IWG Info 1/2005 - Innovationszentrum Wiesenbusch Gladbeck
IWG Info 1/2005 - Innovationszentrum Wiesenbusch Gladbeck
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GRUSSWORT VON<br />
HERRN BÜRGERMEISTER ROLAND<br />
Ulrich Roland<br />
Bürgermeister<br />
der Stadt <strong>Gladbeck</strong><br />
„Neue Energien“ sind ein<br />
zentrales Thema für die Wirtschafts-<br />
und Strukturentwicklung<br />
in der Emscher-Lippe-Region<br />
und speziell am<br />
Standort <strong>Gladbeck</strong>. Das <strong>Innovationszentrum</strong><br />
<strong>Wiesenbusch</strong><br />
ist hierbei der Ort, an<br />
dem eine große Anzahl innovativer<br />
und intelligenter<br />
Lösungen für die Warmwasserbereitung,<br />
für das Heizen<br />
und Kühlen von Gebäuden<br />
erarbeitet wurde und heute<br />
in Funktion besichtigt werden<br />
kann.<br />
Fußend auf einer engen<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Energieinstitut der<br />
Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
(Prof. Dr. Rainer Braun),<br />
dem Institut für Energieeffizienzmanagement<br />
(EEM)<br />
im <strong>Innovationszentrum</strong><br />
<strong>Wiesenbusch</strong>, dem Verein<br />
zur Förderung erneuerbarer<br />
Energien und energieeinsparender<br />
Techniken e. V.<br />
(VEE) und der Betreibergesellschaft<br />
des <strong>Innovationszentrum</strong>s<br />
entwickelte sich<br />
das <strong>IWG</strong> zu einem Demonstrations-<br />
und Anwenderzentrum,<br />
mit dem die in diesem<br />
Segment führenden Herstellerfirmen<br />
Deutschlands gern<br />
zusammenarbeiten.<br />
Um welche Projekte und<br />
Kooperationen es sich handelt,<br />
will Ihnen diese Broschüre<br />
vermitteln, die auf<br />
Grund des großen Interesses<br />
bereits in der 2. Auflage<br />
erscheint. Seit der Erstellung<br />
der 1. Auflage im Jahre 2003<br />
ist mit Unterstützung des<br />
regionalen Energieversorgers<br />
Emscher Lippe Energie<br />
und der Stadt <strong>Gladbeck</strong> die<br />
Mikrogasturbine als ein weiteres<br />
Beispiel für neuzeitliche<br />
Energieerzeugung zum<br />
Angebotsspektrum des <strong>IWG</strong><br />
hinzugekommen.<br />
Die Stadt <strong>Gladbeck</strong> und<br />
das Land Nordrhein-Westfalen<br />
unterstützen das Thema<br />
„neue Energien“ auch<br />
insoweit, als im Umfeld des<br />
<strong>Innovationszentrum</strong>s neue<br />
Gewerbeflächen entstehen,<br />
die insbesondere Firmen mit<br />
inhaltlichem Bezug zu diesem<br />
spannenden Zukunftsthema<br />
zur Verfügung<br />
gestellt werden sollen.<br />
Gemeinsam mit der Region<br />
und unter Federführung<br />
der Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
arbeitet das <strong>Innovationszentrum</strong><br />
<strong>Wiesenbusch</strong><br />
zudem an einer Projektidee,<br />
die helfen soll, die<br />
Exportchancen für Energiesystemtechnik<br />
auf der Basis<br />
erneuerbarer Energien, z. B.<br />
in die Länder rund um das<br />
Mittelmeer, zu verbessern.<br />
Ich wünsche Ihnen eine<br />
spannende Lektüre und versichere<br />
Ihnen, dass es sich<br />
lohnt, immer wieder einmal<br />
im Energiezentrum des<br />
<strong>IWG</strong> vorbeizuschauen, da<br />
wir dort gemeinsam mit der<br />
Region noch viele interessante<br />
Projekte in den kommenden<br />
Jahren verwirklichen<br />
werden.<br />
Ulrich Roland.<br />
UMWELTSCHONENDE<br />
EISZEIT - KÄLTE AUS WÄRME<br />
Abb. Sorptionskältetechnik<br />
Unter der Überschrift „Kälte<br />
aus Wärme“ betreibt das<br />
EnergieInstitut der Fachhochschule<br />
Gelsenkirchen,<br />
mit Prof. Dr.-Ing. Rainer<br />
Braun als Direktor, gemeinsam<br />
mit dem „Kompetenzzentrum<br />
für Solarthermie<br />
und Wärmepumpentechnik<br />
NRW“ und dem Institut für<br />
Energie-Effizienz-Managemenent,<br />
EEM GmbH, das<br />
1999 im <strong>IWG</strong> als Spin-off der<br />
Fachhochschule gegründet<br />
worden ist, ein umfangreiches,<br />
mit Fördermitteln der<br />
WestLB-Stiftung „Zukunft<br />
NRW“ finanziertes Projekt.<br />
Zur Technik „Kälte aus Wärme“<br />
Flüssiges Kältemittel<br />
- hier: Ammoniak – wird<br />
unter Zufuhr von Wärme<br />
bei tiefer Temperatur verdampft.<br />
Dies ist die eigentliche<br />
Kälteerzeugung.<br />
Der Dampf wird von einem<br />
Absorptionsmittel - hier:<br />
Wasser – aufgesaugt. Dies<br />
begründet die Bezeichnung<br />
Sorptionstechnik. Zur Aufrechterhaltung<br />
des Prozesses<br />
muss das Kältemittel<br />
anschließend ausgetrieben<br />
und kondensiert werden.<br />
Bei der Kondensation<br />
und bei der Absorption fällt<br />
abzuführende Abwärme an.<br />
Die Antriebsenergie der<br />
Kälteerzeugung wird als<br />
Wärme im so genannten<br />
Austreiber zugeführt.<br />
Sir John Leslie hat mit dieser<br />
Sorptiontechnik bereits<br />
1810 Eis erzeugt – im Sommer!<br />
EEM GmbH / Fachhochschole GE<br />
Zukünftiger Bedarf<br />
Der Kältebedarf wächst<br />
weltweit: für die industrielle<br />
Verfahrenstechnik,<br />
für die Klimatechnik und<br />
für die Lebensmittelkühlung.<br />
Im Sonnengürtel der<br />
Erde verderben bis zu 50%<br />
der Lebensmittel, weil die<br />
erforderliche Kühlung noch<br />
nicht zur Verfügung steht!<br />
Im Gegensatz zur konventionellen<br />
Kältetechnik ist<br />
die „thermische“ Sorptionskältetechnik<br />
weitestgehend<br />
unabhängig von elektrischer<br />
Energie.<br />
Sie ermöglicht eine<br />
umweltgerechte und ressourcenschonende<br />
Kälteerzeugung,<br />
wenn als<br />
Antriebsenergie thermische<br />
Solarenergie oder verfügbare<br />
Restenergie, welche sonst<br />
ungenutzt bleibt, eingesetzt<br />
wird. Benötigt werden<br />
kleine Kälteerzeugnungssysteme,<br />
welche dezentral<br />
dort eingesetzt werden,<br />
wo Antriebswärme synchron<br />
zum Kältebedarf zur<br />
Verfügung steht. Die in Frage<br />
kommende, seit langem<br />
bekannte Sorptionstechnik<br />
ist bereits weit verbreitet,<br />
leider jedoch – unter Nutzung<br />
der Kostendegression<br />
– ausschließlich für Kälteleistungen<br />
oberhalb 200 kW.<br />
Der bisher nahezu ungedeckte,<br />
sehr umfangreiche<br />
Bedarf betrifft den Leistungsbereich<br />
zwischen 10<br />
und 100 kW.<br />
Projektschritte<br />
Aus einem abgeschlossenen<br />
Pilotprojekt „Solare<br />
Kühlung“, das am Standort<br />
<strong>IWG</strong> zur solaren Produktion<br />
von 25 kW Kälteleistung<br />
bei Temperaturen unterhalb<br />
0°C geführt hat, stehen<br />
wichtige Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse als Basis<br />
zur Verfügung. Als erster<br />
Schritt des Folgeprojektes<br />
“Kälte aus Wärme“ ist eine<br />
kostenreduzierende Neugestaltung<br />
der verwendeten<br />
Ammoniak/Wasser-Absorptionskältemaschine<br />
vorgesehen.<br />
Dabei sind die Wahl<br />
eines nachfragegerechten<br />
Leistungsbereichs, der<br />
Einsatz am Markt verfügbarer<br />
Komponenten und die<br />
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