibt es im Freistaat<br />

<strong>Thüringen</strong>. Das ist ein Wissenspotenzial, mit dem wir wuchern können.“ Das stellte Christian Carius, Thüringer<br />

Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, in seinem Vorwort zum <strong>Ingenieurkammer</strong>jahrbuch 2010<br />

fest. Im Interview zur aktuellen Ausgabe erläutert nun der Minister, welche Potenziale der GreenTech-Bereich<br />

für das Thüringer Ingenieurwesen bietet, wie die Landesregierung den Studienstandort <strong>Thüringen</strong> stärken will<br />

und mit welchen Schwerpunktthemen sich die Internationale Bauausstellung (IBA) 2019 in <strong>Thüringen</strong> beschäftigen<br />

wird.<br />

NTI: <strong>Thüringen</strong> will zum grünen<br />

Motor Deutschlands werden und<br />

setzt dabei auf den Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien, auf Energieeffizienz<br />

und Energieeinsparung<br />

sowie auf Bildung, Qualifizierung,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

im Rahmen der Energie- und<br />

Klimastrategie 2015. Welche wirtschaftlichen<br />

Potenziale und Möglichkeiten<br />

sehen Sie im so genannten<br />

GreenTech-Bereich für das Thüringer<br />

Ingenieurwesen? Welche<br />

Aktivitäten, Netzwerke und Förderprogramme<br />

können und sollen<br />

dieses Vorhaben unterstützen?<br />

Carius: Im staatlichen Hochbau<br />

finden ökologische Aspekte wie<br />

eine verstärkte Nutzung erneuerbarer<br />

Energien, ein sparsamer Energieverbrauch<br />

und der weitgehende<br />

Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen<br />

eine besondere Beachtung.<br />

Nach zahlreichen großen Neubauund<br />

umfassenden Sanierungsmaßnahmen<br />

in den vergangenen Jahren<br />

liegt der aktuelle Schwerpunkt in<br />

der Werterhaltung und vor allem in<br />

der energetischen Sanierung von<br />

öffentlichen Gebäuden. Außerdem<br />

wird auch zukünftig der Einsatz<br />

erneuerbarer Energien unterstützt.<br />

Neben einer vorgesehenen Steigerung<br />

des Biomasseanteils an der<br />

Wärmeversorgung der Landesliegenschaften<br />

auf 10 Prozent bis<br />

2015 spielt der beispielhafte Einsatz<br />

der Photovoltaik im Rahmen<br />

unserer Landesinitiative „Photo-<br />

voltaik auf Landesdächern“ eine<br />

zentrale Rolle.<br />

Anfang Februar <strong>2011</strong> haben wir<br />

den Rahmenkooperationsvertrag<br />

„Nachwuchsförderung Gebäude-<br />

Energieeffizienz in <strong>Thüringen</strong><br />

(NaGET)“ mit der Bauhaus-Universität<br />

Weimar unterzeichnet. Die Kooperation<br />

wird maßgeblich dazu<br />

beitragen, die landeseigenen Gebäude<br />

noch energieeffizienter und<br />

nachhaltiger zu gestalten. Die Zusammenarbeit<br />

konzentriert sich<br />

darauf, den Immobilienbestand des<br />

Freistaats in zwei Stufen energetisch<br />

zu analysieren und zubewerten.<br />

Zudem wollen wir Konzepte für<br />

mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />

entwickeln.<br />

12 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Grußwort


Redaktion<br />

NTI: Laut dem aktuellen Bildungsmonitor<br />

2010 können die Thüringer<br />

Universitäten und Hochschulen als<br />

die Kaderschmiede für Ingenieure<br />

angesehen werden. Parallel dazu<br />

hat wegen der starken Abwanderung<br />

von Absolventen und jungen<br />

Ingenieuren die einheimische Wirtschaft<br />

große Probleme, ihren Bedarf<br />

an Nachwuchsingenieuren zu decken.<br />

Was kann <strong>Thüringen</strong> gegen<br />

dieses Dilemma unternehmen?<br />

Carius: Mit dem Projekt NaGET<br />

soll der Ingenieur- und Architektennachwuchs<br />

in <strong>Thüringen</strong> in ein<br />

beispielhaftes Projekt zum Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien und<br />

der Verbesserung der Energieeffizienz<br />

eingebunden werden. Damit<br />

werden Nachwuchsingenieure für<br />

eine anspruchsvolle Zukunftsaufgabe<br />

in <strong>Thüringen</strong> interessiert sowie<br />

gefördert und praxisbezogen<br />

weiter qualifiziert. Das heißt: Mit<br />

diesem Forschungsprojekt setzen<br />

wir wirkungsvolle Umweltpolitik<br />

zum Nutzen der Bürgerinnen und<br />

Bürger um. Zudem stärken wir den<br />

Studienstandort <strong>Thüringen</strong> und<br />

leisten gleichwohl einen ökonomischen<br />

Beitrag zur Fachkräftesicherung.<br />

NTI: Sowohl aus demografischen<br />

Gründen als auch wegen der ehrgeizigen<br />

Energie- und Klimaziele<br />

ist der Stadtumbau und die Stadtentwicklung<br />

eine zentrale Herausforderung<br />

für die Thüringer Landespolitik.<br />

Welche Aufgabenfelder<br />

und Chancen sehen Sie in diesem<br />

Kontext für die Thüringer Ingenieure?<br />

Carius: Die Aufgaben und Chancen<br />

bei Stadtumbau und Stadtentwicklung<br />

für Ingenieure sind wichtig<br />

und vielfältig: Sie müssen die Erfordernisse<br />

des Klimaschutzes und<br />

den schonenden Umgang mit den<br />

natürlichen Ressourcen in Einklang<br />

bringen. Dazu bedarf es weiterer<br />

technischer Innovationen zur Energieeinsparung,<br />

zur Anwendung<br />

und zum Ausbau regenerativer<br />

Energien, zum Ressourcenschutz,<br />

für mehr Energieeffizienz, zur Bautechnik,<br />

für zukunftsweisende Bautechnologien<br />

oder für Baustoffe.<br />

Eine weitere Herausforderung wird<br />

der demografische Wandel bringen.<br />

Sinkende Bevölkerungszahlen und<br />

Fachkräftemangel fordern die Ingenieure<br />

heraus, gut ausgebildete Mitarbeiter<br />

zu finden und langfristig<br />

an ihr Unternehmen zu binden.<br />

NTI: Das Jahr 2019 dürfte ein spannendes<br />

werden. Der Solidarpakt II<br />

läuft aus, das Bauhaus feiert seinen<br />

100. Geburtstag und <strong>Thüringen</strong><br />

wird zur Bühne für die Internationale<br />

Bauausstellung (IBA). Die<br />

Letztgenannte soll neben neuen<br />

Strategien und Ideen für die Baukultur<br />

eine Antwort darauf geben,<br />

wie nachhaltig die Anpassung und<br />

Weiterentwicklung der Infrastruktur<br />

in <strong>Thüringen</strong> unter den Bedingungen<br />

des gesellschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen, klimatischen und<br />

demografischen Wandels gelungen<br />

ist. Wie beantworten Sie 20 Jahre<br />

nach der Wiedervereinigung und<br />

ein Jahrzehnt vor der IBA diese<br />

Frage?<br />

Carius: Wichtig ist die Demografieorientierung.<br />

Denn die öffentlichen<br />

Einrichtungen müssen an die zukünftigen<br />

Aufgaben des Freistaates<br />

angepasst werden. Energieeffizienz<br />

bedeutet: Alle baulichen Vorhaben<br />

und Eingriffe folgen grundsätzlich<br />

dem Prinzip der Reduzierung<br />

des Energieverbrauchs bei<br />

Strom, Wärme, Lüftung und Kühlung.<br />

Im Vordergrund stehen CO 2<br />

-<br />

neutrale Energieerzeugung, Biomasse,<br />

Photovoltaik und eine energiesparende<br />

Haustechnik. Darüber<br />

hinaus verfolgen wir bei öffentlichen<br />

Bauten das Prinzip der Nachhaltigkeit.<br />

Ziel ist die Optimierung<br />

eines Gebäudes über den gesamten<br />

Lebenszyklus insbesondere beim<br />

Energie- und Ressourcenverbrauch<br />

und der Umweltbelastung. Zudem<br />

hat <strong>Thüringen</strong> eine lange Tradition<br />

des vorbildlichen Bauens im gestalterischen<br />

wie technischen Bereich.<br />

Und öffentliche Investitionen folgen<br />

selbstverständlich dem Prinzip der<br />

Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.<br />

<strong>Thüringen</strong> ist hier bereits seit<br />

langem offen für neue Wege. Für<br />

größere Investitionsvorhaben werden<br />

umfangreiche Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

erstellt und<br />

alternative Betreibermodelle berücksichtigt.<br />

Es geht auch beim IBA-Projekt konkret<br />

darum, Anpassungsstrategien<br />

für absehbare künftige Entwicklungen<br />

zu entwickeln und beispielhaft<br />

zu erproben. Demografische<br />

und energetische Herausforderungen<br />

werden dabei zwei wichtige<br />

Schwerpunkte sein. Dazu bedarf<br />

es neben der Fachkompetenz<br />

von Architekten, Ingenieuren und<br />

Forschern auch der Mitwirkung<br />

von Institutionen, Vereinen, Verbänden,<br />

Kammern und möglichst<br />

vieler Bürgerinnen und Bürger.<br />

Die Fragen stellte<br />

JÜRGEN RAABE<br />

14 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Redaktion<br />

„Ein großartiger Ort, Zukunft zu denken“<br />

Schloss Ettersburg, ein besonderer<br />

Ort. Das klingt erst einmal nur nach<br />

Marketing. Zu einem solchen gehört<br />

ein Corporate Design, zu dem wiederum<br />

ein Logo. Das neue Logo für<br />

das Schloss Ettersburg ist fertig.<br />

Das wirkt kompakt und ein wenig<br />

unübersichtlich zugleich. Mit<br />

schnörkelloser weißer Schrift auf<br />

goldenem Grund stehen da um<br />

SCHLOSS ETTERSBURG die Titel:<br />

Kultur, Bauhaus Akademie, Stiftung,<br />

Tagungsort, Restaurant. Verstehen<br />

die Wörter sich als eine bloße Aufzählung<br />

in dem Sinne, was Schloss<br />

Ettersburg alles zu bieten hat und<br />

insofern für verschiedene Zielgruppen<br />

und Nutzer sein kann? Oder<br />

doch vielmehr als miteinander verbundene<br />

Bausteine für ein Gesamtwerk<br />

unter nur einem Dach?<br />

Die im gewichtigen, attraktiven Programmheft<br />

für das 1. Halbjahr <strong>2011</strong><br />

nachzulesende Geschichte von<br />

Schloss Ettersburg ist eine spannende.<br />

Die geht auf die Architektur<br />

bezogen in Kurzform so:<br />

„In den Jahren 1706 bis 1711 ließ<br />

Herzog Wilhelm Ernst auf den<br />

Grundmauern eines 1084 gegründeten<br />

Chorherrenstifts und späteren<br />

Augustinerklosters (die heutige<br />

Schlosskirche als Chor der alten<br />

Stiftskirche lässt dessen Größe<br />

ahnen) ein Jagdschloss errichten.<br />

Johann Sebastian Bach musizierte<br />

im Festsaal der schlicht schönen<br />

Dreiflügelanlage am Nordhang des<br />

Ettersberges. Um 1738 wurde das<br />

Corps de Logis fertig gestellt. Dieses<br />

von Herzog Ernst August in Auftrag<br />

gegebene Neue Schloss war<br />

von barocken Parterres umgeben.<br />

Anna Amalia wählte nach dem Regierungsantritt<br />

ihres Sohnes Carl<br />

August 1775 Ettersburg zum Sommersitz.<br />

Um das Schloss entstand<br />

eine empfindsame Parklandschaft.“<br />

Parallel zur baulichen gibt es die<br />

menschliche Geschichte. Die ist<br />

gekennzeichnet von Kreativität<br />

und Geselligkeit in hier untrennbarer,<br />

eigenwilliger Verbindung<br />

von Kultur und Natur. Übersetzt in<br />

die Gegenwart war Schloss Ettersburg<br />

zu jener Zeit eine Mixtur aus<br />

Landtagsdebatte, „Anne Will“ und<br />

exklusiven Clubs. „Draußen allerlei<br />

Tollheit, extemporierte Comödie:<br />

Goethe, Wieland, Bertuch, Herder<br />

waren häufig zu Gast auf Schloss<br />

Ettersburg; es wurde musiziert, gelesen,<br />

geliebt, gejagt … und heftig<br />

literarisch kritisiert.“ Kurzum, es<br />

ging hoch her. Und weiter: „Schönheit<br />

wird bestürmt und bedrängt.<br />

Ein neuer Stil, Klassik bildet sich<br />

heraus. Angezogen von der schöpferischen<br />

Ruhe, die auch nach der<br />

Geniezeit dem Schloss eigen blieb,<br />

beendete Friedrich Schiller im Frühjahr<br />

1800 hier seine Maria Stuart.<br />

Zu einer Prunkjagd auf dem Ettersberg<br />

erschienen 1808 der russische<br />

Zar, der Kaiser der Franzosen, fast<br />

alle deutschen Fürsten.“<br />

Abseits des Mainstreams: Das „Festival Schloss Ettersburg“ feiert über Pfingsten seine<br />

Premiere.<br />

Nimmt man den Wechsel der Jahreszeiten<br />

als Spiegelbild für die Geschichte,<br />

fällt Schloss Ettersburg<br />

danach für ein knappes halbes<br />

Jahrhundert in einen Winterschlaf.<br />

Anschließend wird es wieder Frühling,<br />

das Schloss erwacht und blüht<br />

auf. Das bedeutet auf der menschlichen<br />

Seite: „Dank Carl Alexander<br />

und seiner Gattin, der niederländischen<br />

Prinzessin Sophie, wurde<br />

Ettersburg Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

erneut zum herausragenden<br />

Ort künstlerischer Begegnungen.<br />

Die intellektuelle Elite der jungen<br />

Weimarer Gesellschaft traf sich hier.<br />

Wieder wurde im Zauberschloss<br />

gedichtet, geschrieben, gespielt,<br />

entworfen. Der Anwesenheit Franz<br />

Liszts, Hans Christian Andersens,<br />

Emanuel Geibels, Friedrich Hebbels<br />

... verdankt Schloss Ettersburg<br />

eine weitere Blüte.“<br />

Aber nicht nur der, möchte man hinzufügen.<br />

Denn auch die baulichen<br />

Umgestaltungen am und vor allem<br />

rund um das Schlossensemble sind<br />

verantwortlich für die zweite Hochzeit<br />

am Fuße des Weimarer Hausberges:<br />

„Der 1844 zum Weimarer<br />

Hofgärtner berufene Eduard Petzold<br />

wurde beauftragt, den Park<br />

englisch umzugestalten. Dessen<br />

Lehrmeister Hermann von Pückler-<br />

Muskau selbst legte 1845 den bis<br />

zur Kuppe des Berges reichenden<br />

Pücklerschlag an: eine etwa 900<br />

Meter lange Waldwiese, die zu den<br />

bedeutendsten Gartendenkmalen<br />

Europas gehört. Der Landschaftspark<br />

Ettersburg ist ein einzigartiges<br />

Beispiel für die kühnen landschaftskünstlerischen<br />

Gestaltungsideen<br />

der Zeit.“<br />

Dann wurde es wieder Winter. Nach<br />

den zwischenzeitlichen Nutzungen<br />

als „Hermann-Lietz-Schule“, zu<br />

deren Absolventen der V2-Mitentwickler<br />

Wernher von Braun sowie<br />

der Publizist und Verleger Jobst<br />

Siedler gehörten, als sowjetische<br />

Offiziersschule und schlussendlich<br />

als Altenheim in der DDR, verfiel<br />

das Schlossgelände in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft des KZ Buchenwald.<br />

Und zwar bis vor etwa<br />

fünf Jahren und trotz des im Jahr<br />

1998 erlangten Status als Teil des<br />

UNESCO-Weltkulturerbes Klassisches<br />

Weimar. Die dritte Blütezeit<br />

beginnt mit der Verpachtung des<br />

16 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Ingenieure gesucht!<br />

Praxisintegriertes Studium an den Berufsakademien in<br />

<strong>Thüringen</strong><br />

Die Staatliche Studienakademie <strong>Thüringen</strong> mit ihren Berufsakademien<br />

in Eisenach und Gera bietet acht verschiedene<br />

duale Bachelor-Studiengänge mit betriebswirtschaftlicher,<br />

technischer und sozialwissenschaftlicher Ausrichtung<br />

in insgesamt 22 Spezialisierungen an. Das 3-jährige<br />

Studium erfolgt in wechselnden Theorie- und Praxisphasen<br />

an den Berufsakademien und bei einem Ausbildungsunternehmen<br />

als Praxispartner, mit dem der/die Studierende<br />

einen Ausbildungsvertrag geschlossen hat. Voraussetzungen<br />

für ein Studium an der Staatlichen Studienakademie<br />

<strong>Thüringen</strong> sind die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife<br />

sowie ein Ausbildungsvertrag mit einem Praxispartner.<br />

Besonders qualifizierte Berufstätige, die keine<br />

Hochschulzugangsberechtigung besitzen, sind zum Studium<br />

in einem bestimmten Studiengang berechtigt, wenn<br />

sie eine Eingangsprüfung bestehen. Nach erfolgreichem<br />

Studium verleiht der Freistaat <strong>Thüringen</strong> je nach Studiengang<br />

die staatlichen Abschlüsse „Bachelor of Arts“,<br />

„Bachelor of Engineering“ oder „Bachelor of Science“,<br />

welche den entsprechenden Abschlüssen der Fachhochschulen<br />

und Universitäten bundesweit hochschulrechtlich<br />

gleichgestellt sind und zum weiterführenden Master-<br />

Studium berechtigen.<br />

Folgende ingenieurwissenschaftliche Studiengänge werden<br />

an den Berufsakademien in Eisenach und Gera angeboten:<br />

• Engineering mit den Spezialisierungen in Konstruktion,<br />

Mechatronik und Automation, Technisches Management,<br />

Produktionstechnik oder Kunststofftechnik<br />

• Elektrotechnik/Automatisierungstechnik<br />

• Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

• Praktische Informatik<br />

Seit Jahren erfreut sich das duale Studium an den Berufsakademien<br />

Eisenach und Gera wachsender Beliebtheit.<br />

So hat sich allein in den letzten fünf Jahren die Zahl der<br />

Studierenden an beiden Standorten um rund ein Viertel<br />

Warum ein duales Studium?<br />

- Kurze Studiendauer von 3 Jahren<br />

- Praxisphase in jedem Semester<br />

- Eigenes Gehalt<br />

- Beste Übernahmechancen<br />

- Akkreditierte Bachelor-Abschlüsse<br />

Details unter: www.ba-thueringen.de<br />

auf derzeit etwa 1.500 erhöht. Diese Zuwächse verzeichneten<br />

insbesondere die technischen Studiengänge. Infolge<br />

dessen wurde die ingenieurwissenschaftliche Ausbildung<br />

an beiden Standorten personell und labortechnisch erweitert.<br />

Dadurch wurde es auch möglich, verschiedene durch<br />

Praxispartner gestiftete Maschinen in den Studienabteilungen<br />

Eisenach und Gera räumlich unterzubringen, so<br />

dass diese, ganz nach dem dualen Prinzip der Berufsakademien,<br />

in das Unterrichtsgeschehen eingebunden<br />

werden können. Das sind beste Ausbildungsbedingungen<br />

für Ingenieure von morgen!<br />

Staatliche Studienakademie <strong>Thüringen</strong><br />

Berufsakademien Eisenach und Gera<br />

University of Cooperative Education<br />

Weg der Freundschaft 4A, 07546 Gera<br />

Telefon: 0365 4341-0, Fax: 0365 4341-103<br />

E-Mail: info@ba-gera.de


Redaktion<br />

Das „neue“ Schloss Ettersburg: Pilgerstätte für die freien und die streitbaren Köpfe.<br />

Immobilienensembles aus zwei<br />

Schlössern, der Kapelle und dem<br />

Park an das Bildungswerk BAU<br />

Hessen-<strong>Thüringen</strong>. Dieser in Form<br />

eines eingetragenen Vereins organisierte<br />

Bildungsdienstleister sanierte<br />

für etwa neun Millionen Euro<br />

zwischen 2006 und 2008 die ruinösen<br />

Gebäude umfassend und gründete<br />

anschließend die Bauhaus Akademie<br />

Schloss Ettersburg gemeinnützige<br />

GmbH, die sich der umfassenden<br />

akademischen Fortbildung<br />

aller am Baugeschehen Beteiligten<br />

verschrieben hat.<br />

Seither entwickelt sich Schloss<br />

Ettersburg wieder zu einer Pilgerstätte<br />

für die freien und die streitbaren<br />

Köpfe. Nicht nur Architekten,<br />

Ingenieure und Sachverständige<br />

treffen sich regelmäßig zu Seminaren,<br />

Workshops und Tagungen<br />

über die Zukunft und die Nachhaltigkeit<br />

am Bau. Auch andere<br />

Zielgruppen haben das Refugium<br />

der einstigen Weimarer Eliten mittlerweile<br />

für sich entdeckt. Das<br />

deutsche Baumanagement, die<br />

Wissenschaft, Industrieverbände<br />

und Gewerkschaften diskutieren<br />

hier ihre Probleme mit der kleinen<br />

und der großen Politik. Und die<br />

Letztgenannte auch mal nur unter<br />

sich. Dabei scheint das Ende der<br />

Fahnenstange noch längst nicht<br />

erreicht.<br />

Seit März 2010 leitet Dr. Peter Krause<br />

die Akademie und das Schloss. Und<br />

hat dabei ehrgeizige Ziele. „Unsere<br />

Absicht ist es, in Würdigung der<br />

wechselvollen Tradition Fortbildung<br />

und Forschung, akademisches<br />

Gespräch und politischen Diskurs,<br />

Kunst und eine heitere Geselligkeit<br />

auf Schloss Ettersburg neu<br />

zusammenzuführen.“ Die dafür not-<br />

wendigen Mosaiksteine fügen sich<br />

jetzt zusammen. „Ein großartiger<br />

Ort, Zukunft zu denken“, sagt Professor<br />

Dr. Klaus Töpfer, Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung Schloss<br />

Ettersburg, und in diesem Sinn<br />

wurde von Peter Krause ein Leitbild<br />

für das Schloss erarbeitet: Intellektuelle<br />

Revitalisierung, Stärkung des<br />

kreativen Images, kunstsinnige<br />

Ausstrahlung, Vielfalt als geistigästhetische<br />

Einheit. Mit dem Kolleg<br />

Friedrich Nietzsche Weimar wurde<br />

ein Philosophicum begründet, als<br />

Gäste werden Peter Sloterdijk,<br />

Rüdiger Safranski und Martin Mosebach<br />

erwartet. An einen Masterplan<br />

für die komplexe touristische<br />

Anbindung des Ettersberges an<br />

die Stadt und das hochattraktive<br />

Weimarer Umland ist gedacht, für<br />

das hauseigene Restaurant wurde<br />

ein Spitzenkoch verpflichtet, der<br />

für eine gehobene Gastronomie zu<br />

moderaten Preisen mit frischer Küche<br />

und eigener Patisserie steht.<br />

Am Tage arbeiten und diskutieren,<br />

mit der Familie oder innerhalb der<br />

Firma feiern und anschließend übernachten:<br />

Dafür bietet das Schloss<br />

dank seines Raumangebotes und<br />

der hervorragend ausgestatteten<br />

Zimmer und Suiten wahlweise ein<br />

barockes, romantisches oder<br />

schlicht-modernes, aber in jedem<br />

Fall anspruchsvolles Ambiente.<br />

Dazu kommt jetzt noch ein prall gefülltes<br />

Kulturprogramm, das man<br />

im eingangs erwähnten Programmheft<br />

studieren kann. Dessen Zuschnitt<br />

mit Lesungen, Theateraufführungen,<br />

dem Schlossball am<br />

7. Mai und diversen Konzerten mit<br />

klassischer, populärer und Jazz-<br />

Musik dürfte einerseits breit<br />

gefächerte Zielgruppen und Ge-<br />

schmäcker auch aus dem Umfeld<br />

der Klassikerstadt ansprechen und<br />

andererseits Schloss Ettersburg als<br />

überregional ernst zu nehmenden<br />

Veranstaltungsort für Kunst und<br />

Kultur abseits des Mainstreams positionieren.<br />

Eben diesen Anspruch<br />

verfolgt auch das erste „Festival<br />

Schloss Ettersburg“ mit rund 40 Veranstaltungen,<br />

die um kulturhistorische<br />

Führungen durch das Schloss<br />

und den Park, um Vorträge, Exkursionen<br />

und Wanderungen ergänzt<br />

werden.<br />

„Pfingsten <strong>2011</strong> finden auf Schloss<br />

Ettersburg erstmals Festtage statt,<br />

deren Idee darin besteht, zunächst<br />

die ästhetisch-intellektuelle Tradition,<br />

sodann die kreative Aura des<br />

geselligen Ortes in einem ebenso<br />

anspruchsvollen wie abwechslungsreichen<br />

Programm zu vereinen:<br />

Theater, Lesungen, alte und<br />

klassische Musik, Lieder, Schlager,<br />

Jazz, Soul, Pop, Experiment... Die<br />

Iphigenie auf Tauris wird gespielt,<br />

Hebbels Nibelungen von Thomas<br />

Thieme inszeniert, renommierte<br />

wie junge Schauspieler werden<br />

aus Ettersburger Werken lesen, so<br />

Renate Krößner aus Schillers Maria<br />

Stuart, sie werden rezitieren, deklamieren,<br />

die Texte interpretieren.<br />

CROSSOVER verstanden als Einbettung<br />

in die ungewöhnliche<br />

Wirkungsgeschichte, die tragende<br />

wie belastende, und als Zusammenspiel:<br />

Klassische Zeit, Silbernes<br />

Zeitalter, Gegenwart, Anspruch,<br />

Erlebnis, Unterhaltung.“<br />

Mit diesem Zitat ist zum Festival<br />

alles gesagt. Und mit dem Rest<br />

womöglich auch das neue Logo<br />

erklärt.<br />

JÜRGEN RAABE<br />

18 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Wir wollen, dass Ihre<br />

Kundenzeitung gern gelesen wird.<br />

Damit Kundenzeitungen wirklich den Mieter erreichen,<br />

und nicht vorschnell den Papierkorb, setzen<br />

wir mit unserer Text- und Bildredaktion alles daran,<br />

um Ihr Hausmedium und häufig wichtigstes Kommunikationsmittel<br />

für den Leser interessant, unterhaltsam<br />

und optisch ansprechend zu gestalten.<br />

Dabei bedienen wir uns aller journalistischen Genres<br />

wie etwa einem bebilderten Bericht über die aktuellen<br />

Bauvorhaben oder lassen die verantwortlichen<br />

Köpfe im Interview zu Wort kommen. Mit einem<br />

professionellen Graphic Design und dem abschließenden<br />

Druck Ihrer Kundenzeitschrift erhalten Sie<br />

alle notwendigen Leistungen aus einer Hand. Mitunter<br />

organisieren wir sogar den Vertrieb, bis buchstäblich<br />

in die Briefkästen Ihrer Kunden.<br />

wst Werbestudio in <strong>Thüringen</strong> GmbH<br />

ansehen: www.wst-werbeagentur.de<br />

anrufen: 0361 5402623<br />

anschreiben: 99099 Erfurt<br />

Rudolstädter Str. 119<br />

anmailen: info@wst-werbeagentur.de<br />

Beratende Ingenieure gesucht!<br />

Die Entwicklung einer neuen Technologie oder einer Innovation erfordert oftmals finanzielle und zeitliche<br />

Investitionen. Damit es für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in <strong>Thüringen</strong> einfacher wird, den damit<br />

verbundenen Know-How-Transfer zu bewältigen, fördert der Freistaat <strong>Thüringen</strong> Beratungsleistungen,<br />

die insbesondere auf technische Innovationen abzielen, mit bis zu 70 Prozent von maximal 60 Tagwerken<br />

à 550 Euro. Dadurch können Produktionsprozesse analysiert, optimiert oder neu konzipiert werden.<br />

Insbesondere »Beratende Ingenieure« mit technischem, naturwissenschaftlichem Abschluss sowie einer<br />

dreijährigen Berufspraxis werden dabei unbedingt benötigt.<br />

Nutzen Sie die Fördermöglichkeiten für die Entwicklung von Technischen<br />

Innovationen – sowohl als »Beratender Ingenieur« als auch als kleines oder<br />

mittleres Unternehmen (KMU).<br />

RKW <strong>Thüringen</strong> GmbH – Ansprechpartner: Bertram Tittel<br />

Konrad-Zuse-Straße 15, 99099 Erfurt, Telefon: 0361 5514-330,<br />

Fax: 0361 5514-327, Web: www.rkw-thueringen.de


Technische Universität Ilmenau<br />

Forschung für die Zukunft<br />

Mit ihren anerkannten Spitzenleistungen<br />

in der Forschung setzt die<br />

einzige Technische Universität <strong>Thüringen</strong>s<br />

immer wieder Maßstäbe.<br />

Für Schlagzeilen in der wissenschaftlichen<br />

wie auch in der Alltagswelt<br />

sorgten Ilmenauer Wissenschaftler<br />

zum Beispiel mit der Entwicklung<br />

des MP3-Formats, mit der<br />

präzisesten Waage der Welt, mit<br />

Mini-Hubschraubern zur Wiederherstellung<br />

zusammengebrochener<br />

Mobilfunknetze, mit Diminished<br />

Reality, einer Technologie, mit der<br />

Objekte aus Videos weggezaubert<br />

werden ...<br />

Schon 2007 hat die TU Ilmenau ihre<br />

Forschungsbereiche „Mikro- und<br />

Nanosysteme“ und „Intelligente<br />

Ingenieurwissenschaftliche Systemtechnik<br />

und IT“ auf sechs zukunftsorientierte<br />

Forschungscluster<br />

fokussiert. Diese strategischen Forschungsschwerpunkte<br />

decken sich<br />

eins zu eins mit den Megatrends, die<br />

das Thüringer Wirtschaftsministerium<br />

im aktuellen Trendatlas – einer<br />

istockphoto.com-FernandoAH<br />

Studie der renommierten Unternehmensberatung<br />

Roland Berger – identifiziert<br />

hat, darunter umweltfreundliche<br />

Energien und GreenTech, Mikro-<br />

und Nanotechnik, Automotive,<br />

Service-Robotik, Life Sciences und<br />

Kunststoffe und Keramik. In den<br />

Clustern arbeiten Wissenschaftler<br />

aus allen Disziplinen hochgradig<br />

interdisziplinär.<br />

Energie- und Umwelttechniken<br />

Angesichts des weltweit steigenden<br />

Rohstoffbedarfs bei immer knapper<br />

werdenden fossilen Ressourcen forciert<br />

die TU Ilmenau die Forschung<br />

und Entwicklung innovativer<br />

Energie- und Umwelttechniken. Im<br />

Institut für Energie, Antriebs- und<br />

Umweltsystemtechnik entwickeln<br />

Forscher ressourcenschonende,<br />

verbrauchsorientierte und umweltschützende<br />

Technologien. Und im<br />

Spitzencluster „Solarvalley Mitteldeutschland“,<br />

einem Verbund von<br />

Forschungseinrichtungen und Solarfirmen,<br />

arbeitet die TU Ilmenau an<br />

Technologien, die es ermöglichen,<br />

Solarstrom schon in spätestens fünf<br />

Jahren zu gleichen Preisen wie konventionellen<br />

Strom anzubieten.<br />

Mobilität<br />

Das „Thüringer Innovationszentrum<br />

Mobilität“, das soeben gegründet<br />

wurde, wird den Wandel hin zu nachhaltiger<br />

Mobilität beschleunigen.<br />

Unter seinem Dach entwickeln<br />

Wissenschaftler der TU Ilmenau in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Industrie<br />

Neuerungen zur Elektromobilität,<br />

zur Optimierung von Verbrennungsmotoren,<br />

zu Technologien und<br />

Baugruppen für Fahrzeugantriebe<br />

und zu Leichtbaumaterialien.<br />

Mikro- und Nanotechnologien<br />

Im Institut für Mikro- und Nanotechnologien<br />

IMN MacroNano®<br />

betreiben über 120 Wissenschaftler<br />

aus 39 Fachgebieten Querschnittsforschung<br />

in den Bereichen<br />

Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie<br />

für die Anwendungsfelder<br />

Energieeffizienz und Life<br />

Sciences. Die Mikro-Nano-Integration<br />

wurde strategisch erheblich<br />

ausgebaut. Dabei werden kleinste<br />

Nano-Bauteile, das sind Bauteile<br />

kleiner als ein 10 000stel Millimeter,<br />

in Mikrosysteme mit Abmessungen<br />

wesentlich kleiner als ein<br />

Millimeter integriert. Durch die<br />

Nutzung zusätzlicher Nanoeffekte<br />

können die Mikrosysteme mit neuen<br />

Funktionalitäten ausgestattet werden.<br />

Die Universität kooperiert mit zahlreichen<br />

Industrieunternehmen –<br />

Global Playern wie die Deutsche<br />

Telekom, Audi, Bosch und Siemens,<br />

aber auch kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen. Insbesondere<br />

Betriebe ohne großen Etat für<br />

eigene Forschung und Entwicklung<br />

finden in der TU Ilmenau<br />

einen potenten wissenschaftlichen<br />

Partner.<br />

Rektor<br />

Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h.c.<br />

Prof. h.c. Peter Scharff<br />

Prorektor für Bildung<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Petzoldt<br />

Prorektor für Wissenschaft<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Augsburg<br />

Kanzlerin<br />

Dr. oec. Margot Bock<br />

Fünf Fakultäten<br />

• Elektrotechnik und Informationstechnik<br />

• Informatik und Automatisierung<br />

• Maschinenbau<br />

• Mathematik und Naturwissenschaften<br />

• Wirtschaftswissenschaften<br />

Technische Universität Ilmenau<br />

Ehrenbergstraße 29<br />

98693 Ilmenau<br />

Tel. 03677 69-0<br />

Fax 0677 69-1701<br />

www.tu-ilmenau.de<br />

6 439 Studierende im<br />

Wintersemester 2010/11<br />

20 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Fachhochschule Jena<br />

Führungspositionen als Perspektive<br />

Seit dem Jahr 2007 bietet der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der<br />

Fachhochschule Jena einen Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />

mit dem Abschluss Master of Science (M. Sc.) an. Über das konkrete<br />

Berufsbild, die Studieninhalte und -ziele sowie über die beruflichen<br />

Perspektiven informierte der Dekan des Fachbereiches Prof. Dr. Wolfgang<br />

Eibner im Interview.<br />

NTI: Was ist das Ausbildungsziel<br />

dieses noch relativ jungen Jenaer<br />

Master-Studienganges?<br />

Prof. Dr. Eibner: Ziel des Master-<br />

Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen<br />

ist es, an dem Technologiestandort<br />

Jena sehr gute Absolventen<br />

von Bachelor- und Diplomstudiengängen<br />

im Wirtschaftsingenieurwesen<br />

sowie solche passender<br />

ingenieurwissenschaftlicher Bachelor-<br />

und Diplomstudiengänge<br />

zum Master-Abschluss im Wirtschaftsingenieurwesen<br />

zu führen.<br />

Das Ausbildungsziel ist dabei ein<br />

Manager, der zu profunder Analyse,<br />

strukturiertem Denken und realitätsbezogenem<br />

Handeln in der<br />

Lage ist. Die Absolventen sollen in<br />

der Lage sein, regional, bundesweit<br />

und international rasch in Führungspositionen<br />

von Industrie- und<br />

Dienstleistungsunternehmen hineinzuwachsen.<br />

Die vermittelte wissenschaftliche<br />

Ausbildung zum<br />

Master of Science befähigt die Absolventen<br />

zudem zur Aufnahme<br />

eines Promotionsverfahrens in den<br />

Bereichen Technik und Wirtschaft<br />

und ermöglicht den Zugang zum<br />

höheren Dienst.<br />

NTI: Welches könnten die zukünftigen<br />

Aufgaben am Arbeitsplatz<br />

und die beruflichen Perspektiven<br />

Ihrer Absolventen sein?<br />

Prof. Dr. Eibner: Das Berufs- und<br />

Tätigkeitsfeld der Absolventen ist<br />

der wirtschaftlich-technische Integrationsbereich,<br />

das heißt das Finden,<br />

Beschaffen, Realisieren sowie<br />

der Vertrieb technischer und technisch-wirtschaftlicher<br />

Lösungen.<br />

Der Studiengang ermöglicht, erfolgreich<br />

Führungs-, Lenkungs-, Planungs-<br />

und Koordinierungsaufgaben<br />

wahrzunehmen, Projekte zu<br />

leiten sowie Effizienzsicherungs-,<br />

Evaluierungs- und Controlling-<br />

systeme zu implementieren. Hierzu<br />

darf der Absolvent nicht in festgefahrenen<br />

organisatorischen Mustern<br />

oder der Methodik einer Fachdisziplin<br />

befangen sein, sondern muss<br />

offen, zielorientiert und kreativ<br />

nach der optimalen Lösung, zum<br />

Beispiel für die Beschaffung: „make<br />

or buy“, Lizenzierung, Kooperation,<br />

inländische oder ausländische Anbieter,<br />

Ausweichen auf andere technische<br />

Lösungen, suchen. Daher<br />

wird weitgehend auf Lehrgebiete<br />

verzichtet, die typisch für das Berufsbild<br />

des „reinen“ Betriebswirts<br />

oder des „reinen“ Ingenieurs sind.<br />

Der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen<br />

sieht die Integration<br />

der unterschiedlichsten Fachdisziplinen,<br />

Denkweisen und Methoden<br />

als Hauptgarant dafür, dass die Absolventen<br />

die für einen Wirtschaftsingenieur<br />

besonders relevanten Berufs-<br />

und Tätigkeitsfelder erfolgreich<br />

besetzen können.<br />

NTI: Ganz wichtig für die zukünftigen<br />

beruflichen Perspektiven der<br />

Absolventen ist eine möglichst<br />

praxisbezogene Ausbildung. Wie<br />

sieht es in dieser Hinsicht beim<br />

Master-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />

aus?<br />

Prof. Dr. Eibner: Der Fachbereich<br />

Wirtschaftsingenieurwesen legt<br />

auf eine praxisnahe Ausbildung ein<br />

ganz besonderes Gewicht. Bereits<br />

in der Vergangenheit haben wir mit<br />

unserem Diplom-Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />

die Erfahrung<br />

gemacht, dass durch diesen<br />

Vorzug der sehr hohen Praxisnähe<br />

ein direkter Berufseintritt der Absolventen<br />

und eine große Arbeitgeberzufriedenheit<br />

gewährleistet<br />

sind.<br />

Genau diese Praxisnähe ist auch<br />

der große Vorteil unseres anwendungsorientierten<br />

Master-Studienganges<br />

im Gegensatz zu einer stär-<br />

ker forschungsorientierten Master-<br />

Ausbildung, die für die typischen<br />

Aufgabenfelder unserer in der Praxis<br />

sehr erfolgreichen Absolventen<br />

eher von untergeordneter Bedeutung<br />

ist.<br />

NTI: Was sind die Studienschwerpunkte<br />

des Master-Studienganges?<br />

Prof. Dr. Eibner: Das Studium zur<br />

Erlangung des Master of Science<br />

Wirtschaftsingenieurwesen ist auf<br />

eine Studiendauer von drei Semestern<br />

angelegt. Im ersten Semester<br />

konzentriert sich die Ausbildung<br />

auf die Bereiche Technischer Vertrieb,<br />

Supply Chain Management,<br />

Qualitätsmanagement, den digitalen<br />

Fortschritt in Unternehmen<br />

und auf die kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesse in einem<br />

Unternehmen. Im zweiten Semester<br />

wird die Ausbildung in den<br />

gerade für kleine und mittlere Unternehmen<br />

wichtigen Bereichen IT-Systeme<br />

im Unternehmen, Projektmanagement,<br />

Internationaler Wettbewerb<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Wettbewerbsrecht und Wettbewerbsfähigkeit<br />

sowie Controlling<br />

und Finanzierung fortgesetzt.<br />

Zudem werden wir ab dem kommenden<br />

Wintersemester unseren<br />

Masterstudiengang durch ein<br />

deutlich vergrößertes Angebot von<br />

konkret praxisnahen Wahlmöglichkeiten<br />

noch attraktiver und erfolgsorientierter<br />

gestalten.<br />

Im dritten Semester wird das Stu-<br />

22 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Redaktion<br />

dium dann mit einer i. d. R. in Zusammenarbeit<br />

mit der Praxis erstellten<br />

Masterarbeit und einem Kolloquium<br />

abgeschlossen.<br />

NTI: Welche Zulassungsvoraussetzungen<br />

müssen die zukünftigen<br />

Master of Science erfüllen?<br />

Prof. Dr. Eibner: Für die Aufnahme<br />

des Studiums im Masterstudiengang<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

(M. Sc.) ist ein Abschluss (7 Semester)<br />

in einem Bachelor-Studiengang<br />

oder ein als gleichwertig anerkannter<br />

akademischer Grad im<br />

Bereich Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Voraussetzung. Absolventen<br />

anderer mindestens 7-semestriger<br />

Bachelor-Studiengänge des Ingenieurwesens<br />

können das Masterstudium<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

(M. Sc.) aufnehmen, wenn sie vor<br />

Beginn des Master-Studienganges<br />

Vorleistungen in den Gebieten Controlling,<br />

Wirtschaftsrecht, Produktionsplanung<br />

und -steuerung, Angewandte<br />

Wirtschaftspolitik und<br />

Wirtschafts- und Finanzpolitik erbringen.<br />

Die als Voraussetzung zu<br />

belegenden Module werden vom<br />

Fachbereich festgelegt. Absolventen<br />

6-semestriger Bachelor-Studiengänge<br />

des Ingenieurwesens oder Wirtschaftsingenieurwesens<br />

können<br />

das Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen<br />

(M. Sc.) beginnen,<br />

wenn sie vor Aufnahme des Master-<br />

Studienganges Vorleistungen erbringen<br />

(mindestens 30 ECTS-Punkte).<br />

Auch hier werden die als Voraussetzung<br />

zu belegenden Module<br />

vom Fachbereich festgelegt.<br />

Die Zulassung zum Studium im<br />

Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />

setzt ferner ein<br />

positives Ergebnis in einem von<br />

dem Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen<br />

der FH Jena durchgeführten<br />

Auswahlverfahren voraus.<br />

Das Auswahlverfahren wird im<br />

Rahmen eines Einzelgespräches<br />

und Gruppenarbeit durchgeführt.<br />

Hierbei muss der Bewerber logi-<br />

sches Denkvermögen, Sozialkompetenz<br />

sowie gute Sprachkenntnisse<br />

in Deutsch und Englisch nachweisen.<br />

Im Auswahlverfahren werden<br />

auch Auslandsstudien, Praktika und<br />

Berufserfahrung berücksichtigt.<br />

Das Interview führte<br />

JÜRGEN RAABE.<br />

Am Ball bleiben<br />

Insbesondere für Beratende Ingenieure könnte sich in naher Zukunft ein<br />

neues Geschäftsfeld erschließen, denn Ingenieurleistungen werden stärker<br />

bei der Prozessoptimierung erforderlich, aus der sowohl neue Technologien<br />

als auch der Neubau einer Produktionsanlage resultieren können.<br />

Können Sie sich noch erinnern,<br />

wann Sie das letzte Mal eine Diskette<br />

gebraucht haben? Immerhin<br />

war dieser kleine 3,5-Zoll-Datenträger<br />

vor nur 15 Jahren mit seinen<br />

1,44 Megabyte Speichervolumen<br />

ein Muss für jeden Computer. Die<br />

technische Entwicklung hat ihn<br />

inzwischen genauso in das Archiv<br />

technischer Museen befördert, wie<br />

Röhrenmonitore, Analogkameras<br />

oder die CD-ROM. Damit zeigt sich,<br />

in welch hoher Geschwindigkeit<br />

gegenwärtig Technologien entwickelt<br />

werden.<br />

Beispielsweise werden in der Hoch-,<br />

Elektro-, Halbleiter- oder der Nanotechnolgie<br />

in rascher Folge neue<br />

Forschungsergebnisse generiert,<br />

deren kurzfristige Umsetzung zum<br />

Entscheidungsfaktor über ein Unternehmerleben<br />

werden kann.<br />

Denn aus dem generellen Ziel der<br />

Prozessoptimierung, die Qualität<br />

zu optimieren, die Kosten zu senken<br />

und die Kundenzufriedenheit zu<br />

steigern, kann nur allzu schnell ein<br />

entscheidender Wettbewerbsvorteil<br />

werden.<br />

Um es insbesondere kleinen und<br />

mittleren Unternehmen in <strong>Thüringen</strong><br />

zu erleichtern, mit der technologischen<br />

Entwicklung Schritt zu<br />

halten, stellt der Freistaat <strong>Thüringen</strong><br />

dafür spezielle Fördermittel<br />

zur Verfügung. Insbesondere werden<br />

die dazu notwendigen Beraterleistungen<br />

bis zu 70 Prozent bezuschusst.<br />

Solche Berater können<br />

beispielsweise Maßnahmen zur<br />

Rationalisierung entwickeln, Fertigungsprozesse<br />

optimieren oder<br />

die Einführung eines Qualitätssystems<br />

planen. Also Leistungen,<br />

die durch einen Beratenden Ingenieur<br />

mit technischem Studienabschluss,<br />

dreijähriger Berufspraxis<br />

und entsprechenden Referenzen<br />

erbracht werden können. Die erforderliche<br />

Akkreditierung sowie die<br />

Antragstellung erfolgt dazu über<br />

die RKW <strong>Thüringen</strong> GmbH.<br />

Interessant erscheint diese Möglichkeit<br />

auch für eine Vielzahl produzierender<br />

Unternehmen im Freistaat.<br />

Wenn also ein Unternehmer<br />

in den letzten 15 Jahren mehrere<br />

kleine technische Erweiterungen<br />

realisierte, die zwischenzeitlich<br />

in ihrer Gesamtheit nicht mehr<br />

effizient zusammenarbeiten, kann<br />

so ein externer Berater den Fertigungsprozess<br />

analysieren, Engpässe<br />

feststellen und Lösungswege<br />

entwickeln. Ohne dass der<br />

Unternehmer sein Tagesgeschäft<br />

vernachlässigen muss. Wenn Absolventen<br />

eine Innovation für den<br />

Elektronikmarkt zur Marktreife entwickelt<br />

haben, kann durch einen<br />

Berater die industrielle Serienfertigung<br />

durchgeplant werden und<br />

die Existenzgründer können in<br />

kürzeren Zeiträumen liefern.<br />

BERND KUHN<br />

24 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Redaktion<br />

Oberflächennahe Geothermie und deren<br />

praktische Umsetzung<br />

1. Einleitung<br />

Die Nutzung geothermischer Energie<br />

gewinnt in Deutschland immer<br />

mehr an Bedeutung. Die Wärme<br />

aus dem Erdinneren liegt in unseren<br />

zeitlichen Maßstäben nahezu unerschöpflich<br />

vor. Vor allem die oberflächennahe<br />

Geothermie bietet sich<br />

hierbei an, um eine nachhaltige<br />

Energieform für die Zukunft für<br />

jedermann zu erschließen und im<br />

Einklang mit der Umwelt Ressourcen<br />

schonend zu nutzen.<br />

Geothermie ist der Fachbegriff aus<br />

den beiden Termen Geo = Erde/Erdsowie<br />

Thermie = Wärme und kann<br />

somit synonym zu Erdwärme verwendet<br />

werden.<br />

Wenn von oberflächennaher Geothermie<br />

die Rede ist, wird der Bereich<br />

bis einschließlich 400 m Tiefe<br />

(Bohrtiefe ab Oberfläche, unabhängig<br />

von der geodätischen Höhenlage<br />

des jeweiligen Standorts) angesprochen.<br />

Für die Erschließung der ökologischen<br />

Wärmequelle haben sich verschiedene<br />

Verfahren (Erdwärmesonden,<br />

Erdwärmekollektoren,<br />

Grundwasserbrunnen) etabliert,<br />

welche an nahezu jedem Standort<br />

eine Nutzung für Heiz- oder auch<br />

Kühlzwecke mittels der regenerativen<br />

Energiequelle Erdreich zulassen.<br />

2. Heiztechnologien im Neubau –<br />

Entwicklung in <strong>Thüringen</strong> 2005<br />

im Vergleich zu 2009<br />

In den vergangenen fünf Jahren hat<br />

der Wärmepumpensektor deutlich<br />

an Bedeutung gewonnen. Dies<br />

wird besonders in den Statistiken<br />

des Thüringer Landesamtes zu<br />

eingesetzten Heiztechnologien im<br />

Neubau verdeutlicht. Ist noch 2005<br />

eine deutliche Dominanz der fossilen<br />

Energieträger – Öl und Gas –<br />

mit einem Anteil von mehr als 3/4<br />

erkennbar (der Stellenwert der<br />

Wärmepumpe ist zu diesem Zeitpunkt<br />

noch gering), so werden<br />

2009 (siehe Statistik 2009) die<br />

fossilen Energieträger zunehmend<br />

durch die Wärmepumpentechnologie<br />

abgelöst.<br />

Weniger als die Hälfte aller Neubauten<br />

werden nur noch mit den<br />

althergebrachten Technologien ausgestattet.<br />

Der Anteil an Wärmepumpen<br />

hat in etwa den gleichen<br />

Stellenwert wie der gasbefeuerter<br />

Anlagen erreicht (Abbildung 1).<br />

3. Verfahren zur Erdwärmenutzung<br />

Das am weitesten verbreitete Verfahren<br />

zur Erdwärmenutzung ist<br />

der Einsatz von Erdwärmesonden.<br />

Dies sind vertikal in den Boden<br />

eingebrachte Wärmeübertrager<br />

mit einem Glykol-Wasser-Gemisch<br />

als Wärmeträgermedium, welche<br />

zumeist als Doppel-U-Rohr-Sonden<br />

– sogenannte Duplex-Sonden – ausgeführt<br />

sind. Diese können sowohl<br />

2005<br />

2009<br />

71%<br />

42,6%<br />

9%<br />

als Einzelsonden als auch als Mehrsondenanlagen<br />

erstellt werden.<br />

Die Längen variieren in Abhängigkeit<br />

der Beschaffenheit des Gesteins,<br />

der realisierbaren Bohrteufe<br />

und dem Zweck der Nutzung<br />

(i.d.R. 50 bis 250 m).<br />

Daneben existieren sogenannte<br />

Direktverdampfersonden. Bei diesen<br />

Anlagen wird der Wärmeübertrager<br />

unmittelbar als verdampfendes<br />

Element der Wärmepumpe eingesetzt.<br />

In diesem Typ von Erdwärmesonden<br />

zirkuliert somit ein<br />

Kältemittel, das Arbeitsmedium der<br />

Wärmepumpe.<br />

Als eine Alternative zu oben genannter<br />

Erdwärmeerschließung<br />

gelten die Erdwärmekollektoren.<br />

43,9%<br />

Gas Wärmepumpe Strom Öl<br />

Sonstige (Kohle, Solar,<br />

Fernwärme, Biomasse)<br />

Abbildung 1: Heiztechnologien im Neubau [Thüringer Landesamt für Statistik]<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

25


Redaktion<br />

Abbildung 2: Verfahren zur Erdwärmenutzung<br />

Erdwärmesonden<br />

Die Leitungen werden bei entsprechend<br />

vorliegender Fläche in einer<br />

frostfreien Tiefe von 1,20 bis 1,80 m<br />

in horizontalen Abständen von 50<br />

bis 80 cm als Rohrregister (analog<br />

zu einer Fußbodenheizung) eingebracht.<br />

Hierbei wird über das Doppelte<br />

der zu beheizenden Fläche<br />

benötigt. Bei eingeschränkten Platzverhältnissen<br />

können optional Grabenkollektoren<br />

verbaut werden.<br />

In Regionen mit oberflächennahem<br />

Grundwasser sind die konstanten<br />

Temperaturen dieses Mediums direkt<br />

nutzbar, sofern die Erschließung<br />

mittels sogenannter Grundwasserdubletten<br />

(Saug- und<br />

Schluckbrunnen) in wirtschaftlichen<br />

Maßstäben umsetzbar und genehmigungsfähig<br />

ist. Diese Variante<br />

der Erdwärmenutzung stellt mitunter<br />

eine effizientere Option gegenüber<br />

den vorher genannten Anwendungen<br />

dar.<br />

Mit diesen Verfahren ist es möglich,<br />

im Großteil des Bundesgebietes<br />

die Wärmequelle Erdreich<br />

zu erschließen und eine sowohl<br />

ökonomische als auch ökologische<br />

Alternative gegenüber der Klimatisierung<br />

mit fossilen Brennstoffen<br />

zu realisieren (Abbildung 2).<br />

4. Geothermieaktivitäten – FITR<br />

Der Einsatz regenerativer Energien<br />

in denkmalgeschützten Gebäuden<br />

stellt aufgrund des erhöhten Energiebedarfs,<br />

des Sanierungsaufwandes<br />

und der nur teilweise zur Verfügung<br />

stehenden Flächen für Niedertemperaturheizsysteme<br />

erhöhte<br />

Anforderungen an Bau und Betrieb.<br />

Die FITR gemeinnützige GmbH beschäftigt<br />

sich seit mehr als sieben<br />

Jahren in unterschiedlichsten For-<br />

Erdwärmekollektoren<br />

Grundwasserbrunnen [bwp e.V.]<br />

schungs- und Entwicklungsprojekten<br />

mit der Nutzung geothermischer<br />

Energiepotenziale. Um sowohl<br />

dem innovativen als auch energetisch-ökologischen<br />

Aspekt gerecht<br />

zu werden, ist am neuen Institutssitz<br />

der FITR gGmbH, dem Max-<br />

Zöllner-Haus in Weimar, ein Geothermiefeld<br />

für Heizung und Kühlung<br />

erstellt worden.<br />

Dank tatkräftiger Unterstützung des<br />

Bauherrn und des Haustechnikplaners<br />

wurde statt der geplanten<br />

Gastherme ein bivalentes Heizsystem<br />

mit teilweiser Niedertemperaturheizung<br />

in das zu sanierende<br />

Gebäude integriert. Mittels Erdwärme<br />

erfolgt so eine Grundlastabdeckung<br />

des Heizenergiebedarfs,<br />

welche in Verbindung mit der<br />

Wärmepumpenanlage das Kernstück<br />

der Heizanlage bildet.<br />

Außerdem wird durch das Geothermiefeld<br />

eine passive Kühlung<br />

des Dachgeschosses sowie des<br />

Vortragssaales realisiert.<br />

Das Erdwärmesondenfeld, welches<br />

aus neun Erdwärmesonden mit<br />

einer jeweiligen Teufe von 75 m<br />

besteht, ermöglichte es gleichzeitig,<br />

mehrere Projekte des Fachbereichs<br />

Energie und Umwelt umzusetzen.<br />

Hierbei wurden unter anderem die<br />

neuesten Innovationen auf dem Gebiet<br />

der oberflächennahen Erdwärme<br />

eingebaut und erprobt.<br />

Die Besonderheit des Geothermiefeldes<br />

besteht darin, dass sich alle<br />

Sonden voneinander unterscheiden.<br />

Die unterschiedlichen Bauformen<br />

und Bauweisen werden durch<br />

die Implementierung vielfältiger<br />

Mess- und Überwachungstechnik<br />

(ortsaufgelöste faseroptische Temperaturmesstechnik,<br />

zusätzliche<br />

Temperaturmessfühler und Durchflussmesser)<br />

im Betrieb vergleichend<br />

untersucht.<br />

Gleichzeitig können durch gezielte<br />

Messreihen Wechselwirkungen sowohl<br />

zwischen den Sonden als auch<br />

mit dem umgebenen Erdreich in Abhängigkeit<br />

von den geologischen<br />

und hydrogeologischen Standortbedingungen<br />

betrachtet und nachgewiesen<br />

werden. Dies sind unter<br />

anderem Ziele des durch das BMWi<br />

(Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie) geförderten Forschungsvorhabens<br />

„Geothermiefeld“<br />

(Abbildung 3).<br />

Für geothermisch gekoppelte Verfahren<br />

werden in der Praxis oftmals<br />

konventionelle Rohrmaterialien<br />

Abbildung 3: Bohrarbeiten<br />

26 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Redaktion<br />

Abbildung 4: Einbau Erdwärmesonden<br />

(Polyethylen – PE 100), welche<br />

sich im Rohrleitungsbau bewährt<br />

haben, eingesetzt. Diese besitzen<br />

jedoch nur schlechte Wärmeleiteigenschaften.<br />

Aufgrund dessen<br />

wurden in einem Verbundvorhaben<br />

(gefördert durch das BMWi) mit<br />

Praxispartnern und dem Lehrstuhl<br />

für Kunststofftechnik Erlangen (LKT,<br />

Universität Erlangen-Nürnberg)<br />

neuartige Kunststoffe entwickelt,<br />

welche bei gleichbleibenden physikalischen<br />

Eigenschaften ca. dreimal<br />

so wärmeleitfähig wie herkömmliche<br />

Rohrmaterialien sind.<br />

Diese innovativen „Erdwärmesonden<br />

aus wärmeleitfähigem Kunststoff“<br />

werden unter Betriebsbedingungen<br />

in Langzeittests auf ihre<br />

Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

im Geothermiefeld Max-<br />

Zöllner-Haus untersucht (Abbildung<br />

4).<br />

Zahlreiche Messungen belegen,<br />

dass es im Bereich der oberen Bodenzone<br />

bis hin zu einer Teufe von<br />

ca. 25 m zu saisonal bedingten<br />

Temperaturschwankungen kommt.<br />

Aufgrund dieser Bodencharakteristik<br />

wird bei den „Energieoptimierten<br />

Erdwärmesonden“ (FuE-Vorhaben<br />

gefördert durch das BMWi)<br />

eine Differenzierung bzgl. der Wärmeleitfähigkeit<br />

in vertikaler Richtung<br />

in isolierende und wärmeleitende<br />

Bereiche vorgenommen.<br />

Durch eine Kombination von wärmedämmenden<br />

und thermisch verbesserten<br />

Verpressmaterialien in einem<br />

Bohrloch kann hierbei die Energieeffizienz<br />

von Erdwärmesonden wesentlich<br />

erhöht werden. Das neue<br />

Einbauverfahren mit innovativen<br />

Verpressmaterialien kommt in der<br />

Versuchsanlage zur Anwendung<br />

und kann mit konventionellen Bauweisen<br />

in gleicher Geologie und<br />

Hydrogeologie verglichen werden.<br />

Die Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

einer geothermischen<br />

Anlage ist im hohen Maße<br />

von der Qualität der Bauausführung<br />

abhängig. Qualitätssicherung<br />

und -überwachung sind somit unerlässlich.<br />

Geeignete Verfahren<br />

hierfür fehlen derzeit auf dem Markt.<br />

Die FITR gGmbH hat sich deshalb<br />

das Ziel gestellt, ein System zur<br />

Qualitätssicherung und -überwachung<br />

auf der Basis faseroptischer<br />

Temperaturmesstechnik zu entwickeln<br />

(gefördert durch das BMWi).<br />

Eine der eingebauten Sonden wurde<br />

zu diesem Zweck mit Baufehlern,<br />

eine weitere mit einem Leerrohr,<br />

einem Heizband sowie zusätzlicher<br />

Faseroptik ausgestattet.<br />

Neue Untersuchungsmethoden<br />

können so an diesem Standort getestet<br />

und überprüft werden.<br />

Durch die Anwendung neuer innovativer<br />

Verfahren und Technologien<br />

soll die Effizienz und Effektivität<br />

geothermischer Anlagen verbessert,<br />

Kosten eingespart und damit<br />

der Anteil an erneuerbarer Energie<br />

Erdwärme zur Deckung des Gesamtenergiebedarfs<br />

signifikant gesteigert<br />

werden.<br />

Nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Bauherr,<br />

Haustechnikplanern, Architekten<br />

und Forschern konnten an dem<br />

Standort Gutenbergstraße 29a in<br />

Weimar sowohl Klima- als auch<br />

Denkmalschutz unter einem Dach<br />

vereint und das Objekt Max-Zöllner-<br />

Haus für die Nutzung der Erdwärme<br />

in einer Jugendstilvilla mit dem<br />

Preis „Ausgewählter Ort 2010“ im<br />

Rahmen des Wettbewerbs „365<br />

Orte im Land der Ideen“ am 24. August<br />

2010 ausgezeichnet werden.<br />

Das Gebäude ist darüber hinaus<br />

Bestandteil des Projektes „EnEff:<br />

Stadt Weimar“.<br />

5. Energieeffiziente Stadt –<br />

EnEff:Stadt Altes Zöllnerviertel<br />

Weimar<br />

In einem durch das BMWi geförderten<br />

Projekt wurde im Zuge des<br />

5. Energieforschungsprogramms<br />

der Bundesregierung das alte<br />

Zöllnerviertel in Weimar als Pilotprojekt<br />

ausgewählt, um innovative<br />

Technologien im städtischen<br />

Raum einzusetzen.<br />

Zentraler Baustein ist ein Quartier-Energiekonzept,<br />

das zu einer<br />

möglichst energieeffizienten und<br />

niedrig-exergetischen Versorgung<br />

des Gebietes auf der Basis regenerativer<br />

Energien (Solar bzw. Photovoltaik<br />

und Geothermie), der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung, eines Nahwärmenetzes<br />

sowie der Verwendung<br />

effektiver Steuer- und Regelungstechnik<br />

führen soll. Die Energieeinsparungen<br />

werden neben der<br />

Verbesserung der Umweltsituation<br />

zu einer Reduzierung der Betriebskosten<br />

führen und somit zur nachhaltigen<br />

Steigerung der Wohnattraktivität<br />

beitragen. Die Umsetzung<br />

des sich derzeit in der Vorplanung<br />

befindlichen Konzepts<br />

sind im Rahmen der Förderung<br />

durch das BMWi ebenso geplant<br />

wie ein anschließendes Monitoring.<br />

Dipl-Ing. UTE BÜCHNER<br />

FITR, Leiterin Fachbereich Energie<br />

und Umwelt<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

27


Sachverständige <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />

Mit Gütesiegel für Sachverstand<br />

Öffentlich bestellt werden nur Fachleute<br />

mit herausragender Qualifikation.<br />

Um das Gütesiegel der öffentlichen<br />

Bestellung zu erhalten, muss<br />

man sich einem aufwändigen Prüfverfahren<br />

unterziehen. Die Tätigkeit<br />

eines öffentlich bestellten und<br />

vereidigten Sachverständigen steht<br />

unter ständiger Aufsicht der vom<br />

Staat beauftragten Bestellkörperschaften<br />

(z. B. Industrie- und Handelskammern).<br />

In <strong>Thüringen</strong> sind derzeitig rund 250<br />

öffentlich bestellte und vereidigte<br />

Sachverständige bei den IHKs Erfurt,<br />

Gera und Suhl gelistet. Bei den<br />

IHKs liegen Sachverständigenverordnungen<br />

vor, in denen die Voraussetzungen,<br />

das Verfahren zur Bestellung<br />

sowie die Pflichten des öffentlich<br />

bestellten und vereidigten Sachverständigen<br />

geregelt sind. Die<br />

öffentliche Bestellung und Vereidigung<br />

berechtigt den Sachverständigen<br />

bei der Gutachtenerstellung zur<br />

Verwendung eines Rundstempels.<br />

Nur öffentlich bestellte und vereidigte<br />

Sachverständige dürfen das vom<br />

Institut für Sachverständigenwesen<br />

e. V. entwickelte Gütesiegel für Sachverstand<br />

bei Werbungs- und Geschäftsdrucksachen<br />

einsetzen. Das<br />

Zeichen symbolisiert die entscheidenden<br />

Qualitäten eines Sachverständigen<br />

mit dem Analysieren,<br />

dem Bewerten und dem absoluten<br />

Willen zur Objektivität. Diese Qualitäten<br />

werden durch die Symbolik<br />

eines Auges, dem angedeuteten<br />

Rundsiegel und die Symmetrie der<br />

blauen Kreishälften für die Unparteilichkeit<br />

dargestellt.<br />

Mit dem deutschlandweiten Sachverständigen-Verzeichnis<br />

sowie dem<br />

Gütesiegel für Sachverstand ist es<br />

dem Auftraggeber möglich, aus dem<br />

großen Angebot im Sachverständigenwesen<br />

den passenden qualifizierten<br />

Sachverständigen zu finden.<br />

Wer öffentlich bestellte und ver-<br />

Anspruchsvolles Qualitätssiegel: Das Signet<br />

der öffentlich bestellten und vereidigten<br />

Sachverständigen wird vom Institut für Sachverständigenwesen<br />

Köln (IfS) seit 1999 vergeben<br />

und steht für Analysieren, Bewerten<br />

und Unabhängigkeit.<br />

eidigte Sachverständige beauftragt,<br />

erhält Sicherheit für unternehmerische,<br />

gerichtliche und private Entscheidungen.<br />

Dipl.-Ing. INGO SCHLEGEL<br />

ö. b. u. v. Sachverständiger für Betonschäden,<br />

Betoninstandsetzung,<br />

Betontechnologie<br />

Thüringer Sachverständige zu allen Ingenieurbereichen<br />

In der nachfolgenden Liste finden Sie Mitglieder der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>, die als „öffentlich bestellte<br />

und vereidigte Sachverständige“ oder „Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure“ tätig sind. Die Aufnahme<br />

in die Liste erfolgte mit Zustimmung der Mitglieder. Suchen Sie weitere Sachverständige, können<br />

Sie sich gern an die <strong>Ingenieurkammer</strong> wenden. Ein deutschlandweites Sachverständigenverzeichnis<br />

finden Sie hier: http://svv.ihk.de/.<br />

Altlasten-Erkundung,<br />

Bewertung<br />

e.t.a. Sachverständigenbüro<br />

Reyer<br />

Dipl.-Geol. Sylvia Reyer<br />

Haarbergstraße 37<br />

99097 Erfurt<br />

Telefon: 0361 4229000<br />

Fax: 0361 4229005<br />

E-Mail: eta-reyer@t-online.de<br />

Baugrunderkundung, Grundbau,<br />

Baugrunddynamik<br />

SV-Sozietät Geotechnik<br />

Dr. Gotschol & Partner<br />

Dr.-Ing. Alexander Gotschol<br />

Pfortenteich 5<br />

99974 Mühlhausen<br />

Telefon: 03601 48170<br />

Fax: 03601 481717<br />

E-Mail: geotechnik@gotschol.de<br />

Baugrunduntersuchung<br />

Geotechnik Dr. Nottrodt Weimar<br />

GmbH<br />

Dr.-Ing. Hans-Peter Nottrodt<br />

Industriestraße 1a<br />

99427 Weimar<br />

Telefon: 03643 88570<br />

Fax: 03643 885711<br />

E-Mail: hpn@gnw-geotechnik.de<br />

Baupreisermittlung und Abrechnung<br />

im Hoch- und Ingenieurbau<br />

Dipl.-Ing. Heiko Müller<br />

Harzstraße 30<br />

99734 Nordhausen<br />

Telefon: 03631 990247<br />

Fax: 03631 479465<br />

Baupreisermittlung und Abrechnung<br />

im Hoch- und Ingenieurbau sowie<br />

Bauablaufstörungen<br />

RKS Ingenieurgesellschaft<br />

Dr.-Ing. Hermann Kraft<br />

Scheidlerstraße 29<br />

07745 Jena<br />

Telefon: 03641 489925<br />

Fax: 03641 489926<br />

E-Mail: jena@rks.de<br />

Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonbau<br />

SIB Schlegel<br />

Sachverständigen- und<br />

Ingenieurbüro für Bauwesen<br />

Hauptniederlassung Mitte<br />

Dipl.-Ing. Ingo Schlegel<br />

H.-v.-Fallersleben-Straße 2<br />

99423 Weimar<br />

Telefon: 03643 491160<br />

Fax: 03643 4911619<br />

E-Mail: mitte@sib-schlegel.de<br />

28 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


SIB Schlegel<br />

Sachverständigen- und<br />

Ingenieurbüro für Bauwesen<br />

Zweigniederlassung West<br />

Dipl.-Ing. Ingo Schlegel<br />

Otto-Hahn-Straße 19<br />

34253 Lohfelden<br />

Telefon: 0561 4751717<br />

Fax: 0561 4751718<br />

E-Mail: west@sib-schlegel.de<br />

SIB Schlegel<br />

Sachverständigen- und<br />

Ingenieurbüro für Bauwesen<br />

Zweigniederlassung Ost<br />

Dipl.-Ing. Ingo Schlegel<br />

Bayreuther Straße 12<br />

09130 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 6661590<br />

Fax: 0371 6661592<br />

E-Mail: ost@sib-schlegel.de<br />

SIB Schlegel<br />

Sachverständigen- und<br />

Ingenieurbüro für Bauwesen<br />

Zweigniederlassung Nord<br />

Dipl.-Ing. Ingo Schlegel<br />

Dargersdorfer Straße 85<br />

17268 Templin<br />

Telefon: 03987 208076<br />

Fax: 03987 208078<br />

E-Mail: nord@sib-schlegel.de<br />

Ingenieurbüro für Bauwesen<br />

Krüger, Jungmann & Partner<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Krüger<br />

Lyonel-Feininger-Straße 1<br />

99425 Weimar<br />

Telefon: 03643 83340<br />

Fax: 03643 833420<br />

E-Mail: info@ibb-weimar.de<br />

Bewertung von bebauten und<br />

unbebauten Grundstücken<br />

Bauplanungs- und Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. Frank Raßmann<br />

Brunnenplatz 8<br />

98634 Wasungen<br />

Telefon: 036941 72065<br />

Fax: 036941 72066<br />

E-Mail: bauplanungrassmann@t-online.de<br />

Bauplanungs-, Ingenieur- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. Herbert Klinzing<br />

Scheerstädter Weg 33<br />

36456 Barchfeld<br />

Telefon: 036961 4522<br />

Fax: 036961 4523<br />

E-Mail: herbert.klinzing@freenet.de<br />

Ingenieur- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

für Bauwesen<br />

Dipl.-Ing. Werner Huke<br />

Oststraße 40<br />

37339 Breitenworbis<br />

Telefon: 036074 93880<br />

Fax: 036074 205914<br />

E-Mail: w.huke@isbhuke.de<br />

Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />

Greuling<br />

Dipl.-Ing. (FH) Roland Greuling<br />

Hammerberg 11<br />

96529 Mengersgereuth-Hämmern<br />

Telefon: 03675 703236<br />

Fax: 03675 703237<br />

E-Mail: webmaster@isb-greuling.de<br />

Ingenieur- und<br />

Sachverständigenbüro Herrmann<br />

Dipl.-Ing. Thomas Herrmann<br />

Breitunger Weg 31<br />

98596 Trusetal<br />

Telefon: 036840 80204<br />

Fax: 0322 23768605<br />

E-Mail: herrmann-trusetal@tonline.de<br />

Planungs- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Müller<br />

Schulstraße 10<br />

98639 Walldorf<br />

Telefon: 03693 803686<br />

Fax: 03693 897535<br />

E-Mail: svb-mueller@web.de<br />

Sachverständigenbüro Th. Kozlik<br />

Dipl.-Ing. Thomas Kozlik<br />

Helenstraße 16a<br />

98617 Meiningen<br />

Telefon: 03693 43351, 41206<br />

Fax: 03693 41212<br />

E-Mail: koshman2@arcor.de<br />

Bewertung von bebauten und<br />

unbebauten landwirtschaftlichen<br />

Grundstücken<br />

Bauplanungs- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. (FH) Klaus Tölle<br />

August-Bebel-Platz 12<br />

99734 Nordhausen<br />

Telefon: 03631 895882<br />

Fax: 03631 895882<br />

E-Mail: klaus.toelle@toelle.info<br />

Boden- und Felsmechanik<br />

geotechnik heiligenstadt gmbh<br />

Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />

Aegidienstraße 14<br />

37308 Heilbad Heiligenstadt<br />

Telefon: 03606 55400<br />

Fax: 03606 554040<br />

E-Mail: draeger@geotechnik.com<br />

Bodenprüfung im Erd- und<br />

Verkehrswegebau<br />

geotechnik heiligenstadt gmbh<br />

Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />

Aegidienstraße 14<br />

37308 Heilbad Heiligenstadt<br />

Telefon: 03606 55400<br />

Fax: 03606 554040<br />

E-Mail: draeger@geotechnik.com<br />

Dachdeckerhandwerk<br />

Hartlep und Höch Ingenieure<br />

Dipl.-Ing. Ingo Hartlep<br />

OT Leinefelde, Bahnhofstraße 38<br />

37327 Leinefelde-Worbis<br />

Telefon: 03605 501605<br />

Fax: 03605 501606<br />

E-Mail: info@hartlepundhoech.de<br />

Erd- und Grundbau<br />

Bauhaus Universität Weimar<br />

Prof. Dr.-Ing. Karl Josef Witt<br />

Coudraystraße 11<br />

99421 Weimar<br />

Telefon: 03643 584560<br />

Fax: 03643 584571<br />

E-Mail: kj.witt@uni-weimar.de<br />

geotechnik heiligenstadt gmbh<br />

Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />

Aegidienstraße 14<br />

37308 Heilbad Heiligenstadt<br />

Telefon: 03606 55400<br />

Fax: 03606 554040<br />

E-Mail: draeger@geotechnik.com<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

29


Sachverständige <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />

Erkundung und Bewertung von<br />

Steine- und Erden-Lagerstätten<br />

geoinform GmbH<br />

Dipl.-Geol. Thomas Schmidt<br />

Stadtrodaer Straße 69<br />

07548 Gera<br />

Telefon: 0365 824500<br />

Fax: 0365 8245070<br />

E-Mail: tsc@geo-n.com<br />

Geotechnik, Umweltgeotechnik-<br />

Deponiebau<br />

Bauhaus Universität Weimar<br />

Prof. Dr.-Ing. Karl Josef Witt<br />

Coudraystraße 11<br />

99421 Weimar<br />

Telefon: 03643 584560<br />

Fax: 03643 584571<br />

E-Mail: kj.witt@uni-weimar.de<br />

Holzschutz<br />

Bauingenieur- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jörg Stibi<br />

Marstallstraße 10<br />

04600 Altenburg<br />

Telefon: 03447 504270<br />

Fax: 03447 500846<br />

E-Mail: stibi.joerg@t-online.de<br />

Holzschutz in der Denkmalpflege<br />

Ingenieur- & Sachverständigenbüro<br />

Schleder Holzbau<br />

Dipl.-Ing. Bernd Schleder<br />

Herrenstraße 45<br />

99428 Nohra<br />

Telefon: 03643 770777<br />

Fax: 03643 770776<br />

E-Mail: holzsan-nohra@gmx.de<br />

Hydrogeologie<br />

e.t.a. Sachverständigenbüro<br />

Reyer<br />

Dipl.-Geol. Sylvia Reyer<br />

Haarbergstraße 37<br />

99097 Erfurt<br />

Telefon: 0361 4229000<br />

Fax: 0361 4229005<br />

E-Mail: eta-reyer@t-online.de<br />

Kläranlagen für kommunales und<br />

biologisch abbaubares industrielles<br />

Abwasser<br />

Ingenieurbüro Payer GmbH<br />

Dipl.-Ing. Peter Payer<br />

Schillerstraße 68<br />

99096 Erfurt<br />

Telefon: 0361 2257675<br />

Fax: 0361 228690<br />

E-Mail: info@ib-payer.com<br />

Kleinwasserkraftanlagen<br />

Ingenieurgesellschaft für Wasserkraftanlagen<br />

Richter mbH<br />

Dipl.-Ing. Sven Richter<br />

Hauptstraße 6<br />

99439 Wohlsborn<br />

Telefon: 03643 415020<br />

Fax: 03643 4150220<br />

E-Mail: mail@wasserkraft.de<br />

Konstruktiver Ingenieurbau (Statik)<br />

Ingenieurbüro für Bauwesen<br />

Krüger, Jungmann & Partner<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Krüger<br />

Lyonel-Feininger-Straße 1<br />

99425 Weimar<br />

Telefon: 03643 83340<br />

Fax: 03643 833420<br />

E-Mail: info@ibb-weimar.de<br />

Kostenträgerrechnung in der Energiewirtschaft<br />

Ingenieurbüro für Energiewirtschaft<br />

Dr.-Ing. Dirk Schramm<br />

Landsbergerstraße 18a<br />

98617 Meiningen<br />

Telefon: 03693 880090<br />

Fax: 03693 8800999<br />

E-Mail: dr.schramm@ifegmbh.de<br />

Lichttechnik und Ingenieurhonorare<br />

in diesem Bereich<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. (TU) Ulf Greiner Mai<br />

Washingtonstraße 53 A<br />

99423 Weimar<br />

Telefon: 03643 851280<br />

Fax: 03643 851278<br />

E-Mail: ugm_sv@hotmail.com<br />

Maurer- und Betonbauerhandwerk<br />

Hartlep und Höch Ingenieure<br />

Dipl.-Ing. Ingo Hartlep<br />

OT Leinefelde, Bahnhofstraße 38<br />

37327 Leinefelde-Worbis<br />

Telefon: 03605 501605<br />

Fax: 03605 501606<br />

E-Mail: info@hartlepundhoech.de<br />

Ingenieurbüro Seidel<br />

Dipl.-Ing. (FH) Frank Seidel<br />

Johann-Sebastian-Bach-Straße 78a<br />

98529 Suhl<br />

Telefon: 03681 311911<br />

Fax: 03681 311912<br />

E-Mail:<br />

f.seidel@ing-buero-seidel.de<br />

Mieten für Grundstücke und Gebäude<br />

Sachverständigenbüro Th. Kozlik<br />

Dipl.-Ing. Thomas Kozlik<br />

Helenstraße 16a<br />

98617 Meiningen<br />

Telefon: 03693 43351, 41206<br />

Fax: 03693 41212<br />

E-Mail: koshman2@arcor.de<br />

Pflaster, Platten und Einfassungen<br />

Sachverständigenbüro<br />

schröter-ingenieur<br />

Dipl.-Ing. (FH) Dietmar Schröter<br />

Sundhäuser Straße 39<br />

99867 Gotha<br />

Telefon: 03621 302660<br />

Fax: 03621 302666<br />

E-Mail: d.schroeter@<br />

its-ingenieurgesellschaft.de<br />

Schäden an Gebäuden<br />

Bau-Ing.- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dr.-Ing. Stefan Weyhe<br />

Bahnhofstraße 9<br />

99947 Bad Langensalza<br />

Telefon: 03603 894188<br />

Fax: 03603 894187<br />

E-Mail: weyhe-s@t-online.de<br />

Hartlep und Höch Ingenieure<br />

Dipl.-Ing. Ingo Hartlep<br />

OT Leinefelde, Bahnhofstraße 38<br />

37327 Leinefelde-Worbis<br />

Telefon: 03605 501605<br />

Fax: 03605 501606<br />

E-Mail: info@hartlepundhoech.de<br />

30 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Ingenieurbüro<br />

Dipl.-Ing. Christine Scholze<br />

Gustav-Freytag-Straße 39<br />

99096 Erfurt<br />

Telefon: 0361 3458335<br />

Fax: 0361 3458377<br />

E-Mail: ch-scholze@gmx.de<br />

Dipl.-Ing. Heiko Müller<br />

Harzstraße 30<br />

99734 Nordhausen<br />

Telefon: 03631 990247<br />

Fax: 03631 479465<br />

Planungs- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Müller<br />

Schulstraße 10<br />

98639 Walldorf<br />

Telefon: 03693 803686<br />

Fax: 03693 897535<br />

E-Mail: svb-mueller@web.de<br />

BISKOP<br />

Architekten + Ingenieure GbR<br />

Dipl.-Ing. Roland Biskop<br />

Schillerstraße 18<br />

99423 Weimar<br />

Telefon: 03643 903964<br />

Fax: 03643 505511<br />

E-Mail: info@biskop.de<br />

Bau- und Sachverständigenbüro<br />

Niebergall<br />

Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Niebergall<br />

Gutbierstraße 66<br />

99947 Bad Langensalza<br />

Telefon: 03603 843000<br />

Fax: 03603 843002<br />

E-Mail: f.niebergall@web.de<br />

Ingenieurbüro für Bauwesen<br />

Dipl.-Ing. Horst Hoyer<br />

Schöne Allee 1<br />

99867 Gotha<br />

Telefon: 03621 400656<br />

Fax: 03621 751415<br />

E-Mail: h.hoyer@pgm-gotha.de<br />

Planungs- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. (FH) Ralf Schmeißer<br />

OT Großenlupnitz, Buggasse 121<br />

99820 Hörselberg-Hainich<br />

Telefon: 036920 80403<br />

Fax: 036920 80339<br />

E-Mail: ralfschmeisser@<br />

t-online.de<br />

Schadensfeststellung von Gebäuden<br />

und baulichen Anlagen<br />

der Landwirtschaft<br />

Bauplanungs- und<br />

Sachverständigenbüro<br />

Dipl.-Ing. (FH) Klaus Tölle<br />

August-Bebel-Platz 12<br />

99734 Nordhausen<br />

Telefon: 03631 895882<br />

Fax: 03631 895882<br />

E-Mail: klaus.toelle@toelle.info<br />

Stahlhochbau (Statik, Stahlbau, Konstruktiver<br />

Ingenieurbau)<br />

Ingenieurbüro für<br />

Statik und Stahlbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Engelmann<br />

Gustav-Freytag-Straße 16 a<br />

99096 Erfurt<br />

Telefon: 0361 3461682<br />

Fax: 0361 3461683<br />

E-Mail: engelmann@fh-erfurt.de<br />

Tragwerke (Statik und Konstruktion)<br />

im Stahlhochbau<br />

Ingenieurbüro Bruchwalski<br />

Dipl.-Ing. Dieter Bruchwalski<br />

Hauptstraße 10<br />

37355 Niederorschel<br />

Telefon: 036076 40506<br />

Fax: 036076 40786<br />

E-Mail: info@bruchwalski.com<br />

Verifizierung im Treibhausgas-Emissionshandel<br />

(TEH)<br />

Ingenieurbüro für Energiewirtschaft<br />

Dr.-Ing. Dirk Schramm<br />

Landsbergerstraße 18a<br />

98617 Meiningen<br />

Telefon: 03693 880090<br />

Fax: 03693 8800999<br />

E-Mail: dr.schramm@ifegmbh.de<br />

Vorbeugender Brandschutz<br />

Sachverständigenbüro<br />

für Brandschutz<br />

Hauptniederlassung Weimar<br />

Dipl.-Ing. Erhard Arnhold<br />

Lyonel-Feininger-Straße 5<br />

99425 Weimar<br />

Telefon: 07000 2764653<br />

Fax: 07001 2764653<br />

E-Mail:<br />

ibarnwe@arnhold-muellenberg.de<br />

Zimmererhandwerk<br />

Hartlep und Höch Ingenieure<br />

Dipl.-Ing. Ingo Hartlep<br />

OT Leinefelde, Bahnhofstraße 38<br />

37327 Leinefelde-Worbis<br />

Telefon: 03605 501605<br />

Fax: 03605 501606<br />

E-Mail: info@hartlepundhoech.de<br />

Öffentlich bestellte<br />

Vermessungsingenieure<br />

Kataster-/Liegenschaftsvermessung,<br />

Bodenordnung, Gutachten<br />

Bartenstein & Eberhard - ÖbVI<br />

Dipl.-Ing. Uwe Eberhard<br />

Obere Braugasse 15<br />

98646 Hildburghausen<br />

Telefon: 03685 40510<br />

Fax: 03685 405121<br />

E-Mail: vermessung@bartenstein-eberhard-hbn.de<br />

Kataster-/Liegenschaftsvermessung<br />

Vermessungsbüro Seidel - ÖbVI<br />

Dipl.-Ing. (FH) Dieter Seidel<br />

Beunten 13<br />

07922 Tanna<br />

Telefon: 036646 21401<br />

Fax: 036646 21122<br />

E-Mail: seidel@vb-seidel.de<br />

Kataster-/Liegenschaftsvermessung,<br />

Gutachten<br />

Öffentlich bestellter<br />

Vermessungsingenieur<br />

Beratender Ingenieur<br />

Dipl.-Ing. Jens Platz<br />

Seewiesenweg 17<br />

99887 Gräfenhain<br />

Telefon: 03624 401584<br />

Fax: 03624 315155<br />

E-Mail: oebvijensplatz@aol.com<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

31


forschung in weimar<br />

IFF - Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V.<br />

Forschen für die Wirtschaft<br />

IFF Weimar e. V. - Neues Technikum und Bürogebäude in Tröbsdorf<br />

Forschung und Entwicklung für die Baubranche bestimmen<br />

die Leistungsstärke und Wettbewerbsfähigkeit des Institutes<br />

für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V. (IFF). Es gilt,<br />

Trends und Anforderungen frühzeitig zu erkennen und zukunftsweisende<br />

Lösungen zu entwickeln. Investitionen in den<br />

Ausbau der Infrastruktur des Institutes sind die Basis für effiziente<br />

Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in den Bereichen<br />

Fertigteiltechnik, Baustoffe und Fertigbau. Nach dem<br />

Umzug des Institutes in ein eigenes Bürogebäude (2.400 qm<br />

für zukünftig bis zu 80 Mitarbeiter) im Februar wurde am<br />

30. April 2010 der Grundstein für den Technikumsneubau auf<br />

eigenem Grundstück gelegt.<br />

Nach lediglich 6 Monaten Bauzeit wurde das IFF-Technikum am<br />

3. November 2010 feierlich eröffnet. Auf 1.500 qm befinden<br />

sich maschinentechnische Versuchsfelder, das Baustofflabor<br />

mit integrierter Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle<br />

(anerkannt als VPMA-Prüfstelle) sowie modernste messtechnische<br />

Einrichtungen und Anlagen.<br />

Die Investitionskosten für Grundstück, Umbau Bürogebäude<br />

und Neubau Technikum belaufen sich auf rund 3,1 Mio. EUR<br />

und wurden vom Freistaat <strong>Thüringen</strong> sowie durch Mittel der<br />

europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für<br />

regionale Entwicklung (EFRE) zu 50 % gefördert.<br />

Mit seinem neuen Technikum stellt sich der IFF Weimar e. V.<br />

der Forderung, die Kreativität der Forschung mit den individuellen<br />

Bedürfnissen unterschiedlichster Industriepartner zu<br />

verbinden und den Weg von der Idee zur Problemlösung zu<br />

verkürzen. Modernste Versuchs- und Prüfanlagen, wie Vibrationsformen,<br />

Rohr- und Steinfertiger, erlauben die Herstellung<br />

von Betonerzeugnissen zu Versuchszwecken und ermöglichen<br />

praxisgerechte Untersuchungen im labor- bzw. kleintechnischen<br />

Maßstab. Weiterhin verfügt das Technikum über Einrichtungen<br />

zur Prüfung weiterer Baustoffe und Bauprodukte,<br />

wie z. B. eine keramische Versuchsstrecke sowie umfangreiche<br />

mobile und stationäre Messsysteme. Nachfolgend zeigen wir<br />

ausgewählte Beispiele:<br />

Grundsteinlegung für das IFF-Technikum am 30. April 2010 Feierliche Eröffnung des IFF-Technikums am 3. November 2010<br />

Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V. • Über der Nonnenwiese 1 • 99428 Weimar • www.iff-weimar.de<br />

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Ulrich Palzer • Telefon: 03643 8684-0 • Fax: 03643 8684-113 • E-Mail: kontakt@iff-weimar.de


Betonsteinfertiger mit harmonischer Formvibration<br />

Die Herstellung von Betonsteinen durch die Formgebung und<br />

Verdichtung mit harmonischer Vibration ist ein am IFF Weimar<br />

e. V. entwickeltes flexibles Verfahren mit deutlich verbessertem<br />

Umweltverhalten durch Lärm- und Schwingungsreduzierung.<br />

Der als Funktionsmuster entwickelte und erprobte Betonsteinfertiger<br />

mit harmonischer Formvibration macht das Verdichtungsverfahren<br />

durch eine Massenreduktion der bewegten Komponenten<br />

effizienter, verbessert die Steinqualität und erlaubt die Herstellung<br />

unterschiedlicher Betonwaren in kleinen Stückzahlen.<br />

Die 3D-Schwingprüfanlage ist für die Belastungsprüfung mechanischer,<br />

elektrischer und elektronischer Komponenten ausgelegt,<br />

die bei ihrer Nutzung sehr hohen dynamischen Stoß- und Schwingungseinwirkungen<br />

ausgesetzt sind, wie z. B. die Baugruppen in<br />

Geländefahrzeugen, Bau- und Baustoffmaschinen. Aus der gezielten<br />

Prüfung von Schwingungsfestigkeit, Funktionssicherheit und<br />

Ermüdungsverhalten lassen sich umfassende Erkenntnisse für eine<br />

nutzerorientierte und -optimierte Produktqualität ableiten.<br />

Impedanzrohr zur Messung der Schallabsorption<br />

Blick in das neue IFF-Technikum<br />

Das Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V. wird<br />

sich künftig verstärkt mit der Problematik des Schallschutzes<br />

im Bauwesen beschäftigen. Die dazu errichtete normgerechte<br />

Prüfkammer im IFF-Technikum erlaubt die Messung der Schalldämmung<br />

von Wandkonstruktionen. Weitere Untersuchungen<br />

zur Schallabsorption von Bau- und Akustikmaterialien sowie von<br />

Baukonstruktionen ermöglicht ein neuer Impedanzversuchsstand.<br />

Seit nunmehr 6 Jahren führt der IFF Weimar e. V. die Tradition der<br />

Weimarer Ziegelforschung fort. Das am 23. Februar <strong>2011</strong> ins Leben<br />

gerufene 1. IFF-Baustoff-FORUM war deshalb dem „Ziegel –<br />

Entwicklungen. Trends. Perspektiven“ gewidmet. Vertreter aus<br />

Forschungseinrichtungen, Prüfinstituten und Industrieunternehmen<br />

trafen sich, um aktuelle baustoffliche Fragen zu diskutieren.<br />

Geplant ist die jährliche Durchführung eines Baustoff-FORUMs.<br />

Im Fokus stehen dabei praxisnahe Themen. Informiert wird zu aktuellen<br />

Entwicklungen, innovativen Produkten und neuen Technologien<br />

in der Baustoffbranche.<br />

forschung in weimar<br />

3D-Schwingprüfanlage<br />

Keramische Versuchsstrecke<br />

Institut für Fertigteiltechnik und Fertigbau Weimar e. V. • Über der Nonnenwiese 1 • 99428 Weimar • www.iff-weimar.de<br />

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Ulrich Palzer • Telefon: 03643 8684-0 • Fax: 03643 8684-113 • E-Mail: kontakt@iff-weimar.de


forschung in weimar<br />

Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e. V.<br />

Innovationen für<br />

den Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Im Jahre 1991 wurde das Forschungsinstitut für Tief- und<br />

Rohrleitungsbau Weimar e. V. (FITR) als gemeinnütziger eingetragener<br />

Verein gegründet. Die FITR-Gesellschaft für Innovation<br />

im Tief- und Rohrleitungsbau Weimar mbH wurde als zusätzliche<br />

Struktureinheit 1995 geschaffen. Seit dem 1. Januar<br />

2008 führt die FITR – Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau<br />

gemeinnützige GmbH, als Rechtsnachfolger des Forschungsinstitutes<br />

für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e. V.,<br />

die Forschungstätigkeit fort und ist auf dem gesamten Gebiet<br />

des Tief- und Rohrleitungsbaus und darüber hinaus tätig.<br />

Mittlerweile kann der Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Weimar e. V. auf 52 Mitglieder der rohrleitungsherstellenden<br />

Industrie, Tief- und Rohrbaufirmen, Ingenieurbüros,<br />

Versorgungsunternehmen und Fachexperten aus allen Bundesländern<br />

verweisen. Das FITR ist strukturiert in die Fachbereiche<br />

„Energie und Umwelt“, „Infrastruktur“ und „Leitungsbionik“.<br />

Seit dem 1. Juli 2010 ist das sanierte Max-Zöllner-Haus in Weimar<br />

der neue Institutssitz.<br />

Im Fachbereich „Leitungsbionik“ werden bionische Vorbilder<br />

als Grundstock für Innovationen im Rohrleitungsbau genutzt.<br />

Besonders die Erkenntnisse auf dem Gebiet sich selbstreinigender<br />

Oberflächen waren die Initialzündung dafür, die<br />

Innenseite von Rohrleitungen zu strukturieren, um dem Problem<br />

von Ablagerungen entgegenzutreten. Mehrjährige Untersuchungen<br />

brachten makroskopische Strukturen hervor,<br />

die selbst bei niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten und bei<br />

geringem Gefälle durch Erzeugung von künstlichen Wirbeln<br />

den Abtrag von Feststoffen beschleunigen und neue Ablagerungen<br />

verhindern. Anwendung findet die Neuentwicklung<br />

u. a. in Entwässerungsrinnen aus Beton. Die Fa. RHEBAU Rheinische<br />

Beton- und Bauindustrie GmbH aus Dormagen stellt<br />

die selbstreinigende Rinne in Lizenz der FITR Weimar GmbH<br />

her und präsentierte den Prototyp (Abb. 1) erstmalig auf der<br />

IFAT Entsorga 2010.<br />

Zur weiteren Erhöhung der Leitungssicherheit wurde das Rohrleitungssystem<br />

„Safe Pipe“ mit mehreren Forschungspartnern<br />

entwickelt, welches selbständig über ein Sensorsystem unkontrollierte<br />

Belastungen und Gasaustritte erfassen kann. Ideengeber<br />

ist der natürliche Prozess der Informationsübertragung<br />

über das Nervensystem. Darüber hinaus liefern Konstruktionen<br />

der Natur auch für die Optimierung von Bauteilen interessante<br />

Vorlagen. Im Speziellen für einen reibungsfreien Strömungswächter<br />

mit elastischem Verschlussmechanismus.<br />

Das Augenmerk der Forschungs- und Entwicklungsarbeit im<br />

Fachbereich „Energie und Umwelt“ lag in der Vergangenheit<br />

vorrangig im Bereich der Baustoffentwicklung für den Tief- und<br />

Rohrleitungsbau.<br />

In den letzten Jahren sind weitere Schwerpunkte auf dem Gebiet<br />

der Bauverfahren und des Hochwasserschutzes sowie der<br />

Nutzung regenerativer Energien, hier insbesondere der Geothermie,<br />

hinzugekommen.<br />

Abb. 1: Selbstreinigende Entwässerungsrinne aus<br />

der Serie AQUAWAY ®<br />

Abb. 2: Deichsanierung mittels Injektion von<br />

modifizierten Tongemischen<br />

Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e. V. • Gutenbergstraße 29a • 99423 Weimar • Web: www.fitr.de<br />

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Wolfgang Berger • Telefon: 03643 8268-0 • Fax: 03643 8268-26 • E-Mail: wolfgang.berger@fitr.de


Auf dem Gebiet des Hochwasserschutzes stehen neue Deichkonstruktionen<br />

und alternative Sanierungsverfahren im Vordergrund.<br />

Zu nennen ist u. a. das vom FITR initiierte und von<br />

der EU geförderte Forschungsvorhaben PRODICON „Land<br />

Protection by Improvement of Dike Construction“.<br />

Das FITR arbeitete mit Partnern aus Holland, Polen, Tschechien<br />

und Deutschland gemeinsam an der Entwicklung eines<br />

Deichsanierungsverfahrens zum gezielten Einbau von modifizierten<br />

Tonen mittels Injektion (Abb. 2). Hierdurch können u. a.<br />

Hohlräume und Undichtigkeiten im Deich gezielt abgedichtet<br />

werden.<br />

Abb. 3: Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2010“<br />

v. l. n. r.: Jörg Schmiedel (Leiter Investment & Finanz-Center,<br />

Deutsche Bank Weimar), Dipl.-Ing. Ute Büchner (Leiterin<br />

Fachbereich „Energie und Umwelt“, FITR gGmbH),<br />

Christine Lieberknecht (Ministerpräsidentin des Freistaates<br />

<strong>Thüringen</strong>), Dr.-Ing. Wolfgang Berger (Geschäftsführer der<br />

FITR gGmbH) und Oliver Florschütz (Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Bayern-Nord/<strong>Thüringen</strong>, Deutsche Bank)<br />

Wachsender Energiebedarf und abnehmende Ressourcen der<br />

klassischen Energiequellen Öl und Gas bringen eine gesteigerte<br />

Nachfrage nach alternativen Energieformen mit sich. Deshalb<br />

widmet man sich im Fachbereich der Geothermie – eine<br />

unerschöpfliche, erneuerbare, umweltschonende und wirtschaftliche<br />

Energiequelle. Nähere Informationen zu den Aktivitäten<br />

sind einem gesonderten Beitrag zu entnehmen.<br />

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit des FITR wurde am<br />

24. August 2010 im Max-Zöllner-Haus in Weimar besonders<br />

gewürdigt. Das Konzept für „Erdwärme in Jugendstilvilla – ein<br />

Forschungsinstitut ermöglicht Klima- und Denkmalschutz unter<br />

einem Dach“ wurde als „Ausgewählter Ort 2010“ im Rahmen<br />

des bundesweiten Wettbewerbs „365 Orte im Land der<br />

Ideen“ ausgezeichnet (Abb. 3). Damit ist das FITR nach der<br />

Auszeichnung für „Safe Pipe“ im Jahr 2009 bereits zum zweiten<br />

Mal ein Preisträger des Innovationswettbewerbs.<br />

Ein Tätigkeitsfeld im Fachbereich „Infrastruktur“ stellen Entwicklungen<br />

auf dem Gebiet der Inspektionstechnik dar.<br />

Weitere Forschungsarbeiten umfassen u. a. neue Technologien<br />

und Produkte zur Leitungssanierung und die Wärmenutzung<br />

aus Abwasser. Außerdem unterhält der Fachbereich ein<br />

Rohrlabor zur Bestimmung der Nutzungsdauer von metallischen<br />

Rohrleitungen.<br />

Auf dem Gebiet der Wärmenutzung aus Abwasser werden zurzeit<br />

drei Projekte durchgeführt. Zur unmittelbaren Nutzung der<br />

Abwasserwärme aus dem Abwasserkanal wurde im FITR eine<br />

Wärmetauschermatte, welche bei der Innenrohrsanierung oder<br />

Nachrüstung mittels Schlauchliningverfahren in die Abwasserkanalisation<br />

auch bei kleineren Querschnitten eingebracht<br />

wird, entwickelt.<br />

Im Rahmen eines weiteren Forschungsprojektes entwickelt<br />

das FITR einen Gebäudesegmentwärmetauscher, welcher zur<br />

Nachrüstung oder Neuinstallation in industriellen, gewerblichen<br />

oder häuslichen Abwasseranlagen geeignet ist und dort<br />

Abb. 4: Pilotprojekt „Thermpipe“<br />

in horizontalen und vertikalen Abwasserleitungen installiert werden<br />

kann. Mit dem entwickelten Rohrsystem „Thermpipe“ kann<br />

Wärme aus dem System Boden – Kanal, d. h. zum einen aus<br />

dem im Inneren des Rohres fließenden Abwassers und der dort<br />

befindlichen Luft und zum anderen aus dem das als Abwasserrohr<br />

verlegte Rohr umgebenden Boden, zurückgewonnen werden.<br />

Im Rahmen dieses Projektes wird z. Zt. in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt Weimar und seinen Stadtwerken ein Pilotprojekt<br />

durchgeführt (Abb. 4), welches zum Ziel hat, die Warmwasserbereitung<br />

für das dortige Wimaria Stadion durch die Abwasserwärme<br />

eines in der Nähe befindlichen Abwasserkanals<br />

abzusichern.<br />

Mit der Durchführung dieses Pilotprojekts sind die Beteiligten<br />

Vorreiter für die Anwendung dieses neuen Systems der Abwasserwärmenutzung.<br />

Gleichzeitig stellt dieses Projekt eine gelungene<br />

Symbiose zwischen Kommune und dem ansässigen Forschungsinstitut<br />

für eine nachhaltige Forschung dar. Die Anlage<br />

wurde am 11. Mai <strong>2011</strong> im Rahmen eines Pressetermins an die<br />

Stadt Weimar übergeben.<br />

forschung in weimar<br />

Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e. V. • Gutenbergstraße 29a • 99423 Weimar • Web: www.fitr.de<br />

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Wolfgang Berger • Telefon: 03643 8268-0 • Fax: 03643 8268-26 • E-Mail: wolfgang.berger@fitr.de


Technische Infrastruktur, Tragwerksplanung, Spezialtiefbau, Expertisen<br />

Beratender und bauvorlagenberechtigter Ingenieur<br />

Weimar<br />

Fachartikel zur Pilzbildung bei Bauelementen aus Holz<br />

Leimholzbinder in Feuchträumen<br />

Leimholzbinder sind interessante<br />

konstruktive Bauteile für weitgespannte<br />

Hallen. Die notwendigen<br />

Kontrollen und die Langzeitwartung<br />

sind spätestens nach der<br />

Katastrophe von Bad Reichenhall<br />

in das allgemeine Bewusstsein gerückt.<br />

Obgleich das Problem des<br />

richtigen Klebers für die Verleimung<br />

der Brettschichten durch die Industrie<br />

gelöst zu sein scheint, gibt es<br />

unter bestimmten Nutzungs- und<br />

Einsatzbedingungen Bereiche, die<br />

sowohl in der Planung, als auch in<br />

der Bauüberwachung höchster<br />

Sorgfalt bedürfen. Dies ist bei solchen<br />

Einsatzfällen besonders geboten,<br />

wo hohe Luftfeuchtigkeitsbelastung<br />

und extreme Temperaturwechselzonen<br />

vorliegen. Bei Überdachungen<br />

von Hallenbädern hat<br />

sich die Verwendung von transluzenten<br />

Membrankissen-Segmenten<br />

zwischen den Leimholzbindern<br />

bewährt. Die zwischen den Trägern<br />

unter Druckluft stabilisierten<br />

Kunststoffmembranen sind robust<br />

und erfüllen da, wo eine entsprechende<br />

Luftschicht vorliegt, auch<br />

die Wärmeschutzanforderungen.<br />

Die verjüngten, gegen Null auslaufenden<br />

Verankerungszonen<br />

der Kissen über den Trägern sind<br />

natürliche Wärmebrücken und<br />

kondensatgefährdet. Soweit die<br />

dafür auf der Oberseite der Leimholzbinder<br />

vorgesehenen kondensatabführenden<br />

Tropfrinnen entsprechend<br />

dimensioniert und wartungssicher<br />

verlegt werden, ergeben<br />

sich nach bisheriger Erfahrung<br />

keine Probleme.<br />

Schwierig zu beherrschen sind die<br />

Durchdringungspunkte im Auflagerbereich,<br />

weil das Wasserdampfdargebot<br />

im Spalt zwischen Leimholzbinder<br />

und umgebendem<br />

Mauerwerk bzw. der Vordachkonstruktion<br />

wie an den übrigen<br />

Oberflächen des Innenraumes ansteht,<br />

aber nicht durchgängig von<br />

einer funktionierenden Dampfsperre<br />

blockiert wird.<br />

Außenansicht der Durchdringung mit Pilz- und Witterungsschäden<br />

Desgleichen, von innen<br />

Im vorliegenden Fall kam es nach<br />

relativ kurzer Nutzung eines Freizeitbades<br />

zu äußerlich sichtbaren<br />

Verfärbungen der Leimholzbinder.<br />

Die Analyse mit Wärmebildkamera<br />

zeigt, dass im Durchdringungsbereich<br />

der Binder kalte, Kondenswasser<br />

gefährdete Flächen vorliegen,<br />

die nicht nur die Struktur<br />

der Holzkonstruktion im physikalischen<br />

Sinne, sondern auch durch<br />

Pilzbefall gravierend schädigen.<br />

Die Untersuchung des Beispiels<br />

hat gezeigt, dass sich diese Vorgänge<br />

gewissermaßen im Verborgenen,<br />

also in solchen Zonen<br />

abspielen, die eine turnusmäßige<br />

Revision nicht ermöglichen. Da<br />

sich daraus Standsicherheitsrisiken<br />

für die Leimholzbinder ergeben<br />

können, muss die konstruktive<br />

Durchbildung dieser Detailpunkte<br />

so vorgenommen werden,<br />

dass ein sicherer Schutz gegen<br />

Wasserdampftransport in nicht<br />

kontrollierbare Bereiche der Leimholzbinder<br />

gegeben ist und durch<br />

entsprechende Wärmedämmmaßnahmen<br />

gegebenenfalls auch durch<br />

gezielte segmentierte Belüftungen<br />

diesem Schadensrisiko zu begegnen<br />

ist. Im vorliegenden Fall waren alle<br />

Durchdringungen zu eröffnen, eine<br />

intensive Inspektion der Holzkonstruktion<br />

vorzunehmen und den<br />

oben genannten Regeln entsprechend<br />

wieder zu verschließen.<br />

Dabei ist auf einen Luft-/Feuchtetransport<br />

über Risse im Leimholzbinder<br />

zu achten, die für sich genommen<br />

unschädlich sind.<br />

Durchdringung Außenbereich mit Wärmebild<br />

und Fehlstellen im Maueranschluss<br />

Planungsgruppe Mönnig - International<br />

Centre for Consultancy Services<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Ulrich Mönnig<br />

Belvederer Allee 25<br />

99425 Weimar<br />

www.iccs-weimar.de<br />

Telefon 03643 516538<br />

Fax 03643 516540<br />

E-Mail sekretariat@iccs-weimar.de<br />

36 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Baugrund, Geotechnik, Drucksondierung<br />

Beratender Ingenieur<br />

Heilbad Heiligenstadt<br />

Wasserseitige Drucksondierungen unter erschwerten Bedingungen<br />

Fachartikel: Baugrund- und Bauwerkserkundung<br />

Blick in die Tiefe<br />

Effektive Verkehrssysteme sind in<br />

Ballungszentren unverzichtbar für<br />

die wirtschaftliche Entwicklung,<br />

Beschäftigung und den Wohlstand<br />

der Region. Wasserstraßen leisten<br />

hierzu einen wesentlichen Beitrag<br />

und das nachweislich schon seit<br />

dem Jahr 1298. Der Güterverkehr<br />

über die Wasserstraßen ist umweltfreundlich,<br />

sicher, energiesparend<br />

und kostengünstig. Ein modernes<br />

Binnenschiff kann bis zu 50<br />

LKW ersetzen und so die Lebensqualität<br />

und Funktionsfähigkeit<br />

unserer Städte und Regionen erhöhen.<br />

Gleichzeitig ermöglichen die<br />

Wasserstraßen eine umfangreiche<br />

Freizeit- und Erholungsnutzung,<br />

bieten Lebensraum für seltene<br />

Pflanzen und Tiere und dienen der<br />

Hochwasserabfuhr und der Energiegewinnung.<br />

Aus diesem Grund<br />

ist die Gewährleistung der Sicherheit<br />

und Funktionsfähigkeit des<br />

Verkehrsweges Wasserstraße auch<br />

für die Hauptstadt der Bundesrepublik<br />

Deutschland Berlin von entscheidender<br />

Bedeutung. Da häufig<br />

jedoch der außen sichtbare nicht<br />

mit dem wahren technischen Zustand<br />

eines Bauwerkes gleichzusetzen<br />

ist und auch z. B. die Standsicherheiten<br />

von Ufermauern von<br />

entscheidender Bedeutung sind,<br />

wurden vom Wasserstraßen-Neubauamt<br />

Berlin aus einer Liste der<br />

am dringlichsten zu bearbeitenden<br />

Uferabschnitte (Schadensklasse/<br />

SK 4) 7 Teilstrecken zur Baugrundund<br />

Bauwerkserkundung ausgewiesen.<br />

Davon befinden sich 5<br />

in der Spree-Oder-Wasserstraße<br />

(SOW) und je eine im Teltowkanal<br />

(TeK) und dem Charlottenburger<br />

Verbindungskanal (CVK). Mit der<br />

Durchführung eines umfangreichen<br />

Untersuchungsprogramms unter<br />

schwierigsten Bedingungen, landseitige<br />

Erkundung in beengten<br />

Verhältnissen sowie wasserseitige<br />

Erkundung mit unterschiedlichsten<br />

Randbedingungen, wurde die<br />

ivers brunnenbau gmbh unter der<br />

maßgeblichen Mitwirkung der<br />

geotechnik heiligenstadt gmbh beauftragt.<br />

Das Aufgabengebiet der<br />

geotechnik heiligenstadt gmbh<br />

reichte von der Projektkoordinierung<br />

(Arbeitstrupps, Eigentümer,<br />

Genehmigungsstellen, Labor) bis<br />

zur Ausführung von Drucksondierungen<br />

mit integrierter magnetischer<br />

Spitze zu Land und zu Wasser,<br />

was selbst für die Metropole<br />

Berlin ein Novum darstellte.<br />

Eine entscheidende Grundlage für<br />

die erfolgreiche Abwicklung solch<br />

komplexer Aufgaben bildet das<br />

interdisziplinäre Team aus 50 Mitarbeitern,<br />

die als kompetente Part-<br />

Für die Felduntersuchungen<br />

zur Baugrunderkundung wurden<br />

die folgenden Aufschlussverfahren<br />

angewandt:<br />

• Bohrung mit durchgehender<br />

Gewinnung nicht gekernter<br />

Proben bzw. an ausgewählten<br />

Bohrungen und ausgewählten<br />

Tiefen gekernte Proben (Linerbohrungen)<br />

im Trockenbohrverfahren<br />

mit Verrohrung DIN<br />

22475-1:2006, Bohrdurchmesser<br />

mind. 100 mm, inkl. Entnahme<br />

von Proben der Güteklasse<br />

1 (2) sog. Sonderproben<br />

und Liner und Durchführung<br />

von Standard Penetration Tests<br />

(SPT nach DIN 4094-2:2003-05)<br />

im Bohrloch<br />

• Kleinbohrung nicht verrohrte<br />

Bohrung nach DIN 22475-1:2006<br />

Tabelle 2, Zeile 9<br />

• Drucksondierung mit integrierter<br />

magnetischer Spitze zur<br />

Munitionsortung (CPT-E nach<br />

DIN 4094 bzw. CPT, Typ TE1<br />

nach DIN 22476-1: 2005-04)<br />

• Rammsondierung mit der<br />

Schweren Rammsonde (DPH<br />

nach DIN 4094 und DIN 22476-<br />

2: 2005-05)<br />

• Mauerwerksbohrungen über<br />

und unter Wasser nach Merkblatt<br />

BAW<br />

• Kampfmittelfreigabe mit Tauchereinsatz.<br />

ner für private und öffentliche Auftraggeber<br />

sowie Forschungsinstitute<br />

in allen Gebieten der Geotechnik<br />

(Planung, Beratung, Gutachten<br />

und Baugrunderkundung, Dienstleistungen,<br />

Geothermie und Baustoffe,<br />

Umwelt, Infrastruktur) zur<br />

Verfügung stehen. Seit der Gründung<br />

der geotechnik heiligenstadt<br />

gmbh durch Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />

im Jahr 1995 wurde ein Entwicklungspotenzial<br />

konsequent ausgeschöpft,<br />

die Ingenieurinnen und<br />

Ingenieure bearbeiten heute alle<br />

komplexen geotechnischen Aufgaben<br />

bundesweit und darüber<br />

hinaus in ganz Europa.<br />

geotechnik heiligenstadt gmbh<br />

Dipl.-Ing. Elmar Dräger<br />

Aegidienstraße 14<br />

37308 Heilbad Heiligenstadt<br />

www.geotechnik.com<br />

Telefon 03606 5540-0<br />

Fax 03606 5540-40<br />

E-Mail info@geotechnik.com<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

37


Hochbau, Ingenieurbau, Straßenbau und Erschließung, Gebäudetechnik, Gesamtplaner<br />

Beratende und bauvorlageberechtigte Ingenieure<br />

Leinefelde-Worbis, Großräschen<br />

Entwurf eines Energie-Plus-Hauses<br />

Fachartikel: Biotech-Design und anwendungsorientierte Nanotechnologie<br />

Zukunftsorientierte Forschung in der Bauwirtschaft<br />

Die Bauwirtschaft ist eine Branche<br />

mit einem hohen Innovationspotenzial.<br />

Allerdings ist der Weg von der<br />

Idee bis zur Ausführung auf der<br />

Baustelle aufgrund besonderer Anforderungen<br />

an die Sicherheit und<br />

Dauerhaftigkeit von Bauprodukten<br />

und -verfahren besonders lang und<br />

„steinig“. Querschnittstechnologien,<br />

wie Nanotechnik und Bionisches<br />

Design, bieten jedoch Erfolg versprechende<br />

Ansätze für die Entwicklung<br />

„wirklicher Bauinnovationen“,<br />

welche der Bauwirtschaft<br />

völlig neue Perspektiven eröffnen<br />

könnten. Dabei werden Verbindungen<br />

zu Themen wie Klimaschutz<br />

sowie Energie- und Ressourceneffizienz<br />

hergestellt. Die Vorstellung<br />

von Hybridsteinmodulen schlägt<br />

zudem eine Brücke zu innovativen<br />

Bauprojekten und -produkten. Der<br />

Geschäftsführer der AIG GmbH<br />

Beraten und Planen, Dipl.-Ing. Peter<br />

Ignaz Kirsten, beschäftigt sich seit<br />

mehr als fünf Jahren mit der Frage<br />

der bauwirtschaftlichen Untersuchung<br />

zur Leistungsfähigkeit von<br />

Hybridsteinmodulen bei nachhaltig<br />

ökonomisch-ökologischen Gebrauch<br />

unter Ausnutzung verbesserter<br />

Stoffeigenschaften von hybriden<br />

UHPC-Konstruktionen, mit einer<br />

patentierten Eigenentwicklung,<br />

dem Hybridstein als Energiespeichersystem<br />

in Gebäudehüllen für<br />

den Einsatz in Smart Green Citys.<br />

Vor allem unter den Aspekten der<br />

ressourcen- und energiesparenden<br />

Entwicklung von neuartigen Materialien,<br />

wie z.B. Ultra Hochfesten<br />

Beton (UHFB/UHPC) und den daraus<br />

resultierenden nachhaltigen Bauweisen,<br />

kann sich ein Hybridsteinbauwerk<br />

als zukunftsweisende Variante<br />

etablieren.<br />

Im Bereich der energetischen Gebäudeoptimierung,<br />

aber nicht zuletzt<br />

in der Gebäudesanierung ist<br />

absehbar, dass sich mit zunehmender<br />

Energie- und Ressourcenverknappung,<br />

bei der klassischen<br />

Mauerwerksbauweise ein Alternativ-Konzept<br />

abzeichnen könnte.<br />

Das vorliegende Forschungsergebnis<br />

verfolgt die Zielsetzung, Anwendungskriterien<br />

zu formulieren, um<br />

den Einstieg auf umweltgerechtere,<br />

technisch und wirtschaftlich optimierte<br />

Gebäudeelemente aus UHPC<br />

sowie die Akzeptanz für die gewonnenen<br />

Erkenntnisse der Anwendungsforschung<br />

von hybriden<br />

Betonstrukturen zu stärken. „Stand<br />

der Technik, Stand der Forschung,<br />

eigene Vorarbeit.“ Aus der Fokussierung<br />

auf den Themenkomplex<br />

Hybridstein lassen sich vielfältige<br />

Anwendungen sowohl auf dem<br />

Gebiet Massivbau als auch in den<br />

zukunftsnahen Bereichen modulare<br />

Speichermedien und energiesparendes<br />

Bauen generieren.<br />

Die Vorteile des Hybridsteins<br />

gegenüber einschlägigen Baumaterialien<br />

liegen in seiner multiplen<br />

Einsatzfähigkeit in verschiedenen<br />

Anwendungsgebieten und der<br />

Möglichkeit, alternative Baustoffe<br />

in ein und derselben Konfiguration<br />

verwenden zu können. Kernperformance<br />

des Hybridsteines ist dabei<br />

immer seine duale Fähigkeit, sowohl<br />

konstruktiv starken Anforderungen<br />

gerecht zu werden, als auch nachhaltige,<br />

energetisch vorteilhafte<br />

TGA-Konzepte als innenliegende<br />

38 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Rahmentragwerk aus Ultra Hochfesten Beton<br />

(UHPC) Druckfestigkeit von 120-420 N/mm²;<br />

Bild oben: Stab, Bild unten: Knoten.<br />

Speichersysteme zu integrieren. In<br />

folgendem Umriss soll sein prinzipielles<br />

modulares Raumbildungssystem<br />

aufgezeigt, neuartige Anwendungen<br />

im Bereich Decken,<br />

Dächer und Wände ausformuliert<br />

sowie Vergleiche zu herkömmlichen<br />

Baustoffen gezogen und<br />

schließlich Konzepte zu einer<br />

nachhaltigen Nutzung des Hybridsteins<br />

als innenliegendes Speichermedium<br />

beschrieben werden.<br />

Hinsichtlich der experimentellen<br />

Ergebnisse meiner Idee und Vorarbeit<br />

am konstruktiven Hybridsteinmodul<br />

zeigt sich, dass der<br />

Hybridstein für ein Mauerwerk<br />

hohe Gesamtdruckfähigkeiten aufweist.<br />

Neben den Ergebnissen für<br />

die Druckfestigkeit sehen die Materialersparnisse<br />

beim Hybridstein<br />

sehr vielversprechend aus. Bei dem<br />

nicht genormten Stein ergibt sich<br />

im Vergleich zum Mauerwerksstandard<br />

MG IIIa aus monolithischen<br />

Vollziegeln eine Materialersparnis<br />

von bis zu 70%. Damit könnte der<br />

Hybridstein zu einem ressourcenschonenden<br />

nachhaltigen Ersatz<br />

für herkömmliche Bausteine werden.<br />

Die Möglichkeiten, den Stein in<br />

modularer Bauweise als Decken-,<br />

Dach- und Wandelement zu nutzen,<br />

sollen die Kernkompetenzen der<br />

AIG GmbH Beraten & Planen<br />

Architekt Dipl.-Ing. Peter Ignaz Kirsten<br />

Hybridsteinmodell<br />

zukünftigen Entwicklungsarbeit<br />

werden. Dabei wäre vor allem dem<br />

Vorteil der Füllung, dem Innenleben<br />

als Energieträger, im Besonderen<br />

eine genaue Beachtung zu<br />

schenken. Bei der Bewertung der<br />

Wirtschaftlichkeit ist nicht nur die<br />

Gesamtwirtschaftlichkeit des Vorhabens<br />

sicherzustellen, sondern<br />

jeder einzelne Planungsschritt ist<br />

für sich auf Wirtschaftlichkeit zu<br />

hinterfragen. Dazu ist die Nachhaltigkeit<br />

bei der Bauteilentwicklung<br />

umzusetzen. Hierbei ist es erforderlich,<br />

dass das Planungsteam,<br />

bestehend aus den verschiedenen<br />

Fachdisziplinen, unter der Federführung<br />

des für die Gesamtkoordination<br />

verantwortlichen Planers<br />

im Hinblick auf die Nachhaltigkeit<br />

eng zusammenarbeitet. Im<br />

Rahmen einer Qualitätssicherung<br />

sollen die Ergebnisse der Bauproduktentwicklung<br />

und der Planung<br />

gemessen, dokumentiert und bewertet<br />

(Monitoring) werden. Stichwörter<br />

hierfür sind: Optimierung<br />

der Entwicklung im Hinblick auf<br />

Ökologie, Ökonomie, Funktionalität<br />

und Gestaltung, lange Nutzungsdauer<br />

von Bauwerken und<br />

Dauerhaftigkeit der Gebäude.<br />

Möglichkeit zur Mehrfach-Nutzung<br />

/ Umnutzung bei Wegfall der bisherigen<br />

Nutzung. Dauerhaftigkeit<br />

von Baustoffen und Bauteilen zur<br />

Verlängerung der Lebensdauer der<br />

Gebäudemodule und Reduzierung<br />

des Unterhaltungs- und Erneuerungsaufwandes.<br />

Optimierung der<br />

Bauteilgeometrien zur Erhöhung<br />

von Nutzwerten, zur größeren Verwendungsbreite,<br />

besseren Weiterund<br />

Wiederverwendung und ein-<br />

Birkunger Straße 1a<br />

37327 Leinefelde<br />

www.aig-leinefelde.de<br />

facheren Wartung / Inspektion.<br />

Vermeidung von schwer trennbaren<br />

Verbundbaustoffen und -teilen zur<br />

besseren Recyclingfähigkeit und<br />

planmäßigen Förderung der Aufarbeitung<br />

und Weiter- und Wiederverwendung<br />

gebrauchter Baustoffe<br />

und -teile. Geringe Schadstoffbelastung<br />

der Baustoffe und -teile zur<br />

leichteren Weiter- und Wiederverwendung,<br />

einfachen Entsorgung<br />

nichtverwendbarer Reststoffe zum<br />

Schutz des Bodens und des Grundwassers<br />

vor schädlichen Stoffeinträgen,<br />

kontrollierter Rückbau bei<br />

Wegfall jeglicher Nutzungsmöglichkeiten<br />

zur Trennung von Stofffraktionen<br />

und weitestgehend hochwertiger<br />

Weiter- und Wiederverwendung.<br />

In erster Linie ist es eine Anforderung<br />

an die Architektur und integrierte<br />

Gebäudeplanung, durch<br />

die richtige Wahl von Geometrien,<br />

Werkstoffkomponenten und Bauprodukten<br />

die technische Ausrüstung<br />

zu minimieren und zu optimieren.<br />

Hierdurch können die Bauund<br />

Folgekosten und mit ihnen<br />

die Umweltbelastungen erheblich<br />

gesenkt werden.<br />

In interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

aller an der Entwicklung Beteiligten<br />

sollte frühzeitig ein Konzept<br />

zur Nachhaltigkeit von Bauprodukten<br />

(Hybridsteinmodul) entwickelt<br />

werden. Hierdurch werden<br />

Lösungen entwickelt, die gleichermaßen<br />

durch Architektur, Funktionalität,<br />

Gesundheitsverträglichkeit,<br />

Arbeitssicherheit, Behaglichkeit,<br />

Gestaltung, Wirtschaftlichkeit,<br />

Konstruktion und ökologischer<br />

Qualität überzeugen.<br />

Telefon 03605 555-0<br />

Fax 03605 555-111<br />

E-Mail gf@aig-leinefelde.de<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

39


Planungsbüro Haustechnik<br />

Beratender Ingenieur<br />

Erfurt<br />

Fachartikel über Energiekonzepte<br />

Energiekonzepte sind Teamaufgaben<br />

Die Erstellung von Konzepten zur<br />

Verbesserung der Energieeffizienz<br />

und der Reduzierung des Wärmeund<br />

Elektroenergiebedarfs sind<br />

Arbeitsalltag im Ingenieurbüro. Die<br />

Überreichung des Energiesparpreises<br />

2000 war Ansporn für unser<br />

Team von IBP, den beschrittenen<br />

Weg fortzuführen. EnEV-Novellierungen,<br />

Regenerative Energien und<br />

neue Baustandards fordern interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit, intensive<br />

Abstimmung und höhere<br />

Vernetzung.<br />

Im PPP-Verfahren zur energetischen<br />

Sanierung der Schulen des Landkreises<br />

Offenbach sowie verschiedener<br />

Schulen in Frankfurt a.M.<br />

werden die Investitionen durch<br />

Energie- und Verbrauchskosteneinsparungen<br />

refinanziert. Effiziente<br />

Anlagentechnik, bedarfsgerechte<br />

Fahrweise, konsequentes Vertragsmanagement,<br />

gute Wartung und<br />

ständige Überwachung stellen<br />

Grundbausteine für den Erfolg des<br />

PPP-Vorhabens dar. IBP arbeitet mit<br />

der Planung energiesparender Technik<br />

und Überwachung qualitäts-<br />

gerechter Installationen an einer<br />

Vielzahl von Projekten mit dem<br />

Wettbewerbssieger HochTief Construction<br />

AG in Erfurt und Heusenstamm<br />

intensiv zusammen.<br />

Die Thüringer Energie- und Green-<br />

Tech-Agentur (Thega) in Erfurt wird<br />

im Heizwerk Brühl angesiedelt. Dazu<br />

wurde seitens der LEG <strong>Thüringen</strong><br />

im Herbst 2010 ein VOF-Verfahren<br />

durchgeführt. Dabei hat die ARGE<br />

Adobe/Rittmannsperger unter<br />

Mitwirkung von Frank-Uwe Pöhlmann<br />

das beste Energiekonzept als<br />

Grundlage für den 2. Preis im VOF-<br />

Verfahren erarbeitet. Der denkmalgeschützte<br />

Industriebau wurde als<br />

Energie-Plus-Haus konzipiert, welches<br />

nicht nur mehr Energie produziert<br />

als es verbraucht, sondern<br />

auch jährlich einen Energiekostenüberschuss<br />

erwirtschaften würde.<br />

Der Wettbewerb forderte nicht nur<br />

Systemskizzen, sondern fundierte<br />

Berechnungen zum baulichen und<br />

technischen Energiestandard. Diese<br />

Aufgabe konnte nur durch gute Zusammenarbeit<br />

mit Architektur-, Technik-<br />

und Energieberatung gelingen.<br />

Bestes Energiekonzept: Heizwerk Erfurt /<br />

Brühl – 2. Preis<br />

Im Stadtumbau-Wettbewerb Zeulenroda-Triebes<br />

hat das Büro in Zusammenarbeit<br />

mit den Architekten<br />

Osterwold Schmidt einen 1. Preis<br />

erhalten. Dazu das Preisgericht:<br />

„Die gesamte Arbeit zeichnet sich<br />

durch ein intelligent durchdachtes,<br />

mehrschichtiges Energiekonzept<br />

aus und setzt damit das Energiekonzept<br />

der Stadt Zeulenroda<br />

(autarke Versorgung) konkret um.<br />

Das Energiekonzept ist schlüssig<br />

dargestellt und sinnvoll. Ein guter<br />

Dämmstandard (KfW70) wird in<br />

Verbindung mit einer konsequenten<br />

Nutzung erneuerbarer Energien eingesetzt.<br />

Besonders hervorzuheben<br />

ist die dezentrale Einbindung von<br />

Solarthermie und der Bezug auf das<br />

Energiekonzept von Zeulenroda. Die<br />

Hackschnitzelheizungen sollen als<br />

BHKW ausgeführt werden. Die Verfasser<br />

haben ihre tragende Idee, die<br />

in Teilen kontrovers diskutiert wurde,<br />

bis ins Detail qualitätsvoll umgesetzt.<br />

Sie zeigen eine für Zeulenroda<br />

realistische, umsetzbare Lösung auf<br />

und leisten einen wertvollen Beitrag<br />

zur Stadtentwicklung.“<br />

Ingenieurbüro für Wärme- und Haustechnik<br />

IBP GmbH<br />

Frank-Uwe Pöhlmann<br />

Straße des Friedens 19<br />

99094 Erfurt<br />

www.ibp-erfurt.de<br />

Telefon 0361 223240<br />

Fax 0361 2232499<br />

E-Mail info@ibp-erfurt.de<br />

40 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Wasserwirtschaft, Straßenbau, Tiefbau<br />

Beratender Ingenieur<br />

Arnstadt<br />

Fachartikel zu Entwässerungsanlagen<br />

Mit Optimierung zum Ziel<br />

Baukostenoptimierung von Ortsentwässerungsanlagen<br />

Die Kanalnetze sind das teuerste<br />

Infrastrukturgut Deutschlands. Wer<br />

dafür zuständig ist und sparen will,<br />

macht es dort, indem er Überdimensionierungen<br />

verhindert.<br />

Die wirtschaftlichen Erfolge belegen,<br />

dass selbst in kleinen Netzen<br />

Optimierungspotenzial schlummert.<br />

Beschreibung der Vorgehensweise<br />

Konventionelle Berechnungen<br />

Üblicherweise werden Kanalnetze<br />

für kleine und mittelgroße Orte nach<br />

dem Fließzeitverfahren dimensioniert.<br />

Die versiegelten und abflusswirksamen<br />

Flächen werden dafür vorab<br />

anhand von Musterflächen für<br />

charakteristische Einzugsgebiete<br />

ermittelt.<br />

Mischwasserentlastungsanlagen<br />

werden für Orte mit Einzelanlagen<br />

nach dem ATV-Arbeitsblatt A 128<br />

dimensioniert. Hierfür ist lediglich<br />

ein Vordruck auszufüllen.<br />

Innovative Vorgehensweise<br />

Anhand von Luftbildern wird der<br />

tatsächliche Befestigungsgrad der<br />

an die Kanalisation bereits angeschlossenen<br />

und der noch anzuschließenden<br />

Flächen ermittelt und<br />

durch Ortsbesichtigungen überprüft.<br />

Die Optimierung des Netzes wird<br />

anschließend so durchgeführt, dass<br />

zuerst der maßgebende Regen festgestellt<br />

wird. Auf dieser Datengrundlage<br />

wird anschließend das<br />

komplette Entwässerungsnetz<br />

hydrodynamisch überrechnet, um<br />

den tatsächlichen Auslastungsgrad<br />

der vorhandenen Kanalisation<br />

zu ermitteln.<br />

Der Teil des Netzes, der noch zu<br />

errichten ist, wird so oft hydrodynamisch<br />

berechnet und optimiert,<br />

bis für den maßgebenden Berechnungsregen<br />

keine schädlichen<br />

Überstauungen mehr auftreten.<br />

Darauf aufbauend wird mit den<br />

hierbei gewonnenen Daten die<br />

Schmutzfrachtsimulation zur Berechnung<br />

der erforderlichen Größe<br />

der Entlastungsanlage durchgeführt.<br />

Die Dimensionierung und der anschließende<br />

Nachweis erfolgen gemäß<br />

der Thüringer „Richtlinie zur<br />

Beseitigung von Niederschlagswasser“<br />

vom September 1996.<br />

Kosteneffizienz<br />

Die bisher nachgewiesene maximale<br />

Kosteneffizienz liegt bei einem<br />

2007 ausgelieferten Projekt bei<br />

einer Viertelmillion Euro in den<br />

Bauabschnitten 2008 und 2009 –<br />

nach Abzug unseres Honorars und<br />

der Fördermittel des Freistaates!<br />

Seit 2002 führen wir Optimierungen<br />

von Kanalsystemen und<br />

Mischwasserentlastungsanlagen<br />

durch.<br />

Für das 2002 geplante und<br />

2003/2004 realisierte Projekt<br />

Haynrode/Eichsfeld wurden wir<br />

beim Großen Thüringer Ingenieurpreis<br />

2004 ausgezeichnet.<br />

Es folgten:<br />

• Ortsentwässerung Dachwig,<br />

AZV Mittlere Unstrut<br />

• Ortsentwässerung Dippach<br />

ZV „Horschlitter Mulde<br />

- Berka/Werra“<br />

• Ortsentwässerung Neustadt,<br />

WAZ Eichsfelder Kessel<br />

• Ortsentwässerung Ilfeld,<br />

AZV Südharz<br />

• Ortsentwässerung Beuren,<br />

WAZ Obereichsfeld<br />

• Gewerbegebiet Oettersdorf,<br />

ZVWA „Obere Saale“<br />

• Wolfsburg-Unkeroda,<br />

ZV „Horschlitter Mulde<br />

- Berka/Werra“<br />

• Ortsentwässerung Döllstädt,<br />

AZV Mittlere Unstrut<br />

• Ortsentwässerung Breitenbach,<br />

WAZ Eichsfelder Kessel<br />

• Ortsentwässerung Gefell,<br />

ZVWA „Obere Saale“<br />

• weitere Maßnahmen bei<br />

den o. g. Auftraggebern<br />

Dipl.-Ing. Klaus Kunter – Ingenieurgesellschaft<br />

für Wasserwirtschaft mbH<br />

Dipl.-Ing. Klaus Kunter<br />

Bierweg 27<br />

99310 Arnstadt<br />

www.igfw.de, www.kanalnetzoptimierer.de<br />

Telefon 03628 56190<br />

Fax 03628 561910<br />

E-Mail sekretariat@igfw.de<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

41


Baugrund, Erdbau, Beweissicherung<br />

Beratender Ingenieur<br />

Jena<br />

Luftbild Klinikum 1 Bestand<br />

beispielhafter Geländeschnitt<br />

Objektbericht: Universitätsklinikum Jena-Lobeda<br />

Brennpunkt Uni-Klinikum<br />

Die Neubauten des 2. Bauabschnittes<br />

des Universitätsklinikums<br />

in Jena-Lobeda sind derzeit das<br />

größte Einzelvorhaben im Freistaat<br />

<strong>Thüringen</strong> und werden in zwei Bauphasen<br />

mit einer Anbindung an<br />

den 1. BA realisiert. Der Abbruch<br />

vorhandener Bausubstanz erfolgt<br />

in mehreren Stufen (KIM-Komplex).<br />

Der Neubaukomplex gliedert sich<br />

in der Endausbaustufe in zwei Einzelbaukörper,<br />

das Eltern-Kind-Zentrum<br />

(ElKi) und das Medizinische<br />

Zentrum (MZ II und MZ III).<br />

Das Eltern-Kind-Zentrum erstreckt<br />

sich über fünf Vollgeschosse. Während<br />

das Medizinische Zentrum II<br />

aus sieben Vollgeschossen besteht,<br />

sind beim Medizinischen Zentrum<br />

III sechs Vollgeschosse vorgesehen.<br />

Die Grundrissabmessungen der<br />

Baumaßnahmen betragen für das<br />

Eltern-Kind-Zentrum ca. 100 x 47 m<br />

und für das Medizinische Zentrum II<br />

und III ca. 180 x 57 m. Im Bauteil A<br />

beträgt die Gesamtbauhöhe von der<br />

Bodenplatte bis zum Dach der<br />

Technikzentrale ca. 24 m. Für das<br />

BEB Jena Consult GmbH<br />

Baugrund-Erdbau-Beweissicherung<br />

Hans-Heiner Agsten, Olaf Fischer<br />

Bauteil B erreicht die Gesamtbauhöhe<br />

beim MZ II ca. 32 m.<br />

Tangierende Planungen der Hauptbaumaßnahme<br />

sind in südöstlicher<br />

Richtung die Parkgarage über mindestens<br />

zwei Geschosse, ein Verwaltungsgebäude<br />

sowie der Neubau<br />

des Forschungszentrums 3.<br />

Alle primären Elemente des Tragwerks<br />

bestehen aus Stahlbeton. Je<br />

nach Lage im Bauwerk sind Stützenlasten<br />

zwischen 500 und 7300<br />

kN im Baugrund abzutragen.<br />

Die Hauptbaukörper werden über<br />

Großbohrpfähle im Sandstein gegründet.<br />

Im Bereich der aussteifenden<br />

Erschließungskerne im Bauteil<br />

A und B werden die Bohrpfähle<br />

über eine 1,20 m starke Pfahlkopfplatte<br />

gekoppelt, um die hohen<br />

Vertikallasten und Aussteifungskräfte<br />

sicher und gleichmäßig in<br />

den Baugrund abzutragen. Die<br />

Bodenplatte zwischen den Stützen<br />

wird prinzipiell als freitragende<br />

Stahlbetonbodenplatte mit einer<br />

Stärke von 30 cm geplant.<br />

Das Baugebiet ist durch zahlreiche<br />

Spitzweidenweg 107<br />

07743 Jena<br />

www.beb-jena-consult.de<br />

herzyn streichende Leistenschollen<br />

im Untergrund im Übergang<br />

vom Oberen zum Mittleren Buntsandstein<br />

zerlegt, die für die z.T.<br />

starken Mächtigkeitssprünge an<br />

den Störungslinien zwischen den<br />

Sandsteinoberkanten verantwortlich<br />

sind. Für die vorgeschlagene<br />

Tiefgründung sind Differenzen<br />

zwischen Gründungsebene und<br />

der Oberkante Sandstein zwischen<br />

sieben und 17 m zu überwinden. Als<br />

die bei größeren Lasten hinsichtlich<br />

Setzungsverhalten sicherste<br />

und dann auch wirtschaftlichste<br />

Lösung bietet sich sowohl für die<br />

Bauwerke des ElKi und für die Gebäude<br />

des MZ ausschließlich eine<br />

Tiefgründung für die Aufnahme<br />

hoher Lasten und nahezu setzungsfreier<br />

Gründungen auch im<br />

Hinblick auf die zeitlich versetzte<br />

Herstellung der Anschlussgebäude<br />

nach Norden in zwei Bauabschnitten<br />

an.<br />

Aus Baugrundsicht wurden Großbohrpfähle<br />

empfohlen, die zudem<br />

im Klinikgelände den Vorteil relativ<br />

erschütterungsarmer Herstellung<br />

bieten.<br />

Telefon 03641 4527-0<br />

Fax 03641 452730<br />

E-Mail beb-jena@beb-jena-consult.de<br />

42 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Ingenieurarchitektur, Tragwerksplanung, Hoch- und Tiefbau, Brandschutz<br />

Beratender Ingenieur und bauvorlageberechtigte Ingenieure<br />

Suhl<br />

Objektbericht: Meininger Theater<br />

Das Meininger Theater wird zur Wanderbühne!<br />

Die erste Generalsanierung des<br />

Meininger Theaters seit 50 Jahren<br />

ist momentan die größte Herausforderung<br />

für die PGS+P Planungsgesellschaft<br />

Steiner und Palme mbH,<br />

deren Symbiose aus Architektur<br />

und Ingenieurwissen hier besonders<br />

zum Tragen kommt.<br />

Seit 2009 plant und bauüberwacht<br />

PGS+P in den Leistungsbereichen<br />

Gebäude, Freianlage, Wärmeschutz<br />

und Tragwerksplanung diese gewaltige<br />

Aufgabe, bei der es vor allem<br />

auf das Zusammenfügen vieler Details<br />

zu einem einheitlichen Ganzen<br />

ankommt. Und der Theatergänger<br />

nach der Wiedereröffnung im November<br />

<strong>2011</strong> „sein“ Theater im<br />

neuen Glanz vorfindet, die neue<br />

Technik jedoch nur in ihren Wirkungen<br />

empfindet.<br />

Die Rückseite des Gebäudes ist die<br />

einzige Stelle, an der die Außenhülle<br />

des Theaters eine sichtbare<br />

Bearbeitung erfährt. Nach Variantenuntersuchung<br />

ergab sich die<br />

Verschiebung des Ostgiebels um<br />

5 Meter als relevante Möglichkeit,<br />

die Hinterbühne auf eine szenisch<br />

funktionierende Größe zu bringen.<br />

Dies setzte natürlich umfangreiche<br />

Gespräche mit der Denkmalschutz-<br />

behörde voraus. Technisch wurde<br />

die Verschiebung des 522 t schweren<br />

Ostgiebels auf 4 Gleitbahnen<br />

realisiert, die homogen in der Durchfahrung<br />

der Bestandsfundamente<br />

auf Stahlbetonbalken gelagert waren.<br />

Der Hub erfolgte hydraulisch,<br />

die horizontale Verfahrung auf<br />

Schwerlastmodulen, deren Stickstoffpolster<br />

unter einem Druck von<br />

120 bar standen. Folgende Probleme<br />

standen im Fokus:<br />

• Gewährleistung der Standsicherheit<br />

in allen Bauzuständen<br />

• minimale und übergangsarme<br />

Verformungen im Verschiebezustand<br />

• Minimierung der Setzungen in<br />

der Endstellung der translozierten<br />

Wand<br />

• Vermeidung des Eindringens<br />

von Oberflächen- und Grundwasser<br />

in die Baugrube und<br />

damit in das Bauwerk<br />

Die Grundwassersituation wurde<br />

in der Planungsphase intensiv erkundet,<br />

besondere Überlegungen<br />

wurden zusätzlich notwendig durch<br />

einen 4 Meter von der Baugrube entfernten<br />

See, dessen Wasserspiegel<br />

2,47 Meter über der Baugrubensohle<br />

liegt.<br />

Unter regem Interesse der am Bau<br />

Beteiligten, der Theaterleute und<br />

der Bevölkerung Meiningens glückte<br />

die Translozierung des Ostgiebels<br />

des Meininger Theaters am 1. Oktober<br />

2010 von 9 bis 13 Uhr.<br />

Wir laden auf diesem Wege alle<br />

technisch Interessierten ein, dieses<br />

Interesse mit einem künstlerischen<br />

zu verbinden und das wunderschöne<br />

Meininger Theater nach seiner<br />

Wiedereröffnung zu besuchen.<br />

Die Wand wandert.<br />

PGS+P Planungsgesellschaft Steiner und<br />

Palme mbH, Dipl.-Arch. Sabine Steiner,<br />

Dipl.-Ing. Bernd Palme<br />

Neundorfer Straße 2<br />

98527 Suhl<br />

www.pgsp.de<br />

Telefon 03681 712720<br />

Fax 03681 712729<br />

E-Mail info@pgsp.de<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

43


Tragwerksplanung, Bauen im Bestand<br />

Beratende Ingenieure<br />

Hermsdorf<br />

Objektbericht: Rekonstruktion und Wiederaufbau der historischen Rathausfassade zu Wesel<br />

Historisches Gesicht der Hansestadt Wesel wiederhergestellt<br />

Was wäre ein Haus ohne Fassade,<br />

vor allem wenn es sich um eine<br />

kunsthistorisch einmalige Natursteinfassade<br />

im spätgotisch-flämischen<br />

Stil handelt?<br />

Das dachten sich auch die Mitglieder<br />

der „Bürgerinitiative Historisches<br />

Rathaus Wesel e. V.“, als sie<br />

in den 80er Jahren den folgenden<br />

Vereinszweck formulierten: „Der<br />

Verein setzt sich die Wiedererrichtung<br />

des Historischen Rathauses<br />

in Wesel zum Ziel. Dazu gehört die<br />

Gestaltung des Großen Marktes<br />

im Hinblick auf seine historische<br />

Vergangenheit“. Für wissenschaftliche<br />

Informationen, Wiederaufbau-<br />

Rekonstruktion und bautechnische<br />

Durchführbarkeit stand dabei der<br />

Architekt und Dombaumeister<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Deurer, dem<br />

erst kürzlich für seine Verdienste<br />

bei der Sanierung der Stadtkirche<br />

St. Michael die Ehrendoktorwürde<br />

der Universität Jena verliehen<br />

wurde.<br />

Die Besonderheit und große Geschichte<br />

der kleinen Kreisstadt Wesel<br />

an Rhein und Lippe, die in den letzten<br />

Monaten des zweiten Weltkrieges<br />

zu 97 % zerstört wurde,<br />

lässt sich heute nur noch erahnen.<br />

Architektonische Glanzlichter im<br />

„gesichtslosen Nachkriegs-Wiederaufbau“<br />

wie der gotische Willibrordi-Dom<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zum historischen Rathaus,<br />

die Zitadelle von 1700 und das barocke<br />

Berliner Tor sind Erinnerungsstücke<br />

an diese längst vergangenen<br />

Zeiten.<br />

Mit der Rekonstruktion der historischen<br />

Rathausfassade soll wieder<br />

auf die Identität dieser Stadt hingewiesen<br />

werden, welche durch<br />

eine angemessene Platzgestaltung<br />

mit Rathaus und Dom zum Ausdruck<br />

gebracht werden soll.<br />

Als wir mit der Tragwerksplanung<br />

für dieses außergewöhnliche Rekonstruktionsprojekt<br />

beauftragt<br />

wurden, suchten wir sowohl nach<br />

einer statisch sinnvollen als auch<br />

praktisch ausführbaren Tragstruktur.<br />

Planung der Stahlbeton-<br />

Tragkonstruktion<br />

Aus Sicht der Statik liegt die Besonderheit<br />

bei der letztlich gewählten<br />

Konstruktion in der frei stehenden<br />

Sandsteinfassade, die nur punktuell<br />

mit dem dahinter liegenden bestehenden<br />

Stahlbetonbau verbunden<br />

wird. Das Bestandsgebäude<br />

steht seit dem Jahre 1994 anstelle<br />

des zerstörten Rathauses. Unter den<br />

mit großer Steinmetzkunst hergestellten<br />

Fassadensteinen sorgt eine<br />

Stahlbetonkonstruktion aus Ortbetonstützen<br />

und Fertigteilriegeln, die<br />

in die Hauptachsen der Fassade<br />

eingeordnet sind, für sicheren Lastabtrag.<br />

Um beispielsweise Figuren und Baldachine<br />

zu befestigen, wurden Einbauteile<br />

aus Edelstahl einbetoniert<br />

und entsprechende Aussparungen<br />

in den Natursteinelementen vorgesehen.<br />

Die vollständige historische Rathausfassade<br />

nach altem Vorbild<br />

krönt der Turm an der linken Fassadenseite.<br />

Für dessen Gewicht<br />

Fassadenansicht mit Stahlbeton-<br />

Tragkonstruktion<br />

Vasenkonsole mit darüber liegender Stahl-<br />

Kragplatte zur Figurenaufstellung<br />

wurde bereits bei der Planung des<br />

Bestandsgebäudes eine entsprechende<br />

Last eingerechnet.<br />

Durch die Rekonstruktion erhalten<br />

Stadt und Bürger nicht nur ein Stück<br />

Identität zurück, sondern es ergibt<br />

sich auch die Möglichkeit einer vielfältigen<br />

öffentlichen Nutzung des<br />

Gebäudes.<br />

Projektdaten<br />

Bauherr<br />

Bürgerstiftung Historisches<br />

Rathaus Wesel<br />

Architekt<br />

Dombaumeister Prof. Dr.-Ing.<br />

Dr.h.c. Wolfgang Deurer<br />

Leistung Bau-Consult Hermsdorf<br />

Statik und Ausführungsplanung<br />

für die Tragkonstruktion aus Stahl<br />

und Stahlbeton sowie die Nachweise<br />

für die Natursteinfassade<br />

und deren Befestigungsmittel,<br />

Bearbeiter: Dipl.- Ing. (FH)<br />

Henrik Hinterbrandner<br />

Bauausführung<br />

Bennert Restaurierungen GmbH,<br />

Utzberg<br />

Naturstein-Werkplanung<br />

Pronag, Dresden<br />

Bearbeitungszeitraum<br />

11/2009 bis 04/<strong>2011</strong><br />

Weiterführende Informationen<br />

www.historisches-rathauswesel.de<br />

Bau-Consult Hermsdorf<br />

Gesellschaft beratender Ingenieure mbH<br />

Dipl. Ing. Thomas Haustein<br />

Uthmannstraße 14<br />

07629 Hermsdorf<br />

www.bauconsult-hdf.de<br />

Telefon 036601 574-0<br />

Fax 036601 574-21<br />

E-Mail bch@bauconsult-hdf.de<br />

44 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Vermessungswesen, Geoinformationssysteme, Fernerkundung<br />

Beratender Ingenieur<br />

Gotha, Erfurt<br />

Aktualisierte Katasterkarte: Überalterter „versagender Katasternachweis“ (links) und neu vermessene und gültige Flurkarte (rechts).<br />

Objektbericht: Katastererneuerung Erfurt, Ortsteil Alach<br />

Die Vermessung eines Stückchens Welt<br />

Das Ingenieurbüro Lencer hatte im<br />

zwanzigsten Jahr seines Bestehens<br />

eine interessante Aufgabe zu bearbeiten,<br />

nämlich die komplette Neuaufstellung<br />

des amtlichen Liegenschaftskatasters<br />

des nördlichen<br />

Teils von Alach, einem Ortsteil der<br />

thüringischen Landeshauptstadt<br />

Erfurt.<br />

Das Liegenschaftskataster in <strong>Thüringen</strong><br />

entstand mehrheitlich etwa<br />

in der Zeit von 1830 bis 1880. Es<br />

war ein Steuerkataster und sollte<br />

die durch Kriege und schlechte<br />

wirtschaftliche Bedingungen leeren<br />

Kassen der damaligen Kleinstaaten<br />

füllen. So entstanden auf dem Gebiet<br />

des heutigen Freistaates zehn<br />

verschiedene Katastersysteme mit<br />

der zeichnerischen und beschreibenden<br />

Dokumentation des Eigentums<br />

an Grund und Boden. Während<br />

in den ehemals preußischen<br />

Gebieten vorrangig die Feldlagen<br />

vermessen wurden, existierte für<br />

die Ortslagen aufgrund der damaligen<br />

Steuerprämissen nur ein sehr<br />

schlechtes und ungenaues Aufmaß.<br />

Weite Teile der Flurkarten stimmten<br />

dadurch nicht mit den tatsächlichen<br />

Eigentumsverhältnissen<br />

überein, wichen also grob von den<br />

örtlichen Nutzungsverhältnissen<br />

ab und hatten dazu noch den Nachteil,<br />

dass der Gebäudebestand<br />

überwiegend fehlte. Auch war ein<br />

Großteil der Grenzpunkte nicht abgemarkt,<br />

d. h. örtlich nicht gekennzeichnet.<br />

Bei der Katastererneuerung<br />

Alach kam noch hinzu, dass<br />

für die meisten Teile der Ortslage<br />

weder ein zahlenmäßiger Nachweis<br />

in Form von bemaßten Zeichnungen<br />

(sog. Fortführungsrisse)<br />

vorlag und auch die Flurkarte als<br />

graphischer Nachweis der Eigentumsverhältnisse<br />

grob fehlerbehaftet<br />

war. Der Fachmann spricht<br />

in einem solchen Fall von einem<br />

„versagenden Katasternachweis“!<br />

Entsprechend den gesetzlichen<br />

Regelungen kann das Liegenschaftskataster<br />

dann berichtigt<br />

werden, wenn sich die jeweiligen<br />

benachbarten Grundstückseigentümer<br />

auf einen Grenzverlauf (i. d.<br />

R. den örtlichen) einigen und nach<br />

sachverständigen Ermessen anzunehmen<br />

ist, dass dieser auch der<br />

rechtmäßigen Grenze entspricht.<br />

Dieser Grenzverlauf wird dann<br />

aufgemessen, in einem Grenzfeststellungsvertrag<br />

protokolliert und<br />

nach Durchlaufen aller Regularien<br />

in das Liegenschaftskataster übernommen.<br />

Kommt keine Einigung<br />

zustande, wird dieser Grenzverlauf<br />

in den öffentlichen Büchern<br />

als „strittige Grenze“ geführt. Im<br />

Ergebnis entsteht so erstmals ein<br />

– im wörtlichen Sinn – maßgeblicher<br />

Katasternachweis, der auch<br />

allen Belangen eines modernen Koordinatenkatasters<br />

gerecht wird.<br />

Diese Verfahren der Katastererneuerung<br />

werden staatlicherseits<br />

angeordnet und im Wege der freihändigen<br />

Vergabe nach Maßgabe<br />

einer hierfür gültigen Verwaltungskostenordnung<br />

abgerechnet.<br />

In Alach war die Bereitschaft der<br />

rund 60 Höfe zur aktiven Mitarbeit<br />

erstaunlich groß, da in einer sogenannten<br />

Aufklärungsversammlung<br />

zu Beginn des Verfahrens allen Beteiligten<br />

die Vorteile dieser Katasterneuaufstellung<br />

bis hin zur kostenfreien<br />

Gebäudeeinmessung erläutert<br />

wurden.<br />

Trotz zeitaufwendiger Recherchen<br />

zur Beteiligung von Erbgemeinschaften,<br />

Klärung von Erbfolgen<br />

und Beteiligung von nicht ortsansässigen<br />

Betroffenen, konnte diese<br />

Katastererneuerung in einem<br />

knappen Jahr bearbeitet werden.<br />

Es bleibt das Resümee: kein Widerspruch,<br />

keine strittige Grenze und<br />

zu 100 % unterschriebene Grenzfeststellungsverträge.<br />

Nicht nur<br />

die Grundstücke haben an Wert<br />

dazugewonnen, auch der Ingenieurberuf<br />

bleibt in Alach in guter<br />

Erinnerung.<br />

Vermessungsbüro Lencer<br />

Dipl. Ing. (TU) Gunter Lencer<br />

Margarethenstraße 39<br />

99867 Gotha<br />

www.Lencer.de, www.Geodatik.de,<br />

Telefon 03621 4519-0<br />

Telefax 03621 4519-19<br />

E-Mail info@lencer.de<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

45


Ingenieurbauwerke, Verkehrsanlagen, Hochbau, Bauwerksüberwachung, Vermessung, Bauüberwachung<br />

Beratende und bauvorlageberechtigte Ingenieure<br />

Weimar<br />

Objektbericht: Ausbau Mittlerer Ring Südwest in München<br />

Planung und deren Ausführung in Serie<br />

Das Mega-Infrastruktur-Projekt im<br />

Großraum München ist der Ausbau<br />

des Mittleren Rings. In Abschnitten<br />

wird die Hauptverkehrsader unter<br />

die Erde verlegt. Die Vorteile liegen<br />

auf der Hand: Bündelung des Verkehrs<br />

auf leistungsfähige Achsen,<br />

Entlastung der Oberfläche sowie<br />

der Parallelstraßen und damit vor<br />

allem eine Aufwertung der angrenzenden<br />

Wohngebiete.<br />

In der aktuellen Phase wird der südwestliche<br />

Abschnitt ausgebaut.<br />

Unter laufendem Verkehr wird unter<br />

Anwendung der bewährten Deckelbauweise<br />

ein Tunnelbauwerk<br />

erstellt, das in seiner Größe und<br />

Komplexität seinesgleichen sucht.<br />

Der Abschnitt Südwest umfasst<br />

zwei Tunnelbauwerke, ein Trogbauwerk<br />

sowie ein Brückenbauwerk<br />

über die A96. Das nördliche<br />

Tunnelbauwerk (Länge 1530 m)<br />

erstreckt sich von der A96 bis zum<br />

Luise-Kieselbach-Platz und endet<br />

in Höhe der Murnauer Straße.<br />

Weiterhin dienen 3 Seitentunnel<br />

unter dem Luise-Kieselbach-Platz<br />

zur Anbindung an die A95. Im Kreuzungsbereich<br />

mit dem Haupttunnel<br />

entsteht ein zweistöckiges Tunnelbauwerk.<br />

In der Heckenstallerstraße verläuft<br />

der Mittlere Ring als Trog offen in<br />

Tieflage (Länge 400 m) zwischen<br />

der Murnauer Straße und Friedrich-<br />

Hebbel-Straße/ Höglwörther Straße.<br />

Das östliche Ende des Abschnitts<br />

bildet der Tunnel Heckenstallerstraße<br />

(Länge 620 m). Ergänzt werden<br />

die Tunnelbauwerke durch 16<br />

Nebenbauwerke, 14 Löschwasserkammern,<br />

Grundwasserwannen,<br />

Rettungsstollen und Rampenstützwände.<br />

Die Nebenbauwerke gliedern<br />

sich weiterhin in vier Betriebsstationen<br />

mit Pumpwerken für die<br />

Tunnelentwässerung, einen Abluftkanal<br />

und 11 Notausgänge.<br />

Die Tunnelbauwerke werden mit<br />

insgesamt 218 Blöcken und einer<br />

durchschnittlichen Blocklänge von<br />

ca. 10 m erstellt.<br />

Unter der Prämisse der Erstellung<br />

bei laufendem Verkehr sind umfangreiche<br />

Verkehrsumlegungen<br />

notwendig. Der Verkehr wird zwischen<br />

Häuserfronten verlegt, so<br />

dass auf den freiwerdenden Baufeldern<br />

die Herstellung und Abdichtung<br />

des späteren Tunneldeckels<br />

abschnittsweise erfolgen<br />

kann. Nach Komplettierung der<br />

Deckel und Verfüllung der Deckelbaugrube<br />

erfolgt der Aushub des<br />

Tunnelquerschnitts, der Einbau von<br />

Mittelwänden, Tunnelentwässerung<br />

und Tunnelsohle.<br />

In weitere 55 Blöcke gliedern sich<br />

die Trog- und Rampenbereiche.<br />

Begleitet wird die Bauphase von<br />

umfangreichen Verlegungen der<br />

Versorgungsleitungen (Abwasserkanäle,<br />

Wasser, Gas, Fernheizung,<br />

Strom, Telemedien).<br />

Die Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt<br />

GmbH & Co. KG bildet mit<br />

einem Münchner Ingenieurbüro<br />

eine Planungsgemeinschaft und<br />

hat bislang folgende Leistungen<br />

erbracht: Ausführungsplanung<br />

für die Tunnelbauwerke, Betriebsstationen,<br />

Abluftkanal, Notausgänge,<br />

Löschwasserkammern und<br />

Rampenbereiche. Trotz serienmäßigen<br />

Umfangs der Baumaßnahme<br />

sind die einzelnen Bauteile dennoch<br />

aufgrund der vielfältigen Randbedingungen<br />

aus Geometrie, Ausstattung<br />

und Herstellungsreihenfolge<br />

einzigartig.<br />

Bis Ende 2013 werden die Bohrpfähle<br />

und Decken hergestellt.<br />

Bis 2014 erfolgen der Erdaushub<br />

sowie der Innenausbau. Der Abschluss<br />

des technischen Innenausbaus<br />

ist für 2015 vorgesehen,<br />

danach erfolgt die stufenweise<br />

Verkehrsfreigabe. Die Fertigstellung<br />

der Oberflächenmaßnahmen<br />

ist für 2017 veranschlagt.<br />

Ingenieurgemeinschaft Setzpfandt GmbH<br />

& Co. KG; Dr.-Ing. J. Barthl,<br />

Dipl.-Ing. G. Schnelle, Dipl.-Ing. U. Wente<br />

Kantstraße 5<br />

99425 Weimar<br />

www.setzpfandt.de<br />

Telefon 03643 54280<br />

Fax 03643 542899<br />

E-Mail weimar@setzpfandt.de<br />

46 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Tiefbau, Brückenbau, Straßenbau<br />

Beratende Ingenieure<br />

Gera<br />

Straßenbau) erfolgte nach ca. 8 Monaten<br />

Bauzeit am 26.11.2010 die Verkehrsfreigabe<br />

der B 283.<br />

Dank der kooperativen Zusammenarbeit<br />

zwischen den Planungsbüros,<br />

Baufirmen, Behörden und dem Auftraggeber<br />

Straßenbauamt Ostthüringen<br />

konnte die frist- und qualitätsgerechte<br />

Ausführung gesichert<br />

werden.<br />

Objektbericht B 283, OD Pößneck, Neubau Kotschauvertunnelung<br />

Bauzeit erfolgreich minimiert<br />

Die ca. 1920 gebaute Bachvertunnelung<br />

in der Ernst-Thälmann-Straße<br />

war akut einbruchgefährdet. Im<br />

April 2009 wurde als Havariemaßnahme<br />

ein Deckenabschnitt durch<br />

Überbauung gesichert.<br />

Ein Jahr später, am 15.3.2010, begann<br />

der Neubau zusammen mit<br />

Baumaßnahmen des ZV WA Orla<br />

(TW und MW-Kanal), der Stadtwerke,<br />

der Stadt Pößneck (Gas, Elt,<br />

SB) und der Telekom.<br />

Die Ausführung der durch unser<br />

Büro geplanten Baumaßnahme<br />

erfolgte unter Vollsperrung der<br />

B 283.<br />

Der Durchgangsverkehr wurde<br />

großräumig, der innerstädtische<br />

Verkehr in Pößneck umgeleitet. Die<br />

daraus resultierenden inneren und<br />

äußeren insgesamt 6 Umleitungsstrecken<br />

führten aufgrund des<br />

sehr hohen Anteils von Schwerlastverkehr<br />

zu extremen Beanspruchungen<br />

in den betroffenen<br />

Ortschaften.<br />

Zur Minimierung der Bauzeit wurde<br />

das ca. 360 m lange Brückenbauwerk,<br />

mit Ausnahme der monolithischen<br />

Übergangsbauwerke<br />

an den Bauenden, aus Fertigteilen<br />

(FT) hergestellt. Die FT-Verlegung<br />

erfolgte auf einer Gesamtlänge<br />

von ~325,0 m in 4 Abschnitten,<br />

begann am 29.6. und wurde nach<br />

knapp 2 Monaten am 27.8.2010 abgeschlossen!<br />

Es wurden insgesamt<br />

117 Rahmen-FT (lichte B = 3,60 m,<br />

lichte H = 2,0 m, Regellänge<br />

L = 3,00 m, Einzelgewicht 36 t)<br />

mit einem 200-t-Autokran verlegt.<br />

Die begehbare Bodenplatte wurde<br />

mit 35 cm tiefem Fließgerinne und<br />

beidseitigen Banketten ausgebildet.<br />

Außerhalb der geradlinigen Verlegung<br />

bestehen Richtungsknicke<br />

und Kurvenabschnitte (R = 100 m)<br />

aus FT-Sonderelementen.<br />

Das Verlegen der FT im Bereich<br />

einer Engstelle (keine Kranmontage<br />

möglich) erfolgte auf der 51 m<br />

langen Verschubbahn mit Seilwinde<br />

in nur 2 Tagen Bauzeit! Die<br />

Verschubbahn bestand aus 2 im<br />

Unterbeton verlegten Stahlträgern.<br />

Im Auftrag der Fa. Streicher Tiefund<br />

Ingenieurbau Jena GmbH<br />

lieferte, setzte und verschob die<br />

Fa. Kleihues GmbH die Fertigteile.<br />

Die FT-Fugen wurden mit einer<br />

werkseitig aufgeklebten Doppelkeilgleitdichtung<br />

abgedichtet.<br />

Der Hohlraum zwischen beiden<br />

Doppelkeilen kann im Bedarfsfall<br />

nachträglich mit Elastomerharz<br />

auf PU-Basis verpresst werden.<br />

Nach Abschluss aller weiteren Bauarbeiten<br />

(Leitungs-/ Kanal- und<br />

Kranmontage in beengter Baugrube<br />

Bereich Engstelle: FT-Verschub mit Seilwinde<br />

auf Trägern<br />

200-Tonnen-Autokran zur Montage<br />

der 36 Tonnen FT<br />

Ingenieurbüro VTU GmbH<br />

Verkehrsbau – Tiefbau – Umweltschutz<br />

René Stock, Christian Kertscher<br />

Platanenstraße 5b<br />

07549 Gera<br />

www.vtu-gera.de<br />

Telefon 0365 73420<br />

Fax 0365 7342455<br />

E-Mail info@vtu-gera.de<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

47


Verkehrsplanung, -anlagen, Ingenieurbauwerke, Verkehrstechnik, Immissionsschutz, Freianlagen, Tiefbauplanung<br />

Beratende Ingenieure<br />

Erfurt<br />

A 38 im Eichsfeld, Wegebrücken<br />

Jubiläum: 60 Jahre Ingenieurbüro – 1950 - 2010<br />

Ingenieure für Verkehre<br />

Das Ingenieurbüro INVER-Ingenieurbüro<br />

für Verkehrsanlagen<br />

erbringt Beratungs- und Planungsleistungen<br />

für die Infrastruktur.<br />

Das Büro kann auf eine 60-jährige<br />

Tradition, insbesondere in der<br />

Planung von Straßen und Brücken<br />

zurückblicken. Am 23. September<br />

2010 feierte INVER gemeinsam mit<br />

Mitgliedern des Bundestages, des<br />

Landtages des Freistaates <strong>Thüringen</strong>,<br />

Auftraggebern und Mitarbeitern<br />

sein Jubiläum.<br />

Das Ingenieurbüro wurde 1950 als<br />

Entwurfsbüro für Straßenwesen<br />

(EfS) mit Sitz in Erfurt gegründet.<br />

Neben den Abteilungen für Straßenbau,<br />

Brückenbau und hochbauliche<br />

Anlagen des Kraftverkehrs<br />

wurde später, nach der Beseitigung<br />

der Kriegsschäden, zur Bewältigung<br />

neuer verkehrsplanerischer<br />

Aufgaben die Abteilung Planung<br />

von Straßenverkehrsanlagen gebildet.<br />

Auf dem Wege eines Management-Buy-Out<br />

(MBO) wurde das<br />

heutige Büro INVER – Ingenieurbüro<br />

für Verkehrsanlagen GmbH<br />

1991 gegründet.<br />

20 Jahre nach der Wiedervereinigung<br />

kann das Büro stolz auf bedeutende<br />

Verkehrsbauvorhaben<br />

verweisen: Die Stadtbahnlinien<br />

Ringelberg und Bindersleben in<br />

Erfurt, die Ostumfahrung Erfurt,<br />

die Südharzautobahn A 38 einschl.<br />

Heidkopftunnel – Tunnel der<br />

Deutschen Einheit – und die bald<br />

durchgängige A 71 nördlich von<br />

Erfurt. Dr. Räder-Großmann dankte<br />

den Ingenieuren, Technikern und<br />

Zeichnern und würdigte insbesondere<br />

die Arbeit der Frauen, die 60 %<br />

der Beschäftigten bei INVER ausmachen.<br />

Er sprach den Mitarbeitern<br />

Mut zu, sich zu engagieren, auch<br />

Stadtbahn Erfurt, Verlängerung Bindersleben,<br />

Umbau Binderslebener Knie<br />

INVER-Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen<br />

GmbH; Dr. Thomas Koppe, Jürgen<br />

Krüger, Dr. Thomas Räder-Großmann<br />

Maximilian-Welsch-Str. 2a<br />

99084 Erfurt<br />

www.inver-erfurt.de<br />

Telefon 0361 2238-0<br />

Fax 0361 2238-101<br />

E-Mail info@inver-erfurt.de<br />

48 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


in einer Zeit, in der die gesellschaftliche<br />

Wertschätzung von Ingenieurarbeit,<br />

die doch auf das Wohl<br />

der Öffentlichkeit gerichtet ist,<br />

größer sein könnte.<br />

Drei Säulen tragen das Unternehmen.<br />

Die Geschäftsbereiche Verkehrsplanung<br />

(GF: Dr. Thomas<br />

Räder-Großmann), Straßen- und<br />

Tiefbau (GF: Jürgen Krüger) und<br />

Ingenieurbauwerke (GF: Dr. Thomas<br />

Koppe) bilden die bewährte<br />

Struktur von INVER. 55 erfahrene<br />

Mitarbeiter am Stammsitz in Erfurt<br />

und in der Niederlassung Suhl bilden<br />

ein jederzeit flexibles Planungsteam.<br />

Mit dieser Struktur pflegt das<br />

Büro seine Kernkompetenz sowohl<br />

für komplexe Infrastrukturleistungen<br />

als auch für fachspezifische<br />

Verkehrsplanung und Beratung.<br />

Schwerpunkte der Planungstätigkeit<br />

sind die Profile Verkehrsanlagen,<br />

Ingenieurbauwerke und<br />

Tragwerksplanung im Bereich der<br />

Straßen- und Autobahnen, Straßenbahnen<br />

für Wege, Plätze und<br />

andere Anlagen. Hierbei übernehmen<br />

wir für öffentliche Auftraggeber<br />

auch die Generalplanung oder<br />

die Projektsteuerung. Zunehmend<br />

werden Fachbereichsleistungen<br />

der Verkehrs- und Stadtplanung,<br />

Verkehrsprognose, Verkehrstechnik<br />

(LSA und andere Verkehrsbeeinflussung),<br />

Umwelt- und Landschaftsbeiträge<br />

sowie Schall- und<br />

luftschadstofftechnische Beiträge,<br />

auch für Dritte, erbracht.<br />

Das Ingenieurbüro ist mit seinen<br />

Geschäftsführern als Beratende<br />

Ingenieure bei der <strong>Ingenieurkammer</strong><br />

<strong>Thüringen</strong> eingetragen. Wir<br />

sind Mitglied im VBI und in der<br />

Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />

und Verkehrswesen (FGSV).<br />

In der FGSV sind wir darüber hinaus<br />

in Fachgremien, u. a. zur Erarbeitung<br />

und Fortschreibung des<br />

technischen Regelwerks im Straßenwesen<br />

vertreten. Dadurch und<br />

im Rahmen unserer Betreuungstätigkeiten<br />

für Forschungsaufgaben,<br />

z. B. für die Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (BASt), bringen<br />

wir immer wieder Know-how in<br />

das tägliche Planungsgeschäft ein<br />

oder beschreiten neue Wege in der<br />

Ingenieurberatung.<br />

B 4 Ortsumfahrung Sondershausen<br />

A 73 Talbrücke Wallersbach<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

49


Bauingenieurwesen, Hoch- und Industriebau<br />

Beratende Ingenieure<br />

<strong>Thüringen</strong>: Jena, Eisenach<br />

Laborgebäude Biotech, Wacker Chemie AG<br />

Seit 20 Jahren planen Ingenieure und Architekten der SEHLHOFF GMBH in Jena<br />

Fachkompetenz verbindet Tradition und Innovation<br />

Vor 45 Jahren gründete Werner Sehlhoff<br />

im bayrischen Vilsbiburg ein<br />

Ingenieurbüro, das seit 1999 von<br />

seinen Söhnen Axel und Karsten<br />

Sehlhoff geleitet wird. Heute ist die<br />

SEHLHOFF GMBH als Planungsund<br />

Beratungsgesellschaft für Ingenieur-<br />

und Architekturleistungen<br />

mit circa 150 Mitarbeitern ein weltweit<br />

agierendes Unternehmen. Von<br />

mehreren Niederlassungen und<br />

Regionalbüros in Deutschland aus<br />

werden die Inlandskunden mit hohem<br />

fachlichen Know-how betreut.<br />

Die Firmenzentrale in Vilsbiburg kooperiert<br />

darüber hinaus mit internationalen<br />

Partnern und bietet ihre<br />

Leistungen für unterschiedlichste<br />

Großprojekte an.<br />

Am 15. April <strong>2011</strong> feierte der thüringische<br />

Standort der SEHLHOFF<br />

GMBH in Jena sein 20-jähriges<br />

Bestehen.<br />

Die Niederlassung in Jena startete<br />

vor 20 Jahren mit vier Mitarbeitern<br />

und beschäftigt heute 45 engagierte<br />

Fachkräfte. Mit 36 Prozent ist der<br />

weibliche Anteil der Belegschaft erfreulich<br />

hoch, zudem werden jährlich<br />

ein bis zwei Auszubildende betreut.<br />

Die Entscheidung für den Bürostandort<br />

Jena fiel 1991 mit Blick auf<br />

das große Entwicklungspotenzial in<br />

Mitteldeutschland und hoher Innovationskraft<br />

infolge der in Jena angesiedelten<br />

interessanten Einrichtungen<br />

und Institutionen wie die<br />

Friedrich-Schiller-Universität, die<br />

Fachhochschule, den diversen Wissenschaftsinstituten<br />

sowie Firmen<br />

wie Zeiss, Schott, Jenoptik, den<br />

Stadtwerken, zahlreichen mittelständischen<br />

Industrieunternehmen<br />

sowie mehreren Wohnungsgenossenschaften.<br />

Darüber hinaus fand Werner Sehlhoff<br />

in Jena fachlich gut ausgebildete<br />

und hoch engagierte Ingenieure,<br />

welche nach kurzer Einarbeitungszeit<br />

die anspruchsvollen Ingenieurleistungen<br />

eigenständig, innovativ<br />

und in hoher Qualität erledigten.<br />

Damit wurde von Anfang an eine<br />

solide Basis des Vertrauens zu den<br />

öffentlichen und privaten Auftraggebern<br />

für eine erfolgreiche Büroentwicklung<br />

geschaffen.<br />

Unter der Leitung von Axel und<br />

Karsten Sehlhoff sowie der örtlichen<br />

Geschäftsführer Jürgen Paatsch und<br />

Uwe Müller entwickelte sich das ursprünglich<br />

auf Tiefbau spezialisierte<br />

Büro zu einem der leistungsstärksten<br />

Gesamtplaner für <strong>Thüringen</strong>s<br />

Bauwesen.<br />

Aus einer Hand werden Ingenieurleistungen<br />

für Hoch- und Industriebau,<br />

konstruktiven Ingenieurbau,<br />

Tragwerksplanung, Verkehrswesen,<br />

Wasserwirtschaft und Ingenieurvermessung<br />

realisiert.<br />

Das Spektrum umfasst mit Beratung,<br />

Konzeption, Planung, Ausschreibung,<br />

Vergabe, Bauüberwachung<br />

sowie Gewährleistungsbetreuung<br />

alle Leistungsphasen für die Bauvorhaben<br />

öffentlicher und privater<br />

Auftraggeber.<br />

Bei zahlreichen Projekten in der Region<br />

Jena hat die SEHLHOFF GMBH<br />

ihre Leistungsfähigkeit in den letzten<br />

Jahren erfolgreich bewiesen. So<br />

u. a. am Campus Beutenberg – Bioinstrumentezentrum<br />

/ Ernst-Abbe-<br />

Stiftung, Laborgebäude Wacker<br />

Biotech, bei der Erschließung der<br />

Wohngebiete Himmelreich und<br />

Fuchslöcher, zahlreichen Verkehrsbauvorhaben,<br />

unter anderem B 88<br />

Maua / Rothenstein, B 7 Jenzigweg,<br />

Wiesenstraße, L 1077 Jena etc.,<br />

Abwasserbehandlungsanlage Jena-<br />

Süd incl. Kläranlage Maua, Wohnanlage<br />

„Nordlichter“ / WG Carl Zeiss,<br />

50 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Bioinstrumentezentrum Ernst-Abbe-Stiftung<br />

Erschließung der Gewerbegebiete<br />

Maua, Konversion Camburger Straße<br />

/ LEG <strong>Thüringen</strong>, Kindertagesstätte<br />

Dorndorf-Steudnitz etc.<br />

In allen Unternehmensbereichen<br />

setzt die SEHLHOFF GMBH auf ein<br />

zertifiziertes Qualitätsmanagement.<br />

Kundenorientierte Auftragsabwicklung<br />

durch ein erfahrenes, bestens<br />

qualifiziertes Team von Ingenieuren,<br />

Architekten und Technikern sowie<br />

Reaktionsschnelligkeit und sichere<br />

Entscheidungskompetenz sind auch<br />

bei komplizierter Sachlage gegeben.<br />

Diese schlagkräftige Struktur, kombiniert<br />

mit neuesten Kommunikationstechnologien,<br />

intelligenter Vernetzung<br />

sowie fachspezifischer Software<br />

garantieren den Bauherren<br />

höchste Beratungskompetenz, verlässliche<br />

Planung und Bauabwicklung,<br />

Kostensicherheit und Termintreue<br />

sowie eine zukunftsorientierte<br />

Nachhaltigkeit der Bauwerke.<br />

Ein Beispiel für den Einsatz<br />

innovativer Software ist das<br />

3D-Laserscanning:<br />

3D-CAD beginnt mit 3D-Scan<br />

Bauen im Bestand gehört heute<br />

und morgen zum Tagesgeschäft im<br />

Hoch- und Tiefbau. Präzise 3-D-Planungswerkzeuge<br />

können nur dann<br />

konfliktfrei eingesetzt werden, wenn<br />

der bauliche Bestand vergleichbar<br />

aufbereitet werden kann.<br />

Die SEHLHOFF GMBH führt seit<br />

2010 mit eigenem Gerät 3D-Rotationslaser-Scannings<br />

durch. Die<br />

exakte Geometrie von Stadträumen,<br />

SEHLHOFF GMBH<br />

Ingenieure + Architekten<br />

Axel Sehlhoff, Karsten Sehlhoff<br />

Gebäuden und Inneneinrichtungen<br />

wird dabei digital erfasst.<br />

Die Abtastpunkte (in der Summe als<br />

Punktwolke bezeichnet) geben ihre<br />

x-y-z-Koordinaten, Helligkeit und<br />

Farbe preis. Addiert und visualisiert<br />

entsteht ein Abbild der realen<br />

Umgebung, das waagerecht durchschnitten<br />

zu Grundrissen, vertikal<br />

durchtrennt zu z. B. Gebäudeschnitten<br />

an beliebiger Stelle weiterverarbeitet<br />

wird.<br />

Vermaschen der Punkte zu einem<br />

Netz (Triangulation) und virtuelles<br />

Füllen der Dreiecke führt zu den<br />

Oberflächen, die z. B. in der 3D-<br />

Computergrafik zur Visualisierung<br />

verwendet werden können.<br />

Derartige Bestandsvermessung hat<br />

ihren Schwerpunkt in der Denkmalpflege.<br />

Mit der Punktwolke gelingt<br />

das Archivieren von Zeugnissen der<br />

Baukultur. Verformte und beschädigte<br />

Bauwerke mit räumlich komplizierten<br />

Strukturen begegnen den<br />

Ingenieuren aber auch im Industriebau<br />

(Re-Engineering) und Tiefbau.<br />

Auch zur Analyse von Verformungen<br />

(Katastrophen) und zur Qualitätssicherung<br />

(Maßhaltigkeit) bietet<br />

SEHLHOFF 3D-Laserscanning an.<br />

Dieses Verfahren kommt unter anderem<br />

bei der Generalplanung durch<br />

die SEHLHOFF GMBH für ein Großprojekt<br />

der BMW AG zum Einsatz.<br />

Derart gut aufgestellt sieht die<br />

SEHLHOFF GMBH der Entwicklung<br />

am expandierenden Standort Jena<br />

optimistisch entgegen. Die Wahl für<br />

den Bürostandort Jena hat sich als<br />

Heinrich-Heine-Straße 1<br />

07749 Jena<br />

www.sehlhoff.eu<br />

richtige Entscheidung erwiesen.<br />

Neuesten Pressemeldungen zufolge<br />

hat die Universitätsstadt Jena nach<br />

einem neuen Ranking des Berlin-<br />

Institutes eine Spitzenstellung unter<br />

den deutschen Regionen und damit<br />

entsprechendes Entwicklungspotenzial,<br />

auch für die SEHLHOFF GMBH<br />

als Gesamtplaner im Bauwesen.<br />

Insbesondere die Universität, wissenschaftliche<br />

Einrichtungen und<br />

Institute, gekoppelt mit innovativen<br />

Industrieunternehmen, die gesamte<br />

Stadtentwicklung selbst sowie die<br />

umliegenden Landkreise sind potenzielle<br />

Auftraggeber heute und in Zukunft<br />

und bieten ein umfangreiches<br />

Leistungsspektrum. Infolge der sich<br />

abzeichnenden Entwicklung, unter<br />

anderem infolge der expandierenden<br />

Jenaer Groß- und mittelständischen<br />

Industrie im Ausland und des weiteren<br />

Ausbaus des Wissenschaftsstandortes,<br />

ist Jena aus Sicht der<br />

planenden Ingenieure ein exzellenter<br />

Standort.<br />

Bei neuen Aufträgen, unter anderem<br />

der Tragwerksplanung für<br />

das neue Forschungsinstitut Abbe<br />

Center of Photonics der Friedrich-<br />

Schiller-Universität Jena oder der<br />

infrastrukturellen Erschließung des<br />

Gewerbegebiets Jena-Süd, wird das<br />

Unternehmen seine innovative Kreativität<br />

und Leistungsfähigkeit erneut<br />

unter Beweis stellen.<br />

Planung der Verkehrsanlagen der neuen<br />

B 88 im Bereich Jena Maua durch die<br />

SEHLHOFF GMBH<br />

Fotoquelle: Visualisierung BEB<br />

Telefon 03641 5800-0<br />

Fax 03641 5800-30<br />

E-Mail info@sehlhoff.de<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

51


Tragwerksplanung, Bewertung historischer Baukonstruktionen, Brandschutz<br />

Beratender Ingenieur<br />

Weimar<br />

20 Jahre Beberhold Ingenieure + Planer<br />

Rück- und Ausblicke<br />

Zwei Jahrzehnte sind keine Ewigkeit,<br />

und dennoch: Vom Bauboom<br />

bis Konjunkturschwäche, von „Ingenieurschwemme“<br />

bis Nachwuchsmangel,<br />

vom Siegeszug der<br />

Computerstatik und Verschwinden<br />

der Reißbretter, von europäischer<br />

Währungs- und Normungsunion<br />

über Fall und Wiederauferstehung<br />

der Honorarordnung HOAI bis hin<br />

zur Anglisierung und teilweisen<br />

Rückkehr deutscher Studienabschlüsse<br />

– die Umstellungen waren<br />

vielfältig und vielfach unbeständig.<br />

Zwei Jahrzehnte sind aber auch<br />

eine überaus sichtbare Veränderung<br />

unserer gebauten Umwelt.<br />

Zufriedenheit und Dankbarkeit erfüllen<br />

Dipl.-Ing. Bodo Beberhold,<br />

dem Gründer und Senior des Unternehmens,<br />

im Hinblick auf die<br />

zahlreichen Bauwerke, an deren<br />

Planung sein Ingenieurbüro mitwirken<br />

durfte. Als großes Privileg<br />

sieht er zudem die mit seiner langjährigen<br />

Tätigkeit als Prüfingenieur<br />

für Baustatik verbundenen zahllosen<br />

Begegnungen mit Fachkollegen<br />

der Tragwerksplanung an.<br />

Die Leitung des aktuell sieben Mitarbeiter<br />

zählenden Teams obliegt<br />

inzwischen Dipl.-Ing. Udo Beberhold.<br />

Gestützt auf die Erfahrung der zurückliegenden<br />

20 Jahre und auf die<br />

aktuell große Nachfrage nach Ingenieurdienstleistungen<br />

im Bauwesen<br />

sieht das Ingenieurbüro<br />

Beberhold optimistisch in die Zukunft<br />

und vielfältigen neuen Aufgaben<br />

entgegen.<br />

Dipl.-Ing. Bodo Beberhold<br />

Saarlouis: Neubau Freibad Steinrausch<br />

Dresden-Rossendorf: Neubau ROTOP-Pharmaka<br />

Dipl.-Ing. Udo Beberhold<br />

Weimar: Neubau Stadtverwaltung<br />

Kernkompetenzen des Büros<br />

sind<br />

• Tragwerksplanung und<br />

• Brandschutzkonzeption,<br />

begleitet von ergänzenden<br />

Planungsleistungen, wie<br />

- Wärmeschutznachweisen,<br />

- Nachweisen zur Energieeinsparung<br />

nach EnEV,<br />

- Energieausweisen und<br />

- Schallschutznachweisen.<br />

Weimar: Neubau Kindertagesstätte „An der Windmühle“<br />

Ingenieurbüro Beberhold<br />

Dipl.-Ing. Udo Beberhold<br />

Windmühlenstr. 43<br />

99425 Weimar<br />

Telefon 03643 8376-0<br />

Fax 03643 8376-20<br />

E-Mail mail@beberhold.de<br />

52 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Objektplanung, Tragwerksplanung, Brandschutz, Bauleitung<br />

Beratender und bauvorlageberechtigter Ingenieur<br />

Jena<br />

20 Jahre Ingenieurbüro Dipl.-Ing. (TU) Werner Schröder<br />

Entwicklung eines Planungsbüros<br />

Nach 33-jähriger Tätigkeit als Statiker<br />

und Planungsingenieur hat der<br />

Verfasser am 03.01.91 auf der Grundlage<br />

eines großen Erfahrungspotenzials<br />

nochmals den Mut zur Gründung<br />

eines eigenen Ingenieurbüros<br />

aufgebracht.<br />

Angefangen hat alles im gemieteten<br />

Wohnbereich mit zwei Mitarbeitern.<br />

Das zunächst auf das Grundwissen<br />

über die Gebäudesubstanz des VEB<br />

Carl-Zeiss aufgebaute Bürokonzept<br />

ließ sich jedoch nicht umsetzen, so<br />

dass ein neuer Markt erschlossen<br />

werden musste.<br />

Uneigennützige Hilfe und Beratung<br />

beim Aufbau des Büros erhielt der<br />

Verfasser von einem Ingenieurbüro<br />

aus Weilburg mit reichen Erfahrungen<br />

aus der Altstadtsanierung in<br />

Limburg.<br />

Aus gemeinsamer Gutachtertätigkeit<br />

zum Alten Rathaus Jena und<br />

den Frommanschen Häusern entwickelte<br />

sich das Interesse für die<br />

Altbausanierung. Im Hochbauamt<br />

der Stadt Jena erinnerte man sich<br />

sehr schnell an den Wissensträger<br />

zu den inzwischen von der Stadt<br />

Jena zu betreuenden Kultur- und<br />

Sportbauten der ehemaligen Carl-<br />

Zeiss-Stiftung.<br />

Nach ersten kleinen Aufträgen<br />

folgte eine erste Herausforderung.<br />

In nur 4 Monaten für Planung und<br />

Realisierung war bis zur Eröffnung<br />

der 2. Bundesliga-Saison als Forderung<br />

des DFB eine neue Sitzplatztribüne<br />

zu errichten. Hier zahlte<br />

sich bereits aus, dass mit der Neugründung<br />

des Büros sofort auf moderne<br />

CAD-und Rechentechnik umgestellt<br />

wurde.<br />

Die Planung des Umbaus von Sportinternat<br />

mit Flachbau für Großküche<br />

und Speisesaal zum Tagungshotel<br />

der Sozialakademie folgte.<br />

Das Büro wuchs auf 8 Mitarbeiter.<br />

Ein neues Büro wurde im alten Gut<br />

Lobeda der Carl-Zeiss-Stiftung ausgebaut.<br />

Als beratender Ingenieur mit Bauvorlageberechtigung<br />

erweiterte sich<br />

der Aufgabenbereich ständig. Nach<br />

den statisch-konstruktiven Gutachten<br />

zu den historischen Bauten Altes<br />

Rathaus und Stadtmuseum Göhre<br />

in Jena folgten mit anschließender<br />

Planung und Bauüberwachung die<br />

notwendigen Sicherungsmaßnahmen.<br />

Kenntnisse zur historischen Bausubstanz<br />

des Volkshauses mit Ernst-<br />

Abbe-Bibliothek und Saalgebäude<br />

als Spielstätte der Jenaer Philharmonie<br />

führten zum Auftrag der<br />

Planung für die gesamte Sanierung<br />

des Volkshauses in einzelnen<br />

Bauabschnitten.<br />

Der aus Brandschutzgründen notwendige<br />

Abriss der alten Holztribüne<br />

im Ernst-Abbe-Stadion und<br />

der Ersatz durch eine überdachte<br />

Sitzplatztribüne für 4000 Zuschauer<br />

mit diversen Funktionsunterlagerungen<br />

war für die übertragene Gesamtplanung<br />

eine weitere große<br />

Herausforderung.<br />

In fruchtbarer Zusammenarbeit mit<br />

anderen Architekturbüros für die<br />

Arbeitsbereiche der Tragwerksplanung,<br />

Bauphysik und Brandschutz<br />

folgten Bauten im Gesundheitswesen<br />

wie z.B. das Nothilfezentrum<br />

Jena, das DRK-Gebäude in Jena,<br />

Altenpflegeheime in Stadtroda und<br />

Elsterberg, im Forschungsbereich<br />

für das Hans-Knöll-Institut (HKI)<br />

und das Institut Mikrobiologie<br />

(IMB) Jena sowie Schulbauten z.T.<br />

mit Turnhallen in Jena, Milda und<br />

Potsdam und Studentenwohnhäuser<br />

in Jena.<br />

Verbunden bleibt das Büro weiterhin<br />

mit der Planung zur Sanierung<br />

weiterer historischer Bauten in<br />

Jena sowie für die Sanierung von<br />

Sportbauten im Sportforum Jena in<br />

Lobeda-West sowie im Ernst-Abbe-<br />

Sportfeld.<br />

Jüngste vom Büro betreute Bauvorhaben<br />

sind der Umbau und die Erweiterung<br />

der Leichtathletik-Trainingshalle<br />

sowie die Hochbauten<br />

für die Errichtung eines Sportparkes<br />

in der Oberaue.<br />

Volkshaussaal Jena<br />

Lobdeburgschule Jena<br />

Ernst-Abbe-Stadion Jena<br />

In Rückbesinnung an noch vorhandene<br />

Kenntnisse zur Bausubstanz<br />

ehemaliger Zeiss-Bauten betreut<br />

das Büro heute wieder notwendige<br />

Baumaßnahmen von Zeiss, Jenoptik<br />

und der Goethegalerie in Jena.<br />

Die Erarbeitung von Brandschutzkonzepten<br />

überregional für öffentliche<br />

Bauten, Schulen und Industrie<br />

hat sich inzwischen als eigenständiges<br />

Arbeitsfeld entwickelt.<br />

Modernste CAD-Technik erfüllt<br />

heute auch Anforderungen zur Visualisierung<br />

von Projekten.<br />

Die hier in diesem Bericht genannten<br />

Projekte sind ein Auszug aus<br />

unserem gesamten Leistungsvolumen<br />

zum Verständnis unseres<br />

breiten Arbeitsspektrums.<br />

An dieser Stelle möchte ich allen<br />

Auftraggebern für das in uns gesetzte<br />

Vertrauen danken.<br />

Der Verfasser und sein Team wollen<br />

sich auch in Zukunft den Herausfordungen<br />

stellen und den Auftraggebern<br />

dabei immer ein unabhängiger<br />

und sachkundiger Fachberater<br />

und Planer sein.<br />

Ingenieurbüro<br />

Dipl.-Ing. Werner Schröder<br />

Bärengasse 4<br />

07747 Jena<br />

www.ibschroeder.net<br />

Telefon 03641 3380-6<br />

Fax 03641 392877<br />

E-Mail ibschroeder@jetzweb.de<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

53


Tragwerksplanung<br />

Beratender Ingenieur<br />

Weimar<br />

20 Jahre Ingenieurbüro für Tragwerksplanung Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger<br />

Beachtliche Bilanz<br />

Das Ingenieurbüro für Tragwerksplanung<br />

Dr.-Ing. Hans-Reinhard<br />

Hunger konnte im Jahre 2010 auf<br />

sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken.<br />

Seit der Gründung sind<br />

mehr als 610 Projekte auf dem<br />

Gebiet des Hochbaus sowie über<br />

1.100 Standorte von Mobilfunkanlagen<br />

realisiert worden. Neben<br />

allen Leistungen der Tragwerksplanung,<br />

wie z. B. Statische Berechnungen,<br />

Ausführungsplanungen<br />

und Baustellenkontrollen, wird auch<br />

die Erstellung von statischen Gutachten<br />

angeboten. Zur Bearbeitung<br />

der Planungen kann auf einen bewährten<br />

Stamm von festangestellten<br />

und freien Mitarbeitern zurückgegriffen<br />

werden, so dass eine<br />

qualitätsgerechte, wirtschaftliche<br />

und termingerechte Bearbeitung<br />

gewährleistet ist.<br />

Im vorliegenden <strong>Jahrbuch</strong> soll ein<br />

Objekt aus dem Gebiet des Neubaus<br />

näher vorgestellt werden.<br />

Für das Handwerker-Bildungszentrum<br />

e. V. Weimar (HBZ) wurden für<br />

das Haus 3 die kompletten tragwerksplanerischen<br />

Leistungen erbracht.<br />

Im HBZ findet die Ausbildung<br />

und berufliche Weiterbildung<br />

von verschiedenen Berufszweigen<br />

des Handwerks statt. Zur Verbesserung<br />

der Ausbildung im<br />

KFZ-Gewerbe wurde eine Ausbildungshalle<br />

sowie ein Verbinder<br />

zu den bestehenden Gebäuden<br />

benötigt.<br />

Die Abmessungen der Halle betragen<br />

12,00 m x 19,10 m mit einer<br />

Firsthöhe von 7,50 m. Als tragende<br />

Konstruktion sind Binder aus Brettschichtholz<br />

mit gekrümmter Unterkante<br />

und Stahlbetonstützen gewählt<br />

worden. Aufgrund der ungünstigen<br />

Baugrundverhältnisse erfolgte<br />

ein Bodenaustausch in Form<br />

einer 0,85 m bzw. 1,30 m dicken<br />

Schottertragschicht, auf der die<br />

Streifenfundamente und die Bodenplatte<br />

aufgelagert sind.<br />

Am 04.09.2009 konnte, nach nur<br />

fünf Monaten Bauzeit, die Einweihung<br />

der neuen Gebäude gefeiert<br />

werden.<br />

Auf dem Gebiet des Hochbaus liegt<br />

der Schwerpunkt des Büros auf der<br />

Bearbeitung von Objekten der Denkmalpflege<br />

bzw. der Sanierung von<br />

Gebäuden und technischen Anlagen.<br />

Ein Spezialgebiet ist die Sanierung<br />

von Kirchtürmen, über die<br />

schon in vorliegenden Jahrbüchern<br />

berichtet wurde. Beim Neubau sind<br />

insbesondere Wohnhäuser und<br />

Schulgebäude als Tätigkeitsfelder<br />

des Büros zu nennen.<br />

Tragwerksplanung für 230 Quadratmeter große Werkhalle mit verschiedenen Raffinessen.<br />

Ingenieurbüro für Tragwerksplanung VBI<br />

Dr.-Ing. Hans-Reinhard Hunger<br />

Steubenstraße 35a<br />

99423 Weimar<br />

www.drhunger.de<br />

Telefon 03643 59549<br />

Fax 03643 59516<br />

E-Mail Dr._Hunger@t-online.de<br />

54 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Hochbau, Tiefbau, Bauleitplanung, Freiraumgestaltung, Dorferneuerung<br />

Bauvorlageberechtigter Ingenieur<br />

Leinefelde-Worbis<br />

Kommualer Hochbau (Kindergarten)<br />

20 Jahre Kompetenz, Erfahrung und Verlässlichkeit am Bau<br />

Kosten und Versprechen einhalten<br />

Am 01. September 1990 gründeten<br />

die Ingenieure Klingebiel, Wehr und<br />

Rittmeyer das Planungs- und Ingenieurbüro<br />

KWR GmbH Worbis. Seither<br />

bietet das Büro ein umfangreiches<br />

Spektrum von Dienstleistungen für<br />

bauwillige gewerbliche, kommunale<br />

und private Kunden.<br />

Auf eine mehr als 20-jährige Berufserfahrung<br />

kann in folgenden<br />

ingenieurtechnischen und fachplanerischen<br />

Fachbereichen verwiesen<br />

werden:<br />

- Hochbau & Architektur<br />

- Bauleitplanung & Entwicklungskonzepte<br />

- Dorferneuerung & Städtebauförderung<br />

- Freiraumplanung & Landschaftsarchitektur<br />

- Tief- & Wasserbau<br />

- Ingenieur- & Straßenbau<br />

- Energieausweise & -beratungen<br />

- Farb- & Gestaltungskonzepte<br />

Durch die umfangreichen Tätigkeitsbereiche<br />

kann von der Entwicklung<br />

und Vorbereitung städtebaulicher<br />

Konzepte bis zur Erstellung schlüsselfertiger<br />

Objekte alles aus einer<br />

Hand angeboten werden.<br />

Mit Hilfe topaktueller Soft- & Hardware<br />

werden vom Planungsbüro<br />

KWR GmbH Worbis innovative Lösungen<br />

im Hoch- und Tiefbau entwickelt<br />

und umgesetzt. So wird im<br />

Hochbau mit AUTODESK REVIT AR-<br />

CHITECTUR <strong>2011</strong> eine zeitgemäße<br />

2D- und 3D-Planung von Innen- und<br />

Außenbereichen erstellt. Für die<br />

überwiegend öffentlichen Kunden<br />

in den Bereichen Tief- & Ingenieurbau,<br />

kommt bei der Entwicklung<br />

wirtschaftlicher Lösungen AUTO-<br />

DESK CIVIL 3D sowie eine moderne<br />

Straßen- & Tiefbausoftware (B&B<br />

Software) zum Einsatz. Eine leistungsfähige<br />

Büroausstattung und<br />

modernste Hardware hilft dem<br />

sechsköpfigen Team der KWR bei<br />

der Erstellung der gestellten Aufgaben.<br />

Mit Hilfe einer hochwertigen<br />

Wärmebildkamera im Zusammenhang<br />

mit einem neuen E-CAD-Programm<br />

und graphischer Ermittlung<br />

bzw. Visualisierung der Gebäudehülle<br />

können eine kompetente Beratung<br />

der Bauherren in allen Bereichen<br />

der Baupysik erfolgen und<br />

Sanierungsvorschläge unterbreitet<br />

werden. Einen besonderen Schwerpunkt<br />

der KWR stellt die Planung<br />

in der Städtebauförderung und<br />

Dorferneuerung dar. Seit 1990 wurden<br />

und werden so mehr als 30 Gemeinden<br />

in Nordthüringen umfangreich<br />

betreut. Mit Leidenschaft und<br />

der notwendigen Erfahrung wurden<br />

in den vergangenen 20 Jahren mehr<br />

als 1.000 kleine, große, interessante<br />

und wertvolle Projekte in der Freiraumgestaltung<br />

sowie im Hochund<br />

Tiefbau erfolgreich bearbeitet.<br />

Der Kern der Bürophilosophie besteht<br />

darin, stets innovative Baulösungen<br />

mit hoher Qualität zu<br />

liefern und so den anspruchsvollen<br />

Wünschen der Auftraggeber mit<br />

Fachkunde und Ehrlichkeit bezüglich<br />

Kosten- und Terminvereinbarungen<br />

nachhaltig gerecht zu werden.<br />

Mit den Festsetzungen der neuen<br />

HOAI haben wir Ingenieure und<br />

Architekten eine große Verpflichtung<br />

gegenüber der Kostenentwicklung<br />

im Bau und unseren Auftraggebern<br />

übernommen. Dieses Gut sollten<br />

wir allzeit achten.<br />

Sport- & Freizeitanlagen (Sporthaus,<br />

Erschließung & Freiflächengestaltung)<br />

Ver- & Entsorgungsanlagen mit Straßenbau<br />

(Dorferneuerung/Leader+)<br />

Privater Hochbau (Massiv- & Holzrahmenbau)<br />

Dorfentwicklung und Bauleitplanung<br />

(DE Rahmenplan)<br />

Wärmeschutznachweis und Energiepass<br />

(Wärmebildaufnahme)<br />

Planungs- und Ingenieurbüro KWR GmbH<br />

Worbis<br />

Dipl.-Ing. (FH) Edgar Klingebiel<br />

Nordhäuser Straße 30-34<br />

37339 Leinefelde-Worbis<br />

www.kwr-worbis.de<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

Telefon 036074 38511<br />

Fax 036074 38520<br />

E-Mail e.klingebiel@kwr-worbis.de<br />

55


Autobahnbau, Bundesfernstraßenbau<br />

Beratender Ingenieur<br />

Weimar<br />

An wichtigen Verkehrsprojekten beteiligt<br />

Unternehmen<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 in<br />

Weimar hat sich die Ingenieurgruppe<br />

BEB GmbH in herausragender<br />

Weise in den Bereichen Autobahnund<br />

Bundesfernstraßenbau profiliert.<br />

Von der Beratung über die Entwurfsplanung<br />

bis hin zur Baubetreuung<br />

(Bauoberleitung, Bauüberwachung<br />

und Projektsteuerung)<br />

kann unser hochqualifiziertes und<br />

erfahrenes Team alle relevanten Ingenieurleistungen<br />

realisieren. Allein<br />

am wohl anspruchsvollsten Autobahnprojekt<br />

der letzten Jahre, der<br />

Thüringer Waldautobahn (BAB A71/<br />

A73), war die Ingenieurgruppe BEB<br />

mit Planungs- und Baubetreuungsleistungen<br />

auf über 100 km beteiligt.<br />

Entwicklung<br />

Die kontinuierliche und aufstrebende<br />

Entwicklung wird durch die zu -<br />

nehmende Anzahl an Mitarbeitern<br />

und der wachsenden Expansion des<br />

Tätigkeitsfeldes ins Ausland belegt.<br />

Zurzeit hat die Ingenieurgruppe<br />

35 Mitarbeiter. Das Durch schnittsalter<br />

der Mitarbeiter be trägt 39 Jahre.<br />

Alle Mitarbeiter der Ingenieurgruppe<br />

werden regelmä ßig extern<br />

und intern geschult. Es erfolgt eine<br />

regelmäßige Auswertung der Projekte,<br />

um eine qualitäts- und termingerechte<br />

Leistung zu ge währleisten.<br />

Kooperationen<br />

Durch feste Partnerschaften können<br />

wir den gesamten Bereich einer<br />

komplexen Planung und Bauausführung<br />

des Verkehrswegebaus abdecken.<br />

Durch diese partnerschaftliche<br />

Verbundenheit ist unser Unter nehmen<br />

in der Lage, potenzielle Auftraggeber<br />

sachkundig zu beraten, Lösungsvorschläge<br />

anzubieten und<br />

deren Realisierung zu überwachen.<br />

Qualitätssicherung<br />

Mit unserem TÜV-geprüften und zertifizierten<br />

Qualitätsmanagementsystem<br />

können wir unseren Auftrag gebern<br />

eine gleichbleibend hohe Qualität<br />

und Effizienz unserer Leistungen<br />

garantieren.<br />

Referenzen im Ausland<br />

Rostov-am-Don, Russland<br />

Planung eines 91 km langen Abschnittes<br />

der Autobahn M4 von<br />

Moskau nach Rostov-am-Don.<br />

Damaskus, Syrien<br />

Vorplanung des 70 km langen südl.<br />

Autobahnringes von Damaskus<br />

Almati, Kasachstan<br />

Autobahnplanung für einen 20 km<br />

langen Teilabschnitt des neu zu errichtenden<br />

65 km langen Autobahnringes<br />

von Almati<br />

Referenzen PPP<br />

A4 Hörselberge<br />

Ausführungsplanung des 6-streifigen<br />

Neubaus der BAB A4 (22,5 km)<br />

A5 Offenburg-Malsch<br />

Ausführungsplanung des 6-streifigen<br />

Ausbaus der BAB A5 (41 km)<br />

Referenzen Planung/ Projektsteuerung<br />

/ Visualisierung<br />

B88 Ortsumgehung<br />

Rothenstein: Visualisierung des<br />

Endzustandes<br />

S289 Verlegung Neukirchen<br />

Ausführungsplanung/ Visualisierung<br />

für den ca. 5 km langen Neubau<br />

im RQ 10,5<br />

Referenzen BOL / BÜ<br />

A4 Ronneburg-Schmölln<br />

Sechsstreifiger Ausbau der BAB A4<br />

auf einer Länge von 9,6 km<br />

A4 Jagdbergtunnel bei Jena<br />

Sechsstreifiger Neubau der BAB A4<br />

auf einer Länge von 11,6 km<br />

A1 Vechta - Lohne/Dinklage<br />

Sechsstreifiger Ausbau der BAB A1<br />

auf einer Länge von 9,3 km<br />

Ingenieurgruppe BEB GmbH<br />

Dipl.-Ing. Bernhard Blümel<br />

Über der Nonnenwiese 7<br />

99423 Weimar<br />

www.beb-weimar.de<br />

Telefon 03643 74 66 10<br />

Fax 03643 74 66 29<br />

E-Mail kontakt@beb-weimar.de<br />

B88 Ortsumgehung Rothenstein, Visualisierung<br />

BAB A4 Jagdbergtunnel, Bauüberwachung und PR-Arbeit<br />

BAB A1 Vechta, Bauüberwachung<br />

Autobahnkreuz Almati, Vorplanung und Visualisierung<br />

56 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Hochbau, Tiefbau, Wasser, Abwasser, Verkehr<br />

Beratender Ingenieur<br />

Suhl<br />

Generalplanung als Chance<br />

Es gibt wohl nur wenige Unternehmen<br />

in <strong>Thüringen</strong> oder Sachsen,<br />

die von sich sagen können, die Krise<br />

habe sie nicht erreicht. Deshalb<br />

ist es umso erfreulicher, dass dem<br />

Architektur- und Ingenieurbüro<br />

HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER<br />

mit Sitz in Suhl sogar ein Neustart<br />

in 2010 gelungen ist.<br />

1990 gründete das bayerische Unternehmen<br />

BAURCONSULT in Suhl,<br />

Jena und Crimmitschau seine ostdeutschen<br />

Niederlassungen. Diese<br />

entwickelten sich in fast 20 Jahren<br />

überraschend gut und konnten in<br />

2009 eine durchweg positive Bilanz<br />

ziehen. Im Interesse der regional<br />

tätigen Kundschaft entschloss<br />

sich der Thüringer Mitinhaber<br />

Jens Hoffmann, seinen Firmenanteil<br />

auszugliedern und gemeinsam<br />

mit führenden Mitarbeitern aus den<br />

ostdeutschen Niederlassungen ein<br />

neues Unternehmen zu gründen.<br />

So entstand ab 1. Januar 2010 das<br />

Architektur- und Ingenieurbüro<br />

HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER.<br />

Zum Jahresbeginn <strong>2011</strong> wurde die<br />

Partnerschaft um einen dritten<br />

Partner, Felix Harbig, mit seinem<br />

Erfurter Büro erweitert. Felix Harbig<br />

ist Architekt und seit über 10 Jahren<br />

freiberuflich in Erfurt tätig. Damit<br />

gehört HOFFMANN.SEIFERT.<br />

PARTNER mit 70 Mitarbeitern inkl.<br />

40 Architekten und Ingenieuren<br />

bereits zu den größeren Planungsbüros<br />

in den neuen Bundesländern.<br />

Neben dem Stammhaus in Suhl,<br />

gibt es mit Crimmitschau, Erfurt,<br />

Leipzig, Hildburghausen, Oberweißbach<br />

und Jena weitere Niederlassungen<br />

in <strong>Thüringen</strong> und Sachsen.<br />

Die breitgefächerte Kompetenz des<br />

Büros gilt als großes Plus. Durch<br />

die Leistungsbereiche Architektur,<br />

Städtebau, Technische Ausrüstung,<br />

Tragwerksplanung, Wasserversorgung,<br />

Abwasserbehandlung, Verkehrsanlagen,<br />

Umwelttechnik und<br />

Landschaftsplanung können Auftraggebern<br />

alle Leistungen aus<br />

einer Hand selbst für komplexe<br />

Projekte angeboten werden. Gerade<br />

in letzter Zeit ist die Nachfrage<br />

nach ganzheitlichen Planungsstrategien<br />

– der Generalplanung<br />

– wieder besonders stark.<br />

Für qualifizierten Nachwuchs sorgt<br />

das Büro selbst. Seit 1990 werden<br />

ununterbrochen Lehrlinge ausgebildet,<br />

derzeit sind es fünf Lehrlinge.<br />

Weiter bestehen Ausbildungskooperationen<br />

mit der Fachhochschule<br />

Adam Ries in Erfurt, der<br />

Fachhochschule für Bau, Wirtschaft<br />

und Verkehr in Gotha und mit der<br />

TU Dresden sowie der Akademie<br />

in Glauchau.<br />

Nachdem bereits 2009 erheblich<br />

in die Büroinfrastruktur investiert<br />

worden ist, wurde 2010 mit der<br />

Anschaffung modernster Hardund<br />

Software noch einmal kräftig<br />

nachgelegt.<br />

Für das gerade bei der Neugründung<br />

entgegengebrachte Vertrauen<br />

möchten sich Jens Hoffmann,<br />

Thomas Seifert und Felix Harbig<br />

im Namen aller Mitarbeiter von<br />

HSP bei allen Kunden und Partnern<br />

herzlich bedanken.<br />

HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER<br />

architekten und ingenieure<br />

Jens Hoffmann<br />

Rennsteigstraße 10<br />

98528 Suhl<br />

www.hsp-plan.de<br />

Telefon 03681 44 88-0<br />

Fax 03681 44 88-32<br />

E-Mail info@hsp-plan.de<br />

Betonsanierung der Filterhalle Wienrode<br />

Natursteinmauer für die Schwarza, Schwarzatal<br />

Pumpenstaffel der Trinkwasseraufbereitung, Scheibe-Alsbach<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

57


Bauplanung, Planung Haustechnik, Bauüberwachung, Energieberatung, Fachplanung für Brandmeldeanlagen<br />

Beratender Ingenieur<br />

Jena<br />

Gut durchdacht<br />

Das Dienstleistungsangebot<br />

des Planungsbüros IBA GmbH<br />

zeichnet sich durch allumfassende<br />

Planungsleistungen aus. Dabei<br />

bieten wir dem Bauherrn sowohl<br />

die Architektenleistungen und<br />

die Planung der vollständigen<br />

Gebäudetechnik als auch die<br />

Bauüberwachung für das gesamte<br />

Gebäude sowie die Sicherheitsund<br />

Gesundheitsschutzkoordination<br />

aus einer Hand an. Somit kann<br />

eine maximale Kosten-, Qualitäts-,<br />

Termin- und Rechtssicherheit gewährleitet<br />

werden, in die neue Erkenntnisse<br />

und Erfahrungen aus der<br />

täglichen Arbeit stetig einfließen.<br />

Schwerpunkte unserer Arbeit sind<br />

die Erbringung aller notwendigen<br />

Planungsleistungen für Krankenhäuser,<br />

Kliniken und Pflegeheime,<br />

Kindereinrichtungen, Industrieund<br />

Gewerbebau, Wohngebäude,<br />

Bürogebäude sowie Bauen im<br />

Bestand.<br />

In Zusammenarbeit mit langjährigen<br />

Partnern aus den Fachbereichen<br />

Statik, Tiefbau und Landschaftsarchitektur<br />

wird unser Leistungsangebot<br />

als Generalplaner<br />

abgerundet.<br />

IBA GmbH INGENIEURE ARCHITEKTEN<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jens Fischer (GF),<br />

Dipl.-Ing. Kay Otto (GF)<br />

Leistungsprofil<br />

Planung, Betreuung und Überwachung<br />

von Objekten in den<br />

Bereichen:<br />

- Wohnungsbau<br />

- Industriebau<br />

- Institute und Bürobauten<br />

- Krankenhäuser und klinische<br />

Einrichtungen<br />

- Sozialbauten wie Kindergärten,<br />

Pflegeheime, Hospize<br />

- Erstellung von Energieausweisen<br />

- Sicherheits- und Gesundheitsschutzpläne<br />

Ein wichtiges Referenzprojekt stellt<br />

der Neubau der VACOM-Fertigungshalle<br />

in Großlöbichau dar, das<br />

aus einer Produktionshalle für die<br />

Herstellung von Zulieferteilen aus<br />

Edelstahl für Vakuum-Komponenten<br />

und -Messtechnik besteht und<br />

einem Betriebsgebäude, dessen<br />

Architektur als Würfel konzipiert<br />

ist, der an den „CF-Kubus“, ein<br />

Produkt des Bauherrn, erinnert<br />

und somit werbewirksam in Form<br />

und Farbe bis zur Bundesstraße<br />

wirkt. Auch die technischen Anlagen<br />

Heizung, Lüftung, Sanitär und<br />

Elektro wurden durch IBA geplant.<br />

Fischergasse 10<br />

07743 Jena<br />

www. iba-jena.de<br />

Kooperationen/Referenzen<br />

• Alere Technologies GmbH<br />

• ASKLEPIOS Kliniken GmbH<br />

• AWO Kreisverband Jena-<br />

Weimar e. V.<br />

• Baskets Jena GmbH<br />

• Jenaer Baugenossenschaft eG<br />

• Jenapharm GmbH & Co. KG<br />

• jenawohnen GmbH<br />

• Katholisches Pfarramt Jena<br />

• Kommunale Immobilien Jena<br />

• Kommunalservice Jena<br />

• Max-Planck-Gesellschaft zur<br />

Förderung der Wissenschaften<br />

e. V.<br />

• OBI Markt Jena<br />

• SCHOTT AG – SCHOTT<br />

Jenaer Glas GmbH<br />

• Stadtwerke Jena<br />

• Stahlwerk <strong>Thüringen</strong><br />

• Streicher GmbH Tief- und<br />

Ingenieurbau Jena<br />

• Thüringer Landesamt für<br />

Bau und Verkehr<br />

• UNITAS Leipzig eG<br />

• Universitätsklinikum Jena<br />

• VACOM Vakuum Komponenten<br />

& Messtechnik GmbH<br />

• Wohnungsbaugenossenschaft<br />

„Glück Auf“ Gera eG<br />

Telefon 03641 59570<br />

Fax 03641 595715<br />

E-Mail info@iba-jena.de<br />

VACOM-Fertigungshalle: Vom Beginn der Bauarbeiten bis zur Nutzung vergingen gerade einmal sieben Monate.<br />

Effektive Kombination von Form und<br />

Funktion.<br />

Außergewöhnliche Architektur: Ein Bauteil aus der Produktion von VACOM als übergroßes<br />

Wahrzeichen des neuen Gebäudes.<br />

58 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Kommunaler Tief- und Straßenbau, Gewässerplanung, naturnaher Gewässerausbau<br />

Beratender und bauvorlagenberechtigter Ingenieur<br />

Rudolstadt<br />

Herausforderung EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

Das Ingenieurbüro für Bauplanung<br />

und Umweltschutz - IBU wurde am<br />

15. Juni 1990 vom Inhaber Dipl.-<br />

Ing. (TU) Karl-Heinz Bartl in Rudolstadt<br />

gegründet. Kommunaler Tiefbau,<br />

Straßen- und Wegebau, Gewässerplanung,<br />

naturnaher Gewässerausbau<br />

und ländliche Entwicklung<br />

sind das Leistungsprofil<br />

des freiberuflichen Unternehmens.<br />

In über 20 Jahren Zusammenarbeit<br />

mit Kommunen, Verbänden und<br />

Ämtern hat sich das Ingenieurunternehmen,<br />

bestehend aus<br />

Diplomingenieuren, Architekten,<br />

Technikern und Zeichnern, zu<br />

einem zuverlässigen und gefragten<br />

Ingenieurdienstleister entwickelt.<br />

Von der Beratung über Planung,<br />

Ausschreibung und Bauüberwachung<br />

wird eine Komplettleistung<br />

mit hohem Qualitätsanspruch<br />

(zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO<br />

9001:2008) erbracht. Qualifizierte<br />

Mitarbeiter und modernste Planungs-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

gewährleisten eine hohe Qualität<br />

der Planung und Flexibilität<br />

sowie Effizienz in der Bearbeitung.<br />

Die ständige Qualifizierung und<br />

Weiterbildung aller Mitarbeiter<br />

ist dabei ein selbstverständliches<br />

Muss.<br />

Mehr als 100 Städte und Gemeinden<br />

wurden bisher bei verschiedensten<br />

Maßnahmen betreut. Über<br />

50 Orte und Ortsteile wurden im<br />

Rahmen der Dorferneuerung betreut,<br />

75 km ländliche Wege geplant<br />

und in der Bauausführung<br />

überwacht, ebenso dutzende Kilometer<br />

Kanäle und Trinkwasserleitungen.<br />

Gewässerentwicklungsplanungen,<br />

Bebauungs- und<br />

Flächennutzungspläne sowie naturschutzrechtliche<br />

und wasserrechtliche<br />

Genehmigungsplanungen<br />

sind ebenfalls Bestandteil des<br />

Leistungsumfangs.<br />

Geschätzt wird das Ingenieurbüro<br />

für seine Kenntnisse im komplizierten<br />

Dschungel des Fördermittelmanagements,<br />

steht und fällt doch<br />

so manches Vorhaben mit der Sicherung<br />

der finanziellen Mittel.<br />

Im Mai 2010 wurde Dipl.-Ing. (TU)<br />

K.-H. Bartl in die Fachliste der Gewässerfachleute<br />

aufgenommen.<br />

Grundlage dafür sind der Studienabschluss<br />

als Dipl.–Ing. für Was-<br />

serbau an der TU Dresden und die<br />

langjährige Berufserfahrung auf<br />

diesem Gebiet.<br />

Das Ingenieurbüro stellt sich den<br />

Anforderungen der perspektivischen<br />

Entwicklung auf dem Gebiet<br />

der erneuerbaren Energien<br />

und nachwachsenden Rohstoffe.<br />

Innovative Ingenieurtechnik im<br />

ländlichen Raum wird als Chance<br />

einer zukunftsfähigen Entwicklung<br />

im ländlich geprägten <strong>Thüringen</strong><br />

verstanden und soll auch<br />

künftig die Grundlage des Ingenieurbüros<br />

sein.<br />

Der Planungsschwerpunkt der<br />

kommenden Jahre wird u. a. im<br />

Bereich der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

und des naturnahen<br />

Gewässerausbaus gesehen.<br />

Hier verfügt das Ingenieurunternehmen<br />

bereits über zahlreiche<br />

Referenzen.<br />

Erste Schritte zur weltweiten Vermarktung<br />

von Ingenieurleistungen<br />

im ländlichen Raum wurden in<br />

den Jahren 2007/2008 unternommen<br />

und weitere sollen folgen.<br />

Ingenieurbüro IBU<br />

Bauplanung und Umweltschutz<br />

Dipl.-Ing. (TU) Karl-Heinz Bartl<br />

Am Wachtelberg 10<br />

07407 Rudolstadt<br />

www.ibu-bartl.de<br />

Telefon 03672-412742<br />

Fax 03672-413421<br />

E-Mail ibu-bartl@t-online.de<br />

Rückbau Wehranlage „Katzewehr“ in Katzhütte<br />

– vorher ...<br />

Gewässerentwicklungsplan Gemeinde Katzhütte<br />

Rückbau Wehranlage „Katzewehr“ in Katzhütte<br />

– nachher<br />

Sanierung Wasserkraftanlage, Katzhütte<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

59


Verkehrsanlagen, Siedlungswasserwirtschaft, Raumplanung und Umwelt<br />

Beratender und bauvorlagenberechtigter Ingenieur<br />

Erfurt<br />

Ingenieurdienstleistungen aus einer Hand<br />

Seit 25 Jahren bieten wir als Unternehmen<br />

von der vorbereitenden<br />

Studie über die Objektplanung bis<br />

zur Ausführungsbetreuung ganzheitliche<br />

Leistungen in den Schwerpunktbereichen<br />

Verkehrsanlagen,<br />

Siedlungswasserwirtschaft, Städtebau<br />

und Raumplanung an. Die<br />

Stärken der igr AG in der Umweltschutz-<br />

und Energieeffizienzberatung<br />

werden durch Kommunen<br />

und Privatinvestoren zunehmend<br />

stark nachgefragt.<br />

Durch Projekte, die in jeder Phase<br />

durchdacht sind, eine Kommunikation,<br />

die Freude macht und unsere<br />

innovativen Ideen sparen unsere<br />

Kunden viel Zeit und Geld.<br />

Die igr AG agiert mit dieser Herangehensweise<br />

erfolgreich von mehreren<br />

Standorten aus: Mit der Niederlassung<br />

Erfurt ist die igr AG<br />

seit 1991 in der thüringischen Landeshauptstadt<br />

vertreten. Die Mitarbeiter<br />

der Niederlassung gehören<br />

als Team zu den rund 100 Mitarbeitern<br />

der igr AG. Neben dem<br />

Stammsitz im rheinland-pfälzischen<br />

Rockenhausen, ist das Unternehmen<br />

mit Niederlassungen und Projektbüros<br />

auch in Berlin, Bitburg,<br />

Leipzig, München, Niederstetten,<br />

Rheinmünster und im kroatischen<br />

Zagreb vor Ort. Projektleiter der<br />

igr AG sind als Projektmanagementfachleute<br />

(gpm) zertifiziert<br />

und arbeiten projektübergreifend<br />

zusammen.<br />

Zum ganzheitlichen Ansatz der igr<br />

AG gehört auch, dass sie ihre Fachleute<br />

dort einsetzt, wo sie ihre Erfahrungen<br />

am besten einbringen<br />

können. Mit dieser Herangehensweise<br />

haben wir uns als Ingenieurdienstleister<br />

u. a. zu einem der<br />

führenden Anbieter in Deutschland<br />

für die Planung und Bauüberwachung<br />

von Flughäfen entwickelt.<br />

Erfurter Mitarbeiter wirken erfolgreich<br />

an Großprojekten der igr AG<br />

(z. B. Entwicklung der Flughäfen<br />

Leipzig und Berlin) sowie an<br />

interessanten Vorhaben in Kroatien<br />

und Albanien mit.<br />

Mit ihrem fachübergreifenden Ansatz<br />

– dazu gehört zum Beispiel<br />

auch anerkannte Fachkompetenz<br />

in den Bereichen Bauleitplanung,<br />

Umweltschutz, Vermessung und<br />

SiGeKoordination – hat die igr AG<br />

viele Tiefbauprojekte in <strong>Thüringen</strong><br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

Besonders erfolgreich ist die igr AG<br />

in <strong>Thüringen</strong> bei der Umsetzung<br />

von komplexen Erschließungsmaßnahmen<br />

(Planung und Baubetreuung).<br />

Herausragende Beispiele sind<br />

das Industriegebiet „A71-Geraberg“,<br />

der Industrie- und Gewerbepark<br />

„An der Salzbrücke“ in Ritschenhausen<br />

und die Erschließung<br />

des Gefahrenabwehrzentrums II in<br />

der Landeshauptstadt Erfurt.<br />

Studien zu Themen der kommunalen<br />

Ver- und Entsorgung, der Energieversorgung,<br />

Generalentwässerungspläne/Abwasserbeseitigungskonzepte<br />

sowie die Vorbereitung<br />

und Umsetzung von Vorhaben der<br />

Kanalsanierung, der Trinkwasserversorgung<br />

und Abwasserbehandlung<br />

werden erfolgreich bearbeitet.<br />

Aufträge der Straßenbauverwaltung<br />

für Ausbau und Instandsetzung<br />

des Bundes- und Landesstraßennetzes<br />

und ortstypisch<br />

gestaltete Verkehrsanlagen in<br />

Städten und Gemeinden gehören<br />

einschließlich der Moderation von<br />

Entscheidungsprozessen und der<br />

Betreuung von Förderanträgen<br />

zum Leistungsspektrum.<br />

igr AG<br />

Werner Andreas, Hubert Bruch,<br />

Bernd Piechottka, Veit Bachmann<br />

Hohenwindenstraße 14<br />

99086 Erfurt<br />

www.igr.de<br />

Telefon 0361 7439-0<br />

Fax 0361 7439-100<br />

E-Mail info@ef.igr.de<br />

Kanalsanierung Hugo-John-Straße, Erfurt<br />

Erweiterung Grabower Straße, Magdeburg<br />

Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />

Freianlagen Kindertagesstätte, Marinroda<br />

60 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Objektplanung, Tragwerksplanung, Bautechnische Prüfungen, Gutachten<br />

Beratende Ingenieure<br />

Erfurt<br />

Regional und international engagiert<br />

Krebs und Kiefer, Beratende Ingenieure<br />

für das Bauwesen, sind<br />

seit über sechzig Jahren bundesweit<br />

und international in allen<br />

Bereichen des Bauwesens tätig.<br />

Ca. 300 Mitarbeiter, davon etwa<br />

170 Ingenieure, stehen an 10 Standorten<br />

in ganz Deutschland für Planungs-<br />

und Bauüberwachungsaufgaben<br />

bereit. Durch die enge<br />

Zusammenarbeit der einzelnen<br />

Büros können wir permanent auf<br />

das gesamte Erfahrungs- und Personalpotenzial<br />

zurückgreifen. Eine<br />

termingerechte und ortsbezogene<br />

Bearbeitung ist für uns selbstverständlich.<br />

Die 10 Standorte werden projektbezogen<br />

durch weitere Büros ergänzt,<br />

um schnell und flexibel auf<br />

die Anforderungen unserer Kunden<br />

reagieren zu können.<br />

International haben wir Büros oder<br />

Beteiligungsgesellschaften in<br />

Algier, Skopje und Tunis. Darüber<br />

hinaus bearbeiten wir anspruchsvolle<br />

Projekte in Bosnien-Herzegowina,<br />

Luxemburg, Rumänien, Russland<br />

und in der Ukraine.<br />

Alle Gesellschaften sind nach ISO<br />

9001 zertifiziert.<br />

Unser Ziel ist es, durch qualifizierte,<br />

termingerechte und persönlich<br />

engagierte Leistungen zu überzeugen.<br />

So wollen wir immer aufs<br />

Neue den Grundstock für eine<br />

langjährige Zusammenarbeit und<br />

Partnerschaft mit unseren Auftraggebern<br />

legen.<br />

Es gehört zu unseren besonderen<br />

Fähigkeiten, alle Aspekte eines<br />

Projektes – technische und wirtschaftliche<br />

– zu einem stimmigen<br />

Ganzen zusammenzufügen.<br />

Wir bringen alle am Projekt Beteiligten<br />

an einen Tisch und verknüpfen<br />

sämtliche Leistungen zu einem<br />

Ganzen. Dabei schauen wir immer<br />

über den Tellerrand einer Aufgabenstellung<br />

hinaus, betrachten<br />

die Wirkung unserer Projekte<br />

auf andere Fachgebiete, auf die<br />

Umwelt und den städtebaulichen<br />

Kontext.<br />

Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit<br />

sind neben der Erreichung<br />

von ökologischen Zielen wichtiges<br />

Merkmal unserer Projektbearbeitung.<br />

Krebs und Kiefer, Erfurt, hat 1991<br />

seine Tätigkeit aufgenommen und<br />

beschäftigt zurzeit 16 Mitarbeiter.<br />

Wir sind schwerpunktmäßig im<br />

Rahmen der Objekt- und Tragwerksplanung<br />

für Ingenieurbauwerke<br />

und der Tragwerksplanung<br />

für Hochbauten tätig. Im Bundesland<br />

<strong>Thüringen</strong> haben wir bei zahllosen<br />

Bauvorhaben die Objektund<br />

Tragwerksplanung oder die<br />

bautechnische Prüfung durchgeführt.<br />

Unsere Leistungen<br />

- Gesamtplanungen<br />

- Objektplanung Ingenieurbauwerke<br />

und Verkehrsanlagen<br />

- Tragwerksplanung Ingenieurbauwerke<br />

und Hochbau<br />

- Bautechnische Prüfungen<br />

- Bauüberwachung und Bauoberleitung<br />

- Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination<br />

- Gutachten, Brückenprüfungen<br />

- Projektsteuerung und<br />

Vertragsmanagement<br />

KREBS UND KIEFER<br />

Beratende Ingenieure für das Bauwesen<br />

GmbH<br />

Am Seegraben 2<br />

99099 Erfurt<br />

www. kuk.de<br />

Telefon 0361 42064-0<br />

Fax 0361 42064-12<br />

E-Mail kuk@ef.kuk.de<br />

Beitrag zum Realisierungswettbewerb Rathausbrücke und Umfeld Erfurt (zusammen mit Heinisch Landschaftsarchitekten Gotha). Der<br />

Beitrag erhielt die beste Bewertung von der Jury.<br />

Schmalkaldetalbrücke, B 19: Objekt- und<br />

Tragwerksplanung, Ausschreibung<br />

Umbau Hauptbahnhof Erfurt: Bautechnische<br />

Prüfungen und bauaufsichtliche Kontrollen<br />

Brücke über die Gera in Erfurt-Gispersleben:<br />

Objekt- und Tragwerksplanung.<br />

<strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong> | <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong><br />

61


Tragwerksplanung, Hoch- und Tiefbau, Straßen- und Ingenieurbau, Versorgungsbau<br />

Beratender Ingenieur<br />

Gräfenthal<br />

Für die Zukunft gewappnet<br />

Qualität spielt für die Bauplanungsbüro<br />

Wohlfarth GmbH schon seit<br />

ihrer Gründung im Mai 1990 eine<br />

große Rolle. Nicht umsonst ist das<br />

Qualitätsmanagementsystem des<br />

Unternehmens schon seit über neun<br />

Jahren zertifiziert.<br />

Mit neun Mitarbeitern realisiert das<br />

Team um Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />

David Scheidig und Prokuristin Dipl.-<br />

Ing. Brit Wohlfarth das gesamte<br />

bauplanerische Leistungsspektrum<br />

rund um die Tragwerksplanung, den<br />

Hoch- und Tiefbau, Ingenieurbau<br />

und auch den Versorgungsbau.<br />

Mit den hohen Ansprüchen an die<br />

eigenen Leistungen hat sich das Unternehmen<br />

in den zurückliegenden<br />

zwanzig Jahren einen ausgezeichneten<br />

Ruf erworben. Dies wird<br />

nicht zuletzt bei einem Blick in die<br />

Auftragsbücher erkennbar. Hier findet<br />

man das Thüringer Landesamt<br />

für Bau und Verkehr ebenso, wie die<br />

Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau,<br />

die Katholische Hospitalvereinigung<br />

<strong>Thüringen</strong>, die <strong>Thüringen</strong> Kliniken<br />

„Georgius Agricola“, das Hufeland<br />

Klinikum Bad Langensalza oder die<br />

MEDINOS Kliniken des Landkreises<br />

Sonneberg.<br />

Diese Aufzählung macht auch deutlich,<br />

dass es sich bei der Bauplanungsbüro<br />

Wohlfarth GmbH um ein<br />

Unternehmen handelt, bei dem die<br />

Vorhaben der Träger von Gesundheitseinrichtungen<br />

in den besten<br />

Händen sind. Beim Neubau des<br />

Kreiskrankenhauses Sonneberg beispielsweise<br />

realisierte das Wohlfarth-Team<br />

im 3. und 4. Bauabschnitt<br />

die gesamte Tragwerksplanung und<br />

bei der Sanierung sowie Erweiterung<br />

der MEDINOS-Kliniken Sonneberg<br />

konnte das Gräfenthaler Bauplanungsbüro<br />

seine Auftraggeber<br />

bei der Tragwerksplanung für den<br />

Umbau des Angiographie-Bereiches<br />

überzeugen.<br />

Auch im Bereich Straßen- und Ingenieurbau<br />

ist die Bauplanungsbüro<br />

Wohlfarth GmbH ein bewährter<br />

Partner bei Baumaßnahmen im<br />

Freistaat <strong>Thüringen</strong>. Zu den Auftraggebern<br />

zählen unter anderem das<br />

Straßenbauamt Mittelthüringen, die<br />

Thüringer Staatsbauämter, mehrere<br />

Städte und Gemeinden, Wasser- und<br />

Abwasserzweckverbände sowie<br />

zahlreiche private Bauherren. Im<br />

Rahmen der Tiefbauplanungen engagiert<br />

sich das Unternehmen be-<br />

sonders auf dem Gebiet der Dorferneuerung.<br />

Straßenbaumaßnahmen<br />

für die Dorferneuerungen wie die<br />

in Lichtentanne, Kleinneundorf und<br />

Probstzella sind praktische Beispiele<br />

für eine zielorientierte und wirtschaftliche<br />

Planung der Baumaßnahmen.<br />

Eine Vielzahl von Brücken<br />

mit Stützweiten bis 20 Meter sind<br />

im Landkreis Saalfeld – Rudolstadt<br />

und darüber hinaus mit dem technischen<br />

Know-how des Büros neu<br />

entstanden oder saniert worden.<br />

Teilweise wurden die Bauvorhaben<br />

als Gesamtplanung und mit Übernahme<br />

der Bauleitung betreut.<br />

Das Unternehmen ist, über seine<br />

Kernaufgaben als Tragwerksplaner<br />

und Tiefbauer hinaus, kompetenter<br />

Berater auch auf Gebieten des Umweltschutzes,<br />

der Energieeinsparung<br />

und Betriebskosten. Mit Fachkompetenz<br />

und Kreativität wird sich<br />

die Bauplanungsbüro Wohlfarth<br />

GmbH auch in den kommenden<br />

Jahren diesen Herausforderungen<br />

stellen.<br />

Bauplanungsbüro Wohlfarth GmbH<br />

Dipl.-Ing. David Scheidig,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Brit Wohlfarth<br />

Probstzellaer Straße 16b<br />

98743 Gräfenthal<br />

www.bpwo.de<br />

Telefon 036703 880-0<br />

Fax 036703 880-50<br />

E-Mail bpwo@bpwo.de<br />

Neubau Krankenhaus, Rudolstadt<br />

Neubau Ärztehaus, Piesau<br />

Neubau Ringschluss „Hohe Straße“, Probstzella<br />

62 <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2011</strong> | <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong>


Der Wert eines Dialogs<br />

hängt vor allem von der Vielfalt der<br />

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zu Politik, Wirtschaft, Tourismus,<br />

Sport und Kultur.


Die schöne Freiheit für das Wesentliche<br />

Seit 2008 erstrahlt das vom Bildungswerk BAU Hessen-<strong>Thüringen</strong> e.V. sanierte Schloss<br />

Ettersburg in neuem Glanz. Das im 18. Jh. erbaute Ensemble steht seit 1998 auf der<br />

Weltkulturerbeliste der UNESCO. Der frühere Musenhof Anna Amalias, das dezente<br />

Jagdschloss, das schon Großherzog Carl Alexander zu einem Refugium freier Geister<br />

machen wollte, ist traditionell verbunden mit Klausur, Gestaltungswille, Konzentration,<br />

zugleich mit ästhetischer Lebensfreude - und weitsichtiger Inspiration. In Würdigung der<br />

spannungsreichen Geschichte werden hier Forschung, Kunst, akademisches Gespräch,<br />

politischer Austausch und heitere Geselligkeit neu zusammengeführt.<br />

Bauhaus Akademie Tagungsort und Restaurant<br />

Moderne Bildung trifft auf historische Aura.<br />

Um den hohen Anforderungen an Führungskräfte<br />

Rechnung zu tragen und die<br />

Zukunftsfähigkeit aller am Baugeschehen<br />

Beteiligten zu sichern, setzt die Bauhaus<br />

Akademie auf anspruchsvolle Fortbildung<br />

für Akademiker. Sowohl in der Bauplanung<br />

und -ausführung als auch im Baumanagement<br />

liegen die Schwerpunkte der anforderungsbedingten<br />

Qualifizierung. Mit namhaften<br />

Referenten und in enger Kooperation<br />

mit der <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Thüringen</strong><br />

will die Bauhaus Akademie auch international<br />

Wirkung entfalten. Sie steht für die<br />

Perspektiven des deutschen Bauwesens,<br />

bringt Fachkräfte interdisziplinär zusammen.<br />

An der Bauhaus Akademie finden<br />

Bauherren, Planer und Bauleiter, kommunale<br />

Entscheider und Wohnungswirtschaftler<br />

ein aktuelles Fortbildungsangebot.<br />

Für Konferenzen und Seminare finden Sie<br />

hier vollkommene Bedingungen: neueste<br />

Technik und individuelle Betreuung sorgen<br />

für einen reibungslosen Ablauf Ihrer Veranstaltung.<br />

Die Tagungsatmosphäre ist<br />

nicht nur angenehm und produktiv, sie ist<br />

professionell. Und natürlich schafft der<br />

Charme des Ortes den exklusiven Rahmen<br />

für Festlichkeiten aller Art: auf Schloss<br />

Ettersburg trifft zurückhaltende Eleganz<br />

auf Funktionalität. Tagen oder feiern und<br />

übernachten! Schloss Ettersburg verfügt<br />

über 23 Zimmer und fünf Suiten, eingerichtet<br />

im zeitlosen Stil. Exzellente Menüs,<br />

gutbürgerliche Gerichte, hausgebackener<br />

Kuchen, feine Snacks: die hauseigene<br />

Gastronomie hat einen hohen Anspruch<br />

an Qualität und Service.<br />

Schloss Ettersburg<br />

Am Schloss 1<br />

99439 Ettersburg<br />

Telefon: 03643 742 84 20<br />

E-Mail: info@schlossettersburg.de<br />

www.schlossettersburg.de<br />

B A U H A U S<br />

A K A D E M I E<br />

S C H L O S S<br />

ETTERSBURG<br />

European Academy<br />

of Construction<br />

Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Am Schloss 1<br />

99439 Ettersburg<br />

Telefon: 03643 74 284 17<br />

E-Mail: info@bauhausakademie.de<br />

www.bauhausakademie.de<br />

Gewehrsaal<br />

Kaminzimmer<br />

Schlosshof

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