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Facharbeit in Physik Bau und Variation von Eigenschaften eines ...

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Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim<br />

2011<br />

<strong>Facharbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Physik</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Variation</strong> <strong>von</strong> <strong>Eigenschaften</strong> e<strong>in</strong>es<br />

personentragfähigen Luftkissengleiters<br />

<strong>von</strong> Marian Borchert<br />

12-PH May


Inhaltsverzeichnis:<br />

1. E<strong>in</strong>leitung ...........................................................................................................................3<br />

2. Das Luftkissenfahrzeug ......................................................................................................4<br />

2.1. Erf<strong>in</strong>dung ..................................................................................................................... 4<br />

2.2. Funktionsweise ............................................................................................................ 4<br />

2.3. Unfälle ......................................................................................................................... 4<br />

3. Der Luftkissengleiter ..........................................................................................................5<br />

3.1. Funktionsweise ............................................................................................................ 5<br />

3.2. <strong>Bau</strong> des Gleiters ........................................................................................................... 5<br />

3.2.1. <strong>Bau</strong>material ........................................................................................................... 5<br />

3.2.2. Werkzeug .............................................................................................................. 5<br />

3.2.3. Beschaffung der Materialien .................................................................................. 5<br />

3.2.4. Vorgehensweise ..................................................................................................... 6<br />

3.3. Funktionstest ................................................................................................................ 7<br />

4. Verbesserungen des Gleiters ...............................................................................................7<br />

4.1. <strong>Bau</strong> der Sitzfläche ........................................................................................................ 7<br />

5. Versuche ............................................................................................................................8<br />

5.1. Maximale Last ............................................................................................................ 8<br />

5.2. Fahrt auf Wasser .......................................................................................................... 9<br />

5.3. <strong>Variation</strong> der Teichfolie ............................................................................................... 9<br />

6. <strong>Bau</strong> e<strong>in</strong>es zweiten Gleiters ................................................................................................ 11<br />

7. Versuche mit dem Styrodurgleiter..................................................................................... 11<br />

7.1. Maximale Last (Styrodurgleiter)................................................................................. 11<br />

7.2. Styrodurgleiter mit vier Pumpen ................................................................................. 12<br />

7.3. Styrodurgleiter mit e<strong>in</strong>er Pumpe ................................................................................. 13<br />

7.4. Fahrt auf Wasser (Styrodurgleiter) ............................................................................. 13<br />

8. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick ....................................................................................... 14<br />

9. Anhang ............................................................................................................................. 15<br />

2


1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Luftkissenboote (engl.: Hovercraft) s<strong>in</strong>d fasz<strong>in</strong>ierende Fahrzeuge, die sowohl auf Wasser, als<br />

auch auf Land fahren können. Durch den fehlenden Reibungswiderstand können<br />

Luftkissenboote Geschw<strong>in</strong>digkeiten <strong>von</strong> bis zu 150km/h erreichen. E<strong>in</strong> sehr bekanntes<br />

Beispiel für den Gebrauch <strong>von</strong> Luftkissenbooten war die Verb<strong>in</strong>dung zwischen Dover <strong>und</strong><br />

Calais. Drei Jahrzehnte beförderten Luftkissenboote Personen <strong>und</strong> Güter <strong>von</strong> Frankreich nach<br />

Groß-Britannien. Leider wurde, wegen der vielen Nachteile, der Betrieb der Boote e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Durch den Antrieb, der durch riesige Propeller erfolgt, lässt das Luftkissenboot nicht so gut<br />

lenken, wie e<strong>in</strong> Boot mit e<strong>in</strong>em Ruder. In Häfen s<strong>in</strong>d Hovercrafts, durch ihre schlechte<br />

Wendigkeit <strong>und</strong> ihrer starken W<strong>in</strong>derzeugung, nicht gern gesehen. Auch der Verbrauch ist<br />

gegenüber normalen Booten, durch die Motoren, die das Hovercraft anheben, wesentlich<br />

höher. E<strong>in</strong> großer Vorteil der Luftkissenboote ist, dass sie sich viel schneller fortbewegen<br />

können, als die üblichen Boote. Die Strecke über den Ärmelkanal bewältigten die<br />

Luftkissenboote <strong>in</strong>nerhalb <strong>von</strong> 30 M<strong>in</strong>uten, wesentlich kürzer als herkömmliche Boote, die<br />

ca. 90 M<strong>in</strong>uten benötigen. E<strong>in</strong> weiterer, schon angesprochener Vorteil ist die Fahrt auf allen<br />

Oberflächen, wie z.B. auf Wasser, ebenem Erdboden, Eis <strong>und</strong> Matsch. Dies macht die<br />

Luftkissengleiter vor allem für das Militär oder für den Sport <strong>in</strong>teressant. Auch <strong>in</strong> Gebieten<br />

des Amazonas oder <strong>in</strong> den Everglades <strong>in</strong> Florida werden vermehrt Hovercrafts e<strong>in</strong>gesetzt 1) .<br />

Me<strong>in</strong> Stammkurslehrer Herr May brachte mich auf die Idee e<strong>in</strong>e <strong>Facharbeit</strong> über e<strong>in</strong>en<br />

personentragfähigen Luftkissengleiter zu schreiben <strong>und</strong> schlug vor, e<strong>in</strong>en Gleiter selbst zu<br />

bauen mit dem ich Versuche durchführen kann. Ich begrüßte die Idee <strong>und</strong> sagte zu.<br />

Herr Dr. Frank Fiedler, e<strong>in</strong> Dozent an der Universität Ma<strong>in</strong>z <strong>und</strong> Bekannter <strong>von</strong> Herrn May,<br />

gab mir e<strong>in</strong>e Anleitung für e<strong>in</strong>en personentragfähigen Luftkissengleiter (s. Anhang).<br />

In me<strong>in</strong>er <strong>Facharbeit</strong> baute ich e<strong>in</strong>en eigenen Luftkissengleiter <strong>und</strong> untersuchte die<br />

verschiedenen <strong>Eigenschaften</strong>. Ich versuchte durch das Variieren <strong>von</strong> <strong>Bau</strong>teilen die Werte des<br />

Gleiters zu verbessern. Um Vergleiche durchführen zu können, baute ich noch e<strong>in</strong>en zweiten<br />

Gleiter, der leicht abgewandelte <strong>Eigenschaften</strong> besaß, als me<strong>in</strong> erster Gleiter.<br />

1) vgl. http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,95671,00.html<br />

3


2. Das Luftkissenfahrzeug<br />

1. Propeller zur Fortbewegung<br />

2. Luftstrom<br />

3. Turb<strong>in</strong>e, die Luft <strong>in</strong> das Luftkissen befördert<br />

4. Biegsame Schürze<br />

2)<br />

2.1. Erf<strong>in</strong>dung<br />

Im Jahre 1875 meldete John Isaac Thornscroft das erste Patent für e<strong>in</strong>e Luftkissentechnik an,<br />

setzte dies aber nie praktisch um. Erst am 2.9.1915 wurde das erste funktionsfähige<br />

Luftkissenboot, <strong>von</strong> Dagobert Müller <strong>von</strong> Thomamühl entwickelt, zu Wasser gelassen 3) .<br />

2.2. Funktionsweise<br />

Das Luftkissenfahrzeug wird durch e<strong>in</strong> Luftkissen oder Luftpolster getragen. Es wird meist<br />

für Fahrten über Wasser genutzt, kann aber, da es reibungslos über den Untergr<strong>und</strong> gleitet,<br />

auch auf ebenen Landstrecken genutzt werden. Mit e<strong>in</strong>em Luftkissenboot können sowohl<br />

Lasten, als auch Personen transportiert werden. Mit Turb<strong>in</strong>en (3) wird Luft <strong>in</strong> das Luftkissen<br />

unter dem Fahrzeug befördert. Die Luft kann an der Unterseite entweichen <strong>und</strong> bildet so e<strong>in</strong>en<br />

Luftstrom zwischen dem Luftkissenfahrzeug <strong>und</strong> dem Boden. Dieser Luftstrom lässt das<br />

Fahrzeug knapp über dem Boden schweben. Die flexiblen Schürzen (4) r<strong>und</strong> um das Fahrzeug<br />

schützen es bei Unebenheiten <strong>und</strong> gleichen diese aus. Durch Propeller (1) kann das<br />

Luftkissenboot sich fortbewegen <strong>und</strong> gelenkt werden 4) .<br />

2.3. Unfälle<br />

Im Laufe der Geschichte kam es erst zu zwei bedeutenden Unfällen. Bei e<strong>in</strong>em wurde die<br />

Schürze aufgeschlitzt. Dies führte dazu, dass die Luft nicht nach unten abgeleitet wurde,<br />

sondern durch den Schlitz austrat. Dadurch bildete sich ke<strong>in</strong> Luftstrom zwischen dem<br />

Luftkissenfahrzeug <strong>und</strong> der Wasseroberfläche was das Fahrzeug s<strong>in</strong>ken ließ. Bei dem zweiten<br />

Unfall kenterte das Luftkissenfahrzeug bei zu hohem Wellengang 4) .<br />

2) http://de.wikipedia.org/w/<strong>in</strong>dex.php?title=Datei:Hovercraft_-_scheme.svg&filetimestamp=20070407173251<br />

3) vgl. http://www.doppeladler.com/kuk/gleitboot.htm<br />

4) vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Luftkissenfahrzeug<br />

4


3. Der Luftkissengleiter<br />

3.1. Funktionsweise<br />

Der <strong>von</strong> mir gebaute Luftkissengleiter funktioniert auf die gleiche Weise wie e<strong>in</strong><br />

Luftkissenboot. Der Gleiter wird auch durch e<strong>in</strong> Luftkissen getragen.<br />

Statt Turb<strong>in</strong>en, die die Luft <strong>in</strong> das Luftkissen befördern, besitzt me<strong>in</strong> Luftkissengleiter zwei<br />

Luftmatratzenpumpen, welche <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er 12V-Autobatterie betrieben werden. Das Luftkissen,<br />

das bei Luftkissenbooten aus großen flexiblen Schürzen besteht, wird bei mir durch e<strong>in</strong>e<br />

Teichfolie ersetzt. Damit die Luft, die den Gleiter anhebt, entweichen kann, schnitt ich <strong>in</strong> die<br />

Teichfolie Löcher.<br />

3.2. <strong>Bau</strong> des Gleiters<br />

Ich bekam e<strong>in</strong>e <strong>Bau</strong>anleitung (s. Anhang) für e<strong>in</strong>en Luftkissengleiter <strong>von</strong> Herrn Dr. Fiedler,<br />

den ich am Tag der offenen Tür an der Universität Ma<strong>in</strong>z traf. Nach dieser Anleitung habe ich<br />

me<strong>in</strong>en Luftkissengleiter gebaut.<br />

Benötigt habe ich dafür:<br />

3.2.1. <strong>Bau</strong>material<br />

8mm-Spanplatte (1m x 1m); 0,5mm Teichfolie (1,2m x 4m); 2mm-Plastikscheibe<br />

(30cm x 30cm); 12V-Autobatterie; 2 elektrische Luftmatratzenpumpe; Silicon; Tackernadeln;<br />

Klebeband<br />

3.2.2. Werkzeug<br />

Stichsäge; Bohrmasch<strong>in</strong>e; Tacker; Schleifpapier; Siliconspritze; Cutter; Filzstift; Papier;<br />

Zollstock<br />

3.2.3. Beschaffung der Materialien<br />

E<strong>in</strong>ige <strong>Bau</strong>materialien hatte ich leider nicht zu Hause. Darunter fielen die 8mm-Spanplatte,<br />

die 0,5mm-Teichfolie, die 12V-Autobatterie <strong>und</strong> die zwei elektrischen Luftmatratzenpumpen.<br />

Die 8mm-Spanplatte <strong>und</strong> die 0,5mm-Teichfolie kaufte ich bei Struth <strong>Bau</strong>markt GmbH <strong>in</strong><br />

Ingelheim (Konrad-Adenauer-Straße 12). Die Spanplatte wurde mir auf e<strong>in</strong>e Größe <strong>von</strong><br />

1m x 1m zurechtgeschnitten. Die Teichfolie war auf e<strong>in</strong>e Breite <strong>von</strong> 4m festgelegt, so kaufte<br />

ich e<strong>in</strong>e Folie mit den Maßen 1,2m x 4m.<br />

Die Autobatterie bekam ich vom Autohaus W. Weis <strong>in</strong> Gau-Algesheim (Max-Planck-<br />

Straße 36) gespendet (s. Anhang, Abb. 4).<br />

Zu guter Letzt bestellte ich mir die beiden elektrischen Luftmatratzenpumpen bei dem<br />

Onl<strong>in</strong>eshop Amazon (s. Anhang, Abb. 6).<br />

5


3.2.4. Vorgehensweise<br />

Nachdem ich die Anleitung nochmals studiert hatte, g<strong>in</strong>g es an den <strong>Bau</strong> des Gleiters.<br />

Als erstes zeichnete ich zwei konzentrische Kreise auf die Spanplatte, e<strong>in</strong>en mit e<strong>in</strong>em<br />

Durchmesser d=1m <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en mit d=50cm. Danach sägte ich mit der Stichsäge den Kreis<br />

d=1m aus. Auf dem <strong>in</strong>neren Kreis bohrte ich zwei gegenüberliegende Löcher, <strong>in</strong> die später die<br />

elektrischen Pumpen re<strong>in</strong>gesteckt werden. Die Löcher müssen den gleichen Durchmesser<br />

besitzen, wie die M<strong>und</strong>stücke der elektrischen Pumpen. Da das M<strong>und</strong>stück bei mir e<strong>in</strong>en<br />

Durchmesser <strong>von</strong> 18mm betrug, bohrte ich die Löcher <strong>in</strong> entsprechender Größe. Im<br />

Mittelpunkt der kreisförmigen Holzplatte bohrte ich e<strong>in</strong> Loch (d=8mm). Danach schliff ich<br />

alle Kanten glatt (s. Anhang, Abb. 2).<br />

Nachdem ich mit der Spanplatte vorerst fertig war widmete ich mich der Teichfolie. Ich<br />

zeichnete mit e<strong>in</strong>em Stift e<strong>in</strong>en Kreis (d=1,2m) auf die Teichfolie <strong>und</strong> schnitt diesen mit dem<br />

Cutter aus. Am Mittelpunkt machte ich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Loch, um später e<strong>in</strong>e Schraube h<strong>in</strong>durch<br />

zu stecken. Für die Löcher auf der Folie, aus denen später die Luft entweichen <strong>und</strong> den<br />

Gleiter schweben lassen soll, bastelte ich mir zwei kreisförmige Schablonen. E<strong>in</strong>e mit 3cm<br />

Durchmesser <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e mit 7cm Durchmesser. Mit diesen Schablonen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Zollstock<br />

abmessend, konnte ich die Löcher mit dem Cutter ausschneiden.<br />

Auf die Plastikscheibe, die dafür sorgen soll, dass sich e<strong>in</strong> Luftwulst <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Lufthaube<br />

bildet, habe ich e<strong>in</strong>en Kreis (d=25cm) gezeichnet <strong>und</strong> diesen ausgeschnitten. Im Mittelpunkt<br />

bohrte ich, wie schon bei der Spanplatte, e<strong>in</strong> Loch (d=8mm) (s. Anhang, Abb. 5).<br />

Um nun alle drei <strong>Bau</strong>teile zu verb<strong>in</strong>den, steckte ich e<strong>in</strong>e Schraube durch das Mittelloch, der<br />

Plastikscheibe, der Teichfolie <strong>und</strong> der Spanplatte, um beim Zusammenbauen der <strong>Bau</strong>teile<br />

alles mittig <strong>und</strong> symmetrisch zu haben. Desweiteren achtete ich darauf, die Spanplatte so zu<br />

drehen, dass die Löcher für die beiden elektrischen Pumpen nicht genau über Löcher <strong>in</strong> der<br />

Teichfolie liegen. Um die Teichfolie an der Spanplatte zu fixieren <strong>und</strong> am oberen Rand<br />

luftdicht abzuschließen, habe ich zuerst Silicon auf den äußeren Rand der Spanplatte<br />

gespritzt. Danach habe ich den überstehenden Rand der Folie umgeschlagen <strong>und</strong> an der Stelle,<br />

wo das Silicon zwischen Spanplatte <strong>und</strong> Teichfolie ist, festgetackert. Um wirklich Luftdicht<br />

abzuschließen, habe ich den überstehenden Teichfolienrand mit Klebeband r<strong>und</strong>um an die<br />

Spanplatte geklebt. Danach habe ich e<strong>in</strong>e Mutter auf die mittig, nach oben stehende Schraube<br />

geschraubt, um die Plastikscheibe an der Teichfolie <strong>und</strong> an der Spanplatte zu befestigen.<br />

Um die Matratzenpumpen an die Autobatterie anschließen zu können, musste ich die Stecker<br />

für den Zigarettenanzünder entfernen. Die beiden Kabel habe ich dann jeweils an e<strong>in</strong>en Pol<br />

der Batterie angeschlossen.<br />

Als letzten Schritt stellte ich die Autobatterie mittig auf den Gleiter <strong>und</strong> steckte die Gebläse <strong>in</strong><br />

die dafür vorgesehenen Löcher.<br />

Fertig ist der selbstgebaute Luftkissengleiter (s. Anhang, Abb. 13).<br />

6


3.3. Funktionstest<br />

Ich war sehr gespannt, ob me<strong>in</strong> selbstgebauter Gleiter fliegen würde. Ich schaltete beide<br />

Pumpen an. Es dauerte e<strong>in</strong>e kurze Zeit <strong>und</strong> dann hob sich der Gleiter e<strong>in</strong> wenig vom Boden<br />

ab. Ich schubste ihn an <strong>und</strong> er glitt über den Boden. Der Gleiter funktionierte. Ich fühlte mit<br />

der Hand an den beiden Luftpumpenlöchern <strong>und</strong> am getackerten Rand des Gleiters, ob<br />

irgendwo Luft entweicht, doch ich konnte ke<strong>in</strong>e Stelle f<strong>in</strong>den. Damit war sichergestellt, dass<br />

der Gleiter gut funktioniert <strong>und</strong> ich konnte an ihm Verbesserungen vornehmen <strong>und</strong> Versuche<br />

durchführen.<br />

4. Verbesserungen des Gleiters<br />

Schon beim <strong>Bau</strong>en des Gleiters habe ich mich nicht immer h<strong>und</strong>ertprozentig an die Anleitung<br />

gehalten.<br />

In dieser steht, dass die Spanplatte etwa 16mm stark se<strong>in</strong> soll. Ich habe mich für e<strong>in</strong>e<br />

8mm-Platte entschieden, um Gewicht zu sparen. Mir ist ke<strong>in</strong> Nachteil aufgefallen, den ich<br />

durch das Verbauen der dünneren Platte habe.<br />

Desweiteren habe ich die Teichfolie auf der Oberseite nicht mit Karosserieband <strong>und</strong><br />

Tackernadel befestigt, wie <strong>in</strong> der Anleitung beschrieben, sondern durch Silicon, Tackernadeln<br />

<strong>und</strong> Klebeband e<strong>in</strong>e luftdichten Abschluss geschaffen.<br />

Als nachträgliche Verbesserung des Gleiters entfernte ich die Plastikscheibe an der Unterseite<br />

des Gleiters. Damit sich trotzdem e<strong>in</strong> Luftwulst <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Lufthaube bildet, habe ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Radius <strong>von</strong> 12,5cm, vom Mittelpunkt aus, die Teichfolie an die Holzplatte getackert. Um die<br />

Löcher der Schraube zu verschließen, <strong>und</strong> somit die Luft an den dafür vorgesehenen Stellen<br />

entweichen zu lassen, klebte ich Klebeband auf das Loch <strong>in</strong> der Spanplatte <strong>und</strong> auf das Loch<br />

<strong>in</strong> der Teichfolie. Durch diese Verbesserung sparte ich e<strong>in</strong> wenig Gewicht e<strong>in</strong>. Der wichtigere<br />

Punkt ist aber, dass bei schwerer Zuladung <strong>und</strong> dadurch folgender tieferer Lage des Gleiters<br />

über dem Boden, nun ke<strong>in</strong>e Reibungsfläche mehr vorhanden ist.<br />

4.1. <strong>Bau</strong> der Sitzfläche<br />

Um Versuche über die Tragkraft des Gleiters, mithilfe <strong>von</strong> Personen, durchführen zu können,<br />

benötigt es e<strong>in</strong>e Fläche, worauf sich die Person setzten kann. Ich baute e<strong>in</strong>en Sitz für die, zu<br />

befördernde Person. Um den Gleiter stabil zu halten ist es notwendig den Masseschwerpunkt<br />

(Person) mittig auf den Gleiter zu setzten. Ich habe deswegen die Sitzfläche auf die<br />

Autobatterie gebaut. Auch <strong>in</strong> der Anleitung ist dies der Platz für die Sitzfläche.<br />

Ich nahm e<strong>in</strong>e Sitzfläche e<strong>in</strong>es alten Stuhles <strong>und</strong> schraubte an die Unterseite dieser Sitzfläche<br />

zwei Holzstücke an, um diese auf die Autobatterie fixieren zu können. Es empfiehlt sich die<br />

Schrauben <strong>von</strong> oben, <strong>und</strong> nicht <strong>von</strong> unten, durch die Sitzfläche <strong>in</strong> die Holzstücke zu bohren,<br />

um ke<strong>in</strong>e Verletzungen durch Schraubenspitzen zu riskieren. Den Sitz habe ich danach auf die<br />

Autobatterie gelegt <strong>und</strong> fertig war der Gleiter für den ersten Probelauf (s. Anhang, Abb. 3).<br />

7


5. Versuche<br />

5.1. Maximale Last<br />

Um diesen Versuch durchzuführen, setzten sich nache<strong>in</strong>ander verschieden schwere Personen<br />

auf die Sitzfläche des Gleiters. Durch das Anstoßen des Gleiters habe ich untersucht, ob der<br />

Gleiter bei e<strong>in</strong>er bestimmten Last auf dem Boden schleift oder nicht. Um die Gesamtlast zu<br />

messen, die der Gleiter trägt, muss se<strong>in</strong> Eigengewicht mitgerechnet werden.<br />

Objekt<br />

Luftkissengleiter<br />

Autobatterie<br />

2 elektrische<br />

Luftpumpen<br />

Sitzfläche<br />

Gesamt<br />

Gewicht<br />

3,3kg<br />

10,8kg<br />

0,6kg<br />

2,0kg<br />

16,7kg<br />

Die mit e<strong>in</strong>er digitalen Personenwaage gemessenen Werte ergeben, dass der Gleiter e<strong>in</strong><br />

Eigengewicht <strong>von</strong> 16,7kg besitzt. Das Gewicht der Person, die auf dem Gleiter sitzt, plus das<br />

Eigengewicht des Gleiters ergibt das Gesamtgewicht, welches dieser bewältigen muss.<br />

Gewicht der Person Gesamtgewicht Bewegungszustand<br />

25,0kg 41,7kg gleitet<br />

68,2kg 84,9kg gleitet<br />

93,8kg 110,5kg gleitet<br />

112,1kg 128,8kg reibt<br />

Der Versuch zeigt, dass der Gleiter e<strong>in</strong> Gewicht <strong>von</strong> bis zu 110kg tragen kann ohne über den<br />

Boden zu schleifen. Bei e<strong>in</strong>er Zuladung <strong>von</strong> 112kg besitzt der Gleiter ke<strong>in</strong> vollständiges<br />

Luftpolster unter sich, sondern schleift auf dem Boden <strong>und</strong> lässt sich nur durch kräftiges<br />

Anschieben bewegen.<br />

Bei dem Versuch kann es leicht zu Messfehlern kommen. Es ist wichtig, dass die Person ihr<br />

Gewicht genau mittig auf dem Gleiter hält. Falls der Schwerpunkt nicht mittig ist, kann es zu<br />

Schräglage <strong>und</strong> daraus folgender Reibung kommen, obwohl der Gleiter das Gewicht tragen<br />

könnte. Perfekt wäre es, das Gewicht auf die komplette Holzplatte zu verteilen. Dies würde<br />

e<strong>in</strong>e Schräglage <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Verformen der Holzplatte verh<strong>in</strong>dern. Bei verteilter Masse lässt sich<br />

8


somit noch mehr Gewicht tragen. Als zweiten Messfehler lässt sich die Leistung der<br />

Autobatterie bestimmen. Ist sie voll aufgeladen, können die Pumpen e<strong>in</strong>e größere Leistung<br />

br<strong>in</strong>gen, als e<strong>in</strong>e Batterie, die nur noch 10V oder weniger besitzt.<br />

Letztendlich lässt sich sagen, dass der Gleiter e<strong>in</strong>e größere Zuladung tragen könnte, wenn die<br />

Masse nicht punktuell sondern auf dem ganzen Gleiter verteilt angebracht wäre. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />

dies nicht mit Personen durchführbar.<br />

5.2. Fahrt auf Wasser<br />

Der große Vorteil der Luftkissenboote, zu anderen Fortbewegungsmitteln, ist die Fähigkeit,<br />

auch auf Wasser fahren zu können. Diese Eigenschaft untersuchte ich an me<strong>in</strong>em Gleiter <strong>und</strong><br />

fuhr nach B<strong>in</strong>gen-Gaulsheim, um dort den Gleiter auf dem Rhe<strong>in</strong> fahren zu lassen. Bei<br />

Rhe<strong>in</strong>kilometer 524 ließ ich ihn an e<strong>in</strong>er seichten Stelle <strong>in</strong>s Wasser. Ich startete die Pumpen<br />

<strong>und</strong> setzte ihn, ohne Sitzfläche <strong>und</strong> zusätzlichen Ballast, sanft auf der Wasseroberfläche auf.<br />

Der Gleiter hatte arge Probleme sich über Wasser zu halten. Ich musste ihn nach wenigen<br />

Sek<strong>und</strong>en schon wieder herausheben, da er drohte unterzugehen.<br />

5.3. <strong>Variation</strong> der Teichfolie<br />

Trotz großer Mühe konnte ich nicht <strong>in</strong> Erfahrung br<strong>in</strong>gen, ob die Anordnung <strong>und</strong> die Größe<br />

der Löcher <strong>in</strong> der Teichfolie, <strong>in</strong> der <strong>Bau</strong>anleitung <strong>von</strong> Herrn Dr. Frank Fiedler, rechnerisch<br />

oder durch Versuche ermittelt wurden. Somit entschloss ich mich für e<strong>in</strong>e selbst entworfene<br />

Anordnung der Löcher <strong>und</strong> testete wiederum die Tragkraft dieser zweiten Variante.<br />

Ich schnitt e<strong>in</strong>en zweiten Kreis (d=1,2m) aus der Teichfolie aus <strong>und</strong> schnitt dieses Mal nicht<br />

die Löcher nach Anleitung aus, sondern entwarf e<strong>in</strong> eigenes Muster, <strong>von</strong> dem ich m<strong>in</strong>destens<br />

die gleiche Tragkraft erhoffte, wie <strong>von</strong> dem Orig<strong>in</strong>al. Da der Gleiter sehr gut mit der<br />

Anordnung <strong>und</strong> Größe der Löcher aus der Anleitung glitt, behielt ich die Durchflussfläche der<br />

Luft bei.<br />

Berechnung der Gesamtlochfläche:<br />

Gegeben: r Groß = 3,5cm; r Kle<strong>in</strong> = 1,5cm<br />

Gesucht: A Ges<br />

Rechnung:<br />

6 · (π · r G ²) + 6 · (π · r K ²) = A Ges<br />

6 · (π · (3,5cm)²) + 6 · (π · (1,5cm)²) = A Ges<br />

230,907cm² + 42,412cm² = 273,319cm²<br />

Als Variante dachte ich mir e<strong>in</strong> Design mit vielen kle<strong>in</strong>en Löchern aus, um e<strong>in</strong> gleichmäßiges<br />

Luftpolster zu bekommen. Diese Löcher sollten e<strong>in</strong>en Durchmesser <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Zentimeter<br />

besitzen.<br />

9


Rechnung:<br />

Gegeben: A Ges = 273,319cm²; r = 0,5cm<br />

Gesucht: n<br />

Rechnung: A Ges = n · (π · r²) => n = A Ges / (π · r²)<br />

n = 273,319cm² / (π · (0,5cm)²)<br />

n ≈ 348<br />

Ich zeichnete e<strong>in</strong> Muster auf die Teichfolie, welches 348 Löcher besaß.<br />

Für die Anordnung dachte ich mir, dass ich vermehrt Löcher <strong>in</strong> den Bereich schneide, der, bei<br />

aufgeblasenem Luftwulst, senkrecht zum Boden steht (e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g d ≈ 30cm). Löcher, die zu<br />

weit außerhalb, oder <strong>in</strong>nerhalb dieses R<strong>in</strong>ges s<strong>in</strong>d, blasen die Luft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zu spitzen W<strong>in</strong>kel<br />

auf den Boden, was e<strong>in</strong>en zu ger<strong>in</strong>gen Abtrieb verursacht (s. Anhang, Abb. 1).<br />

Nachdem ich die theoretischen Arbeitsschritte beendet hatte, startete ich mit dem praktischen<br />

Teil <strong>und</strong> schnitt die Teichfolie zurecht (s. Anhang, Abb. 9).<br />

Um die neue Teichfolie anzubr<strong>in</strong>gen, musste ich zuerst die alte Teichfolie entfernen, um die<br />

Neue anzubr<strong>in</strong>gen. Die Teichfolie wird so an die Holzplatte angebracht, dass die beiden<br />

Pumpenlöcher genau über den Aussparungen der Löcher liegen. Wie schon die erste<br />

Teichfolie dichtete ich diese wieder mit Silicon, Tackernadeln <strong>und</strong> Klebeband ab.<br />

Somit war e<strong>in</strong> etwas anderer Gleiter gebaut, mit dem ich wiederum den Versuch der<br />

maximalen Traglast durchführte.<br />

Gewicht der Person Gesamtgewicht Bewegungszustand<br />

25,0kg 41,7kg gleitet<br />

68,2kg 84,9kg gleitet, m<strong>in</strong>imale Reibung<br />

93,8kg 110,5kg reibt stark<br />

Die Teichfolie, die ich entwarf, kann nicht die Auftriebskraft aufweisen, wie die Teichfolie<br />

aus der Anleitung. Da beide Teichfolien die gleiche Gesamtlochfläche besitzen, kann es nur<br />

an der Position der Löcher liegen, oder daran, dass viele kle<strong>in</strong>e Löcher nicht die gleiche Kraft<br />

aufweisen können wie wenig große Löcher.<br />

10


6. <strong>Bau</strong> e<strong>in</strong>es zweiten Gleiters<br />

Der zweite Gleiter sollte andere <strong>Eigenschaften</strong> besitzen, als der erste Gleiter. Somit lässt sich<br />

durch Versuche herausf<strong>in</strong>den, welche Eigenschaft besser ist <strong>und</strong> mehr Gewicht tragen kann.<br />

Die Änderungen die ich vornahm, waren die Größe des Gleiters, <strong>und</strong> dessen Gewicht. Ich<br />

reduzierte die Größe des Gleiters <strong>von</strong> 1m Durchmesser auf 60cm. Dadurch wollte ich<br />

herausf<strong>in</strong>den, ob e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Gleiter e<strong>in</strong> höheres Gewicht tragen kann. Um e<strong>in</strong>en leichteren<br />

Gleiter zu bauen, benutzte ich diesmal ke<strong>in</strong>e Holzplatte, wie bei me<strong>in</strong>em ersten Gleiter,<br />

sondern e<strong>in</strong>e Styrodurplatte. Diese ist wesentlich leichter als Holz, besitzt aber e<strong>in</strong>e relativ<br />

gute Stabilität.<br />

Für den <strong>Bau</strong> des zweiten Gleiters verbaute ich e<strong>in</strong>e 3cm dicke Styrodurplatte. Die Dicke ist<br />

nötig, um e<strong>in</strong>e ähnliche Stabilität wie Holz zu gewährleisten (s. Anhang, Abb. 10). Da der<br />

zweite Gleiter e<strong>in</strong>en Maßstab <strong>von</strong> 60% zu me<strong>in</strong>em ersten Gleiter besitzen sollte, baute ich den<br />

Styrodur-Gleiter gleich dem Holz-Gleiter, allerd<strong>in</strong>gs alle Maße <strong>in</strong> 60% der Orig<strong>in</strong>algröße.<br />

Die Verbesserung (Weglassen der Plasikscheibe), die ich bei dem Holzgleiter getroffen habe,<br />

übertrug ich direkt beim <strong>Bau</strong> auf den Styrodurgleiter.<br />

Die getackerten Stellen (Ersatz der Plastikscheibe <strong>und</strong> den umgeschlagenen Rand der<br />

Teichfolie) verstärkte ich zusätzlich noch mit Schrauben, da die Tackernadel nicht optimal <strong>in</strong><br />

Styrodur halten.<br />

Somit hatte ich e<strong>in</strong>en zweiten Gleiter, der wesentlich leichter <strong>und</strong> auch kle<strong>in</strong>er war, als me<strong>in</strong><br />

erster, aus Holz gebauter Gleiter (s. Anhang, Abb. 11).<br />

Objekt<br />

Gleiter aus Holz<br />

Gleiter aus Styrodur<br />

Gewicht<br />

3,3kg<br />

0,6kg<br />

7. Versuche mit dem Styrodurgleiter<br />

7.1. Maximale Last (Styrodurgleiter)<br />

Mit dem Gleiter aus Styrodur habe ich e<strong>in</strong>en Gleiter gebaut, der nur 0,6kg wiegt, also 2,7kg<br />

leichter ist als der Holzgleiter. Mit dem Styrodurgleiter habe ich auch den Versuch der<br />

maximalen Ladung durchgeführt, um zu untersuchen, ob es e<strong>in</strong>en Unterschied <strong>in</strong> der<br />

Belastbarkeit gibt.<br />

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Gewicht der Person Gesamtgewicht Bewegungszustand<br />

25,0kg 25,6kg gleitet<br />

68,2kg 68,8kg gleitet, m<strong>in</strong>imale Reibung<br />

93,8kg 94,4kg reibt stark<br />

Bei dem Versuch lässt sich sehen, dass e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Gleiter, nicht so viel Ballast tragen kann,<br />

obwohl er leichter ist, wie e<strong>in</strong> großer Gleiter.<br />

Das lässt sich mit der physikalische Formel Druck (p) = Kraft (F) / Fläche (A) bestätigen.<br />

Die benötigte Kraft des Auftriebs errechnet sich aus Druck (p) * Fläche (A). Bei kle<strong>in</strong>er<br />

werdenden Fläche (A) müsste der Druck erhöht werden, um die gleiche Kraft aufzubr<strong>in</strong>gen.<br />

Da die Pumpen aber nicht mehr Druck (p) aufbauen können, fehlt die Kraft (F), die den<br />

Gleiter gleiten lässt. Daraus folgt, dass er auf dem Boden bleibt.<br />

Auch bei diesem Versuch kann es zu Messfehlern kommen. Durch die kle<strong>in</strong>ere Auflagefläche<br />

ist es noch schwieriger das Gleichgewicht zu halten <strong>und</strong> den Masseschwerpunkt mittig zu<br />

halten. Bei m<strong>in</strong>imalen Bewegungen kann es se<strong>in</strong>, dass der Gleiter aufsetzt <strong>und</strong> auf dem Boden<br />

reibt.<br />

7.2. Styrodurgleiter mit vier Pumpen<br />

Um den Styrodurgleiter auch bei e<strong>in</strong>er Zuladung <strong>von</strong> knapp 70kg e<strong>in</strong>wandfrei gleiten zu<br />

lassen, wollte ich zwei weitere Pumpen an den Gleiter bauen.<br />

Dr. Frank Fiedler stellte mir zwei weitere elektrische Luftmatratzenpumpen zur Verfügung<br />

<strong>und</strong> ich begann mit der Umrüstung (s. Anhang, Abb. 7).<br />

In e<strong>in</strong>em Radius <strong>von</strong> 15cm, <strong>von</strong> dem Mittelpunkt der Styrodurplatte aus, bohrte ich zwei<br />

weiter Löcher, <strong>in</strong> die ich dann die beiden zusätzlichen Pumpen stecke. Die Löcher müssen<br />

wieder die gleiche Größe besitzen, wie das M<strong>und</strong>stück der Pumpe. Beim Bohren ist darauf zu<br />

achten, dass die schon angebrachte Teichfolie auf der Rückseite nicht beschädigt wird. E<strong>in</strong>e<br />

zweite Person kann während des Bohrens die Teichfolie e<strong>in</strong> wenig, vom Styrodur, weghalten,<br />

um sie zu schützen.<br />

Nachdem die Löcher fertig waren steckte ich die beiden zusätzlichen Pumpen <strong>in</strong> die Löcher<br />

<strong>und</strong> schloss sie ebenfalls an der Autobatterie an. Ich wiederholte den Versuch der maximalen<br />

Zuladung (s. Anhang, Abb. 12).<br />

Versuchsergebnis siehe: 7.1. Maximale Last (Styrodurgleiter)<br />

Der Styrodurgleiter hat mit vier Pumpen genauso viel Gewicht tragen können, wie mit zwei<br />

Pumpen.<br />

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Dies liegt daran, dass vier Pumpen, ke<strong>in</strong>en größeren Druck aufbauen können, als zwei<br />

Pumpen. Es nutzt also nichts, bei zu ger<strong>in</strong>gem Auftrieb zusätzliche Pumpen e<strong>in</strong>zubauen. Um<br />

den Gleiter dennoch anzuheben, müsste man Pumpen benutzten, die e<strong>in</strong>en höheren Druck<br />

aufbauen können. Diese Beobachtung lässt sich mit e<strong>in</strong>er physikalischen Formel, die den<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>Facharbeit</strong> jedoch übersteigt, belegen.<br />

Mit dieser Erkenntnis, fragte ich mich, ob e<strong>in</strong> Gleiter auch nur mit e<strong>in</strong>er Pumpe gleiten kann.<br />

7.3. Styrodurgleiter mit e<strong>in</strong>er Pumpe<br />

Für diesen Versuch startete ich nur e<strong>in</strong>e Luftpumpe auf dem Gleiter, statt Beide. Der Gleiter<br />

hob sich <strong>und</strong> glitt, als wären beide Pumpen an. Ich führte den Belastungsversuch durch, <strong>und</strong><br />

stellte fest, dass der Gleiter schon bei e<strong>in</strong>em Gewicht <strong>von</strong> 25kg auf dem Boden schleift.<br />

E<strong>in</strong>e Pumpe alle<strong>in</strong>e schafft, wie schon im Versuch zuvor festgestellt (Styrodurgleiter mit vier<br />

Pumpen), den gleichen Druck, wie zwei Pumpen. Allerd<strong>in</strong>gs kann e<strong>in</strong>e Pumpe alle<strong>in</strong> nicht<br />

genug Luft befördern, um den Gleiter bei Zuladung ständig auf e<strong>in</strong>em Luftfilm zu halten.<br />

Der perfekte Antrieb für e<strong>in</strong>en Luftkissengleiter s<strong>in</strong>d also zwei Pumpen, da diese genug Luft<br />

fördern <strong>und</strong> auch genug Druck für den Auftrieb aufbauen können.<br />

7.4. Fahrt auf Wasser (Styrodurgleiter)<br />

Auch den Styrodurgleiter ließ ich auf dem Rhe<strong>in</strong> fahren, doch leider bot sich mir der gleiche<br />

unerfreuliche Anblick wie bei dem Holzgleiter. Ich startete die beiden Pumpen, setzte ihn auf<br />

das Wasser auf, doch nach wenigen Sek<strong>und</strong>en musste ich den Styrodurgleiter vor dem<br />

Ertr<strong>in</strong>ken retten.<br />

Die Luft, die durch die Unterseite der Gleiter h<strong>in</strong>ausströmt, drückt den Gleiter bei e<strong>in</strong>em<br />

harten, festen Boden nach oben. Bei Wasser allerd<strong>in</strong>gs, wird der Gleiter durch die Luft nicht<br />

nach oben gedrückt, sondern das Wasser, welches sich leichter <strong>von</strong> der Luft verdrängen lässt,<br />

wird weggedrückt. Dies erkennt man durch das unter dem Gleiter herausspritzende Wasser.<br />

Dadurch erhält der Gleiter ke<strong>in</strong>en Auftrieb <strong>und</strong> s<strong>in</strong>kt ab. Durch dieses Abs<strong>in</strong>ken kann Wasser<br />

auf die Oberseite des Gleiters gelangen, was ihn immer weiter abs<strong>in</strong>ken lässt.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Schwierigkeit auf Wasser s<strong>in</strong>d die Wellen. E<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imaler Wellengang führt, wie<br />

bei unebenem Erdboden, zu unmöglichem Gleiten. Auf Erdboden bedeutet dies Schleifen, auf<br />

Wasser Abs<strong>in</strong>ken.<br />

Der Gleiter ist, obwohl er auf e<strong>in</strong>em Luftkissen schwebt, für den Gebrauch auf Wasser nicht<br />

geeignet. Mit e<strong>in</strong>er Tragkraft <strong>von</strong> über 100kg auf Land, schafft der Luftkissengleiter es nicht<br />

e<strong>in</strong>mal, auf Wasser se<strong>in</strong> Eigengewicht zu halten.<br />

Um den Gleiter auch auf Wasser fahren zu lassen, könnte man e<strong>in</strong>en erhöhten Rand an den<br />

Gleiter bauen, um zu verh<strong>in</strong>dern, dass Wasser auf den Gleiter schwappt. Das verwendete<br />

Pr<strong>in</strong>zip würde allerd<strong>in</strong>gs dann stark an den Auftriebseffekt e<strong>in</strong>es Bootes er<strong>in</strong>nern <strong>und</strong> nicht<br />

mehr an das e<strong>in</strong>es Luftkissengleiters. E<strong>in</strong>e weitere Verbesserung währe, die großen<br />

vere<strong>in</strong>zelten Löcher auf der Unterseite durch viele kle<strong>in</strong>e Löcher zu ersetzten. Dies könnte<br />

dazu führen, dass das Wasser nicht so leicht verdrängt werden kann <strong>und</strong> somit der Auftrieb<br />

des Gleiters erhöht wird.<br />

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8. Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

Die Versuche, die ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er <strong>Facharbeit</strong> durchgeführt habe zeigten, dass mit der Anleitung<br />

e<strong>in</strong> gut funktionierender Gleiter gebaut werden kann. Die Größe des Gleiters <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Meter<br />

ist e<strong>in</strong> guter Mittelwert, zwischen e<strong>in</strong>em zu kle<strong>in</strong>em Gleiter, der nicht die nötige Kraft<br />

aufbr<strong>in</strong>gt schwere Zuladung zutragen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em zu großem Gleiter, der unhandlich, sperrig<br />

ist <strong>und</strong> e<strong>in</strong> zu großes Eigengewicht besitzt.<br />

Durch kle<strong>in</strong>e Verbesserungen lässt sich der Gleiter noch optimieren um noch größere<br />

Gewichte tragen zu können <strong>und</strong> bessere Gleiteigenschaften zu erzielen.<br />

Leider haben mich die f<strong>in</strong>anziellen Mittel daran geh<strong>in</strong>dert, weiter Versuche zu machen. Ich<br />

könnte mir vorstellen, statt der Autobatterie, die mit Abstand das schwerste Teil des Gleiters<br />

ist, e<strong>in</strong>e leichtere Energiequelle zu verbauen. Optimal wäre es, wenn diese neue Energiequelle<br />

ke<strong>in</strong>en Leistungsverlust aufwiese, um konstant mit dem gleichen Druck zu gleiten. Auch die<br />

Anordnung der Löcher <strong>in</strong> der Teichfolie konnte ich noch nicht perfekt lösen. Wenn es e<strong>in</strong>e<br />

perfekte Anordnung gäbe, könnte man diese durch Ausprobieren jeglicher Anordnungen<br />

herausf<strong>in</strong>den, oder man versucht rechnerisch an die Sache heran zu gehen. Für den Gebrauch<br />

auf Wasser müsste man e<strong>in</strong>e eigene Teichfolie entwerfen, um dann wieder neue Versuche<br />

starten zu können.<br />

Für die Zukunft lässt sich sagen, dass dieser Luftkissengleiter ke<strong>in</strong> Modell ohne Aussicht ist.<br />

E<strong>in</strong> Luftkissengleiter ist e<strong>in</strong> wichtiges Fahrzeug für die Menschheit <strong>und</strong> ist an vielen Stellen<br />

der Erde das e<strong>in</strong>zig verwendbare Fortbewegungsmittel (z.B. Everglades <strong>in</strong> Florida).<br />

Das alles lässt hoffen, dass auch <strong>in</strong> Zukunft an Luftkissengleitern geforscht <strong>und</strong><br />

experimentiert wird, um sie noch effektiver zu machen.<br />

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9. Anhang<br />

r = 29cm<br />

r = 27cm<br />

r = 32cm<br />

r = 25cm<br />

r = 35cm<br />

Abb. 1: Entworfenes Lochmuster für Teichfolie<br />

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Abb.2: Zugeschnittene Holzplatte für<br />

Holzgleiter (d=1m)<br />

Abb. 3: Sitzfläche<br />

Abb. 4: 12V-Autobatterie<br />

Abb.5: Plastikscheibe (d=25cm)<br />

Abb. 6: Elektrische Luftmatratzenpumpen<br />

(12V / blau)<br />

Abb. 7: Elektrische Luftmatratzenpumpen<br />

(12V / gelb)<br />

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Abb. 8: Teichfolie für Styrodurgleiter<br />

(Anordnug nach Anleitung)<br />

Abb. 9: Teichfolie für Holzgleiter<br />

(Anordnung der Löcher nach eigenem<br />

Entwurf)<br />

Abb. 10: Styrodurplatte für Styrodurgleiter<br />

(d=60cm)<br />

Abb. 11: Styrodurgleiter (<strong>von</strong> unten)<br />

Abb. 12: Fertiggebauter Styrodurgleiter (mit<br />

vier Pumpen)<br />

Abb. 13: Fertiggebauter Holzgleiter<br />

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