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Jetro-Informationen, April 2013

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<strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />

­-<br />

<strong>Informationen</strong><br />

Newsletter der Japan External Trade Organization in Deutschland<br />

Editorial<br />

Liebe Leser,<br />

wie angekündigt, erscheint der Newsletter nun künftig am Anfang des Monats.<br />

Wir hoffen, Sie haben ein paar schöne Ostertage verbracht und der Frühling erscheint nun endlich mit wärmeren<br />

Temperaturen.<br />

Wir haben uns für Sie auf die Suche nach interessanten Themen gemacht.<br />

Das Titelthema dieses Monats ist anlässlich des beginnenden Finanzjahres in Japan: Wirtschafts- und Konsumtrends<br />

in Japan. Hier berichtet u. a. der Generaldirektor der JETRO Berlin ab Seite 06 über die allgemeinen Wirtschafts- und<br />

Politiktrends im neuen Steuerjahr.<br />

Daneben werfen wir auch einen kleinen Blick<br />

auf die derzeitigen Konsumtrends und -neuheiten.<br />

Des weiteren erwartet Sie ein spannendes<br />

Thema aus dem Mobilfunkbereich: Die<br />

„Line“-App für das Smartphone, die in Japan<br />

mehr Zulauf hat als Facebook (S. 05).<br />

Unsere Regionalserie stellt in diesem Monat<br />

die Präfektur Miyagi vor.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der<br />

Lektüre. Herzlichst,<br />

Katrin Basalla, Redaktion <strong>Jetro</strong> Berlin<br />

© JNTO<br />

JETRO im Internet: http://www.jetro.go.jp/germany<br />

Wenn Sie den Newsletter abonnieren oder abbestellen wollen:<br />

http://www.jetro.go.jp/en/jetro/mail/list/<br />

JETRO Berlin<br />

JETRO Düsseldorf<br />

Friedrichstr. 70<br />

Immermannstrasse 65 c<br />

10117 Berlin 40210 Düsseldorf<br />

Tel.: 030-2094 5560 Tel.: 0211-13 602 0<br />

Fax: 030-2094 5561 Fax: 0211-32 641 1<br />

E-Mail: info-bln@jetro.go.jp<br />

E-Mail: info-dus@jetro.go.jp


Inhalt<br />

Termine<br />

REMINDER: Deutsch-Japanisches Wirtschaftsforum, am 10. <strong>April</strong> im Rahmen der Hannover Messe 03<br />

Subventionsprogramm neu aufgelegt 03<br />

Nachrichten<br />

Kurznachrichten 04<br />

Berichte<br />

„Line“-App boomt in Japan 05<br />

Titelthema: Wirtschafts- und Konsumtrends in Japan<br />

Chefsache<br />

Abenomics- Japans neue Wirtschaftsstrategie 06<br />

Konsumtrends Japan <strong>2013</strong> 08<br />

Manga, Anime und E-Books: Messen in Japan 09<br />

Serie<br />

Präfektur Miyagi 10<br />

­ ­ ­ ­ ­ Impressum<br />

Herausgeber:<br />

JETRO Berlin, Friedrichstr. 70, 10117 Berlin, Tel.: 030-2094 5560, Fax: 030-2094 5561,<br />

URL: http://www.jetro.go.jp/germany,<br />

Redaktion, Graphik, Layout: Katrin Basalla, E-Mail: katrin_basalla@jetro.go.jp<br />

Lektorat: Marina Riessland, E-Mail: marina_riessland@jetro.go.jp<br />

Copyright © <strong>2013</strong><br />

Für alle Texte und Bilder, soweit nicht anders vermerkt, bei Japan External Trade Organization (JETRO). Der Nachdruck einzelner Artikel ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich.<br />

JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong>


Nachrichten Termine<br />

REMINDER: Deutsch-Japanisches Wirtschaftsforum, am 10. <strong>April</strong> im Rahmen der Hannover Messe<br />

Japan und Deutschland sind nach der Katastrophe von Fukushima an einem entscheidenden Punkt angekommen, an<br />

dem die Eckpfeiler der zukünftigen Struktur der Energieversorgung gesetzt werden. Die Industrie steht dabei ebenso<br />

wie die Politik vor großen Herausforderungen. Aber auch neue Geschäftsfelder und Chancen der Zusammenarbeit<br />

ergeben sich etwa im Bereich Netzanbindung von Offshore-Windparks oder der Energiespeicherung. Darüber diskutieren<br />

Experten aus Politik und Industrie beider Länder auf dem 7. Deutsch-Japanischen Wirtschaftsforum auf der<br />

HANNOVER MESSE. Weitere <strong>Informationen</strong> finden Sie auf unserer Internetseite.<br />

http://www.jetro.go.jp/germany/topics/<strong>2013</strong>0228259-topics<br />

Subventionsprogramm neu aufgelegt<br />

Die japanische Regierung hat pünktlich zum Beginn des neuen Fiskaljahres eines ihrer Subventionsprogramme neu<br />

aufgelegt. Es richtet sich an ausländische Unternehmen, die bereits in Japan vertreten sind und planen, in Japan einen<br />

Hauptsitz für Asien bzw. eine F&E-Einrichtung zu errichten.<br />

Um sich für die Fördermittel bewerben zu können, müssen die ausländischen Unternehmen einen Körperschaftsstatus<br />

in Japan haben und zu einem Konzern gehören, der in mindestens zwei Ländern geschäftlich aktiv ist.<br />

Die Höhe der Fördermittel richtet sich nach der Größe der Unternehmen: bei KMU werden bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten<br />

gefördert; bei größeren Unternehmen sind es bis zu einem Drittel. Wenn Unternehmen in die durch das<br />

Erdbeben 2011 betroffenen Gebiete investieren, können bis zu zwei Drittel gefördert werden. Für alle gilt der Maximalbetrag<br />

von 0,5 Mrd. Yen (umgerechnet rund 4 Mio. Euro).<br />

Anträge nimmt das japanische Wirtschaftsministerium METI bis 03. Juni entgegen:<br />

Ministry of Economy, Trade and Industry (METI)<br />

Trade and Investment Facilitation Division<br />

Trade and Economic Cooperation Bureau<br />

1-3-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, Tokyo<br />

Tel.: 0081-3-3501-1511<br />

Anfragen können auch an die JETRO in Tokyo gerichtet werden:<br />

JETRO Tokyo<br />

Invest Japan Department<br />

Tel.: 0081-3-3582-5234<br />

E-Mail: invest-japan@jetro.go.jp<br />

www.jetro.go.jp/en/invest/incentive_programs/pdf/FY<strong>2013</strong>_Asian_Locational_Subsidy_English.pdf<br />

http://www.meti.go.jp/english/policy/external_economy/investment/application_fy<strong>2013</strong>.html<br />

JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong>


Nachrichten<br />

Kurznachrichten<br />

<br />

TÜV Rheinland, einer der zehn<br />

weltweit führenden Anbieter von<br />

technischen Dienstleistungen, und<br />

Nippon Kaiji Kyokai (ClassNK) bauen<br />

eine Partnerschaft auf. Ziel ist es,<br />

Zertifizierungen von Windenergieanlagen<br />

international einzuführen<br />

und damit verbundene Aufgaben<br />

zu erleichtern. Die Zusammenarbeit<br />

von TÜV Rheinland in Japan<br />

und ClassNK schließt die gegenseitige<br />

Anerkennung der Zertifizierung<br />

von Windenergieanlagen und<br />

die Unterstützung bei der Prüfung<br />

kleiner Windenergieanlagen ein.<br />

h t t p : / / w w w. t u v. c o m / n e w s / d e /<br />

deutschland/ueber_uns/presse/meldungen/newscontentde_147904.html/<br />

T%C3%9CV%20Rheinland%20und%2<br />

0ClassNK%20Japan%20gehen%20Par<br />

tnerschaft%20bei%20der%20Zertifizie<br />

rung%20von%20Windenergieanlagen<br />

%20ein<br />

Nach nur neun Monaten will Japan<br />

den Einspeisetarif für Solarstrom<br />

senken. Ab dem 1. <strong>April</strong> sollen Produzenten<br />

für ihren Solarstrom 10<br />

Prozent weniger erhalten, nämlich<br />

künftig 37,8 Yen je Kilowattstunde.<br />

Die Kosten sind jedoch um bis zu<br />

20 Prozent gefallen. Wenn man bedenkt,<br />

dass dieser Preis trotz sinkender<br />

Stromkosten über den Zeitraum<br />

von 20 Jahren gezahlt wird, bleibt<br />

der Bau einer Solaranlage weiter ein<br />

gutes Geschäft. Die Einspeisetarife<br />

für andere erneuerbare Energien<br />

sollen unverändert bleiben.<br />

http://www.japanmarkt.de/index.<br />

php/<strong>2013</strong>/03/13/trends/energie/weniger-geld-fur-solarstrom/#more-17286<br />

“Brennbares Eis” soll Japans Energieprobleme<br />

lösen. Zum ersten<br />

Mal weltweit ist es Forschern jetzt<br />

vor der Küste Japans gelungen,<br />

Methanhydrat in einem kontinuierlichen<br />

Prozess aus dem Meeresboden<br />

zu fördern. Sollte der Abbau zu<br />

akzeptablen Preisen gelingen, würden<br />

die Vorräte über hundert Jahre<br />

reichen. Derzeit sind die Kosten für<br />

diese Energiequelle im Meer wegen<br />

der aufwendigen Technik noch<br />

hoch.<br />

http://www.japanmarkt.de/index.<br />

php/<strong>2013</strong>/03/12/wir tschaft/wir t-<br />

s c h a f t s p o l i t i k / b r e n n b a r e s - e i s -<br />

entzundet/#more-17282<br />

China, Japan und Südkorea wollen<br />

ihre wirtschaftliche Kooperation<br />

ausbauen und planen für dieses<br />

Jahr drei Verhandlungsrunden zur<br />

Bildung einer Freihandelszone. Die<br />

erste werde im Mai in Südkorea<br />

stattfinden, die anderen beiden in<br />

China und Japan.<br />

http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE92I00T<strong>2013</strong>0319<br />

Im Atomkraftwerk Fukushima<br />

Daiichi hat Tepco den Live-Betrieb<br />

seiner neuen Multinuklid-Filteranlage<br />

aufgenommen. Lieferant<br />

ist Toshiba. Nach der Genehmigung<br />

durch die Atomaufsicht wird<br />

zunächst die erste von drei Reinigungskolonnen<br />

mit kontaminiertem<br />

Wasser getestet.<br />

http://www.japanmarkt.de/index.<br />

php/<strong>2013</strong>/04/01/fe/technik/strahlenfilter-geht-in-betrieb/<br />

Der japanische Photovoltaik-Markt<br />

soll <strong>2013</strong> um 120 Prozent wachsen.<br />

Laut einem neuen Bericht von IMS<br />

Research (UK) werden dieses Jahr in<br />

Japan Solarstrom-Anlagen mit über<br />

5 Gigawatt (GW) zugebaut. Der Solar-Markt<br />

in Japan erlebt derzeit<br />

einen Aufschwung, denn das Land<br />

bietet eine überaus attraktive Solarstrom-Einspeisevergütung.<br />

Allein<br />

im ersten Quartal soll der Photovoltaik-Zubau<br />

mehr als ein Gigawatt<br />

betragen. Laut „The PV Market in<br />

Japan“ von IHS wird Japan <strong>2013</strong> der<br />

zweitgrößte PV-Markt der Welt.<br />

JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />

http://www.finanznachrichten.de/<br />

nachrichten-<strong>2013</strong>-03/26285855-imsresearch-japan-wird-<strong>2013</strong>-photovoltaik-anlagen-mit-mehr-als-5-gw-instal<br />

lieren-und-ueberholt-damit-deutschland-und-die-usa-119.htm<br />

Der internationale Prüfdienstleister<br />

TÜV Rheinland erweitert sein Engagement<br />

in Japan. In den zwei Jahren<br />

seit der Katastrophe im japanischen<br />

Fukushima haben das Unternehmen<br />

und die Mitarbeiter zahlreiche<br />

Aktionen zur Unterstützung der betroffenen<br />

Menschen und Unternehmen<br />

durchgeführt. In Japan arbeiten<br />

knapp 400 Menschen bei TÜV<br />

Rheinland, davon 100 Ausländer.<br />

Die regionale Zentrale für den asiatisch-pazifischen<br />

Raum sowie eines<br />

der weltweit sechs Full Service Global<br />

Technology Assessment Center<br />

von TÜV Rheinland zur Produktprüfung<br />

befinden sich in Yokohama.<br />

Zudem betreibt TÜV Rheinland in<br />

Yokohama ein spezialisiertes Prüflabor<br />

für die Solarbranche und in<br />

Fukuoka und Osaka weitere Laborzentren.<br />

h t t p : / / w w w. t u v. c o m / n e w s / d e /<br />

deutschland/ueber_uns/presse/meldungen/newscontentde_90883.html/<br />

T%C3%9CV%20Rheinland%20baut%2<br />

0Engagement%20in%20Japan%20aus<br />

Mit dem Beginn des neuen Finanzjahres<br />

sind alle Unternehmen verpflichtet,<br />

ihren über 60-jährigen<br />

männlichen Beschäftigten die Weiterbeschäftigung<br />

anzubieten. Das<br />

ist eine Folge des neuen Rentengesetzes,<br />

wonach das gesetzliche Eintrittsalter<br />

schrittweise von 60 auf 65<br />

Jahre erhöht wird. Das neue Gesetz<br />

gilt auch für Frauen, allerdings mit<br />

einer Verzögerung von fünf Jahren.<br />

http://www.japanmarkt.de/index.<br />

php/<strong>2013</strong>/04/02/trends/gesellschaft/<br />

rentenalter-steigt-auf-65-jahre/#more-<br />

17486


Berichte<br />

Bayer kann auf mehr Umsatz mit<br />

seinem Krebsmedikament Stivarga<br />

bauen. Das japanische Gesundheitsministerium<br />

gab dem Leverkusener<br />

Konzern grünes Licht für den<br />

Verkauf der Arznei zur Behandlung<br />

von Patienten mit fortgeschrittenem<br />

Darmkrebs.<br />

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/zulassung-in-japanbayer-winkt-mehr-umsatz-mit-krebsmedikament/7980094.html<br />

„Line“-App boomt in Japan<br />

Das kostenlose Telefon- und E-Mailprogramm „LINE“ funktioniert ähnlich wie<br />

das amerikanische System „WhatsApp“, das hierzulande zunehmend Zulauf<br />

erhält. LINE kann auf Smartphones wie iPhone oder Android verwendet werden.<br />

Es zieht in Japan derzeit große Aufmerksamkeit im Bereich Kommunikation<br />

und Informationstechnologie (IT) auf sich.<br />

Im März 2012 zählte man bereits über 20 Mio. Downloads und pro Woche<br />

erhöht sich die Anzahl der Downloads um circa 1 Million, das heißt, „LINE“<br />

gewinnt mehr User als Twitter oder Facebook und dies mit großer Geschwindigkeit.<br />

Mittlerweile (Stand 18.01.<strong>2013</strong>) wird „LINE“ von 100 Mio. Nutzern<br />

weltweit verwendet.<br />

Der Initiator von “LINE” ist NHN Japan, eine Tochtergesellschaft des koreanischen<br />

Internetunternehmens NHN (Next Human Network) Corporation.<br />

Die Geschäftstätigkeit in Japan konzentriert sich hauptsächlich auf Online-<br />

Spiele und Webservices.<br />

Die Anwendung der App ist sehr einfach: „LINE“ lässt sich auf Smartphones unabhängig vom Mobilfunkanbieter installieren.<br />

Damit können registrierte Benutzer einfach untereinander unabhängig von In- und Ausland kostenlos telefonieren,<br />

weil statt einer Telefonleitung die VolP-Technik (Voice over Internet Protocol) verwendet wird.<br />

Ein Charakteristikum von „LINE“ ist, dass die Kommunikation nur eins zu eins läuft (wie SMS) und nicht zu mehreren<br />

wie bei Facebook oder Mixi (größtes japanisches Social-Network), daher werden keine <strong>Informationen</strong> an fremde Personen<br />

übertragen.<br />

Zusätzlich benötigt man eine Anmeldung von Freunden beim bisherigen SNS (Social Network Service), jedoch kann<br />

man bei der „LINE“ mittels Telefonnummern aus dem Adressbuch des Smartphones automatisch Freunde hinzufügen.<br />

Es ist auch möglich, ohne Text zu kommunizieren, zum Beispiel mit Fotos oder Videoaufnahmen.<br />

Anstelle von Texten können auch niedliche Bilderschriften (Stamps) eingesetzt werden, woran eindeutig die japanische<br />

Herkunft von „LINE“ zu erkennen ist.<br />

In Japan benutzen über die Hälfte der Jugendlichen unter 30 Jahren „LINE“, in Taiwan bereits sogar etwa die Hälfte aller<br />

Bürger und in Thailand auch schon über 10 Millionen. In beiden Ländern (Taiwan und Thailand) haben sowohl Einzelhändler<br />

als auch bekannte Unternehmen ein offizielles Konto bei „LINE“ und auch die thailändische Polizei verwendet<br />

„LINE“ als Informations-Netzwerk.<br />

NHN Japan möchte, dass „LINE“ nicht nur als Kommunikationswerkzeug Verwendung findet, sondern hofft, dass ein<br />

neuer Markt im Bereich der Medienindustrie entsteht, der unter Verwendung der Betriebssystem-Plattform von „LINE“<br />

verschiedene Industriekreise miteinander verbindet.<br />

Vielleicht kann sich „LINE“ in der Zukunft auch außerhalb Asiens etablieren?<br />

Mayumi Spieske, JETRO Düsseldorf<br />

Quelle: Weekly Toyo Keizai, 19/01/<strong>2013</strong><br />

(Quelle: NHN Japan), © Sun Music PLANNING, Inc.<br />

JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong>


Chefsache<br />

Abenomics- Japans neue Wirtschaftsstrategie<br />

In Japan hält die Deflation nun bereits seit 1998 an und das Land befindet sich seit mehr als zehn Jahren in der Rezession.<br />

Obwohl auch Deutschland und die Vereinigten Staaten durch den Bankrott der Lehmann Brothers 2008 in<br />

kurzzeitige Krisen gerieten, hält sich in diesen Ländern der Verbraucherpreisindex bei 2 bis 4 Prozent.<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Inflationsrate<br />

Japan<br />

Deutschland<br />

USA<br />

Während die USA eine aktive Niedrigzinspolitik betreibt, setzt<br />

sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland vor allem durch<br />

seine Exportstärke als Kernstück der Eurozone fort. Der Yen aber<br />

stieg durch die Liquiditätsfalle, das Land verlor an Wettbewerbsfähigkeit<br />

im Export und die Lohnquote und Beschäftigungsrate<br />

gingen zurück.<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

im Jahr 2011 erstmals seit 1980, also seit 30 Jahren, ein Handelsdefizit<br />

zu verzeichnen hatte.<br />

Die Wirtschaft hatte einen kritischen Punkt erreicht und Japan war<br />

gefordert, Hilfsmaßnahmen gegen die Deflation zu ergreifen. Am 26.<br />

Dezember des vergangenen Jahres gewann Shinzo Abe erneut die<br />

Wahl und wurde damit zum Premierminister mit seinem Antideflations-Wahlprogramm.<br />

Der Wiederaufbau nach Erdbeben, Tsunami und<br />

Atomdesaster wurde zur obersten Priorität. Er erklärte, dass vier große<br />

Bereiche im Krisenzustand seien: Wirtschaft, Nationale Sicherheit, Bildung<br />

und Lebensunterhalt und formulierte ein Maßnahmenpaket<br />

gegen die Probleme (http://www.kantei.go.jp/foreign/96_abe/statement/<br />

201212/26danwa_e.html).<br />

Milliarden Yen<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Japan: All items, less food (less alcoholic beverages) and energy, Somusho-Tokeikyoku<br />

Deutschland: HVPI (61121), Statistisches Bundesamt<br />

USA: All Urban Consumers (CPI-U) (All items less food and energy), Bureau of Labor Statistics<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

-10000<br />

-20000<br />

-30000<br />

Ausfuhr Einfuhr Außenhandelssaldo<br />

Darüber hinaus ereignete sich im März das Große Ostjapanische<br />

Erdbeben, wonach alle Atomanlagen in Japan gestoppt wurden.<br />

Die Erdgasimporte<br />

stiegen daraufhin<br />

so stark<br />

130<br />

Nominaler effektiver Wechselkurs Index (2000 = 100)<br />

120<br />

an, dass Japan<br />

Milliarden Yen<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012<br />

-2000<br />

-4000<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Außenhandelssaldo<br />

Erwerbs- und Vermögenseinkommen<br />

Dienstleistungen<br />

Laufende Übertragungen<br />

Leistungsbilanz<br />

JP:Japan<br />

DE:Germany<br />

US:United States<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

<strong>2013</strong><br />

Bank for International Settlements, Narrow indices http://www.bis.org/statistics/eer/index.htm<br />

Der Maßnahmenkatalog, der die Wirtschaft betrifft, soll im Folgenden ein wenig erläutert werden. Um die Deflation zu<br />

überwinden, müsse die Yen-Wechselrate korrigiert werden und sowohl die Beschäftigung als auch die Einkommensquote<br />

müssten ausgebaut und angehoben werden. Um das zu erreichen, werden Maßnahmen im Bereich der Geldund<br />

Steuerpolitik getroffen und eine Wachstumsstrategie (Industriepolitik) erarbeitet.<br />

(http://wirtschaft.wiki.fc2.com/jump/http/www5.cao.go.jp/keizai1/<strong>2013</strong>/130111_emergency_economic_measures.pdf)<br />

<br />

Konkret ist geplant,<br />

a) Eine Geldstrategie zu entwickeln, welche die Politik der Bank of Japan unterstützt, ein Inflationsziel von 2 %<br />

durch Niedrigzinspolitik zu erreichen.<br />

b) Eine Fiskalpolitik zu etablieren, die öffentliche Investitionen in die Tohoku Region zum Wiederaufbau der Infrastruktur<br />

nach der Dreifachkatastrophe fördert.<br />

JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong>


Chefsache<br />

c) Eine Wachstumsstrategie zu schaffen, um ausländisches und privates Investment zu fördern durch Freigabe von<br />

Geschäftsaktivitäten, Ausbau der Inlandsnachfrage und Erhöhung der Attraktivität für ausländische Investitionen.<br />

Nach Bekanntgabe dieser Pläne wuchsen nicht nur die Erwartungen im Hinblick auf die japanische Wirtschaft, sondern<br />

auch die Aktienkurse stiegen und die Devisenrate verbesserte sich.<br />

In- und ausländische Journalisten nannten diese neue Wirt-<br />

NIKKEI 225<br />

schaftsstrategie nun „Abenomics“, in Anlehnung an den Na-<br />

15.000<br />

men des Premierminister Abe und „Economy“.<br />

14.000<br />

Bankrott der Lehmann<br />

Im Januar dieses Jahres verkündete der Premierminister<br />

13.000<br />

eine Politikstrategie mit zusätzlichen Regierungsausgaben<br />

12.000<br />

Griechenland<br />

Euro Krise<br />

Krise<br />

11.000<br />

in Höhe von 13,1 Billionen Yen (110 Milliarden €). Dies wären<br />

10.000<br />

die zweithöchsten Ausgaben nach dem Zusammenbruch der<br />

9.000<br />

Lehman Brothers (Japans Staatshaushalt umfasst etwa 220<br />

8.000<br />

Erdbeben<br />

Billionen Yen). 600.000 neue Arbeitsstellen sollen geschaffen<br />

7.000<br />

und ein Wirtschaftswachstum von 2,5 % erreicht werden.<br />

Fukuda Aso Hatoyama Kan Noda Abe<br />

6.000<br />

Um tragfähige Markterwartungen zu schüren, haben die Re-<br />

2008 2009 2010 2011 2012 <strong>2013</strong><br />

gierung und die Notenbank ein gemeinsames Programm zur<br />

Belebung der Konjunktur geschaffen. Die Regierung hat mit<br />

Haruhiko Kuroda einen Befürworter der Konjunkturbelebung zum Gouverneur der Bank of Japan eingesetzt.<br />

Wichtig sei, dass die reale Wirtschaft die Markterwartungen steuert. Hierfür sei die Umsetzung der Abenomics-Strategie<br />

notwendig. Besonders das Wachstumsprogramm sieht eine Kombination von Senkungen der Unternehmenssteuer,<br />

einer Reform der Regularien und eine strategiebasierte Finanzpolitik vor, um Innovationen weiterzuentwickeln,<br />

ausländische Investitionen zu fördern sowie den Handel auszubauen. Besonders gefördert werden vor allem der Ausbau<br />

erneuerbarer Energien, die Förderung von KMU, IT Innovationen, die Erforschung neuer Materialien, medizinische<br />

Neuerungen sowie Ausbau der Meeresforschung. So sollen in diesem Zusammenhang auch Universitäten und Forschungsinstitute<br />

besonders gefördert werden.<br />

Diese Bereiche haben große Ähnlichkeit mit den Bereichen, die auch von der deutschen Regierung besonders unterstützt<br />

werden. Daher bietet sich eine Fortsetzung der guten Kooperation zwischen Deutschland und Japan auch<br />

auf politischer und wirtschaftlicher Ebene an. Es existieren bereits eine Reihe von Kooperationen, wie das TPP (Trans<br />

Pacific Partnership), die Japan-EU Economic Partnership, das Japan-China-Korea Free Trade Agreement, das ASEAN+6<br />

partnership (RCEP) und andere. Mit anderen Worten, die Handelsbeziehungen und Kooperationen zwischen Japan<br />

und Deutschland sind für Japan zu einem wichtigen politischen Thema geworden.<br />

Um ausländischen Unternehmen den Marktzugang nach Japan zu erleichtern, plant die Regierung eine Reform der<br />

Regulierungen. Eine Entscheidung diesbezüglich wird im Mai erwartet.<br />

Darüber hinaus soll zum Ausgleich des Wechselkurses und zur Unterstützung in der Eurokrise eine Bürgschaft für den<br />

ESM-Vertrag (Europäischer Stabilitätsmechanismus) übernommen werden.<br />

Mit den Abenomics kehrt ein Lichtblick in die japanische Wirtschaft zurück. Laut dem monatlichen Wirtschaftsbericht<br />

der Regierung vom 15. März hat sich die Wirtschaftslage ein wenig gebessert und ein gutes Exportklima wird erwartet.<br />

Auch das Konsumverhalten erholt sich. Kapitalinvestitionen haben ihre Talsohle durchschritten und Aufträge in der<br />

Baubranche nehmen wieder zu.<br />

Der Export ist noch immer verringert, aber die Produktion ist wieder steigend und so ist ein baldiges Ende der Exportschwäche<br />

zu erwarten. Aufgrund der steigenden Inlandsnachfrage bleiben die Importzahlen auf einem hohen Niveau.<br />

Das Handelsdefizit wird dem Land also noch eine Weile erhalten bleiben.<br />

Einige machen sich Sorgen über die Nebeneffekte der Abenomics-Strategie. Sollte die Wiederbelebung der Konjunktur<br />

nicht gelingen, würde das steigende Immobilien- und Aktienpreise nach sich ziehen, eine Wirtschaftsblase könnte<br />

entstehen. Andere befürchten eine Hyper-Inflation oder Preissteigerungen ohne steigende Nachfrage und so einen<br />

Fall in die Stagnation.<br />

Diese Befürchtungen könnten sich bewahrheiten, wenn die Reflation nicht auch mit steigenden Einkommensraten<br />

einherginge und nicht auch auf den Privatkonsum ausgeweitet würde. Premierminister Abe überlässt die Frage der<br />

Arbeitnehmerentlohnung den Geschäftsverbänden selbst, welche jedoch den Kurs der Abenomics unterstützen.<br />

JPY<br />

Hiroshi Kimoto, JETRO Berlin<br />

JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong>


Berichte<br />

Konsumtrends Japan <strong>2013</strong><br />

Im vergangenen Jahr war in Japan vor allem Sparen angesagt: Das Land in der Deflation, die Löhne stagnierten und<br />

aufgrund der Dreifachkatastrophe von 2011 wurde Energiesparen zum großen Thema. Da wundert es nicht, dass besonders<br />

Produkte gefragt waren, die entweder als umweltfreundliche Stromsparer oder preiswert im Handel angeboten<br />

wurden. Der Energieverbrauch von Haushalts- und Technikgeräten trat im letzten Jahr zunehmend ins Bewusstsein<br />

des japanischen Konsumenten und beeinflusste die Kaufentscheidung mehr als in früheren Zeiten.<br />

Die Nachfrage nach preiswerten Produkten hat in Japan auch die Etablierung von drei Billigfluglinien nach sich gezogen,<br />

deren Beliebtheit auch in diesem Jahr anhält. Nun wollen die Anbieter Peach Aviation, AirAsia und Jetstar ihre<br />

Angebote ausweiten. Vor allem sind neue Strecken im Inlandsbereich geplant, aber auch neue Angebote in die asiatischen<br />

Nachbarländer werden erwartet.<br />

Inzwischen zeichnet sich wieder eine leichte Tendenz in Richtung qualitativ hochwertiger und teurer Produkte ab.<br />

Obwohl der Verbraucher weiterhin sparen will, darf nun hohe Qualität wieder einen gewissen Preis haben.<br />

Die diesjährigen Marketingtrends haben neue Verbrauchergruppen für sich entdeckt. Während die Gruppe der Senioren,<br />

der Silbermarkt, in Japan weiterhin lohnend und interessant bleibt, treten vermehrt auch Produkte für berufstätige<br />

Frauen und Väter in den Vordergrund. So bieten Lawson und Yahoo den Lieferdienst „Smart Kitchen“ für<br />

berufstätige Mütter, um den Kleinen in zehn Minuten eine gesunde und wohlschmeckende Mahlzeit zubereiten zu<br />

können. Die vorgekochten Produkte sind einzeln in Vakuumfolie verpackt. Baumärkte und Einzelhändler entdecken<br />

die Frau als Heimhandwerker und bieten zunehmend Produkte in dekorativem, femininen Design oder extraleichte<br />

Werkzeuge für Frauen. Für die Väter dagegen gibt es nun extra robuste, schwere Luxuskinderwagen oder Fahrräder in<br />

cool-männlicher Lackierung mit Kindersitz.<br />

Im Mobilfunkbereich liegen weiterhin Smartphones und Tablets im Trend. Hier sind auch in diesem Jahr weitere Neuerungen<br />

zu erwarten, vor allem im Softwarebereich. Zu den erfolgreichsten Apps zählt derzeit der kostenfreie Kommunikationsdienst<br />

LINE (siehe Artikel 05). Während auch hier einige Anbieter seit einigen Jahren Senioren als Zielgruppe<br />

entdeckt haben und besonders leicht zu bedienende Telefone mit extragroßen Tasten und Symbolen entwickelten<br />

(Rakuraku-Phone), haben nun NTT und Sony das erste Smartphone für Kinder auf den Markt gebracht.<br />

Durch die Internetanbindung der Smartphones hat Einkauf im Internet zugenommen. Im Jahr 2012 schaffte es Amazon,<br />

dem bisherigen Markführer im Onlinehandel Rakuten erstaunliche Konkurrenz zu machen.<br />

Im Freizeitbereich setzt sich die Tendenz des letzten Jahres fort. Wandern und Laufen sind weiterhin beliebt, und so<br />

orientieren sich auch die Sportartikel- und Bekleidungshersteller zunehmend in diese Richtung.<br />

Ein großer Verkaufsschlager des vergangenen Jahres war Kirin’s Mets Cola, das erste Limonadengetränk, das ein „Gesundheitslabel“<br />

(Food for Specified Health Use – FOSHU) vom Verband für Gesundheitsnahrung (JHNFA) erhalten hat.<br />

Es soll angeblich beim gleichzeitigen Verzehr fettiger Nahrung deren Fettaufnahme in den Blutkreislauf dämpfen. Man<br />

geht davon aus, dass nun auch andere Hersteller die Inhaltsstoffe ihrer Produkte anpassen, um das FOSHU-Label zu<br />

erwerben. Das Augenmerk liegt dabei besonders auf gesüßten Produkten wie Donuts, Pflaumenwein oder Teriyaki-<br />

Sauce, bei denen der Zucker durch andere, kalorienarme Ersatzstoffe ersetzt werden kann.<br />

Katrin Basalla, JETRO Berlin<br />

(Quellen: JAPANMARKT, Februar <strong>2013</strong>;<br />

http://blog.japantimes.co.jp/japan-pulse/hit-the-road-japans-<strong>2013</strong>-trend-http://www.smartkitchen.co.jp/<br />

http://ajw.asahi.com/article/economy/business/AJ201212270001<br />

http://www.mhlw.go.jp/english/topics/foodsafety/fhc/02.html)<br />

<br />

JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong>


Berichte<br />

Manga, Anime und E-Books: Messen in Japan<br />

Die Leipziger Buchmesse fand vom 14. bis 17. März statt. Sie ist nach Frankfurt die zweitgrößte dieser Art in Deutschland.<br />

Als Mitarbeiter der <strong>Jetro</strong> Berlin und Japaner habe ich die Messe besucht und war sehr beeindruckt, dass die Messe<br />

einige Neuheiten zum Thema „Manga und Anime“, sowie „Elektronischen Medien“ zu bieten hatte. In Japan gibt es<br />

ebenfalls interessante Messen zu diesen Themen, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte.<br />

Manga und Anime<br />

Auf der Messe wimmelte es von Menschen in der Manga-Abteilung und es bildeten sich lange Schlangen an den Kassen.<br />

Ich sprach dort mit einem Aussteller, der mir im Interview sagte, dass es in Deutschland fast nur Manga für Kinder<br />

und Jugendliche gäbe, obwohl man in Japan sehr viele interessante Manga für jede Generation und zu fast jedem<br />

Thema finden könne.<br />

Eine gute Gelegenheit, interessante Manga und Anime kennenzulernen, bieten eine Reihe von Messen und Festivals<br />

in Japan.<br />

Zuerst möchte ich CoFesta (JAPAN INTERNATIONAL CONTENTS FESTIVAL) vorstellen.<br />

http://www.cofesta.jp/2012/en/whats/index.html<br />

Die CoFesta ist das weltweit größte Contentsfestival, wo man Anime-, Manga-, Graphik-, Broadcast-, Musik- und Filmkunst<br />

zusammen ausstellt. Auch Mode- und Designprodukte werden auf dem Festival vorgestellt. Daneben ist auch<br />

das „International Anime Festival 2012 (TIAF2102)“ interessant: http://tiaf.jp/en/.<br />

Jedes Jahr im März findet dann in Japan die „Tokyo International Film Fair (TAF)“ statt, die zum Zweck der Förderung<br />

und Entwicklung der Anime veranstaltet wird. Auf der letzten Messe präsentierten 186 Aussteller (darunter 65 ausländische<br />

Aussteller) ihre Neuheiten den fast 99.000 Besuchern http://www.tokyoanime.jp/en/.<br />

Gleichzeitig findet im März auch die Anime Contents Expo statt, zu der in diesem Jahr 75 Anime-Unternehmen kamen,<br />

um sich und ihre Produkte zu präsentieren. Mehr als 70.000 Anime-Fans besuchten die Messe.<br />

http://www.animecontentsexpo.jp/english/<br />

E-Books<br />

Mit der Ausbreitung der Smartphones und Tablets sind auch E-Books seit einigen Jahren zum interessanten Objekt<br />

geworden.<br />

Jedes Jahr im Juli lockt die weltweit größte Messe für E-Books, die E-Book Expo Tokyo interessierte Besucher in die<br />

Stadt. Aussteller präsentieren hier die neuesten E-Book-Geräte, Technologien, Lösungen, Inhalte und vieles mehr. Zusammen<br />

mit der gleichzeitig stattfindenden Tokyo International Book Fair-Veranstaltung kamen im Jahr 2012 über<br />

960 Aussteller und 51.800 Besucher.<br />

http://www.ebooks-expo.jp/en/About-eBooks/Exhibition-Outline/<br />

http://www.bookfair.jp/en/Home/<br />

Wenn Sie darüber hinaus auf der Suche nach interessanten Messen sind, kann ich Ihnen unsere Datenbank „J-messe“<br />

empfehlen, in der Sie weltweit nach Messen suchen können.<br />

http://www.jetro.go.jp/en/database/j-messe/<br />

Tomoharu Mochizuki, <strong>Jetro</strong> Berlin<br />

JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong>


Serie<br />

Präfektur Miyagi<br />

Die Präfektur Miyagi liegt in nordöstlicher Richtung etwa 300 Kilometer von Tokyo entfernt und bildet das Herzstück<br />

der Tohoku-Region. Auch hier hat die Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 verheerende Schäden angerichtet, aber<br />

dank der Hilfe aus dem In- und Ausland schreitet der Wiederaufbau schnell voran. Die Infrastruktur (Bahn, Hafen und<br />

Flugverbindung) ist zum großen Teil wiederhergestellt und der Warentransport innerhalb des Landes, wie auch im<br />

Export, funktioniert wieder nahezu reibungslos. Auch für ausländische Unternehmen bieten sich aufgrund der guten<br />

Infrastruktur und Anbindung an die Großstädte gute Geschäftsmöglichkeiten. Die Lebenshaltungskosten sind dagegen<br />

im Vergleich zu Tokyo geringer. Für Firmen, die sich in der Region niederlassen, existieren eine Reihe von Steuervergünstigungen<br />

und Fördermöglichkeiten.<br />

Der kulturelle Mittelpunkt der Präfektur Miyagi und der anderen nördlichen Präfekturen Japans ist die Präfekturhauptstadt<br />

Sendai, die auch die größte Stadt nördlich von Tokio auf Honshu ist. Die Stadt ist bekannt für ihre Veranstaltungen<br />

zum jährlich am 7. Juli stattfindenden „Sternenfest“ Tanabata. Die Wirtschaft in Sendai wird von Handels- und Dienstleistungsunternehmen<br />

dominiert. Dabei haben nur wenige bedeutende Firmen dort ihren Hauptsitz, es dominieren<br />

Zweigstellen anderswo ansässiger Unternehmen. In Sendai befindet sich aber beispielsweise das Hauptquartier des<br />

Energieversorgers Tohoku Denryoku.<br />

In der Region gibt es eine Reihe hoch angesehener Universitäten und Forschungsinstitute. Vor allem im Bereich Materialwissenschaften<br />

ist die Tohoku-Universität weltberühmt.<br />

Nahe dem Sendai vorgelagerten Küstenort Matsushima befinden sich in der Matsushima-Bucht rund 260 Inseln, die<br />

als eine der Drei schönsten Landschaften Japans gelten.<br />

Herr Taichi Hanzawa<br />

International Affairs Division, Commerce Industry and Tourism Department<br />

3-8-1, Hon-cho, Aoba-Ward, Sendai-city, Miyagi Prefecture 980-8570<br />

TEL: +81-22-211-2972<br />

FAX: +81-22-268-4639<br />

E-Mail: investmiyagi@pref.miyagi.jp<br />

http://www.pref.miyagi.jp/kokusai/investmiyagi<br />

© JNTO<br />

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JETRO <strong>Informationen</strong> <strong>April</strong> <strong>2013</strong>

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