05.03.2014 Aufrufe

WDL März 2014

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Senioren-All-in ab 29,38 €/Tag*<br />

<br />

*<br />

<br />

<br />

<br />

Seniorenheim St. Josef<br />

Wadersloh<br />

0 25 23 / 92 02-0<br />

Morten Winkler<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

für Lehminnenputz<br />

Posskamp 1 · 59329 Wadersloh · Tel. 0 25 23 /29 34 · E-Mail: info@winkler-maler.de<br />

Karl-Heinz Junker GmbH<br />

Fliesen + Platten Lieferung + Verlegung<br />

Kühlheide 4<br />

59329 Wadersloh<br />

www.k-hjunker.de<br />

www.winkler-maler.de<br />

Tel. 02523/941031<br />

Fax 02523/941032<br />

Müssen Kinder die Pflege<br />

ihrer Eltern bezahlen?<br />

Wadersloh (wdl/mg). Wer so um<br />

die 45 Jahre jung ist, dürfte diese<br />

Frage brennend interessieren: Was<br />

kommt auf mich zu, wenn meine Eltern<br />

pflegebedürftig werden? Das<br />

Szenario: Oft leben unsere Eltern<br />

75 +/-, selbstständig in einem Eigenheim.<br />

Alles läuft gut, wir selber<br />

kümmern uns um unsere erwachsen<br />

werdenden Kinder. Wäre da<br />

nicht das flaue Gefühl in der Magengegend,<br />

wenn es um die mögliche<br />

Pflegebedürftigkeit der Eltern<br />

geht. Sicherlich werden mittlerweile<br />

viele gute Angebote in der Region<br />

vorgehalten; von der Tagespflege<br />

über ambulante Wohngruppen<br />

bis hin zur vollstationären Pflege –<br />

es ist für jeden Fall etwas dabei.<br />

Nur muss das ja auch bezahlt werden<br />

– können. Als erstes muss dazu<br />

das Vermögen des Pflegebedürftigen<br />

eingesetzt werden. Da ist dann<br />

schon die erste Überraschung,<br />

wenn der Verkaufswert der liebevoll<br />

von den Eltern gepflegten Immobilie<br />

bei weitem unter dem ideellen<br />

Wert liegt. Zur Finanzierung der<br />

Pflegekosten kann für den Pflegebedürftigen<br />

ein Antrag auf Sozialhilfe<br />

gestellt werden. Darin kommt<br />

es zu einer Offenlegung des Vermögens.<br />

Das Sozialamt prüft dann, ob<br />

der Paragraph 1601 des bürgerlichen<br />

Gesetzbuches Anwendung<br />

findet: „Verwandte in gerader Linie<br />

sind verpflichtet, einander Unterhalt<br />

zu gewähren“. Sind die Finanzen<br />

der Eltern erschöpft, werden in<br />

der Regel die Kinder herangezogen.<br />

Unbegrenzt müssen Kinder jedoch<br />

nicht zahlen. Wie hoch der Elternunterhalt<br />

ausfällt, richtet sich nach<br />

der Leistungsfähigkeit des unterhaltspflichtigen<br />

Kindes. Das kommt<br />

zwar nicht einer Lebensstandgarantie<br />

gleich, jedoch muss eine dauerhafte<br />

und spürbare Senkung des<br />

Lebensstandards nicht hingenommen<br />

werden, urteilte der Bundesgerichtshof.<br />

Um herauszufinden, wie<br />

hoch die Unterhaltsleistung sein<br />

könnte, wird zunächst das Vermögen<br />

der Kinder geprüft. In der Regel<br />

bleibt dabei das Eigenheim außen<br />

vor. Mit dem Ausschluss der<br />

Verwertung des Eigenheims darf<br />

gerechnet werden, wenn es<br />

a) zur eigenen Altersvorsorge dient<br />

und<br />

b) angemessen selbst genutzt wird.<br />

Auch für den eigenen Unterhalt der<br />

Kinder hat der Bundesgerichtshof<br />

Regeln ausgestellt: Der Selbstbehalt<br />

liegt bei 1250 Euro des monatlichen<br />

Einkommens. Hinzugerechnet<br />

werden können dann noch 440<br />

Euro bei Ledigen oder 770 Euro bei<br />

Verheirateten. In einer Entscheidung<br />

aus 2006 hat der Bundesgerichtshof<br />

entschieden, dass Kinder<br />

jährlich fünf Prozent ihres Bruttoeinkommens<br />

über das gesamte Erwerbsleben<br />

hinweg zusätzlich ansparen<br />

dürfen. Wer eine verbindliche<br />

Aussage haben möchte, setzt<br />

sich am besten mit seinem zuständigen<br />

Sozialamt zusammen. Dort<br />

sollte man gut vorbereitet erscheinen<br />

(alle Unterlagen dabei und<br />

auch mal einen Streifzug durchs Internet<br />

zum Thema Elternunterhalt<br />

gemacht haben). Am Ende wird<br />

man feststellen, das eine Unterhaltspflicht<br />

gegenüber den Eltern<br />

durchaus „erschwinglich“ ist. Die<br />

Angebote in der Region sind ihr<br />

Geld wert. Bei genauem Hinsehen<br />

kann man erleben, dass es den Senioren<br />

in den Tagespflegen, ambulanten<br />

Wohngruppen oder stationären<br />

Einrichtungen (Seniorenheime)<br />

trotz hoher Pflegebedürftigkeit<br />

emotional sehr gut geht. Dort wird<br />

ein reichhaltiges Programm vorgehalten.<br />

Die Zeit in Gemeinschaft<br />

wirkt der Vereinsamung im Alter<br />

entgegen.<br />

Nicht zuletzt sollte man sich von<br />

der Prämisse leiten lassen, seine Eltern<br />

gut versorgt, betreut und professionell<br />

gepflegt zu wissen, wenn<br />

man selber dazu nicht die Zeit aufbringen<br />

kann. Denn „zu Hause“ ist<br />

nicht in jedem Fall besser – auch<br />

wenn es billiger erscheint.<br />

Andreas Wedeking,<br />

Einrichtungsleiter Seniorenheim<br />

St. Josef Wadersloh<br />

Foto: S. Hofschlaeger_pixelio.de<br />

<strong>WDL</strong> aktuell — <strong>März</strong> <strong>2014</strong><br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!