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Bewegung für soziale Gerechtigkeit

Forderungen der KAB zur Kommunalpolitik und zu den Kommunalwahlen in Bayern

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<strong>Bewegung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>soziale</strong><br />

<strong>Gerechtigkeit</strong><br />

Unsere Ideen <strong>für</strong> lebendige<br />

Städte und Gemeinden


Unsere Ideen<br />

<strong>für</strong> lebendige Städte<br />

und Gemeinden<br />

Demokratie <strong>für</strong> alle und jederzeit<br />

Um Veränderungen voranzutreiben, sprechen und<br />

verbünden wir uns mit Verwaltungen, Politikern,<br />

Firmen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, die eine<br />

vertrauenswürdige, transparente, werteorientierte<br />

und basis-demokratische Politikkultur vertreten.<br />

Kommunale Infrastruktur stärken<br />

Bürger benötigen starke Kommunen, die gleichwertige<br />

Lebensverhältnisse in Bayern gewährleisten.<br />

Städte, Gemeinden und Landkreise garantieren die<br />

öffentliche Daseinsvorsorge und erfüllen vielseitige<br />

Aufgaben <strong>für</strong> die Gesellschaft.<br />

Kommunale Finanzen stärken<br />

Anpassung der kommunalen Einnahmen an die<br />

gestiegenen Aufgaben. Mehr Geld <strong>für</strong> Soziales,<br />

Kultur, Schulen und da wo es gebraucht wird, durch<br />

eine deutliche Erhöhung des kommunalen Anteils am<br />

Gesamtsteueraufkommen.<br />

Nachhaltig leben und arbeiten<br />

Unser Lebensstandard ist auf dem höchsten Niveau<br />

in der Geschichte. Mit der Schöpfung hat Gott dem<br />

Leben auf der Erde Grenzen gesetzt. Es gehört<br />

zum Geschöpfsein des Menschen, diese Grenzen<br />

anzuerkennen.<br />

…. um unserer Verantwortung zu den Mitmenschen<br />

und der Natur gerecht zu werden<br />

Wir machen uns gemeinsam – und über Parteigrenzen<br />

hinweg – stark <strong>für</strong> eine neue Finanzierungsgrundlage<br />

der Kommunen.<br />

Wir kämpfen dort mit, wo Schließungen, Privatisierung<br />

oder Gebührenerhöhung drohen – und suchen<br />

gemeinwohlorientierte Alternativen!


Demokratie <strong>für</strong> alle<br />

und jederzeit<br />

Transparente Zivilgesellschaft<br />

Im Aufbau unseres gesellschaftlichen Systems<br />

spielen die Kommunen und Städte eine besondere<br />

Rolle. Hier trifft der Bürger unmittelbar<br />

auf das politische System, auf die handelnde<br />

Verwaltung. Hier bildet sich sein Bild von einem funktionierenden,<br />

demokratischen Staatssystem. Hier macht der Bürger aber<br />

auch die direkte Erfahrung mit „Spezlwirtschaft“, Machtmissbrauch<br />

und Verschwendung. Er<br />

gewinnt dabei eine Vorstellung<br />

von den schädlichen Folgen der<br />

Korruption.<br />

Als notwendige Gegenmaßnahme<br />

sieht die KAB deshalb den möglichst<br />

unbeschränkten Zugang der<br />

Zivilgesellschaft zu den Informationen<br />

über Entscheidungsprozesse<br />

der Verwaltung im Zusammenhang<br />

mit öffentlichen Aufträgen an.<br />

Um das Vertrauen in das politische Umfeld zu stärken wirbt die<br />

KAB da<strong>für</strong>, dass die Kommunen als „Koalitionspartner“ und<br />

kooporative Mitglieder der Initiative Transparente Zivilgesellschaft<br />

beitreten. Mittelfristiges Ziel ist die Schaffung von<br />

Foren <strong>für</strong> Informations- und Erfahrungsaustausch zum Thema<br />

Korruptionsprävention.<br />

In vielen Städten, Landkreisen und Gemeinden können die<br />

Bürger bereits jetzt bei der Gestaltung des Finanzhaushalts<br />

mitbestimmen. Mit der Ausweitung dieser Art der lokalen<br />

Demokratie kann mehr Transparenz<br />

in wichtige Entscheidungen<br />

und fragwürdige Prestigeobjekte<br />

gebracht werden. Die Stadt<br />

Regensburg ermöglicht Mitsprache<br />

beim Kulturentwicklungsprogramm.<br />

Ziel des Bürgerhaushalts in Ingolstadt<br />

ist es, den Bürgerinnen und<br />

Bürgern eine aktive Mitwirkung an<br />

der Gestaltung des Haushalts zu<br />

ermöglichen und so den Dialog zwischen Bürgerschaft, Vereinen,<br />

Politik und Stadtverwaltung zu verbessern.


Kommunale<br />

Infrastruktur stärken<br />

Aufgaben werden umfangreicher<br />

Bund und Freistaat ziehen sich mehr und mehr<br />

aus der Verantwortung <strong>für</strong> die Stadt- und Raumentwicklung<br />

zurück. Folge davon sind sinkende<br />

Investitionen in die Aufwertung von <strong>soziale</strong>n<br />

Brennpunkten, die Sanierung öffentlicher Gebäude, bezahlbaren<br />

Wohnraum und Freizeiteinrichtungen.<br />

Zudem sollen die Mittel <strong>für</strong><br />

den kommunalen Straßenbau und<br />

den öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) reduziert werden. Selbst die<br />

Erhaltung der vorhandenen Infrastruktur<br />

ist <strong>für</strong> viele Gemeinden eine<br />

große Herausforderung.<br />

Zeitgerechte Verkehrssysteme und<br />

kostengünstige Energieversorgung<br />

sind Grundvoraussetzungen da<strong>für</strong>,<br />

dass sich Regionen mit ihren Gemeinden<br />

und Städten nachhaltig entwickeln<br />

können. Auch <strong>für</strong> eine, dem<br />

Gemeinwohl dienende Wirtschaftsentwicklung<br />

ist dies sehr wichtig.<br />

Immer öfter werden öffentliche<br />

Einrichtungen oder kommunale<br />

Infrastruktur privatisiert.<br />

Die KAB tritt da<strong>für</strong> ein, dass<br />

wichtige Einrichtungen der Daseinversorgung<br />

wie Wasser, Strom, Gas,<br />

Fernwärme, aber auch der ÖPNV<br />

und Einrichtungen des Breitensports<br />

nicht renditeorientierten Investoren<br />

überlassen werden, sondern im<br />

Eigentum der Kommunen oder<br />

Genossenschaften bleiben.<br />

Lebendige Städte und Gemeinden zeichnen sich jedoch durch<br />

vielfältige Einrichtungen aus, die allen Menschen den Zugang<br />

ermöglichen. Wir wünschen uns, dass in vielen Landkreisen,<br />

Gemeinden und Städten Genossenschaften zur dezentralen<br />

Stromerzeugung und Daseinsvorsorge (Dorf- und Stadteilläden,<br />

Erzeuger- Verbrauchergenossenschaften) gegründet werden.<br />

Die Kommunalpolitik sollte diese Ansätze aktiv unterstützen.


Kommunale<br />

Finanzen stärken<br />

Mehr Geld <strong>für</strong> Landkreise, Städte und<br />

Gemeinden<br />

Viele Kommunen sind<br />

chronisch unterfinanziert.<br />

Sie profitierten<br />

aktuell, nach wirtschaftlich schlechten<br />

Jahren, erstmals wieder von der<br />

konjunkturellen Erholung nach der<br />

Finanz- und Eurokrise.<br />

Allerdings zeigt sich auch in Bayern<br />

bei vielen Gemeinden, dass diese<br />

Mehreinnahmen kaum ausreichend<br />

sind, mittelfristig eine nachhaltige<br />

Haushaltsplanung auf den Weg zu<br />

bringen.<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> diese prekäre<br />

Entwicklung sind vor allem<br />

diverse Bundesregierungen, die<br />

den Kommunen im Sozialbereich<br />

Aufgaben übertragen haben, ohne<br />

deren Finanzierung sicher zu stellen.<br />

Besorgniserregend ist auch der Stau<br />

bei den Investitionen (Schulgebäude,<br />

kommunaler Wohnungsbestand,<br />

Straßen usw.). Das Deutsche Institut<br />

<strong>für</strong> Urbanistik beziffert den kommunalen<br />

Investitionsbedarf bis 2020<br />

auf 704 Milliarden Euro.<br />

Die Handlungsfähigkeit der kommunalen Selbstverwaltung wird<br />

eingeschränkt, wenn im Haushalt kein Geld mehr <strong>für</strong> freiwillige<br />

Ausgaben wie Kultur, Sport und Jugendarbeit vorhanden ist.<br />

Dies hat Folgen <strong>für</strong> das Lebensumfeld aller und geht zu Lasten<br />

von sozial Schwächeren, die auf öffentliche Leistungen angewiesen<br />

sind.<br />

Statt mit dem Rotstift bei den Ausgaben anzusetzen, fordert<br />

die KAB mehr Einnahmen durch sozial gerechtes Umsteuern.<br />

Der Anteil am Gesamtsteueraufkommen von zurzeit rund<br />

13 Prozent ist deutlich anzuheben. Darüber hinaus dürfen die<br />

Aufgaben der Kommune durch Bundesgesetze nur dann erweitert<br />

werden, wenn zugleich die Finanzierung sichergestellt ist<br />

(„Wer bestellt, bezahlt.“).


Nachhaltig leben<br />

und arbeiten<br />

Grenzen des Wachstums<br />

Wirtschaftswachstum hatte lange Zeit den<br />

Zweck, die Lebensqualität der Gesellschaft zu<br />

erhöhen. In Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

ist es daher unter gewissen Maßgaben nach<br />

wie vor sinnvoll.<br />

In unserer Überflussgesellschaft jedoch wirkt sich der Wachstumszwang<br />

inzwischen zerstörerisch aus:<br />

• Der Markt dehnt seinen Anspruch auf immer mehr Bereiche<br />

unseres Lebens aus.<br />

• Der Mensch dient zunehmend der Wirtschaft, nicht mehr die<br />

Wirtschaft dem Menschen.<br />

• Politische Regeln und Menschenrechte werden weltweit<br />

beseitigt oder umgangen.<br />

• Natürliche Ressourcen werden immer schneller verbraucht<br />

und der Klimawandel beschleunigt.<br />

• Wirtschaftsinteressen gewinnen immer höheren Einfluss auf<br />

politische Entscheidungsprozesse.<br />

Bisher lautet der gesamtgesellschaftliche Konsens:<br />

Wirtschaftswachstum ist nötig! Es gibt dazu keine Alternative.<br />

Für die KAB gibt es immer eine Alternative:<br />

Gottes Reich, die Welt, wie sie nach Gottes Willen sein soll.<br />

Ein Denken, das Alternativlosigkeit beansprucht,<br />

fordert die KAB zum Widerspruch und zum<br />

Aufzeigen von Alternativen auf.<br />

Wo wollen wir wirklich wachsen?<br />

• In der Wirtschaft? Oder in <strong>Gerechtigkeit</strong>?<br />

• An Quantität? Oder an Lebensqualität?<br />

Eine breite gesellschaftliche Debatte darüber ist notwendig.<br />

Als werteorientierte Menschen können wir diese Debatte<br />

anstoßen und selbst klar Position beziehen.


Lebensqualitäts-Index<br />

<strong>für</strong> Gemeinden<br />

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Weiterentwicklung unserer<br />

Sozialen Marktwirtschaft, die vom österreichischen Publizisten<br />

Christian Felber vorgeschlagen wird. Nach seiner Idee sollen<br />

Geld und Märkte wieder den Menschen dienen statt umgekehrt.<br />

Im bestehenden Wirtschaftsmodell leiden Gemeinden<br />

immer mehr unter den Globalisierungseffekten Standortkonkurrenz<br />

und Steuerwettbewerb, sowie der Macht der Finanzmärkte.<br />

Die KAB will die Gemeinden und regionalen Unternehmen<br />

dazu einzuladen, eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen. In<br />

dieser Bilanz werden alle ökologischen und <strong>soziale</strong>n Kosten<br />

bewertet. Bereits über 1400 Unternehmen und zahlreiche<br />

Verbände unterstützen die Idee. Kommunen können mit den<br />

Bürgern den „Kommunalen Gemeinwohl-Index“ entwickeln und<br />

erstellen - ein Lebensqualitätsindex <strong>für</strong> Gemeinden.<br />

Die Gemeinde lädt alle ansässigen und tätigen Unternehmen<br />

ein, die Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen, macht diese<br />

„Pioniergruppe“ sichtbar und fördert sie nach Maßgabe ihrer<br />

Möglichkeiten. Das reicht von einer jährlichen Feier zur<br />

Ehrung der Gemeinwohl-Unternehmen unter Sichtbarmachung<br />

besonderer Leistungen und inhaltlicher Diskussion gesellschaftpolitischer<br />

Grundlagen bis zum Vorrang <strong>für</strong> Unternehmen<br />

mit guten Gemeinwohl-Bilanz-Ergebnissen<br />

im öffentlichen Auftrag und Einkauf.<br />

Mehr: www.gemeinwohl-oekonomie.org


Sie wollen mehr?<br />

Die KAB-Rechtsabteilung hilft<br />

bei Problemen in der Arbeitswelt oder mit den<br />

Sozialkassen (Berufsgenossenschaften, Renten-,<br />

Pflege- und Krankenversicherung)<br />

• Rechtsberatung, das Erteilen einer<br />

mündlichen oder schriftlichen Auskunft<br />

einschließlich von Vorschlägen über das<br />

weitere Vorgehen<br />

• Rechtshilfe, die mündliche oder schriftliche Verhandlung mit<br />

Behörden, insbesondere Sozialversicherungsträgern und<br />

Arbeitgebern<br />

• Rechtsvertretung, die Einleitung von Widersprüchen und<br />

Durchführung gerichtlicher Verfahren vor den Arbeits- und<br />

den Sozialgerichten<br />

Unsere Rentenberater helfen kostenlos bei<br />

Kontenklärungen und stellen Rentenanträge<br />

Service unserer Betriebsseelsorger/in:<br />

• beraten zu Mobbingprävention / Mobbingbewältigung<br />

• beraten und begleiten bei Konflikten, sexueller Belästigung<br />

oder Verlust des Arbeitsplatzes<br />

KAB-Sekretäre schulen, unterstützen und begleiten<br />

Mitarbeitervertreter, Betriebs- und Personalräte<br />

Die ganzen Leistungen <strong>für</strong> weniger als 3,00 € im Monat<br />

– Jahresbeitrag 34,20 €<br />

und <strong>für</strong> weniger als 4,00 € im Monat ist auch die Familie/<br />

PartnerIn abgesichert – Jahresbeitrag 45,90€<br />

KAB-Diözesanverband<br />

München und Freising e.V.<br />

80336 München<br />

Lorenz-Huber-Haus Pettenkoferstraße 8/V<br />

Telefon: 089 / 55 25 16-0<br />

eMail: Info@kab-dvm.de<br />

85354 Freising<br />

Tel.: 0 81 61 / 21 329<br />

eMail: R.Forster@kab-dvm.de<br />

83022 Rosenheim<br />

Tel.: 0 80 31 / 13 707<br />

eMail: R.Mueller@kab-dvm.de<br />

Besuchen Sie unsere Homepage:<br />

www.kabdvmuenchen.de<br />

© Manfred Martin Drescher; Texte: Rainer Forster, M.Drescher, Fotos: CanStockPhoto

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