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Dokumentation Fachtagung Wissen schaf(f)t Teilhabe - Integration ...

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<strong>Fachtagung</strong> l <strong>Wissen</strong> <strong>schaf</strong>(f)t <strong>Teilhabe</strong><br />

<strong>Integration</strong> und Sport<br />

18. Juni 2012<br />

in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen<br />

beim Bund Berlin


Inhaltsverzeichnis<br />

l Einleitung<br />

Willkommens- und Anerkennungskultur im Sport l <strong>Fachtagung</strong> diskutiert Rolle<br />

des Vereinssports für <strong>Integration</strong> und gesell<strong>schaf</strong>tliche <strong>Teilhabe</strong> .....................................4<br />

l Tagungsprogramm ..................................................................................................6<br />

l GRUSSWORTE l<br />

l Werner Stürmann, Abteilungsleiter Sport/Sportstätten im Ministerium<br />

für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Nordrhein-Westfalen ................................7<br />

l Gabriele Hauser, Abteilungsleiterin Migration, <strong>Integration</strong> und Flüchtlinge<br />

im Bundesministerium des Innern ...............................................................................10<br />

l Walter Schneeloch, Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und<br />

Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes ..............................................12<br />

l Impulsvortrag Prof. Braun<br />

<strong>Integration</strong> und Sport – acht Thesen zu einer ambivalenten Debatte ...........................14<br />

l ERGEBNISSE UND PRÄSENTATIONEN DER WORKSHOPS l<br />

Workshops 1 l <strong>Integration</strong> und Sport – Zielgruppen und Beteiligungsformen<br />

im organisierten Sport ................................................................................................18<br />

Workshops 2 l Kooperation und Vernetzung als Schlüssel zum Erfolg! ....................... 22<br />

Workshops 3 l Zusammenarbeit von Sportvereinen und Ganztagsschulen in<br />

regionalen Bildungsland<strong>schaf</strong>ten und -netzwerken ..................................................... 26<br />

Workshops 4 l Evaluation als Instrument der Sportentwicklung?<br />

Interkulturelle Öffnung im Blickpunkt ......................................................................... 32<br />

Workshops 5 l Migrantenorganisationen im Sport als Normalfall<br />

zivilgesell<strong>schaf</strong>tlicher Selbstorganisation – Eine aktuelle Studie .................................... 36<br />

l Abschliessende Podiumsdiskussion<br />

Sport braucht <strong>Integration</strong> – <strong>Integration</strong> braucht Sport: Zukunftsfragen ....................... 40<br />

l Liste der Teilnehmenden ...................................................................................... 43<br />

Inhaltsverzeichnis l 3


Willkommens- und Anerkennungskultur im<br />

Sport <strong>Fachtagung</strong> diskutiert Rolle des Vereinssports für <strong>Integration</strong> und<br />

gesell<strong>schaf</strong>tliche <strong>Teilhabe</strong><br />

Möglichkeiten und Grenzen der <strong>Integration</strong> durch<br />

Sport standen im Mittelpunkt der <strong>Fachtagung</strong> „<strong>Wissen</strong><br />

<strong>schaf</strong>(f)t <strong>Teilhabe</strong> – <strong>Integration</strong> und Sport“. Sie war eine<br />

gemeinsame Initiative des Bundesamts für Migration<br />

und Flüchtlinge, des Deutschen Olympischen Sportbundes,<br />

der Humboldt-Universität zu Berlin, des Landessportbundes<br />

Nordrhein-Westfalen, des Ministeriums<br />

für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen, der Stiftung Mercator sowie der<br />

Heinz Nixdorf Stiftung.<br />

Vertreter/innen aus Fachwissen<strong>schaf</strong>t, Sportverbänden<br />

sowie Sportvereinen, Politik und Verwaltung, <strong>Integration</strong>sförderung,<br />

der Bildungs- und Jugendarbeit nahmen<br />

an der <strong>Fachtagung</strong> teil. Sie wollten vor allem aktuelle<br />

fachwissen<strong>schaf</strong>tliche Erkenntnisse und praxisbezogene<br />

Erfahrungen zu den Möglichkeiten und Grenzen der<br />

gesell<strong>schaf</strong>tlichen <strong>Integration</strong> und <strong>Teilhabe</strong> durch Sport<br />

diskutieren. Durch das Programm führte die ZDF-Moderatorin<br />

Dunja Hayali.<br />

Grundlage der Tagung waren wissen<strong>schaf</strong>tliche Erkenntnisse<br />

und praktische Erfahrungen der letzten Jahre: zum<br />

einen aus dem bundesgeförderten Programm „<strong>Integration</strong><br />

durch Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

sowie aus dem Projekt „spin – Sport interkulturell“<br />

des Landessportbundes NRW und der Sportjugend<br />

NRW, das von der Stiftung Mercator und der Heinz<br />

Nixdorf Stiftung gefördert und durch das Jugendministerium<br />

NRW und das Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge unterstützt wird. Zum anderen aus diversen<br />

Forschungsprojekten der Humbodt-Universität zu Berlin,<br />

wie zum Beispiel dem Forschungsprojekt „Migrantenorganisationen<br />

mit sportbezogenen Handlungsfeldern“,<br />

das die Humboldt Universität zu Berlin im Auftrag des<br />

Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und gefördert<br />

durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

durchgeführt hat. Erstmalig wurden im Rahmen der<br />

Veranstaltung Ergebnisse aus diesem Projekt der Fachöffentlichkeit<br />

vorgestellt. „Pluralität und Dynamik sind aus<br />

einer demokratiepolitischen Perspektive wünschenswerte<br />

Prozesse moderner Zivilgesell<strong>schaf</strong>ten. Insofern<br />

sollten auch Freiwilligenorganisationen von und für<br />

Personen mit Migrationshintergrund, die sportbezogene<br />

Angebote machen, nicht als Spezialfall, sondern als Normalfall<br />

der Selbstorganisation in einem demokratischen<br />

Gemeinwesen betrachtet werden“, so Prof. Dr. Sebastian<br />

Braun, Leiter des Forscherteams der Humboldt-<br />

Universität, in seinem Einführungsvortrag.<br />

Das enorme Potenzial, das im Sport für die Förderung<br />

von Bildungserfolgen von Kindern und Jugendlichen<br />

steckt, unterstrich Winfried Kneip, Leiter des Kompetenzzentrums<br />

Bildung der Stiftung Mercator: „Sport ist<br />

nach Ansicht der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf<br />

Stiftung ein wesentlicher Bestandteil der Bildungsbiografie<br />

von Kindern und Jugendlichen. Er verbindet<br />

Menschen unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen<br />

Herkunft und <strong>schaf</strong>ft Raum für Kommunikation und<br />

Interaktion. Auf diese Weise kann Sport gerade auch für<br />

die <strong>Integration</strong> junger Menschen mit Migrationshintergrund<br />

besonders wirksam sein.”<br />

4 l Einleitung


Aus der Perspektive der <strong>Integration</strong>sförderung<br />

resümierte Dr. Manfred Schmidt,<br />

Präsident des Bundesamts für Migration<br />

und Flüchtlinge: „Gemeinsam müssen<br />

wir in Deutschland an einer Willkommens-<br />

und Anerkennungskultur arbeiten,<br />

die Migrantinnen und Migranten<br />

signalisiert: Diese Gesell<strong>schaf</strong>t könnt<br />

ihr mitgestalten. Der Sportverein ist ein<br />

wichtiger Ort, an dem sich eine solche<br />

Willkommens- und Anerkennungskultur<br />

mit Leben füllen kann“. Wie dies in der<br />

Praxis vor Ort aussehen kann, wurde am<br />

Nachmittag in fünf Workshops diskutiert.<br />

Themen sind hierbei<br />

l Zielgruppen und Beteiligungsformen<br />

im Sport,<br />

l die Kooperation mit Migrantenorganisationen,<br />

l Netzwerkarbeit vor Ort,<br />

l die Koppelung von integrativer Sportarbeit und<br />

Bildungsförderung sowie<br />

l die Evaluation von integrativen Sportprogrammen<br />

und -projekten.<br />

Eine kritische Würdigung des bisher Erreichten und<br />

die Formulierung von Aufgaben und Strategien für die<br />

Zukunft war Gegenstand in der abschließenden Diskussionsrunde,<br />

die mit hochrangigen Vertretern aus Politik<br />

und Verwaltung, organisiertem Sport, von Stiftungen<br />

und der <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t besetzt war. Unter dem Titel<br />

„Sport braucht <strong>Integration</strong> – <strong>Integration</strong> braucht Sport“<br />

Welche Chancen sehen Sie durch den Sport<br />

<strong>Integration</strong>sleistungen zu erbringen?<br />

Wir müssen <strong>Integration</strong> definieren. Wenn wir <strong>Integration</strong><br />

definieren als <strong>Teilhabe</strong>, als Anerkennung, dann<br />

ist Sport doch das Feld im außerberuflichen Bereich, wo<br />

ich, ohne dass es darauf ankommt wo ich herkomme, eine<br />

Anerkennung finde. Und wenn ich anerkannt bin, wenn ich<br />

durch einen Teil der Gesell<strong>schaf</strong>t anerkannt werde, dann bringe ich mich in<br />

die Gesamtgesell<strong>schaf</strong>t anders ein. Wir sind eine Vereinsland<strong>schaf</strong>t mit über<br />

91.000 Vereinen. Das ist ein unglaubliches Potential für <strong>Integration</strong> auf den<br />

unterschiedlichen Ebenen.<br />

Dr. Manfred Schmidt<br />

Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge<br />

wurde über Zukunftsfragen diskutiert. Dabei sagte<br />

Walter Schneeloch, dass es im Interesse der Zukunftssicherung<br />

der Vereine liege, sich interkulturell zu öffnen.<br />

Dr. Manfred Schmidt betonte, dass die Menschen mit<br />

Migrationshintergrund ein Teil unserer Gesell<strong>schaf</strong>t<br />

seien. Es dürfe nicht der Gedanke transportiert werden:<br />

„Hätten wir das demographische Problem nicht, dann<br />

bräuchten wir euch auch nicht im Verein.“<br />

<strong>Integration</strong> sei „ein sperriges Thema“, räumte Prof. Dr.<br />

Sebastian Braun ein. Dunja Hayali erwiderte, dass es<br />

eigentlich doch ganz einfach sei: „Man muss nur miteinander<br />

reden.“<br />

Einleitung l 5


Tagungsprogramm<br />

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Sport.<br />

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Programm<br />

Moderation: Dunja Hayali, ZDF<br />

10:00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee<br />

10:30 Uhr Tagungseröffnung und Begrüßung<br />

Ute Schäfer<br />

Ministerin für Familie, Kinder, Jugend,<br />

Kultur und Sport des Landes NRW<br />

Grußworte<br />

Gabriele Hauser<br />

Leiterin der Abteilung Migration,<br />

<strong>Integration</strong> und Flüchtlinge im<br />

Bundesministerium des Innern<br />

Walter Schneeloch<br />

Vizepräsident des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes/Präsident des<br />

Landessportbundes NRW e.V.<br />

10:50 Uhr Sport und <strong>Integration</strong> -<br />

Standpunkte und Erwartungen<br />

Kurzinterviews mit:<br />

Winfried Kneip<br />

Leiter Kompetenzzentrum Bildung<br />

der Stiftung Mercator<br />

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz<br />

Präsident<br />

der Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Ute Schäfer<br />

Ministerin für Familie, Kinder, Jugend,<br />

Kultur und Sport des Landes NRW<br />

Dr. Manfred Schmidt<br />

Präsident des Bundesamts<br />

für Migration und Flüchtlinge<br />

11:20 Uhr Impulsvortrag<br />

Prof. Dr. Sebastian Braun<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Professur für Sportsoziologie<br />

12:15 Uhr Mittagspause<br />

13:00 Uhr Parallele Workshops<br />

1. Sport und <strong>Integration</strong>: Zielgruppen und<br />

Beteiligungsformen im organisierten Sport<br />

2. Kooperation und Vernetzung als Schlüssel zum Erfolg?<br />

3. Zusammenarbeit von Sportvereinen und Ganztagsschulen<br />

in regionalen Bildungsland<strong>schaf</strong>ten und -netzwerken<br />

4. Evaluation als Instrument der Sportentwicklung?<br />

Interkulturelle Öffnung im Blickpunkt<br />

5. Migrantenorganisationen im Sport als<br />

Normalfall zivilgesell<strong>schaf</strong>tlicher Selbstorganisation<br />

- Eine aktuelle Studie<br />

15:00 Uhr Kaffeepause<br />

15:30 Uhr Sport braucht <strong>Integration</strong> - <strong>Integration</strong><br />

braucht Sport: Zukunftsfragen<br />

Es diskutieren:<br />

Prof. Dr. Sebastian Braun<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Winfried Kneip<br />

Leiter Kompetenzzentrum Bildung<br />

der Stiftung Mercator<br />

Dr. Manfred Schmidt<br />

Präsident des Bundesamts<br />

für Migration und Flüchtlinge<br />

Walter Schneeloch<br />

Vizepräsident des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes/Präsident des<br />

Landessportbundes NRW<br />

Werner Stürmann<br />

Abteilungsleiter Sport im Ministerium für<br />

Familie, Kinder, Jugend und Sport<br />

des Landes NRW<br />

16:45 Uhr Tagungsabschluss und Verabschiedung<br />

6 l Tagungsprogramm


Grußwort von Herrn Abteilungsleiter Sport/Sportstätten,<br />

Werner Stürmann, im Ministerium für Familie, Kinder,<br />

Jugend, Kultur und Sport Nordrhein-Westfalen<br />

Sehr geehrter Herr Schneeloch, sehr geehrter Herr Dr.<br />

Schmidt, sehr geehrte Frau Hauser, sehr geehrter Herr<br />

Prof. Braun,<br />

liebe Sportfreunde und Sportfreundinnen,<br />

sehr geehrte Damen und Herren aus den Sportorganisationen,<br />

ich heiße Sie in unserer Landesvertretung des Sportlandes<br />

Nordrhein-Westfalen ganz herzlich willkommen.<br />

Gleichzeitig richte ich Ihnen ganz herzliche Grüße<br />

unserer Sportministerin Ute Schäfer aus, die leider heute<br />

nicht zu Ihnen sprechen kann. Sie bedauert das sehr. Die<br />

Unterzeichnung des Koalitionsvertrages am heutigen<br />

Tag in Düsseldorf verhindert ihre Teilnahme. Sie wünscht<br />

der Veranstaltung einen erfolgreichen Verlauf.<br />

Anrede,<br />

gerne richten wir die heutige <strong>Fachtagung</strong> mit so kompetenten<br />

Partnern aus, die die <strong>Integration</strong>sarbeit im Sport<br />

sowohl bundesweit als auch in einzelnen Bundesländern<br />

über viele Jahre hinweg geprägt haben. Wir werden<br />

nicht nur die bisherige Arbeit bilanzieren, sondern richten<br />

unseren Blick vor allem auf Handlungserfordernisse<br />

für die kommenden Jahre.<br />

„<strong>Wissen</strong> <strong>schaf</strong>(f)t <strong>Teilhabe</strong>: <strong>Integration</strong> und Sport“ – das<br />

Wortspiel in der Überschrift benennt jenen Schlüsselbegriff,<br />

mit dessen Hilfe auch die <strong>Integration</strong>sdebatte im<br />

Sport versachlicht werden kann: nämlich das <strong>Wissen</strong>.<br />

Anrede,<br />

erfolgreiche <strong>Integration</strong>sarbeit im Sport braucht <strong>Wissen</strong><br />

und oftmals auch Kenntnisse im Detail. <strong>Wissen</strong> kann<br />

Missverständnissen vorbeugen, kann Vorurteile abbauen<br />

und Ausgrenzung verhindern. <strong>Wissen</strong> fördert<br />

das Verständnis für Vielfalt - für andere Kulturen und<br />

unterschiedliche Interessen und es macht neugierig<br />

auf andere Menschen. Und schließlich: <strong>Wissen</strong> <strong>schaf</strong>ft<br />

<strong>Teilhabe</strong> - auch im Sport.<br />

Allerdings, das räume ich ein, benötigen wir einen<br />

offenen Dialog zwischen <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t, Sport, Politik<br />

und Migrantenselbstorganisationen.<br />

Die heutige Veranstaltung<br />

bietet hierfür eine gute<br />

Gelegenheit.<br />

Anrede,<br />

das Land Nordrhein-Westfalen – dafür steht die<br />

Landesvertretung - ist als Austragungsort für diese<br />

Veranstaltung gut gewählt. Unsere Landesgeschichte<br />

ist - wie die keines anderen Bundeslandes - geprägt<br />

vom Zusammenleben von Menschen mit und ohne<br />

Migrationshintergrund. Seit vielen Jahren erleben unsere<br />

Städte an Rhein und Ruhr einen langwierigen und nicht<br />

immer einfachen <strong>Integration</strong>sprozess, der Menschen<br />

aus unterschiedlichen Ländern Europas zusammenführte<br />

und schließlich NRW auch zu ihrem Heimatland<br />

werden ließ. Es waren diese Menschen vorwiegend<br />

aus Süd- und Osteuropa, die den Auf- bau und Ausbau<br />

unseres Landes mitgeprägt haben und denen wir<br />

auch viel zu verdanken haben: wirt<strong>schaf</strong>tlich, kulturell,<br />

gesell<strong>schaf</strong>tlich und sportlich. Gesell<strong>schaf</strong>tliche <strong>Teilhabe</strong><br />

kommt aber nicht von allein. Es bedarf auch gesetzlicher<br />

Regelungen, die den Rahmen für politisches und<br />

gesell<strong>schaf</strong>tliches Handeln bilden. Deshalb haben wir<br />

im Februar diesen Jahres mit der Verabschiedung eines<br />

<strong>Teilhabe</strong>- und <strong>Integration</strong>sgesetzes einen wichtigen<br />

Schritt nach vorne getan. Dieses Gesetz wird unser<br />

Land nicht grundlegend verändern. Aber es ist auch ein<br />

deutliches Signal an alle Menschen, die in unserem Land<br />

leben, dass sie willkommen sind und dass wir ihnen die<br />

Wertschätzung und Unterstützung geben, die sie zu<br />

Recht von uns erwarten.<br />

Anrede,<br />

es waren vor vielen Jahren Arbeitsmigranten – vorwiegend<br />

aus Polen - die den Weg vor allem ins Ruhrgebiet<br />

gesucht haben und die in ihrer Freizeit Fußball<br />

gespielt haben. Sie haben im Laufe der Zeit allein durch<br />

ihr sportliches Können ein Stück weit auch die Fußballgeschichte<br />

Nordrhein-Westfalens mitgeschrieben<br />

und somit die sportliche Entwicklung unseres Landes<br />

wesentlich beeinflusst.<br />

Grußworte l 7


Der Sport, oder besser der Fußballsport, war ihr persönlicher<br />

<strong>Integration</strong>smotor. Sie waren erfolgreich. Männer<br />

wie z.B. Ernst Kuzorra, Fritz Szepan. Otto Tibulski oder<br />

Herbert Burdenski – um nur einige Namen zu nennen –<br />

waren die Leistungsträger des „Schalker Kreisels“ und<br />

haben mit ihrer Art des Fußballspielens die Fußballwelt<br />

beeindruckt.<br />

Ein wenig, meine Damen und Herren, erinnert mich die<br />

deutsche Fußballnationalmann<strong>schaf</strong>t, die derzeit bei der<br />

Europameister<strong>schaf</strong>t 2012 ihr Glück versucht, an diese<br />

Zeit. <strong>Integration</strong> ist für Spieler wie Özil, Podolski, Khedira<br />

oder Klose kein Thema. <strong>Integration</strong> wird auf dem<br />

Spielfeld gelebt. Aber sie sind zugleich auch Vorbilder<br />

für viele Heranwachsende.<br />

Anrede,<br />

die Nationalmann<strong>schaf</strong>t versinnbildlicht die demographische<br />

Entwicklung in unserem Land, die nicht nur in<br />

NRW, sondern bundesweit in Kürze zu rasanten Veränderungen<br />

führen wird. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund<br />

an der Gesamtbevölkerung unseres<br />

Landes beträgt derzeit ca. 25 %. Glaubt man den Prognosen,<br />

so wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren bereits<br />

jeder dritte Jugendliche einen Migrationshintergrund<br />

haben. Dies stellt nicht nur die Gesell<strong>schaf</strong>t, sondern<br />

vor allem auch den Sport vor große Herausforderungen.<br />

Was das für die Sportvereine bedeuten kann, kennen<br />

Sie, die Sie an der Basis in den Sportvereinen aktiv sind,<br />

vielleicht jetzt schon. Spielbetriebe bzw. Mann<strong>schaf</strong>ten,<br />

ja, einzelne Sportvereine können nur aufrecht erhalten<br />

werden, wenn <strong>Integration</strong> im Sport erfolgreich ist. Wie<br />

gelingt, es Menschen mit Migrationshintergrund für<br />

den Vereinsport zu begeistern? Wie können sie für die<br />

Übernahme von Ehrenämtern gewonnen werden? Was<br />

wissen wir über monoethnische Vereine? Und: was<br />

bedeutet das Thema <strong>Integration</strong> für den Sport an den<br />

Offenen Ganztagsschulen? Dies sind nur einige derzeit<br />

„brennende“ Fragen. Sportvereine und Verbände<br />

benötigen Hilfen ganz unterschiedlicher Art, um die<br />

Zukunftsaufgabe des Sports meistern zu können. Und<br />

wir als Landesregierung sehen es als unsere Aufgabe an,<br />

den Landessportbund NRW dabei zu unterstützen.<br />

Anrede,<br />

das Land Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen<br />

Jahren in unterschiedlicher Weise die Entwicklung des<br />

Sports und seine Öffnung für Menschen mit und ohne<br />

Migrationshintergrund unterstützt: Gerne fördern wir<br />

das Projekt „SPIN“, das auf der heutigen Tagung eine<br />

wichtige Rolle spielen wird und das überaus erfolgreich<br />

arbeitet. Ich erwähne aber auch das Projekt „Mädchen<br />

mittendrin“, mit dem wir in Nordrhein-Westfalen gemeinsam<br />

mit den Fußballverbänden die Fußballbegeisterung<br />

gerade junger Mädchen in Schulen aufgreifen<br />

und eine Verzahnung von Schulen und Sportvereinen<br />

anstreben. So ist ein interessantes Ganztagsprojekt<br />

entstanden, das wir in den nächsten Jahren von bislang<br />

12 auf insgesamt 20 Standorte in Nordrhein-Westfalen<br />

ausweiten werden. Bereits jetzt können wir eine<br />

hervorragende Bilanz ziehen: mehr als 2.000 Mädchen<br />

haben bislang die Fußballangebote wahrgenommen<br />

und an zahlreichen Fußballturnieren teilgenommen und<br />

mehr als 150 Fußballassistentinnen konnten qualifiziert<br />

werden.<br />

Ganz aktuell unterstützen wir den Landessportbund<br />

NRW beim Aufbau von <strong>Integration</strong>snetzwerken und bei<br />

der Erarbeitung von <strong>Integration</strong>skonzepten in den Bünden<br />

und Fachverbänden. Hilfreich sind uns dabei auch<br />

die Ergebnisse einer ganz aktuellen Studie aus NRW, die<br />

auch heute präsentiert werden. Bei allen genannten Initiativen<br />

sind Sport und <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t verlässliche Partner<br />

und die Zusammenarbeit von Sport und <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t<br />

erfolgt auf Augenhöhe.<br />

Wir haben bisher viele Maßnahmen ergriffen, um<br />

Menschen aus anderen Ländern mit anderen Kulturen<br />

zu ermutigen, in unseren Vereinen mitzumachen.<br />

Das selbstverständliche Miteinander von Menschen in<br />

Vielfalt, das sollte unser Ziel in der Sportpolitik der kommenden<br />

Jahre sein.<br />

8 l Grußworte


Wie sieht für Sie eine gelungene Willkommenskultur aus?<br />

Eine gelungene Willkommenskultur sieht so aus, dass Menschen in Form von Paten<strong>schaf</strong>ten mitgenommen<br />

werden – und das betrifft nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, um in eine<br />

etablierte Vereinskultur eingeführt zu werden. D.h. man lernt die Regeln und Spielformen innerhalb<br />

des Vereins kennen, die jeweils unterschiedlich aussehen, die meistens nirgendwo kodifiziert sind, sondern<br />

die man nur durch mündliche Weitergabe kennenlernen kann. Man wird in die wesentlichen Rahmenbedingungen<br />

eingeführt. Welche Form von Festen gibt es, wie sieht der Trainingsablauf aus, auf welche<br />

bestimmten Formen des Umgangs hat man zu achten? Und in so einer Art Tandem – das wäre ideal – werden immer neue<br />

Mitglieder in die Vereinsarbeit eingeführt.<br />

Prof. Dr. Sebastian Braun<br />

HU Berlin<br />

Anrede,<br />

ich danke allen Forscherinnen und Forschern, die durch<br />

Ihre Arbeit die Grundlagen für die heutige Tagung<br />

ge<strong>schaf</strong>fen haben und über deren Ergebnisse und<br />

Erkenntnisse heute diskutiert wird. Mein Dank geht<br />

aber auch an alle, die in den Vereinen und Verbänden<br />

Verantwortung tragen und die mit dazu beitragen, dass<br />

<strong>Integration</strong> im Sport auch gelingen kann.<br />

freue mich auf viele Anregungen, die Sie am heutigen<br />

Tag zusammentragen werden, und die sicherlich auch<br />

unsere sportpolitische Arbeit in den kommenden Jahren<br />

bereichern werden.<br />

Ich wünsche Ihnen gute Beratungen und der Veranstaltung<br />

einen erfolgreichen Verlauf.<br />

Sie haben sich für die kommenden Stunden ein ambitioniertes<br />

und attraktives Programm vorgenommen: Ich<br />

Grußworte l 9


Grußwort von Frau Abteilungsleiterin MinDir‘n Hauser<br />

im Bundesministerium des Innern<br />

Sehr geehrte Damen und<br />

Herren,<br />

ich freue mich, an der Eröffnung<br />

der heutigen <strong>Fachtagung</strong><br />

teilnehmen zu können, behandelt die <strong>Fachtagung</strong><br />

doch ein Thema, das mir außerordentlich am Herzen<br />

liegt.<br />

Sport wird zu Recht immer wieder als der gesell<strong>schaf</strong>tliche<br />

<strong>Integration</strong>smotor bezeichnet. Denn im Sport<br />

werden auf ganz besondere Weise Verhaltens- und<br />

Orientierungsmuster vermittelt.<br />

So sind in Sportvereinen demokratische Mitwirkung und<br />

gemeinwohlorientiertes bürger<strong>schaf</strong>tliches Engagement<br />

gelebter Alltag.<br />

Im Sport werden Werte wie Teamgeist, Fair-Play und gegenseitige<br />

Wertschätzung vermittelt und erfahren. Dies<br />

wirkt sich positiv auf das Verhalten im Alltagsleben aus.<br />

Der Sport fördert zudem Begegnungen, Kooperationen<br />

und Erfahrungsaustausch von Menschen unterschiedlicher<br />

sozialer, kultureller und ethnischer Herkunft<br />

und baut Vorurteile durch<br />

gemeinsames Erleben ab. <strong>Integration</strong> durch Sport ist<br />

jedoch kein Selbstläufer. Darum engagiert sich der Bund<br />

in diesem Bereich. Wir wollen Anstöße geben und Projekte<br />

realisieren helfen und wollen auf diese Weise das<br />

<strong>Integration</strong>spotenzial des Sports umfänglich nutzen.<br />

Auf Initiative der Bundesregierung führt der DOSB seit<br />

mehr als 20 Jahren das Programm „<strong>Integration</strong> durch<br />

Sport“ durch. Dieses Programm ist eine bedeutende<br />

Stütze der <strong>Integration</strong>sförderung in Deutschland geworden.<br />

In 750 Stützpunktvereinen bundesweit werden<br />

sportbezogene <strong>Integration</strong>saktivitäten innerhalb kommunaler<br />

Netzwerke geplant und umgesetzt.<br />

Die Arbeit des Programms ist umfangreich evaluiert<br />

worden. Die Evaluation hat gezeigt, dass vieles sehr<br />

gut läuft, aber auch manches verbessert werden muss.<br />

Beispielsweise hat sich der Anteil von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund, die sich ehrenamtlich im Sport<br />

engagieren, innerhalb von drei Jahren nahezu verdoppelt.<br />

So lag dieser Anteil 2007 noch bei 2,6 %, 2009 lag<br />

er bereits bei 4,7 %. Dies zeigt: Wir sind auf dem richtigen<br />

Weg. Klar geworden ist unter anderem aber auch,<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund sind deutlich weniger<br />

im – organisierten – Sport aktiv als Jungen. Deshalb<br />

müssen wir verstärkt zielgruppenspezifische<br />

10 l Grußworte


Maßnahmen anbieten. Das auf dieser<br />

Tagung vertretene Projekt „spin- Sport<br />

interkulturell“ hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, insbesondere Mädchen und<br />

junge Frauen mit Migrationshintergrund<br />

anzusprechen. Die Vernetzung von<br />

Migranten-Sport- Vereinen und etablierten Sportvereinen<br />

ist ein weiteres Feld, um <strong>Integration</strong> durch Sport<br />

voranzutreiben. Dazu hören wir sicher heute noch mehr<br />

bei der Vorstellung des Forschungsprojekts „Migrantenorganisationen<br />

mit sportbezogenen Handlungsfeldern“.<br />

Die Zusammenführung von Evaluationsergebnissen,<br />

wissen<strong>schaf</strong>tlicher Begleitung und das Einbringen von<br />

Praxiserfahrungen ist wichtig und zeigt auf, was gut und<br />

was weniger gut gelingt. Darauf aufbauend müssen wir<br />

die Weichen für unser künftiges Vorgehen im Bereich<br />

<strong>Integration</strong> durch Sport stellen.<br />

Diese <strong>Fachtagung</strong> soll Plattform sein für Fachleute aus<br />

unterschiedlichen Disziplinen. Sie sollen Erfahrungen mit<br />

l dem Programm „<strong>Integration</strong> durch Sport“,<br />

l dem Projekt „spin - Sport interkulturell“ und<br />

l dem Forschungsprojekt „Migrantenorganisationen mit<br />

sportbezogenen Handlungsfeldern“<br />

austauschen und diskutieren.<br />

<strong>Integration</strong> bedeutet für mich...<br />

<strong>Integration</strong> bedeutet für mich, dass jeder einzelne in<br />

der Gesell<strong>schaf</strong>t ankommt. Dass wir insgesamt von<br />

einer Gesell<strong>schaf</strong>t, einer multikulturellen und durch<br />

Vielfalt geprägten Gesell<strong>schaf</strong>t sprechen können. Sogleich<br />

aber ein gesell<strong>schaf</strong>tlicher Zusammenhang besteht, sobald er<br />

für das Funktionieren einer Gesell<strong>schaf</strong>t erforderlich ist.<br />

Dr. Torsten Geißler<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

Die vom Bundesministerium des Innern und dem Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge initiierte Tagung<br />

ist ein Gemein<strong>schaf</strong>tswerk von organisiertem Sport,<br />

Stiftungen, der <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t, dem Bund und dem Land<br />

Nordrhein Westfalen. Damit zeigt sich ein weiteres Mal:<br />

<strong>Integration</strong> ist eine Gemein<strong>schaf</strong>tsaufgabe – auch im<br />

Sport.<br />

Ich danke allen, die an der Vorbereitung und Organisation<br />

dieser Tagung beteiligt waren und zu Ihrem Gelingen<br />

beitragen. Ich freue mich auf anregende Diskussionen<br />

und wünsche der Tagung und ihren Teilnehmern viel<br />

Erfolg.<br />

Grußworte l 11


Grußwort von Herrn Walter Schneeloch,<br />

Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und<br />

Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

Mit der heutigen Tagung<br />

wollen wir uns vor allem mit<br />

der Frage auseinandersetzen,<br />

wie Prozesse der „<strong>Integration</strong><br />

durch Sport“ konzipiert und<br />

ausgestaltet werden können bzw. müssen. In der Verbindung<br />

von fachwissen<strong>schaf</strong>tlichen Erkenntnissen aktueller<br />

Untersuchungen mit praxisbezogenen Erfahrungen<br />

wollen wir mit dieser Veranstaltung im Kern auch eine<br />

strategische Weiterentwicklung des Handlungsfeldes<br />

„<strong>Integration</strong> in und durch den Sport“ beraten und<br />

voranbringen.<br />

Ich freue mich über die große Resonanz auf diese<br />

Tagung und dass es uns gelungen ist, diese Fachveranstaltung<br />

in einer Gemein<strong>schaf</strong>tsaktion von Sportorganisation,<br />

Politik, Stiftungen und <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t zu planen<br />

und durchzuführen. Ein ganz besonderer Dank gilt dabei<br />

dem BAMF als Koordinator und Hauptförderer.<br />

Wir alle wissen, dass <strong>Integration</strong> eine permanente<br />

Aufgabe ist. Dabei geht es darum, Prozesse, die zu<br />

einer erfolgreichen <strong>Integration</strong> führen, immer besser zu<br />

verstehen, sie weiter zu entwickeln und sie vor allem<br />

an die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen<br />

anzupassen.<br />

Es gibt in Deutschland inzwischen mehr Menschen, die<br />

über 65 Jahre alt sind, als Menschen, die unter 20 Jahre<br />

alt sind. Dieser Trend wird sich von Jahr zu Jahr verstärken.<br />

Von Kindern, die jünger sind als sechs Jahre, haben<br />

38 % eine Zuwanderungsgeschichte, das heißt ihre<br />

Eltern oder Großeltern wurden außerhalb Deutschlands<br />

geboren. In Ballungsräumen an Rhein und Ruhr und in<br />

einigen bevorzugten Zuzugsgebieten beträgt der Anteil<br />

an Menschen mit Zuwanderungsgeschichte über 50<br />

%. Bei den Neugeborenen beträgt der Anteil zum Teil<br />

bereits 60 %. Dies ist die Realität eines Einwanderungslandes!<br />

Diese erfordert eine gezielte und systematische<br />

<strong>Integration</strong>spolitik.<br />

Diese Entwicklung nehmen wir als Sportorganisation zur<br />

Kenntnis und ernst. Wir richten unsere Arbeit entsprechend<br />

aus. Im Kern geht es uns darum, <strong>Integration</strong><br />

auf der Grundlage eines neuen Verständnisses von<br />

Willkommenskultur als zentrale Querschnittsaufgabe<br />

für die weitere Vereinsentwicklung in Deutschland zu<br />

begreifen und zu verankern. Dabei gilt es, die vielfältigen<br />

vorhandenen Stärken und Potenziale der Menschen<br />

mit Zuwanderungsgeschichte zu erkennen, zu fördern<br />

und für die Weiterentwicklung des organisierten Sports<br />

zu nutzen – sei es als aktive Sportlerinnen und Sportler<br />

oder als Führungskräfte in den Sportorganisationen.<br />

Die Debatte um „Interkulturelle Öffnung“ in den Sportorganisationen<br />

wie auch in der Gesell<strong>schaf</strong>t allgemein<br />

ist immer noch stark geprägt von dem Denkansatz des<br />

„wir“ und „die anderen“. Vielmehr muss es künftig<br />

darum gehen, ein „neues gesell<strong>schaf</strong>tliches Wir“ zu<br />

suchen. Mit Blick auf den Vereinssport heißt das, den<br />

Umgang mit sozialer Vielfalt als einen ganzheitlichen<br />

und längerfristigen Lernprozess als Organisation zu<br />

verstehen. Ein „sozialraumbezogener Sportverein“<br />

muss lernen mit Vielfalt umzugehen, muss „sich neu<br />

orientieren“ und mit „größerer Selbstverständlichkeit“<br />

und „weniger Sozialarbeitergestus“ ein „neues Wir“<br />

definieren, statt in das alte „wir und ihr“ zu separieren.<br />

Dieses Verständnis und dieser Prozess brauchen den<br />

gemeinsamen Dialog und das Grundverständnis der<br />

gleichberechtigten <strong>Teilhabe</strong>.<br />

Für den Sport ist dafür jedoch ein nutzenorientierter<br />

Umgang mit Vielfalt von Bedeutung, z.B. für die Entwicklung<br />

von Sportteams oder für neue Impulse und<br />

Ansätze in der Führung des Sports. Letztendlich geht<br />

es auch um die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des<br />

Sportvereines. Die interkulturelle Öffnung im Sport muss<br />

daher sowohl bei den Strukturen in Verbänden und Vereinen<br />

als auch bei den zentralen Akteuren ansetzen.<br />

Dabei geht es einerseits z. B. um die Verankerung des<br />

Themas in den entsprechenden Leitbildern, in den<br />

Aus- und Fortbildungen und um die Kooperation und<br />

12 l Grußworte


Vernetzung mit anderen Partnern wie Schulen oder Migrantenorganisationen.<br />

Andererseits sind für die soziale<br />

bzw. interkulturelle Öffnung der Sportorganisationen<br />

die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Führungskräfte,<br />

Trainer/innen und Übungsleiter/innen von zentraler<br />

Bedeutung. Diese gilt es, für das Grundverständnis der<br />

Interkulturellen Öffnung zu motivieren, zu sensibilisieren<br />

und letztendlich auch zu schulen.<br />

eine effektive Weiterentwicklung der Arbeit im Bereich<br />

von „<strong>Integration</strong> und Sport“ zu erzielen. Ich freue mich<br />

auf einen spannenden und erkenntnisreichen Tag und<br />

hoffe auf gute Ergebnisse gemeinsam mit dem Expertenwissen<br />

von Ihnen allen.<br />

Der DOSB hat in 2010 mit der Weiterentwicklung<br />

seiner Programmkonzeption<br />

„<strong>Integration</strong> durch Sport“ für diesen<br />

Weg eine entsprechende verbandspolitische<br />

Grundlage ge<strong>schaf</strong>fen.<br />

Der Landesportbund NRW betont in seinem<br />

in 2011 beschlossenen Grundsatzpapier<br />

„Vielfalt im Sport gestalten – zu<br />

neuer Einheit wachsen“ den möglichen<br />

Gewinn einer kulturellen Vielfalt für die<br />

Zukunftssicherung des organisierten<br />

Sports.<br />

<strong>Integration</strong> bedeutet für mich...<br />

Dass ich nicht mehr unterscheiden kann, woher jemand<br />

kommt, sondern, dass er in gleicher Art und Weise<br />

Teil hat an dem was ihn im Sport interessiert. Das man<br />

gar nicht mehr danach fragt. Dann wäre die <strong>Integration</strong><br />

gelungen.<br />

Werner Stürmann<br />

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Die eigentliche Arbeit des Sports wird jedoch getragen<br />

durch die 91.000 Sportvereine in Deutschland. Unsere<br />

künftige <strong>Integration</strong>sarbeit muss daher so ausgerichtet<br />

werden, dass wir viele von ihnen auf unserem Weg<br />

mitnehmen können.<br />

Sie sehen, bereits durch meine kurzen Einlassungen zu<br />

Beginn dieser Tagung: es gibt viel zu diskutieren, um<br />

Grußworte l 13


Impulsvortrag Prof. Dr. Braun<br />

<strong>Integration</strong> und Sport – acht Thesen zu einer ambivalenten<br />

Debatte<br />

14 l Impulsvortrag


Welche Chancen sehen Sie für Sport und Gesell<strong>schaf</strong>t,<br />

Menschen durch das Medium Sport zu<br />

integrieren?<br />

Grundsätzlich hat keine andere Organisationsform<br />

bessere <strong>Integration</strong>spotentiale als der Sport. Sport ist ein<br />

Massenphänomen weltweit, hat international anerkannte<br />

Regelwerke, beruht auf demokratischen Spielregeln, die Selbstorganisation.<br />

Aber diese Potentiale greifen nicht per se, sondern sie müssen<br />

erarbeitet und gelebt werden und dafür ist diese <strong>Fachtagung</strong> sehr wichtig.<br />

Walter Schneeloch<br />

Vizepräsident DOSB<br />

l 15


Ergebnisse und Präsentationen der Workshops<br />

16 l


Ergebnisse und Präsentationen der Workshops<br />

l 17


Ergebnisse des Workshops 1 l <strong>Integration</strong> und Sport – Zielgruppen und<br />

Beteiligungsformen im organisierten Sport<br />

Referentin:<br />

l Prof. Dr. Ulrike Burrmann, Universitätsprofessorin am<br />

Institut für Sport und Sportwissen<strong>schaf</strong>t, Technische<br />

Universität Dortmund<br />

Podiumsbesetzung:<br />

l Jennifer Osthus, Teamleiterin LandesSportBund Niedersachsen<br />

l Behzad Borhani, Vorstandsmitglied der Sportjugend<br />

Hessen<br />

l Udo Sialino, Referent Tischtennis-Verband Niedersachsen<br />

Moderation:<br />

l Veronika Rücker, wissen<strong>schaf</strong>tliche Referentin an der<br />

Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes<br />

l Hintergrund und Zielstellung<br />

Der demografische Wandel stellt den organisierten<br />

Sport vor grundlegende Herausforderungen. In den<br />

kommenden Jahren werden die Mitgliederzahlen<br />

zurückgehen, speziell bei den Heranwachsenden mit Migrationshintergrund.<br />

Eine große Kompensationsmöglichkeit<br />

ist die <strong>Integration</strong> von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

in den vereinsorganisierten Sport. Dafür<br />

braucht es jedoch geeignete Voraussetzungen und<br />

Rahmenbedingungen. Eine Voraussetzung für integrationsförderliche<br />

Wirkungen des organisierten Sports ist<br />

die <strong>Teilhabe</strong> am Sport.<br />

Im Workshop wurden die unterschiedlichen Beteiligungsformen<br />

und die <strong>Integration</strong> der Menschen mit<br />

Migrationshintergrund über das Medium „Sport“<br />

diskutiert.<br />

l Input<br />

Im einführenden Vortrag von Ulrike Burrmann (TU Dortmund)<br />

wurden folgende Themenschwerpunkte erörtert:<br />

1. Hinsichtlich der Sportpartizipation von Migrantinnen<br />

und Migranten zeigt sich, dass Sport einen hohen<br />

Stellenwert bei Heranwachsenden mit und ohne Migrationshintergrund<br />

einnimmt. Bei den präferierten<br />

Sportarten bestehen zwar Geschlechterunterschiede<br />

(Jungen – Fußball, Basketball/Mädchen – Tanzen,<br />

Schwimmen) ansonsten gibt es bei den Heranwachsenden<br />

(mit und ohne Migrationshintergrund) aber<br />

viele Gemeinsamkeiten.<br />

2. Die Mitglied<strong>schaf</strong>t im Sportverein scheint für Heranwachsende<br />

(v.a. Mädchen) mit Migrationshintergrund<br />

eine Hürde darzustellen. Das Sport(vereins)engagement<br />

der Heranwachsenden ist im Kontext der<br />

sozioökonomischen und kulturellen Bedingungen zu<br />

sehen, in denen die Heranwachsenden aufwachsen.<br />

Das Sportvereinsengagement der Heranwachsenden<br />

18 l Workshop 1


mit Migrationshintergrund hängt zum Großteil vom<br />

finanziellen Aufwand ab (Mitgliedsbeiträge im Verein<br />

etc.).<br />

3. Bei den Mädchen mit Migrationshintergrund wirken<br />

sich die Einflussfaktoren<br />

l a l geringes ökonomisches und kulturelles Kapital in<br />

der Herkunftsfamilie,<br />

l b l islamische Konfessionszugehörigkeit,<br />

l c l traditionelle Geschlechtsrollenorientierung in der<br />

Familie und<br />

l d l in Familie/Freundeskreis wird nicht Deutsch<br />

gesprochen hinderlich auf die SV-Mitglied<strong>schaf</strong>t<br />

aus.<br />

Der Zugang zum Vereinssport und das Aufrechterhalten<br />

sportlichen Engagements der interviewten Mädchen<br />

hängt stark von äußeren Faktoren (v.a. Einfluss<br />

der Herkunftsfamilie) ab. Der Einfluss der Herkunftsfamilie<br />

scheint im Jugendalter sogar noch zuzunehmen.<br />

Mit fortschreitendem <strong>Integration</strong>sprozess ist<br />

aber eine zunehmende Beteiligung von Mädchen mit<br />

Migrationshintergrund am Vereinssport zu erkennen.<br />

4. Die <strong>Integration</strong>sarbeit der Sportvereine braucht<br />

geeignete Rahmenbedingungen. Hinweise aus Evaluationsstudien<br />

bestätigen, dass Maßnahmen, wie<br />

die Einbeziehung der Zielgruppe bei der Angebotsentwicklung,<br />

niedrigschwellige und kostengünstige<br />

Angebote, spezielle Maßnahmen zur Gewinnung von<br />

Migranten oder der Ausbau der Kooperations- und<br />

Kommunikationspolitik die <strong>Integration</strong> in den Sport<br />

begünstigen.<br />

l Ergebnisse aus der Diskussion:<br />

In der Diskussion wurde deutlich, dass bei vielen<br />

Vereinen nicht genügend finanzielle und personelle<br />

Ressourcen vorhanden sind, um <strong>Integration</strong>sarbeit zu<br />

leisten. Es braucht finanzielle Anreize, wie Projekte oder<br />

Förderprogramme, Unterstützungsleistungen durch<br />

die Verbände und Qualifizierungen zu interkultureller<br />

Kompetenz. Die Potenziale, die Zielgruppe „Menschen<br />

mit Migrationshintergrund“ die <strong>Teilhabe</strong> am Sport zu<br />

ermöglichen, sind bekannt. Trotzdem haben die Vereine<br />

oftmals Schwierigkeiten das Thema „<strong>Integration</strong>“ zu<br />

besetzen. Das liegt zum einen an den oben genannten<br />

Engpässen bei den meisten Vereinen und zum anderen<br />

an fehlenden räumlichen und zeitlichen Kapazitäten,<br />

wie Hallenzeiten oder Räumlichkeiten.<br />

Auf Ebene der Entscheidungsstrukturen in den Vereinen<br />

und Verbänden sind Menschen mit Migrationshintergrund<br />

unterrepräsentiert. Eine interkulturelle Öffnung<br />

in den Entscheidungsstrukturen, würde sich nicht<br />

nur im Hinblick auf eine entsprechende, öffentlichkeitswirksame<br />

Profilbildung der Vereine und die Sensibilität<br />

im Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund<br />

positiv auswirken.<br />

Als ein wichtiger Aspekt wurde die Notwendigkeit der<br />

Vernetzung auf kommunaler Ebene angesehen. Die<br />

Akteure in den Kommunen müssen zusammengebracht<br />

werden und in Dialog treten. Kooperationen und Netzwerke<br />

vor Ort bieten die Möglichkeit Zugangswege zu<br />

potentiellen Zielgruppen (<strong>Integration</strong> bezieht sich nicht<br />

nur auf Migrantinnen und Migranten) zu erschließen,<br />

sich interkulturellen Maßnahmen zu öffnen und gemeinsam<br />

bedarfsgerechte und alternative Sportformen und<br />

<strong>Teilhabe</strong>möglichkeiten zu entwickeln.<br />

In der Abschlussrunde wurde hervorgehoben, dass<br />

es neue Studien und verlässliche Daten braucht, um<br />

weitere Strategien, Handlungsempfehlungen und<br />

Maßnahmen für eine interkulturelle Öffnung abzuleiten.<br />

Auch die bisherige Defizitorientierung in Verbindung<br />

mit dem Thema „<strong>Integration</strong>“ müsse der Fokussierung<br />

auf die Potentiale und das soziale Kapital der Menschen<br />

weichen.<br />

Für das Protokoll:<br />

Michael Hoehn, Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Workshop 1 l 19


20 l Workshop 1<br />

Präsentation des Workshops 1 l <strong>Integration</strong> und Sport – Zielgruppen und<br />

Beteiligungsformen im organisierten Sport


l 21


Ergebnisse des Workshops 2 l Kooperation und Vernetzung als Schlüssel<br />

zum Erfolg!<br />

Referenten:<br />

l Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay und Prof. Dr. Klaus<br />

Cachay (Universität Bielefeld)<br />

Podiumsbesetzung:<br />

l Serpil Kaya (Sportjugend NRW)<br />

l Dr. Ulf Gebken (Institut „<strong>Integration</strong> durch Sport“,<br />

Universität Oldenburg)<br />

l Rolf Erdmeier (Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge)<br />

l Dirk Engelhard (Kreissportbund Ennepetal-Ruhr e.V.<br />

Moderation:<br />

l Siggi Blum (Landessportbund NRW)<br />

l Ziel des Workshops:<br />

Ausgehend von vielfältigen Erfahrungen in unzähligen<br />

Projekten und Programmen zur Förderung der „<strong>Integration</strong><br />

durch Sport“, die zeigen, dass die Zusammenarbeit<br />

und Vernetzung zwischen offenen und engagierten<br />

Partnern eine wichtige Bedingung für eine erfolgreiche<br />

<strong>Integration</strong>sarbeit des Sports darstellt, wurde in diesem<br />

Workshop die Perspektive einer gezielten Vernetzungsarbeit<br />

der Sportvereine in den Blick genommen.<br />

Zur Einführung in diese Thematik stellten Frau Prof. Dr.<br />

Christa Kleindienst-Cachay und Prof. Dr. Klaus Cachay<br />

zentrale Erkenntnisse auch ihrer Regionalstudie (Bielefeld<br />

und Duisburg) „<strong>Integration</strong> von Migrantinnen<br />

und Migranten im Sport“ vor. Auftraggeber dieses<br />

Forschungsprojektes war das Ministerium für Familie,<br />

Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW.<br />

Demnach werden in Sportvereinen unter qualitativen<br />

Gesichtspunkten erhebliche <strong>Integration</strong>sleistungen<br />

erbracht. In der überwiegenden Mehrheit der Vereine<br />

wird das Thema <strong>Integration</strong> jedoch nicht bewusst<br />

und gezielt kommuniziert, weder nach innen als auch<br />

nach außen. Das hat entsprechende Konsequenzen<br />

für die Öffnung bzw. Nicht-Öffnung des Vereines in<br />

sein Umfeld zu relevanten Kooperationspartnern. Die<br />

Empfehlung der <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>tler lautet: „Umstellung<br />

des bisherigen <strong>Integration</strong>s-Diskurses für die Vereine<br />

von „Moral bzw. politischer Auftrag“ auf „Funktion<br />

bzw. stärkere Berücksichtigung des Vereinszwecks als<br />

Anbieter von Sport“. Eine weitere Empfehlung: „<strong>Wissen</strong><br />

aneignen über Entscheidungslogiken spezifischer Vereine<br />

und deren Probleme“. Beides ist die Voraussetzung<br />

für die Identifikation von sog. „Einflugschneisen“ für<br />

die Thematik <strong>Integration</strong> bzw. Interkulturelle Öffnung<br />

der Vereine mit entsprechenden Konsequenzen für die<br />

Prozesse der Vereinsentwicklung und –beratung auch in<br />

Richtung einer erfolgreichen Vernetzungsarbeit der Vereine<br />

mit einem klar konturierten Kooperationsprofil. Da<br />

Netzwerke stets eine „spezifische Kombination sozialer<br />

Adressen“ darstellen, also stark geprägt sind von den<br />

22 l Workshop 2


eteiligten und handelnden Personen, sind die entsprechenden<br />

personellen Ressourcen der Vereine (z. B.<br />

Entscheider, Fachleute, Netzwerker) genauer in den Blick<br />

zu nehmen und im Sinne der Vereinsweiterentwicklung<br />

unter dem Aspekt von Öffnung und „Vielfaltsmanagement“<br />

zu beraten<br />

In der anschließenden sehr engagierten Diskussion<br />

wurde deutlich, dass zielgerichtete Kooperationen und<br />

Vernetzungen sowie ein Grundverständnis des Sportvereins<br />

als sozialraumorientierte Organisation einen<br />

bedeutenden Beitrag zu einer (notwendigen) Kommunikation<br />

leisten – und damit wesentlich zu gelingenden<br />

<strong>Integration</strong>sprozessen beitragen. Denn durch die verschiedenen<br />

Perspektiven werden die unterschiedlichen<br />

Einstellungen, Verhaltensweisen, Anliegen und Bedarfe<br />

der Beteiligten und Betroffenen deutlich und dadurch<br />

werden spezifische Maßnahmen und Angebote zur<br />

<strong>Integration</strong> gezielter ermöglicht, z. B. Gewinnung von<br />

Multiplikatoren. Das bestätigten sowohl die Erfahrungen<br />

aus dem Projekt „spin – sport interkulturell“ der Sportjugend<br />

NRW als auch dem Projekt „Mädchen mittendrin“<br />

von Sportministerium NRW und Westdeutschem<br />

Fußballverband als auch die vielen Diskussionsbeiträge<br />

der Workshop-Teilnehmer/innen.<br />

Deutlich wurde aber auch, dass interkulturelle Öffnung<br />

bzw. <strong>Integration</strong> nicht „verordnet“ werden kann<br />

und darf. Dieser Prozess muss an den Problemlagen,<br />

Bedarfen und Erfordernissen einer zukunftsorientierten<br />

Vereinsentwicklung ansetzen.<br />

Eine besondere Rolle spielen dabei sog. „key persons“<br />

wie <strong>Integration</strong>slotsen o.ä., die Zugänge zu bestimmten<br />

Milieus bzw. Migrantencommunities haben.<br />

Die zahlreichen Wortmeldungen der Teilnehmenden<br />

zeigten, dass die Vereine und Verbände neben finanzieller<br />

Unterstützung dringend fachliches Know-How<br />

sowie Praxisanleitungen benötigen. Oft kommen<br />

Programme und Projekte nicht an der Basis an und<br />

die Bedarfe der Vereine und Verbände werden nicht<br />

genügend berücksichtigt. Besonders kleine Vereine sind<br />

oft froh, ihren Spielbetrieb aufrechterhalten zu können.<br />

Es fehlen ihnen die Kompetenzen und Ressourcen, um<br />

zur „Lösung“ gesell<strong>schaf</strong>tlicher Probleme (formell) aktiv<br />

beitragen zu können – informell trägt die praktische<br />

Arbeit im Verein trotzdem wesentlich zu <strong>Integration</strong><br />

bei. Aufwendige Kooperationen und Vernetzungen<br />

sind aber meist nicht möglich. Dem Sport vor Ort sollte<br />

professionelle Unterstützung angeboten werden, damit<br />

zielgerichtet und bedarfsgerecht Kooperationen aufgebaut<br />

und die Wirksamkeit von Netzwerken erfahren<br />

werden können.<br />

Dieses müssen künftige Beratungskonzepte zur Vereinsentwicklung<br />

mit dem Schwerpunkt interkultureller<br />

Öffnung berücksichtigen.<br />

Für das Protokoll:<br />

Melanie Schwarte und Gülsüm Tutar,<br />

Landessportbund Nordrhein-Westfalen<br />

Workshop 2 l 23


24 l Workshop 2<br />

Präsentation des Workshops 2 l Kooperation und Vernetzung als Schlüssel<br />

zum Erfolg!


<strong>Integration</strong>sarbeit bedeutet für mich...<br />

Vielseitigkeit, Chancengleichheit und Menschen mit<br />

verschiedenem Hintergrund zusammenbringen.<br />

Serpil Kaya<br />

Projekt „spin – sport interkulturell“ des Landessportbundes<br />

NRW und der Sportjugend NRW<br />

l 25


Ergebnisse des Workshops 3 l Zusammenarbeit von Sportvereinen und Ganztagsschulen<br />

in regionalen Bildungsland<strong>schaf</strong>ten<br />

und -netzwerken<br />

Referentin:<br />

l Jenni Winterhagen, Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Podiumsbesetzung:<br />

l Tobias Dollase, Deutsche Sportjugend<br />

l Dagmar Döntgen-Dreissig, e.o.plauen-Schule, Berlin<br />

l RD Dr. Torsten Geißler, Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung<br />

l Henning Harnisch, Alba Berlin Basketballteam<br />

l Prof. Dr. Werner Schmidt, Universität Duisburg-Essen<br />

Moderation:<br />

l Marc Grandmontagne, Stiftung Mercator<br />

l Hintergrund und Zielstellung<br />

Der Ausbau von Ganztagsschulen ist im vergangenen<br />

Jahrzehnt schnell vorangeschritten, so dass bereits heute<br />

die Hälfte aller Schulen in der Bundesrepublik über ein<br />

Ganztagsangebot verfügt. Wichtiger Kooperationspartner<br />

der Ganztagsschulen sind Sportvereine. Diese<br />

erweitern mit verschiedenen Bewegungsangeboten<br />

maßgeblich das schulische Angebot. Vor diesem Hintergrund<br />

zielte der Workshop auf einen praxisorientierten<br />

Erfahrungsaustausch ab. Im Zentrum der Diskussion<br />

stand die Frage, welche Bildungspotenziale die Zusammenarbeit<br />

von Sportvereinen und Schulen für Kinder<br />

und Jugendliche mit Migrationshintergrund bietet.<br />

l Kernaussagen des Inputs von Jenni Winterhagen,<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Hintergrund Kooperation Schulen und Sportvereine<br />

27 Prozent der Sportvereine kooperierten 2009 bei der<br />

Angebotserstellung mit einer Schule, 12 Prozent mit<br />

einer Ganztagsschule. Es lassen sich zwischen den Bundesländern<br />

starke Unterschiede feststellen. So haben in<br />

Bayern nur 5 Prozent der Sportvereine eine Kooperation<br />

mit einer Ganztagsschule, in Nordrhein-Westfalen sind<br />

es 16 Prozent. Spitzenreiter ist Hamburg mit knapp 27<br />

Prozent (vgl. Sportentwicklungsbericht).<br />

Die Bundesländer haben unterschiedliche Modelle<br />

entwickelt, um die Bewegungsangebote im Ganztag zu<br />

gestalten. Diese unterscheiden sich darin, wie stark die<br />

Sportvereine eingebunden werden. Diese politischen<br />

Rahmenbedingungen gilt es in der Debatte um die<br />

Kooperation von Sportvereinen und Schulen zu berücksichtigen.<br />

Die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (STEG)<br />

zeigt:<br />

l Sportvereine sind die wichtigsten außerschulischen<br />

Partner für Ganztagsschulen, insb. für Grundschulen.<br />

l Die Sportvereine verstehen ihre Angebote vorwiegend<br />

als Freizeit- und nicht als Bildungsangebote.<br />

26 l Workshop 3


l Sport bietet keine Bildung im engen (klassischen)<br />

Sinne, Bildung also verstanden als reproduzierbares<br />

und prüfbares <strong>Wissen</strong> – es sei denn, man bezieht diese<br />

Aussage auf das Erlernen von Spielregeln des Sports<br />

und auf die motorischen Fähigkeiten.<br />

l Versteht man Bildung aber breiter als ganzheitliche<br />

Entwicklung einer Persönlichkeit, die sich Welt<br />

aneignen und in ihr sozial handeln kann, so bietet der<br />

Sport durchaus Bildungspotenziale. Sport kann soziale<br />

Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen fördern.<br />

Sport bietet soziale Anerkennung, kann das (körperlil<br />

Die Angebote der Sportvereine werden vorwiegend<br />

von Ehrenamtlichen durchgeführt.<br />

l Es gibt eine geringe Einbindung der Sportvereine in<br />

den Schulalltag (inhaltliche Verknüpfung zum Sportunterricht/Einbindung<br />

in schulische Gremien).<br />

l Sportvereine sehen sich eher in einer nachgeordneten<br />

Rolle gegenüber den Schulen und sind damit weitgehend<br />

zufrieden.<br />

l Die Kooperation ist ein geringfügiger Gewinn für die<br />

Vereine (leichter Mitgliederzuwachs/bessere Zielgruppenerreichung/Imagegewinn).<br />

Zielgruppe sozial benachteiligte Kinder und<br />

Jugendliche<br />

l Sportvereine können durch die Kooperation mit<br />

(Ganztags-) Schulen Zielgruppen erreichen, die sie<br />

bisher weniger gut erreichen. Es handelt sich dabei<br />

um Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten<br />

Familien.<br />

l In Bezug auf Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

ist die Lage ambivalent. Jungen<br />

mit Migrationshintergrund sind häufiger Mitglied in<br />

Sportvereinen als Jungen ohne Migrationshintergrund.<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund sind seltener Mitglied<br />

im Sportverein, dies ist allerdings stark abhängig<br />

von der sozialen Herkunft. 1<br />

l Wenn die Vereine durch ihre Kooperation neue<br />

Mitglieder gewinnen wollen, müssen sie somit für<br />

die Zielgruppe der sozial benachteiligten Kinder und<br />

Jugendlichen Angebote bieten. Hierbei müssen insbesondere<br />

Modelle zur finanziellen Unterstützung von<br />

Mitglied<strong>schaf</strong>ten entwickelt werden.<br />

Ganztagsangebote sind anders als Vereinssport<br />

Ganztagsangebote sind anders als Vereinssport,<br />

l da die Teilnehmenden heterogener sind, sowohl bezo-<br />

1<br />

Vgl. dazu die Re-Analyse der PISA- und SPRINT-Studie<br />

von Mutz und Burrmann in: S. Braun, T. Nobis (2011).<br />

Migration, <strong>Integration</strong> und Sport. Wiesbaden.<br />

gen auf die motorischen Fähigkeiten, als auch auf die<br />

Motivation;<br />

l da ein höherer Anteil sozial benachteiligter Kinder<br />

und Jugendlicher an den Angeboten teilnimmt und<br />

ein geringerer Grad an Freiwilligkeit der Teilnahme<br />

besteht. In offenen Ganztagsschulen verpflichten sich<br />

die Kinder und Jugendlichen in der Regel für ein halbes<br />

Jahr, am Ganztagsangebot teilzunehmen. In der<br />

gebundenen Ganztagsschule sind alle Schülerinnen<br />

verpflichtet, am Ganztag teilzunehmen. Im Ganztag<br />

gibt es dann – je nach Größe und Vielfalt der Angebote<br />

– Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen<br />

Angeboten. Die Freiwilligkeit der Teilnahme ist aber<br />

grundsätzlich eingeschränkt durch die Pflicht, etwas<br />

zu wählen, und durch eine häufig geringe Bandbreite<br />

der Angebote. Die Teilnahme an einem Sportangebot<br />

im Ganztag ist somit in Hinblick auf die Freiwilligkeit<br />

nicht vergleichbar mit der Teilnahme an einem<br />

Vereinsangebot, zu dem Schülerinnen häufig extra zu<br />

anderen Sportstätten kommen. Es stellt sich die Frage,<br />

wie die Sportvereine ihr Bildungspotenzial in den<br />

Ganztag übertragen können, das auch auf der Basis<br />

von Freiwilligkeit beruht.<br />

l Zentrale Ergebnisse der Diskussion<br />

Bildungspotenziale im Sport<br />

Ob Sport „bildet“, ist davon abhängig, wie man Bildung<br />

definiert.<br />

Workshop 3 l 27


che) Selbstkonzept und das Selbstbewusstsein stärken.<br />

Sport bietet neue Möglichkeiten, sich die Welt anzueignen,<br />

in ihr direkt zu handeln und darin Erfolgserlebnisse<br />

wahrzunehmen.<br />

l Auch eröffnet der Sport in der Person des Trainers<br />

einen neuen Zugang zu Kindern und Jugendlichen.<br />

l Dabei ist Sport nicht gleich Sport: So ist anzunehmen,<br />

dass Mann<strong>schaf</strong>tssportarten wie Ballspiele, die ein<br />

hohes Maß an Teamarbeit erfordern, stärker soziale<br />

Kompetenzen fördern als Individualsportarten. Kinder<br />

erst mit sechs Jahren an den Sport heranzuführen, ist<br />

(zu) spät, es muss früher begonnen werden.<br />

l Sport kann darüber hinaus leicht als Anlass genommen<br />

werden, um weitere Kompetenzen zu erwerben,<br />

beispielsweise Medienkompetenz durch die <strong>Dokumentation</strong><br />

des Sports. Dazu müssen Lerngelegenheiten<br />

gezielt vom Trainer in das Sportangebot eingebunden<br />

werden. Diese Lerngelegenheiten – beispielsweise der<br />

Gebrauch einer Videokamera – geht über Sport im<br />

engen Sinn hinaus.<br />

Person des Trainers<br />

Ob Bildungspotenziale des Sports ausgeschöpft werden<br />

können, ist abhängig von den Trainer/innen, die pädagogisch<br />

ausgebildet sein müssen.<br />

l Auf ehrenamtlicher Basis stellt die Sicherstellung<br />

eines qualitativen Mindestrahmens für Trainer/innen<br />

eine große Herausforderung dar. Es muss darüber<br />

nachgedacht werden, in den Schulen die Tätigkeit<br />

als Trainer/in als Berufsbild zu etablieren, auch um<br />

diejenige Kontinuität zu erreichen, die notwendig ist.<br />

Trainer/innen könnten in der Schule die Funktion eines<br />

Coachs übernehmen, der die Kinder und Jugendlichen<br />

beratend und unterstützend begleitet, ohne wie die<br />

Lehrer/innen zu Bewertungen und Notenvergabe<br />

verpflichtet zu sein. Trainer/innen mit Migrationshintergrund<br />

können für Kinder und Jugendliche weitere<br />

Identifikationsmöglichkeiten und Zugänge bieten.<br />

l Das Institut für Sport- und Bewegungswissen<strong>schaf</strong>ten<br />

der Universität Duisburg-Essen entwickelt dazu im<br />

Rahmen Modellprojekt „spin – sport interkulturell“<br />

Sportmodule für den Ganztag, die Studierende und<br />

Übungsleiter/innen im Tandem durchführen. 2<br />

Kooperation von Schulen und Sportvereinen im<br />

Ganztag<br />

l Um Bildungspotenziale von Ganztagssportangeboten<br />

gezielt nutzen zu können, bedarf es eines geregelten<br />

2<br />

Mehr dazu auf der Projektwebseite<br />

(www.projekt-spin.de)<br />

28 l Workshop 3


Austausches zwischen dem schulischen Personal des<br />

Ganztags – den Lehrer/innen, Erzieher/innen und ggf.<br />

Sozialarbeiter/innen – und dem Personal der Sportvereine.<br />

Die Forschung zeigt, dass es diesen kaum gibt.<br />

Meist sind zeitliche Gründe dafür ausschlaggebend,<br />

hier fehlt es an einer Verzahnung von schulischen und<br />

ehrenamtlichen Strukturen. Die Folge sind brachliegende<br />

Bildungspotenziale, da individuelles Eingehen auf<br />

die Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Kinder<br />

und Jugendlichen so zumindest erheblich erschwert<br />

wird. Wenn Trainer/innen einen anderen Zugang zu<br />

Kindern und Jugendlichen haben, dann müssen sie<br />

diese Perspektive auch in die schulischen Strukturen<br />

einbringen können.<br />

l In gebundenen Ganztagsschulen sind die Bedingungen<br />

für diesen Austausch und für die Kooperation<br />

mit Sportvereinen besser, da hier die Teilnahme der<br />

Kinder und Jugendlichen am Nachmittag nicht von der<br />

Entscheidung der Eltern abhängt und somit alle Kinder<br />

erreicht werden. Damit ist eine Verknüpfung von<br />

außerunterrichtlichen Ganztagsangeboten und dem<br />

Unterricht bzw. ein Austausch zwischen den verschiedenen<br />

Berufsgruppen und Ehrenamtlichen leichter<br />

möglich.<br />

l Für Sportvereine sind Angebote im Ganztag eine<br />

Herausforderung, da es eines ausreichenden Maßes an<br />

Kontinuität, Netzwerkarbeit und qualifizierten Trainer/<br />

innen bedarf. Kleine Vereine sind hiermit organisatorisch<br />

häufig überfordert. Dabei müssen die Sportvereine<br />

in ihren Jugendabteilungen stärker in schulischen<br />

Einheiten denken und beispielsweise mit Vereinsschulteams<br />

in den Wettkampfbetrieb gehen.<br />

l Bundesligisten haben aufgrund ihres Bekanntheitsgrades<br />

und ihrer medialen Präsenz mit prominenten<br />

Sportler/innen besonders gute Voraussetzungen,<br />

Interesse bei den Kindern und Jugendlichen zu wecken.<br />

Die Profivereine müssen hier stärker ihre soziale<br />

Verantwortung wahrnehmen und Jugendarbeit nicht<br />

nur als Talentsuche verstehen. Der Basketballverein<br />

Alba Berlin leistet hier Pionierarbeit.<br />

l Es besteht erheblicher Forschungsbedarf zu Bildungspotenzialen<br />

im Ganztag und Gelingungsfaktoren<br />

der Kooperation von Sportvereinen und Schulen.<br />

Die Abteilung für Sportsoziologie der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin geht diesen Fragen im Rahmen der<br />

Evaluation des Modellprojektes „spin – sport interkulturell“<br />

nach. 3<br />

Für das Protokoll:<br />

Jenni Winterhagen, Humboldt-Universität zu Berlin<br />

3<br />

Mehr dazu auf der Abteilungswebseite<br />

(www.for-be.de/projekte/spin_Teil%202)<br />

Workshop 3 l 29


30 l Workshop 3<br />

Präsentation des Workshops 3 l Zusammenarbeit von Sportvereinen und<br />

Ganztagsschulen in regionalen Bildungsland<strong>schaf</strong>ten<br />

und -netzwerken


<strong>Integration</strong>sarbeit bedeutet für mich...<br />

Dass man nicht nur drüber jammert, was alles schlecht<br />

läuft, sondern endlich mal die Forschungsergebnisse<br />

und die vielen Daten, die vorliegen, in die aktuelle<br />

Arbeit mit einbezieht.<br />

Behzad Borhani<br />

Vorstandsmitglied der Sportjugend Hessen<br />

l 31


Ergebnisse des Workshops 4 l Evaluation als Instrument der Sportentwicklung?<br />

Interkulturelle Öffnung im Blickpunkt<br />

Referentin:<br />

l Dr. Tina Nobis, Abteilung Sportsoziologie, Humboldt-<br />

Universität zu Berlin<br />

Podiumsbesetzung:<br />

l Katrin Hirseland, Referatsleiterin des Bundesamtes für<br />

Migration und Flüchtlinge<br />

l Anne Rübner, Brandenburgische Sportjugend<br />

l Julia Sandmann, Landeskoordinatorin des Landessportverband<br />

Baden Württemberg<br />

Moderation:<br />

l Dr. Stefan Hansen, Abteilung Sportsoziologie, Humboldt-Universität<br />

zu Berlin<br />

l Zentrale Zielstellung des Workshops<br />

<strong>Wissen</strong> <strong>schaf</strong>(f)t <strong>Integration</strong>: Vor dem Hintergrund des<br />

Tagungsthemas war es das zentrale Ziel des Workshops,<br />

darüber zu diskutieren, welchen Beitrag wissen<strong>schaf</strong>tliche<br />

Evaluationen für die Weiterentwicklung der<br />

sportbezogenen <strong>Integration</strong>sarbeit leisten können. Im<br />

Blickpunkt stand dabei die interkulturelle Öffnung von<br />

Vereinen – ein Thema, über das sowohl in der sportbezogenen<br />

<strong>Integration</strong>sarbeit als auch in der <strong>Integration</strong>sforschung<br />

rege diskutiert wird.<br />

Nach einem Inputvortrag, in dem in die Kriterien für<br />

„gute Evaluation“ eingeleitet und über Perspektiven<br />

zukünftiger Evaluationsprojekte referiert wurde, folgte<br />

eine Diskussion unter den Podiumsteilnehmerinnen und<br />

-teilnehmern und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

des Workshops.<br />

Die dahingehenden Ergebnisse des Workshops können<br />

in acht Punkten festgehalten werden:<br />

1. Evaluationen bieten vielfältige Möglichkeiten für eine<br />

gewinnbringende Zusammenarbeit zwischen Sportpraxis,<br />

<strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t, Politik und Verwaltung.<br />

2. Eine gewinnbringende Zusammenarbeit ist aber nicht<br />

per se garantiert. Sie hängt auch davon ab, dass<br />

die Bedarfe, Interessen, Erwartungen und Ziele der<br />

unterschiedlichen Akteure berücksichtigt werden.<br />

3. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich gerade bei<br />

größer angelegten Evaluationsprojekten, Formen der<br />

partizipativen Zusammenarbeit zu implementieren,<br />

um den Nutzen einer Evaluation zu steigern. Das<br />

heißt Evaluatoren, Auftraggeber und „Evaluierte“<br />

sind aufgefordert, in einen engeren Dialog zu treten<br />

und gemeinsam über mögliche Konsequenzen und<br />

die Umsetzbarkeit von Empfehlungen zu diskutieren.<br />

32 l Workshop 4


4. Darüber hinaus kann es zum Beispiel gewinnbringend<br />

sein, Ergebnisse zeitnah zur Verfügung zu<br />

stellen, Workshops zur Ergebnispräsentation und<br />

-diskussion einzuplanen, vorab zu klären, wer für die<br />

Umsetzung von Empfehlungen verantwortlich ist etc.<br />

5. Als relevant wird auch die Implementierung von<br />

formativen, prozessbegleitenden Evaluationen<br />

erachtet. Denn erst solche Evaluationen ermöglichen<br />

es, Hinweise für die Gestaltung und Optimierung von<br />

Programmen zu liefern und Prozesse der interkulturellen<br />

Öffnung systematisch voranzubringen.<br />

8. Neben langfristig angelegten Projekten der wissen<strong>schaf</strong>tlichen<br />

Begleitung wurden auch weitere<br />

Möglichkeiten des Qualitätsmanagement diskutiert.<br />

Hierzu gehören unter anderem Konzepte zur<br />

angeleiteten Selbstevaluation oder wissen<strong>schaf</strong>tliche<br />

Beratungen, die dazu beitragen können, Akteure vor<br />

Ort bei der Entwicklung eines Evaluationsdesigns und<br />

bei der Datenauswertung zu begleiten.<br />

Für das Protokoll:<br />

Amir Jemour, Deutscher Olympischer Sportbund<br />

6. Wenn man sich mit interkultureller Öffnung von<br />

Sportvereinen befasst, ist es ratsam, den Schwerpunkt<br />

verstärkt auf Wirkungsanalysen zu legen, die<br />

Informationen zur Programmgestaltung<br />

beinhalten. Denn es sind eben<br />

solche Wirkungsanalysen, die bislang<br />

kaum vorliegen.<br />

7. Um Prozesse der interkulturellen<br />

Öffnung wissen<strong>schaf</strong>tlich zu begleiten<br />

und zu evaluieren, sind allerdings<br />

zunächst die Ziele interkultureller<br />

Öffnung zu benennen. Denn erst auf<br />

der Basis dieser Präzisierungen können<br />

auch Indikatoren zur Messung<br />

interkultureller Öffnung entwickelt<br />

werden.<br />

<strong>Integration</strong> bedeutet für mich...<br />

<strong>Integration</strong> heißt wirklich Miteinander, mit dem Gedanken,<br />

dass es nicht nur um Migrantinnen und Migranten<br />

geht, sondern Miteinander von ganz vielen unterschiedlichen<br />

Menschen, für das es im Sport wunderbare<br />

Gelegenheiten gibt.<br />

Dr. Petra Tzschoppe<br />

Universität Leipzig<br />

Workshop 4 l 33


34 l Workshop 4<br />

Präsentation des Workshops 4 l Evaluation als Instrument der Sportentwicklung?<br />

Interkulturelle Öffnung im Blickpunkt


l 35


Ergebnisse des Workshops 5 l Migrantenorganisationen im Sport als Normalfall<br />

zivilgesell<strong>schaf</strong>tlicher Selbstorganisation –<br />

Eine aktuelle Studie<br />

Referent:<br />

l Prof. Dr. Sebastian Braun (Abteilung Sportsoziologie,<br />

Humboldt-Universität zu Berlin)<br />

Podiumsbesetzung:<br />

l Dr. Sascha Alexandra Luetkens-Hovemann (Technische<br />

Universität Chemnitz)<br />

l Rut Schwitalla (Abteilung Sportsoziologie, Humboldt-<br />

Universität zu Berlin)<br />

l Tayfun Keltek (Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen)<br />

l Michael Rosenbach (Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge)<br />

l Martin Wonik (Landessportbund Nordrhein-Westfalen)<br />

Moderation:<br />

l Will Hocker (Landessportbund Nordrhein-Westfalen)<br />

l Dr. Daniel Illmer (Führungsakademie des Deutschen<br />

Olympischen Sportbundes)<br />

l Workshop V:<br />

„Die bis heute andauernde kontroverse Diskussion über<br />

sogenannte Migrantensportvereine sei bislang Ausdruck<br />

einer unsortierten Gemengelage von Politik, <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t<br />

und Zeitdiagnose, der sicherlich eine `ernüchternde`<br />

und empirisch abgesicherte Bestandsaufnahme gut<br />

tun würde, um in dieser Thematik eine systematische<br />

und konstruktive Auseinandersetzung zu ermöglichen.“<br />

Mit dieser Eingangsbemerkung des Moderators und<br />

der Frage, ob die Studie vor diesem Hintergrund eine<br />

„schwere Geburt“ war, erläuterte Prof. Dr. Sebastian<br />

Braun von der Abteilung Sportsoziologie der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin den „Geburtsverlauf“ des<br />

Forschungsprojektes „Migrantenorganisationen mit<br />

sportbezogenen Handlungsfeldern“.<br />

Die Studie wurde von der Abteilung Sportsoziologie der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin im Auftrag des Landessportbundes/der<br />

Sportjugend Nordrhein-Westfalen<br />

und mit Fördermitteln des Bundesamtes für Migration<br />

und Flüchtlinge in dem Zeitraum 2010 bis 2012 durchgeführt.<br />

Das leitende Ziel war, die Organisationsstrukturen und<br />

-kulturen von Migrantenorganisationen mit sportbezogenen<br />

Handlungsfeldern zu beschreiben, zu analysieren<br />

und zu verstehen. Ausgehend von einer fachwissen<strong>schaf</strong>tlichen<br />

Bestandsaufnahme zur Gesamtthematik<br />

und mittels quantitativer und qualitativer Fallstudien<br />

wurden die sportbezogenen Migrantenorganisationen in<br />

den Städten Köln, Gelsenkirchen und Leipzig untersucht.<br />

Damit wurde ein spezifischer Ausschnitt zivilgesell<strong>schaf</strong>tlicher<br />

Wirklichkeit in unterschiedlichen Sozialräumen<br />

Deutschlands in den Blick genommen.<br />

Evaluiert wurden nicht nur Sportvereine, sondern auch<br />

Migrantenvereinigungen, zu deren Angebote auch<br />

sportliche Aktivitäten gehören, wie z.B. Moscheevereine,<br />

Kulturvereine oder Begegnungsstätten.<br />

36 l Workshop 5


Sportbezogene Migrantenorganisationen<br />

sind Freiwilligenorganisationen in der<br />

Zivilgesell<strong>schaf</strong>t, die sich durch eine von<br />

Migranten geprägte Zusammensetzung<br />

der Mitglieder und der Vorstände auszeichnen<br />

und in denen Sport- und Bewegungsangebote<br />

stattfinden. Insgesamt<br />

konnten 68 sportbezogene Migrantenorganisationen<br />

in den drei Städten ermittelt werden, was<br />

eine deutlich kleinere Anzahl darstellt als die öffentliche<br />

Debatte vermuten lässt.<br />

Deutlich wurde durch die Studienergebnisse (sowohl<br />

bezogen auf die organisatgionstrukturellen als auch auf<br />

die -kulturellen Besonderheiten) herausgestellt, dass ein<br />

Perspektivenwechsel stattfinden muss: sog. Migrantensportvereine<br />

möchten und können im Rahmen ihrer<br />

Bedeutung als „zivilgesell<strong>schaf</strong>tliche Freiwilligenorganisationen“<br />

wie „normale“ sportbezogene Freiwilligenorganisationen<br />

bzw. Sportvereine angesehen werden. Bei<br />

ihnen spielt die Sportspezifik für ihr Selbstverständnis<br />

eine bedeutendere Rolle als die Migrationsspezifik.<br />

Eine zentrale Handlungsempfehlung der Studie betont<br />

die Herausforderung, künftig auf der Grundlage der<br />

dezidierten Ergebnisse verstärkt eine „Kultur des Dialogs<br />

im Vereinssport“ zu fördern. Dabei gilt es, Gemeinsamkeiten<br />

oder Ähnlichkeiten in den Blick zu nehmen und<br />

nicht den Fokus auf Unterschiedlichkeit oder Andersartigkeit<br />

zu legen. In der verstärkten Beratung von (Migranten-)Sportvereinen<br />

kann ein weiterer Gelingensfaktor<br />

für eine gesamtgesell<strong>schaf</strong>tliche Weiterentwicklung des<br />

organisierten Sports liegen. Dazu könnten fachpolitische<br />

Diskurse über Migrantenorganisationen im Sport als<br />

Bestandteil einer pluralen Zivilgesell<strong>schaf</strong>t auf lokaler<br />

Ebene initiiert und durchgeführt werden.<br />

In der anschließenden Diskussionsrunde äußerten sich<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer erleichtert über die „Entwarnung“<br />

bzgl. einer parallelen Entwicklung im organisierten<br />

Sport. Es wird ein Normalzustand beschrieben,<br />

Wo sehen Sie die Chancen für <strong>Integration</strong> über<br />

das Medium Sport?<br />

Wir haben heute über verschiedene Stufen gesprochen<br />

und die erste Stufe ist zunächst überhaupt die Teilnahme<br />

am Sportverein. Wenn es der Verein <strong>schaf</strong>ft die Angebote<br />

niedrigschwellig zu machen, kostengünstig zu halten, dann<br />

ist Sport für Heranwachsende so außerordentlich bedeutsam,<br />

dass es dem Sportverein leichter fällt, als bspw. der Schule, Spaß zu entwickeln,<br />

so dass Heranwachsende eben am Sport teilnehmen können.<br />

Prof. Dr. Ulrike Burrmann<br />

TU Dortmund<br />

den einzelne Vereinsvertreter/innen auch in ihrer Praxis<br />

erfahren haben. Es gibt nicht die sportbezogenen<br />

Migrantenorganisationen. Auch sie sind vielfältig in der<br />

Zusammensetzung (mono-ethnisch/multi-ethnisch, in<br />

den Sportarten, Alter oder Geschlecht). Die meisten<br />

nehmen am offiziellen Spiel- und Ligabetrieb teil und<br />

haben in ihrer Mitgliederstruktur mehr Männer und<br />

Jungen als Frauen und Mädchen. Es sind basis-, praxisorientierte<br />

Organisationen, die aber auf der anderen<br />

Seite erkennbar mehr Schwierigkeiten mit Verwaltungsvorgaben,<br />

Vereinsführung (Antragstellung, Abrechnung,<br />

Gesetze, Management) haben und im Vergleich zu<br />

„deutschen Vereinen“ verstärkt Schwierigkeiten bei der<br />

Sportstättenvergabe anmerken (Hallen-, Platzzeitenvergabe,<br />

Schwimmhallenzeiten). Das Selbstverständnis<br />

von Migrantenorganisationen mit sportbezogenen<br />

Handlungsfeldern rückt die strukturellen (und kulturellen)<br />

Gemeinsamkeiten in den Vordergrund anstatt die<br />

kulturellen Unterschiede zu betonen. Man müsse sich<br />

verabschieden von dem bisherigen Denkmuster „wir“<br />

und „die anderen“ und zu einem gemeinsamen „wir“<br />

kommen, ohne strukturelle und kulturelle Differenzen<br />

zu negieren.<br />

In der Diskussionsrunde wurde eine stärkere Vernetzung<br />

von Organisationen des Sports mit Migrantenselbstorganisationen,<br />

sowie der Ausbau der Qualifizierung und<br />

Beratung – auch um die Potentiale der sportbezogenen<br />

Migrantenorganisationen zu stärken – als ein wichtiger<br />

Bestandteil für die zukünftigen Aufgaben gesehen.<br />

Für das Protokoll:<br />

Mirella Kuhl und Barbara Konarska, Landessportbund<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Workshop 5 l 37


38 l Workshop 5<br />

Präsentation des Workshops 5 l Migrantenorganisationen im Sport als<br />

Normalfall zivilgesell<strong>schaf</strong>tlicher Selbstorganisation<br />

– Eine aktuelle Studie


Workshop 5 l 39


Abschließende Podiumsdiskussion<br />

Sport braucht <strong>Integration</strong> – <strong>Integration</strong> braucht Sport: Zukunftsfragen<br />

Mit den Teilnehmenden:<br />

l Prof. Dr. Sebastian Braun<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

l Winfried Kneip<br />

Leiter Kompetenzzentrum Bildung<br />

der Stiftung Mercator<br />

l Dr. Manfred Schmidt<br />

Präsident des Bundesamts für Migration und<br />

Flüchtlinge<br />

l Walter Schneeloch<br />

Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen<br />

l Werner Stürmann<br />

Abteilungsleiter Sport im Ministerium für Familie,<br />

Kinder, Jugend und Sport des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

l Zusammenfassung der Podiumsdiskussion<br />

Im Zentrum der Podiumsdiskussion standen ein Fazit,<br />

in dem die persönlichen Eindrücke der Diskutanten zur<br />

Tagung widergegeben wurden, sowie Zukunftsfragen,<br />

wie das Thema <strong>Integration</strong> und Sport in Zukunft weiterentwickelt<br />

werden könnte.<br />

Fazit:<br />

Die Tagung habe – so der Tenor der Diskussion – dazu<br />

beigetragen, einen produktiven Dialog zwischen unterschiedlichen<br />

Akteuren, der sportbezogenen <strong>Integration</strong>sarbeit<br />

zu initiieren. Von besonderer Bedeutung seien<br />

die vielen, in den Workshops vorgestellten Praxisprojekte<br />

gewesen, die weitreichende Anregungen liefern und<br />

als Leuchttürme gelungener <strong>Integration</strong>sarbeit in die<br />

Breite getragen werden müssten. Beispielhaft sei auch<br />

der Beitrag der <strong>Wissen</strong><strong>schaf</strong>t gewesen. Die Frage monoethnischer<br />

Sportvereine sei durch die auf der Tagung<br />

präsentierte Studie in besonderer Weise vorangetrieben<br />

worden. Angeregt wurde, ein Portfolio von Best Practice<br />

Beispielen erfolgreicher,<br />

40 l Podiumsdiskussion


sportbezogener <strong>Integration</strong>sarbeit. Eine<br />

solche zentrale Informationsmöglichkeit<br />

stehe auf diesem Gebiet noch aus<br />

und könne dazu beitragen, Netzwerke<br />

zu <strong>schaf</strong>fen und Ideen in die Breite zu<br />

tragen.<br />

Welche Chancen und Möglichkeiten sehen Sie<br />

über den Sport Menschen in unsere Gesell<strong>schaf</strong>t<br />

zu integrieren?<br />

Es braucht Sportangebote aus den Regionen, aus denen<br />

die Menschen kommen. Z.B. Kampfsport – Taekwondo<br />

ist in der Türkei die zweitgrößte Sportart nach Fußball. Das<br />

ist kein Problem für <strong>Integration</strong>. Aber Handball und Basketball<br />

funktionieren hier nicht, da es auch in der Türkei nicht so praktiziert wird.<br />

Muhammed Kocer<br />

Kreissportbund Ennepe-Ruhr<br />

Zukunftsfragen:<br />

In der anschließenden Diskussion um Zukunftsfragen<br />

sportbezogener <strong>Integration</strong>sarbeit thematisierten die<br />

Podiumsteilnehmer – in durchaus kontroverser Weise<br />

– die Frage einer möglichen Überforderung der Sportvereine<br />

durch überhöhte Erwartungen. Die Basis der<br />

<strong>Integration</strong>sarbeit im Sport seien die Vereine, deren<br />

erste Aufgabe es ist, sportliche Angebote zu machen.<br />

Die umfänglichen durch unterschiedliche Akteure an die<br />

Sportvereine herangetragenen Erwartungen an deren<br />

integrative Leistungen dürften nicht dazu führen, dass<br />

deren Kerntätigkeiten vernachlässigt werde. Zwar gebe<br />

es gute Gründe, warum sich die Sportvereine um eine<br />

<strong>Integration</strong> von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

kümmern sollten, z.B. die<br />

demographischen Veränderungen der Gesell<strong>schaf</strong>t.<br />

Allerdings seien die Sportvereine darauf angewiesen<br />

hierbei Unterstützung von weiteren gesell<strong>schaf</strong>tlichen<br />

Akteuren zu erhalten. Dabei gehe es einerseits um die<br />

Verantwortung des Staates, verlässliche Strukturen und<br />

Förderungen zu ermöglichen, aber auch um Aktivitäten<br />

der Sportverbände, die sich nicht mehr allein auf die<br />

tradierten neokorporatistischen Beziehungen zu staatlichen<br />

Akteuren verlassen könnten, sondern aktiv selber<br />

an der Erschließung neuer Möglichkeiten zur Förderung<br />

der sportbezogenen <strong>Integration</strong>sarbeit beitragen sollten.<br />

In den Fokus kämen hierbei nicht zuletzt Stiftungen, wie<br />

beispielsweise das Projekt „spin – sport interkulturell“,<br />

dass auf der Tagung präsentiert wurde, demonstriere.<br />

Podiumsdiskussion l 41


42 l


Liste der Teilnehmenden<br />

Frau Katharina Althoff Universität Duisburg-Essen<br />

Frau Gloria Amoruso kein Abseits! e.V.<br />

Herr Philipp Andree Stiftung Mercator GmbH<br />

Herr Ercan Atay Landesintegrationsrat NRW<br />

Frau Carola Baaten-K.Abdulsalam Internationaler SportClub AlHilal Bonn e.V.<br />

Frau Ute Barthel Deutsche Sportjugend<br />

Frau Bianca Barbu<br />

Frau Juliane Baschin Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Frau Conny Baumann Bayerischer Landes-Sportverband e.V.<br />

Herr Thomas Baus Bayerischer Landes-Sportverband e.V.<br />

Herr Uwe Becker ESV Lokomotive Erfurt 1927 e.V.<br />

Frau Diana Becker Taekwondo Team Kocer e.V.<br />

Herr Siggi Blum Sportjugend Nordrhein-Westfalen<br />

Herr Behzad Borhani Sportjugend Hessen<br />

Frau Andrea Bowinkelmann Landessportbund NRW<br />

Herr Prof. Dr. Sebastian Braun Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Frau Anna Braun Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Herr Timo Bruckmann Kreissportbund Wesel e.V.<br />

Frau Carola Bugert Sportkreis Stuttgart e.V.<br />

Frau Prof. Dr. Ulrike Burrmann Technische Universität Dortmund/Institut für Sport und<br />

Sportwissen<strong>schaf</strong>t<br />

Herr Klaus Buttgereit MAZ und MOVIE GmbH<br />

Herr Prof. Dr. Klaus Cachay Universität Bielefeld<br />

Frau Annett Chojnacki-Bennemann Fraktion DIE LINKE. im Bundestag<br />

Herr Milan Cobanov Zentralrat der Serben in Deutschland<br />

Frau Dörte Conradi Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg<br />

Herr Özgür Cosgun SV Rhenania Hamborn<br />

Frau Marlies Cremer TV Germania 1902 e.V.<br />

Herr Marco Dames Wirkhaus<br />

Frau Marie-Josè Dassen Eurotürk<br />

Frau Alexandra Delfs Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

Herr Silvio Demann Genclikspor Recklinghausen<br />

Frau Ilka Demmke Bundesministerium des Innern/Referat M II 1<br />

Herr Kemal Deniz Bundesarbeitsgemein<strong>schaf</strong>t der Immigrantenverbände in<br />

Deutschland – BAGIV e.V.<br />

Herr Jörg Derißen Behindertensportverein Oberhausen e.V.<br />

Herr Marius Diertrich Bundeskanzleramt/<strong>Integration</strong>sbeauftragte der Bundesregierung<br />

Herr Tobias Dollase Deutsche Sportjugend<br />

Herr Tobias Dompke Sportjugend im Stadtsportbund Köln e.V.<br />

Frau Dagmar Döntgen-Dreissig e.o.plauen-Schule, Berlin-Kreuzberg<br />

Teilnehmer/innen l 43


Herr Martin Drahmann Kreissportbund Steinfurt/SJ Steinfurt<br />

Herr Ulrich Dubbert Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung<br />

(Universität Bielefeld)<br />

Herr Theo Düttmann Landessportbund NRW<br />

Herr Alexander Ekkert Taekwondo Club Neuss e.V.<br />

Herr Dirk Engelhard Landessportbund NRW/Kreissportbunde Ennepetal-Ruhr<br />

e.V.<br />

Herr Rolf Erdmeier Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – Regionalstelle<br />

Bielefeld<br />

Herr Özcan Ermek Genclikspor Recklinghausen<br />

Herr Frank Eser Sportjugend Hessen im Landessportbund Hessen e.V.<br />

Herr Markus Feller Bundesamt für Sport, Magglingen (Schweiz)<br />

Frau Breschkai Ferhad Berliner Fußball-Verband e.V.<br />

Herr Dirk Fiegenbaum Serviceagentur „Ganztägig lernen in NRW“<br />

Herr Sebastian Finke Sportjugend NRW<br />

Frau Britt Finkelmann Sportjugend Berlin im Landessportbund e.V.<br />

Herr Uli Fischer Kreissportbund Steinfurt<br />

Herr Benjamin Folkmann Deutscher Bundestag<br />

Frau Lena Gabriel Universität Duisburg-Essen<br />

Institut für Sport- und Bewegungswissen<strong>schaf</strong>ten<br />

Herr PD. Dr. Ulf Gebken Universität Oldenburg<br />

Herr Gerald Gehlich Landessportbund Thüringen e.V.<br />

Herr Christoph Gehrt-Butry Stadtsportbund Duisburg<br />

Herr Dr. Torsten Geißler Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

Frau Dorina Gerdes Sportjugend NRW<br />

Herr Sergej Gergert Landessportverband Baden-Württemberg e.V.<br />

Herr Roland Grabs Sportjugend NRW<br />

Herr Marc Grandmontagne Stiftung Mercator GmbH<br />

Herr Martin Grillenberger Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus<br />

Herr Ciler Durmus Gülerbasli Kreissportbund Unna<br />

Herr Mehmet Güloglu Taekwondo Club Neuss e.V.<br />

Herr Mehmet Güneysu Landesintegrationsrat NRW<br />

Herr Prof. Dr. Herbert Günther Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie<br />

im Saarland<br />

Frau Elena Hahn Verein für gesundheitsorientieren Sport e.V.<br />

Herr Dr. Stefan Hansen Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Herr Henning Harnisch Alba Berlin<br />

Herr Matthias Hartmann KreisSportBund Unna e.V.<br />

Frau Gabriele Hauser Bundesministerium des Innern/Abteilung M – Migration;<br />

<strong>Integration</strong>; Flüchtlinge; Europäische Harmonisierung<br />

Herr Kai Hegemann Hammer SportClub2008 e.V.<br />

Herr Stefan Heinzmann Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.<br />

44 l Teilnehmer/innen


Frau Sonja Heppner Sportjugend Rhein-Sieg<br />

Herr Philipp Hickethier Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Frau Silke Hinken Schul- und Sportamt Karlsruhe<br />

Frau Katrin Hirseland Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Herr Will Hocker Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V.<br />

Sportjugend NRW<br />

Herr Dr. Wolfgang Höckh Centrum für Sportwissen<strong>schaf</strong>t und Sportmedizin Berlin<br />

Herr Michael Hoehn Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Herr Bernd Holm Senatsverwaltung für Inneres und Sport/Abteilung Sport<br />

Herr Prof. Dr. Gregor Hovemann TU Chemnitz<br />

Herr Dr. Daniel Illmer Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

Frau Ursula Jahn Westdeutscher Fußball- und LA-Verband<br />

Herr Klaus Jahn Westdeutscher Fußball- und LA-Verband<br />

Frau Nina Jansen Oberhausener Schachverein<br />

Frau Tanja Jatho Landessportbund NRW<br />

Herr Amir Jemour Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Frau Jeannine Jungnickel Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – Regionalstelle<br />

Berlin<br />

Herr Thomas Jurich Landessportbund Sachsen<br />

Herr Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Frau Yeliz Karateke Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Frau Serpil Kaya Sportjugend Nordrhein-Westfalen<br />

Herr Harun Kazoglu Landesintegrationsrat NRW<br />

Herr Tayfun Keltek Landesintegrationsrat NRW<br />

Herr Ariel Keselmann TUS Makkabi Dortmund e.V.<br />

Frau Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay Universität Bielefeld<br />

Frau Ilse Klinge OSC 04 Rheinhausen<br />

Frau Joanna Klos MdB Büro Katrin Kunert<br />

Frau Bianca Klug NWJV e.V.<br />

Herr Winfried Kneip Stiftung Mercator<br />

Herr Muhammed Kocer Kreissportbund Ennepe-Ruhr e.V.<br />

Herr Uwe Koch Brandenburgische Sportjugend<br />

Frau Barbara Konarska Landessportbund NRW<br />

Herr Süleyman Kosar Landesintegrationsrat NRW<br />

Frau Ellen Köttelwesch Universität Duisburg-Essen Sport- und Bewegungswissen<strong>schaf</strong>ten<br />

Herr MinRat a.D. Jochen Krannich Centrum für Sportwissen<strong>schaf</strong>t und Sportmedizin Berlin<br />

Frau Dr. Ulrike Kraus Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen – MFKJKS<br />

Frau Kristjana Krawinkel Hamburger Sportbund e.V.<br />

Herr Thomas Krombacher Sportkreis Stuttgart e.V.<br />

Teilnehmer/innen l 45


Herr Manfred Kruczek Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Brandenburg<br />

Frau Heike Kübler Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Frau Mirella Kuhl Landessportbund NRW<br />

Frau Christa Lange LandesSportBund Niedersachsen e.V.<br />

Herr Ronald Langer Humboldt-Universität zu Berlin/Institut für Sportsoziologie<br />

Frau Claudia Ledzbor Stadt Hilden/Amt für Jugend, Schule und Sport<br />

Frau Frederike Lehm Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Herr Felix Li SV Grashopper Gelbensande<br />

Herr Karsten Lübbe Landessportverband Schleswig-Holstein e.V.<br />

Frau Sascha Alexandra Luetkens-Hovemann SpoBIG im Programm Mühlheim 2020 TU Chemnitz<br />

Frau Irina Lutz Landessportverband Baden-Württemberg e.V.<br />

Frau Larissa Markus Brandenburgische Sportjugend im LBS Brandenburg e.V.<br />

Herr Stamatios Mavroudis Kreissportbund Herford/Diakonie Herford<br />

Frau Anita Metzen VIBSS-Beraterin Landessportbund NRW<br />

Herr Stefan Metzger Universität Münster<br />

Herr Wolfgang Mohr Westdeutscher Basketball-Verband e.V.<br />

Herr Dennis Mohr Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Frau Ann-Kristin Montino Stiftung Mercator<br />

Frau Elvira Müller Budosport-Sakar e.V.<br />

Herr Hans-Werner Mundt Kreissportbund Mettmann e.V.<br />

Herr Dr. Christoph Niesen Landessportbund NRW<br />

Herr Sebastian Nitzsche Deutsch-Russisches Forum e.V.<br />

Frau Tina Nobis Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Herr Frank Nordmann Polizeisportverband Erfurt e.V./Abteilung Boxen<br />

Frau Petra Nordmann Thüringer Boxverband<br />

Herr Manfred Novacek DJK AGON 08/MSV Düsseldorf e.V.<br />

Herr Daniel Nowack Budosport-Sakar e.V.<br />

Frau Jennifer Osthus LandesSportBund Niedersachsen e.V.<br />

Frau Christel Paschke-Sander Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen – MFKJKS<br />

Frau Traudchen Perrefort Arbeitsgemein<strong>schaf</strong>t Deutscher Sportämter<br />

Stadt Pinneberg<br />

Frau Alexandra Piepiorka Universität Osnabrück<br />

Herr Rolf Pörtner Kreissportbund Herford e.V./Diakonie Herford<br />

Frau Silke Pump Deutscher Fußball-Bund e.V.<br />

Herr Tobias Quednau Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Frau Franziska Raeder Universität Kassel<br />

Herr Volker Rehm Sportjugend Hessen im Landessportbund Hessen e.V.<br />

Frau Susanne Rinke Serviceagentur „Ganztägig lernen in NRW“<br />

Herr Michael Rosenbach Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Frau Anne Rübner Brandenburgische Sportjugend im Landessportbund Brandenburg<br />

e.V.<br />

46 l Teilnehmer/innen


Frau Veronika Rücker Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />

Herr Ralf Ruhrmann Stiftung Mercator<br />

Herr Paul Ryka Stadtsportbund Dortmund<br />

Frau Silvia Sandfort Sportjugend Rhein-Sieg<br />

Frau Julia Sandmann Landessportverband Baden-Württemberg e.V.<br />

Herr Timo Schädler Hochschule für Gesundheit und Sport<br />

Herr Prof. Dr. Klaus Schäfer Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen – MFKJKS<br />

Herr Bernd Schirwitz Stadt Münster – Sportamt<br />

Frau Renate Schladitz Landessportbund Berlin e.V.<br />

Frau Melanie Schlüter Universität Bielefeld<br />

Herr Tobias Schmid Johannes Gutenberg-Universität Mainz<br />

Institut für Sportwissen<strong>schaf</strong>t<br />

Herr Dr. Manfred Schmidt Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Herr Prof. Dr. Werner Schmidt Universität Duisburg-Essen<br />

Herr Andreas Schmidt Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Regionalstelle Berlin<br />

Herr Hans-Peter Schmitz Landessportbund NRW<br />

Herr Andreas Schmitz Context – interkulturelle Kommunikation & Bildung<br />

Herr Walter Schneeloch Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Frau Marianne Schneider Senatsverwaltung für Inneres und Sport<br />

Herr Jörg Schünke Landessportbund Thüringen e.V.<br />

Frau Dr. Kerstin Kirsch-Schück Freie Autorin DLF/OF<br />

Frau Janina Schwake Stadtsportbund Duisburg<br />

Frau Dr. Lilian Schwalb Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Frau Melanie Schwarte Sportjugend NRW<br />

Frau Rut Schwitalla Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Herr Udo Sialino Tischtennis-Verband Niedersachsen<br />

Herr Alexander Sobotta Bildung durch Sport e.V.<br />

Frau Britt Spieckermann Todtglüsinger SV von 1930 e.V.<br />

Frau Bibiana Steinhaus Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport<br />

Frau Sabine Stell Bundesinstitut für Sportwissen<strong>schaf</strong>t<br />

Herr Mathias Stephan Landessportbund Sachsen/Programm „<strong>Integration</strong> durch<br />

Sport“<br />

Herr Dr. Hartwig Stock Fußball-Verband Mittelrhein e.V.<br />

Herr Werner Stürmann Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen – MFKJKS<br />

Herr Irwin-Conrad Subryan Landesintegrationsrat NRW<br />

Frau Dr. Jessica Süßenbach Universität Duisburg-Essen<br />

Institut für Sport- und Bewegungswissen<strong>schaf</strong>ten<br />

Teilnehmer/innen l 47


Herr Mehmet Tanriverdi Bundesarbeitsgemein<strong>schaf</strong>t der Immigrantenverbände in<br />

Deutschland – BAGIV e.V.<br />

Herr Florian Thieleke Verein für gesundheitsorientieren Sport e.V.<br />

Herr Holger Tiedtke Freie Turner<strong>schaf</strong>t Eintracht e.V. von 1907<br />

Frau Susanne Till Humboldt-Universität zu Berlin/Abteilung Sportsoziologie<br />

Frau Christiane Trachternach Landesjugendring NRW<br />

Frau Sylvia Tromsdorf Sportjugend Berlin/Abt. Kinder- und Jugendsport<br />

Frau Gülsüm Tutar Landessportbund NRW<br />

Frau Dr. Petra Tzschoppe Universität Leipzig/LSB Sachsen<br />

Frau Hatice Ünal Eurotürk<br />

Frau Anke Vietmeyer SSF Bonn<br />

Herr Stephan Vogl Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Herr Norbert Vollmer TV 1861 Rottenburg e.V.<br />

Herr Christoph von Below Deutschlandstiftung <strong>Integration</strong><br />

Frau Ramona von der Heide Todtglüsinger SV von 1930 e.V.<br />

Herr Roman Wagner Landessportverband Schleswig-Holstein e.V.<br />

Frau Deborah Weide TSV Hochdahl<br />

Herr Steven Werner Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Regionalstelle Berlin<br />

Frau Jenni Winterhagen Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Herr Hans-Werner Wischnewski Stadtsportbund Hagen<br />

Frau Kirsten Wolf Landessportbund Bremen<br />

Frau Andrea Wolff Institut für Sportwissen<strong>schaf</strong>t und Sport<br />

Frau Inge Wolfs TV Germania 1902 e.V.<br />

Frau Petra Wolter Landkreis Oder Spree<br />

Herr Martin Wonik Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V.<br />

Frau Marie-Luise Würtenberger Bundesministerium des Innern/Referat SP 6<br />

Herr Christian Wyrwich Landestauchsportverband Berlin e.V.<br />

Herr Wolfgang Zach Internationaler Bund e.V.<br />

Herr Michael Zeile Landessportverband Baden-Württemberg e.V.<br />

Frau Sandra Ziller Special Olympics Deutschland<br />

Frau Petra Zwickert Landesministerium für Generationen, Familie, Frauen<br />

48 l Teilnehmer/innen


Dank<br />

Wir danken Frau Hirseland vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für die wertvolle Unterstützung<br />

wie auch die konstruktive Zusammenarbeit im Rahmen der Veranstaltung.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Katrin Hirseland, Referatsleiterin<br />

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Referat 330 – Grundsatzangelegenheiten der<br />

<strong>Integration</strong>sförderung<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Heike Kübler, stellv. Ressortleiterin<br />

Deutscher Olympischer Sportbund<br />

Ressort Chancengleichheit und Diversity<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Dr. Ulrike Kraus, Abteilungsleiterin<br />

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur<br />

und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Ansprechpartner:<br />

Siggi Blum, Gruppenleiter<br />

Landessportbund Nordrhein-Westfalen<br />

Stab Politik und Grundsatzfragen<br />

Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. Sebastian Braun<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Forschungszentrum für Bürger<strong>schaf</strong>tliches Engagement<br />

Ansprechpartner:<br />

Marc Grandmontagne<br />

Stiftung Mercator<br />

Programmleitung Bildung


Impressum<br />

Titel: <strong>Fachtagung</strong> l <strong>Wissen</strong> <strong>schaf</strong>(f)t <strong>Teilhabe</strong> – <strong>Integration</strong> durch Sport<br />

Herausgeber: Deutscher Olympischer SportBund l Geschäftsbereich Sportentwicklung<br />

Ressort Chancengleichheit und Diversity l <strong>Integration</strong> durch Sport<br />

Otto-Fleck-Schneise 12 l 60528 Frankfurt am Main l Tel. +49 (0) 69 / 67 00 0<br />

Fax +49 (0) 69 / 67 49 06 l E-Mail office@dosb.de l www.dosb.de<br />

Bildnachweis: Andrea Bowinkelmann/LSB NRW l Voxpops: Michael Höhn/DOSB (Texte/Bilder)<br />

Frankfurt am Main l Januar 2013

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