Sonderausgabe - Jegenstorf
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geschmückt war: «Mein Gott, sieh freundlich auf jeden, der<br />
hier zu dir betet, und höre auf seine Bitte.» Zu den Klängen<br />
der Musikgesellschaft stiegen dann die 200 Ballone mit den<br />
vielen guten Wünschen in den Himmel – ein berührendes<br />
Ritual mit starker Symbolkraft.<br />
Kulinarische Vielfalt<br />
Dass die <strong>Jegenstorf</strong>er auch am dritten Festtag noch nicht<br />
müde wurden, zeigte der überwältigende Aufmarsch zum<br />
Dorfbrunch, der von einem Team der Musikgesellschaft zusammen<br />
mit der Kirchgemeinde durchgeführt wurde. Über<br />
350 Geniesserinnen und Geniesser kamen. Ganz nach dem<br />
Motto von <strong>Jegenstorf</strong>ern für <strong>Jegenstorf</strong>er wurden die Brunchzutaten<br />
aus dem Dorf zusammengestellt. Käsevariationen<br />
aus der Dorfchäsi, verführerisch duftende Züpfe und Bauernbrot,<br />
frische und verarbeitete Beeren und Früchte und<br />
natürlich die leckere Speckrösti mit Ei fanden gute Worte und<br />
viel Lob beim Publikum.<br />
Die Helferinnen und Helfer vor und hinter den Kulissen hatten<br />
alle Hände voll zu tun. Garantiert kamen sie zwischendurch<br />
ins Schwitzen, war es doch eine echte Herausforderung, genügend<br />
Zutaten und frisches Gedeck bereitzuhalten. An mangelnder<br />
Nachfrage hatten sie sich sicher nicht zu beklagen.<br />
Es versteht sich von selbst, dass es die Brunchteilnehmer noch<br />
eine gute Weile im Festzelt aushielten. Für gute Stimmung<br />
war ja ebenfalls gesorgt durch die Musik der Grauholz-Örgeler.<br />
So erhielten zufriedene OK-Mitglieder gute Worte und<br />
Tipps Kulturell für das nächste ••••••••••••••••••••••••••<br />
Dorffest. «Gibt es denn ein Nächstes?»,<br />
Gemütlicher Betrieb beim Dorfbrunch im Festzelt<br />
haben sie zurückgefragt. Es werde bestimmt nicht dreissig<br />
Jahre gehen, bis zum Nächsten, waren sich viele einig.<br />
Text: Robert Alder und Alfred Aeppli<br />
Fotos: Simon Schöni, Tsering Habich, Roland Juker<br />
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Wie schnell sich ein idyllischer<br />
Museumsvorplatz verändern kann<br />
Jedermann weiss, ein Museum ist eine statische Angelegenheit<br />
par excellence. Schätze aus vergangenen Zeiten werden<br />
schön hergerichtet, in Vitrinen aufgereiht und dem Publikum<br />
zum Bewundern angeboten. Wenn die Museumsmacher<br />
sorgfältig gearbeitet haben, verharren die ausgestellten<br />
Schätze in der ihnen zugewiesenen Pose, bis sie wieder<br />
weggeräumt werden.<br />
Hektik ist in einem Museum und darum herum ein Fremdwort.<br />
Es sei denn, es komme anders als man denkt. Alle, die<br />
am Sonntagnachmittag das Dorfmuseum besucht haben,<br />
wissen, wovon die Rede ist. Der Himmel verfinsterte sich<br />
zusehends, bis dann auch kam, was kommen musste: ein<br />
‚unerchannt‘ starker Platzregen zog über das Fest hin. Es<br />
reichte gerade noch, die vom Archäologischen Dienst unter<br />
Party-Zelten zum Durchblättern und zum Verkauf angebotenen<br />
Schriften und Bücher und auch die seit Samstag mit<br />
viel Liebe aus Lehm gefertigten Kochtöpfe in der nahen<br />
Tenne in Sicherheit zu bringen, als ein gewaltiger Sturzbach<br />
vom mächtigen Dach der Schloss-Schüür die beiden Party-<br />
Zelte auf einen Schlag wegfegte. Was davon übrig blieb,<br />
war ein Kneuel von Alu-Stangen, der eher an eine Portion<br />
Spaghetti als an ein Zelt erinnerte.<br />
Fritz Schulthess<br />
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Der <strong>Jegenstorf</strong>er: <strong>Sonderausgabe</strong> Dorffest