Ausagbe Aug-Sep 2012 - Evangelisches Johannesstift
Ausagbe Aug-Sep 2012 - Evangelisches Johannesstift
Ausagbe Aug-Sep 2012 - Evangelisches Johannesstift
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Ausgabe 4 | <strong>2012</strong> • <strong>Aug</strong>ust/<strong>Sep</strong>tember<br />
mittelpunkte<br />
das Magazin für mitarbeiterinnen und mitarbeiter<br />
des Unternehmensverbundes <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong><br />
Standpunkt<br />
Jahresbericht<br />
2011/<strong>2012</strong> erschienen<br />
Seite 7<br />
Mittelpunkt<br />
„Mir gings nie schlecht<br />
im Leben“<br />
50 Jahre im Evangelischen<br />
<strong>Johannesstift</strong><br />
Seite 12<br />
Lebenspunkt<br />
Ein viertel Jahrhundert lang<br />
tief im Ehrenamt verwurzelt<br />
Seite 14
2 • EditOrial •<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
der mittelpunkte,<br />
auch wenn kalendarisch die zweite<br />
Jahreshälfte schon längst begonnen<br />
hat, beginnt sie doch nun gefühlt erst<br />
nach den Ferien. Für das <strong>Johannesstift</strong><br />
ist dieses traditionell die Jahreshälfte<br />
mit vielen Festen. Das Erntedankfest<br />
und der Weihnachtsmarkt sind die<br />
beiden großen und herausragenden<br />
Feste auf dem Stiftungsgelände. Aber<br />
auch viele kleinere Veranstaltungen<br />
schließen sich dem Festreigen an.<br />
Allein am 7. <strong>Sep</strong>tember sind es drei<br />
Veranstaltungen: Die Erziehungs- und<br />
Familienberatungsstelle in Falkensee<br />
feiert ihr 20-jähriges Jubiläum. In der<br />
Stiftskirche findet der Tag der Ehrenamtlichen<br />
statt und alle Ehrenamtlichen<br />
sind dazu herzlich eingeladen.<br />
Parallel dazu wird der Rosengarten<br />
im Stiftungsgelände nach der Neugestaltung<br />
eingeweiht. Ende <strong>Aug</strong>ust lädt<br />
dann das <strong>Johannesstift</strong> gemeinsam mit<br />
der Bertelsmannstiftung zum Kongress<br />
Kinder.Stiften.Zukunft ein. Und die<br />
Aufzählung wäre hier noch nicht zu<br />
Ende.<br />
Das Erntedankfest und der Weihnachtsmarkt<br />
stehen für eine Kultur der<br />
Öffnung und der Verbundenheit mit<br />
vielen Menschen, die die Arbeit des<br />
<strong>Johannesstift</strong>s begleiten und die uns an<br />
diesem Tag besuchen. Jubiläen zeugen<br />
von der erfolgreichen, langfristigen<br />
und nachhaltigen Arbeit der Stiftung<br />
und ihrer Bereiche. Innovative, neue<br />
Ideen wie der Kongress Kinder.Stiften.<br />
Zukunft sind wegweisend für die<br />
Weiterentwicklung und stehen für<br />
den Willen, sich immer wieder neuen<br />
Aufgaben zu stellen und neue Wege<br />
zur Unterstützung von Menschen zu<br />
gehen.<br />
So lässt sich schon an den Festen<br />
zeigen was das <strong>Johannesstift</strong> ausmacht:<br />
Die Besinnung auf die Wurzeln und<br />
den diakonischen Auftrag. Daraus<br />
entsteht Neues mit dem Ziel, Menschen<br />
zu begleiten und zu unterstützen<br />
in mittlerweile über 50 Standorten in<br />
fünf Bundesländern.<br />
Von dieser Entwicklung berichten<br />
unter anderem auch die Portraits in<br />
diesem Heft und der Jahresbericht,<br />
den wir Ihnen in dieser Ausgabe näher<br />
vorstellen.<br />
Viel Spaß beim lesen und einen<br />
guten Start nach den Ferien<br />
Ihr<br />
Tobias Kley<br />
Leiter Referat Kommunikation<br />
Impressum<br />
Das Magazin mittelpunkte<br />
erscheint im Auftrag des<br />
Vorstands des Evangelischen<br />
<strong>Johannesstift</strong>s alle zwei<br />
Monate. Redaktionsschluss<br />
ist jeweils der 15. Januar, März,<br />
Mai, Juli, <strong>Sep</strong>tember, November;<br />
10 Uhr.<br />
Auflage: 1.600 Hefte<br />
Redaktion:<br />
Tobias Kley,<br />
Diana Richter<br />
Postanschrift:<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong><br />
Referat Kommunikation<br />
Schönwalder Allee 26 | 12<br />
13587 Berlin<br />
Satz und Layout:<br />
Anke Dillinger<br />
Druck:<br />
Druckerei Eppler<br />
und Buntdruck, Berlin<br />
Gedruckt auf Umweltpapier<br />
mit dem Blauen Engel.<br />
So erreichen uns<br />
Ihre Ideen und Hinweise<br />
Per E-Mail:<br />
tobias.kley@<br />
evangelisches-johannesstift.de<br />
Per Post:<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong><br />
Referat Kommunikation<br />
Schönwalder Allee 26 | 12<br />
13587 Berlin<br />
Per Fax: 030 · 336 09 - 506<br />
Per Telefon: 030 · 336 09 - 323
• rubrikentitel • inhalt •<br />
3<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Der springende Punkt<br />
4 Vorwort<br />
5 Notizen aus dem Vorstand<br />
Auf den Punkt<br />
6 Bewegtes Herz<br />
Standpunkte<br />
7 Jahresbericht 2011/<strong>2012</strong> erschienen<br />
Mittelpunkte<br />
12 „Mir gings nie schlecht im Leben“<br />
50 Jahre im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong><br />
Lebenspunkte<br />
14 Ein viertel Jahrhundert lang<br />
tief im Ehrenamt verwurzelt<br />
Punktum<br />
16 Informationen der Fortbildung<br />
17 Herzlich willkommen<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Stichpunkte<br />
18 Notizen aus dem Unternehmensverbund<br />
19 Die Schwestern- und Brüderschaft lädt ein<br />
Titelfotos: Diana Richter, der freundliche Fotograf
4 • der springende punkt •<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Stiftsvorsteher Pfarrer Martin von Essen<br />
Bunt und leuchtend prangt die „Karton-Mauer“ vor dem<br />
Portal der Stiftskirche. An einigen Stellen sind „Mauersteine“<br />
entfernt und geben den Blick frei, so wie Fenster<br />
in einer Hauswand. Menschen blicken hindurch, lächeln,<br />
lehnen sich heraus und einer schaut sogar über diesen Zwei-<br />
Meter-Papp-Wand. Er entfernt den ersten Karton, und alle<br />
gemeinsam bringen die Mauer nach und nach zum Einsturz.<br />
Den Blick auf diese durchbrochene Wand haben Sie, wenn<br />
Sie unseren diesjährigen und frisch erschienenen Jahresbericht<br />
in die Hand nehmen. „Wer“ das Evangelische <strong>Johannesstift</strong><br />
ist und was es will, das alles können Sie aus diesem<br />
Bild herauslesen. Manches konkretisiert sich noch auf den<br />
folgenden Seiten, die die Entwicklungen des vergangenen<br />
Geschäftsjahres beschreiben.<br />
In Zahlen zeigt sich das Jahr für das Evangelische <strong>Johannesstift</strong><br />
nicht ganz so bunt und leuchtend, wie die Kartons<br />
auf dem ersten Bild. Besonders die europäische Finanzkrise,<br />
aber auch die notwendigen Investitionen im Evangelischen<br />
Geriatriezentrum Berlin, der Jugendhilfe und den Einrichtungen<br />
der Altenhilfe im Raum Hannover und Nienburg<br />
(Christliche Seniorendienste Hannover) haben die Bilanz<br />
belastet. Im Wissen darum, dass die politischen und wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen auch zukünftig enger<br />
werden, begreifen wir es als unsere wesentliche Aufgabe, die<br />
Bereiche so zu unterstützen, dass wir gemeinsam zukunftsfähig<br />
bleiben. Die ersten Maßnahmen, wie die Optimierung<br />
unserer Verwaltungskosten sind eingeleitet und werden<br />
Früchte tragen.<br />
Vor diesen nüchternen Zahlen zeigt sich jedoch ganz<br />
viel Leben, Energie und Engagement. So finden Sie ein<br />
„Tagebuch“, das anhand eines Zeitstrahls die vergangenen<br />
Monate in Erinnerung ruft und zeigt, wie wir uns gemeinsam<br />
auf den Weg gemacht haben, um Mauern zu überspringen,<br />
bunter zu werden und anderen zu leuchten.<br />
Darum legen wir Ihnen die Lektüre und Betrachtung<br />
unseres Jahresberichts ans Herz.<br />
Den Jahresbericht erhalten Sie<br />
im Referat Kommunikation<br />
(Gunther Korb, Tel. 587) oder<br />
finden Sie im Internet unter<br />
www.evangelisches-johannesstift.de/stiftung/aktuelles/Jahresbericht<strong>2012</strong><br />
zum Download.<br />
Bleiben sie behütet,<br />
Ihre<br />
Pfarrer Martin von Essen<br />
Stiftsvorsteher<br />
Andreas Arentzen<br />
Kaufmännischer Vorstand
• der springende punkt •<br />
5<br />
Notizen aus dem Vorstand<br />
Wie in jedem Jahr so wollen wir uns auch <strong>2012</strong> bei<br />
den vielen ehrenamtlich Tätigen im Evangelischen<br />
<strong>Johannesstift</strong> herzlich bedanken. Dazu laden wir alle<br />
Ehrenamtlichen am 7. <strong>Sep</strong>tember um 16 Uhr zu einem<br />
gemeinsamen Gottesdienst in die Stiftskirche ein.<br />
Im Anschluss wird es dann für Sie im Festsaal Kaffee<br />
und Kuchen geben. Zur besseren Organisation bitten<br />
wir um eine kurze Anmeldung bei Frau Heckhausen:<br />
Amanda-Wichern-Haus, Zimmer 205, Tel. 336 09 - 173,<br />
julia.heckhausen@evangelisches-johannesstift.de.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Das Evangelische <strong>Johannesstift</strong> hat auch in diesem<br />
Juli wieder 16 Kinder und 14 Erwachsene im Alter<br />
von 3 – 67 Jahren aus der Umgebung von Tschernobyl<br />
für drei Wochen aufgenommen. Sie alle leiden unter<br />
den Belastungen des Reaktorunglücks von 1986 und<br />
erfahren neben medizinischer Versorgung auch körperliche<br />
Erholung und kulturelle Inspiration bspw. in<br />
den Museen Berlins. Wir freuen uns, dass sie unsere<br />
Gäste sind und bedanken uns auch in ihrem Namen<br />
bei den vielen Spenderinnen und Spendern sowie den<br />
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die diesen<br />
Aufenthalt ermöglichen.<br />
Kaufmännischer Vorstand<br />
Andreas Arentzen<br />
Wir laden Sie herzlich zum Erntedankfest am 23. <strong>Sep</strong>tember<br />
ein. Traditionell beginnt es mit dem Festgottesdienst<br />
um 11.00 Uhr vor der Stiftskirche und hält<br />
eine Fülle von Ständen und Überraschungen für Sie<br />
bereit. Es steht unter dem Bibelspruch „Mit meinem<br />
Gott springe ich über Mauern“ (Ps 18,30), der unser<br />
Leitmotiv für das Jahr <strong>2012</strong> ist.<br />
Fotos: Karin Baumann
6 • auF den punkt •<br />
„Gott heilt,<br />
die zerbrochenen Herzens sind,<br />
und verbindet ihre Wunden“<br />
Psalm 147,3<br />
Bewegtes Herz<br />
Jutta Opfer, Seelsorgerin im Sunpark und im EGZB<br />
„Gott heilt, die zerbrochenen Herzens sind,<br />
und verbindet ihre Wunden“<br />
Psalm 147,3<br />
Unser Herz liegt gut geschützt im Verborgenen, für das<br />
<strong>Aug</strong>e nicht sichtbar. Ein zerbrochenes Herz können wir<br />
nicht sehen, es sei denn, es ist als Symbol hergestellt<br />
aus Glas, Porzellan, Edelmetall oder anderem.<br />
Der Berliner sagt: „Ich mach aus meinem Herzen keine<br />
Mördergrube.“ Er sagt, was sein Herz bewegt. Dann gibt<br />
es da noch die Menschen, die „ihr Herz auf der Zunge<br />
tragen“, auch sie teilen uns mit, was ihr Herz bewegt.<br />
Da wo ein Herz zerbrochen ist, ist es jedoch meist<br />
stumm. Zerbrochene Herzen, eine betrogene Liebe,<br />
eine Krankheit unheilbar, der Verlust eines geliebten<br />
Menschen – bleischwer wird das Herz, bis es zerbricht.<br />
Ich sitze am Bett einer todkranken<br />
Frau. Ihr Herz, sagt sie, ist so<br />
schwer. Ihr Leben war nicht einfach,<br />
immer tapfer, immer war<br />
sie für andere da und jetzt ist es<br />
aus. Unfassbar. Die körperlichen<br />
Schmerzen lindern Medikamente.<br />
Doch der scharfe Schmerz<br />
des zerrissenen Herzens bleibt.<br />
Regelmäßig komme ich zu Besuchen. Und sie erzählt<br />
mir von den Kränkungen, die sie erfahren hat, von ihrem<br />
Herzschmerz. Und bei jedem Besuch erscheint mir die Frau<br />
ein wenig leichter ums Herz zu werden. Bevor sie die Klinik<br />
in ein Hospiz verlässt, sprechen wir lange über Glaube und<br />
Hoffnung. Beim Zuhören denke ich laut und sage: „Und ob<br />
ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück<br />
denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ –<br />
Da, wo ich alleine nicht mehr<br />
weiter weiß, wird Gott mir<br />
einen Teil der Last abnehmen,<br />
wenn ich ihn nur in mein<br />
Herzeleid einbeziehe.<br />
„Das ist mein Konfirmationsspruch, Psalm 23.“, sagt sie und<br />
strahlt mich an. Ich wünsche ihr, noch einmal das Gefühl<br />
zu erleben, auf der grünen Aue zu sein, und sie antwortet.<br />
„Wenn meine Füße sie auch nicht mehr betreten, so ist mein<br />
Herz schon da.“<br />
Mein Herz ist berührt, meine Seele beschenkt und die<br />
Worte des Psalms 147.3 spürbar: „Gott heilt, die zerbrochenen<br />
Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“<br />
Ein paar Tage später werde ich ins Hospiz gerufen, ich<br />
komme am Abend und werde überrascht. Der Sohn wurde<br />
los geschickt, um das Lieblingsessen der Mutter für uns zu<br />
besorgen. Sie wollte sich mit diesem Essen bei mir bedanken,<br />
es sei ihr leicht ums Herz ohne Angst, nur ein wenig mehr<br />
Zeit und schöne Momente und Bilder wünschte sie sich.<br />
Wenn auch der Körper nicht<br />
mehr geheilt werden kann, so kann<br />
es das Herz, kann verbunden werden,<br />
da wo wir es Gott ganz anvertrauen,<br />
wird das Leben selbst im<br />
Angesicht des Todes heil. Ich selbst<br />
lege mein Herz, wenn es zu schwer<br />
wird, mit Vertrauen in Gottes Hand.<br />
Da, wo ich alleine nicht mehr weiter<br />
weiß, wird Gott mir einen Teil der<br />
Last abnehmen, wenn ich ihn nur in mein Herzeleid einbeziehe.<br />
Gott will unseren zerbrochenen Herzen nahe sein, er<br />
will sie retten, will sie verbinden, will sie heilen. Lassen wir<br />
uns darauf ein, dann können wir frohen Mutes und leichten<br />
Herzens durchs Leben gehen.<br />
Heilsame Begegnungen im Sommer und ein beschwingtes<br />
frohes Herz möge uns der liebende Gott schenken.
• Standpunkte •<br />
7<br />
Jahresbericht 2011/<strong>2012</strong><br />
erschienen<br />
Tobias Kley, Leiter Referat Kommunikation<br />
Mit meinem Gott springe ich über Mauern! – Dieses<br />
Jahresmotto des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s für dieses<br />
Jahr steht groß auf dem Titel des Jahresberichts 2011/<strong>2012</strong>.<br />
Dr. Norbert Meisner<br />
Was es damit auf sich hat,<br />
erläutert Dr. Norbert<br />
Meisner, Vorsitzender<br />
des Kuratoriums, im<br />
Vorwort:<br />
„Das Bild des<br />
Jahresberichts zeigt eine<br />
Mauer, und Menschen,<br />
die versuchen, sie in<br />
irgendeiner Weise zu<br />
überwinden. Dabei geht<br />
es bunt und kreativ zu.<br />
Eine Leiter soll helfen.<br />
Mauerstücke werden zur<br />
Seite gerückt. Ein Kind sitzt auf Schultern. Wenn Sie dann<br />
im Jahresbericht weiterblättern sehen Sie, wie sich die<br />
Mauer verändert. Spielerisch werden die Stücke abgetragen.<br />
Kinder legen sich darauf. Ältere Menschen stützen sich<br />
ab oder ruhen ein wenig aus. Ich sehe auch, dass sich mit<br />
Mauerstücken gut spielen lässt. Groß und Klein, Jung und<br />
Alt, Menschen mit Behinderung und Menschen ohne<br />
Behinderung, Menschen aus verschiedenen Kulturen<br />
überwinden und verändern die Mauer in überraschender<br />
Weise. Eine Mauer muss keine Mauer bleiben. Die<br />
Menschen schaffen schließlich etwas ganz Neues: eine<br />
Brücke. Mich erinnert das an eine Lebensweisheit von<br />
Andreas Tenzer: „Die stärksten Brücken werden aus Steinen<br />
gefallener Mauern gebaut.” (…)<br />
Fotos: oben der freundliche Fotograf, links Tobias Kley
8<br />
• standpunkte •<br />
Foto: Karin Baumann<br />
Auch dieses Jahr besteht der Jahresbericht aus zwei Teilen.<br />
Im ersten Teil berichten wir über die Herausforderungen,<br />
denen sich das Evangelische <strong>Johannesstift</strong> stellen muss. Die<br />
Weiterentwicklung des traditionsreichen Stiftungsgeländes,<br />
die Stärkung von ehrenamtlichen Engagement und zentrale<br />
Fragen aus den einzelnen Geschäftsfeldern.<br />
Eingelegt in die Broschüre finden Sie den zweiten Teil,<br />
der Zahlen, Daten und Fakten enthält. Dieser Teil beschreibt<br />
die inhaltliche und wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Stiftung und der verbundenen Gesellschaften und<br />
Geschäftsbereiche.<br />
Dazu schreibt Stiftsvorsteher Pfarrer<br />
Martin von Essen:<br />
„Die Zahlen und Fakten mögen nüchtern<br />
wirken. Dahinter verbirgt sich<br />
jedoch eine Vielfalt von Hilfen und Aktivitäten<br />
für und mit Menschen, die auf<br />
eine Begleitung aufgrund ihrer Lebenssituation<br />
angewiesen sind.<br />
Die Arbeit im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong><br />
wäre nicht möglich ohne das<br />
außergewöhnliche Engagement der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />
eines engagierten Freundeskreises, der<br />
Zeit und Spenden für unsere Arbeit mit<br />
Pfarrer Martin von Essen<br />
Menschen zur Verfügung stellt.<br />
Dies verdient großen Respekt und große<br />
Dankbarkeit. Es ist ein Engagement, das von Menschlichkeit<br />
und vom Willen, für Menschen in Betreuung, Erziehung<br />
und Ausbildung das Beste zu geben, geprägt ist.<br />
Der Rückblick zeigt, dass sich alle Bereiche im vergangenen<br />
Jahr in guter Weise weiterentwickelt haben. Neue Aufgaben<br />
– und somit Verantwortung – wurden übernommen,<br />
zahlreiche Planungen sind im Blick. Dies nicht nur, weil<br />
sich rechtliche, finanzielle oder soziale Rahmenbedingungen<br />
laufend ändern, sondern dies geschieht auch vor dem<br />
Hintergrund, dass die Hilfen für Menschen sich auch immer<br />
daran orientieren müssen, was der Einzelne braucht, um<br />
seine Chancen auf ein Leben in Selbstständigkeit<br />
zu wahren oder dieses wiederzugewinnen.“<br />
Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Inhalte des Jahresberichts<br />
vorstellen:<br />
Das Organigramm<br />
Das Organigramm hat sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr nur wenig verändert. Die ausführliche<br />
Beschreibung aller Gesellschaften<br />
die zum Unternehmensverbund gehören,<br />
finden Sie im Jahresbericht auf den Seiten<br />
66–73 des Zahlen-Daten-Fakten-Teils.<br />
Kirchengemeinde<br />
Schwestern und Brüderschaft e. V.<br />
EJS Altenhilfe<br />
gGmbH<br />
GF: Wilfried Wesemann<br />
Paul Gerhardt Stift<br />
Pflege gGmbH<br />
GF: Carsten Glöckner<br />
Christliche<br />
Seniorendienste<br />
Hannover gGmbH<br />
GF: Heinrich Kröger,<br />
Benno Blings<br />
Sunpark ambulant<br />
gGmbH<br />
GF: Catìa Voßberg<br />
Pflegewohnen im<br />
Sunpark gGmbH<br />
GF: Catìa Voßberg<br />
Diakoniestation<br />
Mariendorf gGmbH<br />
GF: Michaela Mendel-<br />
Kindermann<br />
Diakoniezentrum<br />
Reinickendorf gGmbH<br />
GF: Carsten Glöckner<br />
Simeon Hospiz gGmbH<br />
GF: Wilfried Wesemann<br />
Diakonie-Pflege<br />
Verbund Berlin gGmbH 3)<br />
GF: Jutta Berger-Knapp,<br />
Karl-Martin Seeberg<br />
EJS Wichernkrankenhaus<br />
gGmbH<br />
GF: Wilfried Wesemann<br />
<strong>Evangelisches</strong><br />
Geriatriezentrum<br />
Berlin gGmbH<br />
GF: Gerhard Ridderbusch<br />
GF: Dr. Joachim Seybold
• Standpunkte •<br />
9<br />
Den Jahresbericht erhalten Sie<br />
im Referat Kommunikation<br />
(Gunther Korb, Tel. 587) oder<br />
finden Sie im Internet unter<br />
www.evangelisches-johannesstift.de/stiftung/aktuelles/Jahresbericht<strong>2012</strong><br />
zum Download.<br />
Kuratorium<br />
Vorstand<br />
Pfarrer Martin von Essen<br />
Andreas Arentzen<br />
Referate der Stiftung 1)<br />
Stiftung<br />
Diakonisches<br />
Bildungszentrum<br />
GF: Diakon Ingo Moy<br />
Stiftungszentrum 2) /<br />
Fundraising<br />
GF: Wolfgang Kern<br />
EJS Jugendhilfe<br />
gGmbH<br />
GF: Andreas Lorch<br />
EJS Behindertenhilfe<br />
gGmbH<br />
GF: Sylke Hölscher<br />
EJS Proclusio<br />
gGmbH<br />
GF: Stephan Schüler<br />
Stephanus-Werkstätten<br />
Berlin<br />
gGmbH 4)<br />
GF: Gudrun Dreßel<br />
EJS Die Wille<br />
gGmbH<br />
GF: Corinna Boldt<br />
EJS Service<br />
GmbH<br />
GF: Frank Beier-Rosen<br />
Hotel und Gaststättenbetriebsgesellschaft<br />
mbH im Sunpark<br />
GF: Frank Beier-Rosen<br />
Persona Grata GmbH<br />
GF: Hans-Jürgen<br />
Rosenberg<br />
Buchhandlung<br />
<strong>Johannesstift</strong> GmbH<br />
GF: Nanno Viëtor<br />
Stubenrauch GmbH<br />
GF: Manfred Diehle<br />
Konzepta 24<br />
IB GmbH<br />
GF: Andreas Arentzen<br />
verbundene Gesellschaften<br />
1 )<br />
Referate der Stiftung<br />
• Kommunikation<br />
• Interne Revision<br />
• Unternehmenscontrolling<br />
• Vermögensmanagement<br />
• Strategisches Controlling<br />
• Personal- und Tarifpolitik<br />
• Seelsorge/Ethik<br />
• Projektmanagement<br />
• Personalmarketing<br />
2 )<br />
Förderstiftungen (in der Verwaltung<br />
des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s)<br />
• Geschwister-Holroyd-Preuss-Stiftung<br />
• Hans und Meta Knorr-Stiftung<br />
• Ingeborg-Dauss-Stiftung<br />
• Wichern-Stiftung Berlin<br />
Stiftungen in der Verwaltung und in Kooperation<br />
• Johanna-Stiftung<br />
• Paul gerhardt Stift zu Berlin<br />
• Wichern-Stiftung ungarn<br />
3 ) <strong>Johannesstift</strong><br />
Minderheitsgesellschafter<br />
mit 8 %<br />
4 ) <strong>Johannesstift</strong><br />
Minderheitsgesellschafter<br />
mit 27 %<br />
EJS: <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong><br />
GF: Geschäftsführung
10<br />
• standpunkte •<br />
Standorte des Evangelischen<br />
<strong>Johannesstift</strong>s und seine Bereiche<br />
Das Evangelische <strong>Johannesstift</strong> ist an über 50 größeren<br />
und kleineren Standorten in fünf Bundesländern aktiv.<br />
Nordsee<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Hamburg<br />
Ostsee<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Neubrandenburg<br />
Berlin<br />
spandau, stiftsgelände: Altenhilfe, Behindertenhilfe,<br />
Diakonisches Bildungszentrum, Jugendhilfe, Hotel,<br />
Gärtnerei, Buchhandlung, Verwaltungsbereiche<br />
gelände der Johannastiftung: Altenhilfe,<br />
Behindertenhilfe<br />
friedrichshainKreuzberg: Jugendhilfe, Die Wille<br />
tempelhof: Altenhilfe<br />
neukölln: Altenhilfe, Die Wille<br />
Pankow: Die Wille<br />
reinickendorf: Altenhilfe, Die Wille, Jugendhilfe<br />
spandau: Altenhilfe, Behindertenhilfe,<br />
Jugendhilfe, Die Wille<br />
tempelhofschöneberg: Die Wille<br />
Wedding: Altenhilfe<br />
Brandenburg<br />
falkensee: Jugendhilfe<br />
cottbus: Die Wille<br />
hohen neuendorf: Altenhilfe, Jugendhilfe<br />
nauen: Jugendhilfe<br />
oranienburg: Behindertenhilfe<br />
zootzen (bei fürstenberg/havel): Jugendhilfe<br />
Mildenberg/zedenick: Jugendhilfe<br />
Thüringen<br />
eisenach: Jugendhilfe<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
neubrandenburg: Jugendhilfe<br />
Niedersachsen<br />
hannover: Altenhilfe<br />
nienburg: Altenhilfe<br />
Ungarn<br />
Jugendhilfe<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Saarland<br />
BERLIN<br />
Hessen<br />
Baden-Württemberg<br />
Spandau<br />
Bremen<br />
Reinickendorf<br />
Niedersachsen<br />
Hannover<br />
Wedding<br />
Eisenach<br />
Thüringen<br />
Pankow<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Bayern<br />
Tempelhof-<br />
Schöneberg Neukölln<br />
Zootzen<br />
Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Hohen Neuendorf<br />
Oranienburg<br />
BERLIN<br />
Brandenburg<br />
Cottbus<br />
Sachsen<br />
Mitarbeiterzahlen<br />
Mitarbeiterzahlen 1.1.2011 1.1.<strong>2012</strong><br />
Stiftung 112 100<br />
Gärtnerei – 18<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Altenhilfe gGmbH, alle Zentren 1.346 1.351<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Behindertenhilfe gGmbH 490 490<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Proclusio gGmbH 80 76<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Jugendhilfe gGmbH 414 436<br />
Diakonisches Bildungszentrum 27 36<br />
Die Wille gGmbH 45 35<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Wichernkrankenhaus gGmbH 162 172<br />
<strong>Evangelisches</strong> Geriatriezentrum Berlin gGmbH 305 338<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Service GmbH 202 199<br />
Hotel- und Gaststättenbetriebsgesellschaft mbH – 8<br />
PersonaGrata GmbH 111 105<br />
Buchhandlung <strong>Johannesstift</strong> GmbH 7 6<br />
Gesamt 3.301 3.370<br />
Die Mitarbeiterzahlen<br />
beinhalten nicht:<br />
• Honorarkräfte,<br />
• ABM- und MAE-Kräfte,<br />
• geförderte Auszubildende<br />
der Jugendhilfe<br />
Dem Bereich Stiftung<br />
zugeordnet sind<br />
die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter:<br />
• der Referate<br />
• des Bereiches Vorstand<br />
• der Gärtnerei<br />
• des Fundraising
• Standpunkte • 11<br />
Kennzahlen<br />
Die folgende Tabelle zeigt, wie viele Plätze in unterschiedlichen Angeboten zur Verfügung stehen,<br />
bzw. wie viele Menschen dort betreut und begleitet werden können.<br />
Platzzahlen im Überblick 1.1.2011 1.1.<strong>2012</strong><br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Altenhilfe gGmbH<br />
Pflegewohnen 1.059 1.063<br />
Seniorenwohnungen 471 510<br />
Hausgemeinschaften 182 182<br />
Kurzzeitpflege 32 31<br />
Tagespflege 42 50<br />
Ambulante Pflege (Kunden) 849 869<br />
Stationäres Hospiz 14 14<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Behindertenhilfe gGmbH<br />
Stationäre Wohnangebote 246 246<br />
Ambulante Wohnangebote 162 168<br />
Schule 62 63<br />
Tagesstruktur 26 34<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Jugendhilfe gGmbH<br />
Berufliche Förderung 15 15<br />
Kita und Hort 266 130<br />
Ganztagsbetreuung 851 721<br />
Stationäre Plätze 159 166<br />
Suchthilfe 36 36<br />
Mutter-Kind-Betreuung 22 18<br />
Tagesgruppen 28 18<br />
Beratungsstellen (Fälle) 330 1.029<br />
Ambulante Hilfen (FLS * /Jahr) 34.484 34.000<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> Wichernkrankenhaus gGmbH<br />
Krankenhaus 96 96<br />
Tagesklinik 10 10<br />
<strong>Evangelisches</strong> Geriatriezentrum Berlin gGmbH<br />
Krankenhaus 132 152<br />
Tagesklinik 40 40<br />
Pflegewohnheim 74 74<br />
Tagespflege 15 15<br />
Die Wille gGmbH (Teilnehmende)<br />
Arbeitsförder-, Berufsorientierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen 842 599<br />
Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen in Justizvollzugsanstalten 132 148<br />
Entwicklung und Durchführung Fort- und Weiterbildungsangebote 390 578<br />
Interreligiöse Bildung 359 521<br />
Diakonisches Bildungszentrum (Schüler/Teilnehmer)<br />
Wichern-Kolleg 80 64<br />
Berufsfachschule für Altenpflege 86 109<br />
Fachschule für Sozialpädagogik 88 111<br />
Fachschule für Heilerziehungspflege 74 65 <br />
Berufsfachschule für Sozialassistenz 53 51<br />
Freiwilliges Soziales Jahr /Bundesfreiwilligendienst 25 48<br />
*<br />
FLS=Fachleistungsstunden
12 • Mittelpunkte •<br />
„Wir sind schon fast wie ein altes Ehepaar.“ Betreuerin Simone Thiele (links) und Rosi Desens (rechts)<br />
„Mir gings nie<br />
schlecht im Leben“<br />
50 Jahre im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong><br />
Saskia Mewes, Praktikantin Kommunikation<br />
Fotos: Diana Richter<br />
Seit 50 Jahren lebt Rosi Desens nun schon im Evangelischen<br />
<strong>Johannesstift</strong> in Berlin. Aufgewachsen ist die 89-jährige in<br />
Kupferhammer bei Frankfurt-Oder mit ihren Eltern. Um<br />
ihre Tochter zu fördern, zogen ihre Eltern mit ihr nach<br />
Berlin. Dort ging sie ein gutes Jahr auf das „Deutsche Vollkrüppelheim<br />
im Oberlinhaus“, welches heute die Oberlinschule<br />
in Potsdam mit dem Schwerpunkt der ganzheitlichen<br />
Rehabilation ist. „Meine Eltern haben alles getan, um mich<br />
gut groß zu bekommen“, sagt Rosi Desens. Nachdem ihr Vater<br />
starb, konnte ihre Mutter sie nicht mehr alleine pflegen.<br />
„Außerdem war die neue Wohnung sehr eng und nicht barrierearm“,<br />
erzählt Rosi Desens. Durch einen Cousin, der im<br />
<strong>Johannesstift</strong> auf die Schule ging, erfuhren sie von einer Einrichtung<br />
für Menschen mit Beeinträchtigungen. „So bin ich<br />
mit 39 Jahren in das Bodelschwinghhaus gezogen“, sagt Rosi<br />
Desens. Eine weitere Station waren die Simonshöfe, in denen<br />
sie eine der ersten Bewohnerinnen nach der Eröffnung<br />
1987 war. Seit 14 Jahren lebt Rosi Desens nun im Magdalenenhof,<br />
solange wird sie dort u. a. auch schon von Simone<br />
Thiele betreut. „Wir sind schon fast wie ein altes Ehepaar “,<br />
sagt sie und schaut lächelnd zu Rosi Desens. Während des<br />
Interviews „übersetzt“ sie unterstützend, da Rosi Desens in<br />
ihren sprachlichen Fähigkeiten eingeschränkt ist.
• Mittelpunkte •<br />
13<br />
Zweimal hat Rosi Desens den kleinen Drachen schon Abenteuer erleben lassen.<br />
Feste gefeiert<br />
Feste, wie das Erntedankfest und der Weihnachtsmarkt im<br />
Evangelischen <strong>Johannesstift</strong> bedeuten Rosi Desens sehr<br />
viel. Noch bis vor einem Jahr nahm sie bei den Festumzügen<br />
und beim Verkauf an dem Stand ihrer Wohngruppe<br />
aktiv teil. Seit einem Unfall im vergangenen Jahr ist sie auf<br />
mehr Hilfe angewiesen. „Es stand<br />
auf der Kippe, ob ich überhaupt<br />
mein 50-jähriges Wohnjubiläum<br />
erleben würde“, erzählt sie. Doch<br />
Rosi Desens besitzt eine beeindruckende<br />
Willensstärke und weil ihr<br />
die Feste so wichtig sind, hatte sie<br />
alles daran gesetzt, bis zu diesem<br />
Termin wieder gesund zu werden. „Das Erntedankfest hat<br />
sie sich nicht nehmen lassen und ihre ganze Kraft zusammen<br />
genommen, um dabei zu sein und Leute zu treffen, die<br />
sie in ihrem Alltag nicht immer sehen kann“, erzählt Simone<br />
„Es stand auf der Kippe,<br />
ob ich überhaupt mein<br />
50-jähriges Wohnjubiläum<br />
erleben würde“<br />
Thiele. Ebenso wie für die Feste begeisterte sie sich auch<br />
für den Computerclub „Superhirn“, in dem sie Mitglied war.<br />
Dort malte sie u. a. Bilder. So entstand „der kleine Drache<br />
Schlendrian“, über den sie zwei Bücher schrieb. Ihre bemerkenswerte<br />
Aktivität zeigte sich auch an ihrer Reiselust. „Bis<br />
vor zwei Jahren sind wir mit Rosi noch an die Ostsee, in die<br />
Berge nach Österreich und, und, und<br />
… gefahren. Polen und Südfrankreich<br />
hat Rosi Desens auch schon gesehen“,<br />
erzählt Simone Thiele „Nur mein<br />
größter Wunsch, meine Verwandtschaft<br />
in Venezuela zu besuchen, ist leider<br />
nicht in Erfüllung gegangen“, bedauert<br />
Rosi Desens. Sie gönnt sich gerne mal<br />
Verschnaufpausen. Ihr Lieblingsort im <strong>Johannesstift</strong> ist der<br />
kleine See unweit des Wichernkrankenhauses. Dort genießt<br />
sie die Ruhe und die Natur.<br />
Zwischen gestern und heute<br />
Wenn sich Rosi Desens an ihre Anfangsjahre im <strong>Johannesstift</strong><br />
erinnert, hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten<br />
hier viel verändert. „Damals musste ich mir noch mit vier<br />
weiteren Personen ein Zimmer teilen und konnte auch nicht<br />
selbstständig entscheiden wann ich ins Bett gehe“, erzählt<br />
Rosi Desens. Im Magdalenenhof hat sie nun ihr eigenes<br />
Zimmer. Mit ihr hat sich auch das <strong>Johannesstift</strong> verändert.<br />
Zum Beispiel der Rosengarten. Wo heute ein kleiner schöner<br />
Park ist, war früher einmal ein Fußballplatz. „Ich habe<br />
den Kindern gern beim Fußballspielen zugesehen, bis die<br />
Diakonissen gekommen sind und mich am Nachmittag ins<br />
Haus gebracht haben“. Das hat der willensstarken Frau nicht<br />
immer gepasst und das hat sie dann auch zum Leidwesen<br />
Mancher gesagt. „Angst vor Streit hatte ich nie“, erzählt sie.<br />
Das bewundert auch ihre Betreuerin Simone Thiele an ihr:<br />
„Es ist nicht leicht, wenn man so viele Jahre mit und auf<br />
einer Gruppe lebt, sich seine Individualität zu bewahren,<br />
aber Rosi hat es geschafft. Sie ist eben eine sehr starke Persönlichkeit.“<br />
In all den Jahren hatte Sie auch mal den „Flitz“<br />
auszuziehen. „Ich wollte in eine eigene Wohnung“, erzählt<br />
Rosi Desens. „Aber jetzt mag ich nicht mehr weg. Hier ist<br />
es einfach schön und wenn ich zurück blicke, gings mir nie<br />
schlecht im Leben.“
14 • Lebenspunkte •<br />
Foto: Andrea v. Fournier<br />
Ein viertel<br />
Jahrhundert lang<br />
tief im Ehrenamt<br />
verwurzelt<br />
Andrea v. Fournier, freie Journalistin<br />
Margrethe Kranich, die in diesem Jahr das Goldene<br />
Kronenkreuz bekam, ist mit knapp 90 Jahren die<br />
älteste Ehrenamtliche im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>.<br />
Bis vor kurzem konnte man sie fast täglich bei<br />
Bewohnern des Theodor-Fliedner-Hauses antreffen.<br />
„Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt sie.<br />
Wenn sich jemand lange freiwillig um einen hilfebedürftigen<br />
Menschen kümmert, wächst eine Beziehung, in der<br />
Vertrautheit und Sympathie eine wesentliche Rolle spielen.<br />
Margrethe Kranich ist 16 Jahre an der Seite Anna-Luise<br />
Reuthers geblieben, bis diese Bewohnerin des Theodor-<br />
Fliedner-Hauses 2011 verstarb. „Anneliese“, wie Margrethe<br />
Kranich ihre Anbefohlene nannte, war gesegnete 108 Jahre<br />
alt geworden, ihr Ableben nichts Unnatürliches. Doch<br />
Margrethe Kranich traf dieser Tod so hart, dass sie schwer<br />
erkrankte und ihre Kinder sich um das Leben der Mutter<br />
sorgten. Denn Frau Kranich geht selbst auf die 90 zu und ist<br />
die älteste Ehrenamtliche, die im <strong>Johannesstift</strong> tätig wird.<br />
Sie hat sich gesundheitlich wieder stabilisiert, doch so oft<br />
wie früher kann und will sie ihrem Ehrenamt nicht mehr<br />
nachgehen. Gerade wurde sie mit dem Kronenkreuz des<br />
Diakonischen Werks ausgezeichnet, eine Ehrung, die sonst<br />
hauptamtlichen Mitarbeitenden vorbehalten ist. Weil sie<br />
sich seit 26 Jahren in ihrer Freizeit um Menschen kümmert,<br />
die den Alltag nicht allein bewältigen, Zuspruch, Gehör,<br />
Gesellschaft oder kleine Hilfen benötigen, befand Stiftsvorsteher<br />
Pfarrer von Essen, dass Margrethe Kranich diese<br />
Anerkennung wahrhaft verdient hat. Der Geehrten war die<br />
Auszeichnungsprozedur beinahe peinlich, doch ihre Proteste<br />
im Vorfeld nützten nichts. Nun liegt das zierliche Goldene<br />
Kronenkreuz, in weiß gebettet in seinem Schächtelchen, neben<br />
der Medaille „Spandauerin des Monats“, die sie im Juli<br />
2011 von Bezirksbürgermeister Birkholz verliehen bekam.
• Lebenspunkte •<br />
15<br />
Gutes uneigennützig zu tun ist für Margrethe Kranich eine<br />
dankbare Aufgabe. Fast 35 Jahre lang war sie als Ehefrau<br />
eines Pfarrers in die Gemeindearbeit eingebunden und<br />
selbstverständlich mit viel Ehrenamt dabei. Zu pflegen und<br />
zu helfen war schon Wunsch des jungen<br />
Sie motivierte<br />
ihre Schützlinge<br />
und half mit vielem,<br />
was Mitarbeitende<br />
nicht leisten können<br />
Mädchens Margrethe, das behütet<br />
in einer kinderreichen Familie in der<br />
norwegischen Stadt Hamar aufwuchs<br />
und Krankenschwester werden wollte.<br />
Zweiter Weltkrieg und deutsche Besetzung<br />
verhinderten, dass Margrethe 1940<br />
ihr Examen am Osloer Rikshospitalet<br />
ablegen konnte. Doch dadurch lernte<br />
sie auch ihren späteren Mann kennen. Er kümmerte sich um<br />
den Bau von Unterkünften für deutsche Soldaten in Hamar.<br />
Horst Kranich, Soldat mit großer Sprachbegabung, war<br />
Dolmetscher und Verbindungsmann zu den Norwegern.<br />
So hatte er auch mit Margrethes Vater, einem Handwerker,<br />
zu tun. Horst und Margrethe lernten sich kennen und<br />
lieben, 1941 verlobten sie sich. Das ging nur, weil man Horst<br />
Kranich, in Deutschland Pfarrer der Bekennenden Kirche,<br />
in der Evangelischen Gemeinde Hamar willkommen hieß,<br />
ihn als Amtsbruder und nicht als Besatzer akzeptierte. Als<br />
Horst verletzt wurde, fuhr die Norwegerin Margrethe ins<br />
Nazideutschland nach Berlin-Spandau zu den Schwiegereltern<br />
in spe. Monatelang pflegte sie 1942 Horst und andere<br />
Verwundete in einem Leipziger Lazarett. 1943 war ihr Liebster<br />
soweit genesen, dass in der Garnisonkirche Spandau<br />
geheiratet wurde.<br />
Die Klosterkirche Guben war die erste Pfarrstelle des<br />
jungen Paares, 1944 stellte sich Nachwuchs ein. Dann kam<br />
die Rote Armee und Kranichs flüchteten zunächst nach<br />
Spandau. In den letzten Kriegstagen versuchten sie, über<br />
Flensburg in Margrethes Heimat zu gelangen. In Kopenhagen<br />
endete das Vorhaben: Die Familie wurde im berüchtigten<br />
Flüchtlingslager Klövermarken festgesetzt. Hier halfen<br />
die Sprachkenntnisse der beiden und der Umstand, dass<br />
Horst Pfarrer und Margrethe Norwegerin waren, dass sie<br />
den Internierten helfen, vermitteln und selbst in erträglicher<br />
Situation leben konnten. Nach einem Jahr endete das Martyrium:<br />
Margrethe und ihre kleine Tochter konnten nach<br />
Norwegen, ihr Ehemann nach Deutschland ausreisen. 1947<br />
zog Margrethe Kranich dauerhaft nach Deutschland – ein<br />
Schritt, den sie nie bereut hat.<br />
Mit ihrem Mann wirkte sie in Kirchengemeinden in<br />
Spandau und Tempelhof, sie half, als er in der Landesnervenklinik<br />
und an der Gedächtniskirche arbeitete. Sechs<br />
Kinder bekam das Paar. Ihr Wunsch, Krankenschwester zu<br />
werden, ging spät noch in Erfüllung. Als die Kinder groß<br />
waren, arbeitete Margrethe Kranich 12 Jahre in der Chirurgie<br />
des Waldkrankenhauses als Schwesternhelferin. Über<br />
Patienten aus dem Theodor-Fliedner-Haus, die zu Operationen<br />
zeitweise auf ihrer Station lagen, kam der persönliche<br />
Kontakt zum <strong>Johannesstift</strong> zustande.<br />
Ab 1986 besuchte die engagierte Frau in ihrer Freizeit<br />
ehemalige Patienten im Theodor-Fliedner-Haus, half, sprach<br />
Mut zu. Ab 1987 war sie „nur“ noch als Ehrenamtliche anzutreffen<br />
– manchmal täglich. Das half ihr auch, den Verlust<br />
ihres Mannes zu verkraften. „Ich fühlte mich sehr wohl im<br />
Stift, das ich seit meinem ersten Besuch im Kriegsdeutschland<br />
kannte. Mein Schwiegervater war damals im Kuratorium<br />
des <strong>Johannesstift</strong>s“, erklärt Margrethe<br />
Kranich. Sie versuchte, ihre selbst auferlegte<br />
Arbeit stets mit Liebe zu tun und bekam<br />
dabei so viel Dankbarkeit zurück. Egal, ob<br />
sie mit Hausbewohnern spazieren oder<br />
einkaufen ging, sie zum Arzt begleitete<br />
oder manchem bei der Mobilisierung half,<br />
Laufen lernen oder Treppensteigen übte.<br />
Doch wichtiger schien ihr, einfach Zeit und<br />
Gesellschaft anzubieten, zuzuhören. „Sie motivierte ihre<br />
Schützlinge und half mit vielem, was Mitarbeitende nicht<br />
leisten können“, sagt Sabine Pohl, über zehn Jahre zuständig<br />
für das Ehrenamt im <strong>Johannesstift</strong>.<br />
Die besonders innige Beziehung zwischen Anna-Luise<br />
Reuther und Margrethe Kranich ist niemandem im Theodor-Fliedner-Haus<br />
entgangen. Die ehemalige Operndiva<br />
Reuther war kein leichter Mensch im Umgang, doch die<br />
beiden Frauen fanden beispielsweise über Reuthers Zeit im<br />
Krieg in Norwegen Zugang zueinander. Irgendwann wurde<br />
„Anneliese“ Teil von Margrethe Kranichs Familie. Das<br />
empfanden auch Kinder und Enkel so, die sich manchmal<br />
zeitlich limitiert sahen, weil Mutter oder Oma dringend ins<br />
<strong>Johannesstift</strong> musste. „Wir haben öfter scherzhaft gesagt<br />
„Mutter, reich doch mal Urlaub ein“, sagt Frau Kranichs<br />
Tochter Margarete. Kinder und Enkel mussten mit ran,<br />
wenn Feste im <strong>Johannesstift</strong> anstanden oder die großen<br />
Geburtstage der über hundertjährigen „Anneliese“ zu organisieren<br />
waren.<br />
Heute sind sie<br />
froh, dass Margrethe<br />
Kranich im Stift<br />
kürzer tritt. „Es sind<br />
ja auch nur noch wenige<br />
Alte im Theodor-<br />
Fliedner-Haus, die ich<br />
schon lange kenne“,<br />
sagt sie. Wenn sie<br />
gerufen wird, steht<br />
sie jedoch immer<br />
bereit. Und ansonsten<br />
ist endlich mal mehr<br />
Zeit für die Familie,<br />
die nun um ein<br />
Urenkelkind erweitert<br />
wurde. Und für den<br />
Garten, zum Schreiben<br />
und Lesen – gern<br />
auf norwegisch. Und<br />
vielleicht mal wieder<br />
eine Reise zur großen<br />
Familie in ihr Geburtsland,<br />
zu dem ihre<br />
Liebe niemals abriss.
16 • rubrikentitel • punktum • •<br />
Abteilungs- und Standortübergreifende<br />
Seminare<br />
von <strong>Aug</strong>ust bis Oktober <strong>2012</strong><br />
Informationen<br />
der Fortbildung<br />
<strong>Aug</strong>ust <strong>2012</strong><br />
13. und 14. <strong>Aug</strong>ust <strong>2012</strong><br />
Rhetorik<br />
21. und 24. <strong>Aug</strong>ust <strong>2012</strong><br />
Pilgerwanderung<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das Evangelische <strong>Johannesstift</strong> fördert<br />
in vorbildlicher Weise die Fort- und<br />
Weiterbildung seiner Mitarbeitenden.<br />
Es gibt auch interessante staatliche<br />
Zuschüsse für berufsbegleitende<br />
Weiterbildung, wenn dies mit dem<br />
Vorgesetzten abgesprochen ist.<br />
Bundesweit gibt es über die<br />
„Bildungsprämie“ einen Zuschuss von<br />
Maximal 500,00 €. Ein zu versteuerndes<br />
Einkommen von 20.000,00 € bei<br />
Alleinstehenden oder 40.000,00 €<br />
bei gemeinsam veranlagten darf nicht<br />
überschritten werden. Informationen<br />
bietet die Website zur Bildungsprämie.<br />
Das Bundesland Brandenburg bietet<br />
ähnliche Konditionen beim „Bildungsscheck“<br />
(bildungsscheck@lasa-brandenburg.de).<br />
In Niedersachsen gibt<br />
es ähnliche Programme. Informieren<br />
können Sie sich über die Agentur für<br />
Arbeit.<br />
Interessant könnte auch das sogenannte<br />
„Meister-Bafög“ sein, worüber<br />
Aufstiegsfortbildungen gefördert<br />
werden. Auskünfte erteilen die Ämter<br />
für Ausbildungsförderung.<br />
Wer sich über Weiterbildungen informieren<br />
möchte, für den gibt es gute<br />
Online-Werkzeuge, z. B. die Suchmaschine<br />
www.fernlern.de. Sie durchforstet<br />
20 Seminar-Datenbanken. Filtern<br />
lässt sich nach Thema, Veranstaltungstermin<br />
und -ort oder nach Preis. Seit<br />
kurzem am Start ist www.springest.de.<br />
Hier lassen sich zusätzlich zur gezielten<br />
Recherche noch die Bewertungen<br />
früherer Kursteilnehmer nutzen.<br />
Natürlich stehe ich Ihnen gern für eine<br />
Weiterbildung zur Verfügung. Rufen<br />
Sie mich an: 030 · 33609/410.<br />
Ihre Anette Kotnik<br />
Falls Sie spezielle Themenwünsche<br />
für Ihre Bereiche haben –<br />
ich entwickle gern eine individuelle<br />
Fortbildung mit Ihnen und für Sie<br />
und komme auch gern in die jeweiligen<br />
Standorte.<br />
Seminare Geriatrie<br />
und Altenhilfe<br />
von <strong>Aug</strong>ust bis Oktober <strong>2012</strong><br />
<strong>Aug</strong>ust <strong>2012</strong><br />
20. <strong>Aug</strong>ust <strong>2012</strong><br />
Wenn Himmel und Erde sich<br />
berühren – Spiritualität und<br />
Demenz<br />
Anfragen und Anmeldungen für<br />
Fortbildungen im Bereich Geriatrie<br />
und Altenhilfe richten Sie<br />
bitte an Frau Klemm unter App.<br />
516 oder über das Postfach 45.<br />
27. und 28. <strong>Aug</strong>ust <strong>2012</strong><br />
Kreativitäts- und<br />
Problemlösetechniken<br />
30. <strong>Aug</strong>ust <strong>2012</strong><br />
Wie halte ich eine Besinnung<br />
oder Andacht?<br />
<strong>Sep</strong>tember <strong>2012</strong><br />
4. <strong>Sep</strong>tember <strong>2012</strong><br />
Practising your English is fun<br />
10. und 11. <strong>Sep</strong>tember <strong>2012</strong><br />
Einführungstage<br />
für neue Mitarbeitende<br />
17. und 18. <strong>Sep</strong>tember <strong>2012</strong><br />
Mit eigenen Kräften<br />
haushalten<br />
Oktober <strong>2012</strong><br />
16. und 17. Oktober <strong>2012</strong><br />
Stress adé Training<br />
22. und 23. Oktober <strong>2012</strong><br />
Ich arbeite in der Diakonie<br />
29. Oktober bis 1. November <strong>2012</strong><br />
Diakonisches Seminar<br />
auf Hiddensee<br />
Anfragen und Anmeldungen<br />
für diese Seminare richten Sie<br />
bitte unter 030 · 33609-355<br />
an Naremin Mikha. Zusätzlich<br />
zur mündlichen Anmeldung<br />
benötigen wir eine schriftliche<br />
Anmeldung über das Postfach<br />
20 Referat Fortbildung.<br />
Die Fortbildung richtet sich an<br />
alle Mitarbeitenden aus Berlin-<br />
Brandenburg.
• punktum •<br />
17<br />
Herzlich willkommen!<br />
Neue Mitarbeiteterinnen und Mitarbeiter<br />
Altenhilfe:<br />
Josephine Bartsch<br />
Seniorenzentrum<br />
Heilige Familie<br />
Ramona Ebeling<br />
Seniorenzentrum<br />
Johannastift<br />
Jasmin Erxleben<br />
Seniorenzentrum<br />
Hildegard von Bingen<br />
Marija Graf<br />
Seniorenzentrum<br />
Johannastift<br />
Carsten Jahn<br />
Seniorenzentrum<br />
St. Martinshof<br />
Regina Kauczor<br />
Sunpark<br />
Paula Klietz<br />
Seniorenzentrum<br />
Godehardistift<br />
Kamila Korsak-Sendecka<br />
Seniorenzentrum<br />
Godehardistift<br />
Franziska Oppe<br />
Diakoniestation<br />
Susanne Riedel<br />
LeNa<br />
Isabel Sarmiento Nitzschke<br />
Seniorenzentrum<br />
Caroline Bertheau<br />
Gmine Soldan<br />
Seniorenzentrum<br />
Godehardistift<br />
Jaqueline Steinmetz<br />
Seniorenzentrum<br />
St. Martinshof<br />
Sarah Vos<br />
Diakoniestation<br />
Ilona Wegener<br />
Seniorenzentrum<br />
Heilige Familie<br />
Behindertenhilfe:<br />
Matthias Frenzel<br />
<strong>Aug</strong>ust-Hermann-Francke-<br />
Schule<br />
Dunja Krug<br />
<strong>Aug</strong>ust-Hermann-Francke-<br />
Schule<br />
Nicole Massel<br />
NAVIS<br />
Stefan Neumann<br />
Nebo<br />
Anne Reichmann<br />
SchwanterWeg<br />
Jasmin Schönig<br />
SchwanterWeg<br />
Melanie Schulze<br />
Havelland<br />
EGZB:<br />
Laura Elzenbeck<br />
Siamand Jafar<br />
Katharina Klee<br />
Petra Krebchmer<br />
Dietmar Kruschel<br />
Pflegestützpunkt Mitte<br />
Lisa Frederike Lüdtke<br />
Ergotherapie<br />
Veronika Motzko<br />
Tagesklinik<br />
Franziska Schröck<br />
Nermina Selimovic<br />
Stefan Thalmann<br />
Nikola Wastl<br />
Physiotherapie<br />
Jugendhilfe:<br />
Bianca Böttcher<br />
Reitprojekt Ira<br />
Andrea Felix<br />
Schule am Gartenfeld<br />
Sandra Mausolf<br />
NEUStart<br />
Tino Mewes<br />
Konfetti<br />
Steffen Möder<br />
WG Marientaler in Eisenach<br />
Proclusio:<br />
Terance Abdel Aziz<br />
Huckepack<br />
Hmar Galasyan<br />
Hotel Christoporus<br />
Service:<br />
Holger Jäger<br />
Immobilienmanagement<br />
Buchhandlung:<br />
Christine Burke<br />
Buchhandlung<br />
Hannes Rickmann<br />
NEUStart<br />
Doreen Weiland<br />
Stationäre Jugenhilfe<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an dieser Stelle begrüßen wir neueingestellte Kolleginnen und Kollegen.<br />
Diese Liste ist nicht vollständig. Nach und nach werden wir Mitarbeitende aus allen Bereichen hier namentlich aufführen können.
18 • • stichpunkte • •<br />
Altenhilfe Steimbke<br />
AG „Generationen begegnen sich“<br />
in Hildegard von Bingen<br />
Durch das Zusammentreffen der Generationen kommt<br />
nun erst recht Leben ins Haus.<br />
Seit dem Frühjahr <strong>2012</strong> hat sich eine Arbeitsgemeinschaft<br />
„Generationen begegnen sich“ unter der Leitung<br />
der Lehrerin Frau Krieter gebildet. Mit acht Mädchen,<br />
die sich alle zwei Wochen trafen, um gemeinsam etwas<br />
mit den Bewohnern aus dem Seniorenzentrum „Hildegard<br />
von Bingen“ in Steimbke (Niedersachsen, Landkreis<br />
Nienburg) zu unternehmen. Das Seniorenzentrum<br />
Hildegard von Bingen ist die erste Einrichtung der Altenhilfe<br />
des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s in Niedersachsen<br />
mit vier Hausgemeinschaften à elf Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern. Herr Tripus, der Pflegedienstleiter des<br />
Seniorenzentrums, hat uns zu Beginn eine informative<br />
Führung und Erläuterung zum Leben im Seniorenzentrum<br />
gegeben.<br />
In der Schule haben wir dann einige Aktivitäten<br />
vorbereitet. So entstanden Gedichtvorträge, Osterbastelarbeiten,<br />
Sketchvorführungen und Vorlesungen aus der<br />
Vergangenheit. Im Verlauf unserer Besuche entwickelte<br />
sich eine Harmonie und Vertrautheit zwischen Jung und<br />
Alt. Beim gemeinsamen Basteln, Spielen, z. B. „Menschärgere-dich-nicht“,<br />
beim Spazierengehen im Garten<br />
sowie beim Erzählen und Singen kamen sich die Generationen<br />
näher. Sie begegneten sich im aktiven Zusammenleben,<br />
konnten gut voneinander profitieren und hatten<br />
viel Spaß dabei.<br />
Altenhilfe Hannover<br />
Altenhilfe Berlin<br />
25-jähriges Dienstjubiläum: Geschäftsführer<br />
Heinrich Kröger wird mit kleiner Feier überrascht.<br />
Ungläubig und doch vor Freude über das ganze<br />
Gesicht strahlend, wurde Heinrich Kröger Anfang<br />
Juli zu einem kleinen Fest zu seinen Ehren empfangen.<br />
Der Geschäftsführer der Christlichen Seniorendienste<br />
Hannover (CSH) feierte im St. Martinshof<br />
sein 25-jähriges Dienstjubiläum.<br />
Die Überraschung war gelungen, hatte Heinrich<br />
Kröger doch selbst nicht an sein Dienstjubiläum<br />
gedacht. Unter einem Vorwand war er in den Garten<br />
gebeten worden, wo ihn die Überraschungsgäste<br />
mit kleinen Geschenken und einem Glas Sekt in der<br />
Hand erwarteten.<br />
Unter den Gästen befanden sich neben leitenden<br />
Mitarbeitern der CSH auch einige Wegbegleiter aus<br />
seiner Dienstzeit beim Caritasverband Hannover<br />
u. a. Johannes Müllmann, ehemaliger Geschäftsführer<br />
des Caritasverbandes Hannover. Heinrich Kröger<br />
ist seit 01.05.1999 als Geschäftsführer der CSH tätig.<br />
Die Seniorenzentren der CSH in Hannover, Garbsen<br />
und im Raum Nienburg befanden sich 50 Jahre in<br />
Trägerschaft der Caritas Hannover, bevor sie vor drei<br />
Jahren vom Evangelischen <strong>Johannesstift</strong> übernommen<br />
wurden.<br />
Virtueller Begleiter zur Erleichterung<br />
der Mobilität in einer Großstadt<br />
Mehrere Bewohnerinnen und Bewohner des<br />
Sunpark standen seit Mai als Interviewpartner für die<br />
Firma Human Factors Consult GmbH zur Verfügung.<br />
Diese entwickelt, unter anderem gemeinsam mit dem<br />
Paritätischen Wohlfahrtsverband und der Charité<br />
Universitätsmedizin, im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />
des Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung einen „Virtuellen Begleiter“, kurz ViBe, für<br />
Senioren.<br />
Der ViBe soll eine Art Mini-Computerwegweiser<br />
sein, der älteren Menschen das Finden von Zielen zu<br />
Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtern<br />
soll. Die Firma HFC sieht sich hierbei als Mittler<br />
zwischen Mensch und Technik. Um diese Brücke<br />
nicht nur in der Theorie herzustellen, sondern die<br />
Wünsche und Bedürfnisse von Senioren aus erster<br />
Hand zu erfahren, sollen die Vorschläge und Anregungen<br />
aus dem Sunpark in die weitere Forschungsarbeit<br />
einfließen.
• stichpunkte • 19<br />
Jugendhilfe Berlin-Spandau<br />
„MARA“(hebräisch: bittersüß) –<br />
Schutz für Kinder und Jugendliche<br />
Seit 1. Juli <strong>2012</strong> stellt die <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong><br />
Jugendhilfe gGmbH dem Jugendamt Spandau sechs<br />
Plätze für kurzfristige Unterbringungen von Kindern<br />
und Jugendlichen zur Verfügung. Die Gruppe ist darauf<br />
ausgerichtet, Kindern und Jugendlichen in familiären<br />
Krisensituationen vorübergehend einen Schutzraum<br />
zu bieten, damit das Jugendamt die Situation<br />
klären und gemeinsam mit den Eltern die weiteren<br />
notwendigen Schritte planen und in die Wege leiten<br />
kann. Das Jugendamt Spandau hatte diese Plätze zur<br />
Vergabe an einen freien Träger ausgeschrieben.<br />
Altenhilfe Garbsen<br />
Sommerfest und Tag der offenen Tür<br />
im Wilhelm-Maxen-Haus<br />
Am 3.7.<strong>2012</strong> feierte das Seniorenzentrum Wilhelm-<br />
Maxen-Haus in Garbsen sein Sommerfest. Ein Tag<br />
der offenen Tür im Hof- und Scheunenstil. Gut<br />
besucht verteilten sich die Gäste im großen Saal, bei<br />
Kaffee und Kuchen und im großen Garten. Dieser war<br />
mit vielen Ständen, Buden und Zelten für das Fest<br />
umgestaltet worden. Für die musikalische Begleitung<br />
mit Country-Musik sorgte die Live-Band von Frank<br />
Ortmann. Highlights waren der Square-Dance Auftritt<br />
der Gruppe „Clover leaves“ und die Vorführung der<br />
Hundegruppe. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums<br />
der Einrichtung in Garbsen wurden die Besucher<br />
informiert, wie viel sich im Bereich der Pflege dort<br />
verändert hat. Bis vor Kurzem verfügte das Wilhelm-<br />
Maxen-Haus neben dem stationären Pflegeangebot<br />
über Einrichtungen der Tages-und Nachtpflege. Jetzt<br />
sogar über eine eigenständige Kurzzeitpflegeetage.<br />
Die Pflege von Wachkoma- und Palliativpatienten<br />
runden das Angebot ab. Viel Wert wird auf die Beteiligung<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner gelegt, die<br />
zum Beispiel durch die Rückführung der Küche in die<br />
Hausgemeinschaften den Alltag mit mehr Aufgaben<br />
und Leben erfüllen soll. 12 Bewohnerinnen und Bewohner<br />
wohnen in solchen Wohngemeinschaften.<br />
„Bei uns steht die Selbstbestimmung der Senioren<br />
im Vordergrund “, sagte Benno Blings, Leiter des<br />
Wilhelm-Maxen-Haus.<br />
Die Schwestern- und Brüderschaft lädt ein:<br />
26. bis 27. Oktober <strong>2012</strong><br />
Seminar 50+ – Vom Umgang mit den eigenen<br />
Ressourcen<br />
im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>/Berlin<br />
von Freitag, 16 Uhr bis Samstag, 15 Uhr<br />
Welche Perspektiven sehe ich noch für mich in<br />
meinem Arbeitsleben? Was motiviert mich und<br />
spornt mich an? Kann ich mich beruflich noch<br />
verändern?<br />
Leitung: Anette Kotnik, Jutta Böhnemann-Hierse<br />
Kosten: 55 €<br />
30. Dez <strong>2012</strong> bis 1. Jan 2013<br />
„Benedicere heißt Gut-sagen –<br />
Vom gesegneten Übergang ins neue Jahr“<br />
Einkehrtage zur Jahreswende<br />
in der Jugendbildungsstätte Hirschluch<br />
Eingeladen sind Paare, Familien, Alleinstehende<br />
– alle, die Silvester in der Schwestern- und Brüderschaft<br />
verbringen wollen! Wir wollen uns Zeit<br />
nehmen zwischen den Jahren zum Erinnern an<br />
Segenserfahrungen im ausgehenden Jahr. Wichtig<br />
sind bei allem auch das Feiern, das leckere Silvesterbüffet<br />
und die Begrüßung des neuen Jahres unter<br />
freiem Himmel!<br />
Leitung: Jutta Böhnemann-Hierse<br />
Kosten: 96 €, Anmeldefrist: 1. <strong>Sep</strong>tember <strong>2012</strong><br />
Die Schwestern- und Brüderschaft<br />
des Evangelischen <strong>Johannesstift</strong>s<br />
ist eine Gemeinschaft von Männern und Frauen aus<br />
allen Generationen mit unterschiedlichen Berufen<br />
und Erfahrungen (Diakon/in, Sozialarbeiter/<br />
in, Lehrer/in, Altenpfleger/in, Pastor/in, weitere<br />
Mitarbeiter/innen im Diakonat). Die Mitglieder sind<br />
haupt- und/oder ehrenamtlich in Kirche, Diakonie<br />
und Gesellschaft tätig.<br />
Als diakonische Gemeinschaft nutzen wir unsere<br />
Vielfalt, um von- und miteinander zu lernen, gestalten<br />
geistliches Leben miteinander und sind offen für<br />
Interessierte.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung<br />
über die Geschäftsstelle im Haus<br />
der Schwestern und Brüder:<br />
Älteste Jutta Böhnemann-Hierse,<br />
Tel. 030 · 302 09 - 098, jutta.boehnemann-hierse@<br />
schwestern-undbruederschaft.de<br />
Ältester Wolfgang Scheidt<br />
Tel. 030 · 302 09 - 097, wolfgang.scheidt@schwestern-undbruederschaft.de<br />
Sekretärin<br />
Tel. 030 · 33609 - 302,<br />
info@schwestern-undbruederschaft.de
Sonntag,<br />
23. <strong>Sep</strong>tember<br />
Erntedankfest<br />
„Mit meinem Gott<br />
springe ich über Mauern.“<br />
im Evangelischen <strong>Johannesstift</strong><br />
11 Uhr Open-Air-Festgottesdienst<br />
14 Uhr traditioneller Erntedankfestumzug<br />
15 Uhr Übergabe der Erntekrone<br />
19 Uhr Lichter- und Laternenumzug<br />
Live-Musik auf vielen Bühnen,<br />
Angebote an über 120 Ständen – Eintritt frei<br />
Ort <strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong>,<br />
Schönwalder Allee 26, 13585 Berlin<br />
Infos Tel. 030 ∤ 336 09 - 0<br />
www.evangelisches-johannesstift.de<br />
Anfahrt Von Zoologischer Garten oder Rathaus Spandau<br />
Bus M45 oder 671 bis Haltestelle <strong>Johannesstift</strong><br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Johannesstift</strong> SbR<br />
Schönwalder Allee 26<br />
13587 Berlin<br />
Tel. 030 · 336 09 - 0<br />
info@evangelisches-johannesstift.de<br />
www.evangelisches-johannesstift.de