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Artikelserie 50 Jahre - SV Schmalkalden 04 eV Judo

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Sektion - weil keiner sie haben wollte. Mandy blitzte auch beim DTSB ab, setzte weiter alles<br />

in Bewegung, mobilisierte die Presse vom Freien Wort bis zum Deutschen Sportecho. Die<br />

Karikatur von den fünf <strong>Judo</strong>ka, die mit der Matte unterm Arm vergeblich an die Türen der<br />

Vereine klopften, machte die Runde. Beim 1.-Mai-Umzug 1960 reihten sie sich kurzerhand<br />

bei Post <strong>Schmalkalden</strong> ein, "aber auch die wollten uns dann nicht", so Mandy. Über die<br />

Gründe kann man nur spekulieren. Nach -zig Gesprächen und Eingaben an die Organe der<br />

"demokratischen Sportbewegung" war es am 1. 1. 1961 soweit: die <strong>Judo</strong>ka kamen unter die<br />

Fittiche der BSG "Motor". Ein Novum. Dieser Sport wurde zu jener Zeit meist in "Dynamo"-<br />

Sektionen betrieben, die bei der Polizei angesiedelt waren.<br />

Hallenmiete, Wettkampfkleidung usw. musste nun nicht mehr wie bisher ausschließlich aus<br />

eigener Tasche bezahlt werden. Genügend Steine wurden ihnen dennoch weiter in den Weg<br />

gelegt. In den Unterlagen jener <strong>Jahre</strong> ist die Rede von Sabotage bei der Hallenbelegung, von<br />

nicht gezahltem Lohn während anerkannter Lehrgänge, selbst von Betrug - von nicht<br />

anerkannten Plätzen und Titeln bei ersten Wettkämpfen, die die Schmalkalder besuchten. Von<br />

Bürokratie, immer wieder Bürokratie: Berichte, Abrechnungen, Anträge (zur<br />

Wettkampfeinreise ins Sperrgebiet etwa). Und - vom (vergeblichen) Kampf um eine neue<br />

<strong>Judo</strong>matte. Mandy schrieb sich die Finger wund - Beschwerden, Gesuche, Bittbriefe für seine<br />

Schmalkalder <strong>Judo</strong>ka.<br />

Trotz allem, <strong>Judo</strong> entwickelte sich. Aufmerksam auf sich machte man zunächst bei<br />

Sportwerbeveranstaltungen, Landsportfesten wie in Asbach und Rosa, in der Hallenburg<br />

Steinbach-Hallenbergs, beim Tag des Bergmanns in Trusetal und anderswo. Ende 1961<br />

erwarben Kurt Gaudian und Peter Reich als erste Clemen-Schützlinge ihre Gelbgürtel. Dieser<br />

unterste, 5. Schülergrad Kyu ist heutzutage keine Notiz mehr wert, weil ihn jeder <strong>Judo</strong>ka<br />

haben muss und ihn inzwischen hunderte Schmalkalder haben (1965 bereits 28). Mit Clemen<br />

übten mittlerweile 20 Kerls, darunter begabte Burschen wie Horst Epler, der zu jedem<br />

Training aus Rosa kam, wo er wohnte, der "wilde" Kurt Hammermeister, Siegried "Sipp"<br />

König, Wilfried Hildenbrandt, Gerhard Hermann; mit Annemarie Wohlgemuth und Renate<br />

Golling die ersten zwei Mädchen.<br />

Die Schmalkalder machten sich einen Namen<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Judo</strong> in <strong>Schmalkalden</strong>/ Den Zug verpasst, den 1.Dan dennoch geschafft -<br />

Erfolge über Erfolge<br />

<strong>Schmalkalden</strong>- Im zweiten Teil unserer Serie zum Jubiläum <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Judo</strong> in <strong>Schmalkalden</strong><br />

geht es um die Zeit bis Mitte der 1960er <strong>Jahre</strong> und um einen dauerhaften Rivalen.<br />

Zu Beginn der 1960er <strong>Jahre</strong> waren die Meininger um Horst Schenck, der viele <strong>Jahre</strong> später,<br />

nach der politischen Wende, nach <strong>Schmalkalden</strong> kam, die unbestrittenen Könige auf den<br />

Südthüringer Tatami. Der 2002 verstorbene Horst Schenck wurde einer der ersten<br />

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