Im Feuer, aber nicht verbrannt Predigt vom 19.06 ... - Jesus-Service
Im Feuer, aber nicht verbrannt Predigt vom 19.06 ... - Jesus-Service
Im Feuer, aber nicht verbrannt Predigt vom 19.06 ... - Jesus-Service
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
<strong>Im</strong> <strong>Feuer</strong>, <strong>aber</strong> <strong>nicht</strong> <strong>verbrannt</strong><br />
Daniel 3<br />
Liebe Gäste,<br />
liebe Gemeindeglieder,<br />
Hiob war <strong>nicht</strong> nur ein frommer, sondern auch ein reicher Mann - der reichste Mann weit und breit. Er<br />
hatte eine große Familie, und es ging ihm gut. Aber wenn sich das <strong>nicht</strong> radikal geändert hätte, dann<br />
hätten wir wohl nie von ihm erfahren, denn das Buch Hiob wäre <strong>nicht</strong> geschrieben worden.<br />
Es ist keine Kunst, Gott treu zu sein, wenn familiär und finanziell alles bestens ist. Das ist auch kein<br />
besonderes Zeugnis für Gott. Aber als Hiob an einem Tag seinen gesamten Besitz sowie alle seine zehn<br />
Kinder verlor und dann sagte: "Der Herr hat gegeben, und der Herr hat genommen - der Name des<br />
Herrn sei gepriesen", da wurde Gott in ganz wunderbarer Weise geehrt und verherrlicht.<br />
In gewisser Weise ähnlich ging es drei jungen jüdischen Männern, die als Kriegsgefangene dem babylonischen<br />
König Nebukadnezar dienen mußten. Dank ihrer hohen Stellung ging es ihnen gut, und sie<br />
ehrten ihren Gott, indem sie ihm in dieser heidnischen Umgebung treu blieben.<br />
Aber eines Tages wurden sie vor die Wahl gestellt, entweder sich am babylonischen Götzendienst zu<br />
beteiligen oder bei lebendigem Leib <strong>verbrannt</strong> zu werden. Ihnen war klar, daß ihre Treue zu Gott jetzt<br />
wichtiger war als ihr Leben. Sie trafen die richtige Entscheidung, und Gott konnte dadurch den Babyloniern<br />
beweisen, daß Er der allein wahre Gott ist.<br />
Gott verherrlicht sich im Leiden.<br />
1) ... durch das Vorbild Seiner Diener (V. 1 - 18)<br />
a) ihr Vertrauen auf Gott (V. 17)<br />
b) ihre Treue zu Gott (V. 18)<br />
2) ... durch Sein Eingreifen (V. 19 - 27)<br />
a) Er erspart ihnen das Leiden <strong>nicht</strong><br />
b) Er läßt sie im Leiden <strong>nicht</strong> allein (V. 23. 25b)<br />
c) Er bewahrt sie (V. 25a. 27)<br />
3) ... durch die Anerkennung durch Nichtchristen (V. 28 - 33)<br />
1) Gott verherrlicht sich durch das Vorbild Seiner Diener (V. 1 - 18)<br />
Dan. 3, 1 - 15<br />
1 Der König Nebukadnezar machte ein Bild aus Gold: seine Höhe sechzig<br />
Ellen, seine Breite sechs Ellen. Er stellte es auf in der Ebene Dura, in der Provinz Babel. 2<br />
Und der König Nebukadnezar sandte aus, um die Satrapen, die Statthalter<br />
und die Verwalter, die Berater, die Schatzmeister, die Richter, die Polizeibefehlsh<strong>aber</strong><br />
und alle Oberbeamten der Provinzen zu versammeln, damit sie zur Einweihung des Bildes<br />
kämen, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte. 3 Daraufhin versammelten<br />
sich die Satrapen, die Statthalter und die Verwalter, die Berater, die Schatzmeister, die<br />
Richter, die Polizeibefehlsh<strong>aber</strong> und alle Oberbeamten der Provinzen zur Einweihung<br />
des Bildes, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte; und sie standen vor dem<br />
Bild, das Nebukadnezar aufgestellt hatte. 4 Und der Herold rief laut: Euch wird befohlen,<br />
ihr Völker, Nationen und Sprachen: 5 Sobald ihr den Klang des Horns, der Rohrpfeife,<br />
der Zither, der Harfe, der Laute, des Dudelsacks und alle Arten von Musik hört,<br />
Seite 1
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
sollt ihr niederfallen und euch vor dem goldenen Bild niederwerfen, das der König<br />
Nebukadnezar aufgestellt hat. 6 Wer <strong>aber</strong> <strong>nicht</strong> niederfällt und anbetet, der soll sofort<br />
in den brennenden <strong>Feuer</strong>ofen geworfen werden. 7 Deshalb, sobald alle Völker den<br />
Klang des Horns, der Rohrpfeife, der Zither, der Harfe, der Laute und alle Arten von<br />
Musik hörten, fielen alle Völker, Nationen und Sprachen nieder, indem sie sich vor dem<br />
goldenen Bild niederwarfen, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte. 8 Deshalb<br />
traten zur selben Zeit Männer heran, nämlich Sterndeuter, die die Juden verklagten.<br />
9 Sie fingen an und sagten zum König Nebukadnezar: O König, lebe ewig! 10<br />
Du, o König, hast den Befehl gegeben, daß jedermann, der den Klang des Horns, der<br />
Rohrpfeife, der Zither, der Harfe, der Laute und des Dudelsacks und alle Arten von<br />
Musik hört, niederfallen und das goldene Bild anbeten soll; 11 und wer <strong>nicht</strong> niederfällt<br />
und anbetet, der sollte in den brennenden <strong>Feuer</strong>ofen geworfen werden. 12 Nun<br />
sind jüdische Männer hier, die du zur Verwaltung der Provinz Babel eingesetzt hast:<br />
Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Diese Männer, o König, schenken dir keine<br />
Beachtung; deinen Göttern dienen sie <strong>nicht</strong>, und vor dem goldenen Bild, das du aufgestellt<br />
hast, werfen sie sich <strong>nicht</strong> nieder. 13 Da befahl Nebukadnezar voller Zorn und<br />
Wut, Schadrach, Meschach und Abed-Nego herzubringen. Da wurden diese Männer<br />
vor den König gebracht. 14 Nebukadnezar fing an und sagte zu ihnen: Ist es Absicht,<br />
Schadrach, Meschach und Abed-Nego, daß ihr meinen Göttern <strong>nicht</strong> dient und euch<br />
vor dem goldenen Bild, das ich aufgestellt habe, <strong>nicht</strong> niederwerft? 15 Nun, wenn ihr<br />
bereit seid, zur Zeit, da ihr den Klang des Horns, der Rohrpfeife, der Zither, der Harfe,<br />
der Laute und des Dudelsacks und alle Arten von Musik hören werdet, hinzufallen und<br />
euch vor dem Bild niederzuwerfen, das ich gemacht habe . Wenn ihr<br />
euch <strong>aber</strong> <strong>nicht</strong> niederwerft, dann werdet ihr sofort in den brennenden <strong>Feuer</strong>ofen<br />
geworfen. Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten könnte?<br />
Nebukadnezar meinte es offensichtlich gut mit den drei jüdischen Männern; er wollte ihnen eine goldene<br />
Brücke bauen. Aber wenn sie dieses Angebot angenommen hätten, wäre das ein Schlag ins<br />
Gesicht ihres Gottes gewesen. Der hatte nämlich Seinem Volk geboten:<br />
2. Ms. 20, 2 - 5<br />
2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus<br />
herausgeführt habe. 3 Du sollst keine andern Götter haben neben mir. 4 Du sollst<br />
dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder<br />
was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. 5 Du sollst dich vor<br />
ihnen <strong>nicht</strong> niederwerfen und ihnen <strong>nicht</strong> dienen.<br />
Allerdings unterschätzte Nebukadnezar diesen Gott maßlos. Das wird deutlich, wenn er sagt:<br />
Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten könnte?<br />
a) Ihr Vertrauen auf Gott (V. 17)<br />
Dan. 3, 16 - 17<br />
16 Schadrach, Meschach und Abed-Nego antworteten und sagten zum König: Nebukadnezar,<br />
wir haben es <strong>nicht</strong> nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern. 17 Ob unser Gott,<br />
dem wir dienen, uns erretten kann - sowohl aus dem brennenden <strong>Feuer</strong>ofen als auch<br />
aus deiner Hand, o König, wird er erretten -<br />
Diese Übersetzung ist verwirrend: Zuerst wird die Rettung infragegestellt: Ob unser Gott, dem wir dienen,<br />
uns erretten kann ... Dann <strong>aber</strong> wird sie als Tatsache ausgedrückt: Sowohl aus dem brennenden<br />
<strong>Feuer</strong>ofen als auch aus deiner Hand, o König, wird er erretten.<br />
Ich halte folgende Übersetzung für besser:<br />
Wenn es so ist - unser Gott, dem wir dienen, kann uns retten. Sowohl aus dem brennenden<br />
<strong>Feuer</strong>ofen als auch aus deiner Hand, o König, wird er retten<br />
Seite 2
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
In diesem Sinn geben auch einige Übersetzungen den Text wieder<br />
unser Gott, dem wir dienen, kann uns retten.<br />
unser Gott kann<br />
Die drei jüdischen Männer kannten die Geschichte ihrer Vorfahren. Sie wußten: ihr Gott hatte Abraham<br />
und Sara im hohen Alter einen Sohn geschenkt. Er hatte aus dem Unrecht, das Joseph von seinen Brüdern<br />
angetan worden war, etwas Wunderbares gemacht. Er hatte Israel aus der Sklaverei befreit und<br />
für sie das Rote Meer geteilt. Er hatte Pharao und seine Kavallerie darin ertrinken lassen. Er hatte Sein<br />
Volk durch die Wüste ins verheißene Land gebracht. Er hatte es immer wieder vor seinen Feinden<br />
geschützt.<br />
Und Er hatte auch die drei jüdischen Männer in Babylon in ihrem traurigen Schicksal bewahrt, versorgt<br />
und geführt. Also wußten sie:<br />
unser Gott kann<br />
Wir sollten daran nie zweifeln: Unser Gott kann!<br />
Wir kommen ja <strong>nicht</strong> selten in Situationen, in denen wir mit unserem Latein am Ende sind. Wir wissen<br />
<strong>nicht</strong> mehr weiter und sehen keinen Ausweg mehr. Dann überlegen wir, welche Möglichkeiten Gott<br />
jetzt hat, um einzugreifen. Dabei vergessen wir, daß Gott <strong>nicht</strong> im geringsten überrascht ist von der<br />
Situation. Er hat sie schon längst vorausgesehen und mit eingebaut in Seinen wunderbaren Plan für<br />
uns. Und Er hat Möglichkeiten, von denen wir <strong>nicht</strong>s ahnen.<br />
Unser Gott kann!<br />
Glaubst Du, daß das auch in Deiner Situation gilt? Selbst die schlimmste Lage ändert <strong>nicht</strong>s daran:<br />
Unser Gott kann!<br />
Ein kleiner Junge in Amerika war sehr krank und brauchte dringend eine Operation, <strong>aber</strong> seine Eltern<br />
hätten noch <strong>nicht</strong> einmal einen Teil der Kosten dafür aufbringen können. Sie hatten auch <strong>nicht</strong> die<br />
Möglichkeit, sich das Geld zu leihen. Seine achtjährige Schwester hörte, wie ihr Vater zu ihrer Mutter<br />
sagte: "Jetzt kann ihn nur noch ein Wunder retten."<br />
Tess, so hieß das Mädchen, ging in ihr Zimmer, holte ihre geringen Ersparnisse und ging damit in die<br />
nächste Apotheke.<br />
Es dauerte eine Weile, bis Tess die Aufmerksamkeit des Apothekers bekam, der sich angeregt mit einem<br />
Mann unterhielt.<br />
"Ich möchte ein Wunder kaufen," sagte sie.<br />
"Was willst du kaufen?" fragte der Apotheker verdutzt.<br />
"Mein Bruder Andrew ist sehr krank. Etwas Schlimmes wächst in seinem Kopf, und mein Papa sagt,<br />
jetzt kann ihn nur noch ein Wunder retten. Also, was kostet ein Wunder?"<br />
"Tut mir leid," sagte der Apotheker. "Aber ich kann dir <strong>nicht</strong> helfen. Wunder verkaufen wir hier leider<br />
<strong>nicht</strong>."<br />
Da fragte sie der andere Mann: "Was für ein Wunder braucht denn dein Bruder?"<br />
"Ich weiß es <strong>nicht</strong>," antwortete Tess mit Tränen in den Augen. "Ich weiß nur, daß er dringend eine Operation<br />
braucht. Aber mein Papa kann sie <strong>nicht</strong> bezahlen, und deshalb will ich mein Geld dafür<br />
Seite 3
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
hergeben."<br />
"Wieviel hast du denn?" fragte der Mann.<br />
"Einen Dollar und elf Cents," sagte Tess kaum hörbar. "Mehr habe ich <strong>nicht</strong>, <strong>aber</strong> wenn es nötig ist,<br />
kann ich mir noch mehr Geld besorgen."<br />
"Na, so ein Zufall," sagte der Mann lächelnd. "Ein Dollar und elf Cents, das ist genau der Preis für ein<br />
Wunder für kleine Brüder."<br />
Er nahm ihr Geld in eine Hand, ergriff ihre Hand mit der anderen und sagte: "Bring mich zu dir nach<br />
Hause. Ich möchte mir deinen Bruder ansehen und deine Eltern kennenlernen. Mal sehen, ob ich die<br />
Art Wunder habe, die du brauchst."<br />
Dieser Mann war ein Chirurg, der auf Neurochirurgie spezialisiert war. Die Operation wurde kostenlos<br />
durchgeführt, und es dauerte <strong>nicht</strong> lange, bis Andrew wieder zu Hause war und es ihm gut ging.<br />
Die Eltern waren natürlich glücklich. "Diese Operation war ein richtiges Wunder. Wieviel sie wohl<br />
gekostet hat?" fragte die Mutter.<br />
Tess lächelte. Sie wußte genau, wieviel ein Wunder kostet: einen Dollar und elf Cents. Plus den Glauben<br />
eines kleinen Kindes.<br />
Unser Gott kann!<br />
Auch in Deiner Situation! Glaubst Du das?<br />
Setze dein Vertrauen ganz neu auf unseren großen, allmächtigen und barmherzigen Gott und laß dich<br />
von Ihm überraschen!<br />
Gott verherrlicht sich im Leiden.<br />
(ZUSAMMENFASSUNG:)<br />
1) Gott verherrlicht sich durch das Vorbild Seiner Diener<br />
a) ihr Vertrauen auf Gott<br />
b) Ihre Treue zu Gott (V. 18)<br />
Dan. 3, 17 - 18 (meine Üb.)<br />
17 Wenn es so ist - unser Gott, dem wir dienen, kann uns retten. Sowohl aus dem<br />
brennenden <strong>Feuer</strong>ofen als auch aus deiner Hand, o König, wird er retten. 18<br />
Wenn <strong>aber</strong> <strong>nicht</strong>, sei dir kundgetan, o König, daß wir deinen Göttern <strong>nicht</strong> dienen und<br />
uns vor dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, <strong>nicht</strong> niederwerfen werden.<br />
Die drei Männer waren absolut <strong>nicht</strong> lebensmüde; sie wünschten sich, daß Gott sie rettete. Aber es gab<br />
etwas, was ihnen noch wichtiger war als ihr Leben: ihre Treue zu Gott und, daß Gott sich durch sie verherrlichen<br />
konnte. Darum waren sie bereit, zu sterben, wenn Götzendienst der Preis für ihr Überleben<br />
war.<br />
Sie hätten doch nur sich ein bißchen ihrer heidnischen Umgebung anpassen müssen. Sie hätten nur vor<br />
dem Götzenbild niederfallen müssen, ohne es wirklich anzubeten. Sie hätten weiterhin den wahren<br />
Gott anbeten und ihm dienen können.<br />
NEIN! Das konnten sie <strong>nicht</strong>, denn Gott hatte gesagt:<br />
2. Ms. 20, 4 - 5<br />
Seite 4
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
4 Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel<br />
oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. 5 Du<br />
sollst dich vor ihnen <strong>nicht</strong> niederwerfen<br />
Kompromisse sind oft ein probates Mittel, um Konflikte zu lösen, indem alle ein bißchen nachgeben.<br />
Aber wenn es um Sünde oder Ungehorsam gegenüber Gottes Wort geht, dann ist jeder Kompromiß<br />
falsch.<br />
Wir leben in einer Zeit der großen Anpassung, einer Zeit eines starken Harmoniebedürfnisses und der<br />
Ablehnung aller absoluten Maßstäbe. Darum müssen wir als Christen sehr aufpassen, daß wir uns<br />
davon <strong>nicht</strong> beeinflussen lassen, indem wir unsere Glaubwürdigkeit als Christen verlieren, die Bibel an<br />
den Zeitgeist anpassen und profillos werden, weil wir nur ja <strong>nicht</strong> mit dem Evangelium anecken wollen.<br />
Wer hat heute noch den Mut, wenn es um die biblische Wahrheit geht, wie Martin Luther auf dem<br />
Reichstag zu Worms zu sagen, als er seinen Lehren abschwören sollte: "Hier stehe ich, ich kann <strong>nicht</strong><br />
anders. Gott helfe mir! Amen"? Wir können als Christen <strong>nicht</strong> früh genug lernen, gegen den Strom zu<br />
schwimmen und gegen die große Mehrheit an der Wahrheit festzuhalten.<br />
Übrigens: Als Kinder unserer Zeit überbewerten wir die Leistung - auch im geistlichen Leben. Aber was<br />
sagt die Bibel dazu?<br />
1. Kor. 4, 1 - 2 (SCH 2000)<br />
1 So soll man uns betrachten: als Diener des Christus und Haushalter. 2 <strong>Im</strong> übrigen<br />
wird von einem Haushalter nur verlangt, daß er treu erfunden wird.<br />
Was war die große Leistung dieser drei Männer? Ihre Treue Gott gegenüber! Wir lesen <strong>nicht</strong>s von ihren<br />
Leistungen am Königshof - was bei Gott zählte, war nur ihre Treue! Durch sie konnte Gott sich<br />
verherrlichen.<br />
Auch heute noch hat Gott am meisten Freude <strong>nicht</strong> an begabten, intelligenten, erfolgreichen, beliebten<br />
und gut ausgebildeten Gläubigen, sondern an treuen Kindern Gottes. Treue ist ein Teil der Frucht des<br />
Geistes. Und wenn Paulus Mitarbeiter lobt, dann erwähnt er so gut wie immer ihre Treue.<br />
(ZUSAMMENFASSUNG:)<br />
1) Gott verherrlicht sich durch das Vorbild Seiner Diener<br />
a) ihr Vertrauen auf Gott<br />
b) ihre Treue zu Gott<br />
2) ... durch Sein Eingreifen (V. 19 - 27)<br />
Dan. 3, 19 - 27<br />
19 Da wurde Nebukadnezar voller Wut, und der Ausdruck seines Gesichts änderte sich<br />
gegenüber Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Er begann und befahl, den Ofen siebenmal<br />
mehr zu heizen, als es ausreichend war. 20 Dann befahl er Männern, den<br />
stärksten Männern in seinem Heer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu binden,<br />
um sie in den brennenden <strong>Feuer</strong>ofen zu werfen. 21 Daraufhin wurden diese Männer in<br />
ihren Mänteln, Röcken und Mützen und ihren Kleidern gebunden und in<br />
den brennenden <strong>Feuer</strong>ofen geworfen. 22 Darum, weil das Wort des Königs <br />
streng und der Ofen außergewöhnlich geheizt war, tötete die Flamme des <strong>Feuer</strong>s jene<br />
Männer, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hinaufbrachten. 23 Und diese drei<br />
Männer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen gebunden in den brennenden<br />
<strong>Feuer</strong>ofen. 24 Da erschrak der König Nebukadnezar und erhob sich schnell. Er begann<br />
und sagte zu seinen Staatsräten: Haben wir <strong>nicht</strong> drei Männer gebunden ins <strong>Feuer</strong><br />
geworfen? Sie antworteten und sagten zum König: Gewiß, o König! 25 Er antwortete<br />
und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei umhergehen mitten im <strong>Feuer</strong>, und keine<br />
Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten gleicht dem eines Göttersohnes.<br />
Seite 5
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
26 Da trat Nebukadnezar an die Öffnung des brennenden <strong>Feuer</strong>ofens, begann und sagte:<br />
Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Knechte des höchsten Gottes, geht<br />
heraus und kommt her! Da gingen Schadrach, Meschach und Abed-Nego aus dem<br />
<strong>Feuer</strong> heraus. 27 Und es versammelten sich die Satrapen, die Statthalter, die Verwalter<br />
und die Staatsräte des Königs; sie betrachteten diese Männer, über deren Leib das<br />
<strong>Feuer</strong> keine Macht gehabt hatte: das Haar ihres Hauptes war <strong>nicht</strong> versengt, und ihre<br />
Mäntel waren <strong>nicht</strong> verändert, <strong>nicht</strong> einmal Brandgeruch war an sie gekommen.<br />
a) Er erspart ihnen das Leiden <strong>nicht</strong><br />
Gott hätte verhindern können, daß die drei Männer in den <strong>Feuer</strong>ofen geworfen wurden. Aber er tat ein<br />
viel größeres Wunder: Er bewahrte sie im <strong>Feuer</strong>ofen.<br />
Auch Ps. 23 spricht <strong>vom</strong> "finsteren Tal" (Luther-Übersetzung) bzw. <strong>vom</strong> "Tal des Todesschattens" (Elberfelder<br />
Bibel).<br />
Auch wir kommen uns manchmal vor wie im <strong>Feuer</strong>ofen. Auch wir verstehen <strong>nicht</strong>, warum Gott uns das<br />
zumutet. Auch wir bekommen <strong>nicht</strong> selten erst später eine Antwort darauf (oder auch gar <strong>nicht</strong>). Aber<br />
eins ist klar: Gott weiß, was Er tut, und Er läßt uns <strong>nicht</strong> unnötig leiden.<br />
b) Er läßt sie im Leiden <strong>nicht</strong> allein (V. 23. 25b)<br />
23 Und diese drei Männer, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen gebunden in<br />
den brennenden <strong>Feuer</strong>ofen. 24 Da erschrak der König Nebukadnezar und erhob sich<br />
schnell. Er begann und sagte zu seinen Staatsräten: Haben wir <strong>nicht</strong> drei Männer<br />
gebunden ins <strong>Feuer</strong> geworfen? Sie antworteten und sagten zum König: Gewiß, o<br />
König! 25 Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei umhergehen mitten<br />
im <strong>Feuer</strong>, und keine Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten gleicht<br />
dem eines Göttersohnes.<br />
Manche Ausleger sagen, der vierte Mann sei <strong>Jesus</strong> Christus gewesen. Aber Nebukadnezar nennt ihn in<br />
V. 28 einen Engel Gottes. Allerdings schließt das trotzdem <strong>nicht</strong> aus, daß es doch der Herr <strong>Jesus</strong> war.<br />
Wir lesen dazu in<br />
Jes. 43, 2<br />
Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich <strong>nicht</strong><br />
überfluten. Wenn du durchs <strong>Feuer</strong> gehst, wirst du <strong>nicht</strong> versengt werden, und die<br />
Flamme wird dich <strong>nicht</strong> verbrennen.<br />
Gott sagt <strong>nicht</strong>: Wenn du durchs Wasser gehst, ich schicke dir einen Engel, sondern Wenn du durchs<br />
Wasser gehst, ich bin bei dir.<br />
Das ist "Chefsache"! Und auch David bezeugt:<br />
Ps. 23, 4<br />
Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du<br />
bist bei mir ...<br />
Natürlich spüren wir diese Nähe <strong>nicht</strong> immer. Manchmal haben wir das Gefühl: Gott läßt uns allein.<br />
David kannte das auch - er beschreibt im vorhergehenden Psalm seine Gefühle:<br />
Ps. 22, 2 - 3 (Übersetzung: Schlachter 2000)<br />
2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum bleibst du fern von<br />
meiner Rettung, von den Worten meiner Klage? 3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, und du<br />
Seite 6
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
antwortest <strong>nicht</strong>, und auch bei Nacht, und ich habe keine Ruhe.<br />
Aber das ist ein subjektives Empfinden. Es entspricht <strong>nicht</strong> den Tatsachen. Der Herr <strong>Jesus</strong> hat uns<br />
versprochen:<br />
Mt. 28, 20<br />
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.<br />
Und in der Not ist Er uns ganz besonders nahe:<br />
Ps. 34, 19<br />
Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind ...<br />
Wunderbar, wenn wir das spüren können. Wenn <strong>nicht</strong>, ist es schade, <strong>aber</strong> es ändert überhaupt <strong>nicht</strong>s<br />
an der Tatsache.<br />
Eine junge Frau verlor plötzlich das Augenlicht. Nach einer Phase der Verzweiflung, des Zorns und der<br />
Trauer gewann sie ihr seelische Gleichgewicht zurück und lernte, ohne Augenlicht zu leben. Deshalb<br />
wollte sie wieder in ihren Beruf zurück.<br />
Das Problem war allerdings, daß sie nur mit dem Bus dorthin gelangen konnte. Ihr Mann, Offizier bei<br />
der Luftwaffe, half ihr, das zu lernen. Jeden Tag fuhr er morgens mit dem Bus mit ihr zur Arbeit und<br />
dann mit dem Taxi in die Kaserne und nachmittags genauso wieder zurück.<br />
Nach zwei Wochen war die junge Frau sicher, daß sie es auch alleine konnte. Und es ging auch gut.<br />
Eines Tages sagte der Busfahrer zu ihr: "Ich beneide Sie."<br />
Was? Eine blinde Frau beneiden?<br />
Sie fragte, warum er sie beneidete. Er antwortete:<br />
"Die ganze Woche schon steht morgens da drüben an der Ecke ein gutaussehender Mann in militärischer<br />
Uniform. Er beobachtet Sie, wenn Sie aussteigen. Er paßt auf, daß Sie sicher auf die andere Straßenseite<br />
kommen. Er beobachtet Sie, bis Sie das Bürogebäude betreten, und dann bläst er Ihnen ein<br />
Küßchen zu, deutet einen militärischen Gruß an und geht weg. Sie haben es gut!"<br />
So ist Gott uns nahe. Wir sehen Ihn <strong>nicht</strong>, wir spüren oft <strong>nicht</strong>s von Seiner Nähe und fühlen uns<br />
manchmal alleingelassen; <strong>aber</strong> unser himmlischer Vater ist Seinen Kindern immer ganz, ganz nahe -<br />
ganz besonders dann, wenn sie im <strong>Feuer</strong>ofen des Leidens sind.<br />
ZUSAMMENFASSUNG:)<br />
2) Gott verherrlicht sich durch Sein Eingreifen<br />
a) Er erspart Seinen Dienern das Leiden <strong>nicht</strong><br />
b) Er ist ihnen im Leiden nah<br />
Gott verherrlicht sich im Leiden.<br />
c) Er bewahrt sie (V. 25a. 27)<br />
Dan. 3,25a. 27<br />
Er [der König] antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei umhergehen<br />
mitten im <strong>Feuer</strong>, und keine Verletzung ist an ihnen ... 27 Und es versammelten sich die<br />
Satrapen, die Statthalter, die Verwalter und die Staatsräte des Königs; sie betrachteten<br />
diese Männer, über deren Leib das <strong>Feuer</strong> keine Macht gehabt hatte: das Haar ihres<br />
Hauptes war <strong>nicht</strong> versengt, und ihre Mäntel waren <strong>nicht</strong> verändert, <strong>nicht</strong> einmal<br />
Seite 7
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
Brandgeruch war an sie gekommen.<br />
Das Zeugnis der Männer, bevor sie in den <strong>Feuer</strong>ofen geworfen wurden, war:<br />
Unser Gott kann!<br />
Nichts ist dem allmächtigen Gott unmöglich.<br />
Aber es ging hier <strong>nicht</strong> in erster Linie darum, den drei jüdischen Männern Leiden und Sterben zu ersparen,<br />
sondern darum, daß Gott Nebukadnezar, den anderen Babyloniern und sicher auch der unsichtbaren<br />
Welt an Seinen treuen Zeugen Seine Macht, Seine Weisheit und Seine Herrlichkeit demonstrieren<br />
wollte.<br />
Es muß natürlich trotzdem für sie schrecklich gewesen sein, als sie gefesselt wurden und dann zum<br />
<strong>Feuer</strong>ofen gebracht wurden. Sie wußten ja noch <strong>nicht</strong>, was Gott mit ihnen vorhatte.<br />
Gott verherrlicht sich im Leiden.<br />
ZUSAMMENFASSUNG:)<br />
2) Gott verherrlicht sich durch Sein Eingreifen<br />
a) Er erspart Seinen Dienern das Leiden <strong>nicht</strong><br />
b) Er ist ihnen im Leiden nah<br />
c) Er bewahrt sie<br />
3) Gott verherrlicht sich durch die Anerkennung durch Nichtchristen (V. 28 - 33)<br />
Dan. 3, 28 - 33<br />
28 Nebukadnezar begann und sagte: Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs<br />
und Abed-Negos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die sich auf<br />
ihn verließen und das Wort des Königs übertraten und ihren Leib dahingaben, damit<br />
sie keinem Gott dienen oder ihn anbeten müßten als nur ihren Gott! 29 So ergeht nun<br />
von mir der Befehl, der jedes Volk, jede Nation und Sprache : Wer über den<br />
Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos etwas Verächtliches sagt, soll in Stücke<br />
gehauen werden, und sein Haus soll zu einem Misthaufen gemacht werden. Denn es<br />
gibt keinen anderen Gott, der so erretten kann. 30 Sodann beförderte der König<br />
Schadrach, Meschach und Abed-Nego in der Provinz Babel. 31 Der König Nebukadnezar<br />
an alle Völker, Nationen und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Euer<br />
Friede werde groß! 32 Es schien mir gut, die Zeichen und Wunder kundzutun, die der<br />
höchste Gott an mir getan hat. 33 Wie groß sind seine Zeichen und wie mächtig seine<br />
Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft von Geschlecht<br />
zu Geschlecht! -<br />
Nicht immer trifft unser gesprochenes und gelebtes Zeugnis auf eine solche positive, radikale und<br />
sofortige Reaktion. Manchmal fragt man sich, ob es überhaupt etwas bewirkt. Aber wir können <strong>nicht</strong> in<br />
die Köpfe und Herzen der Menschen hineinsehen; wenn die Anerkennung ausbleibt, bedeutet das <strong>nicht</strong><br />
unbedingt, daß es <strong>nicht</strong>s bewirkt hat. Was es wirklich bewirkt hat, werden wir erst im Himmel sehen<br />
Bis dahin ist unsere Aufgabe <strong>nicht</strong>, zu versuchen, den "Erfolg" unseres Zeugnisses zu ermessen, sondern<br />
weiterhin unserem Herrn treu zu sein und uns zu Ihm zu bekennen.<br />
SCHLUSS:<br />
Gott verherrlicht sich im Leiden.<br />
1) durch das Vorbild Seiner Diener<br />
Seite 8
<strong>Predigt</strong> Rüsselsheim, 19. Juni 2005<br />
a) ihr Vertrauen auf Gott<br />
b) ihre Treue zu Gott<br />
2) durch Sein Eingreifen<br />
a) Er erspart ihnen das Leiden <strong>nicht</strong><br />
b) Er läßt sie im Leiden <strong>nicht</strong> allein<br />
c) Er bewahrt sie<br />
3) durch die Anerkennung durch Nichtchristen<br />
Ich wünsche uns allen <strong>nicht</strong>, daß wir um Jesu willen leiden müssen. Aber wenn Gott das in irgendeiner<br />
Weise in unserem Leben zuläßt, dann wünsche ich uns die Kraft, Ihm darin treu zu bleiben, damit Gott<br />
sich an uns und durch uns verherrlichen kann.<br />
AMEN<br />
Copyright (c) 2005 Detlev Fleischhammel<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Seite 9