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C05 KIPPSCHALTUNGEN

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<strong>C05</strong> Kippschaltungen <strong>C05</strong><br />

1. LITERATUR<br />

U. Tietze/Ch. Schenk; Halbleiterschaltungstechnik, Springer<br />

2. EINLEITUNG<br />

Kippschaltungen lassen sich mit Operationsverstärkern besonders übersichtlich aufbauen. Ein Operationsverstärker<br />

ist ein integrierter Schaltkreis (IC) mit sehr hoher Verstärkung, großem Eingangswiderstand und zwei<br />

getrennten Eingängen. Eine positive Spannung führt am invertierenden Eingang (-E) zu einer negativen<br />

Ausgangsspannung u a = -v u e und am nichtinvertierenden Eingang +E zu einer positiven Spannung u a = v<br />

u e , wenn der jeweils andere Eingang geerdet ist.<br />

Wenn ein Verstärker zur Schwingungserzeugung verwendet werden soll, muß ein Teil seiner Ausgangsspannung<br />

so an den Eingang zurückgeführt werden, daß die Eingangsspannung vergrößert wird. Beim Operationsverstärker<br />

geschieht das durch Rückkopplung auf den Pluseingang (Mitkopplung). Wegen des großen<br />

Verstärkungsfaktors läßt schon eine kleine positive Spannung zwischen den beiden Eingängen die Ausgangsspannung<br />

auf einen Maximalwert u a max ansteigen, der etwas kleiner ist als die positive Betriebsspannung<br />

+U b . Entsprechend stellt sich bei negativer Eingangsspannung ein unterer Grenzwert u a min ≈ -U b ein.<br />

3. SCHMITT-TRIGGER MIT DIFFERENZVERSTÄRKER<br />

Der Schmitt-Trigger ist eine bistabile Kippschaltung, die ihren Ausgangszustand ändert, wenn die Eingangsspannung<br />

einen bestimmten, einstellbaren Spannungspegel erreicht.<br />

Anwendungsbeispiele: Schwellwertschalter, Umwandlung beliebiger Wechselspannungen in Rechteckspannungen.<br />

In der Schaltung Abb. 1 wird die Spannung<br />

R1<br />

up<br />

=<br />

R R u a auf den Pluseingang gekoppelt.<br />

+<br />

1<br />

p<br />

u D = u p - u e = 0<br />

u a wechselt die Polarität, wenn<br />

wird,<br />

Abb. 1<br />

d.h. wenn am Minuseingang eine gleich große Eingangsspannung<br />

liegt wie am Pluseingang.<br />

R<br />

u a wird positiv bei u<br />

+ 1<br />

e =<br />

R R u a min<br />

+<br />

u a wird negativ bei<br />

u<br />

− e<br />

=<br />

1<br />

p<br />

R1<br />

R R u a<br />

+<br />

1<br />

p<br />

max .<br />

Die Differenz der beiden Schaltspannungen heißt<br />

− +<br />

Schalthysterese: ∆u = u −u<br />

e<br />

e<br />

e<br />

Messungen<br />

Aufbau der Schaltung nach Abb. 1 Messung der Schaltspannungen mit dem Zweistrahloszillographen und<br />

Ermittlung der Schalthysterese mit den am Arbeitsplatz angegebenen Werten.<br />

Die gemessenen Schalthysteresen sind mit den berechneten zu vergleichen.<br />

1 Physikalisches Anfängerpraktikum<br />

Universität Hannover


<strong>C05</strong><br />

<strong>C05</strong><br />

4. SCHMITT-TRIGGER MIT NICHT INVERTIERENDEM VERSTÄRKER<br />

Bei Schaltung Abb. 2 liegt u e am Pluseingang und wird nicht invertiert, d.h. u e max , u a max und u P haben das<br />

gleiche Vorzeichen.<br />

u D = u P - u N = u P wird Null, wenn die Eingangsspannung die ebenfalls am Pluseingang liegende rückgekoppelte<br />

Spannung Ru 1 a<br />

gerade kompensiert, d.h.<br />

R<br />

P<br />

R<br />

u a wird positiv bei u<br />

+ R u<br />

e<br />

=− 1 a min<br />

,<br />

R<br />

u a wird negativ bei u<br />

− R u<br />

e<br />

=− 1 a max<br />

.<br />

P<br />

P<br />

Abb. 2<br />

Messungen<br />

Aufbau der Schaltung gemäß Abb. 2 Messung der<br />

Schaltspannungen und Ermittlung der<br />

Schalthysterese mit den am Arbeitsplatz angegebenen<br />

Werten.<br />

5. MULTIVIBRATOR<br />

Der Multivibrator in Abb. 3 ist ein Schmitt-Trigger vom Typ Abb. 1, dessen Eingangsspannung u e eine zeitabhängige<br />

Kondensatorspannung ist. Der Kondensator C wird von der Ausgangsspannung u a max über den<br />

Widerstand R aufgeladen.<br />

Sobald die Kondensatorspannung<br />

t<br />

u = u max (1 − e − RC<br />

)<br />

C<br />

die Höhe der Schaltspannung<br />

u<br />

−<br />

e<br />

a<br />

R1<br />

=<br />

R + R<br />

1<br />

p<br />

u<br />

a max<br />

erreicht, springt die Ausgangsspannung auf u a min .<br />

Der Kondensator wird nun durch u a min umgeladen,<br />

bis u C gleich<br />

Abb. 3<br />

u<br />

+<br />

e<br />

R1<br />

=<br />

R + R<br />

1<br />

P<br />

u<br />

a min<br />

wird und u a wieder die Polarität wechselt.<br />

Die Schwingungsdauer ist gleich der Zeit, die<br />

benötigt wird, um den Kondensator von auf<br />

u e<br />

+<br />

−<br />

e<br />

und zurück auf u zu bringen.<br />

u e<br />

−<br />

2 R1<br />

T = 2 R C ln(1 + )<br />

(1)<br />

R<br />

P<br />

2


<strong>C05</strong><br />

<strong>C05</strong><br />

Messungen<br />

Aufbau der Schaltung mit R 1 , R P , R und C (Werte am Arbeitsplatz).<br />

1. u a (t) und u C (t) mit Oszillographen messen und graphisch darstellen.<br />

2. Ermittlung von T und Vergleich mit (1).<br />

3. R durch Potentiometer P ersetzen. Welche Frequenzänderungen können damit ungefähr erreicht werden,<br />

ohne dass die Rechteckform zu stark verzerrt wird?<br />

6. MULTIVIBRATOR MIT VERÄNDERLICHEM TASTVERHÄLTNIS<br />

Zu Abb. 4:<br />

Bei positiver Ausgangsspannung u a fließt der Ladestrom<br />

für C über den variablen Widerstand P.<br />

Wenn R ≠ P ist, werden die Umladungszeiten von<br />

C bis zum Erreichen der Schaltspannungen unterschiedlich:<br />

ungleiches Tastverhältnis.<br />

Messungen<br />

Aufbau der Schaltung (Werte am Arbeitsplatz)<br />

Messung des Tastverhältnisses, wenn<br />

1. P maximal,<br />

2. P minimal (ohne zu große Verzerrung).<br />

Abb. 4<br />

7. DREIECK-RECHTECK-GENERATOR<br />

Abb. 5<br />

Der Dreieck-Rechteck-Generator in Abb. 5 besteht aus einem Schmitt-Trigger gemäß Abb. 2 und einem<br />

Umkehrintegrator. Der Schmitt-Trigger liefert eine konstante Ausgangsspannung u a1 , die der Integrator integriert:<br />

ua<br />

1<br />

t<br />

ua<br />

2<br />

=− .<br />

RC<br />

3


<strong>C05</strong><br />

<strong>C05</strong><br />

−<br />

P<br />

Diese linear abfallende Spannung liegt über R 1 am Plus-Eingang des Schmitt-Triggers, dessen Schaltspannungen<br />

R<br />

u<br />

− R u<br />

e<br />

=− 1 a1max und u R<br />

+<br />

R u<br />

e<br />

=− 1 a1min<br />

sind. Sobald u a2 = u<br />

e<br />

wird, springt ua1 max nach u a1 min und u a2 steigt linear an, bis der Triggerpegel erreicht<br />

ist. Die Schwingungsdauer ist um so größer, je langsamer ua2 ansteigt (je größer RC) und je größer die<br />

Schaltspannung ist (∼ R R P 1 ):<br />

P<br />

u e<br />

+<br />

T<br />

R C R 1<br />

= 4<br />

R P<br />

(2)<br />

Messungen<br />

Aufbau der Schaltung nach Abb. 5 (Werte am Arbeitsplatz).<br />

1. u a1 und u a2 mit Oszillographen messen und graphisch darstellen. Schwingungsdauer bestimmen und mit<br />

Gl. (2) vergleichen.<br />

2. R 1 verändern (Wert am Arbeitsplatz). Wie ändern sich die Schwingungsdauer und die Höhe der Ausgangsspannung<br />

u a1 und u a2 ?<br />

8. NAND-GATTER<br />

NAND-Gatter sind integrierte Bauelemente, aus denen sich logische Schaltungen aufbauen lassen. Sie haben<br />

zwei Eingänge x 1 und x 2 und einen Ausgang y, der nur die Schaltzustände 0 und 1 annehmen kann.<br />

Schaltet man x 1 und x 2 zusammen, so erhält man logisch ein Negationsglied und schaltungstechnisch einen<br />

spannungsgesteuerten Schalter. Die statische Kennlinie wird nach Abb. 6 gemessen.<br />

Messungen<br />

Aufbau der Schaltung nach Abb. 6 mit den Werten<br />

am Arbeitsplatz.<br />

Messung und graphische Darstellung u a = u a ( u e ).<br />

Ermittlung der Schaltspannung.<br />

Abb. 6<br />

4


<strong>C05</strong><br />

<strong>C05</strong><br />

9. MULTIVIBRATOR MIT NAND-GATTER<br />

Aus zwei NAND-Gattern läßt sich nach Abb. 7 ein sehr einfacher Rechteckgenerator zusammenschalten, der<br />

mit +15 V betrieben werden kann. Jedes Gatter invertiert die Spannung, so daß man durch Rückkopplung<br />

des Ausgangs der 2. Stufe auf den Eingang der 1. Stufe über den Kondensator C eine Mitkopplung erhält, die<br />

zur Selbsterregung führt. Die Schwingungszeit kann mit R und C verändert werden.<br />

Für<br />

1<br />

uschalt<br />

≈ umax<br />

ist T = 2 R C ln3<br />

(3)<br />

2<br />

Abb. 7<br />

Messungen<br />

Aufbau der Schaltung nach Abb. 7 (Werte am Arbeitsplatz).<br />

1. Punkt A an Masse.<br />

Messung von u a1 und u a2 mit Oszillograph.<br />

2. Punkt A nicht an Masse.<br />

Messung und graphische Darstellung von u a1 (t) und u a2 (t) und u e (t).<br />

Messung der Schwingungsdauer und Vergleich mit Gl. (3).<br />

Erklärung des Verlaufs von u e (t).<br />

5

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